D — N weilte in der ver dezugs preiſe: In mannb und Uumgebung frei ins —5 und önech die poſt ohne oeſtellgeld monatlich 5 eoo. baldmonatlich mark 16300.—. Nachforderung orbehaiten poſtſcheckkonto nr. 17500 Karisruhe.— Haupt⸗ Gecaltsgeu: Mannheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle —*— Waldbofſtraße nr. 6. Fernſprecher Nummer 7941, „7034, 70f6. Celegramm-Röreſſe: Seneralanzei Maunbeim.— Erſcheint wöchentlich zifnel Abend⸗Ausgabe adische Neueſte Nachrichlen —— Verkaufspreis M. 700.— 1923— Nr. 330 dp je Zeile mk. 3000.—. Reklamen me. 12000.—. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. 95h. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. lür ausgefall. od. beſchränkt. Rusgab. od. f. verſp. Aufnahm. v. Anzeig. Ruftr. ö. Feruſpr. oh. Sewähr. Gerichtsſt. Mannheim Anzeigenpreiſe: sei vorauszahtung Sr Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Recht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Jeitung Die engliſche Neparationspolitik Drei Schriftſtücke IBerlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Fürigen Sitzung des Londoner Kabinetts iſt nach einer Londoner rahtung beſchloſſen worden, die engliſche Reparations⸗ politik in drei Schriftſtücken den Alliierten und den Ver⸗ einigten Staaten mitzuteilen. Die Schriftſtücke werden folgende ſein: 1. Entwurfeiner Note an Deutſchland, in dem die engliſche Regierung zu den deutſchen Vorſchlägen Stellung nimmt, Deutſchlands Zahlungsfähigkeit durch Sachverſtändige ab⸗ ſchätzee n zu laſſen. 2. Eine engliſche Denkſchrift, in der den Alliierten und den Vereinigten Staaten auseinandergeſetzt wird, nach welchen all⸗ gemeinen Geſichtspunkten England eine Löſung der Reparations⸗ frage für möglich hält. 3. Die Begleitſchreiben an die Alliierten, in denen die Regierungen der Entente aufgefordert werden, ihre Bemer⸗ ungen zum engliſchen Entwurf der Antwortnote zu machen und mit größter Beſchleunigung zu erkennen zu geben, ob ſie bereit ſeien, e engliſche Note zu unterzeichnen. Abermaliger Kabinettsrat in Condon ˖ Heute wird wahrſcheinlich noch einmal ein Kabinettsrat ſtattfin⸗ en, der feſtſtellen ſoll, ob der endgültige Text der engliſchen Schriftſtücke möglichſt vollſtändig mit den zahlreichen Anregungen übereinſtimmt, die von den einzelnen Miniſtern im geſtrigen Kabi⸗ nettsrat vorgebracht wurden. England und die Aufgabe des paſſiven Widerſtandes ſiti Die„Times“ warnt heute davor, den zahlreichen in den Oppo⸗ ktionsblättern verbreiteten Behauptungen glauben zu ſchenken, wo⸗ ſiach die augleſche Regierung die deutſche Regierung zur Kapitulation 15 iet aufgefordert oder dieſe Forderung durch eine neu⸗ rale Regierung in Berlin habe ſtellen laſſen, weil England nicht gewillt ſei, dieſe Forderung im eigenen Namen zum Ausdruck üübe ingen.„Times“ wirft in einem Leitartikel die Frage 5 ob es 21 rhaupt Zweck habe, die Entente fortbeſtehen zu laſſen. In dem rtikel wird zum Schluß gefordert, daß Frankreich ſein Vor⸗ gehen in Einklang mit den anderen Alliierten bringt. Eine gemeinſame Aktion ſei noch möglich, wenn man in Frankreich erkenne, daß die engliſche öffentliche Meinung weder in der Lage Mez ſewillt ſei, die von Frankreich im Ruhrgebiet angewandten ethoden zu billigen. Ein wertvolles Urteil über die Ruhraktion Der Generaldirektor des„Matin“, der zur Zeit Elſatz bereiſt, gangenen Woche in Mülhauſen. Auf einem —5 zu Ehren veranſtalteten Eſſen, an dem auch einige Großindu⸗ 10 ielle des Kreiſes teilnahmen, erklärte bei den üblichen Feſtreden er Induſtrielle Mieg der Firma Dollfuß, Mieg u. Co., das Ruhr⸗ iternehmen habe nicht die Erwartungen erfüllt und ſogar ſchwere wirtſchaftliche Nachteile gezeikigt, und könne als verfehlt be⸗ eichnet werden. Dieſe Aeußerungen des elſäſſiſchen Großindu⸗ ellen haben allgemein große Aufmerkſamkeit erregt. „die Botſchaſter ſind angewieſen 1 Als die Franzoſen und Belgier zu der ungeheuerlichen Maß⸗ zahme einer vollſtändigen Abſperrung der beſetzten Gebiete vom un⸗ Elöbten Deutſchland ſchritten, ſchien man in der Wilhelmſtraße nor dehreck die Sprache verloren zu haben. Alle bisherigen Gewaltakte er feindlichen Verbrecher verblaßten gegenüber der Tatſache, daß utſchland durch eine Sperrlinie in zwei Teile geriſſen wurde, daß in ſkrupellos 16 Millionen Menſchen der Hungersgefahr ausſetzte. teſt rend aber ſonſt jeder franzöſiſchen Freveltat der deutſche Pro⸗ 5 auf dem Fuße folgte, verſagte diesmal der Apparat des Aus⸗ 11 rtigen Amtes vollſtändig. Als man nach Tagen in der Oeffent⸗ bchteit nach dem Verbleib des deutſchen Einſpruchs fragte, wurde miudigend erklärt, daß„ein Kollegium von Referenten it der Vorbereitung des Proteſtes beſchäftigt ſei. Nach weiteren hörte dann die ſtaunende Welt,„die deutſchen Botſchafter in Verdan und Rom ſeien angewieſen, gegen die ungeheuerliche p rkehrsſpere bei der engliſchen bezw. italieniſchen Regierung zu b roteſtleren.“ Das war das kümmerliche Ergebnis des Refe⸗ kenten Kollegiums! In der Welt hat dieſe Notiz nakürlich überhaupt Ne Beachtung gefunden. Trotzdem wurde ſie von der rührigen Eonzöſiſchen Propaganda mit der erlogenen Behaußtung, Lord eintzon habe dem deutſchen Botſchafter dei ſeinem Froteſtbeſuch nige Unliebenswürdigkeiten geſagt, noch beſonders todgeſchlagen. tön Wer nun geglaubt hatte, daß ſich wenigſtens bei der Ver⸗ wenden Verkehrsſperre das Auswärtige Amt zu einem flam⸗ aunden Proteſt, der in der Welt einen Widerhall gefunden hatte, ſtallcwingen würde, der hat die verheerende Wirkung des Akben⸗ ſtandes auf Initiative und ſeeliſche Schwungtraft unſerer Dirlo⸗ waten falſch eingeſchäht. Wieder ſind die Botſchafter angewiefen tereden„ zu proteſtieren, diesmal freilich noch in einer Reihe wei⸗ „Her, Haupeſtädte, und außerdem gings diesmal ſchneiler. Pa⸗ meollegum“ ſcheint ſich eingearbeitet zu haben. Aber wieder hört richt, nichts von dem Inhalt der„Anweiſungen“, wieder ver⸗ möet man darauf, die Welt aufzurütteln. Gewiß, man kann erkirdlich vielleicht in manchen Fällen eindringlichere Vorſtellungen en, kann in London, Rom, Waſhington den einen oder den da en Geſichtspunkt ſtärker hervorheben, von dem man glaubt, das er gerade dort ſeine Wirkung nicht verfehlen wird, aber können zas nicht unſere Geſandten und Botſchafter auch trotz einer ſchrift⸗ a irkung auf die fremden Regierungen, will man nicht auch auf die fremden Völker einen Einfluß ausüben? Oder hält de immer noch im Auswärtigen Amt die Auslandspropaganda für unvornehme Sgche, die wir„den anderen“ überlaſſen ſollten? Ehrhardt im Auslandꝰ * Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Das„Neue Wiener berichtet: In Wiener rechtsradikalen Kreiſen verlautet eun die Flucht Ehrhardts aus dem Staatsgefängnis, daß dieſer niſſe Ausbruch in einer der Seitengaſſen in der Nähe des Gefäng⸗ Weic von einem Auto aufgenommen wurde, das ihn außerhalb des e ee der Siadt brachte, dort wurde er in ein zweites Auto ſcaffe des iön in ſüdlicer Richtang ſcheumtt uber die Grene verſt! Beim Grenzübertritt wurde Ehrhardt unter dem Sitz eckt, ſo daß er von den Kontrollorganen nicht erblickt werden 82 4 Zur Stunde befindet ſich Ehrhardt bereits außerhalb der öſt renzen des deutſchen Reichs. Er werde in einem oſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten dauernd Anfentholt nehmen. deben gleichlautenden Proteſtnote tun? Erhofft man denn alles von das Vorgehen im beiterſchaft der Anter der Fremoͤherrſchaſt Die Lage in Duisburg Der Belagerungszuſtand, der mit ſeinen Einſchränkungen ſchon großen Schaden angerichtet hat, iſt bishher noch nicht gemil⸗ dert worden. Von den verhafteten 20 Geiſeln wurde ein größerer Teil entlaſſen, dafür andere angeſehene Bürger Duisburgs ver⸗ haftet. In jedem Zug der franzöſiſchen Regie, der von Duisburg abgeht, fahren vier dieſer Geiſeln unter Bedeckung zweier belgiſcher Gendarmen mit. Scharfe engliſche Kritik Der„Daily Chronicle“ beröffentlicht einen Bericht ſeines Rheinkorreſpondenten über die„fürchterlichen Zuſtände in den franzöſiſchen Gefängniſſen am Rhein, beſonders in Bonn“. Der Korreſpondent berichtet, er habe ſeine Informationen von einem ehemaligen britiſchen Offizier, der erklärt habe, die Verhältniſſe in den franzöſiſchen Gefängniſſen entſprächen denen der Strafkolo⸗ nie auf der Teufelsinſel. Beſonders hervorgehoben wird in dem Bericht die unhygieniſche Unterbringung der Gefangenen, ihre unzureichende Ernährung und die ſchlechte Behandlung. VBon Haus und Hof vertrieben Aus Zewen bei Trier wurden 100 Eiſenbahner und 400 An⸗ gehörige ausgewieſen. Dahei wurde angeblich ein franzöſiſcher Sol⸗ dat, der ein Fahrrad entwendet hatte, verprügelt. Da die Täter nicht ermittelt werden konnten, griffen die Franzoſen zu dem belieb⸗ ten Mittel weiterer Ausweiſungen. Dem Gemeindevorſteher wurde befohlen, die Möbel zum Teil aus den Räumen zu ſchaf⸗ fen. Der Vorſteher verweigerte dies und wurde deshalb nach dem Trierer Gefängnis verbracht. Als nunmehr die Einwohner ſich eben⸗ falls weigerten, dem Befehl nachzukommen, drohten die Franzoſen, fämtliche Bewohner des Ortes auszuweiſen. Die Drohung iſt bis jetzt noch nicht ausgeführt worden, doch iſt angeſichts der Tatſache, daß die Hälfte der Einwohnerſchaft ſchon vertrieben worden iſt, die Durchführung nicht unwahrſcheinlich. Verräter Das„B. Tagebl.“ erfährt, daß gegen alle diejenigen Magi⸗ ſtratsbeamten des beſetzten Gebietes, die im Verdacht ſtehen, mit den franzöſiſchen und belgiſchen Behörden zuſammen⸗ gearbeitet zu haben, diſziplinariſche Unterſuchung eingeleitet wurde. Sobald in den einzelnen Fällen der Tatbeſtand geklärt ſei, würden die Namen derjenigen, die tatſächlich mit den Eindringlingen Hand in Hand arbeiteten, veröffentlicht werden. Franzöſiſcher Konkurrenzneid Die italieniſchen Importeure in München haben, wie„Journée induſtrielle“ meldet, ein Proteſttelegramm an Muſſolini ge⸗ ſchickt, weil die Franzoſen, um die franzöſiſche Produktion gegen die italieniſche Konkurrenz zu ſchützen, die Einfuhr von Früchten ins beſetzte Gebiet unterſagen. Die Belgier machen ſich bezahlt Die Stadt Oſterfeld konnde die ihr wegen eines von unbe⸗ kannten Tätern verübten angeblichen Sprenganſchlags auferlegte Geldbuße in Höhe von 100 Millionen nicht bezahlen. Ein ſtarkes belgiſches Militärkommando beſchlagnahmte nun ſtädtiſches Eigentum im Werte von 253 707 646 Mark. Rückſichtsloſe Schießerei! Havas berichtet aus Düſſeldorf: Geſtern nachmittag 2 Uhr ſeien im Walde zwiſchen Rüſſelsheim und Mörfelde öſtlich von Mainz von der Zollpatrouille zwei Kraftwagen überraſcht worden, die heimlich durchfahren wollten. Da einer davon verſucht habe, trotz des Anrufs zurückzufahren, habe ein Zollpoſten mehrere Re⸗ iolrerſchüſſe abgegeben, wodurch der Lenker des Wagens tödlich getroffen worden ſei. Die Inſaſſen beider Wagen ſeien unter Bewachung nach Mainz gebracht worden. die Ausweiſungen aus der pfalz Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde verhaftet wurde Ober⸗ regierungsrat Stähler in Speyer, der nach Ausweiſung des Regierungspräſidenten und der Regierungsdirektoren als dienſtälte⸗ ſter Beamter das Regierungspräſidium der Pfalz führte. Der Grund der Verhaftung iſt noch nicht genau bekannt, doch verlautet, daß die Verhaftung mit der von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ge⸗ ſtellten und von der pfälziſchen Kreisregierung abgelehnten Forde⸗ rung in Verbindung ſtehe, daß die fpanzöſiſchen Bahnſchutzpatrouil⸗ 100 von deutſchen Gendarmen und Polizeibeamten begleitet werden ſen. Eine bewegte Debatte im bayeriſchen Landtag Im Landtag wandte ſich bei Beſprechung der ſozialdemokrati⸗ ſchen Interpellation wegen Aufhebung der von der Regie⸗ rung im Mai erlaſſenen Notverordnung der ſozialdemokratiſche Redner Ackermann mit ſchweren Angriffen gegen die Regierung. Als Ackermann den Abg. Held und Heim Vorſchubleiſtungen gegen⸗ über den Feinden zum Vorwurf machte, kam es zu Tumulten zwiſchen rechts und links und zu einem Zuſammenſtoß mit dem Präſidenten Königsbauer, der dem Redner einen Ordnungsruf er⸗ teilte. Staatsminiſter Schweyer erklärte in Beantwortung der Interpellation, daß die bayeriſche Regierung ihre Verordnung erſt aufheben werde, wenn ihr aß ihr erfüllt ſei. Er legte entſchieden Verwahrung dagegen ein, daß ihre Handhabung eine parteipolitiſche, nur gegen die arbeitenden Maſſen gerichtete Maßnahme darſtelle. Man müſſe aufs tiefſte bedauern, wenn der Reichspräſident oder der Reichstag daran denken würde, vorzeitig die Aufhebung der bayeriſchen Notverordnung zu erlaſſen. Der weitere Verlauf der Beſprechung der Interpellation geſtal⸗ tete ſich teilweiſe recht erregt. Der pfälziſche Sozialdemokrat Körner bedauerte, daß in einem großen Teil Bayerns noch kein Ver⸗ ſtändnis für die Lage der pfälziſchen Bevölkerung beſtehe. Durch niſchen Bayern werde der rheiniſchen Bevölkerung ungeheuer chadet und der Feind geſtützt. Die Ar⸗ falz habe ihre Schuldigkeit getan, aber man ſolle 7 nicht einbilden, daß die Pfalz derartige Treibereien gegen das eich noch länger mitmachen werde. Die weiteren Worte des Red⸗ ners gehen in dem bei den Sozialdemokraten einſetzenden ſtürmiſchen Händeklatſchen unter. Gegen 5— ertönen von den Sozialdemo⸗ kraten Rufe„Landesverräter! Hochverräter!“„Totengräber Deutſch⸗ lands!“ Der Vizepräſident Auer rief die Abgeordneten zur Ord⸗ nung. Schließlich wandte e noch der Kommuniſt Schmidt gegen 885 otverordnung und erhielt im Laufe ſeiner Rede zwei Ordnungs⸗ rufe. 55 London, 20. Juli. Aus Newyork wird gemeldet, daß ein neues Rieſenflugzeug, deſſen Flüge in der letzten Zeit großes Auf⸗ ſehen erregten, mit 33 Perſonen an Bord aus einer Höhe von 130 Metern ins Meer abſtür zte. 3 Perſonen ſollen ſchwer verletzt und das Flugzeug völlig vernichtet ſein. 55 Der polniſche Deutſchenhaß (Von unſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiter.) O Kattowitz, 18. Juli. Der vpolniſche Deutſchenhaß äußert ſich von Woche zu Woche ſchärfer. Deutſche Redakteure werden von den Gerichten immer wieder zu den erheblichſten Strafen verurteilt und auf der Straße von polniſchen Zivilperſonen verfolgt und mißhandelt. Eine Schule nach der andern wird geſchloſſen. Erſt kürzlich wurde in Rybnik eine Schule der deutſchen Minderheit geſchloſſen und ihr das Schullokal genommen. Eine Beſchwerde an den Präſidenten der Gemiſchten Kommiſſion Bundesrat Callonder hatte in dieſem Falle den Erfolg, daß die Be⸗ ſchwerde als berechtigt anerkant wurde. Den Polen wurde zur Pflicht gemacht, den Deutſchen die erforderlichen Schulräume wieder zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. In dem gleichfalls zur oſtoberſchleſiſchen Wojewod⸗ ſchaft gehörigen Teſchen wurde das dortige deutſche Gymnaſium geſchloſſen und in dem rein deutſchen Bielitz wurde die letzte deut⸗ ſche Gewerbeſchule aufgehoben. Lebhafte Proteſte hatten ſelbſtver⸗ ſtändlich keinen Erfolg. Auch ſonſt wächſtdie kulturelle Not des Deutſch⸗ tums. Bei einer Einweihung einer Fahne für einen deutſch⸗katholi⸗ ſchen kirchlichen Verein in Laurahütte rotteten ſich die Inſurgenten zuſammen. Sie erzwangen ſich Zutritt zum Pfarrer in der Kirche und kündigten ihm an. daß ſie die Fahne zerreißen würden, wenn er es wagen würde, ſie zu weihen. Der Geiſtliche ließ ſich nicht ein⸗ ſchüchtern und die Folge war, daß es zugroßen Exzeſſen kam und die Feier der deutſchen Katholiken unterbleiben mußte. Das Herrengefühl der Inſurgenten iſt ſo ſtark, daß ſie ſich bei dem Katto⸗ witzer Polizeipräſidenten beſchwerten darüber, daß der verantwort⸗ liche Polizeileiter in Laurahütte bei dieſen Exzeſſen auch das deutſche Publikum zu ſchützen verſuchte. Man drohte mit einer gewaltſamen Befreiung der verhafteten deutſchfeindlichen Radaubrüder. Als nach 48 Stunden die Verhafteten noch nicht frei gelaſſen waren, zeigten die Inſurgenten erneut, daß ſie die Herren der Straße ſind und überfielen zahlreiche Deutſche ohne Unterſchied, ob männlichen oder weiblichen Geſchlechts und ſchlugen ſie blutig. In Lipine mußten die Erſtkom⸗ munikanten deutſcher Zunge unter dem Schutze der Polizei zur Kirche gebracht werden. In Rybnik darf überhaupt kein deutſcher Gottesdienſtmehrabgehalten werden! In ihrem blinden Fanatismus unterſagten die Inſurgenten der Geiſtlichkeit dort ſogar den Gebrauch der lateiniſchen Sprache, weil auch das ihnen zu— „deutſchfreundlich“ erſchien. In einem anderen Orte erhielt der Geiſt⸗ liche von den Okaziſten. Mitaliedern des polniſchen Weſtmarkenver⸗ eins, die Aufforderung, in der Kirche den Beweis zu erbringen, daß er ein guter Pole und kein Deutſchenfreund ſei und zwar dadurch, daß er das Deutſchtum mit beſtimmten, in dem Schreiben aufgeführten Ausdrücken belegt. Die Führung bei dieſen Exzeſſen hatte immer die polniſche Intelligenz. Beteiligt ſind leider auch fanatiſche Geiſt⸗ lich e. Während in Deutſch⸗Oberſchleſien noch 35 polniſch geſinnte Geiſtliche weilen und dort ungeſtört ihres kirchlichen Amtes walten können, hat man es fertig bekommen, in Polniſch⸗Oberſchleſien faſt die geſamte deutſchgeſinnte katholiſche Geiſtlichkeit zu pertreiben. Darunter befinden ſich auch ſolche Geiſtliche, die am Orte ſchon 20 und mehr Jahre tätig waren. Bei einer ſolchen Verfol⸗ aung der Katholiken erübrigt es ſich zu ſagen, daß die deutſchen Pro⸗ teſtanten überhaupt vogelfrei ſind. Der Führer der ka⸗ tholiſchen Volkspartei, der Abg. Szeponik, ſagte in den letzten Tagen im Schleſiſchen Sejim:„Es iſt furchtbar zu ſehen. daß die ganze Ter⸗ rorarbeit von dem Gedanken getragen iſt: Es iſt beſſer, wenn die deutſchen Katholiken ſeeliſch zugrunde gehen, als daß ſie deutſch bleiben.“ In eindrucksvoller Weiſe führte er darüber Klage, daß ſich die polniſche Geiſtlichkeit weitgehend an dieſen Exzeſſen beteiligt und daß ſie zum mindeſten dieſe Ausſchreitungen durch ihr Verhalten fördern. Alles das hat auch dazu geführt, daß ein von dem päpſt⸗ lichen Adminiſtrator geplanter gemeinſamer Katholiken⸗ tag der Deutſchen und Polen nicht zuſtande kommen wird. Die Katholiken deutſcher Zunge, die ſich an den Vorarbeiten für dieſe Tagung, die Anfang September ſtattfinden ſollte, haben in den letzten Tagen eine Erklärung erlaſſen, in der ſie ihre Nichtbeteiligung an der Tagung ausführlich begründen. Sie weiſen beſonders auf die um⸗ fangreichen Ausſcheitungen gegen den kirchlichen Verein in Laurahütte hin und ſagen ſchließlich:„Wir können den gegenwärtigen Zeitpunkt für die gemeinſame Katholikentagung als noch nicht gegeben erachten. da nach den erwähnten jüngſten Vorkommniſſen abſolut keine Bürg⸗ ſchaft dafür vorhanden iſt, daß an einer eventuellen gemeinſamen Ta⸗ guna ſelbſt unter Hinzuziehung von Poligeiorganen deutſch⸗kathokiſche Mitglieder beläſtigt und ihre geweihten Fahnen gleichfalls in frevel⸗ hafter Weiſe behandelt werden, zumal nach Ausſage maßgebender Ar⸗ beitervertreter ſchon jetzt mit einem erneuten Terror gegen die deut⸗ ſchen Teilnehmer am Katholikentag gerechnet werden muß.“ So laſſen ſich fortgefetzt zahlreiche Beiſpiele erbringen dafür, daß der Deutſchenhaß der Polen in einer ſo umfangreichen Weiſe wächſt. die nicht erkennen läßt, wohin dieſe Hetze noch führen ſoll. In Deutſch⸗Oberſchleſien dagegen vollzieht ſich die Einſchukung von Kindern polniſcher Eltern in polniſche Minderheitsſchulen ohne auch nur die gerinaſte Störung. Niemanddenkt dort an Terror⸗ akte. Die Polen werden auf der Straße nicht beläſtigt, wenn ſie ſich in polniſcher Sprache unterhalten, polniſche Kirchenfeiern mit vol⸗ niſchen Geſängen auf Straßen und Plätzen finden die vollkommenſte Duldung. ohne daß es zu Zwiſchenfällen kommt. Wir ſehen ſo auf der einen Seite eine peinliche Beachtung des Genfer deutſch⸗polniſchen Abkommens, auf der andern Seite eine ebenſo vollkommene Miß⸗ achtung aller getroffenen Vereinbarungen. Freilich, wer hätte guch von den Polen etwas anderes erwartet?! Eine verpuffte Senſation EIBerln, 20. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Nole Fahne hatte heute morgen wieder einmal ihre Senſation. Sie be⸗ hauptete nämlich, daß von einer Berliner Firma 20—25 Panzer⸗ auto's hergeſtellt würden, die bei etwa kommenden Straßen⸗ kämpfen Verwendung finden follten. Der Fall klärt ſich, wie wir an zuſtändiger Stette erfahren, in ſehr einfacher Weiſe auf. Es handelt ſich nämlich gar nicht um Panzerwagen, ſondern um Mann⸗ ſchaftstransportwagen für die Reichswehr und zwar ſind die bisher fertiggeſtellten Stücke unter Kontrolle der interalliierten Militär⸗ und mit deren ausdrücklicher Genehmigung angefertigt worden. *Warſchau, 20. Juli. Wie die Blätter melden, ſind bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen ſtreikenden Textilarbeitern und der Polizei in Lodz eine Perſon gebötet und drei verwundet worden. Auch in der Textilinduſtrie von Czenſtochau und einer Reihe anderer Orte wird ſeit geſtern geſtreikt, ebenſo in der War⸗ ſchauer Metallinduſtrie. In Czenſtochau gab es bei einem Zu⸗ ſammenſtoß Streikender mit der Polizei 11 Verwundete. 258 2. Seite. Nr. 330 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) ———————T— Freitag, den 20. Juli 1923 Städtiſche Nachrichten Die Lage des Einzelhandels Von der Landeszentrale des Bad. Einzelhandels, Geſchäftsſtelle Karlsruhe, erhalten wir folgende Zuſchrift: 15 Preis—5 im Eingelhandel iſt in allererſter Linie von den Einkaufspreiſen ab⸗ hängig, die der Einzelhandel ſeinen Vordermännern, den Großiſten, Lieferanten und Produzenten bezahlen muß. Es ſoll nicht Aufgabe dieſes Artikels ſein, dieſen großen Wirtſchaftsgruppen ihre Verdienſt⸗ quote nachzurechnen, eines aber haben ſie alle dem Einzelhändler voraus: ſie haben es verſtanden, ſich rechtzeitig ſo einzuſtellen, daß ihnen die immer weiter fortſchreitende Geldentwertung bei wei⸗ zem nicht jene kataſtrophalen Verluſte an der Subſtanz brachte, wie dies bei dem Einzelhandel der Fall iſt. Während Induſtrie und Großhandel ſchon ſeit langem auf der Baſis der Deviſen verkaufen und ſich ſo ohne weiteres dem täglichen Marktpreis anpaſſen, war dem Einzelhandel dieſe Möglichkeit nicht gegeben. Er muß aus recht⸗ lichen und nationalwirtſchaftlichen Gründen in Papiermark verkaufen und blieb bei den raſenden Kursſprüngen der letzten Wochen und Monate nahezu ſtets hinter dem Marktpreiſe zurück, ſodaß jeder neue Einkauf für ihn praktiſch einen Verluſt bedeutete. Dieſe Tatſache bleibt beim Publikum völlig unbeachtet: es ſieht nur die relativ hohen Beträge, die der Einzelhändler für ſeine Ware bekommt, hat aber kein Auge dafür, daß ſich trotzdem die Läger immer ſtärker lichten, — 2—————— iſt, für—— vereinbarte auch nur annähernd die glei ingahl Ware wieder zu be⸗ die er fortgegeben hat. Zu dieſem augenfälligen Verluſt kommt noch das ungeheure Rifiko, das der Einzelhändler unter den heutigen Verhältniſſen zu tragen hat. Die Mehrzahl der Lieferanten⸗ und Großhändler⸗Ver⸗ bände haben die Beſtimmung getroffen, die Umrechnung der Fremdwährung nicht mehr zum Kurſe am Vortage der Abſendung der Zahlung erfolgt, ſondern am Tage der Gutſchrift der eingetroffe⸗ nen Zahlung bezw. an den darauffolgenden Börſentagen, vorausge⸗ ſetzt, daß die Deviſen für die Geſamtſumme in dieſer Jeit zu be⸗ ſchaffen ſind. Was eine derartige Beſtimmung in der heutigen Zeit der Deviſenrationierung bedeutet, kann man ſich ohne weiteres klar machen, wenn man bedenkt, daß der Einzelhändler entweder gezwun⸗ gen iſt, die Ware liegen zu laſſen, bis der Lieferant nach wochenlan⸗ gen Bemühungen um die Deviſenbeſchaffung endlich die Schlußab⸗ rechnung überreicht, oder aber zu verkaufen, ohne überhaupt zu wiſſen, was die Ware ihn ſelbſt im Einkauf koſtet. Das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium hat zwar verſucht, hier einen Riegel vorzuſchieben, ob es aber machtwoll genug ſein wird, nach dieſer Richtung hin mit ſeiner Auffaſſung durchzudringen, muß ernſtlich bezweifelt werden. Auf jeden Fall ſteht es auch heute ſo, daß derjenige Einzelhändler, der ſich weigert, die Bedingungen der Lieferantenkartelle anzuer⸗ kennen, keine Ware mehr bekommt. Dieſe Gefahr beſteht übrigens auch heute noch aus anderen Gründen. Verſchiedene große Lieferfirmen gaben in den letzten Tagen dem Einzelhandel zur Kenntnis, daß ſie nicht in der Lage ſeien, die von ihnen feſt angenommenen Beſtellungen auszuführen, da ihnen die heutige Deviſenrationierungstaktik der Reichsbank die Möglichkeit der Beſchaffung von Rohware unterbunden habe. Ob dieſer Standpunkt rechtlich haltbar iſt, muß die Zukunft lehren, greift er aber um ſich, ſo wird man an maßgebender Stelle wohl oder übel zu einer Aenderung heutiger Gepflogenheiten übergehen müſſen, will man nicht aus dem Chaos den vollſtändigen Ruin unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens machen. Es darf nicht vergeſſen werden, daß die Beſtände des Einzelhandels heute derartig zuſammengeſchrumpft ſind, daß die Belaſtungsprobe einer auch nur vorübergehenden allge⸗ meinen Lieferungsſtockung kataſtrophal nicht nur für den Einzelhan⸗ del ſelbſt, ſondern in erſter Linie auch für die Verbraucherſchaft wir⸗ ken müßte. So laſten auf dem Einzelhandel ſchwere Sorgen, die umſo drückender ſind, als weiteſte Kreiſe, ja ſelbſt Behörden, bei denen man eine eingehende Kenntnis der tatſächlichen Verhältniſſe er⸗ warten könnte, der ſchwierigen Lage des Einzelhandels keinerlei Ver⸗ ſtändnis entgegenbringen. Gerechtigkeit iſt es, was der Einzechandel fordert und er kann dieſe Forderung umſo mehr aufſtellen, als ſeine Tätigkeit in der Vermittlung der Waren an die große Maſſe der Verbraucher mit zu den wichtigſten Funktionen im Staatsweſen gehört. Wird ihm erſt Gerechtigkeit, dann kehrt auch das Vertrauen wieder zurück und die Ruhe zum arbeiten, die ihm leider in den letzten Monaten und Jahren nahezu vollſtändig gefehlt hat. Eine Ruhe, die not⸗ wendig iſt im Intereſſe nicht nur des Einzelnen, fondern auch der Volksgeſaumtheit. 8Der Abſchluß der Südweſklichen 5 Berufsgenoſſen⸗ augewerks⸗ ſchaft für das Rechnungsjahr 1922 zeigt, welchen gewaltigen Auf⸗ wand die Durchführung der Reichsunfallverſicherung der badiſchen und hohenzollerſchen Bauarbeiter erfordert. Von den Arbeitgebern Herr müſſen an Umlage für 1922 454 829 000 Mark, gegen 5 858 000 Mark im Jahre 1921 aufgebracht werden.(Die Arbeitnehmer werden be⸗ kanntlich zu Beiträgen nicht herangezogen.) Die Zahl der verſicherten Perſonen betrug im Jahre 1922: 49 209(1921: 38 268). Auf einen Verſicherten entfällt ein Umlagebeitrag von 9 242 Mk.(1921: 153 Mk.) An Löhnen und Gehältern wur 4745 367 387 Mark(1921: 320 044 768 Mark) bezählt. Der durchſchnittliche Lohn für einen Verſicherten betrug 96 432 Mark(1921: 8 363 Mark). Die Zahl der entſchädigungspflichtigen Unfälle war 211(1921: 209). Auf 1000 Ver⸗ ſicherte entfielen.2 Unfälle(1921: 5,0. Adaliſes Ehe Roman von Erich Ebenſlein Copyright 1920 by Greiner 8 Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. 6¹(Fortſetzung) „Ja, es war ein ſchwerer Fall mit außergewöhnlichen Kompli⸗ kationen und zwei Rückfällen, wie ich mir eben vom Arzt fagen ließ. Aber nun iſt der Patient über dem Berg!“ „Und zwei Glückliche ſind wieder vereintl“ ſagte Adaliſe bewegt. 1 XXVIII. Bange Stille laſtete auf Karolinenruhe. Seit dem frühen Morgen hatten die Dragoner Bereitſchaft. Mühle und Fabriken waren geſchloſſen. Im Krug hielt der Arbeiterverband eine Ver⸗ ſammlung ab, während diejenigen, die kleinen Platz mehr im Saal gefunden hatten, in großen Gruppen nach Siebenſtein zogen, wo gleichfalls einige Führer ſprechen wollten. Allerlei beunruhigende Gerüchte durchſchwirrten die Luft, ob⸗ wohl niemand genau zu wiſſen ſchien, was die Arbeiter eigentlich wollten. Einige behaupteten, ſie verlangten nur mit Gewalt den Abzug der Dragoner, deren Anweſenheit ſie als Herausforderung empfanden. Andere ſagten, ſie beabſichtigten Herrn Gottulan ver⸗ ſchiedene Forderungen vorzulegen, und wenn dieſe nicht bewilligt würden, den Streik zu proklamieren! Frau Knothe behauptete ſteif und feſt, die Frauen wollten das Vorratshaus ſtürmen und ſich ge⸗ waltſam in den Beſitz der Lebensmittel ſetzen. Jedenfalls herrſchte eine ſchwüle, erregte Stimmung im ganzen Eichſteinertal, das wie damals bei der Fabrikeröffnung einem auf⸗ geſtörten Bienenſchwarm glich. Nur, daß es diesmal finſter drohende Mienen zu ſehen gab, anſtatt frohbewegter. Immerhin verging der Vormittag ruhig. Nirgends kam es zu Ruheſtörungen. Die Dragoner verblieben ruhig in ihren Quartieren. Bei Tiſch witzelte Löwenkreuz über die allgemeine Angſt. „Gar nichts werden ſie machen, dieſe Herren Maulhelden! Dazu haben ſie viel zu viel Angſt vor unſeren Säbeln und Nevolvern!“ Leo, der ſehr ernſt ausſah, warf ihm einen finſteren Blick zu. „Ich hoffe ja auch nicht, daß Sie gezwungen werden, auszurücken, Durchlaucht. Wenn aber, dann warne ich Sie, von Ihren Waffen Gebrauch zu machen, denn das würde ſofort heraufbeſchwören, was Der Beamte im Juli. Die Gehälter der Staats⸗ und Reichs⸗ beamten erfuhren im Juli gegenüber den Junibezügen eine Stei⸗ gerung von 172 Prozent. Es beträgt z. B. in Ortsklaſſe A das Juli⸗ ehalt einer ſtaatlich angeſtellten Pugfrau 1628 000 Mark, eines oſtboten 1 759 000, eines Schaffners 1 955 000, eines Regierungs⸗ rates 4 466 0000 Mark, eines Eiſenbahnpräſidenten 9 032 000, eines Miniſters 19 316 000 Mark und des Reichskanzlers 21 838 000 Mark. Hierzu kommen die für alle Stufen gleichen ſozialen Zulogen für Frauen und Kinder. Da die Staatsarbeiter gleichzeitig nur für die erſte Julihälfte abgeſchloſſen haben, dürften auch die Beamten in der zweiten Julihälfte ſich wieder zur Stelle melden, wenn der Dollar ruft. Bei der ſtändigen Preisſteigerung aller Lebens⸗ und Bedarfs⸗ artikel reichen auch dieſe Gehälter nicht. *Neue Preiszuſchläge und Schlüſſelzahlen. Die Vereinigung Deutſcher Tapiſſerſeſobrikanten E. V. hat mit Wirkung vom 18. Juli 1923 für Verkäufe ab 1. Januar 1923 den Aufſchlag auf 2550 Prozent für Verkäufe ab 1. Oktober bis 31. Dezember 1922 auf 8100 Prozent aagee— Mit Mirkung vom 19. Juli iſt, wie der Konfektionär erfährt, die vom Verband der Fabrikanten von Bluſen, Koſtümen und perwandten Artikeln im Einvernehmen mit dem Konfektions⸗Einzelhandel feſtgeſetzte Wertmeßziffer für Damenkonſektion auf 3650 erhöht worden. * Warnung vor einem Schwindler. Am 13. Juli wurde aus einem unverſchloſſenen Zimmer des Hauſes I 4, 13 350 000 Mark Bargeld entwendet. Der unbekannte Täter begab ſich unter dem Vorwand, er ſei von dem ſtädt. Gaswerk geſchickt, in das Zim⸗ mer. Er iſt etwa 22 bis 24 Jahre alt und 1,60 Meter groß, bartlos und ſprach elſäſſer Dialekt. * Diebſtahl von Jahrrädern. Die Diebſtähle von Fahrrädern nehmen zu. Nach dem heute veröffentlichten Polizeibericht wurden vom 11. bis 17. Juli entwendet: Am 11. an dem Neubau Otto Beck⸗ Straße 32 ein Herrenfahrrad; am 12. in der Turnhalle Prinz Wil⸗ helmſtraße ein Gritzner⸗Herrenrad: am 13. aus dem Hausgang S 1. 2 ein Herrenrad„International“ und am gleichen Tage im Hausgang I 3, 12 ein Pachania⸗Herrenrad; am 14. aus dem Haus⸗ eingang der Reichsbank ein Gritzner⸗Herrenrad, aus dem Hofe des Hauſes Q 1, 5 ein Preſto⸗Herrenrad, in N 1, Stadtkaſſe, ein Herren⸗ rad, am Eingang zur Bahnpoſt ein Werder⸗Herrenrad, vor N 3, 4 ein Gritzner⸗Damenrad, aus dem Hofe Luiſenring 24 ein Herkules⸗ Damenrad und aus dem Hauſe H 3, 3 ein Damenrad, das von einem Herrenrad umgearbeitet war; am 16. aus dem Hauſe P 2, 7 ein Gritzner⸗Herrenrad; am 17. aus dem Hofe P 5, 13a ein Harzer⸗ ——— und am gleichen Tage vor der oſt ein Brennabor⸗ errenrad. Im ganzen wurden 14 Fahrräder entwendet. * Ein leurer Rauſch. Der heute ausgegebene Polizeibericht meldet: In der Nacht vom 12./13. Juli zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde einem betrunkenen Fuhrmann, während er vor dem Hauſe H 4, 23 auf dem Gehweg lag und ſchlief, eine Zahttagsdüte mit 900 000 M. entwendet. *Die Verbeſſerung der Jimmerlufl. Allgemein herrſcht heute das Beſtreben, in Räumen, in denen ein ſtarker Luftperbrauch oder eine Luftverſchlechterung ſtattfindet, Reinigungsapparate aufzuſtellen. Viele von dieſen erfüllen ihren Zweck nicht: denn ſie täuſchen eine Verbeſſerung der Luft dadurch vor, daß ſie nur einen angenehmen Wohlgeruch entwickeln. Andere Apparate dagegen wirken in der Tat zweckentſprechend, indem das ihnen entſtrömende Ozon die in der Luft enthaltenen Bakterien tötet. Mit dieſer ſcheinbaren Neuheit wer⸗ den nur alte Sitten aufgefriſcht und mit einem gewiſſen wiſſenſchaft⸗ lichen Anſtrich verſehen. Wenn in den Schenken auf dem Lande die Tanzfäle mit friſchem Tannengrün geſchmckt wurden, ſo geſchah das ſicher nicht nur dem Aeußeren zuliebe, um dem Saal einen feſtlichen Anſtrich zu geben, ſondern weil der Wirt wohl wußte, daß die Luft durch den Tannenbuſch reiner und friſcher blieb. Und wenn wir noch heute die Blattpflanzen ins Wohnzimmer ſtellen, ſo tun wir das ſicher aus der dunklen Empfindung heraus, daß dadurch die Luft friſcher bleibt. Und das iſt in der Tat ſo. Die Luft wird dadurch ſchlechter, daß der Menſch Kohlenſäure ausatmet. Die Pflanzen da⸗ gegen ſaugen Kohlenſäure ein und atmen Sauerſtoff aus, ſodaß hier ein Austauſchprozeß vor ſich geht, der für beide Teile günſtig iſt. veranſtaltungen Verein Heimaktreuer Oſt- und Weſtpreußen. Am Sonntag, 15. Juli, hatten ſich die Mitglieder und Freunde des Vereins el. mattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen“ zur Erinnerung an die tim⸗ mung im Tathaus bei Schwetzingen eingefunden. Nach einer herz⸗ lichen Begrüßung durch den Kaſſter Ludwig Rogowski, der ganz befonders auf die Wichtigkeit des Abſtimmungstags, der ſich am 11. Juli zum dritten Male jährte, hinwies, hatte der anweſende Geſang⸗ verein„Sängerhalle Mannheim“ einige Lieder zum Beſten ge⸗ eben. Sehr reichen Beifall fanden zwei Solovorträge des Herrn aumeiſter von der Sängerhalle:„Ich laß von meiner Heimat nicht“ und„Selig ſind, die Verfolgung leiden“ aus Evangelimann“. Landsmann Egger⸗Selt—— die Anweſenden mit einigen humoriſtiſchen Vorträgen. Nur zu ſchnell näherte der ſchöne Nachmittag ſeinem *Das 18er Männerquarteit Canz⸗Mannheim veranſtaltet nor⸗ den Samstag, abends 8 Uhr beginnend, in den Garten⸗Räumen s Rennwieſen⸗Reſtaurants ein erſtes öffentliches Konzert, un⸗ ter Mitwirkung der Kapelle + bei freiem Eintritt. Der Ge⸗ ſangskörper beſteht—— einem Dirigenten Munkay aus Angeſtellten der Lanzſchen Fabrik. Es ſind ausnahmslos gut geſchulte Sänger. Unter den ſoliſtiſchen Darbietungen dürften die von einem Mitglied der 16er geſungenen Lieder zur Laute beſonderes Intereſſe erregen. wir um jeden Preis vermeiden wollen! Die Leute hier ſind im allgemeinen gutmütig, wie die Kinder. Jetzt aber ſind ſie verhetzt. Ein blanker Säbel würde da wirken wie der Funke im Pulverfaß.“ Löwenkreuz erwiderte den Blick hachmütig. „Sie werden es ſchon mir überlaſſen müſſen, Herr Gottulan, zu beurteilen, was militäriſche Ehre in ſolchem Fall erfordern würde Außerdem habe ich meine Inſtruktionen.“ Gottulan ſchwieg. Aber Adaliſe bemerkte, daß er ſehr blaß wurde und nur mit Mühe an ſich hielt. Gleich nach Tiſch ver⸗ ſchwand er. Adaliſe hatte keine Ruhe bei den anderen. Zwecklos ging ſie im Haus herum immer wieder zu ihres Gatten Zimmertür ſchlei⸗ chend und verſtohlen horchend. Es war ſo ſtill darin. Was tat er? Was ging in ihm vor? Wenn ſie doch wenigſtens bei ihm hätte ſein können! Aber einzu⸗ treten wagte ſie nicht. Endlich entſchloß ſie ſich, zu den Schwiegereltern zu gehen. Vielleicht war er dort. Aber Leo weilte auch nicht hier. Frau Karoline ſaß ſchweigſam am Fenſter, ihr Gatte ging unruhig im Gemach auf und ab. „Darf ich bei dir bleiben, Mutter?“ fragte Adaliſe ſchüchtern. „Mir iſt ſo allein „Gewiß. Nimm Platz, bitte.“ Es klang recht kühl. Herr Leopold warf der Schwiegertochter, der er im Inneren viel Schuld an der gegenwärtigen Lage der Dinge beimaß, einen verwunderten Blick zu. „Allein fühlſt du dich? Ich denke, du haft Gäſte genug drüben!“ „Ach, das ſind doch Fremde!“ Das EChepaar wechſelte einen erſtaunten Blick. Das war ja etwas ganz Neues! Seit wann empfand Adaliſe dieſe Leute als etwas Fremdes? Aber beide waren durch mancherlei Enttäuſchungen mißtrauiſch geworden gegenüber der Schwiegertochter ewigwechſeln⸗ den Stimmungen. Sie blieben ulſo bei der kühlen Zurückhaltung, die ſie ſich ihr gegenüber zum Geſetz gemacht. Adaliſe empfand ſchmerzlich, daß ſie hier, anſtatt Troſt und Verſtändnis zu finden, als etwas Störendes angeſehen wurde. Plötzlich— es mochte etwa vier Uhr ſein— ſchreckten alle auf durch Trompetenſignale auf der Straße. „Alarm!“ ſagte Herr Gottulan, blaß werdend.„Die Dragoner rücken aus. Es muß etwas vorgefallen ſein.“ eilte ſie an ihres Aus dem Lande * Durlach, 20. Juli. Hier wurde am Dienstag nachmittag der frühere Milchhändler Heinrich Kroener von ſeinem Tochtermann im Streit wegen eines verkauften Rindes erſtochen. Der äter floh nach der Tat zu ſeinen Eltern nach Weißenſtein, blieb dort während der Nacht und entfernte ſich ſodann. Kroener ſtand im Alter von über 70 Jahren. *Bühl, 20. Juli. Im Fabrikgebäude der Firma Wolf Netter u. Jacobi explodierte ein Schweißapparat. Hierbei wurden zwet Arbeiter ſchwer verletzt. Einer namens Schneider iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. *Bad Dürrheim, 18. Juli. Die Feier des 100jährigen Beſtehens der Ludwig⸗Saline, die von der Gemein Dürrheim in Verbindung mit dem Heimattag des Trachtenverbandes Schwarzwald veranſtaltet wird, beſteht aus einem Feſtabend mit Vankett am Samstag, 21. und den Veranſtaltungen am 22. Juli. Dem Ernſt der Zeit entſprechend ſind alle rauſchenden Feierlichkeiten vermieden, dagegen ſoll in Wort, Geſang, Feierſpiel und mit einer Kundgebung der ſchwarzwälder Trachlen, die in großer Zahl und in ihren mannigfachen Arten zu der Veranſtaltung erſcheinen werden, der Bedeutung des Tages und der Liebe und Treue zur angeſtammten Heimat ſichtbarer Ausdruck en werden. Ein deutſches badiſches Heimatfeſt ſoll und wird es ſein. Beſonderes Inter⸗ eſſe wird der Trachtenfeſtzug am Sonntag nachmittag erwecken, in dem u. a. auch Feſtwagen mit der Verſinnbildlichung der Saline, der Heilquellen, des Landesſolbads, der Bedeutung Dürrheims als Kurort, als Landwirtſchaft und Gewerbe betreibende Gemeinde der Baar und dergleichen mehr eingereiht ſein werden. Der Ort erhält einen einfachen, aber künſtleriſch wirkungsvollen Schmuck. 2 Der Fremdenverkehr Bad Dürrheims iſt ſeit kurzer Zeit wieder außerordentlich groß.* )( Müllheim, 19. Juli. Um den hohen Preis von 600 Millionen Mark wurde von der Firma Julius Sütterlin u. Co., Sägewerk, ein Baugelände von 46 Ar erworben. (Vom Feldberg. 19. Juli. Die Sonne hat nun mit den Schnee⸗ reſten an den Nordhängen des Feldbergs ſo ziemlich aufgeräumt Kleinere Schneeflächen leuchten aber noch immer von den blühenden und grünenden Steilhängen herab. Das Turmhotel auf dem Feld⸗ berg hat mit dem 18. Juli ſeinen Betrieb wieder aufgenommen. Kommunale Chronik Die Teuerungsgefahr in Cudwiashafen Wegen der Teuerunasgefahr in Ludwigsbafen am Nhein bat die Stadtratsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei, deren Vorſitzen⸗ der der Reichstagsabg. Hofmann iſt, eine Interpellation einge⸗ bracht, in der verlangt wird, daß das Bürgermeiſteramt eine baldige Beratung dieſer Angelegenheit mit maßgebenden Organiſationsver⸗ tretern pflegt und eine beſondere Stadtratſitzung dam befaßt. In der Interpellation wird zablenmäßig nachgewieſen, d in Ludwigshafen die Preisſteigerungen ſowohl Für Lebensmittel als auch für das Gas und Elektrizität und Waſſer ſowie für Beklei⸗ dungsſtücke höher ſind, als in anderen pfälziſchen Städten und ſogar in Mannheim und daß bei dem ungeheuerlichen, faſt täglichen Preis⸗ aufſchnellen der Kleider, Schuhe und Wäſcheartitel eine Neubeſchaf⸗ fung dieſer Notwendigkeiten für die meiſten Ludwigshafener Ein⸗ wohner zur Unmöglichkeit wird. Ferner wird angefragt, ob Stadtverwaltung bei der Landes⸗ und Reichsregierung entſprechende Schritte unternommen hat, um das offenſichtliche Unrecht zu beſei⸗ tigen. daß trotzdem Ludwigshafen zur Zeit die teuerſte Stadt des Reiches iſt. bei Feſtſetzung der Sonderzuſchläge für Arbeiter. Ange⸗ ſtellte und Beamte Ludwigshafen in die zweite Teuerungs“ klaſſe eingereiht worden iſt. Da ſich die Einwohnerſchaft Ludwigs hafen in ihrer überwiegenden Mehrheit aus minderbemittelten Lohn⸗ und Gehaltsempfängern zuſammenſetzt, deren Einkünfte zu den Preisſteigerungen in ein immer größeres Mißverhältnis geraten, er⸗ wachſen daraus, ſo heißt es zum Schluß der Interpellation, ernſte Ge⸗ fahren. Dazu erſcheint die demoraliſierende Wirkung einer ſtetis zunehmenden Arbeitsloſigkeit noch beſonders verhängnisvoll. wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwartt Beobachtungen dadiſcher Wetterſtellen(7as morgens) 1⸗ ein⸗ A 2— Ser⸗ bruck vera⸗ SSs„ Win⸗ 1 Be⸗ höhe 8 85 5 8 38 25 ban r88N8 Nichr Stüere 8 e eeee Wertheim—— 16] 22 10—ſtill 0 Königſtuhl563767.44 14] 20] 12 NW t beter! 0 Karlsruhe.127769.5 17] 25 12 SwW leicht anmr 0 Baden⸗Baden213767.9 16] 22 13 NO— tatr Villingen..780 769.4 12 20 7 W—.— 0 Feldberg. Hof 1281658.1 10 14 7 W leeicht ſb. bn../ 0 Badenweilet.————1—————1— St. Blaſien————————1— Der Einfluß des isländiſchen Tiefdruckgebiets und ſeiner weſt⸗ lichen Luftſtrömungen auf die Wetterlage Zentraleuropas nimmt ab, da ſich ein Ausläufer des Hochdruckgebiets etwas aus⸗ breitet. In ſeinem Bereich hat Süddeutſchland meiſt trockenes und iteres,—.— er 22 er We u erwa e igung 2 dung Belicher Wännegewitter. 1 B⁰ Wi. 8 bis 12. Meiſt heiter—1 PPVTTTTT vorzüglich im Schwarzwald. Anklopfen ein. Gepackt von der Angſt, er könne vielleicht ſelbſt hinauswollen, um zu erkunden, was es gegeben habe. Leos Zimmer war leer. Sie eilte die Treppe hinab. In der Halle unten traf ſie Löwenkreuz und Lo. Letztere war auffallend bleich. Löwenkreuz dagegen pfiff leiſe vor ſich hin, lächelte und ſagte dann ſpöttiſch zu Lo:„Wer wird denn ſo ängſtlich ſein, Grü⸗ fin, Sie machen ja ein Geſicht wie ein kleines Schulmädchen, das Strafe füͤrchtet!“ „Ich fürchte mich auch, murmelte ſie verſtört. „Vor wem? Doch nicht vor den paar Leuten, die ausreißen werden wie Schafleder, ſobald wir ihnen die Herren zeigen?“ Jetzt erſt ſchien er Adaliſe zu bemerken. Er verbeugte ſich ſteif und ſtumm. Offenbar hatte er ihre geſtrige Abſage noch nicht verwunden. Adaliſe trat auf ihn zu. „Was iſt geſchehen, Durchlaucht? Wohin wollen Sie?“ „Zur Dampfmühle, Ordnung ſchaffen. Die„gutmütigen Kinder wie Ihr Herr Gemahl Sie nennt, verprügeln ſich dort ein wenig und beläſtigen den Direktor, wie gemeldet wird.“ Er legte die Hand an den Helm, verbeugte ſich abermals ſteif und ſchritt zum Ausgang. Draußen beſtieg er ſeinen Fuchs, den der Burſche ſchon bereithielt. Lo umklammerte Adaliſe krampfhaft. „Ich hab' Angſt um ihn! Er iſt ſo tollkühn! Ach, und ſo bild⸗ ſchön! Sieh nur, wie er an der Spitze ſeiner Leute dahinreitet! Wie ein junger Kriegsgott!“ Unwillig befreite ſich Adaliſe von der Freundin. „Laß mich. Was kümmert mich Löwenkreuzl Ich ſuche meinen Mann! Haſt du ihn nicht geſehen?“ „Nein! Aber dem geſchieht ſchon nichts. Der ſitzt ſchon irgend⸗ wo ſicher und— weit vom Schuß, antwortete Lo ärgerlich, mit merklicher Geringſchätzung. Adaliſe hatte dafür jetzt kein Ohr. In ihr war nur ein einziger Gedanke: Wo iſt Leo jetzt? arbeitete, weil der Raum ruhig und abgelegen war, hinab in den Park zum japaniſchen Papillon, der ſein Lieblingsplatz war. Er war nirgends. Endlich erfuhr ſie von dem Diener, daß der gnädite Herr gleich nach Tiſch ausgegangen ſei. Es traf ſie wie ein Schlag, obwohl ſie eigentlich die ganze Zeit gerade das gefürchtet hatte. Adaliſe war ſchon draußen. In Gatten Zimmer. Diesmal beſann ſie ſich nicht, ſondern trat ohne Gortfehnna ſe Sie lief in die Bibliothek, in die Spinnſtube, wo er zuweilen — — jer nn er im der en ein ee⸗ ſen Id⸗ FIiAA cr 18 WS — ²— A Börsengerichie Frankfurter Wertpapierbörse lebh fbrankkurt. 20. Juli.(Drahtb.) Tendenz fest bei Wake en Umsätzen in Maschinenaktien. Die Effekten- 18 rkte verkehrten in kester Haltung auf den meisten Gebie- es wurden verschiedentlich neue Rekordkurse er- Vorzugt waren auch weiterhin Montan-, Metall- und eschinenfabrf aktien. Ganz besonders zeigte sich reger 5— 3 das keinen 5 mfang annahm, so lag es an der gespannten Lage es Celdmarktes. N fl 8 apiere hervor. Wenn auch auf diesem Gebiet die Ten- Kur⸗ micht ganz einheitlich war, traten doch verschiedentlich besbelestisungen hervor. Rheinische Braunkohle, Buderus, berbedarf setzten fester ein. größere Kursgewinne. Mansfelder verzeichneten an- Daimler 600 und rückten 5 50 000% vor. Kleyer anfangs 120 000 héher. Von den jen der Metallwaren- u. Maschinenfabriken beiren Badenia lebhar:. begehrt, Neckarsulmer, Heddern- Pu r Kupfer sehr fest. Sehr gesucht: Zement Heidelberg, * olzmann, Hoch- und Tiefbau. Zu gröberen Umsätzen Lich es in Elektro-Schuckert, Bergmann, AEG., Lahmeyer, Kraft und Hammersen stiegen 100 C00. Ghemis che un Ische Aktien standen wiederum in starker Nachfrage Fa ienten bei Beginn den Kurs von 970—985. Elberfelder * en, Holzverkohlung, Höchster und Griesheim lagen Was schwacher. Lebhafteres Geschäft entwickelte sich in Uitania. Ebenso machte die Aufwärtsbewegung der Ver. ramarin wWeitere Fortschritte. Bemerkenswert ist die igerung der Inag, Junghans, Deutscher Eisenhandel. urraddeutscher Lloyd und Hapag verkehrten in fester Hal- nc, ohne daß die Geschäftstäligkeit sich etwas lebhafter Net lete. Am Bankaktienmarkte waren wieder Grcellbank fest. Die erste Notiz lautete 100 000% höher. Baolere Nachfrage bestand für Barmer Kreditverein, Bad. Darmstädter Bank. Sonst blieb dieser Markt ruhig. Liusländische Anleihen erfuhren Kurssteigerungen. In erster Eolcz sind anzuführen Türkenwerte, Bagdad, Rumänen, 59“ dmecikaner. Am Markte der amtlich nicht notier- en Werte war der Verkehr ziemlich lebhaft. Im Vorder- d standen Rastatter Waggons 350, Api 430. Man nannte 180. Ufa 470—520, Brown BOver i 300, Growag 175 bis I10 175.—173, Becker-Stahl 650, Becker-Kohle 590, Hansa 52 1d 290, Karstadt 120, Frankfurter Handelsbank 48, Conti- uk 63, Unterfranken 110, Diamond- Shares 210,(alles in W1 notiert). Der Einheitsmarkt zeigte eine vor- aued feste Haltung. Nach den üblichen Schwankungen Stz den variablen Märkten trat wieder feste Tendenz ein. arkere Nachfrage herrschte nach Zuckeraktien. Berliner Wertpaplerbörse A Berlin, 20. Juli,.20 Uhr nachm.(Eig. Ber.) Die Hoff- Rei auf eine Beilegung der Differenzen zwischen chsbank und den Großbanken gaben der Börse neuen Mut. N nsicherheit des gestrigen Nachmittags im Hinblick auf 800 in Aussicht gestellten Mahnahmen waren heute fast ge- B Munden. Neue große Kaufaufträge gelangten zu den stark 2 freilich wird der heimische Kundenkreis bei dem tark Zesteigerten Ku,sniveau von Tag zu Tag geringer, da- ztür setzten die Käufe der großen Konzerne und des Auslandes Terstärktem Maße ein, was bei den meisten Marktgebieten Verstärkte Nachf rage trat für Montan- Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) lendelsblaſt de ——ä—.—h——̃ũ— große Kurssteigerungen zur Folge hatte. Belebend wirkten übrigens auch die Geldmittel, die zur Beschaffung von Devisen bereit gestellt waren und mangels; nügender Zu- teilung anderweitige Anlagen fanden. Bei dem aàugenblick- Uichen Stand der ausländischen Zahlungsmittel Waren anstelle der Devisen ausländische Renten, Valuta- und Kolonial- papiere bevorzugt. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,6%—0,7, Zürich 0,15—0,16, Stockholm 0,17, Kopenhagen 0,11½, London 1 900 000. * „ Lon den rheinischen Börsen. Die Essener und Düsseldorfer Börse hatten in den letzten Tagen feste Haltung äufzuweisen. Von süddeutschen im Freiverkehr ge- handelfen Werten notierten am 13. Juli in Düsseldorf, àm 16. Juli in Essen: Fränkische Türen- und Möbelfabrik in Hardheim(Baden) 80 000 G. 100 000 Br. bzw. 110 000 G. 115 000 Br.; Schneider u. Co. in Heidelberg-Kirchheim(Fabrik elektrotechn. Artikel) 110 000 G. 130 000 Br. bzw. 110 000 G. 120 000 Br., Greifwerke.-G. vorm. Peter Kohl in Mann- heim-Neckarau(Motoren- und Apparatefabrik) 140 000 G. 170 000 Br. bzw. 220 000 G. 250 000 Br. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 20. Juli.(.00 nachm.) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: New vork 400000, Holland 157000, London 1840000, Schweiz 70 750, Italien 17 200. Prag 12 000. Die Mark wurde um 10.30 Uhr aus New Lork mit 0,0002 ½ gleich 400 000 gemeldet. Die Verschlechterung des Mark- Kurses hält daher weiter an. Amtlich wird der Dollar mit 284 000&4 notiert, repartiert bis 5% Zuteilung. Frankfurter Notenmarkt 20 Juli eld Brlef Geld Brlef 8 Amerikanisoche Moten 281000 237500 Oesterr.-Ungar. alte?—.—.—.— Belglsochs.——.— Norwegischs. 15300.— 45709.— Dünische.. 49,/50.— 49750.— RBumünfsche—.— Engllsce 1293000 130700⁰ Spanlsche. 39300.— 39700.— Französle ohe—.— Sohwelzer—.——.— Holländisone—.——.— Schwedisohs. 74200.— 74800.— Italjenlsce—.——.— Tschecho-Sewak.. 88f50.— 38550.— Oesterrelch abgest., 397.— 403.— Ungarlsche 24.75 25.25 Frankfurter Devisen Frankfurt, 20. Juli.(Drahtb.) Tendenz: fest. London 130 000, Paris 16 400, Brüssel 13 650, New Tork 284 000, Holland 111 000, Schweiz 50 000, Italien 12 200. Berliner Devisen Amtlioh 6. 19. g. 19. 8. 20. 3. 20 Amtlion(. 1d. 3. 18. 6. 20 g. 20. Holland. 85396 385914 110722 111277 Faris. 12763 12832 16350 16441 Buen.-Alres 74812 75187 95780 96210 Sohwelz.. 37505 38036 48875 50125 Brüssel.. 10573 10628 13515 13664 Spanlen. 31122 31278 40299 40801 Christlanla 35511 35689 45885 461 5 lapan. 105735 105265 137455 138345 Kopenhagen 38304 38406 49875 50125] gio de Jan.. 23142 2325 28927 29072 Stookholm., 57885 48ʃ145 74812 75187 Wien abg.. 311.22 312.78 399.— 401.— Helsingfors 5885 6015 7780 7819 Prag. 6503 6536 8476 38521 Italien. 9336 9383 12109 1223 Zudapest. 2493 25.07 29.92 30.08 London. 997500 1002509 1298759 1303259 Sofla.. 1995 2005 2756 2767 New-Vork. 217155 218545 0 284710 jugoslavlen 2354 2368 3052 3088 Die Vorgänge am Devisenmarkt Berlin, 20. Juli.(Eig. Ber.) Wie wir hören, wird heute im Reichswirischaftsministerium eine Regierungs- besprechung über die jüngsten Vorgänge an der Berliner Börse stattfinden und man nimmt an, dab SNMannheimer General-Anz ³··¹w¹mAͤ ˙-w ̃ͤͤ—ůN—— daran anschließend auch das Reichskabinett sich mit dieser Angelegenheit befassen wird. In der gesamten Berliner Bank- und Handelswelt bilde- ten, wie die B. Z. mit lebhaftem Schwung erzählt, die Ereig- nisse an der Pevisenbörse gestern bis in die späten Nachtstunden hinein das einzige Gesprächsthema. Man fürchtet in diesen K eisen, daß die angekündigte Kampf- maffnahme der Reichsbank— insbesondere die völlige Ein- stellung der Wechseldiskontierung— letzten Endes zu einer Lahmlegung von Handel- und Industrie führten könnten, Heute vormittag hat sich, wie bereits gemeldet, eine Deputation der Berliner Großbanken zum Reichsbank- präsidenten Havenstein begeben, um mit ihm über eine Regelung der verfahrenen Lage zu beraten. Die Deputation besteht aus dem Vorsitzenden der Berliner Stempelvereini- gung Dr. Mosler, Bankdirektor Nathan von der Dresdner Bank und Bankdirektor Reinhardt von der Mitteldeutschen Kreditbank. Der Devisenvertreter der Reichs- bank soll vor der heutigen Feststellung der Devisenkurse an der Börse eine offizielle Erklärung über das Ergebnis der Besprechungen abgeben. * Badische Lokal- Eisenbahnen.-., Karlsruhe. Der Bericht für 1922 bezeichnet das Ergebnis wieder als un- erfreulich. Es sei nicht möglich gewesen, die oft sprunghaft steigenden Ausgaben rechtzeitig durch Tariflöhne auszu- Sleichen. Das Jahr bringt rechnerisch keinen neuen Verlust, Aber auch keinen Gewinn. Der Verlust aus den beiden Vor- jahren mit zusammen 3,90 Mill.& wird wieder zum Vortrag vorgeschlagen. Die Zahl der Züge wurde auf allen von der Gesellschaft betriebenen Bahnen àufs äußerste eingeschränkt, die der Angestellten verringert. Die Nebenbahn Wiesloch-⸗ Waldangelloch-Meckesheim wurde am 1. Oktober 1922 teil- weise stillgelegt. Die Umformeranlage der Albtalbahn ist fertiggestellt, die größere Leistungsfähigkeit kann jedoch nicht ausgenutzt werden, da die Zugzahl noch mehr ein- geschränkt worden ist. Die Bilanz verzeichnet(alles in NIIIl.) bei unverändert 9 Aktienkapital und 7,09(i. V. 7,17) Obligationsschulden 13,02(2,04) Darlehen vom Kreis Karls- ruhe 0,76(1,24) Bankdarlehen und 0,60 sonstige Verbindlich- keiten. Die Verkehrsschulden sind auf 155,14(7,80), d. i. das rund 20 fache, angewachsen. Die Außenstände betragen mit 117,71(2,70) etwa das 44 fache, darunter sind 12,46(1,11) Bankguthaben. Die Bahnanlagen stehen mit 32,47(21,00) zu Buch, die Vorräte mit 64,98(1,97). Bei der ungeheuren Steigerung der Betriebskosten seien die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr trübe und schwer zu übersehen. (.-V. 27. Juli.) * Württembergische Vereinsbank in Stuttgart. Nach dem Geschäftsbericht für 1922 erbrachte im abgelaufenen Ge- schäftsjahr das Zinsschein- und Sortenkonto 74 560 537 (1 519 306), das Wechsel- und Zinsenkonto 487 694 729 (24 671 006), das Provisionskonto 304 804 308(12 786 543) A4 und das Hypothekenkonto 408 460(169 516) 4. Es be- anspruchten Unkosten 527 355 530(28 784 900) und Steuern 6 318 507(4 041 552) Es verbleibt sodann einschließlich 1070 858(1067 606) Vortrag ein Reingewinn von 334 859 855(7437 525) K. Hieraus sollen 150% Dividende (10%) ausgeschüttet werden. Der Pensionskasse werden 20 Mill. 44, der außerordentlichen Reserve 87 Mill. 4 zu- geführt, Tantieme erfordert 25 696 000, so daß 4 163 855 als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich— aufjser bei festverzinslichen und Versicherungs-Werten— in 1000% Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 1 20 18. 20 is. 20. daheogen.d eeg e Reeln. en. 70— 2—* N 7 N..5. Bepn zu 6 erenee= 1 Sded e. -r— Steo.- Gesells. 790 840 Sudd.Disdontg- 420— Dabm, Bu. 0 355 409 Dresdn. Bank 150 475 Wiener Bank“. 65 67 Berl. z Banky. 215 250 Erkf. Uyp.-Bk. 28 105 Wildg. Bans.—— Dom., Jandges. 1750 1800 Metallb, U..-G. 1050 1150 ee— 60⁰⁰ Daret dk. 428 45 Hitteld. Or. 8.— 280„ Vereinebk.—— Lecheh-. 80 880 Aurobg..l.— Lann,.des- e en eee bbereg 084. 20 a— Alz. Hyp.-BK.—overrh..-Ges.—— Sekt-u. no 850 Heicheban.: 320 288 Frkt. f. u M.— doch 0 Bergwerk-Aktien. 5000 4800 Eb.⸗Bd. 1450 1460 Ber⸗eeb. 1200 1260 Laſſt, Aachrzl, 1200 1350 O0 Pi8g.00 4859 2000 Feche Bee. 3800 dine Faiin, Selrden. edbalz dergt. 5878 2400 Srbedrioben 2400 2400 Kaliw. Wester. 1780 1800 Sne Nel—00 190⁰ Veen ube 20 50 Banneemannf, 245 2000 felſe Fere. 8 48 Kaubst. 1200 1175 V. K u. Laurah. 1480 1250 dbn. 200 299 Rordd. LIoya. 670 700 Saltm.& Oh.e 1950 2600 W pacg. 1880 888 Getted diabd Industrie-Aktlen- Tedengteged—— I. Massob Durl.— Lont. a ön 800 900 Balng td.— 280.Uhren Furtu scd 480 Gelmier NHotor 480 545 Farkeruenn 288— Sayr. Spiegel 388 b. klebd. Beria 88 720 Sodöfferzeel 2ergw. Hetar 40 610 5. 8. u. 8d.-4 1050 1070 Tehm ie Se. 480— Sſag Metallk. 788 818 Dectsobe Verl. 600 700 Jener eroh, 288— 81.—..Srand. 310 00] diagier rweln. 400 489 Zarise, 120— Sr-Sesigh. Cei 1250 1250 Hürk.-W.-St 878 700 Aeſer öu 228 270 Seoskhu.. des 700 Essegw. Talet. 28 25 Laleregen.——JCem. Heſdelbg. 512 880 Eld. Fard. V. 8. 1025 880 TeTee. 2050 em Kartetalt sag 270 klettt. U. ur. 538 900 Wagie mn 730 700„ Lothe. Met: 300 550 Eis. B4, Wolle 278 40 e hem.— ng. Maso Ladencwate 2 275„oidenberg 1800 2209 Süllnt Spinn. 700 750 . Anlf eind 350 478„ Sriesbeim 500 940 Fab. jan. Sleist. 580 700 Nee ee 870 310]„Leiler. u,— 800 Farbw. Hübbt.— ketende K. Necht v. Feſd.—A TSploh,Fr-A 3 Feinmeen ſe. 1500 1850 fsohster Fu. 820 850 Cocwigs. Wali: 1200 1600 Fete 1280 femann Fn 270 40] Car zche ind.—— daee e0 doererk-ad. 880 700 Setell Daanh. danelg en ebane., s de Loennsstemm 280 400 Jadeeen e 880 Faaing, Lals. 200 900 goteceg Neu 1080 Kelaser u, 860 Lacler nareh. 8n 740 Feoks.Fahren, 500 870 ee ner e 8eb ag8. 2 188 Feedere 2 8 Baude l. Fnost er. 70 ehm zays 600 600 Ledabr ssen 40— Fonser. Araun 150 200 Pf. Fuiv sting— ſſieen kuriat 248 Lraudde. Ten.— 28 Perzellweaget Meed Kn 28 350 Cahmeyerzdo c 70 ad elek.&. 8t. 350 328 Aden— 1800] Lederw. Rothe 1300— Zocdz Daechen Toſſiad. Wofff— Voſqü afr 3 Soeerewe 8e Sen ce de ie e e een 88 25 Lede Uendg 80 850 Siem.& Haſs.s 2700 2800 WayssFreltag 8 Laba dandt 0 Sudd. Drahtin. 40 1055 Zel A 3 805 de. Frank—5 105 S. Led. St. ing. Zschookew. K. 8 a er, ee, ee 5 Laceter 80 Verein d. es—„ elbren 880 209 Lokak. Aurnd. 2800 82³⁵0 Wee 850 800„ Oeiteln 550 7³⁰0 Lehcheer es! 209 250 Jer Feletger 28„ 80 .Rerz 255 4 or. ‚Ber elngau 50J Vogtſ. Maschst 600—„% Stutigart 540 70⁰0 Bad Ergünzungs-Kurse. drecd z e 100 188 200 280 Blebeck mont. 4500 5000 eee ee e 5.ok, aln 1„ Vogti. Maschin.— Elhunz 2000 Frelverkehrs-Kurse. erk. Kupfeg 2000 Krelohgauer, 199— Hastatterwag.. 280 359 entroßrfae—5 8 eu r Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. Balumor 2⁰ 18. 20. 18. 20. Lanadabah: 2000 2100 8 Aennee 200 88 deeree 200 228 feeg 8, 20 8 Suha er. 80 888 880. dee. Ler Sbesehi 640 670 ens. e sc 110 1200 Bauk-Aktien. Berliner Freiverkehrs-Kurse. Bankf. el. Wert. 620 650Dt. Aslat Bank 2550 3000 Oest. Ored.-An. 77 88 Deutsohe Petr. 265 810 Hansa Lloyd. 210—IKonnenberg. 4000 1000 205 235 ee Bank 668 712 Relohsbank— 225 Adler Kall.. 950 1000 Heldburg— 22300 Sichel 86 425 340 Berl. Hd. Ges. 1700 1750 öt. Uebersee B. 4400 5400 Rhein. Ored.BE. 250 280J Apl, Allg. Ptr.-l. 380 415 Hoohfrequenz 700 910 Telohgräber, 190 240 Com. u. Priypbk. 430 450 0180. Comman. 325 890 Sudd. Disdonto——ecker-Kohle. 540 580 int. Ptr. Un., Ipu 4000 4250 Ufla 400 5310 Darms,.Nt.-B. 660 650 Dresadn. Bank 12 465 Westbank 114— 65⁰————— 100 Mitteſd. Krodtb. 5—— Benz-Motor.— ssenbank le-Akti BTown BoY.& CO. 240 320 Huſdenth. Pap. 86 7⁰ 1200 1000 Na. 115 1005 5 300 339 —— 4 8t. smaro 0— 2 ene 320 350 40b.-Ab. 50b. 950—Booh gubstahl 4100 3900 Frankfurter Festverzinsliche Werte. .-G. f. Anilin 925 865 Badisoh. Anllin 980 990 Gbr. Böhler o. 1300 1700 do. Verkehrsw. 2000 3100 Salke Masch. 500 475 Sraunk..SrIK. 1309 1300 a) Inländische. e 2— 2 3 de sen„ F, Bember 85* remer Vulk.„o/ Alig.Elekt. des. 730 700 SBergm. dest? 250 380 Suder. Elsens, 1200 1400 Fannme eeeee ranses 23— Als. Fortl. Zem. 715 Brl. Anh. Msch. 750 880 Oh. Griesheim 825 959 100„ 1904/5 9 fae 4 Au. voh-018 12720—.— am dles 4 b dis aen do, Luben kut 1280 1000 Odem. ſonen 80 750 3,ù 10 8 2 655 Ammendorf. 475 600 Sef.Karls.-Ind. 2800 2850 Odem. Weller 1103 1290 8% Ptsoß Reſobdaa⸗ 0 3 1096 70 8125 Anglo-.-uan 1209 Sel. Hasondan 14 Sdem.geltenk. 8 den 2 de netntae 4800.— 700.— 5 Bat. Elebh. 8000.— 6000.— Anhalter—4— 1— Denzeſlus Berg 600 640 Chem. Aldert 2500 2750— N 185 S.—-Anl. 7000.— 12000.— Annener duss 0 3 8000.— Sondordlaspän. 20 35 Honnersward ſöſd 2700 Faber Bfefstfft 5 750 7% 300.— 380.— 2hneyn-Fiikle rler—— Daimlermotor. 260 40 Dürkoppwerk. s58 1700 Fabl. Liet& 0o0. 920 880%%.—Ix. do 200.— 290.—8½% do, 4000.——.— dessauer das. 540 670 Dbseseſe Fisen. 1400 1450 Feldmühl. Pap. 420 550 SeSesugbteanl 8 75000.— 79 900.— 40% Hessen v. 09 u, 06 2800.— 2800.— Dtsob.-Luxdg. 3800 3575 Dynamſt Nodel!t 685 710 Feſten& Gulll. 1349 1400 45% o, da, 1317—.——.— 77005 abgést. 2500.— Hate D. Elsenb.-Sig. 350 360 Eökard Hasch.——B. Frister 580 550 Sparprumlenanl. 1819 3500.— 3850.— 3% 80 200.— 2300.— Deutsoh. Erudt 2000 2200 Elsenw. Neyer 360 400 Fuchs Waggon 335 350 5% Preub.Schatzanw. 2— 4% Slobe. St.-Anl. v. 19— D. Gubstahlkg. 80 70 Elberf, Farben 200 970 gaggen. Vöorz. 509 890 4% do. do,——e do. Rente—— deutsohe Kabef 30 345 do. Kupfer 380 100 Ludw. ganz 400 600 4% preud. Konsole 2500.——.—% Wurttemb, k. 191ͥ8— 9808.— Disch. Kallwæ. 1990 2000 EI. bleferungen 380 329 gephard& 0o. 364 310 3¼%„ 7* do. Kunst 200 240 Elekt.. u. Kraft 505 569 Gelsenk. Bgw, 4000 89000 do. MHasohin. 4415 450Eisbach&, C0.— delsenk. dudst 1060 1109 b) Ausländische. D. Steinzeug. 445 131 Emallle Ulirien 530 630] denscho]-/˖G. 3850 Deutsch. Wolle 400 425 Enzingerfliter 2700 3300 Gge. Marlenh.—— 18. 20. 18. 2⁰. Otsche. Elsenk. 560 610 Eschw. Bergw. 2290 2800 1¾% gr. Mongp. 188g7—.—— es Turk. Bagdad.1 1450.— 2100.— Germanfaß--. ammers, Sp. 777 570 Nossofg.USt. Zö 2800 2½0 st. St · R. v. 1918 1 85 4%„ 05 8. l5 2025.— Jerresh. Gles 2700 2480 flann. U. Sgest.— flogenl. Werke 120 1820 4½% do. Sanstnan,— 228—% Uigar. goldrente Ges. f. el. Unt. 675 620 Iann, Waggon. 810 980 Phil. Holzmann 305 430 4¼8% do. Sliberrente—.— 125.—%, do. St. ffte. v. 1810 580.— 800.— gebrdoedhardt 2500 3000 Hdg. Wien Gum. 580 Sio Horchwerke 600 7504% d0. Goldrente„469.— 180.— ne——.— Goldschm. Tu. 850 985 Harkort Ergw. 1200 1250 Humb. Hasch. 2000 2000 5⸗% do, einh. Rente 70000.— 75000.—% Hexlkan. am. ian.———.— Görz%,= 600 Harpen.Bergb. 4550 4000 l. C. W. Kays.——— 4% fumünſen 1908 300.——.— E§—.—— 25 Uan 450 5ʃ0—2 Hasph. 82²⁰ 170% 0 1— 225 4 0 112—— 228 re orke— 2900 Heokmann 200 H. Judel& 00. 10* 8 1* 0„*—*— nd— ũ— 2 Junghaus 5—5 80 obr Grolmaan pert Masoh. Kahla Porzell. 7 228 1525 1 e 2* el a eh—— Berliner Festverzinsliche Werte. rusohwitz Tex rsoh Kupfer arler. Masch. Hackeid,brehr 870 370 kirschdg. Kes, 1000 1400 Latoc, Sergb. 2800 3000 W Reichs- und gtaatspaptere. Halle Maschin. 100 860 Höchst.Farbw. 315 670 lC. W. Kemp 27 284 ben 110 2 18. 20. Kidoknerwerke Z0 2750 TLinke T ffeim. 2000 2275 Nt T Genest. ollarschätzae.— 222.— 3½% Preub. Konsols 2750.— 2790.— 8. Hl. Knorr enteene abo. 2200 2100 Netoren der. e Lelensohstt:— 20 2% 60. 0. 5500.— 8806— Kolim,& Jourd. 1850 1800 L Torenz.. 4150 490 Mühlneim Berg 4800 4900 40. Jbeten 20.— 188.—% Bagteone Anlene 1785.——.— Köln Rottwell. 610 850 Totß..-Oemt. 500 580 feckars. Fhrz. 505 725 J0. Jd2ler. 125.— 150.— 3¼% Bayer. Anjelhe 5000.— 5550.— Jebr. Körting 475 660 Tudenscheſd. 759 755 Nfeclaus. Konl. 1400 1600 4% Dtaok. Relohsanl.„4d.—-— 48.— flessisobe Anielne 1280.— 2808.— Fosthelm. Zeſl.— Tutau 4 Stefl. 80— fordd, Wolik. 1425 475 4/%, d0. d0. 7500.— 2800.— 4% Frankf. Stadtanl.—.——— Kraus& 00. 490 880 Fagſrus.-G6. 280 330 Obsohl. Esb.-B. 1375 1350%% do. do. 5100.— 5000.—4% Frankft. Hypoth.- Kyftbäus. Hütt. 2850 300 Bannesmannr. 1890 1778 do, Eisenlndst. 200 21158% do. do. 37000— 300 00.— bank-Pfandbrlefe—.——.— Lahmey.&4 0o. 830 810 Hansfeſd dis 985 do. Kokeswerk. 280—4% Freub. Konsels 3000.— 2750.— Laurahutte. 1375 1400 Karkt Kuhlh. 450 210 Orenst. Koppel 1309 1250 Lind. Elsmsch. 40 40 Naximillansau 350 400 Phönix Bergb. 2510 2275 d) Ausländische Rentenwerte. been ee 2 2 arllLIndström„néguln& C0. Rathgeb. 5 90 Lingei Sobunk, 200 280 Merkur Wollw. 600 730J Relsholz Pan. 7⁰⁰ 2— 84.—% ebee, Hf. Eraunkohf. Sachsenwerk 425 45 Stoewerſähm. 72⁵4% do. oonv.Rente 97.50 140.— 55 aden 23800.— 4250.— Rheln. Oham.—=Is, dubet, Döhl. Stoſb. Zinchütt 1870 2175 4% d0. Sliberrent. 110— 125.—%½% d0——— Rheln. Elektr. 251 320 Salzdetfurtn. 1959— Südd. Immobll. 80—4% d0.Fapierrent. 100.— 10.—%% Anat., Ser.1 2300.— 2475.— do. Masoh. led. 320—Sarotti 310 365 Teokib. Sohfff. 700 710 4% Turk. Admin.-Anl. 1475.— 1788.— 4½0% do,, Serje 2080.— 2200. Ab. Metall. Va. 40 2½ Sodeldemande!— Teleph. Serlin 475 475 4% 40. Bagd.-Eleb.] 1125.— 2ʃ59.— 4¼% 40., Serie in 7800.— 1800.— Abeſn ödeſet. 4 8e Lug Sodgelder eat 70 Taals eisend. 4% 40. BagdeElebul 1778.— 1690.— 3% 6,-d. Staatsb.alte 458.— 1423.— T A e— 7% d.—. N. Serfecth.. enania Ohm. 80e ring. Sa—% d0. Zollob. v. 1911 1688.— 1910—9% do. Erg.-Netz 1226.— 1425.— Biebeok Hont. 5000 4000 Segaſi Strumpt 20— Türk. fabk 3000.—— 20⁰ 2 Lendsch le. ſe 1½70 Jenen n engerke u 1280 1165%% U. St..1 28.— 40.— Oezt Se eane,—1 Rostr. Braunk. 1800 1800 Stem. KHalske 3100 8800 Unlon-Aisdere! 380—4½0% do, do. v. 1914 180.— 238.—.80% Südest.Esb..F. 789.— 810.— Hosdtz. Zuoker 1000 1100 Sinner.-8. 580 520 Varzin. Papler 380 450 etaddt 388— 420.—.60% d0. neue Prior 700.— 780.— Rüokforthohf. 300—. Stettin, Vulkan. 2880 3480 Ver. Bl. Frkf.au. 0 400 4% do, Kronenrent.—.——.— 15%% do. Obligationen 700.—— fütgerswerke 800 820l Stoehrkammg. 1880 2300. Oh. Onarittd. 1300— 5% nerfkaner 5500,— 605—- V B. Nſokeſw. 1 Terirrr r,* „— 1——*—2 20 Alase*——5 60⁵— 5—— o, Harrerka. Masoh. + ssener— Dru 40. Jute ene verte, 18ed 1078 Mietener auß. 1880 15] Derausdebee, Drucer und Verleger rei Dr. Haas, Manndeimer 40.(o 1 2Veser Ate, 800 288 Welf Nagchin. 878 Genergl. Anzetger, G. m d. 5. Mannbeim. E 6. 2 Sobunf. 8. AwW. je9 220 Vesteregeſn. 1480 158 Zelſstoff Ver. 410 800 Direktton: Ferdinand Heyme— Chefredatteur: Kurt Fiſcher. J0. Ultramarin 720— Wesif. Elsen.— 720 Leifstoif Whof 630 560 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Kolonialwerte iſcher; für das Fenilleton.. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik: Barthe. e 280 Fertp e. 88 80280 Pee 8— 5 elderz für 12 und Sport: Willn Mufler für Handels⸗ Neu-Guſnea. 600 Neanen u. E. 117— 2850 FPomona 400⁰ chten, Lokales und* gen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; 85 für Anzeigen: Karl Hügel. — 4. Seife. Nr. 330 Maunheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Freitag, den 20. Juli 1923 Neues aus aller Welt — Thereſe Scherl. Die Gattin des ründers des„Berlin Lokal⸗Anzeigers“ Auguſt Scherl, der vor Jahren Knerben it, hat nunmehr in + egernſee das Zeitliche geſegnet. Frau Scherl eine geborene Tirolerin, wurde von ihrem Gatten auf eigene Weiſe gefreit. Scherl ſah ein Bild von ode die Schützenlieſel; er⸗ kundigte ſich bei dem Maler nach dem Modell, fuhr nach Tirol und hielt bei dem Mädchen um ſeine Hand an. Sie lebten beide ſtets ee ee traten 80 in die Oeffentlichkeit. — Aus Briefen an Wohnungsamt einer rheiniſche hat ein Beamter folgende Stilbeäten 91 An ae ordentlichen Schlafgelegenheit iſt ganz ausgeſchloſſen, denn einer muß auf den Fußboden ſich legen, ſowohl von ſittlicher ſowie von geſund⸗ heitlichem Stand tief gefährlich Unter oben genannten Verhält⸗ niſſen iſt ein Familienleben tief bedauerlich.— 2. Dieſes Zimmer iſt nicht nur geſundheitsſchädlich, ſondern es untergräbt auch die gute Site meines achtjährigen Jungen. 3. Ich und meine Fruu ſind zu⸗ ſanmnen 12 Perſonen.— 4. Bei dem großen Klamau in der ſtraße wurde mir mein Zimmer mitgenommen.— 5. Daraufhin habe ich mit meinem Zimmer umgekramt, da es alle Augenblicke durch die zwei andern durchlief.— 6. Ich werde den Schnupfen nebſt meiner Frau nicht mehr los.— 7. Dieſe Wohnung iſt 1. geſundheitswiderlich urd 2. wegen dieſer Haushaltung auch ſittlich nicht maßgebend.— 8. Selbiger Herr bewohnt in Köln 2 Zimmer mit Frau und kann ſeibige freigeben.— 9. Der Abort in dieſem Hauſe iſt baufällig, wenn ich mir auf ihn ſetze, bin ich in Lebensgefahr gebunden.— 10. Hier kann ich nicht länger bleiben, in dieſer Wohnung bin ich andauernd der Sittlichkeit ausgeſetzt.— 11. Ich habe eine Tochter und 2 Söhne und ſind alle ſo beſchränkt, daß wir nur 2 Betten aufſtellen können. In dem einen ſchlafen die Jungens, in dem andern ich mit meiner fünfjährigen Tochter, was allein ſchon gegen das iſt.— 12. 800 habe den Rheumatismus und ein Kind von 4 Jahren. Dies iſt auf die Feuchtigkeit ee — Rieſen-Erdbebden in China. Die„Times“ veröffentlicht den Brief eines engliſchen Miſſionars, der über ein bisher völlig unbe⸗ kanntes Rieſenerdbeben in China berichtet. Der Miſſionar begab ſich vor mehreren Wochen nach der chineſiſchen Stadt Dabo in der Nähe der chineſiſch⸗kibetaniſchen Grenze, um eine andere Miſſions⸗ ſtation zu beſuchen. Als er ſich dem Orte näherte, ſtieß er auf die erſten Spuren einer größeren Erderſchütterung. Bei jedem Schritte wurde es ſchlimmer. Er paſſierte Ortſchaften, in denen die Häuſer vollkommen zertrümmert waren und meiſt die Hälfte der Eingeborenen ihr Leben verloren hatten. Er erfuhr, daß das Erdbeben ganz plötzlich aufgetreten ſei und die Leute beim Abendeſſen überraſcht habe. Daher auch die große Zahl von Toten. Nach einer weiteren Tagereiſe kam er in den Bereich von Hor Dranga, ziemlich nahe en der Grenze, wo das Erdbeben am ſchlimmſten gewütet hatte. Auf einer Strecke von 60 Kilometer war nichts anderes zu ſehen als Trümmerhaufen von Häuſern und Men⸗ ſchenleichen. Auch die tibetaniſchen Häuſer, die meiſt ſehr ſolide ge⸗ baut ſind, waren zuſammengebrochen. Die Erde wies kilometerlange große Riſſe auf. Üferhöhen und kleine Hügel waren wie zerſtäubt. Die Bergabhänge waren meiſt ins Rutſchen gekommen und hatten ſich fußtief geſenkt. Die Gipfel mancher Berge waren durch tiefe Riſſe geſpalten. An einer Stelle paſſierte der Miſſionar einen Fluß, deſſen Lauf durch Haufen von Leichen gehemmt war. Die Miſſions⸗ ſtation, die der engliſche Miſſtonar beſuchen wollte, war vom Erd⸗ boden verſchwunden. Der franzöſiſche Prieſter war mit 18 Schülern und 30 Stationsinſaſſen dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Kurz nach dem Erdbeben brachen tibetaniſche Räuberhorden aus den Ber⸗ gen heraus, drangen in das Erdbebengebiet vor und plünderten und töteten alles, was noch ſtehen und am Leben geblieben war. Der chineſiſche Bezirksbeamte, der dies Gebiet zu verwalten hatte, war ſeiner geſamten Familie beraubt worden und hatte darüber offen⸗ bar den Verſtand verloren. Als der engliſche Miſſionar ſich den Trümmern des Regierungsſitzes näherte, ließ der Beamte auf ihn ſchießen. In dem Brief wird zum Schluß feſtgeſtellt, daß auf einer Strecke von 80—100 Kilometer alle menſchlichen Anſiedelungen ver⸗ wüſtet und mehr als die Hälfte der Bewohner getötet worden ſind. Es handelt ſich alſo um ein Maximalbeben, von dem bisher überhaupt noch nichts bekannt geworden iſt. amtliche Bekanntmachungen Ab 2. Juli gelten folgende We ete(täglich): Kuſt 19500 4. Wohrung 500 4. Männheim, den 19. Juli 1923. Badiſches Bezirksamt— Berſicherungsamt. Unterm 29. April 1923 wurde dem Friedrich hier, Colliniſtr 30, der Handel mit bſt. Gemüſe. Landesprodukten, Wud und Ge⸗ flügel, ſowie jegliche mittelbare und unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Un⸗ zuverläſſigkeit auf die Dauer von 3 Monaten unterſagt. 17 Mannheim, den 9. Juli 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung betreffend. Der Stadtrat Mannheim hat—2 Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Induſtriegebiet Neckarau⸗Oſt in den Gewannen„Neurott“,„Beim Herrlacher Brunnen“ und„Am Grasweg“ unter teilweiſer früher genehmigten Fluchten beantragt. r hierüber gefertigte Plan nehſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer des Verkündigungsblattes an bis zum 13. Auguſt 1923 einſchließlich in dem Rathaus, N 2. 4, 2. Stock, Zimmer 1, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 10. Juli 1923. 55 Badiſches Bezirksamt VII. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band II.⸗3. 20, Firma„Brauereigeſellſchaft Gichbaum(vorm. Hof⸗ mann) in Mannheim, wurde heute eingetragen: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 2. Juli 1923 in 8 9 geändert; 5 13 iſt 1 139 Mannheim, den 16. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band IX.⸗3. 48, Firma„Andreas Gutjahr Bureau für Verſiche⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in annheim, wurde heute eingetragen: Durch Fi den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 16. Juni 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag abge⸗ ändert und neugefaßt. die eingereichte Ur⸗ kunde wird Bezug genommen. Die Firma lautet jetzt: Andreas Gutjahr, Büro für Verſicherungs⸗ weſen, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die bisherigen Geſchäfts⸗ führer Direktor Andreas Gutjahr und Dr. Alfred Gutfahr, beide in Mannheim, ſind Liquidatoren. Die Prokura des Richard Gutjahr und des Hein⸗ rich Gutjahr iſt erloſchen. 140 Mannheim, den 16. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXVI.⸗3. 20 wurde heute die Firma„Andreas Gutjahr Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, B 6. 25, eingetragen. Der ellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 16. Juni 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Betrieb kaufmänniſcher Geſchäfte aller Art, insbeſondere die Vermittlung aller Art von. 5— ſolchen s Stammkapital be⸗ ägt 500 000 4. Andreas Gutjahr, Direktor, und Dr Alfred Gutjahr, beide in Mannheim, ſind Ge⸗ ſchäftsführer. Jeder von ihnen iſt befugt, die Ge⸗ —5 zu e„Die Wadſee ngen erfolgen im Reichsanzeiger. 0 Mannhei m, den 16. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. ————————— offene Stellen Kohlengrobhanddung sucht zum sofortigen Eintritt jungen Mann tur die Expedition Zum Handelsregiſter B Band XXVI.Z. 21 wurde heute die Firma„Bank für Handel und Induſtrie Aktiengeſellſchaft, Mannheim“ in Mannheim, N 3. 4, als Zweig⸗ Aa der Bank für Handel und Induſtrie Aktiengeſellſchaft in Berlin eingetragen. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 11. Auguſt 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Betrieb des kgewerbes Das Grundkapital beträgt 1 000 000& und zerfällt in 1000 Inhaberaktien über je 1000 4, die zum Nennbetrage ausgegeben werden. Die Geſellſchaft wird vertreten, wenn der Vorſtand aus mehreren Perſonen beſteht und der Aufſichtsrat nicht ein⸗ zelnen von ihnen die Befugnis erteilt, die Geſell⸗ ſchaft allein zu vertreten, entweder von zwei Vor⸗ ſtandsmitgliedern oder von einem Vorſtandsmit⸗ glied und einem Prokuriſten. Der Vorſtand be⸗ ſteht je nach der Beſtimmung der Vorſitzenden des Aufſichtsrats aus einer oder mehreren Perſonen. Die Mitglieder des Vorſtandes werden durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrats beſtellt, dem auch der Widerruf der Beſtellung obliegt. Bankdirektor Walter Nadolny und Kaufmann Emil Kempe, beide in Berlin ſind Vorſtandsmitglieder. Die Berufung der Generalperſammlung erfolgt durch öffentliche Bekanntmachung. Die öffentlichen Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch einmalige Veröffentlichung im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger, vorbehaltlich anderer Beſtimmungen des Geſetzes Die Gründer der Geſellſchaft, die ſänet⸗ liche Aktien übernommen haben, ſind: 1. die Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktien in Berlin 2. Kaufmann Theodor Bonatz, 3. Kaufmann Fritz Guggenheimer, J. Kauf⸗ mann Hans Brauſe, 5. Gerichtsaſſeſſor Dr. Otte Dorenberg, alle zu Berlin. Den erſten Auſſichts⸗ rat bilden: 1. Freiherr Reinhard von Godin, 2. Bankdirektor Hermann von Grumbkow, 3. Bank⸗ direktor Dr. Alfred Mosler, alle in Berlin. Die mit der Anmeldung eingereichten Schriftſtücke, insbeſondere der Prüfungsbericht des Vorſtandes und Aufſichtsrats, können bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte Abt. 89 eingeſehen werden. 140 Mannheim, den 16. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum 8 B Band XV.⸗3. 40, Firma„Rheiniſche Clektro⸗Induſtrie⸗Werke Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Ludwigshafen a. Nh., wurde heute eingetragen: Fritz Norheimer und Karl Probeck ſind als Geſchäftsführer 5 ſchieden Oberingenieur Karl Reitz und f⸗ mann Hugo Schiller, beide in Mannheim, ſend als Geſchäftsführer beſtellt.„ Mannheim, den 18. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum B Band XX.-3. 43. Firng„Großkraftwerk Mannheim, Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Die Prokura des Wilhelm Schweigert, des Guſtav Kreutzer, des Friedrich Wendling, des— Beiten⸗ heimer und des Joſef Zirker iſt erloſchen. 140 Mannheim, den 18. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Band XXIV.3. 18, Firma eeee ee Export⸗ E Jus⸗ port Aktiengeſellſchaft(Induſtrie ⸗Konzern)“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Wi Niammaſch, Kaufmann, Ludwigshafen, iſt alsß Prokuriſt beſtellt, derart, daß er gemeinſan writ einem Vorſtands:titgliede zur Zeichnung der Firma befugt iſt. 140 Mannheim, den 18. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. 4. Zweigniederlaſſung ſcggienisch eimwandfreiesfen Wenn ursauber werden zie fortgeworfen, Sie sind trotzdem die Hilligsten vVversuchen Sis auch Quattdt B mit lenenprtügung, relche ed 2½/ biliiger iat. un. Ge:„Winzerkeler“ 9 4. Fritz Sannwald 276 Morgen Samstag., den 21. Juli 1923: Schlachttag Von morgens 10 Uhr ab: Hausm Würſte und Wellfleiſch Spezialität Schlachtplatten Hierzu ladet höfl. ein F. Sannwald. Kursbücher, Reiseführer, Radfahrer-, Automobil⸗ und Touristenkarten finden Sie stets in größter Auswahl in det dudbandlung züneile. f Ferner emplehle 2205 525 Uuterhaltungs-Literatur u. gedieg · ugendschriften für den Ferien-Aufenthalt 10 Galerie Gragmück Jungbuscfistr.7 Tel. 3270 Am Tuisenrimę Stdndige Ausstellung von Gemdlden Graphik u. Plastik erstef Meister Ceòfnet tdglich 10 bis 6 Unr.— 5032 Hauptverkaufsstelle: E56 5 72 B. Liebhold, Hannheim„Hülte“ CCCCC Des Ingenieurs Taschenbuch Band II Herausgegeben vom Akadem. Verein„Hütte“ k. V. Hute Sttapazler fühige moderne Aniüge zum Teii reme Wolſe, in gen neuesten Farben und Formen kauien Sie sehr eiswert, aueh werden Jesellschaftsanzüge vei nehen im TKaufhaus für Herren-Bekleidung Enhaber Jakod Ringel E 1Tre d 3, 48, neh. d. Mohrenapotheke. Für schlanke Herren grege Auswahl!f 1628 gegen Faldde Apeneno. onhet erteilt in den Abendſtunden Einzel⸗Unterricht in Berechnung von Apparaten, Leitungen, Zeichnen zeitgemäße 178 Angebote unter M. N. 13 an die Geſchäftsſtelle d. 24. neubearbeitete Auflage ist sgeben erschienen(Band 1 kam im Frühjahi d. Js. heraus). Beide Bände sind in der 5268 Buchhandl. Schneider, D 1, 13 vorrätig. Iniolge der fortwy. Preis- erhöhungen ist sofortige Anschaffung gebot. Versand nach ausw. unt. Nachn. Bl. 243 22 Bewirkt blühendes sehen, hinterläßt Eririschung und entzückenden Duft! Hersteller: l J. Kron,— Herrenrad 5 Chaiselongues gebr., zu verkaufen. mit u. ohne Decken J. Popp. Burgſtr. Teppich S Verloren mmit.perserBrücken sehr preiswert bei M. Brumlik Teppich- u. Iinoleum-Maus E 3, 9. Tel. 7734 ee dnn Parkreſtaurant, 19. Zul 6 Uhr nachm. Finder erkannt. 1 Abzugeben Krauß E 7⸗ 222 esundes Hus- — Stutze (Hausteechter) zum 1. Auguſt geſucht. Familienanſchluß und zeitgemäß. Gehalt. 5208 Frau Fabrikdirektor Dr. Ritter, Rheinau, Mineralölraffinerie, Telephon 270. duchh in ungekündigt besten Zeugnissen, sucht sich per 15. September zu verändern. Angebote unter K. C. 53 an alterin er Stellung, mit Zu verkaulen Teahatrhan Groges Lager in AMechapparaten Miet-Gesuche. Für Vermieter koſtenlos⸗ abl. U. ben Tung 27 R„ d 10 e r L. Miabaten erichtet, Henter- een für eſitzer. Schöner Hof mit großem, 1ſtöckigem Hintergebäude, eignet ſi auch für Werkſtätte. 253 8⁰ Mannh. Musikhaus d dulein am Wasserturm. ree 357 ſucht per ſofort Tüchtiges tagsüber für kleinen erwünſcht. und 5262 jüng. Anfängerin Frau Alfred Koppel, E 5, 5. Madchen ishalt t.& Haushalt geſuch 88 die Geschältsstelle. B93⁰⁰ Veriufe mit Kenntnissen der Stenographie und Schreibmaschine.— Angebote ethanster untel.123 an die eschäktsstelle. nach Karlsxuhe geſucht. Angebote erb. unt. M. O. 14 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B9335 Tüchtiges Hädden das ſelbſtändig kochen Duchhaller perfekt in der amerikaniſchen Buchführung, der an ſelbſtändiges und bilanzſicheres Arbeilen gewöhnt iſt, baldigſt gesucht. Stellung iſt gut bezahlt und ausſichtsreich Frau Bein, J8, 1 von 12—2 Ußr. Stelteß 6Eelt alp ffaden mit Regiſtraturarbeit u. Lohnweſen vertr., ſucht ſich zu verändern. 285 Gesucht zum ſofortigen Antritt Berss/ Eisenbetonpolier ſür auswärtige Bauſtelle Es kommt nur eine in Hochbau erfahrene, ſelbſtändige Kraft in Betracht. In Stadt des badischen Schwarzwaldes(474) Haus mit Garten! 10 Zimmer ete. ete. zu Mark 150 600 000.— Papiermark zu verkaufen. Bezieh⸗ W nach 5 And IIId, mit ſemilich. f, Noos u. Co. G. m. b. H. in Bensheim. g ee, Aertum! ſucht Stellung für Laft⸗ Eine Bibel vom 16ten Jahrhundert, ein deutſches Chauffeur Führerſchein Klaſſe II sder Perſonenwagen. Orihsgrapthiebuch vom I7ten Jahrhundert, ſowie Angeb unt. H. K. 10 . eſcantel. 55216 die 12 Schiners Werke, erſte Ausgabe I verkauien. Zuſchriften erbeten unter P. M. 494 an Rudolf 854 Mannheim E58 5 an— bewardert, fnht, um 2 K. E.., 2 Zyl. ½ P8 Leerleuf; 1 Harley⸗D. wit Beiwagen, 9/12 P8., alle in beſtem Zuſtande, fahrbereit, ſchöne, raſſige — verkauft preiswert im Auftrage 933 eber, Krappmühlſtr. 19. Junger Mann 18 Jahre alt, in allen Hamburg& Co. N 2, 13. deient ſgeluch d bar de eeer — 8„ a. Maſchinen mit ſeine Keuntniſſe zu er⸗ weitern, in Großhandlg. — . unt. M. * 2215 Grün& Bilfinger Aktiengesellsehaft. Argeb. unt. L. U. 98 an die Seſchäftsſtele. 2. D. Sachäfpeft. Wegzugshalber ſchönes 3 eeeeeeeeee n e Sucge ſer meinen Sern rlmer, udhe Punlan-kiten 5 eeee, IEA alen kaane e 27 Leg üpezdeh. gea ee ee bupe eer, G 5, 14, V. r. b. Senget, Lenauſtr. 9, IIl. 4 Alles ſofort zu über⸗ nehmen. J08. Vahrenkampf Immobilien⸗Büro n Zu Telephon 8019. Wer sucht Motorrad zu kaufen. Eilangebote unter M. V. 21 an die Geſchäftsſtelle. 2265 Kompl., einf., weißlack. Schlafzimmer billigſt zu verkaufen. Erath, S enſtr. 28, 3. Stock. 270 Kaüf-Gesuche. Maachane von Deutſchland, auch älteren Datums, gut erh. zu kaufen geſucht. Preis⸗ angebote unter X. W. 121 an die Geſchäſtsſt. 1823 Kamera zu kaufen geſucht. 486½ oder 6009 Dop.⸗ Anaſlig⸗ mat F: 4,5. Preisang. unt. M. W. 22 an die Geſchäftsſt. 266 Tandum Herren⸗ und Damenſitz, ſowie 273 Herrenrad gut erhalten, zu verkauf. Rauf Krenpinzenftraße 25. Eine gebrauchte, gut er⸗ haltene gümbmanche zu verkaufen Anzuſeh. Somstag nachm. von 2 UGesucht Motorrad gebrauchf, aber garantiert einwandfrei mit Lehrlauf. Leichtmotor ausgeſchloſſ. Angebot unter M. K. 10 an die Geſchäftsſt. 240 Diplomaten-Schrebttc ſowie waterha tene küche alles in tadelloſem Zu⸗ his 5 Uhr bei 251 Herrmann, Q 6. 11. ſtande, zu kauf. geſucht. Angebote an 20 ſ ch. K 2. 20.*248 labllertes Ammel geg. zeitgem Bezahlung, u. N..0 an die Geſchäftsſtelle Solider Mann, 31 5. ſucht Fräulein zwecks Ge⸗ dankenaustauſch und kennen zu lernen. 2 bote unter M. M. 12705 die Geſchäftsſt. lichem Weſen, tiefem u. Möbel, wünichtt vom Lande u. an Gelegenheit dieſem Wege die Herrn in guter S 9 im Alter v. 26—32,5 zwecks Heirat. Nur ernſtgemeinte t Herrn bitte mögl.„n Bild, welches ehreg, unter M. L. 1 Geſchäftsſtelle d. Bl. späterer Hleira Fräulein, 25 Jaft⸗ alt, evangl., von nacge, müt, mit gut. Aus 50 ele ge d⸗ 2 ft ei ebi kauntſchaft eines g tellh ſchriften von edelgeſin wörtlich zurückgef. wirz 1. zu ian ⸗ ö