7 0 Hade Oopreiſe: In Manndeim und Umgebung frei ins Mmart und durch die poſt ohne beſtellgeld monatlich —— Se00. balbmonatlich mark 165800.—. nachſorderung —— Poſtſcheckkonto Nr. 175%0 Rarlsruhe.— Haupt⸗ ſtsſteue Mannbeim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle 5 Nr. 6. Lernſprecher Hnummer 7031. 7„70, 7ea5. Telegramm⸗Adreſſe: Sencralanzeige Ronndeim.— Erſcheint wöchenfüch— ———— Frankreich und Saldwins Erklärung Poincarés Antwort aldwins Rede erfolgte im Rahmen der üblichen„Sonntags⸗ im Pteendie der franzöſiſche Miniſterpraſident diermal in Senlis 9— epartement Oiſe anläßlich der Enthüllung eines Kriegerdenk⸗ ſte s hielt. Selbſtverſtändlich zog er zunächſt wie immer alle Regi⸗ Art des Zornes über die deutſchen„Barbaren“, ihre„unmenſchliche reden führung uſw., wie man das ſchon ſeit Jahren bei dieſen Feſt⸗ liche Poincareés gewöhnt iſt. Dann lenkte er aber ins außenpoli⸗ 92 FJahrwaſſer ein und richtete an die engliſche Adreſſe u. a. fol⸗ nde Ausführ ungen: —5„um den gemeinſamen Sieg ſicherzuſtellen, war Frank⸗ ·˖ ch genbtigt, in England und in den Vereinigten Staaten bede u⸗ Schulden zu machen, um dort Munition und Lebens⸗ 8N zu kaufen. In den vier Jahren des Krieges iſt Frankreich 1 ſtärker mitgenommen worden, als jedes andere 885 Was aber hat es erlangt und was hat es als Preis für ne Opfer und ſeine Leiden erhalten? Territoriale Entſchä⸗ gungen keineswegs, während befreundete Nationen ihre denzen hinausſchoben und teilweiſe die Grenzen nach ihrem ſtra⸗ iſchen Intereſſe erlangten, haben wir einfach nur das wieder angt was der Friedensvertrag von Frankfurt uns durch Ge⸗ as entriſſen hat. Das Elſaß iſt uns nicht einmal innerhalb ſeiner rengen von 1814 zurückerſtattet worden. bel Wie hat man unſere Zurückhaltung und Mäßigung ——— Auch die Nationen, die den Friednsvertrag von Verſailles krie kdeichnet haben, haben ſich von Seutſchlands Ausrufen:„Das fluſteriſche Frankreich“,„das imperialiſtiſche Frankreich“ uſw. beein⸗ wiſen laſſen. Wir verlangen keinen Zoll fremden Bodeng, 158 wollen nur, daß der auch von anderen Nationen unterzeich⸗ e Friedensvertrag nicht als b Preis für ein archäologiſches Meſeum gtrachtet wird. Es ſcheint, daß wir damit zuviel verlangen, denn N unſerer Freunde erklären, der Vertrag gehöte der Geſchichte n. die Wirklichkeit habe ſich gewandelt, Europa ſei krank, müſſe es zuerſt wieder aufrichten, und um es aufzurichten, ſei N allem notwendig, daß man den Sturz Deutſchlands zeſſhandere. Frankreich ſolle im gemeinſamen Intereſſe Kon⸗ llionen machen. Seit dem Kriege aber hätte Frankreich nicht aufgehört, dies zu kum. Es ſei unwürdig, Frankreich als egoiſtiſch 7 bezeichnen, als ein Land, dem das Heil Europas gleichgültig ſei⸗ rankreich habe nichts von ſeiner angeborenen Gerechligkeit ver⸗ oren, von ſeinem alten Glauben an die Ideale und von ſeiner ſelbſt⸗ — Liebe zu der Menſchlichkeit. Poincare fuhr fort: Frankreich — keineswegs den Wunſch, daß Deutſchland zuſam⸗ enbreche, weil ein Gläubiger den Zuſammenbruch ſeines chuldners nie wünſchen könne, beſonders, wenn dieſer Schuld⸗ arbee, Deutſchland in der Lage ſei ſich raſch wieder emporzu⸗ te eiten. Es ſei nicht franzöſiſch, ſich auf einen beſieg⸗ n Feind zu ſtürzen.(2) Foa Poincars erklärte alsdann, daß der Vertrag von Verſailles — Sicherheiten und Reparationen verſprochen te 2 Sicherheiten haben es durch die Nichtratifikation des Schutz⸗ Aantes; der keinerlei mültzriſchen Wert gebabt habe, nicht erkangt — inbezug auf die Reparationen ſei Frankreich nicht beſſer be⸗ l worden. In der Reparationskommiſſion habe Frankreich Nror die Mehrheit des Intereſſes, aber es ſei in der Minderheit. habe man ſeit 4 Jahren verſucht, dieſe Kommiſſion zu be⸗ geſetzt Die Reparationskommiſſion habe die deutſche Schuld feſt⸗ Abebt. Man habe ſo getan, als wolle man dieſe Feſtſtellung achten. Teil in einer Sitzung des Oberſten Rates habe Frankreich einen Jah ſeiner Rechte aufgeben müſſen. Frankreich ſei dem feſtgelegten 5 N ergeben. 0 „uch habe man Frankreich vorgeworfen, daß es Deutſchland duch aud one und daß es ſeinen Zuſammenbe uch, unter dem Deu alle anderen Völker leiden würden, verurſachen wolle. Sei mantſchland in den letzten 3 Jahren nicht geſchont worden? Habe geſta ihm nicht die Nichterfüllung aller ſeiner Verpflichtungen zu⸗ nden, ſo daß Frankreich 100 Milliarden für den Wiederaufbau müſßen ezalen mulſſen, die eigentlich Deusſchland bölte bezablen der en? Habe man nicht geduldet, daß es ſeine Handelsflotte wie⸗ baut aufrichte, ſeine und ſein Eiſenbahnweſen aus⸗ bereicherln ſeine große Induſtrie auf Koſten ſeiner Gläubiger ſich 7 An de 35 11 ei 8 d m geſchloſſenen Willen aller Alliierten würde zweifellos delg fortgeſeßte ſchlechte Wille gebrochen worden ſein, aber ſpekuldend habe auf die Meinungsverſchiedenheiten ermutigft Es habe alles getan, um ſich zu weigern und es habe ſich als gt geglaubt, ſodaß man keinen anderen Ausweg geſehen habe. zum Iwang zu greifen und Pfänder zu nehmen. getroff n alle Alliierten gemeinſam die notwendigen Maßnahmen Deutſchla hätten, hätte man alle Urſache gehabt, anzunehmen, daß Feund ſich ſofort gefügt dötte Bel kekreich habe aber nur allein auf die poſitive Mitarbeit hande ens und auf die teilweiſe Mitarbeit Italiens geſtützt, n können. Anſtatt zu 6 die Ausbeutung der Pfänder Frantmöglichen, habe Deutſchland den Widerſtand organiſtert und mit ſe e dadurch gezwungen, den Druck zu verſtärken. So⸗ daxau drangreich nicht für das Unbehagen verantwortlich, das ſich ſchiert ergab. Wenn Frankreich nicht in das Ruhrgebiet einmar⸗ gen wäte, wäre Deutſchland trotzdem dem Abgrund entgegenge⸗ müſſen⸗ 15955 Frankreich hätte dann mit leeren Händen zuſehen 88 f ährend es heute ein Pfand in der Hand halte, das ſclung ſer aae, ch eventuell bezahlt zu— 1 Dieſer Ent⸗ worden Fran reich durch ſein eigenes Intereſſe aufgezwungen Cnbenn: eche de Paris“ meldet. die Fraktionen der Deputier⸗ die enaliſch Nen ſeit Samstag eingehende Veratungen über die durch ach din megierungserklärung gefchaffene Lage ab. nerstcgeißer Tempsmeldung wird ert amommendeg Don⸗ nehmen de Kammer zu Baldwins Unterhausrede Stellung reich nich neue Reparationskonferenz würde Frank⸗ des Ruhrgehe ble hn en. aber es würde die freiwillige Räumung Temps“ 0 vor der Bezahlung Deutſchland verweigern. Der Feutſchfanz lüat England als Ausweg aus ſachlicher Differenz vor, ſtellen, um unter eine ſtrenge Landesfinanzkontrolle zu Das Jour auf dieſe Weiſe die Reparationszahlung ſicher zu ſtellen. über Deutſchla des Debats“ fordert die Finanzhoheit der Alliierten⸗ ſchen Gegeuhland auf zunächtt fünf Jahde und ſpricht von franzöfi⸗ envorſchlögen in dieſer Richtung hin. ——————— iſche Neneſte Nachrich Bellagen: Der Sport vom Sonntag—Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannhei m — Verkaufspreis M. 700.— 1923— Nr. 321 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung Srunspreis ſe zelle Mr. 3000.—. Reklamen mk. 12000.—. Alles andere laut Tarif. Rnnahmeſchluß: mittagdlatt vormittags 8¼ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. Höh. Gewalt. Streiks, Oetriebs ſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſůr aus geſall.od. deſchrünkt. Ausgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Rnzeig. Ruftr. öd. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannheim er Frauen⸗Zeitung und Mannheimer Muſik⸗Jeitung Dem„Matin“ zufolge hat der Miniſterrat die Formulierung der Note angenommen, die an Deutſchland wegen der aktiven Sabotage im Ruhrgebiet abgehen ſoll. Der„Temps' meldet: Wir ſetzen un⸗ abhängig von dem Schritt unſerer Verbündeten unſere Maßnah⸗ men gegen Deutſchland fort. Wenn im engliſchen Unter⸗ haus von der bevorſtehenden Beſetzung Frankfurts und Kaſſels ge⸗ ſprochen wird, ſo kann Frankreich erwidern, daß es über ſeine Ab⸗ ſichten für die nächſte Zeit nichts hätte verlautbaren laſſen. Die angeblichen engliſchen Plãne. Der Außenrolitiker des„Echo“, der ſich in London aufgehalten hat, veröffentlicht einen Aufſatz, in dem er ausdrücklich betont, ieſer erfolge nach Unterredungen mit engliſchen Perſönlichkeiten, die in der Lage ſind, die Tendenzen der Downing Street zu kennen. Seine Be⸗ trachtungen über den Inhalt der Deutſchland auf ſeinen Vorſchlag zu erteilenden Antwort gehen dahin: „Unſere britiſchen Gegner geben ſich keiner Täuſchung darüber hin, daß ihnen ſelbſt ein gründlich durchgeführtes unab⸗ hängiges Vorgehen nichts einbringen wird, von dem Lord Curzon geſprochen hat. Für den Augenblick alauben ſie nicht an den Nutzen einer engliſch⸗deutſchen Verſtändigung. Ihre Haunpthoffnung ſetzen ſie in der kommenden Woche darauf, Frankreich und Belgien zutrennen. Wenn ſie in Brüſſel den Sieg davontragen, wo der engliſche Botſchafter dringender denn je vorgeht, glauben ſie Frank⸗ reich einemoraliſche Iſolieruna bereiten zu können, ſo daß es nicht mehr ſehr lang ſeine unerbittliche Entſchuldigung aufrecht er⸗ halten kann.“ Poincare ſagte, er könne ſich rühmen, ſtets ein treuer Anhänger der franzöſiſch⸗britiſchen Allianz geweſen zu ſein. Vor dem Kriege, in einer Zeit, in der es in Frankreich einige Mänmer gegeben habe. die mehr oder weniger offen eine Politik der Annäherung an Deutſchland predigten auf die Gefahr hin, daß dadurch der Friedensvertrag von Frankfurt und die endgültige Aufgabe von Elſaß⸗Lothringen offiziell anerkannt wor⸗ den wäre, habe er ſtets bei denen geſtanden, die im Gegenteil eine enge Gemeinſchaft der beiden freien großen Nationen Weſteuropas empfohlen hätten. Auf ſein Verlangen und unter ſeinem Miniſterium ſeien 1912 die Briefe zwiſchen Paul Cambon und Sir Edward Grey ausgetauſcht worden, die Nten 5 verſtärkt und die Allianz vorbereitet hälten. Mit dieſen Dokumertten, die er mit den Verbündeten 1913 und 1914 ausgetauſcht habe, ſei das Werk reali⸗ ſiert worden, dem er leidenſchaftlich ergeben ſei. Niemand könne alſo mehr als er bedrückt ſein, wenn die Freundſchaft zerſtört wer den ſolle, an deren Aufrichtung er mitgearbeitet habe. Aber dieſe Freundſchaft habe er ſo aufgefaßt, daß ſie den beiden Völkern die Unabhängigkeit ihrer Mei⸗ nungen und die Freiheit der Sprache laſſen und daß ſie dazu beſtimmt ſein ſollte, ihre Intereſſen miteinander auszugleichen und daß ſie nicht dazu dienen können, die Intereſſen des einen oder der anderen zu ignorieren. Er habe Unterſtützung zu finden geglaubt in dem fortgeſetzten Bemühen um ein gegenſeitiges Vertrauen und in einem gegenſeitigen Reſpekt für die Gerechtigkeit. Frankreich will, daß ſeine Verbündeten ehpenhaft ſeien wie Frank⸗ reich, und deshalb ſei er ſicher, daß ſie ſchließlich von den Tatſachen überzeugt, Frankreich Recht geben würden. Poincare ſchloß: Wenn man ein Intereſſe an dem Frie⸗ densvertrag habe, wenn man die Entwicklung zum Frieden in Frankreich ſtärke, dann dürfe man auch nicht das neue Statut von Mitteleuropa zerſtören und die Freunde in der Tſchecho⸗ Slowakei, in Rumänien und in Südſlawien bedrohen laſſen. Man werde nicht die Wiederaufrichtung dem Kontinent er · leichtern, ſondern in kurzer Zeit Unordnung und Chaos ſchaffen. Dadurch, daß Frankreich ſeine Rechte verteidige, verteidige es auch die ſeiner Alliierten. Wenn Frankreich die Bedingungen des Frie⸗ dens aufrecht erhalte, erhalte es den Frieden ſelbſt aufrecht und arbeite nur für die Menſchlichkeit. *** Aus der von Schauvinismus und Intranſigenz geradezu trie⸗ fenden Rede iſt noch nicht klar erſichtlich, ob Frankreich auf die ver⸗ ſchiedenen engliſchen Anregungen eingehen will oder nicht. Wertvoll dagegen iſt für uns das Eingeſtändnis Poincares, daß er die Verſuche, Deutſchland und Frankreich in der Zeit vor dem Kriege in ein beſſeres Verhältnis zu bringen, mit allen Mitteln durch⸗ kreuzt und durch ſeinen Anſchluß an England die Einkreiſungs⸗ politik gegen Deutſchland gefördert hat. Im übri wird die ſchon vom franzöſiſchen Miniſterrat am Freitag beſchloſſene Verſchleppungstaktilk bewußt fortgeſetzt. Beim Empfang der Preſſevertreter ſagte Poin⸗ care u..: Ueber die Londoner Rede— in der Kam⸗ mer reden, wo man mich über die franzöſiſche Stellungnahme zur Baldwin⸗Erklärung interpellieren wird. will keine Meinungs⸗ differenzen mit England. Wenn auch das Ruhrgebiet, daß uns in 5 Jahren alle Reparationsbeträge einbringen wird, heraus⸗ gegeben werden ſoll, muß mir die Kammer vorher das Ver⸗ trauen entziehen. die Haltung Amerikas Die Rede Baldwins, die von der geſamten Preſſe im Wortlaut veröffentlicht wird, hat großen Eindruck gemacht. Die meiſten nord⸗ amerikaniſchen Zeitungen billigen den Standpunkt Baldwins und teilen die Anſicht, die die„ ingtoner Poſt“ wie folgt zuſammen⸗ faßt: Ein eigenſinniges Feſthalten Frankreichs an ſeiner gegenwärti⸗ gen Politik und an ſeiner gegenwärtigen Handlungsweiſe würde an⸗ geſichts des von England zum Ausdruck gebrachten Standpunktes ſtatter des„Petit Pariſien“ hält r Londoner erſtatter„Petit iſten“ hält trotz der Ableugnungen, die von Paris aus erfolgt ſeien, das Gerücht von einem amerikaniſchen Eingreifen in der Repara⸗ tionsfrage aufrecht. London beherberge viele Senatoren und Kon⸗ greßmitglieder der Ver. Staaten und alle, die er geſprochen habe, er⸗ klärten offen, daß eine amerikaniſche Mitarbeit möglich ſei, wenn die Alliierin ſich geeinigt hatten. Baldwin habe den Führern der ſozialiſtiſchen Oppoſition mitgeteilt, daß er ihre Anfrage, ob der Ant⸗ wortentwurf an Deutſchland auch Wafhington übermittelt werde, erſt in einigen Tagen beantwortet werde, wenn die offiziellen Verhandlungen, die im Augenbſick geführt werden, nicht mehr geſtört werden könnten. Politiſche und wirtſchaſtliche Spannungen Die Parlamente ſind ſetzt faſt überall in die Sommerferien ge⸗ gangen. Trotzdem aber kann von einer ſommerlichen Ruhe⸗ pauſe im Gang der Politik nicht die Rede ſein. Ganz im Gegenteil. Ueberall hinterlaſſen die Parlamente Spannungen, die ſich weiter fortentwickeln und die es vielleicht ebenſo wie die aus⸗ wärtige Politik über kurz oder lang nötig machen werden, daß die Parlamente ihre Arbeit wieder aufnehmen. Dieſe Spannungen liegen ſowohl auf politiſchem wie auf wirtſchaftlichem Gebiet. Die Gegenſätze zwiſchen der extremen Linken und der extremen Rechten haben ſich ganz unverkennbar verſchärft, ſodaß man in der vor uns liegenden Zeit wohl mit Konflikten rechnen muß. Die Flucht Ehrhardts hat mindeſtens die Nervoſität ſtark ver⸗ mehrt und wenn ſie auch nur ein leerer Vorwand iſt, ſo wird ſie doch deshalb von den Kommuniſten nur umſo eifriger aufgegriffen werden, um weiter zum Bürgerkrieg zu hetzen. Es iſt bei dieſem immer drohender werdenden Zuſammenprall der äußerſten Linken und Rech⸗ ten eine Frage von ausſchlaggebender Bedeutung, ob alle Parteien zwiſchen dieſen beiden Extremen gegen die Unruheſtifter zuſammen⸗ halten. Leider kann man das weder von den Deutſchnationalen noch von den Sozialdemokraten mit aller Beſtimmtheit ſagen. Die Gefahr wächſt aber natürlich in demſelben Maße, in dem die kriſenhafte Kon⸗ fliktsſtimmung von deutſchvölkiſcher und von kommuniſtiſcher Seite aus nach der Mitte hin weiter Boden gewinnt. Deshalb wird faſt allesß davon abhängen, daß die Sozialdemokraten und die Deutſch⸗ nationalen ihre Pflicht jetzt in erſter Linie in der Abwehr aller Störungsverſuche erblicken und die Wellen, die reichts und links von ihnen aufgerührt werden, nicht weiter übergreifen laſſen, Auf wirtſchaftlichem Gebiete beſteht die Hauptpflicht eben⸗ falls darin, den vorhandenen Spannungen nach Möglichkeit entgegen⸗ zuwirken. Die wirtſchaftlichen Nöte laſſen ſich zurzeit ebenſowenig durch ein Radikalmittel beſeitigen wie die fortſchreitende Entwertung der deutſchen Mark. Es kann ſich nur darum handeln, beides in den⸗ jenigen Grenzen zu halten, die in unſerer Macht liegen, wobei die Bevölkerung ſich ſtets vor Augen halten muß, daß das geſamte deut⸗ ſche Volk verpflichtet iſt, für den Ruhrkampf Opfer zu bringen. Opfer, die uns im unbeſetzten Gebiet doch noch viel weniger hart treffen, als unſere Volksgenoſſen am Rhein und an der Ruhr. Soweit Grenzen zu ziehen ſind, hat die Reichsregierung durch die Verordnungen der letzten Zeit das Möglichſte getan. Sie hat mehr getan, als wirtſchaftlich vielleicht verantwortet werden kann: aber ſie hat troßdem ihre Maßnahmen getroffen, weil der Kriegszuſtand, in den wir uns befinden, außergewöhnliche Maßnahmen erfordert. Die⸗ ſen Zuſtand ſollte man wirklich jetzt durch Radikaleingriffe nicht ſtören und deshalb iſt es durchaus unangebracht, wenn von gewiſſen Kreiſen des Reichswirtſchaftsrats verſucht wird, der Papiermark durch die Einführung der Goldberechnung den Todesſtoß zu verſetzen. Es bedarf wirklich nur eines geringen Anſtoßes, um die Verfallsentwick⸗ lung ſo ſchnell zu fördern, daß vielleicht ſchon in ganz kurzer Friſt die deutſche Mark zum Erliegen kommt. Durch die Einführung der Goldberechnungsbaſis iſt aber garnichts gewonnen. Sie wird ſich vielmehr denjenigen, die jetzt nach wertbeſtändigen Löhnen rufen, von einer ganz anderen Seite zeigen. wenn ſie erſt einmal da ſein ſollte. Unterlaſſen wir auch auf dieſem Gebiete jetzt überflüſſige Exverimente. Endaültiges zu ſchaffen, iſt unmöglich und ein gründlicher Wandel kann erſt dann in Angriff genommen werden, wenn wir im Ruhrkampf einen erfolgreichen Abſchluß erzielt haben. Auch auf dieſem Gebiete ſind wir in der nächſten Zeit nicht Meiſter in der Entwicklung. Die Außenpolitik wird jetzt bis auf wei⸗ teres beſtimmt durch die diplomatiſchen Auseinander⸗ ſetzungen, die zwiſchen London und Paris wieder aufge⸗ nommen worden ſind und die erſt die engliſch⸗franzöſiſche Rechnung ins Reine bringen müſſen. Sehr viel ſcheint damit von der Hal⸗ tung Belgiens abzuhängen, das bisher von Frankreich als Vaſall feſtgehalten worden iſt, das aber doch eine ſehr ſtarke Neigung zeigt, nicht alle Brücken nach London abzubrechen. Gewinnt Eng⸗ land hier maßgebenden Einſluß, ſo kann vielleicht die Stellung Poin⸗ cares doch noch bedenklich werden. Aber vorläufig ſieht es nicht ſo aus und deshalb werden wir uns nach wie vor hüten müſſen. Illuſionen nachzuhängen. Letzten Endes wird es dann doch auf uns allein ankommen, denn ob ſich Baldwin an der franzöſiſchen Hartnäckigkeit diplomatiſch den Kopf einſtößt, oder ob ſich England und Frankreich ſchließlich auf unſere Koſten vertragen— immer wird es von unſerem Widerſtande abhängen, ob wir gegen Frank⸗ reich allein oder gegen den engliſch⸗franzöſiſchen Kompromiß die allein annehmbare Löſung des Ruhrkonfliktes durchſetzen. Wenn wir auf dieſes Ziel blicken, werden wir die unbe⸗ dingte Notwendigkeit erkennen, uns im Innern trotz aller vorhande⸗ nen Spannungen brüderlich zu vertragen. Drei neue Bluturteilel Nach einer Havasmeldung aus Aachen hat das belgiſche Kriegsgericht in Aachen drei Deutſche, die in der Meldung ohne nähere Angabe als Sabokeure bezeichnet werden zum Tode verurkeill. Ihre Namen ſind Graf von Keller, Ludwig Schultz und Pingender: ein vierter Angeklagter namens Lorbeer iſt zu lebenslänglicher Iwangsarbeit verurteilt worden. .** An Berliner amtlicher Stelle liegen Nachrichten über die neuen Bluturteile und über die den Verurtleilten zur Laſt gelegten Hand⸗ lungen nicht vor. So wenig wie in den früheren Fällen ſteht aber auch diesmal, wie von vornherein betont werden muß, fremden Militärgerichten bei ihrer angemaßten Tätigkeit, Recht und Geſetz zur Seite. Die Warnungen, vor Ueberſpannung des Bogens ſchlu⸗ gen die Organe der Einbruchsmächte erneut in den Wind. Sie legen es erſichtlich darauf an, daß die Maßregeln zu einer noch ſtärkeren Erbitterung der bedrückten Bevölkerung führen. Auch dieſe neuen Bluturteile— zwölf Deutſche wurden nunmehr von den fremden Kriegsgerichten als dem nker verfallen erklärt— gehören zu einem kaltblütig durchdachten Syſtem, wodurch die Bevölkerung endgültig in e Widerſtand zerbrochen werden ſoll bevor eine Lö⸗ burg des Konfliktes herbeigeführt werden kann, und die Bevölkerung arauf vorbereitet, daß, gerade in der nächſten Zeit durch verſtärkte Drangſalierung politiſche Ziele der deſuz Regierung erzwungen werden ſollen. Sie wird auch dieſen Ve— gegenüber ihre alte, jetzt doppelt wirkſame Standhaftigkeit beweiſen und ſich auch durch bereae Terrorakte nicht von dem heldenhaften Widerſtand ab⸗ ringen laſſen. Die Franzöſiſtierung von Tunis Ein neues franzöſiſches Geſetz, wodurch in Tunis anſäſſige Eüropäer in der dritten Generation franzöſiſch wer⸗ den, erregt in Italien große Unzufriedenheit, die angeſichts der 100 000 Köpfe ſtarken italieniſchen Kolonie in Tunis begreiflich iſt. Nach dem Meſſagero wird Italien proteſtieren, weil Tunis keine Kolonie, ſondern nur ein Protektorat iſt. — — — ————————— 2. Seite. Nr. 321 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 16. Jul 1923 5 Fur Flucht Ehrharoͤts 1 Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie das von dem Wiener Großſpekulanten Böſel„ene blatt“ an amtlicher Stelle erfährt, ſind auch von Berlin aus ſofort Unterſuchungen in der Erhardt⸗Angelegenheit eingeleitet wor⸗ den. Ueber die Flucht ſelber wird dem„Lokalanzeiger“ noch ge⸗ meldet, daß ſie dem Perſonal der Anſtalt als Rätſel erſcheint. Alle Ausgänge und Korridore ſind ſtets mit zollſtarken Gittern verſehen, alle Türen haben Eiſenbeſchläge. Man hätte bis jetzt noch keinerſei Anhaltspunkte dafür, wie Erhardt ſeine Flucht bewerkſtelligt haben könnte. Man nimmt an, daß Erhardt während ſeines langen Auf⸗ enthaltes ſich allerlei Ortskenntnis im Gefängnis angeeignet hat, die ihm bei ſeiner Flucht zuſtatten gekommen iſt. Die„Neue Leipziger Ztg.“ veröffentlicht noch folgende Einzel⸗ heiten: Am Freitag nachmittag in der fünften Stunde iſt vor dem Hotel„Deutſches Haus“, das in unmittelbarer Nähe der Gefan⸗ genenanſtalt gelegen iſt, ein offener Kraftwagen beobachtet worden, deſſen Motor lief. Bei dem Wagen war zunächſt nur ein junger Mann, der Zeitung las, anſcheinend der Führer des Wagens. Kurz vor 5 Uhr erſchienen 3 weitere Perſonn in eiligem Lauf von der Wächterſtraße oder vom Peterſteinweg her, beſtiegen dae Auto und fuhren ſofort in ſchnellem Tempo davon. Von den bei der Abfahrt hinzugekommenen Perſonen trug ein junger Mann mit dunkelblondem gelocktem Hgar eine Kappe unter dem Arm; er war mit dunkelgrauem Anzug bekleidet und nahm an der Seite des Führers Platz. Von den übrigen zwei Perſonen, die in den Wagen ſtiegen, trug einer einen blauen Anzugz; dieſer dürfte Ehrhardt getweſen ſein, Die Nummer des Wagens iſt J. F. 5985 oder J. N. 6983. Dieſer Wagen iſt einige Tage vorher in einer Leiziger Neparaturwerkſtätte eingeſtellt worden und trug dort die Nr. II. X. 3347. Dieſe Nummer iſt am 13. Juli vor der Abfahrt mit einer der oben genannten Nummern vertauſcht worden, wahrſcheinlich mit I. N. 5985. Es handelt ſich um einen Audiwagen 14/35 PS. mit kombinierter Karoſſerie, dunkelblau geſtrichen und mit ſchwarzem Verdeck. Kuswirkungen der Flucht Die Flucht Ehrhardts ſieht die linksſtehende Preſſe erneut als ein Symptom, wenn nicht für eipen bevorſtehenden Rech sputſch, den die Kommuniſten ſeit Tagen an die Wand malen, ſo doch für eine geſteigerte Aktiyktät der Rechtsputſchiſten an. Es liegt indes kein Anhaltspunkt dafür vor, daß Ehrhardt die Abſicht hätte, die politiſche Bühne wieder zu betreten. Man neigt in unterrichteten Kreiſen vielmehr der Anſicht zu, Ehrhardt werde wenigſtens vor⸗ läufig im Auslande iunterzutauchen ſuchen. Daß der Leipziger Vor⸗ gang mit ſeinen für die ſächſiſchen Behörden höchſt blamablen Begleiterſcheinungen dazu beigetragen hat, die ohnehin geſpannte innere Lage noch weierhin zu verſchärfen. läßt ſich frei⸗ lich nicht leugnen; immerhin kann man nicht behaupten, daß er zur Beruhigung der Gemüter beigetragen hat, wenn der frühere Haupt⸗ mann und Novemberſozialiſt Schützinger im Vorwärts das Problem des VBürgerkriegs von der militäriſchen Seite her„ohne Scheu erörtert“. Schützinger, ſetzt in Dresden und nach dem„Vorwärts“ ein Berufener, ſchätzt die Särke der Hitler⸗Ludendorff⸗Armee bei günſtiger Putſchparole auf höchſtens 20—.30 000 Mann, die mit herzlich wenig Artillerie und einer ſehr mäßigen Anzahl bon Maſchinengewehren ausgeräſtet ſein werden. Einem Zug gegen Berlin würde die Barriere der Ar⸗ beiterſtaaten Thüringen und Sachſen Halt gebieten. Schuützinger glaubt nicht, daß die Geſamtheit der Reichswehr, wie man ſich das in Arbeiterkreiſen ſo vorſtellt, ohne jede Hemmung nach dem Muſter der Kapp⸗Aera ins Lager der Reaktion drängen würde. Die prole⸗ tariſchen Hundertſchaf en hält der Vorwärts⸗Stratege für untauglich zum Bürgerkrieg im freien Felde. Seine Hoffnung fetzt er auf die Schutzpolizei der republikanzſierten deutſchen Länder, die im Falle der Not von der republikaniſchen Jugend, vor allem der frei⸗ gewerkſchaftlich organiſierten Arbeiterſchaft aufgefüllt werden könnte. Wir müßten meinen, daß es von geringem Verantwortungs⸗ gefühl zeugt. im geenwärtigen kritiſchen Augenblick durch derlei Ausführungen die Arbeiterſchaft ſozuſagen in den Alarm⸗ zuſtand zu verſetzen. Auch das Ausland muß angeſichts ſolcher Erörterungen den Eindruck gewinnen, daß der Bürgerkrieg in Deulſchland unabwendhar ſei. Die Schlußfolgerurng, daß es ſich, umer dieſen Umſtänden nichk verlohne, im eigenen Intereſſe die Hand für Deutſchland zu rühren, liegt nur zu nahe. Nachklänge zur Beſetzung Zarmens Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Verliner Bürd.) Vei der Be⸗ ſetzung Barmens ſind die Franzoſen auch in das Barmer Rat⸗ haus eingedrungen und haben vornehmlich das Zimmer des Regierungspräſidenten Grützner durchſchnüffelt. Alles was ſie an Papieren und Karten fanden, wurde weggeſchleppt, indes ſind, wie von zuſtändiger Seite betont wird, irgend welche wichtigen oder Geheimakten den Franzoſen erfreulicherweiſe nich“ in die Hände gefallen, ſchon deshalb nicht, weil alle wichtigen Dokumente bereits in Sicherheit gebrach! worden ſeien. Hapas trägt in einer Meldung aus Düſſeldorf folgendes über die Beſetzung von Barmen nach: Der Direktor der Reichsdank⸗ filiale in Barmen und zwei Offiziere der Schutzpolizei ſeien feſt⸗ bnommen und nach Düſſeldorf gebracht worden. Halle, 16. Juli. Der Erzbiſchof der evangeliſch⸗lutheriſchen Kirche Ichwedens, Dr. Söderblom in Upſala, iſt zum Ehrenbürger der Univerſität Halle⸗Wittenberg ernannt worden. „Zeiten der rapiden Geldentwertung war das ein Wagnis, begrün⸗ Eine Botſchaſt des Reichskanzlers an das amerikaniſche Volk Nach einer Meldung aus Newyork wandte ſich Reichskanzler Dr. Cuno in einer an den Präſidenten der United American Line, Harryman gerichteten Botſchaft gelegentlich der morgen er⸗ folgenden Ankunft des neuen Dampfers„Albert Ballin“ an das amerikaniſche Volk. In ſeiner Botſchaft drückt der Kanzler die Hoff⸗ nung aus, daß die Völker von Amerika ſich in wechſelſeitiger wirt⸗ ſchaftlicher Arbeit zuſammenſchließen. Deutſches RNeich Die kommuniſtiſche Hetze Gegen die„Rote Fahne“ iſt, wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, ſofort nach Erſcheinen des Artikels„An die Partei“,(der, wie berichtet, auch in der Mannheimer Bürger⸗ ausſchußſitzung zu heftigen Zwiſchenfällen führte) ein ſtraf⸗ rechlliches Verfahren eingeleitet worden. Die Neuregelung der Angeſtelltenverſicherung Der volksparteiliche e e e Otto Thiel ſchreibt im Deutſchen ie ee Der Reichstag hat am 4. Juli eine Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte beſchloſſen; die bedeutendſten Aenderungen liegen auf dem Gebiet der Bei⸗ träge und Leiſtungen und der Vorſchriften für die Anlegung des Vermögens der Angeſtelltenverſicherung. Bei der Verabſchie⸗ dung des 7 vom 10. November 1922 bereits hatte ich den An⸗ trag geſtellt, die Paragraphen 224 bis 226 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte zu beſeitigen. Damals wurden von der Reichs⸗ perſicherung Bedenken erhoben, die von der Mehrheit des Aus⸗ ſchuſſes gebilligt wurden. Um aber trotz dieſer Bedenken weiterzu⸗ kommen, zog ich den Antrag nur unter der Bedingung der Annahme einer Entſchließung zurück, durch die die Reichsregierung aufgefor⸗ dert wurde, dem, Reichstag eine Vorlage zu machen, durch die die Träger der Sozialverſicherung berechtigt würden, ihre Kapitalien wertbeſtändig anzulegen. Dieſem Erſuchen hat die Regierung, wenn auch nicht in der wünſchenswerten Freigabe der Selbſtver⸗ waltung, entſprochen. Sie hat auch in der Zwiſchenzeit ſchon die noch beſtehenden Beſtimmungen der Paragraphen 224 bis 226 ſo gehandhabt, daß es der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellle (im Gegenſatz zu den Trägern der Inpalidenverſicherung, deren Ver⸗ mögensverwaltung meniger fortſchrittlich zu ſein ſcheint) wöhrend der letzten Monate gelungen iſt, ihr Geld zu einem erheblichen Teil ſo anzulegen, daß es von der Schwindſucht faſt verſchont blei⸗ ben durfte. urch die neuen Geſetzesbeſtimmungen wird es ihr gelingen, das ſo vollkommen, als in unſeren Zeiten überhaupt möglich, zu erreichen. Die Folge davon wird ſein, daß bei weiter ſinkendem Geldwert die Renten, die dem Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte entſprechen, ebenfalls in ihrem Wert in demſelben Um⸗ fang beſtändig bleiben, alſo der Teuerung im weſentlichen durch ziffernmäßige Erhöhung der Renten folgen können. Die Privatangeſtellten haben bei den letzten Wahlen der Ver⸗ trauensmänner zur Angeſtelltenverſicherung im Gegenſatz zu den Werbungen der Sozialdemokratie verlangt, daß ihnen ihre Ange⸗ ſtelltenverſicherung als ſelbſtändige Einrichtung unter Wahrung des Kapitaldeckungsverfahrens erhalten bleiht. In den det durch ihr Vertrauen zu der ſozialpolitiſchen Führung der Ange⸗ ſtellten durch ihre bürgerlichen Organiſationen. Die Verſchmelzungs⸗ gelüſte der Sozialdemokratie wurden erfolgreich abgeſchlagen. Das Jahr 1924 oder 1925 wird endgültig die Kriegsſchäden reparieren und den Angeſtellten ihre Zukunft ſichern, wenn ſie weiterhin ſo geſchloſſen hinter denjenigen ſtehen, die auch in Zukunft den Kopf nicht verlieren. Letzte Meldungen Der„Grund der verlängerten Brückenſperre Paris, 16. Juli.(Eig. Ber.) Hevas berichtet aus Düſſel⸗ dorf, infolge des Zwiſchenfalls, der zu der Beſetzung von Barmen geführt habe, ſei die Maſmahme, bis zum 15. Juli die Grenzen zu ſchließen bis zum 26. Juli Mitfernacht verlängert worden. Nach der Wolff-Meldung vom 13. Juli wurde als Grund der Beſetzung angegeben, daß vor einigen Tagen franzöſiſche Soldalen und Jollbeamien, die verſehentlich die Grenze des beſetzlen Gebiels bei Hernſiorf überſchritten hatlen, von der Schupo mißhandelt und nach Elberfeld gefangen abgefährt worden ſeien, was übrigens von deutſcher Seite beſtritten wird. Aufhebung der Beſetzung des Pirmaſenſer Poſtamfs * Pirmaſens, 16. Juli. Die Beſetzung des Poſtamts iſt am Samstag morgen um 6 Uhr wieder aufgehoben worden. Da ſich während der achttägigen Sperre eine Menge Poſtſachen an⸗ gehäuft hatten, mußte die Poſt mehrmals ausgetragen werden. ————— Wien, 16. Juli. Die Werkskanzlei der Kohlenbergwerke in Grim bach am Schneeberg wurde am Samstag abend in die Luft ge⸗ ſprengt. Verletzt wurde anſcheinend niemand. Wie die Blätter melden, handelt es ſich offenbar um ein Attentat gegen den Direktor des Werkes. Anſcheinend wurde eine Dynamitpatrone in die Kanzlei geworfen. Freizügigkeit, wie ſie einſt im Reiche beſtanden hatl Immer noch der vorwand der Mannheimer verhaſtung Havas meldet aus Düſſeldorf die Verhaftung des Bankdirektors Koch aus Recklinghauſen und des deutſchnationalen Parteiführers Dr. Ellenbeck aus Düſſeldorf. Die Maßnahme wird damit gründet, daß der in Mannheim von den Deutſchen feſtgenom⸗ mene franzöſiſche Staatsangehörige Schuldes, deſſentwegen bereits eine Anzahl von deutſchen Perſonen am 30. Juni ver worden waren, von den deutſchen Behörden noch immer in Haft gehalten wird. Wirtſchaſtliches und Soziales Rückgang des Ausländerverkehrs in Heidelberg Nach einer dem„Heidelberger Tgbl.“ om Verein Heidel⸗ berger Hotelbeſitzer zur Verfügung geſtellten ſtatiſtiſchen Ueberſicht beliefen ſich im Juni die Ankünfte von Aus⸗ ländern bei gleichzeitiger Gegenüberſtellung der Vorjahrsziffer wie folgt: Juni 1922 1923 Europäiſcher Hof 305 87 Viktoria 54⁴ 126 Schloß⸗Hotel 240 4⁰ Heidelberger Hof 418 95 Darmſtädter Hof 480⁰ 96 Reichspoſt 242 60 Hotel Schrieder 506 8⁴ ——— 2735 kaum 21 Prozent Dieſer Rückgang war für die Hotels und wohl auch für alle ſonſtigen am Fremdenverkehr mitintereſſierten Kreiſe umſo fühlbarer, als ſich gleichzeitig auch der Inlandsverkehr infolge der allgemeinen großen Verteuerung des Reiſens im Juni beſonders ſtark verringert hat. Dabei waren die Verhältniſſe und Vorausſetzungen im Juni gerade für einen ſtärkeren Auslands⸗ beſuch in jeder Hinſicht überaus günſtig. Neben den wirtſchaftlichen Vorteilen, die ſich infolge des leider für uns ſo fühlbaren niederen Standes der Reichsmark dem Ausländer bieten, hätte auch die reg⸗ neriſche, kühle Witterung im Juni den Verkehr mehr nach den Städzen, alſo auch nach Heidelberg, ablenken ſollen. Der Auſenthalt in den Bergen, in der Schweiz, in Tirol war keinesweg⸗ angenehm. Trotzdem blieb auch der meteorologiſch begründet ge⸗ weſene größere Juſtrom aus. Und ſelbſt die, trotz der Nuhrbeſetzung, wieder flott verkehrenden Auslandszüge, die von Holland über Heidelberg rollen, führen ihre Reiſenden meiſt in die mehr begünſtigte Schweiz. Die Propaganda gegen Deutſchland wirkt ſich eben immer fühlbarer aus. Offiziell werden von den höchſten Regierungsſtellen Milderungen verkündet, aber die ſeden Aus⸗ länderverkehr unterbindenden und droſſelnden Maßnahmen bureau⸗ kratiſcher Natur werden von den unteren Behörden und Vertre⸗ tungen weiter in ſchärfſter Weiſe angewendet. Man kann in aus⸗ ländiſchen Zeitungen ſchreckliche Dinge über die Behinderung der Reiſenden in Deutſchland leſen, zugleich auch feſt⸗ ſtellen, daß dieſe zielbewußte, raſtloſe Gegenpropaganda leider weder ganz grundlos, noch unwirkſam iſt,— wie das ja ſchon die Heidelberger Juniſtatiſtik greifbar vorführt. Es ſehlt nicht an betrüblichen Beiſpielen. In einem Heidel⸗ berger Hotel war für Mitte Juli aus Amerika eine Reiſegeſellſchaft von 92 Perſonen angemeldet. Aber da kam kürzlich von London aus die Abbeſtellung durch das Neiſebüro— mit der Begründung, die Bahnverbindung nach Heidelberg ſei geſtört So arbeitet die gegen uns gerichtete Propaganda ſogar mit eklatan⸗ teſten Unrichtigkeiten: denn wir wiſſen ja, daß man nach Heidelberg »trotz alledem“ von überallher veiſen kann. Und ſo mehren ſich in allen Hotels die Abſagen der ohnedies nur noch ſpärlichen Auslandsbeſtellungen. Ein beſonderss markanter Fall iſt der fol⸗ gende: Ein amerikaniſches Reiſebüro beſtellte für eine amerikaniſche Reiſegeſllſchaft am 23. Mai von Paris aus Unterkünfte in einem Heidelherger Hotel. Die Amerikaner kamen bis Wiesbaden und von dort ſchrieb der Manager am 30. Juni ab mit den Worren: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müſſen, daß wir unſere Be⸗ ſtellung zurückzuziehen gezwungen ſind, da Ihre Regierun g uns das Paßviſum für das umbeſetzte Deutſchland verweigert“ Der unberechenbare Schaden, der aus der durchaus verfehlten deutſchen Verkehrspolitik erwächſt, trifft nicht nur die Hotels, ſon⸗ dern alle Intereſſengruppen, die aus einem lebhaften Ausländerver⸗ kehr reichen Nutzen ziehen. Nicht zuletzt und nicht zum geringſten Teil auch das deutſche Volk ſelbſt, das gerade jetzt in der Zeit ſchwerſten Ringens ſo ſehr auf die Sympathien anderer Völker auge⸗ wieſen wäre. Skandinaniſche Reiſende erzählen die haarſträu⸗ bendſten Dinge über die von Zeitungen verbreiteten Nachrichten einer erbittert feindſeligen Stimmung der Deutſchen gegen die ihnen ſo gutgeſinnten Nordländer. Aus Holhnd kommen immer weniger Gäſte. Sie gehen lieber in die Schweiz, trotz des rieſigen Preisunterſchiedes zwiſchen Frane und Mark. Und nun ſollen die Amerikaner, die nach einem merklich für uns günſtigen Stim⸗ mungsumſchwung ſo gern nach Deutſchland kämen, durch behördliche und fiskalrſche Schikanen ſyſtematiſch von einer Deutſchlandreiſe ab⸗ geſchreckt werden? Das wäre unklug— mehr noch, eine nicht gut zu machende Verfündigung. Nur eine gründliche Abkehr von allen, den legitimen, erwünſchten Reiſeverkehr aus dem Ausland behin⸗ dernden Meihoden könnte hier noch Wandel ſchaffen— ehe es auch da zu ſpät iſt. Fort mit allen kleinlichen Einſchränkungen, volle 6 2 Wiener Gperettenſpiele im Noſengarten Direktion Emil Reiter Tiebe im Schnee Operette in drei Akten von Ralph Benatzky und Willi Prager. Muſik von Ralph Benatzky Man erſieht aus dieſem Titel, daß der Muſiker auch die Grund⸗ 9 ſeines Libretto erſonnen hat. Dieſer Sachverhalt prägt ſich in dem wohlgelungenen Ganzen dieſer Operette aus. Wir können ſe nicht beiſelte ſcheben mit dem Worte des Fürſten Dagobert:„So as Blödes!“ Anderſeits: in dieſen Tropentagen hat wohl niemand Juſt und Laune, ſich auf Operetten⸗Dramaturgie einzulaſſen, oder gar ſeinen Denkapparat auf Mannheimer Dramaturgie„einzu⸗ ſtellen“. Aber eins werden unſere Leſer zu wiſſen wünſchen, wie es wohl mit der„Liebe im Schnee“ bewandt iſt.. Die Handlung geht vor ſich im Fürſtentum Landskron. Dagobert, „ierender Fürſt von und zu Landskron, will zur Silveſterfeier ſeine Tochter Getrud verloben. Gertrud iſt die richtige Tochter ihres Aaterg. Während Sereniſſimus nämlich mit Ellen Kramer, der Hel⸗ in ſeines fürſtlichen Hoftheaters in ein bedenkliches Verhältnis ge⸗ Wen iſt, hat Gertrud in dem fürſtlichen Heldentenor Hendrik van Ahyn den Meiſter ihres Herzens entdeckt. Das Hofleben 10 ihr gar zu fade; bei der Geheimrätin⸗Witwe, ganz nahe der Reſidenz, hal ſie ſich den Sänger zum Stelldichein beſtellt, draußen im Schnee. Und in aller Harmloſigkeit.(So was Blödes“!) Das gibt einen Liebeswalzer, und zum Schluſſe des erſten Aktes ſehen wir hinaus in die Schneelandſchaft; während der Schnee in dichten Flocken her⸗ niederfällt, geht das junge Paar hinaus in die winterliche Land⸗ ſchaft. Der anmutige Schnee⸗Jwiegeſang iſt der Aktſchluß.. Aber der wollte nicht ſo recht wirken; er war ja ſo anſtändig, wie die naive Gertrud und der edle Tenor. Es fehlte der„Rhythmus der Sünde“. So etwas„verdammt Laſterhaftes“. Man muß es„ent⸗ rüſteten Herzens und lachenden Mundes“ geſtehen. Wie Artur Ka⸗ hane in ſeiner„Offenbach⸗Fantaſie“ ſagt. Und Kahane. Max Rein⸗ hardts Dramaturge, ſcheint ſein Publikum gut zu kennen. Und der Unterſchied von Verlin NW., Schumannſtraße 12/13, und un⸗ ſerem Roſengartenpublitkum ſcheint ſich allmählich zu verlieren. ſucht auch in Mannheim immer emſiger„Lockung, Emladung und Verführung zur Sünde“. Dieſer mehrerwähnte„Rhothmus der Sünde“ fehlt der Muſik von Dr. Ralph Benatzkty Dafür haben wir aber unſere Freude an einer ſauberen Partitur. Wie hier 3. B. die Harfe verwendet wird— auch gls Einzelweſen von Cha⸗ rakter— wie der Tondichter die Pizzikali der Geigen mit den Tönen des Glockenſpiels verwebt, dann wie er altväterliche Sere⸗ niſſimustünze mit ſeiner Muſik neu einkleidet, wie er immer auf Stil und muſikaliſchen Anſtand hält: dies alles gefüllt unm, der Minderheit. Noch mehr: Buch und Muſik runden ſich zu einem erfreulichen Ganzen. Aber die Mehrheit will etwas ganz Anderes: ſie will von ethiſchem Nörgeln, von leiſe⸗ſatiriſchem Grunzen, von moraliſierendem Meckern nichts wiſſen. Atemlos, uſerlos, grenzenlos muß das Ganze ſein— und„ſo'was Blödes“. Wir haben alſo allen Grund, Herrn Direktor Reiter dankbar zu ſein. Wir, die Minderheit. Denn dieſe Vorſtellung hatte Stil. Ohne Uebertreibung: 7 hatte Hoftheaterſtil der alten Zeiten! Nur ſchade, daß Fräulem Dorce nicht in der rechten ſtimmlichen Ver⸗ ſaſſung zu ſein ſcheint. Hätten wir doch das rechte„Glättolin“, ſo wäre alles gut! Denn ſingen gelernt hat Fräulein Dorcke, ſieht gut aus, lebt ſich ein und iſt eine beachtenswerte Darſtellerin. Und daß ſie gar nicht darauf zielt, ihre perſönlichen Reize zu„lom⸗ bardieren“, gefällt uns beſonders.. Es ſind drei Hauptrollen: Dagobert, Gertrud und der Kammerſänger, damn noch zwei wichtige Epiſoden. In dieſen wirkten IAſe Hacker als Ellen Kramer und Axel Straube als Adjutant des Fürſten ſehr glücklich mit. Der Fürſt in der trockenen Komik von Kurt Köhler und der Kammer⸗ ſäüänger— von Marcell Patinns blühendem Tenor vortrefflich unterſtützt— waren jedenfalls vecht gut beſetzt. Aber auch die große Zahl der kleineren Rollen waren unter Leitung von Albert Arid, einem tüchtigen, alles mit Geſchmack ordnenden Provinzſpielleiter, in das Ganze ſinmnig verwoben. So entſtand eine unſerer Anerken⸗ nung konforme Operettenvorſtellung. Herr Ferd. Krempl leitete den geſanglichen Teil mit muſikaliſchem Sinn, gab dem Orcheſter Glanz und Einordnung und erwies ſich wiederum als Dirigent von natürlicher Begabung. Es war alſo alles und im ganzen recht wohl gelungen. A. Bl. Das 153. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Orgelwerke zellgenöſſiſcher Tonſetzer(Dritter Abend) Mit dem geſtrigen 153. Orgelkonzert des Kirchenmuſikdirektors Arno Landmann ſchloß die Reihe von acht Orgelkonzerten. Unter dieſen ſind ein Bach⸗ und ein Reger⸗Abend zu nennen, insbeſondere aber die Tatſache, daß Arno Landmann 15 Werke von Zeitgenoſſen zur hieſigen Erſtaufführung gebracht hat. Man iſt überall am Werk, der neuen Orgelliteratur freie Bahn zu ſchaffen. Und durchaus mit Recht, denn Regers Lebenswerk gedeiht neuerdings prächtig. Die Jünger, die Regers Bahnen folgen, ſind übrigens ſelbſtändige Ton⸗ ſetzer. So Hermann Grabner, ſo Arno Landmann. Der eine iſt unmittelbarer Schüler geweſen, der andere folgt den Spuren Re⸗ gers gleichſam aus weiterer Entfernung. Grabners Praeludium und Fuge in B⸗moll iſt noch nicht gedruckt, verdient indeſſen baldige Dru Eine Toccata in neuer Belebumg, eine„Fuga cro⸗ uns in die beſte Stimmung. Wir gerieten allerdings mit Gerard Bunk(Dortmund), ſeinem Paſtoral, ſeiner Aeolsharfe, der Kan⸗ zone und dem Scherzſpiel in ein anderes Land. Gerard Bunk iſt meines Wiſſens Holländer, die Miſchung von franzöſiſcher Paſtoral⸗ Kunſt und nordiſch⸗angeregter Liedweiſe, die Miſchung von Grieg⸗ und Brahmsempfindung, dazu allerlei Spielereien befremdete viel⸗ leicht. Aber dieſe vier Stücklein waren doch die rechten Intermezzi, die uns wieder zu Reger zurückführen konnten. Herr Landmann ſpielte ſie jedenfalls mit allen Feinheiten ſeiner farbenreichen, ſub⸗ tilen Vortragskunſt, ſchloß dann aber mit ſich ſelbſt: mit ſeiner Paſſacaglia in Cis⸗moll. Hierüber ließe ſich eine kleine Ab⸗ handlung ſchreiben. Wie der Künſtler inzwiſchen an ſeinem eigenen Werke gearbeitet, wie er ſeine Technik noch weiter vervollkommnet, wie er die Vortragsweiſe plaſtiſch gerundet und gleichſam neu ge⸗ ſchaffen hat: das war aus dem ſoeben im Verlage von N. Simrock erſchienenen gedruckten 7. Werk bei aufmerkſamem Nachleſen leicht zu erſehen. In jedem Fall ein glänzender Abſchluß der Neihe 1922/23. A. Bl. Theater und Muſik e Kaiſers„Frauenopfer im Dresdner Staatstheater. Unſer Dresdner Kunſtberichterſtatter ſchreibt: Eines der ſchwächſten Stücke Kaiſers. N und unmotiviert, langweilig und undeutſch. Die Regie laut und ſenſationsluſtig. Nur eine Tat: Man ſtrich einen Akt und kürzte die anderen. In Deutſchlands ſchwerſter Zeit bringt ein deutſcher Dichter ein Stück franzöſiſche Geſchichte. Eine erſte Bühne und erſte Darſteller ſetzen ſich dafür ein. Am Schluſſe des 00 en Dramas des deutſchen Dichters wird allergrößtes Ge⸗ chütz aufgefahren. Bum, bum, trara, franzöſiſcher Militärmarſch. Der Kaiſer kommt von Elba! Das Wort verſagt bei dem Glück Der Fülm raſt.. Groteske Mimik mit franzöſiſcher Muſik. Na⸗ oleon kommt, der Kaiſer, der Kaiſer! Und ein e Publi⸗ um jubelt und jauchztl... Kein Proteſt. Deutſche Kunſt und deutſches Empfinden ſind vergewaltigt Joh. Reichelt. Theater-Rundſchau. Siegfried Wagner hat ſich ent⸗ ſchloſſen, einer Einladung nach Amerika Folge zu leiſten und wird zu Anfang nächſten Jahres gegen Deckung der Reiſe⸗ und Auf⸗ enthaltskoſten in allen Städten der Vereinigten Staaten, die über ein ſtändiges Symphonieorcheſter verfügen, Konzerte dirigieren, deren Reineinnahme zugunſten der Bayreuther Feſe wige dem Bayreuther Feſtſpielfonds zufließen werden.— Nach Kammerſänger Dr. Staegmann(Dresden) die auf ihn gefallene Wahl abgelehnt hat, wurde Hans Brockmann z. Zt. Spielleiter am Deutſchen Theater in Berlin, zum der Kieler ſtädtiſchen Bühnen gewählt. Brockmann iſt erſt 30 Jahre alt; mit ihm hatten ſich gegen 100 Herren um den Intendantenpoſten beworben.— Die Göttinger Händelfeſtſpiele brachten unter der Leitung malica“ in klarer Entwicklung— ein mit ſehr ſchönen Zwiſchenſpielen und feinen Verbindun n neuer Art— verſeßzte von Dr. Oskar Hagen(Göttingen und Dr. Niedecken⸗Gebhard(Han⸗ 588 Das bedeutet eine Verminderung des Ausländerverkehrs auf — —— an⸗ ——— 14 klaſſch M enlag. den 16. Zuli 1923 Mannheimer Weneral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Ar. 321 Znfolge weiterer erheblicher Steigerung unſerer Unkoſten n wir uns leider genötigt, eine Uachforderung auf den Bezugspreis in Höhe von 8000 vorzunehmen. Wir werden uns erlauben, heute mit dem Einzug zu be⸗ Annen und wir rechnen auf ein freundliches Entgegenkommen unſerer Leſer. ſehe Jul Der Derlag. verlängerung der Rheinbrückenſperre bis zum 20. Juli Derlängerung der Sperre um 10 Tage züi Von der hieſigen Polizei wird uns mitgeteilt: Die Inter⸗ Rheinlandkommiſſion hat beſchloſſen, das Verkehrs⸗ für die deutſchen Staatsangehörigen zwiſchen dem beſetzten 26 unbeſetzten Gebiet, das am 16. Juli aufhöcen ſollte, bis zum . Juli zu verlängern. 1 Hiernach wird alſo die Rheinbrückenſperre um 10 Tage ver⸗ Die Urſache der Verlängerung iſt bis zur Stunde nicht bek ***. 5 bezug auf die Oeffnung und Sperrung der Rheinbrücke hat Brü— in der letzten Zeit ſehr vieles erlebt. So bedauerlich die dem nſperre im Intereſſe eines ungehinderten Verkehrs zwiſchen ranzbeſetten und unbeſetzten Gebret auch iſt, ſo wird diele neweſte die zöſiſche Maßmahme die Bevölkerung in ihren Anſichten über viel franzöſiſche Rachepolitik nicht umſtimmen. Wir mußten ja ſo ——5 Unangenehme und Ungerechte über uns ergehen laſſen. Wir f den deshalb auch dieſe verlängerte Sperrzeit überwinden. Weeten Polizei machte noch in den geſtrigen Abendſtunden die auf ng von der Verlängerung der Brückenſperre durch Anſchlag uf dem Bahnhof bekannt. Der neue Milchpreis we Den Bezugsberechtigten muß die Hiobsbotſchaft übermittelt Karden, daß von heute ab das Liter Bollnilch 5000 koſtel Der J. ſſchlag betrügt nahezu 10025, da bisher 3200 bezahlt wurden. 0r der Hauptſache hat zu dieſer enormen Preisſteigerung die 100⸗ ie atige Erhöhung des Erzeugerpreiſes beigetragen. Dazu kommt lche Zeigerur der Arbeiterlöhne und ſonſtiger Unkoſten. Die 92 bez Bollmüchzufuhr iſt niit durchſchrtilich 32 000 Litern nach kauftundefriedigend. Die Zufuhr der Magermilſch, die gern ge⸗ uft wird, weil ſie ſich vornehmlich als Kaffeemilch vorzüglich be⸗ hat ſich etwas geſteigert. Auch hier iſt leider ein weſentlicher ag eingetreten. 5 Stuttgart wurde der Erzeugermilchpreis für ganz Würt⸗ Staderg auf 2500„ frei Sammelſtelle feſtgeſetzt. In den größeren lh 405 kommt infolgedeſſen der Verbraucherpreis auf durchſchnitt⸗ ſerd 4000 zu ſtehen. Der Erzeugerpreis der Milch in dem Ber⸗ genung gebiet, Darmſtadt ſowohl wie in dem Gebdet der Ardeite⸗ 12 einſchaft landwirtſchaftlicher Organiſationen des Rhein⸗Maini⸗ 75 chaſtsgebietes beträgt 3600„ pro Liter. Für nach Preiswltadet gelteferte Rilch wird frei Nampe Darmſtact din St von 4200 pro Liter bezahlt. Der Kleinverkaufspreis in der en dt, Darmftadt betrögt einſchlieſlich der ftädiiſchen Le deee des Apro Liter. Der paritätiſche Ausſchuß für die Feſtſetzung des Milchpreiſes im ſchwäbiſch⸗oberbayeriſchen Milchgebiet hat mit Furkung vom 16. Juct ab den Volnilch⸗Stalpreis auf 2400. den an drengreis auf 3000 erhöht. Der Abgahepreis des Kleinhandele feſt en Verbraucher wurde infolgedeſſen in München auf 4800 Vcgeſetzt, der Kleinverkaufspreis der Magermilch auf 2800„4. In iden wurde der Pollmilchpreis von 4000% auf 4900, für ur ührte Magermilch von 1880 auf 1940„ erhöht. In Ham⸗ 9800 9 ebeträgt der neue Vollmilchpreis bei einem Einſtandspreis von 6 ab Stall 5600(gegen bisher 4700), der Magermilch⸗ Mils800(pisber 2860). Aus dieſen Stichproben wieber eiſe in anderen Städten geht hervor, daß Mannheim leider einmal an der Spitze marſchiert. Sch. ein Rampf um das Recht hat Unter dieſer Spitzmarke wird uns geſchrieben: Der neue Staat Voltaſ der Schaffung der Dienſtſtellenausſchüſſe den Lehrern an den nierlehulen bei der Löſung aller Fragen, die das Erziehungs⸗ und recht ciwefen betreffen, ein gewiſſes Mitbeſtimmungs⸗ in det gegeben, um dadurch auch der Anſicht des Fachmannes, der Der Nabeais ſteht, zum Wohle der Schule Gehör zu verſchaffen. iit fü usſchuß wird von den Lehrern gewählt, und der Vorſitzende Eatnndie Voltsſchulen auf dem Kande der Kretsſchulra, ſür die eunde Mannheim der Leiter der hieſigen Volfsſchule der Stadtſchal. Wohl läßt ſich denken, daß die Rechte des Ausſchuſſes nicht (1 9 Alſureichlich bemeſſen ſind, da der Gedanke der Mitwirkung in der zeige dten eines Betriebes in einem Staate, deſſen Regierungsform derdhirland durch autokratiſchen Eharakfer batte nur ehr kangſam klicht werden kann. Umſomehr iſt es bedauerlich, wenn von des Vorſitzenden, in unſerm Falle vom Leiter der Mann⸗ nover) mr—— Die W mit großem Erfolg drei Opern von Händel zur Aufführung. wählt: erke waren aus den 40 Opern mit feinſinniger Hand ausge⸗ Wie„Otto und Theophano“,„Cäſar“ und„Rodelinde.— Im Tuffh er Earltheater, das ſonſt der Operette dient, fand die erſte durch rung von Emil Ludwigs Bismarckſtück„Die Entlaſſung en Berliner Enſemble ſtatt. Das Stück übte ſtarke Wirkung vielg P 1. Kundgebungen befürchtet worden waren, waren im Hauſe ſand Poliziſten anweſend, die jedoch keinen Anlaß zum Einſchreiten Obwohl mit den Bauarbeiten zur Wiederherſtel⸗ Wiesbadener taats⸗ theatetes abgebrannten Staaks wird— rs ſchon begonnen iſt, fürchtet man, daß es unmöglich ſein koſten n Wiederaufbau zu vollenden. Im April wurden die Bau⸗ näben, mit 5 Milliarden Mark b ute werden ſie auf an⸗ N n Ma erechnet, heut deſehe 50 Milliarden Mark geſchätzt. Es iſt zu befürchten, daß Subvedgen Koſten weder durch rivale Sammlungen, noch durch die ntionjerung öffentlicher Inſtitute aufgebracht werden können. Runſt und Wiß enſchaft von Wigttaunheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt: 10 Oelgemälde und 8 ii Weber, 4 Delgem. von Jakob Beringer, 8 Oelgem. Bt. eichnungen von Werner von Pigage. J Oelgem. von H. 9 Oelge rchfeld, 10 Oelgem., 1 Aquarell von Richard Papsdorf, Nden Aquarelle von E. Lain und 30 Bleiſtiftseichnungen von 8 und Inſtitut ſa höheres Klavierſpiel und Seminar, Inſtrumental⸗ aulführ ansſchrte in Mannheinn Dem Plan der diesjährigen Schluß⸗ liegt die dden des Inſtituts für höheres Klavierſpiel und Seminar lern ein Idee zugrunde, durch Dartzietungen von Lehrern und Schü⸗ geben D5 Einblick in das Geſamtſtreben dieſer Muſiklehranſtalt zu Lep ren Anorbnung der Programme gliedert ſich demgemäß in abend 3 rabende(Repräſentätionskonzerte) und 3 Schüler⸗ Lritt Frl Früfungskonzerteh. Das erſte Repräſentationskonzert be⸗ Deſt(Kl Luſe Frank. das dritte gaben die Lehrerinnen Milly din und Annemarie Hoffmann(Violine); die Lehre⸗ perte nich Mosos aus Ludwigshafen kennte wegen der Brücken⸗ An Sdelle deeſcheinen und ſo fiei das 2. Repröſentationskonzert aus. Lanſtenen, ſprang eine der diesjährigen Seminarabſol⸗ Iniſch 1** Grattolf, ein. Sie ſpielte etwas ſchwunglos, doch Wden 07 Baaſ alſe befriedigend die diesjährigen Prüfungsauf⸗ Choyf cht Präl. und Fuge in B: Beethoven: Sonate in C, Anzert in 1 tude in Des und Notturno in Des; Schumann: iltigte ihr du großen Hoffnungen berechtigt Luiſe Frankk. Sie ngte in Gr, Pregramm: Vach: Präl. u. Fuge in Ez Beethoven: Abapfodie 0 Handn: Vax. in 7: Chopin: Var. in B: Liſzt: gudlikum ſic A. in Technik und Vortrag ſo wirkungsvoll,“ daß das Leifall er— eine Wiederholung der Ryapſodie durch anhaltenden zwang. Tonbildung, Dynamit, Phraſierung, Pedalgebrauch mal für nötig gehalten, den Dienſtſtellenausſchuß davon zu ver⸗ der Spaziergänger ſchon in der Frühe mit einem Regenſchirm heimer Volksſchule, vom Stadtſchulrat, verſucht wird, dieſe amtlich verbrieften Rechte mehr und mehr zu ſchmälern. In der Theorie betrachtet man die Sache des Erziehungs⸗ und Unterrichtsweſens als eine„tes publica“, ja man ſucht der Anſicht des Elternhauſes durch Schaffung von Elternbeiräten Geltung zu verſchaffen. In der Praxis aber möchte man wieder zum autokratiſchen Syſtem zurückkehren. Die Zeiten des abſoluten Regiments ſollten doch auch für die Schule vorüber ſein, und aus der Geſchichte dürfte man gelernt haben, daß die Selbſtherrlichteit und die Autokratie ſchließlich zum Zuſammenbruch führen müſſen. Der Lehrerſtand, deſſen Vergangen⸗ heit nachweiſt, daß er in ſeiner ganzen Weſensart auf Aktivität ein⸗ geſtellt iſt und infolge davon das Verdienſt des Emporſteigens der Anerkennung der Autorität in der Frage der Zukunft der Schule mitzuwirken. Er iſt bereit, ſeine Pflichten reſtlos zu erfüllen; er fordert aber auch ſein ungeſchmälertes Recht in allen Fragen Schulverwaltung. Wenn von irgend einer Seite Maßnahmen ge⸗ troffen werden, dies einzudämmen, ſo iſt es nicht bloß verſtändlich, ſondern im Intereſſe aller Lernenden und Lehrenden auch unbedingt geboten, hiergegen energiſch Front zu machen. Darum iſt es recht gut begreiflich, wenn die Organiſation der Mannheimer Lehrer⸗ ſchaft. der Bezirkslehrerverein, in ſeiner letzten, gutbeſuchten Mit⸗ gliederverſammlung zu folgender Entſchließung einmütig ſeine Zu⸗ ſtimmung gab: „Die Schulleitung hat bisher geltende Grundſätze außer acht gelaſſen, weil ſie ihr nicht mehr genehm erſchienen: ſie hat dabei die geordnete Vertretung der Lehrerſchaft nicht gehört. Die Schul⸗ leitung hat ihr gegebenes Wort nicht eingelöſt; ſie hat es nicht ein⸗ ſtändigen. Die Schulleitung hat dadurch den Boden des Vertrauens, auf dem der D. A. bisher zu arbeiten beſtrebt war, erſchüttert. Durch dieſe Verſtöße der Schulleitung iſt es ſümtlichen Vertretern der Wählergruppe B und C(Lehrer und Lehrerinnen) aus Gründen der Selbſtachtung unmöglich, fernerhin ihr Amt auszuüben. Sie treten hiermit zurück. e Der Bezirkslehrerverein billigt den geſchloſſenen Rücktritt ſeiner Vertreter und ſpricht ihnen für ihre aufrechte Haltung in der ener⸗ giſchen Wahrung der der Lehrerſchaft amtlich gewährten Rechte ſeine volle Anerkennung aus. Er bedauert, daß der Vorſitzende des D.., Stadtſchulrat Dr. Sickinger, die kärglichen Mitbeſtimmungs⸗ rechte der Lehrerſchaft mißachtet und dadurch ein Zuſammenarbeiten der Lehrerſchaft mit der Schulleitung zur Ummöglichkeit macht.“ vom 3. Juli⸗Sonntag Der geſtrige 3. Juli⸗Sonntag brachte wiederum fürchterliche Hitze, die namentlich in den Vormittagsſtunden kaum noch erträg⸗ lich war. Abends kam dann die längſt erſehnte Abkühlung durch Regen und Gewitter das aber nicht ſo heftig ausfiel, wie man nach der tropiſchen Hitze erwartete. Auch hätte der Regen länger anhalten dürfen. Dennoch wollen wir uns aber dieſes Nieder⸗ ſchlages herzlichſt freuen, denn das hinnmliſche Naß war für Men⸗ ſchen und Tiere und die geſamte Vegetation von gleich wohltätigem und erfriſchendem Einfluß. Durch die langanhaltende Hitze war das Erdreich nahezu ausgedörrt. Dem Boden wurde durch den geſtrigen Regen wieder Feuchtigkeit zugeführt, wodurch das Wachstum ge⸗ fördert wird. Wir werden daher noch in dieſer Woche erhöhte Zu⸗ fuhren an Garten⸗ und Feldgewächſen auf dem Markt haben. Der Ausflugsverkehr war geſtern nicht beſonders; da⸗ gegen wieſen die Fluß⸗ und Strandbäder Maſſenbeſuche auf. Auf den beiden Neckarufern wimmelte es von Badeluſtigen. Aehn⸗ lich war es auf der Ludwigshafener Parkſeite, beim Bellen⸗ krappen und der Reſßinſel. Als abends der Regen einſetzte, flüchtete alles, ſo raſch es ging. Der Aufbruch geſchah in ſolcher Eile, daß viele erſt unterwegs ihre Toilette vollends beendeten. Die Frauen und Mädchen ſchüßten ihr Haar vor dem Regen dadurch⸗ daß ſie ihre Bademützen auf dem Heimwege aufbehielben, was allerdings einen etwas komiſchen Anblick hervorrief. Leſder hörte der Regen bald wieder auf. Sowohl im Heſſenlande wie im Neckartal war das Gewitter ſtärker und der Regen ergiebiger. Da das Barometer ſchon vom Samstag an etwas zurückging, hatten ſich vorſichtige über den ſie dann am Abend recht foh waren. eine Bürgerverſammlung llen. wurde ſtern wieder in Feudenheim abgeha Viele mußen 15 mit Stehplätzen begnügen. Es handerte ſich diesmul um die Aufteilung der Allmendgrundſtücke. Die Anſichten darüber waren verſchieden. Ein Redner war der Anſicht, daß es nicht zwei Klaſſen Bürger geben dürfe. Der Allmend ſollte aufgetöſt und friſch verteilt werden. Der Vorſitzeride der Kammiſ⸗ ſion meinte, man ſollde es machen wie in Sandhofen. Dort ſoll jeder Bürger einen halben Morgen erhalten. Ein Landwirt ver⸗ trat die Anſicht, daß man den alten Leuten die Allmendnutzung be⸗ laſſen ſollbe, zumal jetzt in ganz Deutſchland für die Altershilfe geſammelt werde. Die jungen Bürger ſollten mehr Ideallsmus igen. Von einem jungen Bürger wurde ihm hierauf erwidert, daß gerade die Landwirte diejenigen ſeien, die keinen Idealismus a würde Verſchiedenes anders ausſehen. So habe ein hieſiger Bürger einem alten Mann ſeine Allmendgrundſtücke Mart und ein paar Viertel Wein abgeknöpft. Auch wurde mnreeneeee. b finden in ihrem Spiel ſorgſame Beachtung, die Interpretation iſt durchaus korrekt. Vorzügliches bot auch Frl. Annemarie Hoff⸗ mann, die Violinſtücke don Händel, Martini, Couperin, Kreißler und Wieniawski ſehr feingeiſtig ausgearbeitet(von Milly Oe ſt an⸗ ſchmiegend und auswendig vortrug. Die Anſtalt hat in ihr eine tüchtige Kraft gewonnen. Die ſchon beſtens bekannte Pianiſtin Milly Deſt erſpielte ſich mit dem Vortrag des Intermezzo in Es und der Ballade in G von Brahms und der Rigoletto⸗Paraphraſe von Liſzt einen vollen Erfolg.— Das Pragramm teilt noch mit, daß die eee Grattolf, Moos, Frank und Oeſt aus der Seminar⸗Aus⸗ bildungs⸗ und Meiſterklaſſe des Direktors Friedrich Häckel hervor⸗ gegangen ſind und Frl. Hoffmann ihre Studien bei Konzertmeiſter Birkigt gemacht hat. Deutſche Muſik auf dem Salzburger Internalionalen Kam⸗ mermuſikſeſt. Während die Salzburger Feſtſpiele(Oper und Schau⸗ ſpiel) in dieſem Sommer ausfallen, iſt es nach außerordentlichen Echwierigteiten das Kammermuſikfeſt der Inter⸗ nationalen Geſellſchaft für Neue Muſit zu ſichern. Es findet vom 2. bis 7. Auguſt im 5 ozarteum ſtatt und es nehmen an ihnen alle, der Geſellſchaft angegliederten Sektionen teil. Die deulſche Sektion iſt mit Werken von Paul Hindemith, Ernſt Krenek, Manfred Gurlitt, Philipp Jarnach, Eduard Erdmann, Alois Haba und Buſoni in der Züxrcher Jury gewählt worden. Dieſe Werke werden vom Hayemann⸗ bezw. Amar⸗Hindemith⸗Quartett, von Alma Moodie, Jarnach, Gurlitt, Egon Petri und 8. T Grün⸗ berg ausgeführt. Von berühmten Muſikern ſind nebſt Schönberg aus dem Ausland Strapinsky, Bliß, Berners, Schoeck u. a. auf dem Feſt vertreten. Es wird zum erſten Mal eine geſchloſſene künſt⸗ leriſche Kundgebung aller Länder der Erde auf dem friedlichen Salz⸗ burger Boden ſein.— Auskünſte und Karten⸗Beſtellungen durch die Konzert⸗Direktion Hugo Heller, Wien I, Bauernmarkt 3. Eteratue Heinz Tovoke: Suſe Gaudi. Noman.(Dr. Eyslers u. Co. .⸗G. in Berlin) Das alte Liebes⸗ und Lebensproblem der Ver⸗ ſchiedenheit der Geſellſchaftsſchichten erhebt ſich zwiſchen den beiden jungen Menſchen, das Geſpenſt der Raſſenverſchiedenheit drängt ſich in ihre Herzennsgeſchichte und läßt ſie nicht zueinanderkommen. Die erſte Leidenſchaft zerbricht alle Schranken, aber bald meldet ſich die rauhe Wirklichkeit, und ſie müſſen erkennen, daß es keine Brücke gibt zwiſchen den alten Familientraditionen, in denen der Gellebte erzogen iſt und den ſo ganz anderen Anſchaungen, die in Suſe Gau⸗ dis Kreiſen herrſchen. Suſe Gauda hat ſich verſchenkt: nun ſteht ſie vor einem Konflikte, aus dem es nur einen Ausweg zu geben ſcheint. Volksſchule für ſich buchen darf, iſt dazu herangereift, unter voller von einem Redner kritiſtert, daß die Allmendgrunoſtückr überm Neckar meiſtens von den Seckenheimer Landwirten bebaut werden. Im ganzen bei 773 Bürgern ein Beſitz von 163 Allmendgrundſtücken. Zum Schluß wurde folgender Antrag einſtinunig angenommen⸗ „Die Teilung der Allmendgrundſtücke ift“ auszuſetzen, bis das Urteil für Erſatzgelände rechtskräftig geworden iſt.“ Unter„Verſchiedenes kritiſierte ein Bürger das Verfahren der Stadtgemeinde bei der Geländeverpachtung. Er wünſchte, daß das Gelände wie früher öffendlich verpachtet werde und nicht unter der Hand. Zum Schluß wählte man noch eine Kommiſſion der jungen Bürger, die mit der alben Hand in Hand arbeiten ſoll. Stadtrat Steobel 7 Am Samstag abend verſtarb im neuen Krankenhauſe Sbadtrat und Landtagsabg. Strobel. Mit dem Tode dieſes Mannes fand der ein arbeitsreiches Leben ſeinen Abſchluß. Strobel iſt am 16. Mai 1883 geboren, war zuerſt ſoztaldemo⸗ kratiſcher Parteiſekretär in Mannheim und dann vom Oktober 1911 bis 1916 Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums. Im September 1916 ſchickte ihn ſeine Partei in den Stadtrat, wie auch in den badiſchen Landtag. Trotz ſeiner vielſeitigen Tätigkeit gehörte er noch einer Reihe ſtädtiſcher Kommiſſionen an; ſo war er Milglied der Gehalts⸗ und Penſionskaſſe, des gemiſchten beſchließenden Aus⸗ ſchuſſes, der Finanz⸗ und Schulkommiſſion, der Friedhof⸗ und Roſen⸗ gartenkommiſſion u. a. m. Längere Zeit war er auch beſoldeter Stadtrat. Seine Partei zog ihn aber ſehr raſch wieder von dieſem Poſten zurück, da ſie ihn für ihre eigenen Dienſte gebrauchte. Er gehörte der gemäßigten ſoztaldem. Richtung an und war auch gegen andersdenkende ein liebenswürdiger Menſch. Auch in den Kreiſen der politiſchen Gegner hat Strobel, für den der Tod nach langem ſchwerem Leiden eine Erlöſung war, ſtets Achtung gefunden. * Verſetzt wird Profeſſor Wilhelm Schück an der Höheren Mädchenſchule in Lahr an die Eliſabethſchule in Mannheim und Profeſſor Dr. Theodor Uhrig an der Eliſabethſchule in Mannheim an die Höhere Mädchenſchule in Lahr. *Badiſche 10 000 Mark⸗Note. Amtlich wird uns gemeldet: Die von der Badiſchen Bank herausgegebene Badiſche Zehntau⸗ ſendmark⸗Note hat eine Größe von 9 13 om einſchl. je 5 Millimeter weißen Seitenrand. Die Note iſt auf weißem Waſſer⸗ zeichenpapier in Vierfarben⸗Buchdruck hergeſtellt. Die Vorder⸗ ſeite zeigt in der Mitte ein ſiegelartiges Dreieckſchild mit der hellen Aufſchrift„Badiſche Bank“, darüber zwei hellbeflügelte Greifen mit dem gelbrotgelben Landeswappen. Die untere Hälfte des bläulich⸗ braunen Schildes liegt auf breitem gelbbrauen Schriftband, das in der Mitte„Mannheim, 1. April 1923“, darunter die Vorſtandsunter⸗ ſchriſten„Betz, Böcker, Stern, Traumann“, zeigt und zu beiden Seiten vielgewunden hochflattert. Links trägt es teils in roter, teils in dunkelvioletter Antiqua die Worte: 10 000 Mark zahlt die Bad. Bank dem Einlieferer dieſer Banknote“, rechts in gleicher Anordnung den Strafſatz. Oben über das Wappen iſt im Bogen ein Schriftband mit dem Text„Mark 10 000.— Zehntauſend—, 10 000 Mark“ gelegt. Den Untergrund bildet ein Feld gelblichgrüner, vom Greifenwappen ausgehender Strahlen. Die Rückſeite iſt in gleichen Farben ge⸗ halten. Sie zeigt auf einem zwiſchen pier Bogen ausgeſpannten von verflochtenen Ornamenten zwei Profilköpfe(Erinnern und. trauen), deren einer— Toter mit Stahlhelm— nach links, deren an⸗ derer— mit hochfliegendem Haar nach rechts ſchaut. In den vier Seitenmitten ſteht jeweils bogenförmig die Zahl 10 000. Der Ent⸗ wurf dieſer Note ſtammt von dem Maler⸗Radierer Otto Hons Beier, Karlsruhe. F. K. Steigerung der Lebenshallungskoftlen. Die Reichsindeg⸗ ziffer der Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich nach den Berechnungen des ſtatiſtiſchen Reichsamtes für den 11. Juli, alſo für die zweite Juliwoche auf 21511(1913/14), die Steigerung gegenüber der Vorwoche(16 180) beträgt ſomit 32,9 Prozent. * Der Deutſche Buchhändlervorein hat die Buchhandelsſchlüſſel⸗ zahl auf 15 000 erhöht. *Neue Näßgarnpreiſe. Die Vertriebsgeſellſchaft Deutſcher Baum⸗ woll⸗Nähfadenfabriken(Nähgarnvertrieb) hat laut„Konfektionär“ mit Wirkung vom 9. Juli 1923 den Aufſchlag auf die neuen Grund⸗ preiſe vom 12, März 1923 von 15 300 Proz. auf 17100 Proz. erhöht. 3Im Silberkronz. Das Feſt der ſilbernen Hochgeit begehen am morgigen Dienstag der Vo der Krankenkaſſenbeamten Max Neuber und ſeine Ehefrau Marie geb. Geinitz, Bahnhof⸗ platz 9 wohnhaft. 8 Keine Apokhelergehülfen mehr. Apothekeraſſiſtent heißt ſeit der Aenderung der Prüfungsordnung für Apotheker 1921 der frühere Apothekergehilfe. Der Vorſtand des Deutſchen Apothekervereins batte das Reichsverſicherungsamt gebeten, die Verſicherungsämter anzuweiſen, daß ſie in den Mitteilungen über die Feſtſetzung des Wertes der Sachbezüge der verſicherten Perſonen für die pharma⸗ zeutiſchen Angeſtellten nicht mehr die alte Bezeichnung, ſondern die neue verwenden. Dem Verein iſt aber anheimgeſtellt worden, ſich deshalb unmittelbar an die Verſicherungsämter zu wenden. veranſtaltungen Wiener Opereltenſpiele Roſen Heute bleibt das Thea⸗ ter wegen Vorbereitungen geſchloſſen. Morgen gelangt in Neu⸗ einſtudierung die beliebte Operette„Fräulein Puck“ zur rung. Die neuen Koſtüme für Trude Reiter ſind im Atelier Fiſcher⸗ Riegel hergeſtellt. Man Kammerſpiele im Apollo-Thealer. Das Landes⸗ theater von Rudolſtadt bringt von Montag bis einſchließlich Don⸗ nerstag dieſer Woche noch die beiden Einakter Claudius“ und „Juana“ von Georg Katſer—5 Aufführung, um dann von Freitag ab ein Werk recht heiterer Art, das neue Luſtſpiel„Bobby, ſag' die 5 zu geben. Die Uraufführung des dreiaktigen Dramas „Die Frau des Kommandanten“ von Fritz Droop iſt endgültig auf Dienstag, den 24. Juli feſtgeſetzt worden. Aus dem Lande Beiſetzung von Auguſt Batſchari rr. Baden-Baden, 15. Juli. Am Samstag in den Abendſtunden wurde auf dem hieſigen Friedhof Fabrikant Auguſt Batſchari zur lezten Ruhe beſtattet. Außerordentlich zahlreich waren aus allen Teilen der Einwohnerſchaft, die nach der Stätte des Friedens gewan⸗ dert, die einem guten Menſchen die letzte Ehre erweiſen wollten. Unter den Anweſenden befanden ſich u. a. auch Fürſt Mar Egon zu Fürſtenberg. Amtsvorſtand Geh. Rat Freiherr von Reck und Oberbürgermeiſter Fieſer. Die Einſegnung der Leiche nahm in der Kapelle der kathol. Stadtpfarrer Martin vor, worauf der Sarg nach dem Grabe verbracht wurde. Die Liedertafel Aurelia ſang zwei Trauerchöre. Am Grabe gab dann Stadtpfarrer Martin ein ergreifendes Bild von dem Leben und Schaffen des Heimgegangenen, deſſen hervorragende Charaktereigenſchaften er in ebenſo ſchönen Worten würdigte wie ſeinen Wohltätigkeitsſinn. Dann wurden am Grabe unter entſprechenden Anſprachen eine große Anzahl von Kränzen niedergelegt, u. a. auch ſolche von der Handelskammer Karlsruhe, vom Aufſichtsrat der A. Batſchari⸗Zigarettenfabrik, der Angeſtellten und Arbeiter der hieſigen und der auswärtigen Fabriken und Filialen, der Liedertafel Aurelia, der Deutſchen liberalen Volks⸗ partei lvom Landtagsabg. Prof. Weber), vom Direktorium des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller und von der hieſigen Loge „Badenia zum Foktſchritt“. Die Trauerfeier hinterließ einen tiefen Eindruck und gab nochmals Zeugnis von der Beliebtheit und Wert⸗ ſchätzung, der ſich der eeereee zu erfreuen hatte. Heidelberg, 15. Juli. Das Baden im offenen Neckar hat auch in dieſem Jahre bereits wieder eine große Anzahl von Opfern ge⸗ fordert. So ertrank am 13. Juli beim Baden im Neckar bel Schlier⸗ bach ein 16jähriges Mädchen aus Ziegelhauſen. Die ſofort angeſtell⸗ ten Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. ):( Bruchſal, 15. Juli. Ein falſcher Ruhrflüchtling rief den Ober⸗ bürgermeiſter ans Telephon, bezeichnete ſich dabei als Oberbürger⸗ meiſter von Zweibrücken und keilte dem hieſigen Oberbürgermeiſter mit, er habe auf einer Konferenz erfahren. daß Bruchſal beſetzt würde. Dieſes Gerücht verbreitete ſich bald in der Stadt und rief Erzühlt, wie Tovote ſo etwas erzählt. Er wird ſeine Leſer ſchon finden. ſebhafte Aufregung hervor. Die Polizei konnte den falſchen Zwei⸗ brücker Oberbürgermeiſter ermitteln und feſmnehmen. 4. Seite. Nr. 321 Montag, den 16. Juli 1923 )( Bietigheim b. Raſtatt, 15. Juli. Am Samstag vormitta brach in dem Anweſen eines Eiſenbahners, der auch betreibt, ein Feuer aus, das raſch um ſich griff und das ganze An⸗ weſen einäſcherte. Das Feuer ſprang dann auf das nebenan liegende Haus, in dem ſich ein Kolonialwarengeſchäft befand, über. Auch dieſes Haus wurde ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr von Bietigheim und den umliegenden Oriſchaften konnte nicht ver⸗ hindern, daß auch ein weiteres Anweſen, und zwar das Beſitztum eines Landwirts vom Feuer ergrifſen und eingeäſchert wurde. Bei den Rettungsarbeiten ging ein Menſchenleben verloren. Dem Jeuerwehrmann Ritter aus Bietigheim, verheiratet und Vater von mehreren unmündigen Kindern, drang ein Feuerhacken in der Nähe des Kinns in den Hals ein und führte ſeinen Tod herber Der — 8 iſt außerordentlich groß. Die Brandurſache iſt nicht )Forchheim, 12. Juli. Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſi geſtern abend ereignet. Als ein verheirateter umbeleuchteten Fuhrwerk nach Forchheim fuhr, ſcheuten die Kuhe 5 Hierbei wurde der Land⸗ ir n das Auto eudert un ch rletzt alsbald ſtea r b. Lörrach, 13. Juli. Auf den Landſtraßen im Amtsbezirk Lörrach iſt nun für die Zeit vom 1. Mai bis 15. September an Sonn⸗ und Feiertagen der Autoverkehr verboten worden. Zuwider⸗ handlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 300 000 M. oder Haft beſtraft. Die Vorſchrift tritt bereits kommenden Sonntag in Kraft. Konſtanz. 12. Juli. In der„Deutſchen Bodenſeezeitung“ wird lebhaft Klage darüber geführt, daß die Sommerfriſchler am See ihre Zeit in erheblichem Maße zum Hamſtern benützen. Damit verſchärft ſich die Stimmung gegen die Fremden. Ebenſo werden Klagen darüber laur, daß Beſucher der Inſel Mainau gar keine Rückſicht auf Blumen und Sträucher nehmen. Es verlautet bereits, daß der Schloßherr der Inſel Mainau ſich mit dem Ge⸗ danken trägt, ſein Privateigenkum dem Publikum unzugänglich zu machen. Gerichtszeitung Tolſchlag Vor dem Karlsruher Schwurgericht wurde der ledige, 24iährige Kernmacher Alfons Wilhel maus Durlach wegen Totſchlags zu 10 Jahren Zuchthaus, 7 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wil⸗ helm hatte nach vierjährigem Zuſammenleben, wahrſcheinlich in der Nacht des 19./20. März, in Durlach ſeine Geliebte, die Witwe Hedwig Kuß aus Berlin, erwürat Zwei uneheliche Kinder, die dem Ver⸗ hältnis entſproſſen waren, ſuchte er mit ſich in die Pfinz zu ſtürzen, doch konnte er ſich aus Mitleid, ſo gibt er an, nicht zum Mord und Selbſtmord entſchließen. Den Totſchlag an ſeiner Geliebten ſelbſt gibt er zu, doch behauptet er in Notwehr gehandelt zu haben. * Heidelberg. 11. Juli. Ein überaus traurige⸗ Bild zerrütterter Familienverhältniſſe enthüllte eine Schwurgerichtsſitzung. Auf der Anklagebank ſaß der 20jährige Schuhmacher Adam Goth von Ep⸗ pelheim, der ſeinen Schwager den verh. Maurer polier Jakob Rieg⸗ ker aus Eppelheim durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzt hatte. Die Verhandlung zeigte, daß Riegler ein gewaltätiger und roher Menſch war, der wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruch mit den Strafgefetzen öfters in Konflikt geriet und der ſeine Ehefrau und ſeine Kinder in der gemeinſten Weiſe mißhandelte. Riegler ver⸗ brauchte ſeinen Verdienſt, ſeine Familie darbte und wenn er nach Hauſe kam, ſchlug er Frau und Kinder und zertrümmerte die Woh⸗ nungseinrichtung. Als es einmal gar zu toll zuging und Riegler ſeine Frau mit Halsabſchneiden bedrohte, rief dieſe ihren Bruder, den Angeklagten Goth. zu Hilfe. der ſchließlich zum Revolver griff und Riegler ſchwer verletzte. Die Geſchworenen verneinten die Schuld⸗ fragen, worauf der Angeklagte freigeſprochen wurde. Kommunale Chronik oftersheim, 11. Juli. Zur Behebung der Finanznot der Ge⸗ meinden iſt der Gemeinde aus Reichsmitteln ein Darlehen von 5 Millionen gegeben worden. Der hierüber abgeſchloſſene Darlehens⸗ vertrag wurde in der dieſer Tage abgehaltenen Bürgeraus⸗ ſchußſitzung einſtimmig genehmigt.— Die Fleiſchbeſchau⸗ gebühren ſind vom Gemeinderat im Benehmen mit den Fleiſch⸗ beſchauern neu geregelt worden. Auf Antrag de⸗ Gemeinderats be⸗ ſchloß der Bürgerausſchuß die Rückerhebung der Gebühren von dem Beſitzer des beſchauten Tieres bezw. Fleiſches im vollen Um⸗ fange.— Die Wohnungsnot iſt in hieſiger meinde beſonders kraß. Der Gemeinderat hat deshalb beſchloſſen, da mit Hilfe von Bauzuſchüſſen nur 1 Wohnhaus mit 2 Wohnungen erbaut werden kann, in eigener der Gemeinde 2 Doppelwohnhüuſer mit zuſammen 12 hnungen zu errichten. Nach der heutigen Wertbemeſſung beträgt der Bauaufwand etwa 700 Millionen Mark. Die Mittel ſollen bei verſchiedenen Kaſſen im Anlehenzweg flüſſig gemacht werden und aus den Einnahmen eines außerordentlichen Holzhiebes im Gemeindewald wieder zur Heimzahlung gelangen. Die Meinungen über die Vorlage waren geteilt, insbeſondere glaubte ein Feil die Verantwortung für ein derartiges Unternehmen nicht übernehmen zu können. Nach eingehender Ausſprache wurde ſchließlich der gemeinderätliche Antrag mit 30 gegen 12 Stimmen angenommen. 4 L. Wolldorf. 12. Juli. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung wurden autgeheißen: die Erhöbung der Herſtellungsgebühren für ein Grab auf 1200., die Erhöhung der Stundenlöbne der Not⸗ ſtandsarbeiter auf 6000 M. für Verheiratete und 5000 M. für Ledige: die Erhöhuna des Fuhrlobnes zur Beifuhr von Stückſteinen aus dem Steinbruch von Nußloch auf 53 000 M. pro Kubikmeter: die Neube · ſoldung des Kontrolleurs und der Schaffner an der ſtädt. Straßen⸗ bahn: der Umbau einer Gaſtwirtſchaft: ein Sonn⸗ und Feſttaasverbot für Kraftfahrzeuge in verſchiedenen Straßen der Stadt. Kleine Mitteilungen Dier Verpflegsſätze in den ſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten einſchließlich Sanatorimmn Harlaching wurden in München ab 1. Juli neu feſt t wie folgt: Einheimiſche: Säle 25 800., 3. Klaſſe 27 000., 2. Klaſſe 25 300., 1. Klaſſe 32 500.; Auswärtige: Säle 29 700., 3. Klaſſe 30 900 M. 2. Klaſſe 29 300., 1. Klaſſe 36 800 M. Heizzuſchlag(1. Oktober bis 30. April): Säle 3000., 3. Klaſſe 4200 M. 2. Klaſſe 5000., 1. Klaſſe 6800 M. Aerztehonorar, Verköſti Heilmittel, Bäder, Maſſagen, Unterfuchung und kung mit Strahlen ſind in Klaſſe 1 und 2 beſonders zu bezahlen. Unter dem Vorſitz des Berliner Stadtrats Schüning wurde in Berlin eine Tagung von Vertretern der ſtellen Berlin, Potsdam und Frankfurt a. O. halten. Beſprochen wurden vor allem die Mißſtände auf dem Ge⸗ biete des Lebensmittel', insbeſondere des Butterhan⸗ dels. Die beteiligten Handelskreiſe verkaufen freibleibend und be⸗ ſtimmen als ig den Preis, den die demnächſt ſtattfindende Butternotierungskommiſſion feſtſetzt. Dieſes Syſtem wurde aller⸗ ſeits als preistreibend gebrandmarkt, und es wurden die ſchärfſten Maßnahmen hiergegen empfohlen. Das Ergebnis der Tagung war die Gründung einer Seehen ſle ange S in der die mannigfachen gemeinſamen Fragen fämtliche Stellen einheinich entſchieden werden ſollen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Nbein-Pege id. 1 118 Fecar⸗Feaclſ ſd..7is ic ſiis. Schuſterinſel“.492.22 95 2232.24 Mannheim.68.85.65.68.8603.65 Kell..283.25.27.27 f3.283.25 Heilbronn Maxau.. 494.514.884.83483 18³ Mannbeim.3713.723.733.723.73.72 .19 f2.14 Mannheimer Wetterbericht v. 16. Juli morgens 7 Ahr Borometer 756,5 mm. Thermometer: 17.8 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 16,8»C. Höchſte Temperatur geſtern: 31.0 C. Niederſchlag:.2 Liter auf den qm. Süd 4, ſchwach bedeckt. Wurden bekannklich 1,20 Mill..-A. und 51,80Mill. 4 Rheinmühlenwerke, Mannheim Der Geschäftsbericht für 1922/3 behandelt zu- nächst die Geldentwertung, und ihre Folgen, wie Produktionsverteuerung, Kapitalbedarf, die Erhöhung des Aktienkapitals von 3 auf 15 Mill.&, und die Notwendigkeit weiterer Kapitalerhöhung. Auch im abge⸗ laẽfenen Jahre war die Gesellschaft nur zum Teil mit Mülle- rei für eigene Nechnung beschäftigt, zum andern Teil mit Lohnmüllerei für die Reichsgetreidestelle. Nach(alles in Mill. 4) 1,95(0,13) Abschreibungen werden aus 66,89(1,13) Reingewinn bekanntlich 100(20) pCt. Diyidende verteilk, wonach noch 45,26 zur Nerfügung der.V, ver- bleiben. Die Kreditoren sind mit 762,89 auf das Fünfzehn- fache des Vorjahrs gestiegen neben 1220,56(0) Wechselver- bindlichkeiten. Hie Schuldner betragen 224,33(15,80 neben 524,66(—) Reichsschatzwechseln, 188,11(1,29) Kasse, Schecks, Bank- und Postguthaben sowie 1064,79(35,47) Waren und Säckebestand. Die Anlagen sind ganz abgeschrieben. Die Gesellschaft ist seit der Besetzung des Mannheimer Hafens im März zur Stillegung des Betriebes gezwungen; Voraus- sagen für die Zukunft sind deshab nichf möglich. Die.-V. (18. Juli) soll teilweise Selbstversicherung und Kapital- erhöhung beschließen. Enzinger-Woerke.-., Worms Nach dem uns vorliegenden Geschäftsbericht für das am 31. Januar beendete Geschäftsjahr 1922ſ½3 ist die Gesellschaft sowohl auf ihrem Wormser als auch auf ihrem Breslauer Werk ununterbrochen ausreichend be- schäftigt gewesen. Trom der Schwierigkeiten in der Material-, hamentlich in der Brennstoffversorgung, konnte sie den Betrieb ohne nennenswerte Störungen durchführen. Die Erweiterungs- und Umbauten des Wormser Werkes, für die im vergangenen Jahre die erforderlichen Mittel bewilligt worden Waren, sind zum gröbten Teil fertig- gestellt. Die starke Beschäftigung des Breslauer Betriebes mache nun auch dort die Erstellung gröberer Neuanlagen nötig. Zu ihrer Durchführung bedürfe man neuer Mittel und beantrage deshalb eine weitere Er höhun g des Aktienkapitals. Diese vollzieht sich bekanntlich derart, daß die 2000 auf Namen lautenden Vor.z ugs- aktien in den übrigen Stammaktien Sueſengeen te Stammaktien umgewandelt werden, mit Dividen- denberechtigung ab 1. Februar 1923 unter gleichzeitiger E r- höhung des Grundkapitals um den Gesamtbetrag von 23 Mill. auf 32 Mill.% durch Ausgabe neuer Aktien zu je 1000„ und zwar um 21 Mill.& durch Ausgabe von 21 000 Stück Stammaktien und um 2 Mill.„ durch Ausgabe von 2000 Stück auf den Namen lautenden mit begrenzter kumulativer Vorzugsdividende ausgestatte- ten Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht. Der Rohgewinn betfrägt 457,83 Mill.. Für Handlungsunkosten und Abschreibungen, die unübersichtlich in einen Posten zu- sammengezogen sind, wurden 384,22 Mill. verwendet, s0 daß sich einschl. 0,21 Mill. Vortrag nach den erwähnten, als reichlich bezeichneten Abschreibungen und nach Verrech- nung der Tantieme für den Aukfsichtsrat, die gleichfalls vor- wWeg verbucht wurde, ein Rein gewinn von 73,82 Mill. 2 zuf folgender Verwendung ergibt: 800 pCt. Diyidende, die 56 Mill. erfordern, 7 pCt. Zinsen auf 2 Mill. Vorzugs- aktien mit 0,14 Mill. 44, Zuweisung zum Unterstützun konds 6 MiII., Vortrag auf neue Rechnung 11,68(0,21) Mill.&. Die Bilanz verzeichnet die Schulden mit 991,49 Mill. 4, die Aubßenstände mit 1018,12 Mill., die Warenbestände mit 68,09 Mill., Kasse und Wertpapiere mit 3,28 Mill. A. Die Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Geräte in Pfedders- heim und Breslau stehen nur noch mit 1,42 Mill. zu Buch, Mobilien, Fuhrpark, Modelle, elektrische Licht- und Kraft- anlagen, Wasserkraft-Anlage und Eisenbabnanschluß sind auf je 1„ abgeschrieben. Bei(pisher) 9 Mill. Grundkapital enthalten die Reserven 13,59 Mill.. Von den Teilschuld- verschreibungen sind noch 2,42 Mill.&4 in Umlauf. „Werbung für die Dollaranleihe. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstags Franz v. Mendelssohn hat die Handelskammern dringend aufgefordert, Dollar- schatzanweisungen in möglichst großem Umfange gegen Deviseneinzahlung abzunehmen. „Konservenfabrik Joh. Braun.-., Pfeddersheim bei Worms a. Rh. Die Gesellschaft berichtet für 1922/23 von leb- hafter Beschäftigung während des ganzen J ahres. Ende 1922 St.-A.(Kapitalerhöhung auf 95 Mill.) neu geschaffen, Woraus wieder eine gahze Anzahl Personalaktien an die Be- legschaft abgegeben Worden seien. Der Warenge winn ist von vorjährigen 22,87 auf 1436,12 Mill. A erhöht. Die nur in einer Position ausgewiesenen Spesen, Steuern und Zinsen stiegen von 16,95 auf 1282,79 Mill., die N betragen 109(0,17) Mill. 4, der Reingewinn 153,48(4,79) Mill. A, die Bividende auf die St.-X. ist bekanntlich 150(240 pCt. Für soziale Zwecke werden 10(0,20) Mill. 4, für die Reser- ven nichts(0,63 Mill. /) abgesetzt, für Vortrag 3,84(0,24) Mill. 4 abgesetzt. Der Werkerhaltungsfonds(i. V. 0,73 Mill. 4) ses für Instandsetzungsarbeiten verwendet. Die Bilanz verzeichnet Kreditoren in einer Position mit 2028,97 (168,54) Mill. A, anderseits bei Abbuchung säamtlicher Anlage- kon! 1 bis auf 1,41 Mill. Immobilien 25,73(0,15) Mill. 4 Kassa, 36,69(0, 49) Mill.&4 Effekten, 1470,17(23,97) Mill. 4 nicht mehr spezialisierte Vorräte und 754,58(19,78) Mill.&4 Debitoren. Ueber den Stand des Bankkontos(Ende Oktober 1922) 5,06 Mill. Bankguthaben gegenüber 37,56 Mill. 4 Bankschulden läßt sich nichts erkennen, so daf die Liqui- ditatsfrage nicht zu beurteilen ist. Im neuen Jahre lägen umfangreiche Bestellungen vor, die Fertigfabrikate seien durch— Witterungsverbältnisse zum Teil verteuert. Die Gesellschaft hofft u. a. durch ihre en Beziehungen zu einer ausländischen Geselischaft— Welche dies ist, wird nicht mitgeteilt, wurde auch in dem im Februar d. J. veröffentlichten Börsenprospekt nicht angegeben— den Ausgleich für eine regelmähige Produktion Zu finden. In Anbetracht der verworrenen Lage könne für das laufende Geschäftsjahr kein Urteil geben werden. Die.-V. (16. d..) soll auch über die ebernahme eines Teils der Versicherung in Eigenversicherung beschließen. Neue Aktiengesellschaft. Ins Handelsregister des Amts- richts Düsseldorf ist die Elektrizitäts- und Eisen-Industrie G. eingetragen worden. Das Aktienkapital beträgt 100 Mill. 4. Die Gesellschaft, deren sämtliche Aktien von den Gründern übernommen worden sind, führt die Geschäfte der bisherigen Elektrizitä-s- und Eisen-Industrie G. m. b. H. u. Co. kort, befaßt sich mit dem Vertrieb von Erzeugnissen der Elektrizitäts(Gropkraftanlagen und Motoren) sowie der Eisen- und Stahl-Industrie und steht in Beziehungen zur Brown, Boveri.-G. in Mannheim und führenden Werken der Großb- und Kleineisenindustrie in- und außerhalb des besetzten Gebietes. Der Verkauf der bisher von der Elektrizitäts- und Eisen-Industrie G. m. b. H. u. Co. ver- triebenen Spezialartikel ihrer Tochtergesellschaft, der Kon- takt.-G. in Frankfurt a..-Rödelheim, ist einer eigens zu diesem Zweck in Düsseldorf errichteten Gesellschaft über- tragen worden. Zweigniederlassungen werden in Bonn, Hagen, Hannover und Frankfurt a. M. errichtet. Vorstand ———.— ndel und Ind Poensgen, Justizrat A. Bartholomäus, Konsul Pr. Friederich in Düsseldorf, Landrat a. D. Karl Gerstein in Essen, Fabrik- besitzer Hans Bilstein und Theo Peddinghaus in Alten- vorerde i. W. * Zieh- und Walzwerk Hohenlimburg.-G. in Hannover. Unter dieser Firma jst mit dem Sitz in Hannover eine.-G, gegründet, welche die Herstellung von blankem Eisen un Stahl sowie kaltgewalztem Bandeisen und Bandstahl betreibt. Dem Aufsichtsrat gehören an: Wilhelm Raskop 2 Bochum-Hannover, als Vorsitzend.; Kommerzienrat Ingenieuf Wilhelm Brügmann zu Cassel, als stellvertr. orsitz.; Bank⸗ direktor Wilhelm Herberholz zu Bochum. In den Vor- stand sind die Herren Fabrikdirektor Albert Schulte-Mar- meling zu AHohenlimburg und Direktor Wilhelm Koch 2 Bochum berufen, als Prokuristen zeichnen die Kaufleute Herren Otto Kann zu Röhlinghausen, Heinrich Wieschenberg zu Bochum, Syndikus Dr. jur. et rer. pol. Hans Harke 2 Hannover, als Handelsbevollmächtigter Herr Wilhelm Mar⸗ tin zu Hohenlinmburg. FHandelsverkehr mit Italien. Wie uns die Handelskamme- ſür den Kreis Mannheim mitteilt, erhält sie seit kurzem r el mäßlig die von der neugegründeten deutsch-italienischen Han- delskammer in Mailand herausgegebenen wirtschaftlichen Mitteilungen. Die Handelskammer ist dadurch in der La Auskünfte über Angebofe und Nachfragen nach Waren un Vertretungen usw. zu éxteilen. Die Mitteilungen liegen Zur Einsichtnahme bei der Außenhandelsabteilung der Handel- W 5 4, 2 Zimmer 7, auf. Außerdem Wird darauf aufmerksam gemacht, daß Auskünfte ũb die Aus- und Einfuhr-Beschränkungen und Möglichkeiten Sowie über Zollfragen durch die Handelskammer kostenlos ertei werden. Deuisenmarki Handelskammerbescheinigung und Devisen- Gutschrift „Berlin, 16. Juli.(Eig. Ber.) Im Grofhandelsverkehn hat sich vielfach die Gepflogenheit herausgebildet, daß den Lieferant seinen Kunden eine Abschrift seiner Handelg- kammerbescheinigung übergibt, damit sie für ihn den Kauf- preis in Devisen anschaffen und auf sein Währungskontd gutbringen lassen. Durch dieses Verfahren würde das geselt liche Verbot der Zahlung in ausländischer Währung um⸗ gangen. Die Verordnung zur Aenderung der Valutaverord- und des Kapitalfluchtgesetzes vom 29. Juni und Ausführungsbestimmungen vom gleichen Datum enthal deshalb Vorschriften, die derlei Praktiken unterbir- den sollen. Abschriften der Handelskammer 1 gungen dürfen nicht mehr wie bisher in beliebiger Zahl, sondern nur noch erteilt werden, Wẽenn ein Be⸗ dürfnis nachgewiesen ist. Werden trotzdem mehr als 2wel Abschriften erteilt, so erhalt die Prüfungsstelle Nachricht damit sie nötigenfalls einschreiten kann. Aufgrund der Be- scheinigung darf dann den Auftrag zum Devisenerwerb noch der handelsrechtliche Vertreter oder eis bevollmächtigter Angestellter der Eirma& teilen. Die Devisenbank darf die Gutschrift des&. worbenen Betrags auf ein Gesellschaftskonto der Firma nuf vornehmen, wenn die Bescheinigung oder eine Abschrift Zuweisung bei ihr hinterlegt ist. Mannheimer Devisenmarkt, 16. Jull..30 vorm.) Nach 4 sich folgende Kurse: New or ollan London 1025000, i Italien 9580, Prag 6670. ———— Tendenz: Die Reichsmark kam nachbörslich mit 0,0004½ Cents auf New Lork, was bei uns einem Dollarpreis von 222 22 4 ents prechen würde. Wie wir hören, liegen wieder grobe Kanfaufträge für dringenden Bedarf vor; auch die Ver längerung der Rheinbrückensperre bzw. der Verkehrss zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet wirkt im erhöhten Bedarfs. Zudem läßgt die neueste Rede Poi- carés abermals die unversöhnliche französisch“ Haltung erkennen.* Kurse der Federal Reserve Bank, New- Lork ſür Reparationslieferungen im freien Verkehr nach Frankreich. Da- 1 Coldmark 1 Goldmak 1 Goldmark tum französ.=helgische—— es. 1 Sager 1923 PFranken Franken ee ee e 29. 6..912 4,590 5,377 309 702,716.25821625281 30. 6. 3,937.635 5,239 39 702,716 desgi. 2. 7. 4031.,745 5,439 39 702, 716 desgl. 3. 7..010.736 5,390 39 702.716 desgl. .7.058 4812 5,426 47 643,59 diesgl. dessi-. Wochendurchschmnittskurse: 11 Nöds 3½:%— 400%%%n a4e Monatsdurchschnittskurse Juni 1923: „%„eeess 24 1%% be. Da- 1 Dollar I engl. Plund I frz. Frankeuſi belg. Frank. tum Papiei-Mk.=Papler-Mk. Papier-Mk. Papier-Mk. papfer- Mx 20. 6. 160 666,667 765 500000J Iq 150,00 ð 650000 7— 30. 6. 166 666,667 763 333,333 10 083,333 8 566,667 7316.8617 2. 7. 166 666,67 762 183.333 9 850,000 8 366,567 7238,5 3. 7. 166 666,667 760 416,667 9 900,000 8 383,333 7250 000 5. 7. 200 000,000 910 540,000 11 740,000 9 900,000 8 6400⁰0 Wochendurchschnittskurse: 171 d. ce6, 142 88,148 686 990,46 8 742.857 1 450000] 6 668 f60 Monatsdurchschnittskurse Juni 1928: 1 101 s62.500 J 468 678516J 309,500 8 46281s 4646, 4. 7. Keine Notierungen, da Feiertag. Amerikanischer Funkdienst New Tork, 14. Iull.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verbotem. 125 18. 14. Zuf. zus. 3000 stand wt 12. 3 Katte looo 11.——.— Elektrolyt 14.48 14.75 Ored. Bal..— 87 zull.50—.— inn loko 38.25 36.25 Zudker gentrt.78 0 r..85—.—Blel.—.— Terpentin 84.— 95.— dezemb..12—.— ink 682.2 Savanna 88.0 HArz.01—.—] Elsen 26.— 28.—] M. Orl Baum 27.33 2— al 701—.— Weldbeen.82.52 Welren rot 11628%½ Baumw. looo 28.— 28.— Sohmalz w. 11.88 11.82 Hart loko 116.25 10. Jull 27.15 25.23 Talg.85.85 Mals ſoko 101.25 10 dugust 29.06 2595 Sadwesstäl 10 52 10.62 Menl eledr. er.— Septemb. 25.28 24.93 Septemb. 10.— 10.— hüchst Pr..50 Oktober 24.50 24.17 Petrol. oases 15.0 15.40 Getrütr. Engl. 5s 2 Hovember 24.07 23.83 tanke.0.¼50 Lontbenf 2— Chicago, 14. Jull.(Wa) Funkdlenst.(Maochuruok verboten). 18. 14. Woelzen lull 100. 18 98.65 Roggen Dez. 65.25 64.25 Sohwelne „ Zept. 99.65 98.15 Sobmalz zul 10.8 10.82 ſeloht nledr..65 nale 0 826 820„ Ocer 11.— 10.87 abebet. 2 f „ Sopt. 76.45 75.15 Pork———.— scohw. nieur.60 natet Sept..45 34.25 Rippen Sept..35.85 nüchst..55 3 „ bes. 345 38.15 Apsok niedr..88.0 zu Oeage 43000 Rohgen Spt. 63.45 62.50 höchat. 9 50.50 Westen 1289000 „Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Maunh General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. guß Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: fl Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpo sind Ernst Hesterberg in Bonn, und A. Beckmann in Düssel- Wasserwürme des Rheins am 16. Jull morgens 6 Uhr: 17½ C — dorf. Den ersten Aufsichtsrat bilden: Kommerzienrat C. R. Richard Schönfelder; für Gericht und Sport. Willy Müller; für nachrichten, Lofales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kuhe⸗ für Anzeigen: Karl Hügel. e r orne — ˙-F · : ̃ ˙e...̃⁵Vpn Mar⸗ ute: 1 88 — —. * 7 TagaAANE 84. 2 4 roße Ver- inne oin- che ee S Nen — — — 2 — 2 den Der Sport vom Sonntag. Nr. 15 Montag, den 16. Juli 1923 manunheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) rr 15. Deutſches Turnfeſt München, 15. Juli. 1 erſten Haupttage des 13. Deutſchen Turnfeſtes, daum zu ne Geſamtzahl der Teilnehmer und Gäſten von 500 000 wohl drächtige hoch angenommen werden wird, wurden in ihrem von — m Wetter anfänglich noch beſonders begünſtigten Verlauf zu — waltigen Kundgebung für deutſche Einheit und memalz wie ſie in München und wohl auch im ganzen Reich noch von fr zuſtandegekommen ſein dürfte. Faſt 150 Sonderzüge hatten 200 000 dtag bis zu den frühen Morgenſtunden des Sonntags etwa utſche Turner und Turnerinnen aus allen Teilen des deut⸗ achgebiets herangebracht. Die feierliche Aebergabe des Bundesbanners. Mmpfg brend auf den verſchiedenen Feſtgeländen noch die Mehr⸗ ſhren Fac die Vorkämpfe in den Staffelläufen und Einzelkämpfe ten Köntatnana nahmen, ſammelten ſich auf dem würdig geſchmück⸗ Ueber am Samstag abend Zehntauſende, um der feierlichen un— e des Banners der deutſchen Turnerſchaft an die Stadt rräſſdent beizuwohnen. Als erſter Gaſt war der bayeriſche Minſſter⸗ reglerung Dr. v. Knilling, mit zahlreichen Mitgliedern der Staats⸗ ng. Vertreter des Landtages, der Stadt und aller Körper⸗ vrächeie der Wiſſenſchaft erſchienen. Im feierlichen Zug wurde das wo DBundesbanner unter dem Schutz des Turnkreiſes Leipzig, batte s lezte deutſche Turnfeſt vor dem Kriege 1913 ſtattgefunden baſte Vann Königsplatz geleitet. Fanfarenklänge und der meiſter⸗ Ebre· leenaa von Kreutzers Chor„Die Himmel rühmen des Ewigen den feierlichen Akt der Uebergabe des Banners ein. ſodann here Oberbürgermeiſter von München, Dr. v. Borſch hieß Leutſch die deutſche Turnerſchaft namens des Hauptausſchuſſes des großen Turnfeſtes in München willkommen. Die Mahnuma des was di Banernkönigs, Ludwig., die Deutſchen möchten nie vergeſſen, fand e Befreiungskriege notwendig gemacht und wodurch ſie ſiegten, begeistern. dem Redner in den Mittelpunkt ſeiner Anſprache geßeellt, nerſ* Widerhall. Für den Hauptausſchuß der Deutſchen Tur⸗ die Feſtl übernahm der erſte Vorſitzende der Turner, Dr. Berger, daß in einer Anſprache, die der Erwartung Ausdruck gab, und zus Feſt der deutſchen Turnerſache und dem Vaterlande zur Ehre zer der ſchen Spr zum Rutzen gereichen möge. In Dankbarteit gedachte der Red⸗ Nuhr deutſchen Volksgenoſſen im beſetnen Gebiet, am Rhein. an der Beſuch nd in der Pfalz und gelobte ihnen, die ein Machtſpruch am deutf.82 Feſtes verhinderte, alle Zeit unwandelbare Treue der Lande Turnerſchaft. Sein Hoch galt der Stadt München und dem Bahyern. Ani Ittens der Staatsregierung entbot Miniſterpräſident Dr. v. Lüge ing deren herzliches Willkommen. Der auf einer infamen aus ſaehaute Verſailler Vertrag zwinge, ſo führte der Red⸗ teit uz mehr denn je alle deutſchen Stämme zur Einig⸗ gedentend zum geſchloſſenen Abwehrwillen. Mit Scherz und Trauer — 0 wir der Brüder und Schweſtern im beſetzten Gebiet, mit des Tuunr uns im Geiſte vereint fühlen. dem Machtaebot des Fein⸗ präſtdeot zu bieten. Mit beſonderer Freude begrüßte der Miniſter⸗ leuten ut die 3000 Saarkurner und entbot ihnen wie den Lands⸗ Gelöbnin der baneriſchen Pfalz und in den beſekten Gebieten das würde is, daß Bayhernalle Zeittreu zum Reiche ſtehen Volksg Dem geſamten deutſchen Volk und der großen unzerreißbaren ſchen Uber Ichaft galt ſein Hoch. Mächtig pallte das Lied der Deut⸗ ſtebens er den weiten Platz, die das Gelöbnis treuen Zuſammen⸗ aller deutſchen Stämme bekräftiaten. Bortaachdem ein Vertreter des Turnkreiſes Leipzig mit Gedenk⸗ Nane an die große Völkerbefreiungsſchlacht vom Jahre 1813 das — Deutſchen Turnerſchaft in die Hände der Stadt München des he n hatte. verſicherte Bürgermeiſter Dr. Küchner die Gäſte Anſpra zlichſten Willkomms der baueriſchen Landeghauptſtadt Seine klang in der Erwartung aus, daß das Banner bald über Fahn glücklicheren Deutſchland wehen möge. Mit einem ſinnvollen München ruch heftete ſodann Rechtsrat Schlicht namens der Stadt s ff. dem Bundesbanner ein prachtvolles von der Stadt gewid. überwär önenband an, worauf die eindrucksvolle in ihrem Verlauf boch in digende Kundgebung mit dem Turnerlied„O Deukſchland Ebren“ einen weihevollen Abſchluß fand. 3 Die offizielle Eröffnungsfeier abgelrehntaufende von deulſchen Turnern und Turnerinnen aus den deulſ Lunten Gebieten im Oſten, aus dem bedrängten Weſten, aus der Regt Sprachgebieten außerhalb des Reiches, ferner Vertreter batten ficrung, der Vehörden ſowie des Pautamente in aroßer Zag⸗ Veuſchen aun Samstag abend zu der offizzelen Eröffnung des 18. Sbaalsren; Turnfeſtes eingefunden. Hier begrüßte namens der deg Aiſchen Kultusmimiſter Dr. Matt alle, die aus den Gauen Deuſſden 745 gebietes und ſelbſt über das Weltmeer zum daß dia ſcden urnfeſt gekommen waren. Der Miniſter betonte, ihren urnbewegung beſonders durch die ſittliche Idee menſchent t erhalke, 15 ihr innewohnt, der deutſchen Volks⸗ zu d in 1 25 Dieſen*2 möchten die deutſchen Turner hinaustragen ſtadt die ande. Alle Güfte möchten aus der baveriſchen Landeshaupe⸗ mit de lleberzeugung mitnehmen, daß Vayern gewillt ſ, 155 Reich treu zufſammenzuſtehen, bis einſt wie⸗ weilende utſche Volk dafteht wie vordem. Den ſern von München den zahlne turnern des Rhein, Nuhr“ und Pfolskreiſes, aber auch bot Mich anweſenden Ausgewieſenen aus dieſen Gebieten ent⸗ den die herzlichſten Grüße der Staatsregierung, ebenſo nenden— rnern und den außerhalb der jetzigen Reichsgrenzen woh⸗ utſchen Brüdern. 0 Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaſt Profeſſor Berger die fFö m Namen der Deutſchen Turnerſchaft allen Behörden für 7 des Feſtes. Die deutſche Turnerſchaft ſei Richtun nationgliſtiſchgeweſen. Ihr gelten Leute aller deulſch den gleich, wenn ſie nur deutſch denken, deutſch fühlen und Pl. iwandeln. Wer das Wort Vaterland klein ſpreche, habe keinen ſeine Juder Deutſchen Turnerſchaft. Sie treibe keine Partet und land mir Fenpolitit. Allezeit ſei ſie bereit, für das deutſche Vater⸗ altsultehen. 33 wenn es ſein muß, auch mit Leib und Leben n ihe n Geiſt Jahns möge die Deutſche Turnerſchaft bei lelbſt, en Mitgliedern pflegen. Freiheit und Ehre kommen von Zeit chloß der Redner, wenn das Volk reif iſt und wenn die i. ein t Veide aber köngen nur veiſen, wenn dae Volt einig iſt dwietracht Mahnung an die deutſchen Turner, überall den Hang zut die innere in bekämpfen und die Bereitſchaft hinauszutragen und unbeugſan Einigung des deutſchen Volkes auch unter Opfern mit deg Porſihen nſchloſſenheit weiter zu erſtreben, klang die Rede 8 en aus. Bar men der 2. Vorſitzende der DeutſchenTurnerſchaft Profeſſor den abgetnernens des Hauptausſchuſſes, insbeſondere den Gäſten aus decle, ra e Gebieten herzlichen Willkommensgruß entboten meiſter S ch im Auftrage des Stadtrates München der 1. Bürger⸗ 8 id zu den Verſammelten. Er gedachte des 13. Deut⸗ ſchen Tianen ungehf rnfeſtes als einer ernſten Bekundung des ſtarken Willens inde großen Züge, die vom Karlsplatz vereint marſchievten, t und dem deutſchen Vaterland mit Herz und Hand Darauf machte die Polizei von der Hiebwaffe legte feierlich Verwahrung ein gegen Grauſamkeit, Nechtsbruch und Tyrannei. Den Volksgenoſſen von der Pfalz und der Saar, von Rhein und aus dem Rührgebiet bekräftigte der Redner das Bekennt⸗ nis zur Einheit des Reiches und zur Geſchloſſenheit des deutſchen Volkstums. Namens der Reichsregierung entbot Miniſterkal⸗ rat Dr. Bellengar die Grüße, namentlich des Reichsminiſters des Junern, der zu ſemem größten Bedauern verhindert ſei, an dem Feſt teilzunehmen. Die Reichsregierung fühle ſc einig mit den Re⸗ gierungen der Länder in dem Wunſch, daß das Deutſche Turn⸗ feſt ein Zeugnis von deutſchem Geiſt und deutſcher Kraft ablegen möge. Viel bleibe zur Fördrung der Leibes⸗ übungen auch angeſichts der großen Finanznot des Reiches zu tun. Das Ziel, alle Kräfte zuſammenzufaſſen zum Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes möchten auch die deutſchen Turner wie bis⸗ her kräftig vertreten. Als letzter der offiziellen Redner hieß der 2. Bürgrmeiſter Dr. Küchner⸗München die deutſchen Turner namens des 4 ſchuſſes für das 13. Deutſche Turnfeſt willkommen. Der Redner unterſtrich, daß den Turnern des beſetzten Gebietes die Teilnahme am Feſt zwar verboten und unmöglich gemacht werden konnte, daß aber das geiſtige Band zwiſchen ihnen und den deutſchen Turnern in München zu unterbrechen, unmöglich geweſen ſei. Seine An⸗ ſprache klang aus in der Erwartung, daß das 13. Deutſche Turn⸗ ſeſt ein Weckruf an alle deutſche Herzen, aber auch an das Welt⸗ gewiſſen werden möge. Das vaterländiſche Feſtſpiel mein Volk“, das im Mittelpunkt der reichen Folge von Darbietungen des wei⸗ teren Abends ſtand, löſte auch hier wieder ſpontane Kundgebungen von beſonderer Eindringlichkeit aus. Der Hauptſonntag Schon in frühen Morgenſtunden des Sonntages bewegten ſich ſtarke Züge von deutſchen Turnern und Turnerinnen nach den ihnen zugewieſenen Sammelplätzen, um dort Aufſtellung zu nehmen. Hunderttauſende don Menſchen mögen als Zuſchauer nach München gekommen ſein. An verſchiedenen Hauptpunkten der Stadt, die der Feſtzug berührte, warteten beſondere Ueberraſchungen. So grüßten am Karlstor Münchener Kindel aus den Lucken des Tors. Am Marienplatz hatte die Metzgerzunft Aufſtellung genommen, die in maleriſchen Zunftgewänden des ſpäten Mittelalters die Züge be⸗ grüßten. Lanzenreiter, Herolde und Bannerträger in hiſtoriſchen Trachten eröffneten den erſten Zug, deſſen erſte Gruppe von einer großen Zahl von ausgewieſenen Turnern der beſetzten Gebiete, aus dem Ruhrgebiet, des Rheinlandes und der Pfalz ildet wurde. Brauſende Heilrufe grüßten die Wackeren, die für das Deutſchtum das Opfer der Heimat gebracht hatten. Abermals dankte brauſender Heilruf den wackeren 3000 Turnern von der deutſchen Saar, die Tagesmärſche unternehmen mußden, um in das unbeſetzte Deutſchland zu gelangen. Ein allegoriſcher Feſtwagen ſymboliſierte mit einer mit Ketten umſchlungenen Pyramide die ferngehaltenen Kreiſe Ruhr und Pfalz der Deutſchen Turnerſchaft. Mit dreifachen Gut Heil dankten die mit Eichenkränzen und Grün reich geſchmückten Turner dieſer Gebiete. Die Zünfte in ihren hiſtoriſchen Trachten und die Mün⸗ chener Künftlerſchaft eröffneten die Kreisgruppen der Züge. Den ſaarländiſchen Turnern und den Kreiſen Rheinland und 1* biet, die durch ausgewieſene Turner vertreten waren, ſchloſſen ſich die Turnkreiſe Weſtfalen, Akademiſcher Turnbund, Deutſcher Turnkrei⸗ der Tſchechoflowakei. Baden, der Deutſche Turnverband der Tſchechoflowakei, dann die Kreiſe Norden, Unterweſer, Ems, Hanno⸗ ver, Braunſchweig, Oberweſer und Südbayern an. Noch waren die letzten Gruppen des erſten Hauptzuges nicht am Marienplatz vorbei⸗ kommen, als die Spitzen des 2. Juges, gebildet von den wackeren urnern Oſtpreußen und den abgetrennten Gebieten des deutſchen Oſtens den erſten Zug kreuzten. Auch ſie wurden mir brauſenden Heilrufen empfangen. Punkt 12 Uhr geboten Kanonenſchlage und Trommeiwirbel kurzen Halt. Mit entblößen Häuptern gedachien die deut ⸗ ſchen Turner in München ihrer im Wellkerieg zu Taufen⸗ ſenden gefallenen Kameraden. Nach altem Brauch erſcholl das Lied:„Ich hat einen Kameraden“ Nach minntenſangem Ge⸗ denzen ſetzten die Züge ihren Marſch fort. Heber 6 Stunden dauerbe es, bis die letzten Gruppen der beiden auf dem Feſt⸗ gelände eintrafen. Hier ſen ſich Jehndauſende von 2 uern eingefunden, um den Maſſenübungen heizuwohnen. Zu d war eine bisher unerreichte Zahl, gegen 40 Turner und weit über 10 000 Turnerinnen angetteten. Die Durchführung der Uebungen ergab Bilder von einer bisher mie geſehenen Eindringlichke t und Schönheit. Bedauerlicherweiſe mußten dieſe Vorfüthrungen, die von großer Wirkung auf die Zuſchauer waren, wegen eineg plötzlich hereinbrechenden Gewitters 8 5 werden. Die Ergebniſſe der vor ben Freiübun d. eführten Entſcheidungsläufen bis zur Stunde noch nicht genau ermitteit. Iwiſchenfälle vormittag hatze die Nationalſoqialiſtiſche Arheiter⸗ partei in dem Jirkus Krone eine Maſſenkundgebung einberufen, welche die polizeiliche Genehmigung gefunden hatte. Nach Schluß der Kundgebung verſuchte ein ſbarker N. Natzonalſozialiſten mit entrollter enkreuzfahne e m polizeilichen Verbot in die innere Stadt zu marſchieren. Ein ſtarkes beritienes Polizei⸗ aufgebot wurde von den Nationalſozialiſten in der Nähe des Ver⸗ kehrsmuſeums, als es die Aufforderung zur Einholung der Fahne durchſetzen wollte, mit Meſſern und mit S. ſſen bedroht. ebrauch und zog auch blank. In kurzer Zeit war der Platz geſäubert. 2 Standarten und eine Hakenkreuzfahne wurden den Nationalſozialiſten abge⸗ nommen. Auf Grund dieſer Vorfälle wurde eine zweite Maſſen⸗ verſammlung, die für Montag angeſetzt war, verboten. Der Völ⸗ kiſtze Beobachter, der eine kendenzlöſe und entſtellte Darſtellung orgänge gebracht hatte, verfiel der Beſchlagnahme dieſer V Am glelchen Tage wurde wegen der drei A ete. emonſtrations⸗ Am Sams des Bierpreiſes von den Turnern ein zug veranſtaltet, der auch an einigen Brauerien einige Scheiben einwarf. Offenbar auf Grund dieſer Vorgünge hat ſich der Deutſche Braubund veranlaßt geſehen, die neren Bierpreiſe erſt am kom⸗ menden Diensſag in Kraft zu ſetzen. Die erſten leichtathleliſchen Weltkämpfe beim Münchener Turnfeſt 100 Meter⸗Lauf(Damen): 1. Wolter(Tv. 60 München) 12% Sek.; 2. Junker(Ta. Kaſſel) 13 Sek.; 3. Meinrenker(Olben⸗ bürger Tb.) 13 Sek.— 100 Meter⸗Lauf(Herren: 1. Gerke (Mcv. Braunſchweig) 10,9 Sek.: 2. Lehfeld(MTvo. Friedrichshof) 11,1 Sek. 3. Biebrich(A. Tv. Leipzig) 11,1 Sek.— 400 Meter⸗ Lauf: 1. Neumann(mannheimer Turngeſellſchaft) 50,3 Sek.; 2. Verchtold(MTv. München) 513 Sek.; 3. Konieznn (Berliner Turnerſchaft) 52,2 Sek.: 4. Aleys(Jahn 77 Magdeburg) 52.8 Sel.— Weitſprung: Rübel(To 92 Sprengbera) 6,54 Meter: 2. J. Schmid(Tv. 60 München) 6,53 Meter; 3. Dahms(Tv. Osna⸗ Meter; 4. Adam(To. Pfalzel) 6,33 Meter. Bender. Das Bis⸗avis ſteuerte Herr Fri Das Baden⸗Badener Nuto⸗Tournier Ingenieur Kappler gewinnt mit Benzwagen endgältig den Robert Batſchari⸗Preis. Am Samstag fand die Veranſtaltung in der Geſchicklich⸗ keitsprüfung ihren Fortgang. In meiſterhafter Weiſe ver⸗ 5 85 es die einzelnen Fahrer, die geſtellten ſchwierigen Aufgaben zu löſen. Die Preisperteilung ergab, daß Herr Kappler aus Gernsbach endgültiger Gewinner des Robert⸗Batſchari Wander⸗ preiſes mit ſeinem Benzwagen iſt. Bereits voriges Jahr konnte Herr Kappler den Preis mit einem Benzwagen erringen. An zweiter Stelle folgt dichtauf Herr Nallinger jr. Mannheim gleich⸗ falls mit einem Benzwagen. Herr Kappler hatte die Wertungsziffer 380, 346 erringen können Herr Nallinger 378, 260, an dritter Stelle ſteht Herr Otto Hofmann aus Leipzig auf Preſto, Wertungs⸗ ziffer 375, 675; 4. Direktor Ewald Krotz(Frankfurt) auf Adler, Wertungsziffer 322, 521; 5. Herr Paul Ehrhardt(Frank Urt) auf einem Wagen der Heſſiſchen.⸗G., Wertungsziffer 313, 639; 6. Herr Emil Scholz(Frankfurt) auf Adler, Wertingsziffer 306, 808: 7. Herr Karl Joerns auf Opel, Wertungsziffer 292, 812; 8. Herr Kluge aus Königswartha bei Dresden auf einem Benzwagen, Wertüngsziffer 284, 855; 9. Herr Otto Kleyer(Frankfurt) auf Adler, Wertungsziffer 265, 773; 10. Herr Dr. Karl Tigler(Frank⸗ furt) auf einem Benzwagen, Wertungsziffer 234, 356. Am Sonntag vormittag fand die Schönheitskonkur⸗ renz ſtatt. Die Prüfung der einzelnen Wagen war ſehr ſcharf. Am Schluſſe waren nur noch wenige Wagen da, die in den engeren Wettbewerb kamen. Unter den ausgezeichneten Wagen befand ſich auch ein geſchloſſener Benzwagen von Direktor Dr. Brecht⸗ Mannheim, der in der Klaſſe der geſchloſſenen Wagen den erſten erhielt. Die gernauen Ergebniſſe der Schönheitskonkurrenz ind: Phaetons: Pappler(Köln) auf Adler, Kardſſerſe Pappler. Kammerſänger Vohnen(Berlin) auf Adler, Karoſſerie Pappler. Hotelbeſitzer Adlon(Berlin) auf Mercedes, Karoſſerſe Mercedes. Kruck(Frankfurt) auf Selve, Karoſſerie Kruck. Sport⸗ wagen: Schwergers(Karlsburg) auf Mercedes, Karoſſerie Mercedes. Hofmann(Leipzig) auf Preſto, Karoſſerie Zſchau. Frau Merck(Darmſtadt) auf Steiger, Karoſſerie Steiger. 8 örickſe(Bielefeld) auf Karoſſerie Dürkopp. Sonder⸗ preis in der Sonderklaſſe: Behrends(Düſſeldorf) auf Mer⸗ cedes, Karoſſerie Mercedes.— Geſchloſſene Wagen: Direktor Dr. Brecht(Mannheim) auf Benz, Karoſſerie Benz. Hofmann (Leipzig) auf Elite, Karoſſerie Iſchau. Geheimrat Kandt(Gotha) auf Dixi, Karoſſerie Dixi.— Landauletts. Caprioletts eeh 2 Nesden reer N S G5er eN (Berlin) er N rödet annheim — 4 meege Frau H. Roth(Frankfurt) auf Mer⸗ des, f 5 Den Höhepunkt und erreichte das Turnier in der Autoſchau, die am N ttag ſtattfand. Sie zeigte die Ent⸗ wicklung des Automobils von den Anfängen bis zu dem modernſten Sport⸗ und Luxuswagen. Die u war von Direktor Schulze⸗ Baden⸗Baden angeregt worden. Stürmiſche Ovatidnen wurden dem Sojährigen Senforchef der Firma Benz Mannheim darge⸗ bracht, als er mit dem erſten von ihm ſelbſt erbauten Wagen Biktoria durch das Spalier der Zuſchauer fuhr. Neben ihm hatte ſein älteſter Sohn Eugen Platz genommen. Herr Schulze begrüßte Herrn Benz, der trotz ſeines hohen Alters gekommen war und überreichte ihm ein Ehrendiplom. Dem Viktorſawagen ſchloß ſich ein Dreirad an, das Herr Benz vor Jahrzehnten erbaut hatte, die Steuerung hatte der älteſte Fahrmeiſter des Herrn Benz, Herr In langer Reihe kamen dann die anderen Benzwagen. Held, das Phaeton, der erſte von Benz Meiſter Axtmann, das Velicoped Direktor Dr. Brecht, das Comfortable Meiſter Andris, das Duc Meiſter Pfanz, das Ideal Meiſter Wolf. Das Benz⸗Tonne au wurde von Herrn Richard Bienz, dem jüngſten Sohne des Herrn Benz geſteuert, ſeine Mutter hatte neben Platz genommen. Weltrekordwagen Benz 1909 ſah den hrer Hörner am Steuer, den Prinz Heinrich⸗ wagen 1908 fuhr Herr Nallinger jr., neben ihm hatte ſein Vater Baurat Dr. Nallinger Platz ommen. Das 16/50 PS. Runaboud 19 23 lenkte Direktor Dr. Nibel. Der Aukoſchau ſchloß ſich der Korſo der eleganten Wagen an, ſo daß man die Ent⸗ wicklung des Autos in 155 ganzen Deuklichkeft vor ch hatte. Abends fand dann die Preisverteilung ſtatt. Die ſonntägigen pferde⸗Rennen Grunewuld 4300 Mark. Wannſee⸗Rennen. 1400 Meter. 1. San⸗ uiniker 2. Revanche(B. Stolpe), 3. Walküre Unplaziert: Ritter Blaubart, Lavinla. Tot.: 30:10; Plaß: 22, 63:10.— Pergoleſe⸗Rennen. 16000 Mark. 1600 Mir 1. Ganelon(D. Schmidt), 2. Kardinal(Baſch), 3. Fliegender Hol⸗ länder ſch). 3 Pferde liefen. Tot.: 10:10.— Signorina⸗ Ausgleich. 4300 ark. 1800 Meter. 1. Parioli(Janko). 2. Bummel⸗Petrus(Jentzſch), 3. Kleve(Staudinger). Unplazierk⸗ Gentiafer, Piariſt, Minenhof, Otavi, Juvento, Goldammer. ot.: 39:10; Platz 15, 15, 20:10.— Weltmann⸗Rennen. 43 000 Mark. 1000 Dieter. 1. Monfalcone(Tarras), 2. Patroclus (Oleinit), 3. Palamedes(O. Schmidt). Unplaziert: Lebenslauf, Graf Holck, Seeadler, Tiefurt. Tot.: 46:10; Pl.: 11, 10, 10.— Großer reis von VBerlin. 90 000 Mark. 2400 Meter. 1. Augſas (Teichmann). Unplaziert: Staffelſtab(Olejnik), 3. Notung(Teich⸗ mann). Unplaziert: Perikles, Hampelmann. Tot.: 13:10; Platz: 11, 14:10.— Baron⸗Kiki⸗Kennen. 4300 Mark. 1600 Meter. 1. Schwarze Kutte(Tarras), 2. Lagune(Zimmermann), 3. Rotdorn lieſen. Tot.: 41:10.— Stadion⸗ Ausgleich. 3800 Mark. 2200 Meter. 1. Claudius(Sentzſch), 2. Achill(Teichmann), 3. Caſa Bianca(D. Schmidt). Unplaziert: Schalt II. Tot.: 10; Platz: 13, 14:10. Pferdeſport Hochſprung-Weltrekord eines Turnierpferdes. Der ſeit 20 Jahren von dem berühmten kanadiſchen Springpferd Confidence innege⸗ babte Hochſprung⸗Weltrekord von 2,42 Meter iſt kürzlich aus Anlaß des Championats des South Shore Country⸗Club in Chacago über⸗ boten worden. Das Pferd, das dieſe Leiſtung vollbrachte, iſt Great Heart aus dem Beſitz von Mr. Stupvoſant Teabody. Nach vier Verſuchen wurden.44 Meter erreicht. asdſport 9 Die Nadfernfahrt München—Berlin über 700 Kilometer, die am 21. Julk von Stapel geht, hat ein gutes Meldeergebnis gezeitigt. In der Klaſſe der Berufsfahrer ſind u. a. Aberger, Manthey, Siewert, Koch, Zander, Franke, Fiſcher vertreten. Bei den Herren⸗ fahren ſind ſo hervorragende Kräfte wie Remold, Schneidawind, Sachs, Zeißner, Kaß, Miethe, Paſſenheim, Ruz, Gielow, Gebr. Hundertmark, Schugk, Nebe, Rodies, Kohl, Baron, Waberzeck, Kau⸗ pert gemeldet. Das Rennen wird auch in dieſem Jahre in zwei Etappen, München⸗Saalfeld und Saalfeld⸗Berlin entſchieden. —— AJuſammengehörigkeit aller deutſcher Stämme und brück) 6,40 ee ieeeeeeee erni 8 852 agen-Wäscheref und Kragen-Fabrik Läden N 3, 17, U 1. 9, d 8, 10 Lindenhol: Elekelsheimerstr. 2 8 6. 8— Schwetzingerstr. 68 1 Lhafen: Prinzregentenstr. 1 Friesenheim: Luitpoldstr. 18. Neckarau: Schütetr 81 Eis Mittelstr. 54, Kronprintenstr 46 Verschaffelteir. 24 —— 3. Seike. Nr. 321 „Freie Volksbühne“ Mannheim. Künstlertheater, Apollo“, abendlichs Uhr „eaudius“ und„Iuana Montag, 16. Juli Mitgl.-No. 12501—14245 Dienstag, 17. Juli Mitgl.-No. 1— 2500 Mittwoch, 18. 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