e * * — — * Ne — Dounerstag, 26. Juli 0 Bag. bepreiſe: In mannbeim und umgebung frei ins Mark Keen oͤurch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich vorbende— balbmonatlich mark 16809.—. Hachforderung 8 edalten. poſtſcheckkonto Ar. 17890 Karisruhe.— haupt⸗ 9 cetenele Mannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle —— ur. 6. 89 nummer 7031, .„J0d5. Celegramm⸗Ròreſſe: Generalanzeiger Maundeim.— Keſcheint wöchentlich zwölfma!. aee Abend⸗Ausgabe Maunheimor Gonoral Anzeiger Badiſsche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 200.— 1923— Nr. 340 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszuhlung Grundpreis je Feile Mk. 5800.—. Reklamen mk. 20000.. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort, übern. Hhöh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus geſall. od. beſchrünkt. Rusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung ————— 2 2 Fur Beſchleunigung der Reparations⸗ 2 loͤſung Die neue Kataſtrophe der Mark * 85 Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird mit gemeldet: Die„Times“ beſchäftigt ſich heute ausführlich en ſenſationellen Vorgängen an der Londoner Börſe, die zu daß neuen Tiefſtand der Mark geführt haben. Das Blatt teilt mit, Ditdhgeſtern Mark, lieferbar in drei Monaten, alſo für Ultimo enber mit 6 Millionen für das Pfund, lieferbar Ultimo Sep⸗ dene* für 5 200 000 und lieferbar für Ultimo Auguſt mit 4 Mil⸗ ertlär für das Pfund verkauft worden ſind. Londoner Bankiers uf en, daß dieſe Markverkäufe von kleinen hieſigen Maklern im Amſterdamer Agenten deutſcher Kohlenimporteure vorge⸗ men worden ſind, um, koſte was es wolle, ſich jetzt bereits mit den einzudecken, die zur Bezahlung der im Herbſt orderlichen Kohleneinfuhr aus England dienen ſollen. de die„Times“ dann auseinandergeſetzt hat, daß die neue ——— Goldanleihe Deutſchlands wegen der Geringfügigkeit ihres 8 ags nicht ausreicht, um die Währung wirkſam zu ſtützen, fährt as Blatt fort: „Die deutſchen Finanzen haben einen Zuſtand erreicht, demkeine deutſche Regierung in der Lage ſein dürfte, aßnahmen durchzuführen, die notwendig ſind, um Aenderungen iſt daffen. Während die Ruhr von einer fremden Macht beſetzt iſt, besdtes auch tatſöchlich unmöglich. Alles, was 3. Zt. in deuiſchland eſchieht, beſtätigt die Anſicht führender Geſchäftsleute, daß, wenn vor den Folgen eines ſchweren finanziellen Zuſammenbruchs wahrt bleiben ſoll, die Reparationsfrage ſobald wie aglich gelöſt werden müſſe.“ Neht Erkenninis dieſer Weisheit kommt nur leider reichlich ſpät. rächt ſich auch an England die Politik der„wohlwollenden mpotenz“. bei Das Geheimnis en laluf Poincares Wunſch wurde die ſtrikteſte Geheimhaltung der —5 iſchen Vorſchläge und des Begleitbriefes an die älliierten Mächte oinan. Amerika beſchloſſen. In London wird zugegeben, daß man Aue dre dieſes Zugeſtändnis nur deshalb machte, weil andernfalls Der Anknüpfung von Verhandlungen nicht möglich geweſen wäre. klär franzöſiſche Premier ließ durch den Botſchafter St. Aulaire er⸗ vermeiz er wünſche, die Diplomatie„des öffentlichen Platzes“ zu er eiden, Nach Bewilligung des franzöſiſchen Wunſches iſt man einer in London ſehr erſtaunt, daß die Pariſer Zeitungen mit mat! geradezu offfenkundigen Ironie täglich Infor⸗ jetlonen über das„Geheimnis“ veröffentlichen und immer kreti* hinzufügen, das franzöſiſche Außenamt ſtünde dieſen„Indis⸗ onen“ ferne. Die Mitteilungen der Pariſer Preſſe werden ein⸗ die aus London und aus Waſhington, ſtengf aus Berlin datiert, um Poit re Quelle zu maskieren. Der offiziöſe„Daily Telegraph“ er⸗ ſiſche daß das Foreign Office in einer Mitteilung an das franzö⸗ amili lußenamt auf dieſemerkwürdigen Manöver der halb⸗ ichen,„ poincariſtiſchen Preſſe etwas befremdent aufmerk⸗ lies ſam machen ließ Die Frage der Sicherheiten air Londoner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ meldet: in chenſſen Kreiſen ſage man, es liege nicht in der Abſicht der engli⸗ orſ N wegen der Sicherheiten Frankreichs Geoſchläge zu unterbreiten. Man erkläre, man ſolle den von Lloyd ſicht ge ausgearbeiteten Plan nicht übernehmen. Es wird die An⸗ 3 weiusgeſprochen, daß die Reparations⸗ und die Sicherheitsfragen gebe igetrennte Gebiete ſeien. Man ſcheine jedoch zuzu⸗ run n, daß die Erörterung der Sicherheitenfrage nicht die Erörte⸗ ſei 9 der Reparationsfrage behindern dürfe, die augenblicklich eiliger folge ie Erörterung könne in dem Augenblick und in der Form er⸗ leb u, die die franzöſiſche Regierung vorſehe. Baldwin wünſche der fi daß man zu einem Abkommen gelange, das die Sicherheit ranzöſiſchen Grenze verbürge. Anter der Fremoͤherrſchaſt Lebenslängliche Zwangsarbeit ſtatt Todesſtrafe der Bert belgiſche Kriegsgericht in Aachen verhandelte in Ego ufungsinſtanz gegen die Deutſchen Kellner, Ludwig Schulze, we 1 Ringenberg und Ernſt Lorbeer, von denen die drei erſten heen angeblichen Sabotageverſuchs zum Tode, der letztere zu uslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden waren. In der Kell dlung, die nahezu 6 Stunden dauerte, wurde das Urteil gegen ner, Schulze und Ringenberg in lenbenslängliche Iwa Nwandel arbeit, bei Lorbeer in 20 Jahre Zwangsarbeit um⸗ egierung, Sanktionsmaßnahmen über Frankenthal thal Wegen der ablehnenden Haltung der Stadtverwaltung Franken⸗ ſind gegenüber den Befehlen der Interalliierten Rheinlandkommiſſion zöſiſch ach einer Mitteilung des Bürgermeiſteramtes, von der fran⸗ wie Ve. Veſatzungsbehörde ſämtliche Verſammlungen weite eranſtaltungen aller Art mit Ausnahme der Kinos bis auf res verboten worden. Anmenſchliches Verhalten! Jugren 22. Juli ſind in Trier ein Oberſekretär mit Frau und ein 0 in ihrer Wohnung verhaftet und zur franzöſiſchen Bahn. eines O L abgeführt worden, wo ſie von den Soldaten in Gegenwart wurder figiers in der entfetzlichſten Weiſe mißhandelt Es wirg wie ein gleichfalls verhafteter Eiſenbahnbeamter beobachtete. ſtoß zwi vermutet, d73 der Anlaß dieſer Verhaftung ein Zuſammen⸗ vor den S n Spahie und einem Unbekannten iſt, der auf der Flucht daß ſie pahis in das Haus der Genannten eingedrungen war, ohne wur etwas davon wußten.— Der Ortsvorſteher von Sennels leeren von den Bahnhofkommandanten drei Tagelang in einem weil er f ten Wagen ohne Verpflegung eingeſperrt, beſchaffencd geweigert hatte, Möbel für die franzöſiſchen Quartiere zu wa G. Bevölkerung von Trier iſt überhaupt allen erdenklichen Arten neuerdin ttätigkeiten ausgeſetzt. So begannen die Franzoſen dort ten, dens damit, die Neubauten der Baugenoſſenſchaf⸗ Die in Weiterbau ſie bisher geduldet hatten, zu berauben. die heute Neubauten zum Einhauen bereitliegenden Tiſchlerarbeiten, gerausgeholt ubeure Werte darſtellen, ſind zum aroßen Teil bereits geholt und von franzöſiſchen Eiſenbahnern und Soldaten als B ennbolz verbraucht worden. Beſetzung des Bochumer Vereins des 5555 die Nheiniſch⸗Weſtfaliſche Zeitung berichtet. iit in der Frühe aen Tages der Bochumer Verein abermals von den Franzo⸗ ſen beſetzt worden. Die Arbeiterſchaft hat ſofort die Arbeit nie⸗ dergelegt und die Arbeit verlaſſen. Die franzöſiſch⸗belgiſche In⸗ genieurkommiſſion ließ ſchon vor einigen Tagen dem Bochumer Ver⸗ ein mitteilen, daß ſie beabſichtige, da keinerlei Verſand ſtattfinden dürfe, einen Teil der Vorräte zu beſchlagnahmen. Mit der erneuten Beſetzung des Bochumer Vereins ſteht auch die Verhaftung des Di⸗ rektors Schreiber im Zuſammenhang. Gegen dieſe Verhaftung hat der Betriebsrat Einſpruch eingelegt. Dder Frankfurter Mord Der Miniſter des Innern hat auf die Ergreifung des Mörder⸗ des Staatsanwaltes Dr. Haas eine Belohnung von 15 Mil⸗ lionen Mark ausgeſetzt. Von den wegen Mordes erfolgten Feſt⸗ nahmen ſind nur drei aufrecht erhalten worden, darunter befin⸗ det ſich ein Mann, der zugab, ſich in der Geſellſchaft derjenigen befunden zu haben, die auf Dr. Haas eindrangen. Der Verhaftete, an deſſen Kleider auch noch Blutſpuren gefunden wurden, beſtreitet aber, daß er auf den Staatsanwalt eingeſchlagen habe. Er dehauptet im Gegenteil, daß er ſich ſchützend vor den Staatsanwalt geſtellt und verſucht habe, die Angreifer abzuwehren. Der Verhaftete gibt an, daß verſchiedene Leute aus dem Zuge geſchoſſen hätten. Von einem Begleiter des Zuges, einem etwa 35jährigen Mann in feldgrauem Baeſ behauptet er, daß dieſer gerufen habe,„Das iſt Staatsanwalt acs!“ 0 Der Staatsanwaltſchaft iſt ein anonymes Schreiben zugegangen, in dem darauf hingewieſen wird, daß in Bälde noch drei wei⸗ tere Staatsanwälte abgeſchlachtet() werden würden. Auch wurden von jungen Burſchen in verſchiedenen Wirtſchaften Zettel verteilt, auf denen zu leſen ſtand:„Der erſte Bluthund(9 iſt ab Fipot hundert werden folgen!“ Der ſozialdemokratiſche olizeipräſident Ehrler wird alſo Gelegenheit haben, zu beweiſen, ob er es mit ſeinen Pflichten als oberſtes Schutzorgan aller Bürger ernſt nimmt. Gegen die kommuniſtiſche Aufhelzung in Baden wendet ſich folgende amtliche Auslaſſung: „Die kommuniſtiſche„Arbeiterzeitung“ brachte unter dem 24 Juli d. J. eine Meldung, nach der auf dem„Lidoisheimer Gebiet“ eine kriegsſtarke Kompagnie Faſziſten eine Felddienſtübung abgehalten haben ſoll. Die Ausrüſtung hätte in Armeepiſtolen und Gewehren Modell 98 beſtanden. Die Arbeiterzeitung ſchreibt zu dieſer Meldung, daß diejenigen Arbeiterführer, die jetzt noch einer Parole zur gemeinſamen Bildung von Abwehrhundertſchaften ent⸗ gegentreten, ein Verbrechen an der Arbeiterbewegung begehen. Sie fordert die Betriebsräte und Gewerkſchaftskartelle zur Organiſierung von Hundertſchaften auf. Hierzu wird von amtlicher Seite feſtgeſtellt, daß der Turn⸗ verein von Lidolsheim am letzten Sonntag in der Tat einige ur nationalſozialiſtiſchen Partei in Bayern zählende, in arlsruhe wohnende Leute zu Beſuch gehabt hat. Unter dem Vorantragen der Vereinsfahne und einer Fahne in den alten Reichs⸗ farben zog der Turnverein durch mehrere Straßen und hielt dann in ſeinem Lokal eine Verſammlung ab, in der die üblichen national⸗ ſozialiſtiſchen Phraſen gemacht wurden. Zu dieſer politiſchen Be⸗ tätigung kam der Verein infolge einer Fühlungnahme einzelner ſeiner Mitglieder auf dem Münchener Turnfeſt mit den Führern der bayeriſchen Nationalſozialiſten. Die Veranſtaltung war aber poli⸗ zeilich über wacht. Die auswärtigen Arrangeure der Ver⸗ ſammlung und die Redner wurden nach Schluß der Verſammlung außerhalb des Ortes verhaftet. Die Staatsanwaltſchaft hat die Haftbefehle aufrecht erhalten und das ſtrafrechtliche Ver⸗ fahren wegen Organiſierung eines verbotenen Vereins eröffnet. Eine Bewaffnung mit Schußwaffen lag nicht vor. Angeſichts des Umſtandes, daß die Arbeiterzeitung immer wieder zur Bildung von Hundertſchaften auffordert, die geſetz⸗ lich ein fach nichterlaubt werden können, ſieht ſich übrigenz die badiſche Regierung genötigt, durch den Generalſtaatsanwalt die Frage prüfen zu laſſen, inwieweit derartigen Treibereien nochlänger ruhig zugeſehen werden kann. Die Kommu⸗ niſten werden hierauf zwar wieder das übliche Geſchrei über das ihnen angeblich zugefügte Unrecht erheben. Wer ſich aber fort⸗ während in Provokationen ſchlimmſter Arb und in demagogiſcher Hetze ergeht, muß ſich auf einen Widerſtand hlergegen gefaßt machen.“— 3 75 1*0 1* 8 Die im Schlußpaſſus angekündigte Energie iſt lobenswert. Hoffentlich folgen den Worten auch die Tatenl! Dder Fall Puttkammer vor SGericht Vor dem Volksgericht München I begann am Donnerstag vor⸗ mittag 10 Uhr unter dem Vorſitz des Oberlandesgerichtsrates Dr. Horwitz die Verhandlung gegen den Korreſpondenten Franz von Puttkammer wegen Auffor derung zum Mord. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Nußbaum, beantragte Verweiſung der Straftat zur Beurteilung an den Staatsgerichtshof. Die Entſchei⸗ dung hierüber wurde vom Gericht zurückgeſtellt. Der Eröffnungsbeſchluß legt Puttkammer zur Laſt, daß er als Mitarbeiter von Berliner Blättern bei ſeiner gegen rechts ſtehende Organiſationen durchgeführten Erkundungs⸗ und tätigkeit mit dem ſpäter ermordeten Studenten Baur in Ver⸗ bindung kam, der der Roßbachgruppe, einer Unterabteilung der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Organiſation angehörte. Auf einer Dampfer⸗ fahrt weihte Baur den Puttkammer in ſeinen Plan, den früheren Reichskanzler Scheidemann zu ermorden, ein. Puttkam⸗ mer ſprach ſeine Zuſtimmung zu dieſem Plan mehrfach aus und ſtellte ihm die Aushändigung eines Revolvers und der ſonſtigen Reiſegelder zur Vorbereitung und Ausführung der Tat in Ausſicht. Gelder für dieſe Zwecke ſtellte Puttkammer dem Baur auch noch an dem Vortage des in Ausſicht genommenen Anſchlags auf Scheide⸗ mann zur Verfügung. Weiterhin ſicherte er ihm Unterſchlupf nach Begehung der Tat zu und nahm ſeine Brieftaſche in Verwahrung. Puttkammer wollte nach der Anklage bei Baur den Eindruck er⸗ wecken, daß er die Tat begünſtige, ſo daß der Tatbeſtand des Ver⸗ brechens nach Paragr. 3a des Volksgerichtsgeſetzes(Aufforderung zum Mord) begründet wird. In der Vormittagsverhandlung wurde zunächſt in die Ver⸗ nehmung des Angeklagten eingetreten, die im weſentlichen die Rich⸗ tigkeit der Aufſtellungen der Anklage ergab. Puitkammer gab an, daß er der Münchener Polizeibehörde nach ſeiner Parteiſtellung als Sozialdemokrat kein Vertrauen entgegenbringen könne. Die Ver handlung dauert fort. Um die Einberufung des Reichstags Verlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ behauptet, ſoll die Einberufung des Neichstages ſchon im Laufe der nächſten Woche erfolgen. 2 +4 Der heutige Stand der Luſtrüſtungen Von ſachverſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Die Preſſe faſt aller Länder und Parteien beſchäftigt ſich zur Zeit eingehend mit eigenen und fremden Luftfahrtsfragen. Immer mehr bricht ſich die Ueberzeugung Bahn, daß nationale Verteidigungsmaß⸗ nahmen auf einer genügend ſtarken Luftmacht aufgebaut ſein müſſen. Ein Ueberblick über den augenblicklichen Stand der Luftrüſtungen in den einzelnen Ländern ergibt folgendes Bild: Die größte militäriſche Luftmacht iſt, wie allgemein be⸗ kannt, Frankreich, das als erſter von allen Staaten die Bedeu⸗ tung einer militäriſchen Luftmacht erkannt und dementſprechend ſeine Fliegertruppe zu einem bedeutenden Machtmittel ausgebaut hat. Alles in allem verfügt die franzöſiſche Fliegertruppe zur Zeit über 155 Verbände mit etwa 1400 Flugzeugen. Auf Grund des Kader⸗ geſetzes iſt die Vergrößerung der Fliegertruppe auf 220 Verbände mit etwa 2000 Flugzeugen im Gange. Sie ſoll bis 1925 durchgeführt ſein. Alle dieſe Zahlen beziehen ſich auf die Friedensſtärke der franzöſiſchen Fliegertruppe. Ihre Kriegsſtärke iſt noch erheblich größer. Sie beträgt nach den unlängſt in der ämerikaniſchen Fach⸗ preſſe erſchienenen Mitteilungen des früheren amerikaniſchen Luft⸗ attaches in Paris 378 Verbände mit 3400 Flugzeugen. Dieſe große Luftmacht Frankreichs bedeutet eine Bedrohung ganz Europas. Und ſo wird die Welt ſetzt Zeuge eines Wett⸗ rüſtens zur Luft zwiſchen Frankreich und England werden. Hat doch die franzöſiſche Kammer am 29. Juni(die Erklä⸗ rung Baldwins über den Ausbau der engliſchen Luftflotte wurden am 2. Juni abgegeben) den Antrag des Kriegsminiſters Maginot um Erhöhung des militäriſchen Luftfahrkredits um 37 Millionen Franes über die ſchon geplante Erhöhung von 75 Millionen heraus mit 490 gegen 79 Stimmen angenommen, allerdings mit der von Maginot und dem Abgeordneten Benazet ſtammenden Begründung:„Die An⸗ ſtrengungen, die Deutſchland() mache, um ſeine Luftflotte zu vermehren, erfordere eine entſprechende Anpaſſung von franzöſiſcher Seite. Dieſe Begründung iſt, abgeſehen von Deutſchlands über⸗ haupt nicht vorhandener Luftmacht, in Hinſicht auf die ge⸗ plante Vergrößerung der engliſchen Luftflotte zu durchſichtig, als daß man darauf eingehen müßte. Im Falle einer Mobilmachung ſind in allerkürzeſter Friſt die wichtigſten Induſtrieplätze Englands dem Ueberfall durch die franzöſiſchen Luftſtreitkräfte preis⸗ gegeben. Englands Luftflotte beſteht zur Zeit nur aus 35 Verbän⸗ den mit etwa 600 Flugzeugen und ſoll jetzt auf 84 Verbände mit eiwa 1400 Flugzeugen gebracht werden. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß ein nicht geringer Teil dieſer Verbände(etwa ein Drittel) in der indiſchen Armee und den Ueberſeegebieten verwandt wird. Trotz dieſer Erhöhung kommt die engliſche Luftflotte Frankreich gegenüber nur zur Verteidigung des Heimatlandes in Frage. Für einen An⸗ griffskrieg würde ſie zu ſchwach ſein. Die Luftflotte der Vereinigten Staaten übertrifft die Englands mit 53 Geſchwadern um 40 Prozent. In Italien, wo die militäriſche Luftfahrt ſehr im argen lag, hat Muſſolini per⸗ ſönlich die Organiſation der Fliegertruppe übernommen. Er hat ſich ſelbſt zum Oberkommiſſar der Luftfahrt ernannt. Für das laufende Jahr ſind der Königlichen Luftmacht 122 Millionen Lire als Son⸗ deraufwendung zugewieſen worden. Zweifellos wird die Vermehrung der Luftmacht in England und Frankreich auch in Italien ähnliche Beſtrebungen hervorrufen. Das Gleiche iſt in Belgien zu erwarten, deſſen militäriſches Vorbild ja ſo wie ſo der große Freund Frankreich iſt. In der Tſchecho⸗Slowakei und Polen hat unter fran⸗ zöſiſchem Einfluß ebenfalls eine erhebliche Tätigkeit in der Luft⸗ rüſtung eingeſetzt. Die Reiſe des Marſchalls Foch, der von einer franzöſiſchen Bombenfliegerſtaffel begleitet war, hat wohl zweifellos auch den Zweck gehabt, beide Vaſallenſtaaten für eine intenſive Luft⸗ rüſtung zu intereſſieren. Und ſo ſehen wir, daß die Tſchecho⸗ Slowakei in ihrem Militäretat allein 146 Millionen Kronen für die Fliegertruppe eingeſetzt hat. Auch ſoll es zugunſten der Flieger⸗ truppe auf den Ausbau der Tankwaffe vorläufig verzichtet haben. In Polen iſt der franzöſiſche General Levecques an die Spitze der Fliegertruppe getreten, deſſen Einwirkung man wohl bald erkennen wird. Sowjetrußland hat im ganzen Lande unter perſönlicher Leitung Trotzkis eine außerordentlich lebhafte Propaganda zur Sammlung von Mitteln für den Ausbau der roten Luftflotte organiſiert. So ſind Sammelwochen und Hilfsſonntage für die rote Luftflotte abgehalten worden. Beſonders tätig in der Werbung ſind die Arbeiter, die in Moskau aus eigenen Mitteln ein Luftſchiff mit dem Namen„Moskauer Bolſchewiki“ für die rote Luftflotte gebaut haben ſollen. Bei Uebernahme des Luftſchiffes ſagte Trotzki: durch dieſe Opferwilligkeit hätten die Moskauer bewieſen, daß ſie die Luft⸗ ſchiffahrt als eine der wichtigſten Lebensfragen des Sowjetbundes betrachteten. Deutſchland aber, entwaffnet und durch den Verkrag von Verſailles geknebelt, ohne ein einziges Flugzeug, muß ohnmächtig den Luftrüſtungen der europäiſchen Staaten zuſehen. R. Letzte Meldungen Der Diebſtahl im Kaiſer Wilhelmpalais Berlin, 26. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Diebſtahl im Kaiſer Wilhelmpalais iſt nach langem Beobachten der Kriminal⸗ polizei geſtern aufgeklärt worden. Als Dieb wurde der 20fährige Gelegenheitsarbeiter Weſthuſe feſtagenommen. Die⸗ ſer hat den Einbruch eingeſtanden und gleichzeitig bei ſeiner Verneh⸗ mung erklärt, daß er nur durch ſeine Verhaftung verhindert worden ſei, einen für geſtern abend geplanten dritten Einbruch vorzu⸗ nehmen. Ein Teil der Beute iſt bereits gefunden worden, einen anderen hat er in die Spree geworken. Berlin, 26. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Heute vor⸗ mittag erlitten Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes, Staatsſekretär Dr. Bergmann ſowie noch ein dritter Herr aus dem Miniſterium einen Autounfall. Die Herren kamen in ihrem Wagen durch die Pragerſtraße, als ein leeres Auto mit übermäßiger Geſchwindig⸗ keit von der anderen Seite angeraſt kam. Der Wagen fuhr dem be⸗ ſetzten Auto direkt in die Seite. Die Wucht des Anpralls war ſo ſtark, daß der Wagen, in dem der Miniſter mit ſeinen Begleitern ſaß, umgeworfen wurde. Glücklicherweiſe ſind die Verunglückten mit leichten Hautabſchürfungen davon gekommen. Hamburg, 26. Juli. Für die im Hamburger Hafen beſchäftigten Arbeiter ſieht der Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes für die e 5. bis 11. Auguſt einen Taglohn vone iner halben illion vor. 2. Seite. Nr. 340 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnersiag, den 26. Juli 192³ Städtiſche Nachrichten Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 24. Juli 10923 Neue Tariferhöhung der Straßenbahn. Der Geſamtjahresaufwand der Straßenbahn hat ſich durch die hortgeſetzte gewaltige Steigerung aller perſönlichen und ſach 5 2 derart erhöht, daß ur Deckung dieſes Aufwandes der ab Montag, den 23. Juli eingeführte 5000 Mark⸗Tarif bei weitem nicht ausreicht. Es wird daher ab Sonntag, den 29. Julj der Tarif wie folgt etg 8n—5 Teilſtrecken 8000 Mark,—7 Teil⸗ recken 10 000 Mark, 8 und mehr Teilſtrecken 12 000 Mark; in den 15 b— 0 6000 Mark,—.— und ie Preiſe für i 5 karten werden ebenfalls Bereitſtellung von Lager- und Werkplätzen. Zur Befriedigung der Nachfrage nach und Werkplätzen für Betriebe mittlerer Größe mit Gleisanſchluß wird an den Gleiſen des ehemaligen Gefangenenlagers auf dem ſtädtiſchen Gelände des früheren alten Exerzierplatzes eine Fläche gerſt 1——1 ur 88 775 iner erſtraße und eines Zufahrt nötig. Di dafür erforderlichen Mittel werden——8 5 8 Die Gebühren für die Beſichtigung oder Abnahme von Neuanlagen oder die Unterſuchung der geſamten Bierdruckvorrichtung bis zu 2 Leitungen werden ab 16. Juli 1923 auf 5000 Mark, und für jede weitere Leitung auf 3000 Mark feſtgeſetzt. Die Vergütung der Mitglieder des amtlichen Schätzungsausſchuſſes wird mit Wirkung vom 1. Auguſt 1923 an neu geregelt. Zur Jahrbarmachung der verlängerten Schulſtraße(Herrlacher Weg), der bisher nur als Feldweg benutzt worden iſt, und ſeit der Ein⸗ richtung des ee am für die Ahfuhr von Waren zur Verſorgung der Mannheimer Wirtſchaft und Bepölke⸗ rung 8 iſt,—.— 8 2—— — r aus weiteren n⸗ und Preisſteigerungen er⸗ 0 Leſeen— bewilligt. Grundſtücksverkäufe. wird dem Verkauf eines Bauplatzes im Block 172 der Oſtſtadt im Maßle von etwa.850 Quadratmeter zu ſofor⸗ tiger Ueberbauung ſowie der landwirtſchaftlicher Grundſtücke in der 6. Sandgewann zwecks Rückerwerbung eines Bauplaßes in der Karl⸗Ludwigſtraße. Sommerſonderzüge Wegen früheren Beginns der badiſchen Schulferien verkehren auch die Sommerſonderzüge entſprechend früher und zwar: Mann 85 im—Freiburg, Karlsruhe—Konſtanz u. Freiburg— Berlin Anh.⸗Bf. am 30. Juli, Konſtanz—Mannheim, Mann⸗ heim—München und Freiburg—Hamburg und Bremen am 31. Juli. Der Sonderzug RNannheim—München am 1. 3 ällt aus. dieſen Sonderzügen werden für Hin⸗ und Rückfahrt(inner⸗ halb 2 Monaten) die Juli⸗Fahrpreiſe erhoben. Der Fahrkartenver⸗ kauf. J und endigt am Samstag. 28. Juli, abends 8 Uhr, ſoßern die feſtgeſetzte Höchſtzahl für jeden Sonderzug nicht ſchon früher erreicht iſt. 0 Die beſchleunigten Perſonenzüge 892 Erfurt—Würzburg—Oſter⸗ burken—Stuttgart, Würzburg ab 10 Uhr, Oſterburken an 11,51 Uhr vorm. und 891 Stuttgart—Würzburg—Erfurt, Oſterburken ab 9,30 Uhr, Würzburg an 11,20 Uhr nachm. verkehren vom heutigen Don⸗ nerstag ab bis auf weiteres regelmaßig. Mit lernbegierigen Rindern in der Sommerfriſche Beim mehrwöchigen Leben draußen im Erholungsgebiet, in⸗ mitten der Felder und Wieſen und Wälder wird gar manchem Vater klar, daß ihm und ſeiner Familie etwas Wichtiges fehlt: die nötig⸗ ſten Kenntniſſe im Naturgebiet. So klagte mir einmal in einem Luftkurort bei Heidelberg ein Profeſſor, er ſolle ſeine Buben. die eine Mittelſchule beſuchten, mit den wichtigſten Waldbäumen bekannt machen, und er kenne doch ſelber weder Buche noch Erle, weder Lerche noch Edeltanne. Nach einigen mit ihm ins Gebiet der Nadel⸗ hölzer unternommenen Streifzügen machte er mir eines Tages freudeſtruhlend die Mitteilung, er kenne jetzt auch die Erle, er ſei mit ſeinen Buben am„Erlenbrunnen“ geweſen, wo ein großes Exemplar ſtehe. Da mußte ihm leider die Mitteilung gemacht wer⸗ den, am„Erlenbrunnen“ ſtünden jetzt gar keine Erlen mehr. Der dortige große Baum ſei eine der mächtigſten und ſchönſten Rot⸗ buchen des Heidelberger Stadtwaldes. Da könnten die Buben im Spätjahr Bucheckern(Buchnüſſe) knabbern. Auch in Ferienkolonien macht man bezüglich der Natur⸗ kenntniſſe ſehr vieler Stadtkinder betrübende Wahrnehmungen. Der Wilde kennt ſeinen Brotbaum und ſeine anderen Ernährer. Da ſollte mam meinen, alle die ſo lang und ſo ſtreng Geſchulten müßten doch wenigſtens alle unſere Getreidearten, ſowie unſere wichtigſten Obſt. und Waldbäume genau kennen. Es iſt leider nicht der Fall. In ienkolonien kann dieſe Lücke ausgefüllt werden. der Sommerfriſche kann vieles nachgeholt wer⸗ den. Faſt jeder Spaziergang gibt ja Veranlaſſung dazu. Wie oft dringen da die Fragen wißbegieriger Kinder ans Ohr der Erwach⸗ ſenen: Was iſt das? Wozu braucht man das? Warum iſt das ſo? Wer in der Sommerfriſche bezüglich obiger Fragen nicht ohne wei⸗ teres Auskunft geben könnte, der bereite ſich daheim dazu vor. Wie ein kluger Wanderer ſich mit Hilfe guter Spezialkarten für ſeine Der heilige Berg Roman von Wilhelm Hagen 2 copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nochdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. Fortſetzung) „Nur weit, weit großartiger!“ nickte Fernleitner verſonnen. Denn was wir da ſehen, das iſt kein Theater; das iſt der Brün⸗ hildberg ſelbſt, die ſich unſerem Auge entſchleiert, und über den Wolken ſteht Walvater, dem die Welt gehorcht!“ Vogelreuter ſchüttelte mitleidig den Kopf.„Schon wieder ret⸗ tungslos dem wilden Wahn verfallen,“ ſpottete er mit einer gewiſſen wohlwollenden Gutmütigkeit. Da traf ihn ein voller Blick der leuchtenden braunen Augen des Freundes.„Biſt du nicht mehr empfänglich für die hehrſten Naturwunder, wie wir ſie erteben dürfen?“ klong es dadelnd. „Ich bin empfänglich,“ verteidigte ſich der andere,„verliere aber nicht über jedem ſchönen Naturſchauſpiel gleich das ſeeliſche Gleich⸗ gewicht. Und gleichmütig begann er ſeinen Ruckſack aufzuſchnüren, ent⸗ nahm ihm das reichlich berechnete Frühſtück, ſuchte ſich einen erträg⸗ lichen Ruheplatz auf dem ſteinigen Karboden und begann unbeküm⸗ — des Freundes Verſunkenheit, mit ſichtlichem Appetit zu Indes ſtand Fernleitner noch immer wie entzückt und betrachtete ſtets aufs neue das unvergleichliche Bild, das ſich ſeinen Blicken bot; in hellem Sommerglaſte lagen ſetzt die Matten, deren Grün ſich mit dem dunkleren der Wälder vermählte; die weiten Schuttfelder verwitterten Geſteins, die wie weiße Zungen in die friſche Farbe der Almböden ſtießen, gaben dem Gemälde etwas ſeltſam Unwirk⸗ liches, als ſtie hen hier Regionen zuſammen, fruchtbares Wieſenland und ödeſte Steinwüſterei, die ſich ſonſt meiden. Schaurig aber, wie Todesahnung, und doch erhaben in ſeiner eisgewordenen Majeſtät, gleißte der Firn des Gletſchers aus der Höhe, über dem, als Herr des Bildes, der kühne Gipfelſchroffen des Wilden Jägers ſich auf⸗ reckte. „Na, Menſchenskind, noch immer in die Betrachtung der Gegend verſunken?“ klang in dieſem Augenblick Bogelreuters gemütlicher Bok Touren vorbereitet, ſo nehme man auch einige Wochen oder Tage vor der Abreiſe eine gute Botanik zur Hand. Mit deren Hilfe iſt es nicht allzu ſchwer, einige Dutzend Gewächſe vorläufig teilweiſe kenenn zu lernen, um dann draußen imſtande zu ſein, ſie mit den wißbegierigen Kleinen als intereſſanten Lern⸗ und Unterhaltungs⸗ ſtoff benützen zu können, zunächſt die Getreidearten und die aller⸗ wichtigſten Bäume. Von den Kräutern, mit denen die Kinder leicht bekannt ge⸗ macht werden können, ſeien genannt: Adlerfarn, Augentroſt, Bären⸗ klau, Baldrian, Balſamine, Binſe, Bocksbart, Einbeere, Fingerhut, Frauenmantel, Johanniskraut, Kornrade, Kamille, Kümmel. Lyſi⸗ machia, Sumpf⸗Parnaſſie, Sauerklee, Vergißmeinnicht, Waldmeiſter und Wegwarte. Vielerorts gibt es im auch Gelegen⸗ heit, die wichtigſten eßbaren und etliche Giftpilze(Knollen⸗ blätterpilz im Vergleich mit dem ſehr ähnlichen Egerling (Champignon) kennen zu lernen. Bei der Betrachtung der Getreidearten verweilen wir an einem mit Blumen herrlich geſchmückten Kornacker am längſten. Gar lieblich lacht eine Menge blauer Blütenköpfe den Kindern entgegen. Sofort werden ſo viele gepflückt, als zu Kopfkränzchen der Mädchen nötig ſind. Die Kornflockenblume(Kaiſerblume), dieſe⸗ Fürze Ackerunkraut, hat alſo doch auch ihr Gutes: Form und rbe erfreuen alt und jung. So verhält es ſich auch mit dem latſchmohn(Klatſchroſe) und mit der höheren, aniethyſt⸗ farbigen Kornrade(Kornröslein), die ſchon an ihren auffallend langen, ſpitzigen Kelchzähnen erkennbar iſt und deren Samen ſchwach giftig ſind. Weit hinaus leuchten die großen, ſcharlach⸗ rote Blüten der Klatſchroſen, die auch das grüne Kleefeld oft wie mit rotem Feuerſchein übergießen. Obwohl das Gewächs übel riecht, pflücken die Mädchen doch deſſen Blütenknoſpen, um ſich allerltebſte Spielpüppchen daraus zu machen, und die Buben legen Blütenblätter auf den durch Daumen und Zeigefinger gebil⸗ deden Ring, um einen klatſchenden Schall zu erzeugen. An manchen Kornähren werden auch große, ſchwarze Körner gefunden, Mutterkorn, das ſeine Entſtehung dem Mutterkornpilz nerdankt und ein heftiges Gift enthält. Im Brot genoſſen kann es ſchwere Erkrankung hervorrufen. Am Waldſaum können die Kinder den Bergahorn an ſeinen fünf grob geſägten Blattlappen und den hängenden, ſtark duftenden Blütentrauben kennen lernen. Die großen, innen klebri Teil⸗Flügelfrüchte ſetzen luſtige Kinder oft wie Reiter auf den Naſenfattel. Der Adlerfarn ragt oft meterhoch über andere Glieder der Farnfamilie empor. Der Vater zieht ein dickes Blatt aus dem Boden und ſchneiden den unterſten ſchwarzen Teil des Stieles ſchief ab. Man ſieht dann auf jeder Schnittfläche eine aus den Gefäß⸗ bündeln gebildete Figur, einen hübſchen Doppeladler. Die Namen Augentroſt, Bocksbart, Einbeere, Fingerhut, Frauen⸗ mantel, Ehrenpreis, Vergißmeinnicht, Waldmeiſter, Wolfsmilch und andere werden den Kindern beim Betrachten der Gewächſe intereſſan⸗ ten Stoff zum Raten geben. Sie werden Vergißmeinnicht und Ehrenpreis, die einander ſehr ähnlich ſehen, ſchon dadurch un⸗ terſcheiden lernen, daß ſie das leichte Abfallen der teller⸗ oder rad⸗ förmigen Ehrenpreisblütchen erkennen, und werden finden, warum die Ehrenpreisarten ſich nicht ſo gut zu Sträußchen eignen wie das Vergißmeinnicht. Balſamine und Sauerklee werden den Kindern nicht nur durch ihre hübſchen Blüten intereſſant, ſondern auch dadurch, daß ihre reifen Früchte Beluſtigung erzeugen, indem ſie den Beſchauern beim Berühren die Samen heftig ins Geſicht ſchleudern. Von Dorfkindern können bäſtelluſtige Stadtkinder aus Binſen, aus Stengeln des wohlriechenden Wegerichs u. dergl. allerlei Spielzeuge anfertigen lernen. Aus dem hohlen Stengel des Bärenklau läßt ſich ganz leicht eine hübſche Pfeife herſtellen. Kleine Mittelſchüler wird auf feuchten Waldwieſen das Studen⸗ tenröschen, Sumpf⸗Herzblatt(Parnaſſia paluſtris) mit ſeinem wunderbar zarten, weißen Blütenſtern intereſſieren. Die Mädchen mögen von der Heimreiſe am Bach einige Stengel des 60 bis 1 entimeter hohen Gilbweiderichs(Lyſimachia vul⸗ ris) a iden, um daheim einen mit ſeinen großen, goldgelben lütenriſpen ziemlich lange prangenden Zimmerſchmuck zu beſitzen. Wie es für den Naturfreund kein dankbareres Studium gibt als das der Botanik, ſo gibt es auch in der Sommerfriſche keine wertvollere Unterhaltung für die Jugend als die mit der Pflanzenwelt. Möchten das rocht viele Leſer und Leſerinnen auch aus dem Vorſtehenden er⸗ kannt haben! A. Göller. Jollfreie Einfuhr von Lebensmitkeln ins unbeſetzte Gebiei. Nach einem Beſchluß des leitenden Ausſchuſſes für Aus⸗ und Ein⸗ fuhrbewilligung der interalliierten Rheinlandkommiſſion in Koblenz vom 28. Juni 1923 müſſen eine 1 Anzahl von Lebens⸗ mitteln Zoll⸗ und Ablaufs in das unbeſetzte Deutſchland verbracht werden. In der Liſte befinden ſich „B. Reis, Fleiſch, Milch, friſche Kartoffeln, Käſe, Mehl, Speiſe⸗ ſette w. Nähere Auskunft erteilt die Außenhandels⸗Abteilung der Handelskammer, Börſe Zimmer 7 * Jur Aufhebung der Verkehrsſperre. Die Verkehrsſperre an der Grenze des beſetzten Gebiets iſt heute früh an verſchiedenen Stellen aufgehoben, ſo daß der frühere Verkehr in ſtärkerem Maße einſetzt. Es wird jedoch aus einzelnen Bezirken berichtet, daß die Sperre noch in Kraft ſei. An der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen wird eine ſcharfe Kontrolle geübt, beſonders für den Verkehr aus dem beſetzten ins unbeſetzte Gebiet. erkehrsſperre. Beim Güteramt Karlsruhe werden in der Zeit vom 28. bis 31. Juli d. Is. leere Packmittel(leere Kiſten, Fäſſer uſw.) zur Beförderung nicht angenommen. „Jal“ nickte Fernleitner.„Und je mehr ich ſtehe und ſchaue, deſto mehr kommt mir zum Bewußtſein, daß dieſer Wilde Jäger eigentlich ein ganz beſonderer Berg iſt!“ „Stimmt!“ nickde der andere kauend.„Er iſt Klaſſe für ſich! See, Gleiſcher, eine Art Matterhorngipfel— alles, was man will! Man ſollte——“ Sinnend hielt er inne und ſtarrte ins Weite. „Mon ſollte ſein Gebiet als heiliges Land erklären!“ vollendete der Freund den angefangenen Satz.„Wie unſere Vorfahren Berge heilig ſprachen und auf ihren Gipfeln Gottesdienſte abhielten, ſo ſollte man auch dieſen Berg ſchützen vor jeder Berührung mit dem Schmutz der Weltl“ „Na, na!“ ſpottete Vogelreuter lachend und ſah den anderen herausfordernd an.„Willſt du vielleicht gar Tempelhüter werden und Eintrittsſcheine verkaufen? Nur wer die Erlaubnis des großen Heiligen und Propheten Rudolf Fernleitner erwarb, iſt würdig, deſſen heiligen Berg zu betreten, wie? Ueber Fernleitners Züge glitt ein verlorenes Lächeln.„So etwos Aehnliches möchte ich in der Tat,“ nickte er eifrig, voll ſeheriſcher Kraft.„Der Füßrer einer kleinen Schar von Aus⸗ erleſenen möchte ich werden, die alljährlich, wenn es Sommer wird, herauspilgern in dieſe weltenferne Einſamkeit, voll des ehrlichſten Willens, alle Erdenſchwere abzuſtreifen, entführt zu werden und am Herzen Gottes zu liegen, zu lauſchen und Kraft zu ſammeln zu menſchenerlöſender Tatl“ „Alſo, ich glaube tatſächlich, Nudi, du biſt allmählich reif für eine gewiſſe iſollerte Behandlungsmethodel“ kang es ſchneidend in das Schwärmen des Dichters. „Kannſt du mich denn nicht verſtehen?“ fragte Fernleitner er⸗ ſtaunt zurück.„Gewiß, ich liebe und ſuche das. Beſondere! Weil nur aus dem Beſonderen, über dem Durchſchnitt Stehenden, das wirklich Große geboren werden kann! Aber iſt dir die Begeiſte⸗ rungsfähigkeit für wirklich Schönes und Erhabenes denn gänzlich fremd? Kannſt du es nicht begreifen, noch verſtehen, daß ein Menſch über ein großes Erleben aus dem Häuschen geraten und aus dieſer Begeiſterung heraus einen Entſchluß faſſen kann, der mitreißt aus monatelangem Gewöhnen zu endlicher ſtolzer at?“ „Ich will dir etwas ſagen, lieber Rudolf!“ gab ihm der Freund nach einigem Bedenken mit betonter Ueberlegenheit Beſcheid.„Ich habe heute wieder einmal erkannt, daß wir eigentlich zwei grund⸗ verſchiedene Menſchen ſind! In dir iſt alles Rauſch, Feuer, Ueber⸗ *Die Teuerung in Baden in der 4. Juliwoche. Die Landesinder ziffer für die Lebenshaltungskoſten(ohne Bekleidung) ſtellt ſich 135 den Berechnungen des Statiſtiſchen Landesamts vom 23. Juli d. 5 auf das 34 481,5 fache gegenüber der Vorkriegszeit. Die Steigern gegenüber dem 16. Juli(25 679) beträgt ſomit 34,3 Prozent. 0 9 Brieſpoſt nach Norddeulſchland. Der für den Briefverſan nach Norddeutſchland äußerſt günſtige Abendſchnellzug D 75 heim—Frankfurt—Caſſel—Hannover—Hamburg geht hier wegen der durch die Franzoſen herbeigeführten Stillegung des Verkehrs auf Strecke Darmſtadt—Langen—Frankfurt, jetzt ſchon um.24(1 5 früher als bisher) ab. Von der hieſigen Geſchäftswelt wird di ünſtige Verbindung gegenwärtig faſt nicht benutzt, weil die geſ i1d riefpoſt zum größten Teil erſt nach Büroſchluß aufgeliefert w 55 Infolgedeſſen können die nach Norddeutſchland gerichteten Sendu gen in der Mehrzahl erſt mit dem beſchleunigten Perſonenzug ab.22— abgeſandt werden und erleiden dadurch bedeutende Ber zögerungen. Wer dies vermeiden will, möge ſeine Briefe ſpäteſte bis.30 Uhr durch die Hausbriefkaſten des Poſtamts 2(Bahnho oder— bei größeren Mengen— zweckmßäig unmittelbar im ale abfertigungsſaal dieſes Poſtamts, wo eine beſondere Annahmeſt — Eingang z. Zt. Friedrichsfelderſtraße Hoftor, ſonſt Heinrich Lanz ſtraße— eingerichtet iſt, aufliefern. *ſteue Flugpoſtmarke. Für den Luftpoſtverkehr ſind neue Flug poſtmarken im Werte von 200/ herausgegeben; ſie ſind bei Poſtanſtalten der Flugorte und bei einer großen Anzahl anden. Poſtanſtalten erhältlich. Poſtanſtalten, die keine Flugpoſtmarken führen, vermitteln auf Wunſch den Bezug der Marken. Flugpoſt märken zu 5 und 10 werden nicht mehr hergeſtellt werden. 8 Die Städtiſche Volksbücherei((7 3 Herſchelbad) iſt im Augiß geſchloſſen. Die Verwaltung macht darauf aufmerkſam, daß— Bücherei vom 1. Septbr. ab Dienstags bis Samstags von—7 110 1 iſt und Montags(ſtatt wie bisher Donnerstags) geſchloſſen leibt. * Der Tod im Waſſer. Die Leichen der beiden beim Baden im Rhein bezw. Neckar ertrunkenen Perſonen und zwar des Kauf⸗ manns Otto Hauſer und des Arbeiters Guſtavr Klier, wurden am 23. bezw. 25. Juli in der Nähe der Unfallſtellen geländet und auf den hieſigen bezw. Neckarauer Friedhof überführt. 1 * Diebſtahlschronik. Nach dem heute ausgegebenen Polizeihe; richt wurden in der Zeit vom 19.—23. Juli folgende Gegenſtänd⸗ entwendet: Am 19., aus der unverſchloſſenen Wohnung Parkring hier, eine kleine goldene Damenarmbanduhr; am 20., 4 dem Hausflur des Hauſes O 2, 7, ein Herrenrad, Marke Vil toria; in der Nacht zum 21. auf einem Kartoffelacker der Gemarkung Mannheim beim Gefangenenlager 4½—5 Zentner Kartoffelm am 21. vor Q 1, 14, ein Herrenrad, Marke„Allgrith“; in Nacht zum 21., aus einem Eiſenbahnwagen im Güterbahnhof Necka⸗ au, eine Kiſte mit 20,6 Kilogr. Margarine; am 21., einem uch. drucker auf dem Marktplatz, eine rotbraune, led. Brieftaſche 1t 4 Fächern mit 150 000„ Bargeld; am 21., von einem Fuhrwe auf der Straße zwiſchen H 1 u. 2, ein feldgrauer Militärman? tel mit Metallknöpfen und Rückengürtel; am 21., an der Rhein“ promenade ein ziemlich gutes Herrenrad, Marke Opel; am 2 auf der Straße zwiſchen Q 1 u. R I, ein zweiräderiger Hand wagen; am 22., in der Badeanſtalt Herrweck, ein Paar braun moderne Herrenhalbſchuhe; am 23., aus einem verſchloſſenen Zimmer im Hauſe D 7, 9, eine ſilb. Herrenremontoiruht auf dem Innendeckel iſt der Name J Weinberg graviert, ferner goldener Herrenring mit großem roten Stein und eine ſchwarze Ge taſche mit 3 Fächern und 50 000/ Bargeld. * Erſchwerier Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 25. Jult wurde aus einem Lagerſchuppen, Seilerſtraße 13/15, von unbekann ten Tätern, ein Ballen Rohneſſel,.20 Meter breit, im Ge⸗ wicht von 96 Kilogr., eine Kiſte mit 28½ Kilogr. Luhns überf 2 Konkurrenzſeife zur Hautpflege, Marke Halbmond und Büchſen je 5 Pfund ſaure Sülze entwendet. Die Sachen wurden mit einem L2räderigen Handwagen weggefahren. Um ſachdie Mitteilung erſucht die Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer 73, hier. *verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarel Handlungen. Marktbericht Die Zu zum heutigen Hauptmarkt war recht umder ſchiedlich. ährend man an den Obſtſtänden über Mangel an Auswahl nicht zu klagen hatte, war die Gemüſezufuhr völlig un genügend. Bis aus der Würzburger und Nürnberger Gegend müſſen die Händler die Ware herbeiholen. Es iſt klar, daß dee Preiſe bei ſolchen Entfernungen infolge der hohen Transportkoſte, ſtark anziehen müſſen. Die Bergſtraße lieferte heute ſo gut 1I und die Pfälzer Erzeugergebiete ſind völlig von Mann eim abgeſperrt. Als wir um 10 Uhr den Markt beſuchten, die Stände der Gemüſehändler ſchon verödet. Der Kartoffel mangel wird kataſtrophal. Die trockene Witterung hat dazu ber getragen, daß die Landwirte vom Ausmachen der ſo dringend aot⸗ wendigen Frucht abſtehen. Außerdem iſt die Getreideernte im Gange, die keine oder ſehr wenig Zeit für andere Dinge 55 Und zum dritten ſind die Erzeuger mit dem Preis nicht zu⸗ 4 der ihnen für die Kartoffeln bis jetzt bezahlt uf dem Markte wurden infolgedeſſen nur wenige tner aus gewogen, die im Handumdrehen aßgeſetzt waren. Das mißliche iſt, daß Händber, die durch ihre Beziehungen in der Lage wären, au⸗ der Umgegend mit eigenem Fuhrwerk Kartoffeln herbeizuſchafſen, hierzu nicht in der Lage ſind, weil ſie zwar Handels⸗ aber keine He ſchwang; ich ſtehe mit beiden Füßen im wirklichen prakliſchen Leben! Alſo werden wir die Dinge, ſo viele an uns herankommen, immer ganz verſchieden betrachten! Und dir wird meine Betrachtungsweiſe nüchtern, kalt, banal erſcheinen, während ich wahrſcheinlich nie auf. hören werde, meine Gloſſen zu machen über die Pläne, die du in deinem Dichterhirn wälzeſt: der neueſte, alſo jetzt die Ferien⸗ kolonie erleſener Edelmenſchen, die alljährlich, wenn es So wird, zum Wilden Jäger pilgern——“ Kommt dir der Gedanke ſo komiſch vor?“ fragte Fernleitner ernſt. „Unendlich komiſch!“ erwiderte Vogelreuter ehrlich.„Vor allem wenn ich an deinen erleſenen Kreis von Edelmenſchen denke, den du dabei doch wohl im Auge haſt.“ „Mit dir iſt heute kein vernünftiges Wort zu vedenl“ ſchall ernſtlich böſe der Freund. „O doch!“ widerſprach der Spötter.„Ich habe ſogar hölliſch ernſte Gedanken in mir, wenn ich auch anſcheinend nichts als Ult mache! Weißt du, was mir vorhin für eine Idee gekommen iſt für unſeren Wilden Jäger, während du ſtandeſt und träumteſt?“ Mun?“ kam es erſtaunt über Vogelreuters plötzlichen Ernſt von Fernleitners Lippen. „Eine Idee, die auch großzügig und gewaltig iſt, wenn man gerecht iſt— nur im praktiſchen Sinne genommenk Freilich: gehört dazu! Geld und Glück!“ ſprach der bisher ſo Uebermütige auf einmal ganz ernſt und verſonnen. 5 »lnd was iſt das für eine Idee?“ drüngte Fernleitner mit er⸗ wachendem Staunen. 7 „Ich möchte den Wilden Jäger dem Fremdenſtrom erſchließen! antwortete Vogelreuter mit ſeltſamem Lächeln.„Eine Kleinbahn bis in dieſen verlorenen Erdenwinkel führen, eine Schwebebahn, vom See hier heraufbauend, dort, wo jetzt die Almhütten ſtehen⸗ ein modernes Hotel errichten, mit allem Komfort der Neuzeit ſo wie ſie es in der Schweiz gemacht haben!“ Fernleitners Züge hatten ſich während dieſer Worte ſeltſam ver⸗ zerrt.„Nur gut, daß dir zur Ausführung dieſes Planes das nötige Geld fehlt!“ klang es höhniſch und feindſelig. „Vielleicht gibt es mir jemand!“ lachte Vogelreuter ſchon wieder voller Uebermut.„Ich kenne einen Mann in der Schweiz, der hat mit 20 000 Mark angefangen und heute gehört ihm ein ganzes Tal und drei Hotels und zwei Hochbahnen!“ (Fortſetzung folgt) 12128 A —2 n. SAaSANnA S X 2 2 „Donnerstag. den 26. Juli 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 340 Auf tauf r, serlaubnis beſitzen. Italieniſche und holländiſche nehmſen können bei der geradezu entſetzliche e e an⸗ werdenden Entwertung der Mark auch nicht mehr alle. Es iſt dringend notwendig, daß die zuſtändigen Stellen efetzuſden in Bewegung ſetzen, damit die Stockung in der Kar⸗ A fuhr Die Erregung in der Bepölkerung über das Explo dieſes wichtigen Nahrungsmittels iſt ſo groß, daß man pri ſenen befürchten muß. Wucherpolizei und Preis⸗ Narthuengs amt mußten auch heute wiederholt einſchreiten. Das vertr tgericht war durch ein Mitglied der Staatsanwaltſchaft Ein ſtarkes Polizeiaufgebot ſorgte dafür, daß die Er⸗ brechen der Marktbeſucher nicht durch zweifelhafe Elemente un ver⸗ Prez riſcher Weiſe ausgenützt wurde. Ein weibliches Mitglied der dprüfungskommiſſion veranlaßte, um nur eine Beanſtandung gelbe Rürefſen. die Feſtnahme eines Händlers, der für das Büſchel Rüben 5000 M. verlangte. Da das Büſchel vier Stück koſtete alſo eine gelbe Rübe 1250 M. Die Preiſe zeigten eigende Tendenz. Eier und Butter haben über noch die Führung. Der Eierpreis hat die 7000 Mark⸗Erenze ſchritten. Bis zu M. wurden für das Srück verlangt. 80 000 mterpreis ſchnellt mit Dollargeſchwindigkeit in die Höhe bede ark mußten heute für das Pfund bezahlt werden. Das Auf der eine Verteuerung um 18 000 M. innerhalb acht Tagen. er Obſtmarkt drängen ſich die verſchiedenen Pflaumen⸗ oin den Vordergrund. Schöne Ware koſtete 14—16 000 M. deeren laſſen in Güte und Menge nach. Schöne Johemnis⸗ koſteten konnte man„ſchon“ zu 10 000 M. kaufen. Heidelbeeren ma im Durchſchnitt 12 000 M. Auf dem Schnittblumen⸗ die et war noch großer Ueberſtand feſtzuſtellen. Nachſtehend amtlich ermittelten häufigſten Preiſe je Pfund: am Weißkraut 4300., Wirſing 3500 M.(gegen 2000—3200 M. unche), Nete KRüben 3000 N.(5000. 3500 M) Karotten beln e 8800 M. Blumentahl 15 000 M.(12.—18 000)), Jwpe⸗ bis(tal.) 5000 M.(4500.—5500)), inländiſche 4000 M. 42500 2000 00.), Kopfſalat 2000 M.(800—2000.), Endivienſalat M.(400—2200), Tomaten 28 000., Nettiche das Stück 2000 M.(1500—2000.) das Büſchel 3500., Kohlrabi(Stück) Narpm,(400—1800.), Schlangengurken 16000 M.(12—15 C00 6000 Salatgurken 25 000 M.(10—25 000.,) grüne Erbſen 6000 0500—6090), junge Vohnen 25 000 M. Eier 7000 M. butter.), Tafelbutter 84000 M.(60—68 000.), Land⸗ Marz) 76 000 M.(50 000.), 10 000 M.(7500—15 000 000 Johannisbeeren 8500 M.(10 000), Stachelbeeren M.(—12 000—*0 Heidelbeeren 12 000 M.(10—12 000.), azrseren 25 000 M.(18—22 000.), Pfirſiche 18 000 Mark, (12—72 000.), 25 000., Pflaumen 15 000 Mark 18 000.), Mirabellen 16 000., Reineclauden 12 000., boſt 18 000., Birnen 10 000., Aepfel 12 000., Fall⸗ (400 95., Aale 55 600 P.(35 000), Vacſiſche 20 bo0 M. Mart.), Schellfiſche 28 000., Hahm lebend(Stück) 120 000 50— geſchlachtet 65 000., Huhn lebend(Stück) 170 000 Mark 8888 180 Mü), geſchlachtet 65 000., Enten lebend, erwachſen Taube). 180 000 M.(100 000.), ziemlich erwachſen 160 000 M. 6060 lebend(Poat) 40 000 N.(80 000), geſcglachtet(Sticz 120., Gänſe lebend, erwachſen(Stück) 160 000 M. rd 00⁰0 19 2 unge ahnen un ühner tũ ar —30 000). Neues aus aller Welt iet Erhöhte Blitzgefahr in Deutſchland. Eine Statiſtit hat er⸗ gete daß in 43 Jahren in Preußen 6521 Perſonen vom Blitz ötet wurden. Dies entſpricht einem Jahresdurchſchnitt von 150 opfern. In Ländern, die näher zum Meer liegen, wie Frank⸗ Büge Velgien, Holland, treten Gewitter ſeltener auf, und die Zahl der ſer iſt viel kleiner. In Deutſchland ſind am meiſten die nord⸗ n Provinzen von der Blitzgefahr bedroht, weniger die mittel⸗ man und am wenigſten die füddeutſchen. Im allgemeinen hat Jahr Deutſchland eine Zunahme der Blitzgefahr in den letzten zen feſtgeſtellt. Die Urſachen dieſer Erſcheinung ſind nicht ganz dumg Teil der Forſcher nimmt die fortſchreitende Elektrifizie⸗ ein dunſeres Vertehrs. und Betriebsweſens als Urſache an, während als Fdndrer Tell die ſtarke Rauchentwicklung der Induſtrieanlagen rderer der Blitzgefahr anſieht. man Aufgeklärter Mord. Der Täter, der den Makler Fried⸗ in in Berlin ermordete, wurde von der Kriminalpolizei Verweiſen gefunden, in denen man ihn bald nach der Entdeckung ma merbrechens ſuchte. Es iſt der Schlächter Alexander Hoff⸗ un ein bekannter Berliner Schwerathlet. Der Ermordete hatte und Sportsleuten, beſonders den Schwerathleten, viele Bekannte Mati unde. Wie inzwiſchen feftgeſtellt wurde, hat Hoffmann den * mit einem Doppelſchlag, einem Knockout, betäubt und nieder⸗ Natere t. Als Friedmann am Voden lag,— ſich der Helfers⸗ wü Hoffmanns namens Schulz auf den Ueberfallenen und derdbote ihn an der Kehle ſo ſtark, daß zwei Halsknorpel vollſtändig ergntückt wurden. Links und rechis von der Gurgel trat je ein Blut⸗ ein, der den Erſtickungstod zur Folge hatte. Gleich 8 r Tat ſetzten ſich die Verbrecher ſeelenruhig an den Schreibtiſch 5 ſers und ſteckten ſich eine Zigarette an. Noch über 3 Stun⸗ die ben ſie in der Wohnung, um die Beute zu verpacken, von erha Mordkommiſſion inzwiſchen einen Teil wieder beigeſchafft hat. und Nae wurde außer den beiden Mördern eine Frau, die ihnen Vohn Hehler zur Abnahme und Teilung der Beute ihre noch ung zur Verfügung geſtellt hatte. Mehrere Hehler werden klüticheucht. Es ſteht einwandfrei feſt, daß der Raubmord mit kalt⸗ ter Ueberlegung bis in alle Einzelheiten vorbereitet wurde. 12 vergifteten ſie einige Tage vor der Tat den ſcharfen Wach⸗ riedmanns, eine franzöſiſche Dogge. Um zu vermeiden, daß Fingerabdrücke hinterließen, legten ſie 5 ine, Eln Opfer des Artiſtenberufes. Ein chineſiſcher Artiſt, der ſei Shen he von Jahren die Wel bereiſt und ſich mit ſeinem Zopf an Sioech euhſeil 2 Boden der Arena hinabgleiten laßt, iſt in der lt, ſtark ſt 85 —— S Fg 8 boſlowakei ſeinem Kunſtſtückchen zum Opfer gefallen. Bei einer daut in Budweis wurde ihm der Zopf ſamt der Kopf⸗ Jeit 3 eriſſen. Der gräßlich zugerichtete Artiſt ſtarb kurze arauf im Krankenhaus. der Khhe cinmerun an den letzten Ausbruch des Aeing. Nachdem ſtand zte dulkaniſche Ausbruch des Aetna einigermaßen zum Still⸗ ebin Hekommen ſſt, ſoll ſetzt die Erinnerung daran durch Namens⸗ verewigt werden. Die verſchiedenen Gebilde, die durch den sbruch entſtanden ſind, erhalten je nach ihrer Bedeutung die Namen gebildet berühmter Italiener. Ein Hügel, der durch die Lavamaſſen dannt worden iſt, ſoll nach dem König Viktor Emanuel III. ge⸗ Aaſee.n neu 9 NN — ietztere a ns ſealnt nicht geade ſchweichelhaft zu ſein wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) . 8 3 Be⸗ * — 7 tur 5 80 33 merkungen Aaag ſ f iun ſer Narisru 508 78780 15 22 i8 NW. eicht a 280 Naden Bade. 327 788 18 2 17 Lſ eicht len 5 en e e eldb—9* Waee⸗ 1481 881.60 11J 18 f1 Na, art 1 aſſen]——16 22 16 W ſdacht 5 0 Die lage sländiſche Druckſtörung hat ſich bis zu Südnorwegen ver⸗ Feueand dabei ſüdlich über Europa ausgebreitet. Ein über Süd⸗ ärzere rde dinwegzlehender Ausläufer hal geſtern auch in Vaden t Recübung und auffriſchende Weſtwinde gebracht, denen uber mung zehh anſäale und ausgiebige Abkühlnma gefolgt ſud. Die Stb⸗ geblats doſtwärts ab und der Einfluß des ſüdweſtuccen Hochdruck, nur no ummt wieder zu, ſo daß warmes, aufheiterndes Wetter mit vereinzelten Strichregen zu erwarten iſt. Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachis: Aufheiterung, nur noch vereinzelt leichte Strich⸗ „weſtliche Winde. —B— Aus Wirrwarr im Zahlungsverkehr Im Zusammenhang mit der von der Reichsbank durch- geführten Einheitskursnotierung ist der gesamte Zahlungs- verkehr im Inland zwischen Industrie, Großhandel und Einzelhandel völlig in Verwirrung gebracht. Eine noch nicht gekannte Absatzstockung, ja eine gänzliche Einstellung der Inlandsversorgung steht unmittelbar bevor. Einerseits müssen die Notwendigkeiten anerkannt werden, die die Industrie daran hindern, sich der Papiermark als Wert⸗ messer zu bedienen. Andererseits sind die dem Einzelhandel durch Preistreiberei- und Devisenverordnungen aufgebürde- ten Schwierigkeiten nicht mehr erträglich. Der Großhandel kühlt sich als Zwischenglied verpflichtet, in letzter Stunde den Versuch zu machen, die sich ergebenden Gegensätze auszugleichen, solange die Reichsbank an der Politik der Einheitskurse in Verbindung mit scharfen Repartierungen festhält. Der Zentralverband des Deutschen Großßhandels hat auf Grund dieser Erwägungen sich an die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft gewandt und die sofortige Aufnahme von Besprechungen verlangt, um den Versuch zu machen, durch eine Verteilung des Risikos und der Herstellung eines glatteren Zahlungs verkehrs, noch, wenn es möglich ist, unab- sehbare drohende wirtschaftliche Konsequenzen zu ver- meiden. In der Zwischenzeit wird er seine Bemühungen bei der Reichsbank und denjenigen wirtschaftlichen Kreisen, die der Einführung eines Gol d verrechnungsverkehrs sich noch entgegensetzen, fortsetzen, um eine Aenderung dieser Auf- fassung zu erreichen. Denn der Zentralverband des Deut- schen Großhandels sieht nach wie vor das einzige Mittel in der sofortigen Einführung eines Goldkontenverkehrs, um in letzter Stunde noch einè in geordneten Grenzen sich be- wegende Abrechnung im Handelsverkehr und die Beibehal- tung der Mark wenigstens als Zahlungsmittel, zu erreichen. * Von zuständiger Stelle erhalten wir noch folgende Mit- teilung: Durch ein Schreiben vom 20. Juli an die Spitzen- verbände des Handels und der Industrie hatte der Reichs- wirtschaftsminister bei Inlandsgeschäften im Groß5- handels verkehr weitergehend als bisher Zahlung in ausländischer Währung zugelassen. Dieses Schrei- ben findet jetzt in einer zur Veröffentlichung gelangenden zweiten Aenderung der Ausführungsbestimmungen zur Valutaspekulationsverordnung seinen gesetzgeberischen Nie- derschlag. Vorerst bis zum 15. August dürfen im Groß- handelsverkehr in ausländischer Währung be⸗ Zzahlt werden Einfuhrwaren und Waren, die überwiegend aus Einfuhrwaren hergestellt sind, wenn der Zahlungs- empfänger eine Handelskammerbescheinigung besitzt oder sich schriftlich verpflichtet, die Devisen binnen zwei Wochen an die Reichsbank oder Besitzer einer Handelskammer- bescheinigung weiterzugeben. Der Zahlungleistende hat eine Abschrift der. 10 der Devisenbeschaffungsstelle in Berlin.W. 7, Am Weidendamm 1 a, einzusenden. Der Er- Werb ausländischer Zahlungsmittel gegen Reichsmark oder Wertpapiere, die auf Reichsmark lauten, zur Bezahlung solcher Waren ist verboten. Weiterhin ist zugelassen, daß ein Einzelhändler, der von Ausländern, die im Inland keinen Wohnsitz haben, für Warenlieferungen ausländische Geld- sorten erwirbt, diese nach Umwandlung in Devisen in gleicher Weise in Zahlung gibt und insoweit von der Ab- Heferungspflicht entbunden wird. In Verbindung hiermit steht die Bestimmung, daß, wer als Exporteur oder aufgrund von Einfuhrgeschäften, Einfuhranschlußgeschäften und Aus- fuhrvorgeschäften oder als Spediteur ausländische Zahlungs- mittel oder Forderungen in Zahlung nimmt, alle Eingänge oder Abgänge an solchen Zahlungsmitteln oder Forderungen unter genauer des Vertragsgegners und des Tages des Einganges und des Abganges fortlaufend in einem be- sonderen Devisenbuch einzutragen und eine Abschrift der Aufzeichnungen bis zum Samstag jeder Woche für die letzt- vergangene Woche an die Devisenbeschaffungsstelle einzu- senden hat. Daneben sind in der Verordnung noch eine Reihe anderer Erleichterungen gewährt und Unebenheiten ausgeglichen worden. Insbesondere sind gewisse Be- schränkungen der Valutaspekulationsverordnung für das Saargebiet in Wegfall gekommen. Weiter kann auch der in- ländische Inseratenakquisiteur einer ausländischen Zeitung für Inserate in dieser Zeitung ausländische Zahlungsmittel in Zahlung nehmen. Zahlungskonditionen der Verbände Wie der Zentralverband des Deutschen Großhandels mit- teilt, hat der Reichswirtschaftsminister augrund der Rück- wirkungen der starken Repartierungen, welche die Einheits- kursverordnung zur Folge hatte, den an die Spitzenverbände der Wirtschaft gerichteten Erlaß vom 6. Juni 1923, wo- nach die Ausgabe der Abschrift einer Handelskammer- bescheinigung an den jeweiligen Kunden zwecks Erwerb von Devisen und die Vereinbarung des Lieferanten mit seinem Kunden, daß er für den Kaufpreis Devisen anschaffe, und bei dem Kunden die Anschaffungskosten in Rechnung gestellt werden, verboten wurde, Vorläufig suspendiert. Danach ist es also gestattet, daß die Handhabung der Verbandskonditionen, insbesondere hinsichtlich des Zah- Iungsverkehrs, sich der veränderten Sachlage, hervorgerufen durch das Repartierungssystem der Reichsbank, anpaßt. Per Erlaß des Reichswirtschaftsministers lautet folgendermaßen: „Die Umstellung der Devisenwirtschaft auf das System der Einheitskurse hat angesichts der starken Repartierungen, welche die Reichsbank vorzunehmen gezwungen war, den Uebergang aus der Papiermark in ausländische Währungen mit Risiken belastet, die bei Erlaß meines an die Spitzen- verbände gerichteten Schreibens vom 6. Juni 1923 nicht vorausgesehen werden konnten. Wenn ich auch hoffe, daß es binnen kurzem gelingen wird, diese keiten zu vermindern und insbesondere durch Eindäammung der zurzeit geübten enormen Ueberanmeldungen an Devisen der Reichsbank normale Zuteilungen auf den unbedingten Bedarf zu gestatten, so verkenne ich nicht, daß die gegen- wärtige Lage eine ernste Gefahr für den Inlandsabsatz von Waren bedeutet, die unter starker Verwendung ausländischer Rohstoffe hergestellt werden. Ich hoffe, daß es den verein- ten Bemühungen und der verständnisvollen Zusammenarbeit der beteiligten Wirtschaftsgruppen und ihrer berufenen Ver- tretungen gelingen wird, diese Schwierigkeiten zu über- winden und Absatzstockungen bei Waren, welche für die Versorgung der Bevölkerung wichtig sind, zu vermeiden. Ich möchte aber angesichts der schwierigen Lage den zwischen einzelnen Wirtschaftsgruppen abgeschlossenen und noch abzuschließenden Vereinbarungen zunächst nicht vor- eifen und deshalb, solange diese Schwierigkeiten fort- estehen, die Durchführung der in meinem Erlaß vom 6. Juni 1923 niedergelegten Grundsätze vorerst zurück- stellen. Ich behalte mir aber vor, auf die Frage zurück- zukommen, sobald das gegenwärtige Uebergangsstadium in der Devisenwirtschaft überwunden sein wird.“ Die vorstehend wiedergegebene Mitteilung des Reichs- Wirtschaftsministers hebt also die Verfügung vom 6. Juni andel und Industrie Greifwerke.-., Mannheim-Neckarau(Motoren- und Apparatefabrik) Zum 28. August wird die Gesellschaft eine a0..-V. nack Heidelberg einberufen, in der Beschluß über die Erhöhung des jetzt 10 Mill. betragenden Aktienkapitals fallt werden soll. Den alten Aktionären soll ein wertvo e eingeräumt werden. Die Gesellschaft ist, wie wir bören, reichlich mit Rohmaterialien eingedeckt und die Nachfrage nach ihren Erzeugnissen ist derartig stark, daß sie bis in den Herbst vollständig ausverkauft ist. Es ist infolgedessen geworden, den Verkauf bis auf weiteres zu sperren. as laufende Geschäftsjahr läßt dis Ausschüttung einer guten Dividende erwarten. Fränkische Türen- und Möbelfabrik, Hardheim 1. Baden Die Gesellschaft beruft auf den 28. August eine ao..V. nach Heidelberg ein, in der eine Erhökhung des zZzurzeit 30 Mill. betragenen Aktien-Kapitals Heschlossen werden soll. Die neuen Mittel dienen zur 8 einiger neuer Werke der Holzindustrie und zur weiteren Verstärkung des Betriebskapitals. Den Aktionären wird ein günstiges Bezugs⸗ recht eingeräumt werden. Zurzeit sind große Vorràte an Halb- und Fertigfabrikaten vorhanden. Das Unternehmen erhält durch die Beabsichtigte Angliederung der neuen Werke eine weitere erhebliche Aufbesserung der Substanz. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind recht günstig, Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 26. Juli.(Drahtb.) Die en blieb auch heute auf beschränkt. Die Stim- mung ist fest. Im Effektenverkehr von Büro zu Büro be- stand weiteres Interesse für österreichische Banken, beson- der sind Wiener Bankverein gesucht. Sehr fest liegen Schiffahrtsaktien, Norddeutscher LIoyd 910—920 nannt. Montanwerte gut behauptet. Oberbedarf auf das Bezugsrecht 1: 1 höher. Für Mannesmannröhren 3425. Für Elektropapiere und chemische Aktien wWar eben⸗ falls einige Nachfrage zu konstatieren. Für chemische Mainz nannte man einen unverbhindlichen Kurs von 925—975. Fün Schantungbahn nannte man Zproz. Reichsanleihe 55—60. Für 4proz. Lombarden scheint sich das Interesse zu behaupten. Gebr. Roeder.-G. Darmstadt, gestern ein- geführt, 380, rat., heute bis 450 gefragt. Prometheus.-. kür elektrische Heizeinrichtungen Frankfurt a.., rr eingeführt, 325, rat., heute 400 Confluentia Coblenz, gestern erstmals 95, rat., heute 1 efra Wesentlich höhere Kurse nannte man für Kasseler Faß, Miag und Karle- ruher Maschinenfabrik. Berliner Wertpapierbörse *Berlin, 26. Juli.(Drahtb.) Getreu der seit einigen Tagen befolgten Politik fuhr die Reichsbank bei der Fest- setzung der amtlichen Devisenpreise fort, diese dem Stand der ausländischen Plätze noch mehr anzunäbern als bisher. Die Anforderungen von Handel und Industrie waren erheb- lich geringer als bisher, so daß auch die Zuteilungen etwas erhöht werden konnten. Im Vergleich zu vorgestern haben sich die Devisennotierungen nahezu verdoppeſt. Deuvisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 28. Juli.(4 Uhr nachm) Nach der New Vorker Paritat ergibt sich bei einem Mark⸗ Wert von 0,0001.33 um 10.30 Uhr vorm. ein Dollarkurs von 751 900„. Der amtliche Kurs beträgt 760 000, repartiert bei 10% Zuteilung. Frankfurter Notenmarkt 26. Juli geld Brlief geld Drlet Amerikanlsobe NMoten 766 00 774000 Oesterr.-Ungar. alt“—.—— Belgisobkes 36000 37200 Norweglsochs... 122%00 12460 Dünisohe„. 133300 134700 Rumünfsohhe—.— Engllsche„„„ 3460000 0 Spanlsohe—.— Französlsche 44150 41950 Sohwelzer—.—— Holländisohe.. 294500 297500 Sohwedische. 202000 204009 Itallenlsohe 3 332⁰0⁰0 Tschegho-SIOWak. 23390 2820 232000 Oesterreloh abgest. 1140 1160 Berliner Devisen Ungarlsche 19.50.50 Amtlion G. A. 3. A.(. 28. 6. 26 Amtiion f. 21. g..(. 28.. 26. Holland.. 161994 162806 295260 296740[ Parlis. 2739 2 44886 44012 Buen.-Alres 140448 141152 259350 260660 Sohwelz. 73715 74085 184682 18837 Brüssel 24551 38907 3/092 Spanlen.. 50882 59141 10770 10827 Ohristlanla 67431 67789 123690 124310 lapan. 201495 202505 371070 3729 Kopenhagen 72219 72581 133665 134335 Rlo de Jan.. 43830 44/10 780 78698 Stookholm. 109725 110207 202402 203507 Wien abg. 389.— 601.— 11½7/ 1153 Helsingfors 11770 11829 2ʃ4486 21881][ Prag. 12463 12581 2111 88 Itallen... 18054 18145 32917 34.82[ SZudapest 23.92 29.08 37/0.10 Londen.. 1835250 1904750 3481259 3505750] Sofla.. 4059 4/0 7081 7315 New-Vork 412985 415035 788100 781⁰⁰ lugoslavlen 4di3 ½% 80% 8% Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannbeim, 28. Juli.(Eig. Ber.) Die Stimmung en der heutigen Produktenbörse War bei ziemlich großem An- gebot fest, uit der außerordentlichen eeeng. kremden Zahlungsmittel. Man nannte Weizen mit 26—.8 Mill. 4, Roggen mit 1,9—2 Mill. 4, Sommergerste, alte Ernte, mit 2,1 Mill. 4, Wintergerste, neue Ernte, mit 1,7—.8 Mill.„ und Hafer mit.—1,9 Mill. 4 die 100 kg bahn- frei Mannheim. Für Weizenkleie werden 1,1 und für Weizenfuttermehl.,6—1,7 Mill. 4, für die 100 kKg ab süddeutsche Mühlen gefordert. In Mehl liegt ziemlich grohes Angebot in mitteldeutschen Fabrikaten, ab Mannheim, Zu 4 Mill. 4 vor, ogegen die direkten Müklenfo ab mitteldeutsche Mühlen 4, Mill. lauten, Für Roggen- mehl, mitteldeutsche Fabrikate, werden 3 Mill.& gefordert. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse Die Kurse verstehen sich per 100 Kllo in 1000 Mark M ohne Sack netto Kasse den N Preisnotlerungen vom 28. Jull 1923 Welzen, inländisoher 2— Welzenklel Saok—ů9 5 ausländlsoher 25 Siortreder 2—— Roßgen, Inländischer 18—20 Rohmelasse 980—1¶ „ ausſändisoher——=IMesenden, lose 20—280 Brau-Gerste 19—19 Rotkieebeu 2 Hafer inlündlsoher.—.9Lurerne-Kleeben 240—250 „ auslüändlsoher———Fress-Stroh 180—20⁰ Mals, gelbes(mit Sack)———Idedbundenes Strob Wefzenmehl Besis 85uf. J(ichteren)——— Raps Tendenz: Fest. Mehl zweithändig 4000 berahlt. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt vom 28. Juli wurden 35 Kälber, 2 Schafe, 5 Schweine, 653 Ferkel und Làufer. Preise per 50 kg. ere 2 1000„): Kälber: 1 Kl.—, 2. Kl. 4300—4400, 3. Kl. 4„4. Kl. 4100—4200, 5. Ki. 3800—4000; Schafe: 1300—1900 Schweine 1. 1. 4500—4600, 2. Kl. 4400—4500, 3. Kl. 4300—4400, 4. LI. 4200—4300, BKI Ferkel und Läufer: 400—1000. Marktverlauf: Mit Käalbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und Läufer mittelmäßig. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General-Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktton: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt mindestens während der Dauer der Uebergangsschwierig- keiten— wieder auf. Diſcher. Verantwortlich für de litiſchen und volkswi ichen Teil: iſcher; für das Feullleten: V. e eee ld 2 für Handels⸗ für Anzeigen: Karl Hügel. 3 4 Seite. Nt. 340 Maun heimer General· Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 26. Juli 1923 Titeratue B. J. Proudhon: Bekenntniſſe eines Revolufionärs n der Ueberſetzung von A. Ruge, herausgegeben and eingelettet 82 G. mon. E. Laub ſche Verlagsbuchhandlung, Berlin.— Die„Be⸗ kenntniſſe“ Pierre Jean Proudhons ſind im Jahre 1849 im Gefäng⸗ niſſe von St. Pelagie entſtanden, wohin die bonapartiſtiſche Reaktion den repolutionären Politiker, den Begründer und geiſtvollſten Ver⸗ treter der onarchiſtiſchen Lehre geſandt hat. Sie ſind mehr als ein politiſches Memoirenwerk und mehr auch als ein Abriß franzöſiſcher Geſchichte, der von perſönlichem Erleben und von den Gedanken eines ſtarken Kopfes durchglüht iſt. Aus der dialektiſch glänzenden Analyſe der Revolutionsgeſchichte und zumal aus den Ereigniſſen und Ten⸗ denzen der kurzen Periode der Jugend und des Unterganges der ——5 Republik entwickelt Proudhon ſeine Philoſophie der Ge⸗ ichte, die die Menſchheit von der Autorität zur Anarchie führt. Kein Zweifel, ſo mancher von den Gedanken Proudhons iſt reviſions⸗ bedürftig. iſt überwunden. Die Zeit der konzentrierten Großinduſtrie hat Proudhon nicht geſehen und nicht geahnt. Was aber hier über politiſchen und ſozialen Fortſchritt, über viele Fehler der revolutio⸗ nären Regierungspolitik und über die Initiative des Volkes in der Geſchichte geſagt wird, iſt lehrreich für alle, die ſich mit Politik be⸗ faſſen Die Einleitung Gottfried Salomons, die in ausgezeichne⸗ ter Weiſe Proudhon, den Politiker und Kämpfer, den Philofophen und Publiziſten im Rahmen ſeiner Zeit und ihrer Ideen erfaſſen, er⸗ leichtert die hiſtoriſche Würdigung des Lebens und der Gedanken des Mannes auch dem, der mit Proudhons Perſönlichkeit nicht ver⸗ traut iſt. G. Neudeck: Geſchichte der Technik. Verlag von Walter Seifert, Stuttgart⸗Heilbronn. Der Verfaſſer iſt in der Technik ein bekannter Schriftſteller. Von ihm ſtammen Das Handbuch der Marine, das ., Zt. einen außerordentlichen Erfolg hatte, Der moderne Schiffbau, die Leitfaden für Schiffbau und Schiffskunde, Die Schiffsturbine, zahlreiche Arbeiten in den Fachzeitſchriften und großen techniſchen Fachwerken, ſowie Das kleine Buch der Technik, das in 40. Auflage erſchienen iſt. In Ergänzung des letzteren Buches, das immer um⸗ fangreicher wurde, iſt die jetzt vorliegende Geſchichte der Technik entſtanden. Das Werk behandelt die Technik der Urzeiten, des Altertums, des Mittelalters und führt in die einzelnen Branchen der Technik der Neuzeit ein. Der Kriegstechnik iſt ein beſonderer Ab⸗ ſchnitt gewidmet. Das Buch iſt eine gute Einführung in techniſche Gedankengänge, da es die Entwicklung der Technik von den kleinſten Anfängen bis zu ihrer heutigen Größe erſchöpfend gibt, ohne an die Leſer große wiſſenſchaftliche und mathematiſche Vorkenntniſſe zu ſtellen. Der Verfaſſer zeigt, wie die Technik in die Kultur der Menſch⸗ heit zu allen Zeiten tief eingegriffen hat, ja, daß von einer Menſch⸗ heitskultur überhaupt erſt mit der Entwicklung einer leiſtungsfähi⸗ gen Technik geſprochen werden kann. Die Beziehungen zwiſchen Technik, Kultur, Wiſſenſchaft und Weltanſchauungen werden ein dargelegt, der einfachſte Verſtand die Beziehe gen klar erkennen kann. Das Buch iſt illuſtrativ mit über Bildern außerordentlich reichlich und inſtruktiv ausgeſtattet. 4 Taſchenbuch der Luftflotten, 3. Jahrgang 1923, von Dipl⸗Aug. Werner v. Langsdorff. J. F. Lehmanns Verlag, München. 5 Das bewährte Buch ſtellt in Tabellen, Bildern, Skizzen und S tenriſſen die Luftſchiffe und Flugzeuge der luftfahrenden Staaten Es bringt außer den bedeutſamſten Kriegstypen die nach 1918 25 bauten Luftfahrzeuge. Beſondere Beachtung wurde den Verkehrn⸗ flugzeugen geſchenkt, ſowie den motorloſen Flugzeugen und 70 ſchirmen, die in letzter Zeit ſoviel Aufſehen erregt haben. Vertreig ſind folgende Länder: Deutſchland, England, Frankreich, Holland Italien, Japan, Litauen, Deſterreich, Polen, Rußland, Schweden Schweiz, Spanien, Tſchecho⸗Slovakei, Vereinigte Staaten. In de Kapital: Die Entwicklung der Luftfahrzeuge, wird in knappe klaren Zügen das Bild von den erſten Verſuchen der modeni Luftfahrt bis auf den heutigen Tag gezeichnet. Hier ſind auch Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über Luftfahrt aufgeneu men. Die Tabellen, die Ueberſicht über die Verwudung der 15 zeugtypen, Bewölkungs⸗, Sichtweiten⸗ und Windſtärken⸗Tabelle dar. Amtliche Bekanntmachungen Wit Zuſtimmung des Stadtrats und mit Voll⸗ stehbarkeitserklärung des Landeskommiſſärs hier dbom 9. Juli 1923 erhält§ 12. Abf. 3 der Ver⸗ kehrs⸗ und Betriebsordnung für die ſtädtiſche Straßenbahn, die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft und die Rhein⸗Haardtbahn vom 22. Mai 1916 unter Aufßebung der ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift vom 2. Juni 1922 folgende Faſſung: 5 12 Abſatz 3. Auf Verlangen des Dienſtperſonals ſind die auch während der Fahrt vorzu⸗ zeigen. Perfonen, welche in einem Wagen ohne eakdigen Ausweis betroffen werden, haben den zehnfachen Fahrpreis für die längſte Strecke, in den Perſonalſpätwagen die zehnfache Benützungs⸗ „gebühr, zu entrichten ‚ Die Strafverfolgung wegen Fahrgeldhinter⸗ ziehung wird dadurch nicht berührt. 4¹ 7 Mannheim, den 13. Juli 1923. 3 Bezietunt Volizeidirektion A. % Grund⸗ und Gewerbeſteuer. Die ſtaafliche badiſche Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer ſämt Zuſchlag für 1922 und das erſte Drittel der Vorauszahlung für 1923 iſt bis ſpäteſtens letzten Juli zu zahlen. An die Zahlung wird er⸗ innert. Bei ſpäterer Zahlung werden 5% Ver⸗ zugszinſen oder, wenn der Rückſtand 5000 Mark überſteigt, für jeden auf den Zeitpunkt der Fällig⸗ keit folgenden angefangenen Kalendermonat 20 vom —— uſchlag erhoben. Zu zahlen iſt für 1922 er im Zuſchlagsbeſcheid angegebene Betrag, für 1923 ein Drittel des zehnſachen der geſamten für das Rechnungsjahr 1922 feſtgeſetzten Steuer. 52 Fimanzamt Stadt— Finanzamt Neckarſtadt. Handelsregisfer. Handelsregiſter B Band XIV.⸗Z. 36, Firma„Unionwerke Aktiengeſellſchaft, Maſchinen⸗ iken“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: den Beſchluß der Generalverſammlung vom 14. Juli 1923 iſt der Geſellſchckftspertrag in den 88 15 und 24(Bergütung des Aufſichtsrates) und in 5 17(Hinterlegung der Aktien zwecks Ausübung des Stimmrechts) geändert. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. 141 Mannheim, den 23. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. ndels regiſter B Band XVII.⸗Z. 8, ndels⸗Compagnie Geſellſchaft mit be⸗ Zum Jirma„ ie Geſellſchaf ſchränkter Haftung in Liquidation“ in Mann⸗ heim, wurde heuie eingetragen: Die Firma iſt erloſchen. 85 14¹ Mannheim, den 23. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗Z. 9, Firma„Rheinländ“ Kohlenhandelsgeſellſchaft mit ſchränkter Haftung, Hannover, Jweientederlaſ⸗ ſung Mannheim“ in Mannheim, Sitz: Hannover, wurde heute eingetragen: Die Firma iſt geändert in„Rheinland“ Kohlenhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim“. Dem Kaufmann Auguſt Benſeler in Han⸗ nover iſt Prokura derart erteilt, daß er nur in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem anderen Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigr iſt. 141 Mannheim, den 23. Juli 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. um Handelsregiſter B Band XXVI.⸗3. 25 wurde heute die Firma„Däbritz⸗Burgmann, Wärmetechniſche Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Mannheim, U 6. 13, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung iſt am 13. Juni 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellunz und der Vertrieb von Induſtrieöfen, ſowie der Bau und der Vertrieb“ von Feuerungsanlagen. Die Geſell chaft darf ſich an e ahn⸗ licher Art beteitigen. Das Stammkapit . Sind mehrere Geſchäftsführer vor⸗ handen, ſo bertreten je zwei Geſchäftsführer ge⸗ meinſchaftlich oder ein Geſchäftsführer mit einem rokuriſten die Geſellſchaft. Fritz Burgmann in unheim iſt Geſchäftsführer. Alle Bekannt⸗ machungen ſind durch den Deutſchen Reichsanzeiger zu veröffentlichen. 142 Mannheim, den 23. Juli 1923. Beadiſches Amtsgericht B. G. 4. Mche Verdttentupchungen der Seachgemelnde Infolge der fortſchreitenden Geldentwertung werden bei den vom 1. Auguſt ds. Js. ab giltigen Dauerkarten der Straßenbahn bei Erhöhung der Tarife Nachforderungen im ungefähr gleichen Ver⸗ hältnis vorbehalten. 12 Der Oberbürgermeiſter. Guss- und schmiedeeiserne iemenscheiben indenGrögen von 2451340mm L von 75 und 100 mm O solort ab Lager lieferbar. 8228 Ingenieurbuto Friedr. Häusgen Mannheim, Tel. 8903. 7 5 8 S 1 Stammhalter ist angekommen 611/12 Dir. Richard Dietrich u. Frau Käthe geb. Müler See p Parkstrasse 8, 25. Juli 1923. 3 OSTASIEN AHSTRALIEN Regelmägiger Personen- und Frachtverkehr mit olgenen Dampfern. Anorkannt vorzügliohe Unter- brſngung u. Verpflegung f. Relsende aller Klassen melsesesenversieheruns Nähere Auskunft duron JNohDbECLctiER BREMEN. undselne Vertretungen in Mannheim: Norddeutscher Lloyd General-Agentur, Hansa-Haus D 1, 7/8, in Baden-Baden: Lloyd-Reisebüro W. Lang- guth, Lichtenthalerstr. 10, Café Zabler, in Heldelberg: M. Kochenburger, Haupt- straße 131, 835 in Karlsruhe: Norddeutscher Lloyd, Agentur, Karl Friedrichstraße 22, in Ludwigshafen: Peter Rixlus, G. m. b.., Oggersheimerstraße 34, in Ludwigshafen: Wilhelm Johann, Wrede- straße 7, in Schwetzingen: K. Büchner, August Neu- hausstraße 4, in Weinheim: Heinr. Foerster, Ehretstr. 7. MELIWACHS-MUENRESOENA¹ EI90 Leiſtungsfähige 5610 Tärbereiu. chem. Wäscherel vergibt nach hier und Vororte Annahmestellen unter günſtigen Bedingungen. Angebote unter S. T. 60 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Elegant. 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I. 61 26131U aAUs ED 1 2 0 5/18 SERIENWAGEN EL STEMMATERIAL HERGESTELLT Eine kurze, schwere Ki anlcheit enttiß mir mit giau- samer Hand und unerwartet rasch, meine innigstgeliebte Gattin, die treubesorgte Mutter meines einzigen Kindes, meine herzensgute Schwester, unseie liebe Schwieger- tochter, Schwägerin und Cousine Elsa Pister gcb beuduer im blühenden Alter von 27 Jahren. Mannheim, 26. Juli 1923. In tiefster Trauer: Fritz Pister u. Kiud Arthur Deuchler u. Braut Familie Emil Deuchler 53 G. Eppeler. Die Beerdigung ündet am Samstag, 28. Juli 1923, um 1½ Uhr von der hiesigen Friedhofskapelle aus statt. 62³ Statt besonderer Anzeige. Von langem, schweren Leiden wurde meine liebe Frau, unsere gute, tteubesorgte Multer, Schwiegei mutter, Großmutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Luise Renschler geb. Ziegler im Alter von nahezu 75 Jahren heute vormittiag 9% Uhr durch einen sanſten Tod erlöst. Mannheim, Amerikanerstr. 41, den 26. Juli 1923. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Peter fenschler, Lokomotivluhrer àa. E. Die Beerdigung findet am Samstag, den 28. Juli, nach- mittags 3½ Uhr statt. eſſſid dlf qen Tante zu verkaufen oder tauschen. Dieſelbe iſt bis zum Innenausbau fertig. Zuzug enehmigt. Photographie und Plan liegt raße 131 parterre auf. ittel⸗ 560 Miet-⸗Gesuche Grieche, Student, sucht per sofort oder per 1. August 2604 10der 2 hübsd mobl. Zimmer bei guter Familie. Angebote unter S. Q. 57 an zugt. Oststadt bevor- die Geschäftsstelle dieses Blattes. Helterem Ehepaar (Rentner) wird Gelegen⸗ heit gebot,—3 Zimm. in beſter Lage Mannh.“s bei ganz beſonders gün⸗ ſtigen Mietverhältniſſen zu beziehen in Tauſch geg., eine—5 Zimmer⸗ Wohnung in beſter Lage. Angeb. unt. Z. W. 171 a. d. Geſchäftsſt. 1851 Suche Zentrum der Stadt I e parterre, für Büro und Lager. evtl. Laden geg. Tauſch 2 Zimmer und Küche Lindenhof. 624 Angeb. unt. S. X. 64 an die Geſchäftsſtelle. 5622 Aelterer ſelbſt. Kauf⸗ mann m. eigen. 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