eeee TT — L— Bogs gepreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich vorbzg000-—, baldmenatlich mark osoeo.—. nachorderung geichanen poſtſcheckkonto Nr. 17890 Karlsruhe.— Haupt⸗ ſtsſteue mannheim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Wa2, 5 adt, waldhofſtraße Ur. 6. Fernſprecher Nummer 7031, Maundeie, 703a, 70s. Telegrammefidreſſe: Generalanzeiger eim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal Delagen: Der Sport vom 1 — So untag —Geſetz 8 Aiittag⸗Ausgabe und Necht—Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung onelnle Badiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 3000.— 1923— Nr. 363 Anzeigenpreiſe: oei vorauszahiung Grundpreis ſe Zelle Mk. 20000.—. Reklamen mk. soodo.—. Alles andere faut Taxif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 9% uhr, Adetzö⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen au beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine berankwort. übern. Böh. Sewalt, Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Leſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchränkt. Nus gab. oö. f. verſp. Bufnahm. v. Anzeig. fuftr. d. Fernſpr. oh. Sewühr. Serichtsſt. Mannheim Deutſchlands ſchwerer Kampf um ſein Schickſal Die Kede des Reichskanzlers im Reichstag— Begründung der neuen Finanzgeſetze Zu der 75—— ihe 73 55 8 voll, J. geſtrigen Reichstagsſitzung waren die Abgeordneten faſt elchlig erſchienen. Die Tribünen waren ſchon eane vor Beginn wohneßung außerordentlich ſtark beſetzt. In der Diplomatenloge bei on zahlreiche Vertreter fremder Stagten den Verhandlungen miniſt m Regierungstiſch hatten der Reichskanzler, Außen⸗ irlſche von Roſenberg, Miniſter des Innern Oeſer, Arbeltzaftsminiſter Dr. Becker, Finanzminiſter Dr. Hermes, Gezusminiſter Dr. Brauns und Reichswehrminiſter Dr. er Platz genommen. abene 744 Uhr eröffnet Präſident Loebe die Sitzung mit dem Juſards, daß die ſchwere wirtſchaftliche Kataſtrophe den nen wi mentritt des Reichstags notwendig gemacht habe. Der Präfident verſtorbe dann, während ſich das Haus von den Plätzen erhob, dem uf u enen amerikaniſchen Präſidenten einen Nach⸗ möchte d knüpfte daran den Wunſch, daß Amerika ſich überzeugen würde welch große Verdienſte es ſich um die Menſchheit erwerben ihre 99 8 dieſe größte und einflußreichſte Republik der Erde thilfe zur Geſundung und Befriedung der Welt leiſten würde. Das Wort erhielt hierauf der Reichskanzler, der zunächſt wie: durch lärmende Jurufe der Kommuniſten Schwi 5 Aufſichtsrat der Stinnes und Konſorten hat das Wort! dedet! ler! Betrüger! Abtreten! Der lebendige Leichnam prec Sie ſind ein Verbrecher am deutſchen Volk! am möchehen verhindert wurde. Anhaltende große Unruhe be⸗ iſtiſchen ſich des Hauſes. Von der Mehrheit wurden die kommu⸗ „Rau en Zwiſchenrufe mit lebhaften Pfuirufen u. der Aufforderung: nötigt, mit den Ausländern!“ beantwortet. Der Präſident ſah ſich ge⸗ i wei rdnungsrufe zu erteilen und machte darauf aufmerkſam, daß Perletz erer Nichtbefolgung ſeiner Mahnung zur Ruhe eine gröbliche Ausw ung der Ordnung des Hauſes als vorliegend ongeſehen und die würde ſung der betreffenden Abgeordneten vorgenommen werden Als ſich der Lärm einigermaßen gelegt hatte, begann Keichskanzler Dr. Cuno ei an denede In 4 Tagen, ſo führte er aus, an dem Tag, und m ſich vor vier ahren das deutſche Volk aus eigenem Recht Freiſta illen neu die Form ſeines Gemeinſchaftslebens im deutſchen i at gab, vollendet ſich der ſiebte Monat ſeit dem Einmarſch beſezung orgebiel. Der Kanzler ging dann weiter auf die Ruhr⸗ friedli 9 ein, um zu erklären, daß die franzöſiſche Fabel von der heute en Ingenieurkommiſſion und den produktiven Pfändern ſich nicht mehr aufrecht erhalten laſſe. Die Bevölkerung an Rhein ſeſthallehr werde trotz aller Drangſalierungen treu am Widerſtand aber den. Die Entſcheidung liege ſetzt bei England, die 8 wäre zwecklos und gefährlich, ſich in dieſem Augenblick über nationnzelheiten der engliſchen Aktion zu verbreiten oder Komdr⸗ den daran zu knüpfen. der Kezuglich einer Verſtändigung mit Frankreich fragte aun anzler, wo in der Welt noch ein Zweifel darüber beſtehen zue, daß Deutſchland⸗ e. 2 ehrliche, beiden Teilen gerecht werdende Verſtändigung den zem weſtlichen Nachbar wünſche. Die vier Jahre nach dem Frie⸗ Kürſhluß ſtellten eine ununterbrochene Kette ſolcher Ver⸗ von 1 gungsverſuche dar, die von den deutſchen Regierungen unterngn verſchiedenſten Färbungen mit den verſchiedenſten Mitteln nach ammen wurden und immer wieder geſcheitert ſind. Auch noch jede em Einmarſch in das Ruhrgebiet habe die deutſche Regierung ſei, 918 elegenheit benutzt, um feſtzuſtellen, daß Deutſchland bereit rantjen an die Grenze des Möglichen zu leiſten, zu zahlen und Ga⸗ frenzöſt zu geben. Die Welt wiſſe auch, daß wir bereit waren, dem wenn 9955 Preſtigebedürfnis Rechnung zu tragen, tigun rankreich darauf verzichtete, uns Demütigungen über Demü⸗ gen nur um der Demütigungen willen aufzuerlegen. Reichstar was wir nichtkönnen und nichfwolklen, ſagte der den anzler mit erhobener Stimme, iſt, iſches Land preiszugeben und deulſche Volksgenoſſen zu Richt; verralen Jorderun Mittelpunkt, aber im Bordergrund der franzöſiſchen ſiven ngen ſtehe das Berlangen nach Beſeitigung des paſ⸗ dutech autderſtands. Bevor Jrankteich ſich überhaupt auf eine Reglern kung einlaſſe, bevor es ſage, was es wolle, ſolle die deulſche ihre 2i0 der Bevölkerung im Ruhrgebiet und am Rhein zumuten, wulegen 781ge Waffe auf Gnade und Ungnade nieder⸗ auf die Dies ſei eine Forderung, auf die die Keichsregierung, (ebhaft keine deutſche Regierung eingehen könne. derſuch er Beifall). And ſelbſt wenn eine deutſche Regierung den 1 machen wollte, was würde ſie erreichen? Hinter dieſer einen eit käme eine Mit—5 Kekte weiterer Unmöglichkeiten ſorder wälligen und bedingungsloſen Anterwerfung. die Frankreich ein 5 würden wir lediglich erkaufen, daß uns wiederum uns okument zur Ankerſchrift vorgelegt wird, das kannte sgliche und von der ganzen Welt als unſinnig er⸗ 1* Leiſtungen auferlegt. unſere Idd nnen unmöglich unſeren Kredit wieder herſtellen, gen, wäh ährung ſtabiliſieren, unſer Budget ins Gleichgewicht brin⸗ für ede d Frankreich bewußt und erklärtermaßen da⸗ liſche Orrdl hal, daß Deutſchlands geſamte wirkſchaftliche und poli⸗ ganiſatzon in Verwirrung und aus den Fugen gebracht wird. aber es Deulſchland ſoll niederbrechen, zahlt, 11 4 zahlen, und wenn es infolge des Niederbruchs nicht derfol esneuer Verfehlungen angeklagt und neuen Dernicngen ausgeſetzt werden, bis das Werk der cung ſelneng vollendet iſt. Frankreich brauche zur Verwirkli⸗ Dokum 85 Gewaltpläne eine neue Unterſchrift unter ein daß ez 4l as dann mit advokatoriſchem Witz ſo ausgeklügelt wäre, Derſaſlle les nachholt, was nach franzöſiſcher Auffaſſung der ir ſind Vertrag verſäumt hat. 8 den Gewaltplänen Frankreichs gegenüber nur auf Jur Erhal uns ſelbſt angewieſen aber 980 kung des Beſtandes unſeres Landes müſſen wir ſedes, jedes Opfer bringen. Wir wollen feſthalten an dem gewaltloſen paſſiven Widerſtand, frei von ſinnloſen Ge⸗ walktaten. Der Reichskanzler ging dann, häufig durch ſtürmiſche, lang andauernde Zwiſchenrufe der Kommuniſten unterbrochen, aus⸗ führlich auf die innere Politik, vor allem auf die Wirt⸗ ſchaftslage ein und erklärte, daß die Geſundung unſerer Wirtſchaft erreicht werden müſſe, ohne Rückſicht auf irgend einen Stand oder auf beſtimmte Wirtſchaftskreiſe. Er kündigte als die erſte Vorlage der Regierung in erſter Linie drei Maßnahmen an: Die Schaffung einer wertbeſtändigen, inneren Anleihe, neue wertbeſtändige Steuergeſetze und Maßnahmen zur För⸗ derung der Wirtſchaft. Die wertbeſtändige innere Anleihe ſolle zur Entlaſtung der Notenpreſſe raſch Mittel in Form fundierter Schulden bereit ſtellen und der Wirtſchaft und dem geſam⸗ ten Volk eine wertbeſtändige Anlagemöglichkeit ſchaffen. Die An⸗ leihe ſolle ferner die erforderlichen Deviſen zu beſchaffen erleich⸗ tern. Anleihe und Steuergeſetze ſollen dem Währungsverfall ent⸗ gegenwirken und damit unſerer Wirtſchaft wieder eine ehrliche, geſunde Grundlage geben. Auch die Reichsbank ſtehe vor großen währungspolitiſchen Aufgaben,'die mit Vorſicht und Entſchloſſenheit gelöſt werden müſſen. Die Einfuhr müſſe auf das abſolut not⸗ wendiaſte Maß beſchränkt, der Ausfuhr jede nur mögliche Unter⸗ ſtützung gewährt werden, um die deutſche Handels⸗ und Zahlungs⸗ bilanz günſtiger zu geſtalten und uns Deviſen zuzuführen. An die Landwirkſchaft richtet die Regierung die dringende Mahnung, nicht nur in der Ar⸗ beit, ſondern auch in der Lieferung von Lebensmitteln ihre Pflicht zu tun. Die Arbeitgeber aller Stände rief der Kanzler dazu auf, der Entwertung des Geldes bei der Bemeſſung der Löhne und Gehälter Rechnung zu tragen. Das vaterländiſche Bewußtſein müſſe heute ein Band der Einigung ſein. Zu Verfaſſungsſtreit und Verfaſ⸗ ſungsreformen ſei jetzt keine Zeit. Mit den dem Reich gegebenen Mitteln gedenke die Regierung weiter mit allem Nachdruck dafür zu ſorgen, daß die verfaſſungsmäßige Ordnung überall im Reich unangetaſtet bleibt. Die Verfaſſung laſſe den Ländern die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Verſchiedenheiten. Dieſe Verſchie⸗ denheiten dürften aber nicht zu einer Gefahr für die Außenpolitik des Reiches werden. Wir können eine erfolgreiche Außenpolitik nur treiben, wenn der Reichstag hinter einer ſtarken Re⸗ gierung ſteht. Auf lärmende Zurufe der äußerſten Linken erklärte der Reichs⸗ kanzler, daß er das Amt nicht aus Ehrgeiz oder irgend welchen ande⸗ ren Gründen übernommen habe, ſondern nur, um mit ſeiner Po⸗ litikdem Vaterland zu dienen. Er werde dies bis zum letzten Tage ſeiner Kraft tun, wenn die Vertreter des Volkes ihm ihr Ver⸗ trauen geben, aber nicht einen Tag länger. Es müſſe Klarheit geſchaffen werden, wie es mit dieſen Vertretern ſtehe. Deshalb bitte er, über die Regierungsvorlage mit aller Offenheit ſich zu äußern, damit geſehen werden könne, ob wir in gemeinſamer Arbeit das Volk retten können oder nicht. Den Worten des Kanzlers folgte ſtürmiſcher Beiſall und Hände⸗ klatſchen im Hauſe und auf den Tribünen, Lärm bei den Kom⸗ der eine ganze Zeit anhielt, bis endlich der Präſident dem Finanzminiſter Dr. Bermes das Wort erteilte.(Auch dieſer wurde von der äußerſten Linken mit Zurufen begrüßt, wie: Bankerottminiſter! Sie haben's geſchafft! Der Dollar acht Millionen!) Dr. Hermes zählte zunächſt die ver⸗ ſchiedenen Geſetzentwürfe auf, die dem Reichstag zugegangen ſind und erklärte dann, daß auch entſcheidende Maßnahmen im Gebiete des Tarifweſens bei Reichsbahnen und Reichspoſt in Vorbereitung ſeien. Auf ſteuerlichem Gebiete werde weiter ein Entwurf zur Abänderung des Vermögens⸗ und des Erbſchafts⸗ ſteuergeſetzes ſowie zur Erhöhung der Umſatzſteuer demnächſt vom Reichsminiſterium beſchloſſen werden. Auf dem Gebiete der Ein⸗ kommenſteuern ſeien die Arbeiten zur Anpaſſung an die verän⸗ derten Verhältniſſe in vollem Gange. Um eine geſunde Wirtſchaft in den Betriebsverwaltungen zu ermöglichen, werden wertbeſtän⸗ dige Tarife eingeführt, bei der Reichsbahn am 1. September, bei der Poſt am 15. September. An Leiſtungen aus dem Verſailler Vertrag habe Deutſchland bisher nahezu 6 Billionen in Goldmark und Sachlieferungen aufgebracht. Es könne vor der Welt nicht deutlich genug betont werden, welche gewaltigen Leiſtungen das von Frank⸗ reich vergewaltigte Deutſchland trotz allem fertiggebracht habe. Dann ging der Miniſter auf die einzelnen Steuervor⸗ lagen ein und erklärte, daß auch die erhöhten Sätze der Voraus⸗ zahlungen auf das Hundertfache bei der Einkommenſteuer und das 140fache bei der Körperſchaftsſteuer inzwiſchen längſt durch die Geldentwertung überholt ſeien, ſo daß eine außerordentliche Erhöhung werde eintreten müſſen. Bei der Erhöhung der Tabakſteuer würden auch die Nachteile beſeitigt werden, die jetzt dem Kleinhandel aus der Art der Nachverſteuerung er⸗ wachſen. Es werde im Ausſchuß zu prüfen ſein, ob ſich nicht noch weitere Steuerquellen erſchließen laſſen. Im Herbſt iſt dann bei einer Reform der Einkommenſteuer auch die Frage der Gold⸗ bilanz und Goldrechnung zu entſcheiden. Schon jetzt ſeien im Auftrag der Regierung Sachverſtändige mit der Frage beſchäf⸗ tigt, ob ſich eine Aenee een edeen laſſe. Das finanzielle Verhältnis des Reiches zu den Ländern und Gemeinden bedürfe einer Neuregelung derart, daß die Länder ihre eigenen Finanz⸗ quellen beſſer ausſchöpfen können. Darum ſoll den Ländern und Gemeinden durch den neuen Finanzausgleich eine größere finan⸗ Selbſtändigkeit auf dem Gebiete der Einnahmen gewährt werden. Der Miniſter verbreitete ſich alsdann eingehend über die neue Goldanleihe, von der er ſich eine Befriedigung des Bedürf⸗ niffes der Bevölkerung nach einem wertbeſtändigen Zahlungsmittel verſpreche. Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte Dr. Hermes, daß eine Geſundung der Verhältniſſe erſt eintreten könnte, wenn die Ruhrbeſetzung durch einen unparteiiſchen Spruch über den Umfang unſerer Reparationsverpflichtungen abgeſchloſſen ſei. Bis dahin, ſo ſagte er, wollen wir der Welt durch ſchleunige Erledigung der Steuervorlagen beweiſen, daß wir nach Möglichkeit finanzielle Ordnung bei uns ſchaffen können. Nach einer kurzen Geſchäftsordnungsdebatte, in der ein An⸗ trag der Kommuniſten auf ſofortige Beſprechung der Regierungs⸗ erklärung abgelehnt wurde, vertagte ſich das Haus auf Donnerstag nachmittag 2 Uhr zur Ausſprache über die Regierungserklärung. *** Der Einoruck der Kanzlerrede Berlin, 9. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Inmitten einer mit gefährlichem Zündſtoff geſchwängerten Atmoſphäre hat der Kanzler geſtern mit nach außen und innen gleich vorſichtig abgewogenen Worten die Lage umriſſen, wie wir ſie ſehen. Er hat ſich dabei verſagt, durch wohlfeile Beſchönigungsmittel, wie ſie von der Kriegs⸗ zeit her in fataler Erinnerung ſind, das überaus trübe Bild, das ſich nach allen Seiten hin uns bietet, aufzuhellen. In der richtigen Erkenntnis, daß Deutſchland überhaupt nur dann noch als ſelb⸗ ſtändiges Staatsweſen exiſtenzfähig und berechtigt iſt, wenn es den Mut aufringt, die Dinge in ihrer ganzen grauen Unerbittlichkeit zu betrachten, hat er mit nüchterner Klarheit die Schwierig⸗ keiten unſerer innen⸗ und außenpolitiſchen Lage dargetan und auf den ſchmalen Ausweg hingedeutet, der allein uns noch offen ſteht, den der unbeirrten Selbſthilfe! Denn daß zum mindeſten auf lange Sicht hinaus von engliſcher Initiative für uns nichts zu erhoffen iſt, wird ſelbſt der unentwegteſte Optimiſt inzwiſchen eingeſehen haben. Die Probe auf Bald⸗ wins Politik iſt mißglückt, der neue engliſche Miniſterprä⸗ ſident iſt nach einem kurzen Anlauf zu eigenmächtigem Handeln unter dem Druck der franzoſenfreundlichen Machtgruppe und aus Furcht, durch ſie von ſeinem Poſtament geſtürzt zu werden, überraſchend ſchnell in die Spuren Bonar Laws und Lloyd Georges zurück⸗ geſchwenkt, in die Fußſtapfen, die, wie uns ſcheinen will, direkt in die Höhle des Löwen Poincaré führen. Die franzöſiſche und auch von England liebedieneriſch aufgenommene Forderung, den paſ⸗ ſiven Widerſtandeinzuſtellen, kann keine deutſche Regie⸗ rung erfüllen. Es iſt ja nicht das erſte Mal, daß dem Ausland dies von Regierungswegen erklärt wurde, und wenn wir, was menſchlichem Ermeſſen nach niemals eintreten wird, wirklich zum Nach⸗ geben bereit wären, was würde daraus folgen? Ein, wie der Kanzler treffend auseinanderſetzte, Dokument, das ſchlimmer noch als der Verſailler Vertrag Deutſchland auf ewig in unzerreißbare Feſſeln ſchnüre. Die freilich unheil⸗ baren Illuſioniſten, die noch immer meinen, er könnte durch direkte Berhandlungen mit dem gegenwärtigen Machthaber Frankreichs doch noch Möglichkeiten zur Beilegung des Ruhrkonfliktes erſchloſſen werden, verwies Dr. Cuno auf die zahlloſen nach dieſer Richtung von ihm ſelber und ſeinen Vorgängern unternommenen Verſuche, die durchweg vergeblich geblieben ſind. Der Zerſchlag ungs⸗ politik Frankreichs, die vor den Methoden der mittelalter⸗ lichen Folter der übelſten Kolonialexpeditionen nicht zurückſchreckt, können wir, ein wehrloſes Volk, nichts ent⸗ gegenſetzen, als den ebenſo hartnäckigen Willen zu unbedingteſtem Widerſtand, zum Widerſtand ohne Gewalt und Sabotage unfrer⸗ ſeits. Eine eigentliche Aktivität nach außen hin zu entfalten, das werden auch die Kritiker an ſo manchen Unterlaſſungen der letzten Zeit einräumen müſſen, ſind wir nicht kmſtande, weil für da⸗ Deutſchland von heute in der Welt der feſte Punkt fehlt, an den ſolche aktive Politik angeknüpft werden könnte. Form und Inhalt der Ausführungen des Kanzlers zeigten indes den entſchloſſenen Willen, über alle furchtbaren Hemmniſſe hinweg doch noch ins Freie zu gelangen. Man kann in unſrem Fall das Innenpolitiſche nicht vom Außenpolitiſchen trennen. Die Maßnahmen, die von der Regierung auf ſteuer⸗ und wirtſchaftspolitiſchem Gebiet werden, find unter den Geſichtspunkten erſonnen und zuſammengeſtellt worden, zur Stärkung unſrer— warum es verſchweigen— an vielen Stellen brüchig gewordenen Kampffront, die ge⸗ ſchwächte Widerſtandskraft wieder herzuſtellen, aber auch das darf nur Mittel zum Zweck ſein. Die außenpolitiſche Wirkung werde, wenn ſchnell und gründlich eingegriffen wird, nicht ausbleiben. Das Steuerprogramm der Regierung, deſſen Ve⸗ deutung diesmal allgemein weit über den Rahmen der Finanztechnik hinausgeht und das nach dem Kanzler Herr Hermes als Reffort⸗ miniſter im einzelnen erläuterte, bewegte ſich nach zwei Rich⸗ tungen. Einmal ſoll es der Finanzierung des Ruhrkampfes dienen, zum anderen den Uebergang zu einer geordneten Finanzwirtſchaft einleiten. Herr Hermes, dem der Vorwurf nicht erſpart werden kann, daß dieſe Reform mehr gegen als durch ihn angebahnt wurde, machte keinen Hehl daraus, daß gerade die Zwiſchenzeit, ehe die neuen Steuern im Reich die drinoend notwendigen friſchen Einnahmequellen erſchließen, ſich überaus kritiſch geſtalten wird. Indeſſen die Goldanleihe, die nun doch etwas großzügiger geworden iſt als urſprünglich beabſichtigt war, wird uns hofſentlich ermöglichen, über den Berg zu kommen. Das Regie⸗ rungsprogramm läßt manche Lücke offen, läßt manche währungs⸗ und wirtſchaftspolitiſche Frage unbeantwortet und es wird die Aufgabe des Reichstags ſein, das, was Torſo an dem Regierungsentwurf ge⸗ blieben, ſinnentſprechend zu ergänzen. Jedenfalls ſtellen dieſe Ent⸗ würfe in ihrer Geſamtheit einen erſten Verſuch dar, das Fundamnt unſeres Finanzweſens zu erneuern, nachdem alle bisheri⸗ gen Korrekturen und Reparaturen ſich als völlig unzureichend er⸗ wieſen haben. Natürlich, ſolange das Ruhrgebiet nicht vom Feinde geſäubert, ſolange der Verſailler Vertrag nicht zu einem vernünfti⸗ gen und brauchbaren Inſtrument umredigiert worden iſt, muß jeder derartige Verſuch notgedrungen Stückwerk bleiben. Leider iſt der äußere Verlauf der Sitzung, der in der Diplomatenloge zahlreiche Vertreter des Auslandes beiwohnten, durch das ungebärdige Verhalten der Kommuniſten in ärger⸗ licher Weiſe geſtört worden. Mit Lärm und törichten Schmährufen wurde der Reichskanzler von ihnen empfangen. Und dieſe Kundgebung hielt zum großen Unwillen, nicht zuletzt auch der ihnen benachbarten Sozialdemokraten, während der ganzen Rede Eunos an. Der Kanzler ließ ſich aber durch die provokatoriſche Zwiſchenrufe der äußerſten Linken, die Präſident Löbe wiederholt energiſch in die Schranken weiſen mußte, nicht aus der Ruhe bringen. An ſeiner vorbildlichen maßvollen Haltung prallten dieſe kindiſchen Sabotageverſuche wirkungslos ab, dagegen machte es erſichtlichen — —— 0 11 J 10 Worten bezahlt machte. Nachdem er mehrer⸗ 2. Seile. Ir. 363 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerslag, den 9. Auguſt 1— Eindruck auf das Haus, als der Kanzler auf die kriſenhafte Erregung der letzten Wochen anſpielend mit erhobener Stimme verlangte, daß z wiſchen ihm und den Parteien Klarheit geſchaffen würde und er weiter erklärte, er wolle ſeinen Poſten nach beſten Kräften ausfüllen, ſolange er ihn einmal inne habe, aber gewiß keinen Tag länger bleiben, wenn der Reichstag ihm das Vertrauen entzöge. Daß dies nicht der Foll iſt, deſſen ſchien die allſeitige Zuſtimmung ein Beweis zu ſein, mit der das Haus auf dieſe ehrlichen und mannhaften Worte reagierte. In der Berliner Preſſe wird das Auftreten der Kommuniſten in der geſtrigen Reichstags⸗ ſitzung auf das ſchärfſte verurteilt. Der„Vorwärks“ beſtäigt, daß die kommuniſtiſchen Tobſuchtsſzenen überaus widerlich wirken, weil niemand an ihre Gchtheit glaubt. Herr Cuno, ſo meint das Zentralorgan der Sozialdemokraten, machte geſtern den Eindruck eines Mannes, der von der Laſt ſemer Verantwortung faſt erdrückt iſt und ſelbſt im Zweifel darüber iſt, ob er es verantworten kann, Reichskanzler zu bleiben. Offenbar be der Fehlſchlag der auf England geſetzten Hoffnungen und die lritik, die an ſeiner inneren Politik geübt würde, auf den Kanzler einen ſo ſtarken Eindruck gemacht, daß er heute noch weniger als ie als Kampfnatur erſcheine. Im übrigen, fährt der Vorwärts weiter fort, ſpreche die Wahrſcheinlichkeit dafür, daß die gegen⸗ wärtige Reichstagsſitzung mit einer Verabſchiedung einer radikalen und ohne politiſch⸗parlamentariſche Kriſe ſchlie hen wird. Das B. T. iſt der Anſicht, daß neue Maßnahmen allein nicht genügen, ſondern auchneue Männer notwendig ſeien. Das Blatt plädiert für eine Neubeſetzung der leitenden Stellen des Finanzminiſteriums und der Reichsbank. Georg Bernhard, der, ſeitdem er nicht mehr ſtändiger Gaſt in der Reichskanzlei iſt, zu den dauernd Mißvergnügten zählt, hat in der Voſſiſchen Zeitung an den geſtrigen Regierungs⸗ erklärungen vielerlei auszuſetzen. Man könne ſehr darüber ſtreiten, ob die Vorgeſchichte der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, die in der Kanzlerrede zur Darſtellung kam, in allen Einzelheiten den wirklichen Verhältniſſen entſpreche. Es wäre politiſch zweckvoller geweſen, manches nicht zu ſogen, was geſtern geſagt wurde. Als „Sachverſtändiger“ prophezeite er, daß die Geſetze, die jetzt vor⸗ geſchlagen ſind, nicht ausreiche n, um der Jaflation zu wehren. Er greift ferner Dr. Herme⸗ an, der zu Unrecht die Uürſachen der Mark⸗ entwertung lediglich im Ausland ſuche. Vernhard hält dem Finanz⸗ miniſter u. a. vor, daß der Vermehrung der ſchwebenden Schuld des Reichs um rund 68 Bilionen Mark, nach des Miniſters eigenen Angaben, nur eine Reparationsleiſtung von 6 Billionen Mark gegenüberſtehen. Ihrem Inhalt nach entſprach die Rede des Kanz⸗ lers den Erwartungen, die man hegte. Die D. A. Z. findet, daß noch keine deulſche Regierungserklä⸗ rung ſo klar, kräftig und entſchloſſen die franzöſiſche Raubpolitit ge⸗ brandmarkt habe. Die Deutſche Tageszeitung gibt den Appell, den der Kanzler an das Volt gerichtet hat, an dieſen ſelbſt zurück. Die Deutſche Zeitung iſt höchſt unzufrieden. Man hatte nach der Rede ſowohl des Kanzlers wie auch des Finanzminiſters leider nicht den Eindruck, daß nun ſchleunigſt ein eiſerner Wille nicht nur nach außen, ſondern auch nach innen dem Reichstag gegenüber anſtelle des bisher dahin gleitenden Tempos treten würde. Kommuniſtenbeſuche in Ausſicht Berlin, 9. Aug.(Von unſ. Verliner Büro.) Die„Rote Fahne kündigt zur heutigen Reichstagsſitzung die Entſendung von Delegationen verſchiedener Groß⸗Berliner Be⸗ triebe an. Es ſollen demn Reichstag Forderungen über Rücktritt der Regierung, Auflöſung des Reichstags, Ergreifung der Sach⸗ werte uſw. unterbreitet werden. Gleichzeitig bezeichnet das Blalt das geſtern vom Vorwärts veröffentlichte Schriftſtück der kommu⸗ niſtiſchen Partei über die Gewinnung völkiſcher Offtziere für die kommuniſtiſche Bewegung als eine Fälſchung. Der Eindruck in Paris Die heutigen Pariſer Morgenblätter bringen ausführliche Be⸗ richte über die Reichstagsſitzung, ohne bisher allgemein Stellung zu ihr zu nehmen. Der„Matin“ ſagt, daß Reichskanzler Cuno geſtern im Reichstage wie Ludendorff im Jahre 1914 geſprochen habe. Er habe eine anmaßende Sprache geführt. Man müſſe ihm allerdings Gerechtigkeit widerfahren laſſen, daß er ſich nicht mit Male von Lord d Abernon enttäuſcht worden ſei, ſei er ſkeptiſcher geworden. Auf der anderen Seite habe er von Deutſchlands Kapitulation nicht ſprechen können, ohne ſich, ſeine Freunde und ſeine Politik zu ver⸗ urteilen. Nach dem Berichterſtotter des„Journal“ ſei die Frage die geweſen, ob der Kanzler Worte des Friedens ſprechen werde, die gewiſſe unüberſteigbare Hinderniſſe aus dem Weg räumen würden, die ſich auf dem Wege zu einem Abkommen mit Frankreich und Belgien auftü werden. Aber der Kanzler habe auf den Rat Helfferichs und der Militärpartei eine wahrhaftige Kriegsrede gehalten. Nach dem„Petit Pariſien“ geht aus der Rede hervor, daß die Berliner Regierung entſchloſſen ſei, keine ihrer Verpflich⸗ tungen zu erfüllen, wenn ſie dazu nicht wirkſam gezwungen werde. Die Erklärungen Cunoz werden vielleicht die engliſchen Freunde Frankreichs über die en Abſichten Deutſchlands aufklären. Was rankreich und Belgien angeht, ſo könnten die Erklärungen des zlers nur die Wirkung haben, daß ſie auf dem Wege weiter fortführten, den ſie beſchritten hätten. Der Berliner Verichterſtatter des„Echo“ ſchreibt aus Berlin, die Rede Cunos habe nichts neues gebracht. Der Kanzler habe ſich auf die Verſicherung beſchränkt, daß die Politik des paſſiven Widerſtandes fortgeſetzt werde. Man habe den Eindruck gehabt, daß dem Reichskanzter ſelbſt das Vertrauen in den Erfolg des Spiels, das er ſpiele, fehle. Nach der„Ere Nouvelle“ ſei das einzige Originelle an der Rede die Art und Weiſe, in der Cund ein Schiedsrichteramt Groß⸗ britanniens zurückgewieſen habe. Die Engländer werden nicht ohne Erſtaunen die Sätze leſen, in denen der Wortführer Deutſchlands den von dem Londoner Kabinett verſuchten Anſtrengungen ſeine Miß⸗ achtung ausgedrückt habe. Es ſcheine ſich nur noch darum zu drehen. in welchem Maße bei den heutigen Beratungen des Londoner Kabi⸗ netts die Rede des deutſchen Kanzlers auf die Antwortentwürfe des Londoner Kabinetts Einfluß haben werde. Jedenfalls ſei die Lage die, Deutſchland weigere ſich, ſich zu beugen. Frankreich lehne Be⸗ ſprechungen ab. Aber beide wollen nichts von ihm wiſſen. Nach dem „Gaulois“ hat der Reichskanzler um die parlamentariſche Lage zu retten, eine verblüffende Ungeſchicklichkeit an den Tag gelegt. Seine Weigerung auf den paſſiven Widerſtand zu verzichten, in einem Augenblick, wo die Alliierten die Zurückziehung dieſes Widerſtandes fordern, ſei ein ſchwerer Fehler, der wieder eimmal das Fehlen pſychologiſchen Verſtändniſſes bei den Schülern Bismarcks beweiſe. Deulſchland proklamiere ſeine ſplendid iſolation. Laſſen wir es in ſeinen Träumereien, wir warten, bis es aufwacht. Wir haben keine Etlle. Das neue Finanzprogramm Ablehnung der Koyfſteuer — des fand der ung des Reichstags eine Beſprechung des sfinanz⸗ ——— mit Vertretern über die neuen Steuervorlagen ſtatt. Der Miniſter legte nach den Blättern ent⸗ ſcheidenden Wert auf die allerſchleunigſte Beratung aller Steuervorlagen. Er erkannte ſerner die digkeit der Regelung aller Regierungsvorlagen durch den ſozialdemokratiſchen Vorſchlag einer laufenden Steuer in Höhe des Mehrfachen der Lohnſteuer an. Die von verſchiedenen Seiten vorgeſchlagene Kopfſteuer, auf Goldmark berechnet, lehnte er ihrer un ⸗ ſozialen Wirkung ab. Auf die Landwirtſchaft ſei eine Flächenſteuer einzurichten als im Augenblick geeignetſte · Methode. Nach Mitteilung der Deutſchen Allgemeinen Zeitung handle es ſich bei der genannten Kopfſteuer um eine Beſteuerung der Unter · nehmer, die in einem von Vertretern der Induſtrie und der Bonk⸗ welt ausgearbeiteten Regierungsprogramm vorgeſchlagen wird, und die entſprechend der Zahl der in den Betrieben beſchöftigten Ar⸗ beiter und Angeſtellten eine Goldmark auf den Kopf zu zahlen Ware Deutſche Goldanleihe und Reparationskommiſſion Im Quai d Orſay wurde geſtern abend erklärt, es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß die deutſche Goldanleihe ohne die Genehmigung der Reparationskommiſſion nicht„zuläſſig“ ſei. Die franzöſiſche Regierung habe aber bisher keine Schritte in dieſer Frage übernommen. Ausländiſche Preſſeſtimmen zum Markſturz Die„Times“ beſchäftigt ſich mit der rapiden Entwertung der deutſchen Mark und meint, die kataſtrophale Markentwertung und der darauf folgende Mangel an Zablungsmitteln werde Deutſchland bald zwingen fremde Helfer zu rufen. In der City denke man an einen verſuchsweiſen Plan analog dem öſterreichiſchen. Natürlich müſſe ein ſolcher Plan die Reparationskommiſſion begut⸗ achten. Man könnte den Plan aber mangels alliierter Verſtändigung auf der Grundlage eines Berichtes der Reparationskommiſſion auf⸗ ſtellen, der dem internationglen Expertenousſchuß unterbreitet wer⸗ den könnte. Angeſichts des erneuten Markſturzes behauptet der„Temps“ in einem Leitartikel, daß Deutſchland tatſächlich kein Geld mehr beſitze und daß die Mark als Zahlunasmittel wertlos ſei. An⸗ geſichts dieſer Tatſache ſei es die dringende Pflicht der Gläubiger Deutſchlands, nicht etwa länger zu warten, was ihre Schuldner tun werden, ſondern zur Tat zu ſchreiten, damit ihre Rechte ge⸗ wahrt bleiben. denn jede Nachläſſigkeit der Gläubiger würde letzten Endes ſich auswirken in einer Vermehrung der Steuerpflichten des eigenen Landes und außerdem habe die deutſche Regierung genügend bewieſen, daß ſie weder den Wunſch habe, ihre Schulden zu bezahlen noch die Gaße oder die Macht, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Wenn jetzt Deutſchland die Abſicht habe, eine Goldmarkanleihe aus⸗ zugeben, für die alle Güter Deutſchlands eine erſte Hypothek dar⸗ ſtellen ſollen, ſei eine ſolche Anleihe vereinbar mit der Generalhypo⸗ thek, die der Artikel 248 des Friedensvertrages den Gläubigern Deutſchlands gebe, wie weiter vereinbar die ebenſo eindeutige Feſt⸗ legung, wie ſie im§ 12 des Anhanges 2 des Friedensvertrages ſtehed Und ſelbſt, wenn man das engliſche Konkursrecht heranziehe, ſei es klar, daß Deutſchland alle ſeine Einnahmen ſofort in die Hände eines Konkursverwalters zu legen habe. Das ſei die Auffaſſung des engli⸗ ſchen Rechts. Warum ſollte es nicht auf Deutſchland Anwendung fin⸗ den? Warum wollen wir erlauben, daß eine Hypothek erſten Ran⸗ ges auf alle wirkliche Beſitztümer Deutſchlands Leuten gegeben werde. die ihre Geſchäfte an dem Zuſammenbruch machen und wahr⸗ ſcheinlich nichts weiter tun würden, als dieſen Zuſammenbruch noch ſchwerer zu machen. Das ganze Problem müſſe. das iſt die Anſicht des„Temps“ vor die Reparationskommiſſion gebracht werden. **. 8 verfünffachung der Poſttarife Der Verkehrsbeirat beim Reichspoſtminiſterium hat in der geſtrigen Sitzung die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der vom Reichspoſtminiſterium vorgeſchlagenen Neuregelung der Poſt⸗, Poſtſcheck⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren auf wert⸗ beſtändiger Grundlage anerkennt und ferner den am 1. September in Kraft tretenden Gebühren zugeſtimmt. Dieſe be⸗ tragen im allgemeinen das Fünffache der zurzeit gültigen Sätze. Wertbeſtändige Löhne im Bergbau Nach dem„Vorwärts“ iſt geſtern nachmittag zwiſchen den Ar⸗ beitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbüimden der Stein⸗ und Braun⸗ kohlenreviere eine Vereinbarung unterzeichnet worden, die die Kauf⸗ kraft der Bergarbeiterlöhne ſichern ſoll. Es ſoll allmonatlich ein Normaltarif vereinbart werden, der wöchentlich durch Zuſchlag ent⸗ ſprechend der prozentualen Aenderung der Reichsinderziffer erhöht werden ſoll. Die Lohnverhandlungen am Donnerstag werden 50 auf der Grundlage der getroffenen Vereinbarungen er⸗ gen. verhandlungen über die Juckerverſorgung Wie eine Berl. Korr. erfährt, hat in Berlin eine Sitzung der Zuckerinduſtrie ſtattgefunden, zu der auch Vertreter des zucker⸗ verbrauchenden Gewerbes hinzugezogen worden waren. Die alten Lieferungsverträge ſollen annulliert werden, da die Induſtrie nicht mehr in der Lage iſt, die von der Landwirtſchaft geforderten neuen Preiſe für Rüben zu bezahlen. Angeſichts der Markentwertung wurde ferner vorgeſchlagen, den Doppelzentner Zucker für 8¼ bis 12 Millionen zu verkaufen. Die Beſetzung der Jechen Wie die„Buerſche Zeitung“ meldet, erſchienen geſtern Bel⸗ gier, die auf der Schachtanlage Scholven Koks verladen wollten, im Keſſelhaus der Zeche und ſtellten die Dampfzufuhr zur Kokerei an. Das Maſchinenperſonal drehte den Hahn ab, ſodaß die Belgier abermals vom Dampf abgeſchnitten waren. Darauf be⸗ ab ſich ein belgiſcher Ingenieur zum Keſſelhaus und drohte das eſſelhaus zu beſetzen, falls die Dampfzufuhr noch einmal unter⸗ bunden werden ſollte. Das Maſchinenperſonal entgegnete, es werde für die Belgier kein Dampf geliefert. Die Betriebsleitung verhan⸗ delte mit dem belgiſchen Ingenieur und erreichte, daß die Arbeiter und die Pferde aus der Grube herausgeholt werden konnten. Darauf wurde der ganze Betrieb ſtillgelegt. Das Feuer wurde aus den Keſſeln herausgeriſſen. Dadurch iſt der Betrieb überhaupt unmöglich geworden. Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ vom 8. Auguſt aus Düſſeldorf hat General Degoutte eine Verordnung erlaſſen, in der er die abſichtliche Veränderung der Qualität des Koks verbketet, die Direktion der Kokereiew dafür verantwortlich macht und für die Uebertretung der Verordnung Sanktionen feſtfetzt. Be⸗ gründet wird dieſe neue Verordnung damit, daß nach der Meldung des„Echo du Rhin“ eine Direktion einer Kokerei Anweiſung ge⸗ geben habe, den Koks vor dem Ausſchütten auf die Halde zu zer⸗ kleinern, um ihn für die Hochöfen ungeeignet zu machen. Von den Franzoſen wurden die Zechen„Unſer Fritz“ und „Wilhelm“ neubeſetzt. Offenbar handelt es ſich bei der Neubeſetzung um die Beſitzergreifung der Zechen in eigener Regie. Raub und plünderung Geſtern morgen drang eine größere Abteilung von in das Rathaus in Herne ein und raubte eine große ge von Einrichtungsgegenſtänden. Die in Gelſenkirchen eigneten ſich in Möbelgeſchäften und Läden der Kücheneinrichtungsbranche Möbel und Haushaltungsgeräte an, da die Stadtverwaltung die Einrich⸗ tung von 103 Zimmern für franzöſiſche Eiſenbahnerfamilien ab⸗ gelehnt hatte. Weiter nahmen die Beſatzungstruppen im Eut⸗ ſenchungshaus in Bismarck faſt die ganze Innen ein⸗ richtung fort. Die Folgen ſind wegen der großen Anzahl von Typhuskranken, die beſtändig ſteigt, unabſehbar. 5 100 Olutzeugen! Nach einer Stotiſtik des Oberpräſidenten in Münſter ſind bis zum 28. Juli im Einbruchsgebiet insgeſamt 100 Menſchenleben der Muhrbeſetzung zum Opfer gefallen. Der gefährliche Säugling 1 In Bonn wurde dieſer Tage die greiſe Frau Heffgen mit ihrem im zarteſten Alter ſtehenden Enkelkindchen ausgewie 5 Die Eltern des Säuglings mußten vor einigen Wochen ihr Heim verlaſſen, als das Kind ſchwer erkrankt und daher nicht transportfähig war. Auf ein Geſuch an die franzöſiſche Behörde wurde geſtattet. daß das Kind bis zur undung bei der gelähmten Großmutter zurückbleiben dürfte. Nachdem es jetzt geneſen, iſt der Ausweiſungsbefehl für das Kind erneut in Kraft getreten. Gleichzeitig wurde auch die greiſe Frau mit ausgewieſen. Frankreich marſchiert bekanntlich immer noch an der Spitze der Kultur und Ziviliſation. Das merken ſogar ſchon die Säugli nge. Die Reviſionsverhandlung im Krupp-Prozeß findet am 9. und 10. Auguſt vor dem Kaſſationshof in Paris ſtatt. * Das ruheloſe Porkugal. Infolge der Gefahr innerer Unruhen hat die Regierung ſämtliche Streitkräfte zu Lande und zu Waſſer in Alarmbereilſchaft geſetzt. ſrat eines Gutes vor einer Enteignung zu hören iſt. Sollen Siedlung und Parteipolitik 5 Die Geſchichte der nachrevolutionären Siedlung hat gezict das die bisherigen Ergebniſſe auf dem Gebiele der Siedtungspoli anz eng mit weſentlichen Lebensfragen der Nation verknüpft iſt⸗ Aunge⸗ und gar nicht genügen. Will man die alten Siedin gebiete im deutſchen Oſten dem Vaterlande erhalten, ſo mnate, Theorie und Praxis manches geändert werden. Die Notwendic n⸗ die vertriebenen oſtmärkiſchen Siedler wieder anzuſetzen, hat der chü⸗ zen Siedlungspolitik einen neuen Anſtoß gegeben. Es iſt b ſie mend gerade für manche nationale Kreiſe in Deutſch aud dan nur mit negierender Kritik an dieſe vaterländiſche Nufgabs ge gehen. ſchrit⸗ Ueberall herrſchte darüber Einigkeit. daß auf dem bisher bagdem tenen Wege nicht genug für die Siedlung getan iſt. und wofttle wurde bei dem Verfuch. eine Wandlung zu ſchaffen, keinerlei po ützer Anregung von denen gegeben, die ſich mit Vorliebe als die 7 der nationalen Belange bezeichnen, vielmehr nur mit gefälliger uc tik gearbeitet. Das Reichsſiedlungsgeſetz. dem alle Parteien am die Deutſchnationale Volkspartei in der Nationalverſammlung 1I. Auguſt 1919 zugeſtimmt haben. ſtellt es als Ziel hin, in eig d⸗ Menſchenalter den deutſchen Oſten mit Bauernſien lern zu bevölkern. Es war nicht daran gedacht— und würde die Deutſche Volkspartei auch niemals ihre Hilfe leihen Joll er Großgrundbeſitz an ſich zu zerſchlagen. Vielmehr ſon nach dem Geſetz nur bis zu böchſtens einem Drittel ſeines Veſta, herangezogen werden, und zwar auch nur unter dem Geſichtspue daß lediglich ſchlecht und nicht von berufsmäßigen Landwirten den, wirtſchaftete Güter für die Siedlung in Anſpruch genommen wer um daneben auch der ausgeſpröchene Latifundienbeſit. Die Novelle ſol Reichsſiedlungsgeſen, das ſogenannte Flüchtlingsgeſ etß den an allem dieſem nichts geändert. Das Ziel beſtand nur darin, er bisher ſchleppenden Inſtanzengang, der praktiſch vielfach zu adie Sabotterung der Siedlung führte, abzukürzen. Deshalb wurde ſl letzte Berufungsinſtanz für die Flüchtlingsſiedlung beſeitigt, Adi⸗ gemerkt nur für die Enkeignung, nicht für die Entſchä gung. Gewiß kann das in einzelnen Fällen zu Härten führen. die, die auf dieſe Stelle des Geſetzes den Finger legen. hätten maßloſer Kritik lieber einen anderen Weg für eine zweckentſpreche ar⸗ Löſung aufweiſen ſollen. Es geht nicht an, daß man von Alch⸗ bolſchewismus ſpricht, weil dieſe Berufungsinſtanz für die Flll in lingsſiedluna beſeitigt iſt, und daß man in gleichem Atem den. Reichsſiedlungsgeſetz vorgeſebenen Verufungsinſtanzen, dem 990 giſchen Landwirtſchaftsminiſter und Handelsminiſter vorwirſt die ſie überhaupt nicht geeignet waren, eine Entſcheidung zu treffen. Deutſche Beltsparte iſt üeh darüber klar. daß gerade die Beſk r aen über die Enteianung am reformbedärftigſten ſind: jedenen⸗ wird es am zweckdienlichſten ſein, eine richterliche Bern, fungsinſtanz ſtatt der bisherigen miniſteriellen einzufübeng etwa das Oberlandeskulturamt. Des weiteren iſt es nicht angänge daß die Siedlung auf Koſten von einzelnen Perſonen erfolat. bisherige Beſitzer darf nicht ruiniert von ſeinem Grundſtück vertt den werden. Einen unbeſtreitbaren Fortſchritt enthält nach diige Richtung das fflüchtlingsſiedlungsgeſetz, das eine wertbeſtänd n Entſchädigung des bisherigen Beſitzers ermöglicht. Auch muß 3 dem privaten Grundbeſitz der ſtaatliche Domänenbeſtand mehr llen bisher herangezogen werden. Nach dem Reichsſiedlungsgeſetz ſaften ſämtliche pachtfrei werdenden Domänen den Siedlungsgeſellſcha zum Erltragswert angeboten werden. n0 Obsohl die Deutſche Volkspartei nach ihrer ganzen Einſtellte, führend in der Siedlungspolitik ſein muß, iſt ſie ſchärfſte Genn rin aller demagogiſchen Mäßchen bei dieſem vaterlenn, ſchen Aufbauwerk. Es gilt einer Ueberſpannung der 190 ſiedlerſiedlung, die keine bäuerlichen Exiſtenzen ſchafft en. vielfach auf Koſten der Neuſiedlung bekrieben wird, entgegenzutreten Natürlich iſt es furchtbar bequem für die politiſchen Nur⸗Agitatorn überall den kleinen Beſitzern eine Erweiterung ihres Beſitzes 100 Koſten des größeren Nachbarn zu verſprechen. Scharf zu perurtelen ſind auch die demagogiſchen Quertreibereien der natür! 1 Bremſer der Siedlerbewegung. Es macht einen gerddeg löcherlichen Eindruck, wenn die Deutſchnationalen 14 Flüchtlingsſtedlunasgeſetz durchgeſetzt haben. daß der Bekrieh⸗ beiter eines Gutes etwa beſonders ſachverſtändig ſein, um darn zu entſcheiden, ob der in Frage kommende Grund und Boden 1 Siedluna beſonders geeianet ſei? In Wirklichkeit iſt natürlich Jo der Gedanke maßgebend geweſen, ein Hindernis einzufügen, un die bei benutzt man auch gern die Einrichtung der Betriebsräte, für dei der Deutſchnationalen Partei ſonſt kaum Sympathien zu ve 10 ten ſind. Zu welchen Widerſprüchen die agitatoriſche Behandlie⸗ der Siedlungsfrage führen kann, zeigt ſich auch in dem Beſtreben. Deutſchnationalen bei der Flüchtlingsſiedlung, die bisherigen ter und Gutsanſäſſigen mit zu berückſichtigen. Bisher iſt kan Landarbeiter durch die Siedlung brotlos gewordig, Beabſichtigt man aber auf deutſchnationaler Seite eine arofanen Landarbeiterſiedlung, dann häkte man nicht gegen die Bereiſſealfen, von 40 000 Hektar durch die Siedlungsgefeß novelle agitferen dien, ſondern im Gegentei weit mehr Areal zur Verfügung ſtellen mũ al⸗ Unverantwortlich iſt auch das agitatoriſche Vorgehen der Seſhe⸗ demokraten, deren Reichstagsfraktion die Enteignung allen Be ſt⸗ über 70 Hettar landwiriſchaftlicher und 100 Hektar forſtwirſſchtl licher Nutzfläche ohne Unterſchied fordert, und zwar als Sozia er⸗ ſierungsmaßnahme. da die Siedler nicht Eigentümer 725 den ſollen. Das wäre eine Deſperadopolitik, die der Bol wiriſchaft einen ſchweren Stoß verfetzen würde und das Ende ſede planvollen und ſachlichen Siedlung wäre. Dieſer Antrag hat zue, keine Ausſicht auf Verwirklichung, er möge aber denen die Au, öffnen, die berechtigten Forderungen nicht nachgeben wollen und a 7 55 binausſchießende Bewegunk durch den Boden für weit übers Ziel Reichstags⸗ und Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartel ſr ſich durchaus einig in dem Eintreten für eine nationale Siedlungſ, politik. Es wird für politiſche Quertreiber und verantwortunggeleh Agitatoren immer ſehr leicht ſein, in der Siedlungsfrage zu wuhee Das wird die wahren Siedlungsfreunde. die genau wifſen, daß nur echter Idealismus wirken kann und ſoll, der ſelten in der Polt anerkannt wird, nicht davon abhalten. unbeirrbar ihren Letzte Meloungen die Beſchlagnahme der Rheindampfer 00 e manngedem 2. Aug, 10 Abr oorn.(eig wer) g telenbonischen Mitteilungen des Unterdeleqterten der Rheinſchiſſerſe⸗ kommiſſion ſind am 8. Auguſt die Naddampfer„Mathias 7 46• nes 22“, Badenid“, gHaniel 14“ aus dem ma910% dafen, der Raddampfer-Abeunftrem 9 aus dem deckgg hel den Franzoſen beſchlagnahmt und nach Ludwigshafen cbbe e worden. Als Grund wird Ausführung von Neparatſonstran angegeben. HBetriebsſtillegung bei Blohm u. Doß 6 iſt Hamburg, 9. Auguſt. Die Schiffsbauwerft Blohm u⸗ Voß er, g e wungen, 0 ſtllgulehen ind fämiliche Arbeſter zu entfaſſen, well Beumt ve. den Arbeitern tätlich angegriffen, Sabotageakte ſen, ſibt werden und Eigentumsvergehen ſtattgefunden Einzelhandel und Reichsregierung 3 de⸗ Berlin, 9. Aug. Die am 8. Auguſt zwiſchen Vertre Einzelhandels und der Reichsregierung geführten Verbarrlae ſind, wie die„Textilbrenche erfährt, ergebnislos + ab⸗ Die Negierung don ſämtliche Forderungen des Einzelhandels en⸗ gelehnt n. 15. Auguſt ab, dem Tage des Inkraft er, der neuen Wucherverordnung, plaut der Eingelhandel eine w˖ gehende Aktion in ganz Deutſchland. Eine neue Hitzewelle T0n. Paris, 9. Aug. Nach Meldungen der Morgenblätter hatte mol⸗ louſe geſtern die größte Hizewelle zu verzeichnen. die jeng⸗ in Frankreich geherrſcht hat. Um 1 Uhr mittags zeigte das meter im Schatten 42 Grad, um 3 Uhr ſogar 44 Grad. ten. ren, ilen en ier ———— „Donnerstag. den 9. Auguſt 1923 Mannheimer General⸗-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 363 Stãdtiſche Nachrichten der Sternenhimmel im Auguſt un die immer früher hereinbrechende Nacht die Erde in Nlanete u, hüllen beginnt, finden wir im Weſten zuerſt den hellen Wa eten Jupiter, der bis nach 10 Uhr ſichtbar iſt und in der der 8 ſteht. Etwas ſpäter finden wir den ringgeſchmückten Saturn Juyz picaa in der Jungfrau, der ungefähr eine Stunde vor un er unter den Horizont ſinkt. Von ſonſtigen Planeten iſt Mars chtbar, da er am 8. in Konjunktion zur Sonne ſteht. Merkur f egen kann Ende des Monats am Weſthimmel mit Erfolg ge⸗ En werden. Venus geht kurz vor der Sonne auf und dürfte Fi des Monats nur noch ſchwer zu finden ſein. Der abendliche Awanbinmel geig ſaßt im kiden den Abler, die deier und den ſtern an, durch welche Sternbilder die Milchſtraße öſtlich am Pol⸗ hori vorbei auf Cepheus, Caſſiopeis und Fuhrmann(tief im Nord⸗ fndeod) leitet. Weſtlich vom Pol ſteht der Wagen. Am Weſthimmel Schlar wir die Jungfrau, Bootes mit Arktur, Krone, Herkules, Iihengr und Ophinchus, im Zenith den Drachenkopf, während den Pegaſus und Andromeda, darunter der Waſſermann, ein⸗ 12 n.— Der Mond zeigt uns am 4. ſein* Viertel, am bei iſt Neumond, am 19. erſtes Viertel und am 26. Vollmond. Hier⸗ Am ündet eine bei uns nicht ſichtbare teilweiſe Mondfinſternis ſtatt. 8 16. bedeckt Trabant um die Mittagszeit den Planeten Aturn; Näheres über dieſes ſeltene Ereignis wird noch mitgeteilt. W Die Sonne wandert weiter ſüdwärts auf ihrer Bahn, die Tage kürzer. Die Helligkeitsdauer zu Anfang des Monats beträgt ch faſt 17 Stunden, am Ende nur noch 16 Stunden. . Was vorkommen kann Zeit zu Zeit erlaube ich mir, eine Zigarre zu rauchen. ſ0 0 Ledarf in 5 1 8 5 5 92 57 f wohl i r ſelten kaufe, kennt mich der ninhaber ſue als en Aor einigen Tagen, kurz nach dem Proteſt⸗ Nach wegen der„Nachbanderolierung“ war ich wieder einmal dort. hat em ich von meiner alten Marke einige Zigarren erſtanden guns.ſie macht natürlich auch ganz automatiſch die Preisbewe⸗ für mit— ſagſe mir beim Bezahlen der Verkäufer, ich hätte noch Handie ganzen letzten Käuße, ungefähr 0 igarren, die erhöhte ni nderolenſteuer nachzuzahlen; den anderen Kunden gehe es auch diet deſſer. Wütend über eine ſolche Zumutung, verweigerte ich Verkaachzahlung. Ganz aufgeregt kam der Verkäufer hinter dem dan aufstiſch hervor und ſetzte mich unſanft an die Luft. Ich be⸗ 4 das Uebergewicht und ſtürzte zu Boden, wo ich meinen Kopf wücheug. Der Schmerz war ſtark, noch größer aber meine Ver⸗ wacderung. als ich milten in der Nacht vor meinem Bette auf⸗ ſchehen tt ſei dank war die Nachforderung nur im Traume ge⸗ wür n. Schlimm wäre es ſchon, wenn es Wirklichkeit geweſen la e, dann kämen ja alle und alles mit Nachforderungen und vor runer Rachforderungen gebe es dann überhaupt keine„Forde⸗ ngen“ mehr. ** zMein Monatsgehakt hat 10 Millionen Mark überſ ritten“, mend mir ein——„kannſt du mir nicht einige Hondert⸗ ſiehend Mart leihen?“ Das konnte ich allerdings nicht ſofort ver⸗ von Ueber 10 Millionen Mark Einkommen und eine Anleihe ſam einigen Hunderttauſend Mark; ich konnte dies einfach nicht zu⸗ Geiſternerommen. Bis jetzt hatte ich noch nie Grund gehabt, die rotz esverfaſſung meines Bekannten in Zweifel zu ziehen. Da er hie zweier 5 Millionen⸗Scheine, die er mir dauernd vors Geſicht einſa ſehr bekümmert ausfah, bat ich um genaue Auskunft.„Sehr Eſſen„ meinte er,„ſeit 10 Tagen lebe ich auf Pump. Das mir das Brot, meine Miete uſw. alles wurde mir geſtundet, da wechdiemand dieſe verfluchten, ſchönen, neuen 5 Millionen⸗Scheine eſschen kann. Seit zwei Tagen habe ich ſchon nichts mehr ge⸗ Sher da mir jetzt niemand mehr etwas borgt, weil man die gehe ne allgemein für gefälſchr härt. Wenn du mir nicht aushilfſt, dere ich mit meinen 5 Millionenſcheinen, die noch in keinen un⸗ Bekal n war, ins Waſſer. Ich lieh meinem hartbedrängten Masnnten mit ſeinem„großen“ Einkommen einige Hunderttauſend großer Freu trahlend zog er unter Zurücklaſſung der kleinen, endli, 1 Scheine ab, die ich am nächſten Tage auf einer Bank, die meincd wieder kleine Scheine hatte, wechſeln lie, So hatte ich durch en mit ſeinem Einkommen von 10 Millionen Mark ereſte Paar Hunderttauſender ausgeholfen und das Leben ** * Madheſabre den Sopggen oen 82— Seecee 10 bach ich frun zurück. dieſer immer ſetzt iſt, finde ich ſee feügeſlig auf dem Behnſteig ein. Nur mit Mühe und Not ich a möglich, einen Platz zu erhalten. Am letzten Sonntag war nur n nahmsweiſe ſpät daran. Ich machte mich darauf gefaßt, aber we) einen ſchlechten Stehplatz zu bekommen. Wer beſchretbt des unein Erſtaunen, als der letzte Wagen, der gleich am Aufgang bang aahnſteiges hielt, völlig leer war. Ich lief kurz den Zug ent⸗ Nichts d ſah, daß die anderen Wagen alle ſehr gut beſetzt waren. des 5 ahnend ſtieg ich in den leeren Wagen ein und freute mich kemer ſen Fenſterplatzes. So viele Nachzügber auch noch kamen, in die ſetzte ſich zu mir in den leeren Wagen, alle drückten ſich noch vorüz bereits überfüllten Abteite hinein. Verſchiedene, die an mir zum orgingen, ſchauten mich komiſch an. Nur kurz vor der Abfahrt der Hiach ein kleiner mit einem ſchäbigen Lodenmantel— trotz — angetaner Mann zu mir in das Abteil. Er ſetzte ſich mir ſtill gegenüber. Während der Fahrt hatte ich Gelegenheit, ihn ge⸗ nauer zu betrachten. Ein ſtruppiger Vollbart umraähmte ſein ver⸗ wittertes faltiges Geſicht, die eine Augenhöhle blickte mich tot und leer an, das andere Auge war halb zugekniffen. Der Eindruck war nicht gerade vertrauenerweckend. Nach einiger Zeit hub mein Gegenüber an, mir ſeine Leidensgeſchichte zu erzählten. Er kam gerade aus dem Gefängnis, wo er eine Strafe wegen Bettels ab⸗ geſeſſen hatte. Eine Zigarre hatte dieſen armen Teufel geſprächig gemacht. Im Kriege hatte er ein Auge verloren, war dann nachher arbeitslos geworden und hatte ſeine Familie verlaſſen, um, wie er meinte, ihr nicht zur Laſt zu fallen. Er ſah aus wie ein Mann von 60 Jahren, war jedoch erſt 38 Jahre alt. Die Entbehrungen und das verlorene Auge hatten ihn furchtbar entſtellt. Die Fahrt bis Mannheim ging ſehr ſchnell vorüber; ich war auch froh, denn an⸗ genehm war die Geſellſchaft dieſes alten Bettlers gerade nicht. Ich werde mich trotzdem immer in den letzten Wagen ſetzen. Denn einmal hat man herrlich Platz, braucht nicht lange Zeit vorher an den Zug zu kommen, und bei den Kurven wird man in ſchöne Schwingungen verſetzt. Für die kommende Weinzeit iſt es jedoch ratſam, ſolche Perſonen, die eine kleine Weinprobe vorgenommen haben, von der Benutzung des letzten Wagens auszuſchließen. Wie ich jetzt in der Zeitung las, iſt die Erklärung für das Leerlaufen des letzten Wagens am Zuge gefunden. Durch das Eiſenbahnunglück in Kreienſen fürchten ſich die meiſten Leute, in den letzten Wagen zu ſitzen. Wenn aber der Zuſammenſtoß einmal von vornen er⸗ folgt, oder wenn ein anderer Zug dem eigenen in die Seite fährt, wo ſetzt man ſich dann am beſten hin? 8 Reue Schlüſſelzahlen Preismultiplikakor für Bäder und Kurorte. Der vom Reichsverband der deutſchen Hotelbeſitzer, dem Allge⸗ meinen Deutſchen Bäderverband, dem Verband der Fremdenheime und dem Verband ärztlicher Heilanſtaltsbeſitzer herausgegebene Preis⸗ multiplikator für Bäder und Kurorte wird ab Mittwoch, 8. Auguſt auf 115 000(85 000) erhöht. Neue Schlüſſelzahl für Baumwollveredlung. Der Verband der Deutſchen Veredlungsanſtalten für baumwollene Gewebe E. V. keilt mit, daß die Schlüſſel⸗ zahl für alle Zahlungen vom 6. Auguſt ab auf 250 000(126 000) erhöht worden iſt. Die Schlüſſelzahl für Konfektionsſtoffe. Der Verband Deutſcher Krimmer⸗ und Wollplüſch⸗Fabrikanten ſowie die Verbände der Fabrikanten von Damen⸗Konfektions⸗ und Koſtümſtoffen E. V, halbwollener und wollener Stoffe haben, wie der„Konfektionär“ erfährt, ab 6 Auguſt 1923 die Indexziffer auf 1789(1017) erhöht. Damit beträgt für Verkäufe in gebrochener Währung und in reiner Papiermark der Preisaufſchlag auf den gleitenden Preisanteil für Verkäufe vom 15. April bis 20. Mai 1689 Proz., 21. Mai bis 5. Juni 1251 Proz., 6. Juni bis 20. Juni 857 Proz., 21 Juni bis 5 Juli 423 Proz, 6. Juli bis 20. Juli 218 Proz., 21. Juli bis 28. Juli 76 Proz. Neue Preisaufſchläge in der Herrenkonſektion Das neue Lohnabkommen in der Herren⸗ und Gummi⸗ mäntel⸗Konfektion erbrachte ab 6. Auguſt eine Erhöhung des prozentualen Teuerungszuſchlages von 2 886 000 auf 5 916 400 und der Zeit⸗ und Zuſchneiderlöhne um 105 Proz. Infolgedeſſen hat laut„Konfektionär“ der Zentralverband der Herren⸗ und Knaben⸗ kleiderfarbikanten Deutſchlands E. V. für Lieferungen ab 6. Auguſt folgende Preiszuſchläge feſtgeſetzt: Für Aufträge, die bis zum 30. April erteilt ſind 1200 Proz., 1. bis 5. Mai 1080 Proz., 6. bis 15. Mai 960 Proz., 16. bis 24. Mai 900 Proz., 25. bis 31, Mai 840 Proz. Für ab 1. Juni erteilte Aufträge kommen auf 337 Proz. des Ver⸗ kaufspreiſes folgende Aufſchläge in Anrechnung: Für Aufträge vom 1. bis 10. Juni 800 Proz., 11. bis 24. Juni 640 Proz., 25. Juni bis 8. Juli 440 Proz., 9. bis 15. Juli 320 Proz., 16. bis 22. Juli 160 roz., 23. bis 28. Juli 80 Proz., 29. Juli bis 4. Aug. 60 Prozent. Der Verband der Gummimäntel⸗Fabriken deutſchlands E. V. ſetzt für Aufträge, die bis zum 30. April erteilt ſind, 2600 Proz.,.— 10. Mai 2100 Proz., 11. bis 20. Mai 1800 Proz., 21. bis 31. Mai 1450 Prozent als Preisaufſchlag feſt. Preiszuſchläge für Tapiſſerie Die Vereinigung Deutſcher Tapiſſeriefabrikanten E. V, hat mit Wirkung vom 7. Auguſt 1923 für Verkäufe ab 1. Januar 1923 den Aufſchlag auf 15 000 Proz., für Verkäufe ab 1. Oktober bis 31. Dezember 1922 auf 60 000 Proz. feſtgeſetzt. *Evangeliſche Kirchengemeinde. Am Verfaſſungsgedenktage, 11. Auguſt, findet für die evangel. Geſamtgemeinde vorm. ½10 Uhr ein Gottesdienſt in der Trinitatiskirche ſtatt. Die Predigt hält Pfarrer Renz. *cteine Arbeiterzüge am Verfaſſungskag. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Karlsruhe werden die Arbeiterzüge am Auguſt als gebotenem Feſttag nicht gefahren werden. * Poſtſcheckfälſchungen. Kürzlich iſt in den Zeitungen vor einem Schwindler gewarnt worden, der auf Grund von gefälſchten Schecken aus einem Poſtſcheckheft einer Mainzer Firma von Frankfurter und Offenbacher Firmen Waren erſchwindelt hat. Der Schwindler treibt immer noch ſein Unweſen, aber mehr in anderen Städten als in Frankfurt a.., wo er früher faft ausſchließlich gewirkt hat. Vor ihm wird deshalb erneut gewarnt. Eine neue, aber leicht kenntliche Fälſchung der 50 000.Mark- Scheine. Von den Reichsbanknoten zu 50 000 Mk. mit dem Datum des 19. 11. 22 iſt eine neue Fälſchung aufgetaucht, deren Hauptmerk⸗ male folgende ſind: Das Papier beſteht aus zwei zuſammengefügten Blättchen und iſt ein wenig ſtärker als das echte. Die olivgrüne Stoffauflage und das Waſſerzeichen echter Noten ſind bei den Falſch⸗ ſtücken auf der Innenſeite der Blättchen durch Aufdruck, die orange⸗ roten Pflanzenfaſern durch falſche gelbbraune Faſern vorgetäuſcht, die zwiſchen die zuſammengefügten Blättchen gelagert ſind. Die Vorderſeite iſt im allgemeinen matter. In dem Worte„Reichsbank⸗ note“ ſind die beiden Buchſtaben„no“ auf den Falſchſtücken oben auf⸗ einanderſtoßend, auf den echten mit einem kleinen Zwiſchenraum ge⸗ zeichnet. In der zweiten Unterſchriftzeile tragen die Buchſtaben„ff“ im Namen Kauffmann unten eine Verdickung nach rechts. Rückſeite: Aehnliche Zeichnung, unklarer Druck. Die Ziffer 5 der rechten oberen Wertzahl 50 000 iſt in der Rundung leicht eckig wiedergegeben. Her⸗ ſtellungsart: Buchdruck. * Wie viel neue Wohnungen gibt es? Das Ergebnis des Woh⸗ nungsbaues in dieſem Jahre liegt jetzt vom erſten Viertel vor. Gegen das Vorjahr wurden Wohnhäuſer 80 Prozent, Wohnungen dagegen nur 65 Prozent mehr fertiggeſtellt: man kann meiſt nur noch Villen oder kleinere Häuſer bauen. Neue Häuſer gab es in 41 deutſchen Großſtädten 3715, neue Wohnungen 10098. Die meiſten neuen Wohnungen gab es wieder in Köln mit 2,86 auf 1000 Einwohner, dann in Hamborn 1,93, Gelſenkirchen 1,92, Hamburg 1,50, Düſſel⸗ dorf 1,37. Neue Wohnungen gab es in Aachen 55, Altona 36, Berlin 877, Bremen 212, Breslau 472, Chemnitz 62, Krefeld 138, Dortmund 227, Dresden 208, Duisburg 273, Düſſeldorf 558, Eſſen 411, Frank⸗ furt a. M. 313, Gelſenkirchen 324, Halle 70, Hamburg 1481, Han⸗ nover 114, Karlsruhe 84, Kiel 112, Köln 1811, Leipzig 113, Magdeburg 130, Mainz 36, Mannheim 129, Mülheim g. d. Ruhr 169, München 255, München⸗Gladbach 35, Münſter 76, Stettin 106, Stuttgart 211. * Das neue Wohnungsgeſetz. Das Reichsgeſetz zur Aenderung der Maßnahmen gegen die Wohnungsnot iſt jetzt verkündet. Es enthält eine lange Reihe von einſchneidenden und wichtigen Be⸗ ſtimmungen zur Erholtung der beſtehenden⸗Wohnungen, der Nutz⸗ barmachung geeigneter Räume, über die Inanſpruchnahme von Räumen durch Behörden uſw. Die oberſten Landesbehörden können die Gemeinden zum Eingreifen verpflichten. Räume, die bis 1918 als Wohnung gedient haben, dürfen dieſer Beſtimmung nicht ohne Zuſtimmung der Gemeinde entzogen werden. Die Vermietung ge⸗ eſaneter Räume kann erzwungen werden. Reich und Land können nicht zur Hergabe von Wohnräumen gezwungen werden. * Mannheimer Gehaltstarif. Wie wir hören, iſt eine Eini⸗ gung mit den Angeſtelltenorganiſationen in den Gehaltsſtreitig⸗ keiten in der Richtung erfolgt, daß als Grundlage für die im Auguſt ſtattfindende Zahlung das Junigehalt mit einem Zuſchlag von 43655 errechnet wird. veranſtaltungen Eröffnungsvorſtellung des Zirkus Buſcfßf Die geſtrige Gala⸗Eröffnungsvorſtellung vom Zirkus Buſch nahm bei vollbeſetztem Hauſe einen glänzenden Verlauf. Sämtliche Nummern errangen großen Erfolg und ſtür⸗ miſchen Beifall. Mannheim hat in den letzten 20 Jahren eine große Anzahl von Zirkusunternehmungen geſehen. Der Zirkus Buſch gehört aber in bezug auf Großzügigkeit der Aufmachung wie in Rückſicht auf die Qualität der zirzenſiſchen Künſte an erſter Stelle genannt zu werden. Es iſt ein altrenommiertes, erſtklaſſiges Unter⸗ nehmen, das ſich trotz aller Geldentwertung und kataſtrophalen Verhältniſſe im Zirkusbetriebe dank ſeiner vorzüglichen Leiſtungen behaupten konnte. Das geſtrige Eröffnungsprogramm war von einer Vielſeitigkeit und Reichhaltigkeit, die überraſchte. Sowohl das Künſtlerperſonal wie das Pferdematerial ſtehen auf der Höhe und verblüffen durch treffliche Darbietungen und erſtklaſſige Pferde⸗ dreſſur. Dieſe hat den großen Vorzug, daß ſie nicht langweilt, ſondern ſo abwechflungsreich geſtaltet iſt, daß man dieſen Teil des Programms voll Intereſſe verfolgt. Als weiterer Vorzug ver⸗ dient hervorgehoben zu werden, daß der techniſche Apparat vor⸗ züglich funktionjert, daß die verſchiedenen Nummern Schlag a Schlag erfolgen, ſo daß ſich das Rieſenprogramm kaleidoſkopartig abſpielt. Das Clownfach, die Hauptzugkraft von einem Zirkus, iſt mit durchweg bewährten Kräften beſetzt, die ſo tolle Scherze trei⸗ ben, daß die Zuſchauer ſich aufs köſtlichſte amüſieren. Mit einer Cowboypoſt mit 7 Pferden nahm der Abend einen vielver⸗ ſprechenden Anfang. Es folgte der Schlangenmenſch Langen⸗ dorff⸗Blumenfeld, genannt das lebende Automobil, deſſen Arbeit ebenſo neu wie unübertrefflich iſt. Madame Hodginis zeigt einzigartige Hundedreſſuren und Baronin Guſta v. Tangen mit ihrm Scheckponny Pferdedreſſuren in höchſter Vollendung. Das Pferdematrial iſt erſtklaſſig. Der Parforcereitakt zeigt Frl. Napirella als eine ſichere und gewandte Reiterin. Die Kugel⸗ equilibriſten Leüigthons führen ihre waghalſigen Kunſtſtücke auf einer rollenden Kugel aus. Herr A. Gimperlein iſt ein 11.ebenſo erfolgreicher Dreſſeur wie verwegener Reiter und Volligeur. Fridolin König iſt ein preisgekrönter Kraftathlet mit einer rieſigen Muskelkraft. Er zerſprengt eine Eiſenkette von 5 Milli⸗ meter Stärke, ſchlägt einen fingerlangen Drahtſtift mit der flachen Hand durch ein zweizölliges Brett, legt ſich auf Stacheldraht mit einem Amboß auf der Bruſt und läßt mit Hämmern draufſchlagen. Wir brauchen nicht zu erwähnen, daß dieſe den Sportsmenſchen enthuſiasmierten Beifall hervorrief. lig beſitzt eine reſpektheiſchende Kraft. Er ſetzt eine Wette von 5 Mil⸗ H Wer anderen hilft, dem wird n werden. Wer anderen beiben udentt der wulh Baſchendel dafer empfangen. Du kannſt anderen Menſchen ſchaden, ohne Dir ſelbſt zu—0 Mulford. Andeutſches im kaufmänniſchen Briefſtil Von Oskar Hauſchild Veim dietändige Ausländer klagen oft darüßer, daß bei ihnen da⸗ Sprachen jungen Kaufleute keine Luſt und Neigung hätten, fremde anderg zu erlernen. Nicht ahne Neid wird auf die hierin ganz druckten earteten deutſchen Kaufleute hingewieſen. In einer ge⸗ Wrenohte Jede. die ich auf dem Kamin eines Hotelzimmers in als ein fand, wurde dieſer Mangel fuhr deichtiger Grund für den Rü des Feenge Aus⸗ meiſten ſels bezeichnet. Ein Konful in China habe berichtet, daß die halte inungen deutſchen Kaufleute ſchon nach einjährigem Aufent⸗ könnten e ſich mit den Eingeborenen ſtießend unterhalten ſiter d. Im Gegenſatz dazu erzählte der Redner von einem Be⸗ dar, amßer algeriſcher Weinberge, der nach Heutſchand gereiſt dine Mordort ſeinen Weinen Abſatz zu verſchaffen. Er kommt rgens in Hamburg an, den franzöſtſchen General⸗ ärt i Geſpräche er wolle um 2 Uhr Is wieder abveiſen.'est un peu court, entgegnet der fr er 7 80 be emden s müſſen a wir beklagen, nämli manns„rachen ſo ſtart auf die Sprache des deulſchen Kauf⸗ aſſen. aacleic ſ, Nee. ne be 8 2155 ich in di unkte die gerügte wäche dungereiſten a—— 85—.5 aufmänniſchen Briefſtils nichts als fümnerdantenioſe Ueberſetzungen aus fremden Sprachen. Wir en überein in einer Sache oder ſind(uns) einig über gehen—9 Der Kaufmann ober ſchreibt:„In dieſem Punkte geiſte entpir einig.“ Er nimmt das einem ganz anderen Sprach⸗ fedumgene aller'accord ader andar d accordo glatt über. Der, über den wir Erkundigungen ein⸗ deell er ebend dem wir fragen, iſt dem Franzoſen le demandeé, er Deutſchn demandler quefquſun ſagt. Natürlich muß dann auch der Angefragte“ ſchreiben.„Dieſe Geſchenkſchecks datworten des ganzen Jahres lebhaft gefragt. Und was mancer ſez, Gemeint iſt: verlangt, geforder, geſucht. da 0 noch zdieſe drei Bedeutungen enthält und daneben zufällig aalce, dicht ogen bedentet, ſo verwendet der Deuſſche gerade die paſſende Bedeutung, etwa wie ein leicht fertiger, — es war vor dem Kriege— demande(commande), daß man völlig vergeſſen hat, daß beſte, dptferti eee ereen Wie oft lieſt man noch:„Ich beſtelle Ihnen 12 Dtzd.. Der Lehrling, der von der Schule kommt, ſchreibt vielleicht: Ich beſtelle bei Ihnen.. Flugs wird ihm das richtige„bei“ geſtrichen, denn man iſt ſo beherrſcht und benebelt von dem oft geleſenen je vous im ge⸗ gmeinen Hochdeutſch„Ich beſtelle Ihnen eine Ware“ doch nur 2 deutet: Ich beſtelle für Sie. So hat allein ſchon das unglückſelige demander mit ſeinen verſchiedenen Bedeutungen und Fügungen die größte Verwirrung im kaufmänniſchen Briefſtil angerichtet.— Kann man auch einer Sache beraubt werden, die man noch gar nicht be⸗ ſeſſen hat? Es muß wohl ſo ſein, denn gar kläglich heißt es im Ge⸗ ſchäftsbrief„Seit dem 10. v. M. bin ich Ihrer werten Nachrichten be⸗ raubt“(privé de vos lettres). Solche welſche Uebertreibung des 5— ſteht uns Deutſchen ſchlecht an; wir ſind doch auch nicht gleich troſtlos(désolé), wenn wir irgend einen gleichgiltigen Brief nicht erhalten haben.— Das ſchreckliche„In Beantwortung Ihres Ge⸗ ehrten“, aus dem das noch immere„Antwortlich Ihres Ge⸗ ehrten“ entſtanden iſt, iſt wieder nichts als Nachäffung franzöſiſchen und engliſchen Sprachgebrauchs(en 76 onse à, in answer to); ebenſo, wenn man ſtatt„im Jahre 1923“ ſchreibt„in 1923“.—„An⸗ bei begleite Rechnung“, d. h. ſchicke ich die Rechnung mit, iſt wohl auch noch hier und da im Gebrauch. Der Franzoſe kann ſein Accompagner ſo verwenden; wir ſollten es ihm nicht nachmachen. Es entſteht ja ſo ein lächerlicher Nebenſinn. Warum muß ferner der deutſche Kaufmann durchaus nach franzöſiſcher und engliſcher Weiſe„Gebrüder“ hinter den Namen ſtellen? Warum ſchreibt er„Ich bin(bleibe) Ihre Nachrichten erwar⸗ tend(i am awaiting)? Weil er kein unverrückbares, in ſich ge⸗ feſtigtes Sprachgefühl beſitzt. Sonſt könnte er auch nicht ſchreiben: Die Waren verkaufen ſich(se vendent), die Preiſe verſtehen ſich ('entendent) u. a. m. Wir wiſſen wohl, daß die Gewohnheit, hier wie überall, in un⸗ glaublicher Weiſe abſtumpfend wirkt. Wer vom Morgen bis— Abend Briefe in fremden Spra leſen und ſchreiben muß, dem wird es ſchwer gemacht, ſich ſein Deutſch von fremden Einflüſſen frei zu erhalten. Aber einmal müßte für jeden deutſchen Kaufmann der Augenblick kommen, wo er es mit der Sprache ſeines Berufes ernſt zu nehmen beginnt, das als fremd Erkannte ausweiſt und meidet. Es iſt tief beſchämend für uns, daß ſich in franzöſiſchen und engliſchen Handelsbriefen keinerlei rein deutſche Wendungen finden. Jetzt, wo wir Tag für Tag von den franzöſiſchen Ruchloſigkeiten lefen, die unſere Landsleute ſtumm und zähneknirſchend über ſich ergehen laſſen müſſen, jetzt müßten wir endlich dahin gelangen, wohin Fichte ſeine Volksgenoſſen führen wollte: Deutſche zu werden, einen feſten und gewiſſen Geiſt an uns zu erſchaffen, ernſt zu werden in allen Dingen, alles Fremde von uns zu werfen. Runſt und Wiſſenſchaſt 2Eine Erinnerung an deutſche Größe. Ein ſeltſames Erin⸗ nerungszeichen an einſtige Glanzzeiten Deutſchlands, die noch bedeu⸗ tender waren, als die des letzten Halbjahrhunderts. iſt— ſeſtſamer⸗ weiſe— im engliſchen Sprachgebrauch bis auf den heutigen Tag aufbewahrt geblieben. Es iſt die Münzbezeichnung:„Ein Pfund Sterling.“ Dies Wort ſtammt aus jenen Tagen, da Deutſchland die Welthandelsmacht war, aus den Tagen der Hanſa. Da deutſche Kaufherren ihre Sitze hatten nicht nur in Köln und Hamburg und Lübeck, auch im baltiſchen Meer, in Whisby auf Gotland oder im ruſſiſchen Groß⸗Nowgorod. Da die deutſchen„Oſterlinge“ auch im Herzen der britiſchen Hauptſtadt London— dem alten Laudinium— einen Herrenſitz hatten im„Stahlhof“. Ums Jahr 1000 war es, daß der britiſche König Ethelred in großer Reichsverſammlung den„Leu⸗ ten des Kaiſers“, den deutſchen Kaufleuten, die erſten Privilegien für die deutſche Niederlaſſung in London verlieh ſeit der„Stahlbof“ (der Name leitet ſich ab von Stall, Stallen, Stapeln) gegründet ward. Sechs Jahrhunderte faſt ſaß der deutſche Kaufherr wie ein Fürſt auf eignem Grund inmitten des fremden Landes, beſchützt und umworben von deſſen Fürſten. denen er durch große Anleihen aus Geldverlegenheiten helfen, denen er helfen mußte, die Stadt zu ver⸗ teidigen wider feindliche Angriffe oder inneren Aufruhr. All die blutigen Bürgerkriege religiöſer oder politiſcher Natur, welche Eng⸗ land Jahrhunderte hindurch zerfleiſchten, hat der Stahlhof über⸗ dauert. Jede Regierung ſuchte ſich mit den Stahlhofleuten gut zu ſtellen, erneuerte ihre Vorrechte. Dieſe freilich erweckten ebenſo oft den Neid der Landesbewohner, der ſich ſchließlich zu Haß und Feinde ſchaft ſteigerte. Und Eliſabeth, die Gründerin der engliſchen Welt⸗ macht, lieh dem Neid und der Feindſchaft ihr Ohr und ihre Hand. Sie nahm dem Stahlhof ſeine Vorrechte und vertrieb den deutſchen Kaufmann von Englands Grund. Allerdings beſtätigten ihre Nach⸗ folger wiederum die Stahlhofprivilegien. Doch wie die Hanſa inzwi⸗ ſchen verfallen und damit Deutſchlands Handelsmacht, wie Deutſch⸗ land auch politiſch immer mehr in Ohnmacht ſank. wie im Ausland deutſches Anſehen, das erſt ſo groß geweſen, immer mehr ſchwand, ſo blieb auch der Stahlhof nun nur ein kleines Eiland deutſchen Le⸗ bens in fremder Flut und friſtete ein trauriges Daſein ohne heſon⸗ dere Bedeutung. In der Mitte des 19. Jahrhuaderts wurde er ſchließ⸗ lich an einen enaliſchen Unternehmer verkauft, und nur das grüne Gärtchen inmitten eines lauten Induſtrieviertels blieb, und iſt heute wohl auch verſchwunden. Was aber nicht verſchwand, das iſt der Name. den man einſt den Münzen der deutſchen„Oſterlinge gab. und der noch heute allgemein im engliſchen Geſchäftsleben gebräuch⸗ lich iſt: Ein Pfund Sterling. F. Gebhardt. ſchulnachrichten. Die Mediziniſche Fakultät der Uni⸗ 0 9 perſität Heidelberg hat den Holzinduſtriellen H. Wol Mannheim, in Anerkennung ſeiner namhaften Nerdienſte be 90 — —— 1 f 0 4. Seite. Nr. 363 Mannheimer General-Anzeiger(Miſtag-Ausgabe) Donnerefag, den 9. Auguſt 12— lionen I äaus, daß ihm keine zwei Pferde die geſchloſſenen Arme auseinanderbringen. Auf dieſen Kraftakt folgt een Bild, das an das Märchen von den Bremer Stadtmuſikanten erinnert. Es iſt ein Dreſſurpotpourri von Hunden, Kaßzen, Hühnern, Tauben und Kakadus, die alle ſtaunenswerte Kunſtſtückchen ausführen. Die Geſchwiſter zeigen in ihrem Doppel⸗ E jockeiakt glänzende Reiterkunſtſtücke Die Baronin Guſta v. Tan gen, eine junoniſche Erſcheinung und Kunſtreiterin, die auf ihrem raſſigen Pferd wie aus einem Guß geformt erſcheint, iſt eine char⸗ mante pollendete Künſtlerin, der ihre prächtigen Vollbluthengſte auf den——1 Wink folgen und die hohe Schule in allen Gangarten laufen. Die vier Rondonts mit ihren waghalſigen Kunſtſtücken in der Luft wie die von Frl. Marie mit bewundernswerter Ruhe gerittenen Blitzvoltige bilden den Schluß des gediegenen und ſehens · werten Programms. ch. 5 Wiener Operettenſplele im Roſengarken. Heute wird„Ein Walzertraum“ zum letzten Male gegeben. Für Samstag, 11. Aug. iſt„Die tolte Komteß“ von Walter Kollo bereitung. Friedrichspark. Anläßlich des Verfaſſungstages ſind von der Parkleitung für kommenden Samstag ein Nachmittag⸗ und ein Abendkonzert vorgeſehen. Außerdem wird die erſte dengaliſche Beleuchtung in dieſer Safſon abgebrannt werden. Heute Donnerstag findet ein Abendkonzert ſtatt. Näheres ſiehe Anzeige. Im Jilm nach Südamerika. Einen der intereſſanteſten Filme der letzten Zeit wird man am kommenden Sonntag im Union⸗ Theater ſehen können. Die Ausreiſe des größten Dampfers unſe⸗ rer neuen Handelsflotte TCap Polonia, der Hamburg⸗Südamerikani⸗ ſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, iſt im Fülm feſtgehalten worden. Wir begleiten den Dampfer nach Braſilien, Uruguay und Argen⸗ tinien. Dieſe Länder ſtehen bei der aroßen Not unſeres Vaterlandes, die viele deutſche Staatsangehörige zum Auswandern zwingt, im Brennpunkte des Intereſſes. Erhöhte Bedeutung fällt dem Film durch einen erläuternden Vortrag des Herrn Kapitän Herbert zu. Aus dem Cande Oſterburken, 8. Aug. Auf der Strecke Oſterburken—Lauda ſtürzte am vergangenen Sonntag ein 10jähriger Knabe, der ſich in Begleitung ſeiner Eltern befand, aus dem fahrenden Eiſen⸗ dahnzug. Das Kind hatte ſich an die unverſchloſſene Seitentſtre des Wagens angelehnt, die während der Fahrt aufſprang und den Knaben hinausſchleuderte. Durch Ziehen der Notbremſe wurde der Zug zum Halten gebracht und der Verunglückte, der ſich ſchwere Verletzungen an Kopf und Armen zugezogen hatte, in das Kranken⸗ haus nach Lauda überführt. Farlsruhe, 9. Aug. Angeſichts der Unmöglichkeit, die gegen⸗ wärtige große Knappheit an Zahlungsmitteln durch ſofortige Bereit⸗ ſtellung von Reichsbanknoten zu beſeitigen, haben ſich die Karls⸗ ruher und Durlacher Großbetriebe geeinigt, Notgeld auszugeben. Die Genehmigung der Regierung hierzu iſt ekteilt. Die Firma Haid u. Neu wird für die Karlsruher und Durlacher Großbetriebe Notgeld im Betrag von 100 Milliarden in Stücken zu 100 600 Mark und 1 Million Mark herſtellen. Die entſprechende Summe iſt von den Be⸗ trieben bei der Badiſchen Bank hinterlegt worden. Die Karlsruher Banken nehmen dieſes Notgeld an Zahlungsſtatt an. Es wird amt⸗ lich erſucht, dieſes Notgeld allgemein in Zahlung zu nehmen. —Freiburg, 8.— Am 3. Auguſt d. J. iſt im Zug 256 auf der Strecke Freiburg—Baſel ein in 3. Klaſſe reiſender Ingenieur vollſtändig ausgeraubt worden. Der Täter iſt ein 1,68 bis 1,70 Meter großer, ſchlanker, fein gekleideter Mitreiſender mit vorſtehenden Backenknochen und ſpricht ruſſiſch und deutſch. Er hatte dem Ingenieur eine offenbar ſtark narkotiſche Zigarette an⸗ boten, auf deren Genuß er in— tiefen Schlaf verfiel, daß er in ſel vom— geweckt werden mußte. Dem Reiſenden fehlen: 1 neuer Handkoffer aus hellgrauem Leder, 30—40 Patentſchrauben⸗ modelle enthaltend ein neuer Ueberzieher, 1 Brieftaſche, 8 Fünfzig⸗ dollarſcheine, 40 Noten zu je 2½ holländiſchen Gulden, 1 goldene in Vor⸗ Uhr mit 3 Deckeln, Schlagwerk und Monogramm J. v. M. und eine Uhrenkette. Für die Wiederbeibringung der geſtohlenen achen 15 der Geſchädigte eine Belohnung Außerdem het die Reichsbahndirektion, unter Ausſchluß des Rechtsweges, auf die Ergreifung des Täters 1 000 000 Mark Belohnung ausgeſetzt. Worblingen(A. Radolfzell), 8. Aug. Beim Boden in der Aach ertrant—— der 22 Jahre alte Joſef Maier. Sein Vater erhielt auf die Kunde vom Ableben ſeines einzigen Sohnes einen Herzſchlag und liegt bedenklich darnieder. Aus der pfalz Ludwigshafen, 8. Aug. Beim Baden im Winterhafen iſt der des Schwimmens unkundige 9 Jahre alte Sohn des Schneider⸗ meiſters Genttile ertrunken. Die Leiche konnte etwa eine Stunde ſpäter von franzöſiſchen Marineſoldaten ans Land gebracht werden. In der Trunkenheit bedrohte ein Schlächtermeiſter ſeine 3 und ſeine Kinder mit dem Meſſer und mußte daher von der Polizei mit Gewalt aus ſeiner Wohnung geſchafft und in olizeiliches Gewahrſam genommen werden. Da ſich der Betrunkene ſtig ſträubte, geſtaltete ſich ſein Transport zur Polizeiwache äußerſt Ent gig— Von einem mit beladenem Fuhrwerk, das in dem Hofe einer Wirtſchaft in Mundenheim ſtand, wurden von noch nicht ermittelten Dieben zwei Karton mit zwölf Paar Schuhen ar ſir— Der katholiſ Pfarrer Hammeke in Phila⸗ delphia ür Hilfsbedürftige Ludwigshafener wiederum 70 Dollar aus Amerika geſandt. Tagungen Jahreshauptverſanmlung des Südweſtdeutſchen Steininduſtrie⸗ Berbandes. In Heidelberg hielt der Südweſtdeutſche Steininduſtrie⸗Verband Mannheim ſeine diesjährige auptverſammlung unter dem Vorſitz des Direktors Welß⸗Weinheim ab. Aus Vaden und Heſſen waren die Mitglieder zahlreich erſchienen. Beſonders herzlich wurden die Mitglieder aus dem beſeßten Gebiet begrüßt. —4—8905 waren die Gruppen Pfalz, Saargebiet und Trier⸗Nahe⸗ gebiet. Aus dem Geſchäftsbericht, den der Syndikus des Ver⸗ bandes. Janſon⸗Mannheim erſtattete, geht hervor, daß die Ent⸗ wicklung der politiſchen Verhältniſſe im Jahre 1922 für die Tätig⸗ keit des Verbandes, deſſen Bereich zum größeren Teile beſetztes Gebiet iſt, große e gebracht hat. Infolge des Währungsverfalles mußten die Löhne dauernd hinaufgeſetzt werden. Der Stundenlohn des ungelernten Steinarbeiters iſt im Berichts⸗ jahre um das 430fache geſtiegen. Die Feſtſetzung der Preiſe er⸗ folgte monatlich. In der Regel mußte feſtgeſtellt werden, daß die 85 am Ende jeden Monats überholt waren, da in der Höhe der eſtehungskoſten neben den Löhnen mehr und mehr die Anſchaffungs⸗ koſten für Betriebsmaterialien zum Ausdruck kamen. Der Lohn⸗ anteil an den Geſtehungskoſten, der in normalen Zeiten mehr als 50 Proz. betragen hat, iſt durch dieſe Entwicklung erheblich de. ſunken. Gleitpreiſe konnten daher nicht mehr als angemeſſen be⸗ trachtet werden. Ebenſo führten die Preiſe„feſt für einen Monat“ bei den ſich überſtürzenden Verhältniſſen der letzten Monate im Jahre 1923 zu Verluſtgeſchäften, umſomehr, als die Zahlungen meiſtens verſpätet, alſo in entwerteter Mark eingingen. Es hat ſich gezeigt, daß die Preiſe nicht der tatſächlichen Entwicklung der Verhältniſſe entſprachen, daß die Preisbildung zu vorſichtig P. weſen und auf Koſten der Betriebsſubſtanz erfolgt iſt. Der Ab⸗ ſatz war im allgemeinen befriedigend. Die dauernde ſtarke Stei⸗ gerung der Eiſenbahnfrachten wirkte lähmend und ſchränkte naturgemäß den Abſatzradius eines jeden Werkes mehr und mehr ein. Kaſſenbericht und Jahresvoranſchlag wurden gutgeheißen, der Vorſtand für das neue Geſchäftsjahr einſtimmig wiedergewählt. Vorfitzender iſt Direktor Welß, Porphyrwerk Weinheim, ſtellver⸗ tretender Vorſitzender Generaldirektor Dr. Ing. Deidesheimer, Pfalz⸗Saarbrücker Hartſteininduſtrie.⸗G., Neuſtadt, Schatzmeiſter Direktor Walther. Staatliches Porphyrwerk Doſſenheim. Ein Referat des Oberregierungsrat Dr. Friſch vom Bane⸗ riſchen Handelsminiſterium gab ein ausgezeichnetes Bild über die derzeitige wirtſchaſtspolitiſche Lage und rief eine lebhafte Debatte hervor. Direktor Klefenz⸗ Darmſtadt berichtete über Außen⸗ handelsfragen und über die letzle Sitzung des Außenhandelsaus⸗ ſchuſſes für Naturſteine; eine allgemeine Freigabe der Lieferungen nach dem weſtlichen Ausland iſt nicht erfolgt. Nach einer Ausſprache über die wertbeſtändigen Löhne und den Soziallohn und nach der Regelung verſchiedener Verbandsfragen wurde die Tagung 0 88 geſchloſſen. Gerichts zeitung Unglaublicher Vandalismus eines Dienſtmädchens In unglaublichem Vandalismus hat das Dienſtmädchen Pela⸗ gig Kruswicka ihre Herrſchaft um Millionen geſchädigt. Dieſes Muſterexemplar war bei einer 68jährigen Dame, der Witwe N. in Berlin, im Dienſt. Fünf Tage vor dem Monatserſten verlangte ſie eine erhebliche Zulage, da ſie ſonſt eine andere Stellung annehme. Frau N. erklärte, daß ſie ihrem Glück nichts in den Weg legen wolle Und es ihr freiſtelle, die neue Dienſtſtelle anzutreten, ohne die Kün⸗ digungsfriſt einzuhalten. Dieſe Antwort ſcheint in dem Mädchen eine üngeheuerliche Wut ausgelöſt zu haben, denn in den fünf Tagen bis zum Monatserſten hat ſie in einer unbeſchreiblichen Art in der Wohnung gehauſt. So goß ſie eine Flaſche Tinte über den hellen Salonteppich, ebenſo in das Bett ihrer Herrin. In den Schreibtiſch und in den Schrank ſchlug ſie kleine Nägel, ſo daß Nagel bei Nagel lag und die Möbel vollſtändig ruiniert waren. Weiter beſchädigte ſie einen Spiegel und die Polſtermöbel. Die Gardinen zerſchnitt ſie in drei Teile. Aus einem wertvollen Pelzmantel ſchnitt ſie ſieben Stücke heraus. Auch die Schuhe ihrer Herrin zerſchnitt ſie vollſtändig; wertvolles altes Porzellan, Taſſen u. Teller zerbrach ſie. Die Portietfrau, in deren Gegenwart das Mädchen einmal ihre Zer⸗ ſtörungen erzählte, wurde ſo erregt, daß ſie das Mädchen mit dem Beſen verprügelte. Als das Mädchen nun von der Herrin zur Rede geſtellt wurde, faßie es die alte Dame am Hals und riß ihr einen Büſchel Haare aus. Wegen dieſes Vorfalls war dann Straf⸗ antrag geſtellt worden. Diebſtahl wurde darin erblickt, daß eine Anzahl wertvoller Porzellanteller aus dem Schrank verſchwunden war und auch keine Scherben zu finden waren. Vor dem Schöffen⸗ gericht ſtritt die Angeklagte alles ab und trat überaus dreiſt auf. Die Sache nahm dann zur Empörung des geſamten Publikums einen eigentümlichen, unerfreulichen Verlauf. Der Strafantrag war vom Schwiegerſohn der Geſchädigten geſtellt worden. Der Vorſitzende richtete an die Zeugin Frau N. die Frage, ob ihr Schwiegerſohn von ihr Vollmacht erhalten habe, den Strafantrag zu ſtellen. Die Zeugin verneinte jedoch und ſo lag nach Anſicht des Gerichts ein nötiger Strafantrag nicht vor. Der Amtsanwalt war aber anderer Meinung und beantragte. die Angeklagte mindeſtens wegen Diebſtahls zu einer erheblichen Strafe zu verurteilen. Gericht kam zur Freiſprechung(0, da der Diebſtahl nicht nach⸗ gewieſen ſei. Da inzwiſchen die Annahmefriſt über einen Straf⸗ antrag ſeitens der Geſchädigten abgelaufen iſt, dürfte dieſe unerhörte Freveltat ungeſühnt bleiben. tatkräftige Förderung wiſſenſchaftlicher Forſchung und ſeines beſon⸗„Lebenserinnerungen“ genannt, aus denen wir umkängſt einige Ab⸗ deren Alereſſes für ale Be trebungen der t den Medizin zum ſchnitte veröffentlichten.— Dieſer Tage oSedehnhcß dz än⸗ Wohle der leidenden Menſchen zum Ehrendoktor ernannt.— Der diſche Malerin Jakoba van Heemskerk im Seebade Dornburg ge⸗ d. 9. Profeſſor für Geologie und Paläontologie an der Univerſtität reiburg i. B. Dr. Emil Wepfer, iſt Geologen bei der ologiſchen Abteilung des Statiſtiſchen Landesamtes in Stutt⸗ berufen worden.— Die Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule arlsruhe Dr. Rehbock und Dr. Stürzenacker wurden vom Staatsminiſterium in die Preußiſche Akademie für Bauweſen berufen. Dem Aſſiſtenten Dr. Ing. L. Zimmermann iſt ein Lehrauftrag zu Vorleſungen über die emie der Zemente und Hydrauliſcher Bindemittel, Dr. Wellſtein über Differential⸗ geometrie reeller Kurven und Flächen übertragen worden. Die —— Jakultät der Univerſität Freiburg hat den — anten Fritz Hellige(Freiburg) wegen ſeiner Verdienſte um e med. Diagnoſtit— Erfindung feinmechaniſcher und optiſcher Inſtrumente zum Ehrendoktor ernannt. Juhrestagung 1923 des Bühnenvolksbundes. Der Bühnen⸗ otß Bn Nal ee diesjährige Tagung in den Tagen des 6. und 7. September in Berlin ab. Sie ſoll im Zeichen der Jugendarbeit ſtehen. Am 6. Se ber findet im Sitzungsſaale des Herrenhauſes eine öffentliche ung ſtatt in der. Dr. Ritter⸗Berlin den Hauptvortrag über„Das deutſche Theater und die Volksgemeinſchaft“ hält. Die übrigen Verhandlungen finden im Johannisſtift in Span⸗ Dau ſtatt. Vier Ausſprachekreiſe werden ſich mit den Fragen der Landesbühnenorganiſation, der Berufsbühnen, des Jugendſpiels, der Pflege der ſchöpferiſchen Kräfte und des ländlichen Heimatsſpiels be⸗ ſchäftigen. die beſtbezahlten Auforen der Gegenwart. Ein italieniſches Blatt weiſt gelegentlich der fruchtloſen Bemühungen eines ange⸗ ſehenen Gelehrten, für ſeine intereſſanten Lebenserinne⸗ krungen einen Verleger zu finden, auf die für den Zeitgeſchmack charakteriſtiſche Tatſache hin, daß ſich die feh engliſchen Zeit⸗ ſchriften in Rieſenhonoraren überbieten, um ſich den Abdruck der Denkwürdigkeiten irgend eines gerade in Mode ſtehenden Jockeys oder Boxkämpfers zu ſichern. So veröffentlicht beiſpielsweiſe Donoghue, augenblicklich der meiſtgenannte Ritter von Steig⸗ bügel und zurzeit in einer Londoner Wochenſchrift die „Geſchichte ſeinez ens“. Seitdem dieſe Denkwürdigkeiten er⸗ ſcheinen, hat die Zeitſchrift ihre Auflage perdoppelt. Die große Menge des engliſ— Publikums lieſt nun einmal nichts lieber als die Autobiographien ſolcher Sportgrößen und verſchlingt auch die von Donoghue, der für den Abdruck in dem Londoner Blatt die Kleinig⸗ keit von 10 000 Pfund Sterling erhalten hat. AKleine Chronik. In Leipzig ſtarb der bekannte Pädagoge, Oberſtudiendirektor Profeſſor Dr. Hugo Scbenhen Alter von 63 Jahren. Von ſeinen Schriften ſeſen die„Didaktiſchen Ketzereien“, „Die Kultur der Gegenwart“ und ſeine erſt kürzlich erſchienenen ſtorben. Ihre Stärke war die eigenartig ſtiliſierte Landſchaft, in der ſie den Impreſſionismus als eine der früheſten zu überwinden ſuchte.— Anton Wildgans iſt gleichzeitig mit Gerhart Haupt⸗ mann vom Profeſſorenkollegium der Akademie der bildenden Künſte in Wien zum Ehrenmitglied ernannt worden.— Bertha Morena, die hochdramatiſche Sopraniſtin der Münchener Oper, wurde von Dr. Richard Strauß der Wiener Staatsopexr nverpfl Hugo v. Hofmannsthal arbeitet an einem Opereit„ deſſen Hauptrolle Fritzi Maſſary zugedacht iſt. Elteratur *Hans Grimm: Der Gang durch den Sand und andere Ge⸗ ſchichten aus Südafrika. Verlag von Albert Langen, München.— Dieſe Geſchichten aus Südafrika hat einer unſerer beſten Kenner Südafrikas geſchrieben, einer, der das ferne Land mit Faln d Künſtlera ſah. Als dieſes Buch zum erſtenmal N8 80 and es bei Preſſe und Publikum begeiſterte Anerkennung. Grimm führt durch den Sand ſüdafrikaniſchen Landes, er führt in die verſtrickte Einſamkeit des Buches. Unter Dichterhänden werden die Not und Entbehrung als unabänderliches Schickſal tragenden Menſchen bis auf ihve tieſſte, ſchönſte Menſchlichkelt entkleidet. Grimms Sprache iſt von einer Schlichtheit, wortkarg gedrängter U„von inner⸗ licher Rhythmik. Die neue veränderte Ausgabe des Novellenbuches „Der Gang durch den Sand“ unterſcheidet ſich von der erſten Auf⸗ lage dadurch, daß an Stelle der„Olewagen Saga“, die inzwiſchen in einer Einzelausgabe erſchien, ein paar neue meiſterliche Novellen eingefügt wurden. Der Band, der ſo viel erzählt von ſtillem Helden⸗ kampf und zähem Ausharren, wird in der Zeit deutſcher Not Herz⸗ 8. ſein für vieſe; das iſt dieſes deulſchen Buches innerſter ille. F A. E. Weirauch, Edles Blut. Roman. Verlog Dr. Eysler u. Co..⸗G., Berlin.— Der Autor ſchildert den ſcharfen Gegen⸗ ſatz zwiſchen der Sportnatur, die alles in raſtloſer Hingebung. um der Sache ſelbſt willen tut, deren einziger Antrieb der Ehrgeiz. deven einziges Ziel der„Rekord iſt, und der in manchem Aeußer⸗ lichen nah vderwandt ſcheinenden Natur des Spielers, der mit dem Sportsmann wohl den kühnen Wagemut. die zähe Verbiſſenheit ge⸗ mein hat, der aber nicht den heiligen Schweiß der Arbeit vor die Erreichung des Zieles ſetzt. Die verſchiedenen Typen des deutſchen Landadels, der teils mit berdoppelter Anſtrengung ſchafft, um ſich zu bewahren, teils ſich von der Welle der Zeit von der ererbten Scholle fortſpülen läßt, um ſich in einem entwurzelten zu verlieren, ſind guͤt gezeichnet. Die ſpannende Handlung Romans bietet einen enregenden Unterhaltungsſtoff. Rommunale Chronik Gründung einer deulſchen Wohnſtältenbank Der Reichsperhand der Wohnungsfürſorge⸗Geſellſchaften de⸗ die Preußiſche Landespfandbriefanſtalt haben unter Teilnahme u Neichsarbeitsminiſteriums die Deutſche Wohnſtättenhnn A. G. als gemeinnütziges Unternehmen gegründet. Das 115 kapital beträgt 100 Millionen Mark und iſt vom Reichsverband cen von der Landespfandbriefanſtalt übernommen worden. Mort dem Aktienkapital iſt ein Einrichtungsſtock von 2 Milliarden r, vorgeſehen. Das Unternehmen bezweckt die Hergabe wertbeſtändig auf Goldbaſis aufgebauter Hypotheken. Die Beſchaffung der lefe erfolgt durch die Ausgabe wertbeſtändiger Wohnſtätten⸗Rentenbe e Von der neuen Gründung erwartet man in beteiligten Kreiſen e ſtarke Belehung der Siedlungs⸗ und Wohnungsbautätigkeit. Kleine Mitteilungen Die van den Gemeinden mehrfach erhöhten Hund eſt eun ſätze haben zu lebhaften Klagen darüber geführt, daß die 1 5 hundezuchk umter dieſen hohen Sätzen leidet. Infolgedeſſen bihe 115 die zuſtändigen preußiſchen Miniſter des Innern u ein⸗ Finanzen einen früheren Erlaß in Erinnerung, worin den Gemn den und Kreiſen empfohlen wird, die Einzelbeſteuerung der au⸗ einem Züchter zur Zucht gehaltenen Hunde durch eine mäßige Juch ſchalſteuer, ſogenannte Zwingerſteuer, zu erſetzen. Die 1910 raſſereiner Nutzhunde ſei in volkswirtſchaftlicher Hinſicht ſo wi bei und des Förderns wert, daß die Vedürfniſſe der Hundezucht auch Ge⸗ der kommunclen Hundeſteuer berückſichtigt werden ſollten. Den ird meinden, die eine Zwingerſteuer noch nicht eingeführt haben, eſn von den Miniſtern empfohlen, ihre Hundeſteuerordnung in de⸗ Richtung zu ergänzen. Auch bei der Genehmigung neuer Heher⸗ ſteuerordnungen und bei Zulaſſung erhöhter Sätze für die beſte ben den Ordnungen ſoll auf die Befolgung dieſer Empfehlung gehal den. nunmeht wer Auf der Heidelberger Straßenbahn koſten dis zu 3 Teiltrecen 10 000 M. Wochentarten für 12 Fihee 60 000 M. und Monatskarten 500 000., bis zu 6 Teilſtr N. 15 000., Wochenkarten 80 000., Monatskarten 600 nabe⸗ bis zu 9 Tellſtrecken 20 000., Wochenkarten 100 000., rten karten 700 000 M. bis zu 12 Teilſtrecken 25 000., Wochenke 91 120 000., Monatsfarten 800 000 M. Auf der Bergb a gi⸗ koſtet die einfache Fahrkarte Kornmarkt⸗Molkenkur 15 000 M. ſ Rückfahrkarte 25000., Molkenkur⸗Königſtuhl die einſache 8 karte 30 000., die Rückfahrkarte 50 000 M. Die Stadt Frankfurt hat ſich infolge ihrer Notlage ge geſehen, einen Teil des Frankfurter Stadtwaldes zu nng⸗ kaufen, und zwar an die Holzhandlung von Peter Milz in 20% magen bei Aachen. Als Kaufpreis wird die Summe von 1 die Milliarden Papiermark genannt. Das genügt nicht einmal, el neue Vorlage bezüglich der Beamtenlohnerhöhung, welche 13⁰0 liarden beträgt, zu erledigen. 7. In Stuttgart wurde der Gaspreis mit Wirkung vo ahe ds. auf 23 000 M. für das Kubikmeter feſtgeſetzt. Das iſt dere eine Verdreifachung des— Preiſes. Die Tarife für en d triſchen Strom haben für in der Zeit vom 7. bis 13. fir abgeleſenen Verbrauch eine Erhöhung von 20 000 auf 50 000 M. a die Kilowattſtunde zu Beleuchtungszwachen und von 13 400 34 000 M. zu Kraftzwecken erfahren. Auf den Kölner ſtädtiſchen Straßen⸗ und Vorortbaſ, einſchließlich der Köln⸗Frechen⸗Benzelrather Bahn ſind die Fahrg um 100 Prozent geſteigert worden. Der Einzelfahrſchein toſtet nach 20 000. Neues aus aller Welt . Schweres Grutenunglüch im oberelſäſſiſchen Sagebiel. J7f einer Meldung des„Mühlhauſener Tageblatt“ hat ſich Dienstag res auf dem Schacht Amelie II in Wittelsheim ein ſch ueegel Grubenunglück ereignet. Soviel aus den unklaren ueſann der kaum pelchehemingefhten Opfer entnommen werden Uht ploſion zu handeln. Um mde eingefahren. Kaum eine Stz ſcheint es ſich um eine Gase war die Nachtſchichtmannſcha be ſpäter ereignete 55• das Unglück. Vier Bergleute ſtellten iflige eranſchaffen der Förderwagen die Verpeſtung der Luft durch gihgs⸗ ſe in ihrem Revier feſt. Schon kurg darau 1 1085— ſich eine g fer exploſion ereignet zu haben, der die vier Mann zum 50 fielen. Die ee—5 man in Selbſtentzündung he⸗ Gaſen oder nach änderer Anſchauung darin, daß die elektriſ abe. triebene Haſpel Feuer gefangen und die Exploſion verurſacht der Das Blatt gibt ſeiner Verwunderung über die Häufung aus⸗ älle in der letzten Zeit Ausdruck. Es iſt nicht dem 2 oſſen, daß Mißſtände im Grubenbetrieb die Schuld an chweren Unglück tragen. den — Abgeſtürzt iſt am Hochkalter bei Berchtesgaden der u 50er Jahren ſtehende Profeſſor Fiſchhaber— Cannſtatt· 1 atte ſich verſtiegen und rief um Hilfe. Seine Rufe wurden be el vuriſten gehört. Ehe man aber zu ihm gelangen konnte, ſtür! aing 300 Meter tief ab. Eine Expedition zur Bergung der Leiche von Ramſau ab. den — London—Paris.—Indien. In dieſen Tagen iſt zwiſchen der Reichspoſtminiſterium, der britiſchen Telegraphenverwaltung un Indo⸗Europälſchen Telegraphengeſellſchaft in London nach iaher wierigen Verhandlungen eine Vereinbarung zuſtande gekommenget, die Wiederherſtellung der ſeit Kriegsbeginn unterbrochenen Ue ſolgt landtelegraphenlinie nach Indien. Die Linie roheſt, den Weg von London über Emden-Berlin Warſchau— erol. längs der Küſte des Schwarzen Meeres über Tiflis nach Tebeeine In Teheran verzweigt ſich die Linie. Ein Zweig geht als llch Landlinie über Kerman unmittelbar nach Kurrachee in Bu Indien, der andere Zweig nach Buſhire am Perſiſchen Golf, woge Anſchluß an die nach Briüſch⸗Indien fübrenden Kadel findet neue Linie iſt für Deutſchland von beſonderer Wichtigkeit, und über das Haupttelegraphenamt Berlin geleitet wirb deg damit auch für Deutſchland eine unmittelbare Verbindung mit den genannzen Ländern ermöglicht. Die Telegraphenverſuche in m ietzten Tagen von Berlin aus haben eine gute Verſtändigung zul Kurrachee und Bombay gezeigt. Der Verkehr iſt daher am in vollem Umfange aufgenommen worden. Wegen der Beng der der Linſe für den deutſchen Verkehr mit Südrußland und mi Türkei ſind Verhandlungen eingeleitet. —. 4⁰ tner Tauſendmarkſcheine. Ein mzer Fee kam in U dieſer Tage*—5 as Geſti ur Auszahlung der Gehälter und Löhne der Eiſenbahner beſ itteln ei dem augenblicklichen Mangel an Zahlungsmen ge⸗ konnte von der Reichsbank kein anderes„Geſd“ zur Verfügung g⸗ nötigt ner nen eiſe ſo⸗ ſtellt werden. Die etwa 40 Zentner Papierſcheine wurden in Eſſen' ackt und dann zu den Auszahlungsſtellen gebracht. Die eſichel, ner machten über den„Segen“ natürlich verblüffte G beil, zogen aber 56 5 2 mit ſtattlichen Paketchen beladen, 15 in wärts. Aus ihrer Hand wanderten die Taufenderpakete alsball der die Geſchäfte und von dort zu den Banken. Das Aeege dieſe„kleine Münze verurſacht, kann man ſich vorſtellen. 10 —„Enkteuerung in Titol. Der Fremdenverkehr in Tirol ——— 333 15—.— Reie a erabgeſetzt worden ſind. Volle Verpflegung in guten ihgeren 1155 Nan ͤ iſt um 60 000 bie 90 800 Kronen, in lle aſthäuſern für 40 000 bis 50 000 Kronen zu haben. Steuel, — der Meiſter der Schnapsſchmuggler. Amerikaniſche beamte haben ihre Siegel an den palaſtähnlichen Wohnſitz des bhe rence Crawley gelogt, eines Millionärs in Idient Jülnoie und man den Meiſter der„Vootleggers“(Schnapsſchmuggler) nen 000 der beſchuldigt wird, den Staat um eine Steuerſumme von 2 gert. Ee geprelit zu haben Eramlen iſt der Sohn eines Hundelch nac Er lebte mit ſeinem Vater in äußerſter Armut, aber kurze Zeſann. dem Erſaß des Prohibitionsgeſetzes war er plößlich ein reicher einel Die einzige erſichtliche Zuelle ſelner Eintünfte war der Beirien gen Garage. Tatſächlich aber iſt er der Anführer einer nieſ ſ Organiſation für Alkoholſchmuggel, die leiſtunge ach⸗ genua iſt, um ganz Illinois für drei Jahre im Zuſtande der„beſten tigkeit“ zu erhalten. Crawley beſitzt fünf Automobile von den eil Marten. Er kauſte im letten Jahre eine Billa, die ſchon ahe gin, Schloß iſt, und ſtattete ſie mit ſolchem Luxus aus, daß—— richtung in allen Kinos der Vereinigten Staaten gezeigt wurbe, . — 4 23 E Gubkampf entſchied der Berliner Golle um Handbreite zu ſeinen Nonen Derstag den 9. Auguſt 1923 Maunheimer General⸗Anzeiger ————— Sportliche Rundſchau Nationales Sportſeſt des v. F. R. 96 heilbronn Sleſe den von obigem Verein in Heilbronn veranſtalteten Leicht⸗ ſellf n Wettkämpfen errang die Mannheimer Turnge⸗ mal Adaft den Löwenanteil der Erfolge. Nicht weniger als 12 Seder wen die tüchtigen Läufer, Werfer und Springer der M. T. G. Seger und in fünf von acht Staffeln kamen die M. T..⸗Leute als don der M. 7 42 a 10 1117 Platze war wieder Apfel, „., der ſowo ſſcher ſowohl die 100 Meter als auch die 200 Meter Die einzelnen Erfolge: S44. 90 Meier⸗Lauf offen: 1. Apfel 11,1 Sek.; 2. Neumann 11,.2 * Meterlauf offen: 1. Apfel 23 Sek. 400 Meterlauf offen: 100 el 53,4 Sek. 1500 Meter⸗Lauf offen: 3. Brauch 4,25 Min ſauf: eter⸗Juniorenlauf: 2. Löwe 12 Sek. 1000 Meter⸗Junioren⸗ Schn 1. Wellenreuther II. 2,48.1 Min. Weitſprung offen: Stubh ander 6,13 Mtr. Hochſprung offen: 1. Kaſt 1,66 Mtr.; ſoßen elprung: 1. Sturm 2,80 Mtr.; 2. Kunz 2,70 Mir. Kugei⸗ 1. d r Junioren: 1. Sturm 10,40 Mtr. Diskuswerfen offen: ofßen chmann 34,63 Mir.; 3. Kunz 29,54 Mtr. Speerwerfen 107 5 2. Dr. Oſchmann 46,02 Mtr. Dreikampf offen: 2. Kuß 4 100 Meter⸗Lauf für Jugend 07/08: 2. Ruſch 12,3 Set. (Man 100⸗Meter⸗Staffel für Junioren. 1. M. T. G. 47,4 Sel. für aſchaft: Löwe, Kramer, Waldenberger, Kaſt). Schwedenſtaffel nioren: 1. M. T. G. 2,10.5 Min.(Mannſchaft: Sack, Löwe, ramer). 3 mal 1000 Meter⸗Staffel für Junioren: 3. M. Meter S44 Min.(Prannſchaft: Walch, Ziegler, Brauchh. 4 mal 100 dug 5 Stafſel ofßen: 1. M. T. G. 45 Sel.(Rannſchalt: Hebel, Apfel, tumann). 10 mal 100 Meter⸗Staffel offen: 1. M. T. G. 1,35.5 Vete(Nannſchaft. Wellenreuther II., Kaſt, Sturm, Schwander, Staff Löwe, Hedel, Apfel, Kuß, Neumann). 4 mal 100 Meter⸗ üe für Damen: 1. M. T. G. 56 Sek.(Mannſchaft: Bechtold, Her, Spieß, Rückher). 0 Raòſport Deulſche Mei 2 we e ſterſchaften im Radfahren. Die Hauptweltbe⸗ Nauge während der Deulſchen Radſportwoche in Leipzig bildeten die der 6 n Straßenmeiſterſchaften für Amateure und Berufsfahrer, und Ber e Rotax⸗Preis und die Bahnmeiſterſchaften für Amateure Skre rufsflieger. Am ſchärfſten beſtritten wurde die Amateur⸗ Ba denmeiſterſchaft, die mit dem Siege des Berliner Aussſcterl endete. Defekte, von denen einige der Gldemireichſten Fahrer Karl Kohl, K. Kroll und der Hannoveraner Die 01 vetroffen wurden, lichteten die Reihen bald merklich.— Durch ahrt der Berufsfahrer verlief weniger aufregend. Dübe emen ernſtlichen Vorſtoß von Michgel wurde das Feld in n geſprengt. In Halle beſtand die Spitzengruppe aus Golle, ſpaler Nörenberg, P. Kohl und Manthey, denen eine Minute derg A 2185 und dann Schenkel folgten. Golle, Aberger, Nören⸗ und P. Kohl blieben bis zum Ziel beiſammen. Den ſcharfen gegen Aberger, Kohl und Nörenberg.— Der Große Leipz EPreis, das Vorgabefahren der Altersfahrer brachte der bahn der Erich Henning an ſich.— Auf der Leipziger Radrenn⸗ 85 wurden die Meiſterſchaften der Berufsfliegerſk der A mateure entſchieden. Bei den Berufsfliegern fehlten einen Schürmann und Schrage. Trotzdem brachte aber der Endlauf Neter derwartet harten Kampf. Henry Mayer verſuchte bei 500 wieder dem Felde davonzuziehen. Rütt führte jedoch das Feld if d heran und. hatte noch ſo viel in ſich, daß er einen Schlußan⸗ ue lüe Hannoveraners Gottfried ganz knapp abwehren konnte.— Haft berraſchung gab es in der 25 Kilometer⸗Meiſter⸗ ſowie 2 r Amateure, deren Ausgang durch einen Maßenſturz nicht rch einen Reifenſchaden, von dem Oszmella betroffen wurde, wa dunz den Kräfteverhältniſſen entſpricht. Bei dem Sturz tam die N Oskar Rütt zu Fall. Der Breslauer Nickel holte ſich hier Wegen Frwürde ſeicht gegen Einſiedel⸗Altenburg und Roßbach⸗Köln Sieg en feierte Oskar Oszmella⸗Köln über 1 Kilometer einen leichten den men Graue⸗Berlin und Oskar Rütt.— Die Ergebniſſe: Stra⸗ Fapenfſterſchaft der Amateure: 239,6 Kilometer: 1. ein fuß ⸗Berlin:16:29,1; 2. Rux⸗Berlin:19:32,2; 3. Rho⸗ —% Länge: 4. Steingaß⸗Köln:29:55,1: 5. Binne⸗Lan⸗ 5 8539.02; 6. Biſchoff⸗Breslau:89:04; 7. Meltels-.⸗Glad⸗ 44.4 44:11; 8. Tüfler⸗Barmen 8744:42,1; 9. Paſſenheim⸗Berlin 27 10. Borgwardt⸗Kiel:44:43.— Berufsfa—— r· 244:42,1; 2. Aberger Handbreite; 3. P. Kohl; 4. Nörenberg D 5. A. Huſchke:17:10,4; 6. Schenkel 8219:23; 7. R. Huſchke 8. Man Y 823:09,1; 9. Fiſcher⸗Köln; 10. Duſchinski 9½.— Sroßer Rotax⸗Preis: 239,6 Kilometer: 1. E. zung⸗Leipzig:84:00; 2. F. Müller; 3. Tanneberger⸗ 185 4. Naas⸗Steltin.— Bahnmeiſterſchaften: Ama⸗ Allometer: 1. Oszmella⸗Köln; 2. Graue⸗Berlin ½ Lg.; Berlin 1 Lg.; 4. Roßbach⸗Köln Lg.— 25 Kilom.:: el Breslau 40:81,4; 2. Ehrk⸗Erfurt.; Einſiedel⸗Altenburg; Köln.— Berufsflieger: 1. W. Rütt: 2. Gottfried 258. Schmucker Lg., 4. 9. Mayer 1 8f.— Malfahren: 1. Kürbach; 3. Arend.— Entſchädigungsfahren: 1. Hahn: 2. 3. Stolz. Zweiſitzer: 1. Rütk⸗Neterz 2. Münzner⸗ Hoffmann⸗Hahn. * 5 Allgemeines adenzee. sportwoche. Das Programm der vom 12. bis 20. 12 Fün dindenden Bodenſee⸗Sportwoche enthält eine überaus d geS 1 — 2 * 2 5 E 88 ageg 75 5 4. 45 e von Veranſtaltungen. Es reihen ſich Schwimmwett⸗ fühnhfe. Fußballwettſpiele, flugſportliche Vor⸗ eine Pferderen⸗ den, Wangen mit Waſſerflügen und Abſprüngen, n Ferdallwerſpiet und kurneriſche erſt rungen der mannig⸗ Auftaude an. Es ſind Automobilzuverlülſſigkeitsfahrten, Jagd⸗ und we engskerſeen Segelregatten geplant. Außerdem werden Be⸗ de ofahrten, Feuerwerke, Konzerte, das große Sportfeſt anden. fen, das am Montag durch eine Dampferrundfahrt e beſchloſſen wird. guuß Eiteratur uwandern. Das Flußwandern zählt neuerdings zu Feeſen volkstümlichen Sportarten. Es gibt aber auch nichts c als im leichten und— was in jetziger Zeit nicht zu unter⸗ t— dillig zu erſtehenden oder ſelbſt zu erbauendem Paddel⸗ zeier Nuft uflitzen. um Kürper⸗ und Naturfreude in reiner, ſtauß⸗ Atterft zu genießen. Der beliebte Sportſchriftſteller Carl J. erordenner als einer der Beſten dieſes Volksſportes gilt. hat ein ad enilich ſchönes, mit etwa 60 einzigartigen Demonſtrations⸗ — ungsbildern geſchmücktes Buch über Paddelſport und Eo. Sta geſchrieben, das im bekannten Sportverlag Dieck Swönſz gart. ſoeben erſchienen iſt. Hauptſächlich nur vom end Fe, dem Flußwandern— darin in begeiſternder Weiſe Abide fübrt er als erfabrener Sportlebrer ſeine Jünger in die ugs- u. Waſſerbewegunasgefetze ein, um ihnen darin die ſoür. bunmaßregeln in überzeugender Weiſe zu erläuern. dem de in mordol geſchriedenen Buche find mit Sicherheit viele Auf⸗ debobeteien. Die Jabl der Waddelſporſler wächſt von Tag enn das Flußwandern offenbart ungeahnte neue Reize e haärter eine Pvu 1. auf an sich zollpflichtige Waren bezieht, Vorauszahlung von Ausfuhrabgabe Nach Ziffer 8 der Bekanntmachung des Reichsfinanz- ministers vom 9. Juli 1923 über die Erhebung der Ausfuhr- abgabe in Goldmark durch die Zollstellen sind seit dem 18. Juli 1923 auch Vorauszahlungen auf Ausfuhr- abgabe gestattet. Ueber diese Neuerung herrschen in Ausfuhrkreisen noch unklare Auffassungen. Daher wird bemerkt: Auf die Vorauszahlung von Ausfuhrabgabe findet die Verfügung des Reichsfinanzministeriums vom 20. Juni 1923— I1 5 11854— über die Zulassung von Vorauszahlung auf Zollschulden sinngemäße Anwendung. Diese Verfügung ist im Reichszollblatt Nr. 14 veröffentlicht. Hiernach kann ein Exporteur, wenn er glaubt, in nächster Zeit Ausfuhr- abgabe entrichten zu müssen, bei einer Zollkasse Voraus- zahlung leisten. Den Zeitpunkt der Vorauszahlung kann er nach dem ihm günstigst erscheinenden Stande der Währung selbst Wählen. Eine des eingezahlten Betrages kindet nicht statt. Die Ausfuhrabgabeschuld auf diese Vorauszahlung muß innerhalb von drei Monaten entstehen, d. h. er muß innerhalb von drei Monaten eine Ausfuhr kätigen, auf der Ausfuhrabgabe liegt. Wenn innerhalb dieser Zeit eine Ausfuhrabgabenschuld nicht entsteht, also nichts ausgeführt wird, besteht kein Rückforderungs- recht des eingezahlten Beirages. Hierdurch soll ver- mieden werden, daß mit derartigen Einzahlungen bei sinken- der Mark Spekulation getrieben wird. Aus Billigkeits- gründen wird jedoch nach Mitteilung des Finanzministeriums der eingezahlte Papiermarkbetrag zurückgezahlt, wenn ein Rückzahlungsantrag bei der betreffenden Zollkasse eingereicht wird, bei der die Vorauszahlung gemacht worden ist. Die NVorauszahlung auf Ausfuhrabgabe kommt nur für größere Firmen in Betracht, die fortlaufend Ausfuhren tätigen, daher auch laufend Ausfuhrabgabeschulden haben und diejenigen Papiermarkbeträge hierzu verwenden wollen, die sie nicht zur Bank geben. Auch bei Stundung von Ausfuhrabgabe kann die Vorauszahlung zweckmäßig An- wendung finden. Für kleine Firmen, die nur gelegentlich ausführen, ist das Verfahren nicht empfehlenswrert. Zollbefreiung von Waren aus dem besetzten Gebiet Deuische Waren, die aus einem Landesteil über das Aus- land in einen anderen Landesteil, beispielsweise von Köln über Rotterdam nach Hamburg, versandt Werden(sogenann- ter Zwischenauslandsverkehr), genießen bei der Wieder- einfuhr in das Zollgebiet Zollfreiheit, sofern nachgewiesen Wird daß es sich um dieselbe Ware handelt. Dieser Nach- weis, der regelmäßig mit Deklarationsschein geführt wird, ann bei den gegenwärtigen Verhältnissen im besetzten Ge- biet nicht erbracht werden. Um den Versendern der Ware gleichwohl den Zollerlaß zu sichern, hat das Reichsfinanz- ministerium eine Verfügung erlassen, durch die die deutschen Zollbehörden ermächtigt werden, aus dem Ausland ein- gehende Waren, die aus dem besetzten Gebiet stammen und lediglich deshalb nicht nach 8 111 des Vereinszollgesetzes ab- gefertigt sind, weil zurzeit die Tätigkeit der deutschen Zoll- behörden im besetzten Gebiet durch die Besatzungsmächte zum Teil ausgeschaltet ist, zollfrei abzulassen, wenn in irgendeiner Weise nachgewiesen wird, daß es sich tatsäch- lich um Waren handelt, die aus dem freien Verkehr des Zollinlandes stammen. In diesen Fällen bedarf es auch keiner Einfuhrbewilligung. Bei der Prüfung der vorgelegten Beweisstücke ist— unbeschadet der Belange des Reiches— auf die gegenwärtigen besondern Schwierigkeiten gebührend Rücksicht zu nehmen. In geeigneten Fällen kann die Ware vor Erbringung der erforderlichen Nachweise auch ohne Sicherstellung des Zolles abgelassen werden. Zur Klar- stellung wird bemerkt, daß sich dieser Erlaß* nur ie aus dem besetzten Gebiet im Zwischenauslandsverkehr wieder eingeführt werden, sondern auch auf tarifmäßig zollfreie Waren, die aus dem besetzten Gebiet stammen und im Zwischenauslandsverkehr in das unbesetzte Reichsgebiet ge- bracht werden. Auch für diese zollfreien Waren bedarf es zur Wiedereinfuhr keiner Einfuhrbewilligung, sofern in irgendeiner Weise nachgewiesen wird, daß es sich tatsäch- lich um derartige Waren handelt. Der Dollar 4,8 Millionen Berlin, 8. Aug. Unter Mitwirkung der Reichsbank wurde der Kurs für Dollarnoten auf 4,8 Millionen festgesetzt. Man ist an maßgebender Stelle geneigt, anzunehmen, daß der neue Sturz der Reichsmark ausschließlich Frankreich zuzuschreiben ist. Doch scheint man diesmal nicht New Lork zum Ausgangspunkt des Vorgehens gewählt zu habeg, son- dern die übrigen ausländischen Devisenplätze.— Wie aus London gemeldet wird, exklärt man in der City, es Wäre ganz einerlei, ob man 20 oder 100 Millionen& für ein Pfund Sterling zahlt. Die Papiermark wäre kein Maßstab für den Wirtschaftlichen und finanziellen Zustand Deutschlands. Im übrigen tritt man für eine Goldanleihe in Deutsch- Land ein. Letztere habe aber nur Zweck, wenn gleichzeitig das Budget in Goldmark balanziert werde. Lawistag(Landeswirtschaftsstelle d. Badischen Dinzel- handels.-.). Die gestern stattgehabte ao..-V. beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals von 60 auf 500 Millionen&. Es wurde ferner beschlossen, die Be- schränkung der Ausgabe der Aktien nur an Mitgliederkreise kallen zu lassen und zu einem geringen Teil Aktien auch an Nichtmitglieder abzugeben. X Radolfwerke-G. Unter Mitwirkung der Süd- deutschen Disconto- Gesellschaft und der Rheinischen Creditbank fand gestern in Mannheim die UmWandlung der Radolfwerke G. m. b.., Nährmittel- fabrik, Radolfzell am Bodensee in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Radolfwerke.-G. in Radolfzell statt. Das Aktienkapital beträgt 30 Millionen. Den Auf- sichtsrat bilden: Hermann Wolff Inhaber der Firma Her- mann Wolff u. Cie.), Vorsitzender, Direktor Otto Guggen- heim(Südd. Diseento Gezeieenekt) stellvertr. Vorsitzender, Direktor Regierungsrat in anzer(Rhein. Credit- bank), Karl Reinmuth(Teiſhhaber der Firma Reinmuth Sei (Mitiag⸗Ausgabe) u. Co.), Willy Bodefheimer(Teilhaber der Firma Rein- muth u. Co.) und qulius Wolff(Teilhaber der Virma Isaac Kahn u. Co.), sömtlich in Mannheim. Zum Vorstand wurde Herr Wilhelim Sehmitt in Radolfzell bestellt. * Bad Mergentheim.-6. Die am 4. August in Bad Mergentheim stattgehabte ac0..-., in der durch 24 Aklio- nare 24 350 Aktien vertreten Wwaren, genehmigte einstimmig die vorgeschlagene Kapitalerhöfung von 46 auf 8375 Millionen ½; hierunter befinden sich schon kfrüher ge- schaffene 3 Millienen Vorzugsaktien. Die hierdurch not- Wendig gewordene Statuten-Aenderung wurde ebenfalls ein- stimmig genehmigt. Die neuen Aktien wurden einer Banken-Gemeinschaft unter Führung des Bankhauses Albert Schwarz-Stuttgart zur Verwertung im Interesse und im Einvernehmen mit der Gesellschaft, überlassen. Die Alten Aktionäre erhalten ein Bezugsreécht von einer jungen Aktie auf 3 alte zum Kurse von 20 000 Prozent. Der Erlés der Kapitalerhöhung dient in erster Linie zur Schaffung von Neubauten, die mit Rücksicht auf die Entwicklung des Pades dringend notwendig sind. Die Fertigstellung des im Bau befindlichen Berghotels, ist bis Anfang nächsten Jahres in Aussicht zu nehmen, nachdem es gelungen ist, einen Srößeren Teil der Materialien Wwie der Einrichtungsgegen⸗ Stände noch rechtzeitig zu beschaffen. Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 8. Aug. Die Hausse-Stimmung hielt auch heute an und stellten sich von Bank-Aktien: Rhein. Credit- bank 1000 bez. u.., Rhein. Hypothekenbank 300 bez. u. G. rat., und Südd. Disconto 2000 G. Von chemischen Werten gingen Anflin zu 7400, rat., um und Rhenania zu 5000, ne e sind 5000., Goldenberg 6000 G. und Qelfabriken 3000 G. Ferner wurden gehandelt: Benz zu 6500, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 1000, Fahr zu 2250, Waggon- kabrik Fuchs zu 1500, rat, Knorr zu 1500, rat., Braun-Ron- serven zu 650, Mannheimer Gummi zu 900, Neckarsulmer zu 3300, Pfälz. Mühlenwerke zu 800, Rhein-Elektra zu 1150 Freiburger Ziegelwerke zu 700, rat., Wayss u. Freytag 200 2200, rat., Zellstofffabrik Waldhof zu 3000, Zuckerfabrik Frankenthal zu 2500 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 3000. (Alles in 10006). Brauereien und Versicherungs-Aktien durchweg höher. Deuisenmarki Mannheimer Devisenmarkt, 9. Aug..30 vorm.) Nach der Newyorker Parität ergeben sich folgende Kurse: New Fork 5000000, Holland 1970000. Loncdon 22 800 000, Schweiz 910000 Italien 215000 Prag 148 000 Die Mark kam nachbörslich mit.00003 3 333 333 für den Dollar. New Tork, 8. Aug(Wa) devisen. 3 0 8. 7. 8. 7 8. Frankreloh 5 74.68 Schweln 18.07 18.16 Spanlen 14 00 13.93 Belglen 454.33 England.50 8 56 Itallen.83.29 New Vork, 8. Aug. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 000021%(000029) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 4 761 905(3 448 276) kür den Dollar. Waren und Härkte London, 8l. Aug.(8) Metanmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 ch. 0 8. bestsseleot,.50 67.50 Slel 23.75 23.85 KupferKaes 65.— 61.75 fokel 130.— 130.— Eink 30.75 21.— 0. 3 Honat 65.85 65.60 inn Kases 16.88 184.68 Queoksiber 10.28 10.25 d0. Eloktro! 71.25 71.— do. 3 Monat 18288 188.15 Begulus 3½% 3ʃ½¼5 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 8. Aug.(WS) Funkdlenst.(Machdruok vorboten). — 5 8. Zuf. zus. 4000 8000 stand wt 12.70 12.50 Kafte iode 19.85 10.75 Elektrolyt 14.35 14.25 Ored. Bal..—.— Septhr..89.61[ Zinn loko 28.37) 39—[ Zuokor centr!.15.15 Dexemb..98.55 Blel 682.62 Terpentin 84 50—.— AArz 760.28 Tink.15.10 Savannah 87.50—.— Mal.44.10 Eisen 25.50 25.50 f. Orl Saum 24.— 24.— Jult.11.20Weldblech.52.52 Weiren rot 11.28 12.25 Saumw. iooe 25.15 24.55 Sohmalz wt 11.62 11 82 Hart loko 115.23 111.25 August 24.40 23.85 Taig.—.—] Kals loko 102. 78 102.25 Septemb. 24.40 285 Baumwsatzi 10.— 10.12 fenf nledr. pr.—.— Oktober 23 82 28.35 Septemb..78.63 höchst Pr,.50.50 Zoremder 23 88 28.31 Feiref. dasee 18.70 1 getrdir. Sugl. ½8 8 dezember 23.85. tanke.50.5) Kontinent.—.— Ohlengo, 8. Aug.(u8) Funkdlens:,(Maochdruok verhoten). 8. 8. Welrer Sept. 98.25 88.18 Koggen Der. 66.85 87.—Sobwelne 1 dez. 100.45 101.88 Sebmalz Se9. 10.72 10.22 lslcht niedr..1 2. nale Sept. 78.80 28.46]„ dck id6s 10.82 nödebst..18.— * Dez. 63.— 62.95 Pork=.e achw. niedr..10.10 kater Sept. 38.— 38.18 Rlppen Sept..18 8 15 höohst. 780.68 2 pör. 3..25 Speok npledr..7.75 zut. Coage 20000 28000 Roggen Spt. 63.75 64.— höohat. 8 62 8 682 Westen 92000 129000 2— 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Aug. Rbein⸗Pegel 3 7.78˙ 9 edar- Pegelſ.4..7 5. Schuſterinſel⸗)J2.99.95.88.87.82.21 Mannbeim.47.,46.35.29.28 4 20 205 8 0 2 25.78 88 Maau„„.65 4 834.57.49.46.43 Mannbeim„.49.533.453.37 424328 Kaub 9* n.87.82 Mannheimer Wetterbericht v. 9. Rug. morgens 7 Uhr Barometet 61,0 mm. Thermometer: 17,3 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 16,40. Höchſte Temperatur geſtern; 32.00 C. Riederſchlag: 00 Liter auf den am. Still, heiter. Wasserwürme des Rheins am 9. Aug. morgens 6 Uhr: 18½0 C Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Or. Haas, Mannheimer General-Anzeiger, G. m. b. H. Mannbeim F 8. L. Direktion: Ferdtnand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Tell: Kurt Rütarz für das Feuilleton: Dr. 858 Hammes: für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gericht und Sport. Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redakrionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. de to 52 er fen Sie Feusbio——55 Slleau — 6. Seite. Nr. 363 Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag⸗-Ausgabe.) Donnerstag, den 9. Auguſt 125— ienor Dpereltensnigle Hoenvaxten Donnerstag, den 9. August 1923 „Ein Walzertraum“ Anfang 7½ Uhr 8³ Ende 10 Uhr. Friedrichsnark. laue Bonnerstag Abend-Ronzert 2. 1 7 Samstag, den 11. August 857 gleich nach zur Feier des Verfassungstages Nachmittag- u. Abendkonzert Bengalische Beleuchtung. Sonntag, 12. August, vormittags 11 Uhr, Umion-Ius 75 Im Film naen Südamerika Eine Reise mit derg Schnelldampfer CAFT EOLONIO der Hambarg- Südamerikanischen Dampfsciffahrts-Gesellschaft nach Brasilren, Uruguay uud Argentinien „Cap Polonio“ ist zur Zeit das größte Schifft der deutschen Handelsflotte FILMVORTRHRAG Redner: Kapitän Karl Herbert, Hamburg Jugendliche haben Zutritt! Karten im Vorverkauf bei Heckel, O 3, 10, Mann- heimer Musikhaus P 7, 14a und an der Tageskasse. — FT————— FURIWANGEN 876—1150 K. ü. R. Augenehmer dömmerzufenthalt. Waldreicie Umpebeng. 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Monatsnetzlarten: Für Gemarkung Mann⸗ heim und Ludwigsbafen 367 000, für Ge⸗ markung Mannheim= 347 000 4, für Gemar⸗ kung Ladwigshofen— 293 000; für am Gehen behiaderte Perſonen 80 000. 2. Monatsſtreckenkarten: Für A⸗ bezw. S⸗ Marken= 160 000 4, für B⸗Marken 200 000 Mark, für G⸗Marken— 240 000. Für die geleiſtete Nachzahlung werden Wert⸗ marken verabreicht, die nach erer Anweiſung der Verkaufsſtellen in die Mäppchen eingeklebt werden müſſen. Vom Samstag, den 11. Auguſt ab werden Monatskarten. die noch nicht mit der Nachzahlungsmarke verſehen ſind, vom Schaffner als ungültig zurückgewieſen Ab Montag, den 13. Auguſt d. J. wird auf der Strazenbahulinie 5 ein neuer Werktagsfahr⸗ plan eingeführt. Die Teilſtrecke Elektrizitätswerk.— Diffeneſtraße wird dann nur noch vormittags(ab Elektrizitätswerk von.45 bis.15 Uhr und ab Diffenéſtraße von.58 bis.25 Uhr) alle 15 Mi⸗ nuten befahren. Nachmittags fährt.05 Uhr ab Diffensſtraße ein Sonderzug bis Friedrichsbrücke. Die Fahrten auf der Teilſtrecke Waldpark—Elek⸗ trizitätswerk bleiben wie bisher. „Die durch die Mittelſtraße—Induſtrieſtraße nach Diffeneſtraße zültigen Streckenkarten gelten dann nach 8 Uhr vormittags auch durch die Wald⸗ hofſtraße bis bezw. ab Gaswerk. 92 quwelen, Platin alte Gold- u. Silbergegenstände kauſt zur eigenen Vetarbeitung G. Rexin, H 1, 6. Srentestraße Wexkstütte Hinterhaus. el. 8850. S846 Güntker-Sommer kauft Alt-Gold- Siber- H. Dlauin-Gegenstände Q4, 1 laeodon 970 Q 4, 1 2 Troppen hrmache und uwer 2 Treppen Streng reelle, iachmännische Bedlenung. e OSTAsEH AUsTRALIEN 725 Statt Karten 8808 Toni Kumpf julius Barber 1. Eigenes Telelon 300 Circus Busen Hannkeim, Auguste dnc Donnerstag abd. 5 M mit Pensallols- dun gal Lorverkauf: Lgar's lse Verlobte Mannbeim, August 1923. F Ludwig Weyrich Elisabeth Weyrich geb. Sax Vermählte. Mannheim, Max Josefstraße 4 9. August 1923. 130⁰0 Regelmägiger Personen- und Frachtyerkehr mit elgenen Dampfern. 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