eec — 5 — — —— 8 *F — — . — — —— Lraßen k. ————————— ͤ öR———5ð—— Montag, 13. Auguſt dezugepreiſe: In Maunheim und umgebun 2 g lrei ins — 23800, urch, die deſ ebne deneügeld monatlich vorbe.—, halbmonatlich mark esco0.—. Nachforderung geſchchrenn poſtſcheckkonto Nr. 17800 farisruhe.— Haupt⸗ 85 ſtsſtelle mannheim, E 6. 2.— Seſchüfts⸗ nebenſtelle , 0d, Nr. 6. Fernſprecher nummer 7081, 8 7045. Celegramm⸗Adreſſe: Generalanzeiger Wenndeim.— Erſcheint Wöchentlich—— 5 55 1 1 Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Ge 25—— etz und Recht— Modezeitung Padiſche Neueſte Nachrichlen — Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik⸗SZeitung Verkaufspreis M. 10000.— Anzeigenpreiſe: Sei vorauszublung Srundpreis je Zeile m. 40 000.—. Reklamen m. 100 o00.—. Nlles andere laut Carif. Annahmeſchluß: mittagblatt vormittags 8¼ Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgab. wird keine berantwort. ubern. höh. Sewalt, Streiks, Betrledsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. lür ausgeſall. od. beſchränkt. us gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. uftr. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. Manndeim 5 9 23 die große Koalition im Keiche Kücktritt des Kabinetts Cuno— Juſtandekommen der großen Koalilion Streſemann biloet das Kabinett der Kücktritt des Reichskabinetts Berlin, 13. Auguſt. Weicscstanter Dr. Cuno hat am Sonntag nachmittag dem präſidenſen die Demiſſion des Reichskabineiks angezeigt. den Reichspräfident nahm die Demiſſion an und beauftragte in den ppäten Abendſtunden Streſemaun mik der Neubildung as Kabinetts. Dr. Streſemann nahm den Auftrag an und wird die„auf Grundlage der großen Koalition eine Re⸗ tung zu bilden. Das Rücktrittsgeſuch Cunos Begri J rindung mit der Uotwendigkeit der großen Koalition miſ ſiodekanzler Dr. Cuno hat dem Reichspräſidenten die De⸗ —82 des Reichskabinetts mit folgendem Schreiben erklärt: Regier r Präſident! Als ich, Ihrem Rufe folgend, die Leitung der angeſt ung übernahm, gab ich der lleberzeugung Ausdruck, daß anheichre des Ernſtes der uns bevorſtehenden Zeiten nur eine völlig vor f. iche Zuſammenfaſſung aller Kräfte Deutſchland chwerem Unheil bewahren werde. Während der ſeitdem verſtri⸗ Poliit faſt neun Monate ließ ich mich bei der Führung der ſtets von dem Beſtreben leiten, der Verwirklichung jener daben menfaſſung aller Kräfte den Weg zu ebnen. In der Tat eiche ie Grundlinſen der auswärtigen Politik der haben ierung, hat ihre Stellung im Ruhrgebiet und am Rhein, nahme wichtigſte wirtſchaftliche und ſteuerliche Maß⸗ gung n; wie unlängſt das Geſetz zur Sicherung der Brotverſor⸗ g. die eben verabſchiedeten Steuergeſetze und die Aktion der gedan wertbeſtändigen Anleihe die Zuſtimmung aller den Staats⸗ im en bejahenden Kräfte gefunden. Der Wille der Nation, ſich laren upfe um Leben und Freiheit zu behaupten, kam darin zum 20 einmütigen Ausdruck. Uebens der Entwicklung der letzten Tage habe ich die der bedeugung gewonnen, daß nach einer in weiten Kreiſen n Anufenen Vertretung des Volkes vorherrſchen⸗ ſtär nſicht der entſchloſſene Wille zur Selbſtbehauptung noch ſerpere und noch nachdrücklicher durch eine Regierung ver⸗ bildet würde, die, von einer Koalition großer Parteien ge⸗ beragen an einer ſtarken, feſten Mehrheit des Reichstags gen iſt. Wendec bitte daher, Herr Reeichspräſident, mein Amt und die zu dürſeder Herren Reichsminiſter in Ihre Hände zurücklegen die Forderungen der Sozialdemokratſe 575 wir erfahren, iſt nach mehrſtündiger Beratung am Samstag ittag die ſozialdemokratiſche Reichstagsfrak⸗ zu dem Entſchluß gekommen, für eine Stärkung der Regierung eve der draltauf breiterer Grundlage einzutreten. Ferner wurde von erkl. na⸗ 10 ion beſchloſſen, iede Regierung zu unterſtützen, die ſich bereit wie„dewiſſe Forderungen der Sozialdemokratie zu erfüllen, Republikaniſierung der Reichswehr. Währungs⸗ vitäfen. Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, arößte Akti⸗ Goldkreden der Außen volitik, unbedingte Einführung der redite und der Goldlöhne. 1 die vorgänge am Sonntag eherdgramm der großen Koalition— gommende und ende Männer— Streſemanns außenpolitiſche Haltung (Von unſerm Berliner Büro.) 2 Berlin, 13. Auguſt. ſtür m geſtrigen Sonntag haben ſich die politiſchen Ereigniſſe über⸗ da 1 n einer Kabinettsſitzung teilte der Reichskanzler mit, vom S mit Rückſicht auf den ſozialdemokratiſchen Fraktionsbeſchluß Oeſar amstag beſchloſſen habe, ſeine Demiſſion zu geben. Das ducmitabinelt ſchloß ſich der Auffaſſung Dr. Cunos an, der dann Die Fü ags dem Reichspräſidenten das Rücktrittsgeſuch überreichte. demokechrer der Parteien der Arbeitsgemeinſchaft ſowie der Sozial⸗ onferente teilten ſodann dem Reichspräſidenten, der ſie zu einer enz zu ſich berufen hatte, mit, daß über das Programm der neuen Regierung erzielt worden ſei. Die Parteien der Arbeitsgemeinſchaft von den Sozialdemokraten aufgeſtellte Programm bis auf nommewerung des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund ange⸗ Sozialde⸗ Als neuen Reichskanzler ſchlugen Arbeitsgemeinſchaft und Dr. St emokratie dem Reichspräſidenten Dr. Streſemann vor. Lobinett emann wurde daraufhin von Ebert empfangen und mit der Rierau sbildung betraut. Er nahm den Auftrag an und führte Sozi in der Reichskanzlei Verhandlungen mit den Parteien. Die alde mokraten verlangten als ſtärkſte Partei 4 Sitze zwa inett, darunter mindeſtens ein politiſches Miniſterium r das Innenminiſterium, für das ſie den Abgeord⸗ bekannt ollmann⸗ Köln, deſſen nationale Haltung im Ruhrkonflikt Juſam iſt, präſentieren. Im übrigen läßt ſich über die zukünftige nicht ſo enſetzung des neuen Kabinetts im Augenblick näheres noch für die— Feſt ſteht, daß Dr. Hilferding, der ſich beſonders Nabinet ildung der großen Koalikion im Reiche eingeſetzt hat, in das ferner eintreten wird und zwar als Finanzminiſter. Man nimmt Zrau n. daß von den bisherigen Miniſtern der Arbeitsminiſter der Reic 5 der Reichspoſtminiſter Stingl und vorausſichtlich auch gegen d zwehrminiſter Geßler, den zu halten Streſemann ent⸗ Amte„en ſozialdemokratiſchen Wünſchen offenbar bemüht iſt, im lußenarblelben werden. Gewiß iſt das Ausſcheiden des bisherigen drei abfallters Dr. v. Roſenberg und auch des Herrn Hermes, der das 2 mette überlebt hat. Wie verlautet, gedenkt Streſemann ſion, des Auswärti gen ſelbſt zu behalten. Einer Ver⸗ derurg 10 der der ſozialdemokriatiſche Abg. Robert Schmidt wie⸗ m Wirtſchaftsminiſterium einzieht, möchten wir zunächſt noch Enigkeit 5 ben das le Ford m Zweifel entgegenſetzen, ebenſo wie der Behauptung, daß der ſozial⸗ demokratiſche Abg. Dr. Radbruch zum Nachfolger Heinzes im Ju⸗ ſtizminiſterium auserſehen ſei. Als Staatsſekretär der Reichs⸗ kanzlei wird der Name des volksparteilichen Abg. v. Rhein⸗ baben genannt. 8 Die große Koalition im Reiche iſt alſo über Nacht Wirklichkeit geworden. Wenn man auf die Reichs⸗ tagsreden der letzten Wochen und die Parteiäußerungen, von denen ſie begleitet waren, zurückſchaut, ſo muß man feſtſtellen, daß man bis zum Freitag nachmittag von der Volkspartei bis zur Sozialdemo⸗ kratie einem Regierungswechſel durchaus abgeneigt geweſen iſt. Erſt als an dieſem Tage ſich die Wirtſchaftslage äußerſt bedrohlich zu⸗ ſpitzte, trat innerhalb der Sozialdemokratie der Umſchwung ein. Angeſichts der Gefahr eines wachſenden kommuniſtiſchen Ein⸗ fluſſes auf die Maſſen, kam die Fraktion zu dem Beſchluß, das Ka- binett Cuno zu ſtürzen und allerdings gegen den heftigen Wider⸗ ſpruch derer um Levi, zur großen Koalition als einzigen Rettungs⸗ anker zu greifen. Die Sozialdemokratie hat aus einer Zwangslage heraus gehandelt, der man allenfalls Verſtändnis entgegenbringen kann. Es wäre aber eine Verdrehung der Tatſachen, die nicht gedul⸗ det werden darf, wenn jetzt in der den Sozialdemokraten naheſtehen⸗ den Preſſe dieſer Entſchluß als ein Sieg des vaterländiſchen Pflicht⸗ gefühls über den Egoismus der Partei gefeiert und ſo aus der Not eine Tugend gemacht wird. Im Gegenſatz zu den Wandlungen der Sozialdemokratie iſt die Politik der Arbeitsgemeinſchaft der Mitte in dieſem letzten Stadium der Regierungskriſe durchaus gradlinig ge⸗ weſen. Man hatte bereits vor Beginn der Reichstagstagung den Willen bekundet, die Regierung Cuno mit Rückſicht auf die außen⸗ politiſche Lage am Ruder zu erhalten. Die Parteien der Arbeits⸗ gemeinſchoft haben in Konſequenz dieſer Politik auch noch am Frei⸗ tag und Samstag einen Ausgleich herbeizuführen ſich bemüht und ſie haben erſt, als durch den Fraktionsbeſchluß der Sozial⸗ demokratie das Verbleiben des Kabinetts unmöglich gemacht worden war, die Bereitwilligkeit zur Mitarbeit mit der Sozialdemo⸗ kratie und Bildung eines Koalitionskabinetts gegeben. Noch am Frei⸗ tag hat Dr. Streſemann, wie er mitteilte, in der Hoffnung, die Regierung Cuno ſtützen zu können, ſich ablehnend verhalten, als man bei ihm ſondieren ließ, ob er zur Uebernahme der Regierung bereit ſein würde. Er hat erſt zugeſagt, nachdem die ſchleunige Bil⸗ dung einer Koalitionsregierung als einzig mög⸗ licher Ausweg aus der Kriſis erſchien. Daß Dr. Streſe⸗ mann für die Nachfolge Cunos in erſter Linie in Betracht kam, mußte ſich jedem aufdrängen, der Streſemanns letzte Rede im Reichs⸗ tag anzuhören Gelegenheit hatte. In ihr, die allgemein im Hauſe einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen hat, iſt ſehr viel geſagt worden, was aus dem Munde des Kanzlers zu vernehmen man damals hätte wün⸗ ſchen mögen. Welche ſtaatsmänniſchen Fähigkeiten der bisherige Parteiführer und Parlamentarier, deſſen taktiſches Geſchick auch ſeine Gegner zu ſchätzen wiſſen, an höchſter, leitender Stelle entfalten wird, bleibt natürlich abzuwarten. Man wird ſich hüten müſſen, zu hochgeſpannte Erwartungen auf das neue Kabinett zu ſetzen, deſſen Innenpolitik nach Erledigung der neuen Steuerreform eine Fort⸗ ſetzung der bisherigen Politik bilden wird. Die Pariſex Macht⸗ haber und ihre Preſſe, die in dem Sturze Cuno ein Vorzeichen des deutſchen Zuſammenbruchs zu ſehen geneigt waren, und die ihre Ungeduld deshalb kaum zu zügeln vermochten, dürften ſehr enttäuſcht ſein. Außenpolitiſch wird ſich an dem bisherigen Kurſe nichts ändern und Dr. Streſemann, der enttäuſchte Englands⸗ freund, dürfte, wie wir vermuten möchten, in weit ſtärkerem Maße als Dr. Cuno den Franzoſen ein geſchmeidiger, ſchlagfertiger und ge⸗ fährlicher Gegner werden. Wahrſcheinlich wird ſich das neue Kabinett heute Mon⸗ tag, wenn auch noch mit einigen Lücken, dem Reichstag vorſtellen können. In dieſem Falle wird die Abgabe der Regierungs⸗ erklärung verbunden werden können mit der auf der Tages⸗ eeee Veratung der Goldanleihe, damit keine Zeit ver⸗ oren geht. Die erſten Berliner Preſſeſtimmen Die Politik der neuen Regierung formuliert die„Voſſiſche Zeitung“ in folgenden klaren Worten: Aktive Außenpolitik zur endgültigen Löſung der Reparationsfrage unter Wahrung der Integrität des Reiches und der Einheit der Nation.— Das Kabinett der großen Koalition hat nach dem„B..“ zuerſt die Aufgabe⸗ Vertrauen, Ruhe und Ordnung im Lande herzuſtellen. Nur eine Regierung, die auf feſtem Boden ſteht, erſcheint dem Auslande als Faktor, mit dem zu rechnen iſt: Sie hängt von der deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft ab. Aber man kann Hoffnung haben, wenn man ſieht, mit wie ruhigem und klarem Verſtändnis ihr größter und beſter Teil ſich gegen die kommuniſtiſchen Umarmungen wehrt. Die Haltung des deutſchen Volkes wird Poincare, der auf einen Bürgerkrieg wartet enttäuſchen Wenn aus der furchtbaren Kriſe ſtatt Auf⸗ löſung und Chaos eine neue Feſtigung hervorgeht, wird er vielleich doch begreiſen, daß Deutſchland noch zu leben gedenkt und lebt.— Die„Germania“ ſtellt feſt, daß ein Rücktritt des Kabi⸗ netts Cuno in keiner Weiſe an der Entſchloſſenheit Deutſchlands und des Reichstages etwas ändert, den paſſiven Widerſtand auf⸗ recht zu erhalten.— Der„Vorwärts“ bringt anläßlich des zehnten Todestages Bebels Ausſprüche Bebels aus vier Jahrzehnten, von denen wir die wichtigſten wiedergeben:„Die Sozialdemokratie wird gegen jede fremde Gewalt Front machen, die deutſches Gebiet antaſtet“.„Die arbeitenden Klaſſen ſind an der Hoch⸗ haltung der deutſchen Ungbhängigkeit genau ſo intereſſiert wie die Herrſcher. Sie würden ihren Nacken nicht unter eine fremde Herrſchaft beugen.“ Die„Sozialdemokratie würde jeden Verſuch vom Valerland Skücke preiszugeben, mit allen ihr zu Ge⸗ bote ſtehenden Mitteln bis zum letzten Atemzug zurückweiſen.“„Es gibt in Deutſchland keinen Menſchen, der ſein Vaterland fremden Mächten wehrkos preisgeben möchte.“ 2 1 2 L4 Die Kundgebung des Keichspräſidenten zum Verfaſſungstag Reichspräſident Ebert hat zum Verfaſſungstag Kundgebung an das deutſche Volk erlaſſen: In ſchwerer Bedrängnis, rückblickend auf ein Jahr des Leidens und Duldens und vorwärtsſchauend in die dunkel vergangene Zu⸗ kunft, begeht heute Deutſchland ſeinen Verfaſſungstag. Jeder von uns kennt das ungeheure Ausmaß unſerer Not und Bitterkeit, und dennoch: Wir wollen den beſonderen Sinn dieſes Tages nicht vergeſſen Das deutſche Volk hat ſich ſeine Verfaſſung Kelct i oinig in Stämmen und von dem Willen beſeelt, ſein Reich in Frei⸗ heit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu feſtigen, dem inneren und äußeren Frieden zu dienen und den geſellſchaftlichen Fortſchritt zu fördern. Dieſen Willen wollen wir heute aufs neue bekunden und bekräftigen. Gerade auf den Tag ſind heute ſieben Monate ver⸗ gangen, ſeit die Franzoſen und Belgier in unſer Land ein⸗ gebrochen ſind. Sie haben unſere fleißige Arbeit ſtillgelegt und ſchuldloſe Menſchen, jung und alt, verjagt, gepeinigt, gemartert und etötet. Sie haben unſer redliches Bemühen, Unerfüllbares erfüll⸗ ar zu machen, in tiefe Erbitterung verwandelt. Etwas Gutes für ſich und für Europa haben ſie nicht erreicht, es ſei denn, daß ſie dies eine erreicht hätten: Nie noch ſo felſenfeſt, nie noch ſo innigen Glaubens wie jetzt ſind wir Deutſchen unſerer Stammeszugehörigkeit uns bewußt geworden. Das Unglück verbindet. Mannesfauſt ſchlägt ein in i Frauenhand faßt Frauenhand: Deutſch ſind wie und deutſch wollen wir bleiben. Wir blicken vergeblich in die Ferne. Schutz und Hilfe kommt nicht von dort. Die Begeiſterung für das Recht ſcheint draußen ſchlafen gegangen zu ſein. Wo ſie ſchwach iſt, fällt ſie willkürlicher Gewalt nicht in den frevelnden Arm. Wir müſſen uns ſelber helfen. Deutſche on Rhein, Ruhr und Saar, Ihr ſeid uns ein Beiſpiel, das uns immer wieder erheben ſoll. Verzagt nicht. Noch nie hat ein Sieger im Rauſche ſeiner Macht recht behalten. Das lehrt die Weltlgeſchichte. Deutſche an allen freien Strömen des Vaterlandes, laßt Euch nicht von Kleinmut niederdrücken und von Selbſtſucht leiden. Für Genuß⸗ ſucht und Luxus läßt die Not des Volkes keinen Raum. Fort daher mit all den häßlichen, die Darbenden aufreizenden Erſcheinungen gedankenloſen Taumels! Seid Euch ſtets bewußt, daß der Kampf um Rhein und Ruhr auch von Euch geſteigerte Opferkraft und die Not der Stunde von allen Gliedern unſeres Volkes ſelbſtloſe und große Leiſtungen verlangt! Regierung und Reichstag ſollen Mut und Tatkraft zeigen und Pieſer ſinden, um durch eigene Kraftanſtrengungen die Not dieſer Tage zu meiſtern. Verzehrt Euch nicht in Zwietracht im Kampf der Sonderintereſſen und in Markten und Feilſchen, ſondern helft! Für Eure Brüder und Schweſtern an Rhein und Ruhr iſt heute eine große Sammlung vorbereitet. Gebt auch hier mit vollen Händen. Bedenkt, daß mit Geld wenigſtens um ein Geringes unſeren gequälten Volksgenoſſen geholfen werden kann. Deutſche laßt das Ergebnis dieſes Tages mitten in der Not folgende ein unerſchütterliches Bekenntnis ſein, ein Bekenntnis zum einigen, unteilbaren und der Zukunft trotz allem un⸗ gebeugt entgegengehenden Deutſchen Reiche und zur deutſchen Republik. Das deutſche Volk hat in ſeiner harten Ge⸗ ſchichte ſchwerere Zeiten beſtanden. Es wird auch dieſe trübe Stun⸗ den überwinden, wenn es ſtandhaft bleibt in treuem Zu⸗ ſammenhalten, Gemeinſinn, Ordnung, Arbeit und Opferwilligkeit. 5 Deutſches Reich Die Koalition wünſcht den Kücktritt Havenſteins Nach der„Montagspoſt“ haben ſfämtliche Parteien der großen Koalition dem Reichsbankdirektorium den Wunſch nach einem Wechſel in der Reichsbankleitung übermittelt. Die Steuervorlagen angenommen Der Reichstag nahm am Freitag in zweiter und dritter Leſung ſämtliche Steuervorlagen in einer Kompromiß⸗ faſſung gegen die kommuniſtiſchen Stimmen an. Abg. Oberfohren(D..) gab für das Zentrum, die Deutſch⸗ nationalen, die Demokraten, die Deutſche und die Bayeriſche Volks⸗ partei eine Erklärung ab. Dieſe Parteien bitten um debatteloſe, einſtimmige Annahme der Kompromißvorlagen, die im Ausſchuß einſtimmig mit Zuſtimmung aller Parteien gegen die Kom⸗ muniſten angenommen worden ſind. Die Kompromißvorlage er⸗ gänzt die Steuervorlagen der Regierung durch eine Heranziehung der Landwirtſchaft mit einer Belaſtung von je 1½% Goldmark für 2000 M. Wehrbeitrag auf 6 Monate und duxch eine Lohn⸗ mmenſteuer der Arbeitgeber mit dem Zweifachen der Lohn⸗ euer. Erhöhung der Eiſenbahntariſe um 6oo prozent Der Reichseiſenbahnrat billigte die vorgeſchlagene Aenderung des Berechnungsverfahrens der Fahrpreiſe im Perſonen⸗ verkehr und der Güterfrachten. Die Erhebungsbeträge ſollen künftig mit Hilfe des Grundtarifs und einer chlüfſelzahl ge⸗ bildet werden. Der Grundtarif wird möglichſt ſelten zu ändern ſein. Er iſt zunächſt unter Anlehnung an die gegenwärtigen Spannungs⸗ verhältniſſe der einzelnen Tarifklaſſen annähernd in Höhe der Frie⸗ denstarife zu bilden. Die Schlüſſelzahl wird ſo oft und jeweils ſo hoch feſtgeſetzt werden müſſen, daß dem grundſätzlichen Erfordernis der Balanzierung des Etats der Reichsbahn Rechnung getragen wird. Es iſt anzuſtreben, eine möglichſt einheitliche Schlüſſelzahl im Reiche für die verſchiedenen Verwaltungszweige feſtzuſetzen, bei der der äußere und innere Wert der Mark zu berückſichtigen ſind. Die Feſtſetzung der Schlüſſelzahlen ſoll monatlich einmal in einer Sitzung des ſtändigen Ausſchuſſes erörtert werden. Der Ausſchlß billigt unter dieſen Geſichtspunkten die Erhöhung der 0 Per⸗ ſonentarife und Gütertarife je um 600 Prozent und die entſprechende Bildung der Grund⸗ und Schlüſſelzahlen auf einen möglichſt frühzeitigen Termin. Nach eingehender Beſprechung wur⸗ den die Anträge einſtimmig angenommen. Die Neuregelung tritt am 20. Auguſt in Krafſft. 85 2. Seile. Ar. 3 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 13. Auguſt—— Auch eine Note nach Berlin: Die engliſche Nole iſt am Sonnkag früh in Paris und Brüf⸗ ſel eingetroffen. Sie umfaßt 11 Druckſeiten. Aus zuverläſſiger Slelle verlautet, daß gleichzeitig eine Note nach Berlin abgegangen ſei, die eine Antwort 1 die deutſche Aole dom 7. Juni darſtelle. Es wird verſichert, daß in der engliſchen Nole nichk die Aufforderung an Deulſchland enthalten ſei, den paffi⸗ ven Widerſtand im Kuhrgebſet einzuſtellen. Der angebliche Inhalt der Nole an Frankreich und Belgien Die Note Englands enthält, wie in gut unterrichteten Lon⸗ doner Kreiſen behauptet wird, eine der Ruhrbeſetzung, die ſie geſtützt auf Artikel 18, Anhang 2, 8. Abſchnitt des Verſafller Vertrags als illegal bezeichnet, da Sank⸗ tionen nur in dem Ur,grünglich beſetzten Gebiet und nur von allen Alliierten gemeinſam ergriffen werden dürften. Die engliſche Regie⸗ runa lehnt es daher ab, bei der deutſchen Regierung auf die Einſtel⸗ luma des paſſiven Widerſtands zu drängen. Die Note beſteht auf der Einberufung einer Sachverſtändigenkommiſſion zur Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit und erklärt ſchließlich, daß Enaland getrennt auf die deutſchen Vorſchläge vom 7. Juni antworten werde, wenn es nicht möalich ſei, eine gemeinſame Ant⸗ wort mit den Alliierten abzuſenden. Wie aus London gemeldet wird, nennt man die engliſche Antwort, die in Frankreich und Belgien zugeſtellt werden, in Unterrichtelen Kreiſen eine Art Propagandaſchrifiſtück. Das eng⸗ liſche Kabinett ſetze ſich ausführlich mit der europäiſchen Politſk duseinander. Es richte zugleich einen Aufruf an das Weltgewiſſen. Sobald die Note in die Hände des franzöſiſchen Botſchafters kommt, ſoll ſie veröffentlicht werden. Die Note ſoll ſich auch mit techniſchen Einzelheiten über die Auslegung des Verſailler Vertrags und ver⸗ ſchiedenen Finanzfragen beſchäftigen. Sie enthält ferner vermutlich einen Abſchnitt, der ſich mit der Geſetzmäßigkeit der Ruhrbeſetzung befaßt. Auch die Machtbefugnis der künftigen Sachverſtändigenkom⸗ miſſion, die ſowohl die deutſche Zahlungsfähigkeit wie die inter⸗ alliierten Schuldenprobleme verarbeiten ſollen, werden gehandelt. Lord Robert Cecil iſt nach ſeinem Beſuche in Paris wieder in London eingetroffen. Er konferierte mit dem Miniſterpräſidenten zwei Stunden. In unterrichteten Kreiſen wird behauptet, Lord Ceeil habe berichtet, Poincares Haltung zeige kein einziges An⸗ zeichen dafür, daß Frankreich nur ein Jota von ſeinem Ruhr⸗ und Entſchädigungsprogramm abzulaſſen gedenke. f In einer beſonderen 5 Das Weißbuch der engliſchen Regierung Das Weißbuch der engliſchen Regierung wird heute Montag ver⸗ öffentlicht werden, doch wird erklärt, daß aus dem Weißbuch ein Blaubuch werden ſoll. Das Buch wird aus folgenden Teilen zuſam⸗ mengeſetzt ſein: 1) den deutſchen Vorſchlägen vom 7. Juni an die Alliterten, 2) dem engliſchen Antwortentwurf auf die zweiten deut⸗ ſchen Vorſchläge, 3) dem Begleitbrief, der dieſem Entwurf beigegeben worden war und den bekanntlich je nach den Ländern verſchieden war, 4) den Antworten der Alllierten auf den Entwurf und auf die Begleitſchreiben,. 5) die engliſche Antwort an Frankreich und Belgien. Aus dem Wortlaut der Note Die vom 11. Auguſt datierte Note des britiſchen Staats⸗ ſelkretärs Lord Curzons an die Botſchafter Frankreichs und Bel⸗ giens in London enthält 55 Paragraphen. Es wird darin u. a. nach einer Meldung des Woeffbüros ausgeführt: Die aufrichtigſte Enttäuſchung wurde der engliſchen Regierung durch die Antworten verurſacht, die ſte unter dem 30. Juli ſeitens 855 und der belgiſchen Regierung auf ihre Note vom ull mit dem Antworbentwürf für Deutſchland empfing. Die Aufnahme dieſer Vorſchläge durch die beiden Regierungen läßt die engliſche Regierung unter dem peinlichen Eindruck, daß weder ihre Vorſchläge von den Alliierten begrüßt, noch daß nach deren Anſicht ihre angebotene Mitwirkung eine Erwühnung ver⸗ dient, außer unter der Bedingung, daß keinerlei Abweichungen in irgend einer Einzelheit gemacht werden von allem, was Frank⸗ reich und Belgien als ihren mabänderlichen(overriding) An⸗ ſichten und Entſcheidungen bezeichnet haben. Allerdings ſcheint die belgiſche Antwort auf den erſten Blick hin weniger unnach⸗ iebig zu ſein, als die franzöſiſche Note, aber bei genauer rüfung zeigt ſich, daß die Haltung der beiden Regierungen für alle praktiſchen Zwecke identiſch iſt. und daß die belgiſche Regierung, obgleich ihr Beſtreben auf eine Fortdauer freundſchaftlicher Unter⸗ redungen hinzudeuten ſcheint, dies nur unter der Bedingung ge⸗ ſchehen laeſſn will, daß das Weſen der belgiſchen Forderungen im Voraus zugeſtanden wird. Der erſte Punkt, der die britiſche Regierung überraſcht habe, ſei der, daß weder in der Antwort der franzöſiſchen, noch in der der belgiſchen Regierun irgend eine Aunebn auf den Inhalt des Antwortenfwurfs 7 die deutſche Denkſchrift enthalten ſei den die engliſche Regierung vorgeſchlagen habe. Die belgiſche Regierung ſei aller⸗ dings weiterhin für den Grundſatz einer gemeinſamen Antwort. Aber die franzöſiſche Regierung übergehe den Vorſchlag mit völligem Stillſchweigen; dabei ſei dies doch das 18 7 2 1 Hauptziel 1 e geweſen, auf dus die engliſche Regierung in chrem Wunſch nach fort⸗ geſetzter Aufrechterhaltung der Einheit der Verbündeten ihre Bemühungen gerichtet habe. Dieſe Auslaſſungen werden kaum gufgewogen durch eine Neihe von argumentativen Stellen, Nach⸗ fragen über einzelne Punkte, Angebot weiterer Unterredungen, die die Ausſicht auf eine unbegrenzt ausgeſponnene Kontroverſe er⸗ öffnen, während die fundamentalen Grundſätze nur erwähnt wür⸗ den, um zu erklären, daß ſie eine Erörterung nicht zuließen. Es könne vielleicht erklärt werden, daß die belgiſche Antwort keines⸗ wegs ſo kategoriſch wie die franzöſiſche den Vorſchlag nach einer neuen Unterſuchung der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands verwerfe, aber die Zuſtimmung der belgiſchen Regierung zu einer derartigen Unterſuchung werde abhängig gemacht von der Erreichung von gel d⸗ lichen Vorteilen weitreichender Art für Frankreich und Bel⸗ Ein neuer Neberfall auf den Deutſchamerikaner Bergoͤoll wie noch erinnerlich, der von dem amerikaniſchen Detektiv Neaf am 22. Januar 1921 verübte Verſuch, den Deutſch⸗ amerikaner Bergdoll, der ſich durch die Flucht dem amerikaniſchen Heeresdienſt entzogen hatte, gewaltſam zu entführen, mißglückt war, wurde am Freitag abend ein neuer Ueberfall auf Bergdoll verübt. Bergdoll, der in der mimgegend von Eberbach wohnt, hatte vor⸗ übergehend im Hotel zur Krone in Eberbach Wohnung genommen. Als er gegen 11 Uhr abends ſein Zimmer betrat, wurde er von zwei Männern gepackt und auf ſein Bett 13 der eine der An⸗ griſer wollte ihn knebeln, wobei ihm Bergdoll den Daumen durchbiß. Es gelang Bergdoll, ſeinen Revolver frei zu bekommen, worauf er ſechsmal im Dunkeln ſchoß. Dabei wurde einer der Angreifer letötet, der andere ſchwer verletzt. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtalte. waren die beiden Angreifer Franzoſen und Getötete ein Ingenieur Schmidt aus Lauſanne und der rverletzte ein gewiſſer Roger aus Paris. Als Mittelsmann bei dem Verbrechen diente ein Ruſſe, wie es heißt ein iſcher Fürſt, der einem Eber⸗ bacher— durch ſein auffälliges Verhalten aufgefallen war. Der Ruſſe wurde beobachtet, wie er in ein Automobil ſtieg. Man ließ das Automobil bis in die Mitte der Stadt fahren und ver⸗ haftete dann die Inſaſſen, einen amerikaniſchen Oberleutnant namens Griffith, den Chauffeur, ebenfalls ein Amerikaner und den Ruſſen. Bergdoll ſollte mit dem Auto entführt werden. Die beiden Angreifer hatten offenbar den 2 erhalten, Bergdoll unter allen Umſtänden nach Paris zu bringen. Aus dieſem Grund hatten ſie ihn bei dem Kampf auch nur mit Gummiknüppeln bearbeitet, ſodaß Berg⸗ doll nur leicht verletzt wurde. Wie verlautet, waren ſchon ſeit Wochen verdächtige Perſonen in Eberbach ebobachtet worden. die engliſche Note überreic gien auf Koſten ihrer Alliierten, insbeſondere Großbritanniens. Ein derartiger Vorſchlag ſcheine der britiſchen Regierung offen⸗ kundig eine falfche Auffaſſung der Lage zu enthüllen. Es werde nicht angefochten werden können, daß es keinen Zweck habe, von Deutſchland mehr zu fordern, als es in der Lage ſei, zu bezahlen. Die Frage, was der Höchſtbetrag ſei, den Deutſchland bezahlen könne, ſei von höchſter Bedeutung für alle ſeine Gläubiger. Das ſei die Frage der Feſtſtellung einer Tatſache, auf der alle praktiſchen Vereinbarungen oder Kombinationen zur Erzielung von Bezahlungen bis zum vollmöglichen Maße begründet werden müßten. Die britiſche Regierung habe daher vorgeſchlagen, Schritte zu tun, um dieſe wichtige Tatſache feſtzuſtellen. Belgien habe ge⸗ antwortet, daß es ſelbſt und Frankreich dazu ſeine Zuſtimmung nicht erteile, wenn nicht ein entſprechender Vorteil für es ſelbſt und für Fränkreich gewonnen werde. Die britiſche Regierung könne keines⸗ wegsbereitwillig in eine derartige Schlußfolgerung eintteten. Während die belgiſche Note keinerlei beſtimmte Forderung angebe, hätten offizielle und offiziöſe Verlautbarungen der franzöſiſchen und belgiſchen Miniſter es klar gemacht, daß die franzöſiſche Regierung auf einer Mindeſtzahlung von 26 Milliarden Gold⸗ mark und über den Betrag hinaus zu beſtehen wünſche, der erfor⸗ derlich ſei, um ihre Schulden an Großbritannien und die Vereinigten Staaten zu bezahlen, die belgiſche Regierung auf Mindeſtzahlung von 5 Millionen Goldmark, wie ſie ganz oder teilweiſe um weitere Priorität erſuche. In der Praxis würden die vorgeſchlagenen Pläne gleichbedeutend ſein mit der Aen der ung zu Gunſten reichs und Belgiens, der durch das Abkommen von Spa feſt⸗ geſetzten Verteilung⸗prozentſätze. Die britiſche Regierungkönne nicht zugeben, daß irgend ein Grund für die Abänderung des Prozentſatzes von Spa beſtehe. Es wäre unbillig und unmöglich, daß dem britiſchen Steuer⸗ zahler, der bereits weit ſchwerer belaſtet ſei, als ſeine franzöſiſchen und belgiſchen Verbündeten, zuzumuten, weitere Opfer zu bringen, indem die Prozentgrundſätze von Spa zu Gunſten Großbritanniens und Frankreich abgeändert würden. Während die belgiſche Regie⸗ rung an ihre Zuſtimmung zur Unterſuchung der Zahlung zaggre Deulſchlands durch unparkeiiſche Sachverſtändige Bedingungen knüpfe und ſie dadurch weniger wertvoll geſtalte, verwerfe die franzöſiſche Regierung dieſen Plan ganz und gar und ſcheine ihre igerung zu rechtfertigen, indem ſie eine Reihe von Fragen ſtelle, die zu endloſen Erörterungen führen könnten, zu der Zeit, wo die ſchnelle Entſcheidung von weſentlicher Bedeu⸗ tung auf verſchidene von Poincare aufgeworfene Fragen dränge. Indem das Erſtaunen darüber ausgedrückt wird, daß irgend jemand die e,, der Reparationskommiſſion, den von Deutſchland zu zahlenden Geſamtbetrag auf 132 Milliarden Goldmark feſtzu⸗ ſetzen, anzweifle, hebt die britiſche Note hervor, daß der Beſchluß der Reparationskommiſſion nur eine einfache Schätzung der Schäden gewefen ſei,„ohne irgendwelche Berückſichtigung der Frage über die Fähigkeit Deutſchlands, zu zahlen“. Die Pflicht, die end⸗ gültige Eniſcheidung zu treffen, liege teils bei der Reparations⸗ kommiſſion, teils bei den verbündeten Regierungen, da, wenn die Umſtände die Streichung eines Teils der Kapitalsſchulden not⸗ wendig machen ſollten, beſondere Ermächtigung ſeitens der verſchie⸗ denen Regierungen, die in Kommiſſionen vertreten ſind, erforderlich ſei. Dieſe Pflicht, die nach den Bedingungen des Vertrags erfüllt werden müſſen, beſtehe darin, unter alleiniger Bezugnahme auf die Hilfsquellen und Fähigkeiten Deutſchlands zu entſcheiden. Daher könne, wie klar erſichtlich ſei, die Unterſuchung der deutſchen Lei⸗ tumgsfäbigkeit durch deutſche Sachverſtändige zur Unterſtützung der Reparationskommiſſion und ſollte die Streichung eines Teils der Schulden für notwendig erachtet werden, eine ſolche durch die ver⸗ bündeten Regierungen, welche damit ihre vertragsmäßigen Pflich⸗ ten erfüllt, nicht für eine Verletzung des Grundſatzes angeſehen werden, der im Vertrage ausgdrückt oder enthalten iſt. Denkſchrift über die inferalllierlen Schulden erklärt die britiſche Regierung, daß irgend ein Nachlaß nur gewährt werden könne, wenn eine feſte Regelung der Reparationsfrage ge⸗ troffen ſei. Sie betont, der erſte Schritt müſſe die Erzielung einer Uebereinſtimmung der Verbündeten über die Höchſtſumme ſein, die man vernünftigerweiſe von Deutſchland verlangen könne. Die britiſche Regierung erklärt, daß die franzöſiſchen Schulden an Groß⸗ britannien redlicherweiſe nicht abgeleugnet werden können und iſt der Anſicht, daß mit der Zahlung der Zinſen begonnen werden ſoll, ſo⸗ bald das Verhältnis des Pfund Sterling zum Franken einigermaßen ſtabil geworden ſei. 13 90 ** Ein Vorſchlag zur Löſung des Weltproblems Nach einer Reutermeldung hat die ameräkaniſche inter⸗ nationale Handelskommiffion eine Unterredung mit dem Premierminiſter Baldwin gehabt. Die Unterhaltung bezog ſich auf eine Amortiſation der interalliierten Schulden und auf die Reparationsfrage. Dder Kommiſſionsbericht, der dem amerika⸗ niſchen e und den maßgebenden Regierungsbeamten vor⸗ gelegen iſt, beſagte u. a, dei einer Prüfung der beſtehenden Han⸗ delsverhältniſſe müſſe unabläſſig auf die Reparationsfrage und die interalliierten Schulden hingewieſen werden. Von der Regelung aller dieſer Fragen hänge das Gedeihen der Welt ab. Die Löſung der Weltprobleme 5 in einem Morgtorium und einer Amortiſation. wiß müßben die Alliierten an die Ver⸗ einigten Staaten bezahlen, und Deutſchland müſſe auch angemeſſene Reparationen leiſten. Vorher müſſe aber der Friedensvertrag ge⸗ ändert werden, um Deutſchland die Möglichkeit des Handelswettbewerbs wieder zu geben. Deutſchland und Frankreich müßten außerdem Garantien gegen militäriſche An⸗ griffe erhalten. Der Bericht ſchlägt vor, Deutſchland und an⸗ deren europäiſchen Ländern eine internationale Anleihe unter finan⸗ zieller Beteiligung Englands und der Vereinigten Staaten zu ge⸗ währen. Gegen Angriffskriege müſſe ein Vertrag abeſcoſen werden. Es wird darauf hingewieſen, daß die Newyorker Bank⸗ welt bei Annahme des Plans den Anteil der Vereinigten Staaten aufbringen würde. Da ſich Bergdoll in Eberbach großer Beliebtheit erfreute, ver⸗ e die Bevölkerung nach Bekanmtwerden der Tat die Polizei⸗ ſtation zu ſtürmen und es gelang den Beamten nur mit Mühe die verhafteten Verbrecher vor der Lynch⸗Juſtiz der empörten Bevölke⸗ rung zu retten, die bis in die frühen Morgenſtunden die Polizei⸗ ſtation umlagerte. b 15 1. e* Verurieilung des Vorflandes der Anilinfabrik durch ein franzöſiſches Kriegsgericht Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau 15 die Verhandlung in Contumatiam gegen den Vorſtand der Badif e Anilin⸗ und Sodafabrik wegen Verweiger der Beihilfe beim Ab⸗ transport der beſchl hmten Farbenvorräte im alten Werk Bad. Anilin⸗ und abrik ſtatt. Nach mehrſtündiger Verhand⸗ lung, bei der die Verteidiger Dr. Heinzmann⸗Landau und Dr. Grimm⸗Eſſen für die Freſſprechung der Angeklagten eintraten, wurden die Direktoren Dr. Julius und Knierim zu ſe 10 Jahren Gefängnis und die übrigen iitglieder des Vor⸗ des zu je 8 Jahren Gefängnis und 1 140 Mil⸗ lionen Mark Geldſtraſe verurteilt. Die ſeiterzeit bei ung des alten Werks verhafteten ſtellvertretenden Direktoren Dr. Krauß. Dr. Mehner und Dr. Scharff ſowie die bei Beſetzung des Oppauer Werks verhafteten fünf Ingenieure und Chemiker ſind bekanntlich kürz vor der Verhandlung außer Verfolgung geſetzt worden. drei ſtellvertretenden Direktoren beſinden nach wie vor in Oppau als Geiſeln in Haft. Das Direkwrium der Fabrik ſetz: ſich aus dem Vorſtand, den Direktoren, den ſtellvertretenden Direk⸗ toren und den Titulardirektoren zufſammen. Nur der Vorſtand wurde in der heutigen Verhandlung in Abweſenheit verurkeilt. der und die ürtlichen Sonderzuſchläge zum Grundgehalt und den Die daß er ſich Die kommuniſtiſche Streikparole 0 Die kommuniſtiſche Generalſtreikparole hat. ſoweit ſic Be⸗ überfehen läßt, in Verlin nicht die vom Reichsausſchuß den ſeen triebsräte gewünſchte Wirkung gehabt. obwohl es den Kommun gelungen iſt, einzelne lebenswichtige Betriebe lahm zu legen. iß⸗ Verſuch, den Eiſenbahnperkehr zu unterbinden, iſt reſtlos i eine glückt. Dagegen hat ſich für die Reichsdruckerei ernen gus⸗ ſehr ſchwierige Lage ergeben, da der für Berlin zuſtändige 1der zent ſchuß ohne weſteres die Arbeitsniederlegung in der Reichsdru Heſ⸗ anordnete und auch tatſächlich die in der Reichsdruckerei tätige rhei⸗ zer und Maſchiniſten. ſowie ein weſentlicher Teil der anderen iaden ter der Parole Folge leiſteten. Es erſcheint unter dieſen Umſtä nicht möglich, den normalen Betrieb aufrecht zu erhalten. 3 Im übrigen iſt der Sonntag in Berlin ohne ernſte ſchenfälle verlaufen, es kam hier und da zu Anſammlungen, von der Polizei mühelos zerſtreut wurden. um Es fanden 17 Verſammlungen der K. P. D. ſtatt, in denen 17 Generalſtreik Stellung genommen werden ſollte. Es wurde ſbehu der Streik müſſe nach Möglichkeit in die Privatinduſtrie in eingetragen werden. Den Sozialdemokraten wurde rrat 15 Proletariat vorgeworfen. Entſprechende Entſchließungen wurden genommen. ſirer gJ Bertin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Benſat Magiſtrat, der geſtern zu einer außerordentlichen Sitzung u mentrat, richtete einen Aufruf an die ſtädtiſchen Arbeiter, in e er ſie auffordert, unverzüglich, ſpäteſtens bis Montag 12 1 Arbeit wieder aufzumehmen. Später ſich Meldende würden eingeſtellt, falls Bedarf vorliegt. 3 Lebensmiflelunruhen in Krefeld und Ratiboer In Krefeld kam es am Samstag erneut zu großen Lel chen mittelunruhen. Es fanden mehrere Zuſammenſtöße zwiſgee der Polizei und den Aufrührern ſtatt, wobei es einige bel⸗ und Verletzte gab. In Bochum, Mülheim und 0 fuls hauſen war es ruhig. In Dabringhauſen fanden eben. Unruhen ſtatt. Eine Perſon wurde getötet und drei ſchwer wi⸗ die Recklinghauſen kam es ebenfalls zu neuen Unruhen und derungen. In Gelſenkirchen wurde ein Demonſtration gegen die Polizei veranſtaltet. Am ſpäten Nachmittag kam en e mehreren Zuſammenſtößen, wobei ein Beamter der Schupo und Ziviliſt getötet wurden. jonen. Auch in Ratibor kam es zu großen Teuerungsdemonſtrati gen Die Arbeiter verſammelten ſich am Bahnhofsplatz, wo ſie G den Anmarſch der Verſtärkung der Schutpolizei proteſtierten huo der vergeblichen Aufforderung, auseinanderzugehen, ging die Schil⸗ gegen die Menge vor. Daraufhin fielen Schüſſe. Die 900, polizei machte von der Waffe Gebrauch, zumal da ein mit Die granaten beladener Wagen der Schupo geplündert wurde. chie Menge wandte ſich nun gegen die Schupo und gab Rerolgeft ab, auch Handgrangten wurden geworfen. Eine Anzahl Geſe ſich darunter auch zwei Waffentäden, wurden ausgeraubt. Sower e bisher überſehen läßt, forderten die Demonſtrationen 4 achn nämlich einen Schutzpolizeibeamten, einen Arbeiter und 2 Eine Verordnung des Reichspräſidenten ele Der Reichspröſident hat eine am 10. Auguſt in Kraft gett pul⸗ Verordnung erlaſſen, die dem Reichsminiſter des Innern die aen macht gibt, Druckſchriften zu verbieten, die zur gewaltſ de⸗ Aenderung oder Beſeitigung der republikaniſchen Staatsferngachen Reiches oder eines Landes auffordert oder in einer den öffen Frieden gefährdenden Weiſe zu Gewalltätigkeiten auffordert epe⸗ aufreizt. Der Miniſter wird zum Erlaß der zur Ausführung boil⸗ Verordnung erforderlſchen Anordnumgen ermächtigt. Alle Iden 3fu 570 behörden hes Reiches, der Länder und der Kommunen haben ich, auf Grund diefer Verordnung ergehenden Erſuchen des Aeſten innenminiſters im Rahmen ihrer Juſtändigkeit Folge zu Anarchie in China zu! Wie die„iberte“ meldet. herrſcht jetzt in China voleg dige Anarchie und man erwarte. daß die europäiſchen 5 taltel in den chineſiſchen Gewäſſern eine Flottendemonſtration veranf würden, zu der Frankreich zwei Kreuzer entſenden würde. Chineſiſch⸗japaniſche Konfliktsgefahr a Am 15. Juni richtete die Tokioter Regierung nach Pekina gro⸗ dringliche Aufforderung. in der erſucht wurde. die chineſiſchen de vinzialbeamten und Statthalter mögen für die Unterdrückunſ antiſapaniſchen Kundgebungen und Boykottmaßnahmen gegen, ſeh niſche Waren Sorge tragen. Seitdem hat ſich aber der Zuſtan, verſchlechtert. Ddie Ausſchreitungen gegen die Japa 0l. Nordchina nehmen einen alarmierenden ECbarakteie Zahlreiche Ermordungen ſind vorgekommen. Japaniſche Waren, ab⸗ den ſyſtematiſch verbrannt. Aus Nokohama ſind Kanonenbo eſchel gegangen, um verſchiedene japaniſche Kolonieen vor chin Volkswut zu ſchützen. Gleichzeitig hat Tokio nach Peking mitc en daß japaniſche Truppen für die Sicherung der Komnationalen di⸗ tragen würden, falls nicht unverzüglich von chineſiſcher nötigen Maßnahmen getroffen würden. die Rechtsſchwenkung der polniſchen Regietul Die Rechlsſchwenkung der polniſchen Regierung Die Schwenkung der polniſchen Regierung zum äußerſten zh ten Flügel wird immer deutlicher erkennbar. Zwar wurde ki he⸗ amtlich dementiert, daß Witos an Dmoski wegen Uebern ein Außenminiſteriums herangetreten ſei. Doch widerſpricht dem l neue Meldung, wonach Dmoski augenblicklich in Warſcheſ hnen und mit den Regierungsparteien Konferenzen abhält. Bezen Jole iſt auch, daß Dmoski bei dem Führer der Baptiſten, General die Haller, Wohnung genommen hat. Es ſcheint alſo doch, dazh, Nationaldemokratie mit allen Mitteln verſucht, ihren geiſtigen rer, den Expanſionsführer Dmoski, auf den Schild zu heben⸗ Der fampf gegen das Deutſchtum ba Wie gemeldet wird, hat das Staatsminiſterium beſchloſſen an⸗ beutſche Lehrerſeminar in Brombergaufzuhebel, geblich, weil es zu koſtſpielig und unproduktiv iſt. Letzte Meloungen Beendigung des Berliner Buchdruckerſtreiks 12 Nach Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arben mern und nach verſönlichem Eingreifen des Reichskanseleſ, D. und des Reichsarbeitsminiſters wurde eine Einigung eraie moner Löbne werden für die vergangene Woche von.4 Ming nachträglich auf 5 Millionen erhöht, der Spitzenlo die Woche vom 11. bis 17. Auguſt beträgt 12,644 Millionen Die neuen Reichslöhne Die Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium mit den 47 0 organiſationen der Reichsbeamten, Angeſtellten 1 beiter führten folgendem Ergebnis: In der Ortsklaſſe Aug. Stundenlohn ohne Ortszulage für Handwerker für die drit etrahen, woche 145 000., für ungelernte Arbeiter 136 800 M. f 0 Den Reichsbeamten werden die zurzeit geltenden Teuerung⸗s Dicten, nel Ortszuſchlaa und Kinderzuſchläge, ſowie der zurzeit geltende a uſchlag für die Zeit vom 17. bis Ende Auguſt er.(zweite aafighe älfte) bereits am 15. Auguſt gezahlt. Für die pollbenchſche Angeſtellten bei der Reichsverwaltung kommt als weitere fags zahlung für Auguſt der dreifache Betrag der erſten Abſchug, lung im Auguſt ſofort, ſtatt am 15. Auguſt zur Auszahl 7 verurteilung des Bürgermeiſters Schwarz von— 1 Vor dem Kriegsgericht in Landau ſtand Battla Bürgermeiſter 1 been bunter der be geweigert habe, Liſten der in Zweibrücken werde pfalziſchen Eſſenbaßner für die franzöſiſche Beſatzungebe zufertigen und die Wo n und Möbel der ausgem bahner der 5 behörde anzöſiſche Joht⸗ Gefäng zur B ſtellen. Das etel kantee auf 2 0 ängnis. letzt. Die Polizei aus Remſcheid ſtellte die Ordnung wieder 5 Pbl⸗ —— Heleitet on Schubert ſaue furchtbare anleg. den 13. Auguſt 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — 3. Seite. Nr. 367 Die Verfaſſungsſeier in Mannheim Zu einer 83 8 dee machtvollen vaterlöndiſchen Kundgebung geſtaltete ſich Naung Samstag ſtattgefundene Verfaſſungsfeier der Devölkerung im Nibelungenſaal des Roſen⸗ und zun ie Veranſtaltung imponierte durch die ſtarke Beteiligung woh andern durch die Teilnahme aller Schichten der Ein⸗ —5 nerſchaft ohne Unterſchied der Partei und Religion. Der Geiſt beime bertondsliebe durchwehte die Verſammlung, in der Mann⸗ zum amobner aufs neue den Rütliſchwur erneuerten, treu ſarke zu ſtehen was auch kommen mag. Dieſe in al——— iſt das Symbol, das uns begleiten ſoll der T. uns noch bevorſtehenden ſchweren Tagen. Das Gelöbnis zu mnſerg dum Reich wird hinausklingen in die Welt, wird dringen und bedrängten Brüdern und Schweſtern am Rhein hem der Ruhr und wird ſie ſtärken in ihrem Kampfe. Mann⸗ gelobte in dieſer Feierſtunde, ihrer nicht zu vergeſſen. der Nationalfeiertag wurde um 9 Uhr mit dem Geläute Gioden achenglocen eingeleitet; um halb 10 Uhr riefen die e iche Kirche. In der Trinitatiskirche war Gottesdienſt für die Geſamtgemeinde. In der katholiſchen Kirchengemeinde 5 1———— rüh Beichtgelegenheit, während die Hauptfeier in Ferncde Gemeinde begingen den Verfaſſungstag ebenfalls gebdude icher Weiſe. Die ſtaatlichen und ſtädelſchen wie Privat⸗ dor all Faggenſchmuck. Die Waſſerkünſte in den Anlagen, 2 die Fontäne am Friedrichsplatz waren in Tätigkeit. Herr⸗ Da ſchein lag über der ganzen Stadt ausgebreitet. konnte dder Nibelungenſaal ſchon von 10 Ühr an geöffnet war, war 5 dis Feier pünktlich um 11 Ühr beginnen. Das Podium alte ſchund Lorbeerbäume und grüne Blattpflanzen wie durch zwei den cwarz⸗rot-goldene Fahnen der Mannheimer Bürgerwehr aus ſic di Jahren geſchmückt. Unter den Anweſenden befanden Landest Spitzen der Staats- und ſtädtiſchen Behörden, ſo u. a. Dr. Bammiſſär Geh. Reg.⸗Rat Amberger, Polizeidirektor Anzarader, die Bürgermeiſter Ritter und Dr. Walli, eine Schdö von Stadträten und Stadtverordneten wie Kirchenrat von pffer als Vertreter der evangeliſchen Geiſtlichkeit. Ein⸗ bon.wurde die bedeutungsvolle Feierſtunde durch ein Präludium Wo Dach, von Murſikdirektor Landmann meiſterhaft geſpielt, dauf Frau Kammerſängerin Kuhn⸗Brunner die„Allmacht“ mit tiefem Empfinden unter Orgelbegleitung fang. Reichstagsabgeordneter Oskar Geck geubene Feſtrede, in der er u. a. ausführte: Wenn jemals eine Verhä politiſche Umwälzung ſich unter widrigen äußeren und inneren neue ltniſſen vollzogen hat, ſo die vom November 1918, aus der das ine Deutſchland der Weimarer Verfaſſung hervorging. age bare, wenn auch durchaus ehrenvolle militäriſche Nieder⸗ S00 einem grauenvollen Krieg von mehr als vier Jahrenn ohne konnte es kommen, daß zu Weimar im Sommer 1919 als de dſätzlichen Widerſpruch und ernſtlichen Widerſtand 8 thin ſichtbarer Kernſatz der neuen Verfaſſung die demokratiſche Abe S S verkündet wurde:„Das Deutſche Reich iſt eine Republik. Sgewalt geht vom Volke aus“. Städtiſche Nachrichten Semeinde⸗Getränkeſteuer § 14 des Finanzausgleichgeſetzes dürfen die Gemeinden 5 der Landesregierung ber den von ihr beauftrag⸗ wein ehörden Steuern auf den örtlichen Verbrauch von Wein, und palichen und weinhaltigen Getränken, von Schaumwein br chaumweinhaltigen etränken, von Bier und Trink⸗ Fänken in ſowie von Mineralwäſſern und künſtlich bereiteten Ge⸗ Klei deſsden, Die Getränkeſteuern können entweder nach dem beme delspreiſe oder nach der Menge des ſteuerbaren Getränkes werden. Im eiſe ſih Falle dürfen die bei Bemeſſung werden. Kleinhandelspreiſe ſich ergebenden Sätze nicht überſchritten des Nelder Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt mit Zuſtimmung preiſe ſi srats jeweils die bei Berückſichtigung der Kleinhandels⸗ nur am ergebenden Höchſtſätze. Die Steuerverordnungen dürfen Das Geſer Zinn eines Kalenderpierteljahres in Kraft geſeßt werden. um nacſetz wurde erſt am 5. Juli ds. Je. verkündet, alfo zu ſpät, ſteuerg auf Beginn des laufenden Kalendervierteljahres Gemeinde⸗ Reichs ungen beſchließen zu können. Es hat deshalb der es köafmanzminiſter dur Per ordnug vom 21. Juli d. J. beſtimmt, ordnmnten Gemeinden, die dis 15. Auguſt 1923 Getränkeſteuer⸗ mi Jenehmigu nungenden loſſen oder erlaſſen haben, beſchließen, daß die Ord⸗ regie 11 2— v. 1. Juli 23 ab in Kraft treten. Die Landes⸗ rungeng hat den Städten die Ausarbeitung eigener Steuerord⸗ deſeheach der geſtenden Nechtslage würden die bisher in Mannheim 905 Verbrauchsſteuern von Bier und Wein mit dem 19. Juli am 1. Sebung kommen müſſen, die neuen Steuern aber früheſtens diifchertoger in Wirkſamkeit treten, wenn die Einführung von den ſwickung en noch vor dem 15. Auguſt mit Rück⸗ ſtädt beſth oſſen würde. Die traurige Lage der Höpfend Tunen ae rt eine möglichſt ſhnge und er⸗ ldeen de us 9 gebotenen Beſteuerungsmöglichkeiten, die Iflicht gen Gemeinden durch§ 7 des Sleueroddmacht iſt. Dieſer Zwangslage will der Entwurf einer Si ung rdnung Rechnung tragen, der dem Bürgerausſchuß für die ſch ſich kommenden Dienstag zur Beſchlußfaſſung vorliegt. Er hehmer ſich, wie wir der Begründung der ſtadträtlichen Vorlage ent⸗ deue inhaltlich einerſelts den geſeßlichen Horſchritten, der Muſter⸗ unrdnun r badiſchen und den bereits bekannten Oibingen andere wie irgen anderer Städte an und berückſichtigt andererſeits— ſoweit Weinſtennd angängig— die bei Erhebung der bisherigen Bier⸗ und ſprungh r gemachten Erfahrungen. Die Steuer ſoll, um ſich der Vanbeaſten Geldentwertung anzupaſſen, nach den Klein⸗ ſoweit 10 ſſc eſen erhoben werden. Der Kleinhandelspreis wird, ergibt 0 ch nicht bei der privaten Einfuhr aus der Rechnung breiſe feſtn Stadtrat nach Maßgabe der durchſchnittlichen Ausſchank⸗ das u öſtgeſett. Aus geſundheitlichen und ſozialen Rückſichten ſind eiteten urliche Mineralwaſſer, ſowie die künſtlich be⸗ nd le ſog. Sodawaſſer ſteuerfrei belaſſen. Die Steuerſätze Sadträtli dom Ge etz zugelaſſenen, welche nach der Meinung der aumuen Vorlage beim Wein mit 5 Proz., vor allem aber beim Zläuhanden und den feineren Branntweinſorten mit 15 Proz. des Rchtig delspreifes als höchſt unzulänglich gelten müſſen. Steuer⸗ Wirte wer Getränke an die Berbraäucher abgibt— wobei Zzum Sel Kleinhändler als Verbraucher gelten— und Getränke Teit die bſtverbrauch von auswärts bezieht. Die Getränke ſind, ſo⸗ Felbstverteinfuhr oder auch gewerbsmäßige Herſtellung durch die Ferligſtelt raucher in Betracht kommt, beim Eingang bezw. der Zeibende ung, im Falle der Abgabe an Verbraucher durch Gewerbe⸗ ceueramt in wöchentlichen Abſtänden beim ſtädtiſchen an, die Standzumelden. Gleichzeitig wird die Steuer zur Zahlung zellt darcstadtkaſſe oder deren Hilfsſtellen fällig. Das Steueramt uf die Steuer feſt und benachrichtigt hiervon die Pflich⸗ ngen r, ſich der Betrag nicht ohne weiteres aus den An⸗ füngweſſesf, Für Wochenſchuldigkeiten mußten im Hinblick auf uueneel forkſchreitende Geldenkwertung bei Zahlungsſäumnis Viſt e kelgen erhöhten nung der Steuer auf Grund der in⸗ Kleinhandelspreiſe vorgeſehen werden, an deren Wahl der Stadt die für die Reichsſteuer maßgebenden uſchläge treten. Ein allgemeiner Härte⸗ rmöglicht die Erlaſſung oder Milderung in—— gearteten Fällen, insbeſondere auch die r Schwierigkeiten, die ſich aus dem Umſtande ergeben ie Steuerordnung bie am 1. Juli ds. Is. in Kraft n Steuerpflichtigen die Abwälzu 9 der Steuer 0 erbraucher aber in dönigen 8 llen nicht mehr Mie ande würde. Die Betreibung rückſtändiger Steuern erfolgt zusnügung der Gemeindeausſtände, die Kontrolle unter kunlichſter Webei 10 5 der beſtehenden, ſeit Jahren bewährten Elnrichtungen, nin nach Wübrung von Nachweiſungen durch die Gewerbetreiben⸗ badt ganz rt des reichsrechtlichen Kellerbuchs für die Weinſtener 8 erlpart bleiben kann, aßer nach Möglichkeit durch Abſchluß onntag verlegt wurde. Die altkatholiſche wie klang fand. nanzausgleichsgeſetzes zur Freilich, die deutſche Republik, aus Zuſammenbruch und Not, vier Jahren ihres endgiltigen verfaſſungsmäßigen Beſtehens einen einzigen dunkeln und ſteinigen Leidensweg. Un⸗ ſere üußeren Feinde halten die Republik ſeit ihrer Geburtsſtunde unter einem Pruck, der ihre Politik und Wirtſchaft nahezu jeglicher Selbſtändigkeit beraubt und das Volk materiell und ſeeliſch in tiefſter Noͤt feſthält. Und trotzdem: wie herrlich hat das deutſche Volk bisher der Republik die Treue gehalten! Nicht bloß, daß es ſich bei den Wahlen zu ihr bekannte, vor allem auch dadurch, daß es den Verſuchen des äußeren Feindes, vom Reſche Teile ſeines Ge⸗ bietes abzutrennen, mit bewunderungswürdiger Feſtig⸗ keit widerſtand. Unſeres Volkes e in den bitteren Monaten des Abwehrkampfes gegen fremde Gewalt an Ruhr und Rhein, ſein entſchloſſener Widerſtand gegen alle ſeparatiſtiſchen Verlockun⸗ gen und Drohungen in den Landen links des Rheins, vollends aber ſeine Haltung dort, wo es durch die im Diktat vorge⸗ ſehenen Abſtimmungen in Oberſchleſien, Weſt⸗ und Oſtpreußen und Nordſchleswig ſeinen nationalen Zugehörigkeitswillen in aller Form zahlenmäßig bekunden konnte— ſie war und iſt geradezu er⸗ ebend. Keine polniſche Drohung, keine franzöſiſche Verſprechung, eine däniſche Edelvaluta vermochte unſere deutſchen Brüder irre u machen in dem Bekenntnis: zu dir gehören wir, deut⸗ ches Vaterland, bei dir wollen wir bleiben, mit dir die Zukunft teilen, mag ſie noch ſo trüb und du noch ſo arm ſein, und mögen die andern uns noch ſo ſchöne und verlockende Dinge verſprechen! Die Deutſche Republik erfüllt in der Abwehr dieſer Verſtüm⸗ melungs⸗ und Erdroſſelungsverſuche eine ungemein ſchwere natio⸗ nale Aufgabe, und ſie iſt ſtolz darauf, daß der ihrer Verfaſſung inne⸗ wohnende politiſche, ſoziale und kulturelle Ideengehalt jene Volks⸗ teile, die vom feindlichen Anſturm unmittelbar betroffen werden, und in dieſen wieder beſonders die breiten werktätigen Schichten bis⸗ her zu ſo heldenhaftem Widerſtand befähigt hat. Wir wollen auch den heutigen 4. Geburtstag der republikaniſchen Verfaſſung nicht vorübergehen laſſen, ohne unſeren Brüdern in den Landen jenſeits des Rheins und in den vertragswidrigen Einbruchsgebieten auf der rechten Rheinſeite den Gruß des heißeſten Dankes zu entbieten und die Verſicherung, daß wir uns auf Gedeih und Verderb mit ihnen verbunden fühlen. Ihnen wie uns ſoll der Feiertag der Republik zu einem Tage des tröſtlichen und aufrichtenden Bewußtſeins werden, daß unſer innerlich geſundes und arbeitsfreudiges deutſches Volk von ähnlich ſchweren Schickſals⸗ ſchlägen ſich immer wieder erholt und den Weg zu neuem Aufſtieg gefunden hat. Wie in jenen früheren ſchweren Zeiten, ſo möge das deutſche Volk auch heute ſich ſeiner nationalen Würde bewußt bleiben und ſich daran erinnern, daß es ſich ſelbſt entehrt, indem es ſeine ſelbſtgewählte Staatsform läſtert und die führenden Männer des neuen Deutſchland perſönlich herabwürdigt! Im Anſchluß an die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen erhob ſich die Verſammlung und ſang unter Orgel⸗ begleitung das Deutſchlandlied, mit deſſen machtvoll erklingenden Akkorden die Verfaſſungsfeier der Stadt Mannheim einen der Würde und der Bedeutung des Tages entſprechenden ſtimmungsvollen Aus⸗ proteſt des Gaſtwirtsgewerbes gegen die Steuer Am Freitag nachmittag hielten die Inhaber und Leiter der eee, eene, Betriebe und verwandten Berufe im dicht⸗ eſetzten„Großen Mayerhof“ eine Proteſtverſammlung ab, die ſich mit der dem Bürgercusſchuß zur Beſchlußfaſſung vorliegen⸗ den Steuerordnung befaßte. Sto. Knodel, der das einleitende Referat erſtattete, führte u. a. aus, daß es angeſichts der ſchlechten finanziellen Lage der Städte begreiflich erſcheine, wenn ſie derartigen Geldquellen greifen würden. Die Gaſtwirte wollten ihrer Pflicht als ordnunghaltende Staatsbürger genügen und an Opfern tragen, was ſie tragen könnten, aber man dürfe ihnen doch nicht ihre Exiſtenz untergraben. Sie wehrten ſich gegen eine ein⸗ ſeitige Belaſtung und verlangten gerechte Verteilung der Steuern. Eine Milderung des Geſetzes müßte erſtrebt werden. Wenn ſich die Verhältniſſe ſo weiter entwickelten, dann wären in ein paar Wochen, günſtigenfalls in wenigen Monaten, der größte Teil der Gaſtſtätten verſchwunden. Herr Stockheim vom Verein der Wein⸗ und Spirituoſenhändler ergänzte die Ausführungen des Re⸗ ferenten. Er wandte ſich vor allem gegen die rückwirkende Kraft, die dieſe neu zu erlaſſende Steuer haben ſoll, gab der Erwartung Ausdruck, daß man bei der Beratung der Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dieſer Steuer wenigſtens die Fachleute hören würde. Der Oberbürgermeiſter habe wohl Zeit gehabt, mit anderen aus⸗ märtigen Stadtverwaltungen über dieſe Steuer zu ſprechen, für die Vertreter der in Betracht kmmenden Organiſationen aber ſei er nicht erreichbar geweſen. Bezirksrat und Stadtverordneter Mofes betonte die Not⸗ wendigkeit der Erhebung derartiger Steuern, die vom Reich vor⸗ geſchrieben ſeien. Der Stadtrat habe an dem erſten Entwurf man⸗ hes gebeſſert, insbeſondere habe er dafür geſorgt, daß Wirte und Kleinhändler als Verbraucher angeſehen werden und ſomit die ganze Verwaltungslaſt auf die Großhändler und Lieferanten falle. Der Sekretär der Angeſtellten des Gaſtwirtsgewerbes ſtellte ſich hinter die Forderungen der Gaſtwirte. n der weiteren Ausſprache wandte ſich der Verſammlungs⸗ leiter, Bezirksrat Werner, dagegen, daß die Stadt angeſichts der Wohnungsnot und der Anwendung des Bedürfnisnachweiſes für alle Neukonzeſſionjerungen ein ſtadteigenes Gebäude, nämlich das ſog. Milchgütchen im Schloßgarten, als Vereinshaus mit Wirt⸗ ſchaftsbetrieb verpachtet habe. Die Verſammlung ſchloß mit der ein⸗ ſtimmigen Annahme nachſtehender Entſchlie Bung: Enkſchließung: „Die am 10. Auguſt im„Großen Mayerhof“ in Mannheim kagende Proteſtverſammlung der Gaſtwirtevereinigung, der Vertreter der Vereinigung ſelbſtändiger Konditoren, des Vereins der Kolonial⸗ warenhändler, des Vereins der Feinkoſthändler und des Vereins der Flaſchenbierhändler in Mannheim lehnt die Art und dem Zeit⸗ punkt der Einführung der ſtädtiſchen Getränke⸗ ſteuereinmütig ab. Bei der notoriſchen Finanznot der Städte ſind wir davon überzeugt, daß dieſe die ihnen vom Reich zugeſtan⸗ denen Quellen reſtlos ausnützen werden. Wir halten aber die Er⸗ faſſung der Getränke zur Steuer bei der Abgabe an das Publikum wegen der ungeheuren Arbeitsbelaſtung, die die Gaſtwirte und die in Frage kommenden fonſtigen Geſchäfte dadurch erfahren, als un⸗ durchführbar, da dieſe durch Steuererklärungen u. dergl. ſo wie ſo ſchon ſo überlaſtet, daß ſie kaum noch in der Lage ſind, ihre ſonſtigen geſchäftlichen Angelegenheiten zu regeln. Außerdem iſt das Ergebnis der Steuern durch die erforderliche Anſtellung von Kontrollbeamten uſw. ſehr in Frage geſtellt, da durch die ent⸗ ſtehenden Koſten die Einnahmen faſt vollſtändig auf⸗ gezehrt würden. Ferner würde durch die Art dieſer Erhebung der Steuerhinterziehung Tür und Tor geöffnet, wodurch das finanzielle Ergebnis ebenfalls ſehr in Frage geſtellt würde. Wir fordern, daß die beim Er zeuger bezw. Ein⸗ bringer, wie das auch in Karlsruhe der Fall iſt, erhoben wird. Betr. des Termins der Einführung der Steuer lehnen wir eine rückwirkende Erhebung der Steuer mit aller Entſchiedenheit ab. Es iſt ein Unding, von den Geſchäftsinhabern die Steuer rück⸗ wirkend zu verlangen, da abſolut keine Möglichkeit geboten ſt, dieſe von den Abnehmern, von denen doch logiſcherweiſe die Steuer ge⸗ tragen werden muß, hereinzuholen. Die rückwirkende Erhebung der Steuer würde für die meiſten Geſchäfte den Ruin bedeuten. Wir verwahren uns mit aller Entſchiedenheit dagegen, daß Mann⸗ ſheim auch hierin wieder eine Sonderſteltung gegenüber an⸗ deren Städten einnimmt, die, ſoweit dort die Steuer bereits be⸗ ſchloſſen iſt, dieſe erſt am 1. Oktober ds. Js. einführen. Was dort recht iſt, muß für Mannheim billig ſein. Sodann erſuchen wir, daß die Steuerſätze nicht bis zur Höchſtgrenze feſtgelegt werden und fordern vor allen Dingen. daß das Bier, als Volksgetränk, nicht höher als mit 3 Prozent belaſtet wird. Wir hoffen, daß unſern berechtigten Wünſchen Gehör geſchenkt wird, und daß in Zukunft bei derartigen Fragen, insbeſondere auch bei Beratung der Ausfüh⸗ Aümmunge au n beſon de Vereinbarungen erleichtert n berußen mif dundesgt rungsbeſtimmungen, die in Frage kommenden Gewerbe gehört Wweden: —4 . aus innerer und äußerer Bedrängnis geboren, wandelte auch in den g Stellungnahme der Rathausfraktion der Deutſchen Volkspartei zu der Vorlage Die Rathausfraktion der Deutſchen Volkspartei hat nach Be⸗ ratung der ſtadträtlichen Vorlage beſchloſſen, folgenden Er⸗ gänzungsantrag einzureichen:„§S 9 wird als Härteaus⸗ leich für alle Mannheimer Steuerpflichtigen für die Zeit vom J. Juli bis 14. Auguſt angewandt auf alle für dieſe Zeit entſtandenen Steuerforderungen.“ Verfaſſungstag und Sonntag Während in andern deutſchen Bundesſtaaten chriſtliche Haupt⸗ ſeiertage abgeſchafft wurden, haben wir in Baden einen weltlichen Feiertag erhalten. Es iſt der Verfaſſungsfeiertag, der zugleich dem Gedenken der beſetzten Gebietsteile gewidmet war. Die Idee, die dem 11. zugrunde lag, iſt edel nd gut. Aber hierzu einen beſonderen Gedenkfeiertag zu ſchaffen, war nicht erforderlich. Kein Deutſcher vergißt die Demütigungen, die das Reich erdulden muß. kein Deutſcher kann vergeſſen die Mißhandlungen und Auswei⸗ ſungen braver treuer Beamten. Die Saat, die die Feinde aus⸗ ſäen, wird aufgehen und zum fürchterlichen Rächer werden. Der neue Feiertag fand nicht überall Anklang. In den⸗ Jenzwerken wurde gearbeitet. Auch in einem andern Großbetrieb herrſchie große Neigung hierzu. Es iſt dies begreiflich, denn bei der gegen⸗ wärtigen Teuerung iſt der Ausfall eines Tagesverdienſtes für das Haushaltungsbudget recht einſchneidend. Auch in weiten Kreiſen der Bürgerſchaft konnte man ſich für den neuen Feiertag nicht ſo recht begeiſtern. Im übrigen wurde der Verfaſſungstag ſehr ſtark zu Ausflügen benützt. Der Bahnverkehr war ſchon am Samstag früh ſehr rege und ſtellte außerordentlich hohe Anforderungen an das Bahnper⸗ ſonal. Abends wiederholte ſich der gleiche Andrang zur Schloß⸗ beleuchtung nach Heidelberg. Um 7 Uhr war die Bahn⸗ hofshalle ſo dicht mit Menſchen gefünt, daß man ſich nur mit Mühe durch das Menſchenlabyrinth hindurcharbeiten konnte. In Heidel⸗ berg wimmelte es von Mannheimern. Die Schloßbeleuchtung war diesmal nach einſtimmigem Urteil von einzigartigem Reiz. Obwohl Sonderzüge eingelegt waren, ſo gab es bei dem Anſturm die Züge doch das übliche lebensgefährliche Gedränge auf den Haupt⸗ bahnhof in Heidelberg. Der Rieſenverkehr wickeſte ſich aber er⸗ freulicher Weiſe glatt und ohne Unfall ab. Wer in Mannheim blieb, dem fehlte es auch nicht an Unter⸗ haltung. In den großen Gartenreſtaurants waren Kon⸗; zerte. Im Friedrichspark gabs zur Feier des Verfaſſungs⸗ kages eine bengaliſche Beleuchtung, die die Erinnerungen an glücklichere Zeiten wachrief. Gegen 10 Uhr abends erſtrahlſte die Sternwarte wie verſchiedene Weiherpartien in rotem Licht. mührend ein Hornquartett Mendelsſohn's„Wer hat dich, du ſchöner Wald, und Mozarts„Gondellied“ in die ſtille Nacht ließ. Kapellmeiſter Becker hatte ein gediegenes Programm für den Abend zuſammengeſtellt und Kompoſitionen von Meyerbeet. Bach, Strauß, Flotow u. a. m. zum Vortrag 288 8 Befon⸗ deren Anklang fand Wagners Finale„Kriegsmarſch und Schlachden⸗ hymne aus Rienzi“ wie die Romanze von Kahnt und die Mefodien aus der Operette„Die Vogelhändler“ von Zeller. Wie am Verfaſſungstage, ſo herrſchte auch am geſtri Somn⸗ tag ein lebhafter Touriſten⸗ und Naturfreundeverkehr. beiden Tagen war ein ideales Wetter, das den Großſtädtler mit aller Macht aus dem ſteinernen Häuſermeer hinaus ins Freie kockte Die Hitze erfuhr eine angenehme Abkühlung durch recht wohl⸗ tuend empfundene erfriſchende nordöſtliche Luftſtrömungen. uf dem Lande wurde das ſchöne Wetter der beiden Tage vielfach zu Erntearbeiten benutzt. Leider gingen die Tage nicht ohne Unglücks⸗ fälle vorüber, da beim Baden im freien Strom einige Per⸗ ſonen ertranken. ch. *Neue Milchpreiserhöhung. Das Liter Vollmilch koſtet von heute ab für die laufende Woche 54 000 M.(gegen 25 600 M. in der Vorwoche). * Kranzniederlegung. Am geſtrigen Todestage des Oberbürger⸗ meiſters Martin wurde von der Stadtgemeinde ein Kranz am Grabe niedergelegt. ** Jur Anzeige gelangten in Heidelberg zwei Fettliefe⸗ ranten von Mannheim wegen Zurückhaltung von Fett und Preistreiberei. *Vorſicht beim Papierzählen! Ein Geſchäftsmann von hier hat einer gelegentlichen Kundin von auswärts in der Eile zwei 5 Millionenſcheine anſtatt 500 000 Mark⸗Scheine n und auf dieſe Weiſe einen Verluſt von 9 Millionen Mark erlitten. Da der Fall ſchon mehrere Tage zurückliegt und die Frau das Geſd nicht zurückgebracht hat, werden die Millionen wahrſcheinlich ver⸗ loren ſein. *JIunehmende Jahrraddiebflähle. Nach dem heute 3 5 Tagen wiederum große Entwendet wurden am 1. Aug. Polizeibericht kommen in den letzten Zahl von Fahrraddiebſtählen vor. aus dem Hausflur des Hauſes Neckarauerſtraße Nr. 50 ein Herren⸗ rad, Marke Mars; im Städt. Ae ein Herrenfahrrad und aus einem Lagerraum D 5, 4 ein„Dixi“⸗Fahrrad; am 4. Auguſt aus dem Hausflur des Hauſes N 2, 11 ein Herrenrad Marke Triumph und aus dem Hofe des Hauſes Bellenſtraße Nr. 27 ein Herrenrad, Marke„Görke“; am 6. Aug. aus dem Hauptportal des Allgem. Krankenhauſes ein Herrenrad, Marke„Kaiſer“; am 7. Aug. im Hauſe Otto Beckſtraße Nr. 36 ein Damenrad, Marke Badena und aus dem Hauſe O 3, 1 ein Herrenrad, Marke„Wanderer *Jahrgelderſtartung im Bahnverkehr. Es dürfte nicht allge⸗ mein bekannt ſein, daß Fahrgelderſtattungsanträge für nicht oder nur teilweiſe benützte Fahrkarten auch bei den größeren Stationen mündlich angebracht werden können. Dieſe leiten die Anträge, ſo⸗ weit ſie nicht ſelbſt zur ſofortigen Auszahlung des Erſta betrages zuſtändig ſind, an die zuſtändige Dienſtſtelle weiter. In den meiſten Fällen wird die Auszahlung ſofort durch die Stationen erfolgen können. Durch dieſes Verfahren läßt ſich an Schreibwerk Zeit und Geld erſparen. *Auch die Poſt hat kein Geld. Poſtanweiſungen können wegen Mangel an Zahlungsmitteln jetzt oft Tage lang nicht ausgezahlt wer⸗ den. Beſonders aus Bade⸗ und Luftkurorten mehren ſich die Klagen hierüber. Die ſteigenden Preiſe verſetzten die Fremden ſchneller als ſie erwarten konnten in die Notwendigkeit, Geld ſich nachſchicken zu laſſen. Die Empfänger klagen beſonders auch darüber, daß ſie nicht davon in Kenntnis geſetzt werden, wenn ſpäter Geld zur Auszahlung eingegangen iſt. Der Reichspoſtminiſter hat deshalb die Poſtanſtalten auf die Beſtimmungen hingewieſen, die dieſen Uebelſtänden nach Kräften abhelfen ſollen. Aus dem LCande )(Heidelberg, 12. Aug. Hier ereignete ſich auf der Landſtraße nach Rohrbach ein ſchwerer Radfahrerunfall. Der 47 Jahre alte Tünchermeiſter Gieſer aus Kirchheim fuhr mit ſeinem Sohn auf der genannten Straße, als ihnen ein junger Mann ebenfalls zu Rad entgegenfuhr der Gieſer Kebr heftig anfuhr. Gieſer ſtürzte und fiel dabei ſo heftig mit dem Kopf auf die Straße. daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt und ſofort tot war. Der Schuldige konnte, trozdem der Sohn über ihn herfiel und ihn in der Aufregung ver⸗ —.— ſich nachher ſchnell auf ſeinem Fahrrad unerkannt ent⸗ ernen. )( Donqaueſchingen, 12. Aug. Zugmeiſter Cyrill Straub von Villingen geriet beim Ueberſchreiten der Gleiſe zwiſchen die Pfuffer zweier Güterwagen und wurde totgedrückt. Der Bedauerns⸗ werte hinterläßt eine Frau und 5 Kinder. ) Detzeln(Amt Waldshut), 12. Aug. Am letzten Freitag ver⸗ übten in der hieſigen Mühle einige Lausbuben einen gemeinen Schurkenſtreich. Während die Hausbewohner auf dem Felde waren, wurde der ſchönſten und ergiebigſten Kuh im Stalle das Euter abgeſchnitten. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. LNachbargebiete *Mainz, 10. Aug. Ein Invalide aus Mannheim kehrte in einer Wirtſchaft in der Mailandsgaſſe ein und machte für Getrände und Zigaretten eine Zeche von 110 000 M. Als er bezahlen ſollte, wurde er gegen die Wirtin ausfällig und entfernte ſich. Es gelang, den merkwürdigen Gaſt auf der Straße einzuholen und der Polizei zu übergeben. Bei ſeiner Viſitation ſtellte ſich heraus. daß er über einen ganz geringen Geldbetrag verfügte. 4. Seite. Nr. 367 Kommunale Chronik Bürgerausſchuß Weinheim Weinheim, 9. Aug. Der Bürgerausſchuß hielt geſtern abend unter Vorſitz von Bürgermeiſter Huegel eine breſtundlge Sitzung 85 Fe un 5 galt der Bereitſtellung der zur Fortführung des Gemeind 8 r⸗ forderlichen Mittel. Bürgermeiſter auf 10 Milliarden Mark berechnet. Gemeinderates auf einer ſofort fälligen Voraus um⸗ lage wurde angenommen Dieſe wurbe auf 2000 Mk. von 100 Mk. der für das Rechnungsjahr 1922 maßgebenden Gemeindeſteuerwerte feſtgeſetzt. Ferner wurde beſchloſſen, von den Abnehmern von Waſſer, Gas und Strom eine ſofort fällige Vorauszahlung in der Oöhe eines ungefähren Monatsbetrages der Rechnung zu erheben Dieſe Vorauszahlungen ſollen durch Nachzahlungen je nach der weiteren Geſtaltung der Geldverhältniſſe ergänzt werden. Dem An⸗ trage des Gemeinderats auf der Frauen⸗ arbeitsſchule des hieſigen Frauenvereins durch die Stadtge⸗ meinde und Erwerb des Schulgebäudes nebſt Einrichtung und Gar⸗ ten ſowie dem Antrage auf Gewährung von Beihilfen an die beiden Kinderſchulen des Hausfrauenvereins wurde mit allen Stimmen zu⸗ geſtimmt. Schließlich wurde ein auf zeitgemäße Entſchädigung der Gemeinderäte gerichteter Antrag debattelos genehmigt. Kleine Mitteilungen Die Erhöhung der Mietpreiſe erfolgt auch in Köln im Verhältnis der Steigerung des Tarifſtundenlohnes der Maurer entſprechend dem Erlaß des preußiſchen Wohlfahrtsminiſters. Dem⸗ gemäß beträgt die Miete für den Monat Auguſt bei Wohn⸗ räumen das 741fache der Grundmiete gegenüber dem 161,8fachen im Juli; für gewerbl. Räume das 926fache der Grundmiete gegen⸗ über dem 201,8fachen im Juli. Bei beiden kommt hinzu das 290⸗ fache der Grundmiete als Betriebskoſtenvorſchuß. Im Durchſchnitt wird jeder für Auguſt das öfache der Julimiete zu bezahlen haben. Die Ga s⸗ und Strompreiſe haben in Mülheim(Ruhr) folgende Erhöhungen erfahren: vom 30. Jali bis 10. Auguſt Gas 9300., Lichtſtrom 18 700., Kraftſtrom 12 100., vom 11. bis 20. Auguſt für Gas 10 700., Lichtſtram 21 500 Mark, Kraftſtrom 19000.; vom 21. Auguſt ab für Gas 12 000 Mark, Lichtſtrom 24 200., Kraftſtrom 15 700 M. In Barmen wurde der Zuſchlag zur Grundmiete für nicht umlegbare Betriebskoſten einſchließlich Verwaltungskoſten auf 12 000 Proz. für laufende Inſtandſetzungsgrbeiten auf 39 000 Proz. erhöht. Der erſtere Satz erhöht ſich für rein geſchäftliche und Bürohäuſer auf 18 000 Proz., letzterer für gewerbliche Räume auf 40 000 Proz. Die neuen Sätze traten ab 1. Auguſt in Kraft. In Hamburg betragen ſeit 9. ds. die Preiſe für Einzek⸗ fahrten auf der Hoch⸗ und Straßenbahn 15 000., 20 00)0 M. und 25 000 M. Wochenkarten koſten 180 000 M. Neues aus aller Welt — Porzellaumünzen. Die Stadt Waiblingen hat eine in⸗ tereſſante Serie von Porzellanmünzen herausgegeben. Die geſchmack⸗ vollen Münzen ſind der Vorderſeite mit einem Bild Kaiſer Friedrich Barbaroſſas geſchmückt und erinnern ſo wirkungsvoll an die große Vergangenheit der alten Hohenſtaufenſtadt. Die Rückſeite der Münzen weiſt heraldiſchen Schmuck in Schriftenumrahmung auf, zwei Wappenſchilde der Hohenſtaufen, eingefaßt von dem bedeutungs⸗ vollen mittelalterlichen Schlachtruf: Hie Welf, hie Waiblingen! Die künſtleriſch gediegen modellierten Münzen kamen in drei Ausgaben heraus: in elfenbeinweißer, rötlicher und ſchwarzer Porzellanmaſſe hergeſtellt. In der Sammlerwelt wird die intereſſante Münzſerie ſich gewiß ſtarker Beachtung erfreuen. Herſteller ſind die Württem⸗ bergiſchen Majolikawerke Gaildorf. — Jugendlicher Zuch häusler. Der 21jährige Drogiſt Emil Böck, weſcher zweimal verſuchte. Vater, Mutter und Schweſter zu er⸗ morden, einmal durch Vergiftung mit Morphium, das anderemal durch Erdroſſelung, und ſpäter im Unterſuchungsgefängnis einem Mitgefangenen 2 Millionen Mark verſprochen hatte, damit dieſer ſeine Eltern ermorde, wurde vom Volksgericht Augsburg unter Berückſichtigung ſeiner Jugend zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. 5 — Milliardenbeute bei einem Hokeldiebſtahl. Ein noch rätſel⸗ hafter Diebſtahl wurde in einem Berliner großen Hotel verübt. Dort wurden zwei Amerikanerinnen, einer Frau Silechnik und einer Schauſpielerin Jette Block, die beide aus Newyork gekommen ſind, eine goldene Damenuhr mit einem Brillanten von—4 Karat, eine Platinkette mit Anhänger und drei Brillanten, ein langer Alaska Seal Damenmantel, ein Damenpelzmantel, Seal mit Biberkragen, mehrere farbige Koſtüme und Abendkleider im Werte von 2900 Doll., nach dem jetzigen Stande alſo ungefähr 9 Milliarden geſtohlen. — Max Sindners Hochzeit. Einer der beliebteſten Filmſchau⸗ ſpieler, wenigſtens vor dem Kriege, war in Luſtſpielen der Franzoſe Max Lindner. In hunderten und aberhunderten von Films wurde er in den tollſten Liebes⸗ und Entführungsſzenen bewundert und nun hat er wohl aus der Macht der Gewohnheit heraus ein Mädchen„richtiggehend“ geheiratet, das er im letzten Winter ent⸗ führt hatte. Das Mädchen iſt die Tochter eines höheren Beamten, namens Jeanne Helene Marguerite Peters, das nach der Auffindung von den Behörden ihren Eltern wieder gegeben wurde und nun ihrem Entführer angetraut ward. — Ein engliſches Geſetz zum Schutz abgerichteter Tiere. Kurz vor Parlamentsſchluß hat die engliſche Volksvertretung ein ſonder⸗ bares Geſetz beſchloßen. mit einem noch ſonderbareren Zuſatz⸗ antrag. Das Geſetz handell vom Schutz für die abgerichteten Tiere. Es werden ſtrenge Strafen gegen jene verhängt, welche b3 an dem Leben dieſer Tiere vergreifen. Der Kreis der iſche⸗ 5 engliſchen Parlaments iſt ſehr weit gezogen und auch Fi ch e, ſelbſt Schlangen erfreuen ſich jetzt einer geſetzlichen Sicherheit, wenn ſie nur kluge und abgerichtete Tiere ſind. Nur eine einzige Ausnahme iſt gemacht worden. Der Abgeordnete Walte de Frece hat nämlich einen Zuſatzantrag geſtellt, der dahin geht: Die Flöhe werden unter keiner Bedingung unter die geſchützten Tiere ein⸗ gereiht, mögen ſie auch noch 12 0 gelehrt und gut abgerichtet ſein. Das engliſche Parlament dieſen wichtigen ZJuſatzantrag zum Be⸗ ſchluß erhoben. — Ein Gipfelpunkt der okkultiſtiſchen Mode. Aufſehen erregt in den Vereinigten Staaten die ganz tolle Geſchichte der Miß Mur⸗ riel Mac Cormick, der Enkelin des bekannten Milliardärs Rocck e⸗ feller. Die junge Dame hatte ſchon lange Zeit Newyork durch ihre Extravaganzen und durch ihre Launen erſtaunt; niemandem war es bisher gelungen, ihr Herz und ihre Dollars zu erobern. Jetzt hat ſie endlich ihren Auserwählten gefunden. Und zwar hat ſie ihre Gunſt einem Toten geſchenkt. Der glückliche Geſtorbene iſt der Sohn eines reichen Kaufmannes aus Chicago, M. Mac Kinlock, welcher während des Krieges in Frankreich fiel. Im Verein mit der Mutter des Verſtorbenen hat Miß Mac Cormick den Geiſt des Jünglings heraufbeſchworen und lange Unterredungen mit ihm ge⸗ pflogen. Jetzt erklärt ſie, daß ſie ſich verlobt haben. Jede Nacht degibt ſich die Braut zum glänzenden Grabmal von Lake⸗Foreſt in welchem ſich die Aſche des Helden befindet, und tritt mit ihm in Ver⸗ bt ndung. — weiblicher Au⸗Alux-⸗Alan. Der amerikaniſche Orden Ku⸗ Klux⸗Klan, der alles, was nich amerikaniſch und katholiſch iſt, ver⸗ folgt, hat ſich nach einer neuen Seite entwickelt. Seit kurzem iſt er durch eine weibliche worden, die ſig allerdings einen Namen beigelegt hat. Sie nennt ſi Kamelia⸗Klan, ein Name, der unſeren Ohren etwas anzüglich klingt. Der Ku⸗Klux⸗Klan und ſeine efolgſchaft ſind übrigens in der letzten Zeit wieder mit der Behörde in Konflikt geraten. Sie hatten ſich kürzlich als Verein der Behörde angemeldet, um nicht unter die— 85 mmungen zu fallen, die für die geheimen Geſell⸗ ſchaften gelten. r Staatsanwalt in Rewyork behauptet aber, daß ihre Anmeldung auf harmloſe Statuten vorgenommen habe, wäh⸗ — ſie tatſächlich für ihre Geheimorganiſation ganz andere Regeln beſitzt. Er hat deshalb ſetzt einen Feldzug debese m Klan unternom · men mit der Abſicht, das wirkliche Milgliederverzeichnis und die kat⸗ föchlichen Ordensregeln herauszubekommen. Ob ihm das gelingen wird, iſt allerdings nach den vieten ſchlechten Erfahrungen, die die Obrioteit mit dem Ku⸗Klur⸗Klan gemacht hat, ſehr fraglich. Die jährlichen Ausgaben werden vom Der Antrag des Mannheimer General ·Auzeiger(Mittag⸗Ausgabe) ——— ee e eeee del und In Die Zeichnung auf die Wwertbeständige Anleihe des Deut- schen Reiches nimmt am 15. August ihren Anfang. Im Anzeigenteil dieser Nummer werden die Bedingungen für die Zeichzung bekanntgegeben. Danach lauten die Stücke so- wohl auf Dollar als auch auf Mark, und zwar werden Stücke von 1 Dollar bis zu 1000 Dollar ausgefertigt. Die großen Stücke von 1000 Dollar bis zu 10 Dollar ein- schließlich tragen 6 Prozent Zinsen, die jährlich zahlbar sind. Die Stücke von 5 Dollar abwärts werden ohne Zins- scheine ausgefertigt. Sie werden im Jahre 1935 zu 170 Prozent, also mit einem Aufschlage von 70 Prozent, zurück- gezahlt, die groben Stücke hingegen nur zum Nennwerte, d. h. zu 100 Prozent. Ein Anleihestück über 10 Dollar würde also im Jahre 1935 mit dem Gegenwert von 10 Dollar, be- rechnet nach dem New Lorker Wechselkurse, zahlbar sein; ein Stück über 1 Dollar mit einem Gegenwert von 1,70 Dollar. Um den Zinsenbedarf für eine Anleihe bis zu 500 Millionen Gold zu decken, sieht eine von der Reichs- regierung den gesetzgebenden Körperschaften vorgelegter Gesetzentwurf die Ermächtigung für die Reichsregierung vor, Zuschläge zur Vermögenssteuer zu erheben. Zur beson- deren Sicherung der Kapitalrückzahlung ermächtigt der Gesetzentwurf die Reichsregierung, die einzelnen Vermögens- steuerpflichtigen nach dem Verhältnis ihres steuerbaren Ver- mögens zur Aufbringung des Kapitalbedarfs heranzuziehen. Demnach sind Zinsen und Kapitalrückzahlung der Anleihe durch die Gesamtheit der deutschen Privatvermögen sicher- gestellt. Die Anleihe ist zudem mit besonderen steuerlichen Vorzügen ausgestattet: Selbstgezeichnete Anleihe ist von der Erbschaftssteuer frei; auf Umsätze in der Anleihe ist keine Börsenumsatzsteuer zu entrichten. Die Einzahlung auf die neue Anleihe kann in hoch- wertigen Devisen, in Dollarschatzanweisungen oder in Mark (auf Grund des New Vorker Wechselkurses) vorgenommen werden. Erfolgt sie in Devisen oder Dollarschatzanweisungen, so beträgt der Zeichnungskurs bis auf weiteres 95 Prozent, erfolgt sie in Mark, 100 Prozent. Eine Erhöhung des Zeich- nungspreises bleibt vorbehalten. Tebchnungsstelle ist die Reichsbank, ferner fungiert eine große Anzahl von Banken, Bankfirmen und sonstigen Geld- instituten als Annahmestellen für die Zeichnung. Es kann aber der Zeichner auch jede andere nicht als Annahmestelle destellte Bank oder Bankfirma mit der Zeichnung beauf- tragen. Ausgabe der Stücke und steuerliche Bevorzugung der Goldanleihe Nach dem Stande der gesetzgeberischen Arbeiten darf erwarlet werden, daß das Gesetz über die Sicherung und die steuerliche Behandlung der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reiches schon in den allernächsten Tagen durch den Reichstag verabschiedet wird. Unter dieser Voraus- setzung wird es möglich sein, mit der Ausgabe der Stücke der neuen Anleihe, insbesondere der kleinen, nicht mit Zins- scheinen versehenen Stücke, noch erheblich vor dem in dem Prospekt in Aussicht genommenen Zeitpunkie zu beginnen. Wie wir ferner erfahren, sollen nach den Beschlüssen des Steuerausschusses des Reichstages neben den selbstgezeich- neten Anleihestücken auch dieſenigen von der Erbschafts- steuer befreit werden, die in den ersten Jahren seit Beginn der Zeichnungsfrist erworben sind. Zur Erhöhung der Kohlenpreise Den bereits mitgeteilten Beschlüssen der Organe der Kohlenwirtschaft entsprechend, stellen sich die neuen Kohlen- dhreise wie folgt: Ncheinisck- Westfälische Fettförderkohle 3 267 000 /, Mitteldeutsche und Ostelbische Braunkohlen- Briketts 11 638 000„, Ostelbische Rohkohle 349 000&, Mittel- deutsche Rohkohle 3 664 000, Niederschlesischer Gießerei- RKoks 34 799 000, Niederschlesischer Preßkoks 34 768 000 4, Oberschlesische Stückkohle 1 922 000 4, Oberschlesischer Stückkoks 30 513 000, alles in Tonnen, giltig ab 9. August. Umsatzsteuerausfuhrkurse für Juli 1923 Die Umsatzsteuerausfuhrkurse der an der Berliner Börse amtlich notierten ausländischen Zahlungsmittel für den Monat Juli 1923 sind vom Reichsfinanzminister wie folgt festgesetzt worden: 1 Lewa; Danemark: 1 Krone= 58 000; England: 1 Pfd. Sterling 1 515 000; Einnland: 1 finn. Mark 9000; Frankreich: 1 Frank= 19 000; Holland: 1 holländ. Gulden = 130 000; Italien: 1 Lire= 14000; Jugoslawien: 1 Dinar = 4 Kronen 3500; Norwegen: 1 Krone= 54 000; Deutsch- österreich: 100 Kronen 480; Portugal: 1 Eskudo= 15 000; Rumänien: 1 Lei= 1700; Schweden: 1 Krone= 88 000; Schweiz: 1 Frank= 58 000; Spanien: 1 Peseta= 47 000; Tschechoslowakei: 1 Krone= 10 000; Ungarn: 1 Krone; Japan: 1 Ven= 174 000; Argentinien: 1 Papierpeso 113 000; Brasilien: 1 Milreis 35 000. Vereinigte Staaten: 1 Dollar = 331 000.— Die Festsetzung der übrigen Kurse erfolgt Mitte dieses Monats. Albatros-Werke.-., Berlin. Die Gesellschaft, die vor einiger Zeit unter Uebernahme des Johannisthaler Fabri- kationsbetriebes der Albatros G. m. b. H. mit 40 Millionen& errichtet worden ist, hat in ihrer.-V. u. a. zwecks Er- 8 des Betriebes die Erhöhung des Grund- kapitals um 20 Millionen Stammaktien beschlossen. Diese neuen Aktien werden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Akionäre von einem Konsortium, bestehend aus der Darmstader und Nationalbank Kommanditgesell- schaft auf Aktien und der Bank für Landwirtschaft Akien- gesellschaft, zwecks Verwertung im Interesse der Gesell- schaft übernommen. Neu in den Aufsichtsrat wurde Bank- direktor Nadolny von der Darmstädter und Nationalbank ewählt. .-G. für Montanindustrie in Berlin. Die.-V. nehmigte die Dividende von 100 Prozent sowie die Ausga von Mill. Stamm- und 5 Mill. 4 Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht. Von, den Stammaktien werden 20 Mill.&K:1 zu 5000 Prozent angeboten. Die Vorzugs- aktien werden mit einer 3 Sperrfris: ciner Gruppe zu 2000 Prozent übergeben. Der Kurs der Aktien der.-G. kür Montanindustrie habe nach Mitteilung des Vorsitzenden in den letzten Wochen nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Wert des Unternehmens tanden, der war auch gut sel, jedoch an den Kurswert der Aktien nicht herankomme. Eine gewisse Korrektur des Kurses sei indes bereits ein- etreten. Gruschwits Textilwerke.-., Neusalz, Oder. In der .-V. wurde die Dividende auf 140 Prozent festgesetzt. Die Auszahlung der Dividende kann nach Wahl des Aktio- närs in der Weise erfolgen, daſ aus tbeständigen An- lagen der Gesellschaft gegen 75 Gewinnantei ne, die binnen einer noch bekanntzugebenden Frist eingereicht werden müssen, eine 5 Dollar-Schatzanweisung ausgehändigt wird. X Von der Düsseldorf Börse, 8. Aug. Fränkische Türen- und Möbelfabrik in Hardheim(Baden) 550 000 G. 650 000.; Schneider u. Co. in Heidelbg.-Kirchheim 475 000 G. 575 000.; Greifwerke.-G. vorm. Peter Kohl in Mannheim-Neckarau 1100 000 G. 1 400 000 B. Belgien: 1 Frank= 16 000; Bulgarien: 2 * Milliardengründung im V Mitwirkung der Oder-Rhein-Versicherungs-.-G. in Montag. den 13. Auguft—— strie rsicherungs-Gewerbe. Unter Breslal e wurde in Beelin die Garantie- und Räckversiei rungsbank-.-G. mit einem voll eingezahlten von 1 Milliarde und einem Organisationsfonds Millionen& gegründet. *Versicherungs- Neugründungen. Elberfeld-Münchener Versicherungs- richtete der Ritzau- Konzern in München mit dem Elberfeld eine neue Tochtergesellschaft. Transportversicherung im In- und Auslande, sowie Rückversicherung. Das Grundkapital beträgt 500 Auf das Kapita 5 18311 ds. 55 30 Prozent zur Bildung eines Stamm, einem Grundkapital von 10 Mill., eingeteilt in Unter dem Kap von 500 Namen er⸗ Sitze 1 Diese betreit 10 it⸗ Mill. 15 10 sind 25 Prozent bar eingezahlt, 5 — 0 aktien zu je 10000, die zum Kurse von 110 Prozenl 1 den Gründern übernommen wurden, ist in Nürnberg „Lloyd“ Versicherungs-Bank-G. neu Worden. Gegenstand ist Transportversicherung Tehtet rrichle 10 all nicht aufsichfspflichtigen Branchen, sowie Rückversicherg in allen Sachbranchen. e Pynamit-.-G, vorm. Altred Nobel u. Oo, Hambz Der Gang der Geschäfte und die Beschäftigung sin d ane einer Börsenkundmachung auch für die ersten 5 Monate Iaufenden Geschäftsjahres als günstig zu bezeichnen, 80 gten sich mit dem durch die jetzigen Zeitverhältnisse bedin ghte Vorbehalt eine angemessene Dividende auch auf da Aktienkapit-! erhoffen lasse. „Schuhpreise. oxcalf Ra .70, Roßchevreaux.65 bzw..78 bzw..30. JZur Frag. des Baumwollstandards. Nach einer Die Zentralkommission des kabrikantenverbandes setzte am 8. August folgende in Dollar feten Umrechnung in 4) für Herrenstiefel men Ia.10, Rahmen IIa.15, durchgens 8 erh ul⸗ Pre 1 fesl bt la Mel. intel dung des New Lork Herald aus Washington hat die Hgg- nationale Baumwollkonferenz sich einmütig dahin vers 1 zniglen digt, daß die offiziellen Baumwollstandards der Vereinisteg Staaten mit leichten Abänderungen für vier Qualitäten Jet. die amerikanischen Qualitäatsbezeichnungen eingefüh den sollen. Der Beschluß werde am 4. August 1924 in treten. Kral „Amerikas Kohlenreserven. Nach Maßgabe des ee en Verbrauchs, 586 000 000 Tons pro Jahr, werder die bis bekannten Kohlenreserven der Staaten Zeitraum von 6033 Jahren ausreichen für 4 05 ei einem Umfan Reserve an Braunkohle, bituminöser und Anthrazitko lleben insgesamt 3 535 3038 000 000 Tons. Diese Zahlen 800 nicht ein die erst kürzlich entdeckten großen Kohlenlage Alaska, die allein hinreichen, den Bedarf der Pazifiksta 951 auf ein Jahrtausend hinaus zu decken, ferner die noch n nicht vollständig erforschten Lager in Colera Mexiko, Arizona und den Rocky Mountains, end do, duch 5 U lich 1 ule⸗ nicht die tief liegenden Flöze, die zur Zeit noch nicht bbal⸗ bringend abgebaut werden können. methoden und Ausnutzung der Kohle überdies pro Ja Die Förderung der Vereinigten Staaten deckt rund die Hälfte des Weltbedarfs an Kohle. dürfte bald eine Verschiebun Durch kessere bis zu 600 Mill. Tons eingespart Wär! Ach wag vor sich gehen, da neue in Sibirien, Japan, China, Indien, Australien und Neucheref b wWer 118 ch er 11 entdeckt worden sind und hierdurch Amerika in abse Zeit wird entlastet werden können. Devisenmarkt Nec, Mannheimer Devisenmarkt, 13. Aug.(.30 vorrnce der Newyorker Parität ergeben sich kolgende 2000h New Tork 4000000, Schweiz 725000., Italien 168 000 Prag 117000. Tendenz noch unentwickelt. Kurse der Federal Reserve Bank, New-I tür Reparationslieterungen im teien Verkeht nach grankteich. Holland 1575000. London orb ———————ĩůbĩ5——ů̃˙—rð—’²44ꝓH˖ r— iE Da- 1 GadmarK 1 Goldmam Goldmam Gonden, tum iranzös.= beigische portugies. A— SHole 19023 Ffanken Franken Eeludos dadl pe— 30. 7. 4005 4042.926 250 146,252 023654 31.7.086 4,984 5,896 270 700,334 d Wochendurchschnittskurse: b. 4% 4%— 1004020881 0. 1 engl Piand ſi rz Frankenſi belg-Frank tum= Paplei-Mx. Papier-Mkk. Papier-Mie= Papier-Ml=F 21 1122577 f8 8 85 755 25 J1808 31..] 1136 303,6365786 818,182 68 280,C00 54 318,182 493 Wochendurchschnittskurse: f 7 815³⁴ b 28. 2 588 890 968 fe 707 877210 34 860.07 28 821.218s 25 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 11. Aug.(WS! Funkdlenst.(Machdruok verboten]. 11. Zuf. zus. 50⁰⁰ stand wt Kafto looe 10 75—.— Slektroiyt 14.25 14.25 Ored. Bal. Septhr..68—.— Tlan loko 39. 39—Zuokel Oentrt Ddezemb..4—.— Slei.62.62 Terpentin AArz 239—.— iak.12.12 Savanaah Mal 712—.— Elsen 25.50 25.50 f. Orl Gaum Iull.%—.— Weldbleoh.62.62 Welzen rot Baumw. loe% 2 28 25.25 SohmalzZ w. 11.55 11 65 Hart sokO Aupuet 23 90 24.75] Talg.—.Laie ſek0 28.0 24 75[ Baumwsats. 50.90 Wehl niear. Pr Okiober 23.— 23.95 optomb..86.77/[ böchst Pr, November 22.97 23.98 Fetrol. oases 15.0 16.4 Setrdfr. Engl. derember—.— 22.95 tanks.50.50 Kontinent Chlcago, 1. Aug.(a) Funkdlenet.(Maochdruck verboten) 9. 11. Woelrensept. 99.25 99.75 Roggen Dez. 67.285 64.25 Sohwelne „ Der. 102.85 103. 5 Soßmalr Ses. 10.88 10.75 leſoht ned. nals Sopt. 76.95 77.— 5 Oxkt. 10.80 10.90 höchst. 9 ber. 63 25 62. Fork—.——.— schw. niedr Hater Sept. 38.25 35.95 Nippen t..10.10 RBohst, „ Dr..25 87. Apsok niedr..75.25 Zut. Ohioago Boßgen Spt. 64.66 62. ee — —— — SSded 8ö ſ ni 85 böchet. 8 62.62 Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat Aug. f Wbein-Dene[7A[A i Uedar-Bedei G. 7 E Jel1.85.87.8g l. 241.22 Jl. 38 Maunteim.35.29.28 0 —— 1— 15—— 9*— Heilbronn Sad.—.%4.233.00 —2 1. 0 Mannheimer Wetterbericht v. 18. Rug. morgens 1252 ker daten 125 C Mide tas nachts 11070 e enne geſtern 22.80(. auf den am Nord z. heller. Wasserwürme des Rheius am 18. Aug · morgens 6 Uhtf- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Ma General⸗ Anzeiger, G. m. b. H. Mannbeim, E 8. 2. Direktion: Serdinand Henme— 85 Te 1 efredakteur: Kurt Tei Verantworklich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil. ſi. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fri 87 für Peiiek iderd Schönſeber, für Gerſct lnd Sponte Weln ge Handelsnachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen In Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. halt: vport dom Souniag. dtr. 18 ———?A— Maunheimer Generol-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Montag, den 13. Auguſt 1923 PDer SZor t. p o m on nk die ſonntägigen Fußballwettkämpfe 16 8 Beginn der neuen Spielzeit brachte gleich wieder Hochbe⸗ auf den J. L. Neckarau trat mit einer Fußballſportwoche die Funen. Am Donnerstag unterlag Tv. Weinheim:0, auch Niede rr Männerturner mußten am Samstag eine auer age einſtecken, aber im letzten Spiele mußten ſich die Neckar⸗ anem knappe Niederlage gefallen lasßen.:0 ſiegte Feuerbach. Mit ſenſationellen Ergebnis eröffnete V. f. R. die Spielzeit. ö waben Augsbur g, die erprobte bayeriſche Kampfmann⸗ J hatte de mit:1 Toren in Grund und Boden geſpielt. Wal d⸗ N. 7*.⸗Cl. Mühlbußg als Gegner und ſiegte mühelos:2. 125 141 Fürth hatte noch einen 2 Gegner. M..⸗Cl. 1908 unter⸗ Phöni den Bayern. Auch ein Lokaltreffen ſtand auf dem Programm. ſegte d und Sp.⸗G. 1907 waren die Gegner. Erwartungsgemäß der Kreismeiſter, allerdings ſehr knapp:0. Fin n Dresden ſtanden ſich die Ländermannſchaften von Ddeumland und Deutſchland gegenüber. Wiederum kämpfte ſür Polende Elf unglücklich und unterlag mit:2 Toxen. Dos utſchland ſchoß Leip⸗Dresden. S8. das Sportfeſt des v. ſ. K. Eine. f trez interne Veranſtaltung für die Mannheimer Leichtathtetit ſieen don Vereine veranſtaltete geſtern der B. f. R. zum Gedächenis und h Oppenheimers. Die Kämpfe nahmen einen glatten Verlauf den rachten teilweiſe erbitterte Kämpfe und gute bniſſe. In t eniorkämpfen dominierten die kampferprobten M..⸗G.⸗ 2. Die erzielten Zeiten ſind allerdings nicht„rekordmäßig“, da heine Leute nicht auszugeben brauchten. Ben A. ODppen⸗ füfte er Gedächtnispreis, der für die beſte Jugendleiſtung Fl it, errang B. f, R mit 400 Pumtten. Nachſtezend die Ge. Sel rgebniſſe: Beſte Zeit: 100 Meter: Kirchheimer, B. f. R. 11.9 or Neel 200 Meter: Losacker,.⸗B. 46 24.8 Sek.— 300 Meter: Sek el, V. f, R. 41.2 Sek.— 400 Meter: Bärmind, V. f. N. 58.4 4 mal 100 Meter⸗Staffel: V. f. R 49.2 Sek. 20⁰ B. f. R. T. VB. 1846 M... MN..-C. Phönix Dom 82 83 7 80 25 122 118 100 95 72 mqm 11 116 93 85 77 Stoſſen 108 95 82 90 88 G6f 2 2⁊ 70 70 32 46 4⁵ emtpunttzahl 708 7ü5 III—N Reusentoren: 100 Meter⸗Lauf: 1. Fritz. M..⸗S..9 Sek.; 2. 55 ann, M..⸗G. Bruſtbreite zurück; 3. Schramm, Phönix Jebbeer zurück: 4. Miltrötter..B. 40.— 800 Meter⸗Lauf. 1. El. M..⸗G..08 Sek.; 2. Sack, M..⸗G. 1 Meter zurück; 3. Mete M. Sp.⸗Cl. 5 Meter zurück; 4. Hotter, B. f. K.— 4 mal 100 442 SStofſel: 1. M. 7.(Wellenreuther, Apfel, Söwe, Neumann) 10 Mek. 2. Phönix(Grundhöfer, Schramm, Naber, Konrau) etwa 200 Mer Frrück: 3. N. Sp.⸗E. weiiere ö. Reter zurüd; 4 2 f..— döſer fter⸗Lauf: 1. Neumann, M...G. 88.7 Ser.; 2. Grund⸗ Lanre bnig 2 Meter zuruic:., Söwe, M..G. Meier zurüc: 4. 2. Nad, Phönix.— 200 Meter⸗Lauf: 1. Apfel, M..⸗G. 25 Sek.;: 1 AMeteenranher, M..⸗G. Bruſtbreite zurück; 3. Konrad, Phönig Lauf: 1 zurück; 4. Herrmann, Phönix 1 Meter zurück.— 400 Meter⸗ zarüg. Apfet, M..-G. 54 Sek.; 2. Löme, M..-G. 5 Meter 3 Baumeiſter, Phönig 1 Meter zurück; 4. Bergbold, M..C. A J D. 2 Manuheim— Schwaben Augsburg:1(121) Ecken 50 in Bon Ligamannſchaft des B. f. N. nahm geſtern für die kürzlich Lampf alpiele erlitzene:0rdiederlaae alänzende Repancze. Der war alerdr überaus hart und für ein Privatſpiel zu ſcharf. Dies dach d erdings das Verſchulden des Schiedsrichters Runk⸗ Feuer⸗ endlſcher von Anfang an nicht energiſch genug durchariff. Als er ſich zu ſpef zum Platzverweis des ärgſten Uebeſtäters entſchloß, war es ſchaft„ Augsbura enttäuſchte ſtark. Beſonders die Hintermann⸗ fungse der Torwart iſt ein auatter Verſager. bei richtigem Stel⸗ der re—4 hätte er einige Tore verhüten können. Gut iſt noch immer Deninn Verteidiger. der alte Internationale Burger, der aber von Gefährtian zu robuſt draufaina und die ſcharfe Note ins Spiel brachte. daz—— iſt das Augsburger Innentrio Hüter, Kraus, Henneberger, 8 B. f..⸗Verteidigung des öfteren harte Arbeit gab. tele ſtudn, B. f. N. klappte es geſtern vorzüalch Ale Mannſchafte⸗ wirtlich zaut beletzt, alles überragt aber die Läuferreihe, die 85 brvorragendes leiſtete. So war es zu verſteben, 13 Stus R. faſt immer die Lage beherrſchte und faſt die gamzen die Elf nden jang im Angriffe lag. Der Sieg iſt durchaus verdient, der Stunird in der kommenden Verbandsſpielzeit, wenn ſich erſt noch ner abgebe zuſammengefunden hat, einen ſchwer zu ſchlagenden Geg⸗ ti— en. Bereits in der 12. Minute ſchoß Herberger ein präch⸗ Aeiben ſdaltbares Tor, das der einzige Treffer der erſten Halbzeit im alle: Trotzdem war V. f. R. überlegen, hatte aber ſichtliches am Tor Schießen. Mindeſtens fünf„tokſichere“ Sachen aingen knapp die alän, vorbei. Daß weitere Erfolge unausbleiblich waren, bewies zende Arbeit der Läuferreihe.„Schwaben“ war jedoch glück⸗ W1 ttene Stellen 3 zum ſofortigen —95 uchen adchen für klein. Haushalt bei 5 ut. L t. 1410 ten, strebsamen, jungeren f K. i. 1 ſuien Hiae Duchhalfer * Aede⸗ nut Kenntnis der Mauttendgeng, ven 28 2⁰ Jahre 10 eb f SM ag gie cnendngAncne Sblicſes Fläulein an die Geſchäftsſtelle erbeten. 1400 ausbüüfsw. f.— 5 e BIr 5 Alleinmädchen Eintriit einen dum baldigen Eintritt ſuchen wir mehrere tüchtige Konto-Morrent- Udhalter. eine ſichligt werden nur Bewerber, welche welſen e. kaufmänniſche Hehrgeit ſchrift— können und eine gute Hand⸗ m eſien. Ausführliche Angebote früheteuontsabſchriten und abe des bac ten 1410 die auch das Fochen übernimmt, für Keinen ſeb. unt. F. W. 85.Seigs8l.——⁴⁵52 unrgeres dess. 1 an Aintrilistermines ſin 45 Ma 6 0 en Sroga, Boveri& Cie. 25 ſeere 97. 51055 iengesellschaft, en Mannhelm-Kàfertal gde Deesgggegesgeeeee riesnsenr Jn[Stellen Gesuche OuU 7 Wülonem keSchin Junge WIwe Minng AAage 17.4 W. A a d. Frent g. J. Sescee „1, dene d. Bt. 24400 . m. b.., Maunheim. licher. Ein feiner Durchbruch Henneberger—Kraus brachte 2 Minu⸗ ten vor Halbzeit den Ausaleich. So ſtand die Partie bei der Halbzeit remis. Die Pauſe wurde ausgefüllt durch eine Ehrenrunde der Leicht⸗ athleten zum Gedächtnis A. Oppenheimers. Prof. Streibich, der 1. Vorſitzende des V. f.., hielt dann die Gedächtnisrede, dann folgten die Staffelläufe. Nach Wiederbeginn hatten die Augsburger nichts mehr zu be⸗ ſbdellen. Noch 15 Minuten lang wurde um das Führungstor ge⸗ kämpft, aber ſchließlich unterlagen ſie der ſyſtematiſchen Zermür⸗ bungsarbeit der Läuferreihe. Als Schmitt in der 19. Minute das 2. Tor ſchoß, war das Spiel entſchieden.:1 für V. f. R. Es gab nun eine regelrechte„Holzerei“, ſodaß es ſchließlich höchſte Zeit war, als der Kampf beendet wurde. Bis zum Schluſſe war V. f. R. noch 4 mal durch Schmitt(3) und Ulbrich(1) erfolgreich. Die Tore waren ſämtkich Reſuktate ſelbſtloſen Kombinationsſpieles, in dem vor allem Herberger glänzende Leiſtungen zeigte. 8. Mannheimer Jußbalſflub 1908—Männerkurnverein Jürth:4(:2) Die Fürther die am Samstag abend beim V f. L. Neckarau zu Gaſte waren und dort:2 unterlagen, lieferten geſtern vormittag den Lindenhöfern ein durchweg überlegenes Spiel, ſie konnten mit:1 Toren einen verdienten Sieg erringen. 08 hatte bis auf Linksaußer art nannten die kühnen Männer vom 175 mit der ſie die Durchquerung des atlantiſchen Ozeans bewerk⸗ ſtelli ſeine ſtärkſte Elf zur Stelle. Dieſe zeigte jedoch nicht die Leiſtungen der vergangenen Spielzeit und enttäuſchte ſehr. Nur der Torwart, ſowie Joſt und Meisner konnten befriedigen. Die Gäſte rechtfertig⸗ ten den Ruf der bayeriſchen Fußballhochburg und führten ein tech⸗ miſch gutes Kombinationsſpiel vor. Der Halbrechte, ein gefährlicher Durchbrenner, gab der gegneriſchen Mannſchaft harte Arbeit. Außer ihm gefielen noch der linke Verteidiger, der Mittelläufer und Tor⸗ wart ſehr gut. kam mit ſeinem Anſpieler nicht weit. Fürth über⸗ nahm ſofort die Offenſive und gab ſtändig das Tempo an. Spahr im 08 Tore wehrte verſchiedene Schüſſe gut Trotzdem war 08 zu⸗ erſt erfolgreich. Meisner lenkte eine Flanke des Linksaußen geſchickt ins Tor. Aber f. 2 Minuten ſpäter hatten die Fürther durch den Halbrechten den Ausgleich hergeſtellt und noch vor der Pauſe ſchoß derſelbe Spieler den Führungstreffer, ſodaß beim Stande:1 für Fürth die Sette n gewe nur ſelten gefährlich. rth erzielte durch Halblinks und Halbrechts 4 50 weitere Tore, ſodaß das Endreſultat:1 für M..⸗V. Fürth autete. Das Spiel war für ein Vormittagsſpiel recht gut beſucht 200 wurde von Herrn Delank(Tv. 1846, Mannheim) ſehr gus ge⸗ eitet. S. Weitere Ergebniſſe: B. f. R. Mannheim— Schwaben Augsburg:“ B. f. L. Neckarau— M. T. V. Fürth:2. 1908 Mannheim— M. T. V. Fürth:4. Phönix Mamheim— 07 Mannheim:0. Waldhof— F. C. Mühlburg:2. B. f. L. Neckarau— Fy. Weinheim 35:0. P. f. L. Neckarau— Spy. 98 Feuerbach:1. 1..C. Nürnberg— Spyg. Fürth:0. Spog. Mundenheim— Pfalz Ludwigshafen:9. Fußballſpp. Mainz— 1903 Ludwigshafen:8. ermania Wiesbaden— 1903 Ludwigshafen:7. Regensburg— 46 Nürnberg:5. ſeil Nürnberg— Viktoria Af g 4·0. portkiub Stuttgart— V. f. B. nn:0. Karlsruher Fo.— 1..C. Freiburg:8. V. f. B. Heidelberg— Germania Frankfurt:2. 93— Fſpo. Frankfurt:1(5. 94— B. f. B. Frankfurt:1. „ L. Sachſenhauſen— Union Schweinfurt:2. . R. Frankfurt— MT. V. Ingolſtadt:1. . T. S. Bremen— Eintracht Frankfurt:4. Eimsbüttel— Eintracht Frankfurt:2 VB. f. L. t— Pfeil Stuttgart:2. Sp. C. Freiburg— Konkordia Baſel:2. pferderennen Jronkfurt a. M. Preis von Offenbach. 7000 K. 1200 Meter. 1. Mol⸗ nberger), 2. Täbris(Seibert), 3. Traſan(D. Schmidt). Tot.: 14:10; Pl.: 12, 18, 13:10.— Forſthaus⸗Jagdrennen. 3000 Meter. 1. Elmado(Schuller), 2. Balte(Seifert), 3. gender Aar(Michaelis). Tot.: 31:10; Platz: 17, 16, 14:10. — Länder⸗Rennen. 21.000 4. 2000 Meter. 1. Ganelon 05 Schmidt), 2. Eierkuchen(A. Schmidt), 3. Logenbruder(Fabel). ot.: 10:10— Preis vom Saqachof. Ehrenpreis und 3000A. 1400 Meter. 1. Baldung 2. Frivora(Jentzſch), 3. Gstreiben(5. Schmidt). Tot.: 42:10; Platz: 15, 13, 21:10.— Sandgrafen⸗Rennen. 26000 K. 1200 Meter. 1. Bodur 2. Aukis(D. Schmidt), 3. Farner(Jentzſch). Tot.: 28:10; klaßz: 11, 11:10.— Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. 8000 Mark. 3500 Meter. 1. Paulus(Brown), 2. Kontrahent(Lüders), 3. Pippin(Wehe).: 15:10; Platz: 10, 10:10.— Willich⸗ Erinnerungsrennen. Chrenpreis und 10 000. 1800 Meter. 1. Kairos(Jentzſch), 2. Naive(Hecker), 3. Mime(Göbel. Angeres fleißiges Besseres gebild. geſ. Bromberg, E 3. 1. Tot.: 23:10; Platz: 10, 26, 18:10. ſelt murden. Auch nach der Pauſe wurde 08 9 Schwimmen Wieder den Aermelkanal durchſchwommen. Dem Bezwinger des Rio de la Plata(Südamerika) Tiraboſchi⸗Italien gelang es nun auch den Aermelkanal in 28 Stunden zu durchſchwimmen. Er erreichte geſtern mittag um 12.30 Uhr wohlbehalten den franzöſt⸗ ſchen Hafen Calais. Sowitasgoht in Funchal auf Madaira wit as gohr— So weit wie es geht in ſchwäbiſcher Mund⸗ 1 Lodenſee ihre kleine Segel⸗ igen wollen. Der Umfang des Unternehmens war den Männern wohl bekannt, in Erkenntnis der großen Schwierigkeiten mögen die Seefahrer ihrer Jacht wohl dieſen etwas ungewöhnlich klingenden Namen gegeben haben. Der Draht melder nunmehr, daß Sowitasgoht in Funchal auf Madeira eingelaufen iſt. Der erſte und ſchwierigere Teil der Reiſe iſt damit beendet Die Weiterfahrt wird den kühnen Seefahrern zunächſt nicht allzuviel Mühe bereiten. Im Monat Auguſt bis September dürften die ſtetigen Nordoſtpaſſatwinde eine Durch⸗ ſchnittsſtärke von Windſtärke 4 der Beaufortſchen Skala haben, die das Boot in ſtetiger Fahrt etwa in die Gegend von St. Thomas, einer der weſtindiſchen Jyſeln, bringen. Die Weiterfahrt nach einem nordamerikaniſchen Hafen an den Inſeln und der Küſte der Vereinigten Staaten entlang bedeutet für die Seefahrer kein ab⸗ folutes nis meht; ſie werden außerdem zahlreiche amerikaniſche Sportgenoſ mit ihren Fahrzeugen dort antreffen. Die vier Männer, die das Wagnis unternommen haben, die Herren F. Plunder, F. Jochum, J. Ledergerber und Kapitän Eingle haben ihre Energie und Zähigkeit, die ſie ſchon beim Bau des Fahr uges bewieſen haben, auch bei der Fahrt ange⸗ wandt. Die Schwierigkeiten, die alle überwunden werden mußten. bevor die Reiſe angehen konnte, waren groß. Haus und Hof wurde ſeinerzeit verkauft und mit dem Bau der Jacht begonnen. Die Verſchlechterung der Valuta erſchöpfte bald die Mittel; aber mit großer Zähigkeit wurden andere beſchafft, bis ſchließlich das Werk lungen war. Immer aber noch, ſelbſt bis auf den Tag der Ab⸗ reiſe, erhoben ſich ee, Aber auch hier wurde Rat ge⸗ ſchafft. Die mburger Firma Carſtens u. Bloch bezahlte die —2 5 vom Bodenſee nach Hamburg und ſtellte Ausrüſtungsgegen⸗ kände zur Verfügung: ja ſelbſt nach Cuxhaven mußten Anker und Keite machgeſandt werden, da auf der Elbe beim Ankern das an Bord befindliche Ankergeſchirr über Vord gegangen war. Die Aus⸗ rüſtung an Proviant uſw. für die Seereiſe hatte die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie geſtiftet, die Mittel zur Beſchaffung von Brennſtoff für den Hilfsmotor hoffte man in England dupch Beſicht des Bootes zu bekommen. Die Jacht Sowitasgoht fährt under öſter⸗ reichiſcher Flagge, da eine Klaſſifikation in Deutſchland nicht erreichen mar. 58 Knappheit der Mittel verhinderten den An⸗ auf eines Bleik dels, ſo daß der Kiel mit Beton gefüllt werden de. Nichtsdeſtoweniger ſind es deutſche Männer, die die Fahrt unternahmen und durchführen. Das Unternehmen, das von Anfang an eine Reihe von ſchweren, entſagungsvollen Tagen für die tapferen Männer bedeutete, wird hoffentlich vom Schickſal weiterhin günſtig behandelt werden, damit der Wagemut und die Mühe der Seefahrer durch Beendigung der Fahrt in Amerika die verdiente Krone findet. Literatur Deulſches 1 1921/1922, herausgegeben vom Deutſchen Fußball⸗Bund. Gut ausgeſtattet und reich illu⸗ ten Verlag Grethlein u. Co. Leipzig—Zürſch.— Das foeben er⸗ chienene Jahrbuch des Deutſchen Fußball⸗Bundes gilt den beiden Jahren 1921 und 1922. keitsrückſichten ſind maßgebend ge⸗ weſen für die Zuſammenfaſſung zweier Jahrgänge: die Abſicht, die vollendete Reorganiſation des D..⸗B. abzuwarten, iſt der Grund für die verhälmismäßig ſpäte Herausgabe. Das neue Jahrbuch iſt kein Berichtsbuch, wie es ſonſt die Jahrbücher der großen Verbände zu ſein pflegen, es präſentiert ſich vielmehr als Programm des Deutſchen Fußballſportes, wie er im D..⸗B. zuſammengefaßt iſt. Dieſer Inhalt iſt dem Jahrbuch gegeben worden im Anſchluß an die vollzogene Reorganiſation des D..⸗B. in ſeiner Eigenſchaft als oberſte Behörde, die ſich auf die ſeſten Säulen der bisher aus er⸗ kannter Notwendigkeit viel ſtraffer als der Kopf durchorganiſierten Landesverbände gründet. So erhält der deutſche Fußballſpieler mit dem neuen das, was ihm bisher noch immer fehlte: einen Abriß über das Weſen das D..⸗B. wie er war, wie er iſt und wie er ſein wird. In dieſer Gedankenlinie gibt eine berufene Mitarbeiter⸗ ſchaft das hiſtoriſch Gewordene, der heutigen Generation leider aber nur wenig Bekannte aus der Entwickl des Deutſchen Fußball⸗ ſportes, den inneren Aufbau von Verein, Verband und Bund, ſowie die Behandlung der ſo wichtigen Gegenwarts⸗Aufgaben. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß Leute wie Gottfried Hinze, Georg P. Blaſchke, Paul Bräul, Carl Koppehel, Hans Hädicke, Meis, Wilheun Raßbach, Oskar Langner, Hubert Hanraths, Willi Amrath, P. Dreyer⸗Bergedorf, W. Dopp, Wilhelm Krauſe, Friedrich Grolms, Blum⸗Oldenburg und F. Linnemann dem Leſer Di zu ſagen haben, die er in gleich ſachkundiger Weiſe und geiſtvoll⸗kief⸗ ſchürfender Art in ſolchem Zuſammenhang nirgends wieder findet. in femen Had. Rad eee 4* F n weneneſe Peere N2 2. 5. 770 uſw, ſind vorhanden. 0 0 ‚ Angeb. unt. G. R. ee ehe aee 1 1 neues u. 1 gutes ge⸗ Waren zu tauſch. geſ. 1 guterhalt oder neue 88 f 1.. 0 N5 Fräulein ſraße 10 ll. 4415llf enbofter Angebote an Hofmann, Wohnungstausch. 1 Büroraume Brym, G 4. 13, 2Tr. Junger Mann ſucht Stadtmitte, gegen mindeſtens.Zimmerwohnung Miet-Gesuche. Taht Amwe. ſt geb die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*142⁵5 Angebote mit Preisang. brauchtes billig zu verk. Rietheimer R7,32 7141 Zebeley 1 Euterhaltewer Kheinhanferftr. 8. 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Die Anleihe iſt von der Börſenumſatzſteuer befreit.— Selbſtgezeichnete Anleihe iſt von der Erbſchaftsſteuer frei. Um den Sinſenbedarf für eine Anleihe bis zu 500 Millionen Mark Gold zu decken, ſieht ein von der Reichsregierung den geſetzgebenden Nörperſchaften vorge“ legter Geſetzentwurf die Ermächtigung für die Reichsregierung vor, Zuſchläge zur Vermögensſteuer zu erheben. Die Rückzahlung des Kapitals erfolgt nach 12 Jahren. Fur beſonderen Sicherung der Kapitalrückzahlung ermächtigt der Geſetzentwurf die RKeichsregierung, die einzelnen Vermögensſteuerpflichtigen nach dem Verhältnis ihres ſteuerbaren Vermögens zur Aufbringung des Kapitalbedarfs heranzuziehen. 5 Es haften alſo für Kapital und Zinſen dieſer Anleihe anteilig die geſamte deutſche Wirtſchaft, Banken, Handel, Induſtrie, Candwirtſchaft ſowie jeder, der über ſteuerpflichtiges Vermögen verfügt. Die Anleihe iſt bei den Darlehnskaſſen des Reiches beleihbar. Die Einführung zum Börſenhandel erfolgt ſofort nach Ausgabe der Stücke⸗ Beoͤingungen Die Jeichnung findet vom 15. Auguſt ab ſtatt. Beſtimmung über den Seichnungsſchluß bleibt vorbehalten. Seichnungsſtelle iſt die Reichsbank. Zeichnungen werden bei der Zeich⸗ der Reichshauptbank, Berlin C 2, Breite Straße 8/9(poſt⸗ 0 konto 96 5000, und bei allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit ſſeneinrichtung entgegengenommen. Die Seichnungen können auch durch Dermittlung der Staatsbanken der Cänder und ihrer Zweiganſtalten, der Preuß. Central⸗Genoſſenſchafts aſſe in Berlin ſowie ſämtlicher im amtlichen Proſpekt angegebener Geldinſtitute und ihrer Zweiganſtalten erfolgen!). In dieſem Falle entſtehen hinſichtlich der Cieferung der Stücke und der Zahlung des Seichnungspreiſes Rechtsbeziehungen nur zwiſchen dem Seichner und der Annahmeſtelle. Die Anleiheſtücke und die Zinsſcheine lauten auf Mark in der Weiſe, daß 4,20 M. gleich 1 Dollar ſind. die Anleihe iſt aus gefertigt in Stücken von 4,20.1 Dollar, 8,40 M. 2 Dollar, 21 M. 5 Dollar, 42 M. 10 Dollar, 105 M. 25 Dollar, 210 M.= 80 Dollar, 420 M. 10o Dollar, 2100 M. S00 Dollar, 4200 M. Iooo Dollar. Die Anleiheſtücke von 4,20 M. 8,40 m. und 21 m. werden ohne Zins⸗ ſcheine ausgegeben; ſie werden am 2. September 1955 mit einem Kufgeld zum NRennwert von 70 vom Fundert eingelöſt. Die kinleiheſtücke von 42 M. und darüber ſind mit Zinsſcheinen ver⸗ ſehen, zahlbar jährlich einmal am 1. September. Der Finsſatz beträgt 6%. Der Zinſenlauf beginnt am 1. September 1925. Der erſte Sinsſchein iſt am 1. September 1924 fällig. Die Rückzahlung des Kapitals erfolgt am 2. Sep⸗ tember 1955 zum Nennwert. Die Stücke ſowie die Zinsſcheine werden in Mark eingelöſt, wobei der Dollar zu dem Durchſchnitt der amtlichen Berliner Notierung des Mittelkurſes für Auszahlung Rew Hork in der Seit vom 15. Juli bis 14. Kuguſt ein⸗ ſchließlich umgerechnet wird. Der Einlöſungskurs wird amtlich bekanntgegeben. Der Zeichnungspreis betrügt, ſoweit die Zeichnung in einer der nach⸗ ſtegend verzeichneten Deviſen erfolgt, bis auf weiteres 95%, für die Ein⸗ zahlung in Mark bis auf weiteres 100%; eine Erhöhung des Zeichnungs⸗ preiſes bleibt Die Einzahlung muß am Tage der Seichnung geleiſtet werden. Bei Ueberweiſung von Markbeträgen gilt als Seichnungs⸗ Berlin, im Auguſt 1923. „) Die Proſpekte ſind bei allen Bauken, Baultiers, Sparkaſſen und ihren Verbänden ſowie Kreditgenoſſenſchaften erhältlich. 4. Zuleilung der Slücke. 5. Anshabe der Stliche. und Sahltag der Tag, an dem die Ueberweiſung bei der Annahmeſtelle e⸗ Gutſchrift gelangt. Für Markeinzahlungen wird der Dollar umgerechnet 15 dem letzten vor dem Seichnungstage nolierten amtlichen Berliner Mittelkur für Auszahlung New Hork. Don Deviſen Moten, Schecks, Auszahlung) zur Einzahlung zugelaſſen amerikaniſche Dollars, Pfunde Sterling, hollän⸗ diſche Gulden, ſchweizeriſche Franken, nordiſche Kronen, ſpaniſche 1— argentiniſche Peſos, japaniſche hen. Die Koſten der Einziehung der Baluten ſchecks ſind von den Seichnern zu tragen. Bei Zahlung mit Valutenſchent. werden die üblichen Caufzinſen in Abzug gebracht. Das Wertverhältnis einzelnen Währungen zum Dollar wird für die Zwecke der Einzahlung be ſonders bekanntgegeben und iſt bei den Annahmeſtellen zu erfahren. Spitzenbeträge werden in Mark vergütet, und zwar bei eingereichten Roten zum Mittelkurse für Kuslandsauszahlung der letzten Berliner Notie rung vor dem Zeichnungstage alsbald, bei Schecks und Kuszahlungen nach Eingang der Gutſchriftsanzeige aus dem Auslande und zum Nurſe. Tages, an dem die Gutſchriftsanzeige bei der Reichsbank in Berlin eingeh Dollarſchatzanweiſungen werden zum Nennwert zuzüglich der jeweiligen Sinſen von ½% im Monat(im moönat Auguſt zu 102%) wie Dollars in Sahlung genommen. voranmelöungen werden angenommen. Sie ſind am erſten Seichnungs⸗ tage zu berichtigen, und zwar, ſöweit die Einzahlung in Mark erfolgt, 24 zu dem für dieſen Tag maßgebenden Kurſe, ſoweit ſie in Deviſen erfolgt, 87 den bei den Knnahmeſtellen zu erfahrenden Umrechnungskurſen. Bei le Seichnung findet keine Herrechnung von Stückzinſen ſtatt; an ihre Ste treten gegebenenfalls Erhöhungen der Seichnungskurſe. Gezeichnete und bezahlte Beträge gelten als voll zugeteilt, ſolange dir Zeichnung nicht geſchloſſen iſt. Wünſche wegen der Stückelung ſind in dem dafür vorgeſehenen Raum auf der Dorderſeite des Zeichnungsſcheines—2 geben. Werden derartige Wünſche nicht zum Kusdruck gebracht, ſo wir die Stückelung von den Annahmeſtellen nach ihrem Ermeſſen vorgenommen. Späteren Anträgen auf Abänderung kann nicht ſtattgegeben werden. Die Knleiheſtücke werden mit Beſchleunigung hergeſtellt werden. miit der Kusgabe wird mitte September dieſes Jahres begonnen werden Zwiſchenſcheine ſind nicht vorgeſehen. Iſt die Jahlung mit Scheck oder Auszahlung erfolgt, ſo werden dik Stücke erſt nach Werteingang geliefert. Keichsbank⸗Direktorium Havenſtein v. Grimm. — f 4 Versteigerung! bon ae, Miener Iperottensgiele Aösengarten. Else Stoll die anetdene Gebut absete, fddgen) Am Nittwoch, den 15. Auguſt 1923, vormittags birvus 5 00 Montag, den 13. August 1923 8e 0 NMar g9a—— ˖ e eee 9 80 Möns ge Die tolle Komtess“ Reinhold Petermann zeigen in dankbarer Freude an 1417 im Hause B 8, 2, J. St. dugnsts.udg bn n 22 Uir 2 Ende 10 Uhr Ingenieur 1420 Dr. Andreas Schuster u. Frau 17 ene 7 5 5 aiſelong., an, Tiſche, e,— im, 11. 8. 23 15 4 eeene Hilder, Sbiegel 3 ſehr öute kompl. Betten Nacht⸗ flte Jen elge ce Verſobte 15 tiſche u. 2 Waſchkommode m. 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