* — — —5 . — NS —— ſchen begnbeprehe: In Mannh und Umgedung frei ins m und oͤurch die poſt ohne Beſtellgeld monatlich — 180000.— halbmonatlich mark 65000.— nachforderung 5 ehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17500 Karisruhe.— haupt⸗ 25 Häftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle — nr. 6. nummer 7081, „ 705. Telegramm⸗Röreſſe: Generalanzeiger Wezubeim.— erſcheint wöchentlich zwölfmal ——— ———— Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſle Nachrichlen Verkaufspreis W. 3000.— 1923— Nr. 350 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung Srundpreis je Zelle Mt. 10000.—. Reklamen mk. 20000.—. Alles andere laut Tarif. Nnnahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgab. wird keine berantwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall.od. beſchrünkt. Nusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. d. Lernſpr. oh. Gewühr. Gerichtsſt. mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Necht— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Geſonderte Antworten Der ewige Kreislauf Berlin, 1. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird dus London gedrahtet: In der geſtrigen Sitzung des Kabinetts ſoll migkeit darüber erzielt worden ſein, daß die franzöſiſchen und belgi⸗ n Noten keine Ausſicht auf das Zuſtandekommen einer — einſamen Antwort an Deutſchland offen laſſen. Die ſegierung will bis Donnerstag morgen alle Schriftſtücke, die zwiſchen n Alliierten ausgetauſcht worden ſind als Weißbuch drucken ſſen. In unterrichteten politiſchen Kreiſen wird allgemein ange⸗ nommen, daß das Kabinett wahrſcheinlich beſchließen wird, den engli⸗ 1n Entwurf einer Antwortnote an Deutſchland nur mit der Un⸗ rift Englands nach Berlin zu ſchicken. Italien wird ne geſonderte Antwort an Deutſchland ſenden, weil die ita⸗ leniſche Regierung den Standpunkt vertritt, daß eine befriedigende egelung der Reparationsfrage nur dann erreicht werden könne, 8 nu gleichzeitig die Frage der interalliierten chulden geregelt wird, während die engliſche Regierung zuerſt Regelung der Reparationsfrage fordert, der gemeinſame Ver⸗ hondlungen über die Schulden⸗ und Sicherungsfrage folgen könnten. 0 Jur diplomatiſchen Lage bereibt das Pariſer„Echo de Paris“, es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß E engliſche erſte Miniſter ſchon einen einigermaßen ernſten chkuß gefaßt habe und es ſei noch zu bezweifeln, daß es — einer Störung der öffentlichen Meinung gelingen werde, 15 einen ſolchen aufzuzwingen. Schließlich dürften weder Baldwin ler Curzon ſich die Aufaſſung geſtatten, daß die Pariſer u. Brüſſe⸗ Antworten anders ſeien als ſie wirklich ſind, Vielleicht hätten geglaubt auf eine belgiſche und italieniſche Begünſtigung die Iugliſchen Pläne zählen zu dürfen, eine Begünſtigung, die weder M Note der belgiſchen Miniſter noch die Brüſſeler Mitteilung des ſic ſauts della Toretia darſtellten. Die engliſchen Miniſter hätten ſowohl über die Haltung Belgiens getäuſcht, daß krotz allem, blei⸗ es peranlaſſe, London zuzuneigen an der Seite Frankreich⸗ Deibe, als auch über die Dispoſitionen Muſſolinis, der an einer ſteplomatie der Unterordnung und Dienſtleiſtung nicht den minde⸗ 8 Her men finde. r„Petit Pariſien“ ſchreibt, wenn es ſich für England darum handle, den ſchwankenden Miniſterſtuhl des deut⸗ eine Reichskanzlers zu befeſtigen, und für ein paar Tage mi n etwas beſſeren Markkurs zu erzielen, ſo ließe ſich dieſes mittel⸗ netdge Ergebnis offenbar verwirklichen, wenn das engliſche Kabi⸗ De den Eindruck erwecke, daß es im Reparationszwiſt an der Seite ſualſchlands ſei. Weshalb aber Löſungen ernſter Art duclen Inwiefern könnte dann die Lage Deutſchlands durch die Alliiſche Sondernote oder auch durch eine gemeinſame Antwort der Fällerten auf die deutſchen Vorſchläge verbeſſert werden? Auf alle zw werden Wochen vergehen, bevor ein interalliierter Plan 0 ecks Stützung der Mark und Geſundung der deutſchen Finanzen 3 geſtellt werde. Was einen etwaigen von England allein durch⸗ lichenenden Plan anlangt, ſo ſei nicht anzunehmen, daß in der eng⸗ We⸗ n Note vom 20. Juli auch nur die Spur davon enthalten ſei. werde alſo auf alle Fälle eine Verzögerung unumgänglich ſei, ſo ſtän dieſe Verzögerung für Deutſchland entweder unter allen Um⸗ unttden zum Unheil ausſchlagen oder aber ſie ſei für Deutſchland die deilraſtänden erträglich. Wir glauben, fügt das Blatt hinzu, daß Vide utſche Lebensfähigkeit der Krankheit der Mark ebenſolange Krwerſtand zu leiſten vermag, wie Oeſterreich der Krankheit der Geane Widerſtand geleiſtet hat. Wir können bis zum Beweiſe des edentells nicht glauben, daß die verantwortlichen engliſchen Mini⸗ 05 39 entſchließen, den Deutſchen die Genugtuung oder vielmehr Tberllufton der Revanche zu gewähren, nur weil es er⸗ 5 lich wäre, einige Wochen hindurch an jener Verſtändigung der es weten zu arbeiten, die allein Europa— unſere Alliterten wiſſen ohl— und auch Deutſchland ſelbſt zur Geſundung bringen kann. Gegen die engliſchen Französlinge zu Gegen den Teil der engliſchen Preſſe, der die franzöſiſche noch nente pern ſucht und täglich den zare die Intereſſen Englands richtiger heurteile als der britiſch⸗ wwemierm mſter 1 gegen Blätter wie Daily Mail, Morning Poſt dieſer wendet ſich„Mancheſter Guardian“. indem er ſchreibt: Die von fuff Blättern vorgebrachten Gedanken zeichnen ſich durch Kon⸗ Man tue ſo, als ob eine Kapitulation deuen aus. Reulſchlands dasſelbe ſei, wie die Bezahlung von dieſenn rationen. Nie werde jedoch geſagt, wie Deutſchland in Falle die Reparationen zahlen ſoll. Sicher ſei nur, da lich iſchland, wenn es ſtändig aufs Haupt geſchlagen werde, ſchließ⸗ Vorauſammenſtürzen müſſe. Die Idee, daß Enaland einem ſolchen Nobendg als Zuſchauer beiwohnen könne, zeuge von einer ſolchen Ein t. für die ſogar ein Krieg keine Entſchuldiaung bieten würde. ür„ ſolche Politik würde ſeden Staat, der Anſpruch darauf macht, Aviliſiert zu gelten, ſchänden. die 825„Times“ fordert die Regierung auf, das Parlament und ru fentlichkeit vollſtändig zu informieren. Die engliſche Regie⸗ önne in dieſer ſchmierigen Lage nur dann mit Feſtigkeit auf⸗ reich wenn ſie durch das Volk unterſtützt wird. Frank⸗ gebi 1. geſtützt auf ſein Heer, entſchloſſen, ſeine Politik im Ruhr⸗ ſollte fortzuſetzen, auch wenn Deutſchland darüber zuſammenbrechen Mahnungen an Baldwin vozzerele Yd Geor ge ſerlaubte ſich letzte Woche, auf einen„unpro⸗ es rten und unwahren Angriff“ Poincares, wie ſein Blatt ſeine zit, in dem ihm eigenſten Stil zu antworten, und beſonders Haſſ Aeußerung von den„Gaszylindern ſorgfältig deſtillierten populg„die Poincare jeden Sonntag aufſchraube, war hier ſehr rüber⸗ Poincare ließ die hieſige Regierung nicht im Zweifel kleſuber, daß Lloyd Georges Hieb ſaß, und ſofort beeilten ſich zwei Nioyd Götter der hieſigen Regierung, zwei bekannte Diehards, zgroße orge in öffentlicher Rede wegen ſeines„Angriffs“ auf den 1 remierminiſter“ abzurüffeln. Jetzt quittiert Lloyd Nener Blatt, das„Daily Ehronicle“, darf mit folgender rkung · 2 55 takz Wir möchten in allem Ernſt in Erwähnung geben, daß das rurda ſe nhafte Benehmen ee der franzöſiſchen Regie⸗ gar wovon dieſe zwei Miniſterreden ein Beiſpiel geben, wirklich einträgt. Es entſpricht durchaus nicht den Tatſachen— zu der britiſchen öffentlichen Meinung, die Augen vor ihnen wird rſchließen, und der franzöſiſchen, ſie zu verdrehen—, und es Bez on Poincare in keiner Weiſe erwidert der in ſeinen dunmahmen auf England durchaus kein Blatt vor den Mund Regjeri Seine hauptſächlichſte poſitive Wirkung iſt, die franzöſiſche briiſche g in der Ueberzeugung zu bekräftigen, 85 die heutige Regierung ſchrecklich Angſt vor ihr hat, und daß „Matin“, ein Blatt bei dem Poincare gerne mitarbeitet, man ſich darauf verlaſſen kann, daß ſie Fußtritte geduldig ohne Grenzen hinnehmen wird. Wenn unſer Kabinett wirklich wünſcht, irgendwelchen Einfluß über den Gang der Dinge in Europa zurück⸗ zuerlangen, dann iſt doch das der allerletzte Eindruck, den es bei ſeinen Gegnern dort erzeugen ſollte. Das Blatt kritiſiert dann die bisherige Taktik Baldwins ſcharf, die Poinkare in allen Stücken in die Hand geſpielt habe, und ſchließt mit der Frage: „Wollen Baldwin und ſeine Kollegen fortfahren, mit ver⸗ ſchränkten Armen der Verwirlichung der Gefahr zuzu⸗ ſehen, die Europa droht? Sollen die auf dem Spiel ſteyenden britiſchen Intereſſen geopfert werden, ohne ein andres Murmeln von der Regierung als hinter den zugezogenen Gar⸗ dinen einer diplomatiſchen Spiegelfechberei?“ In den entſcheidenden Beſchlüſſen, zu denen Baldwin und ſeine Kollegen dieſe Woche kommen müſſen, wird wohl mehr als dieſe Kritik Lloyd Georges der e Eindruck auf ſie machen, daß ein Leitartikel der Weſtminſter Gazette verrät, daß auch die zwei großen Franzoſenfreunde Grey und Asquith zu der Uleberzeugung gekommen ſind, daß ſich Baldwin nicht länger von Poincare zum Beſten halten laſſen darf. Das Blatt gibt zu, daß Baldwin ſich die bittere Feindſchaft der Diehards zutziehen wird, wenn er ſich dafür entſcheide. daß der Augenblick für ein ſelbſtändiges Handeln gekommen ſei, es hält ihm aber vor, daß ein Zurück un⸗ möglich ſei, und daß er ohne Zweifel die große Maſſe der Nation ſerd⸗ ſich finden werde, wenn er ſich für eine mutige Politik ent⸗ ſcheide. Frankreich und Dortens Ppläne Die franzöſiſche Preſſekampagne aus Anlaß der Separatiſten⸗ ee in Koblenz dauert an. Huſtav Hervs ſchreibt in der „Victoire“: Es iſt klar, daß wir nichts mehr tun dürfen, um der Bewegung entgegenzuarbeiten, daß wir vielmehr alles tun müſſen, um ſie zu begünſtigen, da wir verſuchen müſſen, unſerem engli⸗ ſchen Alliierten gegenüber freie Hand zu gewinnen, ſei es auch um den Preis einiger Zugeſtändniſſe in anderen Punkten. Wenn ſich in Berlin die Republik konſolidiert und wenn die deutſchen Republikaner ſich entſchließen wollen, diejenigen Leiſtungen aufzubringen, die wir erwarten, um die in Frankreich von den kaiſerlichen Armeen ver⸗ wüſteten Gebiete wiederherzuſtellen, ſo können wir uns mit einer von Preußen getrennten rheiniſchen Republikbegnügen() die mit Deutſchland noch durch gewiſſe() föderaliſtiſche Bande ver⸗ knüpft wäre. Wenn dagegen die deutſchen Monarchiſten der Re⸗ publik Deutſchland den Hals umdrehen und uns mit einem Revanche⸗ krieg bedrohen würden, ſo ſolle ohne Zögern die Rheinlande nicht nur in einen von Preußen, ſondern in einen von ganz Deutſch⸗ land getrennten und unabhängigen Staat umge⸗ wandelt werden, wie Belgien und Holland. Auf alle Fälle möge man den Rheinländern die Zuſicherung geben, daß ſie ſich künftig ſelbſtregieren ſollten und daß wir unter keinen Umſtän⸗ den den Preußen noch einmal geſtatten würden, wieder den Fuß aufihr Gebiet zu ſetzen. Die Beiſpiele für dieſe Auffaſſung ließen ſich noch vermehren. Im übrigen ruft die Stellungnahme der großen Blätter auch die Oppo⸗ ſitionspreſſe auf den Plan. So ſchreibt das„Ouvre“:„Unſere alte Preſſe hat der Koblenzer Kundgebung begeiſterte Spalten ge⸗ widmet. Wir wünſchen lebhaft einen Erfolg der rheiniſchen Separa⸗ tiſten aber die rheiniſche Bevölkerung zählt 13 Millionen Köpfe und Dorten nur 3000 Anhänger. Könnte man ſagen, daß Paris von einer unwiderſtehlichen Bewegung für den Bolſchewismus ergriffen ſei, wenn 800 Kommuniſten in einem Pariſer Saal zuſammenkämen? Außerdem wäre es beſſer, wenn im Augenblick nicht zu viel von den rheiniſchen Separatiſten geredet würde. Vor garnicht langer Zeit habe ein franzöſiſcher Offizier, der Oberſt Richert die Separa⸗ tiſten in Bayern kultivieren wollen. Die franzöſiſche Regierung habe 19 8 ohne daß ſie von der Liga für Menſchenrechte ſich habe auf⸗ fordern laſſen, dieſen ſonderbaren Offizier geringſchätzig fallen ge⸗ laſſen, aber die Regi hat uns nicht geſagt, wo Richert die 160 000 Franks herhatte, die er unter die bayeriſchen Uebernationa⸗ liſten verteilt hat. Die„Ere nouvelle“ ſchreibt: Am Sonntag ſind in der Feſt⸗ halle in Koblenz alle rheiniſchen Separatiſten und ungefähr 100 Neu⸗ gierige, meiſtens Franzoſen zuſammengekommen. Da iſt ein„Erfolg“ Dr. Dortens der für alles zu gebrauchen iſt() Daß ſich ein Spionage⸗ büro ſeiner bedient, mag noch angehen, aber wenn Frankreich ihm Vertrauen ſchenke, dann würde die Schande auf es zurückfallen. Die„Humanité“ ſchreibt: Die großen Berichte der franzöſi⸗ ſchen Preſſe über die Koblenzer Veranſtaltung Dortens bezeugen, daß am Quai'Orſay eine Parole herausgegeben worden— 25 at nicht umſonſt ſeinen erfindungsreichſten unter ſeinen Reportern nach Kob⸗ lenz geſchickt, damit er dopelt ſo viel Zuſchauer zählt, wie z. B. der Berichterſtatter des„Petit Pariſien“, der doch ſchon das ſeinige ge⸗ leiſtet hat.(Der„Petit Pariſien“, nannte 3000, der„Matin“ 6000 Zuſchauer). Man wollte der armſeligen Intrige, die die rheiniſchen Separatiſten treiben, eine tiefgehende politiſche Bedeutung geben. Es mußte ſo ausſehen, als ob es ein autonomes Rheinländer⸗ tum gäbe, damit man Grund hatte, es zu unterſtützen, während man in Wirklichkeit den Verſuch macht, es zu ſchaffen. die Franzoſen in Baden Jur Beſetzung des Rheinauer Polizeireviers Wie wir ſ. Zt. meldeten, wurde am Freitag, den 27. Juli, mor⸗ gens 4 Uhr, das im Rathaus Rheinau gelegene Polizeirevier von den Franzoſen beſetzt und die Schutzmannſchaft vertrieben. Ueber die Urſache dieſes franzöſiſchen Vorgehens verlautete ſo allerlei. Es tauchten gleich bei der Beſetzung des Polizeireviers Gerüchte auf, wonach ein Verrat deutſcher Arbeiter, die bei den Franzoſen be⸗ ſchäftiat ſind, vorliege. Dieſe Gerüchte verdichteten ſich im Laufe der letzten Tage immer mehr, ſodaß ſich wohl auch noch die Behörde mit ihnen befaſſen wird. 29 Wie wir aufgrund unſerer Erkundigungen erfuhren, wurde von der Rheinauer Polizei ein Verbrecher feſtgenommen, der bei den Franzoſen arbeitete. Bei der Feftnahme dieſes Menſchen kam es zwiſchen der Polizei und dem Geſindel zu einer Schießerei. Die Polizei, die anfänglich zu ſchwach war, holte Verſtärkungen. Bei der Schießerei wurde einer der Schützlinge der Franzoſen ktödlich verletzt. Wer den Schuß abgefeuert hat, ſteht noch nicht feſt. Es wird behauptet, daß Wachtmeiſter König überhaupt nicht geſchoſſen hat. Die Schützlinge der Franzoſen ſtellten nun, ſo wird erzählt, den Franzoſen ein Ültimatum auf Entfernung der Polizei Rheinau, andernfalls ſie ſtreiken. Daraufhin wurde das Polizeirevier Rheinau von den Franzoſen beſetzt und Wachtmeiſter König verhaf⸗ tet. Dieſer befindet ſich in Ludwigshafen und iſt von den Franzoſen wegen„Ermordung eines Arbeiters“ unter Anklage geſtellt. Eine amtliche Aufklärung wäre erwünſcht. Das Äuslanddͤeutſchtum und Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund Von Dr. jur. et phil. Alfons Baron Heyking, Genf) Das Schickſal der vielen Millionen Auslanddeutſcher, die von Deutſchland abgetrennt, den mannigfachſten Bedrückungen und Ent⸗ nationaliſierungsverſuchen ausgeſetzt ſind, kann dem Mutterlande nicht gleichgültig ſein. Schon in der Vergangenheit, als die Zahl der Auslanddeutſchen weit geringer war als jetzt, hat Deutſchland in kommerzieller, wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht vielfach aus ihnen Nutzen ziehen können, und in Zukunft wird Deutſchland, abgeſehen von irredentiſtiſchen Abſichten, ſich bei ſeinem Wiederauf⸗ bau nicht zu einem kleinen Teil auf die Auslanddeutſchen ſtützen müſſen. Daher ſcheint gegenwärtig ihr Schutz durch das Mutterland geboten zu ſein. Dazu iſt volle Möglichkeit vorhanden, ſeit die Minderheitsrechte vom Völkerbund anerkannt und dem neuen Völlerrecht einverleibt worden ſind. Im Völkerbund iſt aber, wie bekannt, bisher die deutſchfeindliche Entente mit ihren Trabanten allmächtig, und andererſeits macht die Unduldſamkeit gegen alles Deutſche die Min⸗ derheitsrechte in ihrer Anwendung auf die Deutſchen mehr oder weniger illuſoriſch. Es iſt keine Uebertreibung, zu ſagen, daß unter den Minderheiten ſich die deutſchſtämmigen in einer beſonders heik⸗ len Lage befinden. Wie anders ſteht es um andere Nationen, deren Minderheiten natürliche Stützpunkte haben, welche die Deutſchen nicht beſitzen. Alle Nationen, die zum Völkerbunde gehören, werden de jure als Beſchützer ihrer ſich im Auslande befindenden Stammes⸗ genoſſen angeſehen, und da die Berückſichtigung einer Klage beim Völkerbunde davon abhängig gemacht wird, daß ſie mit einem Glied des Völkerbundsrats identifiziert wird, ſo liegt in der Mitgliedſchaft des Mutterlandes im Völkerbund für alle Ausländer derſelben Na⸗ tionalität eine Gewähr, daß die Minderheitsrechte ihnen gegenüber in der Tat beobachtet werden. Es gibt auch in Genf eine Reihe von nationalen Delegationen, die beim Völkerbund beglaubigt ſind und die Bedeutung ſtändiger Geſandtſchaften haben. Sie geben den Mittelpunkt ab für alle Beſtrebungen der betreffenden völkiſchen Individualität— als ein Ganzes genommen, d. h. des Mutter⸗ landes und ſeiner Stammesgenoſſen im Ausland. Hierin liegt die offizielle Anerkennung der völkiſchen Gemeinſchaftsintereſſen Gleichſtämmiger im In⸗ und Ausland, ohne daß dabei von irredentiſtiſchen und pan⸗politiſchen Beſtrebungen die Rede wäre. So z. B. vertritt die polniſche Delegation in Genf mit Eifer und Nachdruck die Intereſſen aller Polen, wo immer ſie anſäſſig ſind. Und ebenſo iſt die ungariſche Delegation wie eine Mutterhenne bemüht, ihre Küchlein, die in Fremdſtaaten eine ſelbſtändige Exiſtenz führen, um ſich zu ſcharen. Dieſe Delegationen ſind Horchpoſten und verrichten zu gleicher Zeit auch die Dienſte von Advokaten. Wir Deutſchen haben nichts dergleichen. Es gibt allerdings eine Deutſche Völkerbundsliga und einen Verband von Auslanddeutſchen, aber ſo anerkennenswert auch ſolche Pflege deutſcher Geſinnungstüchtigkeit iſt, ſo haben ſie doch wenja praktiſche Bedeutung für die Verteidigung deutſcher Intereſſen im Völkerbund und für den Schutz des Deutſchtums im Auslande. Um hier zu helfen. iſt es nötig, daß Deutſchland Mitglied des Völkerbunds und eine deutſche Delegation beim Völkerbund in Genf gegründet werde, die als Verteidigerin des Deutſchtums ſämt⸗ licher Staaten, die zum Völkerbund gehören, auftreten könnte. Es iſt nicht nötig, hier auf alle die Vorteile einzugehen, die Deutſchland aus einem Beitritt zum Völkerbunde erwachſen könnten, es genügt, darauf hinzuweiſen, daß die Auslanddeutſchen vom Mutterlande in der Aufrechterhaltung ihrer völkiſchen Eigenart geſchützt zu wer⸗ den hoffen, daß ſie meinen, auf dieſen Schutz ebenſoviel Recht zu haben, wie die Angehörigen anderer Nationalitäten inbezug auf ihren Mutterſtaat, und daß die Zeit drängt, den bedrohten Ausland⸗ deutſchen zu Hilfe zu kommen, zu ihrem eigenen Heil wie auch zu dem des Deutſchen Reiches. *) Wir bringen die Aeußerungen eines Auslanddeutſchen in führender Stellung deshalb, weil ſie die Frage von Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund unter einem bisher zu wenig berückſich⸗ tigten Geſichtspunkt beleuchten. Schriftleitung. Die Lage in der Pfalz Sanktionsmaßnahmen über Pirmaſens .. Weil das Bürgermeiſteramt von Pirmaſens den von der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörde geforderten Bahnſchutz nicht geſtellt hat und die Pirmaſenſer Bevölkerung ſich in ihrer Geſamtheit weigert, die Bahnwa zu verſehen, hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde als Sanktionsiaßnahme angeordnet, daß das Verkehrsbüro zur Ausſtelkung der Paßviſa für die Bevölkerung von Pir⸗ maſens geſchloſſen wird. Nur zur Lebensmittelverſorgung, bei Todesfällen oder ſchwerer Erkrankung die nicht von einem Arzt in Pirmaſens behandelt werden können, werden nach einer Bekannt⸗ machung des franzöſiſchen Delegierten von Pirmaſens Paßviſa zur Ausreiſe ins unbeſetzte Gebiet bewilligt. Dieſe Geſuche können nur Montags, Mittwochs und Freitags jeder Woche vom Bürgermeiſter⸗ amt der franzöſiſchen Bezirksdelegation zur Genehmigung vorgelegt werden. Für den Fall, daß am 31. Juli der Bahnſchutz noch nicht geſtellt iſt, droht die franzöſiſche Beſatzungsbehördg als weitere Sank⸗ tionsmaßnahme das Verbot aller Verſammlungen, die nicht unbedingt notwendig ſind, ſo z. B. ſportlicher Vereini⸗ aumagen an. Letzte Meldungen Ein Mord in Freiburg — Freiburg, 1. Aug. In dem Haus Dreikönigſtr. 17 wurde geſtern die dort allein wohnende Frau Kammerpräſident Denzer ermordet und beraubt aufgefunden. Ein Mädchen, das die Ermordete vor wenigen Tagen angenommen hatte, iſt ſeit der Tat verſchwun⸗ den. Nachdem die Türe von einem Schloſſer geöffnet worden war, fand der Sohn ſeine Mutter in einem Nebengelaß des Wohnzimmers, das die Ermordete dem Mädchen als Schlafraum angewieſen hatte, mit dem Geſicht nach unten, tot vor. Die 63jährige Frau iſt ver⸗ mutlich mit einem Hammer erſchlagen worden. Zwei Ehe⸗ und ein Brillantring ſowie Herrenwäſche wurden geraubt. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß das Dienſtmädchen mit einem Mann zuſammen die Tat begangen hat. Sie heißt Ludwiga Freismindl, geb. 11. Juli 92 vermutlich in Amberg in Bayern, wo auch ihr Mann, ein Fabrik⸗ ſchloſſer wohnen ſoll, von dem ſie getrennt lebt. Man vermutet, daß die Freismindl einen falſchen Namen führt. Die Staatsanwaltſchaft hat für die Aufdeckung der Täterſchaft eine hohe Belohnung ausgeſetzt. 1 1 eine unmittelbare Verbindung mit den genannten Ländern ermög⸗ E. Seite. Nr. 350 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) * Mittwoch, den 1. Auguſt 1923 Stäoͤtiſche Nachrichten Ein inſektenarmer Sommer Naturbeobachtern wird es ſchon aufgefallen ſein, daß man in dieſem Sommer ſo wenig Schmetterlinge ſieht. Die ſchönen Gaukler der Luft umſchwebten ſonſt im Juli und Auguſt maſſen⸗ weiſe die Blüten der Gärten, der Matten und der Felder. Nur hie und da ſieht man gegenwärtig einen Kohl⸗ oder einen Baumweiß⸗ ling. Wie ſehr hatten ſich ſonſt die Gärtner über die Kohlweißlinge zu beklagen, die ihre e Eier in großer Menge(200—300) an die Unterſeite der Kohlblätter dicht nebeneinander legten. Nach vierzehn Tagen ſchon krochen aus denſelben kleine, gelbe, ſchwarz⸗ köpfige, ſechzehnfüßige Raupen. Ein ſolche Kohlraupe iſt ſchon nach drei Wochen 4 Zentimeter lang und verzehrt in 24 Stunden noch einmal ſo viel Blätter einer der verſchiedenen Kohlarten oder eines anderen Kreuzblütlers, als das Gewicht ihres Körpers beträgt. So richtet das Tier großen Schaden an genannten Kräutern an, gerade wie der ihm ſehr ähnliche Baumweißling an den Oſtbäumer. Den Städtern iſt die gemeine Stechmücke, fülſchlich„Schnake“ genannt, mehr verhaßt als andere Pflanzenſchädlinge, weil das Weib⸗ chen ein überaus zudringlicher, läſtzger Blutſauger iſt. Die Stech⸗ mücke wird 6 Millimeter lang und hat lange, federartige Fühler. Das Männchen ſaugt weder Menſchen noch Tieren Blut aus, ſondern mimmt mit ſüßen Pflanzenſäften fürlieb. Beim Mückenweibchen ſind die beiden Kieferpaare zu kleinen Dolchen umgeformt. Zu ihnen tritt als ein Fortſatz der Unter⸗ lippe noch eine fünfte Borſte hinzu. Mit dieſer merkwürdigen Waffe verſetzt das Tier den Menſchen den ſchmerzhaften Stich, um Blut ſaugen zu können. Auch dieſes Inſekt tritt in dieſem Jahr bis jetzt hier nur in ganz geringer Menge auf, ſo daß die Spaziergänger im Waldpark, der ſonſt die Blutſauger in ungeheurer Menge beher⸗ bergte, nur wenig beläſtigt werden. Ganz beſonders auch freuen ſich die Beſucher des Rheinſtrandbades des Ausnahmeſommers, der wohl veranlaßt wurde durch das inſektenfeindliche naßkalte Wetter des Juni, dem wir alſo nachträglich doch auch dankbar ſein dürfen. Auch in der Küche hat man dazu Anlaß. Beim Einmachen der Süß⸗ ſpeiſen wird man heuer nur wenig durch Stubenfliegen und andere Näſcher beläſtigt. Die Schnaken ſind mit den Stechmücken nahe verwandt. Man kann ſie erkennen an ihren auffallend langen Beinen, die ſchon bei leiſer Berührung abfallen. Ihr Rüſſel iſt ſehr kurz. Sie ſtechen nicht und leben wie die Stechmücken⸗Männchen von Blumenſäften. In wärmeren und heißen Ländern gibt es noch Quäl⸗ geiſter als unſere Stechmücken. Man bezeichnet ſie alle mit dem Portugieſiſchen Namen„Moskitos“, d. h. Fliegen oder Mücken. Die Fiebermücken hat man als die Verbreiter des Wechſel⸗ oder Sumpffiebers, der Malaria, einer ſchlimmen Krank⸗ heit, erkannt. Dieſe gefährliche Seuche tritt oft in einem ſolchen Umfange auf, daß tauſende von Menſchen durch ſie leiden oder gar da⸗ ran zu Grunde gehen. Dieſe Gefahr bringt unſere Stechmücke nicht. Große Opfer an Menſchenleben fordert in den warmen Teilen Amerikas das gefürchtete gelbe Fieber. Auch dieſe und andere Tropenkrankheiten ſcheinen durch ſaugende verbreitet zu werden. Bei Mückenſtichen wirkt Salmigkgeiſt, Seifenſchaum, ſowie eine ganz ſchwache Löſung von Karbolſäure ſchmerzſtillend. A. Göller. *Neuregelung des Goldankaufs für das Reich. Der Gold⸗ ankaufspreis des Reiches iſt letzthin bekanntlich ſtark heraufgeſetzt worden, und zwar von 900 000 M. auf 3 Mill. Mark für ein Zwanzigmarkſtück. Auch damit blieb man noch unter Weltmarkt⸗ parität. Man wird nun, wie wir erfahren, mit dem Syſtem des künſtlich niedrig gehaltenen Inlandspreiſes überhaupt brechen. Der Kurs wird auch in Zukunft von der Reichsbank feſtgeſetzt werden, aber unter Verückſichtigung des Dollarkurſes, ſo daß eine weſentliche Spannung iedn Inland⸗ und Weltmarktpreis ſich nicht mehr ergeben kann. urch wird dann die Reichsbank in weltbewerbsfähige Konkurrenz mit den privaten Goldaufkäufern treten. Gleichzeitig wird der Poſt das Goldankaufsgeſchäft ge⸗ nommen und an die Reichsbank übertragen. Der Grund für dieſe Maßnahme iſt darin 4 ſehen, daß man auf dieſe Weiſe eine beſſere Kontrolle über die Ablieferung der angekauften Gold⸗ münzen zu erhalten hofft. *Widerſinnigkeiten. Unſere Mark iſt keinen Pfennig wert, ein Pfennig dagegen iſt 25 Mark wert! Wie iſt dieſes kurioſe Rechen⸗ zu deuten? Im Norden Berlins, aber auch in anderen ädten ſieht man jetzt an Gaſtwivtſchaften, Altwarenhandlungen und Zigarettengeſchäften Schilder, auf denen täglich der Preis für ein küpfernes Pfennigſtück und für aus Nickel, Zink oder Eiſen verzeichnet wird. Für einen kupfernen Pfennig werden nun jederzeit 25 Mark gezahlt, für ein eiſernes Zehnpfennig⸗ ſtück 4 Mark, für eins aus Zink 10 Mark. Eröffnung einer neuen wichtigen internationalen Telegraphen · verbindung. In dieſen Tagen iſt zwiſchen dem Reichspoſtminiſterium. der britiſchen Telegraphenverwaltung und der Indo⸗Europäiſchen Telegraphengeſellſchaft in London nach lanawierigen Verhandlungen eine Vereinbarung zuſtande gekommen über die Wiederherſtellung der ſeit Kriegsbeginn unterbrochenen Ueberlandtelegra⸗ phenlinie nach Indien. Die Linie verfolgt den Weg von London über Emden—Berlin—Warſchau-Odeſſa, längs der Küſte des Schwarzen Meeres über Tiflis nach Teheran. In Teheran ver⸗ zweigt ſich die Linie. Ein Zweig geht als reine Landlinie über Ker⸗ man unmittelbar nach Kurrachee in Britiſch⸗Indien, der andere Zweig nach Buſhire am Perſiſchen Golf, wo er Anſchluß an die nach Britiſch⸗Indien führenden Kabel findet. Die neue Linie iſt für Deutſchland von beſonderer Wichtigkeit, da ſie über das Haupttele⸗ graphenamt Berlin geleitet wird und damit auch für Deutſchland licht. Die Telegraphenverſuche in den letzten Tagen von Berlin aus ————ͤ—(.———ñ haben eine aute Verſtändigung mit Kurxachee und Bomban gezeigt. Der Verkehr iſt daher am 24. Juli in vollem Umfange aufgenommen worden. Wegen der Benutzung der Linie für den deutſchen Verkehr mit Südrußland und mit der Türkei ſind Verhandlungen eingeleitet. Andrang vor den Tariferhöhungen. Bei der Poſt entwickelte ſich geſtern Abend ein rie r In den Poſtanſtalten wurde man teilweiſe erſt gegen J28 Uhr mit der Abfertigung des Publikums fan, das noch den billigeren Tarif genießen wollte. Der Verkehr auf dem Bahnhof war ſonntagsmäßig. 5 Wie Angſtkäufe entſtehen. Dem„Frankfurter General⸗An⸗ zeiger wird aus Leſerkreiſen geſchrieben: Am Sonnta ſind zahlreiche Familien ohne Kartoffeln und Brot geweſen. Und wer war ſchuld daran? Ein Plakat der Frauenliga für Frieden und Freiheit. Da las man: Der 29. Juli ſieht Millionen Tote, Millionen Verwun⸗ dete uſw. Der an— Let gemeinte Inhalt des Plakates hat zu wahnſinnigen Einkzufen Veranlaſſung gegeben. Die Frauen glaub⸗ ten, ein Blutbad ſtände bevor, während das Plakat ſich doch nur auf die Opfer des Weltkrieges bezog. Welche Lehren ſoll man da⸗ raus ziehen? 1. Plakate entweder gar nicht, oder ganz leſen. 2. Nicht jedem dummen Geſchwätz zu glauben. Zu prüfen, ob nicht baldigſt die Einführung einer Plakatzenſur nötig wäre, damit die Einwohner durch einzelne Fanatiker nicht unnötigerweiſe beunruhigt werden.— Die Einführung einer Plakatzenſur wäre auch in Mann⸗ heim zu empfehlen. Aus dem Lande * Heidelberg, 1. Aug. In dem Bezirk der Altſtadt zwiſchen Steingaſſe und Ziegelgaſſe fand am Sonntag eine Probeabſtimmung über die Herbeiführung eines geſetzlichen Alkohol⸗ verbots ſtatt. Die Abſtimmungsbezirk umfaßt 3318 wahlberech⸗ tligte Einwohner. Davon konnten 2529, d. h. 76,40 Prozent erfaßt werden. Der Reſt war verreiſt oder ſonſtwie nicht zu erreichen. Es wurden abgegeben: für ein Alkoholverbot: 2154 Stimmen gleich 85,17 Prozent, gegen ein Alkoholverbot: 266 Stimmen gleich 10,52 Prozent, der Stimme enthielten ſich: 109 Wähler gleich 4,31 Prozent. Dem hierdurch geäußerten Polkswillen entſprechend, ſind folgende Forderungen geſtellt worden: An Stadtrat und Bezirks⸗ amt: 1. Durchführung der 10 Uhr⸗Polizeiſtunde für Likör⸗ und Weinſtuben, 2. energiſche Durchführung und Ueberwachung der Polizeiſtunde in ſämtlichen Alkoholſchankſtätten einſchließlich der ſtudentiſchen Verbindungshäuſer wie ſchärfſte Ueberwachung des Alkoholausſchanks an Jugendliche(laut§8 5 des Nolgeſetzes vom 24. Februar 1923), 3. tatkräftiges Einſchreiken gegen jegliches Lärmen Betrunkener oder Angetrunkener auf Straßen und Bahnhöfen, 4. Verbretung der Trinkerfürſorgeſtelle und des Bezirksverbandes gegen den Alkoholismus im Bezirksrat. An die Landesregierung und den Landtag: 1. Einheitliche Herabſetzung der Polizeiſtunde für die Wirtſchaftsbetriebe im Bereich des Freiſtaates Baden, 2. Plan⸗ mäßiger Ausbau des Anti⸗Alkoholunterrichts an ſämtlichen Schulen einſchließlich Fortbildungsſchulen, Mittelſchulen und Lehrerſeminare unter Heranziehung alkoholenthaltfamer Lehrkräfbe, 3. Einführung des Gemeindeabſtimmungsrechts, d. h. des Rechtes, wonach in jeder Gemeine durch Abſtimmung aller wahlberechtigter Männer und Frauen feſtzuſtellen iſt, ob und wieviel Alkoholſchankſtätten im Be⸗ reich der Gemeine zu dulden ſind. ANus der Pfalz * Kaiſersſautern, 1. Aug. Die organiſierten Fahrrad⸗ und Näh⸗ maſchinen⸗Mechaniker des Bezirks Kaiſerslautern weigern ſich, Reparaturen an Rädern und Maſchinen zu machen, die nicht bei einem reellen, von der Berufsgruppe anerkannten Fahrradhändler gekauft worden ſind. Die von ſolchen abgegebenen Fahrräder wer⸗ den durch Geheimzeichen kontrolliert. Durch dieſe Maßnahme ſoll dem Treiben der ſog. Gelegenheitshändler entgegengetreten werden, die ſich die Verkehrsverhältniſſe zunutze machen und Räder oft unter Umſtänden verkaufen, die nichts weniger als lauter ſind. Zweibrücken. 30. Juli. Für 25 Milliarden Mk. wurde der Trup⸗ pacherhof bei Contwig, eines der größten Hofgüter der Weſtpfalz, von Oberſtleutnant a. D. Schwind an zwei Pirmaſenſer Schuh⸗ fabrikanten verkauft. Serichts zeitung Ein neuer Kruppſcher Rieſenprozeß Vor der Eſſener Strafkammer dürfte ſich in abſehbarer Zeit ein neuer umfangreicher Krupp⸗Prozeß der eine gewiſſe Aehn⸗ lichkeit mit den großen Brehſtahlprozeſſen aufweiſt, die in der jüng⸗ ſten Vergangenheit die Eſſener Gerichte wochenlang beſchäftigt haben. Die Unterlage des zu erwartenden Rieſenprozeſſes werden die bei⸗ ſpielloſen Räubereien verwegener Raubbanden abgeben, die vor eini⸗ Ar Zeit planmäßig auf dem weitläufigen Kruppſchen Gelände am anal bei Borbeck verübt worden ſind. i dieſen Raubtaten, die Banden in einer Stärke von vielen Hundert Mann mobil machten, die Tag für Tag das weite Gelände überſchwemmten, ſind, wie wir ſ. Z. eingehend berichtet haben, zerſchnittene Panzerplatten, Fall⸗ hämmer, Rohre, Blöcke und anderes Material im Werte von mehre⸗ ren Milliarden Mark geſtohlen und in Laſtkraftwagen, Fuhrwerken und Handkarren nach allen Richtungen abgefahren worden. Es iſt der unermüdlichen Arbeit der Beamten des Kruppſchen, Oberwach⸗ dienſtes im Verein mit den Kriminalabteilungen in der näheren und weiteren Umgegend bis jetzt gelungen, geſtohlene Panzerplatten und andere Materialien im Werte von faſt einer Milliarde Mk. auf den Lägern hehleriſcher Aufkäufer aufzuſtöbern und in den Beſitz der Firma Krupp zurückzubringen. Damit hat ein erheblicher Teil der geraubten Materialien gerettet werden können. Es iſt weiter er⸗ mittelt worden, daß mehrere Waggons geſtohlener Materialien in das beſetzte Gebiet abgeſchoben worden ſind, wo ſie einſtweilen uner⸗ reichbar find. Vermutlich ſind inzwiſchen auch erhebliche Teile der ge⸗ ſtohlenen Materialien in das unbeſetzte Gebiet gelangt. In dieſem huſammenhang iſt bemerkenswert, daß mehrere Waggons mit— ſchnittenen Platten, Rohren und Blöcken auf auswärtigen Bahnhö CCã ² d 1 Frankreich und der„Raub“ der aſtronomiſchen Inſtrumente aus peking Der dritte Band von Graf Walderſeeß„Denkwürdig⸗ keiten iſt ſoeben in der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart. erſchienen. Er enthält die Berichte über den Chinafeldaug und die letzten Lebensjahre des Feldmarſchallss. Beſonders intereſſant iſt der nachſtehend wiedergegebene Ab⸗ ſchnitt, der ſich mit dem„Raub“ der aſtronomiſchen Inſtrumente be⸗ ſchäftigt. Daraus geht klar hervor, daß die Anregung zu dieſem „Raub“ von. Frankreich ausgegangen iſt und daß Deutſchland an ihm nur teilnahm aus triſtigen, in der Natur der Sache liegen⸗ den Gründen, vor allem auch in der Abſicht, ſich ein beſcheidenes Pfand für ſpätere Anſprüche zu ſichern. Eigenartia mutet es an, wie Frankreich auch bei dieſer Gelegen⸗ heit ſeine„Rechte“ mit dem, was es„hiſtoriſche Gegebenheiten“ nennt, geltend machte. Walderſee hat im übrigen in bezug auf Frankreichs und anderer Kriegsteilnehmer Beutegier am 7. Dezember folgende Eintragung in ſein Tagebuch gemacht: „daß von allen unſeren lieben Bundesgenoſſen hier ganze Schiffsladungen von einfach geraubten Kunſt⸗ und Wertſachen be⸗ reits nach Hauſe geſandt worden ſind, wobei es ſich noch dazu in den meiſten Fällen ſicherlich um Privateigentum handelte.“ Deutſchland wurde im Schmachdiktat von Verſailles dazu ver⸗ urteilt, ſeinen„Raub“ wieder herauszugeben. Es iſt ſetzt der Augen⸗ blick gekommen, zu fragen, ob denn auch Frankreich ſeinen Kriegs⸗ gefährten und Bundesgenoſſen zurückerſtattet hat. was es ihm einſt genommen? 7 4 5 Bericht vom 4. Dezember. (..) Kurz nach meinem Eintreffen in Peking wurde meine Aufmerkſamkeit auf das im chineſiſchen Staatsbeſitze befindliche Ob⸗ ſervatorium gelenkt durch den Umſtand, daß ein Mitglied der fran⸗ zöſiſchen Geſandtſchaft meinen Chef des Generalſtabes aufſuchte und bat. mir den Wunſch vorzutragen, es möchten genannter Geſandt⸗ ſchaft einzelne Inſtrumente des Obſervatoriums zur Weaſchaffung nach Frankreich überlaſſen werden. Dieſe in ſehr großen Dimenſionen aus Bronze gefertigten In. ſtrumente(Himmelsglobus in etwa zwei Meter Durchmeſſer, Qua⸗ drant, Sextant uſw.) ſind gegen Ende des 17. Jahrhunderts unter der Regierung des Kaiſers Kangſi von dem niederländiſchen Pater Verbieſt hergeſtellt worden. Sie ſtehen ſeit mehr als zweihundert Jahren auf der öſtlichen Stadtmauer unter freiem Himmel und haben keinerlei wiſſenſchaftlichen, aber einen außerordentlichen hohen künſtleriſchen Wert, da der Entwurf und die Ausführung der die eigentlichen Inſtrumente tragenden monumentalen Drachenfiguren von hoher Vollendung ſind. Von franzöſiſcher Seite wurde erwähnt, daß ein Teil der In⸗ ſtrumente in Frankreich hergeſtellt oder als Geſchenk Ludwigs XIV. nach China gelangt ſei: es dürfte dies jedoch, wenn überhaupt, ſicher nur für eines derſelben zutreffen, das nach Form und Herſtellung völlig aus dem Rahmen der anderen herausfällt. Bevor auf das Anſuchen der Geſandtſchaft eine Antwort erteilt worden war, ging Anfang November ein Schreiben des franzöſiſchen Diviſionsgenerals Voyron ein, in wel allgemein die Bitte um Erlaubnis zur Fortführung der Inſtrumente des Obſervatoriums ge⸗ ſtellt wurde. Für meinen Entſchluß war nun die Erwägung maß⸗ gebend, daß dieſe Inſtrumente zweifellos chineſiſches Staatseigentum waren, daß dieſelben ſich in einem Stadtbezirk befanden, welchen deutſche Truppen beſetzt hielten und daher nach hier allgemein durch⸗ geführtem Gebrauche als Kriegsbeute derſelben zu betrachten waren, ſowie endlich, daß in Ausſicht genommen werden konnte, ſie bei Auf⸗ ſtellung der vorausſichtlich in vollem Umfange kaum zu erlangenden Kriegskoſtenentſchädigung für ein Aequivalent wenigſtens eines klei⸗ nen Teiles derſelben anzuſehen. Aus dieſen Gründen hielt ich es für richtig, wenn eine Weaſchaffung überhaupt in Frage kam, dem deut⸗ ſchen Kontingent das erſte Anrecht zuzuſprechen; ich erachtete es aber andererſeits für zweckmäßig, den franzöſiſchen Wünſchen, ſoweit als nur irgend angängig, entgegenzukommen und entſchied daher, daß die Inſtrumente zum Teil den Deutſchen. zum Teil den Franzoſen zufallen ſollten. Die Verteilung geſchah in einer vereinbarten Zuſammenkunft des Chefs meines Stabes mit einem franzöſiſchen Offizier, dem Oberſtleutnant Marchand. Hierbei wurde dieſem zunächſt das ein⸗ zige— vielleicht— aus Frankreich ſtammende und künſtleriſch völlig wertloſe Inſtrument zur Verfügung geſtellt, auf deſſen Fortnahme der Oberſtleutnant jedoch verzichtete, nachdem auch deutſcherſeits deſſen Belaſſung in Peking zugeſagt worden war. Der Himmels⸗ globus wurde für Deutſchland reſerviert und ſodann bei der Vertei⸗ lung der übrigen acht Inſtrumente den franzöſiſchen Wünſchen in weitgehender Weiſe Rechnung getragen. wie beiſpielsweiſe in Dortmund ermittelt und beſchlagnahmt werlng konnten. Die 1 5 der für den zu erwartenden Rieſenprozeß bis Angeklagte in Frage kommenden Diebe und Hehler beläuft ſi jetzt auf mehr als 250 Perſonen. Damit aber iſt die Li gen Beteiligten noch nicht abgeſchloſſen. Die fortgeſetzten Ermtene fördern immer weiteres Material zu Tage, und immer wieder den Perſonen ermittelt, die ſich an dem räuberiſchen Treiben der teiligt haben. Es iſt ſomit damit zu rechnen, daß ſich die Liſte 5 Diebe und Hehler nach und nach noch erheblich vergrößern unlich Während die Diebe in der Hauptſache in der Stadt Eſſen, namen nd. im Segerothviertel oder in der näheren Umgebung anſäſſig ſunz ſtammen die Hehler zum großen Teil aus den umliegenden Orten 5 7 Städten. Angeſichts des großen Umfanges der verübten Räube ſache und der erheblichen Zahl der Beteiligten dürfte ſich die gericht Vorunterſuchung recht langwierig und ſchwierig geſtalten und n einige Monate in Anſpruch nehmen. Eine enkſehliche Jamiltentragödie Vor dem Volksgericht Kempten hatte ſich der 67 Jahre 2 Landwirt Engelbert Geiger von Steinbach zu verantworten, der, wie ſeinerzeit mitgeteilt, in den erſten Junſtagen im Kranken in Marktoberdorf ſeinen dort an einer Verwundung liegen 0 27jährigen Sohn Leonhard, nach kurzem Wortwechſel er ſen hatte. Die Verhandlung ergab, daß der Angeklagte unter ſ 1 rem Druck und in Angſt vor dem Sohne, der den Vater und ganze Familie bedrohte und ſie aus ihrem Heim zu verdränge ſuchte, gehandelt hat. Das Gericht ließ unter dieſen Umſtänden! vollem Umfang mildernde Umſtände gelten und verurteilte den lediglich wegen Totſchlags zu 9 Monaten Gefängnis. Rommunale Chronik Straßenbahnjubiläum Die Große Berliner Straßenbahn feierte in dieſen Tagen ihr 50jähriges Jubiläum. Am 8. Juli 1873 wurde die erſte Strecke dem Betrieb übergeben, 4403 Perſonen benutte die Straßenbahn am Eröffnungstage, der eine Einnahme von 7 Mark brachte. Bereits im nächſten Jahr brachte es die Bahn durch Inbetriebnahme weiterer Strecken auf 53% Millionen Fahrgäſte u it 1875 konnte ſie über ein Gleisnetz von 74 Kilometer verfügen. S 1880, als der Vertrag mit der Stadt neu formuliert wurde, na it der Ausbau des Liniennetzes einen größeren Aufſchwung, erſt jenem Jahr geht der planmäßige ſich über die ganze Stadt ver⸗ beilende Ausbau des Gleisnetzes vor ſich. Vor dem Kriege auch noch während des Krieges war die Große Berliner Straßen“ bahn, die damals in der Hand einer Privatgeſellſchaft Wal, ein rentables Unternehmen. Heute, nachdem ſie in den der Stadt überführt worden iſt, iſt ſie trotz Betriebseinſchränkung und trotzdem ſie erſt vor einigen Tagen zum erſten Mal die 7 einnahme von 1 Milliarde Mark überſtieg, ein Zuſchußuntet⸗ nehmen. Man hat zwar die Leitung der Großen Verliner Straßenbahn von der allgemeinen ſtädeiſchen Verwaltung etwas losgelöſt, aber immer noch hemmt die Verbingung des Unterneht mit der Stadibürokratie die Wirtſchaftlichmachung des 7 Wähvend das Reich und nun auch Preußen ſeit einiger Jeit darn übergehen, das fiskaliſche Eigentum aus der Regieverwal herauszunehmen und in ſeiner Betriebsführung ſelbſtändig 50 machen durch Loslöſung von den öffentlichen Haushaſlen, hat ſſch die Stadtverordnetenverſammlung von Berlin, die erſt vor einigen Tagen durch Aplehnung des Berliner Etats ihre Arbeitsunfrucht⸗ barkeit bewies, zu dieſem entſcheidenden Schritt noch nicht ent⸗ ſchließen können. Kl. KAleine Mitteilungen In der Darmſtädter Stadtverordneten⸗Betr, wurden die der ane Auungee ſteuer neu feſtgeſetzt: für das erſte ſteuerliche Zimmer auf 000 Mark, das zweite 50000., das dritte und jedes weitere Zi 5 auf 80 000 M. bis zum Höchſtſatze von 800 000 M. Der Fehl betrag der Stadtkaſſe beträgt 1 Milliarde kt. Voran der aber infolge der ſinkenden 5 Pdg um ein Mehrſaches ſtiegen iſt. Der Zuſchlag von 5 Prozent auf die Gas⸗ Waſſerpreiſe wird daher auf 10 Prozent erhöht. Unter der Vorausſetzung, daß auch der Staaßh einen weiteren Zuſchu bewilligl werden der Bolkshochſchule 7,5 Mill. Mark Zuſchuß bewilig Die Städtiſche Anleihe, die um 62 Millionen überzeichnet iſt, wi von 750 Millionen auf 1 Milliarde erhöht. Auf Anregung der Sozialdemokraten werden Händler erſt von halb 9 Ühr vor⸗ mittags zum Wochenmarkt zugelaſſen, um dem Publikum den direkten Kauf bis dahin zu ermöglichen. Aachen erhält ein Bürohaus. Nur wird es 2 Aachens Handel und Induſtrie, ſondern für die Beſatzung Der von Hochſchulprofeſſor Veil⸗Aachen ausgearbeitete Entwurf, die Genehmigung der Reichsvermögensverwaltung und der Stod gefunden hat, zeigt eine Anlage mit Mittelflur. Die ſchwierig 2 löſende Belichtung iſt durch geſchickte Anordnung der Tre häuſer, die wechſelſeltig verſetzt ſind, einwandfrei gelungen. einem Erdgeſchoß und 5 Obergeſchoſſen ſind etwa 300 Birocaume mit rund 4800 Duadratmeter Bürofläche urtergebracht, außerden ein Konferenzſaal, ſowie 6 Wohnungen für Hausmeiſter. Der ge⸗ plante Bau mißt in der Breite 20 Meter und in der Lünge 2udd 96 Meter. Die Geſamtkoſten werden nach den gegenwürtigen Prel⸗ ſen auf rund 100 Milliarden Mark geſchätzt. Neues aus aller Welt — Eine keuere Jeuerwehrübung. Ein Zivilprozeß, der Feuerwehrübung nachfolgte, hat jetzt ſeinen Abſchluß gefunden. 71e Freiwillige Feuerwehr der Stadt Freiburg unternahm vor vik Jahren eine Uebungsfahrt nach dem Vorort Littenweiler, der ſich auch ein Freiburger Kohlenhändler beteiligte, der zu ſt Uebung ſein Laſtauto zur Verfügung geſtellt hatte, das er ſelb ſteuerte. Dieſes Laſtauto war die Urſache, daß ein am Wege 1l. einem Fuhrwerk hantierender Kleinlandwirt einen Beinbruch erli Er ſtrengte gegen den Kohlenhändler einen Entſchädigungsprozeß an, den er in allen Inſtanzen gewann. Obwohl nach Anſicht der Staf für ſie eine rechtliche Verpflichtung nicht beſteht, hat ſie doch 0 Anſuchen des in dem Prozeß unterlegenen Kohlenhändlers ſich ber erklärt, an den verletzten Landwirt eine Vergleichsentſchädigung vo⸗ Mark und zwei Drittel der entſtandenen Prozeßkoſten zu bezahlen. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens — Lüft⸗Tem⸗ſe 22 0 See⸗ druck pera⸗88 Win! 2 Be⸗ böhe in dediſ tur 3 5 88 dierkungen maf mm Co esRicht.Stürteſ 8 Wertheim.—— 16 22 14 8 fſteif n. bed] 6 Königſtuhl 563 754.3 11 18 11 SwW' leicht bedek]“ 2 Karlsruhe. 127755.3] 17] 22 15 SwW friſch hu. ded.].9 Baden⸗Baden 213755.5 16] 21 17 SwW ſſtürm aung 1 Villingen780———4————1— Baduner Hof 1281654.3 11] 18 11 SwW leicht best“ 2 adenweilert——!—:--—!—— St. Blaſien—————1———— Das Tiefdruckgebiet hat ſich nach Dänemark verlagert. Ein wel nach Süden reichender Ausläufer desſelben iſt über Nacht über Süd⸗ deutſchland hinweggezogen und hat neuerdings Regenfälle mit ſtal ken, telweis ſtürmiſchen Veſtwinden gehracht Da die Orucktöeſen raſch oſtwärts abzieht und ſich vorübergehend hoher Druck über M teleuropa ausbreitet, iſt mit aufheiterndem, zunächſt noch kühlem Wetter zu rechnen. Wind und Niederſchläge haben nachgelaſſen. Vorausſichkliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Nur vereinzelt etwas Regenfälle, abnehmende weſtliche Winde. — Beschlechtsleiden Blutunkerſuch. Ohne Berufsſtör. kein Queckſilb. Hufklär. Broſchüre Nr. 27 geg. Einſendg von Mk. 3000.— Spezlalarzt Dr. Hollaender's Ambulatorium Frankſfurt a.., Beihmannſtr. 86. 655 121—1, 14½—7: Sonnf. 10—12 der, die ieſen urde urch 88 8 * 8 — — * T eieene eneen el 3 ————ů ¶ ͤͤ———— K— ˙ aff Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse * dustrie. unktlurt, 1. Aug. Tendenz fest, besonders in In- und Montanaktien. Der heute veröôffentlichte un- die Ausweis der Reichsbank blieb, wWwas bezeichnend Die auß augenblickliche Börsenlage ist, ziemlich einfluflos. deuti en- und innerpolitische Lage hat wohl kaum bei der armun Jdubwärtsbewegung eine Rolle gespielt. Bei Er- rückhal es Verkehrs zeigte sich zunächst eine gewisse Zu- die Ku ung, aber es genügte schon geringe Nachfrage, um dest 00 wieder erheblich zu befestigen. Ausgesprochen notiert eben auch heute der Markt der zu Einheitskursen Mag Werte und verschiedene Spezialpapiere 2. B. markt enfabriken und Zementaktien. Am Montanaktien- mann Waren bei fester Tendenz wieder Harpener, Mannes- ein Vorzugt, Deutsch-Luxemburger setzten schwächer Oberbede. oberschlesischen Werten bestand für Laurahütte, chelnedarf Interesse. Die Aktien der Mandfelder, Buderus, biet 8 stiegen weiter. Das Geschäft war auf diesem Ge- hati, angs lebhafter, später ruhiger. Chemische Werte ders f. urchweg Kurssteigerungen zu verzeichnen. Beson- —4— lagen Anilinwerte, und höher traten ferner Rüt⸗ als Verke in den Verkehr. Von den Elektrizitätswerten sind meyer onders begehrt zu nennen A. E.., Schuckert, Lah- lagen 8 Bergmannwerke. Die Werte der Autoindustrie Aelall Ktie besonders Kleyer und Daimler Maschinen- und biykabri tien fest. Hier sind Eßlinger, Bingwerke, Lokomo- Lonsti iK Kraus, Fuchs lebhaft begehrt. Von Wä* Werten sind besonders Philipp Holzmann zu er- bebr. P. Fest lagen ferner Hanfwerke Füssen, Julius Sichel, glag Habr; Schuhfabrik Berneis-Wessel, Spiegel und Spiegel- gehrt on den Zuckeraktien Waren Frankenthal, Offstein be- berem Zellstoff Aschaffenburg, Waldhof begegneten grö- für K Interesse. Am Bankaktienmarkt machte sich Kauflust Lebhaft merzbank und Deutsche Vereinsbank bemerkbar. Eutsckt Wurden auch Diskontogesellschaft umgesetzt. Nord- An 2 Lloyd und Hapag selzten wesentlich höher ein. ler 1. landischen Anleihen Zolltürken, Eisern Tor, Anato- 1800000 Rumänen blieben weiter beachtet. Otavi Shares eschaf höher. In amtlich nicht notierten Werten war der eneg tsverkehr ziemlich lebhaft und abgesehen von ein- dleh di Werten vorwiegend fest. Insbesondere erstreckte enseis Nachfrage auf Deutsche Petroleum, die mit 2 500 000 Midliorte. Stark erhöht waren ferner Becker Stahl mit 2 100 denen. Man nannte noch folgende Kurse: Contibank Remps Hansa Lloyd 560 000, Growag 87 000, Chemische 1900 350 000 Tiag 280 000, Wronker 80 000, Diamond Shares 940, U pi 1,900, Krügers Hall 2 Million, Emelka 385, Ufa laufe rowyn, Boveri 550, Deutsche Handelsbank 301. Im Ver- ließ Jurde der Verkehr ruhiger, In Kassaindustriepapieren Sodaß die Nachfrage weiter groß, das Angebot bescheiden, zust in vielen Werten mangels Angebot eine Notiz nicht ande kam oder stark rationiert Wurde. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 1. Aug 3 Uhr 15.(Eig. Ber.) Die ruhige Be- Fünstige Geldknappheit eine erhebliche Einschränkung der Kaufauf- träge bemerkbar. Die Devisenverbraucher setzten außerdem ewisse Hoffnungen auf die baldige Wiedereinführung des kreien Devisenhandels. Die amtlichen Notierungen hlelten sich heute auf der Höhe der beiden vorangegangenen Tage. Auch die Zuteilung erfolgte in gleichen Ausmaßen wie bis- her. Im Effektengeschäft zeigte/ sich eine gewisse Zurückhaltung der Platzspekulation, die in ihren Dispo- sitionen auf die Geldmarktlage sowie auf die zu erwartende Erörterung der Steuervorlagen und Vorschläge beschränkt wird. Immerhin geben die fortdauernden Rückkaufe sowie die ebenfalls verminderten Kaufaufträge der Privatspeku- lation dem Markt eine sehr feste Tendenz. Die Um- sätze sind allerdings im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen wenig bescheiden. Es genügt eine verhältnismähig geringe Nachfrage, um stärkste Kurssteigerungen herbeizu- führen. Besonders fest war heute die Tendenz bei den Schiff- kahrtsaktien, den Montanwerten und den Banken. Am. Mon- tanaktienmarkte erzielten Essener Steinkohle eine Steigerung um 6,5 Millionen und rückten so an die erste Stelle der inländischen Industriepapiere. Höher lagen ferner Harpener 2,75 Millionen, Luxemburger 2,5 Millionen, Katto- Witzer 6 Millionen. Etwas schwächer lagen Phönix minus 300 000, Bochumer minus 400 000. Der NMarkt der che- mischen Werte lag nicht ganz einheitlich. Während Köln Rottweiler plus 675 000, Oberkoks plus 2,2 Millionen und Scheidemandel plus 1 Million. Dynamit Nobel minus 250 000, Chemische Heyden minus 50 000, Höchster Farbwerke minus 100 000. Am Elektromarkte überwogen bei weitem die Kurssteigerungen, besonders Felten u. Guillaume plus 550 000, Kkkumulatoren plus 500 000, Schuckert plus 400 000. Am Markte der Waggonbauanstalten begegneten Linke Hof:- mann plus 1,7 Millionen, auf die bevorstehlende Transaktion mit der Wilhelmshütte größerem Interesse. Auch Maschi- nenbauanstalten lagen fast ausnahmslos sehr fest. Am Petroleummarkte gestaltete sich das Geschäft etwas ruhiger, dagegen waren noch erhebliche Kursgewinne æu verzeichnen. Deutsche Erdöl plus 250 000, Ipus plus 250 000. Zu bedeutenden Umsätzen kam es bei dem Schiffahr ts- mark te. Höher waren Hamburg-Südamerika Linie plus 2,5 Millionen, Hapak plus 1,5 Mill., Lloyd plus 140 000„Hansa plus 500 000. Am Bankaktlenmarkte Waren bedeu- tende Abschlüsse in Oesterreichische Kredit plus 750 000 und Berliner Handelsanteile plus.5 Millionen. Der Renten- markt lag ziemlich still. Lebhaft war das Geschäft nur in Antaloier und Bagdadanleihe. Auch die%½prozentige Reichsanleihe war in erheblichem Umfang umgesetzt. Dewisenmarkt *„ Mannheimer Devisenmarkt, 1. Aug.(4 Uhr nachm.) Nach der New Vorker Parität ergibt sieh aus einem unveränderten Markwert von 0,60009 um 10.30 Uhr vorm. ein Dollarkurs von 1111 111 M. Der amtliche Kurs ist 1 100 00% NM., repartiert bei 10proz. Zuteilung. Frankfurter Notenmarkt 1 Aug. geld Brlef Geld Brlef Amerlkanisohe Noten 10950½ 1105900 Oesterr.-Ungar. alte“—.—.— Beigisches 352740 5820 Normegleches. 17400 1767⁰⁰ Pänisobbe 184600 198300 fumänfsoe—— 4975000 5025000 Spanfsohs 155390 1570⁰⁰ Amzeiger Berliner Devisen Amtilon f. 31. 3. 31. 6. 1. 3. 1. Amtllon d. 31. 8. 31..1..1. Holland.. 428925 431(78 428925 431075 Paris. 63040 61160 69840 64160 Buen.-Alres 36875 370925 8891 75 370025 Sohwelz. 184512 195407 184812 195487 Brüssel. 52867 53132 52887 53132 Spanlen 153610 158300 1556 10 156300 Christiania 175560 176440 175560 176440 lapan. 530070 533330 530670 54330 Kopenhagen 135510 196420 195510 198720 ſiio de Jan., 111721 112200 111724 11220 Stoockholm 290272 221227 290272 491227 MWen abg. 156 1804 10986 1604 Helsingfors 30420 30576 30423 30576 Frag.. 33166 33338 33166 88338 Itallen.. 47880 40120 47880 48120 Zudapest 44.88 45,12 44.89 45,12 London 4987500 5012509 4987500 501 2500 Sofla. 10274 10328 1027. 10³²⁸ NHew-Vork ſb97250 1102750 1097250 1102750 jugoslavlen 15581 15689 15561 158835 „Klein, Schanzlin u. Becker.-., Frankenthal, Pfalz. Eine auf den 25. d. M. nach Heidelberg einberufene ab. G. V. soll Beschluß fassen über die Erhöhung des Grund- kapitals um ½ 20 Mill. durch Ausgabe von Stamm- aktien mit Dividendenanspruch vom 1. Januar 1923 ah. Gleichzeitig soll die Erhöhung des Stimmrechts der Vorzugs- aktien Buchst. B beschlossen werden. *Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft in Berlin. Die Gesellschaft beruft für den 22. August eine Generalversamm- lung ein, die über die Erhöhung des Kapitals um weitere 30 Millionen auf 50 Millionen 4 Beschluß fassen soll nachdem erst vor kurzem vom Verwaltungsrat eine Erhöhung von 10 Millionen auf 20 Millionen& durchgeführt worden ist. Diese 10 Millionen sollen den Anteilinhabern zu einem von der Generalversammlung festzusetzenden Kurse im Verhältnis :1 angeboten werden. *Nollwerke,.-G. in Chemnitz. Der Aufsichtsrat bean- tragt eine Dividende von 1000 Proz., ferner Kapitalerhöhung um 73 Millionen„, von denen den Aktionären neun Nilli- onen im Verbältnis von:4 zu noch festzusetzendem Kurse angeboten und 24 Millionen im Interesse der Gesellschaft durch ein Bankenkonsortium verwertet wWwerden sollen, wäh. rend die restlichen 40 Millionen für Angliederungs- und Schutzzwecke zur Verfügung der Verwaltung bleiben. Waren und Märkie „ Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel-.) Berlin-Oberschöneweide, 27. Juli. Im Zusammen- hang mit der läglich sich weiter verschärfenden Zuspitzung am Devisenmarkt wird auch die Lage am deutschen Metall- markt von Tag zu Tag schwieriger. Die Imsätze sind infolgedessen in der letzten Zeit, ganz besonders aber in der letzten Woche, erheblich zurückgegangen. Die weitere Folge dieser herrschenden Unsicherheit war, daß wieder nur an einzelnen Tagen der Woche offizielle Metallnotierungen festgestellt Wwerden konnten. Die Marktlage ist trotz größ- ter Festigkeit derart unübersichtlich, daß von einem Wirk⸗ lichen Geschäft nur noch schlecht gesprochen werden kann. Der Konsum kann sich noch nicht entschließen, die jetzt in s Unermeßliche gestiegenen Preise anzulegen und selbst der Handel schreckt vor diesen hohen Notierungen zurück. Ueber die weitere Entwieklung des Mark- tes auch nur die geringste Vermutung auszusprechen, ist heute schwerer denn je, da alles von der Währungfrage und der weiteren politischen Entwicklung abhängig ist. Auch am Altmetallmarkt war das Geschäft außerordentlich ruhig, da infolge der wieder um mehr als das Doppelte ge- stiegenen Preise niemand große Kauflust verspürt. Der We 1 5 Englüsohe ond Metallmarkt verlief in ruhiger Haltun Zgung des Markkurses an den Auslandsbörsen wirkte auch Fransösischo 638700 6100 Sohwelzer 194000, 136000 8 2 1 d 8 Waa auk den d ück. E r mi enne den denn en Zink, Welch beide Devisenverkehr zurück. Es machte sich, fialenisehe 7480 18250 Techeshe-Stöe.: 88600 28860 Netalle Kleine Preisbesserungen aufzuweisen haben, ziemlich cht auch im Zusammenhang mit der andauernden! desterreſoh abgest.. 1275 1325 Ungarischo——.— unverändert. 0 ——2 2— Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich— außer bei festverzinslichen und Versicherungs-Werten— in 1000% Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. Berliner Frelverkehrs-Kurse. Bank-Aktien. Bankf. el. Wert. 2000 2000 Ot. Aslat. Bank 6000—oest.Cred.-An, 270 254 deutsche Petr. 2000 3500 Hansa Lloyd.—— Fonnenberg— 1 30. 1 90. 1 30.Sarmerbanky. 500 560 Deutsoh. Bank 187ß 1900 Pelohebank. 400 380 Adier Kalli. feldburg.. 5090 8900 Slohel 4 08.—— 1⁰⁰ 80 d ored 7 8 5 Beri. fid. des. 6500 7200 t. Uebersee B. 250080— nheln.Cred.Sk. 360 500 Api, Allg. Ptr.-I. 1200 2000 Hochfrequenz 2500 2800 Telchgräber, 428 570 Aaieden, 200 710 5. rpamerg. 10 170 gehn. 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Sohunf. 8. b. 485 550 Meser Akt.-9s. 2800 2350 Mitener auß.— 300 eeee und Verleger: Dr. Haas, Mannheimer Transport-Aktien. do, Ultramarin 2000 2500 Westeregeln 2500 1500 Foff Nasohln. 2300 2280-Anzeiger, G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. ba 1 30. 1 30. 1. Fanepeie d EIesif. Eiöen.— 2800 Zellstoff Ver. 575 900 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Lanedeget: 2800 600 ene, en nen ee een eene n e Berantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Lai⸗ Kurt dbeneen eeed. 6208 8000 elaehMie: 278 209 Kolonialwerte Aitderz für das Feuilleten:. B. Kurt Fiſcher; für Kommmmalpolitit: 865 Tot d e en 80 Feaank. Pecet. dees Ver.esen 1480 1450 betsoh-Ostafr. 2200 3000 J South-Mest 350 495 Sbesee 2800 4500 Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Will Müger: für Handels⸗ —.Sdd. beob. 3600 7100 5 deu-dulnes. 1700 1900 Otu Min. u. E. 12100 11000 Fomona.—— nachrichten, Lolales und den redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: ——ansa Dechift 00 Dlamond.— 4800 für Anzeigen: Karl Hügel. —— 4. Seite. Nr. 350 Maun geimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Mittwoch, den 1. Auguſt 1923 Der heilige Berg Roman von Wilhelm Hagen 7 Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Fortſetzung) Seinen drängenden, aufreizenden, beinahe etwas gewaltſamen Worten folgte minutenlanges Schweigen, die Ueberraſchung rings im Kreiſe war ſo groß, der Vorſchlag kam zu unvorbereitet, als daß er eine ſofortige Stellungnahme geſtattet hätte; ſelbſt Ruth Mar⸗ low blickte ein wenig unſicher an Fernleitner vorbei ins Leere. Horſt Rutland, der Aeſthet, war der erſte, der ſich vernehmen ließ.„Ich weiß nicht,“ ſprach er mit ſeiner nervöſen, ein wenig müden Stimme,„ich kann einem ſolchen gewaltſamen Naturburſchen⸗ tum nicht viel Geſchmack abgewinenn. Ich bin nun einmal ab⸗ hängig von gewiſſen Fortſchritten unſerer Kultur und ziehe ein modern eingerichtetes Schlafzimmer jedem Idyll einer primitiven Blockhütte vor.“ „Weil ſich bei dir,“ fiel ihm Fernleitner grollend ins Wort, „Natur und Kultur bereits ſoweit voneinander entfernt haben, daß du gar nicht mehr fähig biſt, die Friſche und Kraft eines ſolchen Berglebens entſprechend zu genießen!“ „Möglich,“ verſetzte Rutland lakoniſch.„Ich will dir auch gerne zugeben, daß ich bereits etwas überkultiviert und infolgedeſſen im Abſterben bin, wie du zu ſagen pflegſt. Aber ich glaube, ſo wie ich, werden noch mehr Menſchen empfinden!“ „Auch mir liegt es nicht ſonderlich,“ bekannte ſich Eva Norden, die Sängerin, zu ihm,„wochenlang auf Strohſäcken zu ſchlafen und gewiſſe Dinge zu entbehren, deren Segnungen man in den Alm⸗ hütten noch nicht kennt!“ „Ihr ſeid doch ein entnervtes, verweichlichtes Geſchlecht!“ brach nun Volkner entrüſtet los.„Seid ihr wirklich ſo abhängig von euren Daunenkiſſen und den tauſend Schönheitsmitteln eures Waſch⸗ tiſches, daß es euch gar nicht mehr lockt, ſo etwas zu erleben, wie Fernleitner? Denn dieſer Wilde Jäger muß wirklich ein fabelhafter Geſelle ſein, wenn er unſeren alten Bergſteiger und Dichter ſo in die Ekſtaſe verſetzen kann. Und wenn dem ſo iſt, dann hat dieſer Berg nicht nur dir, dem Poeten, etwas zu erzählen, ſondern ganz gewiß auch mir, dem Maler, und manchem anderen von uns. Um es kurz zu ſagen: ich halte mit! Ich ziehe mit dir nach dem Wilden Jäger, heute, morgen, wann du willſt! Und es lockt mich von ganzem Herzen, unſerer gerühmten Kultur einmal für lange Wochen und ſo gründlich als möglich Valet zu ſagen.“ „Das ſoll ein Wort ſein!“ rief Fernleitner überlaut und ſchlug herzlich in des Malers dargebotene Rechte.„Wir beide wollen den Grundſtock bilden der kleinen Künſtlergemeinde, die ſich am Herzen des Wilden Jägers, meines heiligen Berges, verſammeln ſoll. Ge⸗ zwungen wird niemand, der nicht freiwillig kommt, aber einmal ergeht die Anfrage an euch: Seid ihr bereit, mitzumachen?“ „Ich komme mit,“ nickte Wildenbrunner, der Komponiſt, und trat neben Volkner. Ihm folgte Völker, der Zoologe, und Emma Dierks, die Medizinerin. Die übrigen blieben abſeits, unſchlüſſig oder abgeneigt, unfähig zum Entſchluß oder zu feige für das Wagnis: Fernleitners Blick flog über ſie hin: er war ihnen nicht gram, daß ſie ſich ausgeſchloſſen, denn er wußte, daß ihre blaſſen Seelen höchſtens die Stimmung geſtört hätten. Nur eines tat ihm weh, daß auch Ruth ſich nicht entſchied, ſondern unſchlüſſig in der Mitte des Zimmers ſtand, unſicher von Fernleitner und ſeiner Gruppe auf Rutlands Anhang blickend. „Nun, Ruth,“ klang ſeine mahnende Stimme,„auch du willſt dich ausſchließen?“ „Ich weiß nicht recht,“ entgegnete die Tänzerin,„du kennſt mich doch: ich bin keine Heldin im Klettern und Bergſteigen, und was du da vorhin erzählteſt von dem Aufſtieg, das ſchreckt mich eher, als es mich anzieht!“ „Du kleiner Haſenfuß!“ lächelte Fernleitner und reckte ſeine Hünengeſtalt.„Ich werde dich auf meinen Schultern die Wände hinauftragen und dich oben auf der Höhe wie ein Kind in die lachende Sonne ſetzen! „Iſt viel Sonne dort oben?“ forſchte ſie voll kindlicher Neugier. „Solange es Sommer iſt, faſt nur Sonne,“ nickte Fernleitner. „Sie liegt prall auf den ſchwellenden Matten, durchglüht den Fels und ſtrahlt vom Morgen bis zum Abend in verſchwenderiſcher Fülle.“ „Das iſt herrlich!“ jubelte Ruth und klatſchte in die Hände. „Und der Gletſcher?. Kann man nicht auf dem Gletſcher tanzen?“ „An gewiſſen Stellen,“ lächelte der Gefragte,„kannſt. du auch auf dem Gletſcher tanzen, auf ſpiegelnden Eisflächen, in denen ſich die Sonnenſtrahlen brechen, oder in glitzerndem Schnee, der hart gefroren iſt, daß du darüber wandeln kannſt wie über feſtgefügten Stein.“ „Das iſt wundervoll!“ jauchzte die Tänzerin. wir?“— „Wann fahren Robert Volkner verhinderte die Antwort. „Was bietet der Berg an maleriſchen Eindrücken?“ forſchte er. 18 „Eine unermeßliche Fülle von Farben und Formen,“ berichte Fernleitner,„Föhnſtimmungen, wie ich ſie ſonſt nirgend⸗ beobachten konnte, Gewitterbildungen, wenn die Nebel um das Haupt de⸗ Wilden Jägers ziehen, daß du nie müde werden kannſt, zu ſchauen und zu malen.“ „Und was bietet er mir?“ forſchte Joſef Wildenbrunner. Fernleitner lächelte.„Es war einer mit mir,“ berichtete 8 dann,„der meinte, du würdeſt Harmonien und Akkorde hören, die du nur mit eigens konſtruierten neuen Inſtrumenten wiederzugeben vermöchteſt.“ Nun drängte der Komponiſt:„Wann fahren wir?“ Fernleitners Antlitz ſtrahlte in glücklichem Leuchten:„Morgen, übermorgen, wann ihr wollt!“ rief er überlaut. ihr werdet mir danken, daß ich euch dieſen Weg gewieſen d ich weiß⸗ „Und ich hobe Denn wer von uns etwas in ſich trägt, eine ungeborene, menſchen befreiende Großtat— dort draußen, in den Halden des Wilden Jägers, meines heiligen Berges, wird er ſie, von göttlicher K und überirdiſchem Erleben begnadet, ſieghaft vollenden.“ * Der Zug, der die kleine Geſellſchaft zu dem Wilden Jäger führen ſollte, fuhr durch lachendes Land, auf dem leuchtende Sonne lah nur tief drinnen in den Bergen, die wie durch Kuliſſen hinter den Vorbergen ab und zu ſichtbar wurden, hingen wolkige Nebel, welc die Gipfel umzogen. Aber erſt, als ſich der Schienenſtrang müt ſam durch die immer enger werdenden Täler wand, um plötzlich als das Gebirge immer wilder ward und ſeine ſchluchtähnliche Einſchnitte keinen Raum mehr für einen Bahnkörper bieten 5 wollen ſchienen, nach Oſten auszubiegen, begannen die fünf gleiter Fernleitners zu ahnen, bis in welche Unberührtheit der tur ſie vorſtoßen würden. „Mir iſt zumute,“ ſagte Ruth, als ſie den Zug verließen, um auf ſteinigem Pfade ein Hochtal zu gewinnen, das nach Na⸗ Süden führte,„als nähmen wir hier von aller Kultur und Ziviliſation Abſchied, um in unerforſchliche Gebiete einer unwirtlichen vorzudringen.“ Wildnis „Und doch,“ hielt ihr Fernleitner ruhig entgegen,„wohnen aubch dort menſchliche Geſchöpfe, die in ihrer Anſpruchsloſigkeit und Genüg⸗ ſamkeit vielleicht glücklicher ſind als wir.“ Eine Pauſe ſpannte ſich, bis Volkner fragte:„Wie lange gehen wir bis zum Wildſee?“ (Fortſ. folgt.) Die Herren Aktionäre werden hiermit zu einer am Dienstag. den 21. Auguſt 1923, nachm. 3 Uhr. im unteren Saale der Lieder⸗ tafel in Mannheim, K 2, 31/32, ſtattfindenden Aaundeptachen deeaarenanmlg eingeladen. Tagesordnung: 1. Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Grundkapitals von Mk. 100 000 000.— auf Mk. 210 000 000.— durch Ausgabe von Mk. 105 000 000.— auf den Inhaber lautenden Stamm⸗Aktien und Mk. 5 000 000.— auf den Namen lautenden, mit 20fachem Stimmrecht ausgeſtatteten Aktien mit auf 7% beſchränkter Dividende. 2. Aenderung der Satzung, ſoweit es durch die Kapitalserhöhung erforderlich wird. Es findet neben der Geſamtabſtimmung getrennte Abſtimmung der Stammaktien und Vorzugsaktien ſtatt. Zur Teilnahme an der außerordentlichen Generalverſammlung ſind die Aktionäre berechtigt, welche ihre Aktien ohne Dividenden⸗ ſcheine ſpäteſtens am 3ten Werktage vor der Generalverſammlung (den Tag der Generalverſammlung und der Hinterlegung nicht mit⸗ gerechnet) bei der Geſellſchaftskaſſe in Mannheim. bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und deren ſämt⸗ lichen Niederlaſſungen, 8 bei dem Barmer Bankverein in Frankfurt a. M. hinterlegt haben. Dieſem Erfordernis kann auch durch Hinterlegung der Aktien⸗ mäntel bei einem deutſchen Notar genügt werden. Mannheim, den 31. Juli 1923. 5568 Rheinische Handelsbank A. G. Der Aufſichtsrat: Der Vorſtand: Jakob Groß. Vorſitzender. Koch. Fritzel. Nachlaß-Versteigerung. — Auftrag der Erben verſteigere ich am 1 Verkäufe. Schönes Wohnhaus mit Garten gute Lage Lin⸗ denhof bei 2 Milliard. An⸗ zahl. ſof. zu verk. G. Wolff Meerfeldſtr. 66. 931 Dadeelnrichtungen neu u. gebr., ſtets am Lager. 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