rb. vig ilie ard rele 5 * e 8 t. 8 it + ——— dagugeprelle: In mManndeim und umgebung frei ins Mart und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich vesz 180000.— balbmonatlich mark 6s000.— nachforderung — gcenn; poſtſcheckkonto Ur. 17500 Korisruhe. Haupt⸗ 5 Aantadele Mannbeim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗RHebenſtelle Nr. 6.— nummer 7031, .„ 7048. Telegramm-⸗òreſſe: Seneralanzei Manaheim— Erſcheint wöchentlich zwölfmagk Wittag⸗Ausgabe Gadiſche Meueſte Nachrichlen ——*»‚⅛⸗ ˙¹¹!1 Ʒb eeeee Verkaufspreis M. 4000.— 1923— Nr. 349 Boiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srundpreis je Zeite Mt. 10000.—-. Reklamen Mk. 40000.—. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ dlatt nachmittags 2½ uhr. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen.Nusgab. wird keine verantwort. übern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtõrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall. od. beſchrünkt. Aus gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. öd. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannheim 2 Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung F ⏑———2ʃͤ———- ñ᷑ ͤͤñ—— England vor neuen Entſcheidungen Die außenpolitiſche Lage 58 ein höchſttroſtloſes Bild. Die Blättermeldungen aus andon ſpiegeln übereinſtimmend ſchärfſten Peſſimismus wort Obwohl der Wortlaut der franzöſiſchen und belgiſchen Ant⸗ meh noten noch immer nicht veröffentlicht iſt, kann kein Zweifel ſche über den ablehnender Charakter des franzöſi⸗ dn Schriftſtückes beſtehen. Poincarés Antwort ſoll zwar im 1 5 äußerſt konziliant ſein, in der Sache lehnt ſie alle eng⸗ 50 chen Vorſchläge glatt ab. Die Nachrichten über den In⸗ daß der belgiſchen Antwort lauten weniger beſtimmt, es ſcheint aber, mit gewiſſe poſitive Vorſchläge in ihr enthalten ſind, de dem Zweck, eine Fortſetzung der Ausſprache zwiſchen n Alliierten möglich zu machen. Lage iſt alſo gegenwärtig ſo, daß man ſich in London nun⸗ r vor die Alternative geſtellt ſieht, entweder kurzerhand biöndrechen oder aber ſich von Poincare monatelang nziehen zu laſſen. In den Pariſer Kommentaren kommt die Be⸗ der igung unverhüllt darüber, daß es durch die geſchickte Abfaſſung E Hanzöſtchen Antwort Poincare gelungen ſei England die ſch eidung und damit auch die Verantwortung zuzu⸗ Jecben, falls es zu einem Bruch kommen ſollte, zum Ausdruck. In ſech ner politiſchen Kreiſen bezweifelt man zunächſt, daß Baldwin Hier nlſchließen wird, dieſe letzte Konſeguenz ſeiner Politik zu ziehen. An betrachtet man jede Ausſicht auf eine gemeinſame twort an Deutſchland als vorläufig geſchwunden. ſei Der„Man cheſter Guardian“ meldet, die franzöſiſche Note auch de es ſcheine, noch engherziger, als erwartet worden ſei, wenn im leder Ton Poincares verbindlicher ſei als früher. Belgien ſcheine Punksten Augenblick dem franzöſiſchen Druck in allen wichtigen ſchei ien nachgegeben zu haben. Italien habe nicht geantwortet und zene dem britiſchen Standpunkt nur bedingt Unterſtützung zu ge⸗ zandten, die mit der Frage der Schulden der Verbündeten im Zu⸗ kinnenhang ſtehe. Im ganzen könne man ſagen, daß die Mög⸗ chkeit einer Vereinbarung entfernter ſei, als ange⸗ zommen wurde. Die Berhandlungen in London deer dord Curzon erſtattete geſtern in einem Kabinettrat Bericht auf Antworten Belgiens und Frankreichs. Er ging dabei auch mit e Beſprechungen ein, die er tags zuvor im Auswärtigen Amte beſſpden Botſchaftern hatte. Man iſt in London nach wie vor miſtiſch und glaubt nicht an eine raſche Entſpannung der Lage. 7 af Im Unterhaus gab Baldwin geſtern in Beantwortung einer Anfrage das Verſprechen ab, daß das Parlament, wenn es nötig ſei, während der Ferien zuſammenberufen würde, um die Weiterentwicklung der Dinge zu prüfen. Baldwin* hinzu, er wäre ernſtlich beſtrebt, das Eintreten einer ſolchen Notwendigkeit zu verhüten. Das Kabinett wird noch einmal zuſammentreten, um endgültig darüber zu entſcheiden, welche Haltung England angeſichts der Stel⸗ lung Frankreichs einnehmen wird. Meinungen des Temps“ Der„Temps“ ſchreibt in einem Leitartikel zur Lage: Die Gegner Frankreichs und Englands wünſchten, daß England ſich mit Frankreich überwerfe, oder wenigſtens, es die Franzoſen durch die Drohung mit einer derartigen Entzweiung ei⸗ ſchüchlere. Dementſprechend wolle man glauben machen, daß Eng⸗ land vor dem Dilemma ſtehe, entweder ergebnislos mit Poincare zu verhandeln, oder unverzüglich mit ihm zu brechen. Das Schickſal der interalliierten Verhandlungen hänge in Wirklichkeit von einer ganz anderen Entſcheidung ab. Als das wichtigſte diplomatiſche Ereignis der Stunde erſcheint dem„Temps“ der 3 ruck, der nach ihm deut 4040 ſeits im Intereſſe der Erhaltung des Kabinetts undo auf England ausgeübt wird. Es handle ſich darum, ob Eng⸗ land hier nachgeben werde oder nicht. Gebe es nach, würden die interalliierten Verhandlungen 1 05 werden, leiſte es Wider⸗ ſtand, könnten die Gläubiger Deutſchlands ſich untereinander ver⸗ ſtändigen. In ſeinen Beziehungen zum Ausland müßte die Politik Deutſchlands nach dem„Temps! zunächſt darauf abzielen, praktiſche Zahlungsmittel ausfindig zu machen. Im Franzöſiſchen ſeien die Worte„Zahlung“ und„Befreiung“ gleichbedeutend. Italien zu den Vorſchlägen von Keynes Wie der römiſche Korreſpondent der„Frankfurter Ztg.“ drahtet, ſtellt„Popolo'Jalia“ feſt, daß Keynes Vorſchläge weſentlich mit Muſſolinis Londoner Memorandum überein⸗ ſtimmen, ganz beſonders in der Fixiexung der Reparationen auf 50 Milliarden und Streichung der interalliierten Schulden. Wäre der Plan Muſſolinis ſchon vor 7 Monaten angenommen worden, ſo hätte ſich Europa viel Unruhe erſparen können. Der auswär⸗ lige Ausſchuß der Popularipartei fordert, IJialien ſolle keine ſchwankende Haltung zwiſchen England und Frankreich einnehmen. ſondern Englands Bar gen um eine Löſung mit der allmäh⸗ lichen aber ſicheren Räumung der Ruhr unterſtützen; denn Italiens Intereſſen fallen mit den europäiſchen zuſammen, daß Deutſchland nicht dem Bolſchewismus anheimfalle, ſondern in den Stand geſetzt werde, Reparationen zu zahlen. UPP ² ²· ¹md˙ ũůuͤubmmmm•ꝶrmnAewdg!⸗ ⸗ů!⸗⸗ Die innerpolitiſche Lage Neue Finanzmaßuahmen der Regierung re— Berlin, 1. Auguſt.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Reichs⸗ am sbun g benutzt die ihr bis zum Zuſammentritt des Reichstags p elam en Mittwoch noch verbleibende Friſt, um ſich für den über amentariſchen Kampf zu rüſten. Die Beratungen zum neue ſteuerliche Notmaßnahmen ſind noch nicht in denloſchluß gelangt und es verlautet, daß das Kabinett geſtern die Fnern Vokſchlägen des Finanzminiſters geforderte 2prozentige Be⸗ 50 krung der Ausfuhr abgelehnt hat. In Regierungskreiſen neue man, daß die Annahme der Steuergeſetzentwürfe ſowie die deblteldanleihe binnen kurzer Friſt den Rückfluß er⸗ Fola icher Maſſen von Papiergeld an die Reichskaſſen zur 1 haben wird, ſo daß dann in den nächſten Wochen die Koſten ern Auhrabwehr ſo gu: wie reſtlos aus den Steuer⸗ würe ngen beſtritten werden können. Die weitere Wirkung 1 ſein die Vermeidung neuer Papiergeldemiſ⸗ onen in den nächſten Wochen. fen 5 Kabinett Cuno wird ſich diesmal im Reichstag einer ſchar⸗ diald ritit ausgeſetzt ſehen und zwar nicht nur von den So⸗ emokraten. Man iſt allgemein der Anſicht, daß der Regierung was d ſche Blutzufuhr nottut, indeſſen will man alles vermeiden, ten dem Kabinett nach außen hin irgendwie Schwierigkeiten berei⸗ dlalde unte. Aus dieſem Grunde herrſcht bis in die Reihen der So⸗ eine Uokratte hinein die Auffaſſung, daß eine Erörterung über den darf ildung des Kabinetts nicht vorgenommen wer⸗ deuſſ rf, bevor nicht die engliſche Antwort auf die letzten Meen Vorſchläge in Berlin eingegangen iſt. In unterrichteten dieleict rechnet man mit der Möglichkeit, daß die engliſche Antwort iſſt pt ſchon zu Beginn der nächſten Woche hier ein⸗ einer 15 daß dann der Reichstag ſich am Tage ſeines Zuſammentritts degen n außenpolitiſcher Beziehung vielleicht etwas geklärteren Lage genübergeſtellt befände. in 5 Die Parkeiführerbeſprechungen deen Reichskanzlei nehmen mit dem heutigen Tag wieder Reig Anfang. Die vom Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Veessfeatiion zu einer Unterredung mit Cuno beauftragten FNener werden heute vom Kanzler empfangen werden. Zur Er⸗ kuung ſteht die allgemeine innen⸗ wie außenpolitiſche Lage. ſeten. In der Reichstagsfitzung vom 8. Auguſt n folgende Gegenſtände auf der Tagesordnung: 1. E% K el rſte Beratung eines Geſetzentwurfes über die Erhebung aes Opfers für Rhein und Ruhr. ge 12, Erſte Beratung des Entwurfes eines Steuerzins⸗ mich dach dem„Vorwärts“ wird in dieſer Sitzung vorausſichtlich nur der Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes die neuen Steuer · kanzte begründen, Erdern waßeſcech wird auch der Reichs⸗ er ſelbſt das Wort ergreiſen, um die Auffaſſung der Reichs⸗ zulegen üder die allgemeine innere und außenpolitiſche Lage dar⸗ *. büros Breslau, 1. Aug. Auf Grund der geſtern in einzelnen Streik⸗ Meialarf enommenen Urabſtimmung der ausſtändiſchen belgee er wurde It. Breslauer Zeitung beſchloſſen, die von den Ardetnehme nach den am Samstag zwiſchen den Vertretern der mochten er und Arbeitgeber abgehaltenen Verſammlung ge⸗ deſt ſann teuen Vergleichsvorſchligen anzunemen. Die Ar⸗ ſpäteſtens am Donnerstag wieder aufgenommen werden. 5 5 Die Lage in der pfalz Die Oberpoſtdirektion in Speyer iſt auf Verunlaſſung des pfälziſchen Vertreters der Rheinlandkommiſſion geſchloſſen worden. Gleichzeitig wurden 7 obere Poſtbeamte ausgewieſen. Die Maßnahme wird damit begründet, daß die Direktion auf von Heidelberg kommende Anweiſung hin ſich geweigert habe, Tele⸗ gramme der alliierten Behörden abzufertigen. Der Betrieb des Landauer Poſt⸗ und Telegraphenamts iſt am Montag von den Franzoſen geſperrt worden. Als Grund für dieſe Maßregelung iſt angegeben worden, daß das Amt ver⸗ botene Zeitungen und Zeitſchriften befördert und Befehle der Be⸗ ſatzungsbehörden nicht ausgeführt habe. Dem Vernehmen nach ſoll die Sperre 8 Tage dauern. Ausgewieſen wurden am 30. Juli 1923 zwei ledige Eiſenbahnbeamte.— Gleichwie am 14. Juli in Bad Dürk⸗ heim. hat die franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahn⸗Regie am 24. Juli auch in Grünſtadt eine Verſammlung der Induſtriellen ſowie der Handel⸗ und Gewerbetreibenden abgehalten, um letztere zur Be⸗ nutzung der Eiſenbahn zu veranlaſſen. Die meiſten Teilnehmer verhielten ſich den Wünſchen der Regie gegenüber ablehnend, trotz der Drohungen mit Paßentziehung und dergl. Weitere derartige Verſammlungen ſcheinen geplant zu ſein. wie die Franzoſen deutſche Geſangene behandeln! Ihre„Kullur J Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus den Gefängniſſen der Pfalz und des Rheinlandes gehen der„D. A..“ Nachrichten zu, über neuerliche empörende Be⸗ handlung der deutſchen politiſchen Gefangenen in franzöſiſcher Unterſuchungshaft. So wurde vor kurzem ein Unterſuchungsgefan⸗ gener, ein deutſcher Beamter, der eine Zigarette geraucht hatte, zu 8 Tagen Haft in einer Dunkelzelle bei Waſſer und Brot be⸗ ſtraft. Zwei andere deutſche Beamten waren in einer Zelle unmit⸗ telbar unter dem Dach untergebracht, in einem Raume, in dem der Aufenthalt bei der ſchwülen Sommerhitze der letzten Wochen unſäg⸗ liche Qualen bereitete. Als die Beamten verſuchten, den Fenſter⸗ rahmen zu erweitern, um ſich etwas mehr Luft zu verſchaffen, wur⸗ den ſie wegen Fluchtverdachts zu je 30 Tagen Einſperrung in Dunkelzellen bei Waſſer und Brot verurteilt. Ein anderer Be⸗ amter gibt an, daß er während ſeines Verhörs an beiden Händen und außerdem noch an einzelnen Fingern gefeſſelt war. Wenn ſeine Ausſagen den Erwartungen der Vernehmenden nicht entſprachen, wurde an ſeinen Kettengezerrt. Er wurde mit Fauſtſchlägen bedacht und ſchließlich regelrecht durchgepeitſcht und in eine Dunkelzelle geworfen. Die kürzeſte Dauer der Vernehmungsfolterung hatte bei einem Beamten 3, die längſte bei einem anderen 10 Stunden betragen. Die„D. A..“ verpflichtet ſich, die einzelnen Fälle unter An⸗ gabe von Namen und Zeugen beſtätigen zu laſſen. Das Blatt teilt mit, daß die Beamtenſchaft durch dieſe Vorfälle lebhaft beunruhigt werde und von den Reichsbehörden verlange, daß ſie dem franzöſi⸗ ſchen Vorgehen mit allen Mitteln der Diplomatie zu begegnen ſuche. ber baperische Stoateheushalt für 1023 weilt einen Febt⸗ betrag von 290 Milliarden Mark auf. . Steltin, 31. Juli. Heute mittag ſief auf der Bulkanwerft der Doppelſchraubendampfer„Stuttgart“ glücklſch von Stapel. Zu der Feier war der Oberbürgermeiſter von Stuttgart. Lautenſchlager, erſchienen, der die Taufrede hielt. Deutſchland und Preußen Von Geh. Reg.⸗Rat Dr. R. Quaatz, M. d. R. Die politiſche Lage in Deutſchland wird durch den Dualis⸗ mus zwiſchen Preußen und dem Reich beherrſcht. Es iſt deutſches Schickſal, daß Kraft und Einheit des deutſchen Volkes faſt in jeder Epoche ſeiner Geſchichte durch ſolche Dualismen gehemmt und beeinträchtigt waren. Friedrich Rotbart und Heinrich der Löwe ſymboliſtieren den Gegenſatz zwiſchen dem oberdeutſchen Drang nach dem Süden, dem auf hiſtoriſch⸗religiöſer Grundlage entſtandenen romantiſchen Zug nach Italien und dem ganz realpolitiſchen Drang der niederſächſiſchen Koloniſatoren nach dem Oſten. Faſt in jedem Zeitalter kriſtalliſieren ſich die auseinanderſtrebenden Tendenzen um derartig große Zentralpunkte. Der Gegenſatz zwiſchen dem deutſch⸗ fremd gewordenen Kaiſertum der Habsburger und der aufſtrebenden brandenburgiſchen Territorialmacht beherrſcht dann unſere Neuzeit. Bismarcks ſtarke Hand vermochte dieſe Antinomie durch die Kämpfe von 1864, 1866 und 1870 aufzulöſen, nicht ohne ſchmerzliche Opfer für das deutſche Volkstum, von denen neue wertvolle Außenpoſten abgeſplittert wurden. Heute iſt das Deutſche Reich nur noch ein Rumpfgebilde. Mehr als ein Drittel des deutſchen Volkes lebt außerhalb ſeiner ſtaaklichen Heimat. Um ſo ſtärker in ſich geſchloſſen und in ſich ge⸗ feſtiat ſollte und müßte dieſer Heimatſtaat ſein. Das iſt nicht der Fall. Nach dem Niederbruch des Jahres 1918 hielt es das von beutegierigen Feinden umlauerte Deutſchland für nötig, ſein inner⸗ politiſches Leben ganz neu aufzubauen. Man riß das Alte nieder bis auf die Grundmauern, ja man zerſtörte ſogar die wertvollſten Fundamente des alten Staatsgebäudes. Neue ſchöpferiſche Jdeen, neue konſtruktive Gedanken aber fehlten. So entſtand ein Neubau, unſchön in den Formen und ſchwach in der inneren Kon⸗ ſtruktion. Bismarcks Staatsweisheit hatte es verſtanden, die ausein⸗ anderſtrebenden Eigenarten der deutſchen Staaten zu bändigen und zu geſchloſſener Einheit zuſammenzufaſſen, ohne ſie zu vergewaltigen. Das wichtigſte Problem war die Einordnung der preußiſchen ſtraff organiſierten Macht in das neue Deutſche Reich. Das gelang in nahezu vollkommener Weiſe, ſo ſehr auch Theoretiker und Dog⸗ matiker es bemängelt haben, daß dieſer aus den innerſten Bedürf⸗ niſſen deutſchen Weſens herausgeſtaltete Organismus ſich in die überkommenen Kategorien der ſtaatsrechtlichen Theorie nur ſchwer ließ. Vielleicht ſyſtemlos, war er doch lebens⸗ und raftvoll. Die Weimarer Verfaſſung löſte die Verklam⸗ merung zwiſchen Preußen und Deutſchland. Und heute erleben wir das unglückſelige Schauſpiel eines neuen Dualismus. Wir haben in Deutſchland eine Reichspolitik und eine preu⸗ ßiſche Politik. Die Reichspolitik trägt die ſchickſalsvolle Ver⸗ antwortung vor dem eigenen wie vor den fremden Völkern, vor der Geſchichte in der Gegenwart und in der Zukunft. Die preußiſche Politik, von dieſer Verantwortung frei oder doch nur gering belaſtet, hat die wirklichen ſtaatlichen Machtmittel in der Hand und macht von ihnen ſo rückſichtslos Gebrauch, daß ſie ſich nicht einmal ſcheut, die ſchwachen Organe der Reichsgewalt ſelbſt anzutaſten. Der ſtärkſte Ausdruck der ſtaatlichen Autorität iſt der Soldat. der ſie zu ſchützen beſtimmt iſt. Der preußiſche Poliziſt aber erhebt den Anſpruch, ihn nicht nur zu überwachen, ſondern ihn gegebenenfalls auch zu ent⸗ waffnen und zu verhaften. Derartige Anſprüche des preußiſchen Polizeiminiſters zeigen greller als alles andere die Uunmöglich⸗ keit unſerer inneren Zuſtände. Wenn die Reichsgewalt ſelbſt nicht vor Vergewaltiguna durch die Gliedſtaaten ſicher iſt. wie ſoll ſie im Volke, geſchweige denn im Auslande Autorität genießen? Steht es ſo zwiſchen der Mutter Germania und ihrem erſtgeborenen Sohne, ſo iſt es kein Wunder. wenn es ſich überall im Neſt der Zaunkönige regt. Die ſächſiſche Regierung verurteilt laut und öffent⸗ lich die Reichspolitik. Sie verkündet dem feindlichen Ausland den Bankerott der vom Reich inaugurierten deutſchen Politik. Ein jun⸗ ger Mann, der ſich in Sachſen Miniſterpräſident nennt, droht öffent⸗ lich mit dem Auslande! Gehen die Dinge ſo weiter, ſo haben wir allerdings bald den Idealzuſtand der Freiheit im Sinne unſerer Ra⸗ dikalen erreicht, aber um den Preis der deutſchen Einbeit. Freiheit iſt ein ſchönes Wort und ein hohes Volksgut. Aber der Freiheit des Ganzen muß die Freiheit des Einzelnen geopfert werden. Er ſt die Einheit, dann die Freiheit! Jahrhundertelang hatten wir das Zerrbild der Freiheit in Deutſchland in der Form der vielgeprieſenen und eiferſüchtig gehüte⸗ ten„Deutſchen Libertät“. Die deutſchen Länder erachteten es für ihr hohes Vorrecht, das Reich zu kontrollieren, im Stich zu laſſen, zu be⸗ kämpfen, ja auch nach Belieben in Gemeinſchaft mit dem äußeren Feinde zu verraten. An dieſer Libertät werden wir zugrunde gehen. wenn wir uns nicht zu dem Begriff der wirklichen Freiheit durchringen, wenn wir dem Reiche nicht geben, was des Reiches iſt und die ungebärdigen Kinder Germaniens nicht hinter die Reichspolitik zurückrufen. Na⸗ mentlich die preußiſche Politik wird ſich organiſch einzuordnen haben in die Reichspolitik. Dann bleiben die Seitenſprünge der Kleineren weniger gefährlich als lächerlich. Allerdings auch vom Unjtarismus wollen wir nichts wiſ⸗ ſen. Während das neue Suyſtem die politiſche Macht des Reiches aufs ſchwerſte gelähmt hat. hat es das Eigenleben der Länder in wichtigen Punkten ohne Not gefährdet und ſogar ſo tief in die Selbſtverwaltuna der deutſchen Städte und Landkreiſe ein⸗ aegriffen, daß von einer wirklichen Selbſtperwaltuna nicht mehr die Rede ſein kann. Das iſt die Folge der Zentrali⸗ ſation faſt der geſamten Finanzkräfte in den Händen des Reiches. Länder, Städte und Landkreiſe ſind finanziell zu Koſtgängern des Reiches geworden, ſie wirtſchaften zu einem ſehr aroßen Teil ohne eigene Verantwortung und deshalb unwirtſchaftlich und unſparſam. Die Zentraliſation erfordert einen ungeheuren Beamtenapparat, arbeitet teuer, überſpannt die finanziellen Kräfte des Reiches und ſchädigt ſeine Autorität, ſtatt ſie zu ſtärken. Hier muß ein ſtarker Schritt zurückgetan und das finanzielle Eigenleben der Länder und Kommunen wieder geſichert werden. Hoffen wir, daß es dem Reichskabinett, dem niemand Einſicht und auten Willen wird abſprechen können, von der öffentlichen Mei⸗ nung Deutſchlands ſo geſtärkt, gelingt, die notwendige Reformarbeit bald durchzuführen zu dem doppelten Ziele: Stärkung der politi⸗ ſchen Reichsgewalt und Sicherung des finanziellen und wirtſchaftlichen Eigenlebens der deutſchen Länder und der deutſchen Selbſtverwaltung. Jur Erkrankung Hardings. Im Befinden des Präſidenten Harding iſt eine weitere Verſchlimmerung eingetreten. * Das engliſche Unterhaus hat beſchloſſen, die vor fünf Wochen megen eines Verſtoßes gegen die Geſchä von der Anteil⸗ 80 nahme an den Sitzungen des Unterhauſes ausgeſchloſſenen vier Arbeitervertreter wieder zuzulaſſen. 2. Seile. Nr. 349 mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 1. Auguſt 192³ Japan unò die Nuhraktion Unter dieſer Ueberſchrift brachte vor kurzem ein Japaner im „Rheiniſchen Beobachter einen Artikel, um nachzuweiſen, daß Japan ein Gegner der franzöſiſchen Ruhraktion ſei. Es wird hingewieſen auf einen Januarartikel der„Nichi Nichi“, auf die Ar⸗ beiterdemonſtrationen und auf die Worte des japaniſchen Außen⸗ miniſters, des Grafen Uchida im Parlament, das wenige Tage nach dem franzöſiſchen Einfall in das Ruhrgebiet zu ſeiner diesjährigen ordentlichen Seſſion zuſammentrat. Es liegt uns fern, einem Vertreter der japaniſchen Kreiſe, die deutſchfreundlich geſonnen ſind, entgegentreten zu wollen, aber ich glaube nicht, daß wir die deutſch⸗japaniſchen Beziehungen dadurch fördern, wenn wir ſo verfahren, wie es von japaniſcher Seite im Rheiniſchen Beobachter“ geſchehen iſt. Vielmehr wird dadurch die öffentliche Meinung in deutſchland irregeleitet, denn die Dinge verhielten ſich doch in der Tat etwas anders. Es ſoll nicht geleugnet werden, daß gewiſſe Teile des japaniſchen Volkes und der japaniſchen Preſſe deutſchfreundlich geſinnt ſind, es ſolle dankbar anerkannt werden, was japaniſche Gelehrten⸗ und Studentenkreiſe für die Unterſtützung deutſcher Wiſſenſchaft und der deutſchen ſtudierenden Jugend getan haben und noch tun. Es ſoll ebenſo dankbar begrüßt werden, daß jetzt eine Unterſtützungs⸗ aktion für die Ruhrkinder von beſtimmten ſapaniſchen Kreiſen in die Wege geleitet worden iſt u. a. m. Aber dennoch fragen wir Deutſche: Was iſt das alles, ſolange das amtliche Japan ſich nicht von Frankreich, wenigſtens in moraliſcher Hinſicht, losſagt? Wir fragen: Warum hat man die Demonſtrationen vor der franzöſiſchen Botſchaft mit Gewalt unterdrückt, warum fand Graf Nitude im Parlament nur ſo nichtsſagende Worte über die franzöſiſche Ruhraktion? Wir Deutſchen verſtehen es, daß für die japaniſche Politik ſeit der Waſhingtoner Konferenz und der Aufgabe des engliſchen Bündniſſes gewichtige Gründe vorhanden ſein mögen, die engere Beziehungen zu Frankreich als notwendig erſcheinen kaſſen. Wir Deutſche verlangen nicht, daß Japan um unſeretwillen ſich in politiſche Schwierigkeiten begibt, aber das alles hätte doch ein moraliſches Abrücken des amtlichen Japans ermöglicht. Das japaniſche Volk iſt ſtolz auf ſeinen Buſchido, jenen ritterlichen Ehrenkodey der Samurais, der auch die Hilſe und die Unterſtützung der Bedrängten vorſah, der verbot, ſich an einem Wehrloſen zu ver⸗ — Lebt dieſer Buſchidogeiſt noch im heutigen fapaniſchen Dieſe Frage wird man uns Deutſchen nicht übel nehmen dürfen denn wir haben die japaniſche Politik ſeit den Tagen von Verſailles bis heute dauernd gegen uns und für Frankreich Stellung nehmen ſehen, auch in Fragen, wie der ober⸗ ſchleſiſchen, bei denen Japan ohne beſonderen eigenen Schaden zum mindeſten Neutralität hätte üben können. Und jſetzt wieder müſſen wir eine indirekte Förderung der franzöſiſchen Ruhraktion feſtſtellen, denn die zur Schau getragene Neutralität iſt zum mindeſten wohl⸗ wollend für Frankreich. Wir Deutſche ſind gezwungen, einen furcht⸗ baren Kampf gegen einen aller Menſchlichkeit baren und bis an die Zähne ausgerüfteten Feind um unſere Exiſtenz mit den Waffen dez Geiſtes und mit wiriſchaftlichen Mitteln zu führen. Was uns in dieſem Kampfe eine moraliſche Iſolierung Frankreichs in der Welt helfen würde, wird man auch in Tokio wiſſen. Dennoch geſchieht von dort aus nichts für uns, ſondern im Gegenteil, man nimmt gegen ſich zeigende deutſchfreundliche Volksſtimmungen Stellung. Dadurch, daß Japan ſich 1914 in das Netz der engliſchen Politik Deutſchland verſtricken ließ, iſt ſein bitterer Weg nach Vaſhing on vorbereitet worden. Heute geht es dieſen anti⸗ deutſchen Weg unter franzöſiſcher Führung weiter — und das Ende wird vielleicht noch bitterer ſein als Waſhington. Darüber mag man ſich in Tokio keiner Täuſchung hingeben, daß die völlige Vernichtung Deutſchlands auch für Japan einmal böſe Folgen haben muß. Unter der Fremoͤherrſchaſt Weggenommen Kreſeld, 31. Jull. Die Belgier haben ſämtliche Werkzeug⸗ 2 8 der Eiſenbahnbetriebswerkſtätte in Kempen mit Aus⸗ e des Dampfhammers abgebaut und weggeſchafft, auch wurde das Werkzeug weggenommen. euwied, 31. Juli. Heute morgen 10 Uhr wurde die hieſige Reichsbanknebenſtelle von den Franzoſen beſetzt. Die dort Gelder wurden weggenommen. Das lãgliche Oyfer Am 29. Jult abends fielen in Dortmund an der Brücken⸗ und Rheinholdſtraße Schüſſe, die von einem franzöſiſchen Krimi⸗ nalbeamten ene worden waren. Ein junger Mann wurde durch einen Rückenſchuß erheblich verletzt und in ein Kranken⸗ haus gebrucht. Die Gründe der Schießerei ſind unbekannt Sanktionen-Aufhebung Nach einer Meldung der„Kölniſchen Zeitung“ aus Gladbeck ſetzte der kommandierende General der delgiſchen Beſotzungs⸗ Huppen mit dem geſtrigen Tag alle anläßlich des Vorfalls auf der Hochfelder Brücke verhängten Sonderſanktionen außer Kraft. Dies gilt insbeſondere für die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebes im ganzen Bezirk Gladbeck, der ſeit dem Unglücksfall bis heute vollkommen ruhte. Die Schankſperre im ganzen belgiſch beſetzten Gebiet wurde ebenfalls aufgehoben, ſodaß die Gaſtſtätten jetzt wieder bis 10 Uhr abends geöffnet ſind. Die Sicherſtellung der Ernährung In der Reichskanzlei fand geſtern unter dem Vorſitz des Reichskanzlers eine Beſprechung mit den Vertvetern der landwirtſchaftlichen Spitzenorganiſatlonen ſtatt, an der der Reichsminiſter der Ernährung und Landwirtſchaft und einige andere Mitglieder des Kabinetts teilnahmen. In der Be⸗ ſprechung wurde die geſamte und insbeſondere die Verſorgung der ſtädtiſchen Bepölker ung einer ein⸗ gehenden Erörkerung unterzogen. Nach den übereinſtimmenden Aeußerungen der Vertreter der Landwirtſchaft kann mit einer guten? rotgetreideernte gerechnet werden. Die vorlie⸗ genden Meldungen geben auch zu der Hoffnung auf eine baldige Beſſerung in der Kartoffelverſorgung begründeten Anlaß, da die Frühkartoffelernte in einzelnen Gegenden bereits be⸗ gonnen hat und in anderen Landſtrichen innerhalb der nächſten und übernächſten Woche angefangen wird. In Verbindung damit wurde auch die wichtige Frage der Feit⸗ verſorgung behandelt. Hier beſtehen inſofern beſondere Schmie⸗ rigkeiten, als die Verſorgung der deutſchen Bevölkerung mit Speiſe⸗ fetten von ſeher zu einem ſehr weſentlichen Teil durch die Zufuhr aus dem Ausland und alſo auf die Deviſenbeſchaffung angewieſen iſt. Die Verhandlungen über Erleichterungen auf diaſem Gebiet, die zwiſchen der Reichsregierung und der Reichsbank geführt wurden, ſtehen vor dem Abſchluß. Weiter wurde die Notwendigkeit erörtert, dem Landwirt die Möglichkeit zu geben, den Erlös für ſeine Er⸗ zeugniſſe wertbeſtändig anzulegen. Der Plan der Reichsregie⸗ rung. eine wertbeſtändige, leicht begebbare Goldanleihe auszu⸗ geben, würde daher von den Vertretern der Landwirtſchaft begrüßt. Aufruf an die Landwirtſchaft Im Anſchluß an die geſtrige Beſprechung beim Reichskanzler erläßt der Reichsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft einen Aufruf an die deutſchen Landwirte, in dem dieſe aufgefordert werden, alle zur Perfügung ſtehenden Vorräte aus der alten und neuen Ernie umgehend und reichlich den Verbrauchern in den Städten zuzuführen und beſonders auch den Brüdern an Rhein und Ruhr im Abwehrkampf beizuſtehen. Deviſen für das beſetzte Gebiet A Berlin. 1. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Vertreter des Wirtſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete hatten geſtern Be⸗ ſprechungen mit Vertretern der Reichsbank über die Frage der Devifenbeſchaffung zur Verſorgung des beſetzten Gebietes mit Lebensmitteln. Die Vertreter der Reichsbank ſagten zu, daß die angeforderten Deniſen von ſetzt an in vpllem Um⸗ fange zugeteilt werden ſollen. An maßgebender Stelle hofft man, daß ſich dieſe Neuregelung bald in der Verſorgung des beſetzten Ge⸗ biets bemerkbar machen werde. Deutſches Reich die bayriſche Verfaſſungsänderung abgelehnt Im bayeriſchen Landtag fiel geſtern nachmittag die Entſchei⸗ dung über den Verfaſſungsgeſetzentwurf betreffend Volksbegehr und Volksentſcheid. In der Schlußabſtimmung ſtimmten 78 Abge⸗ ordnete der baneriſchen Volkspartei und der bayeriſchen Mittelpartei für den Geſetzentwurf, 59 Abgeordnete der demokratiſchen, ſozial⸗ demokratiſchen und bauernbündleriſchen Fraktion gegen den Geſetz⸗ entwurf. Damit iſt die notwendige Zweidrittelmehrheit für Verfaf⸗ ſungsänderungen nicht erreicht und der Präſident ſtellte die Ableh⸗ nung der Geſetzesvorlage feſt. Die Linke begleitete die Ablehnung mit Bravorufen. Jeigner ſpricht in München Die Ankündigung, daß der ſächſiſche Miniſterpräſident Dr. Zeigner in München beim republikaniſchen Schuß⸗ bund einen Vortrag zu halten gedenkt, wird in der Münchener bürgerlichen Preſſe durchaus abfällig beurteilt und ſein Auftreten wird als unerwünſcht bezeichnet. Wie privatim zu erfahren iſt, iſt ein Beſuch Dr. Zeigners beim baneriſchen Miniſterprä⸗ ſidenten nicht vorgeſehen und ein ſolcher iſt beim Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. v. Knilling auch nicht angekündigt worden.— Die einfachſten Formen ſtaatlicher Höflichkeit ſcheinen Herrn Dr. Zeigner noch nicht bekannt zu ſein. Lolgen der Flucht Ehrhardts Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Flucht Ehthardts aus der Gefangenenanſtalt in Leipzig hat die ſächſiſche Juſtizbehörde veranlaßt, in beiden Gefangenenanſtalten, die dem Reichs⸗ und Staatsgerichtshof als Unterſuchungsgefänaniſſe in Leip⸗ zig dienen, verſchärfte Ueberwachungsmaßnahmen der dort untergebrachten politiſchen nterſuchungsgefange⸗ nen, die größtenteils den Rechtsorganiſationen angehören, zu tref⸗ fen. Alle dieſe Inhaftierten müſſen Anſtaltskleidung tragen und werden nur mit verbundenen Augen durch die Gänge der beiden Gefängniſſe geführt, um ihnen ſo ſede Orientierungsmög⸗ lichkeit zu nehmen. Beſonders ſcharf wird Oberleutnant Roß⸗ bach bewacht, über deſſen Behandlung ſich, wie erinnerlich, vor eini⸗ ger Zeit die völkiſchen Abgeordneten beim Reichsſuſtizminiſter be⸗ ſchwerten, weil ihm Vergünſtigungen, die anderen Gefangenen ge⸗ währt worden waren, entzogen wurden. Ferner werden von dieſen Maßnahmen dieſenigen Perſonen betroffen, die unter dem Verdacht der Beteiligung an Ehrhardts Flucht ſtehen und die in der Parchimer Mordſache Verhafteten. Die Unterſuchung des vor etwa 6 Wochen aufgedeckten Mordes an dem Landwirtſchaftseleven Kadow zu Parchim in Mecklenburg iſt ſetzt ſo weit gediehen, daß das Vorverfahren gegen Angehörige der Roßbachorganiſation eröffnet werden konnte, die ſich alle bis auf einen, der noch flüchtig iſt, bereits in Haft be⸗ finden. Immer neue kommuniſtiſche Amtriebe Ii Berlin, 1. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Nachdem die Fafziſtenkundgebungen der Kommuniſten im Reich einen ziem? kichen Mißerfolg gebracht haben, verſuchen die Kommuniſten es nunmehr wieder einmal mit einer Sonderaktion im Ruhrgebiet. So iſt im Oberhauſener Revier neuerdings eine Streikbewegung ausgebrochen. Am Samstag trat die Beleg⸗ ſchaft der guten Hoffnungshütte in den Ausſtand und demonſtrierte vor dem Hauptverwaltungsgebäude wegen Lohnforderungen. Der Betriebsrat wurde von der durch radikale Elemente aufgehetzten Arbeiterſchaft abgeſetzt. Indeſſen weigerte ſich die Direktion, mit dem darauf neu gewählten Gegenbetriebsrat zu verhandeln. Geſtern vormittag zogen die Belegſchaften zweier Schachtanlagen vor das Oberhaufener Rathaus, um Abhilfe gegen die Teuerung zu verlan⸗ gen. Man erwartete ein Uebergreifen der Bewegung auf andere Zechen. Bis jetzt iſt die Ausſtandsbewegung in Ruhe verlaufen, doch treiben die Kommuniſten eine lebhafte Prapaganda für eine gemein⸗ ſame Aktion ſämtlicher Bergarbeiter. Eine politiſche Verhaftung München, 1. Aug. Auf Grund eines Haftbefehls des Oberſtaatsanwalts in Mannheim wurde im Fraktionszimmer der Kommuniſtiſchen Partei im Münchener Rathaus der Schrift⸗ ſteller Schulz, Sekretär der Berliner Zentrale der K. P.., durch Beamte der Münchener Polizeidirektion feſtgenommen, der in Bayern an dem Ausbau der K. P. D. zu arbeiten hatte. Der Haftbefehl gründet ſich auf die 58 185, 186, 196, 200 und 74 des Reichsſtraf geſetzbuches, ſowie auf§ 20 des Preſſegeſetzes. * Der 5. ordentliche Deutſche Studententag, der vom 27. bis 29. Juli in Würzburg ſtattfand, war von 62 deutſchen Hochſchuten beſchickt. Die Tagungen befaßten ſich u. a. mit dem Verhältnis des Studenten zur Arbeiterſchaft und zur Preſſe, mit der Sportbewegung an den Hochſchulen und mit den wirtſchaftlichen Verhältniſſen der deutſchen Studentenſchaft. Ueber das Thema:„England und wir! ſprach der Vorſitzende des Auslandsamtes der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft, wobei er einen Bericht über die Hilfstätigkeit der engliſchen Studentenſchaft für die deutſche Studentenſchaft erſtattete und den herlichen Dank ausſprach, aber gleichzeitig darauf hinwies, Deutſchland nur durch eigene Kraft, niemals aber allein durch fremde Hilfe wieder hoch kommen könne. Ddas Eiſenbahnunglück in Kreienſen 47 Tote Von den bei dem Eiſenbahnunglück in Kreienſen Verletzten be⸗ Ifinden ſich 33 in der Göttinger Klinik, 5 ſind in Gandersheim, 2 in Kreienſen untergebracht. Von den in der Göttinger Klinik befind⸗ lichen Schwerverletzten ſind inzwiſchen drei geſtorben, ſo ſich die Zahl der Toten auf 47 erhöht hat. Man hofft, daß da⸗ mit die Zahl der Todesopfer endgültig erreicht iſt. Die meiſten Toten ſtammen aus Süddeutſchland. Auch eine Mannheimer i n. Eliſe Doerr, befindet ſich unter den Opfern. Der Vorzug des D⸗Zuges Hamburg—München hatte unter“ wegs einen Maſchinendefekt und wollte auf dem Bahnhof Kreienſen, der fahrplanmäßig ohne Aufenthalt zu durchfahren iſt, eine neue Bahnhof Kreienſen durchfahren wollte, hat dann das Halteſi durchfahren, und iſt mit ziemlicher Geſchwindigkeit auf den Vorzug aufgefahren. Der Anprall war ſo gewaltig, daß bei dem Vorzug ſi der letzte Wagen unter den vorletzten Wagen ſchob und die Abteile direkt wegraſierte. Die beiden nächſten Wagen wurden ebenfalls in⸗ einandergeſchoben und durch die Auftürmuna das Dach de⸗ Bahnhofs zum Teil beſchädigt. Eigentümlicherweiſe ſind einzelne Abteile mit unter den ein wüſtes Chaos bildenden zerſtörten Wagen unbeſchädigt geblieben. Beim Haupt⸗P⸗Zug hat ſich der Poſt⸗ wagen, in dem ſich acht Beamte befanden, in den Packwagen hinein⸗ geſcheben, doch ſind die Beamten unverletzt geblieben. Außerdem iſt ein Perſonenwagen des auffahrenden D⸗Zuges beſchädigt worden. Die zertrümmerten Wagen bieten ein furchtbares Bild der Zer⸗ ſtörung und des Grauens. Die Bergungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierig, da die Wagen ſo ineinandergefahren waren, daß ſie zum Teil auseinandergeſchweißt werden mußten. Wer die Schuld an dem Unglück hat, muß die Unkerſuchung ergeben. Wie durch ein Wunder iſt eine Dame dadurch dem Tode entronnen, daß ſie in Kreienſen nach dem Halten des Zuges das Bahnhofsreſtaurant auf⸗ ſuchte, während in ihrer Abweſenheit das Unglück geſchah, bei dem auch ihr Mann ums Leben gekommen iſt. Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) In den Ber⸗ liner Zeitungsdruckereien iſt es geſtern infolge Lohnſtrei⸗ tigkeiten zu einemzweiſtündigen Streik des techniſchen Per⸗ ſonals gekommen. Die Arbeitnehmer verlangen zu den Lohnſätzen für die laufende Woche eine Teuerungszulage von eine:? Million. Um dieſer Forderung den nötigen Nachdruck zu ver⸗ leihen, wurde die Arbeit von—3 Uhr niedergelegt. Infolgedeſſen konnte nur ein Teil der Abendblätter und auch dieſe nur mit zwei⸗ ſtündiger Verſpätung erſcheinen. Mit pickel und Stemmeiſen im Kampf gegen die Lava Von Emil Herold(München) Cand, die Berge durchtunnelt.— Weinberge, die auf der Lava — der Lavaſee an der Stadtmauer von Calania.— Eine von 50 Metern.— Barrikaden gegen die Cava.— Der geniale Aderlaß.— Ein Dorf, das den Reltern in den Rücken fällt.— Der Tod der Sladt. Von der Art der Ereigniſſe, die ſich kürzlich vor den Augen der itternden Welt auf Sizlien Beie unhe ſte— einen kichtigen Begriff. Die ſich anſcheinend widerſprechenden Schnelligk ichten—„Der Lavaſtrom nur noch hundert Meter von Lingua⸗ groſſa!“ und einen 5 ter:„Linguagroſſa gerettet!“— wurden von dem größten Teil der Leſer nicht begriffen und für Meldungen gehalten, von denen die zweite die erſte als„Ente“ bloßſtellte. 5 kommt aber nur davon, weil wir gewohnt ſind, bei dieſen urwelt⸗ lichen Naturereigniſſen alles dem Begriff„feuerſpeiender Berg“ un⸗ terzuordnen. Lapa, ſo weiß man, ſind nichts als ſeurigflüſſige Ge⸗ ſteine, die aus den 2 und als endloſer Feuer⸗ rom die Städte, die ſie erreichen, in Brand ſetzen und ihre Trümmer anm überdecken. Aber Feuer und Hitze in der Lava ſind es nicht, die die große Gefahr für die Dörfer am Fuße des Aetna bilden. Gefährlicher als ſte iſt die K S die in ihr 3 Wie eine umarmt der trom die Städte und Dörfer und brennt nich nieder, ſondern erdrückt ſie. Wohl iſt die Lava, wenn ſie aus den Kratern kommt, ſeurig⸗fl und von einer ſolchen Gluthitze, daß alles Brennbare in—— j— von hundert Metern im Nu zur Flamme und zur Aſche wird. Aber ſe weiter ſte talwärts⸗ —— mehr ereilt ſie er ſedes 2 An ers: ſie an, zu erſtarren. nur 5 An Brer Ober fläche bildet ſich gewi en eine oder aſphalt⸗ ſſermaß 17 artige Haut. Aber dieſe Haut iſt nicht 172 tief, und im Innern bleibt die Lava glut Welche Glut ſich in bieſem langſam vorwärts⸗ rollenben Sac birgt, das mag einem die Tatſache ſagen, daß dieſe Lavaſtröme oft mehrere hundert Meter breit und zehn bis fünfzehn Meter hoch ſind! Da mag man begreifen, daß bieſer Glutſtrom ſich auch durch Felſen zu freſſen vermag. Ja, man kennt ſogar einen Fall, daß der Lavaſtrom durch einen Berg hindurchgefloſſen iſt. Das war bet dem Aetng⸗Ausbruch des Jahres 1669 der Fall, der un⸗ unterbrochen überein Viertelſahr Lapamaſſen um Lavpamaſſen vor⸗ ſchob, die ſchließlich die Stadt Catania zum guten Teil zerſtörte. r Ausbruch iſt wohl der größte geweſen, den der Aetna in ge⸗ ſchichtlicher Zeit„verübt“ hat. Und er iſt in ſeiner Großartigkeit typiſch für jene alles brechende Kraft der Lava. In den erſten März⸗ tagen war der Aetna ſehr unruhig geweſen und ſtarke n gingen dem Ausbruch ſelbſt voran. Ungeheure Lavamaſſen ſchoben ſich talab⸗ wärts. Man hoffte und hoffte, daß ſich der ed endlich ausge⸗ — 1 Tage verſtrichen, Wochen vergingen. Niemand glaubte am Anfang, daß auch Catania, die Stadt am Meere, gefährdet wer⸗ den könne. Aber immer näher rückte die Glutenſchlange. Am Monte Pilieri ſchien ihr endlich ein Halt geboten. Man atmete auf in Catania. Aber die Freude währte nicht lange. Der Feuerſee an dem Be +. höher und höher, und auf einmal brach der Lava⸗ ſtrom an der Südwand des——l durch. Die Glut hatte den Berg untertunneltl Und nun ſchob ſich die Lava mit größerer igkeit auf die rfüllte Stadt. Wie ein Strom, der aus den Ufern getreten iſt, die Lava große Er„ ganze Teile von Weinbergen auf ſeiner Oberfläche mit fort. Es muß ein ſonderbares Bild geweſen ſein, dieſe auf der Lava ſchwim⸗ menden Weinſtöcke, die wohl angeſengt waren, aber erſt dann brann⸗ ten, wenn die Erdſchollen zerfielen oder umkippten. Noch hatte man eine zweite Hoffnung, einen kleinen See, die Gurna d Anigito. Aber auch der war bald ausgefüllt. Am 15. April näherte ſich die Lava den nordmeſtlichen Baſtionen der Stadt. Die boten ein Bollwerk. Die Mauer an dieſer Stelle waren hn bis fünfzehn Meter hoch und ſehr e aus großen alten quadern gebaut. Das Tor an jener Seite, die Porta del Tin⸗ daro, hatte man in Eile, aber eben ſo ſorgſam vermauert. Mit Bangen ſtanden die Catanier auf den Zinnen und ſahen mit jedem Tag die e Flut vor den Mauern höher ſteigen. Ein paar Bau⸗ ten, die vor den Toren lagen, ſah man verſinken und ertrinken. Am 22. April erreichte die Lava die Mauern ſelbſt und— man glaubie gerettet!— floß an den Mauern ins— Meer. Aber ieſer uß war für die Rieſenmaſſen, die immer drohender heranſchoben, nicht genügend. Die Lapaflut ſtieg und ſtieg und drlückte mit furchtbarer Gewalt die Mauern. Eine W lang hielt ſie ſtand. Da, am 22. 15 vormittags, drückte der Lavaſtrom ite Breſche in die Mauer, und um die ungtuͤckliche Stadt wars geſchehen. ſtürmiſchem Anlauf s auf den Korſo vor. Aber die Catanier gaben den Kampf nicht auf. Mit Hammer und Kelle bauten ſie Barrikade um Barri⸗ kade, und wenn die Lapa eine niedergerannt hatte, ſtand ſchon zwanzig Meter davor eine neue. Es war ein direkter Barri⸗ kadenkampf gegen die Lava, der über eine Woche in der Stadt tobte. In dieſer höchſten Not kam ein Catanier, Don Diego Pappa⸗ lardo, unterſtützt von dem Maler Platania, auf einen Kugn Gedan⸗ ken. Man mußte dem Lavaſtrom die raft rauben, und das ging nur, wenn man, grob geſagt, den Schlauch anſchnitt, der die 1 warf ſie ein paar Häuſer nieder, die verbrannten, und Uebe innengutflüſſige Lava, die ja die treibende Kraft war, ausfließen ließ⸗ Der Gedanke, von der höchſten Not diktiert, war zu kühn und gefähr⸗ lich, um gelingen zu können. Aber er gelang. Welt draußen vor der Stadt za pfte man den Lavaſtrom an. Eine große Anza von Arbeltern, in naſſe Felle gehüllt, griff, ſich in kurzen Zeiträ ablöſend, die dicke Haut des Lacaſtromes mit Pickeln und Brecheiſen und Hämmern und Hacken an. Es war eine harte Arbeit. Auf ein⸗ mal— die Arbeiter wären um ein Haar verbrannt— ſchob die leicht⸗ üſige, Innen⸗Lava aus dem angeritzten Schlauch heraus wie die Winde aus den Schläuchen des Odyſſeus. Als ſich die Ar⸗ beiter von dem erſten Schrecken tten, ging man mit Er daran, das Loch zu vergrößern. it zlemlicher Kraft floß ein 2 der Lava nach Weſten gegen Paterno ab. Und wenn es auch nur ein Teil war, ſo bildete dieſe Kraftabzapfung für die tapferen Barrike⸗ denkämpfer im Innern der Stadt doch eine Entlaſtung, die um ſo merkbarer werden mußte, je größer die Breſche vor der Stadt wurbe⸗ Aber nun kam ein neues Verhängnis, ein Verhängnis, das mutigen Kampf zu einer Tragikomödie Während die Catanier im Schweſße ihres Angeſichts mit Pickel und Stemmeiſen die Breſche erweiterten, heulten im nahen Pakerno die Sturm⸗ glocken durch die Nacht. Und nach etwa einer halben Stunde eilten im Sturmſchritt mit Trommeln und Trompeten etwa 500 Leuie aut Paterno hervor und drohten die handvoll Catanier dem Moloch der Innen⸗Lava in den Rachen zu werfen, wenn ſie mit dem Ader nicht aufhörten, der nun ihr Dorf zu überſchwemmen drohte. die Catanier mußten fliehen.. Eingriff der Leute von Paterne in die Rettungsaklion hat das Schickſal von Catanſa endgültig be⸗ ſiegelt: in den erſten Junitagen floß die Lava in einem neuen, breiten Arm in das Meer. Nicht mehr an den Mauern entlang: über eins tapfere, aber unglückliche Stadt hinweg. Theater und Muſik . Ein peulſches Sänger⸗Muſeum. Als Auftakt zum 15. Fräntie Eeen Sängerbundesſfeſt, N Sünger des Gaues 55 dieſen 21 in Nürnherg vereinſgte, erfolgte, wie ſchon kurz mitge teilk, in der hiſtoriſchen Meiſterſingerkirche in Nürnberg die feterlihe des Deutſchen Sänger⸗MNufeums an den Deut en dege ö dd darc di e enen dn deren 1 ürnberger Oberbürgermelſters ſprach Stadtrat Dr. Merke Während der Schlußworte wurde das Bundesbanner des Deu Sängerbundes, das ſeit dem großen 8. Bundesfeſte 1912 in Nürnberg aufbewahrt wurde, hereingetragen und zur Seſte des Rebner pul aufgeſtellt. Im Auftrage des Vorſtandes des Deutſchen Sängerbun⸗ des nahm Rechnungsrat Schlicht, aus der Hand des Sfadtver treters den Schlüſſel zum Sänger⸗Muſeum entgegen, dankte in ku kernigen Worten der Stadt Nürnberg für ihre dem Deutſchen gerbunde geleiſteten Dienſte und empfahl das neue Bundesheiligtum Vorſpannmaſchine nehmen. Der Haupt-D⸗Zug 88, der durch den e e eeerreer eeeeeere duf dem Mittwoch, den 1. Auguſt 1923 FPFPAPFPTPP ˙¹¾ Mannheimer General-Anzeiger(Mitfag Ausgabe) 3. Seite. Nr. 349 der Mannheimer Lebenshaltungsindex 73 162 11 Die letzte Juliwoche hat mit einer nahezu 100prozen⸗ Steigerung der Monnheimer Lebenshal⸗ 98 Preten den Rekord geſchlagen. Die geſtrige Sitzung Eind reisprüfungskommiſſion ſtand völlig unter dem R— dieſer niederſchmetternden Tatſache. Ehe der Vorſitzende, lunerungsrat Dr. Hofmann, die üolichen ſtaeiſtiſchen Mittei⸗ eine machte, ergriff Bürgermeiſter Dr. Walli das Wort zu 3 einleitenden Ausführungen. Am Ende des Wirtſchafts⸗ es, ſo bemerkt er u.., haben ſich wieder die bekaanten 5 dde die iten in der Bedarfsverſorgung ergeben. Insbeſondere Karkoffelnot — ſchmerzlich empfunden. Der Hauptgrund des Mangeis ſcheine „die Hinauszögerung der Ernte um vier Wochen durch die un⸗ da andige Witterung zu ſein. Mannheim ſpürt beſonders fühlbar enerAusbleiben der Pfälzer Frühkartoffel. Nach dun gaswen Verfügung der Beſatzungsbehörde iſt die Ausfuhr prü artoffeln aus der Pfalz ohne Zollzahlung geſtattet. Preis⸗ ge fungsamt und Kartoffelhandel ſeien ſchon darauf aufmerkſam worden. Es müſſe dringend erwartet werden, daß der 555 ffelhandel von dieſer Befugnis Gebrauch macht. Ein Tell des Sö Is ſei nicht mit der nötigen Energie vorgegangen. Den Afamigen ſei eröffnet worden, daß ihnen die Handelserlaub⸗ ſorgnentzogen wird, wenn ſie nicht alle Möglichteiten zur Ver⸗ gung des Mannheimer Marktes mit Kartoffeln ausnutzen. Eine nicht minder mißliche Sache iſt das 8 ſchlechte Brok. deſode der neueſten Verfügung der Rheinlandkommiſſion beſteht all Hoffnung, daß wir jetzt wieder beſſeres Mehl bekommen, vor 5 mehr Weizenmehl. Eine Abordnung der Arbeiterſchaft geſtern Bürgermeiſter Dr. Walli eine Brotprobe übergeben, die us einer Bäckerei auf dem Waldhof ſtammte. Das Cor pus delicti tegaf dem Tiſch des Hauſes. Schon der Anblig der kleorigen, f riechenden dunkelbraunen Maſſe, die in der Kruſte wie ein ger Schwamm ſaß, war ekelerregend. Man darf wohl ſagen, Verten der ſchlimmſten Kriegszeit ein derartiges Backwerk nicht zum —5 auf gelangt iſt. Wie Bürgermeiſter Dr. Walli feſtſtellt, wird ſogen. Bäcker, der hoffentlich eine exemplariſche Strafe erhält, Koben Unzuverläſſigkeit ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr mit ſein munalverbandsmehl beliefert. Es wird infolgedeſſen zu prüfen aus was für Material das ſchandmäßige Produkt, für das ma erſtändlich das reelle Bäckergewerbe nicht verantwortlich zu iſt, hergeſtellt wurde. Um der Kartoffelnot entgegen⸗ wirken, hat Bürgermeiſter Dr. Walli die Ausgabe einer Brot⸗ mit age von 750 Gramm veranlaßt. Es wird verſucht werden, ber dieſer Zulage fortzufahren. Das Miniſterium des Innern iſt a telegraphiſch um die Gewährung eines Mehlzuſchuſſes ſucht worden. Die Auffaſſung, daß ſich die Stadt Mannheim Als in einer außerordentlichen ſchlechten Lage befinde, ſei irrig. vor r. Walli am Freitag nachmittag im Miniſterium des Innern Vosdeſprochen hat, um das vorzutragen, was in der Ausſprache am Obernnttag zwiſchen den Vertretern der Arbeiterſchaft und dem arrbürgermeiſter erörtert wurde, hat er erfahren, daß auf dem d der Wochenmarkt keine einzige Kartoffel war, obwohl Karls⸗ völt, in der Nähe des Raſtatter Erzeugergebietes liegt. In der Be⸗ keuterung rege man ſich mit Recht darüber auf, daß die Bevöl⸗ We genötigt ſei, ein derartig ſchlechtes Brot zu eſſen, während 3 ißge bäck in geradezu provozierender Weiſe hergeſtellt werde. zam Einſchreiten ſtänden der Stadt aber keine Mittel zu Gebote. etuch den Beſtimmungen des Notgeſetzes wäre es möglich, daß hier was geſchieht. Schritte ſeien beim Miniſterium des Innern be⸗ eingeleitet. Man dürfe allerdings nicht das Kind mit dem ſchl ausſchütten. Wenn man die Konditoreien oder Kaffeehäuſer de, würden viele Angeſtellte brotlos. Außerdem dürſe die orgung der Kranken nicht gefährdet werden. Weiter werde über die el hohen Fleiſchpreiſe 908. Bei der Erörterung der Urſachen bedauerte Dr. Walli die Manterrung. die in Württemberg und Bayern gegen den bdeſtendeimer Markt durchgeführt werde, Maßnahmen, die, ohne den 5 2 Keebot gleichkommen. Man befinde ſich wieder in einem werſ der Einzelſtaaten gegeneinander. Eine Abordnung der Ge⸗ ſchaften habe dem Polizeidirektor Klagen über die Zuſtände das Mi Viehmarkt vorgetragen. Die Angelegenheit ſei ſofort an den iniſterium des Innern weitergegeben worden. Es werde in unter lernächſten Tagen, vielleicht ſchon heute, hier eine Beſprechung württ Vorſitz eines Regierungsvertreters ſtattfinden. Den gebote rgiſchen und bayeriſchen Maßnahmen müſſe ein Paroli am M werden. Geklagt werde auch darüber, daß die Metzger Verbr. ontag die Läden geſchloſſen halten, ſodaß es den urſtwabern nicht möglich wäre, an diefem Tage noch Fleiſch und ha waren zum alten Preis einzukaufen. Die Fleiſcher⸗Innung ſchäf auf Anfrage erwidert, daß die Metzger wegen ſchlechten Ge⸗ zw bsganges das Perſonal verringern mußten und infolgedeſſen ge⸗ zu ſcten ſeien, zeitweiſe zu ſchließen, um Wurſtwaren herſtellen von Maen. Der Sache werde nachgegangen und bei Feſtſtellung ä5, anipulationen mit aller Schärſe bis zur Schließung der Ge⸗ wandte ſegen die ſchuldigen Metzger eingeſchritten. Zum Schluſſe Anabe ſich Bürgermeiſter Dr. Walli gegen ungerechtfertigte eiend a 918— auf die Behörden. Unruhe und Demonſtrationen rſtändlich, trügen aber nicht zu einer Beſſerung der Verhält⸗ re enden Verordnungen zu widerſprechen, einem Ausfuhr⸗ ze niſſe bei. Landwirtſchaft und Handel würden davon abgehalten, in die Städte etwas zu liefern, weil ſie befürchten, daß ihnen die Ware weggenommen wird. Derartige Befürchtungen ſeien grundlos. Regierungsrat Dr. Hofmann machte alsdann die Erſchiene⸗ nen mit den neueſten ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen über die Teuerung bekannt. Vom 23. auf 30. Juli iſt die Teuerungszahl von 4 305 666 Mk. auf 8 383 663 Mk. oder um 94,7 Proz. geſtiegen. Setzt man die Friedenszahl gleich 1, ſo ergibt ſich ein Index von 73 162. Der Julidurchſchnitt, aus vier Stichtagen errechnet, beträgt 40 698. Vom Juni⸗ zum Julidurchſchnitt beläuft ſich die Steigerung auf 436,5 Proz. Bei einer Unterſuchung der einzelnen Gruppen ergibt ſich bei der Ernährung folgendes Bild: Vom 23. bis zum 30. Juli iſt der Preis der 47000 Gramm Brot von 489 000 auf 574 000 Mk. geſtiegen. der 4000 Gramm Mehl von 112 000 auf 280 000 Mk, der 11 000 Gramm Nährmittel von 269 495 Mk. auf 751654 Mk., der 70 000 Gramm Kartoffeln von 616 000 auf 1 120 000 Mk., der 15 000 Gramm Ge⸗ müſe von 134000 auf 164 000 Mk., der 3000 Gramm Fleiſch von 364000 auf 600 000 Mk., der 4500 Gramm Fett von 382 500 auf 1 125 000 Mk., der 10 Eier von 65 000 auf 90 000 Mk., der 28 Liter Vollmilch von 168 000 auf 420 000 Mk. Außergewöhnlich iſt die Ver⸗ teuerung der 15 Artikel in der Gruppe Bekleidung. Der vier⸗ wöchentſiche Aufwand ſteigerte ſich von 848 185 auf 2 073 523 Mk. Während vor acht Tagen für einen ganz einfachen einreihigen Her⸗ renanzug noch 1,7 Mill. Mk. eingeſetzt wurden, müſſen nach den neueſten Erhebungen 4 Mill. Mk. bezahlt werden. Der Preis eines Frauencheviotrockes iſt von 302 000 Mk. auf 900 000 Mk., eines Kna⸗ benanzuges, der in Vorkriegszeiten 30 Mk. koſtete, auf 2,1 Mill. Mk. geſtiegen. Für ein Paar Männerſtiefel(Friedenspreis 8,50 Mk.) ſtieg der Preis von 900 000 auf 2,5 Mill. Mk. Der Preis der Schuh⸗ reparaturen hat ſich inzwiſchen ebenfalls wieder erhöht. Herren⸗ ſohlen und Fleck koſten genäht 580 195 Mk., genagelt 511615 Mk. Von heute ab kommt nach dem Tarif der Schuhmacherinnung ein Zu⸗ ſchlag von 113 750 Mk. hinzu. In der mehrſtündigen Ausſprache wurden zunächſt die immer ſchwieriger werdenden Verhältniſſe im Einzelhandel einer eingehenden Erörterung unterzogen. Ein führender Vertreter verwahrte ſich dagegen, daß der Kleinhandel immer noch der Prügel⸗ knabe iſt. Mit der Kontrolle, die die Kaufleute nach und nach nervös mache, verſchlechtere man nur die Situation. Mit den bisherigen Durchſchnittspreiſen ſei nicht mehr auszukommen. An Hand von Fakturen wies der Redner nach, daß ſich die Lieferungsbedingungen der Fabrikanten weiter verſchlechtert haben. Der Einzelhandel ſei tatſächlich nicht mehr in der Lage einzukaufen. Darauf ſei auch die Einſchränkung der Geſchäftszeit in der Hauptſache zurückzuführen. Von einer Zurückhaltung der Ware könne keine Rede ſein. Ein an⸗ derer Vertreter des Einzelhandels bemerkte, es gebe nur zwei Wege, um aus dem jetzigen Dilemma herauszukommen, entweder man gehe mit den Gewerkſchaften oder man verſuche die gleiche Kalkulation wie die Fabrikanten durchzuſetzen. Die Preisſchilderver⸗ ordnung ſei bedauerlich, weil die preiswerte Ware in der Haupt⸗ ſache von linksrheiniſchen Wiederverkäufern aufgekauft werde. Von Arbeitnehmerſeite wurde der Standpunkt vertreten, daß die Preisſchilderverordnung beruhigend wirke. Als das gelbe Plakat an den Litfaßſäulen erſchien, habe man feſtſtellen können, daß ſich die Erregung der Bevölkerung weſentlich legte. Wenn der Einzelhandel reformierend durchgreifen wolle, dann müſſe er auf die Induſtrie ein⸗ wirken, daß ſie in der Lohnpolitik einen anderen Standpunkt ein⸗ nehme. Ein anderer Gewerkſchaftsführer meinte, im Groß⸗ handel, in dem die Lage am ſchlimmſten zu ſein ſcheine, ſei viel zu viel die Handelserlaubnis erteilt worden. Was in Mann⸗ heim ſich als Großhandel etabliert habe, ſei geradezu ein Skandal. Es habe ſich allmählich eine Schmarotzerpflanze zwiſchen Erzeuger und Einzelhandel geſchoben, die das Hauptübel der gegenwärtigen Situation ſei. Ein Vertreter des Lebensmittelhandels ſtellte feſt, daß in den letzten acht Tagen etwa 50 Prozent der ge⸗ ſamten Warenvorräte perkauft worden ſind. Nach den Andeutungen, die dieſer Redner machte, ſcheinen an mehreren Stellen noch be⸗ deutende Vorräte an Lebensmiteln zu lagern, die nicht zum Verkauf geſtellt werden. Die Kontrolle, die vorgenommen werden ſoll, wird igen, ob dieſer Verdacht berechtigt iſt. Die Generaldebatte über die Verhältniſſe im Einzelhandel gipfelte in der Erklärung, daß der Ein⸗ zelhandel bereit ſei, mit den Gewerkſchaften eine Eingabe an die Reichsregierung abzufaſſen, in der ein Einſchreiten gegen die Preis⸗ und Lieferungspolitik der Fabrikanten gefordert wird. Bei der Beſprechung verſchiedener Einzelfragen wurde feſtge⸗ ſtellt, daß ſich der Schuhwarenhandel mitten in einer Kata⸗ ſtrophe befindet, weil die Fabrikanten plötzlich ihre Lieferungsbe⸗ dingungen verſchärft haben. Eine Reihe Schuhwarenhändler iſt völlig ausverkauft. Die Fabrikanten hätten ſchon wieder zur Rationierung gegriffen. Die neuen Preiſe ſind phantaſtiſch. Ein Paar Stiefel, wie ſie früher die Arbeiter Sonntags trugen, koſtet heute im Einkauf 3 800 000 Mk., im Verkauf 3 040 000 Mk. Die Aufregung in den Geſchäften ſei ſchrecklich. Die Ausdrücke, die das Publikum gebrauche, weil es der Meinung ſei, der Einzelhandel trage Schuld an den Phantaſiepreiſen, ſeien nicht wiederzugeben. Den Ver⸗ trelern des Kartoffelgroßhandels war ebenfall⸗ Gelegen⸗ heit gegeben, ſich zu verteidigen. Nach ihren Ausführungen werden erſt in etwa 14 Tagen normale Verhältniſſe eintreten. Auf dem Donnerstag⸗Wochenmarkt müſſen die italieniſchen Kartof⸗ feln wieder die Situation retten. Das Pfund koſtet aber ſchon von München ab 12 000 Mk. Die zugeſagten drei Waggons(etwa 720 2323 ²˙—————— der Im dohut des Nürnberger Ortsausſchuſſes und des Gaues Franken. han daten des Gaues 525 der erſte Vorſitzende, Juſtizrat Mor⸗ ehren ⸗Eichſtädt, treue Pflichterfüllung an der ihm übertragenen olksrollen Aufgabe zu. Mit dem Vortrag von Neiters„Deulſcher hõ 1 b fand der 1 die Geſchichte des Deutſchen Sängerbundes ſchluß edeutſame Fe an. S. Das Stadtiheater Aachen, das unter der Leitung des Inten⸗ mhen Si 5 Kgd der Verhältniſſe im beſetzten Gebiete genom letzten Jahren einen außerordentlich künſtleriſchen Aufſchwung den 80 hat, veröffentlicht den Entwurf des Spielplans für Raſſttenmenden Winter. Im Schauſpiel findet man neben den Weiniſchen Grabbe und Wedekind, Barlach und Werfel, den jungen Tolſtocden Dichter Brües und den alten Inder Sutraka, Toller und Mozch, v. d. Goltz und Paquet vertreten, in der Oper dominieren Srauß und Wagner, daneben findet man d Albert und Richard Werke Beethoven und Zemlinſty. An ÜUraufführungen ſind zwei ſteinernvon Bruſt im Schauſpiel vorgeſehen, in der Oper„Der Abas e Gaſt“ von Dargomyſky,„Der Zwiebelmarkt“ von Götz und zahl t von Iſchorlich. Dieſes Programm wird durch eine An⸗ on Morgenfeiern und„Deutſche Feſtſpiele“ noch ergänzt. Th gegen diebeaterrun.Die Wiesbadener Blätter woenden ſich — in der—— Preſſe verbreiteten Gerüchte, daß der cheater aufbau des teilweiſe durch einen Brand zerſtörten Staats⸗ ſehr— infolge Geldmangels in Frage geſtellt ſei und ſtellt feſt, daß hat di 8e Spenden zum Wiederaufbau bereits eingegangen ſind. So gamhaften zener Bankvereinigung beſchloſſen, 1 mit einem ſehr de 15 Betrage— man ſpricht von 100 Millionen Mark— an Berline ederaufbau zu beteiligen.— Maria Orska, die bekanne und zur„arſtellerin, hat ſich entſchloſſen, nach Parie überzufiedeln dem beranzsſiſchen Bühne übeizugehen. Sie wuürde von ein ei erannten Luſtſpielfabrikanten Louis Verneuil, der in Paris derpfücheß Theater hat, für die Hauptrolle ſeiner nächſten Premiere tet. Frau Orska iſt Ruſſin von Geburt. Runſt und Wiſ enſchaſt mper Münchener Glyptothek wird Staatseigentum. Die Uebernar⸗ Regierung hat jetzt dem Landtage einen Antrag betreffs eine Folgee der Glyptothek in München vorgelegt. Der Antrag iſt früher a des ebereinkommens, das der bayeriſche Staat mit dem Dnigshauſe getroffen hat. Danach wird das ſchöne Ge⸗ unentgelfliched am Königsplatz ſamt dem dazugehörigen Grundbeſitz ich dem bayeriſchen Staat übereignet. Gleichzeitig muß ſtakt in der alten Meiſterſingerkirche ſeinen Ab⸗ der Staat die Koſten der Verwaltung der Plaſtikſammlungen in der Glyptothek übernehmen: daher die Nachtragsforderung zum Haus⸗ halt des Kultusminiſteriums. Fachmänniſcher Leiter der Sammlun⸗ gen bleibt wie bisher im Nebenamte Geh.⸗Rat Dr. Paul Wolters, ordentlicher Profeſſor der Archäologie an der Univerſität. In Zu⸗ kunft ſoll aber die Glyptothek mit der in der Pinakothek aufgeſtellten Sammlung antiker Kleinkunſt, die bisher der Verwaltung der wiſſen⸗ ſchaftlichen Sammlungen des Staates unterſteht. zu einer Verwal⸗ tungseinheit unter dem Namen„Antiken⸗Sammlungen“ zuſammen⸗ gefaßt werden. 5 1Wölfflin verläßt ſein Lehramt. Geh. Rat Prof. Dr. Heinrich Wölfflin, der Münchener Kunſtgelehrte, wird von ſeinem Lehr⸗ amt zurücktreten. Damit verliert die deutſche Gelehrtenwelt einen der bedeutendſten Köpfe unter ihren Kunſthiſtorikern. In Baſel als Nachfolger Jakob Burckhardts, dann in Berlin auf dem Lehrſtuhl Hermann Grimms, endlich in München ſeit 1912 hat Wölfflin nicht nur in ſeiner Wiſſenſchaft ſchulbildend gewirkt. Mit ſeinen Schrif⸗ ten und nicht weniger mit ſeiner einprägſamen Rede hat er weitere Kreiſe in künſtleriſchen Fragen führend beeinfluſſen können. Sein jetziges Ausſcheiden aus dem Dienſt der Univerſität, zu deren Zier⸗ den einſt auch ſein Vater Eduard Wölfflin gehört hatte, begründet er mit dem Wunſche, ſich ganz literariſchem Schaffen in der Schweiz, der Heimat ſeiner Familie, zu widmen. 46* Der Lippeſche Doktortitel. Die„Deutſche Akademiſche Rund⸗ ſchau, Göttingen, teilt mit. daß die Regierungen der deutſchen Hoch⸗ ſchulländer ſich entſchloſſen haben, die von der Fürſt Leopold⸗Aka⸗ demie in Detmold verliehenen akademiſchen Grade nicht anzuer⸗ kennen. Dieſe Entſchließung ſei darauf zurückzuführen, daß die neu⸗ errichtete Hochſchule ihrem ganzen Aufbau und Weſen nach einer wiſſenſchaftlichen Hochſchule nicht gleich erachtet werden könnte. Außerdem entſprechen die Zuſammenſetzung des Lehrkörpers, der Lehrplan, die Prüfungsordnungen und die Beſtimmungen über die Zulaſſung der Studierenden nicht den Bedingungen, die an den deut⸗ ſchen wiſſenſchaftlichen Hochſchulen für die Erlangung akademiſcher Grade eingeführt ſeien. 4 Bekämpfung des Kropfes. Die öſterreichiſche Regie⸗ rung umernimml jetzt Schritte zur Bekämpfung der bekanntlich in gewiſſen Alpentälern ſehr ſtark verbreiteten und bisher unausrott⸗ baren Kropfkrankheit. In den Salzkammergut⸗Sudwerken wird mit Jod vermengtes Speiſeſalz erzeugt, das mit den Nah⸗ rungsnitteln einzunehmen iſt und jene Menge Jod nicht überſteigt, die die Vewobhner der Meeresküſten erfahrungsgemäß in ſich auf⸗ nehmen, wo bekanntlich die Kropfkrankheit nicht vorkommt. Ein Zwang zur Verwendung des Jodſalzes beſteht nicht. Neuer poſt⸗Tarif Von heute ab koſten: Poſtkarten im Ortsverkehr 200, im Fernverkehr 400 Mark, Briefe 5 400,„ 5 1000„ Ztr.) koſten nahezu eine Milliarde. Ohne die von der Regierung zugeſagte Kredithilfe wird eine ausreichende Kartoffelverſor⸗ gung nicht möglich ſein. Die Vertreter des Wirtsgewerbes geben Aufſchluß über die ſich auch hier zuſpitzenden Verhältniſſe. Das Mannheimer Lagerbier koſtet heute bei der Brauerei 1 Million Mk., das Spezialbier 1,3 Mill. Mk., die 100 Liter. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wurde auch betont, daß dem weiteren Eingehen von Be⸗ trieben— ſeit Kriegsende ſind es ungefähr 600— unbedingt Ein⸗ halt geboten werden muß, weil heute ſchon die Verpflegung der Be⸗ völkerung großen Schwierigkeiten begegnet. Sch. 2 2 Städtiſche Nachrichten Einreiſe in das beſetzte Gebiet Zur Einreiſe in das beſetzte Gebiet iſt ein Reiſepaß noi⸗ wendig, der mit einem franzöſiſchen Sichtvermerk verſehen iſt. Dieſer Sichtvermerk wird erteilt auf ſchriftlichen Antrag: a) Bei Reiſen nach Ludwigshafen(Rhein) und Vororte von den Kreisdelegierten der interalliierten Rheinlands⸗ kommiſſion in Ludwigshafen(Rhein), Oberes Rheinufer 28. ). Bei Reiſen nach anderen pfälziſchen Orten von dem Provinzdelegierten der interalliierten Rheinlandskommiſſion General de Metz in Speyer. Für den Uebergang vom unbeſetzten Gebiet in die Pfalz und umgekehrt kommen die ſeitherigen Rheinübergänge bei Mannheim/Ludwigshafen(Rhein), Rheinsheim/ Germersheim Neulußheim(6 Kin. bis zur Fähre bei Rheinhauſen zeitweiſe Poſt⸗ auto), Speyer und Maxau/Maximiliansau in Betracht. Kontrolle wird ſtreng gehandhabt. Die Kraftwagenfahrten der Poſt im beſetzten Gebiet ſind bis auf weiteres eingeſtellt. Das Mitfahren von Reiſenden in den Pferdepoſtwagen, ſowie in Privatkraft⸗Laſtwagen iſt von den Franzoſen verboten. Von den Strecken der Reichsbahndirektion Ludwigshafen (Rhein) iſt zur Zeit keine in deutſchem Betrieb. Es beſtehen Fahr⸗ gelegenheiten mit der elektriſchen Straßenbahn Lud⸗ wigshafen(Rhein)— Bad Dürkheim und zurück. Die eee 1 in 35 Richtung etwa eine Stunde. Oggersheim muß vorerſt in jeder Richtung umgeſtiegen werden. Mitnahme nur kleinere Handgepäckſtüch. Mit der elektriſchen Straßenbahn von Neuſtadt (Haardt)—Landau(Pfalz) und zurück. Schäffsverbindung Ludwigshafen(Rh.)-Moinz 70 3 und Gelegenheit zur Weiterfahrt mit Schiff am nächſten ag bis Köln. Die badiſche Gauinduſteie im Jahre 1922 Anläßlich einer Sondererhebung des Statiſtiſchen Landesamte⸗ über die badiſche Induſtrie ſind auch Ermittlungen über die badi⸗ ſche Bauinduſtrie nach dem Stande vom Sommer 1922 ange⸗ eſtellt worden. Nachſtehend ſeien einige Ergebniſſe aus den Feſt⸗ tellungen herausgegriffen, die ſich nur auf die größeren Hoch⸗ und e und die Bauhöfe mit mindeſtens 10 Arbeitern be⸗ Eingeſeſſene badiſche 1 und dauernd im Lande an⸗ ſäſſige Zweigniederlaſſungen außerbadiſcher Firmen waren im ganzen etwa ein halbes Hundert in Baden vorhanden. Die Zahl der von ihnen innerhalb des Landes beſchäftigten Arbeiter belief ſich auf gegen 24 000, desgl. die Zahl der kaufmänniſchen und ſechniſchen An⸗ e auf über 1100. Ständige Zweigniederlaſſungen außer⸗ diſcher Unternehmungen waren darunter 10 mit über 1600 auf badiſchen Bauſtellen beſchäftigten Arbeitern. Von den einheimiſchen Baugeſchäften(481 Betriebe, 22 366 Arbeitern, 1 513 Angeſtelle wurden 6 von Aktiengeſellſchaften und 17 von Geſellſchaften m. b. H. betrieben; weitere 9 Betriebe ſind produktivgenoſſenſchaftliche Bau⸗ unternehmungen vom baugewerblichen Angeſtellten und Arbeitern, ſog. ſoziale Bauarbeitergenoſſenſchaften, die in der Nachkriegszeit in einer Reihe von badiſchen Städten entſtanden entſtanden ſind, Nahe⸗ zu ein halbes Hundert von den Betrieben(45) ſind Großbetriebe mit je über 100 Arbeitern in Baden. Die Geſ ahl der von ihnen im Lande ſelbſt beſchäftigten Arbeiter erreichte nahezu 11000. In der Nachkriegszeit hat insbeſondere der ſte. 55 geſelſchunen ch bedarf zur Bildung einer Reihe von badiſchen Bau Umgründung geführt, ſo ſind von den Aktiengeſellſchaften 5 und von + den Geſeliſchaſten.. b. H. 12 nach dem Kxiege gegründet worden. Die badiſche Bauindyſtrie iſt größtenteils ſtädtiſche Induſtrie, ihr Aufſchwung ſteht im engſten Zuſammenhang mit der fortſchreit nden Induſtrialiſierung des Landes und der baulichen Ent ung der Städte Gegen die Hälfte aller der in Lange ſtehenden Unternehm⸗ ungen mit etwa zwei Drittel der im Lande beſchäftigten Arbeſter iſt in den 7 größten Städten anſäſſig. Von den 45 Großbetrieben (einhrimiſche und Filialbetriebe) haben 38 ihren Haupiſitz in dieſen Städſen. Ihrer Betriebsart nach ſind im badiſchen Baugewerbe alle hauptſächlichen Speztalarbeiten des Hoch⸗ und Tiefbaues ganz her⸗ vorragend vertreten, u. a. iſt eine Spezialität auch der Beton⸗ und Eiſenbetonbau, mit dem ſich die meiſten Großbaufirmen des Lan⸗ des eben Eine ganze Anzahl von Bauunternehmungen war in der Erhebungszeit mit öffentlichen Bauarbeiten des Staates und von Gemeinden und an größeren Induſtrie⸗ und Fabrikbauten beteiligt, von deren Ausführung der Beſchäftig d der Bau⸗ induſtrie des Landes in großem Umfange abhing. Unter den nam⸗ badiſchen Baufirmen hatten 18 nachweisbar mit 3800—4000 rbeitern an ſolchen Bauten Anteil. Vorübergehende Baubiüros hatten 7 auswärtige Firmen in Baden eingerichtet und auf verſchie⸗ denen öffentlichen und Induſtrieſtellen des Landes 2000 Zrbehter und gegen 100 Angeſtellte beſchäftigt. Andererſeits be auch 10 größere badiſche Baufirmen außerhalb des Landes 6900 Ar⸗ eynlſ n ſind den eingangs erwähnten Arbeiterzahlen nicht mit in⸗ egriffen ſind. 5 Der Rückſchlag im Wohnungsbau infolge der allge⸗ meinen Verleuerung des Bauens und des Nachlaſſens der privaten Bautätigkeit dürfte u. a. daraus hervorgehen, daß von den mittle⸗ ren Baugeſchäften, die in der Vorkriegszeit 9 10 7 im Woh⸗ nungsbau tätig geweſen ſind und damals noch 10 bis zu 100 Ar⸗ 19* beſchäftigten,— 90 er 1 r 11— Erhebungszeit über wegen Verminderung der Arbeiterza weniger als 10 aus der Vefrachtung ausgeſchieden ſind. Neue Schlüſſelzahlen Der Verband der Deutſchen Veredlungsanſtalten fü baumwolſene Gewebe E. V. teilt mit, daß die lüſſelzahl für all Zahlungen vom 30. Juli ab auf 126 000 erhöht worden iſt. Der Verband Deutſcher Gamaſchenfabrikanten E. V. hat, wie der„Konfektionär“ erfährt, infolge der gewaltigen Leder⸗ reiserhöhung die Grundpreiſe für Le helnſc entlich ex · öhen müſſen. Für alte laufende Aufträge beträgt der Aufſchlag ab 27. Juli für Promenadegamaſchen 808 0 Proz., Leder chen 16 000 Proz. Ferner teilt der Verband mit, daß infolge der an⸗ dauernden plötzlichen Markſtürze die Zuſchläge nicht mehr für den 777 ccccc V ſchen ih—— Fanſ ehmen rgend iele waſchen ihre Haare ſelbſt zu ſe und n dazu i ein Shampoon, welches jedoch nicht immer voll befriedigt. Dieſem kann vor⸗ gebeugt werden, wenn man nur„Helipon“ zum Haarwaſchen verwendet, weil„Helipon“ von allen Kopfwaſchpulvern allein den echten Panamateer enthält. Dieſer Panamateer iſt nahezu wohlriechend und beſitzt unbedingt die größte Wirkſamkeit, die Haare wunderbar zu verſchönern. Nur wenn man„Helipon“ ausprobiert, kann man ſich von deſſen hervorragender Wirkung ſelbſt überzeugen. Verlangen Sie, bitte, im nächſten einſchlägigen Geſchäft ein Päckchen Sollte es noch nicht vorrätig ſein, ſo kaun es ſchuell beſchaff werden. 4. Seite. Nr. 349 Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag · Ausgabe) Mitkwoch, den 1. Auguſt 192 itraum einer Woche feſtgelegt werden können, ſondern in kürzeren Feiſen nötigenfalls ſogar von Fall zu Fall nach Maßgabe der Dollarbewertung. 2 Die Wertmeßziffer in der Damenkonfektion und die chlüſſelzahl im Berliner Textil-Einzelhandel iſt laut„Teptil⸗Woche“ apoſtel“ Ludwig Häußer, der über eine große Anhängerſchaft ver⸗ vom 30. Juli auf 7 60 0 feſtgeſetzt worden. Die Wäſchekonfektion hat neue Zahlungsbedin⸗ gungen feſtgeſetzt. Während der Verband Deutſcher Damenwäſche⸗ Fabrikanten die Umrechnungskonditionen der Weber.(Umrechnung zum amtlichen Berliner Dollarbriefkurs am Tage nach Jahlungsein⸗ gang) ſich zu eigen gemacht hat, hat. wie die„Textil⸗Woche“ erfährt, der Verband Deutſcher Herrenwäſche⸗Fabrikanten den Verſuch ge⸗ macht, zwiſchen den beiderſeitigen Intereſſen zu vermitteln. Er ver⸗ langt eine telegraphiſche oder Eilbotenbenachrichtigung 2 Tage vor Abſendung des Geldes und hält in dieſem Falle an dem Briefkurs des Vortages der Zahlung feſt. Erſt wenn keine Benachrichtiaung erfolgt, ailt der Briefturs am Tage nach Eingang des Geldes. Vor⸗ d auszahlungen ſowohl in bar wie durch Akzept werden nach dem amt⸗ lichen Dollarbriefkurs des Zahlungstages umgerechnet. Die Damen⸗ wäſchekonfektion hat ihre wahlweiſe Papiermarkkondition neben der Fremdwährungskondition weiter beibehalten. — = fᷓVerfaſſungsfſeier am 11. Auguſt. Im Anzeigenteil vorlie⸗ gender Ausgabe veröffentlicht der Oberbürgermeiſter wie der Landeskommiſſär das Programm für die Verfaſſungsfeier am 11. Auguſt, vormittag 11 Uhr im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens. Reichstagsabg. Geſck hält die Anſprache, die von geſang⸗ lichen und muſikaliſchen umrahmt iſt. Zur Teilnahme am dieſer Feier iſt die geſamte Bevölkerung ohne Unterſchied des politiſchen und religiöſen Bekenntniſſes eingeladen. Die Ein⸗ wohnerſchaft wird aufgefordert, am 11. Auguſt die Häuſer zu beflaggen. Näheres ſiehe Anzeige. *Bei dem Eiſenbahnunglück in Kreienſen iſt auch eine Mann ⸗ heimerin tödlich verunglückt. Aufgrund der vorgefundenen Aus⸗ weispapiere befindet ſich unter den Toten auch Eliſe Doerr aus Mannheim. Die Mehrzahl der Verunglückten ſtammt aus Süd⸗ deutſchland, ſo aus Hanau, Darmſtadt, Stuttgart, München uſw. Ausgabe von Hilfsbanknolen über 1 Million Mark. In den nächſten Tagen werden Reichsbanknoten mit dem Datum vom 25. Juli 1923 zu 1 Million Mark in den Verkehr gebracht werden. Die Note iſt auf weißem Papier gedruckt und 80:185 mm groß. Das an der rechten Seite im Papier eingeformte Waſſer⸗ zeichen ſtellt Diſtelblätter in ornamentaler Verarbeitung dar. Die Wirkung dieſes Waſſerzeichens wird dadurch erhöht, daß der Papier⸗ ſtreifen gelblich gefärbt iſt und orangerote und grüne Faſern enthält. Die Wertangabe„Eine Million Mark“ iſt in großen lichten Buch⸗ ſtuben hergeſtellt. Rechts und links von den Unterſchriften befindet ſich je ein Stempel. An der linken Seite ſteht quer die Straf⸗ androhung, rechts neben dem Waſſerzeichen in roter Farbe die Reihenbezeichnung und Nummer. Näheres ſiehe Anzeige. * Teure Vergeßlichkeit. Seine Vergeßlichkeit iſt einem Pianiſten von Neckarau teuer zu ſtehen gekommen. Er ließ im Cloſett eines Reſtaurants in Ludwigshafene ſeine Brieftaſche mit 1 300 000 Mark und 21 Frankenſcheinen liegen. Als er nach etwa 3 Stunden den Verluſt bemerkte, war die Brieftaſche mit Inhalt verſchwunden. Jugverkehr. Der Zug 996 nach Darmſtadt, der hier.22 Uhr abends abgeht, verkehrt von heute ab.52 Uhr abends. fiaminbrand. Infolge Glanzrußbildung entſtand geſtern nachmittag im Hinterhauſe I 2, 10 ein Kominbrand, der durch die Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug gelöſcht wurde. An der Handels-Hochſchule Mannheim beginnt das Winter⸗ Semeſter am 2. Nopember. Das Vorleſungs⸗Verzeichnis iſt ſo⸗ eben erſchienen. Der Vorleſungsplan enthält wiederum eine Reihe neuer Vorleſungen, daneben ſind wieder Sprachkurſe vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch und Spaniſch. Luftpoſtpakete nach Dänemark. Fortan ſind zur Luftpoſtbeför⸗ derung nach Dänemark auf der Linie Hamburg—Kopenhagen auch dringende Pakete zugelaſſen, die das Gewicht von 5 Ka. und eine Ge⸗ ſamtausdehnung(Höhe, Länge und Breite) von 110 Ztm. nicht über⸗ ſchreiten. Die Gebühren ſind nach dem Gewicht und der Ausdehnung abgeſtuft. Ein Luftpoſtpaket bis 1 Ka. und bis 90 Ztm. Geſamtaus⸗ dehnung koſtet z. B. 5,65 Fr. und 25 000 Mk. Flugzuſchlag. Die Ver⸗ zollung und Aushändigung von Luftpoſtpaketen geſchieht mit beſon⸗ derer Beſchleunigung. Schließung der ſchäfte am 2. Auguſt. Die dem Verein zum des ndels Mannheim angeſchloſſenen Mitglieder haben in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, zum Zeichen des Proteſtes gegen die Auswüchſe der Banderolen⸗ ſteuer am morgigen 2. Auguſt ihre Verkaufsgeſchäfte ge⸗ ſchloſſen zu halten. Sie behalten ſich vor, falls die Regierung in der Fr der Banderolenſteuer kein Entgegenkommen zeigt, durch weitere Schließung ihrer Ladengeſchäfte dem Proteſt noch be⸗ ſonderen Nachdruck zu verleihen. veranſtaltungen Wiener Operettenſpiele R n. Heute Mittwoch iſt die letzte Aufführung der erfolgreichen Operette„Don Ceſar“. In Vorbereitung befindet ſich für Samstag die beliebte Operette„ECEin Walzertraum“. Aus dem Lande Bühl, 30. Juli. Die myſterisſe Entführungsgeſchichte mit der Tochter des Buchbinders Leopold Rapp bat jetzt ihre Aufklärung ge⸗ funden. Fred Hildenbrand, der auf die telegraphiſche Benachrichti⸗ gung der Bremerhavener Schiffspolizei von der Feſtnahme der Napp, ſich dorthin begab, iſt mit der angeblich entführten Helene Rayp in Bühl wieder eingetroffen. Die ganze Angelegenheit hat unn ihre Aufklärung dahin gefunden. daß in dem jugendlichen Ge⸗ müt des Mädchens nach dem Beſuch einer Kinovorſtellung, in der eine Entführungsgeſchichte gegeben wurde, der Wunſch ent⸗ ſtand, dieſe vorzutäuſchen, um auf ſolche Weiſe nach einem Hafen zu gelangen und vielleicht auch nach Amerika, um Dollars zu ver⸗ dienen. Der Zufall wollte, daß ihr eine größere Summe als Reiſe⸗ geld zur Perfügung ſtand. BVillingen, 30. Juli. Ende Juli Reif, gehört auch in unſerer Höhenlage gerade nicht zu den Alltäglichkeiten! Den Frühaufſtehern bot ſich am 28. Juli dieſer in der jetzigen Hochſommerzeit merkwürdig anmutende Anblick. Die Fluren waren bei den erſten Sonnen⸗ ſtrahlen dicht mit Reif überzogen, der hoffentlich den Kartoffeln und Gartengewächſen nicht geſchadet hat. Die ſchöne Witterung dauert nach dem Hochſtand des Wetterglaſes auch weiterhin an. *Wollmatingen bei Konſtanz, 29. Juli. Seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hat der 83 Jahre alte Peter Greis, der„Alt Beck Kreis“. Es iſt dies im Verlauf weniger Monate der dritte hier vorgekommene Selbſtmord. Nachbargebiete Ludwigshafen, 1. Aug. In der Nacht zum Dienstag wurden durch Unbekannte am Ludwigshafener Strandbadplatz aus einer Verkaufsbude zum Nachteil eines Händlers von hier 10 Pfund Ffleiſch, 4 Pfund Rollſchinken und 2 Pfund Schinkenwurſt iim Werte von 2 Millionen Mark geſtohlen. JKalſerstautern, 30. Juli. Ein ſchweres Bauunglück hat ſich auf dem Bahnbronnerhof ereignet. deſſen Beſiter zur Zeit von dem Maurermeiſter Ph. Schwehm vom Wieſenthaler Hof einen Doppelneubau ausführen läßt. Als von 5 Perſonen Steine auf das Gerüt getragen wurden, ſtürzte eine Giebelmauer zuſammen und verletzte die 5 Perſonen ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus nach Kaiſerslautern gebracht werden mußten. Der eine der Verletzten ſchwebt in Lebensgefahr. Der Grund des Mauereinſturzes ſoll It. „Pfälz. Rundſchau“ in der unſachgemäßen Bauarbeit zu ſuchen ſein. 77 Bergzabern. 30. Juli. Ein bedeutender Reblausherd iſ nach einer Melduna des örtlichen Beobachters in Attenhofen(Süd⸗ vialz) entdeckt worden. Der gefundene Reblausberd zeigt troß ſei⸗ nes geringen Alters ſchon eine beträchtliche Ausdehnung mit ab⸗ Gerichts zeitung Häußer, der Unbedingte in Moabit. Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte hatte ſich der„Wander⸗ fügt und der ſich ſchon wiederholt wegen verſchiedener Ausſchreitun⸗ gen verantworten mußte, aufs neue dem Richter zu ſtellen. Vor kur⸗ zem erhielt er in Oldenburg wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutz der Republik eine neee von einem Jahr neun Monaten, die er im Gefängnis zu Vechta ver⸗ büßt. Geſtern wurde er in Begleitung von zwei ſeiner Jüngerinnen, die die Koſten der Ueberführung ſelbſt getragen haben, nach Berlin ebracht und von einem größeren Aufgebot ſeiner Anhänger auf dem hrter Bahnhof ſtürmiſch begrüßt. Häußer bezeichnet ſich ſelbſt als den neuen Heiland, als Chriſtus Häußer, Weltkaiſer Häußer, als Häußer, der Unbedingte. Vor Gericht erſchien er in„weltlicher“ Klei⸗ ung, da er durch die Gefängnisordnung gezwu war, ſeine Kutte abzulegen und ſich dem Schermeſſer zu unterwerſen. Nur der lange Bart iſt ihm geblieben. Auch ſeine Füße hat er mit Stiefeln be⸗ kleiden müſſen. Er iſt gegenwärtig ſehr leidend, und wurde von den ihn begleitenden Beamten geſtützt. Das war wohl auch der Grund, weshalb er diesmal der Aufforderung des Vorſitzenden Folge leiſtete und keine langen Reden hielt. Bei beiden Anklagefällen handelte es ſich um Geringfügigkeiten. Die erſte Anklage lautete auf Betrug. Häußer ſoll Inſerate aufgegeben haben mit der Abſicht dieſe nicht zu zahlen. Der Angeklagte beſtritt, die Abſicht einer Täuſchung gehabt zu haben. Er habe in ganz Deutſchland Milliarden für Reklame aus⸗ gegeben und ſei keinen Pfennig uldig geblieben. Die Rechnung habe nur unter der Adreſſe ſeines Freundes Fritz Kiel an ihn abge⸗ ſchickt werden ſollen. Der als Zeuge vernommene Fritz Kiel, der ſich als geweſener Kaufmann und Fehiher, Wahrheits redner bezeichnete und den religiöſen Eid ablehnte, beſtätigte dieſe Angabe. Das Gericht kam entſprechend dem Antrage der Verteidigung zu einer Frei⸗ ſprechung in dieſem Falle. Die zweite Anklage lautete auf Widerſtand und Belei⸗ digung. Im Juni vor. Jahres war Häußer mit einer Schar ſeiner Jüngerinnen von Oranienburg gekommen und die Geſellſchaft hatte ſich mit großen Stößen der Zeitung„Häußer“ in der Vorhalle des Stettiner Vorortbahnhofs aufgehalten. Als der Bahnhofsſchaffner ſie hinausverwies, ſoll Häußer dem Beamten zugerufen haben:„Sie Quatſchkopf, Sie ſind wohl verrückt“, ſo daß er erſt mit Gewalt aus der Halle herausgebracht werden mußte. Häußer erklärte, daß er nur eine ſpaßige Bemerkung gemacht habe, und daß der Beamte, der ihm und ſeinen Freunden wegen ihrer Kutten und langen Haare nicht wohl geſinnt ſei, das falſch aufgefaßt habe. Da ſich Widerſtand aus der Beweisaufnahme nicht nachweiſen ließ, kam das Gericht in dieſem Punkt 8 einer Freiſprechung und verurteilte Häußer lediglich wegen Beleidigung zu 50 000 Mark Geldſtrafe. Häußer nahm das Urteil ſofort an und wurde ins Gefängnis zurückgeführt, nachdem ſeine Anhänger und Anhängerinnen von ihm rührend Ab⸗ ſchied genommen hatten. Sportliche Runoſchau Raoòͤſport *KRadſport in Mannheim. Am Sonntag hielt der Rad⸗ fahrerbund„Rhenania“, Mannheim⸗Käfertal, ein Rennen über 66 Km. für A- und B⸗Klaſſen, offen für alle lizenſierte Fahrer der D. R. U. Mannheims ab. Die Veranſtaltung war durch die Rennleitung ſehr gut organiſiert. Die ſportlichen Leiſtungen waren ſehr gut, die Fahrer trafen in der Reihenfolge ein, wie ſie in ſporilichen Kreiſen vor der Abfahrt bewertet wurden. Der Favorit, Mitglied der Radfahrergeſellſchaft 1896 Mannheim, Haberkorn, fuhr das Rennen mit großer Ueberlegenheit. Er nahm vom Start an die Führung, und bereits nach 10 Kilometer hatte er ſchon einen bedeutenden Vorſprung, den er bis Schluß des Rennens auf über 10 Minuten vergrößerte. Die einzelnen Ergebniſſe: A⸗Klaſſe: 1. Haberkorn,:52:00, 2. Hoffmann(R. G. 1896), 3. Kirſch, 4. Meni, 5. Kaufmann, 6. Schmitt, 7. Keiſer, 8. Konrad, 9. Weigold, 10. Burkard, 11. Weber, 12. Rihm, Peter. Die B⸗Klaſſe, die eine ſehr gute Zeit erzielbe, wurde ebenfalls von einem Mitglied der Radfahrer⸗Geſellſchaft 1896, Mannheim, überlegen gewonnen. 1. Quierin, 2. Dambach, 3. Fries, 4. Leitz, 5. Menz(48 Jahre). Boxen Criqui geſchlagen. Der Franzoſe Eugene Criqui, der ſich kürz⸗ lich von Kilbane den Titel als Weltmeiſterboxer im Federgewicht er⸗ oberte und in ſeiner Heimat als Nationalheld gefeiert wurde, durfte ſich ſeines Triumphes nicht lange erfreuen. Er wurde in Newyork 55 dem Amerikaner Johnny Dundee glatt nach Punkten ge⸗ ſagen. uderſport *39 Meldun u den deulſchen Rudermeiſterſchaften. Das am 2 1. Aug 9 1 Grünauer Rennſtrecke ſtaufindende Deutſche Meiſterſchaftsrudern 1923 hat trotz der Un⸗ gunſt der Zeiten ein recht gutes Meldeergebnis aufzuweiſen. 30 Ver⸗ eine aus allen Teilen des Reiches, ferner aus Wien und Linz, nann⸗ ten 39 Boote mit 109 Ruderern für die 5 Meiſterſchaftsrennen. Be⸗ ſonders begrüßenswert ſind die Meldungen aus den beſetzten Städten Godesberg, Koblenz und Köln. Sport Boruſſia⸗Berlin hat ſeine Ueberlegenheit im Vierer und Achter gegen alle nord⸗ und mittel⸗ deutſchen Vereine mehrfach unter Beweis geſtellt. Man darf ge⸗ ſpannt ſein, wie ſich die ſüddeutſchen Mannſchaften zu den Sport⸗ boruſſen halten werden. Im Einer intereſſiert vor allem das Zu⸗ ſammentreffen von Dr. Reinhold(Germania⸗Tegel) mit Flinſch Frankf..⸗V.) und dem vorfährigen Meiſter E. Leux(Germania⸗ ankf.) Nachſtehend die r Meldeliſte: Einer(11 ngen): offmann(Berliner.⸗ 5 Scholz(Sturmvogel⸗Berlin), Jacobs (Hanſa⸗Hamburg), Adelt(.⸗Geſ. Koblenz), Hoherſel(Pirat⸗Wien), Rutkowski(Berliner.⸗C.), Lofert(Wiking⸗Linz), Flinſch(Frankf. .⸗V.), C. Leux(Germania⸗Frankf.), Dr. Reinhold(Germania⸗Tegel), Borck(Oberrad⸗Frankf.).— Zweier o. St.(7 Meldungen): Ger⸗ mania⸗Köln,.⸗C. am Wannſeee, Oberweſer.⸗B.⸗Bremen,..⸗V. Lößnitz. Alemannia⸗Hamburg, Wiking⸗Leipzig, Kl. f. Waſſerſport Köln.— Doppelzweier(8 Meldungen): rite Hammonia⸗ Hamburg, Dresdner.⸗V., Frankfurter.⸗C., Pirat⸗Wien,.⸗V. 89⸗ Frankfurt a.., Wiking⸗Einz, Waſſerſportv. Godesberg, Hanſa⸗Ham⸗ burg.— Vierer o. St.(9 Meldungen): Alemannia⸗Hamburg., Naſ⸗ ſovia⸗Höchſt, Sport Boruſſia⸗Berlin(zwei F nane.⸗C., Donauhorſt⸗Wien,.⸗C. am Wannſee, Lübecker.⸗C., Undine⸗Offen⸗ bach.— Achter(4 Meldungen): Sport Boruſſia⸗Berüin, Berliner .⸗C., Kl. f. Waſſerſport Köln,.⸗V. 1875⸗Würzburg. Kommunale Chronik Genehmigung einer ſtädtiſchen Gekränkeſteuerordnung durch den Karlsruher Bürgerausſchuß Der Bürgerausſchuß Karlsruhe berien über die Vor einer ſtädtiſchen Getränkeſteuerordnung, die an die Cele der bisher geltenden Verbrauchsſteuerordnung treten ſoll. Das Reichsfinanzausgleichsgeſetz vom 23. Juni d. geſtattet jetzt den Gemeinden,— deren dringende Finanznot anerkannt wurde— mit Genehmigung der Landesbehörden Getränkeſteuern, entweder nach dem Kleinhandelspreis oder nach der Menge des ſteuerbaren Ge⸗ tränkes zu erheben, die jedoch, wenn ſie nach dem Kleinhandels⸗ preis erhoben werden, nicht 5 v.., für Schaumwein und Trink⸗ branntwein nicht 15 v. Hundert überſteigen dürfen. Die Kartsruher Gemeindegetränkeſteuer iſt, wie Bürgermeiſter Dr. Kleinſchmidt in ſeinem Vortrag betonte, aus finanziellen Gründen undedingt notmendig. Die Stadt, die jeden Morgen vor der Frage ſt ob ſie die Jahlungen weiterführen kann, braucht laufande Einnahmen, er die Einnahmen dauernd hinter den Ausgaben zurückbleiben. ie Art der iſt ſo einfach wie eine Er⸗ faſſung beim Einzelverbrauch große Koſten verurſa würde, bleibt es bei dem bisherigen Syſtem, die Steuer bei den Produzenten und Wiederverkäufern ſowie bei der Einfuhr in die Siadt nach Anfatz des jeweiligen Kleinhandelspreiſes zu erheben. Steuern ſollen nach dem Kleinhandelspreis prozentual erhoben —* weil ſie ſich dadurch jederzeit dem Geldwert automatiſch anpaſſen. In der ausführlichen Debatte wurde eine Reihe von Anträgen geſtellt. Von mehreren Rednern wurde bedauert, daß man bei geſtorbepen Stöcken. Die erforderlichen Abſperrunasmaßnahmen ſind brsbeengevoffen. könne. Das Bier müßte, da es doch bis zu einem gewiſſen Grch ein Volksgetränk ſei, und es namentlich von Schwerarbeitern konſ miert werde, geringer beſteuert werden. Die beantragte Freilaſſe der alkoholfreien Getränke wurde mit der Notwendigkeit begrün die und Mäßigteitsbewegung zu unterſtützen. Bürge 1 meiſter Dr. Kleinſchmidt teilte auf Anfrage mit, daß die 19 7 mit einer monatlichen Einnahme von einer halben liarde rechne. Die Abſtimmung hatte das Ergebnis, daß 1 5 der Vorlage beantragten Steuerſätze bewilligt wurden, lediglich da alkoholfreien Getränke ſollen frei bleiben. Auch der Wein fit Krankenzwecke ſoll von der Steuer befreit werden. Kleine Mitteilungen Die Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn 1 hat die Fahrpreiſe erhöht: für—3 Teilſtrecken auf 4 (Wochenkarten für 12 Fahrten 30 000 Mark, Monatskarten 230 000 Mark), für—6 Teilſtrecken auf 8000 Mark Wochenkarte 35 000„ und Monatskarten 280 000%, für—9 Teilſtrecke 10 000 4(40 000 und 330 000), für 10—12 Teilſtrecken 0 12 000 4(45 000 und 380 000. Auf der Bergbahn koſtet die einfache Fahrt bis zur Molkenkur 8000„ von da bis zum König ſtuhl 16 000 4, die Rückfahrkarte 12 000 bezw. 24 000 A. In Mainz iſt Bürgermeiſter a. D. Geh. Baurat Ferdineg Kuhn im Alter von 72 Jahren geſtorben. Kuhn leitete Jahre hindurch das Mainzer Stadtbauweſen und die techniſchen triebe der Stadt. Bei ſeinem Ausſcheiden im Jahre 1915 wurde e zum Ehrenbürger ernannt. Kuhn hat ſich auf ſtädtebaulichem Gebiet— fällt doch—— Amtstätigkeit die Freilegung und Erwe“ terung der Stadt durch die Beſeitigung des alten engen Feſtung⸗ gürtels— große Verdienſte erworben. Neues aus aller Welt — Ein furchtbares Exploſionsunglück ereignete ſich Mi nachmittag in den Metall⸗ und Farbwerken a0 Oer. der Kupferhütte geriet ein vier Zentner ſchweres Meſſingſtück, das anſcheinend noch aus dem Kriege ſtammt und mit einer Spreng laduna gefüllt war in den Kupferofen. Mit einer gewaltigen Dete, furchtbarer Wucht durch das Dach ins Freie. Das Dach der K hütte iſt vollſtändig abgedeckt und im Innern der Hütte enormer Schaden angerichtet worden. Die ganze Belegſchaft war durch Luftdruck zu Boden geſchleudert. Vier Perſonen— zumeiſt aus litten. Sechs weitere Arbeiter und der Betriebsleiter Hatzig erl leichtere Verletzungen, nur zwei Arbeiter blieben unverletzt. Materialſchaden iſt außerordentlich groß. — Ein goldenes Hehlerneſl. Der Agent B. in Hamburg er⸗ gielt von einem einen außerordentlich wertobllen zum kommiſſtonsweiſen Verkauf. B. verkaufte den Ring u einem Spottpreis und verwwandte das Geld für ſich. Kriminal⸗ amte ermittelten den Ring in dem Schaufenſter eines Juwelierge“ Alten Steinweg zu Hamburg. Da der Ring in den chäftsbüchern nicht eingetragen war, nahmen die Beamten Veran⸗ laſſung. das Geſchäftslokal zu„überholen“, weil Verdacht beſtand, daß weitere Hehlerwaren aufgekauft ſein könnten. In einem Geld⸗ ſchranke wurden 74 goldene Herrenuhren, 84 goldene Damenuhren, ſowie eine Kiſte mit 52 Trauringen, ſämtlich gezeichnet, vorgefunden Mit dieſen wurden weiter beſchlagnahmt vier mit Brillanten beſe Platinkolliers, 58 goldene Armbänder, 20 Brillantringe, 21 Siegel, ringe, eine Chatelaine mit drei goldenen 20⸗Markſtücken und goldene Preismünze ſowie 7 Vorſtecknadeln. Da der Erwerb aller dieſer Sachen, die einen Wert von ſchätzungsweiſe 1¼ Milliarden 4 ausmachen, nicht nachgewieſen werden konnte, ſo wurden ſämtliche Schmuckſachen beſchlagnahmt. Ferner wurden 402 Dollar mit denend belegt. Für die Steuerverwaltung wurde für eventuell er⸗ folgte Steuerhinterziehung ein Betrag von 30 Millionen Mark in Goldwaren beſchlagnahmt. berichtet wird, fand König Guſtav von Schweden dieſer Tag folgenden Brlef unter ſeiner Korreſpondenz:„Geliebter, Montag 6 Uhr erwarte ich Dich am Obinplatz. Ich werde bis 7 Uhr da bleiben, laß mich nicht zu lange warten. Deine Eſter.“ Der König war einen Augenblick ſprachlos vor Erſtaunen. Dann unterſuchte er ſorgfältig den Briefumſchlag und fand, daß der Poſtſtempel den Namen des wirklichen Adreſſaten verborgen hatte. nämlich: Stiben⸗ ſon, Matroſe an Bord des Schulſchiffes. M. Guſtar V. Da nu der Name des Königs ſichtbar geblieben war, hatte die Poſt den Brief in der königlichen Reſidenz abgeliefert. Auf Befehl des — 9— der Matroſe Stibenſon Urlaub, und er ließ Eſter nicht warten. — Lebensrettung mit dem Flugzeug. Der raſche Transport des neuen Zuckerheilmittels Inſulin mit einem Flugzeug der Luftlinte Paris—London rettete der Frau eines franzöſiſchen Arztes Leben. Die Dame war plötzlich von ſchweren Erſcheinungen Zuckerkrankheit befallen und ihr Mann, der von den günſtigen Er⸗ — des neuen Mittels wußte, ſuchte vergeblich, das Serum in ris zu erhalten. Ein engliſcher Freund erbot ſich nun nach Lon⸗ don zu fliegen und dort eine Doſis zu holen. Man ſtelhte ihm für dieſen menſchenfreundlichen Zweck ein Freibillet zur Verfügung und er kehrte am nächſten Tage mit dem Inſulin zurück, das auf die Lei⸗ dende ſehr günſtig wirkte. Seitdem hat man auf weniger koſtſpielt em Wege neuen Vorrat erhalten. Das Inſulin wird bisher in den reinigten Staaten und in Großbritannien hergeſtellt; es kann abe aus England noch nicht in größeren Mengen ausgeführt werden, wei die erzeugten Mengen noch nicht genügen, den Bedarf im Inland zu befriedigen. Ateratue 4 Natur⸗ und Kunſtdünger, ihre uſammenſetzung, Anwendung deimge bei unferen ne n. Bon Landwirtſchaftsrat A. Kälber, Ber bandsſekretör beim Berband bad. landw. Genoſſenſchaften, Karlsruhe. 3. ver“ beſſerte Auflage. Zu beziehen durch den Verband bad. landw. Genoſſen⸗ ſchaften. Karksruhe, Lauterbergſtr. 3. Das Büchlein enthält alles Wiſſens, werte über Dünger und Düngen Natur⸗ und Kunſtdünger, ihre ſammenſetzung, nwendung und Wirkung werden geend ndelt. volkstümlich geſchriebene Broſchüre ſollte in die Hände aller Landwirte und Intereſſenten kommen. Briefkaſten Wir bitten fär den Brieffaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlah als ſolche kenntlich zu machen Wändliche Auskünfte können nicht gegebe we Beamworkung furiſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. FJeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung deizufügen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet Umſatzſtener. Wir werden das Problem in einer der nächſten Numznent der Beilage„Geſetz und Recht“ eingehend behandeln. Wenn die Wa direkt von der Firma an den Käufer geht, ohne daß ſie in Ihren unmiitel⸗ baren Beſitz gelangt— das Eigentumsxecht ſcheidet hierbei ganz aus 7 und Sie im eigenen Namen und für eigene Rechnung verkauft daben, 10 unterliegt Ihr Nutzen nicht der Umſatzſteuer. Verkaufen Sie die Was, dagegen im Namen und für Rechnung der Firma ſo iſt Ihr Gewinn ſe es in Geſtalt einer Proviſion oder eines erhöhten Verkaufspreiſes in ie! Falle umſatzſteuerpflichti 25 Einkommenſteuer. Fhr den Gewerbetreibenden, der unter den gleichen Berhältniſſen lebt und das gleiche Einkommen bezieht wie der Hafen“ arbeiter gelten hinſichtlich der Einkommenſteuer die gleichen Beſtimmungen Der Geßderbetreibende iſt ebenfalls einkummenſteuerfrei. Dagegen bleib er mit der Umſatzſteuer, die übrigens nicht 2% des Einkommens, ſondern des erzielten Umſatzes beträgt, und mit der Gewerbeſteuer belaſtet. Er hat preis auf den Käufer abzuwälzen. 425 e geugen gaben dden Fent Seie Kie oiſ ſchndeem daß eie einwont, freie Zeugen hahen, dann kann Ihre frühere Braut leine Anſprüche gelten mathen, Auf alle Fälle wird es gut ſein, Sie übergeben die Angelege einem Rechtsanwalt, der Ihnen genaue Auskunft geben kann. „8 In der Angelegenheit wenden Sie ſich am beſten an einen Rechts⸗ anwalt, Umſatzſteuer. Die Einnahmen aus einem möblierten Zimmer ſind zu 2⸗% umſatzſteuerpflichtig. 1 L. G. Fragen Sie bei dem amerikaniſchen Konſulat in Stuttgart, Goetheſtr. 1. an.— leber Ihre zweite Anfrage müſſen Sie ſich ſchon an einen Rechtsanwalt wenden. Schaumwein und Branntwein nicht höher als 15 Prozent gehen Naturalpocht. Hierüber können wir Ihnen keine Auskunft zeben, da⸗ müſſen Sie ſich ſchon mit Ihrem Pächter einigen. 5 ——— 1 nation barſt der Hfen auseinander und das Meſſingſtüc flog ut Oker und Goslar— haben Verbrennungen und Kopfverletzungen er“ — die eiebespoſt. Wie der„Frankf. Z1g.“ aus Stocheln jedoch die Möglichkeit, dieſe Steuern durch Einkalkulation in den Verkaufs“ E c eo— Snn —— 2 0 SSSrrr r — ————— „67TCCCFEEETC.C ̃ ͤ ten cken auf die nig⸗ Be⸗ er em yei⸗ ſit r⸗ in eee 2* · beb r — Geſeb und Recht. Nt. 15 Mannheimer General-Anzeiger(Minag-Ausgabe; Mitiwoch, den 1. Auguſt 1923 Geſe 5 unn d Röeſchet Das neue llieterſchutzgeſet de Oeſetz über Mieterſchutz und Mieteinigungämter vom Juli und den d. eine eingehende Neuregelung des chede ceehe de Verfahrens vor den Mieteinigungsämtern. Ein Mietvper⸗ ie Nes abläuft, verlängert ſich ohne weiteres, falls nicht etwa Lundig ſelbſt den Mietvertrag ausdrücklich gekündigt hat. Eine Riier zind des, Vermeters iſt nicht mehr zulaſſta. Will der Ver⸗ bebun Mietverhältwis beendigen, ſo muß er eine Auf⸗ dem bi Nette beim Amtsgericht erheben. Dieſe Klage war Leſez sherigen Rechte unbekannt, ſie iſt nur aus wenigen, im Gründe ausdrücklich genannten Gründen zuläſſig. Liegen dieſe ſo hat der Vermieter einen Rechtsanſpruch auf Auf⸗ ken 5 Mietperhältniſſes. Das Gericht muß auf Aufhebung er⸗ dem 10 den Mieter zur Räumung verurteilen, während nach die ſearigen Recht das Mieteinigungsamt auch in ſolchen Fällen N mung zur Kündigung verſagen konnte. bründen Aufhebung eines Mietverhältniſſes iſt nur aus folgenden 1 zugelaſſen: dber Oaſan der Mieter oder ein Angehöriger ſeines Hausſtandes erhehſz chäftsbetriebes den Vermieter oder einen Hausbewohner einez Zunfüc. Ferner, wenn der Mieter oder ein Angehöriger Deer das sſtandes oder Geſchäftsbetriebes den gemieteten Raum oder 10 Haus durch unangemeſſenen Gebrauch erheblich gefährdet läßt. em der Mieter unbefugt einem dritten den Mietraum über⸗ ſein Ver Vermieter muß den Mieter jedoch zunächſt auffordern, der Mi halten einzuſtellen. Die Aufhebung iſt nur zuläſſig, wenn es Waz trotz dieſer Aufforderung ſein Verhalten fortſetzt oder mug tabe eine ihm mögliche Abhilfe zu ſchaffen. Die Aufforde⸗ war dag h. notwendig, wenn das Verhalten des Mieters derart nicht dem Vermieter die Fortſetzung des Mietverhältniſſes Moneze demutet werden kann. Der Vermieter muß die Klage ſechs darf ſte nach Kenntnis von dem Aufhebungsgrund anſtrengen. Er bbengsgrumd mehr erheben, wenn ſeit dem Entſtehen des Auf⸗ e des ein Jahr verſtrichen iſt. Miete Die Aufhebung iſt ferner zugelaſſen, wenn der Mieter ſeine Miete nicht bezahlt, jedoch nur, wenn der Mieter bei monatlicher der Mi der Miete für zwei Monate, bei Viertelfahrsmiete mit Aaenntee für ein Viertelſahr im Rüctande iſt hnverſchudete Aumgteit s über die Höhe des Mietzinſes oder den Jeitpunkt der ſeter begründet keinen Aufhebungsanſpruch. Bezahlt der du on ein Urteil gegen ihn ergangen iſt. oder kann er Wialls Mietzinsforderung aufrechnen, ſo iſt eine Aufhebung nicht zuläſſig. Mietverhältnis iſt ferner aufzuheben, wenn dies beſon⸗ reſſen des Vermieters erfordern. Das Geſetz beſtimmt, daß teter auf Aufhebung des Mietverhältniſſes klagen kann, ihm aus beſonderen Gründen ein ſo dringendes Intereſſe rlangung des Mietraums beſteht, daß auch bei Berück⸗ der Verhältniſſe des Mieters die Vorenthaltung eine * Unbinigkeit für den Vermieter darſtellen würde. Es ſind beiderſeitigen Intereſſen von Vermieter und Mieter gegen ⸗ deer abzzwägen und das Gericht hat nach Billigkeit zu ent⸗ Die Abſicht des Vermieters, die Räume ſelbſt in Gebrauch oder ſie Angehörigen zu überlaſſen, rechtfertigt allein ſung nicht. Es ſoll hierdurch verhindert werden, daß ſich lediglich durch den Ankauf eines Hauſes den Beſitz einer verſchafft. Zu Gunſten des Mieters ſoll berückſichtigt Mödelten wenn dieſer im Einvernehmen mit dem Vermieter bauliche mit erheblichen Koſtenaufwand hat nornehmen laſſen. Gericht bann, wenn die Klage auf die vorerwähnten beſtützt iſt, das Mietverhältnis auch lediglich für eimen gemieteten Räume aufheben. Als Beiſpiel iſt im Geſetz der daß der Vermieter Nebenräume, etma 1 2 dder entbehrliche Räume einer Wohnung zu einer ſelb⸗ neuen Wohnung umbauen will. 0 das Mietverhältnis wegen Raumbedarf des Permieters acboben. ſo kann das Gericht auf Aidrag des Mieters den Ver⸗ Jememndetpflichten. dem Mieter die für den Umzua innerhalb des ſegen, bezirks erforderlichen Koſten ganz oder teilweiſe zu er⸗ dwenn dies nach Lage der Sache, insbeſondere nach den Ver⸗ dprich 70 Erwerbsverhältniſſen der Vertragsteile, der Billigkeit *8 Beſ Das Gericht kann in dem Urteil ferner ausſprechen, daß 8 chlagnahme des Mietraums nach der Räumung durch die Lercusse unter beſtimmten, im Ürtei zu bezeichnenden ü cbe ungen ausgeſchloſſen iſt. Damit wird dem Vermieter die erhätt deit gegeben, daß er die freigemachten Räume auch tatſächlich (Fortſ. folgt.) Die neue bermögensabgabe daſch und ſteht die Veranlagung für die Zwangsanleihe aus, da iſt worde biend geräuſchlos eine weitere Vermögensabgabe Geſetz ge⸗ binauze die weit über alle bisherigen Einarifſe in das Vermögen Abaabe nd. Nach ibrem Zweck läßt ſie ſich kurg Brotverſorgungs⸗ du Nogennen. Wir baben bereits in Na. 381 vom 21, Zult durch 1 em der hieſigen Handelskammer darauf hingewieſen. Sie iſt ſung im Werggraphen des Geſetzes zur Sicherung der Brotverſor⸗ lede Auffontielſckaftsſahr 1923/24 vom 26. 6. 1023 auferlegt. Ohne Zallte am derung itt ſie zabebar zur Hälfte am 1. Auauſt ioes zur Monats— Januar 1924. Wird ſie nicht im Laufe des Fälligkeits⸗ 5 zahlt, ſo wächſt ſie monatlich um 15 Prozent, vom vierten Forſchrifterum 20 Prozent manatlich. Es aibt keinerle beſondere elondereen über Stundung oder Ermäßiaung. Wird dennoch aus gegen Fen Gründen Stundung erfeilt, ſo ſoll es nicht anders als 31. Lon di Prozent Monatszinſen und gegen Sicherheit geſchehen. 1 12. eſer einmaligen Abgabe werden alle betroffen, die am Aaſenen 2 vermögensſteuerpflichtig mapen. natürliche. ſuriſtiſche krlend nd Bermögensmaſſen. Das Brotverſorgungsgeſetz hat ſüblen. d auf den 31. 12. 1022 eine Steuerſchuld entſtehen laſſen wichtin en Fältiakeit aber binausaeſchoben iſt. Dieſe Feitſtellung wnasane Aus ihr eraibt. ſich, daß ein inzwiſchen Verſtorbener. der n en ſetberfgealte war, nach beſteuert wird, die Abaabeſchud Nades Lalteen Nachlaß. Es iſt ferner abgabepflichtia der im April Sr 777 22 „„ 5 771 der 11477 1251 „ermögene ſe ins Ausland verzogene Nusländer. Aenderungen des ſabe. Saltendes ſeit dem J. 1. 1925 find oßne Einfluß auf die Ab⸗ wer ſeitdem ſein ganzes Vermögen verloren hat. muß bſt. aedes ge Die Höbe der Abgabe bemißt ſich nach Stand und zebebenen zemögens nom 31. 12. 22, alſo nach der im April 1928 ab. eichnen 5 dermögeneſteuererkiärung. Wer Zwangsanleihe nicht zu 9 ate, wer alſo am 31. 12. 22 nicht über 400 000 Mark Ver⸗ A0 döher)(bei Klein⸗ und Altersrentnern iſt die Grenze weſent⸗ Renderun bleibt auch von der Brotverſorgungsabgabe frei. Eine ſeechtsmittez des Zwangsanleihebetrages im Veranlaaungs⸗ oder .aungsabaverkahren wirkt ohne weiteres auch auf die Protver, egeben. gabe. Selbſtändige Rechtsmittel gegen dieſe ſind nicht Da duß ſo ſan Abgaberflich iae die Höhe keiner Abaabs lelbſt berechnen acht iſtüte man annehmen. daß ihm dieſe Berechnung ſehr leicht dileibebeſch„Das iſt aber nicht geſchehen. Solange der Zwanas⸗ e für Nele nicht zugeſtellt iſt. beſteben alle Zweifel ungelöſt fort, n Veranlaauna aufaeworſen ſind. z. B. Zweifel über die don G. m. 5..⸗Anteilen, Aktten ohne Steuerwert, über Gebäudes(Miethaus, Villa oder vermietetes ge⸗ uges noftüct über die Höhe und Zuläſſiagkeit des Drei⸗ gez dering, ſa uſw. Berechnet der Steuerpflichtige ſeine Abgabe zablten Bet bat er 18 Proz. Zuſchlag monatlich auf den zu wenig 8 er rag zu kragen. ob er entſchuldbar irrte. iſt gleſchaültia. ſhrrſcheintſchdiel ſe erbalt er ein Geld mit 5 Proz. Anfen aber 855 nicht ſo bald und kehr entwertet zurück.— Dle Abgabe 8 r nicht vom aanzen zwangsanleihepflichtigen Vermögen gen. nümli 155 vielmehr gewiſſe Vermögensgegenſtände ouszuſchei⸗ m te, welche die Geldentweritung am wenigſten mit⸗ 85 iethä Und hier treten neue Zweifel auf. Auszuſchelden Peuerwert düer und kleineren Villen mit weniger als 50 000 Mk. die Bauylätze. dſe feſtyersinslichen inkändiſchen Wert⸗ werßfz arakter de mon es G papiere, ausländiſche feſtverzinsliche Wertpapiere mit niedrigerer Valuta(DOeſterreich, Ungarn. Rußland), Vermögensgegenſtände, die mit dem Marktpreiſe oder Kurswert vom 31. 12. 1922 einzuſetzen waren, endlich Hypotheken in Reichsmark. Ob Barbeſtände. Bank⸗ guthaben und nicht huypothekariſch geſicherte Forderungen ebenfalls abzuſetzen ſind, erſcheint zweifelhaft. Rechtsanwalt Fürwohr bejaht in den„M. N..“ vom 19. Juli dieſe Frage, während Juſtizrat Dr. Wünſchmann in den„Leipz. N..“ ſie unter Berufung auf den Geſetzestext verneint, wenn er auch zugibt, daß eine derartige Aus⸗ legung allen vernünftigen Ueberlegungen Hohn ſpricht. Was heißt es nun, wenn das Geſetz ſagt, daß von ſenen Teilen des Vermögens die Brotabgabe nicht erhoben werden ſoll? Bei 6 000 000 Mark Ver⸗ mögen betrug die Zwangsanleihe 294 000 Mk. Sind nun 2 000 000 Mark abgabefreie Vermögensteile vorhanden. ſo ſind zwei Rech⸗ nungen möalich. Das abgabefreie Vermögen betrügt ein Drittel des zwangsanleihepflichtigen Vermögens, alſo die Abgabe zwei Drittel von 294 000 Mark, d. f. 196000 Mark Man kann aber auch den Zwangsanleihebetrag auf 6 000 000— 2 000 000 4 000 000 erxrech⸗ nen, der nur 144000 Mark ausmacht. Da die letztere Berechnung für den Steuerpflichtigen die günſtigere iſt und das Geſetz ſelbſt über die Frage ſchweigt, ſo wird man dieſe zugrundelegen können, wobei man jedoch gefaßt ſein muß, daß die Frage von ſeiten der Finanz⸗ ämter wohl umgekehrt beantwortet werden wird. Wie ſteht es, wenn nach Abzug der abgabefreien Teile weniger als 400 000 Mark, die bei der Zwangsanleihe frei waren, übrig bleiben? In Anleh⸗ nung an die obige Auslegung müßte ein derartiger Pflichtige ab⸗ gabefrei ſein. Werden abgabefreie Vermögensteile ausgeſchieden. ſo müſſen auch die Schulden mit ausgeſchieden werden, die zu ihnen in beſonderer Beziehung ſtehen. Das iſt von beſonderer Bedeutung für alle Hypotheken. Hatte jemand 5 000 000 Mark Rohvermögen, da⸗ runter ein Wohnhaus mit 2 000 000 Mark und an Schulden 600 000 Mark Hypotheken, ſo wäre die Rechnung 5 000 000— 2 000 000— 600 000, alſo abgabepflichtiges Vermägen 2 400 000 Mark nicht rich⸗ tig. Statt deſſen müßte angeſetzt werden, 5 000 000— 2 000 000, alſo abgabepflichtig 3 000 000 Mark. Dieſe Auslegung entſpricht allge⸗ meinen Steuergrundſätzen. Das Geſetz ſchweigt auch hierüber. Der Steuerpflichtige muß die abgabefreien Teile bei der Zahlung bezüg⸗ lich Art und Umfang nachweiſen. Völlig unklar iſt, wie das Geſet ſich den Nachweis der Art und des Umfanas der freien Vermögens⸗ teile denkt. Iſt ferner die Ausſcheidung nur möglich. wenn die freien Vermögensteile bei der Zahlung nachgewieſen werden, oder genügt auch ein ſpäterer Nachweis. Dieſe kurze Aufzählung maa veran⸗ ſchaulichen, welche Menge von Zweifel das Brotverſorgungsgeſetz in ſich birat. Es wäre dringend geboten. daß der Reichsfinanzminiſter durch eine Ausführungsverordnung die nötige Aufklärung chafft. Die Abgabe ſelbſt iſt wertbeſtändig gemacht. Ausgehend von einem Mindeſtbetrag des Sechsfachen der Zwangsanleihezeichnung richtet ſich die Abgabe nach dem Rogagenpreis im Durchſchnitt der erſten Julihälfte. Bei 120 000 Mark Roggenpreis ſind 100 Prozent der Abgabe zu zahlen. Es war von vornherein erſichtlich, daß der urſprünglich für den 1. Auguſt porgeſehene Abgabebetrag von dem Dreifachen der Zwangsanleihezeichnung weit überſchritten würde, da der Roggenpreis bereits Anfang Juli eine aufſteigende Tendenz zeigte. Nunmehr iſt nach Bekanntgabe des Reichsfinanzminiſteriums zum 1. Auauſt das Zehnfache des Zwangsanleihebetrages, der ſich nach Ausſcheidung der abgabefreien Vermögensteile ergibt, bei der zuſtändigen Finanzkaſſe einzuzahlen. Anleiheſtücke gibt es für dieſe Zählung nicht, da es ſich hier um eine reine Abgabe und nicht wie bei der Zwangsanleihe um ein Darlehen handelt. Steuerfragen Jur Auskunftspflicht der Sleuerzahler Die machſende Belaſtung der Finanzbehörden hat dazu geführt, daß die Finanzämter in Neee Umfange ſich vorgedruckter formularmäßiger Rundfragen bei den Steuerpflichti bedienen, um auf dieſem Wege die Angaben der Steuerpflichtigen in den Steuererklärungen zu ergänzen. Dieſe Formulare enthalten, da ſie für eine große Anzahl Steuerpflichtiger ſchematiſch zuſammengeſtellt ſind und meiſt in ihrer Geſamtheit beantwortet werden ſollen, eine Fülle von Fragen, deren Ausfüllung für ſteuerpflichtige Gewerbe⸗ detriebe eine ſtarke Arbeitsbelaſtung erfordert. In dieſem Zuſam⸗ menhang iſt eine Entſcheidung des Reichsfinanzhofs non Wert, welche in einem Urteil vom 14. November 1922 die Auffaſſung ver⸗ tritt, daß eine ſchriftliche Auskunft des Steuerpflichtigen nur dann verlangt werden kann, wenn dieſer die Einſichtnahme in die Bücher vermeiden will. Das Finanzamt habe alſo in erſter Linie mangels genügender Klarheit der Steuererklärung dem Steuerpflichtigen an⸗ heimzuſtellen, den Bücherbeweis anzutreten oder aher ſcheiftiche Auskunft auf die aufgeworfenen Sacet erteilen. Die ſchriftliche des Finanzamts durch ntwortung der ſchriftlichen Anfragen gemäߧ 207 Reichsabgabenordnung beſtehe alſo nur zu⸗ „gunſten des Steuerpflichtigen, um ihm Gelegenheit zu geben, die in vielen Fällen den Betrieb ſtörende Büchervorlage zu vermeiden. In dem dem Urteil zugrunde liegenden 5 tte die ſteuerpflichtige 5 die Beandwortung einer gro nzahl formularmäßiger ragen mit der Begründung abgelehnt, daß eine Einſichtnahme in die ordnungsgemäß geführten dem Finanzamt die gewünſchte Klarheit verſchaffen werde. Das Finanzamt hatte unter Androhung von Geldſtrafen erneut verlangt, daß der als Anlage zu der Steuer⸗ erklärung verſandte Fragebogen beantworter werden müſſe. Bei der herauf eingelegten Beſchwerde und Mechtsbeſchwerde entſchied ſchließlich der Reichsfinanzhof das Anerbieten, dem Finanzamt die ordnungsgemä Feenen Bücher zur Einſicht vorzulegen, auf Grund des§ 207 Reichsabgabenordnung genſüge, die Beantwortung der geſtellten Fragen zunächſt zu vermeiden. Erſt nachdem das hätte überzeugen können, daß auch der Inhalt der Geſchäftsbücher die aufgetauchten Zweifel nicht reſtlos beſeitigen konnte, wäre es zur Stellung weiterer Fragen bexechtigt geweſen. Zu der Ableh⸗ nung der Einſichtnahme in die Bücher und Aufbürdung der Arbeit der Aufklärungsabteilung auf die ſteuerpflichtige Firma war jedoch das Finanzamt nicht befugt. 90 In dieſer Entſcheidung des Reichsfinanzhofs wird nüber dem vielfachen Auskunftsverlangen der Fausdusbebsörben, 8 ſich angeſichts der Fülle der neuen Steuern in Zukunft noch ver⸗ mehren dürfte, feſtgeſtellt, daß das Angebot der Einſichtnahme in die Geſchſſftsbücher die Beanwortung der den Inhalt der Bücher hetreffenden Fragen erübrigt und es den Gewerbetreibenden auf Grund obigen Urteits und des J 207 der Reichsabgabenordnung an⸗ heimgeſtellt iſt. zwiſchen der Beantwortung der Anfrage oder der Vorlage der Geſchäftsbücher zu wählen. Rechtsfragen des filſtags Wann kaun man rechtmäßig die Geldentwertung als Verzugs⸗ ſchaden beanſpruchen? Daß man grundſätzlich für die Zeit, während welcher ſich der Schuldner in Verzug befindet, die Entwertung des Geldes als Ver⸗ zugsſchaden beanſpruchen kann, dür nachdem das Reichsgericht ſich zu dieſer Frage beſahend geäußert hat, nicht mehr angezweifelt werden. Schon der Reichsſuſtizminiſt batte im Reichstage darauf bingewieſen. daß der Gläubiger mit dem K 288 Abf. 2 B. G. B. ſich behelfen könne, welcher beſagt, daß, falls der Schuldner in Verzug gerüt, er dann auch den weiteren Schaden zu tragen hat. Unter dem weiteten Schaden, alſo mehr als die Verzugszinſen, wird in der herr⸗ ſchenden Rechtslehre und Rechtsſprechung der Schaden verſtanden, 5 dem Gläubiger infolge der Geldentwertung in der Zeit zwiſchen ieferung der Ware und Zahlung des Schuldbetrages entſtanden iſt. Nun wiſſen viele Geſchäftsleute leider nicht, wie ſie es richtig anfan⸗ gen, den Schuldner in Verzug zu bringen. Sie fordern vielfach in ſedem Falle, ohne daß die rechtlichen Vorausſetzungen porliegen, Schadenserſatz für die Geldentwertung und ſind höchſt erſtaunt, wenn der Schuldner mit Recht dieſe Leiſtung ablehnt und nur den Nomi⸗ nalbetraa der Rechnunsg bealeicht. Jinanzamt ſich durch Einſichtnahme der Bücher gegebenenfalls davon ſt Vorausſetzungen des Verzuges ſind: Fälligkeit der Leiſtung. Mahnung des Schuldners und ſchuldhafte Nichtleiſtung. Meiſt fehlt eg an einer richtigen Maßnung des Schuldners. Die Mabnung iſt eine Erklärung, durch die der Gläubiger den Schuldner auffordert, die Leiſtung zu bewirken. Die herrſchende Rechtslehre und Rechts⸗ ſprechung verlangt, daß dies ſchriftlich geſchieht und zwar in aus⸗ drücklichen Worten. Die Zuſendung emer Rechnuna iſt im all⸗ gemeinen nicht als Mahnung aufzufaſſen, ſie ſoll nur den Schuldner über den Betrag ſeiner Schuld unterrichten. Die wiederholte Zuſen⸗ dung einfacher unquittierter Rechnungen iſt nach der herrſchenden Auffaſſung eine Mahnung. Die Ueberſendung quittierter Rechnungen oder einer Berechnung mit der Bitte, das Weitere wegen der Zah⸗ ſung zu veranlaſſen, ferner der Poſtauftraa ſind dagegen deutliche Mabnungen. Der Eläubiger wird aut daran tun, ſich eines Bewei⸗ ſes dafür zu ſichern, daß er auch wirklich gemahnt hat. damit der Schuldner die Mahnung im Prozeß nicht abſtreiten kann. Am ſicher⸗ ſten geſchiebt deshalb die Mahnung durch eingeſchriebenen Brief, von dem man ſich eine Abſchrift zurückhält. Viel einfacher und praktiſcher iſt das Suſtem der„Selbſtinver⸗ zuaſetzung des Schuldners in dem Augenblick der Schuldentſtehung. Man bewirkt dies auf folgende Weiſe: Hat man eine beſtellte Ware zu liefern und iſt es zweifelhaft. daß man bei Uebergabe der Sen⸗ dung ſofortige Kaſſe erhält, oder hat man eine Arbeit geleiſtet, die der ſofortigen Barzahlung barrt, ſo ſende man dem Schuldner die Rechnung und füge derſelben folgende Notiz binzu:„Der täglichen Geldentwertung wegen bitte ich um Bezahlung der vorſtehenden Summen bis zum 12. ds. Mts.“ Es iſt dabei aber zu beachten, daß man, wenn man die Wirkung der Inverzugſetzung herbeiführen will, nicht Redensarten gebrauche, wie Zahlung erbitte innerhalb 2 Tagen oder Zahlung ſofort, ſondern man muß einen beſtimmten Kalender⸗ tag angeben. bis zu welchem ſpäteſtens die Zahlung erfolgen muß. Hat man das getan und hat der Schuldner nicht bis zum beſtimmten Termin Zahlung geleiſtet, ſo iſt er gemäߧ 284 B. G. B. in Verzug gekommen und er hat gemäߧ 288 Abſ. 2 die Geldentwertung als Verzuasſchaden zu bezahlen, die ſeit dem Tage, an welchem er zah⸗ len ſollte, eingetreten iſt. 2 Das Verbot einer fremden Beſatzungsbehörde iſt kein „geſetzliches Verbol“. Die Klärung der Frage, ob Verbote, die von fremden Be⸗ ſatzungstruppen ausgehen, als geſetzliche Verbote im Siane der deutſchen Geſetze zu behandeln ſind, iſt für den deutſchen Handel ungeheuer wichtig. Denn Verträge, Rechtsgeſchäfte die gegen ein geſetzliches Verbot verſtoßen, ſind nach§ 134 BGB. nichtig. Das Reich⸗gericht hat nunmehr im Gegenſatz zum Oberlandesgericht Zweibrücken ausgeſprochen, daß die Nichtigkeit eines Vertrages Richt ſchon durch den Verſtoß gegen das Verbot einer fremden Be⸗ ſatzungsbehörde begründet wird. In den reichsgerichtlichen Ent⸗ ſcheidungsgründen hierzu heißt es unter anderem wörtlich: Unter den geſetzlichen Verboten im Sin ie des 5 134 5B. können, ſomeit es ſich um Rechtsgeſchäfte handelt. die auf deutſchem Boden wurzeln und deutſchem Rechte unterſtehen, nur ſolche geſetz⸗ liche Anordnungen verſtanden werden. die vom Reiche ader inner⸗ halb der ſachlichen unh gebietlichen Zuſtändigkeitsgrenze von den Ländern erlaſſen worden ſind. Anordnungen, die von fremden Be⸗ ſatzungsbehörden für das von ihnen beſetzte deutſche Gebiet erlaſſen worden ſind, können, auch wenn dieſen Beſatzungsbehörden nach all⸗ gemeinen pölkerrechtlichen Grundſätzen oder nach beſonderen mit dem deutſchen Reiche geſchloſſenen Verträgen die geſetzgebende Gewalt für das beſetzte Gebiet in gewiſſen Grenzen zuſteht und die Anord⸗ nungen ſich in dieſen Grenzen halten, nicht als geſetzliche Verbote im Sinne des§ 184 BB. gelten. Nur Verbote, die von deutſchen Behörden erlaſſen ſind, die hervorgegangen ſind aus deutſchem ſitt⸗ lichem Empfinden und deutſchem Rechtsbewußtſein und die den deutſchen Bedürfniſſen Rechnung ragen, ſind vom Geſetzgeber ge⸗ meint. Nicht dagegen Anordnungen fremder Mächte, die ohne Rück⸗ ſicht auf deutſches Rechtsempfinden und die deutſchen wirtſchaftlichen Verhältniſſe außerhalb der durch das Völkerrecht gezogenen Grenzen erlaſſen worden ſind.(III 323/22.— 2. Mai 1923.) Nus der Fozialverſicherung Die Beitragsklaſſen der Angeſtellten ⸗Verſicherung Das am 4. Juli vom Reichstag verabſchiedete, am 13. Juli verkündete Geſetz hat die Leiſtungen und Beiträge dekanntlich er⸗ heblich erhöht. Vom 1. Auguſt 1925 an iſt der Zrundbetrag und der Kinderzuſchuß verzehnfacht, die jährliche Teuerungszulage auf 360 000 Mark bei Ruhegeld und Witwenrente und auf 189 000 Mark bei Waiſenrente feſtg.Vom gleichen Zeitpunkt an gelten fol⸗ gende neue Gehaltsklaſſen und Beiträge(Klaſſen 13—23): Monatsgehalt Beitrag monatlich bis 180 000 Mk. 5 000 Mk. 180 000— 360 000„ 10000„ 360 000.— 540 00 17000„ 540 000— 720 00%0„ 24000„ 720 000— 990 000„ 32 000„ 990 000—1260000„ 42 000„ 1260 000—162000%„ 54000 1620 000—108000„ 68 000„ 1980 000—2 430 00„ 82 00„ 2430 000—2970000„ 100 00„ über 2970000„ 124000 Die neuen Marken ſind von Ende Juli an bei der Poſt er⸗ hältlich. Alle Verſicherten, deren Enigelt monatlich weniger als 60 000 Mark beträgt, müſſen vom 1. 5 an den Beitrag in Klaſſe 13 entrichten. Lediglich für Jult bleſhen für Lehrlinge, ſoweit e einen monatlichen Entgelt unter 60 000 Mark erhalten, noch die Gehaltsklaſſe 12 beſtehan, mit der Maßgabe, daß für ſolche Ver⸗ ſicherte, deren Verdienſt den Betrag von monatlich 12 00 Mark —1— 8 F in Gehalisklaſſe 8(monatlich 1190 Mark) r iſt. Die Verſicherungspflichtgrenze iſt, wie ſchon im Parteg Mittagsblatt gemeldet, vom 1. Juli ab auf 78 Millionen ark Jahresperdienſt im unbeſetzten Gebiet und guf 96 Millionen Mark im beſetzten Gebiet und im Einbruchsgebiet feſtgeſetzt worden. Für Verſicherze, die auf Grund einer Vebensverſicherung von der eigenen befreit ſind(Halbverſicherte), entrichtet der Arbeitgeber die Hälfte des Beitrags ihrer Gehaltsklaſſe. Entſpricht die Hälfte nicht einem der neuen Beträge, ſo iſt der nächſthöhere zu entrichten. Bei der Frage. ob ein Angeſtellter auf Grund ſeines Jahresarbeitsverdienſtes noch der Verſicherungspflicht unterliegt oder ab er die Verſicherungspflichtgrenze überſchritten hat, merden die mit Rückſicht auf den Famikienſtand bezahlten Zulagen (Frauen- und Kinderzulage) nicht angerechnet. Sie werden aber mitgerechnet bei der Feſtſtellung, in welcher Gehaltsklaſſe die Bei⸗ kröge zu entrichten ſind. Schließlich iſt zu Gunſten ſämtlicher Ver⸗ ſicherter beſtimmt, daß alle in der Angeſtellenverſicherung erwor⸗ benen Anwartſchaften bis zum 31. Dezember 1922 als auf⸗ Mödte Werbekralt ist die Zeitungs-Anzeige zur richtigen Zeit in der richtigen Abfassung in der riehtigen Form in der rlehtigen Zeitung S281 NMannneimer Gencral-Ameiger —— 6. Seite. Nr. 349 Han Benz& Cie. Rhein. Automobil- und Motorenfabrik.-G. Mannheim Die Einigung vollzogen.— Die Kündigung des Schebera- Vertrages aufrechterhalten.— Schapiro und Dresdner Bank im Aufsichtsrat.— Ankündigung einer Kapitazerhöhung Die Verhandlungen zwischen den beiden Gruppen Benz- eeeee, e zogen sich mehr als vorausgesstzt worden war, in die Länge. Statt um 5 Uhr kennte die Sitzung erst kurz vor 7 Uhr wieder eröffnet Werden. In der Zwischenzeit war offenbar zwischen den Parteien zähe um die einzelnen Positionen gerungen worden; die Sitzung selbst aber konnte, da die Reibungsflächen außer- halb der Versammlung beseitigt worden waren, einen raschen Verlauf nehmen. Der Vorsitzende wiedereröffnete sie mit Worten des Dankes an die Aktionäre für ihre große Nachsicht; trotz eifrigster Arbeit sei es nicht gelungen, die Verhandlungen in kürzerer Zeit zu erledigen. Für die Schapiro-Gruppe erklärte hierauf Justizrak Dr. Gott- schalk, er sei in der angenehmen Lage, den vormittags estellten Vertagungsantrag zurückzuziehen, nachdem er von er Verwaltung in liebenswürdigster Weise die erbetenen Auskünfte erhalten habe. Er könne weiter erklären, daß seine aus voller Ueberzeugung der vorgelegten Bilanz und den Verwaltungsanträgen zustimme, da sie sich überzeugt habe, daß die Verwaltung musterhaft gearbeitet habe. Der Vorsitzende dankte dem Vorredner und die Versammlung trat in die Tagesordnung ein. Unter Fest- setzung der Dividende auf 300% und Ermächtigung der Ver- waltung zur teilweisen Selbstversicherung würden die An- träge der Verwaltung einstimmig genehmigt. Bei Punkt 3 der Tagesordnung, Wahlen zum Auf. sichtsrat, bemerkte der Vorsitzende, die Aktionäre wüßß- ten, daß die Benzgesellschaft mit der Gruppe Schebera, und was damit zusammenhänge, in einem Vertragsver- hältnis gestanden habe. Dieses Vertragsverhältnis wurde von Benz gekündigt und es sei bereits gesagt worden, daß in der Pause zwischen den Sitzungen Verhandlungen zu führen waren über die Ge- staltung neu abzuschließender Vereinbarungen, der neuen Lieferungs- und sonstigen Verträge. Diese Verhandlungen seien beendet und die Vereinbarungen kurz vor Wieder- eröffnung der.-V. unterzeichnet worden. Die Ver- Waltung habe, da die Gesellschaft nun in ein neues, hoffent- Iich beiderseits befriedigendes, Vertragsverhältnis mit der Schebera-Gruppe eingetréten sei, den Wunsch zum Ausdruck zu bringen, zwei Herren in den Aufsichtsrat zur Zuwahl vor- zuschlagen. Hierauf wurden die Herren Dipl.-Ing. Ja cob Schapiro-Berlin und Bankdirektor Ernst Loeb(Filiale der Dresdner Bank) Mannheim, einstimmig neu in den Aufsichtsrat gewählt. Nachdem die zwischen den Benzwerken und der Schapirogruppe bestehenden Differenzen nunmehr durch die erwähnten ncun Vereinbarungen ausgeglichen sind(durch welche die bisherige der Herren Schapiro in Fortfall kommt und durch einen Vertretervertrag ersetzt wird und wonach die Benzwerke in Berlin wieder eine eigene Filiale er- richten), wird einer alsbald einzuberufenden ao..-V. die Erhöhung des Grundkapitals der Firma Benz& Cie. in Vorschlag gebracht werden. Wie der Vorsitzende betonte, könne über den Umfang dieser Kapitalerhöhung und über die Modalitäten heute noch nichts Genaues gesagt werden, da dies bei den ständig wechseln- den Währungsverhältnissen bzw. der fortschreitenden Ent- wertung der Mark sich ändern könnte. Die Kapitalerhöhung sei nicht gerade sehr dringend, aber angesichts der wirt- schaftlichen Verhältnisse, der ungeheuerlichen Erhöhung der Rohmaterialien, der Arbeitslöhne usw. sei die Bewirkung einer Kapitalerhöhung ein Postulat der prakti- schen Vernunft. Mit abermaligen Worten des Dankes über die gezeigte Langmut der Aktionäre wurde hierauf die Versammlung vom Voörsitzenden geschlossen. Deutsch-Südamerikanische Export- und Import-.-., Mannheim Wie wir hören beabsichtigt die Gesellschaft einer dem- nächst einzuberufenden ao..-V. die Erhöhung des Aktienkapitals um 30 Millionen Stammaktien, mit Dividendenberechtigung für das laufende Geschäftsjahr(in- kolge Verlegung des Geschäftsjahres läuft dieses vom 1. Mai bis 31. Dezember) vorzuschlagen. Zu welchem Kurs die Aus- gabe der neuen Aktien erfolgt steht noch nicht fest, weil dies von den Wirtschaftlichen Verhältnissen zur Zeit der.-V. abhängt, es ist unserem Vernehmen nach jedoch an ein ünstiges Bezugsrecht gedacht, wobei etwa auf zwei alte ktien eine junge entfallen dürfte. Pfälzische Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh. Bei dem Institut betrug zu Ende des ersten Halbjahres 1923(alles in Millionen Mark), der Pfandbriefumlauf 551,13 9888 473,52 Ende 1922, 464,38 30. Juni 1922, 464.09 Ende 1921). Er erfuhr somit im ersten Halbjahr 1923 eine Zunahme um 7751. Der Bestand an Registerhy po- theken stellte sich auf 472,78 und 87,47 Millionen Mark Er- satzdeckung(gegen 465,36 und 15,88 Exsatzdeckung Ende 1922, 464.43 und 11,78 Ersatzdeckung am 30. Juni 1922, 439, 26 und 12.95 Ersatzdeckung Ende 1921). Der Umlauf an Kom- munalobligationen 105 am 30. Juni 1923(in Milli- onen Mark) 262.36, Ende 1922 109,66, 30. Juni 1922 29.31, Ende 1921 30,82; er erfuhr also im ersten Halbjahr 1923 eine Meh- rung um 123 Millionen. Der Bestand an Kommuna!- darlehen belief sich am 30. Juni 1923 auf M. 300,08 Mill. gegen 112,78 Ende 1922, 36,18 am 30. Juni 1922, 35,75 Ende delsblaſt des Nannheimer Gen ——(— Rheinische Handelsbank.-., Mannheim Die Gesellschaft beruft eine ao..-V. zum 21. d. M. ein, die Beschluß zu fassen hat über die Erhöhung des Grundkapitals von 100 Mill. auf 210 Mill. 4 durch Ausgabe von 105 Mill. 4 Stammaktien und 5 Mill. 4 7proz., mit 20 fachem Stimmrecht ausgestatteten Aktien. * Bank für wertbeständige Anleihen.-G. in Berlin. Unter dieser Firma haben die Bank für Landwirtschaft in Berlin, die Braunschweigische Staatsbank, Deutsche Giro- zentrale, das Bankhaus F. W. Krause u. Co. in Berlin, Gebr. Röchling Bank, Deutsche Standard Bank Hamburg und die Bankfirma Richard Lenz u. Co. eine Bank gegründet, welche als wertbeständige Darlehensgesellschaft, insbesondere Dar- lehen an Körperschaften des öffentlichen Rechts gewähren und unter deren Bürgschaft wertbeständige Schuldverschrei- bungen ausgeben soll. Das Grundkapital beträgt 725 Mill. Stammaktien und 29 Mill. Vorzugsaktien. Vom Aktien- kapital sind 100% gleichzeitig als Reserve einzuzahlen. Die Bank sieht bei ihren Darlehensgeschäften Goldmark- Grundlage vor, um volle Wertbeständigkeit zu erzielen, und die bei den Warenpreisen für Roggen, Kohle und Kali ent- stehenden Schwankungen zu vermeiden. Wie mitgeteilt wird, sei die Ausgabe von Goldobligationen binnen kurzem zu ęrwarten, da die Bank bereits große Darlehensgeschäfte in Vorbereitung habe. *Disconto-Gesellschaft, Berlin. Die von der.-V. ge- nehmigte Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz gelangen in vorliegender Nummer zur Veröffent- lichung. Getreidekredit-.-G. in Magdeburg. Die Verwaltung beubsichtigt, um ihre Dienste dem gésamten provinzial- sächsischen Getreidehandel zur Verfügung stellen zu können, in Halle eine Niederlassung zu errichten. Die er- forderlichen Vorbereitungen sind bereits im Einvernehmen mit führenden Halleschen Getreidefirmen in die Wege ge⸗ leitet worden, so daß die Eröffnung demnächst erfolgen dürkte. Die.-V. wird über die Erhöhung des Aktien- kapitals um 1½ auf 2% Milliarden„ beschließen. * Saline Ludwigshalle in Wimpfen a. N. Die ao..-., in der 23 Aktionäre mit 13 709 Stimmen vertreten Waren, beschloß antraggemäl die Erhöhung des Grund- um 8 auf 17 Mill. 4 durch Ausgabe von ab 1. Januar 1923 gewinnberechtigten 8000 Stück Stammaktien, so daß sich das Grundkapital nunmehr aus 16 Mill. Stamm- und 1 Mill. Vorzugsaktien zusammensetzt. Die neuen Aktien werden von einer aus der Handels- und Ge- Werbebank Heilbronn.-., der Rümelinbank.-G. Heil- bronn, der Süd d. Discontogesellschaft Mann- heim und dem Bankhaus Bernheim u. Co., Stuttgart be- stehenden Bankengruppe zum Kurs von 1000 pdt. übernom- men mit der Maßgabe, den alten Aktionären ein Bezugsrecht :1 zu 1000 pCt. zuzüglich Bezugsrechtssteuer und Schluß- notenstempel einzuräumen, während die restlichen 6 Mill. 4 zur Verfügung der Verwaltung zu halten sind.— Direktor Frik führfe zur Begründung der noch in der.-V. am 16. Juni als damals noch nicht so dringend angesehenen Ver- mehrung des Aktienkapitals aus, daß die unvorhergesehene eeee beispielslose Teuerung schon jetzt eine Erhöhung des Kapitals notwendig erscheinen lassen. Den Aktionären würde nur ein kleines, aber sehr billiges Bezugs- recht eingeräumt, da durch die freie Verwertung der Aktien dem Unternehmen sehr große Mittel zugeführt werden könn- ten. Auf die Anregung àaus Aktionärskreise,, den bisherigen Aktionären ein Bezugsrecht:1 zum Kurs von 30 000 bis 50 000 pCt. einzuräumen, wodurch der Gesellschaft sofort größbere greifbare Mittel zur Verfügung stehen würden, er- widerte der Vorstand, daß die Verwaltung auch schon ähn- liches beraten habe, daß jedoch die Verwertung am Effekten- markte für die Gesellschaft günstiger sei. Nur ein Teil der neuen Aktien solle, wenn Mittel benötigt würden und die Börsenlage günstig sei, abgestoßen werden; ein Teil der Aktien solle zur eventuellen Verwertung für Beteiligungs- und Angliederungszwecke dienen. Das Stimmrecht der Vorzugsaktien wurde vom 8- auf das 10 fache verdoppelt. Die.-V. erteilte ferner der Verwaltung die Ermächtigung, die Art und Höhe der Versicherungen zu bestimmen. Tafel-Salin- und Spiegelglasfabriken.-., Fürth i. B. Bei gutem Geschäftsgand kam die Gesellschaft beim Inlands- absatz nicht immer auf ihre Kosten, Was durch das sich gut entwickelnde Auslandsgeschäft ausgeglichen wurde. Nach Abzug der Unkosten und.,7(0,3) Mill. 4 Abschreibungen und nachdem vorweg die Vergütung für Aufsichtsrat und Vorstand abgesetzt sind und die Steuerrücklage auf 65,0(5,0), Werkerhaltungsfonds unter gleichzeitiger Ueberführung nicht mehr bedingter Reservekonten auf 25,0(2,5), der Fonds für Soziale Fürsorge auf 10(1) Mill. erhöht sind, verbleibt ein Reingewinn von 147,(5,1) Mill. Daraus werden be⸗ kanntlich 400(25 bzw. 12,5) Prozent Dividende auf 35 (7,2 bzw. 7,8) Mill. Stamm- und 6(6 bzw. 3) Prozent auf .5(0,3 bzw. 0,3) Mill. Vorzugsaktien erteilt. Aus der Bilanz(in Millionen AI): Kreditoren 464,2(11,1), Avale 41,0(0,4), Debitoren 667,2(41,6), Vorräte 225,6(0,8), Effekten 2,0(2,0), Kassa 3,6(0,8). Sämtliche Anlagewerte je 1. Im neuen Geschäftsjahr sei bisher der Geschäftsgang rege gewesen. Ueber die Aussichten lasse sich jedoch nichts voraussagen. Devisenmarkt Mannbheimer Devisenmarzkt, 1. Aug..30 vorm.) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: New Tork 1000 000, Holland 393 200, London 4475000, Schweiz 178 600, Italien 43300. Brag 29 500. Die Mark wurde bei Börsenschluß und nachbörslich mit 0,0001 1 000 000 4 für den Dollar aus New Lork gemeldet. New Tork, 31. Jull.(AS) devisen. 20. 51. 0. 31. 20. 31. Frankreioh.96.81 Schwelr 17.85 17.85 Spanlen 14.24 14.20 .57.58 itallen.35.33 1921. Die 0 im ersten Halbjahr 1923 belauft sich sonach auf I. 187,30 Mill. Belglen.83.75 England ———————̃ñ———— 19 K Kurse der Federal Reserve Bank, New-Tor lür Reparationslieterungen im reien Verltehr nach Frankreich · De. 1 Goldmark 1 Goſdmakf Goldmark Goldmark 1 Goldra tum= französ. belgische 1 SPapiermarl SDollat 1923 Franken Franken skudos— 16. J..086.922 5,527 59 554.073— .086.978 5,605 59 554,073 40 18. J..072.,942 5,645 50 554,073 d 19. 7. 4017 48711 5685 19 405,431 desg. 20. 7..051.5223 5,782 170 405,431 4 21. 7. 4,010 4711 5,867 1759 405,431 dessd· Wochendurchschnittskurse: .id%%, 4½%ç!%4 84%%%% desg Da- 1 Dollar I engl. Piund I frz. Frankenſi belg. Frank.“ 1 r. ium Papiei-Mk. Papier-Mk.=Papier-Mk. Papier-Mk. Pap 157700 16. 7. 250 C00T 148 325,000 14 575,000 12 I00,00 10 770000 17. 7. 250 000,000 1148 325,000 14 575,000 11 975,000 10 700000 18. 7. 250 000, 000 1147 528,000 14 625,000 12 030,000 10 43555 19. 7. 333 333,333 1531 200,000 19 766,507 16 300,000 14 505 20. 7. 333 383,333 1531 100,00019 600,000 16 133,333 14 3650% 21. 7. 333 333,333 1532 433,333 19 800,000 156 633,333 14 600000 Wochendurchschnittskurse: Weid.7l 280 26.281 1 057 857½,62 1 611,58s 11 307,6ũ 93475 Waren und Märkie Baumwolle.(Bericht von Knoop u. Fabarius.) Bremes. 27. Juli. Die Märkte waren durchweg schwach mit wWei men, der Tendenz und schlossen am 26. ds. wie folgt: Breme kullymiddling g. c. u. st. loko 499 045„ nom. per Kilo. mid. disp. Oktobei Dezbr. Jan. Liverpool—.—d. 12.71 d. 12.40 d. 12.35 d. 787/50 6 New-Vork 23.55 c8. 22.55/56 c8. 22.39/41 es. 22.20 08. 22.28% 936 New-Orleans 23 50 cs. 21.84 cs. 21.84 cs. 21.86 es 21ʃ. 11 Die Manipulanten des Terminmonats Juli ich Amerika haben es vorgezogen, die Position unrühmie, zu liquidieren, anstatt die Verkäufer abzudrosseln; 8le 3n. fürchteten wahrscheinlich, daß die, ihnen aus den 250 dienungen in der Folge erwachsenden Verluste den ut an der Operatior bedeutend übersteigen würden. Der dern sammenbruch dieses Monats leitete eine Baisse au te⸗ ganzen Linie ein, die unter dem Eindruck günstiger 1 berichte noch andauert. Der Markt hat sich inzwischen 0 eine Ernte von 12 Millionen eingestellt, die man anschein im kür genügend hält, den Weltkonsum zu decken. Die Basis Süden sinkt mit großer Schnelligkeit; die Verkäufer stürzen sich mit fast täglich billiger werdenden Ollerger ohne viel Gehör zu finden. Man nimmt vielfach an, daß 4 Durchschnittsstand der Ernte als höher bezeichnen wir den Stand am Ende des Monats Juni. Das würde iter günstig sein, denn in diesem Zeitraum sinkt die 60 häufig, so im vorigen Jahre von 71,2 auf 70,8, 1921 von 16 auf 64,7. Die industrielle Lage weist in keinem E del von Bedeutung Zeichen der Besserung auf: überall kubr⸗ man Bestrebungen, die Betriebe einzuschränken. Die R 18. aktion der Franzosen wirkt sich bis in den Fernen Osten 2 Das Geschäft in Bremen bleibt still, Spinner kaufen kleinen Mengen von Hand zu Mund, und Verkäufe in ne 14 Ernte werden so gut wie gar nicht getätigt. AlexA schließt ruhig für Sakellaridis 55, für Ashmouni 145 Pugerl niedriger gegen die Vorwoche. Beste Sakellaridis nofer⸗ etwa 20,25., beste Ashmouni 17., cif europ. Hafen, 1. mine: Sakellaridis November 30,45 Doll., Ashmouni Ausgie 27,75 Doll. Die Ernteaussichten in Aegypten sin denkbar günstigsten. In Indien macht der Monsum ent⸗ Fortschritte, und Preise neuer Ernte wurden nicht unwes lich herabgesetzt. London, 30. Jull.(WS) Metalmarkt.(in Cst. fur d. engl. t. v. 1018 kg.) 2405 31.0 8 bestseleot, 68.50 68.50 J Slel 24.77 6 kupferkass 65.15 68. 18 J Mlokel 130.— 130.— ink 29.48 ſ% de. 3 Monat 66.15 68.15 inn Kassa 183.75 134.83 dueoksiiber 10.50 do. Elektrol 72.50 72.25 d0. 3 Mona! 134.75 185.85[ Regulnus 20 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 31. Jull.(WS) Funkdienst.(Nachdruck verhoten). 1200 20. 31. Zuf. zus- 4000 13000 atand ut 12.50 3. kafte ſooo 10.88 10.85 Elektroſyt 14.65 14.65] Cred. Bal. 3. 60 iull.05—.— Zinn loko 30.— 30 87 zuoker gentrf.65. Septbr..38.44 Slel.50.50 ferpentin 98.77 90.l0 Dezemb..18.48 ink.32.30 Savannah 2. Mürz.14.23] Elsen 25.50 25.50 M. Ori Baum 2+ . Mal.—.18 Weldbleoh.62.62 Welzen rot Baumw. loco 22.50 22,45] Sohmalz wi 11.27 1130 Hart loko Jull—.——.—Taig.95.85 Mals loko August 21.65 21.85] Baumwsatöl 10.12.80] kehl nledr. Pr Septemb. 21.90 21 55 Septemb..99.99 höohst Pr. Oktober 21.25 21.18 Petrol. oases 15.40 15.4) detrdfr. Engl. November 21.19 21.10 tanks.50.49 Kontinent Waſſerſtanosbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Pegel 26. 27 28 30 31. 1. INteckar-Begel] 28. 27.26. 813.75.71 Schuſterinſel“).26.23.16.07.993˙00 Mannheim Kehl....89.28.23.10.08.03 Heilbronn Maxau..93.88.83.73469.67 Mannbeim..99.82.79 3. Kaub Mannheimer Wetterbericht v. 1. Aug. morgens 7 Ahe Barometer: 748,3 mm. Thermometer: 15,8 C. Niedrigſte T Nllet nachts: 15,0C. Höchſte Temperatur geſtern: 21,90 C. Niederſchlag: 4 auf den qm. Südweſt 5, aufheiternd. 1 6˙⁰ .122.12.05 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeime“ General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Si Kur Verantwortlich für den und volkswirtſchaftlichen Riterz für das Feuilleton, l. V. Kurt Fiſcher: für ichard Schönfelder; für Gekicht und Spork: Willy Mäller; für Kinche⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz für Anzeigen: Karl Hügel. 2 118 K d ſt entſcheidet Seife. E Nernfelfen enthalten nur 60% 65 9 * am 1. August erwartete Julibericht des Ackerbauamtes als S 28S9/ + —78 — S eare 23 A ere — — X Alwoch, den 1. Auguſt 1923 Benttz. ͤ———————TPTTT Abschluß am 31. Dezember 1988. Verbifudliehkeiten. ————— ů— 1 — Sorten, Zinsſcheine und Guthaben bei Ab⸗ Grundvermögen 3 5„ 800,000,000— guthabd ungsbanken 33,321.603 000 Rücklagen„„%„„„6 60„ Aachſel unde⸗ Vanten% Beniſtwen 2179.907384.000— gac vocgeſchriebene 8 Neport.— Sammerdgch Schatzanweiſungen 155,840,255,000— ſtefe%%ͤö;⁵ẽͤ 4 2280.009.900—, 585— eneege gegen 1242.678 0.050,000.600— U e auf Waren und e enwerſch iuhgen 54.98890— Gläubiger in laufender Rechnung avon am und War 25,246,718,000— Verpflichtungen für eigene Rechnung 38,078,000— Japi ſchlußtage durch Waren 1— Eigeeze uſw. gedeckt 20374 Millionen ſeitens der Kundſchaft dei Dritten benuzie Kredite 12.798.173.090— Lde tpapfere 8 80——— Ban— 2 35,79 1,428,000— uf ge tha ee eeBee Tee. N. 0c 8 ncgt o derte⸗ angige Wertpaplerez.2980.789 000— 1 00 —.. 126.156,000— e nach 3 Monaten ſällig 8 8840.520,109,000 277 112 008 000— 2 de gene an Gemeinſchafts⸗Unternehmungen 2 338.755000— eeee 271,406,480.000 Dantſu mes ligungen bei anderen Banken und darüb u3 No⸗ ulbnen 21 6 491,751,000— ſällig 585 5.291,337,000 lailender Segtnese, de ae Monaten fneg 2 E228 0. 50r,148 erg 00— 0 54.73710 000—f121, 508 17 000— Atze.408,484,000— 3* zeee Bürgſchaften— Sſ, felteer geleiſtele Bürgſchaften 42, 207 Mil⸗ Sautgebände one 10 „ 5„000,000—Sonſtige Verbindlichkeiten Nde: 777: 000eer e Bunerdobene Bioldende. 428428— Waagec e 5 12. Dr. Georg von Sſemens Fond— Konte„„%%%%„%%%%„%„„60 0 4,998— 3——* 10.88960— ebergangspoſten der enen en unier · einander. e———20.—.— 287,078,000— Zur Berteilung verblelbender Uobe ee eeeeeee 5,064, 138.000— TNork 5177560000— Durt flr800 500— — Gewinn- und Verlust-Reechnung. Haben. lungs. unte en ſtenn 188880 Vorirag aus 1921i1! 2 14,421,000— 2— deng 2,397, 749,000— ewinn aus und Wechſenl12, 88 00— der— Erhofungsheim u. dergl.) und Beiträge Sonſti 5 Geuimne 5— We ren, Wi dum Beamtienfürſorge⸗Bereiinm 291.7872000— zaog err, 000—— 05 Dauernden gungen, Sorten 2004 210 Oo0l- 28 6rn 20 auf Einrichtun-g 329,298, n„„—— da„ Bentgebünde 4884200 805,140 000.— 75 2 Ueberſchuß: Jewinn aus 1 55„„44„ 5,949,715.000— VT 14.421,000— 5664.180,000.— 4 Nart 28.053.607000— Dorf 28,698,607,000— J Unier Berbapchetrng ber borheſchlsgenen Zumeiſung von M.000,000,000 ſteuten ſich die Kücklagen am 31. Dezember 10 auf 5 Mintewen, ſo daß 6,080, 000, 000 Mark Dividenden-Einlösung. das eigene Vermögen der Bank(Kapftal und Rücklagen) Dieſe Ziſper erfahrt burch bie im Mürz 1828 erfolgte Erhöhung des Kapitals von M 800 Millionen auf M1 500 A ²˙.A Mauntheimer General- Anzeiger.(Miſtag · Ausgabe.) 0 55 and 8 349 fankenkasse Deufische Bank mn e Wir bringen hiermit zur allgemeinen nt „daß durch die Verorduung des Reichsarbeits uis vom 24. Juli 1923 die Verſicherung⸗ miniſters grenze in der Kaartervarſeng, mit Wirkung vom 30. Juli 1923 ab auf 60 Milltonen Mark feſtgeſetzt worden iſt. Die Aumeldung der hier noch wieder in die Verſicherung einbezogenen Per⸗ ſonen hat ſpäteſtens bis 6. Auguſt 1923 zu en folgen. Der Kaſſenvorſtand hat ferner auf Grund der obengenannten Verordnung am 30. Juli 0 ſchloſſen, den Grundlohn auf 120 000 zu erhöhen Mit Wirkung vom 30. Juli 1923 ab iſt di⸗ nachſtehende Lohnſtufeneinteilung feſtgeſetzt: 15 8 Beiträge 2 2 1 f 8 ] urbensderdtenſt[ 8 Anteil des E„ im Ar⸗ Ver⸗ 2 für den Kalenderlag, Can be ſich⸗ 8 den geb. erten über Mk. bis Mk.] M. M. M. M. 1 12000] 8000 2 1400 2800 2 12000 20000 16000 8400 2800 5600 3] 20000 29000 24000 12600 4200 8400 4 20000 42000 36000 18900 6300 1260⁰ 5 42000 54000 48000 25200 8400 16800 6 34000 68000 60000 3150010500 21000 71 66000 88000 76000 5090913300 26600 8386000 106000 95000 beage 16800 33600 9 106000 120000 63000 21000 42000 Die Herren Arbeitgeber ſind verpflichtet, für alle verſicherungspflichtig Beſchäftigten, deren Arbeitsverdienſt über—— höchfte Lohn ſtufe hinausgeht und bei denen der Arbeitsven dienſt höher iſt wie 51 000 pro Kalendertag die Lohnangabe alsbald, kängſtens bis 6. Auguft 1923 an unſere Kaſſe einzureichen. — nach den Beſtim mungen der.-B Es wird empfohlen,— ee Bekannt machung auszuſchneiden und auſzubewahren. Mannheim, den 30. 1928. 5550 Der—— ſal sad,Sber Faſe kauft die Schmelrerei Ferdinand Weber, C 4, 19 am Neughausplatz, Teileph. 8891 früher in Weil& Weber. tötet 2 N. FNent„NiebbaaL SCHWABEN, NiICOSCHWAB. Ludwig& Schuttheim, Hof-Drog., O 4, 3, Nye Ne Laut Beſchluß der Generalderſammlung vom 28. Jul 1923 wird die Dividende für 1922 auf die Aktken der Deutschen Bauk mit 300% M 1800 für jede M. Merekie, Oontardplatz 2, Geyer, Miitelstr. 54, — M 600, I 3600 für jede Aktie zu nom. M 1200 und M 5000 für jede Atule zu nom. M 1000 gezablt. 5512 A. Sperber, Sechenheimersttasse 20. El3 Dliseente-Gesellschaft Berlin 7 2 Bankmüfige Seschäfte aller Art Ein ladung Zur Zeichnung auf weltere Zahhreſche Zweigyfederftassungen in Deutschland 3542 10 Milliarden 12, ige Pfandbriefe 8638888 4— unkündbar und unverlosbar bis 1920 5 er zur Aktiva 25 Nicht nltes Rommandit-Kapita] 217 3 900 000000— Gemeinschaſtsgruppe deeng ee 2— eb eee Reserve. 2129500000— gbanken meeoes 160/0af Bee e e— Deutscher Hypothekenbanken wetecbeen unverzineliehe Schatran⸗ ee Auede 3 15 55 47 8„„„ 676„536„ e%„ 7 ene et e acter Hypethekezg-Nrei- Verclgh, weenede⸗ bel hanten und Bank- Wortahrtseintieirtu 2152 7658 840 0 Leipzi H enbank, No—— Gdrund- Credit · Bank, frm 123619 284 401 Noch nicht abgehobene Sand 5 Freugfache en- Credit-Aetien-Bank, Schlesische Boden- Credit- 125 ng, Lombards gegen vörsen- der irheren lahre 214405704⁰0 Actien-Bank, Westdeutsche Bôdenkreditanstalt. aaßt„5 141 063 765 250 0% Gewinnanteil auf M. 6l0 000 000 der 5 va beee dee und Watenver- Kommandtt-Antefe 1528 000 000.— Piandbrief ist:* 56108240880— Aagergg e 121 670270.— —„5„„„ 6„ un er esc 8 Sesichert W Karsserttal Hee„ haber, Dlte 8 Prokuristen und 8e er Fee ,e er aabe E gbee. 70 u, neenee:: ge Hypo en auf inlän bei d Schänffhausen“ werden bei Banken. Banklers, Vorschußvereinen, schen Aeeeen 21113 Genosseneschaften und Sparkassen zum Dauernde— Vorzugskurse von 140% Neeeeeee bis Montag, den 20. August 1928 enigegengenommen.— 2 Pensſonsgasse Stüche zu 10 000, 300 000 u. 1 000 000 Mark Fo 554⁰0 Ban ehflude„ 2„„„„,,„ 6%„„%„„ donage 205 501 7 +— e eeee Die Bllant enthät nieht den Vermögensetund unseror Londoner und Metrer Nlederlaseungen. apeten- Direction der Disconto-Geseflschaft FTCCC Berlin. Soll. Haben. Rost Der Oewinnanteilschein Nr. 97 unserer Kommanditanteile wyird mit—** 2118928 17 6 R 192 in 2 u 1500 far die Stcke von 600 Mark Zu vertellender feingewinn 4789 868 862— werle 100 — Auswahl 1u 2500 fur die Stacte von 1000 Mark a 255. R ist 820 M 3000 far die Stucke von 1200 Mark baet r d Götz in den v. ee e bezahlt—.—j dei andeten en Fe. + 1 Banken und Ban 8 nan, bel der Directſon der Olsconto- Gesell- schaft in Serlin, Banken an anderen Plätzen. Berlin, den 24. Juli 1923. wird der Lohnvorsohuss Stait. Bank in Hamburg oder dem A. Schaaff. /hausen'schen Bankverein.-G. in Köln, oder in Mannheim bei der Suddentschen Disconto Gesellschalt A. sowie bel sämtlichen Pillalen oder eee der 8 Olrection der Disconte-Gesellschatt Hadische Anilin-& Soda-Fabrik Unseren rechtsrheinisch wohnenden Arbeitern bis 11. 8. 29 ab heute durch die Post zugestellt. Auszahlungen im Rosengarten unden nicht mehr Mannheim, den 1. Badische Anilin-& Soda-Fabrik. der Norddeutschen —— ſur die Teit vom 30. 7. ſucat 5 b Well& Weber, 3 10.2 platin-, Gold- u. Silberschmelxe reruvorkohr Tel. 2881— Nahverkehr Tel.5414 kKaufen alte 80ld. u. Sübergegenetünde rf Kauſt ruf eigenen Vetardeſtung G. Rexin, N! 18 ee Weckeline Hin 11 Kel. 8830. 6 5554 August 1923. Lastkraftwagen zu vermieten. Mannpeimer Koplenhandefsgeseüfschaft Telephon 1281. 888 ſſeirat Einheirat! 2 80 55 elſter, 8 J, ed, Einheirat Wte od. in 8 5. 221 Aede 078 „ gut. Herzensbild. zw. Neirat „ Vamen i r. welche a. 810 Heim Wert legen, wollen ihre Adreſſe m. Angabe ihres 89 u. Bild unter an die Ge⸗ Fbe e —— fale U 5 Nepalaun-Mabgate Der schlechteste Herd wird wie neu herge⸗ riehtet. Garamtle für Brennen und Backen. Setsen, Putsen u. Ausmuuern. katidlnn Arübs, J 7, II, Mnsn Telephen 88 15. 874 Mittellungen der Gesechäntsstelle Wir mechen wiederholt datauf auf- merksem, daß Ouittungen Uber den Bezug unseres Blattes nur dann Gil⸗ tigkeit besitzen, wenn diese von der Zeschöftsstelle ausgestellt sind, An- 8382 dete Ausfertigungen sind ungiltig. 8. Seite. Nr. 349 Mannheimer General- Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mitkwach den 1. Auguſt 12— Meue Uperrftenzpielo Nosengaren. 7 Mittwoch, den 1. August 1923— Zum letzſen Male: „Don Cesar Antang 7½ Uhr. 83 inde 10 Uh faſſung gegeben hat. Zur Erinnerung an cNEIIDIENSTC UR pasSsAdIERE UND FRacHr HauBURG cusR.ExIO HaaNA, NERA cROZ, TaupI „ orro rico 8 2 Sbtebetstges D. rolecde„ 171. aug. D. Molsatia. 13. Sept. Vorzügl. Einrichtungen erster Klasse (Staatszimmerfluchf.), zweiter Klasse Mittel-Rlasse, dritter Klasse und Zwischendeck NMNahere Auskunft über Fahrpreise und alle Einzelheiten erteilt MaMBURd-ANMERIKA TINIE DAMBURd und deren vertreter in: Samstag, 11. und heldenhaft Nuhr beſonders gedacht werden ſoll. Programm: völkerung ohne Unterſchied des politiſchen und einzuladen. geſchehen wird, zu beflaggen. Der Oberbürgermeiſter: Dr. Kutzer. Nur noch 2 Tagel aldetangte nd des Vortassungsſefer am Hl. August. Am 11. Auguſt wird ſich zum vierten Mal der Tag jähren, an dem r. die Deutſche Nationalverſammlung dem deutſchen Volke eine neue Ver⸗ dieſes Ereignis wird am August, der durch Eniſcheing des Badiſchen Staatsminiſteriums zum gebotenen Feierkag erklärt wörden iſt. vor ⸗ mittags 11 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens eine — Feier— ſtattfinden, bei der zugleich unſerer von fremder Gewalt ſchwer bedrängten ausharrenden Brüder und Schweſtern an Rhein und 1. Präludium von Bach(Organiſt Landmann) 2. Liedervorträge(Frau Kammerſängerin Kuhn⸗Brunner) 3. Anſprache(Herr Reichstagsabgeordneter Oskar Geck) 4. Allgemeiner Geſang„Deutſchland⸗Lied.“ Wir erlauben uns, zur Teilnahme an dieſer Feier die geſamte Be⸗ Eintritts⸗, Einlaß⸗ und e e werden nicht erhoben, Garderobezwang beſteht nur für Stöcke und Schirme. Gleichzeitig fordern wir die Einwohnerſchaft auf, an dem 11. Au, uſt die Häuſer ebenſo, wie dies an den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäuen Der Landeskommiſſär: J.: Dr. Bader, Polizeidirektor. Amtliche Bekanntmachungen von Bier. aiprd 28 des Bierſteuergeſetz vom 9. Juli l. Is. und der eſene eeeen vom 12 religiöſen Bekenntniffes Bekanntmachung Verkehr 13 werden. Die Note iſt auf groß. grüne Faſern enthält. Berlin, den as an der rechten Seite im Papier eingeformte Waſſerzeichen ſtell blätter in ornamentaler Verarbeitung dar. 10 wird dadurch erhöht, daß der Papierſtreifen gelblich gefärbt iſt und orangerd betreff. die Ausgabe von Hilfsbanknoten über 1 Million Mur mit dem Datum vom 25. Juli 1923. In den nächſten Tagen werden Reichsbanknoten zu 1 Million 1286 in da weißem Papier gedruckt und 80:18 15 Ael icheg Die Wirkung dieſes Waſſerzei Die Hilfsbanknote trägt folgenden ſchwarz gedruckten Wortlaut: RNeichsbanknote Eine Million Mark Banknote aufgerufen und unter Umtauſch geden 15 geſetzliche Zahlungsmittel eingezogen werden. 25. Juli 1923 Reichsbankdirektor ium HFabensiein Selneiua. Buderies v. Glasenanp Heidelberg: Hugo Reiber, in Firma Gebr. Trau Nachf., Brückenstr. 8. Speyer a. Rh.: Wigstrasse 14. Ludwigshafen: Wilhelmstrasse 31. MANNHEIM: Reisebüro H. Hansen, E I, 19 81⁰ abehaunee Eine Diebskomòdie in 5 Akten nach einer Idee von E. C. Carlsen und Arthur Rebner. Ludwig Gross, Lud- Carl Kohler, Kaiser In der Hauptrolle: arl Theodor ünstlerspiele. Heute abend 8 Uhr Jas große Augustprogramm Fregor Felsen Meister-Blitzdichter Max Gewald Bay. Bauernkomiker Fanny von Stürböth Liedersängerin sRUNO KASTNE lold, Adderchmuc Prange a Ein Drama in 5 Akten doldsehmled J. Federgrün] von Henrik Golsen u. 0 5, 3. Fr. Sleburg. 8188 — In der Hauptrolle: Edith Posea Unterricht. An ſang ½ 5 u. 8 Uhr, Ende: 10%½ Uhr. 18. Juli l. Is. Sie S. 557 und 696) haben die Bierhändler und Wirte, die am 1. Auguſt 1923 in ihrem N e befindlichen nachſteuerpfüch⸗ tigen Biervorräte bis zum 5. Auguſt 1923 dem zuſtändigen Zollamte ſchriftuich(in zweifacher Ferti⸗ 0 anzumelden. In den Anmeldungen 2 die 8 und der Raumgehalt der mit Bier gefüllten efäße, ſowie die Biergattung(Einfachbier, Schank⸗ bier, Vollbier und Starkbier) anzugeben. Betragen die vorrätigen Biermengen im ganzen nicht mehr als 2 hl, ſo liegt keine Anmeldungspflicht vor. Wer die ihm obliegende Anmeldung der Biervprräte unterläßt oder die Anmeldung unvollſtändig oder unrichtig abgibt, hat Beſtrafung zu gewärtigen. Nähere Auskunft erteilen die Zollämter und das Hauptzollamt. 59 Mannheim, den 30. Juli 1923. Hauptzollamt, Parkring 41. Anfuche Teroftenthchungen der Satpemelndd. Rrotversorgung. Mit Rückficht auf die Kar⸗ toffel⸗Knappheit wird für die Zeit vom 28. Juli bis 3. Auguſt auf Sonder⸗Marke P eine Brot zulage von 750 gr. gegeben. 6 Berſchelbad. 21923 bis einſchl. 2. abteilungen gegen bare Zahlung. 31 v. Glaſenapp. 5. nmm ꝓNußmanm Bernam Seiffer. Voche Frieurici Fuchis 5. Senneider Die Wertangabe iſt in großen lichten Buchſtaben hergeſtellt. Rechts links von den Unterſchriften befindet ſich je ein Stempel. ſteht quer die Strafandrohung, rechts neben dem. Waſſerzeichen in roter Far Reihenbezeichnung und Nummer. Die Rückſeite iſt unbedruckt. Berlin, den 28. Juli 1923. An der linken 60 E»„„„%%% 3 em Reichsbank⸗Direktorium. v. Grimm. und von 32 P Samstag, den 4. Auguſt 1923, vorm. 10¼ 25 verſteigern wir in unſerem Büro, N das Dungergebnis von 23 Pferden vom A 59 ferden von den Ställen Kepp ler⸗ ſtraße 22 und I 2. 14 für die—— d 6. Auguſt in Wochen⸗ September 1 Ellen Renner Wer beteiligt ſich an Spitzentäünzerin 10 ſiachu Französtch Frausi-Duon 5 Stimmungssängerin 00 485 u. SAnd. Montez-Moll-Ballet—2 2——— Geſ gcütet. Samstags für tolongiert. 1903 — r ſcaaburg Offene Stellen eeeeeeeeeeοοοοοοοοοο, Erfahrener Dipl-Ingenieur kompl. Dampfkraft⸗Anlagen, An⸗ u. Verlauf von Dampfkeſſeln, Dampfmaſchinen ſowie Beratung und Gutachten ꝛc. per ſofort ge⸗ ſucht. Angebote mit genauer Tätigkeit an Ingenleur-Büro Frledr. üsgen Mannheim. eneeeeeeeeeeeseesseseeseeeeeee füflan erfahrenen Kaufmann. der ſelb⸗ ſtändig zu arbeiten verſteht, ſuchen ül. Alenm Herbgt. Mansbeim. —9— Tüchfiger junger Mann mit ſchöner Handſchriſt für Buohhaltung 904 Awerlässiges Fräulein perfekt in Stenographie u. Maſchinenſchreiben ſof. geſ. Schriftl. Angeb. an Peter Rixius, G. m. b. H. Oοτιο,auaeeeseseesas Tuchtiger E¹33 Lohnbuchhalter zum baldigen Eintritt gesucht. Eug.& Herm. Herbst. Tüchüig ungerfffann (evt. 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