— e — — — ( — —. Donnerstag, 30. Auguſt annhei bezugspreiſe: In Mannheim und Umgedbung jrei ins aus in der laufenden woche Mark soo odo.— freibleibend. Aachſorderungen vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 ne— hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6..— eſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße nr. 6. Fern⸗ 8 Nr. 7031, 7032, 7033, 79a4, 70f5. Telegramm⸗dreſſe: eneralanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Geſ etz und Necht— Modezeitung Mittag⸗Ausgabe ur Geneml Badiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis M. 70000.— 1923— Nr. 397 zoiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung Grundpreis je Zelle M. 200 000.— Reklamen m. soo o00.—. Alles andere laut Tarif. Innahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abens⸗ dlatt aachmittags 2½ Uhr. gür Ruzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rus gab. wird keine verantwort. übern. Hhöh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall.od. beſchrünkt. Ausgab. od. f. verſp. Nufnahm. v. Anzeſg. Ruftr. d. Fernſpr. od. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim — Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung England und die belgiſche Note Oeffentliche verhandlungen Reuter erfährt mit Bezug auf den in der belgiſchen Note ent⸗ haltenen Vorſchlag, informelle Unterredungen zwiſchen den alliierten Miniſtern über die Reparationsfrage ſtattfinden zu laſſen, dus nichtoffizieller, aber gut unkerrichteter Quelle, daß die britiſche Regierung durchaus bereit wäre, an derartigen Un⸗ erredungen teilzunehmen, wenn Ausſicht beſtünde, daß dieſe Unter⸗ tedungen Erfolg hätten. Man ſei aber der Anſicht, daß, wenn ˖ rankreich und Belgien auf dem in ihren bisherigen Noten dargeleg⸗ en Standpunkt verharrten, ſalche Unterredungen ſchlimmer als zwecklos ſein würden. Der engliſche Standpunkt könne bei Verhandlungen nur gewinnen, wenn dieſe öffentlich ſeien. Groß⸗ ritannien könne der Wiederaufnahme der diplomatiſchen Erötterun⸗ gen nur dann zuſtimmen, wenn die Alliierten klar das Verlangen nach einem Ueb ereinkommen und die Bereitſchaft ausdrückten, ihre Stellungnahme ſo zu ändern, wie es die Lage erfordere. Rein Fortſchritt durch die belgiſche Note ſt z Reuter erfährt weiter: Der ollgemeine Eindruck, der in 3u: darwdigen. jedoch nicht offiziellen Kreiſen heute vorherrſche, ſei, Laß die belaiſche Note die Frage nicht ſehr beträcht⸗ Lach gefördert habe. Tatſächlich ſei man der Anſicht, daß die ta ge ungefähr ebenſo unklar ſei wie nach dem vorigen Notenaus⸗ inuſch zwiſchen Enaland und den Alliierten. Die Ruhrfrage. die ſeh naland allgemein als der Angelpunkt der ganzen Frage ange⸗ Mirn werde, ſei der Löſung nicht näher gebracht worden. int Bedauern werde feſtgeſtellt, daß in dem britiſchen Vorſchlag eine erngtionale Sachverſtändigenkommiſſion zur Feſtſetzung der Schul⸗ Er Deutſchlands nicht erwähnt werde. Man ſei der Anſicht, daß die tertlärung der Alliierten, welche Summen ſie von Deutſchland erhal⸗ S wollen, vorderhand wertlos ſei und daß die Angelegenheit vom tandvunkt der Höchſtbezahlungsfähiakeit Deutſchlands betrachtet erden müſſe. Man ſehe, daß die belgiſche Note den Zahlungsplan land. Mai 21 beträchtlich vermindere, der die Verpflichtung Deutſch⸗ nalds auf 132 Milliarden Goldmark feſtgeſetzt gabe, daß aber die An⸗ gefente des belaiſchen Vorſchlags immer noch die Bezahlung von un⸗ widar 80 Milliarden für die Reparationen nach ſich ziehen Fr. e. Eine derartige Summe ſei aber als völlig außer rage ſtehend. zu erachten. Scharfes Arteil der engliſchen Preſſe N Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Die belgiſche 8 exweckt den Eindruck, daß es zwecklos ſei, den Notenaus⸗ 251 fortzuſetzen. Auch durch freundſchaftliche und diskrete Unter⸗ ve ungen zwiſchen den alliierten Miniſtern könnten die Meinungs · Riſchiedenheiten nicht überbrückt werden. Es wäre beſſer, die inde e etzung einzuſtellen, damit Deutſchland ſich zauſtriell neu organiſieren und die Bezahlung der Reparationen 5 r aufnehmen könne. Es wäre weiterhin beſſer, ſofort anzu⸗ einennen, daß weder die franzöſiſche noch die belgiſche Note irgend ſiceliwirkliche Annäherung an den engliſchen Standpunkt hin⸗ benlich der Beſetzung des Ruhrgebietes, der Feſtſtellung der Sahſchen Leiſtungsfähigteit und der Regelung der interalliierten wadulden bedeute. Der britiſche Standpunkt ſei bereits deutlich ge⸗ verfnargelegt worden. Jetzt habe die Welt ihr Urteil über die ſch denen politiſchen Auffaſſungen abzugeben. Man dürfe jedoch erſchi. uict den Dingen ihren Lauf laſſen. Da keine Ausſicht beſtehe, mit Unter der Fre moͤherrſchaſt Die Verſchärfung der Grenzſperre ung weſentlich verſchärft. Die Franzoſen ſind an einigen Stel⸗ azu übergegangen, etwas in das unbeſetzte Gebiet vorzu⸗ 175 bdietes en und Straßen, die in unmittelbarer Nähe des beſetzten Ge⸗ dief(liegen, mit in das beſetzte Gebiet hineinzuziehen. Sie haben un 5 traßen ſtellenweiſe aufgeriſſen ſodaß der Fahrverkehr möglich wurde. Mißhandlungen krotz engliſcher Ausweiſe uf der Bahnſtation H ſtein bei Vohwinkel wurden geſte ahnſtation Hammer ntern von den Franzoſen fünfzig Perſonen, die im Beſitz er Geleitſcheine waren, feſtgenommen, ſch wer miß⸗ ſche elt und in das unbeſetzte Gebiet abgeſchoben. Die engli⸗ wurde äſſe wurden zerriſſen. Das Zollamt Vohwinkel tere 8 von den Franzoſen beſetzt. Der Zollinſpektor und vier wei⸗ eamte ſind feſtgenommen worden. n Gewährsmann des Berliner Lokalanzeigers aus Dortmund über ſchmähliche Mißhandlungen von Tau⸗ arnunn. die durch die lange Verkehrsſperre. oder die trotz aller Meiſt naen durch die franzöſiſchen Sperrpoſten zu gelangen ſuchen. der.werden die Abgefangenen arauſam mißhandelt. Schläge mit Teitte itveitſche, Stöße mit dem Gewehrkolben in die Magenarube lerieſäbent den ſchwerbeſchlagenen Schuhen. Hiebe mit dem Kaval⸗ Dodendel ſeien an der Tagesordnung. Oft werden die Menſchen zu ten ſie geſchlagen durchfucht. Während der mehrkägigen Haft erhal⸗ weder Eſſen noch Trinken. d Wegnahme von Gemeindegeldern wegen r Gemeinde Weitmar wurde von der Beſatzungsbehörde Frante des Vorfalls im Autopark bei Weitmar eine Strafe von 500 aus— auferlegt, die jetzt durch die Wegnahme von 165 Millionen * Gemeindekaſſe von den Franzoſen eingezogen wurden. Be Derbot des Dolksopfers. den Lolſchiedene Kreisdelegierte der franzöſiſchen Beſatzung machten ſei. Deralbehörden davon Mitteilung, daß das Volksopfer verboten dat in Kreisdelegierte in München⸗Oladbach teilte dies dem Land⸗ habe dider Form mit, daß die Rheinlandkommiſſion entſchieden duch au zur Auflöfung der Ruhrhilfe getroffenen Maßnahmen 5 def die Vereinigungen des genannten Volksopfers auszudeh⸗ Aheinleer Kreisdelegierte in Neuß hatte dagegen mitgeteilt, daß die opfer“ andkommiſſion die Auflöſung des Vereins„Deutſches Volks⸗ beſchloſſen habe. Tranzöſiſierung der Bahnhofsbuchhandlungen Fboerläſſigen Meitteilungen hat die franzöſiſche Eiſenbahn⸗ Bahnhofsbuchhandlungen im beſetzten Gebiet insgeſamt Sahnhofbirena Hachette in Paris vergeben. der deutſche uchhändler in Ludwigshafen, der bisher ohne Pachtzah⸗ Die Srenzſperre wurde, nach einer Darmſtädter Mel⸗ zurückgekehrt. über: Wenn die Regierungen über die Gemütsverfaſſung des deut⸗ ſchen Volkes und über die miert wären, Löſung der Ruhrfrage ins Auge faſſen. die Gefahr nicht ſehen. Die von ihm befragten franzöſiſchen Autori⸗ täten im Ruhrgebiet und im Rheinland ſagten das Widerſtandes und die Loslöſung des Rheinlandes aus, die, wie ſie zugaben, von ihnen gefördert werden. reich begehe einen großen Irrtum, weil alle Par⸗ teien gewillt wären, auszuhalten. daß es nur auf ſich ſelbſt geſtellt wäre. ſei der Ausdruck des Willens, Deutſchland auf der Grundlage von Geſetzmäßigkeit und Ordnung zu retten. Frankreich und Belgien zu einer gemeinſamen Regelung zu kom⸗ men, müſſe England eine eigene Aktion unternehmen. Auf die deutſche Note müſſe eine Antwort erteilt werden. Die„Times“, die die belgiſche Note mit derſelben Zurück⸗ haltung beurteilt wie ſeinerzeit die franzöſiöſche, ſchreibt, die Hal⸗ tung Belgiens gegenüber der Ruhrfrage und dem allgemeinen Reparationsproblem ſei nicht unbedingt identiſch mit der Haltung des franzöſiſchen Alliierten. Es ſei bemerkenswert, daß die belgiſche Note eine Rechtfertigung der Ruhrbeſetzung unter⸗ laſſe. Die belgiſche Note trete vielleicht etwas vorſichtig und ſchüchtern, in einer Vermittlerrolle auf; das Ziel ſei, die Aufmerkſamkeit auf die wenigen Punkte des finanziellen Pro⸗ gramms zu konzentrieren. Wenigſtens in finanzieller Hinſicht ſei ein gewiſſer Fortſchritt erzielt. Die Differenzierung in verſchiedene Vorſchläge könne aber überwunden werden durch die Erörterung der Tatſache, daß Deutſchland Garantien und produktive Pfänder angeboten habe. Dieſes Angebot ſei durch Streſemann nachdrück⸗ lich betont und in weiteſtem Sinne ausgelegt worden, obgleich er ſeparate Verhandlungen über das Rheinland und das Ruhrgebiet ablehne. Das Ruhrproblem ſei akut; man müſſe zu Verhamdlungen ſchreiten. Es ſei notwendig, den Ruhr⸗ bezirk für ſeine frühere Tätigkeit wiederherzuſtellen, damit er ſeinen Platz im Wirtſchaftsorganismus des vereinigten Deutſchland wieder einnehmen könne, das jetzt endlich bereit ſei, ſeine Induſtrie und ſeine Wirtſchaftstätigkeit für die Bezahlung einer endgültigen Repa⸗ rationsſumme zu verpfänden. Das„Daily Chronicle“ überſchreibt ſeinen Leitartikel: „Ein beſſerer Ton, der jedoch keine Ausſichten eröffnet“. Das Blatt erklärt, die Brüſſeler Note enthalte einen Vorſchlag, der kaum erfolgverſprechend ſei, nämlich den, daß Erörterungen zwiſchen den alliierten Miniſtern ſtattfinden ſollten. Dies wäre nichts anderes als die Rückkehr zu den diplomatiſchen Methoden, wie ſie im Mai und Juni erſchöpfend, aber äußerſt erfolglos ange⸗ wandt worden ſeien. Das beſondere Verdienſt der Initiative Baldwins ſei geweſen, daß er die Verhandlungen aus dieſer Phaſe herausgebracht habe. Der Notenaustauſch habe die Frage wenigſtens in die Oeffentlichkeit, vor das Forum der Völker, ge⸗ bracht; es könne nicht Englands Wunſch ſein, ſo ſehr es auch der⸗ jenige Poincares ſein möge, das Problem wieder in der frũ⸗ heren Geheimhaltung zu begraben. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt, in britiſchen Kreiſen herrſche allgemein die Anſicht, daß die belgiſche Note nicht dazu beitrage, Vereinbar ung der Alliierten zu fördern, und daß ihr Inhalt lehr enttäuſche, da ſie, ſelbſt von der finanziellen Seite be⸗ trachtet, nur wenig Konſtruktives biete. Im Leitartikel bedauert „Dail Telegraph“, die belgiſche Regierung nicht einen eigenen konſtruktiven Plan für eine allmähliche Räumung des Ruhr⸗ gebiets vorgelegt habe, wie man hier noch vor kurzem erwartet habe. Es müſſe daher angenommen werden, daß die franzöſiſche Regierung einen ſolchen Plan ungern geſehen hätte, ihren Alltierten deshalb überredet habe, ihn nicht zu veröffentlichen. Das Blatt iſt der Anſicht, wenn eine Unterhaltung aufrichtig gewünſcht werde, ſo ſollte ſie ſtattfinden, wenn auch nur, damit man ſehe, ob und bis zu welchem Grade die Erklärung des neuen deutſchen Kanz⸗ lers die Lage verändert habe. Das Blatt hebt hervor, daß in der belgiſchen Note kein weiteres Wort über den Vorſchlag, eine internationale Sachverſtändigenkommiſſion ein⸗ zuberufen, enthalten ſei; es könne daher angenommen werden, daß Belgien auf der früheren Politik, der am 30. Juli dargelegten, be⸗ harre. Bezüglich des Ruhrgebiets ſei die belgiſche Note einfach da⸗ Echo der ſranzöſiſchen. lung an die franzöſiſche Eiſenbahnregie ſeinem Gewerbe nachging, wurde am 15. Auguſt durch einen Vertreter der Firma Hachette drängt, und zwar unter Beſchlagnahme ſeines Verkaufsſtandes und ſeines Wagens. Separatiſten und Sundikaliſten Nachträglich wird noch zu den Vorfällen in.⸗Gladbach bemerkt, daß hier zum erſtenmal von Dorten der Verſuch gemacht werden ſollte, im nördlichen Rheinlande in der Deffentlichkeit auf⸗ zutreten, was aber anſcheinend durch die 30 000 vor dem Verſamm⸗ lungslokal harrenden Bürger.⸗Gladbachs vereitelt worden iſt. Wie die Polizei feſtſtellen konnte, befand ſich unter den Separatiſten, die auf die deutſche Menge feuerten, auch der Führrer der Syndi⸗ kaliſten bei den letzten Unruhen in Mülheim, wa. ebenſo wie in Ludwigshafen auf eine innige Verbindung zwiſchen Separatiſten und Syndikaliſten ſchließen läßt. Wie die franzöſiſche Preſſeſtelle bekannt gibt, wurden bei dem Zuſammenſtoß zwiſchen den Separatiſten und der Bevölkerung München⸗Gladbachs am vergangenen Sonntag etwa 30 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt. Eine Perſon wurde getötet. Grober Anfug betrunkener Franzoſen Am 23. Auguſt abends trieben zwei angetrunkene franzöſiſche Soldaten von der Beſatzung am Rheinhafen Karlsr uhe dadurch groben Unfug, papieren fragten und ſie dann in das Geſicht ſchlugen. Als die beiden dienſttuenden Polizeibeamten von dem Vorfall hörien, ſich ſofort nach der Pfalzſtraße, wo ſie die angetrunkenen Soldaten vor der Wirtſchaft„Zur Linde“ feſthielten und ſie wegen ihrer Aus⸗ ſchreitungen zur Rede ſtellten. Gleich darauf erſchienen zwei andere franzöſiſche Soldaten, Kenntnis erhalten hatten. brachten ſie dann an den Wohnwagen an der Albbrücke. Vorfall ſammelte ſich eine größere Menſchenmenge an. daß ſie vorübergehende Perſonen nach Ausweis⸗ begaben ſie die nüchtern waren und von dem Vorfall Die beiden betrunkenen Soldaten ver⸗ Durch den Ein italieniſcher Abgeordneter über die Lage Der Abgeordnete Gronchi iſt von einer Reiſe ins Ruhrgebiet Er äußerte ſich einem Vertreter der„Stampa“ gegen⸗ wirtſchaftliche Lage Deutſchlands infor⸗ würden ſie innerhalb einer Woche eine konkrete Frankreich wolle Ende des paſſiven vom Reiche vor⸗ Frank⸗ Deutſchland wiſſe, Das Kabinett Streſemann e eine praktiſche Drohender italieniſch⸗griechiſcher Ronflikt Der Zwiſchenfall an der albaniſchen Grenze droht inter⸗ nationale Bedeutung zu gewinnen. In Italien nimmt man an, daß es ſich um einen griechiſchen Racheakt handelt, der verübt worden ſei, weil Italien Albaniens Südgrenze vor der Raubgier der Griechen zu ſchützen ſuche. Man rechnet damit, daß die Verbünde⸗ ten gemeinſchaftlich vorgehen, da die italieniſche Miſſion von der Botſchafterkonferenz beauftragt worden war, die ſüdlichen Gren⸗ zen Albaniens feſtzuſetzen. Die Lage wird dadurch kompliziert, daß außer Griechenland auch Albanien die perſönliche Sicher⸗ heit der ermordeten Delegierten garantiert hatten. 45 9 In einer überaus⸗ ſcharfen Note 8 fordert Muſſolini von Griechenland: 1. Offizielle Ent⸗ ſchuldigung der griechiſchen Regierung in der königlichen Ge⸗ ſandtſchaft in Rom durch die oberſte griechiſche Militärbehörde. 2. Abhaltung eines feierlichen Trauergottedienſtes in der katholiſchen Kathedrale in Athen in Anweſenheit aller Regierungs⸗ mitglieder. 3. Ehrenbezeugungen vor der italieniſchen Flagge. Die griechiſche Flotte im Pyräus ſoll vor einer italieniſchen Flotten⸗ diviſton 21 Salvenſchüſſe abgeben und gleichzeitig die italieniſche Flagge hißen. 4. Strengſte Unterſuchung des Mordes in⸗ nerhalb 5 Tagen. 5. Todesſtrafe für alle Schuldigen. 6. Lei⸗ ſtung einer Entſchädigung von 50 Millionen Lire inmerhalb 5 Tagen. 7. Militäriſche Ehrenbezeugung für die Opfer des Mordes während deren Einſchiffung in Rodeſia. Griechenland hat in kürze⸗ ſter Friſt zu antworten. Einzelheiten der Bluttat Die auf der Straße Janina—Santi Quaranta ermordeten italieniſchen Mitglieder der Grenzfeſtſetzungskommiſſion für die griechiſch⸗albaniſche Grenze ſind General Tollini, Stabsarzt Corti, Leutnant Bonacini, Dolmetſcher Craveri und Chauffeur Far⸗ neti. Der Agenzia Stefani zufolge macht das Verbrechen in ganz Italien tiefſten Eindruck. die albaniſche Regierung ſprach dem Miniſterpräſidenten Muſſolini ihr Beileid aus. Der Generalſekretär der interalliierten Militärkommiſſion Feſtſetzung der griechiſch⸗albaniſchen Grenze berichtete der Bot⸗ ſchafterkonferenz in Paris telegraphiſch über den Vorfall. Danach wurde das Attentat öſtlich des griechiſchen Grenzpoſtens von Kamadia an der Stelle verübt, wo die Straße durch einen dich⸗ ten Wald führt. Der albaniſche Delegierte fuhr dem italieniſchen Automobil voraus. Wenige Minuten, nachdem er die Stelle paſſiert hatte, mußte das italieniſche Automobil die Fahrt verlangſamen und anhalten. weil ein Baumſtamm quer über die Straße gelegt war. In dieſem Augenblick wurde das Automobil beſchoſ⸗ en. Von einem in der Nähe liegenden Grenzpoſten aus wurden dreißig bis vierzig Schüſſe gehört. Stabsarzt Corti wurde im Wagen getötet, die vier anderen konnten noch ausſteigen und einige Schritte weitergehen. Die Leiche des Generals Tollini wurde etwa zwanzig Meter vom Automobil im Straßengraben gefunden. Der griechiſche Oberſt Bozakis, der dem italieniſchen Kraftwagen in großem Abſtande folgte, traf an der Unglücksſtelle erſt ein, als alles vorüber watr: die Täter waren bereits geflüchtet. Die Leichen der Er⸗ mordeten wurden nach Janina gebracht. Der franzöſiſche und der engliſche Kommiſſar, die ſich im Gebirge am nördlichen Teil — 18 befinden, wurden von dem Geſchehenen in Kenntnis geſetzt. zur Abbruch der italieniſchen Flottenmanöver Die italeniſche Schlachtflotte in Tarent hat Befehl erhalten, die Manvöpver abzubrechen und in voller Kriegsausrüſtung ſich ur Abfahrt mit verſiegelter Order— wahrſcheinlich nach dem hräus— bereitzuhalten. Der italeniſche Marineminiſter iſt nach Rom zurückgekehrt und hatte eine lange Unterredung mit Muſſolini. Dr. Beneſch drückte Muſſolint das Beileid der Tſchecho⸗Slowakei aus. Das gleiche tat Antonowitſch für Jugoſlawien. Muſſolini un⸗ terrichtete die Vertreter Frankreichs und Englands über die Schritte, die Italien zur Sicherung von Sanktionen durch Griechenland be⸗ abſichtigt. Sturm auf ein griechiſches Konſulat Das griechiſche Konſulat in Mailand wurd von einer un⸗ gehueren Menſchenmenge geſtürmt, die das grlechiſche Wappen her⸗ unterriſſen und fortſchleppte. Die italeniſchen Blätter wenden ſich mit großer Schärfe gegen die griechiſche Regierung, die ſie als in⸗ direkte Anſtifterin des Blutbades bezeichnen. In verſchiedenen grö⸗ ßeren Städten kam es zu antigriechiſchen Demonſtrationen. Die albaniſche Geſandtſchaft in Rom hat der Agenzia Stefani eine Mitteilung übergeben, in der ſie auf Grund bei ihr eingegangener Drahtung die Vorgänge ſchildert und erklärt: Als die italeniſche Abordnung in der Gegend von Delvinaki auf griechiſches Gebiet ungefähr 20 Kilometer von der albaniſchen Grenze ankam, wurden ſie von einer bewaffneten grie ch i⸗ ſchen Bande angehalten. Die Nachricht von dieſem verabſcheu⸗ ungswürdigen Verbrechen hat tiefe Beſtürzung in ganz Al⸗ banien hervorgerufen, das dieſe Opfer als Märtyrer für ſeine nationale Sache betrachtet. Es iſt alſo eine nichtswürdige Verleum⸗ dung, wenn man den Glauben erwecken will, als ob dieſes Ver⸗ brechen von den Albaniern hätte begangen werden können. Wertbeſtändige Anleihe des Deutſchen Neiches Sie ſichert dem einzelnen Kapital und Zins entſprechend oͤem jeweiligen Stande des Dollars. Keine Börſenumſatzſteuer— keine Erbſchaftsſteuer für das ſelbſtgezeichnete Stuͤck. Beſte Anlage auch für kleine Beträge 678 2, Seile. Nr. 397 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — Donnerstag, den 30. Auguſt 1625 Die„Solidarität“ der Alliierten Die letzten Reden Poincares geben Anlaß, an ein Wort zu er⸗ innern. das er in Charleville über die Solidarität der Alliierten ſprach. Er ſagte:„Was uns Franzoſen anbetrifft, ſo würden wir jede Tat und jedes Wort für ein Verbrechen halten, das darauf aus⸗ ainge, den Bund der Alliierten zu ſtören und zu lockern.“ Wir ge⸗ ſtatten uns auf ein ſolches Wort und auf ein ſolches Verbrechen hin⸗ zurweiſen. In der franzöſiſchen Propagandaſchrift:„Frankreichs Recht und Deutſchlands Verpflichtungen“, auf die ſchon einmal in der N. L. C. hingewieſen wurde, heißt es über die Solidarität der Alli⸗ jerten:„Dieſe Solidarität bietet zwar einige Voxteile: in der Ausfüh⸗ rung des Vertrages aber wirktſie nur ſtörend!“ Der Verfaſſer dieſer Schrift iſt Loeuis Barthou, und Herr Barthou iſt Vorſitzender der Reparationskommiſſion. Kommentarlos fügen wir eine weitere Feſtſtellung an, die in Punkt 24 der engliſchen Note vom 11. Auguft gemacht iſt und folgen⸗ des beſaat: Sowohl dle franzöſiſche wie die belgiſche Nots betont die beſonderen Befuaniſſe der Reparationskommiſſion, ſelbſt alle nötigen Unterſuchungen auszuführen. Dieſes iſt eine Forderung, die nicht ohne gewichtige Einſchränkungen aufrecht erhalten werden kann. In Ahweſenheit eines amerikaniſchen Vertreters(wie urſprünglich vor⸗ geſehen) ſind Frankreich und Belgien in der Lage, mit Hilfe der aus⸗ ſchlaggebenden Stimmen des franzöſiſchen Vorſitzenden jedwede Ent⸗ ſchließung über die Köpfe der engliſchen und italieni⸗ Ein Aktionsprogramm der Deutſchnationalen Die deutſchnationale Volkspartei, deren Landes⸗ verbandsvorſitzende am 28. Auguſt im Reichstag eine Beratung abge⸗ halten haben, veröffentlicht in den ihr naheſtehenden Blättern ein „Aktionsprogramm“. Die Tendenz dieſes Programms läuft auf eine ſcharfe Abſage der Partei an die neue Koali⸗ tionsregierung hinaus. Im einzelnen wird in der Außen⸗ politik Aktivität verlangt, Räumung der beſetzten Gebiete al Voraus⸗ ſetzung jeder Verhandlung, Einſtellung der aus dem Verſailler Ver⸗ trag uns erwachſenden Laſten, in der inneren Politik forderte man die Wiederherſtellung der Staatsautorität gegen die von den Deutſch⸗ nationalen in ſchärfſter Weiſe fortdauernd geſündigt wird!) Unter⸗ drückung jeden Terrors und Ernennung eines Diktators(den namhaft zu machen freilich die Partei ſich erſpart). Auf dem Gebiet der Steuerpolitik wird ſelbſtverſtnädlich, und hier dürfte doch wohl der eigentliche Anſtoß für dieſes Aktionsprogramm liegen, eine ſofortige Nachprüfung der Steuergeſetze, Stundung uſw. verlangt. Die bayeriſchen Induſtriellen gegen die Finanzpolitik des Reiches Der bayeriſche Induſtrie⸗Verband nahm in einer Vorſtands⸗ 1 zur augenblicklichen Wirtſchaftslage dahin Stellung, daß durch ie Maßnahmen der Reichsregierung eine Verſchärfung der Lage herbeigeführt worden ſei. Die Haupturſache liege in der ver⸗ ſolcher Streit würde, darüber ſollten ſich dieſe raditalen Kreiſe 255 wohl im klaren ſein, die geſamte öffentliche Meinung geſchloſſen g die Beamten mobil machen. 5 der Bei der Beſprechung mit den Beamtenvertretern erklärte dß, Reichsfinanzminiſter, daß alle Aeußerungen über beabſichtigte auf nahmen, die ihm unterſtellt würden, unzutreffend ſeien, k⸗ tige einen Punkt, daß nämlich das Reichsfinanzminiſterium beabſichann die Vierteljahresgehaltsvorauszahlungen während der jetzigen Ien kriſe vorläufig außer Kraft zu ſetzen. den Gewerkſchaftsführern gegenüber dann weiter aus, daß 1 ber, notwendigen Maßnahmen ergreife, um eine weitere Inflation de, uſt hindern. Die Vierteljahresvorauszahlungen und die am 23. Aug erfolgte Vorauszahlung des Teuerungszuſchlages für den kommen il Monat hätten auf die ſchwebende Schuld des Reiches einen un vollen Einfluß ausgeübt. Er halte es deshalb für notwendig kaſſentechniſchen Rückſichten, die für die Vorauszahlung der N jahresgehälter bisher maßgebend geweſen ſeien, zurückzuſtellen 9 5 wenigſtens vorübergehend auch den Vierteljahresgehaltsempfäng das Gehalt nunmehr für den Monat vorauszuzahlen. Um die Keichseiſenbahnen Der neue Reichsverkehrsminiſter ODeſer äußerte ſich einem Bag treter der„Voſſiſchen J gegenüber in einer längeren 1 terred ler über ſeine Pläne und Anſichten. Oeſer, der ſich als abſoluter Win einer kleinlichen Perſonalknauſerei bekannte, gab ſeiner Meinung e ſchen Vertreter hinaus dur bri iſt ringerten Arbeitsleiſtung des deutſchen Volkes und dem zu koſtſpie⸗ hin zu verſtehen, daß mit der Tarifpolitik allein t eine bekannte Tatſache, daß unter ligen Beamtenaparat. Selbſt die höchſten Steuern ſeien nicht im⸗Rei 544 nicht ſanſert werden könne. Er werde ſich ge 1 ſtande, die Mitte lfür dieſen Luxus aufzubringen. Es erſcheine fraglich, aller Kraft auf die techniſche Vervollkommnung des der amerikaniſchen Preſſe war die Nachricht verbreitet, kommiſſion in der Praxis nur ein Werkzeug franzöſiſch⸗belgiſcher Politik aeworden iſt.“ Wer ſtört nun die Solidarität der Alliierten? die Ausweiſungen aus der pfalz Die Verfolgung der pfälziſchen Eiſenbahner Die neulich ausgeſprochene Befürchtung, die Franzoſen wür⸗ den noch das geſamte pfälziſche Eiſenbahnperſonal ausweiſen, ſcheint ſich tatſächlich zu verwirklichen. In den letzten Wochen wurde täglich eine größere Anzahl von Eiſenbahnern mit ihren Familien ausgewieſen; in den erſten drei Wochen des Auguſt nicht weniger wie 1104 mit 3555 Familienangehörigen. Auch ſeit⸗ dem gehen die Ausweiſungen rückſichstlos weiter. Bis zum 25. Aug. 1923 wurden aus dem Reichsbahndirektionsbezirk Ludwigshafen 5311 Eiſenbahner mit 15 082 Familienangehörigen ausgewieſen. Bis zum 25. Auguſt 1923 betrug die Gefamtzahl der aus der Pfalz aus⸗ gewieſenen Eiſenbahner 3902 mit 9525 Familienangehörigen. Aus einer ganzen Anzahl von Orten wurden ſyſtematiſch ſämt⸗ liche Eiſenbahner ausgewieſen, dar unter viele, die eine kleine Land⸗ wirtſchaft betrieben. Dieſe mußten die Erzeugniſſe, Geflügel, Vieh uſw. zurücklaſſen, wie denn überhaupt den Ausgewieſenen ſchon ſeit langer Zeit nur die Mitnahme der notwendigen Wäſche und Kleidung geſtattet wird. Alles andere müſſen die bedauernswerten Leute aufgeben. Der Franzoſe kennt dabei keinerlei Rückſicht. Säug⸗ linge und Greiſe, Schwache und Kranke werden erbarmungslos ver⸗ trieben; ſo mußte vor einigen Tagen eine ausgewieſene Frau im Sanitätsauto ins unbeſetzte Gebiet gebracht werden. Verhaftet wurden bis zum 25. Auguſt 62 Eiſenbahner, davon wurden bis jetzt 38 Eiſenbahner verurteilt, und zwar zuſammen⸗ gerechnet zu 36 Jahren und 6 Monaten ängnis, zu 20 Jahren Zuchthaus und insgeſamt zu 3 074650 C000% Geldſtrafe Die Lambrechter Arbeiterſchaft gegen die Separaliſten Die die Unioniſten und Syndikaliſten auch in Lamb⸗ recht verſuchen, die Erwerbsloſen in das ſeparatiſtiſche Fahrwaſſer zu treiben, luden das freie Gewerkſchaftskartell, das chriſtliche Gewerk⸗ ſchaftskartell und die ſozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Partei die Arbeiterſchaft zu einer von den Unioniſten und Syndikaliſten ein⸗ berufenen Verſammlung ein. Einſtimmig wurde eine Entſchließung angenommen. in der es die Arbeiterſchaft von Lambrecht ablehnt, die Parolen und die Taktik der Syndikaliſten und Unio⸗ niſten zu befolgen und ihre Beſtrebungen zurückweiſt, die darauf hinausführen, das linksrheiniſche Gebiet vom Mutterlande loszu⸗ trennen. Kleine politiſche Mitteilungen Das Verfahren gegen den Oberleuknant a. D. Roßbach in der Angelegenheit des ſogenannten„Reichswehrblocks Roßbach“ iſt ſetzt vom Oberreichsanwalt wieder eingeſtellt worden, da ſich eine Betei⸗ liauna Roßbachs an den Vorgängen in Maadebura nicht nachweiſen ieß. fieine Beſetzung des deulſchen Botſchafterpoſtens r deutſche Botſchafterpoſten in Paris werde demnächſt wieder beſetzt. Wie die „Daz“ von zuſtändiger Stelle erfährt, iſt die Reichsregierung der Anſicht, daß keine Veranlaſſung beſtehe, dieſer Frage jetzt näher zu treten. ob die Wirtſchaft infolge der neuen Steuergeſetze aufrecht erhalten werden könne. Auch die Bauern Die Korreſpondenz Hoffmann meldet: Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß der Bayeriſchen Landesbauernkammer hat auf Antrag des Erſten Präſidenten Dr. Heim einen Beſchluß gefaßt, in dem es heißt, die Steuergeſetzgebung, wie ſie durch die letzten Reichstagsbeſchlüſſe eingeleitet wurde, iſt brutal, ungerecht und in ihren Auswirkungen auf den Beſitz, beſonders auf den Mittelſtand, verhängnisvoll für des deutſchen Volkes Schickſal. Dieſe ſchädigt aufs ſchwerſte die landwirtſchaftliche Produktion, da ſie die Landwiriſchaft zwingt, ihre Betriebsmittel der Produktion zu entziehen, und in kür⸗ zeſter Zeit zur Kriſis u. zur Kataſtrophe führen wird. Wir richten an die bayeriſche Staatsregierung und an den Landtag das Erſuchen, der aberwitzigen Steuer politik des Reiches mit allen Mit⸗ teln Einhalt zu bieten. Vor allem ſind die Steuertermine und der Mangel der VBeſtimmungen zur Milderung von Steuerhärten uner⸗ träglich. Die neue Reichsſteuerpolitik iſt eine ſchlecht verſchleierte Enteignung und Sozialiſierung. Wir proteſtieren gegen dieſe unge⸗ rechte Enteignung des Beſitzes. Wir erwarten von der bayeriſchen Regierung, daß ſte dieſem verhängnisvollen Treiben mit allen Mit⸗ teln entgegenarbeitet. Wir halten es für unſere Pflicht, den bayeri⸗ chen Mittelſtand und die bayeriſche Landwirtſchaft darauf aufmerk⸗ am zu machen, daß der marxiſtiſche Vernichtungskampf gegen ihren Fortbeſtand eingeſetzt hat. Wir fordern auf, ſich auf den Endkampf vorzubereiten. Weiter beſchloß der Ausſchuß eine Deputation der Kammer zum Reichspräſidenten und Reichskanzler unverzüglich zu entſenden zur perſönlichen und mündlichen Vertretung der For⸗ derung. Deutſches Keich Die Dervollſtändigung der Reichsregierung Der Reichspräſident hat den Reichstagsabgeordneten Dr. Höfle zum Reichspoſtminiſter ernannt.— Wie wir erfahren, iſt als Staatsſekretär im Reichsminiſterium des Innern der Geheime Regierungsrat im Reichsjuſtizminiſterium Zweigert in Ausſicht genommen. Zweigert war bisher vortragender Rat im Reichsjuſtizminiſte⸗ rium. Der neue Staatsſekretär iſt 43 Jahre alt und Sohn des Ober⸗ reichsanwalts. Geh. Rat Zweigert, der an den Arbeiten für die Weimarer beteiligt geweſen war und u. a. auch Kom⸗ mentare zum Republikſchutzgeſetz veröffentlicht hat. Er gehört keiner politiſchen Partei an. Die Ernennung des neuen Reichspreſſechefs iſt erfolgt, und zwar wurde, wie bereits angekündigt, der Major a. D. Kalle der Nachfolger des Miniſterialdirektors Heilbronn. Geh. Rat von Storer, der die Leitung des Preſſeamts vorübergehend über⸗ nommen hatte. nimmt nunmehr den Poſten des Dirigenten der Preſſeabteilung an, für den er von Haus aus beſtimmt war. Die Frage der Beamtengehälter In der Frage der Abſchaffung der Vorauszahlung der Beamtengehälter ſteht man, wie eine Korreſpondenz zu be⸗ richten weiß, in leitenden Beamtenkreiſen einem Vermittlungs⸗ vorſchlag von maßgebender Stelle nicht unſympathiſch gegen⸗ über, der daͤhin geht, daß die Regierung den Beamten das Viertel⸗ triebs werfen. Die deutſche Reichsbahn, meint er, muß wieder 95 Muſterbetrieb werden und in techniſcher Beziehung ihre alte, des achtete Stellung in der Welt wieder erlangen. Der Schwerpunkt 15 Problems liegt für die Reichsbahn in der beſſeren Ausnutge der Kohle. Es liegen berelts Pläne für eine Turbinenlotom ö vor, doch verſpreche man ſich noch mehr von der Oelmotorlokome Der Verband der Aerzle Deutſchlands 10 hat zu Beginn der Verhandlungen im preußiſchen Wohlfahrtsmn, ſterium über das wertbeſtändige Aerztehonorar eine Erklärung ſeſt geben, in der es heißt, daß die Aerzte Badens und Bayerns ſ entſchloſſen ſind, den jetzigen unhaltbaren Zuſtänden durch Ma t regeln der Selbſthilfe ein Ende zu machen. Die Aerzteſche. verkange ſofortiges Eingreifen der Reglerung zugunſten in große Schwierigkeiten geratenen Krankenkaſſen. Sollte die gler Teil beſtehende Zahlungsunfähigkeit der Kaſſen nicht binnen kürze uſ⸗ Friſt behoben Kre ſo könne die Aerzteſchaft nicht mehr an den A gaben der Krankenverſicherung mitarbeiten. * Verbol der Sedanfeiern in Sachſen. Das Miniſterium des Innern hat im Bereich des Freiſtaates Sachſen alle zur Feiet 100 Sedantages geplanten Veranſtaltungen ſowohl unter freiem Him ird als auch in geſchloſſenen Räumen verboten. Das Verbot damit begründet, daß die nationalſozialiſtiſchen Kundgebungen. 5 Bayern und im übrigen Deutſchland die Befürchtung zulaſſen, der Tag benutzt werden könnte, die Arbeiterſchaft zu reizen. Dr⸗ Berlin, 30. Auguſt. Der deutſche Botſchafter in London, Stahmer, traf geſtern abend in Berlin ein. ſeJ Berlin. 30. Auguſt.(Von unſerm Berliner Baro) Wie 8255 einem Erlaß des Miniſters für Landwirtſchaft und Ernährung dem vorgeht. wird die Brotverſoraung mit Markenbrot mit 15. Oktober eingeſtellt werden. hat Berlin, 30. Aug.(Von unf. Berl. Büro.) Der geſtrige Tag ſeider nicht die erhoffte Entſpannung im Eſſener Weichs⸗ baukonflikt gerbacht. Die Miſſion des Vertreters des Rer, kommiſſars iſt geſcheitert. Der Zechenverband verlangte beding me⸗ loſe Wiederaufnahme der Arbeit. Nach Aufgabe der Arbeitsve gerung werde mit den Bergleuten verhandelt werden.% Ver⸗ .] Berlin. 30. Auauſt.(Von unſerm Berliner Bilro.) Die dge⸗ dachtsmomente gegen den Großinduſtriellen War Falk dete kanntlich wieder in Düſſeldorf weilt, haben ſich derartig verſtärkt, der Oberſtaatsanwalt ſofort den Antraa auf Eröffnungan Vorunterſuchung geſtellt hat. Der Unterſuchunasrichteſſger Landkreiſes Elberfeld hat gegen Falk wegen Verdachts, erheblich Verſchiebungen nach Frankreich, den Haftbefehl erlaſſen. „ Mütthetm, 29. Aig. In den„Markgräfter Nachr öffentlicht ein Müllheimer Geſchäftsmann folgendes amüſe an⸗ Inſerat: Die Kurgäſte von Badenweiter, wie die eiwa noch ich wefenden Schieber werden erſucht, ihre Einkäuſe möglichſt aſche in meinem Geſchäft zu machen, damit Kundſchaft mit genügend preiswerter Ware verſorgen kann. wegen e⸗ ich meine einheinnſ⸗ künfte über Preiſe nur zu Informationszwecken können Arbeitsüberlaſtung vorläufig nur noch in beſonderen Jälleg. währt werden, jedoch iſt geplant, für Auskünfte, denen eine 2gäſte abſicht nicht zugrunde liegt, demnächſt im Intereſſe der Luie Dr. Hilfer hng ahe —— jahresgehalt auf Bankkonten überweiſt, daß aber eine Konten⸗ ſperre durchgeführt wird, die dem Staatsbeamten es nur möglich ee von—— ee Drittel für 15 Ne eträge abzuheben. Die Organiſationen wollen zu dieſem Vorſchlag ſchiedenen Warenhäuſern unter dem Vorwande Einkäufe zu müper⸗ noch befonders Stellung nehmen und werden am kommenden Diens⸗ ren, N in großem Werte geſtohlen, Ei 1 tag bei den Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium dann ihrer⸗ käuferin gelang es, das Treiben zu beobachten und die Feſtnahme feits Vorſchläge unterbreiten, die auf eine vorübergehende Aenderung veranlaſſen. beile⸗ der Gehaltsvorauszahlungen hinzielen. Pirmaſens. 28. Aug. Beim Straßenrennen zwiſchen Höhegtt Zum Schaden der Sache der Beamten ſelbſt ſcheinen ſich freilich weiler und Fehrbach ſtürzte der hetannte Rennfahrer Albert o? Aunde gewiſſe radikale Anſchauungen in den Vordergrund drängen zu und war ſofort tot. Auch ſein Bruder. der in der gleichen wollen, die ſich bis zu Streikdrohungen verſtärken. Ein! fuhr, kam zu Fall und trug erhebliche Verletzungen— der Magier in die Flaſche getan, die dann von ſeinem Geblfeg e Taucher, in der Tiefe des Bosporus an dem Angelhaken be icht wurde. Das„Wunder“ Herrmanns wurde in Konſtantinoper dem zuletzt vom Sultan und ſeiner Umgebung. angeſtaunt und ten dſch.⸗ verſchlagenen Magier eine aroße Summe Geldes und den Me dije⸗Orden ein. Theater und Muſik 10 e. Neue werte von Richard Stenuß und Gans Pfihner. e vor ſeiner Abreiſe nach Amerika hat Richard Strauß mödee beſondere Sprechſtunden einzurichten, zu denen auch der meiſter eingeladen wird. 0 ver⸗ sw. Darmſtadt, 28. Aug. Eine Frau aus Arheiligen hat in gen, ——— 11* Eine Miſſion Amerikas? Der amerikaniſche Botſchafter Har⸗ 165 pay ſoll im Herbſt nach London zurückkehren. Er ſoll beauftragt ö 7 ein, eine Miſſion der amerikaniſchen Regierung nach Europa zu ringen, wonach Amerika jede Anregung begrüßen würde, um Eu⸗ ropa zu Hilfe zu kommen. Die Initiative für konkrete Vorſchläge zur Löſung der Reparationsfrage könne aber nicht von Amerika ausgehen. 3 Erfolge der Freiſtaatler in Irland. Die Freiſtaatsregierung hat in Irland einen großen Erfolg bei den Wahlen für ſich zu buchen. Bon 11 Miniſtern wurden 8 wiedergewählt. 18 Vertretern der Re⸗ gierungsparteien ſtehen nur 3 Vertreter der Revolutionäre gegenüber. Taſchenſpielerkünſte Ueberall hin kommen die Taſchenſpieler; auf Jahrmärkten %0 und Meſſen, in das Großſtadtkabarett wie in die kleinſte Dorfwirt⸗ 16064 ſchaft. Sie brauchen keine großen Apparate und gehören zu der 105 1 Gattung Artiſten, die ee nicht ausſterben werden. Eduard 1 Münz plaudert in der Berliner„Morgenpoſt“ ſehr unterhaltend über die„Kniffe der Taſchenſpieler, von denen er 14 folgende„Geheimniſſe“ enthüllt: M Ein häufig gezeigtes, immer wieder angeſtauntes Kunſtſtück 113 4 iſt„Die gehorſame Karte oder„Eine ſeltene Havanna“. Ein Zu⸗ e chauer wird gebeten, aus einem Spiel Karten eine herauszuziehen, — 44 5 in ganz kleine Teilchen zu zerreißen und dieſe aufzubewahren. 1905 Ein zweiter wird um eine Biedrre erfucht und ein dritter aufge⸗ ſordert, ſie anzuſtecken. Dann erbitter ſich der Taſchenſpieler die 1 0 Teilchen der zerriſſenen Karte und wickelt ſie in ein Stückchen W Papier. Segendein Teilchen nimmt er aufs Geratewohl heraus und gebracht iſt. Unter dem Teppich verſteckt liegt ein ſtarker Hufeiſen⸗ magnet, der nur wirkt, wenn der elektriſche Strom ihn umkreiſt. Wird der Strom von einem Gehilfen des Zauberers abgeſtellt, läßt ſich der Koffer leicht entfernen. Ein noch heute von wandernden Zauberkünſtlern oft vorgeführ⸗ tes Paradeſtück iſt„Der unerſchöpfliche Hut“. Ein Hut wird von einem Zuſchauer entliehen. Der Taſchenſpieler tritt hinter den auf der Bühne ſtehenden Mitteltiſch, ſchlägt mit der Hutkrempe leicht da⸗ rauf, wobei die Oeffnung des Hutes nach unten gekehrt iſt. Inzwi⸗ ſchen 1 15 1 8 15 77877 2 7 105 ece keit des Publikums abzulenken und verſteht es, während ſeine re e i1 f Komöb. Hand ſcheinbar untätig, aus einer Servante eine größere Anzahl eng⸗ ee eeeeee 1 7— 428 14 und wen zuſammengedrückter kleiner Sträußchen, Fähnchen. Papierballons zu Anfang September im Salzburger Stadttheater mit e gie uſw. in den Hut zu praktizieren. Die Sachen ſind mit winzigen Gaze⸗ Orcheſter ſeine Uraufführung erleben. Der Stoff zu dieſem ſtreiſen umwunden, die ſie zuſammenhalten Der Zauberer tritt hier⸗ ſſt, wie eine Wiener Korreſpondenz meldet, Strauß eigenem Parl auf vor die Rampe und beainnt aanz gemütlich Sträußchen, Fähnchen entnommen.— Hans Pfitz ner hat Vier Geſänge für yol⸗ und Papierbällchen aus dem unerſchöpflichen Hut zu ziehen und ſie ton oder Baß mit Klavier nach Gedichten von C. F. her den. in das ſtaunende Pubtteum zu werfenn. lendet, die im Verlage Adolph Fürſtner⸗Berlin erſcheinen wezrd⸗ Ein Meiſterſtück der modernen Magie leiſtete ſich einer der be⸗ Das Großze Schauſpiel in Verlin iſt den Weg alles rühmteſten Taſchenſpieler der letzten Jahrzehnte. Profeſſor Herr⸗ ſchen gewandelt: es iſt wieder zu ſeiner urſprünglichen Veleme mann, vor dem Sultan. Es gelana ihm zunächſt. durch eine Reihe zurückgekehrt, Zirkus und Boxkampf⸗Arena zu ſehn. Die Gc 5 intereſſanter Kunſtſtücke das Vertrguen des Sultans zu gewinnen. ſo 2— biesſehrl n U pieſzelt geht im Großen Schaulpe ſat daß er ihm geſtattete, auf ſeiner Privatſacht eine Vorſtellung zu ver⸗ er ſich cheriſch nicht geträumt, af„Dantons Tod“,„Julius ſchale anſtalten. Hier wagte er zum Entſetzen der ganzen Umaebuna des noch in dieſem Jahr mit Hans Breitenſträter um deſſen Meiſteg Maf Sultans, den Beherrſcher der Gläubigen aufzufordern. ſeine Uhr inſtitel kämpfen wird, bei dem Eröffnungsabend zugegen ſein.—— b0 N den Bosporus zu werfen. Einen Augenblick zögerte der Sultan. dann Reinhardt das Große Schauſpielhaus eröffneFöar, erfüllte er das Verlangen des Wundermannes und warf ſeine Übr. er ſich ſicherlich nicht geträumt, daß„Dantes Tod“,„Julis 1 dem das Geſchenk eines befreundeten Herrſchers, ins Waſſer. Ein Auf⸗ und der„Weiße Heiland“ einft durch eine Boperpremiere klatſchen, und das teure Stück verſchwand in den Wogen.„Jetzt giltf gewaltigen Kuppelbau abgelöſt werden würden. Schub es,“ ſagte der Taſchenſpieler,„die Uhr wieder zu bekommen. Thealerrundſchau. Den dramatiſterten Komponiſten 5 7u bitte, dem Kapitän den Befehl zu geben, die Jacht anzuhalten.“ Es J. Lanner, Mozart, Haydn, Bach uſw. wird nun Anton 75 vol geſchah. Darauf verfenkte der moderne Magker eine lange Angel⸗ ner folgen. In dem Volksſtück„Der Muſikant Gotte berſten gibt es einer Dame aus dem Publikum zur Aufbewahrung. Hierauf wendet er ſich dem rauchenden Herrn zu, mit dem Erſuchen, die igarre langſam zu durchbrechen, und ſiehe da, im Innern der Ji findet ſich die vorher gezogene Karte bis auf das beiſeite 4— Eckchen unverſehrt wieder. von der Dame aufbewahrte Eckchen paßt gengu zu der Karte. Das Kunſtſtück wird dadurch er⸗ möglicht, daß der Taſchenſpieler die Karten zunächſt ſorciert, das 4 heißt, er hält die Karten ſo, daß der erſte Zuſchauer an den er ſich in wendet, ohne es zu merken, die Karte herausziehen muß, die der Zauberer haben will. Er iſt im Beſitz einer Aabrene⸗ in die gerade dieſe Karte, jedoch mit einem abgeriſſnen Eckchen eingerollt iſt. Das ſehlende Eckchen hält er zwiſchen ſeinen Fingern verborgen. Nachdem die Karte in Teilchen zerriſſen worden, greift er ſcheinbar in die Teilchen 8 und tut ſo, als ob er eins dapon aufs Gerate⸗ t. wohl herauszieht. In Wirklichteit aber unterſchiebt er das bereite] ſchnur vom Schiffsrand aus ins Waſſer, und ſchon nach einſgen Mi⸗] Viktor Leon und Dr. Ernſt Deeſev erſcheint Bruckner zum en da⸗ haltene Ecchen. Vertauſcht er nun— nuten zog er an dem Angelhaken eine kleine breite, feſtverkorkte mal auf der Bühne. Das Stück behandelt in vier Bldeſe i iharre mit der ihm Dargenelchten ſo it der Zau 18. Flaſche aus dunklem Glas herauf. Er überreichte ſie dem Sultan, der Leben des Komponiſten. Brucnerſche Muſt wird verwendaſftallah ein wichtiger Beſtandteil des Werks. Auch berühmte mier, Han Zeitgenoſſen des populären Tonkünſtlers, wie Guſtar Mablen 955 Richer, Richard Wagner und andere, treten in dem Stücke aimüder Unheil auf dieſem Gebiete, das mit den Tantiemen des„Drei—.. us“ ſeinen Anfang nahm, ſchreitet unaufhaltſam fort. Bri⸗ rich Ebermayer⸗Leipzig hat ein dreiaktiges Drama, il de⸗ der“ vollendet, das, ausgehend vom Rathenaumord, den 3wZead Deutſchen ſymboliſch eſtalbet.— Das Heidelbergen nende ſheater hat zur Uraufführung in der nächſten Monat beſ ehe eifenſpringen“, dren uc N den Korken entfernte. Auf dem Boden der Flaſche lag völlig un⸗ verſehrt der kaiſerliche Chronometer. Das Erſtaunen war groß. .l ngch Jahren gab Profeſſor Herrmann in ſeinen„Erinnerun⸗ gen“ die Aufklürung. Er hatte ſowohl den Kammerdiener des Sul⸗ tans als den Kapitän der Dampfſacht beſtochen. Von dem Kammer⸗ diener hatte er einige Tage vor der Wunderfabrt die Uhr des Sul⸗ tans geliehen bekommen und ſie möaglichſt getreu aus Tombak nach⸗ machen laſſen. Es war dem beſtochenen Kammerdiener ein leichtes, dem Sultan ſtatt der echten Uhr eine Imitation in die Taſche zu ſpie⸗ len. Mit Erlaubnis des Kapitäns balte Herrmann am Schiffsboden] Spielzeit u. a. erworben:„R eine Taucheralocke befeſtigt, in der ſein Gehilfe ſaß. Der Sultan ahnte nicht. daß es eine Tombakuhr war, die er in den Bosporus warf und daß ſie auch dort liegen blieb. Seine echte Uhr aber hatte Von verblüffender Wirkung iſt auch„Der myſteriöſe Reiſe⸗ koffer. Der Taſchenſpieler erzählt dem Publikum, er hätte eine Reiſe vor, und packt vor deſſen Augen ſeinen Kofſer. Dann erſucht er einen Knaben aus dem Publiküm, den Koffer wegzubringen, der vermag es nicht. Einer Dame, an die auch das gleiche Erſuchen gerichtet wird, gelingt es ebenfalls nicht, und felbſt ein ſtarker Mann, der als dritter herangeht, bringt den Kofſer nicht von der Stelle. Alle ſeine Anſtrengungen ſind vergeblich. Der Taſchenſpieler bemerkt nun, er hätte in den Koffer Zigarren eingepackt, die ſo ſchwer wören, daß ſich der Koffer nicht fortbewegen ließe. Er nimmt die Aigarren heraus und nun kann der Knabe den Köſſer mit Leichtig⸗ zeit wegtragen. Des Rätſel nun darin, daß im A Kömödien(,Der la Handſchub“,„Die Aussprache“, 0 der Stadt“) von Julian Landau, einem jungen beſte eee, 1 Arzte— Das Darmſtädter Heſſiſche Landestheater Boden des Koffers eine mit Segeltuch überzogene Eiſenplatte an⸗ — zer⸗ inf ner da⸗ die mit Be⸗ zus el/ em 9⁵ vei⸗ er⸗ ——— kiecbnet: Grundpreis mal jeweils gelkender Schlüſſelzahl. Nachſtehend „Donnerstag, den 30. Auguſt 1923 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 397 Wirtſchaftliches und Soziales f Anterſtützung der deutſchen Privalſchulen 96— Reich hat dem Reichsminſtier des Innern in Vollzug des Finanzausgleichgeſetzes vom 21. Juni 1923 500 Milliar⸗ die Aufe, Unterſtützung der deutſchen Privatſchulen, ufgaben des öffentlichen Bildungsweſens erfüllen, überwieſen. 2 Notlage der privaten Unterrichtsanſtalten und insbefonders der 1 akademiſchen und ſeminariſtiſchen Lehrerſchaft war in letzter — aufs höchſte geſtiegen, obſchon in der Oeffentlichkeit davon ſchries kannt wuürde. Es iſt, ſo wird uns aus Mannheim ge⸗ fügendn, zu begrüßen, daß Reich und Länder endlich hier unter⸗ 80 eingreifen, ehe die privaten Anſtalten ihre Schulen ſchließen, Be urch dem Staat durch Schaffung neuer Lehrerſtellen und durch un. neuer Unterrichtsräume bedeuind höhere Laſten er⸗ würden. Städtiſche Nachrichten die Eihenbahnfahrpreiſe vom 1. September ab (Miigeteilt vom Verkehrsverein Mannheim, E..) Wie bereits bekanntgegeben wurde, treten ab 1. September die werttbeſtändigen Fahrpreiſe in Kraft. Die Fahrpreiſe ſenen in Grundpreiſen ausgedrückt, die dann mit einer — bekanntzugebenden Schlüſſelzahl vervielfacht werden ſo den Erhebungsbetrag ergeben. Am 1. September gilt die Schlüſſelzahl 600 000. dern Die Grundzahl iſt demnach am 1. September mit 600 000 zu zn belſachen und das Reſultat ergibt dann den Fahrpreis. Ver⸗ Nei erungen der Schlüſſelzahl werden durch Aushang im derleüro des Verkehrsvereins bekanntgegeben, auch wir werden ſie pr ffentlichen. Wir geben nun im nachſtehenden die Grund⸗ und für eine von Reihe von Reiſezielen für die., 3. für 4 Klaſſe an. Sie baſieren auf nachſtehenden Sätzen: 19,8 Pfg. Nugdie l J Aeee kün ae eac aee der Gr aſſe und 2,2 Pfennig für 4. Klaſſe. Für Gepäck beträgt der Befmobreis für je 10 Kilo und 1 Kilometer 0,85 Pfennig. Für die förderung von Hunden wird der halbe Preis 3. Klaſſe für Eil⸗ Perſonenzüge erhoben. 85 Zone 1 bis 75 Kilometer 1. Kl..—, 2. Kl..50, 3. Kl..50; —8 2 bis 150 Kilometer 1. Kl..—, 2. Kl..—, 3. Kl..—; ne 3 über 150 Kilometer 1. Kl..—, 2. Kl..50, 3. Kl..50. SGrundpyreiſe für zuſchlagsfreie züge in Mark: Die Schnellzugszuſchläge werden in derſelben Weiſe er⸗ Grundpreiſe für die Juſchläge: (Erhebungsbetrag= Grundpreis mal Schlüſſelzahl) Aur von Mannheim nach: 2.„ Heidelberg.9 7 0,5 79 Eberbach 3,0.7.1 118 Nosbach 55.4 175 5 Würzburg 178 59.0 Karlsruhe über Schwetzingen 6,1.1.4 — Baden⸗Baden.7.5.2 213 Dingen 28.0 94 93 190 Tonfta 31.0 10.4 6·9 Freiburg 19.5 6,5 44 226 tuttgart 13,2 44.0 370 min 22,4.5 5,0 201 Munchen 37.0 12.4 8,3 Nürnberg über Würzburg 28,0.3„2 278 Nürnberg über Dietigheim 29.4.8 6,5 20 Nürnberg über Sinsheim⸗Heicbr. 27,.2 6,2 188 Granffurt a. N. 8,9 3,0 20 377 Dleßen 15,4.2„5 —5 Köln 30,8 10,4 6,9 305 Düſſeldorf 31.8 10,6.1 307 Iffen 36,0 12.0 8,0 20 Dortmund 39,4 132 8,8 40 Caſſel 28,8 9,6 6,4 623 Darnover 440 1485.8 37 Hamburg 62.0 20.8 13,8 57 Bremen 57,0 18.8 12.6 44 Halle 46,0 15.4 10, 9e Leipzig 470 1546 10,4 — Dresden 59,0 19.6 13,0 —— Breslau 82.0 27.4 18,2 122 Jerlin 620 208 1258 Königsberg 121,0 41.0 27,0 * Beſſpiele: 1 e einfache rt Mannheim⸗Heidelberg 3. Klaſſe koſte 0,% mal 1800 9— 420 000 Mart, 4. Klaſſe 0,5 mal 600 000 180 000 Mark. 4e Mannheim—München 1. Klaſſe 83 mal 600 000 2880 000.5 Waaſſe Schrelzug: 12 18— 139 maf 800 000 8340 000 Mark ark. 905 Mannheim-Bertin 2. Klaſſe Schnellzug: 62 45 Der Wirteſtreik Die„Volksſtimme“ nahm in ihrer geſtrigen Nummer zum Wirte⸗ ſtreik in ablehnendem Sinne Stellung. Aus Wirtekreiſen wird uns hierzu geſchrieben: Die Spiegelfechterei der„Volksſtimme“ Die Ausführungen des Artiklers zeugen von keinerkei Sach⸗ kenntnis, ſonſt könnte er nicht behaupten, daß ſich der Wirteſtand von der Getränkeſteuer drücken wollte. Wein. Vier. Spri⸗ rituoſen ſind wahrlich ſchon hoch genug verſteuert. Der Wirteſtand wehrt ſich nur gegen die einſeitige Geſetzesmacherei und vor allem gegen eine ſofortige Verſteuerung der Lager⸗ beſtände zu Verkaufspreiſen. Es iſt ein glatter Unſinn, von den Gaſtwirten und verwandten Berufen, die ohnehin ſchon genua durch die allgemeine Lebensmittelteuerung und die damit ver⸗ bundenen Abſatzſchwierigkeiten zu leiden haben, zu verlangen, daß ſie von Getränken, die noch unverkauft daliegen, den Verkaufspreis ſofort zu verſteuern haben. Daß heute bei einem Gewerbetreibenden das Lager die einzige Reſerve iſt, mit der er die Preisgeſtaltung regu⸗ lieren, ſeine Angeſtellten bezahlen und ſich überhaupt über Waſſer halten kann, dürfte wohl klar ſein. Daß dieſe Vorräte bei der nun ſchon lange andauernden Sperre der Pfalz ſpeziell an Wein leider nicht mehr groß ſind, dürfte wohl ebenfalls einleuchten. Eine Ein⸗ deckung im Voraus, wie Stadtrechtsrat Seeger im Laufe der Verhandlungen meinte, war ſchlechterdings nicht möglich. Das Wirtsgewerbe und die verwandten Berufe bringen trotz ihrer ſchwachen Schultern heute ſo große Steuern auf, daß von einer Steuerdrückerei überhaupt keine Rede ſein kann. Sogar die Arbeiterſchaft verurteilt teilweiſe den Herrenſtandpunkt des Volks⸗ hausgewaltigen, Gewerkſchaftsſekretär Fröhlig. der anderen Men⸗ ſchen kein Koalitionsrecht zubilligen will und auch offenbar nicht vom gleichen Recht für Alle durchdrungen iſt, ſonſt hätte er vom Wirte des Volkshauſes keine Streikbrecherdienſte verlangt. Die Gaſt⸗ wirte und verwandten Berufe führen ihren Streik zur Erhaltung ihrer ſehr gefährdeten Exiſtenz und gleichzeitig im Intereſſe des kon⸗ ſumierenden Publikums, das, wenn es ſo weiter geht, infolge der hohen Preiſe bald kein Gaſthaus mehr beſuchen kann. Sonderbar er⸗ ſcheint es uns Gaſtwirten, daß die Sozialdemokratie in Stuttgart und Heilbronn, die doch jedenfalls die gleichen Beſtrebungen wie in Mannheim verfolgt, es als ein Unrecht betrachtet hat, das Publikum hauptſächlich der arbeitenden Stände nochmals mit einer indirek⸗ 9575 Steuer— etwas anderes iſt die Getränkeſteuer nicht— zu laſten. Wie hoch berechnet ſich die einmalige Autoſteuer? Bis zum 5. September 1923 iſt die einmalige Kraftfahr⸗ zeugſteuer in Höhe des 600 000 fachen der im Geſetz vom 8. April 1922 enthaltenen Steuerſätze an das zuſtändige Finanzamt zu entrichten. Demnach ſind zu bezahlen unter Anwendung dieſes Multiplikators: 5 1. Von Krafträdern mit Ausnahme der Kleinkrafträder: bis 1,5 Pferdeſtärken 60 Millionen, über 1,5—3 Pferdeſtärken 90 Millionen, über—3,5 Pferdeſtärken 120 Mill., über 3,5—4 P. S. 165 Mill., über 4 P. S. 210 Millionen. 2. Vom Perſonenkraftwagen mit Ausnahme der Kraftomnibuſſe für jede Pferdeſtärke oder einen Teil davon von den erſten 6 Pferdeſtärken 100 mal 600 000= 60 Millionen 1 für die Pferdekraft oder bei 4 P. S. 240 Mill., 5 P. S. 300 Mill., 6 P. S. 360 Mill. Von den nächſten 4 P. S. 7200 mal 600 000 — 120 Mill. für die Pferdekraft oder bei 7 P. S. 480 Mill., 7 P. S. 600 Mill., 9 P. S. 720 Mill., 10 P. S. 840 Millionen. Von den nächſten 4 Pferdeſtärken 800„ mal 600 000 = 180 Millionen für die Pferdekraft oder bei 11 P. S. 1020 Millionen, 12 P. S. 1200 Mill., 13 P. S. 1330 Mill., 14 P. S. 1560 Millionen. Von den weiteren Pferdeſtärken 400 mal 600 000 — 240 Mill. für die Pferdekraft oder bei 15 P. S. 1800 Mill., 16 P. S. 2040 Mill., 17 P. S. 2280 Mill., 18 P. S. 2520 Mill., 19 P. S. 2760 Mill., 20 P. S. 3000 Mill., 21 P. S. 3240 Mill., 22 P. S. 3480 Mill., 23 P. S. 3720 Mill., 24 P. S. 3960 Mill., 25 P. S. 4200 Mill., 30 P. S. 5400 Mill., 40 P. S. 6600 Mill. Iſt die Abgabe nicht längſtens am 15. September 1923 bezahlt oder geſtundet, ſo erhöhen ſich obige Sätze für den erſten halben Monat um das Vievpfache. 3 Jur Erhöhung der Perſonenkarife. Anläßlich der Er⸗ höhung der Perſonentarife der Reichsbahn auf 1. September 1923 kann mit Fahrkarten, die in der Zeit vom 29. bis 31. Auguſt ge⸗ löſt ſind, die Fahrt an einem beliebigen Tag innerhalb der vieftägigen Geltungsdauer, alſo gegebenenfalls auch noch nach dem 1. September angetreten werden. Das Gleiche gilt für Doppelkarten und Fahrkarten zur Fahrt in umgekehrter Rich⸗ tung auch für Beförderungsſcheine für Schulfahrten uſw. Eine Verlängerung der viertägigen Galtungsdauer dieſer Fahrausweiſe trit durch dieſe Maßnahme nicht ein. Zur Entlaſtu der Schalter am 31. Auguſt werden alle vom 29. bis 31. Auguſt ge⸗ löſten Fahrkarten mit dem 31. Auguſt abgeſtempelt. Sie gelten ausnahmslos bis 3. September, nachts 12 Uhr. Für den Schalter⸗ dienſt und die Reiſenden ſelbſt iſt es daher vorteilhaft, wenn dieſe mit der Vorlöſung der Fahrkarten nicht bis zum 31. zuwarten, ſondern die Karten ſchon am 29. Auguſt löſen. Fahrkarten zum jetzigen Preis werden nur bis zum Schluß der Schalter am 31. Auguſt, alſo ſpäteſtens bis nachts 12 Uhr dieſes Tages ausgegeben. 00 000 839 900 000 Marf. letzt an U⸗ 8 4* raufführungen vor: Strindberg„Guſtap der Dritte“, Seüen un„Kunten Benbt HölderlinSophokles(Be⸗ Citeratur Sozeitung von Wilhelm meceg— Hannsheinz Wolfram, der Kleiſt. Von Prof. Dr. H. Meyer⸗Beufey.(Aus Natur Suze des Penmumper erlteg Thectertapeltreiſere Aert Wolfran, und Heſsewelt 5n 70 Lerlas von B. S. reane dewie b als Oberregiſſeur der Oper an das Stadttheater zu Remſcheid Verlin. ieſes Büchlein bietet einen willkommenen Erſatz für das für en.— Kapellmeiſter Rudolf Schulz⸗Dornburg erwarb vergriffene, 1911 erſchienene Werk desſelben Verfaſſers:„Kleiſts r Städtiſche Orcheſter zu Bochum die deutſche Erſtauffüh⸗ derg der gotica“ von Cornelius Dopper und Erwin —„Archaiſche Tänze“. 2 „Muſik und Polifik. Der hervorragende Pianiſt und Dirigent Nlid Sabr ilgwit ſch, vormals Schliler Leſchetizkys, der ſich Nüchahren als Leiter des trefflichen Symphonieorcheſters in Detroit⸗ Frejegan(Amerika) rühmlichſt bekätigt, hat, nach der Wiener Neuen venne Preſſe, eine Einladung der Pariſer Geſellſchaft„La Bien⸗ wülſch Francaiſe“ mit folgender Erklärung beantworket. Gabrilo. zu 2 der mit Mark Twains einziger Tochter verheiratet iſt, zählte genden intimſten Freunden Guſtao Mahlers. Die Erklärung paß fol⸗ n Wortlaut:„An den Verwaltungsrat der Geſellſchaft„La Bien⸗ die enſe in Paris. Sehr geehrte Herren, Sie haben mir 9 5 erwieſen, mich zu den von Ihrer Geſellſchaft in Paris beſteniſterten muſikaliſchen Feſtlichteiten einzuladen. Ich danke Ihnen inden. habe von Ihrem Programm Kenntnis genommen und zein befonders intereſſant, daß„La Bienvenue Francaiſe fich Aust Geſellſchaft zur Förderung des intellektuellen und moraliſchen ein auſch s zwiſchen den Nationen“ nennt. Dieſes iſt in der Tat mir durzügliches Jiel. zu dem ich Sie beglückwinſche. Nur ſcheint im Ru ſes Ziel mit der Politik, die Frankreich ſeit ſieben Monaten es tun guhrgebiet verfolgt, ſchwer vereinbar. Ddie Berantmor: Namen ür dieſe Politik trifft aber gerade diejenigen, deren ich an der Spitze Ihres Komitees erblicke, nämlich Poin⸗ ſa, de, Millerand uſw. Gerade die Politik dieſer Herren iſt es ühert gegenwärtig das größte Hindernis zu— wirklichen An⸗ dun ung der Nationen bietet. Ich bedauere, Ihre werte Einla⸗ Gabrit o 0 tannehmen zu können. Hochachtungsvoll Oſſip 2 Runſt und Wiſſenſchaſt leh, O Hochſchulnachrichten. Profeſor v. Lillenthal, Strafrech“s⸗ Wcan an der 925 delberger Univerſität, vollendet am 31. —5 ſein 70. Lebensjahr. v. Lilienthal iſt einer der de⸗ Schrifkten Lehrer auf dem Strafrechtsgebiet, und zäahlreiche Straf en von ihm behandeln die Reform des Strafrechts und Abetſeneſes. Karl v. Sttenthal iſt am 31. Aaaut 1888 in prontteld geboren. Er ſtudierte in Berlin und Heidelberg und badiſcheerte 1873 in Heidelberg zum Dr. jur, mar bs 1879 in Schrift Staatsdienſten und habilitierte ſich 1879 durch ſeine dozent„Beiträge zur Lehre von den Kollektiv⸗Delikten“ als Privat⸗ Profef an der Uniberſität Halle. 1882 wurde er zum ordentlichen Nardln in Zürich ernannt, ging 1889 in gleicher Eigenſchaft nach Leben und Werke dem deutſchen Volke dargeſtellt, deſſen Neuauf⸗ lage unter den heutigen Verhältniſſen unmöglich war. Meyer⸗ Benfey will auf Grund der Briefe ein wahrheitsgetreues Bild des Menſchen Kleiſt geben. Er zerſtört Legenden und mildert die patho⸗ logiſchen Züge, die man bei Kleiſt allzuſehr betont hat. Die Inzer⸗ pretation der Werke nimmt den Hauptraum ein; ſie iſt bei aller Gedrängtheit liebevoll und gründlich und bricht mit der Gewohn⸗ heit, Kleiſt zu den Romantikern zu rechnen. Meyer⸗Benfey iſt er⸗ füllt von der Bedeutung des ganz großen Künſtlers Kleiſt, den ein tragiſches Schickſal uns zu früh entriſſen hat. Die Wärme ſeiner Darſtellung hat werbende Kraft Drei neue Salzerbändchen. Im Verlag von Eugen Salzer, Heilbronn a. N. ſind kürzlich drei hübſche Bücher in gefälligem For⸗ mat erſchienen. Das erſte,„Komödie“ von Perkonig, handelt von den Streichen dreier luſtiger Studenten und dem hübſchen Wirts⸗ 805 be Die Streiche der Studenten ſind ſo hübſch geſchildert, daß der Leſer in die fröhlichſte Laune verſezt wird. Adalbert Stet⸗ ters Liebestraum, von Pankraz Schuck, handelt gleichfalls von Studenten. Aber hier ſteht der Ernſt des Lebens im Vordergrund. Ein hoffnungsvoller junger Mann gerät kurz vor dem Ziele auf Ab⸗ wege und pernichtet dadurch ſein Glück. Das dritte Buch„Mein Weg“ enthält Erinnerungen von Heinrich Schäff iſt Maler und Dichter von ſtarker Begabung. Er iſt jedoch ein eigenartiger Schwabe, deſſen Bilder verſtanden ſein wollen, wenn man Freude daran haben will. 88 Lena Chriſt: Unſere Bayern annd 14. Verlag von Albert Langen, München.— Lena Chriſt, deren Leben ſo tragiſch endete, iſt neben der viel zu wenig gekannten Anna Eroiſſant⸗Ruſt die kraftvollſte unſerer füddeulſchen Erzählerinnen und rein eines der ſtärkſten ſinnlichſten Talente unſerer Literatur. In ihr beginnen plötzlich eine Landſchaft und ein Stamm zu ſprechen. Man vernimmt dieſe Sprache aber nicht nur aus ihren vortrefflichen Ro⸗ manen, dem„Matthias Bichler“, der„Rumplhanni“ und aus ihren „Erinnerungen“, ſondern auch aus ihren kleinen Kriegsbüchern, die ſeit Jahren vergriffen ſind. Um das Wertvollſte daraus der Ver⸗ geſſenheit zu entreißen, hat der Verlag unter dem von früher her bekannten Titel„Unſere Bayern anno 14“ eine ſchön ausgeſtattete Auswahl erſcheinen laſſen. Auch hier finden wir eine Kraft des Ausdrucks, die völlig naturhaft anmutet. Auch hier iſt alles aus der Sprache und aus dem Volkstum heraus gewachſen, ſo unmittelbar, wie Lena Chriſt ſelber daraus kam. Und wie in ihren Romanen ſpricht auch hier das Volk ſich rein und ſtark aus durch den Mund *Der Reichsindex. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts iſt die Teuerung der Lebenshaltung vom 20. Auguſt bi⸗ 27. Auguſt um 57 Prozent geſtiegen. Die Reichsindexziffer(Er⸗ nährung, Wohnung, Heißeng, Beleuchtung und Bekleidung) beträgt hiernach für den Anfang der laufenden Woche 1 183 434 gegen 753 738 in der Vorwoche. Die Steigerung iſt auf Grund der Preisnach⸗ weiſung von 24 Städten errechnet worden. Für die vorige Woche hatte ſich infolge des Anſchluſſes an den nur 14tägig vorliegenden In⸗ dex für den erforderlichen Kreis von 41 Gemeinden ein weiterer Teuerungsſatz(72,5 Proz.) ergeben, als der aus dem einfachen Mittel in den Wochenberichtsſtädten errechnet(54 Proz.). Diesmal kommt eine ſolche Angleichung nicht in Frage, da die neue Teuerungszahl aus den 71 Gemeinden nicht vorliegt. Sonſtige Preſſemeldungen über die letzte amtliche Indexziffer ſind unrichtig. *Die Teuerung in Baden in der 4. Auguſtwoche. Die Landes⸗ indexziffer für die Lebenshaltungskoſten(ohne Bekleidung) ſtellt ſich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Landesamts vom 27. Auguſt auf 891 018,67(1913/14). Die Teuerung gegen⸗ über der Vorwoche(541 591,67) beträgt ſomit 6 4,5 Prozent. * Jum Briefmarkenmangel. Auf die Vorſtellungen der Han⸗ delskammer beim badiſchen Reichsratsbevollmächtigten bezüglich der mangelhaften Verſorgung der Mannheimer Poſt⸗ ämter mit Briefmarken hat das Reichspoſtminiſterium dem Bevollmächtigten folgendes mitgeteilt:„Die Reichsdruckerei iſt ange⸗ wieſen, der Oberpoſtdirektion Karlsruhe(Baden) außer den bereits überwieſenen Mengen noch weitere Beſtände von Briefmarken zu 8000% und 20 000„ im Rahmen der Möglichkeit ihrer techniſchen Herſtellung ſchleunigſt zu lie fern. Ferner wird die Oberpoſt⸗ direktion in Karlsruhe auf eine Verſorgung des Poſtamts in Mannheim beſonders bedacht ſein.“ *Verfälſchte Reichsbanknolen. Betrüger haben Reichsbanknoten in den Verkehr gebracht, die durch einen Stempelaufdruck mit einer erhöhten Wertangabe verſehen worden ſind. Vor der Annahme dieſer verfälſchten Noten wird gewarnt mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß für alle Reichsbanknoten allein die im Schriftſatz enthaltene Wertangabe maßgebend iſt. * An den ſtädtiſchen Anſtalten für Säuglingspflege beginnen am 1. September neue Ausbildungskurſe mit abſchließendem Examen. Wir verweiſen auf die Vekanntmachung der Stadtgemeinde in heu⸗ tiger Nummer. * Deulſche Mädchen, reiſt nicht in die franzöſiſche Schweiz. Von maßgebender Seite wird dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut mit⸗ geteilt, daß deutſche Mädchen in der Schweiz, beſonders in dem franzöſiſchen Teil, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, Ganz abgeſehen davon, daß die Aufenthaltsbewilligung ſehr ſchwer erteilt wird, ſind auch die Gehälter trotz der verlockenden Schweizer Franken durchaus nicht glänzend. Häufig kamen Mädchen, die er⸗ krankten oder ihre Stellung verloren, in großes Elend und mußten ſchließlich auf Staatskoſten heimbefördert werden. In der franzöſiſchen Schweiz werden Mädchen oft in rückſichtszoſeſter Weiſe ausgenützt und beſchimpft. Selbſt die Erlernung fran⸗ zöſiſchen Sprache, die ohne Vorkenntniſſe ſchwer zu erreichen iſt, wiegt die großen Nachteile, denen ſich die Mädchen ausſetzen, nicht auf. Ein heftiger Sturm ſetzte heute früh gegen 4 Uhr ein und kobte wie wild in den Straßen der Stadt, die Schläfer aus dem Schlafe aufſchreckend. Durch die Gewalt des Sturmes, der aus Südweſt kam, wurde der Staub der Straße haushoch in die Luft getrieben, ſo⸗ daß die Straßen der Stadt heute früh ſauber gekehrt Der Blätterſchmuck der Bäume am Kaiſerring wurde durch die tolle Windsbraut teilweiſe weggeriſſen. Von den Häuſern der Stadt fielen Ziegelſteine. Fenſterſcheiben wurden ſolange auf⸗ und zuge⸗ ſchlagen, bis die Scheiben in die Brüche gingen und klirrend auf dem Straßenpflaſter aufſchlugen. Von einem Hausdach an den Plan⸗ ken fiel ein großes ſchweres Brett herunter. Die Wege im Schloß⸗ arten und noch mehr im Waldpark ſind mit dürren Aeſten und weigen überſät. Hier hat der Sturm ſaubere Arbeit An den Sbſtbäumen wurde ſchwerer Schaden angerichtet, das Obſt haufenweiſe herunterfiel. An den exponiert gelegenen Gebäuden riß und zerrte der Sturm alles mit, was nicht feſtgemacht war. Gegen halb 6 Uhr ließ die Heftigkeit des Sturmes, der jetzt mehr aus Sũ kam, etwas nach. In der Nähe des Sportplatzes im Schloßgarten wurde ein mächtiger Baum umgeworfen. Als man um 7 u vorbeikam, war er von den in aller Frühe Pringeßart Holz⸗ ſammlern bereits zu Kleinholz verarbeitet. Im Prinzeßgärtchen beim Ballhaus wurden durch den Sturm die dickſten Aeſte von den Bäu⸗ men heruntergeriſſen und von Kindern weggeſchleift. Die Holzſucher, ganze Familien, waren mit Wagen und Beilen ausgerüſtet und mach⸗ ten reiche Beute. Im Friedrichspark tobte der Sturm eben⸗ falls mit voller Heftigkeit. Auch hier wurde ſchon um 4 Uhr das Holz aufgeleſen und dabei durch Ueberſteigung der Umzäumung großer Schaden angerichtet. veranſtaltungen 8 Deutſche liberale Volkspartei. Am heutigen Donnerstag, abends 8¼½ Uhr, ſpricht im Kaſinoſaal Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher über die letzte Kabinettskriſis und die politiſche Lage. Der Redner war während der Kriſis in Berlin zugegen und war geſtern bei dem Preſſeempfang beim Reichskanzler ebenfalls wie⸗ der dort, ſodaß er eine Fülle interſſanten und authentiſchen Materiols bringen wird.— Die Mitglider des Vorſtandes, der Stadtverordneten⸗ fraktion und der Ausſchüſſe werden beſonders zum Beſuch aufgefor⸗ dert, da der Redner im Anſchluß an den Vortrag vertrauliche Mitteilungen machen wird. 8 Theaternachricht. In der„Rheingold“⸗Aufführung am Samstag, 1. September ſind die Hauptpartien wie folgt beſetzt: Wotan: Hans Bahling, Donners: Jofef Burgwinkel, Froh: itz Bartling, Loge: Alfred Färbach, Faſolt: Wilhelm Fenten, Jafner: Mathieu Frank, Alberich: Joachim Kromer, Mime: Philipp Maf⸗ ſalsky, Fricka: Elſe Vogt⸗Gauger, Freig: Aenne Geier, Erda: Jane Freund⸗Nauen a.., Woglinde: Gaſſa Heiken, Wellgunde: Ida Schäffer, Floßhilde: Jane Freund⸗Nauen.— In der Sonntag, 2. September im Nationaltheater als Morgenaufführung ſtattfin⸗ dende Premiere des Dramas„Freiheit“ von Herbert Kranz ſind beſchäftigt: Georg Köhler, Joſef Renkert, Rudolf 5 Richard Eggarter, H. Herbert Michels, Fritz Linn, Grete Böck, Wilhelm Kolmar, Karl Neumann⸗Hoditz, Ernſt Sladeck, Kurt Reiß und Robert Vogel.— Abends im Neuen Theater Erſtaufführung des Schwanks„Mohrenwäſche“ von Toni Impekoven und Karl Mathern. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: Julie Sanden, Anton Gaugl, Alex. Kökert, Elſe von Hagen, Elvira Erdmann, Ernſt Sladeck, H. Herbert Michels, Lene Blankenfeld, Fritz Linn, Kurt Reiß und Robert Vogel.— Am Sonntag abend im National⸗ theater„Madame Butterfly“, am Montag„Prenz Friedrich von Homburg“. 4 Friedrichspark. Die regelmäßigen Abendkonzerte finden mit dem heutigen Donnerstag und übermorgigen Samstag⸗Konzert für dieſen Sommer ihren Abſchluß. Dieſe beiden Konzerte finden beſtimmt ſtatt und zwar bei ungünſtiger Witterung im Saal. Für Samstag iſt ein Opern⸗ und Operetten⸗Abend vorgeſehen und für Sonntag ein Abendkonzert, wobei Frau L. Hoe⸗ mann⸗Webau als Soliſtin auf. Etwaige weitere Abendkonzerte werden ſeweils beſonders bekannt gegeben. Künſtlerkheater„Apollo“. Die Herbſtſpielzeit beginnt am Samstag, 1. September, abends 77 Uhr mit einem Gaſtſpiel des be⸗ rühmten rheiniſchen Charakter⸗Komikers Heinrich Prana. Als erſtes Werk ſteht die dreiaktiae Poſſe„Familie Raffke“ von Zerlett. Mufik von Beuthen, auf dem Spielplan. die in ihre zeitgemäßen Urwüchſiakeit alles bisher Dageweſene an Humor berbietet. Näherez ſiehe Anzeige. * Der Jirkus Buſch veranſtaltet am heutigen Donnerstag abend ſeine Abſchiedsvorſtellung, bei welcher Gelegenheit der am Dienstag abend gegen den Eiſenkönig unterlegene Fuhrwerksbeſitzer Decker nunmehr mit 4 Pferden verſuchen wird, den Eiſenkönig zu Fall zu bringen. Die Wette geht natürlich abermals um 50 Mil⸗ lionen Mark. Sollte der Eiſenkönig abermals als Sieger aus dem hochintereſſanten Wettſtreite hervorgehen, ſo iſt er wohl als un be⸗ Straf. nudund übernahm 1856 das Ordinartat für Strafrecht, Zivilprozeß an der Univerſitöt Heidelberg. Kriege Soldaten waren, wird dieſes Buch eine hochwillkommene Erinnerungsgabe ſein. „„—35 einer wirklichen Dichterin. Allen Bayern, ja allen, die im großen! ſiegbar zu erklären. Aber der Ausgang iſt wohl immerhin hragüch, Wie wir hören, gedenkt der Zirkus im nächſten Jahre wiederum nach Mannheim zu kommen. 4. Seile. Nr. 397 münnheimer Generai-Anzeiger(minag-uusgabe) — Donnerstag, den 30. Auguſt 1923 Tagungen Neuregelung der Pachtpreiſe arlsruhe fand dieſer Tage unter dem Vorſitz des Landtags⸗ abgeordneten Gebhard, des Vorſitzenden der Labſigen ftskammer eine von Pächtern und Verpächtern beſuchte Tagung tatt, auf welcher Richtlinien zu einer neuen Regelung der dachtpreiſe beraten wurden. Die badiſche Reglerung war durch einen gierungsrat, das Finanzminiſterium durch omänenrat Knapp vertreten, auch hatten verſchiedene Städte und faſt alle größeren Güterverwaltungen Vertreter entſandt. ebenſo war auch der Badiſche Pächterverband zu den Verhandlungen zugezogen worden. Nachdem der Leiter der Tagung, Abg. Gebhard, den Zweck der Be⸗ ratungen erläutert hatte ſtellte der Vorſitzende des Badſſchen Pächter⸗ verbandes, Landwirt Bürgi(Freiburg) den Antrag, die Pacht⸗ normen für Grundſtücke im Sinne des Hausmietengeſetzes u handhaben, d. h. die Pachtpreiſe ähnlich wie die Wehnungsmieten ſeſtzuſetzen. Die überwiegende Mehrheit der Verſammlung hielt dieſe nregung nicht für diskutierbar, es wurde deshalb über den Antrag zur Tagesordnung übergegangen. Ein Vertreter der Vereinigten Pächter ſchilderte die Notlage der Kleinve rpächter, ein Angehöriger des Pächterverbandes beleuchtete des näheren die Pachtverhältniſſe im Bezirk Emmendin⸗ n, wo die Anwendung der Weizenpreiſe bei Berechnung der chten ungerecht wirke. Den Ankrägen der Verpächter, für das anze Land einen Pachtpreis von—20 Pfund Weizen pro r feſtzuſetzen, traten Herr Bürgi und Herr Graf Douglas entgegen. Man einigte ſich ſchließlich auf einen Antrag Douglas, welcher vor⸗ ſchlug, die Pachtpreiſe. 111 wenn ſie in Produkten berechnet werden, den öetlichen Berhältniſſen anzupaſſen. Die Prüfung diefer Verhältniſſe die ſich auf Ertragsfähigkeit des Bodens ufw. be⸗ ziehen, ſoll beſtimmten Kommiſſionen übertragen werden. Aus dem Lande Weinheim, 29. Aug. Während des Urlaubes des Bürger⸗ meiſters Huegel wurde in ſeiner verlaſſenen Wohnung in der Bahn⸗ hofſtraße ein ungewöhnlich frecher Einbruchsdiebſtahl ausgeführt. Die Einbrecher ſcheinen mehrere Tage in der Woh⸗ nung gehauſt zu haben. Sie rauchten und tranken und ſchliefen ſogar dafelbſt. Alle Behältniſſe und Schreibtiſche waren aufge⸗ brochen. Es wurden von ihnen Wertfachen und Wäſche im Ge⸗ ſamtwerte von mehreren Milliarden Mark erbeutet, darunter elne oldene Herrenuhr mit Doppeldeckel und goldener Kette, eine lberne Tula⸗Herrenuhr mit Kette, viel filbernes Eßbeſteck, vier ülberne Serviettenringe, Tiſchwäſche und Leibwüſche. Von den atern, die an der Rückſeite des Hauſes über das Dach der Veranda in die Wohnung hineingelangt waren, fehlt bis jetzt ſede Spur. Bürgermeiſter Huegel hat ſeinen Urlaub unterbrochen. AKarlsrube, 29. Aug. Die Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Betriebs⸗ ingenieure, Ortsgruppe Karlsruhe, veranſtaltet eine Sonderausſtel⸗ lung, die eine Darſtellung über die Ausbildung der Lehrlinge in Werkſtatt und Schule und in den metallinduſtriellen Betrieben des Bezirks der Handelskammer Karlsruhe geben ſoll. Bei der großen Bedeutung, welche die Heranbildung eines tüchtigen Facharbeiter⸗ ——71 für die deutſche Induſtrie hat, ſind die Betriebe in den letzten ahren dazu übergegangen, der Lehrlingsausbildung ihre ganz beſon⸗ dere Aufmerkſamkeſt zuzuwenden. Es ſind 1 dieſem Zwecke teils beſondere Lehrwerkſtätten, teils Lehrlingsabteilungen eingerichtet worden. Um nun zu zeigen, wie die Ausbildung ſyſtematiſcher Weiſe in den einzelnen Betrieben erfolgt, und um Anregungen für die weitere Vervollkommnung der Ausbildung zu geben, foll dieſe Aus⸗ ſtellung ſtattfinden. Ihr Charakter wird der einer Darſtellung der Methodik der Ausbildung ſein. Hand in Hand mit der praktiſchen Ausbildung gehend, wird auch die Ausbildung in der Gewerbeſchule durch die Beleiligung der Gewerbeſſhule gezeigt werden. (Oetigheim 29. Aug. Am letzten Samstag und Sonn⸗ tag wurden hier die bisherigen Joſefsſpiele im Film aufgenommen. Eine ganze Reihe auswärtiger Firmen hatte ſich um das Recht der Berfülmung beworben, das allein der deutſchen Lichtſpielgeſellſchaft Berlin zuerkannt wurde, die hauptſächlich nterrichts⸗ und Kultur⸗ ilme herſtellt Die Tatſache, daß eine 0 5 Anzahl von Firmen ich um das Recht der Aufnahme beworben haben, zeigt welche Be⸗ utung außerhalb der engeren Heimat dem Oetigheimer Volksſchau⸗ piel zugemeſſen wird Durch die Verfilmung wird nun die Oetig⸗ imer Vabne die ja bekanntlich die größte dieſer Art in Deutſchland iſt, auch im Ausland in weiteſten Kreiſen bekannt werden. Freiburg i. Br., 29. Auguſt. Wie ſehr der Wucher zugenom⸗ men hat, geht daraus hervor, daß die Wucherabteilung des Bezirks⸗ amts Freiburg in den letzten drei Wochen 95 neue Wucher⸗ fälke aufgeariffen hat und die Beamtenzaßl der Wucherabteſlung verdoppelt werden mußte, weil der bisherige Beamtenſtab die Ueber⸗ fülle der Arbeit nicht mehr bewältigen konnte. Kachbargebiete Verſchlechterung des pfälziſchen Arbeitsmarktes „eudwigshafen, 29. Aug. In der Zeit vom 16.—31. Juli hat ſich Hand in Hand mit der allgemeinen Lage, Teue⸗ rung und Arbeitsloſigkeit, auch die Lage des rbeitsmarktes in der Pfalz verſchlechtert. Die 755 der Erwerbsloſen ſtieg in der Berichtszeit um 1854 auf 52 750(41 440) männliche und 11310 weib⸗ ſicheh. Außerdem waren Ende Juli je 12 000 Arheiter mit Kurzarbeit bezw. Notſtandsarbeiten beſchäftigt. Aus der öffentlichen Erwerbs⸗ loßenfürſorge wurden zuſammen 73 580 Perſonen unmterſtützt. eudwigshafen, 29. Aug. In der Nacht vom 24. au 25. Auguſt wurden von einer Kolonne in Stärke von etwa 30 Perſonen im Stadtteil Mundenheim erneut Plakate für die rheiniſche Republik en, 29. Aug. Gegen den Bierboykott und die Preis⸗ feſtſetzung des Bürgermeiſteramts Ludwigshafen nahmen die Gaſt⸗ wirte von Ludwigshafen und Umgebung in einer geſtrigen Verſamm⸗ lung Stellung. Der Bierboykott wurde als ergebnislos abgelehnt, da elbſt— ein Führer des Bierboykotts gegenwärtig Bier kon⸗ miere. Dem Bürgermeiſteramt wurde die—— zur Feſt⸗ zung der Bierverkaufspreiſe e da Bier kein Gegenſtand In beeen erklären ſich die täglichen Bedarfz einer En Verſammelten gegenſei folidariſch und verpflichten ſich, nur die vom Verein ſelbſt feſtgeſetzten Verkaufspreiſe zu fordern. Die Vor⸗ tandſchaft wird beauftragt, eine etwaige gegen das ürgermeiſteramt zu erheben, gegebenenfalls auch den ierverkaufs · ſchluß zu proklamieren. Ludwigshafen. 29. Auguſt. Daß man heutzutage vorſichtig mit ſeinem Geld umgebhen muß, erfuhr eine Kellnerin, der ihre frei auf dem Tiſch liegende Brieftaſche mit 75 Millionen Mark Inhalt durch einen noch nicht ermittelten Dieb geſtoglen wurde.— Auf dem Wochenmarkt wurde einer Frau aus ihrer Markttaſche, die ſie am Arme trug, die Brieftaſche mit ſechs Millionen Mark und den Perſonalausweis geſtohlen. Auch in dieſem Falle konnte der Dieb nicht ermittelt werden. 2: Wolfſtein. 28. Auguſt. Um ihre Lohnforderungen durchzuſetzen, haben Chauffeure und Perſonal ein beladenes Laſtauto mit An⸗ hängewagen mitten auf der Landſtraße in der Nähe von Wolfſtein herrenlos ſtehen laſſen. 2 Annweiler. 29. Auauſt. In dem Schaufenſter eines hieſigen Kebensmittelgeſchäftes hängt ein Schild folgenden Inhalts:„Der Büraermeiſter befiehlt mir, meinen Laden wieder zu öffnen, welchem Befehle ich mit Heutigem nachkomme. Um dem Publikum aber Lau⸗ ſereien und Aeraer zu erſparen bemerke ich jedoch. daß ich außer Eſſig keinerleſ Waren mehr beſitze und daß ich Mittel. zum heutigen Preis zu kaufen. nicht mehr beſitze.“ 2 Fandau. 20. Auauſt. Den ſofortigen Bierſtreik empfohlen bat der U. D. G. B. Landau ſeinen Mitaliedern als Gegenmaßnahme gegen die andauernde Bierpreiserböhung der Brauereien und Wiete. Auch die vö ige Meidung der Wirtſchaften wurde er⸗ wogen. Kaiſerslaufern. 28. Auauſt. Wahrſcheinlich in angetrunkenem Zuſtande ſtürzte der 23ſährige Mechaniker Franz Bitz aus dem drit⸗ jen Stock ſeines Hauſes auf die Straße. wobei er ſo ſchwere Ver⸗ letungen erlitt. daß er ſtar b.— Auf der Heimfahrt von Ramſtein nach Kaiſerslautern ſtürzte der 47jährige Fuhrmann Geora Hoff⸗ mann von hier beim Aufſteigen auf den Wagen ſo unglücklich rück⸗ linas auf die Straße, daß er das Genick brach. Gerichts zeitung Der„geiſtig beſchränkte“ Gefangenenaufſeher Recht gemutliche Zuſtände müſſen im Amtegerichtsgefängnis Neukolln geherrſcht haven, wie eine Verhandlung vor der Velten⸗ leraftammer des Landgerichts II Berlin zeigte. Wegen vorſätz⸗ licher Gefangenenbefreiung, Beſtechung und Unter⸗ ſchlagung hatte ſich der Gefangenenhilfsaufſeher Paul Länicke zu verantworten. Er wird beſchulbigt, dem Unterſuchungsgeſangenen Kern zur Flucht verholfen zu haben. Kern ſaß in Unierſuchungshaft wegen verſchiedener Vetrügereien. Er wußte ſich bald das Bert.auen auch die anderen Häftlinge hatten ein recht fideles Gefängnis. Die Gefangenen konnten frei herumgehen und ſich gegenſeitig Beſuche in den Zellen machen. Der Angerlagte beförderte Brieſe der Gefan⸗ genen und beſorgte ihnen Zigarren und Delikateſſen. r Gepfel der Gemütlichteit war erreicht, als Jänicke ſeinem Schutzbeſohlenen Kern eines Nachts auf eigene Fauſt Urlaub zu einem Ausgang erteilte, von dem Kern nicht mehr zurückkam. Jänicke gab ihm auch noch einen Mantel eines anderen Gefangenen, da Kern ſeinen eigenen Rock dem Gefängnisſchneider zum Wenden gegeben hatte. Vor dem Gericht führte Rechtsanwalt Dr. Brandt zur Entſchuldigung des Ange⸗ tlagten an, daß dieſer in ſeiner Gutmütigkeit dem Bitten Kerns nicht habe Widerſtand leiſten können, ihm aber nur einen Urlaub von—2 Uhr gewährt habe. Daß es ſich nur um einen Urlaub gehandelt habe, ergäbe ſich daraus, daß Jänicke dem Gefangenen ſeine eigene Frau zur Begleiterin gegeben habe und ihm auch ſein eigenes Jackett und obendrein noch 200 000 Mark geliehen habe. Tatſachlich iſt Kern auch, wie die Verhandlung ergab, mit der Frau des Ange⸗ klagten nach einem Hotelreſtaurant gefahren und hat dort für ſeine Begleiterin und ſich Mokka beſtellt. un iſt er aber durch eine Seitentür verſchwunden, ſo daß die Frau die Rechnung ſelbſt bezahlen und allein nach Hauſe laufen mußte. Der Staatsanwalt beantragte 1½ Jahr Gefängnis. Das Gericht ſprach den Angeklagten von der Beſtechung und Unterſchlagung frei und verurteilte ihn lediglich wegen vorſätzlicher Gefangenenbefreiung zu 8 onaten Gefängnis. Das Gericht billigte ihm mit Rückſicht auf ſeine geiſtige Beſchränktheit milderne Umſtände zu. Entſprechend einem Antrage der Verteidigung wurde der Haftbefehl aufgehoben. Uebri⸗ gens iſt Kern noch immer ſpurlos verſchwunden. Ein Zeichen der Jeit Vor der Strafkammer des Landgerichts 1 Berlin hatte ſich ein etwa 18fähriger Arbeitsburſche, der auf einem Bauernaut bei Biesdorf beſchäftigt iſt, wegen Diebſtahls zu verantworten. Er hatte auf dem Felde Kartoffeln ausgegtaben und mit anderen Arbeitsburſchen weiter verſchoben. Als der Staatsanwalt gegen ihn an Stelle von 2 Monaten Gefänanis eine Geldſtrafe von 1 Mil⸗ lion beantragte, konnte ſich der Burſche auf der Anklagebank kaum vor Freude halten, die ſich auch nicht verminderte, als das Gericht, der Geldentwertung entſprechend, die Geldbuße auf 10 Miklio⸗ nen Mark erhöhte. Lächelnd äußerte der hoffnungsvolle Jüng⸗ lina beim Verlaſſen der Anklagebank zu dem Juſtizbeamten:„Zehn Millionen Mark, die kann ich gleich aus der Taſche nehmen. In zwei Monaten verdiene ich ſa mindeſtens 200 Millionen! Wo kann ich bezahlen? Ich werde gleich hingehen und 15 Millionen bezahlen!“ Rommunale Chronik Werkbeſtändige Strompreiſe Der Verband bayeriſcher Elektrizitätswerke nahm in einer außerordentlichen itgliederverſmmlung eine Ent⸗ ſchließung an, die dahin lautet, daß der Strompreis auf eine wertbeſtändige Baſis gebracht werden müſſe dadurch, daß der Strompreisberechnung der bei Rechnungsſtellung giltige Teue⸗ rungsfaktor zugrunde gelegt wird. Eine Eingabe um Verbilligung der Brennſtoffe Vecch Frankfurter Magkſtrat in Aus führung des neulichen eſchluſſes der Notſtandskommiſſion an den lee gerichtet. Die Eingabe führt aus, daß der größte Teil der ölkerung der Stadt Frankfurt a. M. nicht mehr in der Lage ſei, ſich die notwendi⸗ n Mengen von Brennſtoffen anzuſchaffen, nicht weil ſie nicht vor⸗ nden wären, ſondern weil er nicht mehr in der Lage iſt, ſie zu be⸗ zahlen. Es erſcheine deshalb unbedingt gevoten, ſtatt der fortgeſetzten Preisſteigerung eine allmähliche Senkung der Brenn⸗ ſtoffpreiſe herbeizuführen. Dieſes Ziel würde erreichbar ſein, wenn die übermäßig hohe Kohlenſteuer aufgehoben oder wenigſtens abgebaut würde. Ferner werde als befondere Härte auf ſeiten des Handels fowohl wie auf ſeiten der Verbraucher die For⸗ derung der Syndikate auf Vorausbezahlung der beſtellten Brennſtoff⸗ mengen empfunden, umſomehr als keinerlei Gewähr für eine wirk⸗ liche Lieferung der wegee gegeben iſt. Die Kohlen⸗ jändler ſeien nicht in der Lage, dieſe Vorauszahlung zu leiſten. Hier⸗ urch—— dem Verſorgungsbezirk Frankfurt a. M. weſentliche Brennſtoffmengen verloren. Die Eingabe empfiehlt als Ausweg die eeeeeeeeeee Zahlungsmittel, die den Handel und die Verbraucherſchaft nach wie vor in die Lage ver⸗ ſetzen, die benötigten Brennſtoffe zu beſtellen und zu bezahlen, ohne ſich finanziell zu ruinieren. Kleine Mitteilungen Der Frankfurter Magiſtrat hat beſchloſſen, als Gebühr für die ſtädtiſche b e piember den Satz von 100 000 Prozent vom ſtaatlichen Gebäudeſteuernutzungswert zu er⸗ heben. Nach der letzten Tariferhöhung hat die Frequeng der Münche⸗ ner Straßenbahnen derart nommen, daß eventuell die Stillegung der ßenbahn in t kommt. In Nünchen wurden die Gebühren für den Leichen ⸗ transport neuerlich erhöht nach folgenden Sätzen: 4 Millionen 1. Klaſſe, 3,5 Millionen 2. Klaſſe, 3 Millionen 8. Klaſſe, 2,5 Mill. 4. Klaſſe und 2,360,000„ 5. Klaſſe. Die Transporte von berechnen ſich je nach Alter und Klaſſe von 387,000 bis 3,5 Millionen A. Die Stadt Berlin erhebt ſeit etwa einem Jahre eine neu Nelenlleder Beherbergungsſteuer, die ſe nach dem Preiſe zw. der Güte des Holelzimmers zwiſchen 15 und 80 Prozent ſchwankt. Welche auch heute noch— 1 n Summen dieſe Steuer einbringt, das zeigen die Zahlen, die Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung mitteilt: danach belief ſich der 8 aus der Fremdenſteuer im Mär z(als der Dollar noch längſt die Million nicht erreicht hattel) auf weit über 2 Milliarden Mark. und im zweiten Viertelſahr 1928, vom April bis zum Juni, wurden insgeſamt rund 8½ Milliarden Mark aus der Fremdenſteuer ein⸗ genommen, im Junt allein annähernd 5 Milllarden. Man wird auf Grund dieſer das Ergebnis für Juli auf ein Vielfaches ſchätzen dürſen. Dieſe Zahlen zeigen mit wirkſamer Deutlichkeit. welche Summen der Fremdenverkehr allein an Steuern aufzu⸗ bringen verm und es iſt keine Uebertreibung, wenn man privatwirtſchaftli Erträge des Fremdenverkehrs, die zahlenmüßi nicht zu erſaſſen ſind, auf ein Vielſaches des Steuerergebniſſes dae In Düfſeldorf iſt ein neuer Straßenbahntarif in Kraft getreten, durch den ſich die Fahrpreiſe von 150 000 4 bis 300 000 ſteigern. In Duisburg werden von der Straßenbahn folgende Fahrvpreiſe erhoben: 1. Tarifſtufe(4 Tellſtrechen) 100 000 A, 2. Tarifſtuſe(7 Teilſtrecken) 150 000. 3. Tarifſtufe(10 Teilſtrecken) 200 000, 4. Tarifſtufe(über 10 Teilſtrecken) 250 000 l. In Berlin iſt infolge der weiteren en Vöhne und Kokspreiſe die Einäſcherungsgebühr auf 20 Millionen gerung vom 20. Auguſt wird nicht genehmigt. Nochmalige Verſtei ⸗ gerung wird auf den 27. Auguſt beſtimmt.— Zum Vertreter der Gemeinde zur Wahl des Bezirksverwaltungsausſchuſſes beim Ar⸗ beitsamt Weinheim wird Gemeinderat Karl Maas ernannt.— Die Gebühren für Reinigen und Fahren des Leichenwagens wurden 5— Der Waſſerzinstarif wurde um den lofachen Betrag erhöht. des Jänicke zu verſchaffen Gefangener und Auſſeher dugten ſich, und M Ueues aus aller Welt — Bioß was»adiſches. In dieſem Sommer fuhren Sommer⸗ friſchler aus ganz Deutſchland an den Bodenſee, zum Teil auch über Immendingen—Radolfzell. An dieſer Strecke liegt bekanntlich Singen mit dem durch Scheffels„Ektehard“ in ganz Deutſchland be⸗ zannt gewordenen Hohentwiel. Einige Reiſende donen es eines Tages kaum erwarten, bis ſie den berühmten Berg zu Geſicht be⸗ kamen. Endlich war er in Sicht.„Dort, das iſt der Ho entwiell demertte eine Dame.— Ein FJahrgaſt:„Was iſt denn das ſchon wieder?“—„Nun, der Hohentwiel! Hier ſpielt ja der Ekkehard! von Viktor von Scheffel!?“—„Den kenn' ich nicht! Wenns was Modernes wär, dann wüßt' ichs! Das wird was ſein, was bloß im Badiſchen bekannt iſt!“ — Beim Karkoffeldiebſtahl erſchoſſen. Frauen von Bad Homburg in die Felder gegangen, um A toffeln zu ſtehlen. Ein Gärtner, der die Felddiebinnen gewahrte, in der Dunkelheit aber nichts erkennen konnte, gab einen Schuß ab, du den Frau Krack aus Bad Homburg getötet wurde. Die zweile Frau wurde durch einen Streifſchuß leicht verletzt. Nach Bekannt, werden des Vorfalles nahm die Menge eine drohende Haltung gegen den Gärtner ein, ſo daß er in Schußhaft genommen werden mußte, Da die Menge auch das Gefüngnis bedrohte, wurde der Verhaftele nach Frankfurt überführt. — Scharſes Vorgehen der Marktgerichte. Das Marktaericht aulf dem Viehmarkt in Gaildorf verurteilte wegen Preistreibere, fferdinand Schock in Laufen a. K. zu 25 Millionen Mark Geld⸗ ſtrafe, den Philiyp Schultes in Großaltdorf zu 100 Millionen, den Karl Hir ſchbeeh in Laufen a. K. zu 50 Millionen und den Johan Doll in Münſter zu 100 Millionen Mark Geldſtrafe. In ſämtliche Fallen wurde auf Veröffentlichung des Strafbefebls im„Kochen, boten“ und durch Aushang am Ratbaus in Gaildorf und an den dobe B 17 9 Gegen einen Händler, der übermüße e Preiſe bot, wurde vom Wucheramt Strafanzei i der Staals ewang 0 7 fanzeige bei de + Die lei illionen verdient werden. Saß ich da im„Brau⸗ haus“ der Türmeſtadt Ravensburg. An einem Nachbartic labten ſich Viehhändler an einem„Stein“ des leider ſo teuren Ger⸗ ſtenſaftes. Da lüßt einer von ihnen einen ſoeben erworbenen Fün, Millionen⸗Schein zur Anſicht zirkulieren. Als er ihn wieder in d Weſtentaſch⸗(1i) ſteckte, erzäblte er, daß er ihn und noch mehr ale einen ſolchen auf leichte Art„verdient“ bätte. Vor etwa 14 Tagen ſei ihm auf dem Markt in Ravensbura ſein neues Rad geſtohlen wor⸗ den, Sein erſter Gang ſei zur Polizei, ſein zweiter aber zum Faht, radhändler geweſen, wo er ſich wieder ein neues Rad für 47 Millio nen erſtanden babe. Nun babe er Nachricht hekommen, daß der Dieh in Tettnana im„Kittchen“ ſitze und daß er ſein geſtohlenes Rad beim Amtsgerſcht abholen könne.„Nun nahm ich“, ſo erzählte er weiter „mein um 4½ Millionen gekauftes Rad und ging damit zum ahl⸗ radhändler. Dieſer gab mir dafür ſchlankweg 187½ Millionen, ſo 5a ich 14 Millionen verdient hatte.“ — Beraubung einer Schulklaſſe bel einem Ausflug. Die Unſiche, heit in der Umgebung der Stadt Gotha nimmt zu. Eine Schut, klaſſe, die mit ihrem Lehrer einen Spaziergang unternahm, wurd von einer Schar Erwerbsloſer angefallen. Lehrer um Schüler mußten ihr Frühſtück und mitgeführte Getränke herausgeben Für den Fall der Weigerung wurden ſie mit Totſchlag bedroht. 5 In einer Berliner Auſton me Waiſenki verpflegt, gekleidet und erzogen werd, ſtahlen Einbrecher, während der Inſpektor mit den oglingen Ferienreiſe machte, den ganzen Vorrat an Kinderlleidern, Unterzeug en im Geſamtwerte von 4 Milliarden Mark. ihe — die Leiche ohne Kopf. Beim Mähen von Hafer in der N5 des Ortes Ichorſt bei Aiere(Hannover) landmt ſchaftliche Arbeſter zwiſchen ben Garben Blutlachen. Nach löngere, Suchen fand man in einem Gehölz in kurzer Entfernung der Lane, traße Hannover⸗Biſſendorf einemännliche Leiche mit 4 59% chnittenem Kopf vor. Die Leiche war mit einer Hoſe, 12 und Stiefeln bekleidet. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Kopf den Rock gewickelt, in den Kanal oder in das Moor geworfen worde iſt. Am Abend vorher haben Einwohner Schüſſe in der Gegend n ſört. Es iſt ſehr wahrſcheinloch, daß der Unbetannte dürch erer Revolverſchuß in den Kopf getötet worden iſt, da am ganzen Köre keine Verletzung zu bemerken war. Der Tote iſt 1,52 Meter groß,e junger, kräftiger, ſchlanker Menſch. 110 — Der Spiritusſchatz in der Oſtſee. Die däniſche Staatspal erhielt die Mitteilung, daß ein Schmuggelſchiff„Seeſalie, den Kieler Hafen mit 1000 Liter Spiritus verlaſſen habe. Als 5 Schiff in Kopenhagen ankam, wurde es unterſucht, doch ergebnishe da man nicht einen Liter Sptritus fand. Der Schiffer Bartels iſt die Polizei en Schmuggelei bekannt. Kurzerhand nahm man, U. engt Beſaßzumg ſeſt und ſtellte bei dem Verhör feſt, daß die Spirh hälter im Waſſer vor Kopenhag 5 Samstagnacht waren 125 ehã en verſenkt ſeien. Ein däniſche Schmuggler und ein Chauffeur aus Fredensborg wur, nnt oge en. ſe Behälter ſind gefunden und beſchlagnah — Hebung elnes alten Schatzes. Bei Erdaushebungen im eih, maligen Karmellterkloſter in St. Pölten in Sberbſterreic wrh eine ſchwere goldene Kette aus dem 10. Jahrhundert ſowie ein 70 mit alten ſechs⸗ und achteckigen Silbermünzen gefunden. der „— Abſturz in den 1775 Am Freitag abend ſtürzten an de⸗ Südſeite des Piz 5 15 dei St. Morſtz die 11jähr. Tochter Konſuls Dr. ri riedrich aus Düſſeldorf mit ihrer Genke vernante, dem in den 30er Jahren ſtehenden Fräulein Schen ab. Die beiden verließen am Freitag bei zweifelhaftem Wetter 10.30 Uhr morgens St. Moritz, ſtiegen fataler Weiſe an der 13 von hohen Felswänden durchzogenen Südſeite ab, die nur durch* ——* 5 Naen 115 Hier wurden Die o r· r. un rzten gegen die Alp Prüma ab. Qbmann der Rettumgsſtation St. Moritz,—.—— Willy und von Sektion des ſchweizeriſchen Alpenklubs noch am Freitag abend die St. Moritz und Pontreſina ausgeſandten Rettungskolonnen, die gonze Nacht hindurch ſuchten und deren Arbeiten durch Negg e Schneeſturm behindert wurden, kamen ergebnislos zurück. W. ohei Kolonnen fuchten am Samstag und Sonnfag ſoſtematiſch aß ichel ſchließlich die berden Leichen üm 1 Uhr nachmittags im Bach oberhalb Prüma aufgefunden umd noch am gleichen Tage nach den Moritz racht wurden. Die Nachforſchungen waren durch ſtlich Umſtand erſchwert, daß die Gorwernante als vorſichtig und ängen der de wurde, ſodaß ein Abſtieg nach Roſegg nicht vermutel onnte. des — Eine En unter Waſſer. Bei der Ausbeſſerund ſro⸗ Kabels Katchen Kapftaßt und Sl. Peiena das ein Glied de⸗ ſue⸗ liſchen Kabelſtrangs bildet, wurde gefunden, daß das Meeresbett aut 92 der Meſſung von 1859 eine Tiefe von 4,8 Kilometer hatk⸗ noch 12 Kilometer tief ſiegt. Die Entdecung legt eine vor nich ger Zeit eingetretene Unterwafferkataſtrophe nahe. — Die ſchwarzen Kindermädchen in Frankreich durch Das poluiſche Blatt„Iluferevand, Kurfer⸗ laßt ſter⸗ arle melben, daß Frankreich 140 000 Kindermädchen. mädchen und Köchinnen braucht und daher die Auswanderung cher Mädchen aus Polen nach Frankreich wünſcht. Ebenſo man Tſchechinnen. 0 örſche Paris allein 3000 Regerin un, bezogen. Doch ſeien die Erſahrungen mit den Negerinnen ſehr get günſtig geweſen. Die Negerinnen ſeien gewöhnlich in kurzer gaß vom Strom des Pariſer Nachtlebens verſchlungen worden. hen⸗ polniſche Blatt glaubt, die Pariſer würden von den Polinnen falls enttäuſcht ſein.— Wafſerſtandsbeobachtungen im Monat E leſtgeſett worden. wöc deße T N T cee t 5 5 60 dhebdeshelm, 28. Aug. Über die Gemeinberats, 50n derintel.20fl. 28% J2J% 0 JMenrben.768.7 ſitzung iſt folgendes ichen: Der Mietzins für die Burcau- Hesen 85485 Re läbbenlen der Wen needſe in Meltzeus wich für des cte, f 8 Jahr 1923/4 auf 300 600„ feſtgeſetzt.— Die Oemdgrasverſtel⸗ gain 0 mannheimer Wetterbericht v. 30. Aug. morgens? Barometer 7878 mm. Thermometer 16.3 C. Niedrigſte Teg Aue⸗ nachts: 14.%0 Höchſte Temperatur geſtern 21.6 C. Niederſchlag auf den am. Weſt 8, bewölkt. Wasserwürme des Rhetus am 30. Aug. morgens 6 Uh T. — 5 —— 2 SS 2— KF IA„ X N * 90 — deilend * 580 ˖ Sager Auerstag. den 30. Auguſt 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 5. Seite. Nr. 397 Sportliche Rundſchau Segelflug 6s f Dom Rhönſegelflug. Auf eine Anregung des Finanzausſchul⸗ Landta ſtatteten am Freitag Vertreter der beſſiſchen Regierung, des der Date. der Induſtrie und der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt anen zemſtädter akademiſchen Fliegeraruvve auf der Waſſerkuppe denen eſuch ab. An der Fahrt nahmen etwa 25 Perſonen teil, unter did ſich Finanzminiſter Henrich. Reichsminiſter a. D. Dr. Da⸗ uc Landtggspräſident Adeluna. die Mitglieder des Finanz⸗ uſſes, Geheimrat Prof. Dr. Berndt, Prof. Dr. Heide⸗ hander. ſowie eine Reihe beſonderer Förderer des Luftfahrtweſens leten bie Unter dem Eindruck der hervorragenden Leiſtungen ſtif⸗ hutrie heſſiſche Regierung, die Landtagsabgeordneten und die In⸗ bund ſe einen Preis, deren Geſamtbetrag mehrere dert Millionen Mark beträgt. bis 2 Eine internationale Segelflugwoche in Oeſterreſch. Vom 13. Emald Oktober wird in Hainburq a. d. Donau die erſte in⸗ ſonale Segelflugwoche in Oeſterreich abgehalten werden, zu der zugefanzahl der erſten deutſchen Segelflieger ihr Erſcheinen bereits ½ eſaat bat. Flugſport ſene Der ſüddeutſche Steruflug, der dieſer Tage in Würzburg ein ründungsverſammlung abhielt, plant die Eröffnung de Fkugverkehrs auf der Strecke Bad Kiſſingen.—Konſtanz. Sung Faſſagierfahrten ſollen über das Main⸗ und Taubertal über dem art, den württembergiſchen und badiſchen Schwarzwald nach odenſee führen. 5 Ruderſport bei C Die Rudermeiſterſchaften bon Europa, die am 1. und 2. Sept. Nieredmo(Italien) vor ſich gehen, werden in den fünf Rennen be er o. St., Einer, Zweier o. St., Doppelzweier und Achter die Franm Mannſchaften aus Jialien, Spanien, der Schweiz. Holland, 8 ukreich, Belgien und Ungarn im Wettbewerb ſehen. Der weizer Ruderverband wird im Einer durch Dr. Boß⸗ 8 Im Doppelzweier durch Dr. Boßhardt— H. Thoma(Gras⸗ U Cl.) im Zweier ohne durch Candoveau— Felber(Genf), den Ster durch den Rowing Cl.— Lauſanne und im Achter durch der elub Biel vertreten ſein. Beim internationalen Kongreß 0. S. A. beantragt die Schweiz, die nächſte Europameiſter⸗ der Schweiz(Zürich) zur Organiſation zu übergeben. 5 Sußdall er Jußballklub Hamburger Sporkverein ſiegt gegen den Fuß⸗ daltt Nordſtern Baſel 1 3: 1. Der zur Zeit als Gaſt in Boſel 1923 e Fußballklub Hamburger Sportverein(Deutſcher Meiſter eden ſpielte geſtern bei etwa 5000 Zuſchauern ſein erſtes Spiel eide den Fußballklub Nordſtern 1, aus welchem Treffen er mit 821⸗Siege hervorging. Nadſport in Ju Die Rad-Weltmeiſterſchaften 1923 gelangten in dieſem Jahre ſpoich zur Austragung. Nach langen Jahren iſt der deutſche der, port in der Union Cycliſte Internationale wieder mit den an⸗ n ationen vereinigt. In dieſem internationalen Wettbewerb über höchſten Titel im Radſport wurde Paul S uter Weltmeiſter e„100 Km. auf„Continental“ ohne jeden Reifendefekt. Auch dledeutſchen Radmeiſterſchaften für Straßenfahrer, Steher und dender, ſowie die Kraftrad⸗Bahnmeiſterſchaft wurden auf„Conti⸗ ſü:Reifen“ Lontinental“ iſt der Reifen der Meiſter⸗ leſeſahrer gewonnen.„Continental“ iſ f 0 bohe Daul Suter gewinnk die Steher-Weltmeiſterſchaft. Als lethtes durde kreignis während der Züricher Weltmeiſterſchaftswoche ſahrer auf der Bahn in Oerlikon die Weltmeiſterſchaft der Dauer⸗ deben über 100 Kilometer entſchieden, zu der ſich aus den Vorläufen dran dem Deutſchen Wittig noch der Schweizer P. Suter, der Natedeſe Pariſot und der Velgier Leon Vanderſtuyft qualifiz ert Liler; 5 Rennen geſtaltete ſich recht intereſſant. Zunächſt hat'e dorhe urze Zeit die Spite, mußte aber Pariſot in der 17. Runde a5 daſſen. der bis zum 70. Kilometer führte. Dann ging Suter Durde in From, um die Führung nicht mehr abzugeben. Wittig au 10 ing dom Pech verfolg und verlor durch Deſekte nicht weniger ſcer Runden. Er hätte ohne die verſchiedenklichen Zwiſchenfälle N Landn ernſtes Wort in der Entſcheidung mitgeſprochen. Auch Lerſte derſtuyft kam durch Defekte um ſeine Ausſichten und gab auf. Spize verſuchte zum Schluß verſchiedentlich Suter wieder von der aber 15 verdrängen, konnte den überlegen fahrenden Schweizer inen cht gefährden, der das Rennen in.28.578 gewann und 250 Pauptgegner um 550 Meter hinter ſich ließ. Wittig endete mit eter Rückſtand auf den dritten Platz und wurde neben dem wöcurgder das Rennen in Bahnrekordzeit gewann, für ſein Auſe öſes Fahren vom Publikum ſtürmiſch gefeiert. Der Fritz Aer⸗Preis über 50 Kilometer für die Unterlegenen der Vor⸗ — der Holländer Storm überlegen in 44:18,8 gegen Thamann 4200 Meter, Rößberg 4400 Meter und dem Bresfauer n de 6400 Meter zurück. Das Klaſſement der Nationen ſugt betestraßen⸗Welfmeiſterſchaft iſt endgültig wie .tauntgegeben worden: 1. Jalien 12 Punkte; 2. Schweiz 1 2. rankreich 19.; 4. und 5. Deutſchland und Belgien je England 59 Punkte. duumgeunche Radballſiege in der Schweiz. Im Rahmen des Ju⸗ ain Inkes des Schweizeriſchen Radfahrerbundes fand in Zürich kubem deezmationales Radballturnſer ſtal. an dem Aus Heſten Meiſtern von Deutſchland und der Schweig Mannſchaften elernadrech und Frankreich teilnahmen. Deutſchlands Meiſter im ſien adball Köping und Holſt⸗Sport Bergedorf⸗Hamburg n g len deeen Veloclub Straßburg 14:0(:), gegen Sturmvogel S Aur470 und im Eniſcheidunasſpiel gegen Veloelub an der aub an deb 8˙4(:). Aus dem Dreierradballkampf aing der Velo⸗ er Sihl:0 gegen Rv. Concordia⸗Berlin als Sieger bervor. „ Leichtathletik unftekenpienat der Stregenldufer. Der allahrlich ſtattfindende nntag enlauf des Lichtenberger.⸗C. Komet verſammelte am wo iwiederum 22 der beſten Streckenläufer am Start in Trep⸗ lomen Innenraum der dortigen Radrennbahn 22 Bewerber den dpm bald r langen Wettbewerb in Angriff nahmen. Vietz 85 zer Zeit dach dem Start in flotter Fahrt die Spitze und hatte na dae 10 80 gegen das geſamte Feld eine Runde gewonnen. Nach edlometer rücten Scholz⸗ Breslau und Albrecht(BAs) ſie den 8 zu ihm auf. Vietz jedoch abermals davon. Erſt wiele Pleſten Kilometern drang Ubrecht wieder nach vorn und leinen einen heißen Kampf, den dieſer erſt in der letzten Runde 25 gi unſten entſcheiden 2— Vietz gewann in:82:22 mit Walau; 2 dmeter vor ſeinem Klubkameraden Albrecht; 3. Scholz⸗ Genduig, Obl⸗Reukölln. 5. Rathenow- Jehlendorf; ö. Hemdpel⸗Chak. .. Ein 10 Kilom-⸗Bahngehen ſah H. Mäller ab 10 als leichten Sieger vor Köhler⸗Komet und Nachti⸗ Aawandene Beltrekorde. Bei einem Zuſammentrefſen Nurmi⸗ deſ werganegen Wide⸗Schweden im Siockholmer Stadion, wurden löddde undenen Sonntag vor ea 20 000 Zuſchauern 2 neue Welt⸗ f 95 Mo dwei neue ſchwediſche Höchſtleiſtungen aufgeſtellt. Die Wüerd eter ſief Rurmi in:53 Minuten, neue Welt⸗ Angel. während Wide:54.2 Minuten rene an Nür⸗ ſonde nur einen neuen ſchwediſchen Rekord auf⸗ Aatle ſean auch ſelbſt den Weltrekord überbot. Die engliſche Niese Rurmi in 410.4 Min.(Weltretord) Wide in N. zurüd, was ein neuer ſchwediſcher Rekord iſt. Boxen U 2 Aaleg auenhräker und Gluſeppe Spalla kämpfen. wie nunmehr 10 übend 18, September im Berliner Sportpalaſt. Am alei⸗ duden M kell die Bantamgewichtsmeiſterſchaft von Deutſchland dntcheidun olingro⸗Würzburg und Ürban Graß:Köln zur an kam iptammen.— Die Eurovameſſterſchatt im Weltergewichts⸗ Ahheſord en Antwerven zwiſchen Tiet Hobin, Pelgſen und dem danen ſer Darton⸗Belgien zum Austrag. Hobin ſſegte nach ke ſſſch Punkten.— Der ſchwediſche Schwergewichtemeiſter 5 S Naleinde De Reiches Die Zeichnungen gehen, wie wir von unterrichteter Seite hören, in recht befedigender Weise ein. Es scheint, daß die ernste: Ermahnungen, die von Regierungsstellen, von wirt- schaftlichen Organisationen und von hervorragenden Perszön- lichkeiten aus Handel und Industrie an Kapital und Wirt⸗ schaft ergangen sind, auf fruchtbaren Boden fallen, und daß immer mehr die Erkenntnis durchdringt, daß ein günstiges Ergebnis der Zeichnung im dringenden allgemeinen Interesse liegt, das in diesem Falle mit den privaten Interessen auf das engste verknüpft ist. Aber auch die Vorteile der Anleihe werden immer mehr erkannt: die gesamte Wirtschaft sowie jeder, der über steuerpflichtiges Vermögen verkügt, haften für Kapital und Zinsen der Anleihe. Ihre Sicherhbeit steht daher außer Zweifel. Durch die Wertbeständigkeit bleiben ersparte oder nur vorübergehend anzulegende Mittel in ihrer Kaufkraft erhalten. In Ermangelung sicherer wertbeständiger Anleihen haben häufig Kreise, die dem Börsengeschäft Fern- standen, zum Zwecke der Erhaltung ihrer Vermögenssub- stanz Spekulativge-häfte getätigt. Das große Risiko solcher Geschäfte kann durch die Anlage verfügbarer Gelder in der Wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reiches vermieden werden. Spesen entstehen nicht, da bei der Zeichnung keine Gebühren zu entrichten sind. Bei der heule, erforderlichen starken Belastung der Steuerzahler sind die mit der Zeichnung verbundenen wich- tigen und wertvollen Privilegien von nicht zu unterscnätzen- der Bedeutung— Erbschaftssteuerfreiheit, 1alls die Anleihe- stücke selbstgezeichnet sind. Einen weiteren Vorteil bietet die sofortige Beleihbarkeit bei den Darlehnskassen sowie die Möglichkeit der Hinter- legung für Kautionszwecke. Die Anleihe iet für alle Kreis e geeignet und wird einen sehr großen Markt erhalten, So hat zuni Beispiel der Landwirt die beste Gelegenheit, die Wertbeständige An- leihe gegen Wertbeständige, aber verderbliche und Zufällen ausgesetzte Waren zu übernehmen. Er kann dann zu jeder ihm genehmen Zeit durch die Veräußerung der Anleihe not- Wendige Betriebsmittel sich verschaffen. Mit der Ausgabe der Stücke wird in Kürze begonnen werden. Wertbeständige Erlaß der Ausfuhrabgabe In einem Rundschreiben des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung waren die Fälle zusammengetragen, in denen die Auskuhrabgabe erlassen werden kann. Es handelt sich um den Gebrauch diplomatischer Vertreter, Wissenschaftliche Zwecke und ähnliches. In einzelnen Fällen waren Höchstheträge für die Zulässigkeit des Er- Iasses festgesetzt. So konnte der Betrag der Ausfuhrabgabe auf Antrag an die Außenhandelsstellen vrlassen werden, wenn die Ausfuhr unentgeltlich und nicht zu gewerblichen Zwecken erfolgte und der Betrag der Ausfuhrabgabe 2000 A4 nicht überstieg. Bei Abgabebeträgen zwischen 2000 und einem Höchstsatz von 6000 war nur dér Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung für den Erlaß zuständig. Jetzt sind gemäß einer Verfügung des Reichswirtschafts- ministeriums vom 13. August die entsprechenden Höchst- beträge auf 5 bzw. 10 Goldmark festgesetzt worden. Emaillier- und Stanzwerke vorm. Gebr. Ullrich,.-G. Maikammer(Plalz) In der gestern statigehabten Aufsichtsratssitzung wurde der Abschluß per 30. Juni vorgelegt. Das laufende Geschäfts- jahr erbrachte einschließlich Vortrag einen Reingewinn von 250 700 142 aus dem auf das gesamte Stammaktien- kapital eine Dividende von 200 Prozent verteilt und nach den üblichen Rückstellungen und Sonderzuweisungen 2382 720 vorgetragen werden..-V. 12. Sepiember. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat beir. der Rhein-Ruhr-Abgabe eine Eingabe an das Landesfinanzamt gerichtet. Der Vorsitzende der Kammer hat ferner, um den in der Angabe enthaltenen Aus- kührungen zur Anerkennung zu verhelfen, eine persönliche Unterredung mit dem zuständigen Staatssekretär des Reichs- finanzministeriums in Berlin gehabt. Der Mann- heim als besetztes Gebiet von der Rhein-Ruhr-Abgabe z u befreien, ist aber strikt abgelehnt worden, sodaß den Firmen, die nicht in der wirtschaftlichen Lage sind, die Zahlung bis zum 1. September vorzunehmen, nur empfohlen wer den kann, im Einzelfall ein ausführliches Stundungs- dem Finanzamt zu überreichen. Dabei ist aber zu erücksichtigen, daß nicht nur die Lage des Geschäfts, son- dern auch die der einzelnen Teilhaber eine derartige sein muß, daß das Stundungsgesuch gerechtfertigt er- scheint. Trotz des Stundungsgesuch empfiehlt sich die Zah- lung, da sonst zu befürchten ist, daß bei Ablehnung des Stundungsgesuches die Steuerstrafen in Kraft treten. Höchstens wäre es möglich, daß hiervon abgesehen wird, wenn der Steuerpflichtige sich in dem Stundungsgesuch bereit erklärt, im Falle der Ablehnung des Gesuches bei weiterer Geldverschlechterung die Differenz zwischen dem Stande vom 31. August und dem Tage der Zahlung zu entrichten, also die Steuer zu valorisieren. Umgehung des Verbots des Markverkauis. Die Devisen- Beschaffungsstelle weist darauf liin, daß ihr in den etzten Tagen verschiedene Fälle zur Kenntnis gekommen sind, in denen Banben zahlreiche Einzelposten von Reichsmarkbeträgen bis zum Gegenwert von zehn Pfund Sterlins gleichzeitig an einem Tage zugunsten der gleichen Auslandsadresse zur Versendung gebracht haben. Hiermit ist unter Ausnutzung der formalen Freigrenze für Kleinũ eine Um- gehung des Markverkaufverbots beabsichtigt und verwirklicht. Die Devisen-Beschaffungsstelle wird derartige, ihr zur Kenntnis kommende Umgehungsversuche unnach- sichtlich zur strafrechtlichen Verantwortung ziehen. Kölner Rückversicherungs-.-G. Die Verwaltung sen- det an ihre Aktionäre ein Rundschreiben, in dem sie mitteilt, kriegszeit hat, die unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine Belastung der Gesellschaft bedeuten, die weit chre Mittel übersteige. Es schweben z. Zt. noch Verhandlungen über die Abdeckung. Sollten die Ansprüche der Gläubiger ganz oder nur zum gröften Teil anerkannt werden, se würde das den Konkurs, U0 enfalls aber die Liquidatien der Cesell- schaft bedeuten. Um die Aktionäre nicht in Schwierigkeiten zu bringen, erklärt sich die Colonia in Verbindung mit der mit ihr in Interessengemeinschaft stehenden Aachener und Münchener Feuerversieherungsgesellschaft in Aachen und der Vaterländischen und Rhenania in Elberfeld It. Frkf. Zig. bereit, die Aktien zum Preise von 100 000 bis zum 30. Septbr. zurückzukaufen und zwar derart, dag der Stand der Mark zur Zeit der Zahlung des Rückkaufpreises zu ihrem Stand bei Zahlung des Ankaufpreises entsprechend dem Gold- ankaufspreis berücksichtigt werden soll. Deutsche Handelskreditbank.-., Düsseldorl. Die Gesellschaft beantragt eine Kapitalerhöhung von 200 Nill. 4 auf 500 Mill. 4 Der Ausgabekurs dürfie sich auf etwa 90„ 9 De m ſon tonnte in Stocholm den enaliſchen Schwergewicht⸗ Il nach 12 Runden ſchlagen. — 3500 Prozent stellen. Indusfri dal sie umfangreiche Valutaverbindlichkeiten aus der Vor- *Kolan-Werk.-., Hamburg. Zum Bau von Klein- autos und Motorrädern wurde in Hamburg mit einem Aktien- kapital von 330 Milljionen 4, Worunter 30 Mill. 10proz. Vorzugsaktien, die Kolan-Werk.-G. gegründet. „FPhöniz“ Deutsch-Rumünische Mineralöl-.-., Frank- kurt a. M. Die bereits angekündigte Gründung dieses Unter- nehmens ist nunmehr erfolgt. Die neue Aktliengesellschaft, die ein Aklienkapital von Mill.& erhält, übernimmt die Aktiven und Passiven der Phönix-.-G. für Petrolprodukte in Kaiserslautern mit Zweigniederlassung ia Frankfurt a. M. und der Deutsch-Rumänischen Mineralöl.-G. in Kassel (vorbehaltlich Zustimmung der.-V. am 4. September d..). Von den Aktien der neuen Gesellschaft erhalten die Aktio- näre der„Phönix“ für je eine Phönix-Aktie 2 Aktien der neuen Gesellschaft, die Aktlonäre der Deutsch-Rumänischen Mineralöl.-G. je 1 neue Aktie. Kattowitzer.-G. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb. Der Abschluß ergibt nach wieder 2,5 Millionen Abschrei- bungen einen Reingewinn von 2882,32(i. V. 32,58) Mill. A, Woraus eine Dividende von 1 Goldmark= 40 000 Papier- mark(i. V. 309%) verteilt werden soll. *Polnischer Einfluſ auf die Laurahütte. Nach einer Meldung der Gazeta Warszawska, die von oberschlesischen Blättern übernommen wird, soll die Königs- und Laurahütte auf grund großer Besitzveränderungen in dem Kapital der Gesellschaft auf einen polnischen Konzern übertragen wer⸗ den. Im Zusammenhang damit soll der Sitz der Gesellschaft von Rattowitz nach Warschau verlegt werden. Börsenberichte Mannheimer Efektenbörse Mannheim, 29. Aug. Die Börse verkehrte zu stark steigenden Kursen. Rhein. Creditbank gingen zu 3 200 000 Proz. um, ebenso Südd. Disconto zu 6 500 Proz. In Anilin- Aktien erkfolgten Abschlüsse zu 28 000 000, in Rhenania zu 24 000 000 Proz. und in Westeregeln zu 50 60% 000. Weiterhin Seilindustrie zu 3 600 C00 Proz., Dampfkesselfabrik Rodberg zu 2 200 000 Proz., Dingler zu 4 000 000 Proz., Fahr zu 3 600 00 Proz., Waggonfabrik Fuchs zu 3 200 000 Proz., Heddernheimer zu 5 000 000 Proz., Karlsruher Maschinenbau zu 7500 000 Proz., Knorr zu 6 500 000 und zu 7 000 000 Proz., Braun Kon- serven 2 500 000 Proz. rat., Mannh. Gummi zu 2 500 000 Proz., Neckarsulmer zu 6 500 000 Proz., Pfalz. Mühlenwerke zu 3000 000 Proz, Rhein. Elektra zu 4 000 000 Proz., Zellstoff- fabrik Waldhof zu 14 000 000 Proz., Zuckerfabrik Frankenthal zu 9 000 000 Proz. rat. und Zuckerfabrik Waghäusel zu 9500 000 Proz. Benzaktien notierten 8 000 000 G, 9 000 000 B, Cementwerke Heidelberg 7 000 000 G, ferner Brauerei inner 4 500 000 bez. G. Brauerei Schwartz 2 500 000 bez. G, Mannh Vers. Aktien 7 500 000 G und E und Oberrheinische 3 000 000 G. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 30 Aug.45 vorm.) Nach der Newyorket Parität ergeben sich folgende Kurse: New Fork 10000000, rolland 3900000..ondſon 45000000, Schwei/ 1800000 ltalien 430000, Prag 295000.(Alles Geldkurse Tendenz: stürmisch. New Tork, 29. Aug W3) deusen. 26. 20 28. 29. 28. 28. Frankrelob.74.67 Johwoelz 10.07.04 Spanlen 13.43 18.47 Belgien 480.65 ngland.54 434 nanlen.32.32 Newyork, 29. Aug. Kurs der Reichsbank bei Börsen- schluß.000.014 Cents Celd—..000.015 Cents Brief.(Dies entspricht einem Kurs von.142.860 bezw..666.666 Mark für den Dollar.)(.882.353 bezw..355.555). Waren und Härkte bDie Aussichten der disjährigen Honfenernte. Nach dem Pflanzenstandsbericht des Deutschen Hopfenbauvereins dürfte der mutmaßliche Ernteertrag in der Hallertau und im —— Bezirk knapp die Hälfte des Vorjahres sein; in den ũ 1 755 Anbaubezirken werden die Erträge noch geringer ausfallen. Berliner Metallbörse vom 29 Aug. Prelse in Rark für 1 Kg. 2. Aluminlum. 29. Elektrolytkupfer 2721200 2403500 Iin Barren—.——.— Rafflnadekupfer 205.2100000 225.230 0 Zian, ausiänd. 621-8404 21 200000 Blel 00-.00ο-7100000 Hotteneinn 59.8100000 69—7000000 Rohzink(VB.-Pr.)—.——.— Alokel 275 d0. Verk.) 100.10 0 12.1300 0 Antmon 950—10000C0 Plattenxink 825.875000 1. 10.0. 00 Sider fur 1 àr, 1325-137 160-16250⁰ Aluminlum—.—— IFiadn p. dr.—— London, 29. Aug.(We) Metenlmarkt.(in Lst. für d. engt. t. v. 10ü6 kg.) 23. 20 ˖ 68.50 66.— Siel 24.85 24.65 Kupferkass 63 635 b3. 15 NMiekel 180.— 130. inx 32.25 32.43 9o, 3 Henat 64.45 63.88 Zinn Kasse 192.7K 193.45 Gueekellder 38.85.— do. Elektrol 69.28 68.75 do. 3 Aenat 193.70 184. 18] Regulus%/8 3½/8 Amerikanischer Funkdlenst New Tork, 20. Aug.(Wa) Funkdlenst.(Machdruck vorbeten!. 29. Tuf. zus 32000 10000 atand wt 12.50 12.50 kafte looo 10 80 10.50] Elektreyt 1f.— 85 Sred. Zal. 2— Septbr..60 8729] inn loko 10.25 40 87 Zucker Centrt.18 6. 15 Ddezemb.73.78 Slel.6).67 Terpentin 85.— 85.— AAür:.32.5[ Alnk.42.42 Savannahk 388.50 88.50 Nal.15 220] Elsen 25.50 25.50 N. Orl Zaum 22.50 2 80 uli.0.05] Welebieeh.82.62 Welren rot 111.30 111.50 aumw. ioo% 25.45 25.85 Sobmals ut 12.45 12 87 Hart ioko 117.50 117.50 August:—.——.—Taig.40 64/ Aale ieko 101.50 10.50 Septemb. 24.45 24.65] Saumwsatöl 10.85 10.85 Aehl ui.—.— Oktoder 24 19 24.30 oßt 10.51 10.51 ndohst Pr..50.50 Aovemder 24.15 24] Fetrel. dases 18.10 18.4[ Getrdtr. Engl. 1½8 175 dezembder—.— 24 30 tanks.80.3. Kontinent.—.— Chieago. 20 Aug.(WS] Funkadlenst.(Nacharuek vorboten) 2.. welzengept. 100 50 100.— Reggen der. 68.— 68.50 Schwelne 5 Der. 104.88 104.25 80 Ses 11.42 11.82 lelobt nledr..25.15 nals Sept. 31.88.0„ Otkt. 11.2 11.70 nöchst..8.40 0 ez,. 66 25 66.85] Pork—2—.— Hachw. nledr 875.80 Hater Sept. 37.18 37.80 Rippen 8e.20.90 böchst. 3 20.10 5 eg. 39.— 30.25 Speck niedr 87.57Zut. Cieago 25000 28000 Roßggzen Spt. 63 25 64.65 höüchat..37.78 esten 102000 120000 Schikfahrt Schikſs-Nachricht. Dampfer Volendam' der Holland- Amerika-Linie, Rotterdam, am 15. August von Rotterdam, ist am B. August vorm. in New Lork angekommen. Dampferbewegungen dee Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Lork: D. ‚George Washington am 24. 8. an New Nork;.President Fillmore! am 2B. 8. an Bremer- haven;., America am 2. 8. ab Cherbourg: D. Seydlitz am 22. S. an New Vork; P.„Hannover am 22, 8. ab New Lork; D.„Müne!k, am 23. 8. an Bremerhaven.— Bremen-Balti- more: D. Eisenach“ am 22. 8. ab Bremen; D. Porta“ am . 8. ab Philadelphia.— Bremen-Brasilien: D. Minden“ am 22. 8. ab Pahla; P. Erfurt am 24. 8. Dover passlert.— Bremen-La Plata; D. Sierra Nevada am 25. 8. ab Bremer- heven.— Bremen- Australlen: D.„Westfalen“ am 22 8. Gibraltar D. Aachen' am 24. 8, an Sit ney; D. Elber- jeld' am 24. 8. ab Mäntyluoto nach 4 28— Bremen- Ostasien: D.„Weser(ausgehend) am 22. J. Perim passlert. Herausgeber, Drucker und Verleger: Drucerei Dr. Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion; Ferdinand Heyme— Cbeſredakteur: Kuxt Ffiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Ntterz für das Feuilleten: Dr.* Hammes; für Kemmunalpoffſik⸗ ichard Schönfelder für Gericht und Sport: Willp Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und übrigen redaktionelle lt: chten, nir Ge— Ni0d Inhalt: Franz Kircher — 1 11 pvlgenden Wortlaut in gotiſcher Schrift: E. Seite. Nr. 307 Künsflertheater„Apolle Samstag, 1. September, abends 7½ Uhr Beginn der Herbsispielzeit Familie Raffke die unvetwüstliche Posse in 3 Akten ů mit 8178 Heinrieh Prang a. 6. Vorverkaut ab heute. riedrichspark. Donnerstag, 30. August Abend-Konzert Lamsiag, I. ept. Opern- und Operetten-Abend Sonntag, 2. September 2 Konzerte S92 6 Von der Reise zurück: Dr. Sievert, Augenant 9 Tel. 6745 0 7, 27 Sprechstunden 11—1,—5 Uhr: Es6 Lebensmittel kaufen Sie Hillig und qut bei Lebensmittel-Wagner Tel. 1886 K 3, 18. Ich offeriere ſolange Vorrat: Einfrucht-Marmelade ver Pfd. 200 000. Grünkern„400000.— Reine Kernseife. pr..Stck. 400 000. Upana-Seifenpuver Patet 220 000. ferner: Fett. Eiernudeln, Kaffee, Salz Zündhölzer dum billigſten Tagespreis. 2269 Versieigerung. Freitag, den 31. Auguſt verſteigere O 4. 5, gachmittags 3 Uhr folgendes: We Faſt neuer Diplomatenſchreibtiſch mit Seſſel, 1 Kredenz, nußb., beſſ Vertiko, 4 nußb. Stühle m. Tiſch, Lederſofa, Klubſofa Eckſofa, Divan, Leusalion Uber densztion Heute letzter lag UlMabuse Die Sonnevon St. Moritz Nach dem bekaunten Romati v. Paul Hôcker. 820¹ Nasinosaal 8 Uhr Aaauk Phantoma? Die große hypno- tische Sensation: dio Dame, welche frei in der Luft schwebt. 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Abſchieds⸗ Abend nunmehr4 Pferde 3. Verfüg. d. Eiſenkönigs ſtellen, in der ſicher. An⸗ nahme, daß.Eiſenkönig die ausgeſetzte Prãmie v 50 Mill. ihn zu leiſt. hat. Vorverk. im Cigarren⸗ haus Hoffmann, II I, 1 und Circusfaſſe. E232 vormittags 9½ Uhr durch das Notariat Mannheim 8 in deſſen Amts⸗ zimmer, A 1. 4, verſteigert. Die Verſteigerungsgedinge können Sekretariat eingeſehen werden. Mannheim, den 27. Auguſt 19238. Nofariat 8. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. Anfang Nr. 240. 8 auf dem 67 Amtliche Belanntmachungen Bekanntmachuns! Um dem Mangel an Geldſcheinen abzuhelfen, der Finanzen bei Lohn⸗ und Beſoldungszahlungen an die Arbeiter und Beamten der Reichsbahn⸗ verwaltung Notgeldſcheine zunächſt über 1 Million Mark ausgegeben. Sie baben auf der Vorderſeite können geſchaffen wer⸗ den für dl Hand durch Aufbau von zwei Stockwerk. eines in beſt. Lage Mannh.'s befind⸗ lich. großen Bürohauſes. ind mit Zuſtimmung des Herrn Reichsminiſters eee kräftige Firmen wollen Geſchäftsſtelle d. Bl. Ca. 1500—2000 am B9 Nur kapital⸗ ſich melden. Angebote unter V. T. 60 an die Deutſche Reichsbahn. Eine Million Mark. (Darunter in Schwabacher Frakturſchrift den Vermerk:) Dieſer Schein wird an allen Kaſſen der Deutſchen Reichsbahn wie geſetzliche Zahlmittel in Zahlung Tausene meinen Ijährig., raſſen⸗ rein. u. ſehr wachſamen Aautgchen Schäferung m. Stammbaum) gegen zenommen und bis zum 81. Oktober 1923 eingelöſt. 0 Berlin, den 12. Auguſt 1923. Der Reichsverkehrsminiſter. öner.. Zwiſchen den Worten„Deutſche“ und„Reichs⸗ uſw. Auch gegen Bar⸗ zahlung abzugeben. Zu erfragen bei Guſt. Schaible, Meims⸗ *2255 bahn“ befindet ſich ein geflügeltes Rad, darunſer beim,.⸗A. Brackenheim in grünem Druck Reihe und Nummer. Rechts und links von der Unterſchrift das Siegel des (Württemberz). Reichsverkehrsminiſters. Der farbige Untergrund läßt links und rechts je einen 5 mm breiten Streifen des Waſſerzeichenpapiers frei. Die Rück⸗ ſeite iſt unbedruckt. Der Geldſchein iſt auf weißem Papier zedruckt und 74&130 mm groß. In Kürze werden weitere Notgeldſcheine über Ein Zimmerwagen faſt neu, geg. Damenrad zu tauſchen, v.—7 Uhr. Kern, Neckarau, 2215 Friedrichſtr. 22. 2 und 5 Millionen Mark ausgegeben, die die Unterſchrift des Reichsverkehrsminiſters„Oeſer“ tragen. Sämtliche Scheine werden an allen Kaſſen der Deutſchen Reichsbahn, bei den Reichsbank⸗ und Poſtanſtalten in Zahlung genommen. Alle Bankanſtalten, Handel⸗ und Gewerbe⸗ kreibenden, Behörden uſw. werden gebeten, die Notgeldſcheine gleich den Reichsbanknoten anzu⸗ nehmen. Die Regierungen der Länder ſind um Zuſtim⸗ mung erſucht und haben dieſe zum Teil ſchon erteilt. Berlin, den 22. Auauſt 1923. 22 J. alt, mechan., gewandt., ſich. Fahter, m. beſt. Zeugn., ſucht Stellg. auf Laſt⸗ o. Perſonenwag Gefl. An⸗ gebote unt. V die Geſchäftsſt. Stellen-Besuche Chauffeur gel. Auto⸗ B9515⁵ Der Reichsverkehrsminiſter. Oeſer. 78 afſſſche Jercffenſchaygen der Sraatgemeipde. Brotverſorgung. Jür Samstag, den 1. und Sauroß; den 2. Sep⸗ jember wird eine Brotzulage auf die Marke„R“ mit 750 Gramm zum alten Preiſe abgegeben. Auch Junger Mann ſuch: Sielun als 2258 Magazinier Bereits 8 J. in Lebens⸗ mittelgeſchäft tätig. An⸗ gebote unter W. K. 76 an die Geſchäftsſtelle. die Marke„O“ berechtigt am Samstag den 1. Sep⸗ tember noch zur Entnahme von 1500 Gramm Brot Buchhalterin zum alten Preiſe. Vom Montag. den 3. Sep⸗ tember bis zum 9. September zilt die Marke„N“— Für das auf die Marke„N' entnommene Brot u. für 1500 Gramm Brot. 15 92— bilanz⸗ 25 ſicher, gewiſſenh. ſelbſtd. arbeitend. in iſt der neue Preis zu zahlen, welcher noch bekannt allen zeitgem. Steuer⸗ u. gegeben wird. Der Stammabſchniit der Lebensmittelkarte iſt aufzuheben. da er vorausſichtſich noch zur Ber⸗ teilung von Brot oder Zucker gebraucht wird. 62 ſchend, z. Ot.. Deviſenfragen erfahren, S ˖ ſier a, e ee n ungek. ellg. 159 ſich zu ver⸗ Die ſadt. Angalten ſür Sönglans. gad Kleis. ändern. Peſte ef. ſe Anderpfiege— Säuglingskrankenhaus, Säuglings⸗ heim Fröhlichſtr. für die Neckarſtadt und Mönch⸗ werthſtr. in Neckarau— beginnen mit neuen Kurſen am 1. 10. Dauer Jahr für Hie Pflege des geſunden und 1 Jahr für Pfſege des geſunden und kranken Kindes. Stastliche An⸗ erkennung mit Beſtehen des Examens nach ein⸗ jähriger Ausbildung. Anmeldung u. Bedingungen durch die Oberſchweſter des Säuglingskranfen hauſes(Teleph. Krankenhaus), für die Heime durg das Fügendami(R 5, Zimmer 118, 3. St.). 59 3. Verfüg. Früheſt. Ein⸗ trittstermin 15. Sept. 23. Angeb. unt. W. N. 79 a. d. Geſchäftsſt. 2260 Stenotypisfin ſucht Anfangsſtelle. An⸗ gebote unter W. O. 82 8. d. Geſchäftsſt. 2285 „ 55 dankend verbeten. + In 66ten Lebensjahre. Gestern morgen verschied plötzlich und unerwartet unser langjähriger Prokurist, Herr Edmund Reiche Der Vorstorbene, der als Prokurist unserem Werke fast 25 Jahre angehörte, hat unserem Unternehmen bis zur letzten Lebensstunde einen unermüdlichen Fleißs und vor- bildliches Interesse entgegengebracht. Wir verlieren in ihm einen treuen Mitarbeiter, dem wir ein dauerndes, warmes und dapkbares Gedenken bewahren werden Mannheim-Rheinau, den 30. August 1923. Die Direktionder Suberit-Fabrik.-G. Mannheim-Rheinau. 6172 Unerwartet rasch verschied gestern vormittag unser lieber Mitarbeiter, Herr Prokurist Edmund Reiche Der Verlust trifft uns umso schwerer, als wir in dem Verstorbenen einen Kollegen und Vorgesetzten von edlem, vorbildlichem Wesen verlieren. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim-Rheinau, 29. August 1923. Die Angestellten der Firma Suberit-Fabrik.-G. Mannheim-Rheinau. 6174 SGroßmutter und Schwägerin im Alter von 63 jahren Blumenspenden Am 29. d. Mts. verschied unsere liebe Mutter, fiau Friederike Benkard wae. MANNHEIM, den 29. August 1923. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Freitag, den 31. d. Mts. 2 Uhr nachm. von der Leichenhalle aus statt. im Sinne der Verstorbenen *2 284 Neae Metanonbandlurasma sucht zum baldmöglichsten Eintritt einen B9523/24 Buchhalter für Kasse und Kontokorrent- arbeiten und eine Dame für fegistratur. Angebote mit Zeugnisabschriften erb. unt. W. V. 87 an d. Oeschäftsstelle tturenlltttlitenerittttl AumeninHümenmunmenmiiſimenenttmmengnwfib tSoforf gesucht: Kalkulator(in) Lohnverrechner(in) Hausdiener Maunheim. Trita-schuẽmaprim.g, „H. 40 an Snmmuennngiteeuumhmetemueshtelteel 2279 5f Kaufmänn. Loehrling sowie Zeugnisabschriften u. O. Q. an die Geschäftsstelle d. Bl. aus achtbarer Familie gesucht. Schrift- liche Bewerbungen mit Lebenslauf 140 615⁴ Erfahrene Buchhalterin perfekt in Stenographie und Maſchinenſchreiben ſo⸗ wie amerik. 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