ꝛmen ſich habe iner ichl“ tr.2 tr. 1 18. Eis inem ickſal —— ahl 8²⁰ 7367 rabe; 27 HBEreitag, 13. Juli bezugepreiſe: zn Mannheim und Uumgedung frei ins and durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mark 28800. Halbmonatüch mark 12800.—. Hachforderung dorbehaiten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Karisruhe.— Haupt⸗ Aaetedel Mannbeim, k 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle — Ur. 6. nummer 7031, 4„. ramm⸗Röreſſe: Seneralanzei Mannbeim,— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe erewle Badiſche Neueſte Nachrichlen —— Verkaufspreis M. 700.— 1923— Nr. 317 Anzeigenpreiſe: Sei verauszabtüng Srundpreis ſe Felle Mt. 3000.—-. Reklamen mk. 12000.— filles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: Mittagbiatt vormittags 8 Uhr, Abend⸗ dlatt nachmittags 2½/ tihr. Kür Rnzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. hůh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtõrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. deſchrünkt. NRusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. mannheim Deilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung ————ññ ͤw.mppbpĩ ůͤ ͤ ́ßĩ9————.——————— Die engliſche Regierungserklärung die Ruhraktion muß beendet werden. Die Wiederherſtellung der Welt in Gefahr der„große Tag“ im Unterhaus mö zwar nicht die Senſationen gebracht, die manche erwartet haben kr den. er war aber für die engliſche Außenpolitik von weit⸗ ragender Bedeutung. Auf eine Anfrage des Oppoſitions⸗ Macdonald folgte die erwartete dber Erklärung Baldwins die Reparations⸗ und Ruhrfrage. Einleitend hob er hervor, Keberermen habe die Alterben dahm informiert, daß. e 7 die Berantwortung für die Vorbereitung des Ent⸗ Die einer Antwort auf die deutſche Note zu übernehmen. ie Antwort ſolle den Alliierten zur Kommentierung bi itet werden. Baldwin ſprach die Hoffnung aus, daß man inſichtlich der Faſſung der Antwort zu einer Einigung gelange. Die in der deutſchen Note enthaltenen Vorſchläge, ob ſie nun angemeſſen ſeien oder nicht, dürften nicht ignoriert wer⸗ den. Baldmin wies nachdrücklich auf die wirtſchaftlichen und an⸗ 82 Gefahren der jehigen Lage hin und erklärte eine Ruhr⸗ ſetzung von unbeſtimmter Dauer für eine recht bedauerliche Er⸗ cheinung, fß: die ſobald wie möglich ein ehrenhafter Abſchluß befunden werden müſſe. Im übrigen führte Baldwin aus: 7 Wir ſind feſt überzeugt, daß die Methoden, die nur zum Ruin eutſchlands führen können, für England, für ſeine Alliierten und für ganz Europa verhängnisvoll ſein würden. Wir K uns von Anfang an klar, daß unſerer Anſicht nach die Be⸗ letzung des Ruhrgebiets nicht geeignet iſt, den Höchſtbetrag an Re⸗ porationen für die Alltzerten einzubringen.(Beifall.) Im Januar 9 wir in Paris ein Angebot, das wir als eine ſehr groß⸗ für Regefung betrochteten, um etwas zu verhindern, was wir eine Wirtſchaftskataſtrophe hielten. Dieſes Angebat von unſeren Alliierten verworfen. Seitdem ſtanden wir bei⸗ beſeelt von dem Geiſte aufrichtiger Loyalität für die Allianz, aue unſeres Erachtens die Hauptſicherheit für den europä⸗ — Frieden war und iſt. Viele damals vorausgeſehenen Folgen 1 heute in die Erſcheinung. Die Allüerten erhalten weniger an Reparationen als vor der Beſetzung (Göört, pört bei der Oppoſttion), und was ſie erhalten, wird ein⸗ des deutſchen Wirtſchaftsſyſtems, mit der Ausſicht auf 3 vollſtändigen Zuſammenbruch dieſes Syſtems in in unft.(Hört, pörtt) Die Einmahner der betroffenen Gebiete di vielen Fällen ſchweren Leiden unterworfen und es beſteht wi, ernſte Seſorgnis eimer Lebensmittelknappheit. In dem Maße, — die produltwen Kräfte Deutſchlands erſchöpft werden, ſchwin ⸗ die Wiederherſtellung ſeines Kredits, und die Zahlung ſeiner Stand rückt in eine ungewiſſe Zukunft. Den Preis für dieſen St der Dinge bezahlt ſedes europäiſche Land mit dem Hamen ſemer Wechſelkurſe, ein anderes mit der Abnahme ſeines 1 ndels, ein drittes mit zunehmender Arbeitstoſigkeit. Es iſt keine ng, wen man ſagt, daß die Gefahr Wiederherſtellung der Welt und daß der Friede, für den ſo Opfer gebrucht wur⸗ auf dem Spiele ſteht. ee einzige Gegenſtand einer möglichen Meinungsverſchieden⸗ rei—— den Alltierten beträfe die wirkſamſte Methode zur Er⸗ rübe ng der Endziele, die für alle von vitaler Bedeutung ſeien, wo⸗ Wiederd⸗ übereinſtimmten. Dieſe Endziele wären Reparationen und rherſtellung der Sicherheitin Europa. de die wem Baldmin auf die Gemeinſchaft im Denken und Handeln. hate Alliierten in der gegenwärtigen Not verbinde, hingewieſen mit er: Die Alliierten könnten frei miteinander ſprechen glei, 0— vollen Verſtändnis von Teilhabern, die durch das interd Geſchick an die gleiche Aufgabe gebunden ſind. Das(Geflüſter) ſfierter Parteien auf irgendeiner Seite des Kanals oder in 8 den ir, * dendeinem Teile Europas fann nicht geſtatten, uns von dieſer Pflicht niſe arendweiche Borbehalte oder lorgfalig genährte Midverſtänd⸗ in abzulenken. In allem, was wir zu ſagen oder zu tun bereit einzi wird die britiſche Negierung wie das Herz Frankreichs von dem die den Wunſche bewegt, daß der gute Wille zwiſchen den Nationen, erhelteemmen gelitten, aufrechterhalten werden ſoll und daß jeder wie zen ſoll, was ihm gebührt. Wir ſind ebenſo entſchloſſen, einer der Verbündeten, daß Deutſchland Ne bis zum vollſten Umfange ſeiner Fähigkeit zu darationen leiſten ſoll. Wir ſind bereit, jede Maßregel Leiſtunsien, um Deutſchland zu zwingen, bis zur Grenze ſeiner ſchäſttenfabigkeit zu bezahten. Aber wit ſind ale Nation von Ge⸗ i uten uns deſſen bewußt, daß wir, wenn wir von Deutſchland eine 3 wir— rmäßige Leiſtung fordern, keinen Erfolg haben und daß Ar werden unſere Verbündeten die Hauptleidtragenden ſein Viele von den Folgen, die wir als Ergebnis der Ruhr⸗ berden. cgenung vorhergeſehen haben, ſind auf dem Wege, ſich zu verwirk⸗ „Wir ſimd überzeugt, daß die unbeſchränkte Fortſetzung dieſes Zu 1 eltree mit ſchwerer Gefahr belaſtet iſt. Deutſchland ſelbſt lem Ar einem wirtſchaftlichen Chaos zu, das von ſozia⸗ drückli induſtriellem Ruin gefolgt ſein kann. Baldwin betonte nach⸗ 5ffe 1 dieſe Lage nicht Deutſchland allein angehe, und daß die britann liche Neinung Europas, und nicht zuletzt die Groß⸗ beun miens, über die Fortdauer dieſer Verhältniſſe mehr und mehr ruhigt werde. Die Notwendigkeit des Eingreifens ch deshalb der britiſchen Regierung in wachſendem Maße auf⸗ Ned üngt Es zeigt ſich, daß über die Haltung der hauptſächlich be⸗ teiſi, 0 ageen artelen mehr Klarheit geſchaffen werden muß. Man wird Ne zuſtimmen: daß die Periode des wie müglich beendigt werden ſoll; Beſetzung eines Landegn in Friedenszeit an und für ſich Nonſtitts um den Preis der zunehmenden Zerrüttung⸗ elwas Angewöhnliches und eine bedauerliche Erſcheinung iſt, für die, wie geſagt, ſo bald wie möglich ein ehrenhafter Abſchluß gefunden werden muß; daß der Schuldner nicht lediglich aufgefor⸗ dert werden ſoll, ſein Schulden zu zahlen, ſondern daß er in die Lage verſetzt werden muß, dies tun zu können, ferner daß die Zah⸗ lungsfähigkeit des Schuldners, ſoweit Zweifel darüber be⸗ ſtehen, geprüft und feſtgeſtellt werden ſoll, und daß vereinte Anſtrengungen gemacht werden müſſen, um dieſe Ziele zu er⸗ reichen. Der Friede wird erſt dann endgültig geſichert ſein, wenn die Fragen der Reparationen, der interalliierten Schulden und der Sicherheit des befriedeten Europa gelöſt ſind. Wir hoffen, daß wir für dieſe Beſtrebungen, ebenſo wie für die allgemeine Beurteilung der Lage die Zuſtimmung der Alli⸗ ierten finden. Wir ſind nicht der Meinung, daß die in der deut⸗ ſchen Note enthaltenen Vorſchläge, ſeien ſie nun angemeſſen oder nicht, ignoriert werden ſollen. Wir können nicht billigen, daß eine ſchriftliche Auseinanderſetzung dieſer Art über Angelegen⸗ heiten, die im Intereſſe Aller liegen, gänzlich einſeitig geführt wird, oder daß Vorſchläge, von denen es ſich zeigt, daß ſie Keime einer möglichen Regelung enthalten, gleichgültig behandelt werden. Zum Schluſſe ſeiner Rede ſagte Baldwin noch: Wir hoffen auf die Mitarbeit Frankreichs und Belgiens nicht weniger als auf die Italiens. Tatſächlich haben wir auch allen Grund anzunehmen, daß die Anſichten der italieniſchen Regierung ſich in weſentlicher Uebereinſtimmung mit der unſrigen befinden. Nachdem Baldwin ſeine Rede unter großem Beifall beendet hatte, ſprach Ramſay Macdonald die Hoffnung aus, daß die Bemühungen des Premierminiſters von Erfolg gekrönt ſein möch⸗ ten. Er ſtellt mehrere ergänzende Anfragen, die der Premiermini⸗ ſter wie folgt beantwortete: Die Angelegenheit der Antwort auf die deutſche Note werde ſofort in Angriff genommen werden. Wos die Erörterung im Unterhauſe betreffe, ſo hoffe er, daß ſich dazu Gelegenheit bei der zweiten Leſung der Conſolitated Fonds⸗ Bill finden merde. Die dritte Anfrage Macdonalde, ob die Regie⸗ rung beabſichtige, ihre Antwort auf jeden Fall zur Information den Vereinigten Staaten zu überſenden, bat Baldwin, auf mor⸗ gen zu vertagen. Die Aufnahme der Erklürung Baldwins im Unterhaus bot ein ſeltenes, ſelbſt im Kriege nicht geſehenes Bild der Einigkett. Der Premierminiſter erhielt gleicherweiſe Beifalls⸗ bezeugungen von den Bänken der Arbeiterpartei, wie von denen der Hoch⸗Tories. Während der ganzen Dauer der Nede wurde kein einziges Jeichen des Rißfallens laut. Die Er⸗ klärung, daß Italien den britiſchen Standpunkt teile, wurde beifällig N Beifall fand auch die Feſtſtellung, daß die franzöſiſche Politik zur Ergebnisloſigkeit verurteilt war: mit lauter Zuſtimmung wurde die Ankündigung begrüßt, daß, falls Frankreich und Belgien nicht geneigt ſcheinen, den Anſtoß zu einer Antwort auf die deutſche Nate zu geben, England dann ſich zu einer Antwort entiſchließe und die Note vor der Abſendung den Verbündeten unterbreiten würde. Starken Eindruck machte auch die Erklärung„er ſei überzeugt, daß die unabſehbare Fortdauer des heutigen Standes der Dinge große Gefahren in ſich ſchließe. 1 0 Im Gberhaus richtete Viscount Grey eine Anfrage an den Staatsſekretär de⸗ Aeußern über die europäiſche Politik der Lord Curzon die gleiche Erklärung verlas, die dwin im Un⸗ terha n 75 Die Mitglieder des Oberhauſes nahmen ſie mit großem Beifall auf. Hierauf ergriff Lord Grey das Wort zu ängeren Ausführun⸗ gen, in denen er u. a. zur Froge der Sicherheit Frankreichs bemerkte, die von Frankreich gebrauchte ode zur Beſetzung des Ruhrgebiets ſei nicht geeignet, erſtrebte Ziel zu erreichen, ſondern dazu, gerade das Gegenteil zuſtande zu bringen. Die Lehren der Vergangenheit zeigten, daß der Militarismus keiner Nation und keiner Gruppe von Nationen Sicherheit bringen könne. Der Verſuch, die Sicherheit auf Koſten anderer Nationen zu erhalten, habe ſtets mit einem Mißerfolg geendet. Der Einoͤruck in Berlin J Berlin, 13. Juli.(Von unſ. Berſ. Büro.) Der erſte Eindruck der Baldwinſchen Erklärungen iſt, daß ſie nicht ganz ſo ſchlimm ausgefallen ſind, als die Peſſimiſten in Deutſch⸗ land in den letzten Tagen immer wieder verſicherten. An ſolchem Peſſimismus fehlt es freilich auch angeſichts des Wortlautes der Baldwinſchen Erklärungen nicht. fallen laſſen“ ruſt die„Deutſche Zeitung“ aus, und ſelbſt die „Berliner Börſenzeitung“ meint:„Bis die Einigung über die Ant⸗ wort an Deutſchland erreicht wird, iſt die Kataſtrophe dak. Uns ſcheint das doch erheblich über das Ziel hinausgeſchoſſen. Sicherlich entſpricht die Erklärung der engliſchen Regierung nicht den Wünſchen, die man nach 6 Monaten unerhörter von Tag zu Tag ſich ſteigernder Rechtsverletzungen gehegt hat. Daß man allen unſeren Wünſchen gerecht werden würde, hat man an den hieſigen amtlichen Stellen auch nicht geglaubt. Das bedenklichſte an der von der engliſchen Regierung eingeſchlagenen Taktik iſt wohl die ein wenig dilatoriſche Behandlung, der für uns ſo heißen und dringenden Dinge, der neue Aufſchub, von dem das„B..“ mit Recht folgert, daß er für Poincare einen neuen Zeitraum der Bewegungsfreiheit eröffne. Das„B..“ faßt ſeine Eindrücke hierbei gar nicht unrichtig zuſammen:„Fürs erſte ergibt ſich für uns trotz all den freundlichen, ſchönen und nicht genug zu begrüßenden Perſpektiven, die der britiſche Vorſchlag eröffnet, eine neue Periode der Unſicherheit, der Unruhe und der Bedrängnis. Dieſe zu überſtehen, müſſen wir alle unſere moraliſchen Krüfte und die ganze Wucht geſchloſſenen Nationalbe⸗ wußtſeins einſetzen. Wir müſſen die Zähne zuſammenbeißen. Poincare wird und darf uns nicht umterkriegen. Letzten Endes „England hat Deutſchland wird es vom deutſchen Volk abhängen, ob der große briti⸗ ſche Plan, der geſtern verkündt worden iſt, zu einem Erfolg führt oder nicht.“ Daß die Entſcheidung bei den moraliſchen Kräften des deutſchen Volkes liegt, muß nun auch der„Vorwärts“ zugeben, der am Schluß ſeiner vorläufigen Betrachtungen bemerkt:„Deutſchland kann einſt⸗ weilen in der Hauptſache nichts anderes tun, als das Ergebnis der angekündigten neuen Politik Englands abwarten. Abwarten, das heißt Kapitulation vor Poincare verweigern und einen inneren Zuſammenbruch verhindern.“ Gerade darum können ſich aber die dem„Vorwärts“ naheſtehenden politiſchen Kreiſe beſondere Ver⸗ dienſte erwerben. Nach Meldungen des Lokalanzeigers aus London wird die Antwortnote an Deufſchland wahrſcheinlich am Dienstag fertiggeſtellt ſein. Wie lange die Verbündeten zur Prüfung der Antwort brauchen werden, läßt ſich natürlich nicht ſagen. In England hofft man, daß die Abſendung an Deutſchland gegen Ende des Monats erfolgen wird. Der Korre⸗ ſpondent des Lokalanzeigers meint: Mittelbar ließe Baldwins Be⸗ tragen erkennen, daß England, falls Frankreich und Belgien ſich dem engliſchen Standpunkt nicht anſchlöſſen, allein vorgehen und den Plan einer internationalen Kommiſſion nach dem Hughesſchen Vorſchlag annehmen würde. Nus Paris kann einſtweilen natürſich nur über die erſten und ganz allgemeinen Eindrücke berichtet werden. Im Quai'Orſay hat man nach einer Pariſer Drahtung der Voſſiſchen Zeitung geſtern abend den franzö⸗ ſiſchen Journaliſten erklärt, durch die engliſche Regierungserklärung ſei nicht die Tür zu weiteren Verhandlungen geſchloſſen. Es böte ſich die Ausſicht auf einen aktiveren Gedankenaustauſch. Man glaube ſogar an eine Zuſammenkunft Poincarés und Theunis und im Anſchluß daran an eine Zuſammenkunft Poincaré⸗Baldwin Im übrigen wird natürlich am Quai'Orſay die alte Formel ver⸗ abreicht, ein Eingehen auf die deutſchen Vorſchläge könne für Frankreich nicht in Frage kommen, ſolange Deutſchland nicht auf den paſſiven Widerſtand verzichtet. Nach ar enden Meldungen aus Paris macht ſich in dorti gen politiſchen Kreiſen eingewiſſer Optimismus bemerk bar. Den Meldungen aus Paris zufolge, hofft man in franzöſiſchen Kreiſen, daß die Erklärung Weiter⸗Verhandlungen nicht ausſchließen. Es wird anerkannt, daß England jede Verletzung Frankreichs ver⸗ mieden habe und Deutſchland nicht zur Nichterfüllung ermahnt habe. Baldwins Behauptung, daß die finanzielle Wirrnis durch die Ruhr⸗ aktion verurſacht worden ſei, müſſe von 5 r Seite beſtritten werden. Ein Eingehen auf die deutſchen Vorſchläge könne nach fran⸗ zöſiſcher Auffaſſung nicht in Frage kommen, folange Deutſchland nicht den paſſiven Widerſtand aufgebe. Ein Sanierungsplan Beneſchs Der Temps meldet aus London, die engliſchen Miniſter ſeien geſtern zur Beſprechung des Planes des tſchechiſchen Außen⸗ miniſters zuſammengetreten, der Deutſchland unter dieſeſbe Zwangsverwaltung ſtellen würde wie Oeſterreich. Nach einer Havasmeldung aus Brüſſel erklärt die Belgiſche Telegraphenagentur, daß der tſchecho⸗ſlowakiſche Außenminiſter ſch auf ſeiner Reiſe von Paris und London wahrſcheinlich Brüſſel paſſieren und eine Zuſammenkunft mit den Miniſtern Theunis und Jaſpar haben werde. neue Schwierigkeiten in Lauſanne Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Alliierten und den Türken über die Räumung der Dardanellen durch die alliierten Kriegsſchiffe und in der Konzeſſionsfrage führten in der geſtrigen Sitzung zu einer neuen Verſchärfung der Lage. Die Alliierten brachen plötzlich die Sitzung ab, ohne eine neue Zuſam⸗ menkunft einzuberufen, und erklärten, daß der türkiſche Widerſtand in der im Widerſpruch ſtehe zu den am Sonntag getroffenen Vereinbarungen, und daß falls ihre Haltung ſich nicht andere, damit auch alle anderen Abmachungn über di Kuponfrage und die Räumung Konſtantinopels, das heißt die geſamte dſätz⸗ liche Einigung vom Sonntag hinfällig wäre. Die fiierten werden von neuem an ihre Regierungen berichten. Dieſe neue Wendung rief begreiflicherweiſe beträchtliche Aufregung hervor. Ein vollſtändiges Bild der Lage iſt jedoch noch nicht zu erhalten, da bisher nur alliierte Mitteilungen über die Siebns vorliegen und die türkiſche Delegation ſich erſt ſpäter äußern „wird. parlamentsſchluß in Frankreich Geeſtern nachmittag iſt durch ein Dekret der Regierung, das durch den Miniſterpräſidenten Poincare verleſen wurde, die Seſſion der Kammer und des Senats geſchloſſen worden. Während der Verlefung in der Kammer haben die Mitglieder der äußerſten Linken proteſtiert. Merkwürdige„zwiſchenfälle Wie Havas mitteilt, hat Oberſt Giraud eine Interpel⸗ lation über die Zwiſchenfälle eingebracht. die ſich geſtern mit Soldaten ereignet haben, die aus dem Ruhrgebiet kamen, um an der Parade am 14. Juli teilzunehmen. Mehrere Abgeordnete haben er⸗ klärt, daß ſie ſich dieſer Interpellation anſchließen werden. Nach dem„Matin“ handle es ſich um folgendes: Als die Truppen geſtern nachmittag vor dem Gebäude der kom⸗ muniſtiſchen Jugend vorbeikamen. wurden antimilitariſtiſche Schriften von den Fenſtern unter die Soldaten geworfen. Etwas ſpäter ſei ein Soldat vom Hitzſchlag getroffen zuſammengebrochen. Andere Soldaten hätten ebenfalls nach dem Krankenhaus übergeführt werden müſſen. Ueber dieſe Zwiſchenfälle wünſchte der Abg. Giraud vom Kriegsminiſter Auskunft. * Danzig und Polen. Ueber die Beſprechungen zwiſchen den Vertretern von Danzig und Polen in Genf iſt beim Senat ſolgendes Telegramm n Die Verhandlungen ſind beendet. Die Aufhebung der Ausweiſung von 16 Danziger Staatsange⸗ hörigen iſt von der polniſchen Regierung erfolgt. * Poluiſche Spionage überall. In Brünn fand ein Prozeß gegen fünf Spione ſtatk, die der polniſchen Spionage⸗Zentrale in Polniſch⸗Tſchechen geheime Verordnungen der tſchechiſchen Militär⸗ behörden und Mobilmachungspläne für die Eiſenbahnen ausgeliefert hatten. Die Angeklagten wurden zu ſchweren Kerker⸗ ſtrafen verurteilt. Der Prozeß ergab, daß eine weitperzweigte pol⸗ niſche Spionage in der Tſchechoflowakei organiſiert war. 2. Seite. Nr. 317 Maunheimer General-Anzeiger(Miitag Ausgabe) Freitag, den 13. Juli 1923 Der Fall Arago Rücktrifk des Präſidenten der„Action nalionale“ OParis, 10. Juli. (Von unſerem Mitarbeiter) Francois ſeit drei Jahrzehnten ſtändig in die Depu⸗ tiertenkammer gewählt, richtete ein Demiſſionsſchreiben an den Par⸗ tefausſchuß der„Action nationale republicaine“, deren Leiter er während zwei Legislaturperioden war. Er machte außerdem die Mitteilung, daß er in den kommenden Wahlen nicht mehr kandi⸗ dieren werde. Das iſt der„politiſche“ Abſ hluß eines ſorgfältig vertuſchten Skandals, deſſen Ausgangspunkt eine von linksrepublifaniſcher Seite erfolgte Beſchuldigung bildete, Arago habe ſeine Einkünfte als Verwaltungsrat ſchwerinduſtrieller Unter⸗ — 0 leils verheimlicht, teils— mit Hilfe gefälliger Stenerbe⸗ amten, die ihm als„Berater“ dienten— unrichtig angegeben; was auf eine Steuerhinterziehung herauskommt. as franzöſiſche Ge⸗ ſetz ſieht Strafen von einer bis 10 Millionen Franken vor, nebſt Gefängnis(bis zu fünf Jahren), Verluſt bürgerlicher Ehrenrechte und Aufenthaltsverbot. Die Preſſe, ſoweit ſie dem Block verpflich⸗ tet iſt, verhielt ſich ſehr diskret. Es wurde ſogar, von einer Arago befreundeten Seite, ein Scheindementi verbreitet, deſſen lendenlahme Jaſſung glauben machen ſollte, es handle ſich wieder einmal um einen„perfiden Vorſtoß gegen Poincare“, zu deſſen ſtrammen An⸗ hängern der Altrepublikaner Arago zählt. Der beleidigte Deputierte ſelbſt rührte ſich nicht. mer von ſozialiſtiſchen Abgeordneten zur Rechtfertigung herausge⸗ kordert, erwiderte er, ein nationaldenkender Franzoſe weiſe jeden Angriff der von den„Feinden des Vaterlandes kommt. mit ſtum⸗ mer Verachtung zurück. Es verſtrichen einige Wochen. Die Ge⸗ ſchichte ſchlummerte. Hinter den Kuliſſen muß ſich aber Ernſtes er⸗ eignet haben, ſonſt wäre Arago, der Freund Poincares, auf ſeinem wichtigen, einflußreichen Poſten geblieben. Wer ſouf⸗ flierte ihm den klugen Rat, ſich ohne Lärm fortzumachen? 2. naues iſt nicht zu erfahren. Eine Wochenſchrift, die allerlei zu er⸗ lauſchen verſteht— ſie heißt deshalb„Aux Ecoutes“— erzählt. der Deputierte Arago fühlte ſich von einigen Parteifreunden verraten, die„belaſtendes Material, in unkefugte Hände geraten ließen. Wahlintriguen! Arago kam unlängſt in ſeinen Wahlkreis(Eure) beſprach ſich dort mit ſeinen Anhängern und erfuhr, daß eine Flug⸗ ſchrift fix und fertig ſei, in der er, der ehrenhafte Präſident einer im ſtehenden Kammergruppe, als Steuerſchwindler,„braſ⸗ ſeur„affoires“(Induſtrieritter) hingeſtellt u. mit einem vernichtenden Prozeſſe bedroht werde. In der Fflugſhrift ſei auch zu leſen, wie Arago den Kriegsminiſtern regelmäßig Lieferanten zuſchicke, die Auf⸗ träge erhalten müſſen, weil Herr Arago, der mächtige Präſident der„Action nationale“, es wünſche. Was verdient der Deputierte bei dieſen Geſchäften? Der Verfaſſer der Broſchüre, ein kundiger Thebaner, ſtellt Schätzungen auf: an Waffenlieferungen nach Polen, Rumänien, Tſchechien, Argentinien, an Kontrakten für kleinaſia⸗ tiſche und tuneſiſche Heeresmaterial⸗Beſtellungen wurden im Laufe von dreieinhalb Jahren rund drei Milliarden Franken„gemacht“. Von dieſem BruttoBetrage floſſen Arago vierzig Millionen zu. Wo iſt das Geld? In der Schweiz, behavptet der Verfaſſer. Arago kaufte am Gardaſee ein herrliches Anweſen. Dort will er ſeine„Memoiren“ ſchreiben. Der Deputierte kehrte entſetzt nach Paris zurück. Seine Partei⸗ freunde hatten ſchon Lunte gerochen. Die Formel für ein Los⸗ eee wurde bald gefunden. Rücktritt und allmähliches Verlaſſen der politiſchen Bühne. Die Ferien ſtehen vor der Türe. Dann kommen ein paar Liquidierungswochen. Im Wahlſtreit wird Arago ſpurlos verſchwinden. April 1924 ſitzt Arago am Gardaſee und ſchreibt Erinnerungen. Und die Strafe? Davon wird wenig geſprochen.„Aux Ecgutes“ glaubt, daß Arago ſeinen Verpflichtungen nachkommen merde. Der Fiskus wird nehmen und J8g lee walten laſſen. Iſt die Zahlung einmal erfolgt— und das ſoll dieſer Tage geſchehen— ſo wächſt Gras über den Skandal. Bleibt freilich noch die Frage zu erörtern, welchen Standpunkt das Parlament gegenüber Arago einzunehmen hat. der, unter Außerachtlaſſung eines im Jahre 1910 angenommenen Geſetzes, Mitglied induſtrieller Unternehmungen und zuqleich Abgeordneter iſt. Berthelot wurde deshalb verhaftet; er be⸗ teiligte ſich an den ruinöſen Geſchäften der Chinabank und ſteht jetzt vor den Richtern, die dem von erprobten Kennern des Bank⸗ weſens verteidigten Senator auf den Leib rücken. Berthelot wurde auf den Wunſch des im Parlament Poincares mächtigen Orleaniſten Leon Daudet verhaſtet. Francois Arago. Republikaner der Gam⸗ betta⸗Garde, braucht ſich vor dem Rojaliſten nicht zu fürchten. Von der äußerſten Rechten wird er nicht daran gehindert werden, ſang⸗ und klanglos aus dem Palais Bourbon zu verſchwinden. Die Links⸗ republikaner könnten es probieren. In dieſem Falle hätten ſie zu⸗ erſt die Aufhebung der Immunität Aragos durchzuſetzen. Ein Minder⸗ heitsvotum käme zuſtande, und Aragos„Ehre“ bliebe intakt. Der Rücktritt genügt. Poincare wiederholt bei jeder Gelegenheit, man möge alles vermeiden, um den Deutſben Propagandamaterial in die Hände zu ſpielen. Dem Worte des Miniſterpräſidenten getreu. deckt der bloc national üble Geſchichten zu. Arago wird nichts paſſieren. * Die neuen Tauſendmarkſtücke. Dem Reichsrat iſt eine Vor⸗ ſage über die Prägung von 240 Milliarden Tauſendmark⸗ ſtücken in Aluminium zugegangen. Volksabſtimmung über die Ariverſitct enk? Blämiſche Ab⸗ geordnete haben in der belgiſchen Kammer einen Antrag eingebracht, leer die zukünftige Organiſation der Univerſität Gent eine Volks⸗ abſtimmung in den vier vlämiſchen Provinzen zu veranſtalten. Spielzeitſchluß am Nationaltheater II. Die Opernſpielzeit läßt ſich ſehr einſach darſtellen, indem wir ſie mit den gleichen Spiel⸗ deiten von 1920 bis 1922 vergleichen. Dieſer Verghech iſt weder Willkürlich noch ungerech'. Gegenteil: indem wir die Schwie⸗ rigkeiten würdigen, die Franz von Hößlin zu beſtehen hatie, wird uns erſt bemußt, wie traurig die Gegenwart ſich abhebt! Dr. Adolf Krätzer„übernahm“— ich den erſten Kapellmeiſter Franz von Hößlin, ſuchte aber bereits nach einem andern, ehe der erſte ſeine Fähigkellen zeigen konnte. Dr.— ſuchte und ſand Erich Kleiber, ihm woſſte er die Oper überlaſſen. Erich Kleiber ſollte „ſe etwas mie Operndirektor werden. Hier ſteckte bereits die Halb⸗ heit; und zwei Halbheiten ergeben ſelten ein Banzes; Wenigſien: kein künſtleriſches Ganze. Dazu kommt für Mannheim, daß die Mitarbeit der ſtädtiſchen Theaberkommiſſion als eine meh: politiſche denn künſtleriſche und ſehr dilettantiſche Angelegenheit, dem zar ten Organismus der Oper geſährlich werden mußte... Dieſe Kommiſ⸗ ſion als Zwiſchenbehörde ohne Berantwo:dung war bereits der Opernſpielzeit 1921/22 gefährlich, aber Franz von Hößlin brachte dennoch allerlei zuwege: von Gluck, Orpheus und Jphigenie auf Taur s, Joſef von Mehul, Mozarts Coſi fan tutte, Ariadne von Richard Strauß, den ganzen„Ring de⸗ 0 Triſtan und Iſolde. Nehmen wir hinzu Berlioz mit ſeiner e, Pfitzners Chriſtelflein und den„Schatzgräber“(der ſich wenigſtens als haltbar und kaſſenkräfeng erwies), ſo haben wir eine ne Ueberſicht. Freilich, es war nicht alles Edelmedall. Die Eurydike und die J ie waren Fehlbeſetzungen, ein Joſef von Mehul ohne zureichenden Joſef, ohne den rechten Benſamin konnte uns nicht erfreuen Aber es war doch ein Splel plan zu erſehen und ehrliche Arbeit dazu. Daß Alfred Färbach weder Heldentenor im alten noch Wagnertenor im neuen Sinne ſein kann, wiſſen wir. Der„Pariſer“ Tannhäuſer, den uns Herr Dr. in ſeinem Sinne inſzenierte. war demnach kein Ruhm der Mannheimer Dper. Aher das neue Worftber genugſam geſchrieben worden iſt. Erich Kleibers Konto iſt bald auf offenbar den Spielplanwerken neuen Wert n, brachte im Sep⸗ tember Mozart und Beethoven in neuer Faſſung, dann Verdis Aida in neuitalieniſchem Verismo heraus. Er widmete ſeine Sorgfalt auch Wagners„Fliegendem Holländer“, dem„Lohengrin“ den „Meiſterſingern von Nürnderg“. Mit Humperdinks„Königskiu⸗ dern machte uns Exich Nelh er ſogar eine große ellt. Er wollte 55 eude. Darm kom der Rückſchlag, und endlich die Flucht in die — Kunſtfreunde Die Stadwerwaltung erwiderte, die In der Kam⸗ Publum nimmt gar pieles mit Geduſd hin. ſchlen Anter der Fremoͤherrſchaſt Die Grenzſperre im Ruhrgebiet wird in der Nacht vom 15. auf 16. Juli auf⸗ gehoben. Vom Montag, den 16. ab können an den bekannten Stellen die neuen Viſen ausgeſtellt werden. Die bereits vor dem 2. Juli ausgeſtellten Biſen behalten ihre Güttigkeit. Die Lage in Duisburg hat nicht die geringſte Nilderung erfahren. Die Be⸗ vökerung hat unler den Strafmaßnahmen außerordentlich zu leiden. Am Mittwoch abend ſoll ein Deutſcher, der bei ge⸗ öffnetem Fenſter im lichter hellten ee ſaß, durch einen Hals⸗ ſchuß ſchwerverleßt wörden ſein. Die arbeitende Bevölkerung wird durch die frühe Straßenſperre gehindert, ſich nach der Arbeit im Freien zu erholen. Die feſtgenommenen Geiſeln müſſen in der Nucht auf den Reglezügen fathren und werden morgens gegen 7 Uhr zurückgebracht und dann wieder feſtgeſetzt.— Soweit bisher feſt⸗ geſtellt iſt, ſind ſeit dem Exploſionzungfück auf der Rheinbrücke bei Hochſeſd in Duisburg dreei Bürger erſchoſſen worden. Zurzeit ſind als Vergeltungsmaßnahſe für das genannte Explo⸗ ſionsunglück 26 Geiſeln in Haft. „Beſchlagnahmte Ciebesgaben Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde auf der Kontrollſtation Lü⸗ nen eine große Liebesgabenſendung für die Quäker⸗ ſpeiſung, beſtehend aus pielen Fäſſern Kakao, für Gladbeck, Dai⸗ teln, Dortmund, Hörde, und Bottrop beſtimmt, von der Beſetzungs⸗ vehörde Feri Außerdem wurde in Brakel eine Liebesgabenf gaus Schweden mit 100 Lebensmittelpaketen und in Dortmund ein Waggon Kartoffeln der Ruhrſpende von den Truppen beſchlagnahmt. Die Folgen der Mülliarden⸗Räubereien anſtalten und des Wegnehmens der dort liegenden Gelder macht ſich im Ruhrgebiet eine große be⸗ merkbar, die bereits große Schwierigke ten in der Lohnzahlung ver⸗ urſacht hat. Die FFirma Krupp und andere große Werke haben, um überhaupt die Löhne auszahlen zu können, Notgeld und zwar 20 000 und 50 000⸗Markſcheine herausgegeben. Nach einer Hanasmeldung aus Koblenz hat der Delegierte der Rheinlondkommiſſion in Neuwied 420 Millionen Mark be⸗ ſchlagnahmen laſſen, die aus der Ruhrhilfe ſtammen ſollen und angeblich für die Arbeiter einer Fabrik beſtimmt waren. Die Enkvölkerung Gerolſteins Aus dem Eifelorte Gerolſtein wird der K..“ gemelbet, daß die dortige Bepölkerung infolge der Maſſenausweiſungen zu Zweidriitel aus Angehörigen der be⸗ ſteht. Da auch der nvon der Regierung eingeſetzte ſtellvertretende Bürgermeiſter den Ort verlaſſen mußte, herrſcht z. Zt. fall voll⸗ ſtändige Verwaltungsloſigkeit. Vorſtöße ins unbeſehte Gebiet Wie die Blätier aus dem Ruhrgebiet meſden, mehren ſich die Vorſtößſe franzöſiſcher Truppen in das unheſetzte Gebiet von Tag zu Tag. Geſtern verſuchten fünf franzöſiſche Soldaten und zwei Zoll⸗ beamte in dem unbeſeßten Lüttringhauſen Durchſuchungen und Beſchlagnahmungen vorzunehmen. Sie wurden jedoch durch die Schutzpolizei daran verhindert, in Hafi genommen und über Elberfeld wieder abgeſchoben. Geſtern früh gegen 7 Uhr unternahmen die Franzoſen von der Kontrollſtation Dortmund⸗Brackel einen Vorſtoß mit einer Offi⸗ zierspatrouille in das unbeſetzte Gebiet bis zum Bahnhof Wickede⸗ Aſfeln, in dem in dieſem Augenblick ein Perſonenzug aus Soeſt eingetroffen war. Der Telegraphenmeiſter, der von den Franzoſen bereits früher aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen wor⸗ den war, und den ſie für einen höheren Beamten der Eiſenbahn⸗ direktion hielten, wurde angehalten und erſt nachdem er ſich ausge⸗ wieſen hatte, wieder entlaſſen. Gegen 81½ Uhr rückten die Franzoſen wieder nach Dortmund ab. die Ausweiſungen aus Baden und der pfalz Nachdem erſt vor 14 Tagen 15 Familien aus dem Dörſchen Wörth von den Franzoſen ausgewieſen worden ſind, traf geſtern das gleiche harte Los 44 Familien von Maaul. Es handelt ſich um Eiſenbahnbeamte und in der Mehrzahl um Streckenarbeiter, die jetzt mit ihren Angehörigen, nachdem ſie ihre Aecker beſtellt haben und auf eine gute Ernte hoffen, von Haus und Hof vertrieben werden. Ausgewieſen wurden: Brauereidirektor Ufner, Ober⸗ tokomotivführer Becht, Kriminalkommiſſar Friedr. Hoffmann, Polizeikommiſſar Phil. Littig, Bezirksamtmann Regierungsrat Dr. Meiſter und der frühere Feldwebel, jetzige Beamte beim Ver⸗ ſorgungsamt Keller. Dr. ing. Habermehl ſollte ausgewieſen werden, da er aher bereits verzogen war. wurde ſein Büro beſchlag⸗ nahmt. Rechtsrat Dr. Neeb, der am Dienstag vor das Kriegsge⸗ richt Landau zur Vernehmung geladen war, wurde in Haft ge⸗ Bochum, 13. Juli. Das Organ der Deutſchen Volkspar⸗ tei—„Märkiſche Sprecher“ wurde von den Franzoſen bis 6. Okt. derboten. Paris, 13. Juli. Drei Soldaten des franzöſiſchen 26. Inſan⸗ terieregiments in Nancy, die in einem Zuge Nancy⸗Paris einen Ar⸗ tillerieoffizier überfallen und ermordet hatten, wurden vom Kriegs⸗ gericht in Nanen zum Tode perurteilt. nahmen Partei für oder gegen den Imendanten, für oder gegen den Operndirektor wider n. In ſedem Falle: Exich Kleibers Kroft verſogte. Des Kampfes müde, ſo ſchien es, widmete er ſich dem gangerflaal, brachte uns Ruſſen wie Strawinsky und„Inter⸗ nationcle. Das„Noſ ein“ von Julius Bitener und die„Nach⸗ tigall“— beides Hraufführungen— blieben die einzigen Operntaten von Belang. Neueinſtudierungen wie Verdis Maskenball in frag⸗ licher Beſetzung und Rigoletto kamen hinzu; der geſamte Spielplan der Oper Wurde ſo einfeitig daß dieſer Sachnerhalt allmählich ſogar dem großen Publikum auffiel. Wir hatten übrigens den Eindruck, als wolle uns Erich Kleiber eine gewiſſe Richtung aufzwingen. Ob aus Ueberzeugung, ob aus Verſſande ünden? Gleichviel, das Publikum ging nicht mit Erich Kleiber. it dieſen Uraufführungen hat es neuerdings noch eine beſondere Bewandtinis, denn wir kamen zu der Ehre einer Ura nochdem Wien wie Dresden abgelehnt hatten, Julius Bittners„Roſengärtlein“ zur Auf⸗ führung zu bringen. Es ließen ſich ſolcher Beiſpiele noch mehr eben; für die Zukunft mollen wir alſo neue Werke, die ſo arm an uidum ſind, daß ſie faum ein Jahr der ſogenannten„ſtarken“ Er⸗ ſolge ũberleben, kurzer Hond ablehnen Zeit, meſche aufge⸗ 8 17 muß, ehe uns eine Jeice rditen„erfreud“, ann m beſſer angewandt werden. n e nur an „Don und finne ein wemi„warum eigentlich tter“: alle en“ Kapellmeiſters erwieſen. Man laſſe unſer imer ſeine Meinung ſagen n ober über Breiſach. Als Nachfolger von Felix Ledeter hat er ſich nicht bewährt. Sehr begreiflich denn ihm die Vorausſe un: die genaue Kenninis der Opern⸗ k. Die Kenntnis muß man haben, bevor „die Technit in kleinen Berrjeden erwerden! her ihre Sache auf„Temperament“ zeitweiſe blenden. oft mehr Feuerwert als Feuer — in Zeiten der Ueberkaſtung. Wie viel unſere Oper unter dieſem Befunde gelitten, warum man Herrn Breiſach überlaſtet hat, ſtatt die.5 unter ihm und Herrn von Bülom zu vertehen? 39 fürchte, wir w. auf ſehr wenig„obſektine Dinge Noß en, wenn wir in den itrnern Betrieb hineinſchawen 4 Infolge der inimr mehr zunehmenden Beſetzung von Reichsbank⸗ Maſſenausweiſungen marokkaniſcher Kohlenarbeitet aus Belgien Vor einem Vierteljahre ließ das belgiſche Arbeitsminiſterium dis Einwanderung von dreihundert Marokkanern zu, die in den Gruben des Hennegau zur Verwendung kamen. Die einheimiſche Bevölke⸗ rung proteſtierte gegen die„ekelhaften Farbigen“. indem ſie ihnen jede Gelegenheit nahm. Obdach zu finden. Es mußten Baracken gebaut werden. Häufia kam es zu blutigen Zwiſchenfällen. Eine Kommiſſion begab ſich in das Gebiet, um die uneraquickliche Situation zu prüfen. Ein jetzt veröffentlichter Bericht enthölt ſehr bedenkliche Angaben. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Marokkaner eine in Europa ſelten auftretende Art geſchlechtlicher Erkrankungen ver⸗ breiten. Vergewaltigungen kommen häufig vor. Mehrere Marsok⸗ kaner ſind gelyncht worden; ob ſie ſich eines Sittlichkeitsverbrechen⸗ ſchuldig machten, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Die Bepölkerung droht mit gewaltſamer Vertreibung der Marokkaner, wenn für eheſten Abtransport nach Frankreich nicht geſorgt wird. als Hüter des„Rechtes u. der Ziviliſation“ die würdigſten Vertreterl Deutſches Reich Urſache und Wirkung Die Folgen des Bernhard⸗Artikels übe! die Preſſe In einem Aufruf des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes, der mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Gemeindewahlen in Preußen und die kommenden Reichstagswählen zunächſt um Verdoppelung der Julibeiträge und für ſpäterhin um Anpaſſung an die Geldentwertung wirbt, heißt es u..:„Niemals ſei die ſoziali⸗ ſtiſche Propaganda notwender geweſen als ſetzt, wo der alles kor⸗ rumpierende Kapitalismus die Preſſe und damit die öffent⸗ liche Meinung kauft und vergiftet.“ Georg Bernhard darf ſich ſtolz in die Bruſt werfen, ſeins bösartige Narrheit aleitet, wie man ſieht. durch alle Kanäle. Die wertbeſtändigen Löhne Berlin, 13. Juli. Geſtern nachmittag ſand im Reichsarbeits⸗ miniſterium unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Dr. Hermes mit den Spitzenorganiſattonen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des Reichs Beſprechungen über die Frage der Erhal⸗ tung des Lohnwertes ſtatt. Nach eingehender Ausfprache wurde von beiden Seiten eine Kommiſſion zur Ausarbeitung von ge⸗ meinſamen Richtlinien gebildet, die ihre Arbeit ſofort aufnehmen wird. Badiſche Politik Aus dem Lanòtag entwurf über die Abänderung des Fürſorgegeſetzes für Ge⸗ meinde⸗ und Körperſchaftsbeamte beraten. Das ſeitherige Geſetz kannte Pflichtmitglieder(alle hauptberuflich Beſchäftigten mit einem beſtimmten Einkommen) ſowie freiwillig Verſicherte; letztere keil⸗ mit, teils ohne Zuſtimmung der Anſtellungsgemeigde. Nach dem jetzigen Entwurf ſollen nur hauptberuflich tätige Beamte und An⸗ geſtellte der Gemeinden uſw. der Fürſorgekaſſe angehöred. Der Unterausſchuß ſchlägt nun vor, den ſeitherigen Zuſtand beizubehallen und auch nicht hauptamtlich Tätige zur Mitgliedſchaft zuzul aſſen⸗ Den Städten Mannheim, Heidelberg, Bruchſal, Pforzheim⸗ Karlsruhe, Baden⸗Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg und Konſtanz wird die Möglichkeit gegeben, auch ihre Beamten bei der Kaſſe zu verſichern. Ferner ſchlug der Unterausſchuß vor, daß die vom 1. Januar 1924 an neu eintretenden Beamten von d Städten der Kaſſe als Mitglieder zugeführt werden können, um die ſtädtiſchen Finanzen nicht ſo ſehr in Anſpruch zu nehmen, wem es bei der Geſamtüberführung ihrer Beamten der Fall ſein müßde⸗ In der allgemeinen Ausſprache wurden die Vorſchläge des Unter⸗ ausſchuſſes gebilligt. In der Einzelberatung wurden zu 5 3, bei dem der Unterausſchuß auch die Beamten und Angeſtellſen des Badiſchen Städteverbandes. des Städtebundes und des Verband⸗ Badiſcher Gemeinden als Mitglieder zulaſſen will. von der ‚ rung Bedenken dagegen geltend gemacht. Die Bergtung iſt noch nicht beendet. Aetzte Meldungen Ein Nachklang zum Genfer Altentat Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.)„Sournal de Genene betrachtet nach einer Laufanner Meldung der Vofl. Jig.“, daß der am Tage nach dem Attentat auf Worowski in Genf verhaftete Sekretär des zoriſtiſchen ruſſiſchen Roten Kre Polenin dem Unterſuchungsrichter geſtanden habe, die Pläne zu dem Attentat auf Worowski gekannt und unterſtützt zu haben. 0b der Täter Conradi außer Polenin noch andre Mitwifſſer gehabt hat, ſcheint die Unterſuchung bisher nicht ergeben zu haben. Gent, 11. Juli. Das Schwurgericht verurteilte den franzöſiſchen Leutnant Henry de Macieres, Ritter der Ehrenlegion, zum To de, weil er ſei ägerin ermordet hatie, um ſich in den Beſt ihrer Erbſchaft zu ſeßen. Eine Beſonderheit dieſer Spielzeit waren die prlen Gaſtſpiele, die zu keiner Anſtellung Rebebr haben. Wir nihren 170 etwas vom„Betrieb“. Die lebergriffe der Theaterkomviiſtien ſin 10 ja in Briefen an den zare ee Lee blitzlichtktor erleuchbe morden, als Frieda Cornelius auf Anſtellung ſang. Wie wei: unerwünſchte„Mitwirkung geehrter Dilettanten die Verantwor turg trägt, daß man eine Sängerin von den hohen Eigenſchalten der Frau Anng Karaſef ſo ruhigen Sinnes nach Leipzig ziehen läßt, daß man weder Frau Jahanna Lippe noch Max Lipman die Ehren der chiedsvorſtellung zuteil werden ließ, daßn wir noch am letzten Operntage nach einer erſten Altiſtin ſuchen müſſen, u ſich kaum feſtlegen laſſen.„Was ſteckt dahinter?“ ſa müßte w der Bürgerausſchuß fragen. die Muntler reden unterdeſſen von der „ſchweren Seit“, in der man ſoſche Dinge ſetretteren wüſſe. Diel ktingt recht vaterländiſch und wirkt“. Nun wohl. Man täuſche ſich aber über eins nicht: in B ertiß im Mittelpunkte des Theatergeſchäftslebens(in den„Agenturen redet man gegenwärtig deutlſche„Töne über die Mannhelmen Opernzuſtände. Und Kümſtler, die mit dem Mannheimer Nationo- cheater abzuſchließen die Abſicht haben, pflegen ſich vorher Aus⸗ künſte zu verſchaffen. Wie vieſe Opern⸗Anſtellungen infolge ſolcher Auskünfte nicht verwirklicht werden, darüber hahen wir leiden keine Statiſtik. Man möge dieſe Sachlage einmal bedenken! Runſt und wiſßeenſchaſt Aleine Mitteflungen. Ein lutderiicer meittengeg wird vom 19. bis 25. Auguſt in Eiſenach abgehalten. Es nehm 2 an ihm 90 reichsbeutſche Vertreter ber evangeliſchen Kirche, 40 2 17 treter aus Nordamerika, 13 aus Schweben, ſe 7 gus Norwegen, R 18 land, Engkand, 6 aus Dänemark, 4 aus Eſtland, ſe 3 aus Oſtaſien 1 aus der Tſchechoſlovakei und ſe einer aus Auſtralten und Südameri 1 teil.— Eine Gefamtausgabe der Werke Herman Stehrs bereitet der Friedr. Lintz Verlag, Trierer, zum 60. 17 burtstage des Dichters vor. Herausqgeber dieſer zehnbändigen Au aabe iſt Mar Tau. Außer allen bereits erſchienenen Dichtungen e hält dieſe Ausgabe den ſoeben vollendeten Roman„Brindeiſener wie die Gedichte und Tagebuch⸗Aufzeichnungen des Dichters.— Hochfſchule für kommunale Verwaktung Düſf dorf iſt nach zwölfeinhalbjährigem Beſtehen aeſchloſſen den. Die Bemühungen der Studentenſchaft, der von mancher Unterſtützung gewährt wurde, den Fortbeſtand der Hochſchule 50 möglichen, ſind erfolalos geweſen. Allerdings iſt die Hochſchule n wie es zunächſt beabſichtigt war, regelrecht geſchloſſen worden, 65 mehr hat der Verwaltungsrat auf Vorſchlaa der Stadtwerwaltung 75 ſchloſſen, lediglich den Vorleſungsbetrieb einzuſtelle * ſo daß— wenigſtens tbeoretiſch— mit einem Wiedereröffnen Hochſchule in beſſeren Zeiten gerechnet werden könnte, 1 Für Deutſchland ſind aber natürlich die„ekelhaften Farbigen“ Der Rechtspflegeausſchuß des Landtags hat den Geſetz⸗ ter iben lte⸗ ſehr 8l 288 144284 3 D eeln 21 a . — 31. — 0 7* Freitag, den 13. Juli 1923 Maunteimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seile. Nr. 317 Sitzung d es Bürgerau am Donnerstag, 12. Juli 1923 sſchuſſes Senehmigung der Errichtung eines Altersheims und der Beſoldungsvorlage für der Beratung des„Haushaltsplans der Stadt Mannheim de 215 Rechnungsjahr 1923“ kann erſt heute begonnen werden, da — e geſtern nur die dem Voranſchlag vorausgeſchick⸗ fi 3 erledigte. Zu der Endloſigteit der Debatten hat ei nicht wenig der Umſtand beigetragen, daß im Sitzungsſaale ne angenehme Kühle herrſchte, die, wie ſich im Verlaufe der Ver⸗ dunsttungen zeigte, nicht die Wirkung ausübte, die man erwarten rfte. Soviel iſt ſicher, daß die Beratungen weſentlich kürzer denbe ſalen wären, wenn der Bürgerausſchuß im Freien, z. B. auf 25 Marktplatze, getagt hätte. Die Hauptſchuld, daß über die —— Errichtung eines Altersheims, mehr als zwei tunden geſprochen wurde, trifft das Zentrum, das ſich trotz vielen Zuredens nicht entſchließen konnte, für die Erbauung des Alters⸗ deims zu ſtimmen, weil, wie der Fraktionsführer Dr. Moekel u. a. erklärte, die alten Leute, für die das Heim beſtimmt iſt, gar⸗ nicht mehr in der Lage ſeien, die Koſten des Aufenthalts im Heim zu 98 5 Außerdem würden die ſtädtiſchen Finanzen mit—8 Mil⸗ irden belaſtet, ohne daß der Wohnungsnot weſentlich geſteuert würde. Die ſämtlichen anderen Parteien des Hauſes ließen im Vebenſat hierzu erklären, daß ſie für die Vorlage ſtimmen würden, trotz mancher Bedenken, vor allem wegen der Wahl des Platzes, der in der Tat an zwei Straßen liegt, die jetzt ſchon ſehr lebhaft ſind und in Zukunft noch lebhafter ſein werden. An der Peripherie der Stadt, völlig im Grünen, hätte der Bau errichtet werden müſſen, damit die Inſaſſen in unmittelbarere Berührung mit der Natur gekommen wären. Gegen dieſe Abgelegenheit wurde allerdings wieder recht einleuchtend eingewendet, daß die alten Leute, die das 5 beziehen, in beguemer Verbindung mit der Stadt bleiben ſen. 5 Einen ausgezeichneten Eindruck machten die Ausführungen des Stv. Stotz, der namens der Deutſchen Volkspartei ſein Kinverſtändnis mit der Vorlage erklärte. Nach ſeiner Meinung zonne man ſich auch mit der Wahl des Platzes befreunden, zumal es in Bezirken, die nicht ſo zentral liegen, z. B. in der Oſtſtadt in der Nähe des Luiſenparkes, weit geräuſchvoller nachts zugeht. Herr Stotz ſtellte ſich im Gegenſatz zu Dr. Moekel auf den Stand⸗ punkt, daß der Bau von Wohnungen forciert werden müſſe, weil ſchon viel zu viel verſäumt worden ſei. Bauen, bauen und noch⸗ mals bauen! müſſe die Parole ſein. Stv. Lenel ſprach ſich in gleichen Weiſe aus ideellen und realen Gründen für die Vor⸗ lage aus. Man wolle doch nur mit Mitteln bauen, die durch das Kollegium bereits bewilligt ſeien. Für die Wohnabgabe, durch die der Bauaufwand aufgebracht werden ſolle, habe doch auch das Zen⸗ trum geſtimmt. Herr Lenel richtete den eindringlichen Appell an das Zentrum, ſeinen Widerſtand aufzugeben, damit ein einſtimmiger chluß zuſtande komme. Leider gerieten die Beratungen ſtark ins parteipolitiſche Fahr⸗ waſſer, als Stadtrat v. Au ſich von dem ſpeziellen Gebiet einer ge⸗ wiſſen Fürſorge für einen beſtimmten Kreis von Einwohnern auf das Glatteis der allgemeinen Wohnungspolitik begab und der Linken zu verſtehen gab, daß wir in dieſer brennenden Gegenwarts⸗ frage nur weiter kommen können, wenn zur Uebernahme der Pflichten, wie ſie vor dem Kriege beſtanden, zurückgekehyct wird. Ex bemerkte u.., daß man mit Theorien und ſchönen Redens⸗ arten nicht weiter komme und daß das Volk ſeit 1918 verzogen worden ſei. Zu einem ſehr ſcharfen Zuſammenſtoß mit den Kom⸗ muniſten, die durch die Ausführungen des Vertreters der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung im Stadtrat in eine erregte Stimmung ge⸗ rieten, kam es, als Herr v. Au mitteilbe, daß er einen von einem Kommuniſten unterſchriebenen anonymen Brief erhalten habe, in dem er mit dem Tode bedroht werde. Er entfeſſelte mit dieſer Feſtſtellung einen Sturm der Entrüſtung bei den Kommu⸗ miſten, obwohl er ausdrücklich erklärte, daß er kein Mitglied der kommuniſtiſchen Fraktion der Täterſchaft beſchuldige, ſondern nur behaupten wolle, daß der Schreiber des Drohbriefes hinter den Kommuniſten zu ſuchen ſei. Stv. Kenzler, der Wortführer der ommuniſten, erklärte demgegenüber im Namen ſeiner Fraknon, daß er die Ausführungen v. Au als gemein zurückweiſe. Herr v. Au den Drohbrief jedenfalls ſelbſt geſchrieben. Ein Kommuniſt ſchätze die politiſche Oualifikation v. Au's durchaus nicht ſo hoch cin, daß er auch nur zwei Minuten auf die Abfaſſung eines Drohdrlefes derwende. Die Rückkehr zur alten Pflicht ſolle wohl„Rückkehr zur Monarchie“ heißen, der man das ganze heutige Elend zu verdanken habe. Als der Redner ſich weiter in abſchweifenden Gedankengängen gte, wurde er vom Oberbürgermeiſter, der tief gebräunt au⸗ Urlaub zurückgekehrt iſt, unterbrochen. Als Dr. Kutzer ſich auf die Bemerkung beſchränkte, der Redner ſei zu weit gegangen, rief ein Kommuniſt: Das macht nichts! Die Ausbeute der ſtun⸗ dentangen Rederei war gleich Null. Man hätte ſchon fünf Minuten nach Nufruf des Gegenſtandes abſtimmen können, ohne daß der möfvtatlon des Bürgerausſchuſſes ein Schaden zugefügt worden 10 Minuten nach 7 Uhr wurde zur Abſtimmung geſchritten und gegen die Stimmen des Zenfrums, das unnachgiebig blieb, die Vor⸗ lage angenommen. Mit einer Schnelligkeit, die in erfreulichem OGegenſaß zu der Langatmigkeit der vorausgegangenen Debatte ſtand, wurde alsdann die Vorlage über die Beſoldung der Be⸗ amten und Angeſtellten erledigt. Sämtliche Parteien mit feme der Kommuniſten ſtimmten für die beantragte Beſſer⸗ tellung der ſtädtiſchen Beamtenſchaft. Stv. Walther machte bei dieſer Gel enheit intereſſante Ausführungen über das unterſchied⸗ liche Verhäſlnis, das in der Bezahlung der Gemeinde⸗ und Staats⸗ beamten beſteht, weil die Einſtufung der Staatsbeamten eine un⸗ günſtigere iſt. Wir machen auf dieſe beachtenswerten Darlegungen lin,Sibungsbericht aufmerkſam. Gegen 248 Uhr wurde die Beffent. ch — Sitzungsbericht 9 Um.20 Uhr wird die Sitzung durch Oberbürgermeiſter Dr. utzer eröffnet, der bekannt gibt, daß aus Dringlichkeitsgründen aoch zwei nichtöffentliche Punkte auf die Tagesordnung geſetzt werden ſollen: der Verkauf von ſtädtiſchen Grundſtücken auf Ge⸗ ſichrbung Seckenheim und in der Oſtſtadt Das Kollegium erklärt ſch it ohne weiteres einverſtanden. Die Tribünen ſind ſehr ſchlecht beſetzt. Oberbürgermeiſter Dr. Kußer teilt nach Einkritt 8 die Tagesordnung die in den Sitzumngen des gemiſchten ſorſchleßenden Ausſchuſſes vom 21., 23. und 28. Juni, lagen dann e. Jult gefaßten Veſchtüſſe mit, dde wir noch nach⸗ agen werden. 0 Errichtung eines Altersheims Stv.-B. Hahn(Soz.) bezeichnet die Errichtung eines Alters⸗ Eims als ſoziale Pflicht Der Gebante der Errichtung ſei nicht neu. ſei unverſtändlich, warum man— ſchon früher an die Er⸗ Fannge end in ſei. Nur große nungsel eine die Angelgenheit beſchleunigt. Man hoffe dadurch des Anzahl Wohnungen freizubekommen. Die eingeſetzten Ziffern Bauaufwandes würden heute allerdings nicht mehr gelten, di ſie bereits überholt ſeien. Der Stadtverordnetenvorſtand habe ſore Vorkage genau geprüft, Die Lage ſei mit Rückſicht auf Ner⸗ Deg ng mit Waſſer und Dampf durch das Krankenhaus günſtig. Dr. dedner empftehlt ſchließlich die Anmahme der Vorlage— Sto. OeuteNtde bel(Iir) ſpricht ſich gegen die Vorlage aus, da die kute. für die das Altersheim beſtimmt ſei, doch nicht mehr in der 7. Beratung der geheim zu behandelnden zwel Dage ſchloſſen 5 Lage ſeien, die hohen Mietkoſten zu tragen.— Stvo. Zimmer⸗ mann(Soz.) ſtimmt im Namen ſeiner Fraktion der Vorlage zu. Gegen die Wahl des Platzes habe ſeine Partei Bedenken, da gerade der gewählte Stodtteil ſehr entwicklungs⸗ und ausdehnungsfähig ſei. Es wäre beſſer geweſen, ein ſolches Heim fern vom Groß⸗ ſtadtlärm zu errichten, damit die Leute auch wirklich Erholung hätten. Seine Fraktion habe der Vorlage nur zugeſtimmt, weil ſie befürchtete, daß im Falle der Ablehnung das Projekt überhaupt nicht zuſtande gekommen wäre. Stv. Stotz(D. Vp.) führt aus: In idealer und ſozialer Rich⸗ tung verdient die Vorlage volle Würdigung. In idealer Beziehung wird für Rentner und ältere Leute, die ſich infolge unerſchwing⸗ licher Abgaben keine obgeſchloſſene Wohnung halten können, durch die neue Anlage ein behagliches, genügend großes Heim geſchaffen in dem qguch Gelegenheit geboten iſt, an der gemeinſchaftlichen Ver⸗ köſtigung etc. teilzunehmen. Andererſeits iſt die Stadtverwaltung in der Lage, 168 Wohnungen mit der Hälfte des Koſtenaufwands zu erſtellen, der zur Herſtellung von regulären Wohnungen notwendig wäre. Meine Fraktion wird der Vorlage zuſtimmen. Bezüglich det Platzfrage wurde von verſchiedenen Seiten eingewendet, daß ein derartiges Heim an die Peripherie der Stadt gehöre, angebaut an einen Wald uſw. Wir können uns den Luxus, an noch nicht oufgeſchloſſfene Straßengebiete ſolche Bauten zu errichten, nicht lei⸗ ſten. Auch ſoll das Heim recht nahe an das Weichbild der Stadt gelegt werden, da die Inſaſſen, die ja aus geſunden älteren Leuten ſich rekrutieren ſollen, Gelegenheit haben, ohne Aufwand für Stra⸗ ßenbahnkoſten ihre Verwandten in der Stadt beſuchen zu können und umgekehrt. Ferner ſoll der Vorteil der Heizungs⸗ und Warm⸗ waſſeranlage des daneben gelegenen Krankenhauſes ausgenützt werden. Allerdings liegt die Anlage an zwei verkehrsreichen Stra⸗ ßen. Wenn eingewendet wird, daß die Bewohner des Heims keine Ruhe finden werden, dann muß ich einwenden, daß man in Mann⸗ heim gegenwärtig z. B. in der Oſtſtadt am Luiſenpark auch keine Ruhe findet, denn die ganze Nacht herrſcht ein Leben und Treiben im Park, daß man als Oſtſtadtbewohner nicht mehr ruhig ſchlafen kann. Und ſchließlich glaube ich annehmen zu dürfen, daß es den Heimbewohnern nur angenehm ſein kann, daß, wenn ſie den Kopf nach der Straße ſtrecken, auch dort etwas Leben und Treiben ſehen wollen. Die Platzfrage ſcheint alſo günſtig gelöſt zu ſein. Gar nicht zu begreifen iſt die Auffaſſung, daß man das Heim vorläufig nicht erſtellen könne, weil die Stadt ſich dies nicht leiſten könne. Der Koſtenaufwand ſei viel zu hoch, die Gelder ſeien nicht aufzubringen. Ich möchte dieſer Auffaſſung entſchieden widerſprechen. Es gibt keine größere Kurzſichtigkeit, als mit dem Bauen zurückzu⸗ halten; vielmehr muß gebaut werden, die Mittel müſſen be⸗ ſchafft werden, freilich auf andere Weiſe, als in der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzung beſchloſſen wurde. Meine Freunde haben dieſe Vor⸗ lage abgelehnt nicht aus dem Grunde, weil wir etwa nicht bauen wollen, ſondern nur deshalb, weil wir mit der Aufbringung der Mittel, die eine allzu einſeitige Belaſtung der Mieter ergibt, nicht einverſtanden waren. Wir müſſen bauen, bauen und nochmals bauen. Gerne hätte ich geſehen, wenn für den Entwurf des Ge⸗ bäudes ein Preisausſchreiben unter den hieſigen Archi⸗ tekten erfolgt wäre, die nach Arbeit ſuchen. Wir müſſen alles tun, uns dieſe Künſtler 5 erhalten.* Stv. Perrey(..) ſtimmt der Vorlage ebenfalls zu. Die Koſten würden allerdings erheblich werden. Die neulich beſchloſſene Wohnabgabe werde vielleicht gerade aufgebr zucht werden.— Stdtr. Bötiger(Soz.) iſt der Meinung, daß es beſſer geweſen wäre, früher an den Bau des Heimes heranzutreten. Die privaten Heime, di⸗ beſtünden, hätten ſchwer zu kämpfen. Die alten Leute ſeien übel daran, verſchiedene müßten nach Weinheim gebracht werden in die Kreispflegeanſtalt. Vom Standpunkt der ſozialen Fürſorge ous müßte die Vorlage angenommen werden. Durch die Nähe des Krankenhauſes ſei die günſtig zu nennen, da warmes Waſſer und Dampf ohne eigene Maſchinenanlage zur Verfügung ſtehe. Der Park des Wie müſſe allerdings den Kranken vorbehaiten bleiben.— Sty. Dr. Wolfhard(Dem.) iſt für Annahme der Vorlage, da dadurch viele Wohnungen frei würden. Man müſſe jetzt endlich zur Ausführung ſchreiten.— Sto. Loch(Komm.) iſt für Annahme. Auch er bemängelt den gewählten Platz. Im Luiſenpark wäre ſchließlich ein Bauplatz zu finden geweſen. Es ſei auch für alte Arbeiter unangenehm, nach Weinheim zu gehen, nicht nur für ein⸗ geſeſſene Bürger.— Str. Bötiger(Soz.) erwidert, daß er Mann⸗ heimer ohne Unterſchied gemeint habe, denen das Altersheim zu⸗ gänglich ſein foll.— Stv. Dr. Moekel(Ztr.) iſt der Anſicht, daß die Stadd nicht in der Lage ſei, das Heim zu errichten, da die Koſten zu hoch ſeien. Die Wohnabgabe könne nicht mehr weiter geſteigert werden, da die Laſten zu groß ſeien. Es wäre beſſer, die Vorlage zu vertagen. Stv. Schneider(Wirtſchaftl. Vg.) iſt für die Vorkage, bemerkt jedoch, daß man das Altersheim nicht zum Armenheim machen dürfe, da ſonſt keine Wohnungen frei gemacht würden. Das Haupt⸗ augenmerk müſſe bei dem Altersheim 97 2 das Freiwerden von Woh⸗ nungen gerichtet ſein.— Str. Levi(Soz.) drückt ſein Erſtaunen darüber aus, daß gerade das Zentrum die Vorlage ablehne. Das berühre peinlich. Das Altersheim ſolle kein Armenheim werden, ſondern allen Bürgern offen ſtehen. Mit der N des Heimes werde etwas Gutes geleiſtet.— Sto.⸗V. Ihrig em.) iſt ebenfalls der Anſicht, daß kein Armenheim errichtet werden dürfe, ſondern daß man in erſter Linie auf das Freiwerden von Wohnungen ſchauen müſſe. Durch die hohen Koſten dürſe man ſich nicht zurückſchrecken laſſen; die Mittel müßten aufgebracht werden. Man müſſe unbedingt bauen und die ſoziale Not beheben.— Stv. Zimmermann(Soz.) tritt den Ausführungen des Stv. Dr. Moekel entgegen und begründet nochmals die Anſichten ſeiner Partei. Die Errichtung ſei eine ſoziale Pflicht, die ſchon lange hätte erfüllt werden müſſen.— Stw. Dr. Jeſelſohn(Dem.) iſt der Anſicht, daß durch den Bau des Heims die Wohnungsnot gemildert und manche ſoziale Not behoben werde.— Str. v. Au(Wirtſch. Vg.) demerkt, daß die Vorlage von dem Geſamtbauprogramm der Stadt aus be⸗ trachtet werden müſſe. Mannheim habe die Pflicht, Wohnräume zu ſchaffen und Wohnungen zu erſtellen. Er ſtimme der Vorlage zu, weil dadurch auf alle Fälle Wohnungen frei würden. Ein Ob⸗ dachloſenheim laſſe ſich mit der Vorlage nicht verbinden. Die Wohnabgabe müſſe 3 zu Wohnungsbauten verwendet werden. Es kämen ſicherlich Leute in dieſes Heim, die vorher nicht ſo gewohnt hätten. Es dürften aber nur ſoſche Leute hinein⸗ kommen, die eine Wohnung frei machen. Früher habe man die Leute, die die Mittel gehabt hälten, nicht zum Bauen gezwungen, das räche ſich heute. Eine Löſung des Wohnungsproblems könne erſt dann gefunden werden, wenn die Friedensmieten wieder bezahlt würden. Das private Bauen würde immer billiger ſein als das ſtädtiſche.(Der Redner wird mehrfach durch Zwiſchenrufe von links unterbrochen). Sto. Schramm(Ztr.) führt aus, daß die Vorlage von großer ſozialer Bedeutung ſei. Man hätte ruhig ſahge ſolben, daß man ein ſoziales Problem löſen wolle und kein hnungsproblem. Ob dies durch den Bau erfeicht werden könne, ſei eine andere Frage. Seine Fraktion zweifle daran, daß durch die Belaſtung, die die Stadt auf ſich nehme, Abhilfe geſchaffen werde. Es wäre vielleicht beſſer dieſe Vorlage nach dem Haushaltplan zu behandeln. Ohne Geld könne man nicht bauen, nur dürfe die Sache nich: ins Uferloſe gehen.— Oberbür ſter Dr. Kutzer bemerkt, daß die — 5 Vorlage gut begründet und finanziell genau berechnet ſei. nungen würden ſicher frei, da niemand in das Heim aufge⸗ nommen werde, der keine nung zur Verfügung ſtelle.— Stv. Lenel(D. Vp.) hat ſich darüber gefreut, allgemein hier dem Gedanken Ausdruck gegeben wurde, daß die Pflicht beſtehe, für diejenigen zu ſorgen, die der Stadt ihre Dienſte gewidmet haben. Dieſe Fürſorge follte durch einen einſtimmigen Beſchluß des Kollegiums bekräftigt werden. Er könne nicht finden, daß die Be⸗ wäre. Man wolle doch nur mit Mitteln, die in der Haupiſache bereits bewilligt ſeien, eiwas ſchaffen. Das Zentrum habe doch für die Wohnungsabgabe geſtimmt. Und nun wolle es einen Zweck, der mit der Abgabe zuſammenhänge, ablehnen. Er teile die Be⸗ fürchtungen des Zentrums nicht. Tatſächlich werde die Möglichkeit gegeben, verdienten alten Leuten Unterkunft zu gewähren. Es habe kaum jemals eine Vorlage gegeben, der man ſo einmütig zuſtimmen konnte, wie der vorliegenden. Er bitte das Zentrum, ihren Wider⸗ ſtand aufzugeben. Stadtv. Krug(Soz.) iſt der Anſicht, daß ein großer Teil der Leute, die für das Heim in Betracht kämen, heute ſchon auf dem Armenwege die Miete bezahlt erhielten. Er trat dann den Aus⸗ führungen verſchiedener Redner entgegen, beſonders die Ausfüh⸗ rungen des Stadtrats v. Au ſchienen es ihm angetan zu haben. Stadtv. Dreifuß(Soz.) tritt ebenfalls den Ausführungen des Stadt⸗ rats v. Au entgegen. Solange die Rentabilität des Hauſes nicht geſteigert werden könne, werde auch nicht gebaut werden.— Stadtr. v. Au widerſpricht dem von Stadtv. Dr. Moekel geſtellten An⸗ trag auf Schluß der Debatte.— Stadtv.⸗V. Schnell(Komm.) ver⸗ ficht ebenfalls die bekannten kommuniſtiſchen Ideen. In das Heim müßten alle ohne Ausnahme aufgenommen werden. Der Redner nimmt dann noch Stellung zu den Ausführungen verſchiedener Redner. Nur durch Arbeit könnten wir wieder hoch kommen, die Arbeiter hätten ihre Pflicht getan.— Stadtr. v. Au(Wirtſch. Vgg.) nimmt nochmals Stellung zu den Ausführungen der verſchiedenen Redner, die ihn angegriffen haben.(Auch diesmal rufen ſeine Dar⸗ legungen auf der Linken ſtarken Widerſpruch hervor.) Es gebe tatſächlich Volksgenoſſen, die nicht in der Lage ſeien, die wirtſchaft⸗ lich notwendigen Mieten zu zahlen. Man müſſe den Weg der Pflichtübernahme gehen. Seit 1918 ſei das Volk auf dem Gebiete des Wohnungsweſens bewußt irregeführt und verzogen worden. Ihm ſei ein Brief zugegangen, in dem ihm mit dem Tod gedroht worden ſei. Dieſer Brief ſtamme von den Kreiſen hinter den Kommuniſten.(Von den Kommuniſten fällt der Ruf: Mörderl) Er habe immer gefordert, daß die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger auf die wirtſchaftlichen Erforderniſſe eingeſtellt würden. Viel dringlicher ſei die Schaffung von Wohnungen, als die Inangriffnahme des Heimhauſes. Nur weil durch den Bau ein Ausgleich geſchaffen werde, habe er zugeſtimmt. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer rügt die Aeußerung des Stadt⸗ rats v. Au gegenüber den Kommuniſten wegen der Mordangelegen⸗ heit.— Stadtr. v. Au bemerkt, daß er nicht die anweſenden Kom⸗ muniſten gemeint habe, ſondern die hinter dieſen ſtehenden Kreiſe.— Stadtv. Horſt(Komm.) beantragt Schluß der Debatte. Der An⸗ trag wird abgelehnt.— Stadtv. Frau Rigel(3Ztr.) verſucht die Aufregung, die durch die Ausführungen des Stadtr. v. Au hervor⸗ gerufen wurde, zu glätten. Sie iſt der Anſicht, daß man die Häuſer in einem wohnfähigen Zuſtand erhalten müſſe. Die Rednerin geht dann auf die Vorlage ſelbſt ein. Es wäre vielleicht zu fragen, ob man das Heim nicht Kleinrentnerheim nennen wolle. Die Frage ſei auch die, ob man Leute aufnehmen wolle, die in der Lage ſeien, ſteigende Mieten zu zahlen, oder ob man nur Unter⸗ ſtützung gewähren wolle.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, daß man nur leiſtungsfähigere Leute aufnehmen wolle, die auch Mieten zahlen könnten. Bei einer Wendung zum Beſſeren ſei es ſehr leicht möglich, daß das Heim zu einer ſozialen Einrichtung werde.— Stadtv. genzler(Komm.) weiſt die Ausführungen des Sadtrats v. Au als gemein zurück. Die politiſche Qualifikation v. Aus ſei nicht ſo groß, als daß ſich ein Kommuniſt die Mühe mache, einen Drohbrief an Herrn v. Au zu ſchreiben.(Bei den Kommuniſten wird Beifall geklatſcht.) Die weiteren Ausführungen des Redners waren das übliche kommuniſtiſche Gerede ohne irgend welchen praktiſchen Wert.— Stadtr. Kuhn(Ztr.) begründet noch⸗ mals den Standpunkt ſeiner Fraktion.— Oberbaurat Zigler tritt nochmals für die ſtadträtliche Vorlage ein, die unbedingt angenom⸗ men werden müſſe. Er ſtellt gegenüber den Ausführungen des Stadtrats v. Au feſt, daß die Bauleitungskoſten nicht höher würden wie ein Privatbetrieb, höchſtens 12 Prozent. Nach mehr als zweiſtündiger Ausſprache wird der ſtadträtliche Antrag gegen die Stimmen des Zentrums angenommen. Beſoldung der Beamten und Aingeſtellten 5 Stadtrat Vogel übernimmt als dienſtälteſtes Mitglied des Stadt⸗ rats den Vorſitz. St.⸗V. Ihrig erſucht im Namen des Stadtv. Vorſt. um Zuſtimmung zur Vorlage. Stv. Ritter(Kom.) wendet ſich gegee die Gehaltsminderung der Gehaltsgruppen—7. Der Magen es Straßenkehrers ſei nicht kleiner als der des Bürgermeiſters. Seine Fraktion werde die Vorlage wie im Landes⸗ und Reichsparla⸗ ment wegen der ſozial ungerechten Tendenz ablehnen. Stadtv. Walther(D. Vp.) führt aus: Mein Vorredner hat gemeint, die un⸗ teren Beſoldungsgruppen nagten am Hungertuch. gehöre als Staatsbeamter keiner hohen Beſoldungsgruppe an, aber ich kann nicht behaupten, bisher am Hungertuch genagt zu haben.(Wider⸗ ſpruch bei den Kommuniſten.) Unter den heutigen Verhältniſſen muß ſich jeder Beamte einſchränken. Die unteren Beamten haben 40 Prozent ihres Friedenseinkommens, die mittleren 30 Prozent und die höheren 20 Prozent. Anders laſſen ſig die Gehälter nicht ſtaffeln. Es iſt ſehr begrüßenswert, daß die Stadtverwaltung da⸗ zu übergegangen iſt, die Beſoldungsordnung ihrer Beamten reſtlos derjenigen der Staatsbeamten anzupaſſen. Es wäre zu begrüßen, wenn in der Begründung ſtehen würde, daß die Beamten der Stadi Mannheim in dem gleichen Verhältnis wie die Staatsbeamten em⸗ eſtuft werden. Ich muß betonen, daß die Reichs⸗ und ndesbeamten ungünſtiger geſtellt ſind. Die Stadtverwaltung iſt über die ſtaatliche Norm hinausggangen. In der Reichs⸗ und Lan⸗ hat dieſes Vorgehen eine ungeheure Erregung her⸗ vorgerufen. will nicht ſagen, daß die Beamten der Stadt un⸗ heim zu viel Gehalt beziehen, es muß andererſeits aber doch Gleich⸗ mäßigkeit gefordert werden, denn die Städte ſind heute nicht mehr Selbſtverwaltungskörper, ſondern Koſtgänger des Reiches. Und wenn ſie das ſind, müſſen ſie ſich an die Reichsnorm halten. Das iſt bis jetzt bei den Städten nicht dex Fall. Die Reichs⸗ und Landesbeam⸗ tenſchaft iſt deswegen in großer Erregung zum Schaden der Allge⸗ meinheit. Ich möchte einige Beiſpiele anführen. Ich will aber nicht unten, ſondern oben anfangen. Da finde ich nun, daß die Stadi⸗ verwaltung 17 Beamte in Gruppe 13 beſitzt. Von den Reichsbeamten iſt in Mannheim überhaupt keiner in Gruppe 13. Von den Landesbamten gehören zwei dieſer Gruppe an: der Landeskommiſſär und der Landge⸗ richtspräſident. In Gruppe 12 ſind nach dem Stande vom 16. Nopember 1922 20 Beamte. Wir haben einen leitenden Be⸗ amten auf dem Bezirksamt, der mit Mühe und Not in dieſe Gruppe gekommen iſt. Zu Gruppe 10 gehören 127 ſtädtiſche Beamte. Im ganzen ſind 218 Beamte oder 8 Prozent ſämtlicher ſtädtiſchen Beam⸗ ten in leitenden Stellen. Wenn man unvoreingenommen dieſe Tat⸗ ſachen betrachtet, dann muß zugegeben werden, daß das Verhältnis zwiſchen Gemeinde und Staat bei der Einſtufung der Beamten ſehr ungleich iſt. Wir wollen nicht fordern, dieſe Beamten unbe⸗ dingt in niedrigere Gruppen überführt werden—— aber wir rich⸗ ten an die Stadtverwaltung im Intereſſe der Allgemeinheit und im Intereſſe der Reichs⸗ und Landesbeamten die Aufforderung, daß ſie mit ihrem Perſonalſyſtem auf das engſte an das Beſoldungs⸗ tem des Reiches und Staates anpaßt und bei der Reform des Perſonalſyſtems von oben nach unten ſyſtematiſch vorgeht. Deshalb iſt die Bitte an die Stadtverwaltung zu richten, in Zukunft beſtimmte Stellen nicht mehr ſo hoch zu dotieren und bei Wegfall von inhabern die Nachfolger in die Gruppen einzureihen, die den Reichs⸗ und Landesbeamten vorbehalten ſind. Es muß darauf geſehen werden, daß die ſtädtiſchen Beamten genau nach dem Reichsbeſol⸗ dungsgeſez bezahlt werden. Oberverwaltungsrat Dr. Brehm erwidert auf die Ausführungen der Vorredner, ohne auf die Bemerkungen des Sty. Walther näher und ſtichhaltig is In der darauffolgenden Abſtimmung wird die ſtadträtliche Vorlage gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommmen. Damit ſchließt gegen 348 Uhr die öffentliche gründung des ablehnenden Standpunktes des Zentrums ſtichhaltig Sitzung. 4. Seife. Nr. 317 mannheimer General-Aunzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 13. Juli 1923 Städͤtiſche Nachrichten Die Franzoßſen in Mannheim Aebergriffe der Franzoſen in Mannheim Von amtlicher Seite wird uns berichtet: In der Nacht vom 12. auf 13. um 41 Uhr trieben ſich im Jungbuſchviertel und zwar in der Beilſtraße und Jungbuſchſtraße wieder einmal 2 Franzoſen im Arbeitsanzug herum und durchſuchten ruhig ihres Weges daherkommende Perſonen unter Vorhalten ihres Revolvers. Sie hatten es auf Geld abgeſehen; denn einen Ziviliſten fragten ſie nach ſeinem Zahltag und faßten ihn, als er ihnen kein Geld gab, am Halſe und zerrten ihn herum, ſodaß Kragen und Hemd zerriſſen. Vorher hatten ſie ſchon eine andere Perſon nach Geld durchſucht, die die Hände hoch⸗ heben mußte. Sodann wandten ſie ſich nach einem in der Jung⸗ buſchſtraße ſtehenden Ehepaar. Auf das Erſcheinen mehrerer Zivilperſonen entfernten ſich die Franzoſen über den Luiſenring und bogen von hier rechts nach der Hafenſtraße ein. —— Aufhebung der Brückenſperre Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit: Wenn den amt⸗ lichen Aeußerungen der Interalliierten Rheinlandkommiſſion und den franzöſiſchen Zollſtellen Glauben geſchenkt werden kann, ſo wird die bis 16. ds. Mts. verhängte Brückenſperre nicht weiter verlängert werden. Von dieſem Datum ab gelten demnach für den Waren⸗ verkehr wieder die gleichen Beſtimmungen wie vor der Brücken⸗ ſperre. Sämtliche Waren, die nach dem deutſchen Zolltarif vom Jahre 1902 zollfrei ſind ſowie die auf einer beſonderen Zollfreiliſte ſtehenden Waren können ohne Zollzahlung und ohne Einfuhrbewil⸗ ligung aus dem unbeſetzten nach dem beſetzten Gebiet eingebracht werden. Sämtliche anderen Waren unterliegen einem in franzöſiſche Kaſſen fließenden Eingangszoll von 25 Prozent des deutſchen Zolls einſchließlich Goldzollaufgeld. Durch die für dieſe Waren praktiſch eingetretene bzw. weiter beſtehende Sperre werden faſt ſämtliche Halb⸗ und Fertigfabrikate der Induſtrie betroffen. Die für den Transport der Waren aus dem beſetzten Mannheimer Hafengebiet in das altbeſetzte Ge⸗ biet ausgeſtellten Paſſierſcheine berechtigen zum zollfreien Verkehr dieſer Waren. Der Waren⸗ und Perſonenverkehr nach dem Saargebiet wird nach wie vor nicht behindert, ſofern die erforderlichen Vorſchriften weingehalten werden. Ueber die Regelung des Perſonenverkehrs aus dem un⸗ beſetzten nach dem beſetzten Gebiet iſt diesſeits noch nichts bekannt. Auskünfte über die zollfreien Waren, über die Verkehrsbeſtim⸗ mungen nach dem Saargebiet ſowie über ſonſtige Fragen, erteilt die Außenhandelsabteilung der Handelskammer, Börſe E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer 7. Sommerſonderzüge Mannheim⸗München zu ermäßigten Fahrpreiſen Vom 19. auf 20. Juli und vom 1. auf 2. Auguſt 1923 verkehren don Mannheim nach München folgende Sonderzüge: Mann⸗ geim ab.35 nachmittags, Heidelberg ab 10,04, Brüͤchſal ab 10,45, Ulm an 2,30 vorm., Augsburg an 4,07, München an.13 vorm. Vom 20. auf 21. Juli und vom 2. auf 3. Auguſt 1923 verkehrt gon München nach Mannheim folgender Sonderzug: Mün⸗ chen ab 11,10 nachm., Augsburg ab 12,25, Ulm ab 2,12, vorm., Bruchſal an 5,34, Heidelberg an.07, Mannheim an.35 vorm Es werden nur Fahrkarten dritter Klaſſe für Hin⸗ und Kück⸗ fahrt mit einer Geltungsdauer von zwei Monaten vom Ab⸗ fahrtstage an gerechnet, ausgegeben. Auf der Hinfahrt gelten die Sommerſonderzugsrückfahrkarten nur zu dem Sonderzug, zu dem ſie gelöſt ſind, ſofern Karten über die Zielſtation des hinaus ausgegeben werden, von letzterer ab mit gewöhnlichen Eil⸗ und Perſonenzügen. Bei Benutzung von Schnellzügen iſt tarifmäßiger Zuſchlag zu zahlen. Auf der Rückfahrt berechtigen die Karten zur Benutzung von fahrplanmäßigen Eil⸗ und Perſonen⸗ zügen ſowie von Sommerſonderzügen. Bei Benutzung von Schnell⸗ zügen iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu zahlen. Wenn auf der Rück⸗ fahrt ein Sommerſonderzug benutzt werden ſoll, kann der Reiſende dies zur Sicherung eines Platzes anmelden. In dieſem Falle wird ihm a eig mit der Fahrkarte eine entſprechende Beſcheinigung er⸗ teilt. Fahrtunterbrechung iſt auf der Hinfahrt im Sonder⸗ zug mits⸗ Sommerſonderzugfahrkarte ausgeſchloſſen. Kinder vom vollendeten vierten bis zum vollendeten 10. Lebensjahre werden zum halben Fahrpreis befördert. Es werden nur ſoviele Fahrkarten zu einem Sonderzug ausgegeben, wie Sitzplätze vorhanden ſind. Be⸗ ſtimmte Plätze werden im allgemeinen nicht zugewieſen, jedoch wird Wünſchen auf Unterbringung in dem gleichen Abteil nach Möglich⸗ keit Rechnung getragen. Die Fahrkarten liegen auf den Einſteig⸗ ſtationen zum Verkauf aus. Beſtellungen von Einwohnern des be⸗ ſetzten Gebietes werden bis zum vorletzten Tage angenommen. Solche Beſtellungen ſind ſchriftlich an diejenige Station zu richten, von der aus die Beſteller den Sonderzug benützen wollen. Ernannt wurde Lehramtspraktikant Dr. Erich Frank am Gymnaſium in Mannheim zum Profeſſor. Die Teuerung in Baden in der 2. Juliwoche. Die Landesinder⸗ ziffer für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Landesamts für den 9. Juli d. J. auf 17144 (1913/ö14). Die Steigerung gegenüber dem 20. Juni(8083,53) beträgt ſomit 115 Prozent. Poſtzenſur in Wiesbaden. In Wiesbaden wird von den Franzoſen ſeit 5. Juli die Briefzenſur ausgeübt. In Briefen nach Wiesbaden iſt daher größte Vorſicht zu beobachten. Eine neue Preiserhöhung der markenfreien Backwaren gibt die Bäcker⸗Innung im Anzeigenteil bekannt. Von morgen ab koſtet das Weißbrötchen 1200, das Pfund Weißbrot 13 000 und der Zweipfundlaib Roggenbrot 19 000 l. ö * Der heißeſte Tag in dieſem Jahre war am Montag, den 9. Juli, wo das Thermometer nachmittags halb 3 Uhr eine Luftwärme von 32,5 Grad Celſius im Schatten verzeichnete. An den übrigen heißen Tagen ſchwankte das Wetteralas zwiſchen 28—32,1 Grad. Am geſtrigen Donnerstag wurde nachmittags halb 3 Uhr 32,0 Grad Luft⸗ wärme feſtgeſtellt. Was werden da erſt die Hundstage für eine Hitze bringen! In den Strandbädern an Rhein und Neckar wird der Verkehr tagtäglich ſtärker und damit auch die Unglücksfälle zahlreicher. Die Waſſerwärme beträgt ſeit Sonntag 177 Grad. Auf der Sandbank in Ludwigshafen beim Park iſt der Badebeſuch ebenfalls ſehr rege. Hier tummeln ſich ſchon in aller Frühe die Waſſernixen im Rhein. Auch hier kommen Unalücksfälle durch Ertrinken vor. So ertrank geſtern der 18. Jahre alte Schloſſer Karl Theilacker, während einige Tage vorher ebenfalls ein ſunger Mann namens Laier ſein Leben einbüßte. Einwanderung in Braſilien. Vom Verband berufstätiger Frauen, Mannheim, der vom Reichswanderungsamt anerkannten ge⸗ meinnützigen Auskunftsſtelle weiblicher Auswanderer wird uns ge⸗ ſchrieben: Vor geraumer Zeit hat die Deutſch⸗Braſtlianiſche Voden⸗ Credit⸗Aktiengeſellſchaft in vielen Auswanderungsluſtigen die Hoff⸗ nung erweckt, daß eine Anſiedelung in Südamerika verwirklicht wer⸗ den könne. Es iſt aber davor zu warnen, daß mittelloſe Perſonen vorerſt Ausſicht haben, dieſen Plan zu verwirklichen. Verhandlungen wegen Landerwerb uſw. ſchweben ſeit Monaten mit der braſilianiſchen Regierung, ohne ſedoch zu einem Abſchluß gekommen zu ſein und die Ausſichten, daß mittelloſen auswanderungswilligen Vorſchuß⸗ fahrten bewilligt werden, ſind in weite Ferne gerückt. Sämt⸗ liche Nachrichten, die zu optimiſtiſchen Schlüſſen Anlaß gaben, halten einer genauen Nachprüfung nicht ſtand. Die Ausſicht durch dieſes Unternehmen nach Braſilien, und dort zu einem befriedigenden Da⸗ ſein zu gelangen, iſt mehr wie ſchwach für alle diejenigen, die über keine Mittel verfügen. F bereits bei der Löſung der vereinsnachrichten ch. Der Mannheimer Schifferverein E. B. hielt geſtern abend in ſeinem neuen Vereinslokal im„Friedrichspark“ eine Mit⸗ gliederverſammlung ab, die ſich insbeſondere mit einer Denkſchrift des Herrn Stachelhaus über den Neckarkanal befaßte. Die Ausſprache hierüber war ſehr lebhaft. Die Herren Boßmann, Kaiſer, Heinrich Klein jun., Peter Kühnle u a. m verbreiteten ſich über die techniſche Seite des Neckarkanals. Vei der großen Wichtigkeit der Materie machte der Vorſitzende, Rechtsanwalt Dr. Moekel, zwecks gründlicher Durcharbeitung der Denkſchrift den Vorſchleg auf Einſetzung einer Kommiſſion, die ſich zunächſt mit allen Einzelheiten der Denkſchrift befaſſen und ſodann dem Plenum das Ergebnis ihrer Beratung mitteilen ſoll. Der Vorſchlag wurde einſtimmig angenommen und in die Kommiſ⸗ ſion 14 Herren gewählt. Da die Frage der Neckarkanaliſtierung auch für Mannheim von größter Wichtigkeit iſt, ſoll die Durcharbeitung der Denkſchrift mit größter Beſchleunigung erfolgen. Die Kommiſ⸗ ſion wird daher ihre Beratungen ſchon in nächſter Woche auf⸗ nehmen Bei der Abfaſſung des Gutachtens ſollen in erſter Linie die ſchiffahrtstechniſchen und ſodann die wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Fragen berückſichtigt werden. Auch die Frage der alten Neckarſchiffergemeinden wie Haßmersheim uſw., ſoll eingehend be⸗ ſprochen werden. Intereſſant waren auch die Mitteilungen eines bewährten langjährigen Vorſtandsmitgliedes, daß das Neckar⸗ waſſer infolge allzuſtarker Ausnützung der Quellen der Neben⸗ flüſſe durch die Gemeinden weſentlich abgenommen hat. Der Neckar wird im Volksmund mit Recht nur der„Necker“ genannt, weil er ſeine Anwohner neckt. Beim geringſten Regenwetter über⸗ flutet er ſein Vorgelände und geht auch ebenſoſchnell wieder zurück. Der Neckar iſt nicht ein ebener Fluß, ſondern ein Gebirgsfluß. Die weiteren Punkte der Tagesordnung betrafen die Fahnenweihe des Gernsheimer Schiffervereins. Es wurde beſchloſſen, eine Depu⸗ tation nach Gernsheim zu ſchicken Auf beſonderen eindringlichen Wunſch des Gernsheimer Brudervereins ſtellt Mannheim den Feſt⸗ redner. Peſprochen wurden ſodann noch verſchiedene Fachfragen, morauf die Verſammlung von Herrn Boßmann geſchloſſen wurde Nus dem Lande 85 Aus dem Bezirk Schwetzingen, 11. Juli. Nachdem die Bade⸗ ſaiſon kaum begonnen hat, haben Rhein und Neckar bereits ihre Opfer gefordert. In Ketſch iſt am Sonntag im Altrhein der 10jählige Heinrich Machhauer beim Baden ertrunken. Die Leiche des Knaben konnte bald geborgen werden.— Unterhalb der Brühler Fähre ertrank geſtern beim Baden der 19 Jahre alte Willi Herm. Bicher gelang es nicht, die Leiche aufzufinden.— Beim Baden im Necka⸗ bei Edingen fand der 43jährige edige Arbeiter Peter Andelfinger aus Friedrichsfeld den Tod durch Ertrinken. — Walldorf, 10. Juli. Von der hieſigen Gendarmerie wurden verhaftet Arthur Weißgerber, Michagel Hambrecht, Konrad Schaaf und Chriſtoph Honig, alle von Sandhauſen, die in Walldorf und Um⸗ gebung Felddiebſtähle und Kellereinbrüche verübt haben. Bei den vorgenommenen Hausſuchungen konnte noch ein Teil der geſtohlenen Waren aufgefunden werden. 1 0 ch. Bargen, 10. Juli. Hier wurden dem Oelmüller 100 Pfund Reps geſtohlen. Der Reps wurde geſchnitten und gleich auf dem Felde ausgedroſchen.— Die Poſtverhältniſſe ſind hier ſehr ſchlecht. Früher kam die Poſt zweimal, heute bringt die Poſt ein Briefträger mit dem Rad und zwar nur einmal täglich. Pakete kommen gelegentlich mit dem Milchbauer. Wenn dann der Briefträger zwiſchen drei und vier mittags kommt, dann iſt die Poſt in Bargen je nach Um⸗ ſtänden zwiſchen 7 und 10 Uhr abends ausgetragen. Karlsruhe, 12. Juli. Heute mittag.35 Uhr fuhr im Karls⸗ ruher Perſonenbahnhof eine Rangierabteilung auf den Schluß des verſpäteten auf dem Gleis 4 zur Abfahrt bereitſtehenden Eilzug 270 auf. Fünf Reiſende wurden leicht verletzt. Sie ſetzten nach An⸗ legung eines Notverbandes die Reiſe fort. Der Sachſchaden iſt un⸗ bedeutend. Der Betrieb iſt nicht geſtört.— Nach Mitteilung von landwirtſchaftlicher Seite ſtellt ſich in der Umgebung von Karlsruhe der Erzeugerpreis für das Pfund neue Kartoffeln zur Zeit auf ca. 1500 Mark. 5 Worndorf bei Meßkirch, 11. Julj. Nach dem Genuß von ver⸗ dorbenem Fleiſch ſind hier mehrere Familien unter ſchweren Ver⸗ giftungserſcheinungen erkrankt. Der Landwirt Heinrich Boos iſt be⸗ reits geſtorben, drei andere Mitglieder der Familie Boos befinden ſich in Lebensgefahr. (Aeberlingen, 11. Juli. In Lindau ſtießen auf dem Eiſenbahn⸗ damm, der die Inſel mit dem Feſtland verbindet, ein ausfahrender öſterreichiſcher Leerzug mit einem einfahrenden Güterzug zuſammen. Mehrere Wagen wurden vollſtändig zertrümmert. Der Oberloko⸗ motivführer Ludwig Haubel wurde ſofort getötet: drei Perſonen er⸗ litten Verletzungen. Nachbargebiete Speyer, 11. Juli. Ein Scheckſchwindler, ein angeb⸗ licher Bauingenieur Kofink jr. aus Heidelberg, treibt in der Pfalz ſein Unweſen. Er hat ſich vor einigen Tagen bei einer hieſigen Banmk ein kleines Scheckkonto eingerichtet und ſoll ſich in verſchie⸗ denen Städten der Pfalz durch Ausſtellung von Schecks in beträcht⸗ licher Höhe Waren aller Art erſchwindelt haben. *Speyer, 11. Juli. Der Holzfrevel hat in Speyer derart überhand genommen, daß die Erhaltung des Stadtwaldes ernſtlich gefährdet iſt. Das Bürgermeiſteramt ſah ſich daher veranlaßt, in einer Bekanntmachung vor dem Holzfrevel zu warnen und darauf — zu machen, daß auch derjenige, der gefreveltes Holz kauft, rafbar iſt. Haßloch, 11. Juli. Eine glänzende Leiſtung vollbrachte der Polizeihund„Prinz von Hofernheim“ unter Führung von Schutz⸗ mann H. Moſer in Hanhofen. Dort war in der Nacht auf letzten Sonntag dem Landwirt Grüner durch Einbruch ein eineinhalbjäh⸗ riges Rind im Werte von 8 Millionen Mark aus dem Stall geſtohlen worden. Die durch den Schutzmann Moſer mit Prinz am Sonntag früh aufgenommene Spur führte durch den zwei Stunden langen Wald kreuz und quer in der Richtung nach Spener durch den Eſel⸗ damm in die Wiedegaſſe, wo das Rind gefunden und dem Beſtohle⸗ nen wieder übergeben werden konnte. Die durch die Gendarmerie Speyer ſofort aufgenommenen Nachforſchungen führten zur Ver⸗ baſtung von zwei Perſonen. *Kirchheimbolanden. 11. Juli. Ein renitenter Ausbrecher iſt ein gewiſſer Wilhelm Schröder, der vor einigen Wochen aus dem hieſigen Amtsgerichtsgefängnis ausgebrochen. Als er auf der Landſtraße bei Albisheim wieder——— wurde, leiſtete er den heftigſten Widerſtand, den er im Wachtlokal fortſetzte. Während der Nacht brach er ein Loch in die 60 Zentimeter dicke Wand des Arreſt⸗ lokales. Die Flucht mißlang jedoch, da das Arreſtlokal die ganze Nacht bewacht wurde. ſeinem Transport nach Kirchheimbolan⸗ den mußte er gefeſſelt auf einem Wagen gefahren werden. Gerichts zeitung Der Anſchlag gegen Profeſſor Kaſſewitz Heldelberg, 12. Juli. Das Sprengſtoffattentat, das im Frühjahr 1922 gegen Prof. Kaſſewitz verübt worden war, tern den — das Schwurgericht beſchäftigt. Auf der Anklagebank er⸗ ſchienen der 22jährige Student der Chemie Armin Hölſcher und der 17jährige Oberrealſchüler Heinrich Maier. Sie ſind Ver⸗ gehens gegen das Sprengſtoffgeſetz angeklagt. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, hatte Kaſſewitz, als er am 14. Mai 1922 abends mit ſeiner 1Zjährigen Tochter nach Hauſe kam vor ſeiner Tür ein mit ſeiner Adreſſe perſehenes Paket gefunden. Als er das Palet in ſeiner Wohnung öffnete, erfolgte eine Exploſion, durch die Profeſſor Kaſſewitz und ſeine Tochter Verletzungen an Kopf und Händen er⸗ litten; auch wurde die Wohnungseinrichtung be Schon vor dem Attentat hatte der 1 N Drohbriefe erhalten, denen er aber keine Bedeutung beilegte. Dieſe Drohbriefe ſtammten von dem Schüler Maier. Aus der Verhandlung ging hervor, den Exploſionsſtoff zubereitete. Der Exploſionsſtoff war ſo gefähr⸗ lich, daß Kaſſewitz auf beiden Augen hälte erblinden können, wenn das Attentat nicht noch einigermaßen glimpflich abgelaufen wäre. Der Angeklagte Maier iſt übrigens auch an dem Chloroform⸗ attentat auf die Eheleute Rothfuß beteiligt geweſen, bei dem die Eltern des Rothfuß im Schlaf betäubt wurden; damit Leute den Kaſſenſchrank ungeſtört ausplündern konnten. im Verlauf der Verhandlung gehörten Sachverſtändigen ſprachen Höl⸗ ſcher die Zurechnungsfähigkeit ab; ſein ganzes Vorleben laſſe erken⸗ nen, daß er als geiſtig nicht normal behandelt werden müſſc. Der Angeklagte Maier wurde von den Sachverſtändigen als von Natur aus geiſtig ſehr ſchwach veranlagt bezeichnet Er ſcheine unter dem Zwang Hölſchers gehandelt zu haben, ohne ſich der etwaigen Folgen bewußt geweſen zu ſein. Nach dieſem Gutachten verneinten die Ge⸗ ſchworenen bei beiden Angeklagten die Schuldfrage, worauf ſie freigeſprochen wurden. Bei Maier erkannte das Gericht, daß Erziehungsmaßregeln erforderlich ſind, die dem Vormundſchafts⸗ gericht überlaſſen bleiben. Eine Räuberbande Wegen eines frechen Raubüberfalls ſtanden die drei Brüder. der 23lährige Dreher Erich Wauck, der 22jährige Zeich⸗ ner Emil und der 255jährige Reiſende Ewald Wnuck vor dem Schwurgericht Karlsruhe. Sie hatten am 4 Oktober 1922 einer etwas abſeits ſtehenden Villa in Ettlingen, die von fünf, zumeiſt älteren Damen bewohnt war. einen Beſuch abgeſtattet. indem ſie dort als arme Studenten erſchienen und um Geld baten. Während einer der Räuber die Bewohnerinnen in Schach hielt nahmen die anderen beiden Schmuck⸗ und Wertaegenſtände die heute einen Wert von vielen Millionen darſtellen an ſich Zuvor batten ſie die Telephon⸗ leitung durchſchnitten, um jede Verſtändigung der Ueberfallenen mit der Außenwelt zu vereiteln. Erich Wnuck der u. a. wegen Raubs ſchon vier Jahre Zuchthaus erhalten hatte und aus dem Gefänanis ausgebrochen war, wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein Bruder Emil erhielt ſechs Jahre Zuchthaus und Ewald Wauck4 Jahre Gefänanis. Rommunale Chronik Heddesheim. 11. Juli. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ [ützung iſt folgendes mitzuteilen: Für den zurückgetretenen Bei⸗ ſier des Miereinigungsamts Heddesheim Georg Fleckenſtein, wird deſſen ſeitheriger Stellvertreter Gemeinderat Krauß ernannt. Stellvertreter Georg Fleck I. Mit Wirkung vom 1. Juli ds. Js. wird den Beiſitzern des Mie einigungsamꝛes Heddesheim pro S ßung eine 8 0 4 M. aus der 93 gewährt. ur Durchführung der Klage wegen der Fiſchſagdverpachtung 955 Etſch, Kontrollbeamter in Heddesheim, wird—— Maas als Vertreter der Gemeinde ernannt.— Dem Medizinalver⸗ band Heddesheim wird auf ſein Anſuchen ein einmaliger Betrag von 50 000 M. aus der Gemeindekaſſe bewilligt. 8 Anträge ſollen abgelehnt werden.— Von der Verfügung des. Bezirks⸗ amts Weinheim vom 12 Juni wurde Kenntnis genommen. Die Kapitalaufnahme der Gemeinde Heddesheim im Betrage von 3 500 000 M. zur Anſchaffung eines Benzolmotors und einer Reſervepumpe für die Gemeindewaſſerleitung ſoll im laufenden Jahr mit dem Waſſerzins erhoben und wieder zurück⸗ bezahlt werden.— Der Baukoſtenzuſchuß für den Neubau der Dr. Lydia Maas in Höhe von 1 865 000 M. wird unter den üblichen Bedingungen bewilligt— Sämtliche Reparaturkoſten der Rohr⸗ leitung der Waſſerleitung innerhalb des Eigentums des Anſchluß⸗ beilnehmers ſind von 1. ſelbſt zu tragen, desgleichen auch die Koſten der Neuanſchlüſſe. Kleine Mitteilungen In Frankfurt wurde den ſtädtiſchen Arbeitern eine Erhöhung des Spitzenlohnes von 7200 auf 11000 M. die Stunde 88 Die Arbeiter hatten 15 000 Mark gefordert. Dieſe ewilligung, de nur für eine Woche Geltung hat, belaſtet den Stadtſäckel mit weiteren 75 Milliarden Mark und hat eine ſehr er⸗ 5 Steigerung der Straßenbahn⸗, Gas⸗ und Lichtpreiſe im efolge.— Auf Grund des Kriegsleiſtungsgeſetzes beſ chlag⸗ 918 en eine vielgliedrige Kommiſſion 55 reiche Räume in größeren Wohnungen, die nach ihrer Auffaſſung für die Inhaber entbehrlich ſind. Alle dieſe beſchlagnahmten Räume werden für die Ruhr- und Rheinflüchtlinge ſichergeſtellt. Es iſt auf dieſe ſchon die Unterbringung zahlreicher Flüchtlingsfamilien ge⸗ ngen. In Koblenz beträgt der Gaspreis für Juni 1670., der Waſſer preiz 1075 M. für den Die Stadtverwaltung von Barmen erhöhte den Preis für 2 1188 1 1 0 8057 für Licht auf „ſowie den Pre r Kraftſtrom a ezw. 3000 bezw. 4000 M. je Koſt. 5 Neues aus aller Welt — Auf den Spuren eines Räuberpaares. Am 28. Oltober 1922 wurde während der Fahrt im D. Zuge von Koblenz über Wiesbaden nach Frankfurt auf den amerikaniſchen Maſor Sauerwein ein Raubmordverſuch verübt, wobei der Amerikaner ſchwer ver⸗ Tie a Balet Aiflüle a Ggs unb dte Birte E n er müller aus e und die Dirne Dübel——— 5 — 5 n agen. Der in einem Wohnwagen der Bornheimer Landwehr wohnende Artiſt Phili Nulfer aus Paris wollte am 27 morgen einen Streit wiſchen den Töchtern des in Frankfurt anſäſſigen Artiſten Hugo Levi aus Monsweiler ſchlichten. Er wurde von dem herbeieilenden Levi erfaßt und an eine er geſchleudert, wodurch er ſo r verletzt wurde, daß er nach wenigen Augenblicken verſtar b. Müller war mit einer der Töchter des verlobt. — 35 Millionen mark Geldſtrafe für Mil iſcherei. Die 15 von 85. 11* rwal war wegen 50 roze erzuſatz zur vom öffengeri ettnang zu Monaten Gefängnis und einer Million Mart Gadtraſe. worden. Sie hatte deshalb Berufung eingelegt und wurde min von der Ulmer Strafkammer zu 35 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Jolgenſchwere ela menſuie⸗ Kurz vor der Ausfahrt des Bäderzuges ſtieß in Großwardein ein mit Holz beladener Güterzug gegen den Ein Mann und 5 Frauen wurden und bis zur Unkenntlichkeit zerſtückelt. Mehr als 20 Per⸗ ſonen erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen.— Reuter meldet aus Wellington in Neuſeeland: Bei einer Eiſenbahn⸗ kataſtrophe ſind 12 Perſonen getötet und 38 verletzt worden. — Der geohrfeigte d' Annunzig. Der Dichter Gabriele d Annunzir wird ſeine Darſtellerin, Frau Rubinſtein⸗Golubew. wegen leichter Körperverletzung verklagen. Er geriet mit der temperamentvollen Tragödin, die kürzlich ſeine„Phädra“ verkörperte, in einen Wori⸗ wechſel.„Sie werden niemals erfaſſen. was wahre Kunſt iſt.“ rief d Annunzio aus. Da ſich die Szene im Reſtaurant abſpielte, ſo fühlte ſich Frau Rubinſtein verpflichtet, die treffende Antwort zu er⸗ teilen. d Annunzio bekam eine Ohrfeige, ſprang auf und ließ den Gatten der Schauſpielerin bezahlen. Vor Gericht will er der ſchlag⸗ fertioen Tragödin einige bittere Wahrheiten ſagen. Sie ſcheint ihn nicht zu fürchten, denn ihr Anwalt hat bisher den Vergleichsweg nicht fängeſchggan aerſan in ei italieniſchen Schloß. De — n einem ſen 5 r Fürſt und die Fürſtin Giuſtiniani⸗Bandini wurden Nachts von ee diener und dem Chauffeur im Bette überfallen, überwältigt und narkottſiert. Die Räuber ſtahlen Juwelen im Werte von 2 Millionen Lire, ſowie eine große Geldſumme. Unter den geraubten Juwelen befindet ſich ein herühmtes Diadem, das einſt Königin Hortenſe, der 2 apoleons gehört hat. Der Zuſtand der Ueberfallenen iſt ich. — Nayhlhabrände in Baku. Durch einen heftigen Brand in Vaku ſind 15 Bohrtürme mit einer täglichen Geſamtproduktion von 36 000 Pud Naphtha zerſtört worden. Gleichzeitig bronnten Ziſternen mit 250 000 Pud Naphtha. Zur ſelben Zeit fing in Grosny durch Blitzſchlag einer der ergiebigſten Bohrtlürme Feuer: nach völli⸗ 5 Niederbrennen des Turmes gelang es endlich, den Brand zu 105 Tafelwässer nNNG erpfeberi ir Heilwäässer ſrischesfen Fullunigen Kurwässer Peter Rixius G. m. h. H. D 6,—11 Telephon 6796 D 6,—11 JJ nddddd— SAgrrerggrggr —* rKNNAAKNAAN eeeeeeee * über Ergebnisse früherer Jahre an- andurchsichtiger denn je. mach ein Aus Naubaden, Warttember 5. Seite. Nr. 317 Ueberlestung im Mannheimer Devisenverkehr Wie wir hören sind Bestrebungen im für Mann- beim an drei Tagen der Woche Ruhetage für Devisenverkehr einzuführen. Da Gruppenanmeldungen en Devisenbedarf ausgeschlossen sind, verteilen sich die arksanmeldungen in viele kleine Einzelposten, wodurch Kvisenabteilungen der Banken derart überlastet werden, e nicht na kommen vermögen. Einige hiesige den n übernehmen Schon heute keine Auftraäge für Unde morgigen Verkehr Eine noch heute statt- 805 ende Sitzung wird die Entscheidung dazaiber bringen, seh die übrigen Institute gleichfalls für die Einschränkung es Verkehrs auf drei Tage aussprechen. fr d Bed Unjonwerke.-., Maschinenfabriken, Mannheim-Berlin MI Cesellschaft erzielte einen Betriebsgewinn von 585337 den. 4, Wevon die Generalunkosten 466,59 Mill.& erforder- Vo: Nach 27,08(1,19) Mill. 4 Abschreibungen steht einschl. Vertrag ein Reingewinn von 92,7(406) Mill. 4 zur 9040 Aung. Seine Verwendung Wird wie folgt vorgeschlagen: 10 Mapldmark Dividende gleich 4000 4 pro Aktie auf iII. 4 Stammaktien(i. V. 20 pCt.), 10 pCt. Dividende aut Zu pCt. einbezahlte 1 Mill. 4 Vorzugsaktien, 10 Mill. 4 Nauleng zum Dispositions- und Organisationsfonds, 22 Mill. 1. zuweisung zum Steuerrücklagekonto, 5(i. V. 20) + Zuweisung zu den Fürsorgefonds, 14,68 Mill. anttemet. und 0,48(0,46) Mill. Vortrag auf neue Rechnung. ie der Bericht bemerkt fallen Vergleiche über Umsätze ichts der NMarkentwertung in sich zusammen. Bei zctun des Geschaftsjahres war das Unternehmen einem 20 nwöchentlichen Streik der süddeutschen Metallindustrie 1 SSesetzt. Die durch ihn veranlaßten Verluste seien erheb- gewesen. Nach Beendigung des Streiks war die Gesell- rele t in allen Abteilungen voll beschäftigt. Ein hin- hender Auftragsbestand half über den im Spät- Rar einsetzenden Konjunkturumschwung hinweg. Eue Stagnation an Auftragseingängen verschärfte sich am ide des abgeschlossenen Geschäftsjahres und hielt auch am ll des neuen Geschäaftsjahres an. Trotzdem konnten Uüe wierigkeiten überwunden werden. Auch die Betei- Sungen haben zufriedenstellend gearbeitet. Be e Bilanz weist um vieles gewachsene Ziffern auf. Der zericht bezeichnet sie als Zeichen einer Scheinblüte der Wirt- nebalt sle beweisen nicht mehr das Gedeihen eines Unter- ehmens, sondern die Verschlechterung der deutschen Wäh- dung. Angesichts dieser Verhältnisse erscheine das Interesse erzielten Gewinn um vieles weniger wichtig, als das teresse an der Erhaltung der Substanz. Aus diesem Grunde late man bel der Aufnahme die gewohnte Sorgfalt walten d Die Kreditoren mit 2153,58 Mill. 4 betragen rund Hundertvierzigfache des Vorjahres; darunter befinden De 986,30 Mill.„ Anzahlungen. Andererseits werden die bitoren mit 18720 Mill. 4 enidunde en gimg. 80 greß Bae im Vorjahre sie enthalten 601,30 Mill. 4 ankguthaben. Der Kassenbestand stellte sich auf.78 Nen., der Wechselbestand auf 2,70 Mill.&A, der Effekten. Maltd aut 0,53 NIll.&4. Die Warenbestände sind mit 432,83 . 4 etwa achtzehnfach so grof wie im Vorjahre ein- Sestellt. Die Filtermasse-Fabrik Wallau ist vollstfändig ab- Seschrieben, auch di Mannheimer Fabrik samt Grundstück — nach 1297 Mill. 4 Zugang nur mit 5. Nill. 4 ru 3 ganz abgeschrieben sind Utensilien, Modelle, Fuhr- Nerke, Gleisanschluß, Patente, die 18,66 Mill. 4 Scenceun Berichtsjahr erfahren hatten. Die Aussichten für das neue Oeschaftsjahr scheinen, wie der Bericht sagt, nicht ungünstig Acein. Sie hängen von der weiteren Eee der wirt- schaftlichen und politischen Lage ab und sind infolgedessen ** Das trige Abendblatt der Frankfurter Zeitung bringt 8 Mi nung über die Enzingerwerke.-G. in Werg wonach Bestrebungen im Gange seien, um die drau de die sich mit der Herstellung von Naschinen kar die Zauutechnische Industrie befassen, einander näherzubringen. t scheine beabsichtigt zu sein, eine Interessen- ßemeinschaft zwischen den Enzinger-Werken B. orms und den Unlonwerken in Mannheim- die in in die Wege zu leiten. Wie das Blatt, dem wir erantwortung für die Richtigkeit seiner Mitteilungen + sen müssen, weiter behauptet, befinde sich bereits ein Tall der Aktien der Mannheimer Gesellschaft im Besitz der aktinerwerke, jedoch solle auch ein Teil der Unjon-Schutz- tien an Enzinger begeben werden. Andererseits scheine eplant zu sein, einen Tell junger Enzinger-Aktien in die mion-Werke einzulegen. Daran werde sich möglicherweise a e Gewinn-Poolung und ein Aufsichtsrats- ustausch anschlienen.* mn Getreide-Credit.-., Mannheim Erganzung unserer Mitteilung im gestrig. Abendblatt ———„Unter Betefligung weiter Kreise des eide- und Mehlhandels und der rmittelfabrikation Pfalz und Hessen fand heute in den men der Produktenbörse, Mannheim, die Gründung der treide.-Credit.. mit dem Sitze in Mannheim Se — Das Kapital beträgt 1,2 Milliarden, der Ausgabe- ban Die Gesellschaft bez weckt, dem Getreide- und Mehl- Cr del und der Nahrmittelfabrikation Erleichterungen in der zufclbeschaffung zu gewähren und als Treuhändlerin Seschlocten. Warengeschäfte für eigene Rechnung sind aus- ossen. een ersten Aufsichtsrat bilden die Herren: Rechts- pra 15 Dr. Max Hachenburg en Handelskammer- Sident Richard Lenel(stellvertr. Vorsitz.), John Böcker, Direktor der Badischen Bank, Rudolf Darmstäuter(Vorsitz. der Mannheimer Produktenbörse), Jacob Feitel i. Fa. Jacob Feitel, Felix Frohmann i. Fa. Gottschall Frohmann, Ferdi- nand HHirsch i. Fa. Dreifuß u. Sohn, Julius Schwab i. Fa. Jacob Hirsch u. Söhne G. m. b.., Hugo Weingart i. Fa. Weingart u. Kaufmann G. m. b.., Ferdinand Wohlgemuth i. Fa. Wohlgemuth u. Co., Hermann Wolff i. Fa. Hermann Wolfk u. Cie., Ludwig Zimmern i. Ea. Gebr. Zimmern u. Co., säamtliche in Mannheim. Mit der Geschäftsleitung ist Herr Stekan Blum betraut worden.“ Neue Erhöhung des Goldzollauigeldes Für die Zeit vom 18. bis einschließlich“. Juli betragt das Goldzollaufgeld 3619 900(bisher 3 181 90026). Mehl- und Handels-Aktiengesellschaft. Von der Firma Gebr. Birnbaum, Frankfurt a. M. wurde unter Mitwirkung ihres seitherigen Generalvertreters, der Firma Julius Köhler, Stuttgart. mit nom. 100 Mill.& Kapital die Mchl- u. Handels- aktiengesellschaft mit dem Sitz in Stuttgart gegründet zwecks selbstständiger Fortführung und Erweiterung der von diesen Firmen in Württemberg betriebenen Handelsgeschäfte. Der Aufsichtsrat besteht aus: Sigfried Birnbaum-Frank- furt a. M. i. Fa. Gebr. Birnbaum(1. Vors.), Bankier Ernst Lichtenberg-Stuttgart, i. Fa. G. H. Kellers Söhne(stellvertr. Vors.), Heinemantt Birnbaum, Privatmann, Frankfurt a.., Elias Birnbaum Frankfurt a.., i. Fa. Gebr. Birnbaum, Rechtsanwalt Dr. Carl Kauffmann-Stuttgart. Alleinzeichnende Vorstandsmitglieder sind: Julius Köhler, Kaufmann, Stultgart, Emil Birnbaum, Kaufmann, Frankfurt a. M. Der Beschäftsbetrieb befindet sich in den Räumen der Firma Juliu; Köhler-Stuttgart, Silberburgstr. 159. Südleutscher Lloyd Transport- Versicherungs-.-., Frankfurt a. M. Der Jahresabschluß dieser Gasellschaft weist einen Reingewinn von 1,419 Mill. 4 aus, bei gleichzeitiger Tilgung eines Verlustvortrags aus dem Jahre 1921 von.931 Mill. Die.-V. beschloß eine Dividende von 100 4 für die Aktie auszuschütten. Diese Dividende ist zahlbar bei der Gesellschaftskasse und bei dem Bankhause J. L. Finck in Frankfurt a. M. Abzüglich der Anteile der Rückversicherer hat die Gesellschaft im vergangenen Jahre 6,61 Mill. 4 Schaden reguliert, während 1,83 Mill.% schwebende Schaden noch der warten. Rückversicherungsprämien wurden.42 Mill. 4 bezahlt, die Prämienüberträge erforder- ten 7,16 Mill.&, Provisionen 10,83 Mill., die Verwaltungs- kosten und Steuern.95 Mill. 4, Wozu noch 0,40 Mill.& für 1923 zurückgestellte Steuern kommen. Für Pramien wurden 36,35 Mill. eingenommen, die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 39,58 Mill.&. „ Verkauf nach dem Saargebiet in Markwährung. Nach einer der Saarbrücker Landeszig. zugegangc en prixaten Mit- teilung aus dem Handelsministerium ist trotz der Einführung der Frankenwährung beabsichtigt, auch fernerhin deutscher- seits Lebensmittel nach dem Saargebiet im bisherigen Um- kang und zwar zu Marktpreisen zu liefern. Um zu verhin- dern, daß die Verkàufer dieser Lebensmittel nach dem Saar- gebiet durch den Verkauf in Franken einen unbilligen Ge- Winn erzielen, wird auf die deutschen Marktpreise ein Auf- schlag genommen, der später für eine Verbilligungsaktion der Lebensmittel für Unbemittelte im Saargebiet Verwendung kinden wird. Die Regelung erfolgt durch die deutsche Aupen- handelsstelle. Ebenso wird auch weiterhin darauf gehalten, daß der Verkauf von Waren aus dem übrigen Deutschland nach dem Saargebiet vorläufig weiterhin in Markwährung erfolgt. Deutsche Bank. Im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer erscheint der von uns berefts besprochene Jahres- dericht des Instituts im Wortlaut, worauf wir 5 mit verweisen. Devisenmarkt Mannbhelimer Devisenmarkt. 13 Jul...30 vorm.) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse New Vork 200000, Holland 78 200, London 918000, Schweiz 35 100. Italien 8630. Frag 6010. Tendenz: Befestigt. Die Mark wurde heute aus New Vork von der gestrigen Nachbörse mit 0 0005 gemeldet, was einer Dollarparität von 200 000 4 entspricht. Es ist also gegen den Schlußkurs wleder eine Abschwächung der Mark eingetreten. Die weitere Entwicklung wird nunmehr davon abhängen, wie die englische Regierungserklärung im Auslande auf die Markbewertung wirkt. N dew Vork, dun(WS) devisen . 5%½% spent 1 440 7 lon.92 6. Schwelz* 17. panlon Seclee 4192 481 ngland.59.58 Iollen.4 482 „New Tork, 12. Juli. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0005/(0,0004% Cents. Dies entspricht einem Kurs von 188 235(219 178)„ für den Dollar. Waren und Härkte Vom Chemikalien-Markt „ Mannheim, 12. Juli.(Eig. Ber.) Im Vergleich zur Vor- woche ist die Stimmung etwas weniger lebhaft, doch kann sle immer noch als fest bezeichnet werden. Die Käufer ver- harren in ihrer Zurückhaltung und nehmen bei den noch immer sehr hohen Preisen und der noch immer herrschenden Unsicherheit nur die notwendigsten Anschaffungen vor. Andererseits halten aber auch die Verkäàufer mit dem An- gebot zurück. Man offeriert: Aceton, techn. rein, OSproz., exkl. Korbflaschen, unter üblichem Vorbehalt, zu 65 000 4; desgl., chem. rein, exkl. Leiheisenfal, ab mitteldeutschem Lager, netto Kasse bei Auftragserteilung, zu 75 000 l; Ameisensäàure, 85proz., techn., exkl. Korbflaschen, 30 000 K; Chlorcalcium, geschmolzen, 70—75 proz., inkl. Trommel- packung, ca. 300 kg. enthaltend, 1700 4; Chromalaun, krist., handelsübliche Ware, exkl. Verpackung, 14 500„ Essig- säure, 80prol., chem. rein, weiß, exkl. Korbflaschen, 20 500 K1; Gelbnatron(Nat. ferro cyanat. klav. cryst.), inkl. Faßpackung, etwa 250 kg enthaltend, ab Lager Frankfurt a.., 75 000 4; Glycerin, dopp. dest., 28 Gr. Be DAB. 5, exkl. Korbkannen, 66 000; Kaliumpermanganat, klein krist., DAB. 5, exkl. Ver- packung, ab Lager Frankfurt a.., 60 000 4; Kupfervitriol, roßl. Krist., 98—99proz., inkl. Faßpackung, ab Lager Frank- urt a.., 22 500 4; Quecksilbersublimat, DAB. 5, inkl. Ver- ackung, ab mitteldeutschem Lager, 245 000; Rohkali(Kal. erri cyanat. rubr. cryst.), exkl. Verpackung, 200 000 4, Terpenfinöl, entkamphertes, reine Ware, erstklassiges Fabri- kat, spez. Gew. 0,922, Siedepunkt 190 Gr.., exkl. Leiheisen- faß, 42 500 A, alles— kg, wenn nichts anderes vermerkt, ab Lager oder Nähe Mannheim. * *Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel.-.) Berlin-Oberschöneweide, 6. Juli. Trotz des schar- ken Druckes, den in der letzten Woche die Reichsbank auf die Devisenkurse ausübte, gelang es nicht, die Not.erungen auf dem Stande, den sie vor 8 Tagen innehatten, zu erhalten. Infolgedessen war auch der deutsche Metallmarkt im Laufe der ganzen Woche unverändert fest. Die an der Börse be- zahlten 1 55 kür Metalle hielten sich zunachst unter Schwankungen ungefähr auf dem Niveau am Ende der Vor- woche. Unter dem Eindruck der heute aus dem Auslande vorliegenden, erheblich abgeschwächten Notierungen für die Reichsmark zogen aber die Preise heute ziemlich stark an, so daß zeitweise Offerten überhaupt nicht zu hören waren. Der heute ausgebrochene Streik in der Berliner Metall- industrie bleibt auf die Tendenz des Marktes einstweilen vollkommen einflußlos. Die Londoner Metallböôrse verkehrte während der 12 78570 Woche ziemlich ruhig. Kupfer konnte eine geringe Befestigung erfahren, während Zinn, Blei und Zink gegenüber dem vorwöchigen Stande Preiseinbuße er- litten. Aber auch diese Metalle sind am Ende der Woche etwas befestigt und schließen eine Kleinigkeit über den niedrigsten Notierungen. Nach Berichten Londoner großer Metallhäuser ist die Lage am Metallmarkt zurzeit noch un- klar, doch hält man die en Preise für derartig niedrig. daßß man ein weiteres Sinken, besonders für Kupfer, nicht für sehr wahrscheinlich halt. Das Altmetallgeschàft war weiter sehr belebt, da der Konsum, soweit es nur seine Mittel zu- ließßen, sich einzudecken suchte. Ob für das Altmetall-Ge- schäft der Metallarbeiterstreik in Berlin von Einfluß sein wird, läßt sich im Augenblic nur schwer übersehen. Die Preise für Neumetalle stellen sich ungefähr wie folgt: Elektrolytkupferkathoden 56—57 000, Raffinade- kupfer 52—53 000., Hüttenweichblei 20—21 000 4, Hütten- rohzink, Marke Ziro RR, 23.—24 000, Feinzink, Marke Zero, 99,9proz., 26—27 500, Bankazinn 148—150 000, Hütten⸗ zinn, 99proz., 145—147 000, Antimon regulus 20—21 000 4, alles per 1 kg. *Preiserhöhungen für Hacken und Hämmer. Nach Mit- teilung des Eisen- und Stahlwaren-Industriebundes, Elberfeld, rechnet der Hämmer-Verband G. m. b.., Hagen i. W. ab 7. Juli mit dem Multiplikator 10000. Der Hacken-Verband G. m. b.., Hagen i.., setzte mit Wirkung vom 7. ds. Mts. einen Grundpreis von 26 000 das Kilo bei bisherigen Be- n fest. Die Ueberpreise sind um etwa 50 pCt, erhöht worden. London, 12. Jaf.(8) zetallmarkt ein Lst. für d. ongl. t. v. 1018 Kg.) 11 12 hestseleet 68.50 69. Nel kupterKkass 65 25 66.15 Mokel 130.— 130.— int 85 28.— do. 3 Nenat 65 85 68.85 Zinn Kasss 160.50 188.15] aueokeliber 10.50 10.80 do Elektrol 72.25 73.— d 3 Honat 161.75 184.15] Regulue 8785 34%8 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 12. Jull.(WS) Funkdtenst.(Nachdruek verboten!. 1 12. Tuf. rus 4000 3000 stand wt 120 12.50 Kaſte loooe 10.78 1— Elektrohyt 15.78 1475 Ored. Bal..— 303 luli.18.80 Tinn loke 38..0 33.75 Zucke Oentri 658.78 Soptdt.380.65 Zie.—.— Terpentin— 84.— Dezemb.98.19[ Zlak.17 6 40 Savannah 87.18 88.88 AArz 6 82.15] Elsen 21 27.2 N. ort Saum 27.28 27 25 Hal 692.25 Weisdieeb.82.82 Welren rot 122.— 177.21 Saumw. loo 27 70 27.85 Schmafzwt 11.97 11.92 Hart loko 116.— 118.78 zull 26 91 27.10] Tat.05 6 65 Aals soke 99.25 101.— August 25 50 5 85 Saumwsath 19 87 19.37 gehl niedr fr.—.— Septemb. 24.50 24.87]Septemb. 10.— 10. nöohst Pr..50.80 Oxiober 23 71 23.91 etrol. oases 15.50 13.40 Setrdfr. Engl. 175 175 November 23.47 23. tanks.50.50 Kontinent.—.— Chiengo. 2 lun(W3) Funkdſenst.(NMachdruek verboten). 11 12. woelren jull 89.75 88.68 Roggen Der. 64.25 64.5 Schwelne „ Sept. 99.2 89.59—— zun 10.92 10.— leioht gledr. 665.85 naſe jun 83.25 33.)ß„ ofct.1.28 näcdst. 70.80 e ber l Hate 8 14. 5 n 2 17 Ulr 35.45 36 25 28cl niedr.75.52 un Ohloage oggen 8pt 62 75 62 65 hhonst 9 30 9 05 ester, 128000 1020⁰0⁰ 11w¹a———————-„-— waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Weln-Fege 7ſũ ſii:N Dien Schu larinſel).18.20.19.22.20.24 Mannhem.17.81,3.68.55.65.65 Sel.20.20.23 42 27.8“ Heiibrenn. Magau 1N 1874.51.834.83 Mannbeim.87.753.7.72.78.7a Kaub ebin.16.14 Mannheimer Werterbericht v. 15. Juli morgens 7 Ahr Barometer 162,2 mm. Thermometer. 18,5 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 16,5% Höchſte Temperatur geſtern 32.0 C Niederſchlag.0 Liter auf den am Nordoſt 2 heiter. Wasserwärme des Rheius am 13. Juli morgens 6 Uhr: 17½0 usgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr Haas, Mannheimer Wne e Gum b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Jerdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt 1— für das Feuilleton;. VB. Kurt Fiſcher! für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gericht und Sport Wilv Mäügler für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Kari Hügel. ——. xmx?———— — NANNHEINN PFENSONENW/AEENN SENZ& CIE. NHFEINISCHH AUTOHIOBIUEuNHOCTOREN-FABRIK, AHKTIENASESELLSCHAFT, NAALNANAHEII SAGGENAU NUTZWASGEN * — Zeit, 6. Seite. Nr. 317 Maunnheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 13. Juli 1923 Sportliche Runoſchau Das Nuto⸗Turnier in Baden⸗Saden Am Donnerstag fand die Veranſtaltung mit der Touren⸗ fahrt durch den nördlichen Se en ihre Fort⸗ ſetzung. Der Start begann in Baden⸗Baden um 8 Uhr vor⸗ mittags; annähernd 100 Wagen wurden mit ſe einer Minute Abſtand auf die Reiſe geſchickt. Der Start zog ſich bis gegen 10 Uhr hin. Die Fahrt ging von Baden⸗Baden über Sinzheim, Steinbach, Bühl, Achern, Kappelrodeck, Ottenhöfer, auf den Ruhſtein und von dort ins Murgtal nach Baiersbronn und Freudenſtadt. Auf der Fahrt ſtie) dem Wagen der Fr au Otto, die in der Geſchwindigkeits⸗ prüfung ſo gut abſchnitt, ein Unglücksfall zu, ihre Teilnahme an den weiteren Wettbewerben iſt in Frage geſtellt. Sie fuhr mit einem Ausweichen in den Straßen⸗ graben. r kamen die erſten Wagen i ſt der 5 ging um 12 55 durchs 315 e ei einem gemeinſamen Mittageſſen im Hotel Waldluſt begrü der ſtellvertretende Vorſitzende Sert e, 103 Teilnehmer ſowie die Vertreter der Regierung und der Stadt. Er gedachte auch des verſtorbenen Auguſt Batſchari, des Vaters des erſten Vorſitzenden Herrn Rudolph Batſchari, der dadurch gezwungen Wurde, ſein Amt für den Reft des Turniers niederzulegen. Er gab auch bekannt, daß ſich die Leitung entſchloſſen habe, die Ergebniſſe der Flachrennprüfung jetzt ſchon bekannt zu geben. Herr Winter dankte der Turnierleitung im Namen der Teilnehmer für ihre mühe⸗ volle Arbeit. Oberamtmann Schnapp ſprach für die württember⸗ giſche Regierung. Dr. Isbert gab dann die offiziellen Zeitergeb⸗ niſſe der Flachrennprüfung bekannt. Frau Ada Otto mit ihrem Otto⸗Wagen erzielte mit 2 Minuten 16,4 Sekunden die beſte gefolgt von ihrem Mann mit 2 Minuten 17,8 Sekunden. Gegen 3 Uhr wurde dann die Rückfahrt über Baiersbronn durch das Murgtal, Schönmünzach, Raumünzach, Forbach, Gernsbach und Lichtental nach Baden⸗Baden angetreten. Die erſten Wagen trafen dort um 4 Uhr ein. Die Ergebniſſe der Jlachrenuprüfung bei Raſtatt: Klaſſe 5(bis einſchließlich 25 PS.): 1. Frau Ada Otto, Otto .16.4; 2. Guſtav Ott o, Otto 2,17.8; 3. Ingenſeur Karl Kappler, Benz 2,19.4.— Klaſſe 4(einſchließlich 17 PS§): 1. Adlerwerke vorm. Kleyer, Fahrer Karl Irion, Adler 2,20; 2. Guſt. Metſcher, Adſer 2,32.4; 3. Wilhelm Bleißem, Adler 2,47.8. Gleichgültigkeit herrſcht, mitreißen und begeiſtern. —Klaſſce 3 leinſchl. 10,1 PS): 1. H. Heußer, Steyr 2,24.8; 2. Adam Opel, Fahrer Karl Jörns, Opel 2,27.2; 3. Alfred Köllner, Steiger 2,39.2. Klaſſe 2: 1. Adlerwerke vorm. Kleyer, Jahrer Otto Kleyer, Adler 2,35; 2. Adlerwerke vorm. Kleyer, Fahrer Emil Volz, Adler 2,35.4; 3. Ewald Kroth, Adler 2,37. Klaſſe 1: 1. E. C. Baumeiſter, Wanderer 2,50; 2. Direk⸗ tor Dr. Sekler, Mercedes 2,52: 3. J. Brecht, Fahrer H. Kapp⸗ ler, Benz 2,58.4; 4. Karl H. Tigler, Benz 2,59.2. Zum 15. Deutſchen Turnfeſt Die Tage des 13. Deutſchen Turnfeſtes, das vom 14.—21. Juli vor ſich geht, ſind herangekommen und ſoweit die deutſche Zunge klingt, rüſten ſich die Turner zum Zuge nach den Ufern der Iſar, um im herrlichen München ein Feſt der Arbeit zu feiern, das eine vater⸗ g ländiſche Kundgebung erſten Ranges zu werden verſpricht. Schon ſind gegen 200 000 Turner angemeldet und noch werden ſich Tauſende in letzter Stunde anſchließen. Nach der neueſten Beſtandserhebung hat die Deutſche Turnerſchaft 11.397 Vereine in 9851 Orten, die Ge⸗ ſamtmitgliederzahl beträgt 1 688 761 Turner und Turnerinnen. Das Programm bringt reiche turneriſche Arbeit. Sollen doch dieſe Deut⸗ ſchen Turnfeſte zeigen, was die Deutſche Turnerſchaft will und was ſie leiſtet. Im lebendigen Anſchauen von männlicher Kraft und Ge⸗ wandtheit, von weiblicher Anmut ſollen die herbeigeſtrömten Tau⸗ ſende erfahren und prüfen, um was es ſich beim Turnen handelt und welche Ziele die D. T. verfolgt. Die D. T. iſt keine Vereinigung, in der Leibesübungen nur zur Kräftigung und Geſundung des Körpers getrieben werden; ſie iſt eine Geſinnungsgemeinſchaft. Ihr Grund⸗ geſetz ſchreibt vor, daß die Leibesübungen nur dann ihren Zweck er⸗ füllen, wenn ſie als Mittel zur körperlichen und ſittlichen Kräftigung ſowie zur Pflege deutſchen Volksbewußtſeins und vaterländiſcher Ge⸗ ſinnung betrachtet werden. Alle oolitiſchen Parteibeſtrebungen ſind ausgeſchloſſen. Dieſen Grundſätzen iſt die D. T. bisher ſtets treu ge⸗ blieben und wenn ſie jetzt in München erſtmalig nach dem Kriege ihre Heerſchan abhält, ſo tut ſie dies in dem Gedanken und der Hoff⸗ nung, daß die Rieſenveranſtaltung in ihrer Maſſe und in ihrer Würde ein deutliches, aller Welt ſichtbares Zeichen wird, wie ernſt es ihr mit ihren Zielen iſt. Deutſches Volkstum, deutſche Ehre, Einheit und Freiheit ſind die Sehnſucht aller Deutſchen, die Turner wollen anderen nichts voraus haben, ſie wollen aber da, wo eine gewiſſe Die 205. Mitglieder des Danziger. Lehrergeſangver⸗ München eingetroffen. Bei der Begrüßung am Münchener F. bahnhof erwiderte namens der Danziger, Taubſtummenlehrer Krie, dem deutſchen Süden. erſten Sonderzüge mit auswärtigen Turnern in München Zügen, mit Fahnen durch die Stadt nach den ihnen zugewieſenen ſchulen ein Schauturnen auf dem latz Heute beginnen auch im Hofgarten Konzerte der Militärkapellen u der von den Turnvereinen mitgebrachten Kapellen zugunſten der geſehen iſt, dürfts einen glanzvollen Mittelpunkt des Turnfeſte? darauf hingewieſen werden, daß auf ein Unterkommen in München in den Tagen des Turnfeſtes mit Sccherheft nicht mehr gerechnet werden kann. 2*** Die Turner aus dem Saargebiet in Maunheim. Schon ſel einigen Tagen ſammelten ſich in der Turnhalle des Turnverein⸗ Mannheim von 1846 die Turner aus dem Saargebiet, um von Mannheim aus mit dem Sonderzug nach München zu dem Deutſchen Turnfeſt zu fahren. Um.30 Uhr fuhr geſtern abend der erſte Sonderzug der Saarbrücker ab. In langem Zug bewegten ſich die Turner und Turnerinnen unter Vorantritt der durch den Kaiſerring nach dem Hauptbahnhof, wo der Sond nach München bereitſtand. Die Saarländer wurden von der großen Menſchenmenge, die ſich angeſammelt hatte, ſtürmiſch begrüßt. Den Saarländern wurden zu dem Beſuch des Deutſchen Turnfe große Schwierigkeiten gemacht. Von jedem Teilnehmer wurde Ausſtellung eines neuen Paſſes verlangt. Die Fahrt vom Saargebiet durch die Pfalz nach Mannheim wurde vom ſaar⸗ ländiſchen Eiſenbahnperfonal durchgeführt. Um.15 nach dem Bahnhof. Auch diesmal war die er Bevölkerung ſehr herzlich. wollener Sachen und feiner Gewebe. Von Hans F. Kulſchbach. Gar manche Hausfrau iſt ſich bewußt, daß bei der Reinigung wollener Sachen und feiner Gewebe ganz beſondere Sorgfalt erfor⸗ derlich iſt, doch weiß ſie meiſtens nicht, welche Vorſichtsmaßregeln anzuwenden ſind— Es dürfte deshalb gerade zur gegenwärtigen Zeit, im der alles ungeheuer teuer geworden iſt, ſehr zweckmäßig ſeln, einige Ratſchläge über richtige Behandlung wollener und feiner Gewebe zu beachten!— Beſonders in unſerer Zeit der ſich überſtürzenden Preis⸗ ſteigerungen muß es geradezu Pflicht jeder einſichtigen Hausfrau ſein, das— in der Wäſche, den wollenen Sachen und ſonſtigen feinen Ge⸗ Me Neinigung Seben— feſtgelegte, hochwertige Vermögen der Familie zu erhalten und vor frühzeitigem Verſchleiß zu ſchützen. „Beim Waſchen von Geweben aus Leinen ſind Abweichungen in Zeitdauer, Temperatur uſw. weniger gefahrvoll als bei Wollſtoffen. Alle Stoffe aus Wolle dürfen nicht, wie man es gewöhnlich bei der einfachen Wäſche zu machen pflegt, vor dem eigentlichen Waſchver⸗ fahren nächtelang eingeweicht werden. Nein, wollene Stoffe dürfen nie lange im Waſſer liegen(bunte Sachen ſind natürlich erſt in kla⸗ rem Waſſer auf ihre Farbenechtheit zu prüfen), man darf ſie weder zu heißem noch zu kaltem Waſſer ausſetzen, da ſie ſonſt einſchrumpfen oder gar verfilzen würden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man zum Waſchen von ſo koſtbaren Sachen, wie einen ſelbſtgeſtrickten Jumper oder dergleichen oder von hübſchen Filet⸗Deckchen oder Gardinen r eine Seife verwenden kann, von der man weiß, wer ſie hergeſtellt hat und wor aus ſie beſteht. Es wäre verfehlt, hierfür ein gewöhnliches Seifenpulver zu verwenden, das vielleicht gar noch ſcharfe Beſtandteile hat!— Ein alt⸗ bekanntes Hausmittel ſind jene zarten Seifenflöckchen, die wie ganz dünne Schuppen ausſehen und wie Perlmuttknöpfchen ſchimmern und die den Namen Luxſeifenflocken führen. Luxſeifenflocken iſt kein Sei⸗ fenpulver! Nein, dieſe Luxſeifenflocken, wie ſie die Sunlicht Geſell⸗ ſchaft A.., Mannheim⸗Rheingu neuerdings in einem geſchmackvollen — blauen Karton ii den Handel bringt, ſind kleine, aus reinſten Roh⸗ ſtoffen unter ſtändiger, fachmänniſcher Aufſicht hergeſtellte Seifen⸗ blättchen, die in heißem Waſſer ſo ſchnell reſtlos zergehen wie die Schneeflocken vor der Sonnel— Mit Luxſeifenflocken läßt ſich einfach und bequem eine Seifenlöſung herſtellen, die eine außerordentliche Schaumkraft beſitzt und ſich ganz beſonders gut zum Waſchen wollener Stoffe und zarter Gewebe eignet.— Es genügen ſchon—4 Eßlöffel Seiſenflocken Lux in—5 Liter kochendem Waſſer aufgelöſt. Mit die⸗ ſer Löſung ſchlage man einen dicken Schaum und gebe alsdann ſo viel kaltes Waſſer hinzu, bis die Löſung handwarm, d. h. lauwarm iſt. Nun lege man die zu waſchenden Gegenſtände ein, drücke und rühre — am beſten mit einem glatten, runden Holzſtab— im Schaum herum, um den Schmutz zu entfernen, reibe aber nicht. Hat ſich aller Schmutz gelöſt, ſo ſchwenke man die Wäſche dreimal in reinem, lau⸗ warmen Waſſer aus. Im letzten Schwenkwaſſer löſe man noch⸗ mals einige Flocken Lux, wodurch die gewaſchenen Sachen noch molli⸗ ger werden. Hierauf drücke man das Waſſer ohne auszuwringen aus und trockne im Schatten. Wenn man nämlich Wollſachen an der Sonne trocknet, werden ſie ſteinhart.— Kleidungsſtücke vermeide man aufzuhängen, man legt ſie am beſten über ein Frottiertuch zum Trocknen. Werden die wollenen Gegenſtände auf dieſe Weiſe behandelt, ſo darf man überzeugt ſein, daß ſie nicht einlaufen, ſondern nach der Wäſche wieder ſo friſch und mollig werden wie urſprünglich.— Ein beſonderes Augenmerk iſt darauf zu richten, daß das ſchädliche Reiben bei den weniger ſchmutzigen Sachen vermieden wird. Sind wirklich einmal Gegenſtände ſehr ſchmutzig geworden, ſo kann man zu einem Viertelpfund Lurxſeifenflocken bei 10 Liter Waſſer noch einen gehäuf⸗ ten Eßlöffel Borax und 2 Eßlöffel voll Salmiakgeiſt hinzunehmen. Dieſe Löſung darf aber die Temperatur von 40 Grad nicht überſchrei⸗ ten. In dieſer Lauge wird man alsdann durch gehöriges Drücken und Stauchen die gewünſchte Reinigung alsbald erzielen. Auf jeden Fall — das ſei immer wieder betont— iſt ein längeres Einweichen oder ein Kochen der Wollſachen ſtrengſtens zu vermeiden, wie es auch nicht zweckentſprechend iſt, ſämtliche Wäſche auf einmal in die Waſchbrühe hineinzulegen. Es. darf nux jedesmal ſopiel in die Löſung gegeben! werden, als man innerhalb der nächſten halben Stunde zu waſchen vermag.— Ueberflüſſig iſt es wohl, noch darauf hinzuweiſen, daß die gewaſchenen Gegenſtände nach dem Waſchen in die urſprüngliche Form gezogen werden müſſen. Aermel ſind z. B. auszuweiten, da ſie ſonſt zu leicht zu lang und zu eng werden könnten. 851 Ein Punkt, der noch beſondere Beachtung verdient, iſt das Waſch⸗ gefäß. Es iſt nämlich nicht gleichgültig, ob man in einem Gefäß aus Holz oder Zink ſeine Gegenſtände wäſcht. Zink verbindet ſich mit den Fettſäuren der Seife zu unlösbarer Zinkſeife. An denſenigen Stellen, an denen nun aber die Wäſche feſt an der Zinkwand gelegen hat, ent⸗ eee ſchwer zu entfernende Flecken!l Hierauf iſt alſo zu achten 5 Hat man nur Zinkbehälter zur Hand, ſo hilft man ſich am beſten, 1* vor dem Einlegen der Wäſche die Gefäße mit Sackleinen ausleg Das Reinigen feiner Leinen und Baumwollgewebe geſchieht in ähnlicher Weiſe mit Luxſeifenflocken, nur daß man in heißer Löſung waſchen und auch in heißem, reinem Waſſer ſpülen muß. Dieſe Ge⸗ genſtände darf man im Sonnenſchein trocknen. 1 Feine Gewebe, wie Spitzen und Gardinen uſw. wäſcht man unter Verwendung der Luxſeifenflocken wie feine Leinen und Baumwoll⸗ gewebe. Man muß indeſſen derartige zarte Gewebe, ſofern ſie ſeht ſchmutzig ſind, zuvor kräftig ausſchütteln, um ſie vom Staub zu be⸗ freien!— Es iſt auch ſehr vorteilhaft Spitzen, Gardinen uſw. vor dem Waſchen einige Stunden einzuweichen, und erſt einmal ohne Anwen⸗ dung von Seife zu ſpülen und dann mit Luxſeifenflocken zu waſchen⸗ Bei der Appretur weißer Gardinen zieht man ſie durch etwas ge⸗ bläute, dünngekochte Weizenſtärke. Das Cremieren der Garbdinen geſchieht am beſten mit den bekannten Cremeſtärkemitteln. Zum Trocknen werden die Gardinen häufig aufgeſpannt und dabei„über⸗ ſpannt“! Die Hausfrauen werden hierzu ſehr leicht veranlaßt, well ſich feuchte Gardinen bekanntlich äußerſt dehnen laſſen. Wenn die Gardinen alsdann trocknen, ſo ziehen ſie ſich natürlich zuſammen und die Folge hiervon iſt, daß diejenigen Teile, die nicht nachgeben kön⸗ nen, zerreißen. Will man ſich hiervor ſchützen, ſo ſpanne man die Gardinen zum Trocknen nicht übermäßig ſtraff auf. 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Im Laufe des Donnerstags trafen die Röchlingſchen Kapelle, die Bergarbeiterkleidung angelegt hatte, Uhr bewegte ſich ein zweiter großer Zug durch den Kalſerrimg ie Begrüßung durch de 17 die an flottes Arbeiten gewöhnt ſind, bau beſitzen, zum möglichſt ſofortigen Eintritt. 0 E56 ——7 7 mit Angabe der bisherigen äligteit unter Beifügung von Zeug⸗ nisabſchriften erbeten an Heinrichl.anz, Mannheim Personalabteilung. kühame ſucht tüchtigen energiſchen e 5 Kohlen- Fachmann der die Fähigkeit nachweiſen kann, ihre lator“ V. M. 161 an Mannheimer Zweigniederlaſſung ſelbſtändig zu leiten. Gefl. ausführliche Angebote mit Lichtbild unter V. A. 150 a. d. Geſchäftsſt. geſucht. 39757 SHerzberg, Mittelſtr. 16. Nalbslandiger Kaduuabe von größer. ſüddeutſcher Maſchinenfabrik(Hebe⸗ bau 1 747 geſucht. Verlangt werden gute Werkſtattpraxis, gedieg. techniſche Kenntniſſe. 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Am Freitag werden die Münchener Hoch⸗ Feſtplatz durchführen vaterländiſchen Notkaſſen. Der Feſtzug, der für Sonntag vor⸗ eben. Dabei werden die ſchleswig⸗holſteiner Turner, die in großet Zahl nach München kommen, ihre wertvollen Beſitztitmer, die ehr“ würdigen Fahnen aus den ſchleswig⸗holſteinſchen Befreiungskämpfen mitführen. Für auswärtige Befucher des Münchener Turnfeſtes muß F ——— 40 * ——— 923 ver⸗ ſet in — upt⸗ rie⸗ en mit einig n die — ſſenen eſenen vor⸗ nfeſtes oll⸗ Fiein 3. . 8 —80 —— r — — —9 * ce Gl — — — mit beſchränkter Haftung iſt am 4. November i Hobe ndane und auch für Gutha Jreitag. den 13. Jul 1923 Mounheimetr Seuccal- Mngeiger. mitag-· Musgabe.) 7. Seile. Nr. 317 Amtliche Bekanntmachungen. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band XXVI.3 17 wurde heute die Firma„Leo .— t 5 pold Springer, Ge⸗ 5 1 5 1355 0 870 e 5 guiederlaſſung, 68 wetzingen, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſell dabltgefell. Gegenſtand des Unternehmens 25 Handel mit Eiſen, Schrott, Metallen, die 55 abfällen und Ma chinen, insbeſondere auch mann Zuhrung des Gee des Einzelkauf⸗ ſel 050 Leopold Springer, Schwetzingen. Die Ge⸗ ahnkect iß berechtigt ſich an gleichartigen und 4 Unternehmmnzen in jeder Rechtsform teiligen und ſolche Unternehmunzen zu ver⸗ 5— Das Stammkapital beträgt 300 600. fabie Geſchäftsführer ißt befugt, die Geſellſchaft 85 andig zu vertreten. Leopofd Springer, Kauf⸗ Kaufuz Schwetzingen, iſt Geſchäftsführer. Dem — ann Maufred Springer, Schwetzingen, iſt wrura exteilt Mannheim, den 6. Jult 1928. Duer see eeene.d. 4. sregiſter B Band XVII.⸗3. 8 —8 Hovad Deutſchland“ ace a Aktiengeſellſchaft“ in Mannhbeim, Verli heute eingetragen. Arthur Neugebauer, Geilm, Max Dielom, Serlin Steglitz, ind als ſel bentbrokuriſsten derart beſtellt, daß jeder der⸗ 75 in gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede der gmem anderen Prokuriſten zur Zeichnung Iirma befugt iſt. 137 Rannheim, den 9. Juli 1928. —iche Asgericht f. G. 4. Firdum Handelsregiſter B Band XX.. 2, Airna„Joſe J. Leinkeuf Artengeſelfſchaſt m Zweigniederlaſſung Mannheim“ in Mann⸗ als Zwe laſſung der Firma„Joſef — Leinkau iengeſellſchaft“ in Berlim, wurde — eingetragen: Kaufmann Joachim Heinrich Nuus 8 Vorftond Kaufmann 5 auf, Wien, iſt Aufſi i Vorſſand ſt vom Aufſichtsrat in—— aunhei m, den 9. Juli 1923. Aantsgericht v. G.. Fi um Fandelsrröiſſer E Band VIIf C- 29. Marn 2Set ⸗Commiſſton Aftie ce — cbeim“ in Maunbeim als Zweignie Haſſung in Arma„Getreide⸗Commiſſion Aktiengeſellſchaft“ Faf ſſeldorf, wurde heute einzetrogen: Helen⸗ Düſſeldorf, iſt als Prokuriſt beſtellt und 7 5 ſtigt. gemeinſam mit einem Vorſtandsmit⸗ Iltede die Firma zu zeichnen. 157 annheim, den 10. Juli 1928. —diſches Amtsgericht B. G. 1. Zun Dandelsregiſter E Bund XIV-g. 57, —„Bellſtofffabrik Waldhof in Mannßeim, kurde Neute eingetragen: Dem Wirhelm Branden⸗ wraßt Jorſtamtmaun. Mannbeim, iſt Geſantt⸗ einem iſten zur Zeichnung der 4— beſugt iſt. 187 annheim, den 10. Juli 1923. Badiſches Amisgericht B. G. 4. dur unt Handelsregiſſer FP Bard XXIII..1 7 zGriesbandelsgeſellſchaft mit beſceadr c—— heute eingetragen: lellſchaft iſt aufgelöſt. Julins Andrege, Maanbefm, iſt Sientbater. 187 annheim, den 10. Inki 1923. —abiſchen Amisgeret B. G. l. Fecder dendeldanſer d Gere Krit.Ni —4 — 87 Fir — —„Robert Baer Zwoeigniederkaſſun un⸗ Nienm in Mannbeim als Zweigniederlaſſung der Robert Baer, Haundurg, wurde heute ein⸗ cen; Kaufmaun Hans Pelber. annheim, Laßſr uinzelprokura für den Betrieb der Nieder⸗ Phg.g Mannheim erteilt. Die Prokura des Dr⸗ „Hans Cohn iſt erloſchen. 13³ Fannbeim., den 11. Juft 1928. Amtsgericht B. G. 4. Firunt Handelsregiſter F5 Bard XI Cg. 34 duſtrie„Badiſche Geſeüſchaft für elektriſche In⸗ in Mannt beſchränkter Haftung(Elektrabaden). St annheim, wurde heute eingetragen: Das ſellſchntapitel iß gemäß dem uſſe der Ge⸗ 80 Gberderſemmlung vom 2. März 1923 um Der Gesc erböht und beträgt jetzt 1 Million. wohn, eſchäftsführer Kaufmann Willy Janſon R jetzt in Heidelberg. 138 annheim, den 11. 1 2. —iches B. G. i. e en üigbet bee dung von Schreinerarbeiten der Schalter⸗ bäude r. den Nenbau unferes Verwaftungsge⸗ Verrat K 7. 1/2. Angebotsſormulare,— erhältligreicht, gegen Exſtattung der Selbſtkoſten Ar. llich 5 urſerer Bauabteifüng 25 2 8 min am Freitag, den 29. Juli 1923. miztags 11 Uhr, 102 der ſtädt. Waſſer⸗, Gas, und Elektrizitätswerfe. ——— Sadüsche Sparkasse Mannheim 8 Die Zingſa ſi„Jingſägze für Guthaben an die Sparkaſſe hentt Mirkung vom 1. Juli 1928 ab wie ſolgt Ageſetzt worden: 50 kür reine Spareinlagen auf I0cß, zür täglich abhehbare Guthaben in lauſen⸗ .5 Senuns(Scheck⸗ und Giroguthaben) 85%. (deg. T. Gut haben noch Buchſtabe a über 80 606 de 1 poſiten) kann der Zinsſatz je nach Dauer 55 eidereinbarenden Unkündbatkeitsfriſt bis zu ben nach Buch⸗ ein J. 9 2.„ 8 b. kaun je 2 Ainla ichzeitig wurde eine Höchſtgrenze für Spar⸗ Summm znicht mehr feſtgeſetzt und die ee beſti tkar eine erſtmalige Einlage auf 4 100 Uis Auf die ei ſrei bis intemmenſteuerfreien Spareinlagen Stelſe 45 48 000 jahrlich wird auch an dieſer nekütenders bingewieſen. Keer Gi uſte an den Schaltern der Sparkaſſe und bteilung in N 2 Kr. 3. 20⁰ Aü-Verpachtung, 1. Utn Nittwoch, den'!. Anguſt d.., nachmittags Aelge Gurd im Nathaus dahier die Ausübung ha aufmeindeiagd im Flächeninhalt von eirg 15 g0 weitere 5 Jahre vom 2. Februar 1924 927 1990 öffentlich verſteigert. Als zeiche ſic dindez nur ſolche Perſonen zugelaſſen, der durc i Beſize eines Jagdpaſſes beſinden a8 99 bezirksamtliches Jeugnis nachweiſen, ulen mie Febnae des Jagbdpaſſes ein Se⸗ 2 u. e Entwurf des 1 des Jagdpachtvertrags llegt bis bier Vorfleigerung zur Einſicht im Natban da⸗ duf. 4998 *. beſchktingen, den 10. Juli 1928. Der Gemeinberat: Flach, Bürzermeiſter 05 1922. Einer Minderung des Währungswertes um das Maehe in Gleser Im Jahre 1922, dem 353. Geschäftsjahre unserer Bank, ist auch in den Ländern der Entente die Einsicht gewachsen, daf die Dentschland auferlegten Reparationsverpflichtungen nicht getragen werden können. Zu einer Regelung ist es aber trotz mancher Anläuſe nicht gekommen. Es blieb die Passivität unserer Zahlungsbilanz, deren Ueberwindung durch die Beschränkungen unseres Außenhandels ug- möglich gemacht ist, es hlieb ferner das Deſizit im Reichshaushalt, und es blieben die Reparationsausgaben, alles unverstopfbare Cuellen Vachsender Inflation. Die für Reparationen im Jahre 10 gemachten Aufwendungen betrugen 1605,7 Millionen Goldmark, alse 382 Millionen Dollars, während außerdem noch in Erfüllung des Friedensvertrages mehr als 50 Milliarden Papiermark aufgewendet wurden. Diese Lei- stungen mußten mangels Veberschusses der Wirtsckaft ebenso wie in früheren Jahren auf Kosten des Volksvermögens gedeckt werden. Grundstücke, Industrieunternehmungen im anzen oder Beteiligung daran in Aktien oder in anderer Form und Wertpapiere aller Art gingen in ausländischen Besitz über. Es ist klar, daß ein solcher Substanz- verlust unsere Wirtschaft immer mehr ertraglos macht. Die Reichsbank ist zur Verhinderung sofortigen völligen Zusammenbruches Rzwungen, die in erschreckendem Maße wachsenden Schatzwechsel der Regiernng vu diskontieren und dadurch, sehr gegen ihren Willen, das Geid, das sie ausgibt, immer mehr zu entwerten. Jede Einzelwirtschaft weird dadurch in unberechenbarem Grade in Mitleidenschaft ge N. Unter dem reißend schnellen Niedergange unserer Wahrung im Jahre 1922 gewann diese Erkeuntnis, die Wegen der bisher genügenden, zum Teil sogar reichlichen Beschäftigung Von Handel und Industrie nicht jedem zum Bewußtsein gekommen War, eine durchgreifende Ver- breitung. Sie nötigte die Erwerbsstände, sotern sie sich vor völliger Verarmung schülzen wollten, zur Veräànderung ihrer Geschffts. ünd Preispolitik. Die„Erhaltung der Substang würde von einem bloßen Schlagwort zum iatsächlichen Ziele, nud der um Rettung des schon stark verminderten Vermögens geführte Rampf war und biteb das Her⸗ vorstechende in der wirtschafflichen Entwicklung des vergungenen Jahres. In einer Volkswirtschaft. die, als Ganzes betrachtet. mil groem Verlust arbeitet, kann das rücksichtslose Streben des einzeinen, sich sein Vermögen zu erhalten, nicht ohne schwere Reibung verwirklicht werden. Die Sehwierigkeit, Warenpreise und Löhne in gleichbleiben- dem Verhältnis zu regeln, sowie die Unzufriedenheit der Verarmten schaffen natürlichen, berechtigten Widerstand und geben darüber hinaus Vorurteilen und politischer Agitation weiten Raum. ber dem Streben der Privatwirtschaſt nach Substanzerhaltung fand der Ruf nach Erfassung der Sachwerte durch den Staat Widerball. Sachwerte, die Benteneinkommen gewähren, sind aber nach dem Verlust unseres ehe- maligen Auslandsbesitzes und dem jetzt neunjährigen Zehren vom lu- landsvermögen fast ganz geschwunden. Die uns verbliebenen Sachwerte sind nur noch Produktionsmittel. Iihre Minderung bedeutet Minderung des Wirtschaftsertrages. Hohe Vermögensstenern, wie sie durch die im Juli 1922 beschlossene Zwangsanleihe ausgesrhrieben wurden, sind bei stabilem oder steigendem Geldwerte als übermäßiger Blatentzag an- erträßlich. bei weichendem wecklos. Unsere Regierung, um die Herstellung der Einigkeit in den grogßen Fragen der Außenpolitik und der Reparationsleistung besorgl, ver-· miedl es, im Wirtschaftskampfe entschiedene Stellmmg zu nehmen. Sie versuchie zu vermitteln und die Gegensätze zu mildern. Eine Fülte gesetrgeberischer Maßnahmen hat sich daraus ergeben. Es sjnd im Jahre 1922 nicht weniger als 176 Geseise, V und Ausfüh- rungsbestimmungen— darunter allein 62 auf rein steuerlichem(zebiet — zu verzeichnen! Der Erfolg war gering die Belastung ahber Kretse mit unproduktiver Arbeit ungehener. Dem Bankgewerbe, auf das ein schr groſer Teil dieser un- broduktiven Arbeit ſtel, er wuchsen für Raum und Personal Unkosten, die außer Verhältais zum wirklichen Werte des Umentzes stehen. Die Deutsche Bank z. B. setzte im Berichtsfahre 18 383 Mifliarden Mark un und benöltigte dazu 26 286 A ellte. entgzel also auf den RKoptf ein Umsatz von 737 Milionen sütze schr zu erböhen und auf Verminderung der uni Konten hinzuarbeiten. Es spiegelt sich das in der geringen Zunaume der bei unserer Bank geführten Kundenrechmungen Wider; sie b der Zu- und Abgänge am Ende. des Bericl⸗ unmter Berücksichtigun jahres 804 252 gegen 780 402 Ende 1921. Unter diesen Uständen dat der Zug nach Erhaltung der Substanz im Bankgewerbe nur einen mäßzigen Erfolg haben können, zumal es in seinem Hetriebe ja derauf ungewiesen ist, grohe Barmiftel zu halten, und dies im Jabre 192 um so mehr War, als die Anforderung von Krediten außlerordentlich wuechs. Auch durch das Eflektengest Wwurdden schr erhebliche Getd- mittel beansprucht. Auf die Notwendigkeit der Verwencmg des Handedswerhsels im Kreditgeschäft wurde bereiis im vorigen Beriem von uns d Es ist im abgelaufenen Jahtre davon reichlich, in vieten Fällen über · reichlich, Gebrauch gemacht worden. Der Betrag der bei der Reichs- bank diskontierten Wechsel vermehrte sien von rund 1 Mmiarde Mark am 31. Derember 1921 auf rund 422 Milliarden Mark Ende Dezember Zeit also eine Erhöhung der Wechselaulage um das 400feche egenüber. auch der Werhselkredit konnte auf die Dauer die erſorder- lichen Betriebsmittel nicht liefern. Die Aktiengeselischaſten schritten deshalb bei dam, neben dem Bezugsrechte an die Aktionäre, in stetig wach ſen Beträgen Aktien zum vollen Tages- kurse zum Verkauf zu stellen. Durch derartige täglich wiederkehrende Transakfionen wurden den Banken gute Gewinne zugeführt, doch blieben durch die UDebernahme und das zeitweilige Durchhalten solcher Verwertungsaktien grobe Summen gebunden. Dies war für dlie Ge- schäftspolitik der Banken um so bedeutungsvoller, als die fremden Gelder bei weitem nicht in dem der Geidentwertung entsprechendlen Verhälinisse gewachsen sind. Es sind gegenwärtig die Kreditoren bei sämtlichen deutschen Banken und sonstigen dem Geldverkehr dienenden Instituten einschlieflich der Sparkassen auf höchstens 3 Milliarden Goldmark zu schätzen, während sie Ende 1921 noch 874 Miflierden Galdmark betrugen und Ende 1913 annähernd 20 Milliarden Goldinark allein als Einlagen bei den deutschen Sparkassen zu verreichnen Waren. Es wird im Ausland, aber auch im Inland fortgesetet auf die Gut- haben hingewiesen, die deutsche Firmen in goldvalutarischen Ländern unterhalten. Unsere Feststellung zeigt, daß diese Goldguthaben nicht als Ausdruck des Gedeſbens unserer Wirischaft zu werten sind, da innen eine weit gröhßere Verminderung inländischer Guthaben, in Gold berechnet, gegenübersteht. Diese Goldguthaben, soweit sie nicht zur Finanzierung der sofort benötigten Einfuhr von Lebensmitteln die Getreideernte des Jahres war sehr stark unter wittel, gut nur die Rar. loffelernte) und der Industirierohstoffe dienen werden Adringend ge⸗ braucht, sobald die gegenwärtige Drosselung unseres Außenhandeis eine auch nur mäſlige Lösung erfährt. Inzwischen sind sie der Substanz- erhaltung bestimmt und konnten in sehr vielen Fällen nur durchgehalten Werden, weil man die Geldbedürfnisse des intändischen Betriebes durch Kredit zu befriedigen vermochte.— Auch die der Produktionswirtschaft entzogenen Bestäande in aus- lündischen Banknoten, die, über das Land verstreut, in kleinsten Be- trägen aufbewahrt werden, stellen im en und ganren niehis anderes als die Substanzerhaltung des kleinen Mannes dur, dem die Möglichkeit einer anderen Wertbeständigen Anlage bisher gefehll hat. Die zu⸗ nehmende Schaflung wertbeständiger Anleihen. von denen die erste Mittie November aukkam, holt aus den Verstecken einen groben Teil dieser Banknoten heraus, die jeder anderen Ertf un nglich Wüären. Den vermögenden Klassen blieb als eine ee Iie Teſtüngs- Deutsche Bank. Geschäftsbericht für das Jahr 1922. apiermark 20 Millionen im Jahre 1913. Die Banken waren gradtle de Zins- nad Provisions- ohnendem klenen schrankenlos ausgeselzt ist, noch der Kauf von Aktien übrig. Solangs sieh die Hoflnung auf eine Stabilisierung der Währung erhielt, über⸗ sſiegen die Umsaize am Wertpapiermarkl nicht das übfiche Maß. Al sich aber unsere Währung rapid verschlechterte, wurden von neuem die Banken derartig miti Kuflrägen überschüttet. daß Abwehrmaßnah- men durch Ablehnung der kleinen Auſträge und durch Verminderung der Börsentage nötig wurden. Es xurden im Jahre 1922 an der Berlineß Börse 69 Prospekte genehmigt. Wir waren bei einem Drittei durci Unterschriſt und bei ſast einem Viertel aa führender Steile beieiligt. Die Preiserhöhungen, die der ſortschreitende Wähtrungsverfall in z2weiten Halbjahre im Gefolge halle, verbunden mit Ueberhandnehmen der Spekulation in Waren ünd Wertpapieren, ſührten zu wachsenden Ziasvertenerung, zeitweise sogar zu großer Geldknappheit. Die Reichs- bank erhöhte, um der Spekulation enigegenzuwirken. ihren Diskontsata im Juli auf 6½, im August auf%, ien Septemder anf 8% und dn Navember auf 1023. Ak eine besondere des Werlpapiermarktes ist did weit über den Nenndetrag gehende Hewerlung einer Reihe festverzins- licher deutscher Papiere zu verzeichmen. Soweit dabei kàunfe des Aus- landes in Betracht kommen, erklärt sich dies aus valutarischen Ver⸗ hältnissen. Die inländischen Käufer ließen sich von der Hoffnung leiten daßß gesetageberische Maſinahmen für die Aufwertung von Reichsmark⸗ forderungen nicht ausbleiben oder dafl die Schuldner freiwillig den verönderten Geldwerte Rechnung tragen würden. Die Regierung bal sien indessen bisher nicht in der Lage gesehen, geue Normen auf⸗ austelten, wril hr bei der Vielgestaltigkeit der privaten Schmidverhalt⸗ nisse eine gerechite Regelung nnmöglich erschien. War srhos bei den geschilderten Wirtschaftswirren und der Zweifel- kufligkeit einer haldigen Lösung des ee am Ende, des Ferichtsfahres der Ausblick in die Zukunft trübe genug, so wurde im Januat des laufenden Jahres durch den Einbruch der Franzoses und Belgier ins Ruhrrevier eine Lage geschaffen, deren unheilvolle Auswirküng auf die Entwicklung unserer Wirtschaft selbst heute, nach 6 Monsten, auch noch nicht annähernd überblickt werden kann. Die Deutsche Bank hat gegenwärtig Niederlassungen 151 Platzen. Die im vorjährigen Bericht erwähnten Pilfalen Halle a. d. S. Würrburg haben ihre Tötigkenn aufgenommen. Neu binzugekommen sind die Filiale Fürth und die Zweigstellen Aue i. Errgeb., Detmold, Eltville und Lüdenscheid. 4 Unsere Filiale Amsterdam haf unseren EWartungen eni- sprechend stige Fortschritte gemachti, auch die Filiale Sofs aut sich belriedigend weiterentwickell. Unsete Fillale Brüssel die bhis dahin nur einem Sequester unter- standen hatte, wird auf Grund eines im Berichtsjahre ergangenen Be- schlusses der belgischen Regierung von dieser Wwangsweise Die.iquidation unserer Londoner Filiale wird voraussichtlich im kaufenden Geschaftsjahre zu Ende geführt werden. Die Zahl der Angestellten der Bank belief sich Ende 1922 auf 26 286 21 137 im Vorjabreè. Diese Vermebrung ist neben dem Anwachsen des Geschäftsumfangs und der Steigerung der Hven Arbeiten dadurch bedingt worden, dal wir infolge des Mangeis an bankmäfig durchgebildetem Personal genötigt waren, in einem gegen das Vorjahr auch prozenlual gesteigerten Ausmaß auf An⸗ gestelnte ohne solche Vorbildung zurückzugreiſen. Die vertruglichen Aufwendungen für unsere Angestellten betragen in Juli 198 nach den vorlauf Fereinbarun mehr als das 100fache des Monatsdurchschnitis des Jahres 1922 das 31fache der bereits sturk erhöhten enisprechenden Ausgaben für Dezember 1922. Daneben haben wir über die dem Beamtenfürsorge-Verein der Deutschen Bank 8. G. gegenüber eingegangenen Verpflichtungen hinaus bedeutende æur Unterstüleung unserer Angeslellten und deren Angehöri in Fällen wirtschafticher Not zur Verfügung gestellt. In gleicher W kuben Wir unseren Pensionären und den Wifwen und Waisen uneerer verut Beumten großle forflaufende Zuschiage zu den imen zu- Pensionen gewührt. Aut dem Nonmto»Dauerade Beleiligungen“ ist besondere r Vermehrung unseres Besitzes an Aktien der Essener Credit-Anstalt, dt Rbeinischen Creditbenk uad der Württembergischen Vereinsbank suwie die Uebernahme von Aklien der Frankfurter Bank hervor- gubeben. Die Deulsche Uebersceische Bank hat auch zm Jahre 1922 E itet nund Seinlg verteik eine Dividende von 6005. Die Beütsche Petroleum-Aktien-Gesellschaft, über deren nenen Aufbau wir in nuserem vorjähri Bericht Miuteil gemacht haben, hat für das abgelaufene Geschäftsjahr 0½ Divide verteit und neuerdings ibhrem Unternehmen durch eine mit den Rütgers- wmerken.-G. abgesclilossent Interessengemeinschuft eine verstärkte Grundlage ec dag. Die in def außerordenttichen Generalversammlung am 18. Mai 1922 benrhlossene Kapitalerhöhunsg von 400 auf Millienen Mark, über die Wir im Vorjahre berichteten, ist durchgeführt worden. Aus dem ersieſten Aufpeld erfuhren unsere Reserven einen Zuwachs um 1700 Miftionen auf 250 Milſionen Mark. Die an uns gestellten stark wWachsenden Kreditansprüche veran- laßten uns, der auherordentlichen Gleneralversammlung vom 20. Marz 1923 neuer. einr Erhöhung unseres Aktienkapitals um M. 70 Milkionen auf M. 1500000 000 vorzuschlagen. Laut Beschluß der Generalversamm- jung ging die Kapitalerhöbung in der Weise vor sich, daß von den neuen Aktien nominal M. 300 Millionen mit Dividendeuberechtigung vom 1. Jamar 193 an die Württembergische Vereinsbank als Führerin eines Konsortiums zum Nennwerte überlassen worden sind, und War mit der Verpflichtung, nominal M. 200 Millionen den Aktionären im Verhöhnnis von 1 zu 4 zum Bezuge anzubieten und nominal M. 100 Mül. lionen für unsere Rechnung zu verwerten. Der Rest von nominal M. 400 Millionen, zunächst mit eingezahlt, wurde an die Deutsche Treu- hand-Gesellschuaft in Berlin zum Parikurse begeben unter Bedin pir: wWelche für die Vebernehmer in einen materſellen Nutzen sowohl bin⸗ sichtlich der Dividende als auch durch Verwertung ausschliehen und welche einen Wwei n Eiunflul der Verwaltung der Deutschen Bank bei der V ug über die Aktien sicherstellen. Die Ausübung des Bezugrrechis auf die neuen Aktien isk im Mai d. J. zum Kurse von 10 000% erfolgl. Durch das erzielte Aufgeld auf dem Bezuge und aus der Aktienverwertung werden sich unsere Reserven üm mehr ls 50 Milliarden erhöben. M. 3949715000.— Zu dem Reingewinn des Berichtsjabres von 14421 000.— trinn der Vortrag aus 1921 mỹimnm zusammen M. 5 964 136 000.— Wir beantragen, diesen Beirag wie folgt zu verwenden: 1. Veberweisung an die freie Rüeklage M. 3000 000 000— 2. Ueberweisung an den Dr. Georg von Resen n 3. 300% Dividende auf M. 800 000 ũ ũ„ 200006— 4. Satrungsgemäfer Gewinnanteil des Auf⸗ „„ 17862700— 5. Vortrag auf neue Rechnung„3635899000— vushmmen M. 5 964 136 000.— Bertin, un Juli 1923. Der Vorstand der Deutschen Bank A. BüHunig FE. Heisemann P. M. Herrmann P. Mankelewite C. Mehaewsky 0. Schmiter G. Schröter Dr. E. G. v. Staus die zwur nicht absolut werlbeständig, aber der Entwertung auech nicht Tuzeige 8t das Aiügste And beste Wer benfffel O. Wassermann 8. Seile. Nr. 317 Maunheimer General · Anzeiger. ¶( Mittag · Ausgabe.) Freitag, den 13. Juli 1923 Mpter pelettenspielg foenganten. E 2 2— Freitag, den 13. Juli 1923 Wilgege⸗.,* Volksvorstellung zu ermäßigten Preisenf mit el Bie wrroEUnO eer„ UG 11 te 2 22 „Der Zigeunerprimas“ 155 an ane Frdalein Infolge eines Unglũcksfalles wurde uns anleng 176 Uhi 83 Ende nach 10 Uhr 8 Lotte und Walther Lotte Hnoll 8 8 2 Künstlertheaier„Apolle“ Heiret reigen wir hiermit an aeige ich hiermit an Fräulein Heute 8 Uhr: Georg Kaiser-Abend Zuſchr. unt. D. B. 2 „elaudius““ 1„Ijuana“ 1 Alt die Geſchäftsft. 9759. Waltner Sauerbeck 8 2 Freie Volkcsbühne“ Riitgl. N a Albert Nnoll und Frau * 5 itgl. Nr. 10001—12500 Anna geb. Stolt Franfurt q.., Guiollettstr. 12 e und Sonntag 8 Uhr 8178 Heirat Ladwigshafen aq. Rn., Oberes „Glaudiius“„iluans Nheinnfer 200 Montag, 8 Uhr:„Olaudius“—„Juaua““ 90 Jahre. Winenengt 2. Zt. Mannheim, Renzstr. 3 „Freie Volksbühne“ Mitgl. Nr. 12501—14345. einem Fjährig Madgen, Kommerꝛienrat 9765/66 plötzlich durch den Tod entrissen. ße9 Ver⸗ Lia 7 n aee ee Wir betrauern in der Entschlafenen 2 Fräulei we anmer e 2„ 02.0 bekaunt zu werden 115 Mete zeb. e eine treubewãhrte Mitarbeiterin, der Telephon 987. 9 ee g1. Mannheim, Cfiarlottenstr. 18. 3 nde Cled K Ab heute neuer Spielplan! er b. C. Pran dg 5. Juli 1028 z Mar 0 10 7 Saebeie s 5 bewahren werden. alSande We I Mannheim, den 13. Juli 1923. Ein Frauenschicksal in 6 Akten 8 Union Theater Karl Friedbe erger 955 lu 8 ‚ Elſa Friedberger nd und Aru artan b. Michei 5 Ab heute! 25 8 Die Direktion Ir Hobng in iade ber evse binenn. Veanatle 25 Wunderbares dramatisches Fllmschauspie! 8 6 Mennheim, 13. Juli 1923. Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft. in 5 Akten 8181 Aug. Lamey-Loge. 5022 Hauptdarsteller: Olaf Fönss u. Gudrun Brunn ——T. bobl.Aeelden-Druckere 9 72 Sonntags ½8 1 5 99(174 mal im Betrieb) ſofort zu verkaufen. Als 1 6 Aute Hausdrucherei N 1 mit nach Paul Beyers. Eöeeren ſe cg— u.. 1 8 N R. Dambach, Kobellſtr. 1 nsere 0 egin J * eenee ee e eee 9 AJ F l räulein 1 10„ kemspmechanschlun; * J f Nühe Theater zu übernehmen 5 umalin in flartaug, eee eeeenes., Bilder aus dem Großstadtleben in 6 Akten JYꝭ eeeee e daeae ebe kbeltan ee Lilly Flohr, Martha Orlanda— Lacben oin Fnaet Alt Oold. Silber- plalin ist infolge eines Unglücksfalles plötz- — ö e ere* lich verschieden. Nacer-fnnüng, Nanei.. eree ee. e ee ee Ab Samstag, den 14. Juli 1923 koſten: Ferdinand Weber, 0C 4, 19 5— Fe⸗ Weißbrötchen, ca. 40 Gramm Mt 1299. eunhausndaen, Keeph.sa eine treue und aufrichtige Kollegin und Weißbrot, 500 Graſmm„13000. lrüher in Weil& Weber E229 8 5 im wilden Westen. Jacdensrese 00 Granm i Freundin, deren Andenken wir stets Groteske in 2 Akten„ der Borhass PPF in Ehren halten werden. 50 bDieser Flm zählt zu einer der besten 128 —..——....———— Mannheim, den 13. Jull 1923 5 Luftkurort Michelstadt 10. für 2 junge Damen, Chemikerinnen 0 ige. ute 1 Ung. aller miort. Am gusen der Ratur re ee ece b binn Mobbl. Zimmer- Die Angestellten —— 22(Haden) 00 Königsfeid Tunturort aob.] Moenania,.-., Tem. fabri der g ö Un. brstellung 8. 0 Ur. Ev. Töchterheim Schwesternhaus. Werk viernheim. 5036 Anerkannte Fortbildungsſchule mit exwelterten Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft. e e ſaſger 55 Kun S 0 eeee Nieiner dhroraum 5088 Gernsbech 400 Meſer 7. Ner Taulelbad e 11— evtl. möbliert, oder geeigneter Laden]“ Schmarzwald Fintichlg. 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