DD — .— 22 2 — * — 5 — r — — Montag, 6. Auguſt bezugepreile: In Mannheim und Umgebung frei ine und durch die poſt ohne Beſtellgeld monatlich W8000.— halbmonatlich mark 6so00.— Nachforderung dorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Karisruhe.— Hhaupt⸗ gerdaftenelle Mmannbeim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle ſtadt, waldhofſtraße Nr. 6. Fernſprecher Nummer 7031, Mes, 7088, 7033, 7945. Celegramm⸗Röreſſe: Generalanzeiger aundeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmoMaͥa ———— Wittag⸗Ausgabe —Aus Seit und Leben mit Mannheimer§rauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗ZJeitung 1923— Nr. 357 Anzeigenpreiſe: sei vorauezahiung Srundpreis ſe Zellt Me. 15880.—. Reklamen mk. so000.—. Alles andere laut Tarif. Innahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8% Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Kür Anzeigen an deſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Betriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. Lür ausgefall. od. beſchrünkt. Rus gab. oö. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. ö. Lernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Ueue belgiſche Reparationsvorſchläge Aus dem belgiſchen Graubuch 80 0 Berlin, 6. Aug.(Von unſrem Berliner Büro.) Das belgiſche 1 mett wird, wie berichtet, demnächſt das Graubuch veröffent⸗ 177 und in dieſem werden die ſchon offiziell beſprochenen tech⸗ iſchen Studien enthalten ſein, die ſ. Zt. in den alliierten aupiſtädeen als Grundlagen einer Beſprechung der Reparations⸗ 8 übergeben worden ſind. Ueber den Inhalt dieſer Forderungen klährt man bereits heute folgendes: Im Hinblick auf die Eiſen⸗ ahnfrage ſtellen die belgiſchen Sachverſtändigen feſt, daß die utſchen Eiſenbahntarife in ihren Erhöhungen niemals mit Entwertung der Mark gleichen Schritt gehalten haben und 9 die Ausgaben für die Eiſenbahn in unrationeller d eiſe übertrieben worden ſind. Das führt zu dem Schluß, daß 1 deutſche Regierung die Ausbeutung der deutſchen Eiſenbahn begen einen jährlichen Gegenwert von einer Millk⸗ Goldmark verpachten könne. die Verbrauchs⸗ Ian opole Tabak, Bier, Zucker, Holz uſw. könnten für insgeſamt 8 illionen Goldmark verpachtet werden. Für die Kohlen⸗ teferungen wird eine Geſamtſumme von 2,870 Milliarden Goldmark ausgerechnet. ka ie zweite Studie ſchlägt vor, zugunſten der Wiederherſtellungs⸗ ſſe Anteilſcheine an die deutſchen induſtriellen ainterneymungen auszugeben, die 25 Proz. des Reingewinns nzuziehen berechtigen, unter Vorausſetzung einer Stabiliſierung 5 Mark. Die dritte Studie unterſucht die Geſamt⸗Einnahmen M zkusgaben des deutſchen Reichs in den Monaten April, en und Juni 1922 während deren der Wert der Mark ſich nicht eändert hat. Es ergibt ſich dabei ein Ueberſchuß von etwa E illiarden Papiermark. Es wird ausgerechnet, daß in dieſer poche ein Ueberſchuß der deutſchen Einnahmen von etwa einer iliarde Goldmark vorhanden geweſen ſei. Hieraus wird der Schluß gezogen, daß bei einer normalen Finanzlage die obengenannten dal abmen ohne ſchwere Unzuträglichkeiten(2) dem deutſchen Haus⸗ tentzogen werden könnten. Die verſöhnliche Haltung Belgiens und Der Brüſfeler Berichterſtatter der„Times“ meldet, Theu nis 1 Jalpar ſeien immer noch der Anicht, daß trotz der gegenwär⸗ einungsverſchiedenheiten Beſprechungen auf der ge der von Belgien in ſeiner Antwort auf die britiſche Note ſtark 9 Grundla Die deutſch⸗polniſche Spannung pr Die polniſche Regierung hat in den letzten Monaten als Re⸗ börtellalie gegen die Ausweiſungen polniſcher Staatsange⸗ 8 aus Deutſchland mehrere Hundert Reichsdeutſche aus weder ausgewieſen. Dieſe Maßnahme war als Repreſſalie au ſachlich gerechtfertigt, noch völkerrechtlich begründet. Da die die ewieſenen Reichsdeutſchen ſämtlich in Polen anſäſſig waren, daht de Deutſchland ausgewieſenen Polen dagegen in der Mehr⸗ ihren 5a, Fälle eich nur vorübergehend in Deulſchland aufhielten, betro Wohnſitz aber in Polen hatten, ſtellt die Ausweiſung für die Negilenen Reichsdeutſchen eine beſondere Härte dar. Die deutſche Wo erung hat das weiteſte Entgegenkommen gezeigt und ſich in polni ngen Verhandlungen bemüht, eine Verſtändigung mit der ſchen Regierung in der Ausweiſungsfrage herbeizuführen. vötlze polniſche Regierung war dieſen Bemühungen gegenüber ſchreitus unzugänglich und hat ſchließlich eine eintägige Ueber⸗ g der von ihr geſetzten unangemeſſen kurzen Friſt in einer bre erfrage als Grund benutzt, die Verhandlungen abzu⸗ zu chen und ſogar bereits getroffene Teilvereinbarungen einſeitig de annullieren. Die deutſche Regierung hat nunmehr durch den überreſn Geſchäftsträger in Warſchau am 3. Auguſt eine Note wird n laſſen, in der nach Darſtellung des Sachverhalts erklärt Regterlte könne ſich nicht des Eindrucks erwehren, daß die polniſche weiſ ung überhaupt kein Einverſtändnis in der Aus⸗ benuzen feoge anſtrebe, ſondern die deutſchen Ausweiſungen nur denten„wolle, um die vom dem vorigen polniſchen Miniſterpräſi⸗ niß en Sikorski am 10. April in Poſen als Programm der pol⸗ Die de erung bekundete Entdeutſchungspolitik durchzuführen. fpre utſche Regierung müſſe ſich vorbehalten, hieraus diee ent⸗ chenden Folgerungen zu ziehen. Ein Handͤgranatenanſchlag W. Sanktionen über Düſſeldorf mittag e aus Düſſeldorf gemeldet wird, ſind dort am Samstag nach⸗ ion während einer franzöſiſchen Wachtparade durch die EEplo⸗ daten don Handgranaten vier franzöſiſche Sol⸗ letz und drei Zipiliſten mehr oder weniger ſchwer ver⸗ Ehef zorden. Aus dieſem Anlaß— die Beſatzungsbehörde den r kommunalen Polizei in Düſſeldorf und einen deutſchen eenperhaftet; außerdem wurde über Düſſeldorf der ver⸗ nahmen elagerungszuſtand verhängt; weitere Sanktionsmaß⸗ Näßbgegen die Stadt Düſſeldorf ſollen bevorſtehen. Naßnahere Angaben über den Vorfall liegen bisher nicht vor, die Franzoßenen der Beſatzungsbehörden laſſen indes erkennen, daß die Anhaltlen deutſche Täterſchaft vermuten. Ob datſächlich 0— punkte für die Richtigkeit dieſer Vermutung vorliegen, uuwirfen ir nicht. Sollte die Unterſuchung, an der Deutſchland mit⸗ Leichsren bereit iſt, die deutſche Tärerſchaft erweiſen, ſo würde die nalerung dies auf das tlefſte beklagen. Sie hat bei den Ver⸗ gebrachtsen mit dem Nuntius Pacelli erſt vor kurzem zum Ausdruck and ſie aß ſie jede verbrecheriſche Gewaltanwendung verurteut an dieſe Verurteilung heute nur mit aller Schaͤrfe wieder⸗ N derbrecheriſche Gewaltakte bringen Niemanden Nutzen, Folge“ der deutſchen Sache und haben nur Bedrückungen zur Am Ein neuer Milliardenraub in die NSametag morgen drang eine größere Abteilung Franzoſen Lichsbank in Gelſenkirchen ein und beſetzte ſie. gegebenen Anregung fortgeſetzt werden könnten. Dies könne um ſo eher geſchehen, als die britiſche Regierung ja keine beſtimmte Löſung des Reparationsproblems vorſchlage, und keine Richtlinien angebe. Die belaiſche Regierung ſei mit dem engliſchen Vorſchlage die Dokumente zu veröffentlichen, einverſtanden und wünſche, daß dies in vollem Wortlaut und gleichzeitig geſchehen ſolle. Ein Mi⸗ niſter erklärte ihm, dem Berichterſtatter, es werde ſich dann zeigen, daß Belgien verſöhnlich ſei, daß es praktiſche und techniſche Vorſchläge in ſeiner Antwort an England mache. Belgien gebe zu, daß eine unparteiiſche Sachverſtändigenkommiſ⸗ ſion Deutſchlands Zahlungsfähigkeit feſtſetzen ſolle und erkläre, daß das Ruhrgebiet im Verhältnis zu den Zahlungen geräumt würde. Engliſche Rückantwort oder nicht? Berlin. 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach engli⸗ ſchen Blättermeldungen glaubt man, daß En gland an Frank⸗ reich eine neue Note richten wird als Antwort auf die fran⸗ zöſiſche Note vom 30. Juli. Die Antwort ſoll am Donnerstag fertig ſein. Freilich behauptet demgegenüber die„Evening News“, daß es noch nicht feſtſteht. ob Großbritannien auf die franzöſiſch⸗belgiſche Note antworten wird. Darüber wird erſt der Kabinettsrat vom Mittwoch die Entſcheidung bringen. Die Haltung Italiens Der„Secolo“ läßt ſich aus Rom melden, Italien ſei mit Eng⸗ land für eine internationale Konferenz, wolle aber vor⸗ läufig abwarten, und miſche ſich nicht in die Streitfrage zwiſchen Enaland und Frankreich und Belgien. Italien habe anſcheinend England gegenüber die Dezembervorſchläge Muſſolinis wieder⸗ holt und es ſei zu erwarten, daß England die Frage der interalli⸗ ierten Schulden aufs neue und mit mehr Vertrauen prüfen werde. Nach einer offenbar offiziöſen Stefaninote iſt Italien in Ueberein⸗ ſtimmung mit England bereit, die Notwendigkeit des Wiederaufbaues Europas anzuerkennen, es ſtellt aber ſelbſt eine Reihe von Vor⸗ behalten für die Durchführung der engliſchen Vorſchläge auf. Die italieniſche Regierung zeigt ſich ſerner beſonders be ſorgt, zuver⸗ meiden, daß Deutſchland etwa die Möglichkeit gegeben werde, ſich ſeinen Verpflichtungen zu entziehen. Die Antwork Japans Reuter meldet aus Tokio: Die Regierung hat den Baron Hayaſhi beauftragt, mündlich auf die britiſche Note zu ant⸗ morten und die Hoffnung auszuſprechen, daß eine freundſchaft⸗ liche Regelung bezüglich der Differenzen erreicht wird, die ſich gegen⸗ wärtig zwiſchen den britiſchen Vorſchlägen und den franzöſiſchen und belgiſchen Wünſchen zeigen. Die Regierung legt den nächſtbeteiligten intereſſierten Mächten nahe, die äußerſten Anſtrengungen zu unter⸗ nehmen, um eine Vereinbarung zu erreichen. Die weiblichen Angeſtellten wurden bis zum Mittag, die männlichen bis zum Abend feſtgehalten. Der Direktor und zwei andere leitende Perſönlichkeiten wurden verhaftet und mit unbekanntem Ziel abbefördert. Die Franzoſen beſchlagnahmten rund ſechs Mil⸗ liarden. Vor dem Gebäude wurden mehrere Poſten aufgeſtellt. Die Gemeinde ſoll büßen! Die Franzoſen haben bei der kleinen und ſehr armen Gemeinde Stoppenberg 56,1 Millionen Mark beſchlagnahmt. Außerdem iſt der Gemeinde eine Geldbuße von 460 Millionen Mark auf⸗ erlegt worden, weil der in Stoppenberg anſäſſige, vom Kriegsgericht verurteilte Bergwerksdirektor Heinrichs flüchtig iſt. Es iſt das eine ganz neue Art der Sanktionen für derartige Fälle. der Kaub der Bergwerke Berordnung Degouttes Zu der Verordnung des Generals Degouttes wird noch be⸗ kannt: Im Artikel III der Verordnung Nr. 57 wird den Kontroll⸗ kommiſſionen das Recht gegeben, die zu Tage geförderten Halbmaterialien zu einem von ihnen ſelbſt feſtgeſetzten Preiſe zu verkaufen. Artikel IV. beſtätigt, daß, wer ſich den Befehlen der Kommiſſionen oder Bevollmächtigten entzieht oder den Vetrieb der beſchlagnahmten Anſtalten hindert, mit Gefängnis bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldſtrafe bis zu 5 Milliarden Mark zu beſtrafen. Artikel V. beſchäftigt ſich mit den Sabotageakten, die mit Gefängnis bis zu 20 Jahren und mit Geldſtrafen bis zu 15 Milliarden Mark geahndet werden ſollen. Wenn bei Sabotage⸗ akten Menſchen ums Leben kommen, ſo tritt Todesſtrafe oder bei mildernden Umſtänden lebenslängliche bezw. zeitliche Zwangsarbeit, iedoch nicht unter 10 Jahren, an die Stelle der obigen Strafe. Artikel VI lautet: Wer überführt iſt, eine in der obigen Art an⸗ gezogene Uebertretung zu begehen, verſucht zu haben, oder eine an⸗ dere Perſon anzureizen oder anzureizen verſucht, oder eine dieſe Uebertretung vorbereitende Handlung begangen oder dabei geholfen zu haben, oder angeordnet, hervorgerufen unterſtützt oder gefordert zu haben, hat die gleichen Strafen verwirkt. Art. VII befaßt ſich mit der Polizeigewalt in den Berg⸗ werksbetrieben. Anſtelle der deutſchen Bergwerksverwaltung tritt die Interalliiierte Kommiſſion. Wer die Befehle dieſer Kommiſſion übertritt, hat abgeſehen von den übrigen Folgen Gefängnis bis zu 5 Jahren oder Gebſtenſe bis zu 5 Milliarden Mark zu gewärtigen. ** 3* Die neue Reaie wird natürlich taſtend vor ſich gehen und ſich auf Zechen mit Kokereien beſchränken. Der Koksmangel iſt bekanntlich das kritiſche Moment der Ruhraktion geworden. Die neue Regie wird aber auch in Kürze der Notwendigkeit gegenüberſtehen, zu fördern, wenn der Reſt der Zechenvorräte verbraucht iſt. Die Bergarbeiterſchaft iſt. wie der„Frkf. Zta.“ aus dem Ruhraebiet ge⸗ meldet wird, weit davon entfernt, unter franzöſiſcher Regie zu för⸗ dern und iſt entſchloſſen. den Plan der Regieproduktion zu durchkreuzen, Sie rechnet mit der Ausweiſung, unter Um⸗ ſtänden ganzer Kolonien, und ſieht ſich erbittert der Bedrohung ihrer Lebensgrundlage durch die Reaieruna derjanigen Nation gegenüber, der ſie ſeinerzeit bei der Bergwerkskataſtrophe in Courrières große Dienſte der Menſchlichkeit erwieſen hat. Sie fühlt, daß ſie an jene äußerſte Grenze gedrängt werden könnte, wo der Menſch intuitiv als Geſchöpf handelt, das um den Reſt ſeiner Freiheit kämpft. So lie⸗ aen die Verhältniſſe, nachdem die franzöſiſche Ruhrpolitik, um nicht zu ſcheitern, zum letzten Mittel areift. „ſaußenpolitiſchem Gebiete. dern auch der Reichstag ſelbſt. Wie ſteht's: I. Von führender volksparteilicher Seite wird uns geſchrieben: Der Reichstag findet bei ſeinem Zuſammentritt eine Lage vor, die von Spannungen durchſetzt iſt. An ſich geht es um wirt⸗ ſchaftliche Fragen, aber die Quelle dieſer Spannungen liegt doch auf Letzten Endes handelt es ſich um die Bilanz des Ruhrkampfes und um die Frage, wie wir ihn weiter beſtehen und durchführen können, ohne, daß Folgerun⸗ gen für unſere innerpolitiſche und innerwirtſchaftliche Lage eintreten, die unüberſehbar erſcheinen. Denen, die darauf drängen, daß etwas geſchehen müſſe, und daß es„ſo nicht weiterginge“, muß zunächſt einmal entgegnet werden, daß gerade in Zeiten, in denen ſich ſchlimme Wirkungen einer Lage zu überſtürzen ſcheinen, ruhige Ueberlegung am meiſten geboten iſt. Wenn irgendwo, dann gilt hier das Goethewort: „Auch nicht in Gefahren mag ich ſinnlos Ungeſtüm“. Wenn die wirtſchaftlichen. Schwierigkeiten wachſen und der Währungsverfall zunimmt, ſo iſt das an ſich nicht verwunderlich. Wie ſtehen im achten Monat des Ruhrkampfes, ſind von unſeren Hauptarbeits⸗ und Pro⸗ duktionsſtätten abgeſchnitten, müſſen mit fremder Währung Roh⸗ ſtoffe einführen, ſehen den ganzen Warenverkehr zwiſchen dem be⸗ ſetzten Gebiet und dem übrigen Deutſchland unterbrochen, unſere Eiſenbahn in dem Gebiet, das hauptſächlich Ueberſchußgebiet war, unter fremder Gewalt und ohne jede Einnahme für das Reich. Das konnte nicht ohne wirtſchaftliche Erſchütterungen und ohne eine Be⸗ anſpruchung der Währung von ſich gehen. die uns zu früher unge⸗ ahnten Ziffern brachte. Dieſer Entwicklungsprozeß wird noch weiter fortſchrei⸗ ten. Wir werden in den Herbſt und in den Winter hineinkommen, ohne daß wir vorläufia eine Ausſicht haben, dieſen Ruhr⸗ kampf zu beenden. Jeder falſche Optimismus wäre hier un⸗ angebracht, Nichts deutet bisher darauf hin, daß die internationale Lage entſpannt ſei. Alles, was wir erwarten können für eine Ent⸗ ſpannung, liegt in der Wirkung der Zeit begründet. Noch werden Kohlen nach Frankreich exportiert. Das wird aufhören, wenn die Halden geräumt ſind. Frankreichs Ruhrbilanz weiſt faſt nur Debetſalden auf. Die letzten Wahlen zur franzöſiſchen Kammer haben deutlich die in der Oeffentlichkeit nicht zum Ausdruck kommende Kritik der Bevölkerung an dieſer Politik der franzöſiſchen Regierung erkennen laſſen. Auch diejenigen enaliſchen Politiker und Wirtſchafter, die keinen Zweifel daran ließen, daß ſie im engli⸗ ſchen und im allgemeinen Intereſſe eine Beendigung des Ruhrkon⸗ fliktes in einer für Deutſchland ehrenvollen Weiſe erſtrebten, erklär⸗ ten übereinſtimmend, daß eine ſolche Beendigung noch im weiten Felde ſteht. Die Nachrichten, die wir aus den Vereinigten Staaten von Amerika haben, zeigen, daß maßgebende Kreiſe der Reagierung und der Wirtſchaft die Bedeutung des Ruhrkonfliktes für die Weltwirtſchaft erkennen und zu einer Löſung beitragen möchten, daß aber die öffentliche Meinung dem ganzen Konflikt entweder in⸗ tereſſenlos oder ablehnend gegenüberſteht, ſodaß ein amerikaniſcher Präſident oder eine amerikaniſche Regierung, die in dieſen Konflikt eingreifen wollte, die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten überwiegend gegen ſich haben könnte. Wohl ſind Fäden angeknüpft, um hier Aenderungen herbeizuführen, aber auch hier heißt es ab⸗ warten. Alles in allem müſſen wir damit rechnen, daß wir noch Monate hindurch einen Ruhrkampf zu beſtehen haben werden und den Wirkungen ins Auge ſchauen müſſen, die ſich daraus für uns ergehen. Unter dieſem Geſichtspunkt iſt es zubegrüßen, daß die Regierung mit einem Programm vor den Reichstag kritt, um der Inflation zu begegnen und Steuerabgaben herheizuführen, die wenigſtens einen großen Teil der ungeheuren Papiergeldflut in die Kaſſe des Reiches zurückſtrömen laſſen. Das Verhältnis der Reichsausgaben, die nur noch durch Papiergelddruck gedeckt werden, zu denjenigen, die durch Steueraufkommen bezahlt wurden, war ſchließlich uner⸗ träglich geworden. Es hat keinen Sinn, jetzt lange Betrachtungen darüber anzuſtellen, was hier verſäumt worden ſei. Den Umfang der Markentwertung hat wohl niemand in dieſem Maße eſehen. Alle ſteuerlichen Maßnahmen ſind durch ſie über den Haufen ge⸗ rannt worden. Schuld hat übrigens nicht nur die Regierung, ſon⸗ Gelingt es, durch ſtarke Ab⸗ gaben auf wertbeſtändiger Baſis und rückſichtslos ſchnelle Einziehung, auf die 28 alles ankommt, das Papiergeld in die Reichskaſſen zurückfließen zu laſſen, dann iſt wenigſtens das Weſentlichſte getan worden, was zur Behebung der unerträglich gewordenen Währungs⸗ not gegenwärtig getan werden kann. e 141. Im Anſchluß an die Verſäumniſſe auf dieſem Gebiete iſt die Frage einer Neubildung der Regierung in den letzten Tagen, namentlich in der hauptſtädtiſchen Preſſe, lebhaft erörtert worden. Dieſe Erörterung knüpft an einen Aufſatz der„Germania“ an, der in ſchärfſter Weiſe die Regierung kritiſierte und ſie als politiſch bankrott hinſtellte. Es iſt in der Sitzung der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft feſtgeſtellt worden, daß dieſer Aufſatz keine parteiamtliche Bedeutung beſaß. Man hat die Frage erörtert, ob nicht etwa da gewiſſe Pexſönlichkeiten die Grund ätten, ihre eigene Regierungstätigkeit mit derjenigen der Nemie egierung zu vergleichen, die Inſpiratoren des Aufſatzes wären. Auch dieſe Frage iſt wohl kaum aus berechtigten pfycholo⸗ giſchen Erwägungen entſtanden. Gegenwärtig liegen die Verhält⸗ niſſe ſo, daß es wirklich kaum jemanden in irgendeiner Partei geben wird, der ein Intereſſe daran hätte, das Amt eines Kanzlers oder eines Miniſters zu erſtreben. Vielleicht iſt es doch richtig, was vom Zentrum behauptet wurde, daß der Aufſatz entſtanden ſei aus einer ziemlich allgemein verbreiteten Ver⸗ ſtimmung über mangelnde Aktivität der Reichsregierung. Ob dieſe Kritik berechtigt iſt, mag dahingeſtellt ſein. denfalls iſt es ſeltſam, daß die Regierung ſelbſt ſich gegen dieſe Vorwürfe nicht energiſch verteidigt. Aufgabe der amtlichen Preſſeſtellen iſt doch nicht nur die Sammlung von Material, ſondern auch Prop aganda⸗ tätigkeit für die Regierung. Propagandatätigkeit nach außen und innen. Nach beiden Richtungen Ace aber wohl kaum alles, was notwendig iſt. Die amtlichen Preſſekonferenzen haben an Bedeutung ſicher verloren, und immer mehr macht ſich auch die Schwierigzelt geltend, daß die Regierung überhaupt kein offi⸗ iöſes Organ beſitzt, aus dem die Heffentlichkeit ihre Auf⸗ faſſung der Dinge herausleſen könnte. Die„Zeit“ hat kürzlich einen Vergleich gezogen zwiſchen der on Initiative und Aktivität reichen erſten Periode der Tätigkeit des nwärtigen Kabinetts und einer gewiſſen Schlaffheit, die ſeit der eriode des Notenwechſels eingetreten iſt. In einem Tell der weit rechtsſtehenden Preſſe wird auch hierfür eine Erklärung gefunden. Bis zu der erſten Note an die engliſche Regierung— ſo heißt es— habe ſich der Reichskanzler freigefühlt von der Bindung durch das Parlament. Die„Parteibonzen“ hätten dieſe Freiheit mit ſcheelen Augen angeſehen, und ſchließlich ſeien der Reſchskanzler und das annheimer Geneml Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſetz und Recht—Modezeitung — . 2. Seite. Nr. 357 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Auguſt 1823 Monkag, den 6. Auguſt 15 Kabinett ſo eingeengt und unter ihre Botmäßigkeit geſtellt worden, daß das Kabinett unfrei geworden ſei und ſich infolge dieſer Hem⸗ mungen nicht mehr auswirken konnte. Das iſt, mit Reſpekt zu ſagen, politi ſcher Blödſinn. Iſt ebenſo unfinnig wie der Ruf nach dem Diktator, der alles zum beſſeren wenden ſoll. Wenn in Deutſchland eine diktatoriſche Gewalt in der Hand einer oder weniger Perſönlichkeiten die Dinge zum beſſeren wenden ſoll, ſo liegt gar keine Hemmung darin, daß dieſe Perfönlichkeiten das als Kabinettsmitglieder innerhalb der Verfaſſung des Reiches tun. Letzten Endes ſetzt ſich die Perſönlichkelt durch, an welcher Stelle ſie auch ſteht. Es iſt ebenſo formal, einfach durch den Begriff der Diktatur zu glauebn, die Dinge zu beſſern, als man durch den Be⸗ griff der Demokratie beſſere Zeiten für eine Land herbeiführt. So⸗ lange man nicht weiß, wer der Diktator iſt, der Deutſchland glücklichen Zeiten entgegenführt, ſolange man nicht weiß, welche Ideen und Mittel ihm zur Verfügung ſtehen, um die Wirkungen des verlorenen Krieges, der Ruhrbeſetzung und anderer Dinge aufzu⸗ halten, ſolange iſt das hyſteriſche Schrejen nach dem Diktator nichts anderes als der Beweis geiſtiger Armut und Zdeenloſigkeit. So liegen die Dinge wirklich nicht, daß das Parlament durch ſein Mitregieren etwa eine Hemmung für eine freie Politik des Kabi⸗ netts geweſen wäre. Das Parlament hat nur ſo lange in Deutſch⸗ land eine Macht, als es von der öffentlichen Meinung getragen iſt. Wenn ein Reichskanzler eine Außenpolitik macht, de von der Oeffentlichkeit getragen iſt, dann kann das Parlament ihm dieſe Politik nicht kaputtſchlagen. Wäre der Reichskanzler Cuno vom Parlament zu einer Politik gedrängt worden, der er innerlich wider⸗ ſtrebte, ſo lag dieſer Appell an die Oeffentlichkeit in ſeiner Macht. In Wirklichkeit kam ein ſolcher Appell garnicht in Betracht, und die eine zeitlang verbreiteten Darſtellungen von dem Terros, mit dem die Parteiführer den Kanzler zu der Note an England gedrängt hätten— eine Note, deren Wortlaut ſie überhaupt erſt aus den Zeitungen erſehen haben— ſind ja erfreulicherweiſe in der letzten Zeit nicht mehr aufgetiſcht worden. Man ſuche doch nicht nach äußer⸗ lichen Gründen, wo ein Grund ſtark genug iſt, um die Schwierig⸗ keiten unſerer Lage erkennen zu laſſen, nämlich die außenpolitiſche Lage Deutſchtands, die es auch einem poljtiſchen Herkules nicht mög⸗ lich machen würde, die Dinge einfach zum Guten zu wenden, ſon⸗ dern die jede Regierung, ob ſie rechts oder links ſtände, darauf hin⸗ gewieſen hätte, einen Ruhrkampf auf lange Sicht führen zu müſſen, bei dem nur alles darauf ankam, dafür zu ſorgen, daß wir einmal in dieſem Kampf den wirtſchaftlichen Atem nicht verloren und uns politiſch nicht ſo entzwelten, daß die Gegner aus dieſer politiſchen Entzweiung Hoffnungen für ihre eigene Sache hegen konnten. *. 4* e Aus der Deulſchen Volksparkei Die Nationalliberale Korreſpondenz teilt mit: Reichstagsabge⸗ ordneter Dr. Streſemann berief den Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei auf den 9. Auguſt ein. Sozialdemokratiſche Forderungen Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) In einer von den Sozialdemokraten veranſtalteten Maſſenkundgebung bei Zittau ſprach am Sonntag Reichstagspräſidetn Löbe über die politiſche Lage. Für den Wiederbeginn des Reichstags kündigte er mit bemerkens⸗ werter Präziſion folgende Forderungen der ſo zialdemo⸗ kratiſchen Partei an: Eine Verſtändigung mit Frankreich im Verhandlungswege; zur Ermöglichung einer Verſtändigungspolitik müßte in der inneren Politik durchgeſetzt werden eine weitgehende allgemeine Beſteuerung des Beſitzes durch 5 1. eine Lohnſteuer in derſelben Höhe der für Arbeiter und Angeſtellte zu machenden Lohn⸗ und Gehaltsabzüge. 2. Erfaſſung mindeſtens eines Drittels aller Sach⸗ werte zugunſten des Reichs. 3. Verdreifachung aller Beſitzſteuern. 4. Erfaſſung eines Drittels aller Unternehmer⸗ gewinne zugunſten des Reichs. 5 Durch dieſe Maßnahmen ſei ein Aufkommen von jährlich 25 Mil⸗ llarden Goldmark zu erhoffen. Dder Staud der Ernährungsausſichten Der Reichsernährungsminiſter erklärte einem Mitarbeiter des „Lokalanzei dem G Fettverforgung ſei das Reichsernährungsminiſterium ener⸗ ſch bemüht geweſen, im Einvernehmen mit der Reichsbank die er⸗ orderlichen Deviſen zur Bezahlung der Einfuhr e b cht ſo eine baldige Entſpannung der Lage zu erwarten ſei. Hüinſichtlich der Fleiſchverſorgung bemerkte er, ein erheblich größeres Angebot von Schlachtvieh ſei erſt nach Beendigung der Weidezeit zu erwarten. Nach den vorliegenden Nachrichten ſtehe eine ſehr gute eeeee 170 und— 8 ti itterung vorausgeſetzt, im gro ganzen iedigen —.—4 dürfte, ſo beſtünden auch für die Kartoffelverſorgung im kommenden Winter keine ernſten Befürchtungen. —— Die ſtändigen 0 ſitariſe. Das Reichs poſtminiſterium 2 ſich bekanntlich mit der Abſicht, die Tarife wertbeſtändig zu Der Verkehrsbeirat des Poſtminiſteriunis iſt für 45 kommenden Mittwoch einberufen worden, um dieſe Frage zu behandeln. 22 Mierendorff. Das Reichsgericht hat die Reviſlon das Urteil der Heidelberger Strafkammer im Falle Mieren⸗ orff verworfſen. 8“ zur Ernöhrungslage, auf dem Gebiete der Neue Todesurteile Der Fall des Leutnants Graf in Hamborn fand vor dem belgiſchen Oberkriegsgericht in Aachen als Reviſionsinſtanz ein Nachſpel. Man wird ſich noch erinnern, daß als Folge der Er⸗ mordung eines deutſchen Schupo⸗Beamten durch einen belgiſchen Soldaten zu Anfang d. J, der belgiſche Leutnant Graf in einem Straßenbahnwagen zu Hamborn erſchoſſen worden war. In erſter Inſtanz waren 4 Schupoleute zum Tode, andere zu lebensläng⸗ licher Zwangsarbeit und Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Nun⸗ mehr wurde gegen 8 Schupobeamte und eine Wirtshausbeſitzerin verhandelt, und zwar als angebliche Täter. Inzwiſchen hatten ſich in Stettin drei andere Schupobeamte der Staatsanwaltſchaft geſtellt und ſich ſelbſt des Mordes bezichtigt. Ihr Verhör hat imzwiſchen in Aachen durch die Belgier ſtattgefunden. Sie ſind dann ſofort wieder nach dem unbeſetzten Gebiet gebracht worden. Die Angeklagten erklärten, ihre Ausſagen nur unter dem Zwantz des Gendarmerie⸗Inſpektors, der ſie verhört hat, gemacht zu haben. Man habe ihnen durch Drohen und Mißhandlungen die Ausſagen erpreßt. Auf die ehrenwörtliche Verſicherung des einen Angeklagten habe man ihm erwidert, ein Deutſcher habe kein Ehrenwort. Der belgiſche Generalſtaatsanwalt nannte die Vorſchickung der drei Stettiner Schupobeamten eine Komödie, einen Theatercoup der deutſchen Regierung. Er konſtruierte, ohne auf abweichende Momente einzugehen, die Schuld der Angeklagten und beantragte die Todesſtrafe gegen 5. Die Verteidiger, darunter ein belgiſcher Offizialverteldiger wandten ſich in zum Teil ſcharfen Worten gegen den Staatsanwalt. Dennoch war das Urteil überaus hart: Leutnant Rheinhardt und die Schupobeamten Riebke und Klein wurden zum Tode verurteilt. Grabert, der in erſter Inſtanz zum Tode verurteilt worden war, wurde zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, ebenſo Termoeh⸗ len. Dölmland wurde zu 15 Jahren Zwangsarbeit, Klaus und Nowack zu je 3 Jahren Gefüngnis verurteilt. Frau Heck⸗ main n, die flüchtig war, erhielt wiederum 5 Jahre Zuchthaus. Der Vorſitzende empfahl den zum Tode Verurteilten, ein Gna⸗ dengeſuch an den König der Belgier einzureichen. ** dem die Angeklagten auf Grund des damals ſchon wißerrufenen Ge⸗ 11 in erſter Inſtanz verurteilt waren, hatten die ſogleich nach r» Tat ins unbeſehte Gebiet geflüchteten Polizeiwachtmeiſter Kaws, Engeler und Schwirrat vor der Staatsanwaltſchaft in Stettin die Tat ihrerſeits freiwiligeingeſtanden, Sie haben dieſes Geſtändnis auch als Zeugen vor dem belgiſchen Ge⸗ richt, dem ſie nach Zuſicherung freien Geleits vorgeführt waren, auf⸗ rechterhalten, wenngleich Engeler dabei unter dem Eindruck ſeiner Ueberführung ins beſetzte Gebiet für kurze Zeit ſchwankend gewor⸗ den war. Eine Reihe von Zeugen hat ferner eidlich bekundet, daß Kaws, Engeler und Schwirrat ihre Tat noch in der Nacht ihrer Be⸗ gehung eingeſtanden haben. Die belgiſchen Sachverſtändigen haben vor bem belgiſchen Oberkriegsgericht beſtätigt, daß die von den Stettiner Verhafteten nach ihrer Angabe benutzten und von der Dieſer Ausgang muß aufs höchſte Nach⸗ Piſtolen den am Tatort und in der Leiche gefundenen Geſchoſſen und Hülſen genau entſprechen und danach jeder Zweifel an der Be⸗ nutzung dieſer Piſtolen ausgeſchloſſen war. Demgegenüber muß die Beweiskraft der von den Aachener Verurbeilten abgegebenen und ſpäter widerrufenen Be⸗ ſtändniſſe zum mindeſten bezweifelt werden, zumal die Geſtändniſſe nach Ausſagen der deutſchen Zeugen, die den Ver⸗ nehmungen beigewohnd haben, unter Umſtänden abgegeben ſind, die ihre Glaubwürdigkeit von vornherein ſtark beeinträchtigen. Die nähere Begründung des jetzt ergangenen Urteils iſt noch nicht be⸗ kannt. Aus ihr wird man erſt erfahren, wie das belgiſche Gericht ſich mit den Ausſogen der belgiſchen Sachverſtändigen und der deutſchen Entlaſtungszeugen abgefunden hat. Die Reichsregie⸗ rung wird nichts unverſucht laſſen, um eine nochmalige Nach⸗ prüfung der Schuldfrage herbeizuführen. * 1* Verbot der Pfadfinder und des Deutſchen Hochſchulringes Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ hat General Degoutte die Auflöſung der rheiniſchen Pfadfinder und des Deutſchen Hochſchulringes verfügt mit der Begründung, daß ſie eine Gefahr für die Sicherheit der Beſatzungstruppen und der öffentlichen Sicherheiß darſtellen. Die Lage in der pfalz Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde wurden 17 Zollbeamte aus Ludwigshafen ausgewieſen.— Weil ſie den Befehlen der fran⸗ zſiſchen Beſatzungsbehörde nicht nachkamen, ſind der Gendarmerie⸗ ſtationskommandant Zachert und Wachtmeiſter Ruckriegel von Neuſtadt und der Stationskommandant Settelmaier von der Gendarmerieſtation Lachen verhaftet worden. Wieder verhaftet wurde von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde der erſt kürzlich aus dem franzöſiſchen Gefängnis entlaſſene Forſtamt⸗ in Wachenheim. Das Vorgehen gepen die Kommuniſten in FJinland. Wie Finska Notisbyran meldel, ſind insgeſamt 127 Kommuniſten von 150 zu verhaftenden fe tgenommen worden. Von 28 kom⸗ muniſtiſchen Reichstagsmitgliedern ſind bi sjetzt 22 verhaſtet. deulſchen Regierung dem belgiſchen Gericht zur Verfügung geſtellten Cunos Antwort an Feigner Die unterm 18. Juli veröffentlichte Mitteilung zu den Preſ, erörterungen über die Möglichkeiten eines Bür 1455 krieges nahm die ſächſiſche Regier ung zum Arſaß ſchen Schreibens an die Reichsregierung, das von der ſachſce; Staatskanzlei alsbald der Preſſe übergeben worden iſt. Auf di Schreiben hat, wie wir erfahren, der Reichskanzler an ſächſiſchen Miniſterpräſidenten nachſtehende Antwort gerichtet⸗ „Zu den in Ihrem Schreiben vom 25. Juli aufgewerez Fragen Stellung zu nehmen, bin ich gern bereit. Die am 18. due veröffentlichte Erklärung der Reichsregierung hat ſich dagegen 55 wendet, daß mit einer gewiſſen Kaltblütigkeit in ſteigendem 1 öffentlich die Möglichkeiten eines Bürgerkrieges erörtert Zulcher Der Zweck der Verlautbarung war, vor der Fortſetzung eines ſol, en außen⸗ und innenpolitiſch gleich ſchädlichen Verfahrens zu wiree und der Bevölkerung die Sicherheit zu geben, daß 75 Reichsregierung bereit und in der Lage iſt, allen Be 5 ſuchen gewaltſamer Auseinanderſetzung und allen Anſchläge, gegen den Beſtand der Verfaſſung des Reichs mit Erfolg gegenzutreten. Aeußerungen der Beſorgnis darüber, 7 zu ſchweren Konflikten kommen könne, waren der vegierung, insbeſondere auch aus Sachſen und Thüring zugegangen. Aus dieſem Grunde wurde in der Verlautbarung 5 ſonders darauf hingewieſen, daß die Reichsregierung mit den 11 desregierungen von Sachſen und Thüringen im Intereſſe ein 5 ruhigen Entwicklung unſerer innenpolitiſchen Verhältniſſe ein 9 vernehmen zu pflegen bemüht ſei und daß ſie es in dieſer. Bezi nicht an pflichtmäßiger ernſter Aufmerkſamkeit fehlen laſſe. i Was Sachſen anlangt, ſo darf ich zur Begründung dieſes 959 weiſes an die bedenklichen Erörterungen übert⸗ che Möglichkeiten des Bürgerkrieges erinnern, die der fachſte Polizeioberſt Schützinger in der„Glocke“ veröffentlichte⸗ 766 der zwiſchen uns bereits etörterten Rede in Niederplar vom 16. Juni haben Sie, Herr Miniſterpräſident, auch nach det 105 der„Süchſiſchen Staabsgeitung“ vom 25. Juni von ihnen aben gebenen Erklärung von kommenden innenpolitiſchen äußerſt blutige Auseinanderſetzungen und davon geſprochen, daß der Kampf her dem bürgerlichen Lager begännen würde uſw. 77 gerade gegenüber hieraus enkſtandenen Beunr uh 0 mg, die weit über Sachſen und über die Angehörigen einzelne arteien hinaus, entſtanden iſt, hat die Reichsregierung in 15 Verlautbarung vom 18. Juli es für notwendig befunden, beſondh⸗ auf die Beziehungen zu Sachſen hinzuweiſen. Wie bereits in mũũ licher Erörterung habe ſch auch hier zu erklären, daß die Reſche, regierung es als ihre erſte Pflicht gegenüber dem Reiche betrachrg muß und wird, die Staatsordnung und Verfaſſun unter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten.“ de Entſprechend dem Vorgang der ſächſiſchen Erklüörung wur auch dieſe Erwiderung der Preſſe zugänglich gemacht, Letzte Meloͤungen Noch zwei Opfer von Kreienſen Kaſſel, 6. Aug. Von den bei dem Kreienſer Unglück Berleſ, ten ſind inzwiſchen in der Göttinger Klinik zwei weitere 5055 ſonen geſtorben, nämlich Känzleiſekretär Karl Henauet it München und Lehrer Oskar Kroll aus Bad Tölz. Dadur 55 die Geſamtzahl der Toten auf 48 geſtiegen. Die Toten ſind ſien mehr fämtlich erkannt. Der Zuſtand der Verlehten hat ſich gebeſſes enen uli 4 N, G3 Berun, 6. Aug.(Bon unſ. Berliner Büre) Der Breckaeg Flieger Antonius Raab, dere bereils einmal mit ſeine, kleinen Sporteindecker unter den Linden vor dem Opernhaus landete, hat geſtern vormittag wiederum eine Notlandung und zwor auf dem Sportplatz an der Schargmeb erſt ab Das Flugzeug befand ſich auf der Fahrt vom Breslau nach St Die polizeiliche Luftüberwachungsſtelle hat die Abſchleppung Flugzeugs vorgenommen. 5 1J Berlin, 6. Auguſt.(Bon unſ. Berl. Büro.) Ein g v o h Schadenfeuer, das den Dachſtuhl eines Hauſes in ſeinehent zen Ausdehnung und noch einen Teil des Seitenflügels ein 82 wütete geſtern morgen auf dem Gelände Sofien-Charlotenſtt n zu Charlottenburg. Der Schaden beläuft ſich auf viele Hunderte Millionen KA. Man vermutet Brandſtiftung] 4 Kartsrube. 5. Auguſt. Um irrtümichen Gerüchten entgeiſe zutreten, teilt der Verkehrsverein mit, daß die für Ende Seytem ſ⸗ und Anfang Oktober ds. Is. geplante„Karlsruher 9 eAus⸗ wochſe“ programmäßia ſtattfinden wird. abgeſehen von der in Aner ſicht genommenen landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die infolae Jahe höchſt ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf das nächſte verſchoben werden mußte. Dagegen werden die Theaterwoche ger Badiſchen Landestheaters, verſchiedene bedeutſame muſikaliſche, un⸗ anſtaltungen, die techniſche Woche, der Alemanniſch⸗pfälziſche S de⸗ tag, ein Karlsruher Sporttag, ein Schaufenſterwettbewerb und do⸗ res ſtattfinden. Weiter iſt es dem Verkehrsverein gelungen. z nächſte Jahr einige bedeutſamere Kongreſſe nach Karlsrulg n⸗ bringen, u. a. den 49. Deutſchen Gaſtwirtetag. Andere größere areſſe ſtehen in Ausſicht. Es gibt Lebenskonflikte, deren Tragik darin beſtaht, daß ſie anenſtsur 4+ 805—. eine 2 1 95 2— ickſal, ſeine icht ins Dunkel ringt, Fanswachſ über das Led. Ddas drama von Mayerling Nach Veröffentlichung der in einem Wiener Blatte publizierten Mitteilungen über den Tod des Kronprinzen Rudolf und der Baro⸗ nin Vetſera brachte der„Temps' einige vor etwa zehn Jahren er⸗ ſchienene Erinnerungen des Botſchafters Nigra und ſchloß die auch in Pariſer Kreiſen wieder aktuell gewordenen Reminiſzenzen mit dem Satze:„Das Geheimnis von Manerlina bleibt undurchdringlich.“... Dagegen erhebt der frühere franzö⸗ ſiſche Botſchafter in Petersburg, Maurice Paleoloaue, gegen⸗ wärtig Kabinettsdirektor des Außenamtes, Einſpruch.„Was mich betrifft.“ ſo ſchreibt er an den„Temos“, enthält dieſes„Geheim⸗ nis“— kein Geheimnis mehr, nachdem mir die Exkaiſerin Eugenie alle Umſtände mitgeteilt hat. Ich hakte die Ehre, die Exkaiſerin gut zu kennen: ſo oft ſie nach Paris kam, weilte ich bei ihr. Am 16. Juli 1906, als ſie von einer Veranügungsreiſe in der Adria kam. empfina ſie mich im Hotel Continental. Die Unterhal⸗ tung dauerte zwei Stunden. Nachdem ſie mich aründlich über die auswärfige Politit ffrankreichs ausgefragt hatte— es war während der Kriſe von Algeciras—, erzählte ſie mir über ihren Aufenthalt in Iſchf beim Kaiſer Franz Joſef: ſie hatte Iſchl im Juni desſelben Jahres verlaſſen/ Ich zitiere nun wörtlich die Notizen, die ich mir — 5 gemacht habe, und deren Veröffentlichung heute wohl zu⸗ läſſig iſt. „Viele Jahre ſind verfloſſen,“ ſagte ſie mir,„ſeitdem ich den Kai⸗ ſer Franz Joſef nicht geſehen. Das letztemal war es in Cap Martin im Jahre 1895. Wiederholt ließ er mir durch die Fürſtin Metternich mitteilen, daß er mich gerne wiederſehen möchte, aber ich entſchloß mich erſt während meiner Kreuzfahrt in der Adria, ſeiner Einladung Folge zu geben. Ich reiſte von Trieſt nach Iſchl, wo ich zwei Tage blieb. Der Kaiſer hat mich ſozuſagen keine Minute verlaſſen. Wir aingen ſtundenlang zuſammen ſpazieren. Wie eigenartia iſt doch die Sympathiel Wenn es einen Souverän gibt, deſſen Name in mir trauriae Exinnerungen erweckt, ſo iſt es Franz Joſef. Glauben Sie O mir, trok 1889 hielt er immer noch piel von meinem Gatten und von mir. Er weiß, daß es Napoleon III. war, der im Jahre 1866 die Preußen binderte, in Wſen einzumarſchieren. Ich konnte alſo mit ihm gan ungezwungen reden. Es ſchien mir, daß ihm das wohltat. Mir aing es ebenſo. Denken Sie doch, daß wir, er und ich. die letzten Ueberlebenden einer verſunkenen Epoche ſind. Außer dem König Hater II., der in der allgemeinen Geſchichte Europas eine ganz kleine Ne ſpielte, ſind Kaiſer Franz Joſef und ich die letzten Souveräne, ſe vor 1870 miterlebt haben. Und dann— wir ſind ch]Seine Frau iſt ermordet worden: mein Mann iſt aus Gram geſtor⸗ ben. Unſere Söhne ſind tragiſch zugrunde gegangen. Ich habe mei⸗ nen Thron verloren, er wird vielleicht die Hälfte ſeiner Staaten ver⸗ lieren. Ja, der unglückliche Kaiſer iſt überzeugt davon, daß er, wenn ihn Gott noch ein paar Jahre auf Erden läßt, die Zertrümmerung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie erleben wird. Er hat nur den einen Wunſch: die Kataſtrophe möge ſich nicht zu ſeinen Lebzei⸗ ten ereignen. Leider zweifelt er daran und gibt ſich deshalb trauri⸗ n Gedanken hin. Der unglückliche Kaiſer! Mein Aufenthalt in ſchl war wohltuend, läßt mich aber ſehr traurig.“ Sie ſchweigt und ſchließt die Augen. Ich ſage ihr:„Da Eure Majeſtät mir ſo großes Vertrauen entgegenbringen, darf, ich die Frage wagen, ob Eure Ma⸗ jeſtät, durch die Beziehungen zum Wiener Hofe, Kenntnis über den Hergang des geheimnisvollen Dramas von Mayerling erhalten hat? Ich kenne darüber verſchiedene Verſignen. Sie ſind alle widerſpruchs⸗ voll und ſcheinen mir teilweiſe erfunden. »Nach kurzem Zögern antwortet mir die Exkaiſerin mit feſtem Ton. der die einſtige Herrſcherin erkennen läßt. Sie ſpricht: „Ja, ich kenne das Drama von Mayerling vollſtändig; ich kenne es ſo genau, daß ich das Dementi der + ichte nicht zu fürchten brauche. Ich will es Ihnen erzählen. Hier die Tatſachen. abe ſie von der e Eliſabeth ſelbſt während ihres letzten Aufent⸗ haltes in Cap Martin erfahren. Am 20. Januar 1889, um 5 Uhr abend hatte der Kaiſer Franz Joſef mit ſeinem Sohne eine ſehr ihm mit Enterbung, wenn er die baſcgarſe Liebſchaft nicht aufgeben würde. Der Kaiſer drückte ſich ſo ſcharf aus, der Kronprinz, ganz entſetzt, die Zuſage machte, mit ſeiner Geliebten zu brechen. Er verlangte aber von ſeinem Vater die Zuſtimmung, das Fräulein noch einmal, zum Abſchiednehmen, ſehen zu dürfen: er ſollte an die⸗ ſem Abend mit ihr in Mayerling dinieren. Der Kaiſer gab es zu: „Geh 5für dieſen Abend. Aber nachher wirſt du ſie nicht mehr ehen. Ich habe dein Ehrenwort.“ Am Ausgang der Hofburg nahm r Kronprinz einen Fiaker, ließ ſich nach Mayerling fahren. Im 8— 9991 avillon erwarteten ihn Marie Vetſera mit dem Prinzen Philipp von Koburg, dem Bruder des Fürſten Ferdinand von Bulgarien, und der Graf Hoyos, Bruder des dama⸗ ligen Botſchafters in is. Dag Abendeſſen verlief ruhig. Keine rgie. Das 5 ergnügen der Geſellſcheaft war der Kutſcher Bratfiſch, der Wiener Lieder pfiff und ſang. Rach der Mahlzeit zogen 1 2 die Gäſte in 5 Zimmer zurück, denn am nächſten Mor⸗ den ſollte die Jagd ſtattfinden. Der Kronprinz und Marie Vetſera ewohnten den acl Philipp von Koburg und Graf Hoyos den linken Flügel des Pavillons. Als Rudolf mit ſeiner Geliebten allein war, er ihr, was ſich zwiſchen ihm und ſeinem Vater zuge⸗ tragen, und teilte ihr mit, daß er, um nicht enterbt zu werden, das doch beide ſo unalücklich geworden. Er iſt Witwer, ich bin Witwe. Jolgt lebhafte Auseinanderſetzung wegen der Demoiſelle Vetſera. Er drohte T weiflung zwiſchen den beiden, die innig liebten. Wir können ni leben! Sterben wir noch heute abend. Gott möge uns gn ſein.“ In wildem Paroxismus griff 5 nach ſeinem Nerann und tötete Marie Veiſerd durch einen Schuß in die Bruſt. nt legte er ſie entkleidet aufs Bett. Er ſchmückte ihren Lei nattzee, einigen Roſen. Dann ſchrieb er ſeiner Mutter einen langen in dem er alles berichtete. Der Brief begann:„Meine Mutter ie⸗ 117 nicht mehr das Recht zu leben, denn ich habe getötet oinen. e olgte eine Szene der 5 05 „Sterben wir zuſammen. m Briefe konnte die Kaiſerin alle Einzelheiten der Tat entnehh in m ſechs Uhr früh tötete ſich der Kronprinz durch einen Schußen den Kopf. Zwei Stunden ſpäter machte der Kronprinzen wecken ſollte, Anſtrengungen in das ilipp gemach einzudringen. Da er keine Antwort erhielt, fuchte er Phuch von Koburg und den Grafen auf. Alle drei gelangten konn⸗ ein zertrümmertes Fenſter, das ſie mit einer Leiter erreichen küber ten, in das Zimmer. Als Philipp und Graf Hoyos dem Kecgelbnl⸗ das Geſchehene berichteten, nahm ihnen der Souverän das elo! des Schweigens ab. Beide hielten es.“ ermüden Die Exkaiſerin war nach dieſer Schilderung etwas und —8 mich verabſchieden, da machte ſie eine Bewegung 1 Das iſt nicht alles. Es wird oft geſagt, daß der Selbſcnzel S dem ſie ſi zederh — Ich— dies We der 22 in ragödie aber eine bekannt iſt. Als Kaiſer Franz Joſef das Unglück erfuhr, nen grappterte er on den Bapft Leo XIII. baß er der Krouffgah ein feierliches, kirchliches Begräbnis bereiten wolle: falls der pann dies nicht gewähre, würde er, Franz Joſef, abdanken. Es entſ en ſich ein lebhafter Gedankenaustauſch. Kardinal Rampolla war ſluige das kirchliche Begrübnis, der gute Papſt Leo XIII. Bberien ſchließlich ein. Als dann nach dem Tode Leo XIII. alle polle Geiſter der katholiſchen Welt die Wahl des Kardinals Rampoon wünſchten, erteite Franz Joſef dem Kardinal⸗Erzbiſchef areic⸗ Krakau den Auftrag, im Namen des Kaiſers von Oeſte Ungarn das Veto gegen die Wahl Rampollas auszuſprechen Damit war unſere Unterhaltung zu Ende. Wenn dieſe Mitteilungen betreffs ihrer Richtigkeit noch eche, Beweiſes bedürfen, ſo möchte ich folgendes hinzufügen. Als Bul⸗ ſandter in Sofia ſprach ich mit dem damaligen König von ut über das Drama von Mayerling. Ich erzählte ihm, wagſten e Exkaiſerin anpertraut hatte. Ferdinand erwiderte:„agel, Bruder Philipp bal mit mur niemals über dae Druma geſpoct deſſen Augenzeuge er mit Hoyos war. Ich weiß aber von daie ach Seite genau, was ſich damals in Mayerling ereignete, urd gel Ehrenwort gegeben habe, mit ihr zu brechen. Sie erwiderte kalt: „Ich habe dir auch etwas mitzuteilen. Ich bin in Hoffnung.“ Es kann Ihnen vollkommen beſtätigen, daß der Berich Kaiſerin Eugenie den Tatſachen entſpricht.“ nehmen müſſen, angeblich infolge Maſchinendefekts und Deleren des Kammerdiener, DSgal, des Thronfolgers der habsburgiſchen Dynaſtie einen vernicheſen erteiſt erſlane Die den andere Wirkung, die der Welt miſt eh⸗ entag. den 6. Auguſt 1923 ———— ———4eͤ———̃ ‚— Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 357 Stãädtiſche Nachrichten Nus der Stadtratsſihung vom 2. Auguſt 1923 Der am 19. Juli 1923 beſchloſſene Geldentwertungszuſchlag zur aom giasahlung auf die ſtädtiſche Grund⸗ und Gewerbſteuer 1923 Grund achen des vorjährigen Steuerſatzes mit 25„ aus 100 ſortgeſch und Betriebsvermögen wird wegen der inzwiſchen weiter Vornfchutenen Geldentwertung 32,24fache erhöht, ſodaß die Kreiſe sdahlung mit Einſchluß von orauszahlung und Zuſchlag des 30far im Zfachen Betrage der vorjährigen Kreisſteuerſchuld das din doe der Schuldigkeit beträgt, die von der Stadtkaſſe worde im Juni d. J. ausgegebenen Forderungszettel angefordert — iſt. Davon iſt die Hälſte, alſo das 15fache des bereits an⸗ 15 rten Betrags, abzüglich der ſchon geleiſteten Teilzahlungen kaſſe ber entrichten, ein Viertel, alſo das 7½fache des von der Stadt⸗ weiter reits angeforderten Betrags am 15. Oktober 1923 und ein dementf Viertel am 15. Januar 1924 fällig. Die Stadtkaſſe wird Verkünnprethende Aufforderung in den Tagesblättern, an den ſtädt. ſonder digungstafeln und den Anſchlagſäulen veröffentlichen; be⸗ di. orderungszettel werden nicht ausgegeben. teſehes„Steuerordnung über die nach§ 14 des Finanzausgleichs⸗ nzuführende Gekränkeſteuer v. Schamein, weinähnlichen und weinhaltigen Getränken, vom Trinkb wein und ſchaumweinähnlichen Getränken, vom Bier und Ausnaßanntwein. wie von künſtlich bereiteten Getränken mit zugel hme des Sodawaſſers wird unter Annahme der kienen Höchſtſätze mit Wirkung vom 1. Juli 1923 mit der Maß⸗ Agnet eſchloſſen, daß die Steuer für die verbrauchten Getränke ge⸗ an Shaalls im Wege des Härteausgleichs nachgelaſſen werden ſoll. 13. 5 euerordnung wird dem Bürgerausſchuß in der Sitzung am d. Mts. zur Zuſtimmung unterbreitet. künne Voraus zahlungen auf die Wohnungsabgabe n mit Rückſicht darauf, daß es zur Zeit unmögli Rehr den Beträge wertbeſtändig anzulegen, bis auf 28 ehr angenommen werden. Wegon der ungenügenden Hausbrandverſorgung Joll der R 3 2 22 + 8 2 eichskommiſſar für die Kohlenverſorgung um ſchleunige Ab⸗ hüße eaſucht werben. eee iſt, die ein⸗ eiteres nicht Von eine Deutſch ikaner, der ſchon mehrfach zanhelte Beträge für il heſge Wohlfahrte fi ge für die hieſige Wohlfahrtspflege geſpendet hat, ſind heuerdings dem 125 die 1 Kindorerholungsfürſorge wäch Nionen üũberwieſen worden. Der Stadtrat ſpricht für die Zuwendung ſeinen herzlichſten und aufrichtigſten Dank aus. Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Rusſchuſſes Naeue Erhöhung des Straßenbahntarifs wöſeseit der Einführung des 8000 Mark.Tarifs ſind die Betriebs⸗ weidn der Straßenbahn ganz bedeutend gewachſen; zur Ver⸗ lenns.—.— Verluſte für die Straßenbahnkaſſe wird bis zur ſer 0 ig genauen Feſtſtellung des Mehraufwandes ab 8. Auguſt die fartarif vorläufig auf 12 000 Mk. für—5 Teilſtrecken und ibt. rgen Fahrtausweiſe dementſprechend um rund 50 Prozent er⸗ Die Inhaber von Monatsnetz⸗ und Streckenkarten haben bis 10. Auguſt bei den bekannten Verkaufsſtellen 74 des Auf⸗ urz nachzuzahlen. Eine weitere Erhöhung der Fahrpreiſe in er Zeit iſt unerlaßlich. eträchtliche Erhöhung der Preiſe für Waffer, Gas und Strom augdurch die ſtändig fortſchreitende Steige⸗ung aller Betriebs ⸗ 27 Jale.en der ſtädtiſchen Werke, namentlich durch die om die uli eingetretene Kohlenpreiserhöhung um annähernd 100 Proz., 15 Miain für Inlandskohlen einen monatlichen Mehraufwand von lliarden Mark erfordert, wozu noch für Auslandskohlen rund ir d E iarden Mark monatlich kommen, wird eine weitere be⸗ unz ztliche Erhöhung der Preiſe für Waſſer, Gas trom notwendig. Es wird daher in Aufhebung des Be⸗ Pele vom 24. Juli beſtmunt, daß vorbehaltlich der endgültigen braucleitlezung und der Abrechnumg einſtweiſen die den Ver⸗ wünuchern zugeſtellte vorläuſige JulieRechnung(rote Rech⸗ ichg,) nicht im Jfachen, ſondern im A4fachen Betrage zu ent⸗ nichten it. 0 Weitere Gebührenerhõöhungen Abänder de⸗ 1 24. Juli werden r⸗ dos vom 1. Augut 2825— Gebühren infolge Sböhte ren Steigerung der Löhne, Gehälter und Preiſe wie folgt des J. Kanalgebühren, ſtatt auf monatlich 102 auf 136 Proz mendllenerwerts(bei Anſchtüſſen ogne Fakalleneinleitung ftalt 5 ich auf 78 auf 104 Proz. der Steuerwerte): 216 5 Müllabfuhrgebühren, ſtatt auf monatlich 162 auf rozent der Steuerwerte; 14 2 Straßenreinigungsgebühren, ſtatt auf monatlich Zusd auf 192 Prozent des Steuerwerts. wands d Deckung des geſtiegenen verſönlichen und ſachlichen Auf⸗ rund 50 erden ab 6. Auguſt die Wochenmarktgebühren um . und die Gebühren für die Benützung der Brücken⸗ keunden Weißen Hauſe geleiter werven! Dokd afanenton dem genten bis Mittwoch früh 10 Uhr bleiben. um alsdann nach Stellen witol überführt zu werden. Alle dienſtlichen Waſbinatoner Trauen ſowie die Mitalieder des diplomatiſchen Korps werden der den aufeter im Kapitol beiwohnen, in dem die Leiche noch 8 Stun gebahrt bleiben wird. Der düſſeldorfer Jwiſchenfall duorgängzerlin. 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die hbaben de⸗ Arwird uns an zuſtändiger Stelle folgende Mitteilung gemacht anzöſiſchsamstag nachmittaa marſchierte durch die Köniasallee ein. Deutſcherde Militärabteitung mit klingendem Spiel. Eine Neihe von Trupp en. augenſcheinlich Separatiſten, ſcheute ſich nicht, di ſchineuf ibrem Marſchdemonſtrativ zu begleiten. De o leſe techniker Rabe ſchleuderte gegen die Spitze der Truppe die Ex 1 zDeutſchen“ marſchierten, eine Handaranate. Durc dreſkfoſion wurden vier franzöfiſche Soldaten un don den eutſche Zivilperſonen verletzt. Der Täter if hat als Franzoſen verhaftet worden. Die Beſatzunasbehörd nud Reſtaanktion gegen dieſes Attentat die Schließung aller Kaffee rſonengurants urs 10 Übr abends verhängt. Außerdem ſind einig .verhaftet worden, darunter auch Negierungsaſſeſſor Sprin r gegenwärtige volitiſche Dezernent der Düſſeldorfer Re ungd Franzoſen behaupten, daf Rabe zugegeben babe, den dird das utſchen Orden anzugehören. Von deutſcher Seite au⸗ mnadeutſchen beſtritten. wenigſtens iſt die Zugehörigkeit Rabes zum d. chen Orden bisher nicht feſtzuſtellen geweſen. ſofort ndeutsche Regierung legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſi berloſion dem Bekanntwerden der Düſſeldorfer Handaranaten hat, an bar der franzöſiſchen VBeſatzungsbehörde ſich bereit erkkär Antwo er Aufhellung des Tatbeſtandes mitzuwirken. Eint rt hat ſie bisher nicht erhalten. Ein mißglückter Verſuch dwer gepernn, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Bürb.) Ein franzö⸗ das Nertunasberichterſtatter meldet aus dem Ruhrgebiet nach Paris, er ertretor Naxz 25— eeee ee, Theater und Muſik Kuen Saenzertgemeinde Freie Volksbühne, Mit dem Beginn der Hühne Grn wird 1 die Konzertgemeinde der Freien Volks⸗ zu erſchwoe Tätigteit deginnen. Cie beobſichtigt, ddtenge leden ſüittein. Agtichen Preiſen gute Konzerte und Vorträge zu ver⸗ ften de ſic d, wird ſie beſtrebt ſein, den beſtehenden Körper⸗ ng 5 der Pflege guter Muſik widmen, durch die Zu⸗ toßen Muſfes organiſterten Beſucherkreiſes die Veranſtaltung von Samst ſikaufführungen zu erleichtern. Aus dem Anzeigenteil n für be Abendblaktes war zu entnehmen, welche Veranſtal⸗ gemiein aum nächſten Winter geplant ſind. Mitglied der Konzert⸗ gemeinde jedermann werden, auch wer nicht der Theater⸗ Vreie Volksbühne angehört. Die 2 die zu den neuen Sanktionen gegen Düſſeldorf geführ und Tabakwagen um 600 v. H. erhöht. Die künftige Höhe der ee richtet ſich nach der Aenderung der Bezüge der ſtädtiſchen rbeiter. Erwerbung der Anlagen des früheren Militärluftſchiffplatzes Sandhofen Der Reichsfiskus verfügt auf dem früheren Militär⸗ luftſchiffplatz Mannheim⸗Sandhofen noch über grö⸗ ßere Anlagen, vor allem Eifenbahngleiſe. Waſſerleitungen und be⸗ feſtigte Wege. Dieſe werden, da ſie zur Verwendung bei der Er⸗ ſchließung des dort vorgeſehenen Induſtriegebiets vorzüglich geeignet ſind, vom Fiskus in der Weiſe erworben, daß er dafür Gelände zur des ihm gehörigen Anweſens der Waſſerſtoffgasanſtalt erhält. Der geſtrige 1. Auguſtſonntag brachte nach der kurzen Abkühlung in der vergangenen Woche wieder die übliche Hundstagshitze, damit Maſſenwanderungen in die Rhein⸗ und Strandbäder. Auf der Ludwigshafener Rheinſeite, wo der Strandbadebetrieb und der Rettungsdienſt organiſiert iſt, herrſchte Hochbetrieb, während im Neckar der Badeverkehr weniger ſtark war. Die Waſſerwärme im Rhein betrug 20 Grad C. Bei der tropiſchen Hitze kleidet man ſich ſo leicht wie es geht. Die hut⸗ loſe Mode hat ſich auch in dieſem Jahre wieder behauptet, wozu allerdings auch der Umſtand beitrug, daß die Hüte bald un⸗ erſchwinglich teuer und im Preiſe an der Millionengrenze an⸗ gelangt ſind. Heute wo die Ware teurer iſt, wird ſie mehr geſchätzt. In Vorkriegszeiten konnte man einen Herrenhut um billiges Geld erſtehen. Anders war es dagegen beim ſchönen Geſchlecht. Schicke Damenhüte ſtunden ja von jeher hoch im Kurs, wie man⸗ cher Familienvater ſchmerzlich feſtzuſtellen in der Lage iſt. Die Hitze hat der Herrenkleidung verſchiedene Erleichterungen gebracht. Trotzdem aber haben die Herren der Schöpfung in bezug auf Sommerkleidung immer noch zu viel Ballaſt gegenüber den Damen mit ſich herumzutragen. Die leichte Sommertracht der Frauen und Mädchen iſt in jeder Beziehung angenehmer und ge⸗ ſünder. Bei der Herrenwelt ſah man in der letzten Zeit vielfach die „Hemdblufe“, doch kann ſie ſich nicht recht einbürgern. Es iſt ja Tatſache, daß bi den Männern die Mode nicht ſo raſch mitgemacht wird wie bei Frauen. Hat der Mann ein Kleidungs⸗ ſtück, das ihm gut ſitzt und ihm gut paßt, ſo trennnt er ſich nicht gern von ihm, wenn es auch ſchon längſt veraltet und außer Mode gekommen iſt. Der geſtrige Sonntag zeigte das übliche Bild. Frühaufſteher gingen in den Schloßgarten oder Waldpark, in dem in der 6. und 7. Morgenſtunde noch tiefſter Gottesfriede herrſchte. Mit dem wei⸗ teren Fortſchreiten der Tageszeit kamen auch mehr Menſchen. Ver⸗ einzelbe Radfahrer flitzten zuerſt auf ihren blanken Stahlrößlein hinaus. Zwiſchen 10 und 11 Uhr und noch ſpäter kam dann der Schrecken der Spaziergänger, die jungen Mädchen in ihren grünen, roten oder ſchwarzen Zipfelmützen, gleich rudelweiſe dahergeradelt. Wehe dem Spaziergänger, wenn er dieſer lachenden, kichernden und übermütigen Radfahrkavalkade nicht rechzeitig ausweicht! So reizend und verführeriſch ſo ein Trupp radelnder junger, friſcher Mädchen ſich an einem Sonntagmorgen auch ausnimmt, ſo gefähr⸗ lich iſt's in ſeiner Nähe. Deshalb ſei klug und weiſe und reiße aus! Die Gartenreſtaurants machten geſtern gute Geſchäfte. Im Waldparkreſtaurant„Stern“ war von—7 Uhr großes Garten⸗ konzert, desgleichen im Reſtaurant„Karlſtern“ im Käfertaler Wald. Das Rennwieſenreſtaurant hält wie üblich ſchon an den Samstag⸗ abenden ſeine Streichkonzerte ab. Der Ausflugsverkehr war bei dem ſchönen Wetter ſehr ſtark. Heidelberg wurde bevorzugt, da abends Schloßbeleuchtung waxr, zu der die Mannheimer in Scharen hinüuberſtrömten. Im Friedrichspark, in dem vormittags Profeſſor Dr. Max, Herzog zu Sachſen, im Auftrag der Deutſchen Friedens⸗ geſellſchaft über das Thema„Nie wieder Krieg!“ ſprach, trat im Abendkonzert Frau Leonore Homann⸗Webau als Soliſtin auf. Das Organ der Sängerin, die ſchon jahrehntelang im Friedrichs⸗ park ſich jedes ihr aufs neue hören läßt, beſitzt noch die alte Klangfülle und hat auch von ſeiner Geſchmeidigkeit nichts ein⸗ gebüßt. Am beſten lagen der Sängerin die Kompoſitionen ihres rangen. Der i s Programms weg aus Tonſchöpfungen des Herrn Homann⸗Webau. Von dieſen ſeien erwähnt der flotte und ſchneidige Marſch„Vorwärts und auf⸗ wärts“, der zwar einige bekannte Motive enthält, im übrigen aber raſch populär werden dürfte. Auch der Rheinſagenwalzer iſt eine genjale, vielverſprechende Arbeit von prickelnder Ausmalung und melodiöſem Einſchlag. Was die Tondichtung„Ekkehard“ anbelangt, ſo iſt dies eine Kompoſition von hervorragender Qualität, die aber nicht in einen Garten, ſondern in den Konzertſaal gehört. Sie enthält veizende Ideen, fällt aber ſtellenweiſe zu ſehr ins Sen⸗ timental⸗Süßliche und läßt im Gegenſatz zu andern Tonſchöpfungen des Komponiſten in der Inſtrumentation verſchiedene Wünſche offen. Eine kräftige Handhabung des Farbſtifts wäre dem Werke nur förderlich. Herr Homann⸗Webau, der ſeine Kompoſition ſelbſt dirigierte, iſt unſtreitig ein begabter Tonſchöpfer mit vielſeitigem Talent. Wie ſeiner Gattin ſo wurde auch ihm herzlicher Bei⸗ fall zuteil. Der Beſuch des Konzerts war gut, wenngleich er durch die Heidelberger Schloßbeleuchtung beeinträchtigt wurde. ch. Die ee des Wiesbadener Stantstheakers ſchreitet nach Mitteilung der Intendanz enigegen anders lautenden Nachrichten günſtig fort. Die Dachkonſtruktion iſt bereits voll⸗ kommen fertig und auch im Inneren des Theaters wird an allen Teilen der Bühne durchaus nach den Lieferungterminen gearbeitet, ſo iſt der neue eiſerne Vorhang ſchon ſeit Wochen wieder eingebaut. Wenn nicht beſonders ungünſtige Umſtände eintreffen, iſt die Bühne bis zum November wieder betriebsfertig, ſodaß die regelmäßigen Vorſtellungen vorausſichtlich noch im Laufe dieſes Kalenderj hees wieder aufgenommen werden können. Louis Calvert. Newyork wird der Tod Louis Calverts gemeldet, der in Amerika als einer der größten Schau⸗ —51 in den Werken von Shakeſpeare, Sophokles, Ibſen, Goethe, haw uſw. Hervorragendes geleiſtet hat. Seine Charakteriſierungs⸗ kraft beſtätigte ſich im erſten Drama ebenſo glücklich wie in der Komödie und in der Poſſe. Sein Beſtes hat er deten gerade in komiſchen Rollen geleiſtet. So er für den beſten Fallſtaff der angelſächſiſchen Bühne und feſerte Triumphe in Shaws„John Bulls andere Inſel“. Er hat ſich für Ibſen ſtark eingeſetzt und Werke wie„Rosmersholm“ und„Ein Volksfeind“ beim angel⸗ ſächſiſchen Publikum eingebürgert. Goethes„Elavigo“ iſt von ihm mit großem Erfolg aufgeführt worden. EKunſt und wiſſenſchaſt Kleine Mitteilungen. In Frankfurt ſtarb im Alter von 66 Jahren der bedeutende und Direktor des Raff⸗ Konſervatoriums, Max Schwar z. Der Künſtler, ein Sohn des be⸗ kannten Geſanglehrers Wilhelm Schwarz, wurde am 1. Dez. 1856 in Hannover geboren, war Schüler von Fr. Bendel, Bülow und Liſzt; in den Jahren 1880—83 wirkte er als Lehrer am Frankfurter Dr. Hochſchen Konſervatorium und begründete nach Raffs Tode mit Aihe anderen ausſcheidenden Lehrern das Raff⸗Konſervatorium. — Im Alter von 53 Jahren ſtarb der o. Profeſſor und Direktor des pharmakologiſchen Inſtituts in Frankfurt a. M. Geh. Med.⸗Rat Dr. med. et phil. Ellinger, früher ord. Profeſſor in Königsberg.— In Miünchen iſt die Minerallager⸗ ſtätten⸗Sammlung unter von Geh.⸗Rat Prof. Dr. gon Groth eröffnet worden, wohl die größte der Erde. Sie er⸗ treckte ſich auf Belege aus allen Erdteilen, beſonders aus den Alpen, n engliſchen Erzlagerſtätten, Nordamerika und Grönland. Geo⸗ logiſche Karten zeigen die Fundorte der ausgeſtellten Stücke.— Am 1. Auguſt feierte der berühmte Bonner Rechtslehrer Geh.⸗Rat Prof. Dr. Ernſt Zitelmann ſein goldenes Doktorjubiläum. itelmanns klaſſiſche, ja epochemachende Werke auf den weiten Ge⸗ bieten der Rechtsphiloſophie, Methodenlehre, Rechtsgeſchichte, des Zivilrechts, Internationalen Privatrechts, Völkerrechts ufw. haben nicht nur die deutſche, ſondern auch die ausländiſche Juisprudenz in ſtärkſtem Maße befruchtet.— Profeſſor Richard Hagel, der⸗ Charakder müſſe neu geſtaltet werden. eitig Dirigent des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters, hat eine Verufung nach Riga zum Muſikleiter des dortigen National⸗ theaters erhalten. Wie verlautet, dürfte Hagel, der frü er in ſchweig als Opernkapellmeiſter wirkte, dem Ruf folgen. „Nie wieder Krieg!“ Unter dieſer Parole rief die hieſige Ortsgruppe der deutſchen Friedensgeſellſchaft die Anhänger der Friedensidee zu einer Kund⸗ gebung in den Friedrichsparkſaal zuſammen. Als Hauptredner hatte man einen Gelehrten fürſtlichen Geblüts gewonnen, Dr. Max, Her⸗ zog zu Sachſen, der als Profeſſor in Freiburg i. Schweiz wirkt. Seine, auf wahrhaft chriſtliche Weltanſchauung gegründeten und von reichem hiſtoriſchem Wiſſen getragenen Gedankengänge waren in ihrer Eindringlichkeit auf die zahlreichen Zuhörer Arbeit am Frie⸗ denswerk, das ſich auch die einberufende Gemeinſchaft als höchſtes Ziel geſetzt. Dr. Max zu Sachſen betonte, daß wenn eine Zeit uns die dringende Notwendigkeit einer Friedensbewegung vor Augen ge⸗ führt habe, es die jetzige ſei. Ihr Ziel dürfe nicht ein in die Ferne rücken des Krieges ſein, ſondern völlige Abſtellung dieſer Ein⸗ richtung. Für dieſes Ziel kämpfen könne man ohne Rückſicht auf ſeine politiſche und religiöſe Anſchauung. Der Krieg ſei für viele eine ſelbſtverſtändliche Einrichtung, nach deren Urſprung man nicht zu fragen brauche. Wenn man von einer andern Welt kommend, einen Krieg ſehen würde, man würde doch glauben in ein Narrenhaus zu kommen. Wer wahrhaft einen Gott anerkenne und an ihn glaube, der könne gar keine größere Gottesläſterung begehen, als ſich darauf berufen, daß er den Krieg in die Weltordnung eingefügt habe. Nein, der Krieg ſei gegen den Willen des Schöpfers in die Weltordnung gekommen, die Natur ſei friedlich und was man an Krieg ſehe, auch bei den Tieren, das ſei durch Aufruhrelemente gegen die Natur in die Welt gekommen. Das Menſchengeſchlecht ſei ſelbſtſüchtig, ausbeute⸗ riſch, gewalttätig geworden und wenn ſolche Leidenſchaften im Privat⸗ leben herſchten, ſei es ein Wunder, wenn ſie übergriffen aufs öffent⸗ liche Leben? Wenn man ſich frage, wie Kriege entſtanden ſeien, ſo laſſe ſich für keinen einen vernünftigen oder berechtigten Grund finden. Der Kriegsgedanke müſſe daher aus unſerer Welt— und Lebensvorſtellungsweiſe ausgeſchaltet und vor allem müſſe der Ge⸗ danke der Unmöglichkeit des Vermeidens der Kriege als Aberglaube betrachtet und beſeitigt werden. Und warum ſolle eine Einrichtung, wie die des Krieges nicht verſchwinden können, wo doch ſchon eine ganze Reihe von Einrichtungen verſchwunden ſeien, die man vor wenigen Jahrhunderten noch als unbedingt notwendig erachtet habe. Es würde doch heute niemand mehr einfallen, Ketzergerichte, Hexen⸗ verbrennungen für notwendig zu halten. Unwiſſenheit und Vorurteil, das ſeien die größte Feinde des Friedensgedankens, enger Geſichts⸗ kreis, Mangel an Allſeitigkeit der Anſchauungen. Den jungen Men⸗ ſchen müſſe man zu ſelbſtändigem Denken erziehen und der ſittliche Der Staat ſei eines der un⸗ populärſten Weſen und nur, wenn man das Wort Vaterland an ſeine Stelle ſetze, dann werde er vorübergehend beliebt. Der Staat müſſe eine Inſtitution ſein, die nirgendwo nach eigenem Vorteil ſtrebe, ſondern nur nach Wohltun für die Menſchheit. Es müſſe etwas Internationales über dem Staat geſchaffen werden. Das ſei ein Ideal, das vielleicht Jahrhunderte oder Jahrtauſende zur Durchführung brauche, aber wenn man in Hinſicht auf dieſes ferne Ziel Leiſtungen vollbringe, habe man nicht umſonſt gelebt. pp. *5 Millionen für ein Zwanzigmarkſtück. Der Ankauf von Gold für Rechnung des Reiches und von Reichsſilbermünzen für Rechnung der Reichsbank wird vom 6. Auguſt ab nur noch durch die Reſchsbankanſtalten— alſo nicht mehr auch durch Vermittlung der Poſtanſtalten— erfolgen. Beim Ankauf von Gold wird bis auf weiteres ein Preis von 640§ für ein Kilo fein, der Dollar umgerechnet zu dem jeweilig feſtgeſetzten Mittelkurſe für Auszahlung Newyork an der Berliner Börſe gezahlt. Der ſich ergebende Gegenwert wird auf volle tauſend Mark nach unten ab⸗ gerundet. Bei Mengen über 1 Pfund fein behält ſich das Reichs⸗ bankdirektorium, gegebenenfalls durch Vermittlung der Reichsbank⸗ anſtalten in der Provinz die Preisbeſtimmung vor. Demnach würde für ein Zwanzigmarkſtück mit einem Sollgewicht von 7,168 Gramm fein bei einem Dollar⸗Mittelkurs von 1 100 000 ein Preis von 5 046 000/ durch die Reichsbank gezahlt werden; für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Für Reichsſilbermünzen werden vom 6. Auguſt bis auf wei⸗ — den Reichsbananſtalten das 50 000fache des Nennwertes gezahlt. * Die Juli⸗Gehälter der Angeſtellten. Wie uns mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen noch nicht beendet. Eine Verein⸗ barung wegen des Steuerabzugs wurde nicht getroffen. Jur neuen Milchpreiserhöhung, die heute in Kraft getreten iſt, wird uns von der Direktion der Mannheimer Milchzentrale.⸗G. chrieebn: In der Sitzung der Badiſchen Landesmilchpreiskommiſ⸗ ion vom Donnerstag, 2. Aug., wurde der Erzeugermilch⸗ preis in den badiſchen Produktionsgebieten ab Montag, 6. Aug., auf 15 000 Mark je Liter Vollmilch feſtgeſetzt. Dieſer Preis iſt Stall⸗ preis und gilt als badiſcher Landesgrundpreis. In den Grenzgebieten mit beſonders teueren Produktionsbedingungen wird hierzu ein Zu⸗ ſchlag von 10 Prozent bezahlt. Die Abmelkwirtſchaften und Molke⸗ reien erhalten entſprechende Zuſchläge. Auf dieſe Weiſe beträgt der Durchſchnittspreis je Liter Vollmilch ab Stall ab Montag, 6. Aug. 16 600 Mark. Unter Einbezug der geſteigerten Unkoſten, insbeſondere ſtarker Erhöhung der Eispreiſe, kommen wir in Mann⸗ heim ab Montag, 6. Aug. 1923 zu einem Verbraucherpreis von 25 600 Mark je Liter Vollmilch. Mit dieſem Preis bleibt Mannheim hinter den Preiſen anderer badiſcher Städte teilweiſe ſo⸗ gar zurück. Selbſtjuſtiz ausgewieſener Pfälzer. Einen exemplariſchen Denkzettel bezog dieſer Tage ein Mann, der mit ſeinem Mund⸗ ſtück immer voran iſt. Ausgewieſene Pfälzer waren am Parkhotel damit beſchäftigt, aus Autos ihr Gepäck abzuladen, als ein Mann im reiferen Alter vorbeikam und den Leuten zurief:„Ihr Schieber, Ihr gehört alle totgeſchlagen!“ Die ohnehin ſchon exregten Pfälzer griffen ſich den Mann, zogen ihn in den Eing und verab⸗ reichten ihm einen kräftigen Denkzettel für ſeine Beſchimpfung.— Leute, die leicht mit dem Schnabel vorne dran ſind, mögen eine Lehre aus dieſem Vorfall ziehen. Ehrenausſchuß der Mannheimer Erfindungen⸗Meſſe Mann⸗ heim Herbſt 1923. Wie noch erinnerlich, begrüßte Staatspräſident Remmele bei der⸗ der 3. Deutſchen Erfindungen⸗ Meſſe Mannheim im Mai ds. Is. in einer längeren Anſprache dieſe⸗ Unternehmen und ſagte deſſen Förderung durch die badiſche Regie⸗ rung zu. Der Staatspräſident iſt durch eine Reiſe verhindert, der Eröſfnung der 4. Deutſchen Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗ Meſſe Mannheim vom 7. bis 13. September ds. Is. beizuwohnen. Doch trat er dem Ehrenausſchuß dieſer vom Reichsverband Deutſcher Erfinder Mannheim veranſtaltenden Meſſe bei. Im Silberkranz. Das Feſt der Silberhochzeit begeht heute der Inhaber der Lack⸗ und Farbenfabrik Spangenberg, Herr Auguſt Spangenberg, mit ſeiner Gemahlin Eliſe geb. Hellmann, wohnhaft K 1, 3. »Der Blick ins Grüne, iſt er nicht eine Wohltat für das menſch⸗ liche Auge, das mit Wohlgefallen auf dem ſatten Grün der Wieſe oder auf dem variierten Grün des Waldes ruht. Der Blick ins Grüne erfüllt uns mit innerlichem Wohlbehagen, weil er uns un⸗ verhüllt die tauſend Wunder der einzig ſchönen Natur ſchauen läßt, uns an kraftvoll ſtrotzendes Leben erinnert und uns darum ſelbſt neu beſtärkt und ermutigt. Wem würde es in dem einfarbig grünen Walde einſam werden? Fühlt doch gerade der ſinnige Natur⸗ beobachter im Walde den Pulsſchlag der Natur am deullichſten. Umgeben vom duftigen Waldesgrün hat ſchon manches verzagte Herz wieder den Weg zum eigenen Ich gefunden, hat neue Hoff⸗ nung gefaßt, hat neue Pläne geſchmiedet und iſt friſch geſtärkt ns toſende Leben zurückgekehrt Uebt⸗doch gerade unſer deulſcher Wald auf alle am Daſeinskampf verbrauchten Menſchen eine unwiderſt eh⸗ liche Anziehungskraf: aus, ruft uns täglich aufs Neue in ſeinen grünen Hallen Ruhe und Labung zu ſuchen. Waldesgrün und Waldeinſamkeit ſind der nervenſtärkende Balſam der vielgeplagten Menſchheit, die ſich in der Tretmühle des täglichen Berufs aufreibt. Vor uns eine düſtere Zukunft. Was wird kommen? Richte deinen Blick auch ins Grüne! Tränke den Blick mit dem Grün der Hoff⸗ nung, vergiß die bleierne Schwere des Alltags und laſſe ſonniges Grün im Herzen erwachen. Das heimatliche Wieſental, der heimat⸗ liche Wald, ſie beide mit ihrem herrlichen Grün begleiten dich wie ein Stück ewige Jugend durch harte, ſturmgeprüfte Zeiten. 4. Seite. Nr. 357 Peranfialtüngen 4 Wiener Operettenſpiele Roſengarten. Heute, Montag, wird die Schlageroperele„Mascottchen“ gegeben. Auf vielfachen Wunſch der Ludwigshafener Theaterbeſucher iſt der Beginn dieſer Vorſtellung ausnahmsweiſe auf.30 Uhr feſtgeſetzt. ANus dem Lande Heidelberg. 5. Auauſt. Beim Bezirksamt wird als vorläufige Regelung die Erlaſſung einer ſofort in Kraft tretenden ortspolizei⸗ lichen Vorſchrift beantragt, wonach den Händlern der Aufkouf von 20f dem Wochenmarkt erſt 2 Stunden nach Marktbeginn ge⸗ ſtattet iſt. Karlsruhe. 5. Auauſt. In der Mordaffäre des praktiſchen Arztes Dr. Würz, der bekanntlich im letzten Jahre am hellen Nach⸗ Mittag in ſeiner Wohnung in der Oſtſtadt bewußtlos und verletzt auf⸗ gefunden wurde und kurz darauf ſeinen Verletzungen im Kranken⸗ baus erlag. ohne nähere Angaben über die Tat machen zu können, ſcheint nun eine Spur der mutmaßlichen Täter gefunden zu ſein. Die Kriminalvolizei erhielt ſchon vor längerer Zeit Kenntnis, daß ein wegen einer anderen Strafſache in Haft befindlicher, mehrmals vor⸗ beſtrafter Schreiner namens Gilliard an dem Mord von Dr. Würz beteiligt ſei. Die ſofort aufgenommene Unterſuchung hat er⸗ geben, daß anſcheinend in die Mordaffäre noch weitere Perſonen verwickelt ünd. Man verſucht vor allem, einige Perſonen namhaft zu machen die verdächtig ſind, von der Tat gewußt und vor allem von der Beute einen Anteil erhalten zu haben. Im Intereſſe der Durchführung der Unterſuchung liegt es, vorläufig pon allen weiteren Mitteilungen Abſtand zu nehmen. Karlsruhe. 3. Aug. Die Wucherpolizei brachte zur An⸗ zeige einen polniſchen Händler wegen übermäßiger Preisſteigerung, weil er ein Paar Gummiſohlen um 58 000 M. verkaufte, die er vorher in einem hieſigen Ladengeſchäfte um 17 000 M. ein⸗ aufte. rr. Baden-Baden, 3. Aug. Der amerikaniſche Botſchafter in London, A. B. Houghion und Gemahlin ſowie der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Edward Norris, ſind hier eingetroffen und haben im„Hotel Stephanie“ Wohnung genommen. Beide Bot⸗ ſchafter werden hier einige Tage verweilen. Freiburg, 2, Aug. Gegen eine Reihe von Händlern mußte wegen unlauterer Machenſchaſten ein Verfahren eingeleitet werden, das von der Handelsabteilung der Polizeidirektion durchgeführt wird. Ein Ring von Händlern ſchloß ſich zu einheitlichem Einkauf der in den Tagesblättern ausgeſchriebenen Möbel zuſammen. die Adreſſen werden verteilt und die meiſt in Not befindlichen Verkäufer derart be⸗ arbeitet, daß ſie die betreffenden Gegenſtände, die von den Auf⸗ käufern nicht ſchlecht und minderwertig genug beurteilt werden, zu einem Spotipreiſe losſchlagen. Darauf wird unter den Händlern eine„Börſe“ veranſtaltet, bei der die einzelnen Möbelſtücke ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungserlös(abzüglich der Geſtehungs⸗ koſten) kommt den Mitgliedern der Geſellſchaft gleichmäßig zu. Nach der Anſchauung der Wucherpolizei erſcheint es im Intereſſe des dar⸗ benden Mittelſtandes und des Rentnerſtandes, der ſich zum Teil nur durch den langſamen Verkauf ſeines oft wertvollen Inventars vor dem Hunger retten kann, dringend geboten, dieſem Verfahren ein Ende zu machen. Kommunale Chronik Eine unrentable Roggenanleihe. In Bernburg iſt man ſehr enttäuſcht über die Geldmittel, die der Stadt durch die Roggenanleihe vom Frühjahr zuge⸗ floſſen ſind. Die Stadt legte im März eine Roggenwertanleihe von 5000 rn auf. Der Zeichmungspreis betrug 85 000 für den „Zentner, ſo daß ſich ein Extrag von 175 Mill. errechnete. Am 1. Juli waren die erſten Zinſen fällig. Sie betrugen 6 353 375&. TDie Stadt iſt aber nun erſt im Anfang des Monats Juli in den Beſitz des Geldes gekommen, das die Bank, die die Anleihe beſorgte, im März durch die Zeichnung erhalten hal. Es wurden der Stadt 145 Mill.„4 ausbezahlt, rund 30 Millionen betrugen die Un⸗ koſten. Der Grund für die ſpäte Zahlung liegt, wie der Anhalter Courier berichtet, in einer Klauſel des Vertrages, wonach das Geld 14 Tage nach Lieferung der Stücke zahlbar iſt. Rechnet man die am 1. Juli gezahlten Zinſen noch ab, dann bleibt für die Stadt von der im März aufgelegten Anleihe von 175 Mill.& ein Ertrag von 140 Mill. im Jult verfügbar. Ende März notierte der Dollar durchſchnittlich 20 800 4, alſo beinahe eine achtfache Verſchlechterung der Mark. Die im März immerhin beachtliche Summe von 145 Mill. 4 ſpielt jetzt natürlich im Etat der Stadt kaum noch eine Rolle und der Zweck der Anleihe iſt ſo ziemlich verfehlt, ganz abgeſehen von der künftigen ſtarken Belaſtung durch die wertbe⸗ ſtändige Verzinſung. 8 Kleine Mitteilungen Den Münchener Stadtrat heſchäftigte ſchon wieder eine neue Deckungsvarlage in der Höhe von 340.28 Milliarden. Die Vorlage umfaßt die Mittel für die Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen der Beamten, Angeſtellten, Lehrer, Aerzte, Arbeiter, Beamten⸗ und Arbeiterpenſionen ab 17. Juli und die Mittel für verſchiedene Sach⸗ koſtenüberteuerungen, Nachforderungen uſw. Die Bedarfsberechnung ergibt für Erhöhung der Bezüge der Beamten 160 92 Milliarden, für Erhöhung der Arbeiterlöhne uſw. 67.63 Milliarden, für Erhöhun der Kredite für Sachkoſten uſw. 8193 Milliarden und für die dur die vorzunehmenden Gebührenerhöhungen die Stabtgemeinde ſelbſt trefſenden Mehrkoſten bei den Elektrizitätswerken, Gaswerken, Straßenbahnen uſw. 29.78 Milliarden. Zu dem Bedarf für Be⸗ amte uſw. kommen noch über 83 Mill, die auf die Elektrizittäts⸗ werke, Gaswerke, Straßenbahnen und Kraftwagenpark treffen und efondert aufzubringen ſind. Die Betriebe mit eigenen Einnahmen — durch Gehührenerhöhungen 138.54 Milliarden; auf Mehrein⸗ nahmen an Reichsüberweiſungsſteuern, e ſen, ſonſtige Steuern, Abgaben und Gebühren wurden 182.85 Mi jarden ver · wieſen. Der Reſt wird durch fiskaliſche Maßnahmen gedeckt. Die Vorlage wurde gegen fünf Stimmen der Unabhängigen und Kommuniſten angenommen. Neues aus aller Welt — Ein deutſches Oeltransportſchiff für Italien. Das neue Dop, pelſchraubenmotorenſchiff Urando“ machte kürzlich von der Werft Kiel aus durch die Kieler und Eckernförder Bucht ſeine Probefahrt. Der„Urano“, den die Werft Kiel der Deutſche Werke Aktiengeſell⸗ geſellſchaft nach neuen Geſichtspunkten konſtruierte und herſtellte, wird als Reparationsleiſtung Italien übergeben. Es wird von der italieniſchen Marine als Oeltransportdampfer benutzt wer⸗ den. Das Schiff beſitzt eine Länge von 124,4 Meter, eine Breite von 16,45 Meter, eine Seitenhöhe von 9,24 Meter und eine Traagfähigkeit von 8000 Tonnen. Acht große Tanks reichen vom Kiel bis zum Zwi⸗ ſchendeck; über ihnen liegen die Expanſionsſchächte bezw. Sommer⸗ tanks in gleicher Anzahl. Das Schiff iſt mit zwei Maſten als Schoner getakelt. Beſonders intereſſant iſt die Maſchinenanlage. Es wurden zwel Dieſelmotoren von ſe 950 PS eingebaut, die dem Schiff bei vol⸗ ler Ladung eine Geſchwindigkeit von 10 Knoten verleihen ſollten. Bei den Prüfungsfahrten iſt dieſe Leiſtung um 0,7 Knoten übertrof⸗ fen worden. Die Antriebskraft der beiden Dieſelmotoren wird durch hochwertige Stahlwellen auf zwei vierflüglige Propeller übectragen. die ſe in einem Stück aus Gußeiſen mit Stahlzuſatz gegoſſen worden ſind. Die Meinungen der Fachleute, die die Prüfung des Schiffes mitmachten, aingen einſtimmig dahin, daß das Ganze ein Werk erſter Ordnung geworden ſei. Auf der Probefahrt gab Oberbürger⸗ meiſter Dr. Lücken⸗Kiel dem Wunſch Ausdruck, daß das Schiff als Brücke von Volk zu Volk wirken möge. Heimathafen des„Urano“ 5 1 Wohnungsuot im Juchthaus. Das 8ũ — der. 6 ne⸗ burger haus iſt ſa über füllt, + Geſangene in einer Zelle ſitzen mußten. Das war aber dieſen Herrſchaften durchaus ur mge⸗ nehm. Sie brachen in der Nacht mit vereinten Kräften ein Loch in die Decke und gelangten auf das 598. Aus Bettüchern machten ſie ſich eine Leine. Daran ließ 9200 ein ſearfern inünter. Als ihm ein zweiter folgte, riß das Seil, und er ſtürzte Doch konnte er ſeine Flucht fortſetzen und iſt zuſammen mit dem erſten Gefangenen entkommen. Die anderen acht ſaßen auf dem Dache und wollten das Naen en flicken N rn. 2 1 5 ie aber von einem zeibeamten er ſorgte 5 baß die kühnen Dachbewohner— 0 ihre Zelle gebracht wurden. Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Die Devisenverordnung aufgehoben In Zusammenhang mit dem in der letzten Zeit unter· nommenen Versuch, der weiteren Verschlechterung der Mark entgegen zu wirken, hat sich die Reichsregierung entschlossen, durch die Verordnung des Reichspräsidenten vom 22. Juni 1923 über den Handel mit ausländischen Zahlungsmitteln zum Einheitskurs den freien Devisenhandel einzuschränken und vorzuschreiben, daß Devisen nur nach einem von der Reichsbank festzusetzenden Einheitskurs ge- handelt werden dürften. Nach der Entwieklung des Devisenmarktes in jüngster Zeit und nachdem sich insbesondere im Zusammenhang mit den Repartierungen Stockung im Waren- und Zahlungsver- kehr sowie Schwierigkeiten für die Versorgung Deutsch- lands mit Lebensmitteln und Rohstoffen ergeben haben, sieht sich die Reichsregierung veranlaßt, die Verordnung aufzuheben. Wenn seither Devisen zurückgehalten wurden, weil diese Zurückhaltung höhere Kurse an Auslandsbörsen versprach oder weil für ihre Wiederbeschaffung bei spaterem Bedarf große Schwierigkeiten befürchtet wurden, so fällt für Zurückhaltung von Devisen aus solchen Gründen nun jeder Anlaßb weg. Ueberdies bedeutet die Auflegung einer Goldanleihe des Reiches nunmehr die Möglichkeit, in dieser Anleihe sichebens o zu sichern wie in Devis en. * Mitropa-Schuh.-., Mannheim. Mit dem Sitz in Mannheim ist die Mitropa-Schuh.-G. mit einem Aktien- kapital von 250 Millionen gegründet worden. Das Aktien- kapital ist eingeteilt in 240 Stammaktien und 10 000 Vorzugsaktien. Das gesamte Aktienkapital ist von den Gründern übernommen. Dem Aufsichtsrat gehören an: die Herren Carl Fritz, Fabrikant, Aufsichtsrats-Vorsitzender, Carl Kaess, Fabrikant, Dr. v. Zuccalmaglio, Bank⸗ direktor und Ludwig Sator, Architekt, sämtlich in Mann- heim. Als Vorstände sind bestellt: Direkior Albert Hirsch, Mannheim, Direkor Eugen Petzinger, Ludwigshafen und Herr Hugo Schütz, Weinheim, als Prokurist und stellver tretender Direktor. Universum.-G. zur Beschaffung von Betriebsmitteln für Handel und Industrie. In der ao..-V. wurde der Sitz der Gesellschaft von Mannheim nach Sinsheim a. d. E. verlegt. X Fränkische Türen- und Möbelfabrik,.-., Hardheim (Baden). Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, findet am Dienstag, den 28. August 1923 in Heidelberg eine ao..-V. statt, der u. a. die Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 30 Mill. durch Ausgabe von 2 Mill.&4 Vorzugsaktien und bis zu 28 Mill. 4 Stammahktien, lautend auf den Inhaber, unter Umwandlung der Vorzugsaktien in Inhaber- Stammaktien und unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugs- rechts vorgeschlagen wird. Ferner 51 eine Firmen- änderung wie eine Erweiterung des Zweckes der Gesell- schaft und des Gesellschaftsvertrags beantregt. * Julius Sichel u. Co. Komm.-Ges. a. Akt. in Mainz. Die Meldung einer Nachrichtenagentur, daß die Einführung der Sichelaktien an der Züricher Börse zum Kurse von 200 schweizerischen Franken bevorstehe, eilt den Tatsachen etwas voraus. Wie von unterrichteter Seite vertautet, st zu- nächst die Einführung der Sichelaktien an der Münchener Börse zu erwerten. Dort ist bereits die Kundmachung ein- gereicht und grundsätzlich genehmigt worden. Voraussicht- lich wird erst danach die Einführung in Zürich erfolgen, kür die auch bereits alles vorbereſtet ist. Ob der oben- genannte Kurs der Einführung zugrunde liegen wird, oder ein höherer oder tiefer liegender Kurs, kann im Augenblick noch nicht gesagt werden. Die Nachfrage nach den Aktien in Zürich sei bereits jetzt sehr stark. Frankfurter Allgemeine Versicherungs-.-G. In der am 3. August abgehaltenen.-V. waren 47 025 Aktien ver- treten. Die vorgeschlagene Kapitalerhöhung auf 250 Mill.&, wie die übrigen Punkte der Tagesordnung Wurden genehmigt. Von der beschlossenen Kapfitalerhöhung sollen zunächst 50 000 auf den Inhaber lautende volleingezahlte Aktien zu 1000 /% nominal mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1923 den alten Aktionàren im Verhältnis von 2: 1 zum Preise von 250 000%. Stück zum Bezuge angeboten und weiter 65 000 Stück auf den Namen lautende Aktien mit Bproz ndel und Montag, den 6. Auguſt 1925 strie —T 75 Gemeinschaftsgru Beutscher ypotheken-Banken eine weiteren 8 10 Milliarden 4 dieser 12proz. Pieut briefe zum Vorzugskurs von 140 Prozent zur Zelchnung Sterling-Anleihe des Hamburgischen Staats. Nach kunkt von zuständiger Stelle wird, laut Köln. Zig., im N trag des Hambursischen Staats die Hamburger zußz deputation eine wertbeständige Anleihe in der Höhe 1lt 1 Million Pfund Sterling zur Zeichnung auflegen, die lgt 6 Prozent verzinslich und mit 2 Prozent jährlich 25 von Werden soll. Zur Ausgabe gelangt zunachst ein Betrag 55 300 000 Pfiund r Die Zinsen und die zurückzuza 175 den Stüzke sollen in Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M,“ don und New Lork zahlbar sein. „ Der spanische Goldzollaufschlag. Seitens der apele schen Regierung ist der Aufschlag auf Ein- und Ausfuhrz. in spanischem Silbergeld oder in Noten der Bank 0. Spanien anstatt in Gold für den Monat August auf 33,54— 4 (Juli 28 pCt.) festgesetzt worden. Die mittlere Monatsne rung für die Reichsmark, die als Grundlage für die 19 hebüng des Valutazollzuschlages auf deutsche Waren ſul wendung kindet, ist für den Monat August auf 0,003 0 0,007) festgesetzt W den. „ Englische Regierungserklärung und belgischer Pee kenkurs. Aus Brüssel wird gemeldet, daf dort am 3. uge zum ersten Male das englische Pfund über 100 Fren gehandelt wurde. Der französische Franken war 125,75, al50 englische Pfund 100,40, der Dollar 22,22. Damit ist 15 auch der belgische Franken auf den jem erreichten tiefsten Stand herabgesunken Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 6, Aug.(.30 vorm.) N 1 der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse 8000 Lork 1400 000, rolland 880000, London 6 400000, Schweiz 250 Italien 62 000. Prag 11 000. Tendenz sehr fest. Devisen sehr gesucht, ohne Angeber Waren und Märkte Aus der südwestlichen Eisenindustrie In Frankreich ist die Nachfrage nach Stahltabripz ten lebhafter geworden. Besonders stark im Preise 1. Schrottmaterial angezogen. Da der Markt in diesem Erzfaz nis stets als Barometer für die Gestaltung der übrige Märkte angesehen werden kann, dürfte mit einer Weitenen Preissteigerung in Rcheisen und Walzfabrikaten zu recbe sein. Die Luxemburger Werke haben ebenfalls 1156 steigerungen zu verzeichnen. Die erzielten Mehrpze werden jedoch aufgewogen durch die Einbuſle, die der Sbich des belgischen Franken verursacht hat. Ferner macht sig die Verringerung der Kokszufuhr schon 1 bemerkbar. Von der Ruhr dürfte eine Besserung der Zuf 75 nicht zu erwarten seln.„an befürchtet sogar, daß die Kant⸗ vorräte bis zum Eintrefſen weiterer englischer und amelf den. nischer Koksmengen nahezu aufgebraucht sein Wer als Belgien dürfte keine gröberen Mengen Koks liefern zu⸗ bisher. Die hohen Preise, welche die Werke für den aufim· dischen Koks zahlen müssen, wie die durch die vielen ibt ladungen verminderte Qualität des Rokes werden, 80 schfegfr die Köln. Ztg., für eine weitere Erhöhung der Preise Die Roheisen und Walzerzeugnisse mitbestimmend sein. im Erzeugung der luxemburgischen Werke 65 Monat Juni in Roheisen betrug 89 36 t, in Stahl 74 351“, * XBaumwolle,(Bericht von Knoop u. Fabarius, Bremen Die Märkte schwankten täglich stark hin und her ling schlossen am 12. ds. stetig wie folgt: Bremen, fullymidd g. c. u. st. loko 129 184„ nom per Kilo. mid. diep. Juli Oktober Dezbr, 7280 0. Lverpoo! e 144d% ſJazd. 12844. 1% New'-Vork 27 6 10c 23.7/%4 68. 28.40%/44 cs. 23.%8. New- Orleans 27 28 286.75 s. 23.146 22 88 es 22 Trotz günstiger Ernteentwicklung zeigen die Mart, keine Neigung, sich ernstlichen Baissegedanken hinzu aer⸗ Man merkt immer wieder, daß eine gewisse/ feste ugden strömung vorhanden ist, die einstweilen einen dauernd, Preisrückgang nicht aufrommen läßt. Wenn die nun Vordergrunde stehenden Ernteschätzungen von 11 Milicige Ballen und darunter sich als richtig erweisen, dann ist solche Auffassung der Marktlage durchaus begründet. 2 trotgrig u u. benf 40. Veutſchen Gaſtwirtetag. Undere ard 5 Lareſſe ſtehen in Ausſicht. 0 Einsehlugg und beschränkter Dividendenberechtigung ab. 1. Juli 1923 an eine Konzerngesellschaft begeben werden⸗ Die Begebung der restlichen 35 Mill.& soll dem Aufsichtsra- und Vorstand überlassen bleiben. Diese Erhöhung soll zur. weiteren Ausdehnung des Geschäfts benutzt werden. Der Kapitalreservefonds beträgt nach Begebung dieser 115 000 neuen Aktien, nach Abzug aller Kosten, ca. 10 Milliarden. Die Dividende ist auf 1500 für die alten Aktien und 375 K4 kür die ab 1. Oktober 1923 dividendeberechtigten Aktien fest- gesetzt worden. Schnaittenbacher Kaolin-Werke.-., Schnaittenbach 1. Oberpfalz. Unter dieser Firma wurde am 1. August in München eine Aktien-Gesellschaft mit 200 Millionen Kapital errichtet, die den Bau und Betrieb von Kaolinwerken plant. Der erste Aufsichtsrat besteht aus Geheimrat Grimm(Baye- rische Vereinsbank) München, Kommerzienrat Pfeffer, Mem- mingen, Bankicr Joseph Frisch, Stuttgart, Kommerzienrat Hammon(Bayerische Handelsbank), München, Dr. Neudeg- ger, Fabrikdirektor in Memmingen und Brurat Otto Frisch, Stuttgart. *Vereinigte Kznigs- und Laurahütte. Der Bezugsrechts- ist auf 250 000 Prozent bei einem Bezugsverhältnis vön :1 festgesetzt worden. In der Leitung der Laurahütte triit ein Wechsel ein. Der Generaldirektor, Geheimrat Hilger, tritt aus dem Vorstand aus und in den Aufsichtsrat ein. Zu ordentlichen Vorstandsmitgliedern werden die bisherigen eee Direktoren Ohly, Wandel und Lehmann stellt. FEine neue Versicherungsgruppe. In der Interessen- gemeinschaft Pütz-Konzern wurden nachfolgende Ver- sicherun ins Leben gerufen: Norddeutscher Phönix Versicherungsbank.-G. in Hamburg. Kapital 3 Mill. 4. Europaischer Fhöniz Allgemelne Ver- sle un iez in Berlin, Kapital 200 Mul. .-G. in Berlin, Kapital 50 4fll.. Sydter 3 Mill. 4. Continent. Allgem. Versicherungsbank.-G. in Hannover, Kapital 3 Mill.. Der Main Allg. Versicherungs- bank.-G. in Wor ms Kapiial 3 Mifl. 4 eamiilche Kapl- tallen dieser Gesellschaften sind mit 25 Prozent 1e Rheinischer Lloyd Allg. Versicherungsbank.-G. in.-Glad- bach, Kapital 50 Mill. in 500 Aktien zu 100 000 4. Samt- liche Unternehmen sollen die Transport- und Rückversiche- rung betreiben. 0 weeaee Deutscher Nypethekenbanken. Die Zeichnungen auf die 12 proz Hpothekenpfandbrieſe haben 20 Milliarden& erreicht, die voll zugelfeilt terden. Mit Rücksicht auf die andauernd drängende Nachfrage legt die folgte eine Szene der Verzweiflung zwiſchen den beiden, die innig liebten.„Sterben wir zuſammen. Wir können nicht leben! Sterben wir noch heute abend. Gott möge uns ſein.“ In wildem Paroxismus griff Whuß nach ſeinem und tötete Marie Velſera durch einen Schuß in die Bruſt. legte er ſie entkleidet aufs Bett. Er ſchmückte ihren Lei natgzaſe, einigen Roſen. Dann ſchrieb er ſeiner Mutter einen langen O ſch Schweigens ab. Beide hielten es.“ in dem er alles berichtete. Der Brief begann:„Meine Mutier hie⸗ 117 nicht mehr das Recht zu leben, denn ſch habe getötet ahnſel. 2 m ſechs Uhr früh tötete ſich der Kronprinz durch einen den 10 f. Zwei Stunden ſpäter machte dey Kammerdiener, d5 Kronprinzen wecken ſollte, vergebliche Anſtrengungen in das gemach einzudringen. Da er keine Antwort erhielt, ſuchte er 5 von Koburg und den Grafen N auf. Alle drei gelangten konn⸗ ein zertrümmertes Fenſter, das ſie mit einer Leiter erreichen über ten, in das Zimmer. Als 13 das Geſchehene berichteten, nahm ihnen der Souverän das laf⸗ Philipp und Graf Hoyos dem Kegelobns was Die Exkaiſerin war nach dieſer Schilderung 1— 9 5 mich verabſchieden, da machte ſie eime 1 Das iſt nicht alles. Es wird oft geſagt, daß der des Thronfolgers der habsburgiſchen Dynaſtie einen vernichſtelen Schlag erteilt habe, von dem ſie ſich nicht mehr wiederh werde. Ich ube, daß dies nicht der Fall iſt... Die Tragödie aber eine andere Wirkung, die der Welt bekannt iſt. Als Kaiſer ranz Joſef das Unglück Alongen graphierte er an den ˖ Versſcheruagsbanz.-F. in Rheydt, Kapitai en t Leo XIII., daß er dem Kronf gaf ein feierliches, kirchliches Begräbnis bereiten wolle: falls der mtſpa dies nicht gewähre, würde er, Franz Joſef, abdanken. Es e ſich ein lebhafter Gedankenaustauſch. Kardinal Rampolla waf ſ das kirchliche Begräbnis, der Papſt Leo XIII. wW.ſſen ſcheblich——— nach 8 Tode Leo XIII. alle aee Geiſter der katholiſchen Welt die Wahl des Kardinals Ramppon münſchten, erteitte Frand dofef dem f fen, Fe 5 .88.0 Heichtem„J** pon 1 aee 4 4 6 1.8 0 Wasserwürme des Rheins am 6. Aug morgens 6 Uhr 1 Herausgeber. Drucker und Berleger: 5¹ Verantwortlich— Druckerei Dr Haas. Mannbeimet * Mannbeim 8 6. 2 75 efredakteur: Kuri Fiſcher, polſtiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: * U 1 Mreeigen: i˖ r das Feuilleton: Dr. Ir 83 K nalpo 9450 aag lir Cene deben Wil Wde fir ten. und den Feeen Inhalt: Fram Kir meht m Briefe konnte die Kaiſerin alle Einzelheiten der Tat entn 5 ipp 100 Deſ mige⸗ 6˙ 1* —3—22 — „„„ö———— .ͤͥ ĩ¾ ̃—]—J]⁵—]⁰VU + 1 9 5 — *. e und be Reihſ dann die außyer Der Sport vom Sonntag. Nr. 17 Nannheimet General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) Moniag, den 6. Auguſt 1523 [Der 8 eeeeeee tvom Sonntag die Mannheſmer Sport ⸗Woche paltps reitag ſtand wieder Handball auf dem Programm. ſiegte 50 of und Feudenheim waren die Gegner. Waldhof och mit:1 Toren. entſch em14g tonzentrierte ſich dann das Intereſſe auf dae Ahngen eidunasſpel im Hanpbalt, das die beiden Be. lemme endenbeims. Tv. 1846 Mannheim und Waldhof die(her. führte. Es war ein herrliches Treffen. Zunächſt führten dauen 5i ld:0. aber in glänzendem Spurte holten die Schwarz⸗ die Seit is zur Pauſe 3 Tore auf, ſodaß beim Stande:3 für To. das die n gewechſelt wurden. Nach der Pauſe ſchönes offenes Spiel, lautete er im Endſpurt für ſich entſchieden.:3 für Tv. 18 46 0 Ergebnis, das den Platzherren 2 weitere Punkte brachte. s folgten dann die 9 leichtathletiſchen Wettkämpfe ieſe brachten folgende Eraebniſſe: Herren⸗Weltbewerbe: Feudenheim Tv. 1848 Maldhyof Stel Punkte Punkie Punkte — 58 20 22 53 28 Um da 30 5⁵ 42 Damen-Weitbewerbe: Feudenheim To. 1846 Valdhof Hoch unkie Punkte Punkie 40 17 Geſamtpunktzahl 141 202 175 Maldür die Endbewertung hatten ſich damit Ty. 1846 4 Punkte und 2 Punkie gebolt. wädrend Feudenheim leer ausaing. 5. geſtrigen Sonntag, dem Haupttag, gab es ein reichhal⸗ rogramm. Troßdem war der Beſuch, ca. 1500 Zuſchauer, wach. Zunächſt wurden die Tamburin⸗ und Fauſtballwett⸗ ausgetragen. ig hr kämpfe bhhe uſtbalkwettkämpfe: To. 1840—. Feudengbeir 58.28 deim 42; Tu. 1846— Waldbof 39:87(17.23), Waldhof— Feuden⸗ feudenten(18.19). Ergebnis Tu. 1846 4 Punkte, Waldhof 2 Punkte, Ta nbeim 0 Punkte. mburinwetttämpfe: Ty. 1846— Feudenheim 71:0(), daint er Waldgof 27:50, Waldhof—, Neudengen J8.die, Re Die nddof 4 Punkte, 1846 2 Punkte, Feudenheim 0 Punkte. N 8 4 106 Reter⸗Staffeln brachten in allen Klaſſen Jug +7 des Tp. 1846, während Waldhof immer den 2. Platz belegte. heim 15 taffel: 1. Tv. 1840 4874 Sek., 2. Waldhof. 3. Jeuden⸗ „Außer Konkurrenz blieb Turnv. 1846.⸗Mannſchaft Zwei⸗ dendendamenſtaffel: 1. To. 1848 58 Set., 2. Waldhof, 3. Feu⸗ un.— Herrenſtaffel: 1. Tp. 1846 48 Sek., 2. Waldhof Bruftend. 0 e gte zurück, 3. Feudenheim Handbreite zurück. Ergebnis: Ty. Punkte. Waddhof 2 Punkte. ——.————244——— K 3 an uſchaft ziehen. getreten. 1 —. ſchür die franzöſiſchen und britiſchen Methoden. anſhe Note der Oeffentlichkeit bekannt. ſente e wufranzöſiſche Vorgehen geherrſcht. Schon beide Reſclückkehren. Zup pa ewit Brüſſel und Paris und Rom abgehen. Tantee 11„—vor hardings Beiſetzung ae skam 5 das ſch en Sieger bli den ſn ſchoſſen. Tur nſte gehalten. dhondengein hein. en. die ſich dräßden Weißen Hauſe geleitet werden. Konkurrenz ſtattfindenden B e; K) naondon habe am Freitag und Samstag große Ueberraſchung Das Kabinett habe aber dachteh en ſich durch dieſe Motive nicht aus der Ruhe bringen zu Matt britiſche Veröffentlichung werde alſo vorausſichtlich nicht Notte nach zger Woche ſtattfinden. Baldwin werde am Dienstag nach Die Antworten werden vorausſichtlich am ſedoch. 1Stationen, die der Trauerzug durchfährt, der die Leiche Meſſtern Harding nach Waſhinaton zurückführt, bringen die erader Ortſchaften Blumen und Kränze an den Zug. Die wer Armee bat geſtern von Sonnenaufgang bis Sonnen⸗ Kampfabſtänden won einer halben Stunde auf allen militä⸗ eb. von den Küſten Alaskas bis zum Panamakanal, ſelbſt ußba den Philippinen Trauerſaluts für den verſtorbenen In den Kirchen aller Religionen wurden Das ſtaatliche Begräbnis und die enden Feierlichkeiten in Waſhington werden von garöß⸗ 0 Die Regierungsgeſchäfte werden drei Tage lang Dleuten werden. Der Trauerzug wird bei ſeiner Ankunft in eee Präſidenten Coolidge und von Mitaliedern des nach e des Oberſten Staatsgerichtshofs empfangen und i Dort wird die Leiche des Kanen bis Mittwoch früh 10 Uhr bleiben. um alsdann nach Stelen, tol überführt zu werden. Alle dienſtlichen Waſhingtaner Trauerfejewie die Mitalieder des diplomatiſchen Korvs werden der d eier im Kapitol beiwohnen, in dem die Leiche noch 8 Stun zwiſchen Liga und A⸗Klaſſe. Die Feudenheimer, diesmal glänzend disponiert, hatten das Spiel immer in der Hand. Der Sturm hat durch die Einſtellung Ueberrheins bedeutend an Durchſchlagskraft ge⸗ wonnen. Schon bald nach dem Anſpiele wird Feudenheim drückend überlegen und nach 10 Minuten war der 1. Treffer durch den Mittel⸗ ſtürmer fertig. Zwei ſchöne Leiſtungen Benzingers ſtellten das Re⸗ ſultat bis zur Pauſe auf:0. Nach dem Wechſel flaute der Kampf ab und nur noch ein 4. Treffer war Feudenheim durch Büchler be⸗ ſchieden. Gegen Schluß kamen die Turner etwas auf, doch zum ver⸗ dienten Ehrentreffer reichte es nicht. So blieb es beim Ergebnis :0 für Feudenheim. Die Feudenheimer waren, wie ſchon geſagt, geſtern wieder in früherer Form: am beſten gefiel der Sturm. Ty. 1846 beſitzt eine ſchwache Läuferreihe, ſodaß der Sturm, der in Ritzi einen auten Führer beſitzt, gar keine Unterſtützung findet. Der Schiedsrichter leitete ſehr gut. Das Endergebnis der Sportwoche: Ty. 1846 in allen Sportarten außer Fußball überlegen, wäh⸗ rend im Fußball Waldhof dominierte. Geſamtergebnis: Ty 1846 26 Punkte, Waldhof 18 Punkte und Feudenheim 4 Punkte. 8. Fußball kcs. Berlin ſchlägt Fürich:1(:). Der zweite Städtekampf zwi⸗ ſchen den reprüſentativen Mannſchaften von Berlin und Zürich ging am Samstag auf dem B. S..⸗Platz in Schmargendorf vor etwa 8000 Zuſchauern vor ſich. Der Platz befand ſich in guter Verfaſſung und auch das Wetter war für einen ee nicht beſſer zu denken, abgeſehen von dem teilweiſe einſetzenden heftigen Winde. Die Er⸗ wartungen auf einen ſcharfen, ſpannenden Kampf wurden leider nicht erfüllt, da die Züticher Mannſchaft nichts von dem Können verriet, das man allgemein angenommen hatte. Berlin beherrſchte die Situation von Anfang an und dokumentierte ihre Ueberlegenheit durch einen glatten Sieg von:1, dem gleichen Reſultat, das ſchon das erſte Treffen in Zürich im Frühjahr zu verzeichnen hatte. In der 13. Minute ſchoß Sobek auf eine Flanke von Wolter das erſte Tor für Berlin, dem 12 Minuten ſpäter durch den Internationalen Meier(Zürich) der Ausgleich folgte. Schon ſechs Minuten ſpäter kam der zweite Erfolg für die Berliner, allerdings durch ein Selbſt⸗ tor von Gottenkieny etwas unverdient. Der dritte Treffer fiel kurz vor dem Wechfel. Nach der Pauſe ſtand das Spiel noch in ſtärkerem Maßſe im Zeichen der Einheimiſchen, ohne daß jedoch ein zählbarer Erfola herauskam. Auf Züricher Seite war der Torwächter hervor⸗ ragend, ebenſo Gottenkieny bei der Verteidigung, der für zwei arbeiten mußte. Bei Berlin gefiel der Sturm am beſten, während die Läuferreihe und die Verteidigung teilweiſe etwas abfielen. Athletik 0 1 Erfolge des B. f.. v. 1886 Maunnheim. Beim Kreis⸗ ſeſt am Sonnta falz errang der um die Meiſterſchaften von Baden und V. f. K. Mannheim 7 0 Preiſe, 8 zweite, 1 dritter, 2 vierte, 2 fünfte und 1 ſechſter und für die höchſt erreichte Punktzahl mit 85 Punkten den Vereinspreis unter großer Betel⸗ ligung der dem 4. Kreiſe im D. A. Sp. V. v. 1891 angehörenden Ver⸗ eine einſchl. der an Baden angrenzenden Schweizer Vereine. Ganz rnorragend pgret Ich Leiſtungen der eiden Rekord⸗Inhaber pieſer ſögialdsmokratiſchen nberger. Letzterer buchte allein E ann fude letzter Woche habe die britiſche Regierung Frankreich um ſo, daß die Arbeitsgemeinb, die von ſeiner Welſenge ein be⸗ * aubnis zu gleichzeitiger Veröffentlichung der franzöſiſchen und 9 kr ſcen Note erſucht. Was dann geſchehen ſei, ſei nur zu bezeich⸗ Der britiſche 115 Ulfter habe dem Foreign Office die Erlaubnis zur Veröffent⸗ In ILunftbermittelt und gleichzeitig gebe der Quai'Orſay auch die leichend zwiſchen den ihr; Ergebnis der einzelnen Kämpfe war aß ſie weiter 117 ſich 3 05 Bantamgewicht A. Seckel demokratie herbeizuführen,eißler., im Leichtgewicht Rhein⸗ nicht in die 5 e2., Mittelgewicht A. Vini Albrecht., gleich zu ſuchen. Beſtändeftnenberger 1. Sieger, K. Merkle die Sozialdemokratie es Schwergewicht L. Ohneſorg 2. Sieger, bürgerlichen Parteien eine cht Jakob Ebinger 1. Sieger, Heinrich würden die Verhältniſſe ſingen Leichtgewicht 1 5 Bettſchen und vielleicht würde auch gten, im Mittelgewicht arl Weber ihre Stellung gegenüber didam König., 302 Welker., in Unverſtändlich iſt es, Eduard Rudolph 2. Sieger, Heinrich einem Aufſatz, in dem der n toß Hünenberger 1. Sieger, Koalition eingetreten iſt ugelſtoßen, 50 Mtr. Lauf und Weit⸗ ihm vertretenen Gedankener 1. Sieger, Arthur Grundhöfer 2. meinſchaft und groß die Mannſchaft Grundhöfer, Konrad, fätze ſön er 45515 en it00 Mtr. Stafette nach glänzendem ungen ülſteren auffielen; ferner wurden ver⸗ eine Politik der aufwärts erzielt. größere Hinderniſſe zu ũ beiden großen Gruppen veutoſport Peclißen übrigen⸗ ein eSnob. Die A. D. A. C. Neichsſahr! die Entwicklung d. Beweis, ein wie vorzüglicher Motor Rei als ei die Welt in der Reichstagsfraktion in 25 32 250 cem) Gruppe Privat⸗ Korgſ ttenn rre en öene aus Braunſchweig Reichsfahet. Kopfſchütteln erregen können: ahmen 6 Snob⸗Motore an der Hermann Müller hat das Veree wie in den Bergen zeigte „Vorwärts“ darauf hingewieſen zu haveste, 6 Snob⸗Fahrer am einer Regierungsumbildung nicht getan iß. Beim Bergrennen in ankommt, ſich darüber klar zu ſein, ob man d peim holte ſich Kiefer aus Düſſeldorf den 2. Preis or z N 5 1 Junge aus VBraäunſchweig den 3. Preis. Beim Bergrennen zur Solitude holte ſich Pongs den 2. Preis. Mannheimer Herbſt⸗Ppferderennen gas Programm für die am 9. 12. und 16. September ſtattfin⸗ 1 5 ſt. Pferderennen iſt wiederum ſehr abwechſ⸗ lungsreich und verſpricht für die am 14. und 21. Auguſt anſtehenden Unferſchriftstermine einen großen Zuſpruch der Ställe. Weitaus die meiſten für Mannheim in Betracht kommenden Beſitzer und Trainer ſind gegenwärtig beim Münchener Meeting verſammelt, wo man ſich allgemein auf den Beſuch der Mannheimer Bahn rüſtet. Nachſtehend veröffentlichen wir das ſportlich höchſt intereſſante Pro⸗ gramm, wozu erläutert ſei, daß die Preiſe in 3000facher Höhe bezahlt werden und daß die in Klammern Zahlen die Qualitäts⸗ klaſſe der zu nennenden Pferde nach ihren bisherigen Leiſtungen be⸗ deuten. Man ſieht daraus, daß das beſte(1) und mittlere(2) Mate⸗ rial hauptäſchlich an den beiden Sonntagen beſchäftigt werden wird, um wieder Ruhe zu haben, am Wochenkag hingegen hauptſächlich die mittlere und geringere(3) Klaſſe ſich zeigen wird. Solche dem Laſen kaum auffallende Merkmale muß ein vorſichtiger Proponent von vornherein in ſeinem Programm⸗Aufbau hineinlegen, da ſie für das techniſche Gelingen des 1 von außerordentlichem Wert ſind. Sonntag,. Sepl.:(2) Prüfungs⸗Preis. Flachrennen. Zweifährige inländ. Pferde. 1200 Mir. Ehrenpreis und 7000 Mk. —() Wachenburg⸗Hürdenrennen. 4iährige und ältere Pferde aller Länder. 3200 Mtr. Ehrenpreis und 8000 Mk.—(1) Neuoſtheim⸗Rennen. Flachrennen. Zjährige und ältere in⸗ ländiſche Pferde. 1600 Mir. 10 000 Mk.—() Mann heimer Herbſtpreis. Jagdrennen. Ausgleich. Jjährige und ältere inländiſche Pferde. 4800 Mir. Ehrenpreis und 25000 Mk.—(1) Main⸗Ausgleich. Flachrennen. 3jährige und ältere inländiſche Pferde. 2400 Mir. Ehrenpreis und 8000 Mk.—(2) Mühlau⸗ Jagdrennen. 4jährige und ältere inländiſche Pferde. 3400 Mtr. 8000 Mk.—(3) Augarten⸗Rennen. Flachrennen. Zjährige und ältere inländiſche Pferde. 1450 Mir. 8000 Mark. Miliwoch, 12. Zepiember:(3) Maiden⸗Preis. Flach⸗ rennen. Zweijährige inländ. Maiden. 1200 Meter. Ehrenpreis und 7000 M.— Gheide hn a Lehrlingsreiten. 3j. u. ält. intänd. Pferde. 1450 Meter. 8000 M.—(3) Speyer⸗ Jagdrennen.]. u. ält. mländ. Pferde. 3000 Meter. 8000 Mark.—(2) Saar⸗Rennen. Flachrennen. 3j. u. ält. Pferde aller Länder. 2000 Meter. 8000 M.—(2) Ludwigshafen⸗ Jagdrennen. 4 u. ält. 17 aller Lünder. 3700 Meter. Ehrenpreis und 13 000 M.—(1) Donau⸗Ausgleich. Flach⸗ renmen. 31. u. ält. Pferde aller Länder. 3000 Meter. Ehrenpreis u. 10000 M.—(2) Murg⸗Rennen. Flachrennen. 31j. u. ält. 1600 Meter. 10 000 M. (2) Zweijährigen⸗Preis. Flachrennen.. Ehrenpreis und 10 000 M. —() Necar⸗Ausgleich. 3J. u. ält. Pferde aller Lönder. 2000 Meter. 8000 M.—(2) Karl Reiß⸗Jagd⸗ rennen.]. u. ält. inländ. Pferde. 3000 Meter. Ehrenpreis u 8000 M.—() Nahe Ausgleich. Flachrennen. 3. u. ält. inländ. Pferde. 1600 Meter. 8000 M.—(1) Rieſe⸗Jagd⸗ rennen. Ausgleich. 4j. u. ält. Pferde aller Länder. 4200 Merer. 17000 M.—(1) Rhein⸗Preis. Flachrennen. 3j. u. ält. Pferde aller Länder. 2400 Meter. Ehrenpreis u. 15 000 M.— (2) Kinzig⸗Rennen. Flachrennen.(Troſt⸗Preis). 3j. u. ält. inländ. Pferde. 1450 Meter. 8000 M. Obige Preiſe ſind Grundpreiſe, die als Wert⸗Typen anzuſehen ſind: die Rennpreiſe werden in 3000facher Höhe ausbezahlt, falls nicht bis zum Rennen die Oberſte Behörde einen höheren Multipli⸗ kator allgemein feſtſetzt, der bei der raſenden Geldentwertung mit Beſtimmtheit zu erwarten iſt. Aus letzterem Grund kann der Badiſche Rennverein auch erſt kurz vor dem Meeting an ſeine Mit⸗ glieder und ee herantreten, weil ſich natürlicherweiſe die Eintröttsgelder nach der Höhe der auszuzahlenden Rennpreiſe einigermaßen richten müſſen. UQAlteratue Weltrekorde durch Dixi⸗W Die vor kurzem beendete Welt⸗RNekordfahrt der heiden 5 auf der„Avus“ in Berlin gab Veramlaſſung zu einer Sonderausgabe der Ber⸗ liner 1 Zeitung in verkleinertem Maßſtab. In der Ausſtattu mit der Originalausgabe genau überein⸗ ſtimmend,— inhaltlich in intereſſanter, abwechslungs⸗ reicher Weiſe Momemtaufnahmen und Abhandlungen über die Rekord⸗Fahrt und die Avus, ferner über Wagen und Fahrer; einige Zeilen ſind dem Peters Union Zahnradreifen und dem bsſtoff gewidmet, und ſchließ⸗ lich wird die Organiſation der Fahrt in zwei intereſſanten Artikeln behandelt. Als 87. Fortſetzung und Schluß erſcheint aus der Feder eines bekannten Schriftſtellers eine Roman⸗Parodie„Der blonde Scheidungsgrund“, der ohne Panne zu Ende geht. nehmen will, oder ob man lediglich durch eine zu bilden, und er ſcheint für ſeine Perſon dieſe Frage zu beja Aenderung von Per⸗ ſonen einen Szenenwechſel herbeiführen will. Hermann Müller be⸗ tont, daß ſchließlich nicht viel geändert ſei, wenn anſtelle des Kabinetts Cuno ein anderes bürgerliches Kabinett trete. Er ſtellt ſeine Freunde vor die Frage, ob ſie bereit ſeien, ein Kabinett der großen Koalition Auf de Fc des Berichterſtatters, ob die Kataſtrophe vo Herr der viel länger als man bel rſtehe, und ob eine ſoziale Revolution Schwierigkeiten werde, antwortete Hilferding: Zählen Sie nicht darauf. Wir werden ‚jusqu' au bout' kämpfen, tet. Wenn die Regierung bis jetzt er ker dies 80 des unterhalten, haben die deutſchen Induſtrievertre⸗ ufgebahrt bleiben wird. Der Düſſeldorfer Iwiſchenfall durgäne erlin. 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die haben, mi die zu den neuen Sanktionen gegen Duſlelvorf geführt üm eid uns an zuſtändiger Stelle folgende Mitteiluna gemacht: Fanzöſiſcdametag nachmittaa marſchierte durch die Hönia allee eine Deutſchene Militärabteilung mit klingendem Spiel. Eine Reihe von Fiuppzen. augenſcheinlich Separatiſten, ſcheute ſich nicht, die aſchi 0 ihrem Marſchdemonſtrativ zu begleiten. Der voo dieſe techniker Rabe ſchleuderte gegen die Spitze der Truppe, die Expl Deutſchen“ marſchierten, eine Handaranate. Durch drefkiloſton wurden vier franzöſiſche Soldaten und don den zutſche Zivilperſonen verletzt. Der Täter iſt bat als Franzoſen verhaftet worden. Die Beſaßunasbehörde und Reſta nktion gegen dieſes Attentat die Schließung aller Kaffees derſo 75 urants um 10 Uhr abends verhängt. Außerdem ſind einige doru verhaftet worden, darunter auch Regierungsaſſeſſor Sprin⸗ gierung er gegenwärtige volftiſche Dezernent der Düſſeldorfer Re⸗ Di dung Franzoſen behaupten, daß Rabe zugegeben habe, dem Jurd 0 utſchen Orden anzugehören. Von deutſcher Seite aus unadeutſaber beſtritten. weniaſtens iſt die Zugehörigkeit Rabes zum Die Orden bisher nicht feſtzuſtellen geweſen. ſofort„ deutſche Regierung legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie herloſion 0 dem Bekanntwerden der Düſſeldorfer Handaranaten⸗ Nt. an d ei der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſich bereit erklärt ntwo 1 Aufhellung des Tatbeſtandes mitzuwirken. Eine bat ſie bisher nicht erhalten. Ein mißglückter Verſuch 1 ſcher Verlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein franzö⸗ daß gdieitungsberi ern Lertreter der drerftakter meldet aus dem Ruhrgebiet nach Paris, zarſe werden ſeien. Verlchläge der deutſchen In: dendle es ſictsegengunetmen. Dieſe Nachricht ſieht ſo aus, als r deutſchenddum eine regelrechte Vertandlung zwiſchen Vertretern ein, An mulde nduſtrie und der franzöſiſchen Regierung. ine groß diger Stelle erfahren wir. daß dieſe Pariſer Nachricht enz. Eſſer rreführung iſt. Die Franzoſen hatten nach ermmten Stun und Mainz deutſche Induſtrievertreter zu einer be⸗ michiene 7755 geladen. Von den Geladenen waren auch einige Wcdten ſich mit bnen ober von den Franzoſen eröffnet wurde. ſie d mit dieſen über die Aufhebung des paſſiven r franzöſiſchen Regierung. die ins Ruhrgebiet reiſten, muß Aber auch damit iſt das Problem nicht ausgeſchöpft. Denn ſchließlich iſt grundſätzliche Bereitſchaft zur großen Koalition nicht das Ent⸗ ſcheidende, wenn man nicht gleichzeitig ſich klar iſt über die Ein⸗ ſtellung zu den Grundfragen, die innerhalb längerer Dauer eine⸗ Kabinetts nach außen und innen zur Erledigung kommen. Herr Müller ſagt, man darf ein Kabinett in der heutigen Zeit nicht ſtür⸗ zen, wenn nicht das nächſte Kabinett ſchon präſent daſteht, damit jede Regierungskriſis vermieden wird. Vollkommen zutreffend. Aber dazu gehört weiter, daß dieſes präſente Kabinett auch einig iſt über die von ihm zu befolgende Politik, denn ſonſt würde die bei der Ent⸗ ſtehung des Kaibnetts vermiedene Regierungskriſis ſehr bald inner⸗ halb des Kabinetts wieder entſtehen können. mach der datſäch⸗ Aber alles das Fragen, die gegenwärtig lichen Einſtellung der Fraktionen weniger artuell ſind, als es nach i Recht hat die„Zeit den Preſſeerklärungen Mit vollem Perſönlichkeiten, die das heu⸗ ſcheint darauf hingewieſen, daß die lige Kabinett bilden, die Gewähr dafür geben, daß ſie ſich keinen Augenblick ſträuben würden, zurüc wem eine Neubildung der Regierung Gewähr dafür böte, die Verhältniſſe zu beſſern. Dafür iſt das ganze Intereſſe dieſer Perſönlichkeiten immer nur dem S zugewandt geweſen. Wenn irgendeine Per⸗ ſönlichkeit an ihrem Amt nicht klebt, fondern jeden Augenblick danzlers Dr. Cun o. Wenm es ſich aber einer Kabinettsäönderung überhaupt zu diskutieren, ſo wird es dar⸗ auf ankommen, einmal abzuwarten, ob ſich nicht über die Fragen wirkſchaftlich⸗finanzieller Natur, die in der Reichstagsſeſſion zur Debatte ſtehen, eine weitgehende Emigung in allen Par⸗ teien findet. Es wird weiter die Frage zu erörtern ſein, ob es nicht verfehlt iſt, eine Aenderung in einem Kabinett eintreten zu laſſen, das bisher die Außenpolitik geführt hat, und das ſie zu⸗ nächſt einmal, wenn keine Erſchütterungen auf dieſem Gebiete ein⸗ treten ſollen, wenigſtens bis zu gewiſſen Abſchnitten weiterführen „Die Deukſche Volkspartei hat ihrerſeits keinen Anlaß, ſich an den Beſtrebungen zu beteiligen, die auf einen Sturz des Kabinetts hinauslaufen, ohne daß irgendwie zu ſehen wäre, wie auf Grund neuer enrichtungen oder auf Grund einer neuen politiſchen Zuſammenfaſſung der Kräfte eine Beſſe⸗ rung der Situation geſichert wäre. Als eine weſentliche Entlaſtung ihrer eigenen Einſtellung würde ſie es dabei ſicherlich empfinden, wenn unerbetene Ratgeber in linksdemokratiſchen Wochenzeitungen die Güte hätten, ihrerſeits mit der Empfehlung„politiſcher Köpfe“ der Deutſchen Volkspartei für den Reichskanzlerpoſten ſparſamer zu ſein. Gerade vom Standpunkt der Zuſammenfaffung aller Kräfte einen ehrenvollen elehnt und die Sitzung ſofort verlafſen. bereit wäre, es hinzugeben, ſo iſt es die Perſönlichkeit des Reichs⸗⸗ darum handelt, die Frage⸗ ben. diel langer: behean aiernt -vielleicht bei ihrem Widerſtand es an Entſchlußfähigkeit und Weit⸗ blick hat mangeln laſſen, ſo muß ich darauf hinweiſen, daß jetzt ein neuer Reorganiſationsplan im Ausarheiten begriffen iſt. Die Induſtrie wird hierbei albe möglichen Opfer bringen. 175 die Keoe Cunos im Neichstag Berlin. 6. Auauſt.(Von unſerm Berliner Bürd.) Nach den bisherigen Dispoſitionen kann damit gerechnet werden, daß in der Reichstagsſitzung am Mittwoch außer dem Miniſter Hermes auch der R eichskanzler ſprechen wird. Nur wenn unvorhergeſehene Er⸗ 8 1 ſollten, ſofort zu den Ausführungen es Miniſters Hermes ung zu nehmen, müü nzlerrede guf Donnerstag verlegt werden. e Badͤiſche Politit 5 ee ee Bei einer am ein Mannheim nen reiskonferenz wurden die bisheri⸗ gen Reichstagsabg. Geck und Schwar z wieberum A denddeen Letzte Meldungen Die Bewegung im RNuhrgebiet Eſſen, 6. Aug. Die Zahl der ſtreikenden und in paſſiver Reſi⸗ ſtenz verharenden Bergarbeiter beträgt 200 000. Die Arbeiter for⸗ dern Auszahlung einer Wirtſchaftsbeihilfe von 5 bis 10 Millionen Mark, dreimalige Lohnzahlung in der Woche, Beſchlagnahme der vorhandenen Lebensmittel, Anerkennung der Kontrollausſchüſſe und proletariſchen Hundertſchaften, Beſeitigung der Bergpolizei und Be⸗ willigung des Friedensreallohnes.— In einer Reihe von Düſſel⸗ dorfer Betrieben ſind die Belegſchaften dazu übergegangen, mit Brechſtangen(ö) die Kaſſenſchränke zu begrbeiten, um, ſich den fälligen Lohn zu holen. T Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Nachdem die Organiſationen der Angeſtellten der Großberliner Metaklin⸗ duſtrie den Streikbeginn auf morgen früh feſtgeſetzt hatten, ſoll in letzter Stunde ein Einigungsverſuch vom Reichsarbeitsminiſterjum umternommen werden. Paris, 6. Aug. Lord Robert Cecil, der augenblicklich den Sitzungen der Abrüſtungskommiſſion in Paris beiwohnt, hat nach dem„Petit Pariſien“ am Samstag dem Präſidenten der Republik Millerand im Jagdſchloß Rambouillet einen Beſuch abgeſtattet. Die Unterredung habe lange gedauert, und aller Wahrſcheinlichkeit die die alleinige Vorausſetzung für Abſchluß des Ruhrkampfes bilden, kann die Politik, die jene linksdemokratiſchen lb nach ſich auf die Frage der Ruhrbeſetzung und die Reparationen ezogen. * höchſte Qualität in den tragenden und Verkaufslokal: Friedrich Karlstrage 2 ——— 5 —————F——— U—— Großes Motorrad- Rennen enneenenntengngbgmnmumpamnmbnnmannppnpnmmnmnumnnmmnnunnnmunnuumnmnmnmnpmmnmumnmmmmumpiennunnunn in Swinemünde lunmmmummnnmmnmmmnnunnnmmmnmſhanmemmummmnn Mit einer Startliſte von 135 Motorrädern dér beſten in- und ausländiſchen Fabrikate geſtaltete ſich dieſe ſchrfſte deutſche Motorradprüfung des DMV.zu einem sportlichen Ereignis erſten Ranges. Der Höhepunkt wurde in dem gigantiſchen Kampfe der Beſten um den großen Otorrad-Wanderpreis Jon Deutschland erteicht. kies fegte lSlinger-Mannheim Überlegen! Das von ihm benützte NSU- Motorrad 8 PS beſtand die einzigartige Zer- reißprobe, bei dauernder Höchſtleiſtung in einem 87,7 KlIm.-Durchſchnitts- ſtundentempo eine Strecke von 273 KIm. gleichmäßig wie ein Uhrwerk, ohne die geringſte Stõrung durchzuhaſten, ſo daß die ausgezeichnete Fahr- technik Islingers sich voll auswirken konnte. gewinnt dadurch nicht nur die höchſte Auszeichnung, sondern erzieſt neben einem Siege in Klaſſe D auch die beſte Zeit des Tages. eckarsulm hat damit aufs Neue bewieſen, daß, was Gũte und Zuverläſſigkeit im Bau des ſoliden, deutſchen Gebrauchs-Motorrads anbetrifft, die Werke nach wie vor an der Spitze marſchieren, Erfolg iſt nur mõglich, wenn das Motorrad neben Schneiligkeit auch Neckarsulmer-Fahrzeugwerke Alct.-Ges., Neckarsulm Faßbrikation von Motorwagen, Motorrãdern, Fahrrãdern, Freiſlauf-Bremsnaben. Generalvertretung: Alois Islinger, Automobil- u. Motorradhaus Mannheim Leee Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) gbeepaangpacamapgggagte f Statt besonderer Anzeige. Hente nacht verschied sanft infolge eines Schlaganfalls liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Urgrossmutter 11 fan Helene Hohenemser geb. Hirschhorn im nahezu vollendeten 74. Lebensjahre. Mannheim(C 3,), den 5. August 1923. In tiefer Trauer: Dr. Ernst Hohenemser u. Frau Helly, geb. lohanna Strauß, geb. Hohenemser Jjoseph Hohenemser und Frau, geb. Zacharias sowie 7 Enkel und 1 Urenkel. Die Feuerbestattung findet Mittwoch, den 8. August, vormittags 11 Uhr statt. islinger ere menten, m 5658 L denn ein ſolch glänzender zu wollen. Statt besonderer Anzeige. ertragenen Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakra- Mutter meines einzigen Kindes, unsere unveigeßliche Tochter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin, Tante und Nichte, Frau Elisabein Felder nach vollendetem 30. Lebensjahre. 5718 Mannheim, P 7, 1, Ludwigshafen a. Rh, New'- Vork, Ulm, Elberfeld, den 4. August 1923. Die Beerdigung findet Dienstag, den 7. Aug., nach- mittags 3 Uhr statt. on Kondolenzbesuchen bittet man Abstand nehmen abend verschied sanft nach schwelem geduldig eine innigst geliebte Prau, die unersetzliche Ang geb. Ott Im Namen der ſieitrauernd Hinterbliebenen: Wilhelm Felder. Neu reibenden Teilen verbürgt. 2ersich H, Hder 2 leidelberg eine ao..-V. Grundkapitals um 2 Mill.&4 Vorzugsaktien lautend auf den Inhaber, orzugsaktien in Inhaber· des gesetzlichen Bezugs· r Wurde eine Firmen- es Zweekes der Gesell- s beantrtgt. 8. A. Akt. in Mainz. Die dall die Einführung der Werkstätte: Augartenstrage 84. he, eilt den Tatsachen er Seite verlautet, st zu · Kktien an der Münchener ts die Kundmachung ein- Montag, den 6. August 1923 „Mascottchen“ Aniang 5½ Uhr. 8³ Ende 8. Uhr. Mener Operettensniele Aosenparten Freitag, den 10. Auguſt 1923, abends 7½ Uhr feltt Inefcadede Aüemrer Segen Einbrudh! Rolladensicherungen und ſteparaturen, Sicherheitsschlösser an Haus- und Ab-aktiv oder ffill=. schlußtüren, Wandkassetten aller Art empfiehlt Tel. 6210 Carl Fr. Gordt gt worden. ng in Zürich erfolgen, Tich. Kakt ist. Vorstellung An bedenten ewSeteerber- Srrmifen 100 u2 Milliarden, fur Ethöhung der Arbeiterlöhne uſw. 67.63 Milliarden, für Erhöhung der Kredite für Sachkoſten uſw. 8193 Milliarden und für die durch die vorzunehmenden Gebührenerhöhungen die tabtgemeinde ſelbſt trefſenden Mehrkoſten bei den Elektrizitätswerken, Gaswerken, Straßenbahnen uſw. 29.78 Milliarden. Zu dem Bedarf für Be⸗ amte uſw. kommen noch über 83 Mill, die auf die Elektrizittäts⸗ werke, Gaswerke, Straßenbahnen und Kraftwagenpark treffen und eſondert aufzubringen ſind. Die Betriebe mit eigenen Einnahmen den durch Gebührenerhöhungen 138.54 Milliarden; auf Mehrein⸗ nahmen an Reichsüberweiſungsſteuern, Aeee e ſonſtige Steuern, Abgaben und Gebühren wurden 182.85 Mi iarden ver · wieſen. Der Reſt wird durch anderweitige fiskaliſche Maßnahmen 60 Die Vorlage wurde gegen fünf Stimmen der Unabhängigen und Kommuniſten angenommen. Neues aus aller Welt — Ein deutſches Oeltransvortſchiff für Jtalien. Das neue Dop⸗ pelſchraubenmotorenſchiff„Urano“ machte kürzlich von der Werft Kiel aus durch die Kieler und Eckernförder Bucht ſeine Probefahrt. Der„Urano“, den die Werft Kiel der Deutſche Werke Aktiengeſell⸗ geſellſchaft nach neuen Geſichtspunkten konſtruierte und herſtellte, wird als Reparationsleiſtung Italien übergeben. Es wird von der italſeniſchen Marine als ODeltransportdampfer benutzt wer⸗ den. Das Schiff beſitzt eine Länge von 124,4 Meter, eine Breite von 16,45 Meter, eine Seitenhöhe von 9,24 Meter und eine Traagfähigkeit von 8000 Tonnen. Acht garoße Tanks reichen vom Kiel bis zum Zwi⸗ ſchendeck; über ihnen liegen die Expanſionsſchächte bezw. Sommer⸗ tanks in gleicher Anzahl. Das Schiff iſt mit zwei Maſten als Schoner getakelt. Beſonders intereſſant iſt die Maſchinenanlage. Es wurden zwel Dieſelmotoren von jſe 950 PS eingebaut, die dem Schiff bei vol⸗ ler Ladung eine Geſchwindigkeit von 10 Knoten verleihen ſollten. Bei den Prüfungsfahrten iſt dieſe Leiſtung um 0,7 Knoten übertrof⸗ fen worden. Die Antriebskraft der beiden Dieſelmotoren wird durch hochwertige Stahlwellen auf zwei vierflüglige Propeller übectragen. die ſe in einem Stück aus Gußeiſen mit Stahlzuſaß gegoſſen worden ſind. Die Meinungen der Fachleute. die die Prüfung des Schiffez mitmachten, aingen einſtimmig dahin, daß das Ganze ein Werk erſter Ordnung geworden ſei. Auf der Probefahrt aab Oberbürger⸗ meiſter Dr. Lücken⸗Kiel dem Wunſch Ausdruck, daß das Schiff als Brücke von Volk zu Volk wirken möge. Heimathafen des„Urano“ wird Spezia ſein. — der„Wobnungsust“ un Zuchthaus. Des Aüne · bur iſt ſa Uerſal Geſangene in einer Zelle mußten. Das war aber dieſen Herrſchaften durchaus ur mge⸗ ſi ne Sie brachen in der Nacht mit vereinten Kräften ein Loch in .45 und gelangten auf das 56. Aus Bettüchern machten ſie ſich eine Leine. Dakan ließ ſich ein ene inunter, Als ihm ein zweiter folgte, riß das Seil, und er ſtü.Doch konnte er ſeine Flucht fortſetzen und iſt zuſammen mit dem erſten Gefangenen entkommen. Die anderen acht ſaßen auf dem Dache und wollten da⸗ Waen e wieder flicken umd verlängern. Daſrurden ſie aber von einem Polizeibeamten geſehen. Dieſer ſorgte dafür, daß die kühnen Dachbewohner wieder in ihre Zelle gebracht wurden. Zu verkaufen: en Kapitalerhöhung den alten Aktionàren im Verhältnis von 2: 1 zum Preise von Ob der oben- 8. c. u. st. loko 129 184 ſucht ſich mit beyrunde liegen wird, oder Millionen Marurs, kann im Augenblick— 0 tablem ſolid Unſenfrage nach den Aktien New-Orleens g der K 2 3 15 1 Häk. die Verringerun okszufuhr X Baumwolle.(Bericht von Knoop u. Fabar schlossen am 12. ds. stetig wie folgt: Bremen, nom per Kilo. Oktober Dezx Selbſtändite Voraussicht. Die Märkte schwankten täglich stark hin 1 chil mid. diep. Juli Vordergrunde stehenden Ernteschätzungen ve Ballen und darunter sich als richtig erweisel trotglin u. ben 40. Deutſchen Gaſtwirtetag. Tuchtiger füngen Vuchhaltung 0 9 an die Geſchäfteſt —— Mlnderschs 0 uf er. 4. Wach! Angebote u. die Geſchafteſtele⸗ 2 2 * 4 8 2 — —— — — bemerkbar. Von der Ruhr dürfte eine Besserung der B5 nicht zu erwarten sein.„an befürchtet sogar, daß die u. aag vorräte bis zum Eintreffen weiterer englischer und arnbg 1 nischer Koksmengen nahezu aufgebraucht sein 2 Belgien dürfte keine gröberen Mengen Koks liebiger 9% bisher. Die hohen Preise, welche die Werke für deg dischen Koks zahlen müssen, wie die durch die Aal 0 7 ladungen verminderte Qualität des Kokes werden, s 2 die Köln. Zig., für eine weitere Erhöhung der Haushaln und Nrr mitbestimmend 1 Zrzeugung der luxemburgischen Wdlung 1 se zum Furse, von 200 Monat Juni in Roheisen betrug 80 56 t, in S144— —. 14.84 d. 13 24 d. 1 27.88 es. 27. 10 c. 23,.9/4 c8. 23.40/ hn 27 28 es. 26.75 c8. 28.14 22 Augführliche Au Trotz günstiger Ernteentwicklung kelgenter 2 0. 1. 2l befellteberuggs-.G. In der] keine Neigung, sich ernstlichen Balssegedankbeſchäftsſtelle 1121 Heſt Anerk. waren 47025 Aktien ver- Man merkt immer wieder, dahß eine gewiss .95 AMpitalerköhung auf 250 Minn., strömung vorhanden ist, die einstweillen es ehe 2* Tagesordnung wurden genehmigt. Freisrückgang nicht aufkormen läßt. Wens tellen-Ces sollen zunächst a4her lautende volleingezahlte Aktien zu 7 1000„ nominal mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1923 solche Auffassung der Marktlage dersrend eb., dr nders gr 250 000% 7 Stäck zum Bezuge angeboten und weiter( Uareſſe ſtehen in Ausſicht.— 63000 Stück auf den Namen lautende Aktien mit 2pro ſſch Steglich esucht ebote unter(. 610 dacee en ln oſtheim Ug schon 1 5 bis gele 7 5. 13 ſofort od. 1f ber dei zeitsen eſu Einzahlung und beschränkter 1. Juli 1923 an eine Konzerngesellschaft begeben werden- innig liebten. Die Begebung der restlichen 35 Mill. 4 soll dem Aufsichtsrab leben! Diese Erhöhung soll zur. ſein. und Vorstand überlassen bleiben. weiteren Ausdehnung des Geschäfts benutzt werden. Der Dividendenberechtigung ab.folgte eine Szene der Verzweiflung zwiſchen den beiden, de Wir können ni Gott möge uns guſet nach ſeinem „Sterben wir zuſammen. Sterben wir noch heute abend. In wildem Paroxismus griff 5 und tötete Marie Velſera durch einen Schuß in die Kapitalreservefonds beträgt nach Begebung dieser 115 000 legte er ſie entkleidet aufs Bett. Er ſchmückte ihren neuen Aktien, nach Abzug aller Kosten, ca. 10 Milliarden Die Dividende ist auf 1500 für die alten Aktien und 375 in dem er alles— tete. kür die ab 1. Oktober 1923 dividendeberechtigten Aktien fest- 110 nicht mehr das m gesetzt worden. XSchnaittenbacher Kaolin-Werke.-., Schnaittenbach I. Oberpfalz. Unter dieser Firma wurde am 1. August in München eine Aktien-Gesellschaft mit 200 Millionen Kapital errichtet, die den Bau und Betrieb von Kaolinwerken plant. Der erste Aufsichtsrat besteht aus Geheimrat Grimm(Baye- rische Vereinsbank) München, Kommerzienrat Pfeffer, Mem- mingen, Bankicer Joseph Frisch, Stuttgart, Kommerzienrat Hammon(Bayerische Handelsbank), München, Dr. Neudeg- ger, Fabrikdirektor in Memmingen und Beurat Otto Frisch, Stuttgart. *Vereinigte Knigs- und Laurahũtte. Der Bezugsrechts- reis ist auf 250 000 Prozent bei einem Bezugsverhältnis vön :1 festgesetzt worden. In der Leitung der Laurahütte triit ein Wechsel ein. Der Generaldirektor, Geheimrat Hilger, tritt aus dem Vorstand aus und in den Aufsichtsrat ein. Zu ordentlichen Vorstandsmitgliedern werden die bisherigen eeeee Direktoren Ohly, Wandel und Lehmann stellt. Eine neue Versicherungsgruppe. In der Interessen· gemeinschaft Pütz-Konzeri wuürden nachfolgende Ver- edel ien ins Leben gerufen: Norddeutscher FPhönix W% Versicherungsbank.-G. in Hamburg. Kapital 3 Mill sle ee in Berlin, Kapital Exzelsſor Allgem. Versicherungs-.-G. in Berlin, Kapital 50 1lI.. Rheydter Allg. Versſcherungsbank.-. in Rheydt, Kapital 3 Mill. 4. Continent. Allgem. Versieherungsbank.-G. in Hannover, Kapital 3 Mill.&. Der Main Allg. Versicherungs- bank.-G. in Wor me Kapital 3 Mill, 4; samtliche Kapi- tallen dieser Gesellschaften sind mit 25 Prozent eingerahlt. Rheinischer Lloyd Allg. Versicherungsbank.-G. in.-Glad- bach, Kapital 50 Mill. 4 in 500 Aktien zu 100 000 4. Samt- liche Unternehmen sollen die Transport- und Rückversiche rung betreiben. 7 dnmetsenpktgfzufge Deutscher Hypothekenbanken. Die Zeichnungen auf die 12 proz Hpothekenpfandbriefe haben 20 Milliarden 4 erreicht, die voll zugeleilt ſerden. Mit Rücksicht auf die andauernd drängende Nachfrage legt die . 4. Europäalscher Phönix Allgemeine Ver-! Geiſter der katholiſchen Welt 5 200 Nul. Dann ſchrieb er ſeiner Mutter einen einigen Roſen. Der Brief begann:„Mei den Kopf. Zwei Stunden ſpäter machte der Kronprinzen wecken ſollte, Anſtrengungen gemach einzudringen. Da er keine von Koburg und den Grafen NN auf. ein zertrümmertes Fenſter, das das Geſchehene berichteten, nahm ihnen der Souverän des Schweigens ab. Beide hielten es.“ die Eflalſerin. wor nach dieſer Schlderund eiwes ermnihſ ich wollte mich verabſchleden, da machte ſie eine Bewegung 5 Bas iſt nicht alles. Es wird oft geſagt, daß der Salbſcnben des Thronfolgers der habsburgiſchen Dynaſtie einen Schlag erteilt habe, von dem ſie ſich Ich glaube, daß dies nicht der Fall iſt Tragödie ſe aber eine andere Wirkung., die der bekannt iſt. Als Kaiſer Franz Joſef das Unglück graphierte er an den dies nicht das kirchliche Begräbnis, der ſchließlich ein. Als dann nach dem Tode Leo XIII. wünſchten, erteilte — 95 Drn St Oeſte A te Ses g Seista Atefs pon Maz„ 49.87.884. 63 U Geale 445 1 7 15 2„ 96„.66 1 „Anzeiger. G m b. Diaand Henme Hugel. echt zu leben, denn ſch habe getötet Briefe konnte die Kaiſerin alle Einzelheiten der Tat encgehß echs Uhr früh tötete ſich der Kronprinz durch einen U Kammerdiener, der ſa in das 900 ntwort erhielt, ſuchte er P 1 Alle drei gelangten konn e mit einer Leiter erreichen kühe ten, in das Zimmer. Als Philipp und Graf Hoyos dem Kcgel bni⸗ nicht mehr wiederheruange Kelonpen t Leo XIII., daß er dem Kron Paßf ein ſeierliches, kirchliches Begräbnis bereiten wolle: falls der gewähre, würde er, Franz Joſef, abdanken. Es e geſen ſich ein lebhafter Gedankenaustauſch. Kardinal Rampolla war ſllige gute Parſt Nes XIII. erel alle poll die Wahl des Kardinals Ramf og Franz doſef dem Karoinal-Erzbiſche de, ffee b Vuchiensindgeg Maamben „ Mannbeim 2 6. 2. D. efredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich 15 den politiſchen und batkennelſefden Teil⸗ 1 r das Feuilleſon: Dr 87 Kommunalpe ee eee e. 2 Ir Anzrigen: el* nädig Rebol nt Bruſt. 0 Lei nam rief, langen Bei ne utter gie⸗ 1 —— 15 T das Gelbl verni Die inthe⸗ elt miſge 0 690