N NeDe 2 n 8* — — ——— — — — Einrichtung beſchlagnahmt. dezugspreiſe: In Mannbheim und umg aus und durch die poß ohne Seſtellgels monatlich Mart 28000. dalbmonatlich mark 12500.—. nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17800 Karisruhe. Baupt⸗ geſchüftsſtelle mMannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nedenſtelle — ur. 6. nummer 7031, „„„. egramm⸗ flòreſſe: Generalanzei manudeſm.— Erſcheint wßchentiich zwölfmal 0 1 8 frei ins — Badische Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 500.— 1923— Nr. 316 Anzeigenpreiſe: se. vorauszahlün; Srunopreis ſe Zeue Mk. 3080.—. Reklamen mk. 12000. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Ahr, Rbend⸗ blatt nachmittags 2/ Uhr. Kür nzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Rus gab. wird keine berantwort. üdern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtbrung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr · für ausgefall. od. beſchränkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. o. Anzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung ——ꝛꝛꝛꝛꝛ ˖ ̃ͤ——⁰ͥ——PÜs? ͤ ͤöFAM——1¹r⁰..ͥ ͥ·•¼m᷑m!!————————— ³Ü ůàuhli—èPꝛ2J—————— — vor der engliſchen Erklärung Die franzoſenfreundliche„Daily Mail“ verſucht in durchſichtiger Abſicht, die für heute erwarteten Erklärungen der engliſchen Regie⸗ rung von vornherein zu entkräften. Dies zeigt ſich in Liner auffallenden Betonung von Behauptungen und Argumen⸗ tationen, wie ſie gerade in letzter Zeit in der franzöſiſchen Preſſe üblich ſind So behauptet die„Daily Mail“ im Gegenſatz zu Eng⸗ land ſei Frankreich der Anſicht, daß Deutſchlands Realvermögen im weſentlichen unberührt geblieben ſei. Die franzöſiſche Regierung ſei bereit, jeden Vorſchlag zu prüfen, den die deutſche Regierung in offtzieller Weiſe machen werde, vorausgeſetzt, daß die deutſche Regierung durch Zurücknahme der Erlaſſe, die den paſſiven Wider⸗ tand in einen Kriegszuſtand verwandelt haben, die gefährliche Atmoſphäre im Ruhrgebiet beſeitige. Die Behauptung, nicht Frankreich, ſondern Deutſchland hade den Kriegszuſtand in das Ruhrgebiet getragen, iſt ſo lächerlich und eine ſo offenſichtliche franzöſiſche Mache, daß zu erwarten iſt, daß das nüchterne politiſche Urteil Englands ſich durch dieſe Deduk⸗ tionen der„Daily Mail“ nicht wird trüben laſſen. Beneſch als Vermittler Nach dem„Petit Pariſien“ iſt Beneſch geſtern darum bemüht geweſen, eine Löſung der engliſch⸗franzöſiſchen Spannung zu er⸗ teichen und zwar dergeſtalt, daß er die engliſche Regierung zur Ab⸗ chwächung aller Aeußerungen zu veranlaſſen beſtrebt war, die die ariſer Regierung verſtimmen könnte. Ob ſeine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren, wird erſt die engliſche Regierungserklärung zeigen. Die engliſchen Preſſeäußerungen, daß die engliſche Regierung ene Sachverſtändigenkommiſſion für die Prüfung der deutſchen Jahlungsfähigkeit vorſchlagen werde, laſſen das Blatt die Befürch⸗ tung ausſprechen, daß Deutſchland dadurch ein Grund gegeben werde, um nicht nachzugeben. Die Regierungserklärung müſſe ſo abgefaßt ſein, daß ſie auf eine Wiederaufnahme des engliſch⸗franzöſiſchen Zu⸗ ſammenarbeitens abziele. Belgiſche Abneigung gegen Poincares Politik Der„Mancheſter Guardian“ läßt ſich aus Brüſſel melden, daß die belgiſche Abneigung gegen Poincares Politik ſtark zunehme. Wenn Baldwin feſt bleibe, werde Belgien nicht mehr lange mit einer Politit verknüpft bleiben, die zu einer europäiſchen Kataſtrophe führe. Amerika an der Seite Englands Nach einer Drahtung aus Waſhington ſoll die amerika⸗ näſche Regierung feſt entſchloſſen ſein, die Politik Eng⸗ londs, wie ſie der engliſche Miniſterpräſident heute im Unterhaus darlegen dürſte, voll zu unterſtüzen. Nach dem„Newyork Herald“ foll der zur Zeit auf Urlaub weilende, amerikaniſche Botſchafter in London, Harvey Hughes, bereits telegraphiſch aufgefordert worden ſein, nach Waſhington zu kommen. Allerdings meint das Blatt, daß erika ſich an den Arbeiten eines internationalen Ausſchuſſes zur Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit kaum beteiligen werde, weil der Kongreß. ohne den eine ſolche Entſcheidung nicht getroffen werden könne, zur Zeit in Ferien ſei. Staatsſekretär Hughes werde ledoch die Vereitwilligkeit der Vereinigten Staaten betonen, die Arbeiten dieſes Komitees durch Entſendung eines nichtoffiziellen Delegierten nach Kräften zu unterſtützen. Anter der Fremoͤherrſchaſt 18malige Unterſuchung d Die Wohnung des Geſchäftsführers der Eſſener Handelskammer ſiſch Rechlin wurde nach 18maliger Unterſuchung durch die franzö⸗ ſche Kriminalpolizei mit dem geſamten Mobiliar und der ganzen Die Familie wurde aus der Wohnung fardrängt. ohne daß etwas mitgenommen werden durfte. Die Ge⸗ ngennahme Rechlins mißlang auch diesmal. Nach Mitteilung der Ja chlagnahmekommiſſion lautet der Urteilsſpruch gegen ihn auf 15 ahre Jwangsarbeit. Neue Verſchärfung des Belagerungszuſtandes in Duisburg vatr Wegen angeblicher Beſchießung und Verhöhnung der Abend⸗ rouillen hat der Befehlshaber eine neue Verſchärfung des Be⸗ uderunaszuſtandes angeordnet. Der Bevölkerung iſt nunmehr auch ſterboten. nach 8 Uhr abends an oder hinter den Fen⸗ ern zu ſtehen.(]) 1 Wie der„Vorwärts berichtet, hat die belgiſche Beſatzungsbehörde iketeilt, daß jſede Verwendung der Rhein⸗ und Ruhr⸗ ku e für die Zwecke der Erwerbsloſenfürſorge in Zu⸗ uft verboten iſt. Regierungspräſident Dr. Grützner hat gegen das erbot Einſpruch erhoben. Immer neuer Gelderraub! Micns der Filiale Buer der Eſſener Kreditanſtalt wurden ſ illiarde Lohngelder, die für die Zeche Hugo beſtimmt waren, be⸗ chlagnahmt. und Die Reichsbank in Krefeld wurde von den Belgiern beſetzt Beſchlagnahme und Abtransport der vorhandenen Geldbe⸗ e wieder geräumt. Ueber die Höhe des beſchlagnahmten Be⸗ daß war noch keine Mitteilung zu erlangen, doch wird angegeben, es ſich um 600 Millionen Mark handelt. Unerträgliche Verhältniſſe in Glabdbeck N Vertreter des„Daily Herald“ im Ruhrgebiet be⸗ — ſeinem Blatt u. a. über die Verhältniſſe in Gladbeck, der 5 ann nt ſei ein belgiſcher Oberſt Moulin, der früher am einemd o war. Die deutſche Bevölkerung des Bezirks befinde ſich in lageruduftand der Panik. In Gladbec herrſche ſeit Wochen der Be⸗ auf eſtellt' rſtand. Alle Hundert Meter ſeien auf den Straßen Poſten van die die Paſſanten anhielten. Er ſelbſt ſei auf einem Wege völker nem Kilometer Länge 18 Mal angehalten worden. Die Be⸗ und 0 ſei verzweifelt. Lebensmittel ſeien nur dürftig vorhanden völkerntſoblich teuer. Der Oberſt Moulin gehe ſelbſt gegen die Be⸗ iche ng vor. Die„Times“ berichtet ebenfalls über einen erheb⸗ n Lebensmittelmangel im Ruhrgeviet. Kmerikaner über ihre Erfahrungen im Ruhrgebiet Nachdenr ühere ri Rhei erſt vor kurzem der frühere Vertreter Amerikas in der Mihrgehte nmiſen Noyes ausführlich ſeine Erfahrungen im geſchildert hat, beteuert nunmehr der Amerikaner und ad Eddy im„Mancheſter Guardian“, daß er ein Freund —— der Franzoſen ſei, daß ihn aber ſeine Erlebniſſe im denze— zwängen, 0 Fugzte kuen.— an urchtbare Ver gektung, di Frankreich einſt treffen werde. N Aufhebung der Rheinbrückenſperre am Samstag Mannheim, 12. Juli. Wie ein franzöſiſcher Ortsdelegierter mitgeteilt har, ſoll die Rheinbrückenſperre ſchen am Samskag, den 14. Jul i, dem franzöſiſchen Nationalfeiertag, auf gehoben werden. Die Lage in der pfalz Die Vorgänge bei Landſtuhl Nach einer Bekanntmachung des franzöſiſchen Bezirksdelegierten in Kaiſerslautern, ſoll, wie berichtet, in der Nacht zum 10. Juli auf eine franzöſiſche Patrouille in der Umgegend von Landſtuhl ein Ueberfall erfolgt ſein, bei dem einer der Angreifer getötet wurde. Die Ermittlungen der deutſchen Staatsanwaltſchaft über dieſen Vorfall haben bis jetzt folgendes ergeben: Der Getötete iſt der 64 Jahre alte Arbeiter Georg Müller aus Oberflörsheim bei Worms. Er befand ſich auf der Rückkehr aus dem Saargebiet, wo er in der letzten Zeit gearbeitet hat und näherte ſich auf dem Wege nach Ramſtein dem Bahnkörper, deſſen Betreten von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſtreng verboten iſt. Dabei wurde er von einer franzöſiſchen Patrouille durch 2 Schüſſe in den Nacken getötet. Bei der Leiche wurden 50 Franken und 700 000 Mk., jedoch keine Waffe gefunden. Trotz eifrigſter Bemühungen und Un⸗ terſuchungen der deutſchen Staatsanwaltſchaft konnte von den 15 bis 20 Perſonen, die ſich nach der franzöſiſchen Darſtellung bei dem Ge⸗ töteten zur Zeit des Vorfalles befunden haben ſollen noch nie⸗ mand ermittelt werden. Die Unterſuchung der deutſchen Staatsanwaltſchaft geht weiter. Bekanntlich ſind wegen des Vorfalles und wegen Schüßen, die in der Nacht zum 7. Juli auf franzöſ. Poſten bei Hochſpeyer abge⸗ geben worden ſein ſollen, ſchwere Sanktionsmaßnahmen, Verkehrsſperre und Verbot ſämtlicher Verſammlungen und Veran⸗ ſtaltunge über die Gemeinden Hochſpeyer, Kaiſerslautern, Kinds⸗ ſtaltungen über die Gemeinden Hochſpeyer, Kaiſerslautern, Kinds⸗ Mittelbrunn verhängt worden. Ausgewieſen wurden drei ledige und 54 verheiratete Eiſenbahner nebſt Frauen und 120 Kindern. Die Strafmaßnahmen gegen die Speyerer Poſt⸗ amtsvorſtände beſtanden in der geſtern früh erfolgten Ver⸗ haftung und heute früh verhängten Ausweiſung der Poſt⸗ räte Fries, Auer, Gaymann. Scheidter und des Poſtinſpektors Haaß. BVBom Militärpolizeigericht Landau wurden geſtern u. a. folgende Fälle verhandelt: 1. Gelegentlich der Ausweiſung von Staatsbeamten in Neu⸗ ſtadt a. H. am 24. Mai ſammelte ſich eine Menſchenmenge von un⸗ gefähr 150 Perſonen an, ſodaß franzöſiſches Militär einſchritt. 31 von den anweſenden Angeklagten, meiſt von Neuſtadt, erhielten eine Geldſtrafe von 10000 M. oder zwei Tage Gefängnis. 2. Oskar Röſch, Kaufmann in Karlsruhe, wurde im beſetzten Gebiet ohne Ausweispapiere angetroffen. Da er im Verdacht ſteht, die bei den Franzoſen beſchäftigten Arbeiter bei der Polizei in Karls⸗ ruhe angezeigt zu haben, erhielt er eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. 3. Karl Moſer, Schloſſer von Rudolſtadt, erhielt 25 Tage Gefängnis, weil er bei der Verkehrsſperre in Landau nach 9 Uhr abends angetroffen wurde. . * Die Verräter am Pranger! Der Reichsfinanzminiſter gedenkt in einer Kundgebung an die Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung des nun volle ſechs Monate währenden Kampfes am Rhein und an der Ruhr. Der Reichsfinanzminiſter ſpricht allen denen, die am Rhein und an der Ruhr in zäher Abwehr treu aushalten, den aufrichtigſten Dank des Vaterlandes aus und ſtellt für alle Zeit die Namen der Ver⸗ räter feſt; es ſind dies: Oberzollamtmann Sofian Richter vom Hauptzollamt Landau(das frühere proteſtantiſche Zentrumsmitglied des Reichs⸗ tags); Oberzollſekretär Pohl vom Hauptzollamt Kaldenkirchen; Zollſekretär Michael Schlapp vom Zollamt Zweibrücken; Zoll⸗ aſſiſtent Karl Wolf aus Walhauſen vom Hauptzollamt Kreuznach; Zollbetriebsaſſiſtent Ludwig Böhm vom Hauptzollamt Kaiſers⸗ lautern; Zollamtsangeſtellter Möbus aus Walhauſen vom Haupt⸗ zollamt Kreuznach. Beſetzung von Limburg Heute morgen wurde Limburg, das ſeit 15. Mai nur für beſetzt erklärt worden war, militäriſch beſetzt. Die Stadt wurde von einem franzöſiſchen Kommando als franzöſiſche Gar⸗ niſon mit dem 12. Juli erklärt. Als Kaſerne haben die Fran⸗ zoſen das Gymnaſtum eingerichtet, auf dem die franzöſiſche Fahne aufgezogen wurde. Oberſtudienrat Louis iſt verhaftet worden. In den Bahnbetrieb haben die Franzoſen bisher nicht eingegriffen. Jum Vorrücken der Franzoſen auf Frankfurt Havas ſtellt amtlich die Nachricht in Abrede von einem erneuten Vorrücken der franzöſiſchen Truppen in der Richtung nach Frankfurt. Die einzige in dieſer Richtung vorgenommene Trup⸗ penbewegung habe ſich nicht weiter als 350 Meter erſtreckt und nur den Zweck gehabt, einen Flugplatz in das beſetzte Gebiet einzube⸗ ziehen, der innerhalb der 30⸗Kilometerzone des beſetzten Gebiets bezw. des Brückenkopfs Mainz liege. Ddas Saſparritelegramm von Frankreich gefälſcht? In München. wo von jeher gute Beziehungen zu vatikaniſchen Kreiſen beſteden, wird die Möglichkeit einer Fälſchung des Gaſparri⸗ telegramms beſprochen. Das Beiwort„verbrecheriſche“ Sabo⸗ tage iſt bei Erwähnung der Sabotage überhaupt nicht im Original⸗ telegramm enthalten. Wort verbrecheriſch iſt durch Paleo⸗ lo gue, den Leiter des Auslandsdienſtes des franzöſiſchen Auswär⸗ tigen Amtes wahrſcheinlich hineingeſchmuggelt worden. Er hat ſchon des öfteren derartige Stücke geliefert. der Petroleumbedarf Frankreichs Bei der ee die franzöſiſche Petroleumpolitik in der Kammer erklärte der Verichterſtatter, daß Frankreich nur 70 000 To. Petroleum hervorbringe, während es ungefähr 1 200 000 To. be⸗ nötige. Deshalb müſſe Frankreich ſeinen Reſtbedarf mit Hilfe des der be. Notwendigkeit einer B 0 50— dem * r Vorſorge ungeheuren engiiſch⸗amerfkaniſchen Truft. Die Stärke des franzöſiſchen Heeres Nach dem Ergebnis der Heeresdebatte in der Kammer umfaßt das franzöſiſche Heer u. a. 107 Diviſionsgenerale, 164 einheimiſche Infanterieregimenter, von 3 Bataillonen und 5 Kompagnien, 6 Zuavenregimenter, 30 nordafrikaniſche Schützenregimenter, 13 Ma⸗ ſchinengewehr⸗Jägerbataillone, 5 Gruppen Jäger zu Pferd, 5 Regi⸗ menter Fremdenlegion, 5 leichte Artillerieregimenter, 22 Kampf⸗ wagenregimenter, 27 Artillerieregimenter, 12 ſchwere Artillerieregi⸗ menter zu Pferde, 5 Regimenter leichte Artillerie, 9 Regimenter ſchwere Autoatillerie, 5 Regimenter Flugabwehr, 5 Regimenter nord⸗ afrikaniſche Artillerie, 4 Regimenter Kolonialartillerie, 2 Regimenter ſchwere Eiſenbahnartillerie. Die Kavallerie umfaßt 35 Regimenter, ferner 5 Regimenter afrikaniſche Jäger, 13 Regimenter Spahis, 20 Schwadronen Automaſchinengewehre, und eine ganze Reihe kavalleri⸗ ſtiſcher Formationen für Kolonialtruppen. An Kionieren ſind vorge⸗ ſehen 27 franzöſiſche Kompagnien, 28 nordafrikaniſche, 28 Eiſen⸗ bahnerkompagnien, 36 Telegraphiſten⸗ und Telephonkompagnien, ferner eine große Anzahl von Sonderformationen. Die Luftſchiff⸗ truppe umfaßt 192 Kampfgeſchwader. Angeſichts der 100 000 Mann ſtarken deutſchen Reichswehr kann man begreifen, daß das derart raſſenſtarrende Frankreich ſtändig in Angſt vor Deutſchland leben muß. Die Rommunalwahlen im Saargebiet haben inſofern erhöhtes Intereſſe, als ſie zeigen, wie„inter⸗ nationale“ Parteien im bedrängten deutſchen Lande von der Be⸗ völkerung beurteilt werden. Die Stadtratswahlen in Saarbrücken brachten der vereinigten ſozialdemokratiſchen Partei eine ſchwere Niederlagez; ſie erhielt rund 455 000 Stimmen und 13 Sitze. Bei der letzten Wahl waren für die Sozialdemo⸗ kraten allein 493 000 Stimmen abgegeben worden und für die U. S. P. 347 000 Stimmen; die Sozialdemokraten erhielten damals 14 Sitze und die Unabhängigen 10 Sitze, ſodaß die Partei 11 Sitze eingebüßt hat. ie Kommuniſten erhielten 163 000 Stimmen und 4 Sitze, die deutſch⸗demokratiſche Partei 156 000 Stimmen und 4 Sitze, die liberale Volkspartei 371000 Stimmen und 11 Sitze Bei der letzten Wahl waren die beiden Parteien als liberal⸗demokratiſche Arbeitsgemeinſchaft zuſammengegangen und hatten 16 Mandate errungen Die Vereinigung der Haus⸗ und Grundbeſitzer, die zum erſten Male auftrat, brachte es auf 6 Sitze. Die Deutſch⸗Nationalen bekamen 3 Sitze(). Das Zentrum konnte mit 19 Sitzen ſeinen Stand behaupten. Bei den Wahlen zum Kreistag Saarbrücken⸗Land erhielten Sitze: Zentrum 16 bis 17(bisher 16), Vereinigte Sozialdemokra⸗ tiſche Partei 9 bis 10(11), Liberale Volkspartei 7(). Kommuniſten 5, Demokraten 1. Auch hier iſt der Ruck nach rechts zu N und zwar noch deutlicher als bei den Stadtrats⸗ wahlen. Die Wahlen waren, ſoweit die einheimiſche Bevölkerung in Betracht kam, durchgängig vom deutſchen Gedanken ge⸗ tragen. Da nur Saareinwohner wahlberechtigt waren, wurde unter den mit dem neuen Regime hereingekommenen Franzofen eine lebhafte Propaganda für den Erwerb der Anerkennung als Saareinwohner betrieben. Im Verein der Elſaß⸗Lothringer wie in allen anderen franzöſiſchen Kreiſen war die Parole ausgegeben, die Liſte der Haus- und Grundbeſitzer zu wählen. Der Erfolg dieſer Liſte beweiſt die ſtarke Beteiligung der ins Land gekommenen Franzoſen. Die Zuſammenſetzung der Kohlenpreiſe Berlin, 12. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Das Reichs⸗ arbeitsminiſterium tritt der wiederholt in der Preſſe vertretenen Auffaſſung e ntgegen, daß die derzeitig geltenden Kohlen⸗ preiſe eine Steigerung weit über den entſprechenden Dollar⸗ ſtand hinaus erfahren hätten und macht darauf aufmerkſam, daß man bei den geltenden Kohlenpreiſen bei einem Vergleiche mit den entſprechenden Friedenszahlen doch die darauf ruhenden Laſten in Berechnung bringen müßte, die früher nicht zu verzeichnen geweſen waren. In erſter Linie gehört hierher die Kohlenſteuer, Um⸗ ſatzſteuer und Abgabe für den Bau von Heimſtätten und der Handelsaufſchlag. Berückſichtige man dieſe Faktoren, ſo übertreffe die prozentuale Steigerung den entſprechenden Doltarſtand nur um ein Geringes. Die Stützung der Mark Vor neuen Verſuchen Berlin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ erfahren haben will, hat geſtern im Finanzminiſterium eine Be⸗ ſprechung zwiſchen den Reſſortleitern und dem Finanzminiſter Her⸗ mes ſtattgefunden, in der beſonders die deutſchen Währungsverhält⸗ niſſe zur Sprache kamen. Es wurde eine ganze Reihe von neuen Maßnahmen zur Stützung der Mark beſchloſſen, die be⸗ reits in nächſter Zeit zur Ausführung kommen ſollen. Es ſei jedoch vorläufig nicht beabſichtigt, die Maßnahmen im Wege einer neuen Verordnung durchzuführen. Es dürfte ſich eher um eine techniſche Ausgeſtaltung auf der Baſis bereits beſtehender Verord⸗ nungen handlin. Letzte Meldungen Ein Schweſterſchiff der„Baterland Newyork, 11. Juli. Es verlautet, daß das be⸗ abſichtige, bei einer deutſchen Reederei ein Schweſterſchiff des„Oevia⸗ thans“, der früheren„Vaterland“, zu beſtellen. Das neue Schiff werde 3. T. in bar bezahlt werden, für den Reſt werden Deutſch⸗ land einige Schiffe zugegeben werden, die von den Ver⸗ einigten Staaten beim Eintritt in den Krieg beſchlagnahmt worden ſind, darunter der große Paſſagierdampfer„Kaiſer Wilhelml“ und„Kronprinzeſſin Cäcilie“. Eſſen, 12. Juli. In Oberhaufen wurde am 10. Juli abends ein franzöſiſcher Soldat von einem anderen Soldaten, der eine Art Tobſuchtsanfall hatte, an der Strecke Oberhan en Rheine in der Nähe der Giße Hoffnungshütte erſchoſſen. * Gegen die deulſchvölkiſche Freiheilspartei. Der preußf he In⸗ nenminiſter hat angeordnet, daß jede Werbuna für die deutſch⸗ völkiſche Freiheitspartei auch bei Gemeindewahlen verboten iſt. Der öſterreich he Nafionalrat dat das Geſetz über die Wahl⸗ reform angenommen, nach dem die Parfamentswahlen im kom⸗ menden Oktober ſtattfinden ſollen * ee —— ——. ͤ—————— 2. Seite. Nr. 316 mĩnnheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 12. Juli 1923 1 Städtiſche Nachrichten der Rampf gegen Wucher und preistreiberei Der Reichsrat beſchäftigte ſich in ſeiner jüngſten öffent⸗ lichen Vollverſammlung, die unter Vorſitz des e—5 herr v. Welſer abgehalten wurde, mit der Vorlage, die die be⸗ ſtehenden Verordnungen zur Bekämpfung des Wuchers und der Preistreiberei auf Grund des Notſtandsgeſetzes einheitlich zuſammen⸗ faßt. Die Verordnung über die Preistreiberei hat eine Ausdehnung auf den Leiſtungswucher erfahren. Außerdem fügte der Reichsrat noch die timmung hinzu, daß bei der Frage was als Wucher anzuſehen iſt, die Geldentwertung Berückſichtigung finden ſoll. Die Mindeſtſtrafe wurde auf 10 000., in ſchwerſten 7 9 auf eine 271 Die öffentliche Bekannt⸗ machung von Verurteilungen iſt auch für Strafbefehle feſtgeſetzt. Die Verordnung über Ausfuhrverbol für lebenswichlige Gegenſtände enthält ein Verzeichnis von den Gegenſtänden, deren Ausfuhr im Krieg verboten war. Dieſe Liſte kann auf Gegenſtände ausgedehnt werden von denen die Regierung annimmt, daß ſie als lebenswichnig im Sinne der Verordnung gelten. Beſtraft werden ſoll vegen Uebertreibung des Ausfuhrverbots nicht nur derjenige, der dem Ver⸗ bot zuwiderhandelt, obwohl er weiß, daß die Seabergarg Deutſch⸗ lands gefährdet wird, ſondern auch derjenige, der den Umſtänden nach anehmen muß, daß eine Gefährdung eintritt. Andererſeits iſt auf den kleinen Grenzverkehr Rückſicht genommen worden. Die Verordnung über Handelsbeſchränkungen die ſich insbeſondere auf den Handel mit Getreide, Mehl, Futter⸗ mitteln und Kartoffeln bezog, iſt auf den Handel mit Eiern und Arzneimitteln ausgedehnt worden. Die Verordnung ent⸗ hält auch Vorſchriften über die Preisauszeichnungen. Während die bisher erwähnten Verordnungen angenommen wurden. wurde auf Antrag Preußens und Bayerns die Abſtimmung über die Notſtandsverordnung, über die Preisprüfungsſtellen, über die Aus⸗ kunftsverpflichtung und über die Manteiverordnung, die alle Ver⸗ ordnungen zuſammenfaßt, noch ausgeſetzt. Angenommen wurde dagegen die Verordnung über Wuchergerichke, deren Beſtim⸗ mungen dem bisher geltenden Recht entſprechen. Alle Verordnungen ſollen am 16. Auguſt in Kraft treten. Nach Schluß der Abſtimmungen erklärte ein Regierungsver⸗ kretep, daß die Reichsratsbeſchlüſſe, wonach die Jeſtſtellung einer Marktnollage nicht nur 2 den Reichswirtſchaftsminiſter ſtaktfinden ſolle, ſon⸗ dern auch die Landesregierungen dabei mitzuwirken hätten, für die Reichsregierung unannehmbar ſei. Unter Umſtänden könnte die ganze Neuregelung hieran ſcheitern. Die Regierung be⸗ halte ſich weitere Schritte vor. Der Preußiſche Miniſterialdirektor Meiſter bedauerte, daß dieſe Erklärung poſt feſtum abgegeden ſei. Bei rechtzeitiger Abgabe wäre vielleicht noch die Abſtimmung beeinflußt worden. Ob es möglich ſein werde, in der nächſten 1 die Abſtimmung zu wiederholen, erſcheine ihm zweifel⸗ aft. Spielfeſt der Slindenanſtalt Avesheim „Alle Wieſen ſind arün“ haben die Feuden⸗ heimer Kinder geſungen, jubelnd und haben getanzt dazu, ſo graziös, daß man hätte meinen könen, ſie wiegten ſich all ihre Tage ſo:„Alle Wieſen ſind grün“— dies Tanzliedchen haben auch eine Stunde vor⸗ der die Mädchen der Blindenanſtalt Ilvesheim bei ihrem Svielfeſt geſungen. Aber ſchön war ihr Feſt doch auch. Wochenlang ſchon be⸗ ſchäftigte es das ganze Haus. Und Kinder und Lehrer und Lehrerin⸗ nen ſcheuen die unendliche Mühe nicht, Tanzſpiele einzuſtudieren, ſchwierige Turnübungen zu proben bis ſie ſo exakt gehen wie ſonſt bei Kindern, Muſikſtücke werden gelernt, Lieder geſungen, Gedichte eingeübt und die arößeren unter den Jungens ruhen nicht. bis ein paar alte Trompeten aus dem Spind des Blindenbeimes aufgeſtöbert werden, putzen ſie blank, die Lehrer ſchreiben ihnen Noten in Blin⸗ denſchrift und dann wird mal drauflosgeblaſen, bis es klappt und aut klingt. Muſikaliſch ſind dieſe blinden Kinder ſa faſt alle und ſo kam eine Bläſergruppe zuſtande, die ſich mit ihren ganz aus eigener Kraft gewordenen Vorträgen hören laſſen kann. Und geſtern wurden noch Kränze geflochten für die Mädchen und heute ſtanden ſie alle ſo blitz⸗ blank in dem ſchönen Garten der Anſtalt und zeigten, was ſie ge⸗ lernt. Die meiſten ſind auch ſonſt von der Natur ſtiefmütterlich be⸗ handelt. Am meiſten jedoch vermißt man beim Anblick dieſer be⸗ dauernswerten Geſchöpfe das leuchtende Auge des Kindes, das einem über Sorgen hinwegtragen und aus trüben Stimmungen reißen kann. Die Natur ſuchte auf andere Weiſe auszugleichen. Selten hört man ſo ſchöne Kinderſtimmen, ſelten tragen Kinder ſo tief empfunden Ge⸗ dichte vor, und das Größte: ſelten ſieht man Kinder ſo mit Liebe und Fürſorge für andere begabt, wie dieſe. Wie ſie ſich gegenſeitig helfen, das iſt rührend. Das aber auch iſt mit ein Ausfluß des Geiſtes, der in der Blindenanſtalt herrſcht. Daß die Kinder in all ihrer Armut ſich ſelbſt ſo reich erſcheinen und daß ſie uns andern unbewußt ſo be⸗ ſchenken können, das kommt nicht von ungefähr: das ſind Früchte der liebevollen Betreuung, die ſie in der Blindenanſtalt finden. Wahren Kinderfreunden böte ſich hier ein reiches Feld tatkräftiger Hilfe. Es gibt noch allerhand das man in einer ſolchen Erziehungsanſtalt für blinde Kinder benötigt. PP. eeeeeeeee ee eereeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Mannheimer herbſt⸗pferderennen Die Herbſt⸗Pferderennen des Badiſchen Rennvereins Mannheim finden am Sonntag,., Mittwoch, 12. und Sonntag, 16. September, ſtatt. Falls Wiesbaden keine Rennen laufen laſſen ſollte, iſt außer⸗ dem der nachfolgende Sonntag, 23. September als weiterer Mann⸗ heimer Renntag in Ausſicht genommen, woran ſich ſodann vom 30. September ab das Frankfurter Oktober⸗Meeting anſchließt. Der Mannheimer Veranſtaltung gehen die Auguſt⸗Meetings von Frank⸗ furt und Baden⸗Baden voran. Die Mannheimer Herbſtrennen werden mit dem zur Zeit maß⸗ gebenden Multiplikator von 3000 der Grundpreiſe ausgeſchrieben und zwar die Flachrennen, die ſich, abgeſehen von der großen Klaſſe, an das gleiche Material wenden, das für Frankfurt u. Baden⸗Baden genannt wird zu 8000/15 000 Mark Grundpreis. Für die Jagd⸗ rennen ſind Grundpreiſe von 8000/25 000 Mark vorgeſehen; ent⸗ ſprechend der Tradition der Mannheimer Rennbahn erhält alſo— im Gegenſatz zu Frankfurt und Baden⸗Baden— das gute Hindernis⸗ material die fetteſten Biſſen, da die wirklich erſte Klaſſe des Flach⸗ materials doch dem Mannheimer Programm fernbleiben wird. Den Ställen iſt demnach eine anſehnliche Verdienſtmöglichkeit geboten. Außerdem wird zwiſchen Frankfurt, Baden⸗Baden und Mannheim wieder ein Frachtenübereinkommen beſtehen, zufolgedeſſen volle Frachtvergütung für ſtartende Pferde, diesmal jedoch unabhängig von der Anzahl der Starts, gewährt wird. Außerdem beabſichtigt der Bad. Rennverein Mannheim den Aufenthalt der Pferde dadurch zu ver⸗ billigen, daß er. wie im Mai, den Hafer⸗ und Heupreis zu nur etwa 50 Prozent der ſeinerzeitigen Tagespreiſe anrechnet. Ferner ſollen die Stallungen mit Einſtreu koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. Jagò und Fiſcherei im Juli Die Temperatur ſteigt. Die Heumahd iſt großenteils beendet, das Getreide ſteht in den Aehren und das Rehwild, das nun vor der Fliegenplage in ihm willkommenen Schutz und außerdem Ruhe findet, wird von Tag zu Tag heimlicher und tritt in die Feiſt⸗ zeit. Der Jäger ahmt auf dem Buchenblatt oder einem der mannig⸗ fachen, käuflichen Locken die Töne der Liebe nach und ſucht den Bock zu betören: er blattet. Noch iſt aber Zurückhaltung geboten: einerſeits was das Blatten ſelbſt betrifft, um ſich nicht die beſten Böcke durch zu frühzeitiges zu vergrämen, andererſeits, um nicht durch voreiligen Abſchuß das Fortpflanzungsgeſchäft zu beeinträch⸗ tigen. Vorſicht beim Anſprechen iſt von Belang, weil mitunter auch Geißen aufs Blatt ſpringen und der Abſchuß von geringen und Zukunftsböcken tunlichſt zu meiden iſt. Der 1. Juli eröffnet die Schußzeit auf den Hirſch. Doch auch ihm wird der Weidmann freiwillig noch länger Schonzeit gewähren, da ſein Hauptſchmuck zwar in der Regel fertig geſchoben, ſedoch noch den Baſt trägt und ein Baſtgeweih keine würdige Trophäe darſtellt. Nur wo einer oder der andere ernſtlich zu Schaden geht, läßt ſich unter Umſtänden ein früherer Abſchuß rechtfertigen. Erſt Ende des Monats haben und ſelbſt da noch la nicht alle Hirſche verſchlagen. Die Kücken faſt ſämllichen Wildgeflügels ſind, ver⸗ — und Nachbruten ausgenommen, nün ausgefallen. Auer⸗, irk⸗, Haſelhühner und Faſanen führen ſchon halbgewachfene Ge⸗ ſperre; Wildtauben und das auf den Möſern brütende Federwid haben zweite Bruten und die Sommerbalz der Waldſchnepfe weiſt auch auf ſolche dieſes Vogels hin und bedingt Schonung trotz Be⸗ inns ſeiner Schußzeit. Weiter berichtet die bekannte illuſtrierte Segdgeihung„Der Deutſche Jäger“, München, daß die Jagd auf Jungenten aufgeht, viel zu früh, da die Entwicklung der Schofe nur in wenigen Fällen zu entſprechender Reife gediehen iſt. Ehe ſie ſich nicht über das Röhricht erheben, ehe nicht die Schwingen den blauen Spiegel tragen, was kaum vor Mitte, ja Ende des Monats eintritt, iſt der Abſchuß zu unterlaſſen. Alte Enten ſind dabei tun⸗ lichſt zu ſchonen; Mauſererpel ſind flugunfähig. Die Gehecke des Haarraubwilds beteiligen ſich, wie die Jungen der Lufträuber, ſchon an den Raubzügen der Eltern und — kurz zu halten. Vollſte Aufmerkſamkeit erfordert auch das reiben ſtreunender Hunde und Katzen, der Waldbummler und namentlich das der Wilderer, das zumal mit Eintritt der Brunft eine ernſte Gefahr für den Rehſtand bedeuten kann. Die Schleie laichen. Aeſche, Forelle, Regenbogenforelle und Bachfaibling ſind gut im Fleiſch und ſomit wertvolle Angelobjekte. Der Huchen nimmt gelegenklich die Fliege, der Hecht fängt an, beſſer zu beißen. Karpfen, Aale, Barſche, Zander, Aitel Schied und Barbe gehen gut an die Angel. Seeforelle und Seeſaibling ſtehen tief und bieten wie auch der Waller nur bei Gewittern günſtigere Fang⸗ gelegenheit. Die Krebſe ſtehen im Schalenwechſel und weibliche ſind auch jetzt möglichſt zu ſchonen. Das zweite Quarfal der Auslandshilfe. Die Freunde und Gönner Deutſchlands im Auslande haben außer einer weitgehenden Ruhrſpende wiederum der allgemeinen Not unſeres Vaterlandes Rechnung getragen und in ggfer ger Weiſe alle Wohlfahrtsſtellen und Heime ausreichend bedacht. o wurden im 2. Quartal 1923 durch Vermittlung des Deutſchen Roten Kreuzes allein in dem Bereiche des Freiſtaates Baden Spenden zur Ver⸗ teilung gebracht: Liebesgaben 1 Kiſte, Kondenſierte Milch 22 Kiſten, Kakao 1 Faß, 6 Sack, Mehl 28 Sack, Haferflocken 4 Sack, Kleidung uſw. 5 Kolli, Reis 7 Sack, Fiſchkonſerven Diverſe Lebensmittel 26 Kiſten, Kaffee 20 Kilo. n edlen Spendern ſei auch an dieſer Stelle herzlich gedankt. EECCCCC ⁵˙ cccccccccccccc rrrrrrrr Die letzten Prüfungskonzerte der Hoch⸗ ſchule für Muſik 8 Die Hochſchulkonzerte haben allmählich eine Höhe erreicht, die des erſten Muſikinſtituts der Stadt würdi e. Die Studierenden erhalten hier eine Ausbildung von imüberſeg rer Fecnwirkung in die Zukunft. Damit ſelbſt in die Kunſt hinein noch mehr Ab⸗ wechflung kommt, geſtaltete man das 5. ic zu einem Deklamations⸗ und Kompoſitionsabead, was dem Ganzen eine beſondere Note verlieh. Man lebt leider immer noch in dem Glauben, es genüge, ohne Anſtoß leſen zu können, nur am frohen 5 5 etwas vortragen zu können. Auch dazu gehört künſtleriſche Schulung, Rhythmus und der rechte Ton, wenn gleich zugegeben wird, daß es Talente gibt, die nach ein⸗ maligem Beſuch eines Theaters irgend einen Spieler glänzend imitieren könen. Doch ſollte auch der beſte Schatz, das angeborene Talent, niemals ganz ſich ſelbſt überlaſſen bleiben, und man braucht nicht gleich dabei an die Künſtlerlaufbahn zu denken. Auch im täglichen Leben wird ein gut geſprochener Satz Anklang und mehr Beachtung finden. So war es von großer Bedeutunz, als man der Muſithochſchule eine Schauſpielſchule angliederte. Was man aus der Redekunſtabteilung Paul Tietſch hörte, war ganz hervorragend. Emilie VBaunäch, eine hübſche Erſcheinung mit einer ſchönen dem Ohr wohltuenden Stimme, zwei Vorbedingungen von großer Wichtigkeit für ihren ſpäteren Beruf, trug Gedichte vor von Eichendorf, Geiger, Dehmel und Herrmann. Sie trug es mit höchſter, gedanklicher Klarheit vor.„Die Lockung ſeſtaltete ſich zu einem dramatiſchen Begebnis. Helene Müllers Kaage um Marie Duchätel von Fontane war mild und gütig. Mit zarteſter Behutſamkeit entfaltete ſie das Elfenlied und die Einſam⸗ keit. Wie keif ſt das, wie gefüllt, wie weit, wie menſchlich. Joſef Hamburger ſpricht Wildgans, Hölderlin, ſogar ſich ſelbſt mit brennender Seele. Den Schluß bildeten ein paar luſtige Ge⸗ dichte, die Eliſabeth Merkel mit ſprühender emgeene vor⸗ trug. Zwiſchen dieſen hörte man Kompoſitionen aus der Kompoſitionsklaſſe von Dr. Grabner. Als Komponiſt von drei unter fünf Stücken ſtellte ſich Friz Lehmann vor. Der Zyklus Morgenſternlieder gaben mir viel zu denken, ich hätte ſie gerne für ſchön gefunden, damit nicht der Gedanke aufkommt, das Neue und Unbekannte würde argwöhniſch kritiſtert werden, aber ſie ſchleppen ſich ſo müde ſo ſchwerfällig und träge dahin, bleiben faſt immer in der gleichen Stimmung, nißgends kommt es zu einem be⸗ deutenderen Aufſchwung, nirgends lügt ein eigenes Geſicht hervor. Nun waren es auch„Schlafliedchen„Abendliedchen“,„Traum⸗ liedchen ete, aber wie ſteht es um das herzliebe Brahms ſche Abend⸗ lied mit ſeiner ſüßen Melodie?! Seine ſelbſtkomponierten Varia⸗ tionen endlos lang, waren glänzend geſpielt, aber wirkungsvoll nur —— wenn er es ſpielt. Das Orgelkonzert von Bach⸗Stradal, mit dem Lehmann den 7. Abend eröffnete, gelang ihm dagegen vorzüglich. Hier ſetzte er ſeine bemerkenswerke Künſtlerſchaft ganz ein. Wenn er es ſpielt, ich hörte es ſchon mal im erſten Meiſterkonzert von hm. liebkoſt und ſtreichelt er die Taſten, um ihnen ein letztes an Ab⸗ ſeſtuftheit des Klanges zu entlocken. Die Intenſität des Sichaus⸗ in ſeiner Kunſt ſtempelt ihn zum geborenen Muſiker, die Innigkeit, mit dem er mit dem Inſtrument verwachſen iſt, zum ge⸗ borenen Pianiſten. Werner Hennemanns aus Schule Karl Dehler ungeſchminkte Kunſt durften wir in dem keck ange⸗ faßten Schumann'ſchen A⸗moll⸗Konzert genießen; er nimmt ſeine Sache ernſt, weswegen ſein Spiel ſehr ſympathiſch wirkt. Ueber Fritz Grohe ſchrieb ich einſtmals: eethovenſchen Forderung, daß die Muſik dem Manne Feuer aus dem Geiſt ſchlagen ſoll, wurde ritz Grohe nicht gerecht. Als ich das F⸗moll⸗Konzert von Xaver charwenka hörte, freute ich mich, daß endlich das Feuer in ihm die Kühle ſeines Muſizierens genommen, daß endlich Gefühl und Ge⸗ ſchmack, Temperament und Technik ſich zu einem guten Klang ver⸗ einigt. Von den drei Konzertſtücken, die das Kgammerorcheſter unter der zielſicheren Leitung des Direktors Max Welker zur Aufführung brachte, war das D⸗moll⸗Konzert von Sehaſtian Bach das bedeuzendſte; denn in Bach's Muſik ſpielen die Verzierungen eine nicht geringe Rolle, und nur wenige Pianiſten ſind 9 0 5 ſo genau orientiert, daß ſie eine ſtilechte Ausführung durchführen können. Irma Rohnſtadt(Klaſſe Oehler) hat bereits größeres Format, ja es hat in glücklichen Momenten, wie zu Beginn des Konzerts, das Mlt⸗ſich⸗fortreißende und Zwingende des Muſi⸗ zierens einer großen Pianiſtin. Alles in allem: Was man zu hören bekam, erhob ſich über den Durchſchnitt anderer Aufführungen; denn man hat es nicht mehr mit Werdenden im alltäglichen Sinne zu tun, ſondern mit Muſikern, die vollberechtigt ſind, eine Frage an das öffentliche Urteil zu ſtellen. Die Darbietungen ernteten reichen aber auch ehrlichen verdienten Beifall. Das Schickſal der Kaiſer⸗Wilhelms⸗Akademie. Die Berliner Kaiſer⸗Wilhelm⸗Akademie für ärztlich⸗ſoziales Verſorgungsweſen, die über vortrefflich ausgeſtattete Laboratorien und Sammlungen ver⸗ fügt, ſollte urſprünglich in eine Reichsanſtalt für mediziniſche Arbeits⸗ forſchung umgewandelt werden. Da die ungünſtige Finanzlage des Reiches dieſen Ausbau nicht geſtattet, ſo hat man nunmehr, wie in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ mitgeteilt wird, die Aka⸗ demie in den BVereich des Reichsminiſteriums des Innern überge⸗ führt. Die Anſtalt wird dem Reichsgeſundheitsamt angegliedert und auf dieſe Weiſe bleiben die vortrefflichen Einrichtungen, insbeſondere auch die wertvolle mediziniſche Bibliothek und die einzig daſtehende kriegs⸗ und konſtitutions⸗pathologiſche Sammlung wenigſtens erhalten und können wie bisher für die wiſſenſchaftliche Forſchung wie für die Fortbildung der Aerzte nutzbar gemacht werden. * Der Preismultiplikator für die Bäder und Kurorte be⸗ trägt für dieſe Woche 15 000 gegenüber 11 000 in der Vorwoche. Seinen 70. Geburtstag begeht morgen Glaſermeiſter Adam Lamerdin, Seckenheimerſtraße, eine in weiten Kreiſen unſerer Bürgerſchaft bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit. Lange Jahre Kirchengemeinderat, Stadtverordneter und Obermeiſter der Glaſer⸗ innung, widmete Herr Lamerdin, dem man die 70 nicht anſieht, die freien Mußeſtunden u. ſeine außergewöhnlich ſchöne Baßſtimme der Sängerſache. Er erfreut ſich insbeſondere im„Sängerkranz Mannheim“, deſſen Gründungs⸗ und Ehrenmitglied der allzeit Humorbegabte iſt, einer außerordentlichen Beliebtheit. 5 * Schlechte Zeilen! Die Verſchlechterung der ſetzigen Lebens⸗ haltung drückt ſich in folgenden Zahlen aus: Wir verbrauchten auf den Kopf der Bevölkerung vor dem Krieg 43 Kilogramm Fleiſch, nach dem Krieg(die Zahlen liegen erſt für 1922 vor) 33 Kilogramm; das bedeutet einen Rückgang um 32,9 Prozent. An Brotgetreide beträgt er 27 Prozent, von 289 Kilogramm auf 181 Kilogramm. Der um 51. Prozent verminderte Kartoffelverbrauch iſt ein Zeichen für die ein⸗ geſchränkte Viehhaltung. während die Kartoffel in der direkten menſchlichen Ernährung eine unaleich arößere Rolle ſpielt als früher. An Bohnenkaffee ſind wir von 2,4 Kilogramm auf.0 Kiloagramm zurückgegangen. Die Folgen der Einſchränkung und Entbehrung, von Not und Verelenduna liegen offen zutage, ſie zehren an unſerer Volkskraft. Die eine erſchütternde Zahl, Tuberkuloſenſterblichkeit von Kindern unter 14 Jahren: 1913 auf 1000 Kinder 0,41 Todesfälle, 1922 dagegen 1,66 zeigt die grauenvolle Gefahr. Dem tiefer ſchauenden Blick offenbaren ſich noch andere Opfer als Folge an äußerem Ge⸗ deihen, an Geſundheit und Leben. Welch ein Aufwand an Spann⸗ kraft und Willen wird in dem täalichen Kampf um des Lebens Not⸗ durft vertan! Wieviel geiſtige Friſche und ſeeliſchen Aufſchwung ver⸗ ſchlingt das Erlahmen am materiellen Alltag! Marktbericht Die Zufuhr war heute nicht ſo ſtark als ſonſt am Donnerstag⸗ Hauptmarkt. Trotzdem geſtaltete ſich das Geſchäft ſchleppend. Eine Wanderung über den Marktplatz gehört gegenwärtig nichr zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Die tropiſche Hitze hat ſicherlich manche Hausfrau heute vom Marktbeſuch abgehalten oder zum Frühaufſtehen veranlaßt. Als wir in der zehnten Stunde die ge⸗ wohnte Inſpizierung vornahmen, glaubten wir uns in einem Dampfbad zu befinden. Auf dem Gemüſemarkt waren Kar⸗ toffeln, Kopf⸗ und Endivienſalat, Rettiche, Salat⸗ und Schlazgen⸗ gurken, Kohlrabi, Zweebeln, Erbſen, Blumenkohl und Rhabarber ſo gut vertreten, daß das Angebot die Nachfrage überwog. Auch Spargel war noch ziemlich zu—6000 M. das Pfund zu haben. Ausländiſches Weißkraut wurde zu 3800 M. das Pfund zum Ver⸗ kauf geſtellt. Die Kartoffeln koſteten im Durchſchnitt 3600 Mark. Auf dem Obſtmarkt waren Sdachel⸗ und Johannisbeeren am häufigſten anzutreffen. Weniger ſtark war die Zufuhr in Kirſchen, die durchſchnittlich zu 5500 M. das Pfund abgegeben wurden. Die Eier zufuhr ließ zu wünſchen übrig. 3200—.3500 M. koſtete das Stück. Von Bukter war auch nicht viel zu ſehen. Wahrſcheinlich war ſie ſchon längſt zerſchmolzen. Auf den Preis⸗ tafeln ſtand zu leſen, daß das Viertel Tafelbutter 11—12 000 M. koſtete. Wie haben wir uns vor nicht zu langer Zeit darüber aufgeregt, als der Pfundpreis die 10 000 Mark⸗Grenze überſchritt. Und heute wird ſchon für das Viertel ſoviel verlangt. Bei den Eiern iſts nicht anders. 80 Weihnachten, ſo orakelten vor Wochen die Peſſimiſten, koſtet das Stück ſicher 1500 M. Und was len wir heute ſchon? Was wird das Ei in der Tat an Weihnachten koſten?„zigtauſend! Der Fiſchmarkt beſchränkte ſich heute auf mehrere Bottiche mit Backfiſchen, Karpfen und Aalen. 30 000 Mark wurde für das Pfund Karpfen verlangt. Auch die Fluß⸗ iſche richten ſich nach den Fleiſchpreiſen. Kann mans ihnen ver⸗ nken, daß ſie ihr Leben ſo teuer als möglich verkaufen laſſen? Auf dem Geflügelmarkt überwog das Gänf ebot. Ein ausgewachſenes Exemplar konnte man zu 115—120 900 N. erſtehen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe je Pfund: Kartoffeln 3500—4000 M.(gegen 3800—4000 M. am Mon⸗ tag), Weißkraut(ausl.) 3500—4000 M.(3500—3800.), Gelbe Rüben 900—1800 M.(700—1000.), Karotten(Büſchel) 1000 bis 2500., Blumenkohl(Stück) 10 000—15 000 M.(10—15 000.). Mangold 1700—2000 M.(17—1800.), Zwiebeln(ital.) 3500 bis 4500 M.(3500—4300.), Zwiebeln mit Schloten 2500—3500 M. (2500—3500.), Rhabarber—800 M.(—800.), Kopffaſat 100—1200 M.(100—1200.), Endivienſalat 500—1500 M.(600 bis 1500.), Rettiche(Stück) 800—1200 M.(800.), Kohlrabi (Stück) 400—1200 M.(400—1200.), Spargel 1. Sorte 5800 bis 7000 M.(5800—6500.), 3. Sorte—4000 M.(—4000.), Schlangengurken—12 000 M.(—12 000.), Salatgurken 5 bis 15 000 M.(—15 000.), grüne Erbſen 4000—4800 M.(3800 bis 5000.), Tomaten 11—14 000., Eier 3000—3600 M.(2500 bis 2800.), Tafelbutter 44—48 000 M.(38—44 000.), Landbutter 40—44 000 M.(36—38 000.), Ananas 10—13 000 M.(—12 000 Mark), Kirſchen 4500—6000 M.(—5000.), Johannisbeeren —5000 M.(3500—.4500.), Stachelbeeren 5000—5200 M.(3500 bis 5000.), Heidelbeeren—-9000 M.(7000—7500.), Himbeeren 15—.16 000 M.(15 000.), Birnen—7000 M.(—7000.), Kochäpfel 3500., Pfirſiſche 16000 M.(15—16 000.), Aale 30 000 M.(20—24 000.), Barben 26 000 M.(18 000.), Karpfen 30 000 M.(24 000.), Backfiſche 6000 M.(6000.) Hahn und Huhn lebend(Stück) 30—70 000 M.(45—70 000.), ge⸗ ſchlachtet 25—35 000 M.(20—23 000.), Enten lebend(Stück) 30 bis 70 000 M.(40—60 000.), Gänſe lebend(Stück) 115—120 000 Mark(100—120 000.), junge Hühner(Stück) 12 000 M.(18 bi⸗ 20 000.), junge Enten 25 000 M. HVeranſtaltungen 8„Jeuerio.„Es war ein Sonntag hell und klar“.. konnte der„Feuerio“ ſingen, als er am vergangenen Sonntag ſeinen nach Maulbronn beſchloſſenen Herren⸗Ausflug zur Ausführung brachte. Lebhafte Begei teruͤng herrſchte bereits morgens an der Sammelſtelle, ſodaß die Abreiſe einer ſtattlichen 1 Mitglieder unter der bewährten Führung des Präſidenten Bieber mit ge⸗ wohntem Humor erfolgen konnte. Ueppige Aehrenfelder und wald⸗ umrauſchte Gefilde grüßten von beiden Seiten der Bahnlinie und fleißige Hände ländlicher Bewohner regten ſich, die mit dem Ein⸗ bringen des Reſtes der Heuernte, die warme Witterung ausnützend, 8 waren. Am Bahnhof Maulbronn hatte bei der Ankunft bereits die kurz vorher dort, eingetroffene Geſellſchaft„Möbelwagen“ aus Stuttgart mit ihrem Präſidenten Henninger Auſſtellung genommen, um den„Feuerioß zu begrüßen; herzlicher als diesmal konnte man ſich den Empfang kaäum denken. Unter den Klängen der Feuerio⸗Hauskapelle(Herrn Schön) marſchierte man geſchloſſen zu⸗ nächſt nach der Kloſterbrauerei, woſelbſt unter der Aegide des Finanzminiſters Holm, der ſich auf der Reiſe leider eine Kopf⸗ verletzung zuzog, hinſichtlich der Unterbringung alle Anordnungen mit voller Befriedigung 2 waren. Die gehobene Stimmung, die alsbald Platz griff, fand noch eine beſondere Würdigung durch den Beſuch des Skadtſchultheißen Klenzle, ſowie der Steinbruch⸗ beſitzer Albert Burer und Regierungsrat Sinn. Unter herzlicher Begrüßung durch Herrn Präſidenten Bieber, wofür die Gäſte in bewegten Worten dankten, fand alsbald ein Austauſch ſinniger Ge⸗ ſchenke beider Geſellſchaften ſtatt zur Erinnerung an die Juſam⸗ menkunft in der ſagen⸗ und geſchichtsreichen Stadt Maulbronn. Ins⸗ beſondere ſei der Ueberreichung eines durch Elferrat Herrn A. Za⸗ witz⸗Mannheim kunſtvoll hergeſtellten Schirmes für die Stuttgarter „Möbler“ Erwähnung getan. Neben den Namen der Elferräte des„Feuerio“ fanden ſich auf einer Urkunde vom Präſidenten Bie⸗ ber verfaßte ſinnige Worte aufgezeichnet. Nachdem die Maul⸗ bronner Gäſte, insbeſondere Stadtſchultheiß Kienzle zum Ehrenmit⸗ glied des„Feuerio“ ernannt wurden, neigte man nunmehr zun Auf⸗ bruch, um, der freundlichen Einladung des Herren Kienzle und Burer folgend, das berühmte Malbronner Kloſter, ein Werk romaniſcher und gotiſcher Baukunſt, zu beſichtigen. ſelbſt, 1140 erbaut, hat durch ſpätere Kriege insbeſondere durch den Einfall der Schweden ſchwer gelitten. Am Kloſterkeller war es auch, wo den Teilnehmern von den Vertretern der idylliſch im Salzachtal gelegenen Stadt Maulbronn ein Glas alten Elfinger Weins Lre⸗ denzt wurde Nach Verlaſſen des Kloſters war die Tit leider ſoweit vorgeſchritten, daß die Vorbereitungen zur Abreiſe ſich drüngten. Unter herzlicher Verabſchiedung und Dankesworten trat man die Rückfahrt an, die unter dem Wunſche:„Auf frohes Wiederſehen!“ pünktlich erfolgen konnte,— Fürwahr ein ſchöner Tag, der ſedem Teilnehmer unvergeſſen bleiben wird! f 7 Das Kloſter —— rer hre ſer⸗ eht, me anz — ns⸗ auf lach das um ein⸗ ten her. nm ing,. rer von 922 den Ge⸗ nn⸗ tot⸗ ꝛer⸗ ag⸗ ine den lich um ge⸗ emn ar⸗ en⸗ er⸗ der deiner Rückenmarksertrankung, die ihm ſeit langen Jahren das Gehen Donnergtag. den 12. Juli 1923 3. Seite. Nr. 31s Aus dem Lande ſchwelzingen, 11. Juli. Der zweite Wahlgang für die Bür⸗ —52 meiſterwahl findet am—— Freitag ſtatt. Es iſt die nicht ausgeſchloſſen, daß eine Einigung noch zuſtande Waldshut, 10. Juli. In Hettingen iſt das Anweſen des Land⸗ wirts Franz Gersbach durch Feuer zerſtört worden. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. liche Ireiburg, 9. Juli. Die auf letzten Sonntag einberufene öffent⸗ Ade Pächterverſammlung war ſehr gut 1 2. In einem längeren 0 ach der 1. Vorſitzende die Auswüchſe im Pacht⸗ weſen. Beſonders bekämpfte er die öffentlichen Grasverſteigerungen, da die hier erzielten Preiſe, auf die Miſcherzeugung umgelegt, eine ezwaltige Verteuerung der Milch zur Folge 55 müßten. Zwar unne man den Steigerern von Grasland den Vorwurf nicht er⸗ ſparen, daß ſie ſelbſt es ſeien, welche die Pachtpreiſe in die Höhe trie⸗ — aber ſie befänden ſich eben meiſtens in einer Zwangslage; ſeien och infolge der Anlage von Kleingärten in der Umgebung von Frei⸗ beſs allein der Gras⸗ und Klee⸗Erzeugung tauſende orgen der eſten Aecker und Wieſen entzogen wor Die Pächter würden von ben Verpächtern in der kraſſeſten Weiſe ausgenützt; einer der ſten Beweiſe hierfür ſei die getrennte Verſteigerung von Heu⸗ und Dehmdgras. In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung wird geſagt:„Nach Berichten unferer Orksgruppen wurden bei Heu⸗ grasverſteigerungen derartige Preiſe erlöſt(800 000 Mk. bis 5 Mill. k. pro Morgen), daß nach dieſen Zahlen der Erzeugerpreis für den ſchätzungsweiſe auf 5500 Mark zu ſtehen käme. Gegen ieke horren rteuerung der unentbehrlichſten Nahrung für Kinder und kranke Perſonen die K— flammenden Proteſt ein und verlangt, daß die Grasverſteigerungen ausgeſchaltet und der Jutterpreis dem unter der Zwangswirtſchaft ſtehenden Milchpreis wird. Die Anweſenden erheben auch Proteſt dagegen, daß der badiſche Pächterverband bei Pacht⸗ und Milchpreisfragen nicht gutachtlich—.— wird. So wurden in letzter Zeit in Freiburg und Karksruhe Verhandlungen gepflogen, wozu die in Baden einzig be⸗ ſaende— on, der Bad. Mächterverband, nicht einge⸗ n wurde.“ Neues aus aller Welt Tode eĩet E Militärflieger. Wie der„Lok.⸗ ang Reg bertchtrt ſing Mer— ſich ein Verſand⸗ und ein Flugzeugführer der 12. Illegerabteilung, in Neuſtadt an der Haardt ſtationiert iſt, auf dem Flug nach Metz in der Luft Feuer und ſtürzte in Flammen gehüllt ab. Die beiden Flieger wurden getötet. 700 Millionen Beute bei einem Wohnungseiubruch. Bei brren Einbruch bei Prof. Friedenau in Berlin erbeuteten Ein⸗ * nachts Kleider, Schmuckſachen, Brillanten und Dollarnoten in Geſamtwert von 700 Millionen Mark. — Durch den einarm Schwi erſtochen. In Bam⸗ berg hat der einarmige Tagber lois liebel ſeinen Schwieger⸗ She den 25 Jahre allen Taglähner Michael Grötſch, durch einen tich in den Hals getötet. — Das Hoiel Mattern in Königswinter, das, wie berichtet wurde, vollſtändig niedergebrannt ſein ſollte, iſt in vollem Betrieb; nur eine kleine Dachſpitze eines Flügels wurde Lesadgt — Bei der ZJwangs der Drachenburg wurde vom Amtsgericht Kö 4 gswinter als Geringſtangebot die Summe von 624 492 905 Mark verkündet. Kurz vor Ablauf der einſtündigen Friſt — der lohr aus Köln Hypothekengläubiger Kaufmann Hermann —— eee Fabrikant bot 700 Millionen, weil er aber die geforderte 10prozentige Sicherheit nur in Form eines Schecks oder ſeines Kraftwagen leiſten konnte, wurde das Angebot für un⸗ ltig erklärt, ſo daß Flohr mit 650 Millionen Höchſtbietender blieb. Jum Schloß Drachenburg gehören und ſind in die Zwangsverſteige⸗ 12 Wieintsgiſſen die umſangreichen Nebengebäude, der Park, die 12 Nlockhäuſer und etwa 40 Morgen Wald⸗, Wieſen⸗ und Ackerland. e Ueber vier Milliarden für ein Bauerngul. In Oſtfries⸗ wurde beim Verkauf s Bauerngutes ein Preis erzielt, 5 auch bei der augenblücklichen Geldentwertung auf dem Grund⸗ ſtücsmarkt eine Ausnahme darſtellt. Ein frieſiſcher Srundbeſitz mit 35 Hektar ſchwerem Ackerboden und herrſchaftlichem Hauſe kam zum Iffentlichen Verkauf. Von drei Landwirten aus dem Orte wurde ein ebot von 13 000 Zentner Roggenwert nach dem Berliner Vörſen⸗ preis abgegeben. Das entſpricht einem Geldwert von über vier Milliarden. Zu dieſem Preiſe kommen noch die erheblichen Unkoſten. — iechtum des iſchen Thronfolgers. Ueber das Befinden des ereee des ſpaniſchen Königspaares ſind höchſt beunruhigende Nachrichten verbreilet. Der Prinz leidet an nicht mehr geſtattet. Briefkaſten e beſcleſe Scher Aftagt f. bie lezte Earackenftzen Pateipen, Ax⸗ fragen ohne Namensnennung nicht beantwortet 1 e r anich. Berhellaſſe oibe Jbnen 25 des We ee e §. Pf. 100. Der Bermieter— ichtverſicherung auf die Vige fint angr Sebbſen ded Fuene Verſuchen Sie es eimmal mit dem viel augeprieſenen Juß⸗ Nein Die Möbel reiben Sie mit einem leinenen Lappen trocken— Die abgenutzten Stellen dürften ſo ver · ſchwinden läuft, dürfen Sie ahne Erlaßbin, Wenn ein Werk noch keine 80 Jahre da nicht derwenden. bnis des Verfaſſers oder ſeiner Nachkommen di Neue Bücher. Weſprechun te nach Maßgabe tbrer Bedentung und des ung bag 1 ene—4 9——5 ten) eKaarsberg: Mein Sumatrahbuch. Bere rtragung pon Erwin Wlabimf Schneider Berlag, Berlin, Leipzig, Wien u. Bern, G80) 4 12— ſelſſame Menſch.— Buchſchmuck von . 5 1 . 5—. Se eines Revolutionärs(von 1848). Nach der . von A. Ruge herausgegeben und eingeleitet von G. Salo⸗ Schwedn Faubſche Verlagsbuchhandlung Berlin.—— den in Kultur und Waeca Schriften des Frantfurter Meßamts, Heft een geben vom die Frankfurter Internatio⸗ age e, 8 n. J Union, Deutſche Ber · tgart, Be en— Gefellchaft. Albert Langen, Verlog, Leo Vernßz Der 9. 7 2 ũ Tages, Roman. Ebenda.(266) 1 Lagerlöſ. Waiag von Pauline W laiber⸗Gotiſchau. Ebenda.(267) etternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte 3 N — 272 2 elm 10 öecle Nartln, 89 285 30 2 1 leich e Vaben ed. 27 68 2 2J odo leic 0 —— 410 7 e e Jadderg do(1281 651.o“ 16J 26 ſd N0 techſ 0 S. eee, Maſen——=ſmn 05 Die all. 82 A gemeine europäiſche Wetterlage weiſt keine nennenswerte döed Sllr auf. Bei fortdauernd hohem Druck, deſſen Zentrum heute an.„Iſtdeutſchland lagert, hält auf dem Feſtland die große Hitze Auch geſtern hatte die Rheinebene einen Tropentag. und Industrie Mannheim In den Mittagsstunden wurde heule die Gründung der Getreidekreditbank.-.,, Mannheim vollzogen. Das Grundkapital 1,2 Milliardenz es wird mit 250 pCt. eingezahlt. orsitzender des Aufsichtsrats ist Rechtsanwalt Dr. Hachenburg, stellv,. Vorsitzender ist der Präsident der Handelskammer Mannheim, Richard Lenel. Wir kommen auf die Gründung noch zurück. Saatenstand im Deutschen Reiche Anfang Juli 1923 Mit Ausnahme einiger Tage gegen Ende des Berichts- monats war die Witterüng im Juni allgemein im Deut- schen Reich regnerisch, kalt un 05 wodurch die Weiterentwicklung fast aller Pflanzen stark beeinträch- tigt wurde. Stellenweise aufgetretene Nachtfröste haben den Pflanzen, namentlich den Hackfrüchten vielfach geschadet. Welchen Einfluß die Ungunst des Wetters auf die Körner- bildun f der Halmfrüchte hat, läßt sich noch nicht ab- schließend beurteilen. Mit einer bedeutenden Verspätung der Ernte muß gerechnet werden. Fast allgemein heben die Brichte bei dem Sommergetreide und den Hackfrüchten eine starke Verunkrautung sowie Schädigung durch Drahtwürmer hervor. Trotz der ungünstigen Junfwitterung War der Stand des Wintergetreides Anfang Juli noch recht zufriedenstellend. Der Strohertrag wird gut ausfallen. Ob der Körner- ertrag überall befriedigen wird, hängt von der Witterung im Juli ab. ee des Getreides und Rostbefall kommen stellenweise Vor. Unter Zugrundelegung der Zahlenbewer- tung: 1 sehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich goridg gleich sehr gering, ergibt sich für Winterweizen 2,4 im Vormonat 255), Winterspelz 2,5(2,5), Winterroggen.5 (.), Wintergerste.5(2,7). Die Sommersaaten haben eben- falls unter der erwähnten Witterung gelitten, werden aber nicht ungünstig beurteilt. Sie sind sfark mit Unkraut darch- setzt. Sommerweizen 26(im Vormonät 2,7), Sommerroggen 27(27), Sommergerste 25(), Hafer 2,6(2,7). Der Stand der Hackfrüchte befriedigt wenig. Kartoffeln wie Rüben sind durch die unstete Witterung am stärksten geschädigt worden. Sie stehen lückenhaft und sind in der Entwicklung noch weit zurück. Kartoffeln 3,1(im Vormonat 29), Zucker- rüben 33(.), Runkelrüben 3,2(3,1). Mit dem ersten Schnitt der Futterpflanzen und Wiesen konnte größtenteils erst nach Eintritt besseren Wetters im letzten Junidrittel begonnen werden. Die Heuernte bringt reichliche Erträge, deren Be- schaffenheit jedoch teilweise durch die Nàsse beeinträchtigt ist. Klee 24(im Vormonat 2,5), Luzerne 23(2,5), Bewüsse- rungswiesen 20(2,1), andere Wiesen 23(26). Vorübergehende Einstellung der Notierungen der Ber- liner Metallbörse. Die Notierungskommission des Vorstandes der Berliner Metallbörse hat in ihrer gestrigen Sitzung be- schlossen, die Notierungen infolge der augenblicklichen unregelmähigen Marktlage vorübergehend einzüstellen. Lahrer Eigenbahngesellschaft. Nach dem Geschäfts- bericht über das Jahr 1922½3 balancleren die Gesamteinnah- men und Gesamtausgaben mit 59 017 572,70„, Während im Vorjahre eine Einnahime von 1 486 567,90 vorhanden War. Gegenüber einem Ueberschub von 17 815,60 4½ i. V. ist der Ueberschug in diesem Jahre gleich Null. Wie die meisten Privatbahnen, so führt auch die Lahrer Eisenbahngesellschaft nur eine Scheinexistenz, weil sie immer noch von den früher billig erworbenen Materialjen zehren kann, deren Ersatz bei den heutigen Einnahmen unméglich wäre. Dem in der.-V. neugewählten Aufsichtsrat gehört von den früheren Mitglie- dern nur Komm. Rat Heidlauff an. Das Unternehmen firmiert von nun ab Aktien-Gesellschaft mittelbadi- scher Eisenbahnen. Landauer Brauhaus.-G. anden Plalz. Auf der Tagesordnung einer demnächst stattfildenden ao..-V. steht auch Beschlubfassung über die Erhöhung des Grund. kapitals um 800 000 durch Ausgabe von 800 Stuck auf den Inhaber lautenden Stammaktien unter Ausschluß des ge- setzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. „Emaillierwerk Plungstadt-., Plungstadt. Der Ab- schluß des ersten Geschäftsjahres ergibt nach 112 694 Ab- schreibungen einen Reingewinn ven 4318 794, aus dem 100 Frozent Dividende verteilt werden, 200 000 gehen an den gesetzlichen Resenn für Steuern werden 1 300 000 reserviert und 302 223 vorgetragen. Zugleich wurde eine Erhöhung des Aktienkäpitals um 2,1 WMin. 4 Stammaktien und 900 000 Vorzugsaktien auf 30 Mill. 4 vorgesehen. Sämtliche Aktien wWerden von einer Bankengemeinschaft unter Führung der Württembergischen Privatbank.-G. vorm. G. Beiswenger-Stuttgart zu mit der Verpflichtung übernommen, hiervon 4 Mill. den bisherigen Aktionàren im Verhältnis 1: 2 zu 1700 pCt. zum Berug anzubieten. „ Maschinenbau.-G. vorm. Beck u. Henkel, Cassel. Die Gesellschaft verteilt für 1922 aus 164, 24 657 Mill. 4 Rein- ewinn bekanntlich 250(25) bCt. Dividende. In der Hanz stehen Immobillen und Mobilien mit je 1 4 zu Buche. Ferner werden u. a. ausgewiesen in Mill. A: Vorräte mit 128,50(4,40), Schatzwechsel mit 268,32(.00), Debitoren mit 75700 6681 Bankguthaben mit 39,78(5,88), Kundenwechsel mit 101,23 000 sowie Kreditoren einschl. Anzahlungen mit 859,41(1054, Akzepte mit 179,34(o0). Die Gesellschaft konnte im ee en⸗ durch die eintretende Teuerung im neutralen Auslande nicht mehr konkurieren. Es blieben auch durch den Ausfall an Reparationslieferungen Inlandsaufträge aus. Das Bauprogramm in Kassel konnte im ersten Teil noch vor der groſſen Teuerung beendet werden. Die Fortführung des Bauprogramms wird systematisch Weiter betrieben. Im neuen Geschäftsjahr sind der Gesellschaft inzwischen nicht unbedeu- tende Aufträge zugeflossen, welche auf Monate hinaus Be- schäftigung gewähren. * FEine Getreidekreditbank für Köln-Düsseldorf. Der Kölner Verband der Importeure und Groſſfirmen an der Produkten- und Warenbörse zu Köln beschloll in Gemein- schaft mit dem Düsseldorfer Großhandel, eine Getreide-, Futter- und Lebensmittelkreditbank zu errich- ten, um den kommenden starken Kreditansprüchen, die sich namentlich aus der Aufhebung der Zwangswirtschaft für Ge- treide ergeben werden, gerecht zu werden. Das Unter- nehmen soll zunächst mit einem Kapital von 1 Milliarde.&, das zu 150 pCt. ausgegeben wird, ausgestattet werden. Diese Summe sei bereits überzeichnet. Die Kreditbank darf keiner- lei Eigengeschäfte in Getreide abschlieſen, ebenso sich nicht mit der Einfuhr aus dem Ausland beschäftigen. Börsenherichte Frankfurter Wertpapterbörse *Frankfurt, 12. Juli.(Drahtb.) Im Effektenverkehr von Büro zu Büro kamen nur wenig Umsätze zustande. Die Tendenz istunsicher, immerhin schien die Nachfrage zu überwiegen, da die Spekulation infolge des vorläufigen Unterbleibens einer Reichsbankdiskonterhöhung zu Rück⸗ käufen schritt. Die genannten Kurse können nur unter allem reitag bis 12 Uhr nachts: Fort⸗ daueoramsſichtliche Witterung auernd heiter und trocken,—2 itze. Ules in 10002). Unter den Maschi- nenfabrikaktien sind Pokkorny u. Wittekind sowie Eblinger zu höheren Kursen gesucht. Barmer Creditbank und Frank- kurter Bank fest, Württembergische Notenbank ca. 450—500, Pfälzische Hypothekenbanl: ca. 125. Zuckeraktien sind wieder begehrt, ferner Zellstoffwerte. Zellstoff Wald-⸗ hof 5. 560, Hhenanfa Berliner Wertpapierbörse Berlin, 12. Juli.(Drahtb.) Da die Mark aus dem Aus⸗ lande, besonders aus New Lork, etwas höher gemeldet wurde, War es der Reichsbank heute leichter möglich, die Devisen bei ungefähr gleichen Zuteilungen auf dem gestrigen Stand zu halten. Dasselbe gilt auch mit nur geringen Abweichungen vom Banknotenmarkt. In der Beurteilung der voraussicht- lichen Tendenz am Effektenmarkt gingen die Meinun Aus- einander. Ueberwiegend glaubt man an ein Anhalten der Festigkeit. Deuisenmarkt *Mannheim, 12. Juli. Die Mark kam von 10.30 Uhr vorm. mit 0,0005%% 184 000 4 für den Dollar aus New Lork. Sie stellte sich damit erstmals über die Inlandsparität. Der amtliche Kurs wurde wieder 187 000 bei nur 426 Zu- teilung.* Frankfurter Notenmarkt 12 Juli geld Brlet dele Brief Amerlkanlsche Moten 189000 191000 Oesterr.-Ungar. alte“———.— 50.— 9650.— NMorweglschs. 0600.— 31000.— Dänfsee—.——.— Rumünfschs.. 65.— 1005.— Englisohge—.——.— Spanischbos———.— Fränzöslschs 11110.— 11210.— Sohwelzer 32850.— 33150.— Hollündsehe. 73800.— 7400.— Sohwedischs 49950.— 80459.— Hallenleche.. 0020.— 8100.— Tacheche-Stewak. 5680.— 5700.— Desterreleſ abgest. 258.— 2868.— Ungarische. 17.25 17.25 Frankfurter Devisen Frankfurt, 12. Juli.(Drahtb.) Tendenz: Fest. London 860 000, Paris 11 160, Brüssel 9350, 78 000, Schweiz 32 600, Italien 8060. Berllner Devisen ew Lork 187 000, Holland Amtiion f. 11. g. 16. 6. 12. 8. 2 Amtilien f. H. f. u. ö n. 8. u. Hollend.. 72817 78182 72817 73182] Farls. 11182 11188 11182 111868 Buen.-Alres 6488 677 64439 64781 8 2„ 2810 82831 325J1 88881 Arüssel.. 3329 3373 8328 3373[ Spanlen. 28932 27087 2982 27687 Ohristlania 30221 30478 30321 30476] lapan.. 90977 97028 90772 91827 kopenhagen 32518 3258, 3291 ae: nie de lan. 18431 18879 tcist 188ʃ19 Stookholm. 49476 49771 19176%½4 Wien abg. 265.38 287.67% 266.33 267.87 Helsingfors 3162 5188 5ʃ62 51 Prag 3866 369f 3665 8694 halſen. 3039 8080 80388 Budapest. 21.41 21.48 2 44.88 London. 657850 662750 857850 662180 Sofla.. 1675 1875 1675 1684 New-Vork, 167832 187458 188532 18748 Jugoslavlen 13685 1985 1805 Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörse Mannheim, 12. Juli.(Eig. Ber.) Infolge der schwächeren Lage am Devisenmarkte ist die Tendenz am Produktenmarkt wesentlich abgeschwächt. Die Preise stellen sich für Wei⸗ zen ab Mittsldeutschland auf 1 300 000 4 per 100 kg, für Roggen auf 1 050 000, für Hafer, je nach Beschaffen- heit, auf 850 000—925 000„, für Gerste auf 1000 000 bis 1050 000 und für Mais auf etwa 1 100 000 die 100 kg Frachtparität Mannheim. Futtermittel sind weniger gelr8 da die Witterungsverhältnisse für die Entwicklun er Bodenfrüchte recht vorteilhaft ist. Weizenmehl wir ab mitteldeutschen Stationen zu 2000 000 die 100 kg offeriert. Vom süddeutschen Mehlmarkt Nach unseren letzten Börsenberichten waren die süd- deutschen Mühlen mit Mehlofferten nicht am Markte. Wie uns hierzu mitgeteilt wird, ist dies darauf zurückzuführen, daß inländisches Getreide fast gar nicht mehr angeboten ist und daß die Mühlen das wenige, das sie vom Aüslande zu beziehen in der Lage wären, nicht kaufen können, weil ihnen die erforderlichen Devisen nicht zur Verfügung gestellt werden. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenhorse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo in 1000 Mark waggonfret Mannheim., ohne Sack netto Kasse Preisnotlerungen vom 12. Jun 192 Woelzen, inländlecher.—14 welrenklele mit Saek 650—750 * aueläündlischer 14 Alertreber— Rogtgen, Inlänglecher 1 Rohmelasse 890— „ ausſändischer——IMesennen, lose 120—1⁰ Srau derste 980—1,1 Rotkleebheu—.— Hater inlündlscher 900—.0 kuzerne-Nieeben 130—160 „ ausikndlsober——=Press-Sob 140—150 Nale. geldes(mit Sack).0 bebuntenes Strob——— Welrenmehl Basis 8557, 0. Rehtereis)“——— Tendenz: Stetig. Mebhl zweithändig 1,9—20 bezahlt Berliner Froduktenmarkt Berlin, 12. Juli.(Drahtb.) Die von Amerika gemelde- ten höheren Markkurse und die flaue Lage der dortigen Getreidemärkte haben die erste Anregung zu einer wesent⸗ lichen Tendenzabschwächung des Berliner Getreidemarktes gegeben. Die glänzenden Ernteaussichten in Deutschland verschaffen sich auf die Preislage doch allmählich Geltung und veranlassen langsam, selbst hartnäckige Besitzer von Waren zu verkaufen. Aus alledem erklärt sich, daß heute ein Wesentlich stärkeres Angebot am Markte war. Auch die Geldknappheit macht die Warenbesitzer und zwar ebenso Händler wie Genossenschaften zum Verkaufe geneigl. Von Auslandsgetreide wurden bereits einzelne Posten unter dem Inlandspreise verkauft und damit der dringende Bedarf be- kriedigt. Mannbheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt vom 11. und 12. Juli wurden aufgetrie- ben: 35 Kälber, 9 Schafe, 22 Schweine und 645 Ferkel und Läuter. Preise per 50 kg Lebendgewicht(per 1000): Kälber: 1. Kl. 2600—2700, 2. KI. 2500—2600, 3. Kl. 2400—2500, 4. Kl. 2200—2300; Schafe: 1. Kl. 1200—1300, 2. Kl. 1100—1200, 3. Kl. 1000—.900, Schweine: 1. Kl. 2500—2600, 2. El. 2500—2600, 3. Kl. 2400—2500, 4. Kl. 2300—2400, 5. KI. 2200—2300, 6. Kl. 2100—2300; Ferkel und Läufer: 280—600. Markt- verlauf: Mit Kälbern und Schweinen lebhaft, geräumt; mit Ferkel und Läufern mittelmäßig. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall kür Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuern, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust eln, müssen sich also Wesentlich über die Stallpreise erheben. Schirrahrt Schiffs-Nachricht. Dampfer Veendam“ der Holland Amerika Linie, Rotterdam, am 27. Juni von Rotterdam, ist am 7. Juli vorm. in New Lork angekommen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwoxtlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Aierz für das Feuiſſeton: 1. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik: ichaxd Schönfelder; ſan Gericht und Sport. Willy Müller: für Handels⸗ Vorbehalt werden. Höchster 650—660, Ba di- sche Anilin 775, Griesheim 680—700, Chemische Mainz nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Juhalt: Franz Kircher; für Karl Hügel. 8 n 4. Seite. Nr. 316 Maunn heimer General· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Donnerskag, den 12. Juli 1923 Adaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſtein Copyright 1920 by Greiner& Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. —(Fortſetzung) eos ging ſchweigend im Gemach auf und ab. i i war ſehr ernſt geworden. Noch konnte er es nicht begreifen. Adaliſe und— Arbeiter⸗ angelegenheiten? Sie, die bisher nicht den Gedanken an ſolche Dinge verſchwendet und bei jeder Gelegenheit ihren Abſchen vor ſeiner geſchäftlichen Tätigkeit betont hatte! Er hatte ſie bisher nur in Gegenwart anderer geſehen. Hilberts waren zu ſeiner Begrüßung gekommen und zum Abendeſſen ge⸗ blieben. Lo Andermatt und die Baronin waren natürlich gleich⸗ falls anweſend geweſen. Sobald er konnte, zog er ſich unter dem Vorwand zurück, noch ein Stündchen bei den Eltern verplaudern zu wollen. Nun empfand er aber doch die Notwendigkeit, heute noch mit Adaliſe zu ſprechen. So durften die Dinge weiter—— Adaliſe befand ſich bereits in ihrem Schlafzimmer, hatte das Haar gelöſt und ſaß in einem loſen weißen Schlafrock, die Hände um die Knie geſchlungen, auf dem Ruhebett. Es hatte ſie ver⸗ ſtimmt und enttäuſcht, daß Leo zu ſeinen Eltern gegangen war, 38 zu— zu kommen. 2 e hatte ihm doch ſo viel zu erzählen! Ihre Seele war er⸗ füllt von all dem Neuen, das an ſie herangetreten war, und da ſie mit Hilberts immer noch auf geſpanntem Fuß ſtand, empfand ſie den Mangel eines Menſchen, mit dem ſie ſich hätte ausſprechen können, ſchwer. Ihre Augen leuchteten daher freudig auf, als Leo nun bei ihr eintrat. „Das iſt hübſch, daß du noch auf ein Plauderſtündchen kommſt, Ich habe Dir ſo viel zu berichten!“ Dann fing ſie gleich mit der Hauptſache an: Das Kind! Wie klug und reizend es ſei und wie hübſch in dem braunen Samtanzug, den ſie ihm gekauft hatte. Und die Mutter ſei ſo glücklich, daß ſie nun keine Sorgen mehr habe. Ueberhaupt, das ſei herrlich, dieſen armen Leuten Freude zu bereiten, ſie ein bißchen glücklich zu machen! Lo rümpfe zwar die Naſe und die Baronin lache ſie immer aus, aber das könne ſie natürlich nicht beirren. Er, Leo, aber Leo! müſſe ihr dabei nun auch ein wenig helfen! Sie habe es den Leuten verſprochen. Er ſei ja manchmal ganz unbarmherzig hart mit ihnen, das habe ſie erſt jetzt erfahren. Der arme Pinter zum Beiſpiel auch viel zu wenig Lohn zahle er den Leuten. Und zu wenig Lebensmittel bekämen ſie geliefert Sie ſprach anders wie ſonſt. Voll Feuer und Leidenſchaft. Sie ſah auch anders aus als früher. Ihr ſchön geſchnittenes Geſicht hatte etwas Beſeeltes bekommen, das ihm ſeltſam ans Herz griff. Stumm hörte er zu, verſunken in ihren Anblick. Wenn er ſie jetzt hätte in die Arme nehmen dürfen wie einſt.. wenn vielleicht doch noch alles gut werden könnte zwiſchen ihnen. Aber dann fiel ihm Löwenkreuz ein und ſeine Züge verhärteten ſich jäh. Nein. Sie liebte ihn ja nicht. Was ſie tat, war wieder nur eine Laune, wie manche andere zuvor— um die Zeit totzu⸗ ſchlagen. Seit jener Stunde im Park, wo Lo Andermatt ihm mitleidlos die Augen geöffnet hatte, war ſein Glaube an Adaliſe erloſchen, jede Hoffnung erſtorben. Als ſie ſetzt ſchwieg und ihn erwartungsvoll anſah, lächelte er kühl. „Wir ſind alſo wieder einmal ein bißchen töricht geweſen, haben unſeren wilden Renner die Zügel ſchießen laſſen und werden zu tun haben, dieſen großen Ueberſchwang wieder in ein vernünf⸗ tiges Geleiſe zu bringen!“ Seine Worte wirkten wie ein Sturzbad. ſich Adaliſe auf. „Was willſt du damit ſagen?“ „Daß du vor allem kein Recht hatteſt, den Arbeitern Dinge zu verſprechen, die ich weder halten will, noch kann! Meine Autorität wäre dahin, wollte ich einen Arbeiter, den ich entlaſſen habe, nun einfach wieder anſtellen. Die Löhne der Arbeiter ſind hoch genug. Lebensmittel können ihnen nicht mehr gegeben werden, als die gegenwärtige Lage des Staates jedem einzelnen geſtattet. Du ſcheinſt nicht zu wiſſen, daß wir uns gleichſam in einer belagerten Feſtung befinden und nur dann bis zur Ernte durchhalten können, wenn die Rationen genau beſtimmt werden.“ „Gott ja! Aber du biſt doch reich und kannſt kaufen. Auch ſagen ſie, daß du Lebensmittel in Mengen aufgeſpeichert haſt!“ „Ja, aber damit muß ich auch haushalten, um für ſo viele auszukommen bis zur neuen Ernte.“ 5 „Und Pinter haſt du entſchieden Unrecht getan! Er wollte Kampfbereit richtete doch nichts Böſes. Sie haben ihn als Führer gewählt⸗ „Er iſt mein älteſter Arbeiter. Ich nahm ihn von der Wurſt⸗ fabrik herüber in die neue. Sein Beiſpiel mußte aufreizend wirken, darum hätte er ablehnen müſſen. Außerdem war ſeine Sprache unpaſſend fordernd.“ „Das iſt kein Grund, einen Menſchen brotlos zu machen!“ „Liebe Adaliſe, überlaß das mir! Das ſind Dinge. die du nicht verſtehſt und in die du dich darum durchaus nicht einmiſchen darfſt. Jede Sympathiekundgebung deinerſeits iſt eine Demon⸗ ſtration gegen mich— das mußt du doch verſtehen!“ „Nein. Gar nicht. Ich bin kein unmündiges Kind, obwohl du mich immer wie ein ſolches behandelſt! Und überhaupt habe ich es Pinter verſprochn „Dann haſt du eben doch gehandelt wie ein Kind, liebe Adaliſe, und ich bitte dich ernſtlich, füge zu der Unüberlegtheit nun nicht noch den Eigenſinn eines Kindes hinzu Sieh, ich will ja durchaus die mitleidigen Regungen deines Herzens nicht verkennen. Aber auch da muß der erwachſene Menſch ſeinen Gefühlen Zügel anlegen und die Vernunft zu Worte kommen laſſen.“ „Ach, laſſe mich mit deiner Vernunft zufrieden! Das iſt ſo langweilig!“ ſagte ſie ärgerlich. „Aber notwendig! Sieh, die Art zum Beiſpiel, wie du an Frau Schrittwieſer und ihrem Kind Wohltätigkeit übſt, iſt Unvernunft. Unmöglich kannſt du dieſe Leute doch auf die Dauer hier im Hauſe behalten Adaliſe ſprang auf.„Du willſt mir auch dieſes arme Kind nehmen?“ rief ſie erbittert.„Weißt du nicht, daß ich ſonſt nicht⸗ habe? Willſt du mir denn alles, alles nehmen, was mir lieb teuer iſt?“ Er war erſchüttert von dieſer Heftigkeit, erſchüttert von der Anklage, die ihre Worte enthielten. „Ich bin mir nicht bewußt, dir bisher irgend etwas genommen zu haben?“ ſagte er endlich langſam.„Auch kann ich nach deinem ganzen bisherigen Weſen nicht annehmen, daß dir das Schickſal eines Arbeiterkindes wirklich ſo nahe geht „Weil du mich nicht kennſt und überhaupt nie verſtanden haſt⸗ Weil du ſo gar nicht ahnſt, wie Sie hielt inne und fuhr ſich über die Schläfen. Nein, das brauchte er nicht zu wiſſen, wie todeinſam und verlaſſen ſie ſich fühlte „Ich laſſe das Kind nicht,“ ſagte ſie entſchloſſen.„Ich habe ihm das Leben gerettet und es liebgewonnen und will es in meiner Nähe haben. Duldeſt du es nicht länger hier, ſo— ſo gehe auch ich! ist ragen-Waschere und Kragen-Fabrik Schorgp Lindenhotf: Eichelsheimerstr.2 'hafen: Prinzregentenstr. 1 Friesenheim: Luitpoldstr. 18. Neckarau: Schulstr 81 Eis Läden: N 3, 17, U 1, 9, G38, 10 S 6. 8— Schwetzingerstr. 68 Mittelstr 54, Kronprinzenstr. 46 Verschaffeltstr. 26 „Langstr. 6 Freiwillige Feuerwehr Hannheim. Unser Kamerad Mih. Hal Obmann der 6. Komp. ist gestorben. 20 Die Beerdigung ſindet Freitag, den 13. ds.., nãchmittags 4 Uhr im FPried- hof Kätertal statt. Wir bitten die Kameraden, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Sammlung ½ 4 Uhr an der Leichenhalle Käfertal. Das Kommando. Amtliche Bekanntmachungen Die Erhebung einer dritten vorläufigen Umlage zur Deckung der Laſten des Geſchäftsſahres 1922. Infolge ſtetiger Steigerung der Entſchädigungs⸗ ſumme wegen Erhöhung der Baupreiſe und Ar⸗ beitslöhne erhebt der Verwaltungsrat der Ge⸗ bäudeverſicherungsanſtalt Karlsruhe mit Geneh⸗ migung des bad. Miniſteriums des Innern für das Jahr 1922 eine dritte vorläufige Umlage in Höhe von 100 4— Einhundert Mark— von je 100 Verſicherungsſumme. Die Zuſtellung eines berichtigten Forderungszettels findet aus Gründen der Geſchäftsvereinfachung nicht ſtatt, dagegen werden dem Zahlungspflichtigen von den Finanz⸗ ämtern bezw. örtlichen Einzugsſtellen gedruckte Aufforderungen zugeſtellt, worin auf die weitere Erböhung der Umlage und die Zahlungstermine beſonders hingewieſen iſt. Mannheim, den 6. Juli 1923. 2 Badiſches Bezirksamt V. Unterm 9. April d. J. wurde dem Luitpold Jäckel, hier, Liebigſtraße 6, ſowie deſſen Ehe⸗ frau Adele geb. Erben die Handelserlaubnis mit Lebensmitteln ſowie jede mittelbare und unmittel⸗ bare Beteiligung an einem Handel wegen Un⸗ zuperläſſigkeit unterſagt. 17 Mannheim, den 2. Juli 1923. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. „Wir machen hierdurch öffentlich bekannt, dass die Devisenhaudelsbescheinigung der Firma Fhiltpp Reinhardt& Cie. Mannheim, ausgeſtellt unterm 26. Juni 1923, in Verlust geraten ist. Wir erilären hier⸗ mit dieſe Deviſenhandelsbeſcheinigung für kraftlos.“ Die Handelskammer: Der Vorſitzende: Der Syndikus: gez. Lenel. J..: gez. Dr. Hildenbrand felnsprochanschlub Nähe Theater zu überuehmen gesucht. 3 5028 Badische Girozentrale. SDD π Wer ist Miterwerber einer bastehenden kl. Bankfirma! Erforderlich je ca. 150 Mill. bar.— Angebote unter C. V. 96 an die Geſchäfteſt 9 746 Achtung! Hausfrauen! Achtung! Der Lumpenkönig iſt wieder da und zahlt für Hauslumpen für 2000 Mk. Nur bis Samstag 1 Uhr. 9753 Peter Breyer. la. Weissmehl Billigst. Ascht Bllligste eae Wäsche 1 2 I. 6 Sonntag. 15. Jull Famillen-Ausflug Thalhaus. Abfahrt 3 Uhr 45 Haupt⸗ bahnhof. Sonntagskarte Schwetzingen. 1739 Wer bietet gebild. Fräu⸗ lein, Mitte 20 er, evang. ſchl. Fig., einz. Tochter angel. Landwirtsfamilie aules Hein Diskret. gegeb. u. veil. Herren mit geſich. Eink, die ſich befähigt halten, eine Frau wirkl. glücklich zu., wollen ſ. u. Ang. d. Verhälm. wenden unk. A. J. 34 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. B9203 Tall Heilh. Joctu. Karzabag Mannheim, Pflügersgrundſtr. 13, Tel. 2865 empfiehlt täglich neue Rarioffein zu dem billigsten Tagespreis. 9750 geſucht. 22 2 2 . 2 9 2 gesucht. Offene Stellen Für Sohn aus guter Familie wird kaufm. Lehrstelle Angebote unter C. U. 95 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. 2 Tüchtige fanohniünnen gnannan Angebote an Danzas& Co. bnI Intennat. Spadifionsbaus/ Gdterballenstr. 29 9 sssss 9744 2. 29730 erlee Jeenohp sofort gesucht. J. Bitterich. Lackfabrik. ILabntecnenn 3 Jahre gelernt, iſt Ge⸗ legenheit z. weiter. Aus⸗ bildung geboten. Koſt und Logis im Hauſe, Vorort Karlsruhe. Er⸗ wünſcht vormitt. etwas Mithilfe im Haushalt. Angeb. unt. C. M. 87 a. d. Geſchäftsſt. 9727 Da. Mäochen in Kiuderpfl. erfahren, als Stütze geſucht. 9731 Gontardſtr. 42. Tüchtiges Aacnmäddhen per sofort oder später für Dauerſtel⸗ lung geſucht. 9756 Emil Klein Lameystraße 9. In kl. Geſchäftshaus⸗ halt. Metzzerei, B9231 Alenmädchen m. guten Zeugniſſen bei öchſtloem geſucht. empliehlt 97⁴³ Sebastlau Kramer, Mehlhdig., Langstr. 28 Fraun Shmid, Sand⸗ hofen, Sonmenſtr. 20. Tlcht. Jachnabenanen u. Stopferinnen geſucht. Näheres in der Geſchäftsſtelle*9783 Tager dang mit kaufmänniſcher Aus⸗ bildung ſucht Stelle bei Induſtrie, Bauk oder Verſicherung. B9226 Angeb. unt. C. O. 89 an die Geſchäftsſtelle. Durchaus perſekie Stenotypistin aus der Maſchinenbranche, Frau o.., mit guter Allgemeinbildung ſowie franz. und engl. Sprach⸗ kenniniſſen, wünſcht ſich möglichſt als Sokretärin (Vertrauenspoſten) zu verändern. B9193 Angebote u. Z. W. 22 an die Geſchäftsſtelle. Intellig, jung. Mann (32.) ſucht, geſtützt auf gute Zeugniſſe, 9740 Verrauens-Stellung. Angebote unt. CG. T. 941 an die Geſchäftsſtelle. Fräuleiu mit guten kaufm. Kenntniſſen, mehrjähriger Büropraxis 2202 Sudit Stellung in hieſiger Induſtrie oder Bank am liebſten als Hilfe in Buchhaltung. Angebote unter A. H. 33 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erb Verkäufe Zu verkaufen billigſt: 5020 ein Posten Braunkohlenbrennmaterial „„ Anfeuerholz *5„ Blech-Nannen, gebraucht „„ Dachieer. Näheres Peter Knaup. T 6, 33. enen- U. Dameprader billig zu verk. 9730 Bohrmann u. Co., Landteilſtr. 6, Tel. 8153. ſiraller Eisschrank für Metzger u. Wirt zu N. S. U. „Motorrad 2½ PS, 2 Zyl., zu ver⸗ kaufen. 29738 Leimroth Ameritanerſtraße 34 Taagen mit Auhänger im Auftrag günſtig zu verkaufen. 9745 Näh. Telephon 3512. Seckenheimerſtr. 10. *9742 motore für Fahrräder laufend preiswert ab⸗ zugeben.*9739 Otto Vogt, Emil Heckelſtr. 16 part. Rauf-Gesüche Mehrere Last. Kraftwage in nur gutem Zuſtande 501⁴ zu kaufen gesucht. Angebote unter V. E. 154 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Alt⸗Sold ** 3* kin ace me. e Familienhaus Doseh, I 1, l, oder auch ſonſtiges 1 Aae, Elagenhaus e b en Tahngebisse die Geſchäftsſtelle. un Alt-Gold. Silber —— auft B9215 9 en. Faln 0 Mantel. 0 5. 2. amen-Fanhrra gut erhalten, zu kaufen National- geſucht. Angebote mit Kassen kauft Eugen Mittwoch, Charlotten⸗ burg, Friedbergſtr. 29. S882 Piane gut erhalten, zu kaufen geſucht. Angebote unt. K. 2917 an Mannheim. Gen.⸗Anz.. Zweigſtelle Waldhofſtr. 6. 49724 Miet Gesuche Anwesen mit größerem Hof und Einfahrt zu kaufen oder zu mieten geſucht. Größere Lagerräume bevorzugt. Möglichſt Nähe Tatterſall. Angebote unter C. F. 81 an die Ge⸗ Angabe d. Alters, Fabri⸗ kats, Erhaltungszuſtand., Preiſes uſw. erbeten an Frl. Luiſe Fleck, Hafeuſtr. 6. 9728 Iel. 4588. Kaufe S14 Klelder, Schu he J. Scheps. I 1. 10. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B921819 verkaufen. L. H. Diehl, Hilismotorräder 1. PS. Viertakt, Einbau⸗ 9749 Akademiker Miet-Gesuche. Dr., im Bankfach tätig, sueht Wohnungstausch Zhli 1 Geboten: 2 Zimmer u. II Monneftes Anmel Geſuch Cben (evtl. Wohn⸗ und Schlafzimmer) möglichſt 160 5 Rähs Parabeplatz b zeligem Rerahlunz, Wotnun Hausmeiſter⸗ Gefl. Angeb. erb. u. C. K. 98 a. d. Geſchäftsſt.] Angebote unt. C. C. 2 an die Geſchäftsſtelle Wirtschaft. Gangbare Wirtſchaft zu mieten od. zu kaufen geſucht. 996 Angeb unt. B. V. 74 an die Geſchäftsſtelle. Junges, kinderloſes Ehepaar(Prokuriſt), ſucht per ſofort eventl. auch ſpäter E Anmabl Linmer mit Kochgelegenheit in gutiem Hauſe, auch außer⸗ halb Mannheims. Alleinſtehende Perſonen können Ueberdachter mitverpflegt werden. Lagerraum 1. lallung Angebote unter C. V. 99 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 9751 ſür 1 Plerd, am leßt 8 geg. zeitgem. Bezahlung zu ͤ ſucht 29107 geſucht. Act.⸗Geſ. f. Kohleuſäure“ Ind., Tel. 6725. Anstelle Zwangsmieter werden von gebildetem Bankbeamten in ſelbſtändiger Poſition bei—— Bezahlung 9205 /06 +2 gut eingerichtete Iimmer gesuoht. Angeb. u. A. M. 37 an die Geſchäftsſtelle. Durchaus tüchtige Haussaneldeng pr. Meiſterin, hier md, ſucht Kundſchaft, Gefl. Ang. unt C. G. 21 a. d. Geſchäftsſt.——⁰³⁵ — Masche Juug 1 Jahr alt, nur in beſl⸗ Kreiſe, evtl. als abzugeben. Zuſchr. unt. C. R. Wohnungs-Jausdi! Wer tauſcht zwei-Zimmer⸗Wohuungen mit Küche ꝛc. gegen 4 oder-Zimmer-Wohnung mit Zubehör in guter La 9688 9 ge. 0 X. 73 an die Geſchäftsſtelle. Angebote unter B. Wohnungstausch! Geboten: Schöne 3 eotl. 4 Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör, Lindenhof Gesucht: 5 oder 6 Zimmer⸗Wohnung mit Zu⸗ behör in guter Lage. Angebote erbeten unter B. W. 72 an die Geſchäftsſtelle. 79687 Freihurs Hannheim Geboten: Schöne 5 Zimmer⸗Wohnung mit Küche, Manſarde, Bad, 2 Keller und Speicheranteil in guter Lage(Wiehre) Freiburg. 9709 Gesucht: Gleichwertige 5 Zimmer⸗Wohnung in der Oſtſtadt oder in ſonſt guter Lage Mannheims. Angebote unter C. G. 82 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. eane formſchön gedieg. Arbe liefert 2974¹ fo. Leikfer. Mudellag. Bismarckplatz 17 ſlae Hal. grau getigert, heute nacht e—5 laufen. Abzu' geben gegen gute lohnung bei Walter; Jungbuſchſtr 8. Wer beteiligt ſich an baae V. ffanrbzech f. nfäng. u. Fortgeſcht. 1000 M̃ p. St. Ang. u. E. M. 186 a. d. Geſchäſtsſt. 51 1 Tapelen- Reste in großer Aus wall billigst 820 Karl Götz D 2, 1 Tel. 7367 verlängerte Kunststrabe DD billigſt. 1227 Cegen Aufgabe les Wachnunpstechts in Maunbeim wird eine ſchöne 3 Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör in Siegen zur Verfügung geſtellt. An Umzugskoſten wird eventuell Anteil ge⸗ nommen.— Zuſchriften unter V. D. 153 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. 5012 hadenlokal geeignet für Zigarren- Geschäft i. guter Lage bil Guitarre- und Mandoline⸗Saiten. zu miecten gesud. Maanheimer Musikhaus Angebote unt. C. K. 85 N am Waſſerturm an die Geschäftsstelle. B922·25 an die Geſchäftsſtelle. —