—. 00. 1 a9. n —2* .r —* 141114111 Samstag, 18. Auguſt beiugsprele: In Mannheim und Umgedung trei ius us in der laukenden woche mark 800 o00.— freibleibend. achforderungen vordehalten. boſtſcheckkonto Nr. 17 800 6r ruhe.— Sauptgeſchäftsſtelle mannheim, E 6..— deacdalte- nebenſtee neckarſtadt, waldhofſtraße Nr. 6. Lern⸗ Ar. 7031, 7002, 7033, 703, 706. Telegramm⸗Adreſſe: alanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentlich zwölfma'. Veilagen: Der Sport vom Sonnta—Geſetz und Amerika und die Anveränderte Haltung 11 Berlin, 18. Aug. Nach einem Junkſpruch aus Waſ⸗ ugton hak die amerikaniſche Regierung an die Regierungen in London, Paris, Brüſſel und Ram eine Nole gerichlel, in 1— wird, daß kein Wechſel der amerikaniſchen Halkung cooll Reparationsfrage als Jolge des Amtsankritts des Präſidenien eingetrelen fei.„Newyork Times“ behauplel, in der Nole 5n wiederholt, daß Amerika bei den Anregungen bleibe, die 13 in Newhaven bezüglich der Prüfung der deutſchen die ungsfähigkeit durch inkernationale Sachverſtändige gemacht habe. Note bedeute daher eine erneute Anterbreitung des Vorſchlüͤgs, * Kommiſſion von Finanzfachverſtändigen gebildet werden An 8 2 darzen zuſtändiger Stelle war vorerſt noch keine Beſtätigung geoſfe zu erlangen, ob eine ſolche Rote Amerikas in Berlin ein⸗ amerſfen; iſt. Dagegen hat, wie die engliſche Preſſe meldet, da⸗ Kaniſche Kabinett an die amerikaniſchen Vertreter im Ausland — eine informatoriſche Erklärung Wobtleben, die für die europäiſche Preſſe beſtimmt iſt, aber im Lond aut nicht veröffentlicht werden wird. Nach Meldungen au on enthält die Erklärung drei Hauptpunkte: 5 daß 1. Die amerikaniſche Regierung iſt nach wie vor der Anſicht, Sach eine Abſchätzung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands durch Re verſtändige der geeignetſte Weg iſt, um eine Löſung für die parationsfrage zu finden. e Die Vereinigten. Staaten ſind bereit, einen Amerikaner zu ausf nen, der an den Beratungen eines ſolchen Sachverſtändigen⸗ ligt 1 lh teilnimmt, wenn die Einladung dazu von allen betei⸗ ſtelle ächten ausgeht. Halbamtliche Kommentare in Waſhington die dazu feſt, daß es nach ihrer Anſicht keinen Iweck habe, ohne de Hen a liche Zuſtimmung Frankreichs die Abſchätzung der uſchen Leiſtungsfähigkeit vornehmen zu laſſen. —1 Die Vereinigten Staaten behalten ſich vor, zur Wahrung Neſr Rechte in der Schuldenfrage, zur Deckung der amerikaniſchen Salddungskoſten und zur Deckung eines etwaigen negativen Wſung amerikaniſcher Erſatzforderungen gegen Pereinbarungen zur geſchg r Reparationsfrage, die unter eilropäiſchen Stagten ab⸗ oſſen werden könnten, Einſpruch zu erheben. General Allen macht Vorſchläge zur Cöſung der Ruhrfrage Wie* 5 4 8 aus Williamſtown gemeldet wird, ſagte der frühere rel Mitdeur der amerikaniſchen Ekreitkräſte in Koblenz, Gene⸗ die llem in einer Rede vor dem Inſtitut für Politik, worin er poöif fortige amerikaniſche Beteiligung an der Löſung des euro⸗ inden Problems befürwortete, er habe dem Staatsdepartement 0 Run Plan zur Löſung der Schwierigkeiten der uhrfr age unterbreitet. Er habe dieſen Plan mit dem Staats⸗ de partement erörtert und ſei der Anſicht, daß dieſer in Erwägung ge n werde. Deshalb zögere er, ihn jetzt ſchon bekannt zu domme Aber die Löſung ſei möglich und ſollte in Angriff ge⸗ wenj n werden. Amerika riskiere bei den europäiſchen Wirren mehröer⸗ als wenn es noch weiter zuwarte angeſichts einer immer bunden nebmenden Gefahr des Elends, das mit dem Verzug ver⸗ Birt Die Ruhrbeſetzung ſtelle ſich als der größte nennbalchaftskrieg der modernen Zeit dar, der von un⸗ — Glend für Hunderttauſende begleitet ſei. Inzwiſchen die s dritte franzöſiſche Vorrücken keine Reparation ergeben, lich da rhältnis ſtehen zu den Koſten und es ſei auch nicht mög⸗ nur n ß dies geſchehen werde. Man dürfe nicht ſagen, daß es ſich bitte um einen Endkampf handle, denn es ſei unmöglich, die zubalt 2* eines 62 Millionenvolks für eine lange Zeit zurück⸗ dern** Es ſei angebracht, daß Amerika zuſammen mit an⸗ abei mitwirke, um eine vernünftige Zahlung Aus dem beſetzten Gebiet Na Das verbolene Reichsbahngeld tommiſft einer Havasmeldung aus Koblenz hat die Rheinlands⸗ miniſteron Kenntnis erhalten von einem Erlaß des deutſchen Finanz⸗ voten zder die Eiſenbahnverwaltung ermächtigt. Bank⸗ di von 1 Million Mark herauszugeben. Danknot Aheinlandskommiſſion hat beſchloſſen, den Umkauf dieſer Janknoten im beſetzten Rheinland zu verbieten.(1) Derartige U 8 en, die im beſetzten Gebiet auftauchen würden, werden de⸗ nichtetahmt und ohne Entſchädigung für den Beſitzer ver⸗ t werden. 2. Organiſierter Holzdiebſtahl ſich in d zuſtändiger Stelle wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Neſelb, en Forſten des beſetzten Gebietes in den letzten Wochen Die Frau Juſtände herausgebildet haben, wie bei der Eiſenbahn. digen nzoſen haben ſich mit allen Kräften bemüht, die Forſten in daben egie zu nehmen. Die deutſchen Beamten Einbruchsnez ausnahmslos abgelehnt, in den Dienſt der eigene F mächte zu treten. Franzoſen und Belgier haben daraufhin der I. Jorſtbeamten in die beſetzen Gebiete geſchick und dieſe mit älder waltung und Ausnutzung der Forſten beauftragt. In den Holz wurvurde in der ſkrupellofeſten Weiſe gehauſt. Das dusgerodete wahllos geſchlagen, unreife Beſtände wurden förmlich le wenig. Da nun die Franzoſen in Deutſchland keine oder nur kaufen ließ Holzhändler finden, die dieſes geſtohlene Holz ab⸗ beſtände ehen ſie franzöſiſche Holzhändler kommen, an die die Holz ⸗ ſich aber chleuderpreiſen abgegeben wurden. Nun fanden 1 Wen deutſchen Arbeiter und Fuhrleute, die das geſchlagene ulz in dansportiert hätten. So lagert nun ſeit Wochen dieſes davon Nußen hättern des beſetzten Gebiets, ohne daß die Franzoſen * en. Nunglaß die Jagd wird von den Einbruchsmächten in ganz ſcho⸗ Kücſicht Veiſe gehandhabt Die Wildbeſtände werden ohne uf Schonzeit und Trächtigkeit abgeſchoſſen. * N pier deutſaner Havasmeldung ſind in Speyer 5 Milliarden bei derten. achen beſchlagnahmt worden, die ſie in einem Kahn beför⸗ ie Deutſchen ſind verhaftet worden. Awegffelsebere Summe von 14 Milliarden iſt bei der Eſſener 1 B. er Reichsbank beſchlaanahmt worden. beute Mor rkehrsſperre im Offenburger Einbruchsgebiet iſt ſeit 8 und ab ug Uhr aufgehoben. Die Perſonenzüge können wieder ort die Verf rtenberg verkehren. Aus Kehl wird gemeldet, daß erkehrsſperre ebenfallg aufgehoben ift ———— Reparationsfrage zu fordern, zum 15. Auguſt ſind insgeſamt 10 104 Perſonen aus der Pfa die beiden Teilen Sicherheit gewähre und angemeſſene Repara⸗ tionen für die dieſen zugefügten Schäden bringe. Die Beamten des Staatsdepartements haben es abgelehnt, eine Mitteilung über den Plan abzugeben. Es ſei auch bekannt gegeben worden, daß unter Coolidge keine Aenderung in der Reparationspolitik eintreten werde. Begegnung Baloͤwins und Poincarés Aus Paris wird gedrahtet: Einem Londoner Bericht des„Echo de Paris“ zufolge vernimmt man in woblinformierten Londoner Kreiſen. der engliſche Miniſterpräſident Baldwin wünſche bei ſei⸗ ner Durchreiſe durch Paxis in einigen Tagen Poincare zu treffen. Die Bedingungen für eine derartige Zuſammenkunft werden augen⸗ blicklich beſprochen. Von franzöſiſcher Seite liegt für dieſe Meldung noch keine amtliche Beſtätigung vor. Man nimmt an, daß dieſe Frage erſt nach Ueberreichung der franzöſiſchen Ant⸗ wort endgültig entſchieden werde. 5 Wie die Pariſer Mörgenblätter mitteilen, hat Poincare nach einer letzten Bearbeitung der franzöſiſchen Note an Enaland beſchloſſen, deren Anordnung abzuändern und zwar ſo, daß nunmehr der konſtruktive Teil der Note dem kritiſchen Teil vorangeht. Keynes über die Nechtmäßigke t der Ruhrbeſetzung Keynes veröffentlicht im„Verl. Tageblatt“ einen Artikel über die Frage der Rechtmäßigkeit der Ruhrbeſetzung im Hinblick auf die Aeußerungen der höchſten juriſtiſchen Autoritäten, daß die Ruhrbeſetzung keine durch den Friedensvertrag zugelaſſene Sanktion ſei. Der Sinn der ausgeſprochenen Meinung iſt, daß der fran⸗ zöſiſch⸗belgiſche Einbruch vpölkerrechtlich dasſelbe ſei wie eine Kriegshandlung. Frankreich habe ſich durch Art. 13 der Völkerbundsſatzung verpflichtet, den Streit einer ſchieds⸗ richterlichen Entſcheidung zu unterwerfen. Die Reparationskommiſ⸗ ſion könne den Vertrag nur mit Einſtimmigkeit auslegen. Wenn ein Mitglied anderer Meinung ſei, müßten die allgemeinen Beſtimmun⸗ gen in Kraft treten. Lord Curzon hade noch nicht hervorgehoben, daß Poincare verpflichtet ſei, eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung anzunehmen. Wenn Frankreich dieſe Verpflich⸗ tung ablehne, ſtehe es dem Völkerbundrat oder der Völkerbundsner ſammlung zu, die Frage dem ſtändigen internationalen Gerichtshof zu überweiſen. Unterſtütze der Schiedsgerichtshof die Meinung der juriſtiſchen Beamten der britiſchen Krone, ſo werde die Beſetzung zur Kriegshandlung. trete Art. 17 der Völkerbundsſatzung in Kraft. Das Nichtmitglied müſſe eingeladen werden, ſich für die Bei⸗ legung des Streitfalles der den Völkerbundsmitgliedern auferlegten Verpflichtung zu unterwerfen unter Bedingungen, die der Rat für angemeſſen hält. Werde die Einladung angenommen, dann treten alle Beſtimmungen der Völkerbundsſatzung, welche den Eintritt einer Kriegshandlung hinaus ſchieben, in Kraft, vor allem Art. 12, nach dem die Völkerbundsmitglieder übereinſtimmen, in keinem Falle vor 19 von drei Monaten nach dem Schiedsſpruch zum Kriege zu reiten? i Die Note Curzons nehme nicht auf die Art. 17 und 12 Be⸗ zug. Dieſe würden namentlich gegen die bei früheren Gelegenheiten von Lloyd George angedrohten Sanktionen wirkſam ſein. Jetzt gebe es aber keine Umkehr mehr. Die britiſche Regierung habe ſich auf die Auffaſſung feſtgelegt, daß die Ruhrbeſetzung eine geſetzloſe Kriegs⸗ handlung ſei. Die früheren Einwände müßten fallen gelaſſen wer⸗ den. Man müſſe ſich mit Einmütigkeit hinter Baldwin und Curzon ſtellen. Lloyd George habe am 23. März 1921 Dr. Simon ein Ultimatum übermittelt, in dem die Beſetzung dreier Städte auf dem rechten Rheinufer angedroht war. Lloyd Gorge wäre aber durch die Völkerbundsſatzung an einer Kriegserneuerung außer nach dem vorſchriftsmäßigen Vergehen unter den Audizien des Völkerbundes verhindert geweſen, Lloyd George habe bei drei Gelegenheiten da⸗s Völkerrecht verletzt. Dies müſſe man erkennen. Auch die Penſionen ſeien unter nichtigen Rechtsvorwänden angefordert worden. Die Nate vom 11. Auguſt mache einen Anfang mi Bisher 10 104 Perſonen aus der Pfalz ausgewieſen Seit dem franzöſiſch⸗belgiſchen Einmarſch ins Ruhrgebiet bis Iz aus⸗ gewieſen worden. Davon ſind 2554 mit 6590 Familienangehörigen Reichsbeamte, 184 mit 391 Familienangehörigen Landesbeamte und 148 mit 237 Familienangehörigen Privatperſonen. Alle Ausgewie⸗ ſenen ſind in weitaus überwiegender Mehrzahl Pfälzer. Von den 2554 ausgewieſenen Reichsbeamten(ohne Familienangehörigen) ſind 2200 in der Pfolz geboren. von den 184 Landesbeamten 145 und von 148 ausgewieſenen Privatperſonen 117. Das Kontingent der ausgewieſenen Eiſenbahner hat ſich ſeit dem 1. Auguſt wie⸗ der bedeutend erhöht. Mit 2294 Ausgewieſenen und 6662 Familien⸗ angehörigen ſind ſie weit an der Spitze der bisher ausgewieſenen Reichsbeamten. deren Geſamtzahl 2554 beträgt. In weitem Abſtand hinter den Eiſenbabnern folgen an zweiter Stelle mit 239 und 479 Familienangehörigen die Reichsfinanzbeamten(darunter auch die Zollbeamten). Von den Landesbeamten hat bisher die Forſtverwaltung mit 44 Ausgewieſenen und 92 Familienangehörigen das größte Kon⸗ tingent ſtellen müſſen. Die Gemeindebeamten folgen mit 42 und 101 Familienangehörigen an zweiter Stelle, an dritter Stelle die innere Staatsverwaltung mit 34 Ausgewieſenen und 55 Familien⸗ angehörigen, dann die Juſtizverwaltung mit 29 Ausgewieſenen und 52 Familienangehörigen, ſerner 20 Lehrer an Volksſchulen mit 46 Familienangehörigen und 13 Vertreter höheren Lehramts mit 30 Familienangehörigen. Vom Vermeſſungsdienſt wurden 2 Beamte mit 5 Familienangehörigen ausgewieſen, während 13 Ausgewieſene mit 33 Familienangehörigen verſchiedenen Beamtenkategorien an⸗ gehören. Reichspoſtbeamte ſind bis jetzt 8 mit 16 Familienangehöri⸗ gen von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ausgewieſen worden. gommuniſliſche Anruhen in Dakteln Am Freſtag iſt es in Datteln wieder zu blutigen Unruhen gekommen, die auf das Konto der Kommuniſten zu ſetzen ſind. Der Kommuniſtenführer Wengerich hatte für den Vormittag eine Beleaſchaftsverſammlung auf einen Platz einberufen. Nach einem von ihm vorgezeigten Schriftſtück ſollte die Verſammlung von der franzöſiſchen Behörde in Hörde genehmigt ſein. In Wirklichkeit be⸗ ſtand jedoch ein Verſammlungsverbot. Die blaue Polizei, die den Auftraa hatte, jede Anſammlung zu verhindern, wurde von der zahl⸗ reichen Menge mit Steinen beworfen und beſchoſſen. Es blieb den Beomten die in harte Bedränanis gerieten, nichts anderes übrig, als von der Waffe Gebrauch zu machen. Bei der gegenſeitigen Schießerei gab es nach den bisherigen Feſtſtellungen 3 Tote und 8 Verlezie. Verkaufspreis. 40000.— 1923— Nr. 378 Anzeigenpreiſe: Sei v g 4 M. 50 000.—. Reklamen M. 320 o00.—. Nlles andere laut Carii. 41 2 Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ uhr, Abens⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. höh. Sewalt Streiks, Betriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſp. ür ausgeſall. od. beſchränkt. Ausgab. od. f. verſp. Rufnahm. v Anzeig. Ruftr. d. Lernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. Mannbeim s je Zebe Necht—Aodezeitung—Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Auſik-Seitung Die neuen Steuern Der Monat Auguſt ſtellt einen Steuermonat erſter Ordnun dar. Da er gerade in die Reiſezeit fällt und die in Betracht kom menden geſetzlichen Vorſchriften zum größten Teil erſt vor wenig Tagen ergangen ſind, iſt es erklärlich, daß weite Kreiſe der Steue pflichtigen ſich in Unkenntnis darüber befinden. was ſie im laufe den Monat zu zahlen haben. Auf der andern Seite aber liegt d. genaue Beachtung der Vorſchriften im dringenden Intereſſe jede Einzelnen, da bei Verſäumnis der Friſten hohe Verzugszuſchlö zu zahlen ſind. Mit dem 25. Auguſt rückt wieder ein Tag hero der die deutſchen Steuerzahler an ihre Pflicht mahnt. An dieſer⸗ Tage ſind erhöhte Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Kö⸗⸗ perſchaftsſteuer und die erſte Rate der außerordentlichen Rhei Ruhrabgabe zu leiſten. A. Einkommenſteuer Am 15. Auguſt hatten die Steuerpflichtigen den 4. Teil d⸗ 25fachen der Einkommenſteuer 1922 zu zahlen. Die Rate war errechnen entweder aus dem Einkommenſteuerbeſcheid für 192 oder, ſofern der Beſcheid für 1922 noch nicht zugeſtellt geweſ war, aus der Steuererklärung für 1922 oder, ſofern ausnahm⸗ weiſe auch eine ſolche Erklärung noch nicht abgegeben ſein ſoll! auf Grund eigener Schätzung des Einkommens für 1922. De⸗ neue Geſetz vom 11. Auguſt 1923 erhöht den Multiplikator von 25 auf 400. Der hiernach die am 25. Auguſt fällig geweſene Vorau⸗ zahlung überſteigende Betrag wird am 25. Auguſt fällig. De⸗ Multiplikator für die ſpäteren Vorauszahlungstermine(15. Novb⸗ 1923 und 15. Februar 1924) ſetzt der Reichsfinanzminiſter unt. Berückſichtigung der Veränderung des Geldwerts feſt. Beiſpiel: Einkommenſteuer für 1922 500 000 zahlbar waren am 15. Auguſt 500 000: 4&K 25 3 125 000„ 000 000„ erhöhte Vorauszahlung(gem. Geſetz vom 11. Auguſt) Söeeeee——T ͤZß mithin fällig am 25. Auguſt 50 000 000—3 125 000 46 875 000 Bei ſolchen Steuerpflichtigen, die bis zum 30. Juni 1922 al geſchloſſen haben, bei denen alſo der Feſtſtellung des Einkomme für 1922 ein Geſchäftsabſchluß vor dem 1. Juli 1922 zugrund liegt, bleibt es bei der bereits am 15. Auguſt fällig gewordene 100fachen vierteljährlichen Vorauszahlung. B. Köxperſchaftsſteuer Aehnlich wie bei der Einkommenſteuer berechnen ſich die Vo auszahlungen bei der Körperſchaftsſteuer. Hier ſind zu umterſcheide; 3) ſolche Erwerbsgeſellſchaften, die mit dem Kalenderjahr, al dem 31. Dezember abſchließen, b) ſolche, deren Geſchäftsjahr mit dem Kalenderjahr nick übereinſtimmt. Zu): Geſellſchaften mit Geſchüftsabſchlüſſen am 31: Dezembe 1922 haben nach den Beſtimmungen des Körperſchaftsſteuergeſetz⸗ innerhalb eines Monats nach der Generalverſammlung 1077 des bilanzmäßigen Reingewinns und 10 der ausgeſchütteten Dividend ſowie innerhalb weiterer drei Monate noch je 577 dieſer Beträg als Vorauszahlungen zu entrichten. Dieſe Vorauszahtungen ſind, ſofern ſie nach dem 30. Juni 1923 fällig werden, nunmehr vo⸗ dem 35fachen auf das 600fache erhöht worden. Beiſpiel: Die Feſtſtellung der am 31. Dezember 1922 ab ſchließenden Bilanz erfolgte am 9. April 1923. Der bilanzmüßi⸗ Reingewinn betrug 120 Millionen, die für das Geſchüftsjah⸗ 1922 verteilten Gewinnanteile 50 Millionen 1: demnach waren als Vorauszahlung für das Geſchäftsjahr 1923 zu leiſten: 1. bis zum 9. Mai 1923 10% von 120 000 00„„12 000 000 10% von 50 000 000. g.,„„ 5000 000 l ee 175 zuſammen 17000 000 L. bis zum 9. Auguſt 1923 57%% 357% 175% von 120 000 000 210 000 000 590 X 3575= 175% von 50 000 00. 87 500 00 zuſammen 297 500 000 Erhöhte Vorauszahlung gemäß Geſetz vom 11. Auguſt 1923 57%% 600% 3000% von 120 000 000 3 600 000 000, 5% X& 600%= 3000% von 50 000 000 1 500 000 000„ zuſammen 5 100 000 000 Es werden alſo fällig am 25. Auguſt 1923: 5 100 000 000 4 — 297 500 000„ 4802 500 000 4 Zu): Von Geſellſchaften, die ihr Geſchäftsjahr 1921/2 von 31. März 1923 bis zum 30 September 1922 abgeſchloſſen haben. war bis zum 15. Auguſt als weitere Vorauszahlung auf das Ge⸗ ſchäftsjahr 1922/23 das 100fache der zum 1. Mai 1923 fällig ge⸗ weſenen erſten Vorauszahlung zu entrichten, d. h. alſo je 1500 des letzten Bilanzgewinns und der letzten ausgeſchütteten Divi⸗ dende. Das Geſetz vom 11. Auguſt 1923 erhöht dieſe Voraus⸗ zahlungen auf das 600fache und beſtimmt, daß der Unterſchied⸗⸗ betrag zwiſchen dem 100⸗ und 600fachen am 25. Auguſt fällig wird. Sowohl bei der Einkommen⸗, als auch bei der Körperſchafts⸗ ſteuer kann das Finanzamt auf Antrag eine Stundung der Vorauszahlung gewähren, ſofern der Steuerpflichtige glaubhaf macht, daß ſein ſteuerbares Einkommen in der Veranlagungs periode vorausſichtlich weniger als 76 des nach den Vorauszah lungen maßgebenden Vielfachen der voraufgegangenen Veranla gungsperiode betragen wird. C. Rhein-Ruhr⸗Abgabe I. Natürliche Perſonen. Als außerordentliche Abgab⸗ für Rhein und Ruhr iſt von den Einkommenſteuerpflichtigen am 25. Auguſt 1923 ferner das Doppelte der Vorauszahlung zu ent⸗ richten die ſie am 15.5. Auguſt 1923 zu leiſten hatten( des 400fachen der Einkommenſteuer 1922). Beiſpiel: Einkommenſteuer 1922 am 15./25. fil 1923 fällige Vorauszahlung mithin am 25. Aug. zu zahlende Rhein⸗Ruhrabgabe 100 000 000„ Steuerpflichtige, bei denen ſich das Einkommen des Kalender⸗ jahrs 1922 hauptſächlich aus Erträgen auf deutſche Währung lau⸗ tender feſtverzinslicher Werte,au s Arbeitslohn, Ruhegehälter, aus freiem Beruf zuſammenſetzt und dieſes Einkommen den Be⸗ trag von 1 Million überſtiegen hat, haben am 25. Auguſt 1923 das 100fache der nach dem Einkommen des Kalenderjahres 1922 berechneten Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer für das dritte Kalenderviertelſahr 1923 als Rhein⸗Ruhrabgabe zu entrichten. 2. Juriſtiſche Perſonen. Für die Erwerbsgeſellſchaften errechnet ſich die Abgabe wie folgt: à) Erwerbsgeſellſchaften, die ihr Geſchäftsſahr 1921½2 oder 1922 in der Jeit vom 1. Oktober 1922 bis zum 31. Dezember 1922 500 000% ————————„F——— —.— 50 000 000„ 0 00 2. Seife. Nr. 378 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Auguſt 192 obgeſchloſſen haben, zahlen am 25. Auguſt 1923 1 des Betrages, der ſich als Körperſchaftsſteuer für das Geſchäftsjahr 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfacht mit 600; b) Geſellſchaften, die ihr Geſchäftsjahr 1921/22 vor 1. Oktober 1922 abgeſchloſſen haben, zahlen 1888 aa) bei Abſchlüſſen vor dem 1. April 1922 am 25. Auguſt 1923 das Einfache des Betrages, der ſich als Körperſchafts⸗ + das Geſchäftsjahr 1921/22 ergibt, vervielfacht K 7 bb) bei Abſchlüſſen in der Zeit vom 1. April 1922 bis zum 30. September 1922 am 25. Auguft 1923 die Hälfte— Betrages, der ſich als Körperſchaftsſteuer für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1921/22 ergibt, vervielfacht mit 600. Beträge bis 100 000 gelangen nicht zur Erhebung. Die Abgabe iſt ohne beſondere Aufforderung zu entrichten. In das Rhein⸗Ruhropfer iſt eine einmalige Abgabe von den Kraftfahrzeugbeſitzern einbezogen. Eigentümer von Kraftfahr⸗ zeugen, die am 1. Auguſt 1923 der Kraftfahrzeugſteuer unter⸗ lagen(alſo auch Krafträder), haben bis zum 5. September 1923 bei der für die Erhebung der Kraftfahrzeugſteuer zuſtändigen Stelle das 50fache der um den Zuſchlag erhöhten Kraftfahrzeug⸗ ſteuer zu entrichten, die von dem Kraftfahrzeug für die Dauer eines Jahres nach den am 1. September 1923 maßgebenden Vorſchriften zu erheben wäre. Abgabepflichtige, die am 15. Auguſt 1923 in den beſetzten Ge⸗ bieten ihren alleinigen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt oder W Ort der Geſchäftsleitung gehabt haben, ſowie ſolche, die aus Anlaß der Beſezung ihren Wohnſitz, Aufenthalt oder Geſchäftsſitz in den beſetzten Gebieten unfreiwillig verloren haben, ſind von der Ent⸗ richtung der Abgabe entbunden. Soweit dieſe Abgabepflichtigen noch einen Gewerbebetrieb im unbeſetzten Gebiet haben, ſind ſie nach näherer Anordnung des Reichsfinanzminiſters, die bisher noch nicht ergangen iſt, zu der Abgabe entſprechend heranzuziehen. Dieſe Vorſchrift iſt für die Verhältniſſe in Karlsruhe und Manmheim von beſonderer Bedeutung. D. Brotverſorgungsabgabe Die Brotverſorgungsabgabe wird auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der Brotverſorgung im Wirtſchaftsſahr 1923/24 vom 23. Juni 1923 als einmalige Abgabe von den Vermögen erhoben, die der Zwangsanleihe unterliegen. Der Multiplikator ſoll unabhängig ſein von dem Preis für märkiſchen Roggen. Für die erſte, auf den 1. Auguſt 1923 fällige Teilabgabe hat ihn der Reichsſinanzminiſter auf das 10fache des vollen Zwangsanleihebetrages feſtgeſetzt. Zu⸗ ſchläge wegen verſpäteter Zahlung treten erſt mit Beginn des dem Fälligkeitsmonat folgenden Monats ein, alſo ab 1. September 1923; das Finanzamt kann aber vom 2. Auguſt ab bis zur Zahlung Verzugszinſen berechnen. Bei der Berechnung der Vrotabgabe ſind abzugsberechtigt: 1. bebaute Grundſtücke, die Wohnzwecken zu dienen beſtimmt ſind, Villen, jedoch nur, wenn ihr Mehrbeitragswert 50 000 Mark nicht überſteigt; 2. Bauland(Bauſtellen, Terrains uſw.); 3. inländiſche auf Reichsmark lautende feſtoerzinsliche Wert⸗ ee Hypothekenforderungen, Grundſchuldforderungen und entenſchulden: 4. auf Reichsmark lautende Forderungen und Zahlungsmittel, ſofern ſie nicht zu einem gewerblichen Betriebe gehören. Der Steuerpflichtige hat die Abgabe ſelbſt zu berechnen und umaufgefordert bei der für ihn zuſtändigen Finanzkaſſe zu zahlen. E. Unternehmerſteuer Auf die Dauer von 6 Monaten erhebt das Reich von den in⸗ duſtriellen, gewerblichen und Handelsbetrieben eine Abgabe in Höhe des zweifachen der Beträge, die der Arbeitgeber als Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn ſeiner Arbeitnehmer in der Zeit vom 1. September 1923 bis zum 29. Februat 1924 abzuführen haben. Die Abgabe iſt zu entrichten: 8 beim Ueberweiſungsverfahren, gleichzeitig mit der Ueberweiſung. der einbehaltenen Steuerabzugsbeträge; b) beim Markenverfahren as) ſpäteſtens bis zum 25 des Kalendermonats für die in der Zeit vom 1. bis zum 15. dieſes Monats vom Arbeitslohn einbehaltenen Beträge, bb) ſpäteſtens bis zum 10. des folgenden Monats für die in der Zeit vom 16. bis zum Schluſſe des vorhergegangenen Monats einbehaltenen Beträge. Der Reichsfinanzminiſter iſt berechtigt, die Friſten anderweitig feſtzuhetzen. Jeder Steuerpflichtige handelt im eigenen Intereſſe, wenn er die Zahlungen pünktlich leiſtet, da ſonſt ſehr erhebliche, der Geld⸗ entwertung angepaßte Verzugszuſchläge erhoben werden. Bei Bank⸗ oder Poſtſchecküberweiſungen ſowie bei Einzahlungen auf das Bank⸗ oder Poſtſcheckkonto der Finanzkaſſe gilt als Zahlungs⸗ iag der Tag, an dem der Betrag bei der Kaſſe eingeht oder dem Bank⸗ odeer Poſtſcheckkonto gutgeſchrieben wird. Aufgabe zur Poſt genügt nicht. Bei der Zahlung mit Scheck gilt der Tag des Ein⸗ gangs des Schecks bei der Kaſſe als Sor Kaſſen es genũgt alſo Abgabe des Schecks bei der Finanzkaſſe vor Kaſſenſchluß. Bei bar⸗ geldloſer Zahlung empfiehlt ſich jedenfalls Zahlung mit einem Scheck, da nur auf dieſem Wege wirklich die Sicherheit beſteht, noch in letzter Stunde vor Ablauf der Zahlungsfriſt ſeiner Zahlungs⸗ pflicht rechtzeitig nachgekommen zu ſein; bei Nichteinlöfung des Das Waſhingtoner Abkommen Nach einer Havas⸗Meldung aus Waſhington wurde im Staatsdepartement von den fünf intereſſierten Mächten das Pro⸗ tokoll über den Austauſch der Ratifikationen des Waſhing⸗ toner Schiffahrtsabkommens und des Vertrages über den Stillen Ozean unterzeichnet. Den Vorſitz führte Hughes. Der franzöſiſche Vertreter brachte einen Vorbehalt ſei⸗ ner Regierung zum Ausdruck, in dem feſtgeſtellt wird, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung auch weiterhin der Anſicht iſt, daß das geſamte Tonnageverhältnis für Linienſchiffe und Flugzeugmutter⸗ ſchiffe, das durch den Waſhinatoner Vertrag den verſchiedenen ver⸗ tragſchließenden Mächten zuerkannt iſt, nicht die wirkliche Bedeutung der Situation dieſer Mächte zur See zum Ausdruck brinat und in⸗ folgedeſſen auf keine undere Kategorie von Schiffen ausgedehnt werden kann. als auf diejenigen, die ausdrücklich im Vertrag genannt ſind. Deutſches Reich Gegen die Hetze der Rechisradikalen Nach den Verboten der rechtsſtehenden„Deutſchen Zeitung“ und des„Deutſchen Tageblattes“ ſind gegenwärtig Erwägungen im Gange, um eine ſtrafrechtliche Verfolgung der Heraus⸗ geber zu veranlaſſen. Der Herausgeber des„Deutſchen Tageblatts“, ulle, wird vor dem ſofortigen Zugriff durch ſeine Immunität als Reichstagsabgeordneter geſchützt. Paſtor a. D. Maurenbrecher, der Herausgeber der„Deutſchen Zeitung“, wird ſich, wie die„B..“ meint, wahrſcheinlich wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik zu verantworten haben. Das„Deutſche Tageblatt“ des Herrn Wulle keiſtet ſich folgenden Vergleich:„Das nachnovemberliche Paxlament hat ſchon manche Blüte getrieben: Scheidemann, Müller⸗Franken und zuletzt Wirth. Aber die ſchönſte Blüte, noch ſchöner als Erzberger, mit der er gewiſſe Verwandtſchaft beſitzt, iſt die neueſte ſtolze Blüte des Parlaments, iſt die Blume der Blumen: Herr Streſe⸗ mann! Es waxren das alles Blüten, die je nachdem verſchiedenſte Düfte beſaßen. Es waren das alles Blumen, die ſterben mußten, wenn ſie blüten. Und auch Herr Streſemann wird ſterben müſſen in ſeiner Blüte, und wenn er noch ſo ſchön dufte, wie eben nur Streſemann.“ Die Direktorialfrage bei der Reichsbank Auch heute iſt bei der Reichsbank irgend eine Veränderung in der Direktorialfrage nicht feſtzuſtellen. Es liegt nach wie vor weder ein Rücktrittsgeſuch der Präſidenten Havenſtein und Glaſenapp vor, noch iſt eine Sitzung des Reichsbankdirek⸗ toriums vorgeſehen. Cuno wieder zur Hayag? Der zurückgetretene Reichskanzler Dr. Cund hat ſich auf ſeine Beſitzung in Aumühle bei Hamburg begeben, wo er im Kreiſe ſeiner Familie zunächſt ein paar Wochen Ferien machen will, doch werden im Aufſichtsrat der Hapag über ſeine Rückberufung in dieſe Geſell⸗ ſchaft bereits ſehr lebhafte Erörterungen geführt. 757 Billionen! Wie wir von einer Seite hören, die wir für unterrichtet halten können, erfordern allein die Gehälter und Löhne der Eiſenbahner nach ihrem jetzigen Stand von Mitte Auguſt bis Ende des Jahres 757 Billionen Mark! Berlin, 18. Aug.(Von 15 Berl. Bürd.) In Regierungskreiſen hat man Veranlaſſung zu der Befürchtung, daß zwei neuerdings von den Franzoſen zu lebenslänglichen eiheitsſtrafen verurteiſte Deutſche, darunter der begnadigte Landwirtſchaftslehrer Görges, nach Cayenne abtransportiert werden. die Rorruption im Saargebiet Nach einer Meldung aus Saarbrücken iſt der Rechtsanwalt Stenglein in Homburg von der Völkerbundskommiſſion vor⸗ Mufig mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Vorſizenden des Verſorgungsgerichts betraut worden. Es ſcheint faſt, als ob die Regierungskommiſſion für die wenigen höheren Verwaltungspoſten, die ſie noch in der Hand von Deutſchen belaſſen will, mit Ab⸗ ſicht Leute von üblem Ruf ausſucht. Stenglein jedenfalls ge⸗ hört zu dieſen Leuten. Um aus den neuen Verhältniſſen Kapital zu ſchlagen, verſuchte er ſich zuerſt mit franzöſiſcher Hilfe in der „Freien Pfalz!⸗Bewegung, doch hinderte ihn das nicht, ſpäter wieder in München mit allerhand wirren großbaye⸗ riſchen Plänen vorzuſprechen. Regierungskommiſſion iſt er genau bekannt. Auf Empfehlung franzöſiſcher Militärs nahm ſie ihn ſchon im Frühjahr 1920 als angeblich vorzüglichen Kenner pfälziſcher Verhältniſſe für einen höheren Poſten in Ausſicht, ließ ihn aber wegen ſeiner eklatanten Unfähigkeit bald fallen Und machte ihn, um etwas Salbe auf die Wunde zu ſtreichen, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Verſorgungsgerichts. Dieſes Amt erhölt er nur zum zweiten Male. Zuletzt machte er von ſich reden, als er im Frühfahr ds. Is. die Vertretung des Dr. Hector in deſſen bekanntem Prozeß übernahm, nachdem die erſt beſtellten An⸗ lte ihr Mandat niedergelegt hatten. So ſehen die Leute aus, denen die Volkerbundstonnmiffton ihr Vertrauen zuwendet. Sie 2 2 2 2 22 3 2E die dlihgeſpräche—eine Seſahr für die preſſe Vor ſeinem Auseinandergehen hat der Reichstag eine Rei wichtiger Geſetze ohne jede Debatte angenommen. Unter dieſen die findet ſich auch das neue Fernſprechgebührengeſetz, wangig— Berechnung nach dem Schlüſſelzahlenſyſtem einführt. Es wil oſt⸗ mand etwas dagegen einzuwenden haben, daß auch die Reichs 8 verwaltung ſich den Folgen der Geldentwertung zu antzten hung ſucht. Bishet war ſie darauf angewieſen, vor ſeder Tabefergeege⸗ den Verkehrsbeirat, den Reichsrat und den zuſtändigen Neicheedes, ausſchuß um Genehmigung zu bitten, und darüber vergingen lece mal Tage und Wochen. Gegen eine Beſtimmung des neuen 1abe ſetzes wird man aber ſchwere Vedenken erheben müſſen und geeine vom Standpunkt der deutſchen Preſſe aus. Es wird nämlich e neue Geſprächsart eingeführt, das ſogenannte Blitz geſpeſſache Gegen eine beſonders hohe Gebühr, vorläufig iſt das Hunder den der gewöhnlichen Gebühr vorgeſehen, ſollen die Blißgeſpräche uch ee alſo a en Preſſegeſprächen erhalten. 72115 Die Neueinrichtung iſt, wie man hört, auf Wünſche zuaert führen, die aus den Kreiſen der Wirtſchaft und der Finanz geärs ch würden Man geht ſicher nicht fehl, wenn man dieſe Kreiſe da bern⸗ wo man auf Koſten des deutſchen Volkes auf dem Wege des— lierens und Schiebens Milliardenvermögen ergaunert. Wer auf ein Telephongeſpräch Milliarden verdient, dem wird es nicht 17 ankommen, eine Millionengebühr zu zahlen. Kaufleute, die on Einrichtung der Blitzgeſpräche Gebrauch machen, werden* dafür Sorge tragen, daß die hohen Unkoſten auf das Publikum mil gewälzt werden. Mit ziemlicher Beſtimmtheit kann m ucen rechnen, daß die Drahtleitungen ſtundenlang mit Blitzgeſprannd belaſtet werden, denn welchen Umfang das Schieber⸗ 5 Spekulantentum in der letzten Zeit genommen hat, da en weiß doch auch gerade die Reichspoſtverwaltung ein Lied zu ſingn deren ganzer Telegrammpverkehr durch Bör ſent, telegramme in Unordnunng geraten iſt. Durch da⸗ ird gegenkommen gegenüber den beſchwerdeführenden„Kreiſen Wir der ganze Preſſenachrichtenapparat in Gefahr gebracht. ihn erwarken von dem neuen Reichspoſtminiſter, daß er die ſ0 im Geſetz gegebene Möglichkeit benutzt, die Blitzgeſprächsgebühr 1 heraufzuſetzen, daß auch den Schiebern die Luſt vergeht, Bliß ſprechen. Die vorbilalichen deutſchen Kolonien Der„Intranſigeant“ beſchäftigt ſich in einem Artikel mit 5 Verwertung von Kamerun und Togo und führte aus, Ber⸗ Togo dank der deutſchen Arbeit in einem Grade der hn⸗ dollkommnung befinde, der ale Veiſpiel dienen könne. Ageg lich ſei es mit Kamerun, wo die Deutſchen Frankreich den ame⸗ zeigten. Wenn alle franzöſiſchen Kolonien ſo wie Togo und K gge⸗ run ausgerüſtet ſeien und ſie vor allem ihr Eiſenbahnnetz au ritt baut hätten, ſo wäre das auch nach dem Blatte ein großer aber auf dem Wege zu ihrer rentablen Erſchließung. Vor allem iben. dürfe das deutſche Beiſpiel für Frankreich nicht verloren ble er⸗ Frankreich müßte in ſeinen Kolonien unbedingt das beſſern, was die Deutſchen ſchon 1913 in ihren Kolonten 19 wirklicht hätten. Das ſei vor allem auch, wie nicht mehr dargel zu werden brauche, eine moraliſche Notwendigkeit. 90 Es gab eine Zeit, da hörte man von dieſer Seite ganz ande Urteile über die deutſchen Kolonien. Wie jämmerlich muß die 9550 zöſiſche Verwaltung arbeiten, daß man jetzt ſogar den verochtk Boche als Muſter hinſtellen kann. Letzte Meloͤungen Vor einer Revolution in Griechenland? 5 da Rom, 17. Aug. Meldungen aus Athen laſſen erkennen, n⸗ ſich die innere Lage in Griechenland infolge der Partezfſat keiten ſehr getrübt hat. In Saloniki ſoll eine Zufemmaſro⸗ des Führers der früheren Militürrevolutionäre Oberſt Plaſ nten mit dem Chef des Generalſtabs und dem Armeekommandaten ſtattgefunden hahen. Die Blätter berichten, daß die revolutionate⸗ Parteien einen Umſturz vorbereiten. Das Kabinett würbe ſlor ſeitigt und die Militärdiktatur mit Plaſtyras als Dikbe ausgerufen werden. Reine Todesurteile gegen bulgariſche Miniſter 6 Berlin, 17. Aug. Die Berliner bulgariſche Geſand ſchaft teilt mit, daß die Meldung über ein Todesurteil gegeſinter⸗ Mitglieder des Kabinette Stambufmskt nicht zutrefſe BDie Uren ſuchung gegen die in Haft befindlichen Mitarbeiter des iger Miniſterpräſidenten ſei noch gar nicht abgeſchloſſen, noch wen habe eine Gerichtsverhandlung gegen ſie ſtattgefunden. Peintate Paris, 18. Aug. Nach Blättermeldungen hat 1b, geſtern den franzöſiſchen Botſchafter in Wafhington, Juſſerg empfangen. London, 17. Aug. Neuter meldet aus 8 daß oeſſe Banditen das Hofpital der Londoner Miſſion, das Fremdenbie die und die katholiſche Kirche in Tſaoſchi anzündeten und hiereufer⸗ Stadt plünderten. Zwef Drittel der Häuſer in der Stadt ſeien mi mit ebrannt. Die örtliche Garniſon von 120 Mann habe im Karß zu⸗ u Banditen 8 Mann verloren und ſich hierauf aus der Stab Schecks gilt die Zahlung natürlich als nicht geleiſtet. Har aus dem Fall Hector offenbar nichts gelernt. rückgezogen. 5 öchte, Der heilige Berg Roman von Wühelm Hagen 2¹ Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Foriſetzung! Vogelreuther ſah ihm lange ſinnend nach. Es war ihm mehr ols peinlich, daß es ihm nicht gelungen war, Fernleitner für ſeinen Plan zu gewinnen, denn er verhehlte ſich nicht, daß es für das Hotel beſſer geweſen wäre, wenn ſich die Künſtlerkolonie und ihr Haupt Fernleitner freundlich zu ihm geſtellt hätten. Nun aber ſtand feſt, daß fortab auf dem Wilden Jäger zwei Gegenſäge aneinander ſtießen: die ein wenig romantiſche Gründung Fernſeitners und der kluge, nüchterne Bauplan Vogelreuthers. VIII. Den Tag nach ſeiner Unterredung mit Vogelreuther verbrachte Fernleitner in grübleriſchem Sinnen. Er war entſchloſſen, dem werdenden Unternehmen ſeines Gegners erbittertſten Widerſtand ent⸗ gegenzuſtellen, konnte ſich aber nicht klar darüber werden, wie er am wirkſamſten gegen Vogelreuther vorging. Gegend Abend endlich entſchloß er ſich dazu, nach Wildenreuth abzuſteigen, um bei den Bauern gegen den Hotelbau Stimmung zu machen. Loifl, mit dem er vorher lange Rückſprache pflog, machte ſeine Bedenken geltend, da er wußte, wie ſehr ſich die Wildenreuther mit Vogelteuther und ſeinem Plan bereits angefreundet hatten. Ueber das Dorf war der Gedanke, aus dem neuen Unternehmen Geld zu zlehen wie ein Rauſch gekommen, die Habgier war erwacht und der alte Knecht warnte Fernleitner ernſtlich, allzu ſchroff vorzu⸗ gehen, da er die Stimmung der Wildenxeuther fürchtete. Mit Loiſt ſelbſt ging während dieſes Geſprächs eine großt Wandlung vor: Während er ſich zuerſt gleich den anderen über den Hotelplan herzlich gefreut und ſich von ihm allerlei Gutes erwartel hatte, begann er jetzt die ſtarken Gründe zu verſtehen und zu würk digen, die in Fernleitners Seele dagegen ankämpften; und da er von ganzem Herzen an dem Dichter hing, ging er unmerklich aus dem Lager Vogelreuthers in das ſeines Gegners über, indem er ſich zugleich gelobte, Fernleitner, deſſen tiefe Bekrübnis er voll Mitleid empfand, in ſeinem Kampfe gegen Vogelreuther nie zu vorlaſſen. Sein Anerbieten, Fernleitner nach Wildenreuth zu begleiten, bgeſchlagen; denn es verlangte Fernleitner danach, d· rchzufechten Auch Ruth mußte zu Hauſe bleiben und wurde auf ihre bange Frage nach des Geliebten Vorhaben mit ein paar ausweichenden Worten abgefertigt. Loiſl, der von der Wul der Bauern alles befürchtete und ſie hinreichend kannte, um zu wiſſen, daß ſie Fernleitners Vorſtellungen womöglich nicht nur mit Worten erwidern würden, ſchlich dem Dichter unauffällig nach, im Innern feſt entſchloſſen, ihn, wenn nötig, gegen Bosheiten zu ſchützen. Der Abend in der kleinen Dorfſchenke von Wildenreuth nahm denn auch wirklich ganz den Verlauf, den Loiſl befürchtet hatte: die erſten Verſuche Fernleitners, gegen Vogelteuther und ſein Hotel Stimmung zu machen, ſtießen auf ſtarke Verwunderung, denn man hatte, durch Vogelreuthers geſchickte Einführung getäuſcht, allgemein angenommen, in ihm einen Mann kennen zu lernen, der, von Fern⸗ leitner geſandt, einzig gekommen war, das Füllhorn des Goldes auf die arme Gegend auszuſtreuen. Aber auch die ſachlichen Einwände Fernleitners verpufften wir⸗ kungslos. Es waär den Bauern gänzlich gleichgültig, daß durch den Hotelbau das Landſchaftsbild verunſtaltet und der feierliche Frieden der Bergeſnſamkeit zerſtört wurde. Sie lachten den Dichter aus, als er ſie beſchwor, den Wilden Jäger in ſeiner ganzen Schönheit zu erhalten, und ob ſich auch Fernleitners Herz darob verhärtete— ſeinen Worten war es nicht beſchieden, den ſtarren Sinn der Bauern zu wandeln. Ebenſowdenig fruchteten ſeine weiteren Angriffe auf das Hotel. Seine Warnung, daß mit den Fremden nicht nur Gold, ſondern auch alle Laſten der großen Welt in das ſtille Tal getragen würden, ver⸗ mochte die Bauern nicht zu ſchrecken. Sie hiekten ihm immer aufs neue den Nützen entgegen, der ihnen aus dem Unternehmen er⸗ wuchs, und wollten die Schäden nicht ſehen und die Gefahren, vor denen ſie Fernleitner mit prophetiſchem Geiſte warnte. Und als der Dichter in ſeinen Worten dringlicher wurde und einen ſcharfen Appell an die Dörfler richtete, ihre heiligſten Güter zu ſchützen, einen Appell, der nicht nur etwas Mahnendes in ſich trug, ſondern auch etwas Verlketzendes für die, welche ihm nicht folgen wollten, da be⸗ gannen ſich erregte Fäuſte zu heben und manches ſchlimme Droh⸗ wort wurde laut. Die Herzlichteit des Einvernehmens, die ein Jahr zuvor ge⸗ herrſcht hätte, war mit einem Schlage vergeſſen. Keiner der Bauern dachte mehr an das ſtimmungsvolle Richtfeſt der Hütten und die Schwüre, die dabei gewechſelt worden waren, ſeder ſah in Fern⸗ leitner nur noch den Mann, der ſich vermeſſen wollte, äͤrmen Dörf⸗ lern den Nüczen zu ſchmälern, der aus dem Hoteſpau winkte, und die feindſelige Aufforderung des Rottbauern, Fernleitner m nd wenn er ſolche Anſchauungen hegte, die Dorfſchenke verlaſſen, 5 ſo einhellig Zuſtimmung, daß der Dichter es für geraten hielt, unverzüglich Folge zu leiſten. 1 In tiefer Verſtimmung, verfolgt von wilden Verwünſchungern ſchritt er die Dorſſtraße entlang und ſtieß bei den letzten Häußer auf Loifl, der ihn hier erwartet hatte. Ein kräftiger Händedruck lohnte dem alten Knecht ſeine ⸗ und mit überquellender Bitterkeit erzählte er ihm den Verlauf be Augeinanderſetzung, wobei er keinen Hehl daraus machte, daß Wi reuth und ſeine Bewohner dem Plane Vogelreuthers rettungslos er fallen waren. Loiſt machte keinen verfehlten Verſuch, Fernleilg über dieſe Tatſache hinwegzutröſten; denn er wußte, daß dieſer ſa⸗ nicht täuſchen ließ und ſchwer unter dieſer Entwicklung der Ding litt. Er ſetzte aber alles daran, ihm den Wilden Jäger ſelbſt un, dieſer Einbuße genehm zu erhalten, und verfiel auf tauſend 05 danken, die Nachteile des Hotelbaues auszuſchalten oder wenigſte erträglich zu machen. or⸗ „Wir pflanzen unterhalb der Hütten Wald an,“ ſchlug er 5 „damit man in einigen Jahren von der unteren Hochalm gar nl in mehr ſteht. Und vielleicht kann man von dem Rottbauern no paar Streifen Almwieſe billig erwerben! Dann zäunen wir ſem ganze Beſitztum ein, damit Vogelreuther ſeine Wege in wei Bogen um uns herumführen muß!“ „Meine Hütle wird mir trotzdem verleidet ſein,“ brach leitner aus,„wenn erſt der Schwarm der Fremden den ganzen unſicher macht, und ich weiß nicht, ob ich mir nicht neben Obſervatorium eine neue Hütte baue; denn hier am Wilden J59 will ich Einſamkeit und Ruhe und vor allem keine Berührung, ber der Welt und ihrem Treiben! Sonſt breche ich meine Zelte lie ab und ſuche mir irgendwo in den Bergen eine neue Heimat! len Loiſls Blicke hefteten ſich ſtarr auf den Sprecher.„Das könm Sie tun?“ ſtammelte er in tiefſter Erregung, aus der die gan tiefe Anhänglichkeit ſprach, mit der Lolfl an Fernleitner hing. c „Mein guter Loiſt!“ ſprach der Dichter gerührt und griff des Knechtes Hand.„Man ſpricht oft Worte, die man ſelbſt glaubt, wenn man über irgendetwas tief erbitkert iſt. Du wes ja am beſten, wie ich an meinem Wilden Jäger hänge, und kanei⸗ dir wohl denken, daß ich ihn ohne Kampf nie räumen werde. 15. lich glaubte ich die Wildenreuther in dieſem Kampf auf meinet 7 zu haben, und erkenne nun mit bitterſchweret Enttäuſchung, daß eigentlich allein ſtehe!“ ern⸗ — „ — e * „ 5 —— Samstag, den 18. Auguſt 1923 Mannheimer Genetail-Anzeiger(Abend-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 378 Mannheim am Wochenende Ein Beſuch der Reißinſel— Auf Jägerpfaden durch öie Mannheimer Nheindſchungeln— Warum die Keißinſel abgeſpertt bleiben muß len 785 Klagen über die Abſchließung der Reißinſel wol⸗ n icht verſtummen. Die in dieſer Nummer veröffentlichten„Briefe die die Generalanzeiger“ bringen wieder eine derqrtige Beſchwerde, zur N. Empfindungen der vielen Spaziergänger ausdrückt, die an der Ari eißinſel führenden Pforte die Tafel mit der Aufſchrift läſen: beriobe igentum! Eintritt verboten!“ Während der letzten Hitze⸗ 10 T0 intereſſierten ſich auch die Strandbadbeſucher, die Aüblunlenden hinauspilgerten, um in den Fluten des Rheinſtromes Inter na zu ſuchen, für das„verbotene Paradies“. Dieſes erhöhte Rei für das Vermächtnis des Geheimen Kommerzienrats Dr. ſchied hat uns geſtern nachmittag zu einem Ausflug in die abge⸗ lung enen Gefilde veranlaßt. Von neuem konnten wir die Feſtſtel⸗ mittaanachen. daß die Waldparkanlagen am Werktage in den Nach⸗ Das asſtunden ſehr wenig begangen werden. Das iſt begreiflich. drauß ros der Bevölkerung kann erſt am Abend oder Sonntags hier äuscher Erholuna ſuchen. Auf den Bänken in der Nähe des Birkea⸗ 3 ſaßen nur einige Kindermädchen oder Mütter, die mit der -ſtill bis hierher gekommen waren. Weiter draußen wars ganz in einziges Pärchen iſt uns begegnet. das offenbar vom auf dem Heimweg beariffen war. Zwei Schlepper, die einen denm rbeinaufwärts beförderten, erinnerten uns an die träurige Ge⸗ art. An den drei Fahrzeugen wehten die franzöſiſchen Farben. Piortene Viertelſtunde vor der verabredeten Zeit ſtanden wir an der ſchn e der Reißinſel. Das eingeſchlagene Marſchtempo hatte uns uter als zu erwarten war. an das Ziel gebracht. Nur einige zur Pfor brauchten wir zu warten. Ein Radfahrer, der den Schlüſſel mit d— bei ſich trug, ließ uns paſſieren, als er hörte, daß wir uns verab eraufſeher Kohl zu einem Rundgang auf der Inſel umſp redet hatten. Nach einigen Minuten ſtehen wir am laub⸗ Inſel inenen Jagdhäuschen in dem der ehemalige Beſitzer der * ländlicher Abgeſchiedenheit bie ins hohe Alter köſtliche Tage . nturfreund und Nimrod verbracht hat. Erinnerungen ſteigen öſters ir denken an die Jahre vor dem Kriege zurück, in denen wir an di Gelegenheit hatten, dieſes idylliſche Fleckchen Erde zu betreten, tauſen, Spielfeſte der Volksſchulſugend, bei denen ſich nde fröhlicher Kinder auf dem vor uns liegenden weiten Wieſen⸗ der Lummelten zur herzinnigen Freude des Geſchwiſterpaares Reiß, den Febrerſchaft und der geladenen Gäſte. Werden wir dieſe Stun⸗ leden denen man mit der Jugend wieder jung wurde, wieder er⸗ ſeh 77 ſchräa gegenüberliegenden Gartenhaus kommt uns Oberauf⸗ ſeßer Kobl entgegen. Wir haben ihn einige Jahre nicht mehr ge⸗ Stern“ änd Ju unſerer Genugtuung können wir feſtſtellen, daß ihn der it nde Aufenthalt in der freien Natur trotz oft 16ſtündiger Dienſt⸗ wospaltiſc und friſch erhalten hat. Nur das Hagar iſt grauer ge⸗ Jahren. Er maa ſich tröſten, bei vielen iſt das Haar in den letzten über dem cdt nur ergraut. ſondern ganz verſchwunden. Als wir ihn lieben n Zweck unſeres Beſuches unterrichtet haben. erklärt er ſich in unternerürdiger Weiſe ſofort bereit, mit uns einen Rundgang zu men deme„Schade, daß Sie nicht in den Abendſtunden gekom⸗ ſtan ünd meint er.„Sie bälten dann auch von unſerm Wild⸗ dem Di etwas ſehen können. Die Rehe kommen ietzt noch nicht aus wir Bickicht heraus. Aber vielleicht ſehen Sie trotzdem etwas. Ebe in duns auf den Weg machen, treten wir ins Gartenhäuschen, neben icl ein nahezu gefüllter großer Korb mit Steinohſt ſteht. Da⸗ beme tebnen zwei ſtroßende Säcke mit Kernfallobſt.„Glauben Sie“, denh rkt Herr Kohl.„daß wir dieſes Obſt an das Allgemeine Kran⸗ Juſel, s daraus Gelee bereitet, abliefern könnten. wenn die Aget reigegeben wäre? Nicht ein Stück!“ Es bedarf unermüdlicher. Strandbagteſter Wachſamkeit, um die ungebetenen Gäſte, die ſich vom anig ad aus einſchleichen, von den Bäumen abzuhalten. Vor Leute Tagen hat Herr Kohl von einem einzigen Baum acht junge Sbſtdi im Alter von 18—20 Jahren herunterholen müſſen. Da die nur Badehoſen anhatten, dürfte die Gerte, mit der der ufſeher bewaffnet war, die erwünſchte Wirkung ausgeübt haben. wir zun err Kohl ſeine Doppelläufige umgehängt hat, durchſchreiten bade mächſt die Apfelallee in der Richtung nach dem Strand⸗ gut. R er Baumbehang iſt, wie wir uns überzeugen können, ſehr die A ſtetwangig grüßen uns die früheren Sorten. Tief ſenken ſich H5 1 5 unter der reifenden Laſt.„Meinen Sie, daß in greifbarer ſtreifenoch ein Apfel hängen würde, wenn Jedermann durch die Inſel an ung dürfte?? Wir müſſen dieſe Frage, die Herr Kohl von neuem ſicht 5— wiederholt verneinen. Kein Menſch würde ſich an Auf⸗ trachtend Verbotstafeln ſt'ren. Man muß ſich die Obſtbaumallee be⸗ um een. die vom Waldparkdamm am Gießen nach Neckarau führt, ſehen eſſen zu können, wie die Obſtbäume in einigen Tagen aus⸗ n Weürden. wenn die Reißinſel heute freigegeben würde. Ueber tritt Iu geſpannter Draht verwehrt den Stranbadbeſuchern den Zu⸗ dieſe n der Nähe ſteht die gleiche Warnunastafel wie an der Pforte. ſcha eftnitivs Abſperrung genügt, weil man weiß. daß ſie von der dem ſei ſten Wachfamkeit ergänzt wird. Herr Kohl hat trotz⸗ abzupomne liebe Not, um allzu Neugierige und auf das Obſt Lüſterne Tore Seen. Unzähligemale mußte er ſchon an der Pforte oder am ründe anſergänger, die ſich nicht abwehren laſſen wollten, über die Fallen aufklären, die die Zulaſſuna nicht geſtatten. In den meiſten Meinuniſt genügend Einſicht vorhanden. Der Reſt, der der falſchen dat, 450 iſt, daß Herr Reiß der Stadtgemeinde die Inſel vermacht t ſich jeder Bewohner Mannheims hier nach ſeinem Ge⸗ ſchmack ergehen und vergehen kann. tritt ſchimpfend den Rückweg an. Als dieſer Tage Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer der mit einer ſtadt⸗ rätlichen Kommiſſion das Strandbad beſichtigte, das Tor geöffnet wurde, drängte eine Anzahl Unberufener nach, die die Anſicht zum Ausdruck brachten, daß ſie das gleiche Recht wie das Stadtoberhaupt und ſeine Begleitung hätten. Derartige Fälle gewaltſamen Eindrin⸗ gens ereianen ſich öfters. Es bedarf dann der ganzen Energie de⸗ Herrn Kohl und ſeiner Hilfsperſonen, damit das Tor wieder ge⸗ ſchloſſen werden kann. Nach wenigen Schritten ſtehen wir am Rheinufer. In einiger Entfernung ſind einige jüngere Leute wahrzunehmen, die ſich im Waſſer tummeln. Im übrigen iſt, ſoweit der Blick reicht, der Strand völlig menſchenleer. Wenn wir recht unterrichtet ſind, will die Stadt⸗ verwaltung den Strand von der Silberpappel bis ein wenig unter⸗ halb der Stelle, an der wir mit dem Führer ſtehen, herrichten laſſen. Die Strecke verläuft halbmondförmig und würde etwa einen Kilo⸗ meter lang ſein. Die Koſten der Herrichtung dürften ſich auf eine ſtaatliche Anzahl Millionen belaufen, da man beabſichtigt, den Strei⸗ fen zwiſchen dem bewachſenen Grund und der Waſſerfläche entweder zu pflaſtern oder zu betonieren. Ein breiter Streifen des bewach⸗ ſenen Bodens, der von den Badebeſuchern gegenwärtig zum Entklei⸗ den und Lagern benutzt wird, müßte infolgedeſſen verſchwinden. Ein Unfug, von den Strandbeſuchern in der Abſicht verübt, den Sand freizulegen, iſt das Zuſammentragen der großen Steine, die das Ufer vor Beſchädigungen bei Hochwaſſer bewah⸗ ren ſollen, zu Dämmen oder Haufen. Hat man ſich ſchon vergegen⸗ wärtigt. wieviel Mühe und Koſten aufzuwenden ſind, bis die Steine wieder an der Stelle liegen, wo ſie weggenommen worden ſind? Es wäre eigentlich Pflicht der ſtändigen Strandbadbeſucher, ſich dafür, daß ſie den ganzen Sommer über umſonſt hier baden durften, da⸗ durch zu revanchieren, daß ſie nach der Saiſon die Steine, die ſie ver⸗ ſchleppt haben, wieder ihrer Zweckbeſtimmung zuführen. Noch ein Blick über den ruhig fließenden Strom. Vom anderen Ufer grüßen die ausgedehnten Anlagen der chemiſchen Fabrik von Giulini herüber. Wir wenden uns wieder dem Dickicht zu, das ſich zwiſchen dem Rheinufer und den Wieſenflächen hinzieht. Es iſt für Menſchen ſtellenweiſe undurchdringlich. Brombeerranken, kurzes Geſträuch, hohe, ſchilfartige Gräſer bilden ideale Hecken für Vögel und Faſanen. Auch das wilde Kaninchen kann hier unbehelligt vor ſeinem Bau ſitzen. Wie der Sioux auf dem Krieaspfade wandern wir einer hinter dem andern durch die Dſchungeln der Inſel. Manns⸗ hoch ſteht hier das Gras. Zu Futterzwecken kann es nicht verwendet werden, weil es hart wie Schilf iſt. Aber zur Streu iſt es aus⸗ gezeichnet geeignet. Große Gruppen rieſiger Diſteln ſtehen in Blüte oder haben ſich ſchon mit dem weißen Samenhäubchen geſchmückt. Hier halten ſich mit Vorliebe die Diſtelfinken auf“ Ganze Schwärme fliegen auf, wenn man ſich dieſen Futterplätzen nähert. Das Ge⸗ lände, das wir durchſchreiten, iſt bei hohem Waſſerſtand ſtändig über⸗ flutet. Daher der Dſchungelcharakter der Vegetation. Nur dieſer Sommer macht wie 1921 eine Ausnaßme. In einer Mulde, die noch nicht lange ausgetrocknet ſein kann, da der Fuß im Schlamm einſinkt, entdecken wir die Spuren von Fa⸗ ſanen, Haſen und wilden Kaninchen. Im ſelben Augenblick paſſieren mehrere Faſanen blitzſchnell das freie Gelände. Der Hühnerhund, Herrn Kohls ſtändiger Begleiter, wittert ſtändig Wild. Immer wie⸗ der verſchwindet er im Dickicht, das ihm kaum, viel weniger uns, das Durchſchlüpfen geſtattet. Der Wildſtand hat ſich in den letzten Jahren aut vermehrt. Auch aus dieſem Grunde will man ſich nicht zur Freigabe der Inſel entſchließen. Und die Vogelwelt kann in dieſer typiſchen Rheinuferwildnis ungeſtört niſten. Im ge⸗ lichteten Waldpark iſt dies nur noch auf den hohen Bäumen möglich Wenn wir bei einem Spaziergang in den der Allgemeinheit zugäng⸗ lichen Parkanlagen uns an dem vielſtimmigen Konzert unſerer gefie⸗ derten Sänger erfreuen, dann ſollten wir immer bedenken, daß uns dieſer Genuß ſtark beeinträchtigt werden würde, wenn„Amſel, Droſſel, Fink und Star und die ganze Vogelſchar“ auf der Reißinſel, dem Mannheimer Naturſchutzvark, nicht unbehelligt ihre Nachkommen⸗ ſchaft aufziehen könnten. Wir treten auf die kleine Wieſe, die von älteren und friſ gepflanzten Obſtbäumen umſäumt iſt. Das erſte Gras hat ſie mit ihrer größeren Kollegin ſchon länaſt an Landwirte und Kleintier⸗ züchter abgegeben, die losweiſe hier ernten durften. Der Obſtſegen iſt auch hier reich. Selbſt im Waldesdickicht zur Linken des Weges leuch⸗ ten rotwangige Aepfel in großer Zahl. Wir betreten wieder die Obſtbaumallee, die die Inſel faſt in ihrer ganzen Länge von Süden nach Norden durchzieht, und landen ſchließlich wieder am Garten⸗ häuschen, wo wir uns mit herzlichem Dank von dem mitteilſamen Führer verabſchieden. Der Rundagang hat uns in dem Eindruck be⸗ ſtärkt, daß bei der heutigen Diſziplinloſigkeit unſerer Jugend von einer Freigabe der Inſel leider vorläufig keine Rede ſein kann. Die Zeiten und die Geſinnung müſſen ſich gewaltig ändern, wenn man einen Modus finden will, der Stadtverwaltung und Publikum be⸗ friedigt. Im Intereſſe der Obſtanlagen, des Wildſtandes und Vogel⸗ ſchutzes müſſen die Pforten weiter verſchloſſen bleiben. Und Herr Kohl, deſſen Großvater ſchon Aufſeher auf der Reißinſel war, wird wie bisher unermüdlich vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend darüber wachen, daß Mannheims Naturſchutzpark vor einer unſerer ſchlimmſten Zeitkrankheiten bewahrt bleibt. 5 Sch. Wirtſchaſtliches und Soziales Werkarbeit— Edelware Einem ſchönen Bucheinband wird in heutiger Zeit nicht die verdiente Würdigung zuteil. Unſere deutſche Erfindungskunſt bringt ſein einigen Jahren ſchöne und zweckmäßige Einbandſtoffe wie Kaliko, Leinwand, Leder, Vorſatz⸗ und Ueberzugpapiere auf den Markt, die in früheren Jahren dem Buchbindermeiſter nicht zur Verfügung ſtanden. Die verſtändigen Bücherfreunde müßten aufmerkſam gemacht werden, daß ge·ide jetzt bei dem großen Wert der guten Bücher dieſe auch ein ſchönes Kleid(Einband) verdienen. Wie oft kann beobachtet werden, wie für allerlei un⸗ nützen Tand rieſige Summen ausgeworfen werden. Auch das guk⸗ ſituierte Fräulein in eleganteſter Kleidung findet ſeltſamerweiſe nichts beſchämendes daran, mit einem ſchlechten oder zerſchliſſenem Bucheinband die Straße zu betreten. Manch kunſtvoller Bücherſchrank birgt in ſeinem Innern in der Hauptſache Bücher und Bändchen von geringem literariſchem Wert und dürftigſter Ausſtattung. Ci« ſolcher Schrank ſtellt nur ein Dekorationsſtück fürs Zimmer dar, obwohl der wohlhabende Beſitzer in der Lage wäre, gute Werke in ſchönen Halbfranzbänden mit leuchtendem Goldtitel und Namen unſerer unvergänglichen Schriftſteller und Wiſſenſchaftler zur geiſtigen Weiterbildung ſeinen Familienmitgliedern und Freunden zur Verfügung zu halten. Auch ſchon vorhandene textlich gute Bücher(antiquariſch), die in Druck und Papier oft noch einen Vorzug vor Neudrucken haben, können vollſtändig umgebunden und dadurch in ſchöne und vornehme Gewänder gekleidet werden. In Bezug auf äußeren Einband wird heute künſtleriſches geleiſtet. Gerade a us den mittleren und kleineren Buchbindereien ſind hierin die allerbeſten Arbeiten zu erhalten. Das Vorwärtsſtreben des deutſchen Handwerkers, das ver⸗ mehrte Kunſtverſtändnis und Anſprüche der wahren Bücherfreunde, die Förderung der gewerblichen Fachſchulen ſeitens Staat und Ge⸗ meinde haben ſich gerade auf das Buchbinderhandwerk vorteil⸗ haft ausgewirkt. Die Vermutung, Bücher ung gute Bucheinbänze wären heute im Verhältnis teurer als andere handwerksmäßige Erzeugniſſe, iſt falſch. Insbeſondere Bucheinbände in Handbinde⸗ arbeit in Halbleder oder Halbleinwand mit echtem Goldtitel haben in der Preisbildung noch nie den Silbermarkpreis erreicht. B. Meſſen und Ausſtellungen Die Kölner Meſſe aufgeſchoben Köln, 15. Aug. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt an eine Abhal⸗ tung der Meſſe in der vorgeſehenen Zeit vom 16. bis 20. September nicht zu denken. Es ſei der Wunſch der Meſſeleitung und der Aus⸗ ſteller, die Meſſe noch in dieſem Jahre abzuhalten. Ob dies möglich ſei, hänge allein von der politiſchen Entwicklung der nächſten Wochen 5 5 großem Optimismus dürfe man ſich in dieſer Hinſicht nicht hingeben. Neue Schlüſſelzahlen und Preiszuſchläge Neue Preisauſſchläge in der Gummimäntel⸗Konfektion Der Verband der Gummimäntel⸗Fabriken Deutſchlands E. V. ſetzte für Lieferungen ab 15. Auguſt folgende Preisauſſchläge feſt: Für Aufträge, die bis zum 30. April erteilt ſind 13 000 Proz., 1. bis 10. Mai 10 500 Proz., 11. bis 20. Mai 9000 Proz., 21. bis 31. Mai 7250 Proz. Die Schlüſſelzahl der Damenkoufektion Mit Wirkung vom 15. Auguſt 1923 iſt, wie der„Konfektion“ er⸗ fährt, die vom Verband der Fabrikanten von Koſtümen und verwandten Artikeln im Einvernehmen mit dem olifektions⸗Einzel⸗ handel feſtgeſetzte Wertmeßziffer für Damenkonfektion auf 36 600 (49 000) erhöht worden(Dollarmittelkurs der Woche 4053 840). Indexlöhne in der Herrenwäſcheinduſtrie Zwiſchen dem Arbeitgeberverband der Deutſchen Herrenwäſche⸗ Fabrikanten und dem Deutſchen Bekleidungsarbeiterverband iſt eine neue Vereinbarung getroffen worden, laut der die am Mittwoch abend erſcheinende Indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes bereits bei der Lohnauszahlung am Samstag der Woche Anwendung findet. Darüber hinaus wird der Arbeiterſchaft am Mittwoch jeder Woche 40 Prozent des Lohnes à conto gezahlt. Auf Grund dieſes Abkom⸗ mens beträgt z. B. der Zeitlohn eines Zuſchneiders in der Herren⸗ wäſcheinduſtrie 17 000 000 Mk., der bei Akkordarbeit noch eine Stei⸗ gerung von etwa 30 Proz. erfahren dürſte, ſo daß der Verdienſt des Zuſchneiders bei voller 46ſtündiger Arbeitszeit auf 20 000 000 Mk. pro Woche zu veranſchlagen iſt. Weitere Erhöhungen des Grundlohnes wurden angeſichts dieſer gewaltigen Lohnhöhe von Arbeitgeberſeite abgelehnt. bdas beste Rad Es i 5 5 8 haſter giſt gewiß, daß nächſt der Ehre Gottes einem jeden tugend⸗ ſhen enſchen die Wohlfahrt und der Ruhm ſeines Vaterlandes eigene Ben zu Gemüte gehen ſoll, welches denn ſowohl unſere um der Agelegenheit— nicht allein um der Erhaltung, ſondern auch i ergnügungen willen— als auch die—1— Schuldigkeit 5 bringt. Der aber über ſeines Vaterlandes Unglück Freude herzen fwürde, dem würden auch die, die ihn gebrauchen, in ihren r einen böſen und unehrlichen Menſchen halten. Leibniz. Der heilige Teppich ſondetbrlich gingen durch die Preſſe Mitteilungen über einen höchſt Vönig aren Streit, der zwiſchen der ägyptiſchen Regierung und dem iader Hedſchahs, dem Hüter der d die ägyptiſche Regierung wollte, wie alljährlich, den hei⸗ Ae nepich in feierlichem Aufzua nach Mekka überbringen laſſen. weil nung wurde aber auf arabiſchem Boden nicht zugelaſſen. medizini Könia der Hedſchas ſich weigerte, mit ihr zuſammen eine der Fauiſche Kommiſſion willkommen zu heißen. Infolgedeſſen kehrte Dinge myſer. der die Prozeſſion an Land ſetzen ſollte, unverrichteter einem imteder zurück. Der Könia der Hedſchas foll ſich dann mit Was roviſterten Teppich beholfen haben. gis? A hat es mit dieſem heiligen Gegenſtand für eine Bewandt⸗ ſeinen Eizibr knüpft ſich ein alter mohammedaniſcher Brauch, der in als ſein inzelheiten viel Intereſſantes aufweiſt. Der Islam verehrt dobem d beiligſte Stätte die Kaaba in Mekka, ein rechteckiges, aus obammedn geferligtes Gebäude. in das der ſchwarze Gebetſtein ſtets ſein eds eingebaut iſt. Dieſer Kaaba wendet er beim Beten in der Geſicht zu. Nach mohammedaniſcher Ueberlieferung ſollen liegt bescaba Ismael une aaa begraben ſein. Mobammed ſelbſt Dieſe atlich in der Moſchee in Medina begraben. 5 ie de Kaaba iſt etwa 80 Fuß hoch. Bis auf eine kurze Zeit, in chleier be Blicken der Pilger ganz enthüllt wird, iſt ſie mit einem logenannte, der ſogenannten Kiswah und dieſe Kiswah iſt der wird dinte heilige Teppich. Soweit man zurückdenken kann, mit zwab in Kairo heraeſtellt. und zwar unter der Aufficht ebenſg beſonders betrauten Kommiſſion. Die Herſteller ſind ſeit pöllia imſdenklichen Zeiten immer Mitalieder derſelben Familie, die ſogenannſtande ſind, die Tradition zu wahren. Die Herſteller dieſes und ſtellennz beiligen Tepvichs ſpinnen und färben die Fäden ſelbſt wie un auch das Gewebe her. Sie verwenden dazu Seide wie ej um ie Siie Prekat darau erlſtändige Kiswah beſteht aus acht Stücken, deren Ausmaß d e iſt. daß ſie den oberen und den unteren Teil der Sewand der Kaaba vollſtändia bedecken können. Wenn dieſes Vöbe dom r Kaaba angelegt wird, ſo werden in etwa zwei Drittel Fußboden aus die gekrennten Stücke durch einen Gürtel Im fertigen Zuſtande zeigt ſich der Teppich g verbunden, dem ſogenannten Heſam. Dieſer Heſam iſt aus denſelben Beſtandteilen hergeſtellt wie die Kiswah. Es wird aber außerdem dazu eine große Mende von Silberfäden verwendet. Dieſes beſon⸗ dere wertvolle Schmuckſtück dient dazu, die Stelle zu verdecken, an der die getrennten Teile der Kiswah aneinander gefügt ſind. Auch die Silberfäden werden in der Fabrik, wo die Kiswah hergeſtellt wird, von den geübten Arbeitern ſelbſt aus Silberbarren gewonnen. Zu dieſer ganzen Ausſtattung kommt noch ein wichtiges Stück dazu. Der ſogenannte Mahmal. Dieſer Mahmal iſt ein rechteckiger Holzrahmen, auf dem ein pyramidenähnlicher Aufſatz ſitzt. Er iſt ge⸗ wiſſermaßen das Zeichen der Souveränität des Sultans. deſſen jewei⸗ liger Namenszug an der Stirnſeite des Rahmens eingeſchnitzt iſt. Er wird leer mitgeführt und dient auch nicht etwa dazu, der Kiswah als Verpackung zu dienen. Jeder Veſucher von Kairo kennt den Mahmal ganz genqu, da er dreimal in Funktion tritt. Einmal, wenn der fer⸗ tige Teppich, die Kiswah, in die Moſchee von Kairo gebracht wird, dann, wenn die feierliche Prozeſſion mit der Kiswah nach Mekka aufbricht und ſchließlich, wenn die Prozeſſion wieder zurückkommt. In den meiſten Fällen iſt der Mahmal allerdings von einer Hülle umgeben, die ihn den Blicken der profanen Menge verbirgt. Zur Beförderung des Mahmal und der Kiswah dienen. drei Kamele, die ebenfalls unter der Obhut einer beſonderen Behörde ſtehen und bie zu den ausgeſuchteſten Tieren gehören, die man finden kann. Sie werden nur für dieſen heiligen Zweck benutzt. Aus dem Geſagten geht bervor. daß ſo leicht ein Erſatz für die Kiswah gar nicht zu beſchaffen iſt. Es bedarf des größten Teiles eines Jahres, um ſie herzuſtellen und im fertigen Zuſtande ſtellt ſie einen Wert von etwa 10 Millionen Goldmark dar. Der König der Hedſchas kann ſich alſo beſtenfalls mit einem ganz notdürftigen Er⸗ ſatz beholfen haben. Runſt und Wiſhenſchaſt Guſtav Schalk, der bekannte Sagendichter, feiert am 21. Au afb ſeinen 75. Geburtstag in tiefſter Zurückgezogenheit und Stille auf ſeinem Zufluchtsort Kloſter Zinna bei Jüterbog in der Mark Brandenburg. Schalk hat ſich durch ſeine Bearbeitung deut⸗ ſcher Heldenſagen beſondere Verdienſte erworben. Die Bedeutung olchen Wirkens iſt bei der heutigen Notlage und Zerriſſenheit des deutſchen Volkes nicht hoch genug einzuſchätzen. Aus der großen Reihe 10 Werke ſind beſonders hervorzuheben:„Nordiſche ermaniſche Götter⸗ und Heldenſagen“,„Deutſche Märchen“ und „Deutſche Heldenſagen“. 2 Die Romantiſche Woche in Augsburg(17. bis 22. Sept.), die im deutſchen Kunſtleben ein Ereignis erſten Ranges zu werden ver⸗ ſpricht, iſt finanziell nunmehr geſichert. Im Rahmen der ver⸗ ſchiedenen Veranſtaltungen bringt das Stadttheater neu einſtudiert Marſchners Oper„Hans Heiling“ und unter der muſikaliſchen Leitung Hans Pfitzners ausſchließlich mit Kräften des Würtit. Lan⸗ destheaters deſſen Werk„Der arme Heinrich“. Ferner werden die Münchener Kammerſpiele im Stadttheater die Uraufführung von Tiecks Märchendrama„Ritter Blaubart“ bringen. Mit ein Hauptereignis der Romantiſchen Woche wird unter perſönlicher Lei⸗ tung des Komponiſten die Erſtaufführung von Hans Pfitzners Kan⸗ tate„Von deutſcher Seele“ in der Sängerhalle bilden, wobei das Orcheſter der Stadt Augsburg, der größte Teil des Münchener Nationaltheater⸗Orcheſters und erſte Soliſten Deutſchlands mitwirken werden. Geheimrat Prof. Dr. Wetzel wird im Ludwigsbau über „Die Weltanſchauung der Romantik“, Dr. Bernh. Die bold(Frank⸗ furt a..) über„Romantik und Gegenwart“ und Konrad Weiz (München) über„Das romantiſche Problem in der bildenden Kunſt“ ſprechen. Daneben her gehen erleſene Ausſtellungen mit erſten Meiſtern der romantiſchen Malerei und Graphik der Vergangenheit und Gegenwart. Es wird mit ſtarkem Beſuch aus ganz Deutſchland und Oeſterreich, auch aus dem Ausland gerechnet. zen Aeber das Leben auf dem Mars macht ein engliſcher Aſtro⸗ nom intereſſante Mitteilungen. Dieſer Gelehrte, Dr. Ryves, hat jahrelang den Planeten ſtändig unter Beobachtung gehabt und zwar auf Teneriffa, wo er in 2000 Meter Höhe unbehindert durch Wolken und Staubbildung mit einem beſonders ſtarken Teleſkop dem Mars ſeine ſtändige Aufmerkſamkeit gewidmet hat. Der Gelehrte hat feſt⸗ geſtellt, daß der Mars an den beiden Polen weiße Kappen trägt, die im Marswinter zunehmen und im Marsſommer zurückgehen. Er ſchließt daraus mit Sicherheit, daß auf dem Mars Polarſchnee vorhanden iſt. Daraus geht hervor, daß auf dem Mars nicht nur ähnliche Waſſer, ſondern auch ähnliche Luftverhältniſſe herrſchen, wie auf der Erde. Auch das Klima muß ganz ähnlich ſein wie bei uns. Der Gelehrte machte auch die Beobachtung, daß auf der Oberfläche des Mars Veränderungen vor ſich gingen. Flecken und kanalähnliche Linien entſtanden und verſchwanden wieder, woraus der ſichere Schluß gezogen werden kann, daß auf dem Mars natürliches Leben vorhanden ſein muß. Auffallend war auch der Farben⸗ wechſel auf der Oberfläche des Mars, ein ſicheres Zeichen dafür, daß dort Vegetation vorhanden iſt. Derjenige, der die Erde unter ähn⸗ lichen Verhältniſſen aus großer Entfernung beobachtet, würde zwei⸗ fellos ebenfalls auf der Oberfläche wahrnehmen, wie ſich die grüne Sommerdecke in die graue oder farbloſe Winterdecke verwandelt. Es herrſcht alſo Vegetation auf dem Mars. Ob man auch animaliſches Leben, d. h. menſchen⸗ und tierähnliche Weſen auf dem Mars an⸗ trifft, iſt nicht ſicher zu beweiſen. Die kanalähnlichen Linien ſprechen nach Anſicht des engliſchen Gelehrten nicht unbedingt dafür. Da⸗ gegen kann man mit großer Wahrſcheinlichkeit ſchließen, daß neben der Vegetation auch animaliſches Leben ſich dort findet. Iſt dem ſo, ſo wird man ſicher noch einmal dazu gelangen, zwiſchen dem Mars und uns eine Verbindung herzuſtellen 4. Seile. Nr. 378 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) 3 Samstag, den 18. Auguſt 12— Städͤtiſche Nachrichten Nus òer Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 17. Auguſt 1923 Die neue Tariſerhöhung der Strußenbahn. Die weitere ſtarke Steigerung aller Ausgaben der Straßen⸗ bahn erfordert eine erneute Erhöhung des Straßen⸗ bahntarifs. Von Montag, 20. Auguſt ab beträgt der Fahrpreis für—5 Teilſtrecken 100 000, für—7 Teilſtrecken 125 000 für 8 und mehr Teilſtrecken 150 000 1; der Preis für die übrigen Fahrtausweiſe wird ebenfalls entſprechend erhöht, die Ver⸗ billigung der Fahrten in den Vormitfags⸗ ſtunden von 29 Uhr bis ½12 Uhr beibehalten. Für die künftige Erhöhung des Straßeſibahntarifs ſoll die vom ſtatiſtiſchen Reichsamt herausgegebene Großhandels⸗Inderziffer (Geſamtindex) als Grundlage dienen. Die Vergünſtigung, daß die vor eine: Tariferhöhung löſten Fahrſcheinhefte weitere 7 Tage ohne Zuſchlag benützt wekden können, gilt letztmals für dieſe Tarif⸗ erhöhung; bei künftigen Tariferhöhungen muß der jeweilige Unter⸗ ſchiedsbetrag bef jeder Fahrt nachbezahlt werden. Es wird erwogen, zur Verſaeldung der Nachzahlungen auf Monatsnetz⸗ und Strecken⸗ karten ſtatt der bisherigen Monatsmarken künftig Halbmonats⸗ oder Wochenmarken auszugeben. Bauplaßverkäufe. In der Oſtſtadt werden 5 Bauplätze im Geſamtmaße von etwa 7500 am zu den bisher üblichen Bedingungen verkauft. Zur verlängerung der Sperre Wie Havas aus Koblenz meldet, hat die Rheinlandkommiſſion auf Vorſchlag des Oberkommiſſars beſchloſſen, die Verkehrsſperre zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet, wie gemeldet, um einen weiteren Monat, bis zum 16. September, zu ver⸗ längern, Dieſer Entſchluß iſt nach Havas hervorgerufen durch die Angriffsverſuche der Düſſeldorfer Turner und durch die Notwendigkeit, das Eindringen von Agitatoren in das beſetzte Gebiet zu verhindern, die bedacht darauf ſind, Unruhen hervorzurufen. Der neue Milchpreis Von Monkag ab das Liter Vollmilch 180 000 Der Erzeugerpreis für Milch wird vereinbarungsgemäß die⸗ ſelbe Steigerung aufweiſen wie der Reichsindex, der auf Grund der Stichtagsermittlungen am Montag eine Erhöhung um 102,2 Proz. erfahren hat. Dieſe Woche war der Grundpreis 31 400„ für das Liter, von Montag ab beträgt er 92 000„. Der Verbraucher⸗ preis für Mannheim wird nahezu das Doppelte ausmachen, nämlich 180 000 je Liter. Der Unterſchied zwiſchen Grund⸗ preis und Kleinverkaufspreis erſcheint ungeheuerlich und doch hat er ſeine Begründung. Der Erzeugerpreis von 92 000 hat nur für einen Teil der aängelieferten Milch Geltung, er wird um 10 Proz. überſchritten bei Milch aus Grenzgebieten, die infolge der Nähe der valutaſtarken Schweiz mit teureren Produktionsverhält⸗ niſſen zu rechnen haben; hinzu kommt ein gleichgroßer Aufſchlag für Molkereimilch durch den man das Nachlaſſen des Verbutterns zugunſten der Milchmenge erzielen will. Auch für die aus Abmelk⸗ wirtſchaften kommende Milch wird ein höherer Preis bezahlt ols Aequivalent dafür, daß man den Betrieb vollkommen auf die für ſich allein nicht rentable Milchwirtſchaft einſtellt, eine Maßnahme, die ihre Zweckmäßigkeit bereits in der hohen Ablieferung aus Ab⸗ melkbetrieben bewieſen hat. Die Abmelkwirtſchaften, die ſtädtiſchen Güter und der Glashof liefern täglich 7800 Liter Milch und bilden ſo den Grundſtock der hieſigen Milchverſorgung überhaupt. Die er⸗ wähnten Zuſchläge erwirken ein Anſteigen des Erzeugerpreiſes auf den Durchſchnitt von 108 129„. Die für die Mannheimer Milch⸗ verſorgung äußerſt ungünſtigen geographiſchen Verhält⸗ niſſe bringen es mit ſich, daß für die Milchaufbringung, den Sammel⸗ und Fuhrlohn ein Aufſchlag um über ein Fünftel auf den Durchſchnitts⸗Erzeugerpreis nicht zu umgehen iſt. Damit iſt ſie aber erſt an der Verladeſtotion und nun kommt ein erheblicher Ver⸗ euerungsfaktor: die Bahnfracht, die ſa eine ganz bedeutende Er⸗ höhung wieder erfährt. Es iſt bekannt, daß Mannheim den unlieb⸗ ſamen Rekord beſitzt, von ganz Deutſchland den größten Milch⸗ trunsportweg zu haben, das Mittel der einzelnen Entfernungen der Lieferſtation von dem hieſigen Verbrauchsbezirk beträgt 210 Kilo⸗ meter. Dieſe Verhältniſſe bringen es mit ſich, daß die Fracht heute für das Liter hunderttauſendmal ſoviel ausmacht, wie früher der Milchpreis einſchließlich der daraufruhenden Speſen. Der weite Weg, den die Milch zu nehmen hat, bedingt außerdem größere Auf⸗ wendungen für Kühlwagen, Eis uſw. und ſo ergibt ſich eine hohe Zuſchlagsſumme, die einzig und allein auf Konto der weiten Ent⸗ fernung zwiſchen Lieferungs⸗ und Verſorgungsgebiet zu ſetzen iſt. In welchem Maße z. B. die Fracht den Preis belaſtet, erhellt die Tatſache, daß die Verarbeitung der Milch in der Milch⸗ zentrale, zu der doch Arbeitskräfte, maſchinelle Anlagen und Material zu ſtellen ſind, dreitauſend Mark pro Liter weniger ver⸗ ſchlingt als die Fracht. Die Händlerſpanne beträgt für das Liter 19 006„. Die erwähnten Faktoren rechtfertigen einen Verbraucher⸗ preis von 180 000„, mit dem man ſich wird abfinden müſſen, ſo gewaltig auch fürs erſte die Steigerung zu ſein ſcheint. pp. ** Ueber die Freiburger Milchverforgung wird uns berichtet: Die Freiburger Milchverſorgung hat zur Zeit eine ſchwere Kriſe durchzumachen. Es kommt immer weniger Milch nach der Stadt, kaum 0 Liter werden täglich angeliefert. Vor allem leiden Kinder, alte Leute, Schwerkranke und die Kranken⸗ häuſer unter der völlig ungenügenden Milchverſorgung. Die Sactenvorſtadt⸗Genoſſenſchaſt Monnheim hielt geſtern ihre Generalverſammlung ab, der Not der Zeit ge⸗ horchend in einer Schulaula. Sie war ſehr gut beſucht. Anſtelle des verhinderten Bürgermeiſter Dr. Walli leitete Herr Otto Meißner die Verſammlung. Iſenmann erſtattete den Geſchäftsbericht für 1923, und gab einen kleinen Ausblick auf das Geſchäftsſahr 1923. Man weiß, daß die Zeiten für das Bauen ſchlecht ſind und ſich mit der Steigerung der Baukoſten und dem Abnehmen der verfügbaren Mittel weiterhin verſchlechtern. Man weiß, daß die e ee ihre Bauprogramme von 1921 in dieſem Jahre glücklich zum Abſchluß bringen konnten und daß die Vau⸗ programme für 1922 noch nicht durchgeführt werden konnten. Auch die Gattenvorſtadt⸗Genoſſenſchaft Mannheim konnte ihre Pläne nur zum Teil durchführen. Anfang 1923 wurden die letzten Häuſer des Jg2ier Programms vollendet. Von Juli 1922 ab mußte das Bautempo verlangſamt werden, weil der Stadt auch die Mittel knapp wurden. Auch die Hoffnung, bis Herbſt mit den 1922er Bauten ſertig zu werden, hat ſich zerſchlagen, die ungeheure Geldentwertung wirft ſede Berechnung über den Haufen und hemmt die Bautätig⸗ keit in einem Maße, daß nahezu ein Stillſtand im Bauen eingetreten iſt. Von den geplanten 40 Neubauten, ſollen 33 den Kleinſthaustyp erhalten, der zwei Wohnungen in einem Häuschen vorſieht, aber dabei doch berückſichtigt, daß in beſſeren Zeiten vielleicht einnal wieder zwei Wohnungen zu einer vereinigt werden können. Den Kaſſenbericht erſtattete Geſchäftsführer Kattemann, ihm ſchloß ſich ein für und die Aee eg ſehr ehrender Reviſtonsbericht des Reviſors des Verbandes badiſcher Baugenoſſenſchaften an. Aufſichtsrat und Vorſtand wurde ohne nennenswerte Debatte Entlaſtung erteilt und dem Vorſchlag über die Verwendung des Ueberſchuſſes(der nur durch die Zuwendung be⸗ ſonderer Einnahmen ſich ergehen konnte) zugeſtimmt. Darnach kommt eine Dividende niht zur Vertellung, ſondern ſie wird reſtlos der Bücherei zugeführt Der vorgeſchlagenen Erhzhung der 91 955 anteile auf den Bekrag von einer Millſon Makk wurde zage timmt. Das Eintrittsgeld wurde auf 200 000 heraufgeſeßt und der Vor⸗ ſtand ermächtigt, dieſen Betrag nach Maßgabe der Geldentwerkung abzuündern. Unter„Verſchiedenes“ wurde der Wunſch ausgeſprochen, die Stadt möge auf dem Mimenhof⸗Platz einen Baum pflanzen, eine Linde oder Kaſtanie, P. * Jur Juckerausgabe. Wie uns auf Anfrage mitgeteilt'wurde, ſind die hieſigen Geſchäſte mit Zucker verſehen worden. Im Laufe des heuligen Tages wie am Montag werden die fehlenden Mengen noch nachgeliefert, ſo daß von Montag ab Zucker in den Geſchäften zu wurde ein 26 Jahre alter Familienvater beerdigt, der an Tollwut Mannheim hat eine abermalige und recht namhafte Erhöhung ihrer Zinsſätze eintreten laſſen. Sie leiſtet nunmehr für reine Spareinlagen eine tagweiſe Verzinſung von 20 Prozent für täg⸗ lich abhebbare Guthaben in laufender Rechnung eine ſolche von 10 Prozent, welche Sätze je nach Unkündbarkeit oder nach Gut⸗ habenshöhe eine weitere Steigerung bis zu 5 Prozent erfahren können. Wir verweiſen auf eine Bekanntmachung der Sparkaſſe im Anzeigenteil. Es iſt zu hoffen, daß der Beſchluß der Sparkaſſe der Spartätigkeit weiteren Anreiz verleihen werde. * Zwei Millionen Reichsreniner. Die Zahl der Reichrenten beträgt nach der letzten amtlichen Aufſtellung vom Anfang dieſes Jahres 2 045 963. Dazu kommen noch 159 366 Renten, die bei den 9 Sonderanſtalten liefen. Bei den 29 Verſicherungsanſtalten liefen im einzelnen 60 560 Invalidenrenten, 65 339 Krankenrenten, 255 600 Allersrenten, 100 343 Witwen⸗ und Witwerrenten, 4148 Witwen⸗ krankenrenten, 457 616 Waiſenrenten und 114 Zuſatzrenten. Im Laufe des Jahres 1922 hat ſich die Geſamtzahl um 42 877 vermehrt. Bei den Sonderanſtalten lieſen 6931 Invalidenrenten, 1994 Kranken⸗ renten, 13 779 Allersrenten, 15045 Witwenrenten, 310 Witwen⸗ krankenrenten, 60 302 Waiſenrenten. Da nicht alle Todesfälle be⸗ kannt ſind, ſo ſind etwa zwei Prozent abzuziehen. Beſchlagnahme von Eiſenlagern. Die Franzoſen beſchlag⸗ nahmten die im Hafengebiet gelegenen Eiſenlager der Firmen Kahn u Goldmann und M. Marum G. m. b. H. Neuer Straßenbahntarif! Bom kommenden Montag ab koſtet die kürzeſte Jahrt auf der Elektriſchen 100 000 Mark. —7 Teilſtrecken koſten 125 000, mehr als 7 Teilſtrecken 15 150 000 Mark. * goſt und Legis. Nach einer Mitteilung des hieſigen Ver⸗ ſicherungsamts galten am 30. Juli folgende Sachbezugswerte (täglich): Koft 360 000., Wohnung 10 000 M. Selbſtmordverſuch wegen Liebeskummer. Am 14. Aug. ver⸗ ſuchte ſich eine in der Neckarvorſtadt wohnende 19 Jahre alte Arbei⸗ terin in ihrer elterlichen Wohnung mit Leuchtgas zu ver⸗ giften. Der Beweggrund der Tat iſt in Liebeskummer zu ſuchen. * Selbſtmordverſuch eines 43jährigen Mannes. Am 15. Aug. verſuchte ſich ein in Neckarau wohnender 43 Jahre alter Taglöhner auf dem Speicher ſeiner Wohnung zuerhängen. Seine Ehefrau konnte ihn noch rechtzeitig an ſeinem Vorhaben verhindern. Der Be⸗ weggrund zu dieſer Tat liegt in Familienzwiſtigkeiten. * Der Tod im Waſſer. Geſtern vormittag gegen 8 Uhr wurde beim Eingang am 1. Hafenbecken in Rheinau eine bis jetzt noch unbe⸗ kannte männliche Leiche, die einige Tage im Waſſer gelegen haben mag, geländet und in die Leichenhalle in Neckarau überführt. Be⸗ ſchreibung der Leiche: Etwa 25 Jahre alt, 1,68 Meter groß, ſchlank, bunkelblondes volles Haar, rötlich blonder kurz geſtutzter Schnurrbart, die zwei obern Schneidezähne ſind ſehr groß und haben in der Mitte eine kleine Lücke. Die Leiche trägt Badehoſe von weißlich gelber Farbe und einer Art Netzgewebe. Um ſachdienliche Mitteilung über die Perſon des Geländeten erſucht die Kriminalpolizei. * Aus dem Polizeibericht. Zehn Körperverletzungen verübt in verſchiedenen Stadtgegenden gelangten zur Anzeige.— Verhaftet wurden in den letzten 3 Tagen 76 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 30 wegen Diebſtahls, Betrugs und Hehlerei. Marktbericht Der Markt wies das alte Bild der letzten Tage auf. Geringes Angebot und lebhafte Nachfrage. Heute war die Zufuhr im allge⸗ meinen ſchlecht. Nur von den verſchiedenen Obſtſorten waren Zwetſchgen und Aepfel ſtärker angeboten. Die Preiſe ſteigen weiter. Seefiſche gab es überhaupt keine. Die Wucherpolizei und das Preis⸗ prüfungsamt mußte mehrere Male einſchreiten, zum Teil auch wegen Verkaufs von unreifem Obſt. Heute gab es fauſſeſen das Pfund zu 30—35 000 Mark. Nachſtehend die am häufigſten genannten Preiſe: Wirſing„1 35—40(15—35 am Donnerstag), Weißkraut I1 30—35(20—35), Rotkraut 35(30—38), Karotten„ 30—35(25 bis 35), Zwiebeln inl.„„ 45(30), Kopfſalat 25—30(—30), Endivien⸗ ſalat 1 20—25(—25), Tomaten 1 115—130(90), Rettiche(Stück) —12(—), Radieschen(Büſchel)„1—8, Kolrabi(Stück) 4 17 bis 25(2,5—15), Rhabarber 1—.(—), Schlangengurken K 20 bis 110(30—100), Salatgurken„1 10—150(20—150), Einmach⸗ gurken L 10—20(10—14), Mangold 1 24—25(15—18), Bohnen 100—130(80—100), Rote Rüben 25(10), Gelbe Rüben 20—30 Eier 60—68(54—60), Tafelbutter 1,320—1,4 Mill.(12—1, Mill.), Landbutter 1 1,3 Mill.(1,2—1,320 Mill.), Reineclauden 25—45(25—40), Zwetſchgen + 25—35(25—35), 8 de 1. 40, Birnen 25—42(25—40), Aepfel 1 20—40(20—35), Agle 600—700(600), Barben„ 500—600(300—500), Karpfen 1 600, Backfiſche„ 300(200), Hahn und Huhn(Stück) 800—2,5(550—700), Hahn alt 300—1000, Huhn 1—2 Mill. Enten 1 300, Junge Hühner 600, Junge Enten 700—900, Junge Gänſe—5,5 Mill., Enten, geſchl.(Pfund) 800.(Alles in 1000.) Aus dem Lande 1 Weinheim, 17. Aug. In der Angelegenheit des nächtlichen Straßentumultes, wobei die Schaufenſter des Eier⸗ und Butterh zuſes Paul Schreiber hier von einer johlenden Menſchenmenge zer⸗ trümmert wurden, hat die Uinterfuchung die völlige Grund⸗ koſigkeit des Gerüchtes einer Butterſchiebung ergeben. Kaufmann Schuhmann, der Inhaber einer großen Lebensmittel⸗ firma in Wormg, weilte perſönlich hier und wies ſich als recht⸗ mäßiger Irhaber der bei ſeinem Schwager Schreiber beſchlagnahmten 10 Faß Butter aus. Die Butter, die aus Friesland ſtammte, wurde darauf ſofort freigegeben und nach Worms mit Fuhrwerk des Herrn Schuhmann verbracht. Gegen die Rädelsführer des Straßentumultes, bei dem ein Schutzmann durch einen Meſſerſtich leicht verletzt worden war, iſt. Strafanzeige erſtattet. Es ſind bereits einige Verhaftungen vorgenommen. Neues aus aller Welt — Ein ſeltſamer Jubiläums-Glückwunſch. Ein bekannter Ber⸗ liner Verteidiger hat zu ſeinem 70. Geburtstag aus allen Kreiſen der Bevölkerung, vor allen Dingen aus den Kreiſen der von ihm im Laufe ſeiner 43ſährigen Tätigkeit vertretenen zahlloſen Angeklagten zahlloſe Glückwünſche erhalten. Unter dieſen Zu⸗ ſchriften befindet ſich auch eine, die ihres originellen Inhalts wegen Wiedergabe verdient. Sie lautet:„Sehr geehrter Herr Juſttzratl Mein Kollege Knacker⸗Ede hat in der letzten Sitzung unſeres Ver⸗ eins„Dufte Jungens“ den Antrag geſtellt, Sie bei Ihrem 70. Geburtstaa zum Ehrenmitaliede zu ernennen. Dder An⸗ trag iſt aber durchgefallen. Zwarſt haben wir alle geſagt, Sie 15 Jahre Kniriminal ſtudiert hat, ſagte:„Alle Achtung!“, worauf ſie ſtolz ſein können, denn der vaſteht was. Aber andere meinten, es fehle Ihnen was. Sie könnten dem Staatsanwalt nicht, wie manche Ihrer Kollegen ein Dinadren. Sie machen das mit die Geſetze, aber fon Kaſſiber und Schwindel wollen Sie niſcht wiſſen. Dabei iſt das doch Notwer. Aber wenn auch jener Antrag gefal⸗ len iſt, ſo haben wir doch beſchloſſen. Sie zu Ihrem 70. Geburtstag zu gratulieren. Wir winſchen Ihnen Glück und Segen und lernen Sie das mit die Kaſſiber und ſo, dann werden wir auf Sie ſtolz ſein. Es grüßt: Auguſt Kanuſchke. 1. Vorſitzender des Vereins„Dufte Jun⸗ gens.“— Da leider eine nähere Adreſſe weder des Herrn Kanuſchke, noch des Herrn Knacker⸗Ede fehlt und auch der Verein„Dufte Jun⸗ gens“ vergeblich im Adreßbuch zu ſuchen'iſt, befindet ſich der Jubilar nicht in der Lage, dem Verein Mitteilung zu machen, ob dieſer noch darauf rechnen kann, daß er ſich zu beſſern gedenkt, — An Tollwut geſtorben. In Waldkirchen in Bayern geſtorben war. Neun Wochen vorher war er von einem koll⸗ wütigen Hunde in die Hand gebiſſen worden; doch beachtete der Ver⸗ letzte die Wunde nicht und arbeitete, allerdings mit krampfhaften Be⸗ wegungen und ermüdet, bis dieſer Tage die Tobſucht ausbrach, die erhalten iſt. Der Preis ſtellt ſich auf 180 000„ fülr Kriſtallzucker und 200 000 für die übrigen Zuckerſorten für das Pfund. Sinsfußerhöhung für Sparkaſſenguthaben. Die Sparkaſſe ſind ein guter und feiner Ferteidiger, und ſogar unſer Sündikus, der 75 ſteile — Abſturz. Am Wendelſtein kletterte ein junger Mann die 750 Rinne der Südwand hinter dem Bahnhofshotel hineuf, Hof arnungen ſtieg er weiter, ſtürzte jedoch bald ab und blieb 91 plam⸗ des Hotels mit einem Schädelbruch liegen. Der Tote iſt der ingenieur von Münſter, der Sohn eines Münchener Offizier' Eine werkbeſtändige Belohnung. Die Wertbeſtändigkeſ aa jetzt auf allen Gebieten angeſtrebt. Die erſte Belohnuna dieſer haben jetzt die Berliner Juweliere Roſenthal und So 10 geſetzt. Der Rieſeneinbruch in der Friedrichſtraße, bei 11 1 Verbrecher nach den genauen Feſtſtellungen für zwanzig oblen Werte erbeuteten, iſt immer noch nicht aufgeklärt. Das beſeeh Geſchäft hatte ſofort für die Ergreifung der Verbrecher eine Veeh nung von hundert Millionen und für die Wiederbeſchaffung Hieſ. Prozent des Wertes, alſo bis zu zwei Milliarden ausgeſeßt. Belohnuna wird wertbeſtändig ausgezahlt. c0 ein — Aus Nahrungsſorgen in den Tod. In Hagen hat 5 15 furchtbares Familiendrama zugetragen. Aus Naht n⸗ ſorgen hat die Witwe Margarete Linneweber ſich und ihre viet, 6³¹ der im Alter von 7, 6 und 4 Jahren, ſowie einen Säugling durt) 925 vergiftet. Die unglückliche Frau hatte bereits vor einſher n aus dem gleichen Grunde einen Selbſtmordverſuch unternd der aber mißglückte. Wül⸗ — Verunglückte Wandervögel. Im Oſtſeebad Kolberggan⸗ den an dem als Freibad benutzten Maikuhlenſtrande vier 5 70. dervögel aus Württemberg bei hohem Seegang von der 1 5 Strömung hinaus in die See gezogen. Die 17jährige Ruth Demul⸗ acker aus Ebingen ertrank, ein junger Mann wurde bew bor⸗ von der Mannſchaft des im Hafen liegenden Tenders„F 9 gen; auch die übrigen zwei konnten gerettet werden. ochge Ein Alpenführer und ein Held. Ein aufregendes 9 ſi. birgsdrama, deſſen Held der Alpenführer Biſchof iſt, ereignele vor wenigen Tagen bei einer Beſteigung des Mönche ſſtee eine Engländerin namens Coninx unternahm. Bei dem An polt fiel der Führer in eine Gletſcherſpalte; die angeſeilte Dame, dem Fall in den. Schnee geworfen wurde, konnte mit Auſbe d aller ihrer Kräfte verhindern, daß ſie von ihm nachgezogen w her. aber ſie war nicht ſtark genug, um den Führer aus der Spalge auszuziehen, ſo daß er am Ende des Seils über einem unermeßle 09 Abgrund hängen blieb. Nachdem die beiden in der furchtberz ch eine Zeitlang vergebens auf Hilfe gewartet hatten, beſchloß— he⸗ ſein Leben zu opfern, um das der Engländerin zu retten. 85000 fahl ihr daher, das Seil durchzuſchneiden. Mrs. G e⸗ weigerte ſich zunächſt, auf ſeine dringenden Beſchwörungen ab horchte ſie und zerſchnitt das Seil. Wie durch ein Wunder gen krotzdem Viſchof gerettet. Das Seil hatte ſich während der lolhe, Zeit ſo tief in das Eis am Rande des Spalts eingeſchnitten, 500 ſeſtgefroren war und den Führer weiter hielt. So konnte n Coninx um Hilfe forteilen und lehrte nach drei Stunden mit Fühte zurück, die Biſchof glücklich aus der Spalte herauszogen. Sportliche Kunoſchau Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen Nennungsſchluß der Ausgleichsrennen— Die Handicaps für die Mannheimer Septembertage haben vorzügliche Nennungsergebniſſe zu verzeichnen und aus den die gebenen Meldungen iſt erſichtlich, daß nicht nur faſt alle Suugete kom- 8 bei den ſo zahlreich beſtrittenen eben abgeſchloſſenen Fra Rennen vertreten waren, die Abſicht haben, nach Mannheim gu an⸗ men, ſondern daß auch andere eigens die Reiſe nach dem Süden treten werden. Im Hauptereignis des Sonntags(0. Sertenſh, dem„Mannheimer Herbſtpreis“ finden wir die ganze ob, deutſche Steeplerklaſſe, u. a. Minneſang, Odin, Carlsminde, lten Pippin, der ſetzt erſt ſo gut zu dem Champion Paulus ſich gehage⸗ at, ferner die berühmten Lindenberg'ſchen Steepler Orne und ſche trina, 255 in Karlshorſt trainiert, und als Hauptclou die Ope Stute Volaca, eines unſerer beſten jungen Springpferde überhane Serienſiegerin zu München und Frankfurt. Von Berlin ko und noch Lilienſtein, der einäugige, aber ſehr ſchnelle Feſtino⸗Sproſſe 16. Schaumſchläger. Von Jagdrennen ſchloß noch fuͤr Sonntag ten Sept. das„Rieſe⸗Jagdrennen“, wo außer den Genan noch Fliegender Aar, Delfin, Zwirn und Alarich ſich porfinden Die übrigen Ausgleiche ſind Flachrennen. der Main e ger⸗ gleich am 9. Sept. fand 28 Unterſchriften, die allerbeſte Klaſſe von kreten. Da ſind die Hemſoth'ſchen Achill und Notung, Pferde zer ganz großem Können, die Opel ſchen Rih, Hazcar und Fateider alte Steherſpezialiſt Perſicus, eines der populdeſten Pferde de⸗ den ſchen Turfs, der trotz ſeiner 12 Jahre über Diſtanz immer noch retlen ſten zäglt, Ingeborg 11. welche in Franffurt Eüver zum Stzert, brachte, Metis, die jetzt ſehr gut gegen Notung lief, und von ſ rn⸗ 55 Pferden noch Kofel, Minneſang, Logenbruder, Roſario, gere ſels, Struma, Naive, Jahn uſw. Ganz ähnlich iſt der etwas längh, D am Mittwoch darauf beſetzt; von enzl. nenswerten Pferden kommen noch Gildenmeiſter und Zwirn 0 Auch der Neckar⸗Ausgleich am Sonntag, 16. Sepf., wende an⸗ an die Klaſſe, der„Mannheimer“ Kirchbach iſt hier weiter ſe, ſine eht 555 Meilenpferde iſt der Nahe⸗Ansghenge timmt, der mit 33 Nennungen am beſten beſchickt iſt. An alle ragen daraus hervor die Opel'ſchen Frivora und Volaca, der ſchnelle 1 fu Graditzer Wirbel, Achill, Fehlerlos, die Ingeborg II. und Naive.— Dienstag, 21. Aug., ſchließen aae eee, de a erenee Han caps iſt am 24. Wetternachrichten der Karlsruher Zandeswetterwatl: Veobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72e morgens!— Vuft⸗Tem⸗ F See⸗ d IE Win⸗ 38 Be, n Döe a e eee. eee, m. in 33.88 b Richt.Stärte 8 8. Aan un.————————— önigſtuhl.563754.6 12 17 9 w/(eicht etzal 0 Karlsruhe...127755.6] 17] 22] 14 SwW ſchw. dated.“ 0 Baden⸗Baden 2137559 16 21 7 NW. ſtark becedkt“ 0 Villingen 780757.1] 14 20 11 8r) ſchw. 91 0*. Feldberg. Hof 1281648.90 8] 14 5 SW friſch nig 0 adenweiler———U—————— St. Blaſien—U— 1414——— 25 Das Tiefdruckgebiet hat ſich bis Dänemark verlagert und e ſeinen Einfluß über ganz Mitteleuropa bis zu—— weſge, Luftſtrömungen haben auch in Süddeutſchland Abkühlung und ur⸗ bung gebracht, doch fallen in Baden wegen der Nähe eines Hochbr9⸗ ausfäufers über den Alpen zunächſt nur geringe Niederſchläge den, anzunehmen iſt, daß weitere Druckſtörungen vom Ozean her kaneder⸗ wird das kühlere, meiſt wolkige Wetter andauern und die N ſchläge zunehmen. 60 Vorausſichtliche witterung far Sonnfag bis 12 Uhr 1 Wolkig, leichte Regenfälle, kühl, friſche, weſtliche Winde.— —;——ß8——..᷑8..—üZ—ß̃—..88——ü̃————— 9 8 Haben Sie daran gedacht, daß in den nächſten Cagen der Briefträger hei Ihnen vorſpricht,. die Poſtbezugsernenerung für den Monat Septemberentgegenzunchſmen;? Auf eine ununterbrochene cieferuge können Ste nur dann rechnen, wenn 8 die rechtzeltige Beſtelluns für den Monat Septhr. bewicll haben. 8232 „Manuheimer General⸗Anzeiger“ anderntags mit dem Tode endete. Im Kopfe des Verſtorbenen fand ſich ein Eiterherd vor. mme, um elen einen Kopf in Frankfurt gegen eine Farneſina unterlag, der 5 Schimmel Domino, der Meilenſpezialiſt Hezenmelſter,.. wmAA ĩ˙1˙·ʃ ⅛—w¹.;d. 84 6* e S S SS 2975ß5ß ⁵ ⁰p ̃⅛—U ul⸗ 1 ſte den 16. Auguſt 1523 Hendelplal d 13 Gelin 0 2 7 5 Wirtschaft 2b. hängt allein das Schicksal der deutschen 2 —. ˙ m ͤ Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 378 ————.—————— esNannheimer Die Weenchelt woche Von unserm volkswirtschaftlichen Mitarbeiter in aden neue Kabinett Stresemann hat seine Tätigkeit, die Zus Rettung der deutschen Wirtschaft vor dem drohenden menbruch bestehen soll, unter recht günstigen Vor- — egonnen. In innerpolitischer Hinsicht verfügt die die* SSierung über eine feste parla entarische Grundlage. dunistie als ersten Erfolg den Zusammenbruch jer kom- dind dansnten Generalstreikpropaganda buchen. Allerdings Velt amit noch nicht alle sozlalen Schwierigkeiten aus der derg eschafft. Noch gärt es an zahlreichen Stellen, beson- 61 den mitteldeutschen Industriezentren, wWo der kom- eplantscde Anhang sehr stark ist. Aber Zachdem sich der f politische Generalstreik in Teilstreiks aufgelést hat, 5 es bald gelingen, die Brandherde einzeln zu ersticken. Lag er deutsche Export ist leider immer weniger in ger n Seigende Devisenmengen zur Verfügung zu sfellen. Ruhr die Lahmlegung der deutschen Industriegebiete an 10 und Rhein maächt sich selbstverständlich je langer dehen 17 auch in Gestalt eines Rückganges des deut- lehlen Herenexports geltend. Die kürzlich veröffent. L B. fz iktern der deutschen Auflenhandelsstatistik weisen — den Monat Juni einen Hückgang der deutschen Aus- Auk. an 9,3 auf 8,9 Millionen dz gegenüber dem Vormonat Ex rt se Verminderung betrifft fast ausschließlich den 7 deutscher Fertigwaren, der von 3,1 auf 20 Mill. dz kulir verminderte. Gleichzeitig stieg aber die deutsche Ein- —— 40 auf 48 Millionen dz. Aus diesen Zahlen ergibt Mbar e Weiteres die Notwendigkeit der immer stärker sieh dad die Wachenden Devisenknappheit. Pie Tatsache. ad f Freise dem Rückgang des Dollarkurses nicht gefolgt Aht die Gefahr des Erreichens oder Ueberschreitens lagt Wehgs warbtpreise und damit die Gefahr eines völligen De des unseres Exportes bedrohlich erscheinen. Thörft allgemeine Uebergang zu Indexlöhnen ver⸗ Feldre lese Gefahr naturgemaäß noch. Der Uebergang zur muß Aeng, der sich jetzt mehr und mehr anbahnen Wird, keitte, Lage der deutschen Produktion außerordentlieh Scbitt 88 gestalten. Immer mehr und mehr droht das Frune deutschen Wirtschaft entweder in der Scvlla der ung des katastrophe oder in der Charybdis der Vernich- Veberger Exporimöglichkeiten bei einem allzu schnellen Eide Iang zu Goldpreisen upd Goldlöhnen zu zerschellen. wenn arabergehenge Wirtschaftskrise wäre zu ertragen, uf sie die endliche Gesundung unserer Währung folgen Wuskri Aber diese hat eine endgültige Lösung der Repara- Klres A Zur Voraussetzung. An sie Wird also das Kabinett rem un mit aller Kraft heransehen müissen, denn von N 8. Die Börsenwoche au§pa Börse hat Tage hinter sich, die reich an Ereignissen, danik der n8 und Ueberraschungen Waren. Auf dieé Kauf⸗ don der 5 letaten Woche, die durch die völlige Loslösung Papiermark hervorgerufen War, folgte plötalich eine bression. Die überall aufflammenden Streikbewe- Freiznigund Unruhen hehen eine Wiederkehr von Putsch- Acherheien befürchten und schufen eine hochgradige Un- die noch durch die katastrophale Geldmittelknapp- ktellch charkt wurde. Die verachlete Papiermark War bein begehrt, freilich nur zur Befriedigung der Löbnen den Lebensbedürfnisse und für die Auszahlung von Froh, dag Dle Geldmittelknappheit war auch an der Börse so Ane Ven Vielfach bei Verkäufen gegen sofortige Barzahlung dewſ Sütung von 10 Prozent des ausmachenden Retrages reif Lurde. Das schnelle Abflauen der General. Fuerpoft ase beseitigte dann zwar die schlimmsten N en Uschen Befürchtungen, aber dafür trat ein neues Faerhahh er Beunruhigung in Aktion! die Notwrendigkeit, reniger Tage große Summen für die neuen decht—— aufzubringen. In diesem Zusammenhange Wurden 0 angreiche Verkäufe vorgenommen, die bei der noch Aueüdten rschenden Unsicherheit einen scharfen Kursdruck aus ei der Mehrzahl der Papiere ging 4 des Kurs- thol, erloren. Bemerkenswert schnell trat dann eine Nelach ng zund Beruhigung ein. Offenbar hatte man Alche Baum in dieser unklaren Zeit über möglichst umfang⸗ Aich bei arbeträge verfügen zu können, mehr verkauft, als —— näherer Prüfung ais notwendig er wies. dald ose nach einer vorübergehenden Abschwächung man Fieder nach oben gingen, erkannte man erschreckt, Nstanze durch den Verkauf von Effekten einen vielfachen ng erlust erlitten habe. Infolgedessen zeigte sich die Lensp u Rüche-ufen, und zwar besonders seitens det Zu gekulation. uslan Welc lugg trug auch die Tatsache bei, daß Forher d wieder größere Raufaufträge erteilte, nachdem tsche Vu die ungewisse innerpolitische Lage hin cher Wöan ger Itbäplere abgestoben batte. In dem Wieder- det dede uslängskäufe, die haturgemäp in Papiermark 05 deuts utendere Summen umfassen, àals sie im allgemeinen Leld + rse einden Interessenten aufbringen können, erblickte die chen für die Wiederkeht ausländischen erbalhn us in die deutschen Verhältnisse. Aueh die Werdestadtgg dagtelde des Boctsden elches 1. Waudaelgentel unserer heutigen Ausgahe sind nochmals dat aalf Punkte veröffentlicht, die für den Zeichner der zur- dWebon denden Anleihe von Wichtigkeit sind. Des öfteren Wa. hingewiesen worden, daß die Anleihe aueh dat beinet en Sparer wieder die Möglichkeit giht, den Reldste StüeGeldes für die Zukunft sicher zustellen, de das ulet und uck der Anleihe auf den Gegenwert von 1 Dollar dn Spark auf dem Wege über werthbeständige Konten bei der und Girozentralen noch kleinere Summen in dale betraete angelegt werden können. Der Zeichnungs- a esit St bei Markeinzahlungen zurzeit noch 100 Proent. Velte din n von Dollarschatzanweisungen und Devisen ist Sesat Möglichkeit gegeben, die Stücke zu einem- kes hlun 2 von zurzeit 95 Prozent zu erwerben, soweit die whend 05 in Dollarschatzanweisungen oder den nach- einzelnere hneten Devisen erfolgt. Das Wertverhaltnis dor testgest ährungen zum Dollar ist bis auf weiteres wie Vahpntz 2 Alt: Für einen Dollar sind zu zahlen:—45 Pfd. Merd cr 5e dl, 88862 eirs, 62800 Pin, Hedeg ere Waen ledeg 2 Pes., 3,1355 2..025 Ten. Im übrigen dle Aufendinstitnt gern bereit sein, weitere Auskünfte eihe zu ertellen. 4 Me Ke . Karkrerkzufe an das Ausland. Der Reichskom- ae auge und Einfuhrbewilligung hatte vor einiger Da die de isse besserten sich ſetzt, Wenngleich nach dieser Wi Bren Waren, für die Generalausfuhrbewilligung . 8 b das unte erreiung von der Fakturferung in Auslands- die qriner Devisenablieferung gestattel. Mit Rücksicht Sende Devisenbeschaffung für die Reichsbank Richtung hin vor oplimistischen Erwartungen gewarnt wer⸗ den mufl. Gleichzeitig traten auch wieder die großen deut- schen Konzerne als Käuier auf, bemerkenswerter Weise aber nur in den Rohstoffwerten(Kohle, Kali, Petroleum) sowie in den Aktien der Industrien, deren Erzeugnisse auf lem Weltmarkte eine Art Monopol genießen, so besonders in Anilinwerten. Auch die Börsenspekulation ist bei der Aus- wWahl von Papieren jetzt besonders wählerisch und vorsichtig. Sie befürchtet vielfach, daß die hohen Steuern, die neuen Tariferhöhungen und die Einführung wertbeständiger Löhne eine schwere Industriekrisis heraufführen könnten. Wenn- leich nun in der jetzigen Periode nicht der erzinsung und der Rentabilität wegen, sondern in der Hauptsache deshalb gekauft werden, um eine Substanzerl- tung zu ermöglichen, so gewinnt es doch den Anschein, als ob die Börse im Hinblick auf die Möglichkeit einer schweren Industriekrisis mehr als bisher die Frage beachten wird: welche Industrien und welche Gesellschaften sind für eine kommende Industriekrisis einigermaßen gerüstet und welche Gesellschaften werden unter einer solchen Krisis besonders zu leiden haben. Im übrigen bedeutet nach Ansicht der Börse die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zur Zoldmark- rechnung einen Anreiz zum Ankauf von Wartpapieren, Heil, dieser Ausicht zufolge, eine derartige Umrechnung den Gold- ozenten relaliv niedrigen Stand der meisten Papiere ent- üllen werde. Von Einzelheiten ist zu erwähnen, daß Diskonto zur Majoritätssicherung gekauf wurden. In Chemische Fabrik Heyden wollte man skandinavische Käaufe, in Humbold Maschinen Rheinische Käufe, in Vogel u. Hackethal Konzern- käufe bemerken. Die einheimischen Renten Waren auch an llen flauen Tagen gesuchtz insbesondere hanseatische und rheinische Werte. Vom süddeutscken Produktenmarkt Die Ernte ist nunmehr in vielen Gegenden bereits ein- gebracht. Das Ergebnis ist ein recht erfréuliches. Die Ernte Ist qualitativ, als auch quantitativ recht gut, so daß die Aus- sicht für die Versorgung der e e ie Brotgetreide als befriedigend bezeichnet werden darf. Die Marktlage ge⸗ staltete sieh auch in dieser Woche wieder unter dem Ein- kluß der Devisenschwankungen als unsicher. Nachfrage nach sofort lieferbarer Ware frat in den letzten Tagen der Berichtswoche hervor, da die Interessenten bestrebt blieben, vor Inkrafttreten der neuen Gütertarife sich noch etwas Ware zu sichern. Für Auslandsware trat mehr Interesse hervor. Rosario-Santa-Fe-Weizen, 78 kg schwer, am 17. Aug. zu 11,75, Hardwinter II zu 12 und Weißer Rurrachee zu 12,25 hfl. die 100 kg eif Mannheim angeboten. Für Inlandsgetreide ermäßigten die Eigner von Landesprodukten gegen Ende der Woche ihre Forderungen, se daß im Ver- Sleich zur vorangegangenen Woche nicht unwesentliche Preissenkungen zu registrieren sind. Der Preis für die 100 kg vergleicht sich für bahnfreie Ware(in Millionen wWie folgt: Weizen inländischer 115—12.5(15—16), Roggen heute—8,5 und darunter(Vorwoche 11.—12,5), Gerste 8,5 bis 9,5(10,5—12), Hafer, inländischer—9(0,5—11), Weizen- miehl sbddeutsches 23—25(18—20), mitteldeutsche Mehle von ungefähr gleich guter Beschaffenheit, wie die Basis-Mehle der süddeutschen Münlen, 20 und Roggenmehl 10—11 die 100 kg. ab mitteldeutschen Mühlenstatienen. Raps, der ge- sucht blieb, konnte seinen Preisstand gut behaupten und Wurde auch heute mit 14—14,5 gehandelt, Weizenkleie.—5 (i. V.), Biertreber 5,5—6(), Rohmelasse.—6, Wiesenhen notierte heute 0,75—0,8(0,55—0,65), Luzerne-Klecheu 0,8—.85 (0,6—0,7), Preß-Stroh 0,8—0,85(0,45—0,55), geb. Stroh 0708 (0,4—0,55) Mill. die 100 kg., bahnfrei Mannheim. Tabak verkehrte Weiter recht fest, doch sind die Preise besonders für überseeischen Tabak, entsprechend der Valuta, billiger. Rippen sind gesucht. Die Berichte über die Aus- sichten der diesjährigen Tabakernte lauten im allgemeinen Wwären einige Niederschläge für das Wachstum ſer Pflanzen noch erwünscht. Häute und Leder. Die Angebote in Häuten sind schr klein, was bei dem kleinen Viehauftrieb nicht zu ver⸗ wundern ist. Die Stimmung am Ledermarkte ist inkolge⸗ dessen schr fest, die Preise steigend. Für Bodenleder wür⸗ n zuletzt 90—95 cents, für Croupons 1,10 Dollar, fär Rind. box 6,35, Boxcalf 0,40—0,45 Dollars gefnannt. Am hiesigen Platze war das Geschäft im Freiverkehr die ganze Woche kindurch inkolge reger Nachfrage auber⸗ ordentlich belebt. Es läht sich auch in den meissen Papieren hier eine fortgesetzt steigende Tendenz konstatieren. Badi- sche Moterlokomoliven stiegen von 53 auf 6 Millionen Bammental von.5 auf 6, Brown, Boveri u. Cie. von 8 auf 14, Bugelit von 1,2 auf 2, Dörflinger von 55 auf 6 und Germanis Linoleum von 40 auf 55. Gummiwerke Neckar notierten 21, Hokfmann Söhne stiegen von 4,4 auf 6, Kaweco von 4 anf 5, Kreichgauer von 3 auf 6 und Melliand von 7,5 auf 10 Millionen. Fränkische Türen, Hardheim, verbesser- ten ihren Kursstaud von 45 auf 5 und Mönania-Darmstadt von 2 auf 3,5 Millionen. hat der Reichskommissar laut Konfektionär diese Ermäch Wewan nunmehr aufgehoben. Gleichzeitig teilt der Reichs. kommissar mit, daß schärfere Mannahmen zur Erfassung der für die Betriebe nicht dringend erforderlichen Devisen durch die Reichsbank in Vorbereitung sind. Belgische Anleihe in Frankreich. Aus Brüssel wird gemeldet, daß die belgisch-französischen Anleiheverhand- jungen zum Ahschluß gekommen sind. Eine 3 groſler französischer Bankinslfitute, Wie die Banque de Paris und die Banque des Pays Bas, haben Belgien ein Darlehen von 500 Niillionen französisch. Franken auf lange Sicht bewilligt. Ueber die Lage des amerikanischen Eisen- und Stahl- marktes kabelt das amerikanische Fachblatt fron Frade Review, Cleveland(Ohio): Die Kauflust bessert sich und spricht für Wachsendes Vertrauen in die Markülage. Die alzwerke im Bezirk von Chicago haben zurzeſt den besten Auftragseingang seit sechs Monaten. Die Aussichten auf höhere Erzeugungskosten infolge der geplanten Abschaffung der 12.Stundenschicht führen zu einer Befestigung des Marke tes. Die Eisenbahnen verhandeln wegen der nächstjährigen Schienenabschlüsse. Es wurden viele Oeltankanlaägen in Auftrag gegeben, um die UDeberproduktion àan Pe⸗ trolsum ku speichern., Die Preise für südliches Roheisen ermägigen sich auf 2400 Dollar. Britische Walzwerke unter- poten Amerika für eine Lieferung von 20 000 Normalkisten Weißblech für Japan, das mit dem Stahltrust 10 000 Tonnen Schienen abschloß. Die Grobblechwalzwerke laben Auftrage vorliegen, die 85 bis 100 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit entsprechen. Die Nachfrage nach Baustahl steigt. „Mannbeimer Devisenmarkt, 18. Kug., 4 Uhr- nachm. Dollarkurs 4 150 000 Ll. 45 General-An Umrechnungskurse für die Berechnung der Ausfuhrabgabe in Gold Sültig tur die Zelt vom 18. bis 28. August 1923 Soldmark Goldmark 100 griechisohe Drachmen 7¹ 100 Agyptisohe Plastrr 19,7/10% Rollandsohe Guden 468%2 100 æmertkanische Dollar 42½½ 100 apanisone Vven 205,3 ie ergenunlsohe Peses FPapler) 143,1 10% ftaglenische LIire 373 100 argenüünisehe Pesos(Gol) 327.08 100 edene Dinaer 4,45 10⁰ dalthsens Franken 15.89100 leſtische Rubel.80 100 brasſllanlsoh, Hrels(Fapfer? 42,99 fud mexlkanische Dollar 200,72 100 bulgerische Lewa 11.76100 norweglsche Kronen 69,00 100 ohltenlsohe Pesos(Fapler). 5,5 100 osündisode Ruplen 149,39 100 oMe nisohe Pesos(Gosd).. 149,90 100 polnische Mark eil 100 dänsche Kreneen 70,1 100 por-ugesische ESskudos. it,58 100 deutsche Paplermarxk. 9,9001 190 rumänispae Lel.05 100 geuisohösterreich, Kronen,.0059 100 schwedische Kronen 111,57 1 engnsohes Pfund Sterling 19,23 100 sohwelzer Frankn 78.88 100 englische Sohfüüing. 386,5.0 spanische Peseten 6,07 100 enßilsche Penos 5„ 100 tsdnechische Kronen 12,13 100 eständisohe wark 1,40 100 turkisohe Plaster 242 100 flanische Karrk 1½½81[1 0 ungarisohe Kronen.02 100 französfsohe Franken 2,4 100 uruguaysohe Peses(Golds) 33ʃ,59 Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse *Franklurt, 18. KAug.(Drahtb.) Weder Kauf- noch Verkaufsrechte lagen heute vor. Die Spekulation, die gestern Rückkaufe vorgenommen hatte, war zurückhaltender ge- worden. Dies wirkte auf den Effektenverkehr von Büro zu Büro zurück, der sich in engen Grenzen hielt. Es wurden allerdings von der berufsmäbigen Spekulation für Spezial- papiere höhere Preise genannt, doch sind Abschlüsse nur ganz wenige zustande gekommen. Sehr gesucht sind Zell- [stofft Waldhof und Miag. Elektro Griesheim 8700—9000, Hess. Nassau.-., Höchst a. M. 900—1000, Trikotweberei Eesigheim 12—15 Millionen, Südd. Drahtindustrie 2700. Für Rhein..-G. für Lederfabrikation wurde ein Kurs von 9 bis 10 Mill., für Hydrometer von 2 Millionen genannt. Nordd. Lloyd 3000, Hapag 1647 000. Gefragt blieben noch Spar- prämien-Anleihen. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 18. Aug.(Drahtb.) Für Devisen bestand bei Schwankungen im Freiverkehr vorwiegend feste Meinung. Der Dollar Wurde mit 4 200 000 genannt. Urteile des Neichsſinanzhofes Der Begriff des Spekulationsgewinns Efnem Urteil des Reichsfinanzhofes vom g. Mal 1923 (III A 167/23) entnehmen wir die folgenden Ausführungen: Die seit dem Kriegsausbruch eingetretene und in stei- gendem Maße in den letzten Jahren fortgeschrittene Geld- entyertung hat allerdings die Inhaber von Kapitalvermögen vielfach veranlaßt, ihre festverzinslichen Wertpapiere gegen wertbeständigere Papiere umzutauschen, um einer Entwer⸗ tung ihres Vermögens vorzubeugen. In solchen Fällen kann der ErWerb von Papieren als Kapitalanlage betrachtet wer⸗ den. Die Geldentwertung und das damit verbundene An- steigen der Kurse von Industriepapieren und ausländischer Vermögensstücke haben aber andererseits in weiten Kreisen zur Ausnutzung der Konjunktur angereizt, d. h. zum An⸗- kauf von Wertpapieren als Mittel, um durch deren Wieder- veräußerung den während der Besitzzeit ermöglichten Kursgewinn sich zu verschaffen. Solche durch den An- kauf erstrebten und durch den Verkauf erzielten Vorteile als 8 ra 1 Besteuerung heranzuziehen, be- zwepkt gerade g 11 Fr. 5.St.G. Als derartige Vorteile be- trachtet der Gesetzgeber nicht bloß einen Mehrerlös aus dem verkauften Wertpapier, soweit er auch bei Berücksichtigung der Geldentwertungz den Ankaufswert des Papiers über⸗ sondern, wie aus der Umschreibung des Spekulations- ewWinns im 8 35 hervorgeht, schon den Erlôs aus dem erkaufe des Papief s, soweit er ohne Berücksichti- gung der in der Besitzzeit im Geldwert eingetrete- nen Veränderungen den Anschaffungspreis übersteigt. Von solcher Auffassung ist auch die Vor- instanz ausgegangen. Es kommt also nur darauf an, ob die von ihr angezogenen Umstände eine ausreichende Stütze für die Annahme einer Spekulationsabsicht bieten oder ob die Folgerungen, die aus ihnen gesogen werden, als auf einen Verstob Pen allgemeine Beweiswürdigungsgrundsàtze be- ruhend zu betrachten sind. Dabei ist aber besonders zu be- achten, daß auch, wWenn einzelne Umstäande etwa nicht ge- nügen, die Annahme einer Spekulationsabsicht zu rechtferti- gen, doch sie in ihrer Gesa it einen ausreichenden Sehluß auk eine solche Absicht zulassen können. Von diesem Standpunkt aus sind die vom Finanzgericht aufgeführten Tatsachen in ihrer Gesamtlieit wohl geeignet, die Entscheidung zu Die größere Anzahl von Um- Satzgeschäften, die kurze Besitzzeit, der wiederholte An- und Verkauf von Wertpapieren gleicher Art, der Ankauf von untervalutarischen Noten— auch wenn eine Veräußerung nicht dargetan ist— sprechen für die Annahme, daf die Papiere nicht als wermee, sondern ais Mittel zur Er- langung von Kursgewinnen, die durch Veräußerung reali⸗ siert Ferden sollen, erwerben worden sind. Waren und Märkte e Berliner Produktenmarkt Berlin, 18. Aug.(Drahtb.) Am Produktenmarkt machte sien mehr An als in den letzten Tagen tend, und 92255 Zwar meist hnstehende Ware, die nhoch zum alten Tarife befördert Werden kann. Immerhin aber Hurden für Weizen und Roggen etwas höhere Preise erzielt als estern, da die Festigkeit der Devisenkurse stützend wirkte. Berste wie Hafer mußten gleichfalls etwas teuerer bezahlt Werden. Für Mehl vurden mehrere Preise ge- torcert. Mais hbehauptete seinen Preisstand. Kleie War ruhig, andere Artikel still. Schiffahrt September-Fahrplan des Norddeutschen Lloyd Bremen 1. Bremen- New Tork. a) Bremen-Southampton-Cher- Ni Lork: D. ‚President Harding 3. September; D.„Fresident Arthur' 12. September;., George Washington 19. September; D. America“ 26. September. b) Bremen- New Lork direkt: b. Bremen' 4. September; D. Sierra Ventana 8. September; D. Hannover 11. September; D. ‚Seydlitz- 15. September; D. Derfflinger 20. September; D.„Forck 22. September; D. München' 29. September. 2. Bremen-Fhifadelphia-Baltimore: D. Holstein 9. Sep⸗ tember; D. Porta' 27. September. ., Bremen-La Plata: D. ‚Gotha' 15. September; D. Köln“ 8. Oktober. 4. Bremen-Brasilien: D.„Horncap' 15. September, ab Hamburg 21. September. 5. Bremen-Cuba-Galvestont D. Werka' 18. September, àab Hamburg 19. September. 6. Bremen-Ostasien: MS. Ermland 1. September, ab Hamburg 8. September; D. Sydney' 8. September, ab — 18. September; B.„Westfalen. 18. September, àab am 2. Sepfember ünd weiter alle 8 Tage ein Dampfer. 85 05 D.„Elberfeld' 8. September(ohne CJewähr). zeiger FF— 5. Seiſe. Nr. 378 mMaannheimer Geueral-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 192³ Samstag, den 18. Auguſt 2 1 158 Briefe an den General⸗Anzeiger Nach Maßgabe des ügbaren R ü di N ſeren Leſeen zur Berfübnger die Ennſenker ſap f Ipre Artll ledoch nach Form und Inhalt verantwortlich. Die Schriftleitung übernimmt nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Dame oder Frau? Die Aus führungen des Herrn Oskar Hauſchild über das Undeutſche im br Sce Briefſtil(. Nr. 363 ds. Bl.) ſollten in jeder Geſchäftsſtube aufgelegt werden, damit unſere jungen Kaufleute ermahnt werden, unſer höchſtes Volksgut, unſere deutſche Sprache, zu ſchützen und 2— Bei den alten wird's nicht mehr viel helfen; den ſtarken Willen, alte Gewohn⸗ heiten abzulegen, haben nur wenige Menſchen. Es wäre auch er⸗ wünſcht, daß Herr Hauſchild ſeine Ausführungen noch er⸗ weiterte, weil es noch viele ſolcher Sünden gegen den deutſchen Sprachgeiſt bei Kaufleuten, bei Verwaltungsbeamten, ja ſogar bei den Herren Lehrern gibt. 8 Ich möchte heute die Aufmerkſamkeit aller Volksgenoſſen auf die größte aller Sprachfünden hinlenken, deren ſich alle ohne Aus⸗ nahme ſchuldig machen, das iſt der Gebrauch des franzöſiſchen Wortes„Dame“ Iſt unſere ſchöne, reiche deutſche Sprache, die Sprache Luthers, Goethes und Schillers ſo arm, daß wir für einen der allerwichtigſten Begriffe eine Anleihe im Auslande aufnehmen müſſen? Läßt die unſägliche Schmach, die wir jetzt wieder von den Franzoſen erdulden müſſen, es zu, daß wir noch länger unfere deutſchen Frauen mit ſenem Worte benennen? Es iſt über alle Maße traurig und beſchämend, daß die meiſten deutſchen Fürſten ſamt dem Volke nach der Zerſtörung der hoch⸗ entwickelten deutſchen Kultur durch den 30jährigen Krieg in der Nachahmung franzöſiſchen Weſens einen Erſatz für das Verlorene ſuchten, daß ſie 1 r nach den Schandtaten Ludwigs XIV., nach dem Raub Elſaß⸗Lothringens, nach der barbariſchen Verwüſtung unſerer Pfalz. 5 ſo weit erniedrigten, daß ſie die franzöſiſche Sprache der deutſchen Mutterſprache vorzogen. Ob etwas Aehn⸗ liches je bei einem anderen Volke vorgekommen iſt? Wenn der ſpätere deutſche Lufftieg nanche der damafs er⸗ worbenen Schandflecke auf dem deutſchen Ehrenkleide hat beſtehen laſſen, dann iſt es aber heute höchſte Zeit, ſie wegzuputzen. Darum, deutſche Männer und Frauen, vermeidet von heute 1b dos ge⸗ ſchmackloſe Franzoſenwort„Dame“. Sagt nicht, daß das nur eine Nebenſächlichkeit ſei, ſondern bedenkt, daß es ſich dabe. um das Allerwichtigſte in dieſer böſen Zeit handelt, um die Erziehung des erſchlafften deutſchen Volkes zur Charakterfeſtigkeit. Dr. B. Mehr Straßendiſziplin Zu dieſem Artikel iſt namens der radfahrenden Jugend folgen⸗ des zu bemerken: Es iſt darauf hinzuweiſen, daß die Jugend von der Klingel aus beſtimmten Gründen überhaupt keinen oder nur ſehr wenig Gebrauch macht. Wenn man ſieht, wie die Paſſanten bei ſtarkem Verkehr ſehr unſicher über die Straße laufen, dann be⸗ rührt man die Klingel lieber gleich garnicht, denn durch die Klingel werden die Leute nur noch ganz verwirrti. Dort ſchreit ein Auto, dart ſchellt die Straßenbahn. Ja, wenn man dann noch mit der Radklingel ſchellt, dann rennen einem die Leute direkt ins Rad und die Folgen: 1. Man ſoll eventuell eine Doktorsrechnung zahlen: 2. frägt der Schutzmann nicht nach dem Schuldigen, ſondern ſchreibt einfach den betr. Radfahrer auf. Davon ſind wieder die Folgen, daß es einen Strafzettel bis zu 300 000 M. gibt oder daß es bei Schülern—4 Stunden Karzer gibt. Aber nach dem ſchuldigen Teil iſt nicht gefragt worden. Die Bevölkerung, wenigſtens die jüngere, muß auch auf die Radfahrer etwas Fückſicht nehmen. Wer nicht fahren kann und, wenn er jemanden umgefahren hat, zu fluchen anfängt, dem gehört nichis anderes als ein Strafzettel und ein paar tüchtige Ohrfeigen. Ein jüngerer Radfahrer. Jaedermann legt 5 heute ſein Geld Einteilung 4,20 Gold⸗Mark=1 Dollar der Stüche 21,— Gold⸗Mark— 5 Dollar 22 rüchzahlbar 8,40 Gold⸗Mark= 2 Dollar zu 170% Reißinſel und Volksgeſundheit Am 23. November 1915 ſtarb Frl. Anna Reiß als letzte der Geſchwiſter und hinterließ Mannheims Bürgern neben andern Stiftungen ihre Villa und die Faſaneninſel. Die Villa wurde gleich von oben bis unten hergerſchtet und unſer Stadtoberhaupt ſofort in den Genuß des Erbes geſetzt. Wir andern warten nun ſeit acht Jahren auf den Teil des Erbes, der uns zu unſerm Genuß geſchenkt wurde. Es iſt ſchon öfters vorgekommen, daß Leute, die nicht Beſcheid wußten, ſich nach der Inſel verliefen und ſofort von zwei, drei Leuten angehalten wurden mit dem Be⸗ merken, ſie hätten ſich in Privatbeſitz verlaufen! Ich frage: wenn auf der Inſel ſo viel Obſtbäume ſind, die geſchützt werden müſſen, weshalb ſperrt man die nicht ab mit dem vorhandenen Perſonal und verkauft das Obſt zu angemeſſenem, jedoch nie⸗ derem Preis, um drückend auf die unerhörten Preiſe zu wirken? Weshalb hat man uns noch nicht geſagt, warum man die Inſel überhaupt dem Verkehr entzieht? Bei der ſtändigen Verteuerung des Wanderns iſt es höchſte Zeit, daß unſere hohen Wohnabgaben, die bei den Baupreiſen doch nur wenigen nützen werden, z. T. für Bänke verwendet werden für die Reißinſel, ſodaß ſie wenigſtens als„Sitzabgabe uns zugute kommen. Einer für Alle. Heimzahlung der ſtädtiſchen Anleihen Vor kurzem hat die Stadtgemeinde Mannheim bekanntgegeben, daß zahlreiche Anleihen zur Heimzahlung gekündigt ſeien. Ich er⸗ laube mir deshalb an die Oeffentlichkeit die Frage zu richten. ob dieſe Kündigung und Abfertigung der Anleihenbeſitzer ſo ohne alle⸗ Weitere möglich und einfach hinzunehmen iſt. Als die Anleihen ausgegeben wurden, hat ſo mancher Sparer— ich verweiſe nur auf die Kleinrentner— ſeine guten Goldmark dafür hingegeben. Jetzt ſollen die Anleihebeſitzer kurzerhand nur die faſt wertloſen Papier⸗ mark als Gegenwert des früheren guten Golddarlehens, das ſie der Stadt gaben, erhalten und damit ſoll der Anleihebeſitzer einfach ab⸗ gefunden werden. Gibt es denn nicht ein Geſetz, wonach eine Schuld im gleichen Werte wieder heimzuzahlen iſt, oder muß man nun ſtill⸗ ſchweigend für die früheren guten 1000 Goldmark heute einen Gegenwert hinnehmen, der kaum für ein kleines Stückchen eines 40 Gramm⸗Brötchens ausreicht? N. N Anfrage an die Ortskohlenſtelle Als Mannheimer Bürger geſtatte ich mir die Anfrage, wie lange die Herausgabe einer Kohlenkarte bezw. einer Kohlenmarke noch dauert zum Bezug von Hausbrand. Es iſt mindeſtens ſchon ein halbes Jahr her, daß die letzte Marke zum Bezug von 2 Zentnern Kohlen oder Koks aufgerufen worden iſt. Ich betone ausdrücklich: zum Bezug. Daß der Kohlenhändler keinen Hausbrand hatte, darüber machen Sie ſich ſcheinbar keine Gedanken. Wohl ſind in dieſem Zeitraum mindeſtens—8 Preisaufſchläge Ihrerſeits ge⸗ macht worden. Ich würde dagegen nichts einzuwenden haben, wenn wenigſtens auch nur monatlich 2 Zeniner Hausbrand jeder Haus⸗ haltung zugeteilt worden wären. Ich fordere Sie hiermit auf, in den nächſten Tagen mindeſtens 5 Zentner Kohlen aufzurufen und die Händler frühzeitig zu beliefern, nicht daß etwa der Fall eintreten kann, daß man für einen Zentner Fettſchrot—3 Millionen Mark bezahlen muß, was kein Menſch aufbringen kann. Ein Familienvater. Mannheimer Kriegerfriedhof Vor Wochen wurden die Einwohner Mannheims aufgefordect, die prachtvollen Anlagen am Paradeplatz und Waſſerturm zu be⸗ wundern. Gerne hätte ich mir damals ſchon erlaubt, die Mann⸗ heimer Bevölkerung aufzufordern, einen Spaziergang auf den Heldenfriedhof zu machen. Vergebens ſucht das Auge auch nur eine Blume aus ſtädtiſchen Gärten, wie das im erſten und zweiten 157 0 ſo überaus ſchön wor. Nun hat die Stadt dem Ganzen die Krone aufgeſetzt durch eine Tafel, worauf den Ange⸗ hörigen dieſer Heldengräber genau vorgeſchrieben wird, wie ſie die Kriegergräber anzupflanzen haben. Die Pflanzen dürfen nur 50 Zentimeter hoch ſein, müſſen 20 Zentimeter vom Stein weg und ige Anleihe Keiches. nau im Diereck ſtehen. Das alles jetzt, nachdem die Stadt Aaah 2255 ſchon zweimal ſämtliche Blumen von den Gräbern eden wegnehmen ließ. Seit November 1921 liegen die Gräber ohre l Schmuck da, denn die Stadt Mannheim hatte verboten n0 a5. Blumen darauf zu pflanzen, ſie wolle einheitlich die Gräber pflanzen. hoten Nachdem wir lange genug gewartet und uns erkundigt dumen ob endlich die Stadt ſich aufrafft und wieder wie Gräber auf die Gräber ſetzt, haben wir uns entſchloſſen, unſere natũt⸗ einfach ſelbſt wieder zum dritten Male anzupflanzen, jedes Kriegz⸗ lich nach ſeinem Geſchmack und ſeinen Mitteln. Denn wir Wir hinterbliebenen haben keine Millionen im Monat zu vorlenehaen müſſen uns die Anſchaffung von Blumen vom Munde bringen Ich möchte der Mannheimer Behörde, die die Tafel hat an wieder laſſen, den Rat geben, uns dieſesmal unſere Blumen nicht ſügen. wegräumen zu laſſen. Wir werden ein drittes Mal uns nicht 505 Alle werden wir zuſammenſtehen wie ein Mann un ehmnen Recht der Gräberſchmückung nach unſerem Geſchmack nicht n höher laſſen, auch dann nicht, wenn unſere Blumen und Roſenſtöcke! eien, als 50 Zentimeter wachſen. Wir können den Blumen nicht 945 wie hoch ſie werden wollen. Ich kann mir ſchon denken, 1 die Höhe auf 50 Zentimeter beſchränkt iſt: weil die Ste nnem der kurzen Zeit ſchon ſo verwittert ſind, daß die Name die lesbar ſind. Aber daran ſind die Blumen nicht ſchuld, ſonder ege Stadt Mannheim, die dieſes Material genommen hat. Hinter Zie⸗ geſchmackloſen Steinklötze gehört unbedingt ein Roſen⸗ oder 5 ſtrauch, der das Auge angenehm beeinflußt. Hätten wir Sgaten daß die Stadt Mannheim uns derartige Schikanen laſſen. wir unſere Angehörigen nie auf den Heldenfriedhof bringen tge⸗ Denn wir Angehörigen wollen unſere Gräber nach unſerem Heer ſchmack ſchmücken, wenn die Stadt keine Blumen dafür* ger wäre auch ein Feld, auf dem die Mannheimer Kr 6. vereine ihre Tätigkeit entfalten könnten. A Poſtamt Neckarſtadt be⸗ Dieſes Poſtamt ſtellt die Geduld des Publitums in gand ſe⸗ ſonderem Maße auf die Probe. Aus der Unzahl der direk au⸗ breiflichen Vorkommniſſe ſei folgende Begebenheit beigen gegriffen: Am 31. v. Mts. ſandte ich mein Lehrmädchen mit 9 ihn Privateinſchreibebrief nach dem Poſtamt Neckarſtadt und crel gleichzeitig mein Geſchäftseinſchreibebuch mit einer Ein voll⸗ karte zur geſonderten Auflieferung mit. Die Frankatur we, edig ſtändig in Ordnung. Was tut nun der Poſtbeamte? Er en den Brief ordnungsgemäß, entnimmt dem Buch die Einſchre, karte, betrachtet ſie ſehr genau hinten und vorn, legt ſie nach gehendem Studium wieder in das Buch zurück, klappt Eae und gibt ſie dem Mädchen wieder mit. Auf energiſchen Eineich am nächſten Tage beim dienſthabenden Schalterbeamten 31 Jul ich ſchließlich, daß die Karte noch den Stempelaufdruck des 31. ſee 1923 erhielt und auch zum alten Portoſatz befördert wurde, 15 Geſchichte iſt nur eine aus dem Kranz der vielen, die ſic ⸗ Veröffentlichung in Buchform rentieren dürſten. Die Abwick fang art auf dem Poſtamt Mannheim⸗Neckarſtadt iſt eine viel derlan ſame. Was hier vom Publikum in Bezug 5 Geduld 15 mir wird, geht weit über das Maß des Zuläſſigen hinaus. Es ße⸗ unverſtändlich, daß es ein Publikum gibt, das ſich eine handlung auf die Dauer bieten läßt. Auch erſchwert 205 nügende Orientierung, durch mangelhaften Schriftſatz der chellen hervorgerufen, eine flotde Abwicklung an den einzelnen S her ſehr. Es wäre unbedingte Pflicht der vorgeſetzten Behör de, elnmal nach dem Rechten zu ſehen. got⸗ Ein Geſchäftsmann, der auf das Poſtomt Ne 5 ſtadt angewieſen iſt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G. m. b.—.— E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt 8. Verantwortlich für den politſſchen und volkswirtſchaftlichen Slemne Dr. Fritz Hammes: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Ratler ſir politik: Richard Schönfelder! für Gericht und Sport: Willg Mün eun Handelsnachrichten, 55 185 1 Inhalt: ircher; für Anzeigen: Karl Hügel. — 0„indem er die Wert beſtändige An⸗ wertbeſtändig leige des Deutſchen neiches zeichnet. Bei Einzahlung von Deviſen oder Dollarſchatzanweiſungen 65 Die Sicherheit der Finſen und Rückzahlung der Anleihe iſt reichsgeſetz⸗ lich gewährleiſtet durch die Geſamtheit der deutſchen Privatvermögen. Die größeren Anleiheſtüche tragen Zinsſcheine, der Zinsſatz iſt 60. Die Zinsſcheine werden jährlich am 1. September in Mark zum jeweiligen Dollarſtande eingelöſt. Kauf und Verkauf der Stücde mit 42 Gold⸗Mark= 10 Dollar ſehron Suufen 105 Gold⸗ark— 25 Dolar »Sinſen: 210 Gold⸗Mark— 50 Dollar 4200 Gold⸗Mark— 1000 Dollar 420 Gold⸗Mark— 100 Dollar 2100 Gold⸗Mark 500 Dollar Das kleinſte Stück lautet alſo auf den Gegenwert von 1 Dollar Auch der kleine Sparer kann mithin den Wert ſeines Geldes für die Jukunft ſicherſtellen. bie Rückzahlung der Anleihe erfolgt nach 12 Jahren zum Dollarkurſe. Der Jeichnungspreis beträgt bis auf weiteres 100 9 95% * Anleihe ſind frei von der Börſenumſatzſteuer. Sie iſt beleihbar bei den Darlehnskaſſen des Reiches.— Selbſt⸗ des Geldinſtitut wird Segae müele frei bon der Erbſchaftsſteuer. rreaff erteilen. i können bei der Reichsbank und bei den im proſpekt angegebenen Stellen ſowie bei dieſen durch 8 e ch nu ngen vermittlung ſämtlicher Banken, Bankiers, Sparkaſſen und Kreditgenoſſenſchaften bewirkt werden. 7 5 22 12 ——— — —— ————— rr ———— J Samstag, 2 25 den 18. Auguſt 1923 2 Bei 378 ö 10 ene 5 f Rino r ee eee Wd Wlr ſuchen z 5 5 7 eral, ſucht jg, biſch⸗ 1 ſuͤchen zum 8989 in baldigen—8 don 17—19 Jaßhren fit Dart i. Alter bis 5 eles bünsheles + Bure zeſuch. der gute vonſtändig elsterichtet dweche 1006 rne 8 Hattdſchrift hat und in idig einge 18 eir a· tten, sucht Stenograph. u. Schreſb⸗ mit auem Zubeher, in in guter Lage mit t möglichst freiwerd der 25 moſchine berander 195 der Röe Mannheims Wobnung v.—6 Zimmer von hiesige kenn zu lernen. A 1775 2 2 +* Angeb. unt F. N. 2u an amſtändehulder ſofort zu Fabrik 39470 m. Bild unter M. F. itür⸗—— 1..Weſte einer die Geſchäftsſt. 4319 berkasfen. 3u er⸗ an die Geſchäftsſſelle Bi⸗ 1 e e ee en Werk⸗ erer a l fragen: BolGN 2* Haufen gesneigt. Ernsigemeint! 5 zeugmaſchinen aller Art, Reparieren Oktstichter Jul. Knapp, Angebote untet N. Y. 65 an die Ge 8 26 Jah ren Eintriti, von Werkzengmaſchinen, Inſtand⸗ Fr aulein cher 3 schäktsstel 4e Gieses Blattes 85 18 8 55 baltung derfelben, minen ee 10. 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Wirisdianls-ErOnung „Zum Karlstern“ (Käfertalerwald) Habe mit Heutigem das Saal- und Garten⸗ Reſtaurant 386 Karlſtern⸗ übernommen u. empfehle Vereinen und Geſellſchaften meine Lokalitäten zur Abhaltung von Unterhaltungen. 1731 Ia. Biere, ff. Weine. Am Sonutag, den 19. Auguſt 1923 Kongert u. Tauz Liua Haas Wwe. rüher„Roter Hahn“ Jelephon 35 Sandhofen. basollschaft der Aerzte Mannheim. Mit Rückſicht auf die außerordentliche Notlage ——— 0——— der Aerzte 5 nheim für die Behandlun er beſchloſſen: ee 1. Das Honorar wird vorläufig wie bisher nach den berechnet. die mit dem Reichs⸗ euerungsindex vervielfältigt werden. Als zweckmäßigſte Form der Honotierung wird für Beſuch und Beratung die Barzahlung drin⸗ gend empfohlen. 3. Bei Rechnungsſtellung gilt der Index des Aus⸗ ſtellungstages bezw. des Tages, an dem die Rechnung verlangt wird. 3970 4. Wird die Rechnung innerhalb 3 Tagen nicht beglichen, ſo tritt der Index des Zahltages ein. Der Vorstand. von Neise zurud:: Dr. med. Fritz Lux Facharzt fur Haut-, Harn- u. Geschlechtsleiden U1, 7 Greite Str.) Telephon 4716 Sprechst. 10—1, 24—6 Uhr E6s ieh bin Kassa-Käufer für ſämiiiche Sorten keen, Metalle, wie Metalnachsfände belekte Badeeipnchtungen und ppesszonrzinn. Ferner kaufe ich Apapier, Alan und Geschäftbüchef unter Garantie des Einſtampfens zu hohen Tagespreiſen. 1730 A. Nyrkoweski Lager J 5, 2 Tel. 4318 Wohn. F 3. 7. Amtliche Bekanntmachungen Ab 30. Juli. 1923 gelten folgende heme werte(täglich): Koſt 360 000 4, Wohnung 10 000 4. Mannheim, den 17. Auguſt 1928. Verſicherungzamt. Die Erhöhung der Kamiuſegergebühren k Peir. Die Kaminfeger ſind berechtigt, ab 12. Auguſt 1928 die Grundgebühren im 55 000fachen Betrag zu erheben. Hiernach beträgt die Reinigungs⸗ zebühr für ein Kamin 005 355 000 K 60 Pfg. Grundgebühr== 38, für jedes weitere Stockwerk mehr 35 000 20 Pfg⸗ 11000 4A. auf Grund des 9 28 A5 1 u. 2 .⸗Str.⸗G.⸗B. erfolgende Regelung gilt für die al. Nleinauie 2 Dauer von 3 Monaten, vorbehaltlich früherer Feſtſetzung. 7* den— Au 2915 1923. ches Vezirksa Aöteilang V. —— Verſouen vom Handel betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom September 1915 betr. Fernhaltun 18 läßiger Perſonen vom Handel(.⸗G.⸗Bl. S. 306) in Verbindung mit 5 1 der Verordnung* ini⸗ ſteriums des Innern vom 14. Oktober wird dem Albert Leppert hier, Windeckſtr. 35, der Handel mit Back⸗ und Zuckerwaren, Obſt, Gemüſe, Sud⸗ früchten und Rauchwaren. ſowie jegliche mittel⸗ bare oder ünmittelbare Beteiligun an einem ſol⸗ chen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf Handelsbetrieb unterſagt. 17 Mannheim, den 9. Auzuſt 1923. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Aliche Versttentichangen der Stadtgemeisde. Anmeldungen für Zuweiſung von Oehmdgras an Milchviehhalter werden am Diensiag, den 21. Auguſt entgegengenommen. Die Kleintierzucht⸗ vereine werden aufgefordert, Verzeichniſſe 7 Mitglieder, deren Wohnung und Ziegenzahl ein⸗ zureichen. 87 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Städüsche Sparkasse Mannheim] Die Zinsſätze für au die— ſind mit Wirkung vom 1. September 1 folgt feſtgeſetzt worden: a) für reine Spareinlagen auf 20 Prozen p) für täglich abhebbare Guthaben in leusen⸗ der(Scheck, und Girogutha ben) au 955 utbaben über 100 000.— Depo⸗ ſiten) ann der Zinsſatz von 290% je nach Dauer der zu vereinbarenden Unkündbarkeitsfriſt um weitere 3% erhöht und auch für Guthaben nach geſteiger⸗ Buchſtabe b kann je nach ihrer Höhe ein ter Zinsfuß vereinbart werden. Auch auf die einkommenſteuerfreien Sparein⸗ N wird an dieſer Stelle wiederholt binge · tranfte an den Schaltern der Sparkaſſe und ibrer Giroabteilung in N 2 Nr. 3. 85 Der Preisausſchuß bel de e ſtelle hat. die mit Wirtung 14. 8. wie folgt feſtgeſetzt: Mitteldeuiſche Aabnmetazterbeten: A 1 5 ab Lager M 800 000.—, frei vors Haus M. frei M ce b die Preſſe ir Berechnung ſind die am — nicht Beſtellung— Tabesbenb Mannheim. den 18. Augu Ortskohlen ielle. 76 Bekanntmachuns. Die Gemeinde verkauft einen gut erhaltenen Benzinmotor 10 Fs, aus freier Hand. Seudenbech(Amt Weinheim) Bürgermeisteramt: Eberle. 5928 . füchleante Faee e l Sommersprossen I bisher in erſt. Geſchäften Manuheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 378 5 Samstag, den 18. Auguſt—— IIIIA IEEIS Corsetthaus Hüchelbach Warenhaus Kander Corsetthaus Betty Vogel Louis Landauer H. Wronker A. G. i t. Allen Bekannten die schmerzliche Nachrich daß unsere liebe, herzensgute Tochter u. Schwiester NMaria plühenden Alter von 28½ Jahren, am Freitas küt nach schwerem. mit groger Geduld ertrage760 Leiden sanft entschlafen ist. Die tieftrauernden Famille Josef Lambrecht Riedfeldstr. 6, II. Mannheim, den 18. August 1923. Die Beerdigung findet am Montag nachmittag 1½%3 Uhr von der Leichenhalle aus staſt. 15 Bequemer e Seitenverschluß, ne straffer 2 Sitz, zur Wäsche abknöpfbare Verschlußteile sind die 96 Hauptvorzüge des FELINA-Büstenhalters Sie kinden die FELINA-Fabrikate bei: Corsetthaus Albers P 7, 18 D. Liebhold 8 M. Hirschland& Co. Herm. Schmoller& Co. Heine Wohnung beſindet sſeh ſetzi: Frau Maria Vogel, Hebamme. kehrs bitten wir Zahſuagen auf unser ostscheckkonto Nr. 17590 Karisruhe æu machen π ο Mannheimer Seneral-Anxeiger Verkäufe (modern) Einſitzer, fahrbereit, gut bereiſt, ſofort prelswert zu verkaufen oder gegen gutes Motor⸗ Irsch,— 205. Tel. 4567. ſh Mannheim-Waldhoef Wachtstrasse 31, I. 1789 Zur Förderung des bargeldlosen Ver- rad 5 tauſchen. 1681 Danlsagung. Für die übetaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns 80 schwer betroftenen Verluste dee 18 lieben Gatten, Schwiegersohn, und Onkel 1161 Herrn August Graf Gärtner sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtipfarrer Dr. Lehmann für seine ttostreichen Worte am Grabe, sowie dem Sprengelrat, Gemeindeverein und der ev. Kleinkinderschule der Lutherkirche, und Kranzspenden. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Eva Graf geb. Dugeorge. den Hausbewohnern für ihren Nachruf Nach schwerem Leiden ist uere langiährige Beamtin 17 Fräulein Maria lambrecht am 17. ds. Mts. im Alter von 23 Jahren sant entschlafen. Die Verstorbene erwarb sich durch ihr pfliche getreues und gewissenhaftes Arbeiten unsere vollste Wertschätzung. Wir werden ihrer ehrend gedenken. MANNHEIM, den 18. August 1923. Geschäftsleitung u, Angestellte er Fuma Brown, Boveri& Cie.=. Abt. Installationen Mannheim, O 4, 8/9. Heute entschlief sanft nach langem schweren Leiden mein treuer Oatte und Vater, Sohn, Bretz Onkel und Schwager, Herr Georg Münch Malermeister im 46. Lebensjahre. Mannheim(Spelrenstr. 19), 18. August 1023 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen Frau Viktoria Mundi geb. Mattern. Die Beerdigung findet am Montag 2 Uur von der Leichenhalle aus stalt. 050— MHetallheiten Achtunas Acen Stahlmatr., Kinderbett Di. en Belß. Kat. 91 rel Ausgekàmmtes nnddeſtzbnd e uen ee Frauenhaat, kauit zu höchsten Preisen Dreiem- n 200 Gramm Doppel- stücken Spenialitt: 8 oge tragene 8 chutzmatx Textil-chemische Produkte. sowle jede Art Kernseife und 400 Gramm Bloek- stücken Export nach allen Weltteilen M. Melliand nehae Mannheim Telegramm-Adresse: Textilchemie.* Telephon; 392, 8922, 23. 8. Eseling, Aüniül. in l Industrie-, Haushalt-, Toiletten- u. Medizinal-Seifen in Dr. Unblutigs Sprechstu 50 in besten Qualitaten.— 887(Nufheben 0(einselnaul 0 42 75 schneiden soll ich Ihnen, 4 5 Herr, wissen Sie el ſchen nicht mehr ſut? In nt 1 aader Sie doch schon den Vers 10 egurel gel „Hühneraugen klein und groß. der Krol Du los“ Schneiden kann 221 la augen-Opetateur. 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Binnen 3 Tagen ſches plah dann meht mehr ein 20 iämfneriieer Lae machen wie Heule und Sle werden 5 7 des ganzen Personals werden, wenn 5le% s6 raten, wodurch Sie mmte Hühneraugen losgeworden sind. Fukpflege, rungpnagte 5 das ist, was in lhrem Berule uen Taue dauernde Gehen und Stehen in Auhwer 1 mit engem, undutchlässigem— die Füße furchibar mit. Kaulen 8 0 Fubbe 70 auch gleieh eine Packung Kanlec 75 7 Es verhũtet das lästige Brannen, 0 E 8 82³ Schweißgeruch. Lassen Sie gacn ſe bt16, plager Wichtige Broschure„Die r 00 4% gratis und portofrei ko—. fuaſn fün ib Ael bel ——. 405 seitigt außerdem aber auch 150