8 NN — 8 8 8 — — — k. 0„ — 1 5 bedngspreile: In Mannheim und Umgedung frei ins in de K— nache r laufenden woche Mark soo od0.— frelblelbend. Karls Seſch rderungen vorbehalten. poſtſcheckkonto ur. 1739 duhe.— auptgeſchüftsſtelle Mannheim, E 6..— üfte. nebenſtelle Recarſtaöt, walöhofſtraße ur. 6. gern⸗ kr. 7561, 7032, 708, 7033, 7038. Telegeamm-Rörvſſe: lanzejger Mannheim, Erſcheint wöchentlich zwö lſmal. die Seſundheitsverhältniſſe im Einbruchsgebiet Aus dem Ruhrgebiet wird uns geſchrieben: bevölder Einbruch der franzöſiſch⸗belgiſchen Armeen in das dicht⸗ erte Induſtriebecken an der Ruhr hat auf dem Gebiete der undheitspflege geradezu kataſtrophale Verhältniſſe hervorgerufen, 85 8 man im unbeſetzten Deutſchland nur eine geringe Kennt⸗ eſi zt im Ausland überhaupt keine Ahnung zu haben ſcheint. 8 gerade das Ausland nichts von den Einwirkungen der Be⸗ en auf das Geſundheitsweſen der Ruhrbevölkerung erfährt, ſo d as natürlich an der franzöſiſchen Propaganda, die tagtäglich Ann Ruhreinbruch in den roſigſten Farben ſchildert, die wirkliche. * ledoch völlig verdreht oder verſchweigt. Selbſt in den Vereinig⸗ keru aaten iſt von dem geſundheitlichen Tiefſtand der Ruhrbevöl⸗ hetreld. wie er als Folge der militäriſchen Beſetzung in Erſcheinung aen iſt, nur wenig bekannt, obwohl gerade im Einbruchsgebiet däti ikaniſche Hilfskommiſſionen zur Linderung der ungeheueren Not 1i ſind und vielfach ſogar von den Franzoſen in ganz ſchamloſer 8 ſchikaniert merden. Auch hier durchkreuzt die franzöſiſche Pro⸗ Enonda die Veröffentlichung objektiver Berichte. Während vor dem duch ein ſtraff organiſtertes Geſundheitsweſen im Ruhrgebiet, tcnit ſeiner dichten Bevölkerung und ſeinem geſundheitsſchädlichen musgeni ganz beſondere Gefahren birgt, den Geſundheitszuſtand in den Veichneter Weiſe pflegte und hob, hat der Einmarſch der frem⸗ etſte ruppen hier geradezu verheerende Wirkungen ausgelöſt. In an, Linie wurden durch die Beſetzung faſt alle großen Kranken⸗ Lebalde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Ueberall wurden ganze nußten vile mit den modernſten Einrichtungen angefordert, Kranke Hauf um dieſe Räume freizumachen, vorzeitig entlaſſen und nach deoße geſchickt werden. Sladte Anzahl angefordert, ſodaß vielfach manche Ortſchaften und und heute überhaupt nicht mehr derartige Einrichtungen beſitzen ſtegunicht wiſſen, wohin ſie mit den Kranken ſollen, bei denen An⸗ Agsgefahr beſteht. weſen fortgeſetzten Eingriffe der Franzoſen in das Verkehrs⸗ däufe haben es weiterhin mit ſich gebracht, daß viele Kranken⸗ nich und Apotheken entweder unregelmäßig oder überhaupt denkt mit wichtigen Medikamenten beliefert werden konnten. Be⸗ des Ruan noch, daß die Straßenſperren in faſt allen Ortſchaften Rüchtliadrgebiets außerordentlich brutal durchgeführt werden, ſo daß d— rweiſe Aerzte nicht zu Kranken gerufen werden können, deſundibt ſich allein ſchon hieraus, daß von franzöſiſchern Seite die wietf chafttichen Verhältniſſe an der Ruhr ſyſtematiſch herunterge⸗ das G. t werden. Viel ſchlimmer als dieſe direkten Eingriffe in in der ſundheitsweſen ſind jedoch die indirekten, die in erſter Linie war äßigen Steigerung der Lebensmittelnot liegt. Bisher ſeht— gelungen, die Tuberkuloſe erfolgreich zu bekämpfen, zuegenden ſich die Krankheitsfälle auf dieſem Gebiete in ſchrecken⸗ emſeſder Weiſe gemehrt. Früher wurde eine beſondere Aufmerk⸗ * Säuglingen, kleinen und älteren Kindern gewidmet. ſchon ſind alle Säuglinge und Kinder des Ruhrgebietes Keende atelang ohne Milch, weil erſtens die Franzoſen die Milch⸗ ſuch ue für ſich beanſpruchen und zweitens eine Beförderung ein⸗ noch mnmnöglich iſt. Die Säuglingsſterblichkeit hat infolgedeſſen einen lich nnte dageweſenen Umfang angenommen. Bedenkt man ſchließ⸗ daß die Franzoſen ſede Bekämpfung von Geſchlechtskrank⸗ heit noch, derk rch die Geſundheitspolizei mit Gewalt verhindern und zekt, S wo gegen kranke Proſtituierte eingeſchritten werden ſoll, dieſe nehmen, dann kann man ſich ungefähr ein Bild von dem 1 2 Truwirkungen machen, die allein ſchon der Einbruch der fremden eden af dieſem Gebiet ausgelöſt hat. Alles in allem iſt das duf goheitsweſen im Ruhrgebiet durch den franzöſiſchen Einmarſch Nefaßr fn. derartigen Tiefſtand angelangt, daß es zu einer ſchweren iſt. Gr. für die geſamte Bevölkerung des Induſtriegebiets geworden Ronateifen die Krankheiten weiler ſo um ſich wie in den letzten ſſchen im und macht die Sterblichkeit beſonders unter den Jugend⸗ 'binweiter ſo raſche Fortſchritte wie nach dem Einmarſch, dann ten Nuen kurzem mit einer Zerſtörung der Gefundheit des geſam⸗ rung dbwuches und des allergrößten Teiles der übrigen Bevölke⸗ rhaupt zu rechnen. Kuhr und Rhein Die käglichen Gewalttaten Niele Köln. Volkssig.“ meldet aus Herne: der Steueraſſiſtent Grenze aner vom Finanzamt Herne iſt bei dem Verſuch, die len porzwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet zu überſchrei⸗ Beirden Franzoſen erſchoſſen worden. zin Schun Ueberſchreiten der Grenze des beſetzten Gebietes wurde zis Bafoſſer aus München, Philivv Kagemeier. in der Nähe heſchonbofs Rödelheim von einem franzöfiſchen Poſten an⸗ Als 7 ſen und ſo ſchwer verletzt, daß er bewußtlos liegen blieb. 14 ilialts der Bewufitloſiakeit erwachte, war ſein Koffer, der u. a. Awundenen Mark in deutſchem und franzöſiſchem Geld enthielt, ver⸗ N— 1 5 ahndoßd einer Blättermeldung aus Aachen hat in der Eifel am 1 f chmidtheim eine franzöſiſche Schildwache einen Deut⸗ hafgiededergeſchoſſen. der ſich angeblich auf den Schienen und nach dem üblichen Anruf die Flucht erariffen hatte. der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zeitung iſt am 28. Auguſt der dürc ein Landwirt WilbemHülsmann in uUmſtand bei Kettwia ſer Arzt 0 Anieſchuß von unbekannten Tätern verletzt worden. Wie dengzöſihell. der das Geſchoß entfernte, bandelt es ſich um ein »iſches Infanteriegeſchoß. 14, Geſte Der Phönix wieder beſetzt datderum n wurden die Fabrikanlagen des Phönix in Hörde ten Arzeiteſenzt. Etwa 600 der in franzöſiſchen Dienſten ſtehen⸗ zert worben ſind in den Unterkunftsräumen der Schupo einquar⸗ gniſſe den Die Arbeiter haben mit der Wegſchaffung der Er⸗ es Phönix begonnen. 15 15 Wi Der Geldraub onzei Havas aus Düſſeldorf meldet, iſt die franzöſiſche Kriminal⸗ eeſchlegn ſrig damit beſchäftigt, im beſetzten Gebiet die Summen zu achaltun ahmen, die nach franzöſiſcher Auffaſſung zur Vußrecht⸗ dalt es paſſiven Widerſtandes und als Zuwendungen für nicht welten asg 0 ai enbahner und Beamte dienten. So ſeien allein geſtern 7Nn dlähria Sorden ut 431 Milliarden Mart beſchlagnahmt barkaffle Havas weiter mitteilt, ſei die Düſſeldorfer dank al ſle beſetzt worden, weil ſie im Verdacht ſtehe, der Reichs⸗ hlen, 5 weigſtelle zu dienen und den Eiſenbahnern Löhne zu en din Derbacht, der ſich nach Havas beſtätigt habe. Deshalb Nert paſſiven Widerſtand beſtimmten Geldmittel Rungewerden, doch würden die Beſtände, die die Höhe der en,—80 der, Bevölkerung decklen, in den Kaſſen belaſſen Badiſ Beilagen: Der Sport vom Sonntag—Geſetz und Recht—Modezeitung Seuchenbaracken wurden ebenfalls in 3 34 Geſtern nachmittag wurde der Lohngeldtransport für die Zeche„Schlegel und Eiſen“ auf dem Königswall in Reckling⸗ hauſen von franzöſiſchen Kriminalbeamten für verfalten erklärt. Das Geld war einige Minuten vorher von der Reſchsbank in Recklinghauſen abgehoben worden. anlage mußte das Geld zur franzöſiſchen Kommandantur bringen, wo er eine Empfangsbeſcheinigung erhielt. Die Belegſchaft konnte deshalb heute nicht abgelöhnt werden.— In verſchiedenen Ge⸗ weggenommen. Nach einer Havasmeldung aus Neuwied wurde bei einem deutſchen Eiſenbahner bei der Durchſuchung ein Scheck über hundert Millionen gefunden. Dieſer Scheck, der zur Bezahlung der deutſchen Eiſenbahner beſtimmt war, ſej bei der Bank, auf die er lautete, von den Beſatzungsbehörden eingelöſt worden. Jeder Würde bar! Wegen der Zwiſchenfälle, die ſich am vergangenen Sonntag in München⸗Gladbach anläßlich der Separatiſten⸗Verſammlung abgeſpielt haben, veröffentlicht das Direktorium der rheiniſchen Separatiſtenpartei„Freies Rheinland“ in den Pariſer Blättern einen Brief an die Beſatzungsbehörden, in dem zuerſt großſprecheriſch behauptet wird, daß die Separatiſten in München⸗ Gladbach eine Kundgebung für das unabhängige Rheinland als ein „Pfand des Friedens und der Verſöhnung“ abhielten. Der Brief berichtet dann weiter, daß in München⸗Gladbach allein 8000 Ein⸗ wohner bei der Partei eingeſchrieben ſeien. Aus Düſſeldorf, Krefeld Koblenz und Bonn ſeien weitere 4000 Mitglieder nach München⸗ Gladbach gekommen. Der Brief beruft ſich darauf, daß die belgiſche und franzöſiſche Beſatzungsbehörde die Verſammlung vorher geneh⸗ migt hätten und gibt alsdann eine Schilderung der bekannten Zwiſchenfälle. Die Separatiſten genieren ſich nicht, den franzöſiſchen Zwang zu Hilfe zu rufen, um durch ihn eine günſtigere Geſinnung der Rheinländer zu erzwingen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Zwiſchenfälle den„preußiſchen Revanchegeiſt“ enthüllt hätten. Das Direktorium fordert dann die franzöſiſche und 1 Regie⸗ rung auf, der ſeparatiſtiſchen Bewegung jede nur mögliche wirtſchaft⸗ liche Unterſtützung zu gewähren. Nur dann würde der Geiſt der Bevölkerung ſo werden, wie er im Intereſſe der Sicherheit Frankreichs und Belgiens notwendig ſei. 2 2 2 2 2 Der italieniſch⸗griechiſche Zwiſchenfall Ueber die Flottenausfahrt aus Tarent erfährt die„B..“ aus Rom von zuverläſſiger Seite, daß heute früh, zwei Stunden nach Eintreffen der Mobilmachungsorder 12 italieniſche Einhei⸗ ten in der Richtung nach dem Pyräus ausgefahren ſind. Die Schiffe werden ſich in den erſten Nachmittagsſtunden des Donnerstag be⸗ reits vor dem Pyräus befinden. Ueber die Tragweite des italieniſchen Schrittes ſchreibt„Ideg Nazionale“: Wir brauchen nicht Rache für vergoſſenes Blut zu for⸗ dern. Unſere Regierung wird allein dafür ſorgen. Ein Staat, der nicht imſtande iſt, einen ſolchen Verſtoß gegen die Kulturbegriffe zu verhindern, muß raſche und reſtloſe Demütigung erfahren. Die„B..“ erfährt aus Trieſt, geſtern gegen 7 Uhr abends zog eine große Menſchenmenge unter Vorantragen einer cheührte Fhnt Fahne durch die Stadt und verbrannte die mitgeführte ahne auf dem Freiheitsplatz. Die Demonſtranten zogen 0 nn in Altſtadt und drangen in ein von Griechen ſtark beſuchtes Kaffeehaus ein, das ſie völlig zerſtörten. Ein Grieche wurde ſchwer mißhandelt, den anderen gelang es zu entkommen. Unter Schmährufen auf Griechenland begaben ſich die Demonſtranten dann vor die griechiſche Kirche und die griechiſche Schule, bemächtigten ſich einiger Tafeln, die ſie ins Meer iechſche Karabineri ſtellten die Ordnung wieder r. Vor dem griechiſchen Konſulat befindet ſich eine ſtarke Kara⸗ ineri⸗Patrouille. Die Präfektur hat ftrenge Maßnahmen zur Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe getroffen. Einwirkung auf die Innenpolitik Griechenlands Nach Mitteilungen Berliner Blätter mißt man dem Zwiſchen⸗ fall an der albaniſchen Grenze internationale Bedeummg bei. Man muß befürchten, daß die innerpolitiſche Lage in Griechen⸗ land durch die neue außenpolitiſche Entwicklung eine bedenklüche Zuſpitzung erfahren hat. Dr. Beneſch bei Muſſolini Der Korreſpondent der„Prager Abendzeitung“ hatte in Rom eine Unterredung mit dem tſchechiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch, der u. a. erklärte: Vor der Tür ſteht eine der wichtigſten Tagungen des Völkerbundes und ich habe mich daher mit dem italieniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, den ich bereits lange und ſehr aut kenne, über die allgemeine Politik unterhalten. Dabei habe ich mich bemüht, einige Mißverſtändniſſe zu beſeitigen. die über Ziele und Abſichten der kleinen Entente entſtanden ſind. Unter den ſpeziellen Fragen, die wir in unſern Geſprächen angeſchnitten haben, ſtand die ungariſche Frage obenan. Die ausführliche Diskuſſion ergab die völlige Einigkeit in den prinzipiellen Anſichten. Ich lege Wert darauf zu erklären, daß die Tſchechoſlowakei kein Intereſſe daran hat, irgend etwas zu unternehmen, was gegen den Fortbeſtand Ungarns gerich⸗ tet ſein könnte. Andererſeits beſtehen aber auch wir darauf, daß die Friedensverträge in ihrem Sinn und Wortlaut durchgeführt werden. Das Beiſpiel Oeſterreichs läßt ſich nicht ſo ohne weiteres auf uns an⸗ wenden, denn hier liegt die Situation doch etwas anders. Ueber das Prinzipielle der Anleihegewährung ſind wir mit Italien einig. Ueber die Einzelheiten der Durchführung werden wir uns noch unterhalten. Das letzte Wort ſteht dem Völkerbund zu. Dr. Be⸗ neſch verließ die italieniſche Hauptſtadt, nachdem er noch eine Audienz beim Paypſt erhalten hatte. 1— Ein Jugendfreund Muſſolinis erſchoſſen Aus Trieſt wird gedrahtet: Heute früh wurde der hieſige Sekretär der Faſziſtenpartei, Morarra, vor dem Gebäude der Präfektur von einem elegant gekleideten Herrn angehalten, der auf ihn 5 Revolverſchüſſe abgab. Morarra verſuchte zu entfliehen, er wurde jedoch von drei Kugeln tödlich getroffen, ſank zu Boden und verſchied bald darauf. Der Attentäter wurde verhaftet. Er iſt der in Benevent geborene Joſeph Sollaroli. Er erklärte, die Tat aus Rache begangen zu haben, weil Morrara ihm das ver⸗ ſprochene Chauffeur⸗Dekret nicht beſchafft hatte. Alle Geſchäfte und öffentlichen Lokale in Trieſt ſind geſchloſſen, von den Häuſern weht die ſchwarzumflorte Tritolore. Patrouillen von Schwarzhemden durchziehen die Stadt. Morarra iſt ein Jugendfreund von Mufſolini. J Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Rom wird der B. Z. gedrahtet, daß das Zenkralorgan der italieniſchen Sozial⸗ demokraten,„Avanti“, einer Gruppe von Kapitaliſten, die von dem wie Havas hinzufügt, den kleinen Sparern keinen zuzufügen Advokaten Longoni vertreten wird, für die Summe von 2 200 000 Lire verkauft worden ſei. —Aus Seit und Leben mit Mannheimer Fraue Der Beamte der Schacht⸗ ſchäften Eſſens wurden Möbel und Teppiche von den Franzoſen Verkaufspreis m. 70000.— 1923— Nr. 398 toiger Angeigenpreiſe: Sei vorauszehlung Srumdprels je Zelle Mm. 200 000.—-. Reklamen m. 200 o00.. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchtuß: Mittagdlatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmiteags 2½ Nbr. Sür zunzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wieò keine herantwort. bern. höh. Sewalt, Steriks, Ortriebsſtörung. uſw. drrichtig. zu keinen Erſatzanſpr. lür ausgeſall. od. beſchränkt. Nusgad. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. 8. Jeruſpr. a9. Gswchühr. Serichtsſt. Marmheim -Seitung und Mannheimer Muſik-Jeitung neutrale Kritik an Frankreich Der bekannte ſchwediſche Gelehrte Prof. Caſſel veröffentlicht in einer angeſehenen iſchen Tageszeitung eine geradezu ver⸗ nichtende Kritik über die franzöſiſche Re parations⸗ politit. Der Gelehrte, der ſchon verſchiedentlich von an der Reparationsfrage intereſſierten Mächten um Gutachten erſucht worden iſt und als einer der erſten Sachverſtändigen der Welt in Wirtſchafts⸗ fragen anzuſehen iſt, ſtellt zunächſt feſt, daß Frankreichs durch die Art ſeines Auftretens gegenüber Deutſchland bei der übrigen Welt jedes moraliſche Kapital vergeudet habe. Frankreichs Politik habe Deutſchland direkt verhindert zu zahlen und ein Gläubiger, der nicht alles tue, um die Bezahlung der Schuld zu erleichtern, könne keinen Anſpruch auf die Unterſtützung oder das Intereſſe Außenſtehender er⸗ warten. Frankreich habe einmal Anſpruch auf Sympathien erwor⸗ ben, dieſen Anſpruch aber verwirkt. Der Gelehrte unterſucht dann die Frage wie weit die franzöſiſche Regierung ernſtlich bemüht geweſen ſei, die zerſtörten Gebiete Nord⸗ frankreich wieder aufzubauen. Er ſtellt feſt, daß deutſchen Anerbie⸗ tungen mit deutſcher Arbeitskraft, deutſcher Organiſation und deut⸗ ſchem Kapital, die Frankreich im Kriege geſchlagenen Wunden zu heilen, von Frankreich ſchroff abgelehnt wuͤrde. Er führt dann aus wie Frankreich durch die Fortnahme des Saorgebiets, durch die von ihn erzwungene verhängnisvolle Teilung Oberſchleſiens und ſchließ⸗ liche Schwächung Deutſchlands das Ruhrgebiet die wirtſchaftliche Schwächung Deutſchlands herebigeführt habe. Es ſei das offene Be⸗ ſtreebn der Politik Poincares Deutſchlands großinduſtrielle Stellung zu vernichten. Die Vernichtung Deutſchlands ſei in Wirklichkeit weit⸗ gehender als die Zerſtörung Frankreichs jemals geweſen iſt. Prof. Caſſel zieht aus dieſer Feſtſtellung die durchaus logiſche Schlußfolgerung, daß, wenn Frankreich einmal ein Recht auf Scha⸗ denerſatz gegenüber Deutſchland haeb geltend machen können, nun offenbar Deutſchland von Frankreich entſchädigt werden müſſe. Der ſchwediſche Gelehrte, ein an dem deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Konflikt nicht unmittelbar intereſſierter Neutraler, wird ſomit dem deutſchen Standpunkt vollauf gerecht, ja ſtellt ſeinerſeits aus moraliſchen Gründen ſogar Forderungen auf, die von Deutſchland bisher nicht erhoben wurden, weil ſie nach Lage der Dinge Ausſicht auf Erfüllung nicht haben und die ſicher ohnehin nicht leichte Aus⸗ einanderſetzung mit unſeren Feinden, die ja doch einmal kommen muß, nur komplizieren würde. Prof. Caſſel ſetzt übrigens in ſeinem Artikel auch auseinander, daß Frankreichs Polikik nur Deuſſch⸗ land ſchädigt, ſondern auch die Neutralen. So hat unter Ein⸗ wirkung der franzöſiſchen Reparationspolitik die ſchwediſche Wirt⸗ ſchaftslage fortwährend verſchlechtert. Auch die engliſche Arbeſts⸗ loſigkeit iſt nach ihm, worauf ja auch Llond Georges wiederholt hingewieſen hat, auf die Hartnäckigkeit Frankreichs in der Reparn⸗ tionsfrage zurückzuführen. 1 4** ie* Eine Anklagerede gegen den Verſailler Vertrag Der frühere Präſident Reitz des Oraniefreiſtaates hak im füd⸗ afrikaniſchen Senat eine überaus heftige Anklagerede gegen das Verſailler Diktat und die franzöſiſche Politik gehalten. Er veralich die 14 Punkte Wilſons mit dem Verſailler Vertrag und betonte, wie willkürlich der Waffenſtillſtand injuriert worden ſei. Er wandte ſich gegen die Annektion der deutſchen Kolonien, von denen im Waffenſtillſtand nicht die Rede ſei. Er betonte die Unrecht⸗ mäßigkeit der Beſetzung des Saarbeckens durch Frankreich. Bor vier Jahren ſeien dort 100 Franzoſen und 650 000 Deutſche geweſen. Die Wiedergutmachunasfrage habe ſich nur auf die Schäden bezogen, die der Zivilbevölkerung zugefügt wurden. Unerhört ſeien die Ein⸗ ariffe in das Privateigentum Deutſchlands in den Nindern der⸗Ali⸗ ierten. Badiſche Politik Der badiſche Stüdtebund an den Reichskanzler. Der erweiterte Ausſchuß des badiſchen Städtebundes hat anläß⸗ lich ſeiner in Villingen abgehaltenen zahlreich beſuchten Tagung fol⸗ gende Kundgebung an Reichskanzler Dr. Streſemann gerichtet: „Der badiſche Städtebund bittet den Herrn Reichskanzler die Erklärung entgegenzunehmen, daß er mit vollem Vertrauen dießenigen Maßnahmen begrüßt, welche ſeit Antritt der neuen Regierung auf wirtſchaftlichem Gebiete veranlaßt worden ſind. Wenn auch die neuen Steuergeſetze einſtweilig in roher Form verabſchiedet worden ſind und zu hoffen iſt, daß ſie in kurzer Zeit durch die Erfahrungen der Wirtſchaftsleben geſchmeidig angepaßt werden, ſo begrüßen wir es doch mit lebhafter Genugtuung, 5 endlich der Verſuch gemacht wird, den Haushalt des Reiches, der Staaten und der Gemeinden auf eine ſolide Grundlage zu ſtellen. Wir ſind vollkommen überzeugt, daß nur hierdurch eine völlige 61b 0 unſeres deutſchen Wirtſchaftslebens ſich ermöglichen läßt und auch eine erfolgreiche auswärtige Politik nur auf der Grundlage einer Geſundung unſerer inneren Verhältniſſe zu erwarten iſt.— Die im badiſchen Städtebund vereinigten Städte bitten die Reichsregierung, feſt auf der beſchrittenen Bahn fortzufahren und verſichern dieſe ihrer vollen uneingeſchränkten Unterſtützung.“ 5 Letzte Meldungen Berlin, 30. Aug.(Von unf. Berl. Büro.) In Swinemünde hat, wie die„B..“ berichtet, ein Hotelier Selbſtmord verübt, weil es ihm nicht möglich erſchien, die ihm auferlegten Steuern zu zahlen. Dublin, 30. Aug. Bei den Wahlen in Irland wurde de Bolera in der Grafſchaft Clare gewählt. Er vereinigte auf ſich ſechsmal ſo viel Stimmen, als für ſeine Wahl notwendig geweſen wären. Auch ſein Gegner, der Unterrichtsminiſter Mac Neill wurde gewählt. Der Präſident des Freiſtaats Cosgrave wurde mit einer Stimmen⸗ mehrheit von 12 000 gewählt. Warſchau, 30. Aug. Man erwartet noch in dieſer Woche eine Umbildung der Regierung, und zwar foll das Finanz⸗ miniſterium, das Eiſenbahnminiſterium, das Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten und das Miniſterium für ſoziale Fürſorge neu befetzt werden. Polniſche Anleihe in Amerika. Der„Curjer Warczawski“ meldet, daß die Verhandlungen über eine amerikaniſche Anleihe be⸗ endet ſeien. Polen ſoll 150. Millionen Dollar erhalten. Die oppoſi⸗ tionellen Blätter betonen, daß die Anleihe, die von der Morgan⸗ bank finanziert werden ſoll, für äußerſt ſchwere Bedingungen ab⸗ loſſen worden iſt. Sie ſei durch die Zölle, das Tabakmonopol und die Urwälder von Bielowice garantiert. Die oppoſitionellen Blätter vermuten, daß die polniſche Regierung außerdem als finan⸗ zielle Unterlage für die Anleihe eine Reihe von ſtaatlichen Unter⸗ nehmungen darunter wahrſcheinlich die Eiſenbahnen, verpachten werde. — 2. Seite. Nr. 398 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 30. Auguſt 192— Städtiſche Nachrichten das Fernſprechamt und ſeine Kunden Pünktlichkeit war früher eine angeborene Eigenſchaft der Be⸗ amtinnen und Beamten beim Fernſprechamt. Kaum hatte man den Hörer abgenommen und gekurbelt— früher mußte nämlich noch eine Kurbel gedreht werden, bevor man Antwort erhielt— ſo war auch ſchon die Stimme der Beamtin zu vernehmen, die in ſachlicher Weiſe ihren Dienſt verſah. Heute nimmt man den Hörer ab, es ſummt und manchmal knattert es auch im Telephon— man kann auch Fern⸗ ſprecher ſagen— wie fernes Maſchinengewehrfeuer, man wartet und wartet, aber Antwort kommt dann immer noch nicht. Erſt nachdem man einigemale den Hebel auf un dab bewegt hat, kommt eine Stimme in den Fernſprecher, die ſich das„Flackern“ verbittet und dann in nicht gerade ſachlicher Weiſe nach der Nummer frägt. Auch dann heißt es wieder in Geduld warten, bis die Antwort des „Gegners“ erfolgt. Eine Reklamation wegen des langen Wartens wird mit den Worten abgetan:„Wir haben auch noch andere Leute zu bedienen.“ Dieſe Beobachtungen und Feſtſtellungen kann man täglich mehrere Male machen. Na, ſchließlich ſind die Fernſprech⸗ benutzer für die Beamten da und nicht umgekehrt!l Noch ſchlimmer iſt es, wenn man auswärtige Verbindungen und zwar in der Frühe hat. Man nimmt den Hörer ab und wartet geduldig, bis ſich nach einigen Minuten das Ortsamt meldet. Man bittet dieſes um eine Verbindung mit dem Fernamt und wartet dann wiederum längere Zeit— nach Feſtſtellungen, die wir machen konnten, waren es ſchon 7 Minuten—, bis das Fernamt im Ap⸗ Farat erſcheint. Obwohl man eine Dauerverbindung hat, die jeden Taa um die gleiche Zeit fällig iſt, wundern ſich verſchiedene, Beam⸗ tinnen, daß man eine Verbindung mit Berlin, Frankfurt uſw. will und ausgerechnet gerade noch zu einer beſtimmten Zeit. Es iſt ſelten, daß die Dauerverbindung wirklich einmal auf die Minute kommt. Hat man endlich die Verbindung, dann geht erſt der ganze Fernſprechjammer los. Einmal das Geräuſch in der Lei⸗ tung, dann das dauernde Zwiſchenrufen der verſchiedenen Aemter, dann das Fragen der Beamtin, ob man ſpricht, und dann, wenn man glaubt, endlich einigermaßen eine freie Leitung zu haben, ein kurger Knax und Totenſtille. Man iſt getrennt. Natürlich iſt es ſelbſtverſtändlich, daß man, um zu melden, daß die Verbindung unterbrochen iſt, den Hebel in Bewegung ſetzt. Gleich darauf— das ſtimmt nicht ganz, es dauert meiſtens längere Zeit— kommt der ärgerliche Ruf der Beamtin:„Flackern Sie doch nicht ſol“— „Fräulein, ich bin unterbrochen.“—„Sie ſind nicht unterbrochen,“ tönt es zurück.—„Fräulein, es iſt doch niemand mehr in der Lei⸗ tung, dieſe iſt vollſtändig ruhig.“ In der Amtsſprache, die man ſich beim Umgang am Fernſprecher auch angewöhnen muß,„tot“. Das Fräulein verſucht dann eine längere Auseinanderſetzung darüber herbeizuführen, daß die Leitung nicht getrennt ſei, es liege nur am Teilnehmer gegenüber, der vom Apparat weggelaufen ſei. Warum dieſer immer vom Apparat weglaufen ſoll, leuchtet nicht ein. Er iſt ſicher froh, wenn er bei den ſchlechten Leitungen der letzten Zeit ſeinen Dienſt erledigt hat. Endlich kommt dann auch wieder die Leitung zuſtande und die Beamtin teilt mit, daß man getrennt war und die Zeit abgerechnet wird. Wenn man bei einer derartigen Be⸗ handlung am Fernſprecher nicht wild werden ſoll, dann wiſſen wir nicht mehr, wann eigentlich. Wendet man ſich dann an die Einrichtung, die beim Fernſprech⸗ amt Beſchwerdeſtelle heißt, ſo iſt der Erfolg meiſtens negativ. Die Leitung, die in Wirklichkeit ſehr ſchlecht war, iſt hier gut, ob⸗ wohl die Beamtin vorher zugegeben hat, daß die Leitung ſchlecht war. Jeder Einwand, den man vorbringt, wird als unrichtig zurück⸗ gewieſen, die Beamtin, die vorher am Fernſprecher die gleiche An⸗ ſicht wie der Teilnehmer hatte, hat bei der Beſchwerdeſtelle dann eben einfach recht. Unter ſolchen Verhältniſſen iſt die Beſchwerde⸗ ſtelle ja zwecklos, wenn man von vornherein weiß, daß die Beſchwerde am Ende eine Beſchwerde gegen den Teil⸗ wird, der, ſagen wir einmal, angeblich nicht telephonieren ann. In dieſem Zuſammenhang, wenn man doch einmal vom Fern⸗ amt ſpricht, iſt es vielleicht auch angebracht, einige Worte über die dringenden Preſſegeſpräche zu verlieren. Dieſe ſind ja für die Zeitungen eine vorzügliche Einrichtung, was ohne weiteres unerkannt wird. Nachmittags, wenn die Redaktionen am notwendig⸗ ſten Preſſegeſpräche benötigen, tritt die Sperre ein, die von —½6 Uhr dauert. Während dieſer Zeit darf 185„dringend Preſſe“ geſprochen werden. Wie oft ſind dann die Zeitungen ge⸗ zwungen, auf die Veröffentlichung der Börſenzettel zu verzichten, die doch erſt gegen 4 Uhr durchgegeben werden fönnen. Alle Ver⸗ ſuche, hier eine Verlängerung der Sprechzeit zu erreichen, waren erfolglos. Vielleicht kümmert ſich einmal das Reichspoſtmini⸗ ſterium um dieſe Angelegenheit: denn die Poſt hat doch auch ſehr viele Vergünſtigungen bei der Zeitung. Schon aus dieſem Grunde wäre ein Entgegenkommen angebracht.—— Verſchmelzung aller Stiftungen des alten Heeres. Die zahl⸗ reĩchen eeee und Spenden des alten Heeres haben durch die Geldentwe meiſt keine Bedeutung mehr. Auch wenn man das Kapital der einzelnen Fonds aufbrauchen wollte, wäre damit eine wirkſame Hilfe in der Regel nicht möglich. Um die Verwal⸗ t koſten zu erſparen und durch eine Zuſammenfaſſung der Mittel Möglichkeiten der Unterſtützu zu ſchaffen, hat ſetzt der Reichsarbeitsminiſter angeordnet, daß die Beſtände ſämtlicher Truppenfonds zuſammengelegt und gemeinſam verwaltet werden. Das geſamte Vermögen i oder wird einſtweilen in wertbeſtändigen Papieren und bei der Reichsverſorgungskaſſe in Berlin hinterlegt. s zum Abſchluß der Neuregelung können den Haupt⸗ fürſorgeſtellen für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene aus den Fonds keine Mittel überwieſen werden. Der neue Milchgrundpreis. Der badiſche Landesmilchprels (Ergeugergrundpreis) beträgt vom Montag ab für 1 Liter Vollmilch vom Stall ab 250 000 Mk. Wir müſſen uns infolgedeſſen wieder auf eine beträchtliche Erhöhung des Verbraucher⸗ preiſes für die kommende Woche gefaßt machen. * Eine neue gewaltige Jahrpreiserhöhung tritt am kommenden Samstag in Kraft. Infolgedeſſen wird wie das letztemal eine ſtarke Flucht aus den Bädern und Sommerfriſchen ein⸗ ſetzen. Wenn der Erholungsaufenthalt ſich ohnhin dem Ende nähert, kann mans dem Kurgaſt nicht verdenken, daß er, um der Fahrpreis⸗ erhöhung 4* entgehen, einige Tage früher, als beabſichtigt, ſeine Koffer Der Kurgaſt kann alſo die enormen Mehrkoſten der Rückreiſe, die durch die neuen Fahrpreiſe entſtehen, ganz nach ſeinem Belieben verhüten. Wie verhält es ſich nun aber mit dem viel⸗ tauſendköpfigen Saiſonperſonal, das in den Bädern u. Som⸗ merfriſchen beſchäftigt iſt. Kann es auch Reißaus nehmen? Nein, es muß ausharren, bis die Saiſon zu Ende iſt, bis der Arbeitgeber ſagt: das Bertragsverhältnis iſt beendigt, Sie können abreiſen! Vielen wird das garnicht möglich ſein, weil ſie nicht in der Lage waren, ſoviel zurückzulegen, als die Rückfahrt in die Heimat koſtet. Es iſt klar, daß dieſe Leute in eine ſehr ſchlimme Lage geraten. Wer hilft ihnen? Niemand! Der Arbeitgeber hat ſie vereinbarungsgemäß entlohnt. Er iſt infolgedeſſen weiterer Verpflichtungen enthoben. Und der Vater Staat? Seine Vertreter werden die Achſeln zucken und wir können doch nicht auf das Saiſonperſonal in den Kur⸗ orten bei der Bemeſſung der Eiſenbahnſahrpreiſe Rückſicht nehmen. Man darf erwarten, daß die Kurgäſte, die nicht durch ihren Geld⸗ beutel oder durch den Ablauf des Erholungsurlaubes veranlaßt wer⸗ den, ſich die jetzigen„billigen“ Fahrpreiſe noch zunutze zu machen, ſich des Perſonals, das für ihre Bequemlichkeit ſorgt, annehmen und ba⸗ für ſorgen, daß die kuniären Rückreiſeſchwierigkeſten behoben werden, Der Zweck dieſer Zeilen iſt erfüllt, wenn ſie überall geleſen und beherzigt werden. * Die Gehälter der Angeſtellten. Am kommenden Samstag wer⸗ den 3807 aus Richttabelle gezahlt. Außerdem iſt mit Verhandlungen ſchweben. Trauergeläute. Aus Anlaß der heute nachmittag 3 Uhr er⸗ folgten Beiſetzung des am 27. Auguſt verſtorbenen Pfarrverwal⸗ ters Karl Steinmetz erklang von den hieſigen evangeliſchen Kirchen Trauergeläute. :: Vermutlicher Diebſtahl. Am 25. Auguſt warf ein Unbe⸗ kannter beim Straßenbahndepot auf dem Neckarvorland, wo er kontrolliert werden ſollte, ſeinen Ruckfack weg und verſchwand. Der Ruckfack enthielt: Kartoffeln, Obſt und Gurken, zuſammen etwa 10 Pfund, ein Beutel mit Wäſcheklammern, eine Zeltbahn, einen Schraubenzieher und zwei Schlüſſel. 2: Diebſtahl von Fahrrüdern. In letzter Zeit wurden hier fol⸗ gende Fahrräder entwendet: Am 18. Auguſt aus dem Hofe Sand⸗ hoferſtraße 20 in Waldhof ein Herrenrad mit ſchwarzem Rahmen⸗ bau; aus dem Vorraum der Dresdener Vank ein älteres Herrenrad, Marke„Preſto“; am 24. Auguſt in Q 7, 21 ein Herrenrad, Marke „Adler“; am 25. Aug. aus dem Hausgang Seckenheimerſtraße 52 ein Herrenrad mit ſchwarzem Rahmenbau; vor der Mannheimer Bank, IL. 1 ein Damenrad, Marke„Badenia“; aus dem Hofe des Kaufhauſes, N 1 ein Herrenrad mit hohem ſchwarzem Rahmenbau und aus dem Hausflur des 1. Stocks der Stadtkaſſe, N 1(Kaufhaus) ein Herrenrad, faſt neu, Marke„Triumph“. =Diebſtahlschronik. Entwendet wurde: In der Zeit vom 25. Juli bis 3. Auguſt von einem Perſonenauto im Waſſerwerk Käfer⸗ talerwald, ein Magnet, Marke Eiſemann, auf deſſen Wiederbeibring⸗ ung eine Belohnung von—10 Millionen Mark ausgeſetzt iſt; in der Zeit von Ende Juli bis 23. Auguſt aus einem Keller in H 1, 1 10 Zentner Eierbriketts; am 7. Juli im Aborthäuschen am Waſſer⸗ turm eine braunlederne Brieftaſche mit 100 000 Mark: am 11. Aug. in dem Laden Seckenheimerſtraße 16 eine ſchwarze ee aus Pappe mit 1 500 000 Mark Bargeld; in der Jeit vom 21. Aug. bis 23. aus der Güterhalle am Bahnhof Neckarau zwei Kiſten Seife im Gewicht von 36 Kilo; am 13. Auguſt einem Fuhrmann vor Hü 1, 15 ein Blecheimer mit 25 Kilo Kokosfett; vom 23. auf 24. Auguſt aus dem Hofe Mannheimerſtraße 64 in Käfertal drei ver⸗ ſchiedenfarbige Hühner; in der Nacht zum 23. Auguſt in einer Ma⸗ ſchinenfabrik in Luzenberg Type H. F. Nr. 154 288 im Werte von 40 Millionen Mark; vermutlich am 23 Auguſt aus einem Keller am Luiſenring 1 hier 33 Eier und—5 Flaſchen Wein verſchiedener Marken; in der Nacht zum 25. Auguſt aus einem Garten Oppauerſtraße 2 in Waldhof 5 weißleinene Prin⸗ zeßunterröcke mit Spitzenbeſatz; am 25. Auguſt einem Metzger im Laden G 3, 10 aus der Rocktaſche eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit zwei Fächern und Mk. 400 000: vom 27. auf 28. Auguſt aus dem Anweſen der Spiegelfabrik Waldhof ein 18 Meter langer roter und ein 7 Meter langer grauer Gummiſchlauch mit Meſſingmundſtücken. * Anterſchlagen wurde am 27. Auguſt im Bahnhof Käfertal ein großer, brauner Karton mit 3 weißen Bluſen, einem weißen Kleid, 1 ſchwarzen und 1 grünen Rock, 2 Paar Schnürſchuhen wie verſchiedener Leibwäſche. =AUAeberfahren. Am Sonntag, den 26. Auguſt, nachmittags 3½ Uhr wurde auf dem Friedrichsring vor 8 6 eine Frau von einem Motorradfahrer mit Beiſitzer angefahren, zu Boden geworfen und erheblich verletzt. Der Beiſitzer konnte durch die Lamey⸗ ſtraße unerkannt entkommen. Der Motorradfahrer fuhr durch die Tullaſtraße nach der Hildaſtraße, woſelbſt er rechts in Richtung Neu⸗ oſtheim einbog. Der Motorradfahrer hat ſich nicht um ſein Opfer ge⸗ kümmert und konnte unerkannt entkommen. Sein Motorrad wird dunkel oder grau beſchrieben und ſoll kein Erkennungszeichen gehabt haben. Leute, die den Unfall geſehen, wollen ſich melden. i Berhaftung eines-Jug⸗Diebes. Von der Kriminalpolizei im Frankfurter Hauptbahnhof wurde in der Perſon des Karl B. aus Mannheim ein D⸗Zug⸗Dieb feſtgenommen. Er wurde von einem Kriminalbeamten dabei überraſcht, als er einer Dame aus einer Handtaſche einen Briefumſchlag mit einem großen Bargeldbetrag ent⸗ wenden wollte. Da er u. a. auch Bahnſteigkarten aus Baden⸗Baden, ſowie ganz erhebliche Geldbeträge bei ſich hatte, iſt anzunehmen, daß er ſich auf anderen Bahnhöfen ebenfalls betätigt hat. Den Brennholzſammlern hat der heutige Sturm ſchon in aller Frühe eine lohnende Leſe verkündet. Auf dem Rheindamm und im Waldpark ſammeln Scharen von Kindern und Erwachſenen die von Eſpen(Zitterpappeln), Weiden, Eſchenahorne maſſenhaft herabgeriſ⸗ ſenen Zweige und auch Aeſte. Viele Sammler ſchleppten in der Frühe ſchon ganze Traglaſten oder brachten ſie auf verſchiedenen Zwei⸗ und Vierräderigen heim. In der Stadt ſieht man gegenwär⸗ tig ſehr oft arme beſammernswerte Frauen Zünd⸗ und andere Hölz⸗ chen in ihre Handtaſchen ſammeln. Mache ſie ein freundlicher Nach⸗ bar auf beſſere Sammelplätze aufmerkſam und ſchenke ihnen, wo möglich, auch eines ſeiner vielen Papierchen zum Ankaufen von Zündhölzchen. G. * Schlechtes Pilzjahr. Die Pilzfreunde klagen über eine überaus ſchlechte Ernte. Die anhaltende krockene Zeit, der lange dauernde Froſt im Frühling und die bald wieder einſetzenden Nachtfröſte laſſen auch keine Hoffnung aufkommen, daß der Pilzſegen ein reich⸗ licher werden könnte. Marktbericht Die Kartoffelnot iſt, wie wir heute zu unſerer nicht ge⸗ ringen Genugtuung feſtſtellen konnten, beſeitigt. Als wir in der neunten Stunde über den Markt wanderten, wurden an verſchiede⸗ nen Stellen Kartoffeln in guter Beſchaffenheit zu 50 000% das Pfund ausgewogen. Für ganz hervorragende Ware mußten 60 000 Mark bezahlt werden. Die Gemüſezufuhr war beſſer, vornehmlich in Wirſing, Weißkraut, Kopf⸗, Endivienſalat, Mangold, Rhabarber, Gurken und Karotten. Der Obſtmarkt zeigte das übliche Bild: ſehr ſtarkes Angebot bei ſteigenden Preiſen. Für eine mittelgroße Gurke wurde eine Viertelmillion verlangt. Dieſes Beiſpiel läßt einen Schluß auf die anderen Gemüſepreiſe zu. Der Zwetſchenpreis ſtieg auf 80 000„ für gute Ware. obwohl die Zufuhr wieder ſehr ſtark war. Es wurde uns geſagt, daß der Händler 65 000 bezahlen mußte. Unter dieſen Umſtänden war an ein Drücken des Preiſes nicht zu denken. Das Pfund Pfirſiche koſtete 150—250 000. Die anderen Obſtpreiſe zeigten ebenfalls ſtark ſteigende Tendenz. To⸗ maten koſteten 200.—350 000 A. Führend in der Preisbewegung waren wie immer Eier und Butter. Der Eierpreis bewegte ſich zwiſchen 220 und 250 000 Mark. Man bedenbe: eine Viertelmillion für ein Ei. Die Zufuhr war wieder gering. Das Viertel Tafelbutter koſtete 700 000 A. Von Seefiſchen war nur Seelachs zu 800 000% im Ausſchnitt zu haben. In Flußfiſchen genügte die Zufuhr der Nachfrage. Backfiſche koſteten 800 000, Hechte 1,6 Mill. das Pfund. Die Ge⸗ flügelpreiſe folgen den Fleiſchpreiſen. Ein Huhn oder ein Hahn koſteten—2,5 Mill. im Pfund. Feldhühner waren zu—1,3 Millionen„ zu haben. Der Abſatz in lebendem Geflügel geſtaltete ſich ſchleppend, da die hohen Preiſe abſchreckten. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe je Pfund und je 1000 A1: Kartoffeln 48—55(gegen 40—47 vor acht Tagen), Wirſing 80 bis 150(40—90), Weißkraut 80—140(50—90), Rotkraut 120(60 bis 90), gelbe Rüben 80—100(50—70), Karotten 90—100(70—80), Zwiebeln 100—120(80), Spinat 120—180(70), Kopfſalat 20—150 (20—60), Endivienſalat 40—100(50—60), Tomaten 300—400(200 bis 220), Rettiche das Stück 15—80(—15), im Büſchel 50(—15), Kohlrabi das Stück 40(—12), im Pfund 70—200(50), Rhabarber —15(2,5—10), Schlangengurken das Stück 300—500(100—250), Salatgurken das Stück 100—500(100—300), Einmachgurken das Stück 30—100(30—50), Mangold 60—100(30—65), Bohnen 260 bis 320(180—250), Blumenkohl das Stück 350, Rote Nüben 60 bis 90, Eier 200—250(90—115), Tafelbutter 2,6—2,8 Mill.(1,9—2 Millionen), Landbutter 2,4—2,8 Mill.(1,9—2 Mill.), Pfirſiche 140 bis 250(100—150), Pflaunen 60(85—40), Mirabellen 60—150 50—110), Reineklauden 60—90(55—80), Türkiſche Kirſchen 90, wetſchen 40—100(40—60), Birnen 70—150(40—120), Aepfel 30 bis 140(20.—70), Seelachs 790—800(600), Aale 1,8 Mill.(12 Millionen), Hechte 1,5—1,6. Mill.(1,2 Mill.), Schleie 1,5 Mill., Barben 1,4 Millionen(800—1000), Breſem 1,2—1,4 Mill.(800 bis 1000), Barſche 1,2 Millionen(1,1 Mill.), Backfiſche 800(500 bis 600), Hahn, alt, lebend, das Stück 3 Mill.(—3 Mill.), Huhn, alt, lebend, das Stück—7 Mill.(1,5—5 Mill.), lebendes Jung⸗ geflügel das Stück: Hahn—2,5 Millionen(800—1000), Huhn —5 Mill.(1,5—5 Mill.), Enten—4,5 Mill.(—2 Mill.), Gänſe 10 Mill.(3,35—6 Mill.), Hahn und Huhn, geſchlachtet, im Pfund 1,8—2,5 Mill.(2 Mill.), Enten das Stück, geſchlachtet,—5 Mill., einer größeren Nachzahlung für Auguſt zu rechnen, über die Wae geſchlachtet, 700—1300, Rebhühner 1,5 Mill., Fa⸗ Veranſtaltungen Spielplan des Nationaltheaters Samstag, 1. Sept.(Ab. A):„Das Rheingold“ 7 1. Sonntag, 2. Sept.(Fr. V. B. Nr. 601 bis 1000 und 2351 bis ohne öffentlichen Kartenverkauf):„Freiheit“. Anßzuchtel⸗ Uhr vormittags.— Abends(Ab. B.).„Madame 8 T Uhe. fly“,(Fr. V. B. Nr. 1 bis 1 B. B. B. Hon⸗ Montag, 3. Sept.(Ab. E):„Prinz Friedrich von, f bur g.(Ir B. B. Nr. 20l bis 420; B. B. B. 351 dis 5480 7 Uhr. Im Neuen Theater Sonntag, 2. Sept.:„Rohrenwäſche“.(Fr. V. B. Nr. 600 und 1001 bis 1300; B. V. B. 3001 bis 3250). 7 Uhr. Gerichts zeitung Der Herr Regierungsverlreter ant Unter dem Einfluß des Morphiums hatte der frühbere Leungen, Hermann Ernſt Hahnſtein verſchiedene Handlungen beg ande· die ihm eine Anklage wegen Unterſchlagung, verſuchten und vo Srof⸗ ten Betruas und Urkundenfälſchung zugezogen haben. D121 zu⸗ handlungen des Angeklagten liegen zum Teil bis Anfang in ber rück und haben während der Dienſtzeit des Anaeklagten fiel Ukraine begonnen. Geſchädigt ſoll in erſter Reihe der Rei den, ſein. Hahnſtein war nach der Revolution in der Ukraine geblenn Le⸗ nächſt im Lazarett, aus dem er 1919 entlaſſen wurde. Nach ſeins on hauptung hat er, da keine anderen deutſchen Regierungsvertreten g⸗ anweſend waren, die Intereſſen der deutſchen S angehörigen wahrgenommen und will eine N Kriegs⸗ und Zivilgefangenen aus der bolſchewiſtiſchen 1 ſchaft in die Heimat befördert haben. Er hat dann ſpäter ban don Auswärtigen Amt eine Erſtattung ſeiner Auslagen in Höhe aber 125 000 Mark beanſprucht. Nach Annahme der Anklage ſoll Gelder aus eigenen Mitteln keine Unkoſten gehabt haben. Auch die er die er ſich geliehen hat. ſoll er für ſich verwendet haben. indem g⸗ Gemeinſchaft mit ſeinem angeblichen Burſchen Stenzel in ulſch kow auf ſehr aroßem Fuße lebte. 3 21 bis Nach ſeiner Rückkehr nach D⸗ land wurde der Angeklagte bei der Friedenskommiſſion it halte und reiſte viel mit Ententeoffizieren herum Dieſe Gelegenhei Vor⸗ er benutzt, um den italieniſchen Kapitän Razzolli unter falſche. dieſe ſpiegelungen gehörig anzuborgen. Das Reich mußfte ſpäter 9— Ab⸗ Schulden eintreten. Auch wird Hahnſtein beſchuldigt. daß er fan rechnungsgelder der Begleitoffiziere unberechtigterweiſe in mdlun genommen und für ſich ſelbſt verwendet habe. Die Verhan gen⸗ konnte aber nicht zuſtande kommen, da die zahlreichen Zeugen mſeht blicklich nicht zur Stelle zu ſchaffen waren. Der Anageklaate tten unter dem Einfluß des Morphiums, deſſen Gebrauch er in 145 hat Maße fröhnt. Er hat im Kriege ein Bein verloren. Das Geri Ange⸗ nunmehr dem Antrag von.⸗A. Bahn ſtattgegeben und ent⸗ klaaten gegen eine Kaution von 30 Millionen Mark aus der H laſſen. Rommunale Chronik Stellungnahme der preußiſchen Mieterſchaft gegen da⸗ Reichsmieles geſetz. nde⸗ In Berlin wurde eine Verſammlung des preußiſchen Len⸗. verbandes im Bunde deutſcher Mietervereine abgeſen⸗ ten, in der gegen die Ausführungsverordnungen zum Reichsm geſetz ſcharf Stellung genommen wurde. Eine von der Verſammieer angenommene Entſchließung erhebt ſcharfen Proteſt gegen die geſeb neuen preußiſchen Ausführungsverordnung zum Riechsmietegfts⸗ vom 4. Auguſt d. Is. ausgeſprochene Befreiung der Geſ 0 und Induſtriehäuſer von der Mietzwangswirtſeh per Sie erblickt darin den Beginn eines planmäßigen Abbane, iche⸗ e im Mietsweſen und eine ungerechtfertigte Schaben rung der Beſitzer von Geſchäfts⸗ und Induſtriehäuſern zum der Allgemeinheit. Kleine Mitteilungen be⸗ In Frankfurt kann man Gas im Borverfenſſ ziehen. Wie Magiſtrat und Gasgeſellſchaft mitteilen, mußte in 15. der abermaligen unerwarteten Steigerung der Kohlenpreiſe auf 86,2 Proz. der Preis für das Kubikmeter von 280 000 480 000 M. erhöht werden. Tagen In Stuttgart iſt der Gaspreis in den letzten wpg⸗ täglich von 130 000 M. um je 10 000 M. auf 160 000 M. Kübikmeter geſtiegen. Die Tarife für den elektriſchen wurden entſprechend der Ableſung in ähnlicher Weiſe von höh. Mark um je 100 000 M. auf 750 000 M. für Lichtſtrom ennzde Der Höchſtpreis gilt bis zum 3. September. Für Kraftzwecke der Strompreis auf 370 000, 440 000 und 300 000 M. ee. om S1 00 MANNTAErEN NENNTAc Zu den diesjährigen Mannheimer Herbst-Rennen am., 12. und 16. September 1923 erscheint wieder rechtzeitig unsere Rennsport- Zel 4 „Mannheimer NRenntage als offizielles Organ des Badischen Rennvereins. In drei Jahren hat diese sich als einzige Mann- heimer Rennsport-Zeitung behauptet und in der Sportswelt und unter den Besuchern der Mannbeimer Rennen allgemeine Anerkennung un grossen Absatz gefunden. Ihr in zweckmässiger Uebersichtlichkeit gebotener Inhalt umfasst in jeder Nummer eine zuverlissige Starterliste mit Tips für jeden Lauf, die Formen sämt- licher Pferde und vollständige Programme für die einzelnen Renntage. Er bildet somit 8²³¹ einen unentbehrlichen Führei und Berater für die Freunde des Turfs. Aber auch der gesamten Geschäftswelt ist wieder Gelegce heit geboten, sich den Rennbesuchern in grosseuf ſem Weise zu empfehlen. Die in wirkungsvoller Weise sportlichen Textteil angegliederten Anzeigen sind von großer Wirkullig Die Geschäftsstelle ist zu jeder Auskunft gerne bereit Vertreterbesuch auf Wunsch. Fernsprech-Nummern 7941—1 Mannheimer General-Anzeiger. N. 4 — %CCC ˙ œPQ2—s?—C᷑:T ̃ ¼— 25—7V—— 2988 3500, 11¹ tek⸗ Uhr. o m 1 bi5 5 0 Vor⸗ dieſe ſan lun, igen⸗ ſteht rkem lnae⸗ ent⸗ X nn — — rerslag. den 30. Auguſt 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Itr. 308 Sportliche Rundſchau Boxen 3 welſte Jack Johnſon gegen Erminio Spalla. Der ſchwarze Exwelt⸗ Lahre im Schwergewichtsboren. Jack Jobnſon der bereits 46 Hark alt iſt, trifft am 6. September im Ring von Dreamland⸗ Kanden Newark auf den Europameiſter Erminio Spalla. Der fgebt über 12 Runden. Lawutennis runde Die Tennisſpiele um den Medenpokal ſind bis zur Vorſchluß⸗ hei gediehen. Der vorjährige Pokalſieger Tennisklub Mann⸗ Ver m ſiegte in Hannover über den dortigen Deutſchen Tennis⸗ deren und ſteht nunmehr am Sonntag in der Vorſchlußrunde Dawn ſchaft des Leipziger Sport⸗Klubs gegenüber, während der p Tennis-Turnier⸗Klub Berlin gegen die Vereinigung Oſt⸗ iſcher Tennisklubs(Königsberg) zu ſpielen hat. Die End⸗ ele finden am 1. und 2. September in Berlin ſtatt. Segelſport beonde öulegelſlüde. Die ungünſtigen Witterungsnerhältniſſe und kinalders der leidige Wind ließen in den letzten Tagen nur ſehr ge⸗ —.— Flugbetrieb zu. So konnten am Montaa nur ſieben Flugzeuge Iwel ip Die bewährteſten Flüge waren die von Botſch, der in Bre ghinuten auf die gegenüberliegende Eube flog und der Flug des gen kauer„Galgenvogels“, der nachmittaas bei Sturm und niedri⸗ chin olken einen hervorragenden Flug ausführte. Die aute Ma⸗ konne wurde von den heftigen Böen ſehr ſtark bin- und hergeſchüttelt. zwein aber pon ibrem bewährten Fübrer Traſchins ku in einem det minutenlangen Flua über eine Strecke von.5 Km. glatt gelan⸗ Aanzen den. Der Dienstag war bei weitem der ſchlechteſte Tag des beſchle Wettbewerbs. Kein Apparat wurde auf die Höhe zum Start weder opt. Alles blieb in den Zelten und vertrieb ſich die Zeit ent⸗ eil r mit Arbeiten an den Flugzeugen oder die Piloten und andere deſendener lauſchten den intereſſanten Vorträgen des im Lager an⸗ dager en Kriegsmalers Prof. Vollbehr. Nur am Abend wurden die lam tinſaſſen in eine gewiſſe Aufregung verſetzt. Ein Motorfluazeug meteiter die in dichten Nebel gehüllte Kuppe und ſchoß Leucht⸗ vom alianale zum Zeichen einer beabſichtigten Landung ab. Auch geſchickger aus wurden dem Flugzeug Leuchtſignale gegeben. Der Aupact Führer des von dem Deutſchen Aero⸗Lloyd entſandten heit rates nutzte eine nur wenige Sekunden ſich bietende Gelegen⸗ Wen es und ſetzte die Maſchine in prächtiger Landung im Lager auf. mungz Regierung ſind Miniſterialdirektor Bredow und Regie⸗ dum dat Dr. Müller vom Reich⸗luftamt und Reg.⸗Rat Knünfer deutſ, iniſterium des Innern eingetroffen. Auch der Präſident des dr. Len Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Staatsſekretär a. D. ewald, iſt im Fliegerlager eingetroffen. H. Neues aus aller Welt IVerbot von Nackttänzen und Damenboxkämpfen in Berlin. * Ernſt kordnung erlaſſen, nach der alle Vergnügungen, die dem kur der Zeit widerſprechen, eingeſchränkt werden ſollen. Vor 5 fand daraufhin in der Theaterabteilung des Berliner Polizei⸗ und eine Beſprechung zwiſchen den Vertretern der Behörden duch intereſſierten Kreiſen— nicht nur der Unternehmer, ſondern Ein der Bühnenkünſtler und Artiſten— ſtatt, wobe eine volle keinesg un g erzielt wurde. Eine Wiedereinführung der Zenſur iſt die zwegs beabſichtigt, man will nur Auswüchſen entgegentreten, aol. 0 et ſind, das allgemeine ſittliche Empfinden zu verletzen. Den gen aßnahmen der Polizei wird ein Gutachten von Sachverſtändi⸗ Damacusgehen. In erſter Linie will man Nackttänze und en. anborkämpfe, die ohne ſportliches Intereſſe ſind beſeiti⸗ Fteder Direktor einiger der bekannteſten Berliner Kabaretts und ſchen s teilt dem„Berliner Börſen⸗Courier“ mit, daß den Wün⸗ delt Nes Behörden in bezug auf die ſchon ſeit längerer Lola echnung getragen wird. Die Balletts Celly de Rheydt und Lerbodach tanzen längſt nicht mehr nackt, ſo daß die neuen Lorttne eine praktiſche Anwendung kaum finden werden. Damen⸗ Jnte ſollen nur ſoweit zugelaſſen werden, wie ein ſportliches bortäm vorliegt. Die Folge davon wird ein Verbot der Damen⸗ don V pfe ſein, aber auch gleichzeitig das Ende einer ganzen Reihe übrigen zruügungeſtätten, die durch dieſe beſonderen Zugnummern die ſehr hohen Gagen beſtritten haben. wehen Ein bedenkliches Jeichen unſerer Geldentwerkung. Zeitungs⸗ der a gen beſagen, daß man in Hörde einen Windvogel fand. ſanmn 24 Hundertmarkſcheinen und aus fünf Fünfzigmarkſcheinen lerer engeklebt war. Dies iſt ebenſo ein bedenkliches Zeichen un⸗ Alter,Geldentwertung. wie das andere, wenn Perſonen jüngerem ſeten ſich Jigaretien mit Geldſcheinen höheren Wertes in Brand duf. Pilzvergiftungen. Im Bezirk Hamm treten Pilzvergiftungen Weaedean ennemae ſtar vierköpfige Familie an 1555 erpilzvergiftung. ſud T. Galgen für Wucherer. In der Umgebung von Dortmund zonrf den Zechen„Zollern“,„Etin“,„Schwerin“,„Dortmunder erichtet auf weithin ſichtbaren Punkten Galgen für Wucherer orden. agſer In den Abgrund geweht. Drei Bergſteiger erlitten einen deniſchen Unfall bei der Beſteigung des Bietſchhorns zwiſchen m Lötſ Herrenötſchental und Rhonetal. Die Geſellſchaft beſtand aus zwei dhenn und einer Dame. Sie waren angeſeilt, als plötzlich durch neder ſurchtbaren Sturm ein Regen von ſchweren Steinen her⸗ ſeweßt aſelte. Dadurch wurde einer von ihnen über den Abgrund dedurch Er war ſofort tot. Die Dame wurde ſchwer verletzt, aber daß ihe Jrettet, daß ſie gegen einen Feſſen geworfen wurde, ſo Stuben Mann ihr Hilfe bringen konnte. Vor vier Jahren ſind drei —— A au. dicrfer Brown i nee beſchöädtgln ſtande nach dem kana⸗ den ſen Victoria gekommen, wo er auf Trockendock gelegt wer⸗ ſen Pckte Das Schiff, das 102 Tonnen hat, wurde von einem rieſi⸗ Lanedot wa!l ab etwa 60 Kilometer weſtlich von der ſcoffebnwer⸗Inſel. Das gewaltige Tier war von einer Harpune ge⸗ den Sguden, hatte gurcht und war dann plötzlich ganz nahe e gegen deſf an die Oberfläche gekommen, worauf es mit voller Wucht Schiffskörper anrannte. Dadurch wurde die Schraube Wbeschdigt und dus Schfff kam mie Mühe und Not in den Haſen. Brand zchweres Automobilunglück. Bei den Probefahrten für den Niatwe Prix von Monza ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Ein ſchug mit dem bekannten Rennfahrer Bordino am Steuer Lorde* der großen Nordkurve vermutlich infolge Achſenbruchs der hwererüder um. Bordind und ſein Mechoniter geriefen unter den iitenen Wagen. Der Mechaniker ſtarb bald darauf an den er⸗ emen Bichweren Verletzungen; Bordino trug fiefe Fleiſchwunden und ett ruch des linken Handgelenks davon. ernachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte 2 8. 82 8 2 38 23 2 E ige 2 wärme 85 2 2 2 8 E Wetter 3 Niede 2 2 Be⸗ 2 Ef tur.3 merkungen mn I mm 852 Nich Sürie—.— 1————— Sarcgnge„863759. 12 17 12 W. ſtürm 0 Aiben adg 127760.44 16 23 13 SW. Friſch bease 0 Fülungen en213782.1 16 21 7SwW ſſtürm 0 Fetdberg Hor280 762 5 13 18] 11 W friſch nas 5 Sadenwedof1281 652.44 7] 15 5 wW. friſch auae 0 St. Riveiler Naſien e ee eeee ee e e der e ſpͤcts habdeitern ſüdlich Irland lagernde Sturmwirbel iſt raſch oſt⸗ underz ach der Nordſee gezogen und verurſacht in Deutſchland, be⸗ dbene ſprin der Nordſeeküſte ſtürmiſche Winde. Auch in der Rhein⸗ neter 3 der Wind in Stößen zeitweiſe bis auf 16 Sekunden⸗ weamperat Es ſtehen in den nächſten Tagen bei weiter anſteigenden dorgen 1* noch ſtärkere Böen und Regenfälle bevor, während eſſeres muit, zunebmender Entfernung des Sturmwirbels langſam Voranetter zu erwarten iſt. dehmende ichtliche Witterung für Freiiag bis 12 Ahr nachts: Ab⸗ Vörmere Jewölkung und nur noch ſchwache weſtliche Winde. trocken, Nowerteußiſche Miniſterium des Innern hatte vor einiger Zeit eine Die wirtschaftlichen Schädigungen Mannheims durch die Besetzung der Hafengebiete. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim reichte, wie bereits im Mittagsblatt kurz gemeldet, bezüglich der Rhein- Ruhr-Abgabe beim Landesfinanzamt eine Ein- gabe ein, in der u. a. folgendes ausgeführt wird: Nach Art. 4 8 1 des Gesetzes über die Erhebung einer außerordentlichen Abgabe aus Anlaß der Ruhrbesetzung vom 11. August 1923 wird die Rhein-Ruhr-Abgabe von Abgabe- pflichtigen, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes in den be- Setzten Gebieten ihren alleinigen Wohnsitz oder gewöhn- lichen Aufenthalt oder Ort der Leitung gehabt haben, sowie von den Abgabepflichtigen, die aus Anlaß der Bestezung ihren Wohnsftz, Aufenthalt oder Ort der Leitung in den be- setzten Gebieten unfreiwillig verloren haben, nicht erhoben. Soweit diese Abgabepflichtigen Grundbesitz oder Gewerbe- betrieb im unbesetzten Gellet haben, sind sie nach längerer Anordnung des Reichsministers der Finanzen zu den Ab. gaben entsprechend heranzuziehen. Diese Bestimmung, die in den letzten Tagen hier bekannt geworden ist, hat in allen Industrie- und Handelsbetrieben schwerste Beunruhigung hervorgerufen, sodan die Handelskammer geradezu mit Anfragen bestürmt worden st, weil das Finanzamt die Auskunft gegeben hat, daß diese Befreiungsbestimmung auf diejenigen Firmen Mannheims, die ihren Sitz oder ihre Betriebsstätte in dem von fremden Truppen nicht belegten Teil des Stadtbezirks Mannheim mit Vororten haben, keine Anwendung zu finden habe. Das Finanzamt ist sogar soweit gegangen, daß es die Inhaber von Einzelhandelsfirmen und offenen Handelsgesellschaften, die ihr Lager, Büro und ganzen Betrieb in dem von fremden Truppen belegten Teil haben, als a 0f a bepflichtig er- klärt hat, weil sie im unbelegten Teil Mannheims wohnen. Diese Auffassung des Finanzamts der Sachlage in keiner Weise Rechnung und steht im Widerspruch mit dem Sinn und Zweck der Ruhrabgabe, sowie dem 8 4 der Reichsabgabenordnung. Wie die Verhältnisse in Mannheim liegen, ist es ein Un- ding von einem besetzten Teil und einem unbesetzten Teil zu sprechen. Man kann nicht aus einem wirtschaftlichen zu- sammengehörigen Ganzen einen Teil herausreiſlen, der mit dem anderen auf Verderben und Gedeihen unauflöslich ist. Der Lebensnerv Mannheims ist seine Schiffahrt und Spedition, seine Industrie, sein Handel(über 300 organisierte Groß- handelsfirmen haben hier ihren Sitz), und sein ausgezeich- netes alles verbindendes Bankwesen. Man nehme Mannheim, das kurz vor Ausbruch des Krieges als Handelsstadt die neunte, als Industriestadt die zwölfte Stelle einnahm, seinen Hafen und Mannheim ist nicht mehr Mannheim. Durch die Absperrung der ganzen Hafengebiete(Mühlau, In- dustrie- und Rheinauhafen) mit ihren ausgedehnten Industrie- anlagen und Umschlagsvorrichtungen(Mannheim ist be- kanntlich nach Duisburg der größte Binnenhafen Europas) wie durch die vollständige Paueen der Schiffahrt wurden alle Mannheimer Firmen auf das Härteste betroffen, naht nur die Schiffahrt selbst. Verbindungsmöglichkeiten be- stehen nur mit der Bahn und auch sie sind auf das Aeubberste beschnitten. Infolge der Besetzung des Zentralgüterbahnhofs sind alle Firmen Mannheims soweit sie überhaupt noch in der Lage sind, beziehen und absetzen zu können, darauf angwiesen, unter ungeheurem Kostenaufwand sich ihre Güter von weit entfernt gelegenen Vorortbahnhöfen zuführen zu lassen und abzusenden, Was selbstverständlich nur mit Pferdefuhrwerk oder Lastautomobilen geschehen kann. Die schwerste Schä- digung trat aber dadurch ein, daß infolge dieser unzuläng- lichen Verhältnisse wiederholt Gütersperren über Mann⸗ heim verhängt werden mußſten, was in der Lieferung oft Wochenlange Verzögerungen brachte und damit Differenzen, die bei einem einzelnen Auftrage infolge der Geldentwertung zum Schaden der im nicht belegten Teil Mannheims liegenden Firmen in die Milliarden gingen. Durch die Besetzung sind fünf Großmühlen still- elegt, die allein in der Lage sind, den ganzen Bedarf Lũd- eee an Mehl zu decken. Alle diese Umstände haben dazu geführt, daß Mannheim zum teuersten Platz an der estfront geworden ist das die höchsten Tariflöhne und Gehälter zu zahlen hat. Mannheim, Ludwigshafen und die Pfalz sind von jeher ein einheitliches Wirtschaftsgebiet gewesen, es darf des- wegen auf die eingehenden Untersuchungen, die anläßlich der Frage der Abgrenzung der Bezirkswirtschaftsräte veran- stallet worden sind, verwiesen werden. Die Mannheimer Firmen sind infolge der Besetzung von ihren Absatzgebieten, die zum großen Teil in der Pfalz liegen, vollständig abge- schnitten, was zur Folge hat, daß die Firmen in großem Umfange zu Arbeitseinstellungen gezwungen worden sind. Ganz besonders stark sind die Wechselbezlehungen zwischen Mannheim-Ludwigshafen, die eigentlich nur als eine Stadt in wirtschaftlicher Beziehung angesehen werden können. Wie nach dem Westen ist der Verkehr auch nach Norden gefähr- det und beschränkt, weil beide Neckarbrücken unter franzö- sischer Bewachung stehen, zum Teil gesperrt sind und die Wohnteile der Neckarstadt französische Besatzung haben. Eine in Zahlen garnicht auszudrückende Schädigung aller Mannheimer Firmen tritt dadurch ein, daß Mannheim nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland als besetzt gilt und infolgedessen zahlreiche Aufträge annuliert Wurden. Eine im unbelegten Gebiet Mannheims liegende Firma hat uns mehr als 100 Briefe vorgelegt, in denen Liefe- rungen nach Mannheim wegen der Besetzung abgelehnt und Bestellungen zurückgezogen wurden. Die Reichsregierung hat aus dieser im einzelnen ge- schilderten Sachlage die richtige Folgerung gezogen, daß man zwischen von fremden Truppen belegten Teilen Mann- heims und unhelegten Teilen keinen Unterschied machen kann und infolgedessen anerkannt, daß der ganze Stadtbezirk Mannheim einschließlich Vororten bezüglich der Erwerbs- losenzürsorge einheitlich zu behandeln ist. Dies hatte zur Folge, daß sich Mannheims Handel und Industrie durch eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften dem Dürener Arkommen angeschlossen haben, das jede Kündigung von Arbeitnehmern während der Besetzungszeit untersagt. Was hier für recht und billig anerkannt ist, muß auch bezüglich der Steuerfrage rechtens sein. Man kann nicht die Betriebe inkolge der Besetzung die schwersten Schäden, wie sie ein- ehend geschildert Wwurden, erleiden lassen, von ihnen ver- angen, deß sie durchhalten, und keinen Arbeitnehmer ent- lassen und auflerdem von diesen bereits an dem Rande der Katastrophe stehenden Unternehmungen noch eine Betei- ligung an der Rhein-Ruhr-Abgabe verlangen. An der ganzen Westfront gibt es keine Stadt, die sich in einer ähnlich schwierigen Lage befindet, wie gerade Mannheim. Einem so notleidenden Wirtschaftsorganismus muß jede nur mögliche Erleichterung gewährt werden, wenn er nicht in kürzester Frist gänzlich zusammenbrechen soll. Es erscheint daher nicht mehr als recht und billig, daß Mann- heim als einheitliches Wirtschaftsgebiet anerkannt und dem- gemäß auch bezüglich der Ruhr-Abgabe behandelt wird. Mannheim als solches ist besetzt und es muß deshalb ver- langt werden, daß seine Industrie und sein Handel genau so behandelt werden, wie dies an Orten geschieht, die innerhalb Handel und Indusfrie des besetzten Gebietes liegen und vielfach nicht so schwer betroffen werden wie Mannheim, das den Angelpunkt am linken Flügel der Westfront bildet. Wir beantragen daher, daß der Stadtbezirk Mannheim einschlieblich der Vororte im Sinne des Art. 4 8 1 des Ge- setzes vom 11. August 1923 über die Erhebung der Ihein- Ruhr-Abgabe für sämtliche kaufmännische Unternehmungen als besetzt anerkannt wird. Die Firmen, die zufällig im nicht mit fremden Truppen belegten Teile Mannheims Ort der Leitung bezw. Wohnsitz ihren Inhaber haben, werden von den Schäden der Besetzung durchweg ebenso oder mindestens in ähnlicher Weise be⸗ trokken Wie diejenigen, die Ort der Leitung oder Wohnsitz im militärisch belegten Teil der Stadt haben. Sie sind daher im allgemeinen ebensowenig wie diese in der Lage, die Rhein- Ruhr-Abgabe zu bezahlen und der gesetzgeberische Grund der Befreiung trifft auf sie in gleicher Weise zu. Wenn es nach maßgebender Auslegung des Gesetzes nicht möglich sein sollte, die Ruhr-Abgabe diesen Firmen in ihrer vollen Höhe zu erlassen, so muß dringend verlangt werden, daß die Abgabe nur in mäßiger Höhe, etwa zu 30 bis 40 Proz. er- hoben wird, wobei Vorkehrung getroffen werden muß, laß Firmen, die tatsächlich nicht in der Lage sind, auch diese ermäßigte Abgabe zu leisten, völlige Befreiung zu Teil wird. Die besondere Lage der Industrie und des Handels in Mannheim zufolge der Besetzung ist derart, daß wir ange- sichts der gesetzlichen Verzugsfolgen dringend bitten müssen, daß der Herr Präsident des Landesfinanzamtes sich sofort ermächtigen läßt, generell allen Firmen Mannheims bis zur endgültigen Verbescheidung unserer Anträge und der Gesuche der einzelnen Abgabepflichtigen Ausstand zu gewähren. *Goldzollaufgeld. Vom 1. bis 7. September einschließlich beträgt das Goldzollaufgeld 1 290 199 Proz. *Umrechnungssatz für die Landabgabe. Der Umrech- nungssatz für die Abgabe der landwirtschaftlichen, volks- wWirtschaftlichen und Betriebe(Landabgabe) beträgt vom 1. bis 7. Sept. einschließlich 1 290 für je 1 Goldmark. Börsenberichte Berliner Wertpapierbörse Berlin, 30. Aug. Fortgesetzter dringender Kaufbegehr, hauptsachlich für das beselzte Gebiet, führten am Devisen- markt bei dem Mangel fast jeglichen Angebots zur Fort- setzung der scharfen Aufwärtsbewegung. Die Markent- wertung im Ausland unterstützte diese Entwicklung. Der Dollar setzte bereits mit über 10 Millionen heute vormittag ein und hob sich bis gegen Mittag über 11 Millionen. Die amtliche Notierung brachte keine Ermäßigung. Der Dollar Wurde mit etwa 11 Millionen notiert, das Pfund Sterling mit 50 Millionen. Deuvisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 30. Aug.(.30 nachm.)] Nach der Newyorket Parität ergeben sich folgende Rurse: New Tork 11 600 Holland 4560000. London 33000000, Schweiz 2090000, Italien 495 000. Prag 340 000.(Alles Geldkurse Tendenz: sehr fest und lebhaft. Die Mark kam mit dem 10.30-Kurs mit 10 250 000 aus Newyork. Frankfurter Notenmarkt 30 Aug. geld Brlef Brief Amerlkanlsche Moten 11,310 11,450 Oesterr.-Ungar. atte2—.—— Beigische 422500 49/500 Morwegischs.. 1840000 1884000 Dänfsoches 2090/C0 211000⁰0 Rumänlsobes 900 3880⁰ Englischhe 52000% 52770009 Spanlschhe 1283000 1297000 Fränzösische 641500 642500 Sohwelzer. 1920000 200009 Holländisobe. 45250. 4575000 Sohwedlsohbe.. 3085000 3175000 Itallenlsobe 4ſ¼500 442500 JTsoheche-Swak. 326500 828500 Ossterrelch abgest., 761.50 163.50 Ungarisobe 3¹ 2³² Frankfurter Devisen Amtlioh b. 29. 3. 2.(. 30. 6. 30 Amtlloh 8. 23. B... Holland. 192000 3203000 4468759 4514250 Belglen„ 374062 375987 508725 5112/5 London„. 36,658 36.84 52,308 52.631 Farls. 46876 451125 653362 685637 Sohwelz. 142f47 14288562 1935000 2005000 Spanlen 1047375 1052525 1388500 1403509 153 340050 4768,0 481200 Horwegen. 1296750 1302250 1788700 189880 Sohweden. 20d750 2105259 278000 257090 Helsingfors 209775 20825 30237 262 New-Vork. 078130 8120252 14271 11 Wien, aug.. 11097 1182 20458 18541 Zudapest. 399.— 401.— 348. 551.37 ſtallen Frag.. 236407 2792 328177 9622 Dünemark. 1496250 1503 750 2084750 2105250 J Agram——— Berliner Devisen Berlin, 30. Aug.(Von unsrem Berl. Büro.) Im heutigen Vormittagsverkehr machte sich ein + Bedarf geltend. In erster Linie wieder aus den Kreisen der Indusfrie, wo- bei es sich fraglos wohl zum weitaus größten Teil um Effektenbedarf handelt. Englische Pfunde, die im Lauf des gestrigen Nachmittagsverkehrs den Stand von 40 Millionen überschlitten hatten, setzten bereits, da der starken Nach- frage Angebot nicht gegenüberstand, mit 45 bis 46 ein. Der Dollar stellte sich dem entsprechend auf 10 Millionen. Nach- börslich kam die Mark mit 0,000010 bis 0,000011, das ent- spricht einer Parität von 10 Millionen für den Dollar. Waren und Härkte Mannheimer Produktenbörse Mannheim, 30. Aug. In Rückwirkung der auberordent- lichen Steigerung der fremden Zahlungsmitteln, war der Verkehr an der heutigen Börse lebhaft bei sehr fester Ten- denz. Käufer wie Verkäufer sind jedoch zurückhaltend. Man vrlangte für Weizen 40 Mill. 4, für Roggen 30, für neue Sommergerste für Wintergerste 28 und für Hafer 24 Millionen„ die 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Auch Futter⸗ mittel liegen bei steigenden Preisen sehr fest. Man nannte Kleie mit 16, Biertreber und Malzkeime mit 15,5—16 Mill. 4 die 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Mehl liegt ebenfalls außer- ordentlich fest. Der Richtpreis für Weizenmehl, Basis 0, stellt sich heute auf 80 Millionen A, während aus zweiter Hand Angebote zu 75—80 Millionen&4 per 100 Kilo ab süd- deutschen Mühlenstationen am Markte sind. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse Die Kurse verstehen sich per 100 Kile in 1000 Mark waggonfrel Maumbetm, ohne Sack netto Kasse Frelenotierungen vom 30. Aug. 1923 33,0—43,0] Welzenklele mit Sack Welzen, inländischer „ 7 ausländlscher——.—Rertreder— Rohgen, Inländischer 270—29,0 Bohmelasse 20—180 Brau-Gerste(alte) 28,0—27% Wiesenhen, l0ee——— (noue 2⁰ 0 Rotkleeheu Hafer inländischer.—. Turerne-Kleehen „ ausländlescher———kress-Strok KHals, gelbes(mit Sack)—— Idedundenes Streh 4,0—.5 Welzenmehl Basis Spaz.(Mablprtis) 65—70,0 J Rape K e Tendenz: fest. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt am 30. August wurde zugetrieben: 31 Kälber, 52 Schweine und 572 Ferkel und Läufer. Ferkel kosteten 10—35 Millionen das Stück. Der Handel war mittel- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim. E 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müger; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaftiopellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. — —— 4. Seite. Nr. 398 Mann heimer General· Anzeiger. ¶Abend ⸗ Ausgabe.) Donnersiag. den 30. Auguft 192— 292 Der heilige Ber Roman von Wilhelm Hagen 9 31) Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Fortſetzung) „Oder den Erdwurm,“ fügte Ruhlond an,„weil er am liebſten Burgen gräbt.“ „Spottet nur,“ lächelte Fernleitner finſter. Er iſt dann doch echt und treu, echter als Volkner und Wildenbrunner, der ſich auch von dir kaufen ließ, Vogelreuther, wie du ja alles gekauft zu haben ſcheinſt auf dem Wilden Jäger.“ Damit ließ er die beiden ſtehen und ſchritt mit knappem Gruß der Höhe zu. Ruth ſtand verlegen und unſchlüſſig. „Unſer Dichter iſt ungnädig,“ ſpottete Nuhland. „Darum will ich eilen, ihn zu beſänftigen,“ verſetzte Ruth und reichte den beiden die Hand zum Abſchied. „Aber wir hoffen, daß Sie uns nicht meiden, gleich ihm,“ bat Vogelreuther liebenswürdig. „Sie müſſen unbedingt öfter zu uns kommen und tanzen,“ ſchlug Ruhland vor. „Das wird wohl nicht gehen,“ wich Ruth aus. „Wieſo, forſchte Vogelreuther mit einem leichten Unterton von Spott.„Sie ſind doch Herr Ihrer ſelbſt.“ Ein großer, fragender Blick aus dem Auge der Tänzerin traf den Sprecher, halb forſchend, halb Erfüllung heiſchend. Da verſprach ihr der Generaldirektor mit gewinnender Liebens⸗ würdigkeit:„Sie werden unbedingt bei uns tanzen, Fräulein Ruth, und Ihr erſtes Auftreten in meinem Hotel wird der ſchönſte Abend werden, den wir bisher erlebten.“ * Als ſich Fernleitner mit Ruth der Hütte näherte, geriet der alte Loiſl in gepeinigte Aufregung. Er wußte, wie verhaßt dem Dichter alles war, was nach offiziellen Empfängen ausſah, und nun hatte ein Zufall der guten Mrs. Stevenſon, die ſeit einer Woche Wilden⸗ brunners Hütte bewohnte, Fernleitners Ankunft verraten. Die gute Dame vom Miſſiſſippi aber, die ſich noch immer krampfhaft bemühte, mit Europäern möglichſt vielſeitige Beziehungen anzuknüpfen, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, dem Dichter einen feſtlichen Empfang zu beſtreut und über der Tür ein rieſiges Arrangement angebracht mit der flammenden Inſchrift:„Ein herzliches Willkommen dem großen Dichter am Heiligen Berg!“ Fernleitner wiſchte ſich verwundert die Augen, als er näher kam, und der Gedanke an eine boshafte Luftſpiegelung lag ihm näher, als der Verdacht dieſer amerikaniſchen Ehre, die ihn ſo un⸗ vorbereitet traf. Als er aber das Unheil in ſeinem vollen Umfange erkannt hatte, wandte er ſich zu Ruth zurück und ſprach halb ärger⸗ lich, halb beluſtigt:„Das übertrifft ja meine ſchlimmſten Erwar⸗ tungen. Ich denke, wir flüchten ſofort zu Völker.“ Die beabſichtigte Flucht ſollte indes nicht gelingen. Denn eben als der Dichter Kehrt machen wollte, trat Mrs. Stevenſon in ihrem ſchönſten Feſtgewande aus ihrer Hütte und ihre dicken Lippen rade⸗ brechten eine Feſtrede, aus der ebenſoviel Ungeſchick als Gutmütig⸗ keit ſprach. Und unmittelbar darauf öffnete ſich auch die Türe der anderen Hütte. Mrs. Ellis in graukarriertem engliſchen Reiſeanzug wurde ſichtbar und fügte dem amerikaniſchen Empfang den eng⸗ liſchen an. Hilflos und unſicher, innerlich kochend vor Wut, äußerlich müh⸗ ſam beherrſcht, ſtand Fernleitner da und ließ den wohlgemeinten Redeſchwall geduldig über ſich ergehen. Seine Erwiderung freilich fiel etwas froſtig aus, denn er brachte gerade noch genug Höflichkeit auf, um ſeine beiden neuen Nachbarn nicht zu verletzen. Aber Mrs. Stevenſon merkte ſeine ablehnende Zurückhaltung nicht und ließ ihrer Feſtrede auch gleich die Einladung folgen, in ihrer Hütte einen Empfangstee einzunehmen, und da ſie den Widerſtrebenden mit der ihr eigenen Tatkraft in die Hütte zog, ſah ſich Fernleitner plötzlich in einem Rohrſtuhl vor einem Tiſch voll der üppigſten Speiſen, bevor er ſich eigentlich ſo richtig Rechenſchaft geben konnte, wie das alles gekommen war. Ruth war erſtaunt und ſtumm gefolgt, und Loiſt ſtand, mit den Händen verlegen hinter den Ohren kratzend, als ſtiller Beobachter am Zaun und wartete auf den ſeiner Meinung nach nicht ſehr fernen Augenblick, in dem ſich Fernleitner der ein wenig gewaltſamen Gaſtfreundſchaft ebenſo gewaltſam entziehen würde. Aber der alte Knecht hatte ſowohl Mrs. Stevenſons Energie, als Fernleitners Gutmütigkeit bedeutend unterſchätzt. Die Ameri⸗ kanerin ließ ihrem Opfer nicht die kleinſte Atempauſe und begann ſofort ihren großen Plan von dem Ausbau der Künſtlerkolonie zu entwickeln. Sie beabſichtige auf der oberen Hochalm etwa ein Dutzend von Blockhütten zu errichten, und Fernleitner ſollte dann rüſten.— Sie hatte ſeine Hütte bekränzt, den Hof mit Blumen ¹ 2 Amkliche Bekanntmachung des Bürger · meiſteramts Ludwigshafen am Ahein. betreff. Vergebhung. Für den Neubau des Wohnhausblocks, Ecke Wittelsbach⸗ und Liſztſtraße hier, ſollen nachſtehende Arbeiten öffentlich vergeben werden: 1. Schreinerarbeiten 2. Schloſſerarbeiten(Beſchläge) 3. Tüncherarbeiten. Angebote müſſen verſchloſſen und mit; einer Kufſchrift verſehen ſein, welche die betr. Arbeiten genau bezeichnet. Abgabe der Angebote ſpäteſtens am 10. September 1923, vormitiags 10 uhr auf dem Städt. Hochbauamte, Stadthaus Nord, IV. Stock, Zimmer Nr. 39. Angebotsformblätter und Zeichnungen ſind im Amisraum der Bauleitung, Roitſtraße 85, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Eröffnung der Angebote im Zimmer Nr. 16, Stadthaus Süd, am Terminstage, vormittags 11 Uhr. 6168 Nheinmünlenwerkehtannheim. Auf Grund der in der Generalverſam:nlung der Rheinmühlenwerke, Mannheim, am 18. Juli dieſes Jahres beſchloſſenen Erhöhung des Aktien⸗ kapitals fordern wir hierdurch die Aktionäre der Geſellſchaft zur Ausübung des Bezugsrechtes auf. Auf je 4 1000.— alte Stammaktien kann eine neue Stammaktie von 1000.— mit Gewinn⸗ anteilberechtigung vom 1. April 1923 ab zum Kurſe von 5000% nebſt einem vor Ablauf der Be⸗ zugsfriſt feſtzuſetzenden Pauſchalbetrage zur Ab⸗ geltunz der Bezugsrechtſteuer und zuzüglich Schluß⸗ notenſtempel bezogen werden. Das Bezugsrecht iſt bis zum 15. September 1923 einſchließlich auszuüben: bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und deren Filiale Ludwigshaſen a. Rh. Die alten Aktien(ohne Gewinnanteilſcheine) ſind zu dieſem Zwecke mit einem Verzeichnis in geordneter Nummernfolge zur Abſtempelung ein⸗ zureichen. Gleichzeitig iſt der Gegenwert der jungen Aktien zu entrichten. Ueber die Zahlung wird Quittung erteilt. gezen deren Rückgabe die jungen Aktien nach Fertigſtellung ausgehändigt werden. Soweit die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der Korreſpondenz erfolgt, werden die Be⸗ zugsſtellen die übliche Bezugsproviſion in An⸗ rechnung bringen. Auf Verlangen ſind die obengenannten Banken bereit, die Verwertung des Bezugsrechtes zu ver⸗ mitteln. 6184 Mannheim, im Auguſt 1923. Rheinische Creditbank. bewiesen haben, Disponent Eintritt iſt 2290 unter W. 903 Zuei Ratgeber fürs ganze Leben Beyers großes Lehrbuch der Wäſche Ein unübertrefflicher Ceitfaden zur Herſtellung und Behandlung von teib⸗, Haus⸗ und Bett⸗ wäſche. Mit über 1000 Bildern und 260 natur⸗ „großen Scknitten auf 4 Bogen. 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Ueber die aufdringliche Art des Empfangs zwar und daß wenig zu gewaltſame Verfahren, ihm Wohltaten aufzunötigen, 55 er nicht hinweg, das alles ſtieß ihn ab und er vermißte daron vornehme Zurückhaltung, die auch bei Geſchenken erſt abwar ihre Spende auch angenehm empfunden wird. tet ob deren Auf der Abeiden Seite aber verhehlte er ſich nicht, daß aus den Plänen der k rſnis alleinſtehenden Leute doch echte Herzensgüte ſprach, das Bedü Stiefkindern des Glücks etwas Gutes zu tun, und wenn er 5 0 Segen dachte, den er auf ſolche Weiſe ſtiften konnte, dann ſa b ſich, daß es nicht berechtigt war, das Angebotene verürgert a lehnen. iges So dankte er denn den beiden Fremden für ihr großherö Anerbieten, verſprach, ſofort die nötigen Schritte zu tun, um die möglich noch dieſen Sommer eine Anzahl anderer Künſtler f den⸗ Kolonie auszuwählen, und ließ ſich von der immer eifriger 4 eten den Amerikanerin noch dazu nötigen, von den bereits gerich. Speiſen und Getränken zu koſten. leſenem Geſchmack ausgewählten Gerichten fleißig zu, und ſo m Loifl ziemlich lange warten, bis ſich die Tür von Mrs. Steve Hütte wieder öffnete und Fernleitner mit Ruth auf ihrer ih f er Auch Ruth ſprach den W nſons welle 0 erſchien, um ſich nach kurzem Abſchied von ſeinen neuen Nachbat der eigenen Behauſung zuzuwenden. 8 2—88* 1 Der alte Knecht trat zuerſt eine Weile verlegen von einem 5 0 auf den anderen; dann ſtammelte er einige Worte der gung, daß er der Amerikanerin, ohne es zu wollen, den Ta Fernleitners Ankunft verraten hatte. Aber der Dichter wehrte lächelnd ab. uldi⸗ . „Dieſer Fehltritt ſei 5 verziehen, denn dem Unheil mären wir doch nicht entgangen. etwas anderes ſei dir auf die Seele gebunden. Transparent hier Girlandenſchmuck müſſen noch heute verſchwinden, wenn ich wohnen bleiben ſoll.“ 4 Loiſl ſchmunzelte:„Sobald es dunkel iſt, nehme ich ſie fort-. „Gut,“ nickte Fernleitner.„Aber jetzt erzähle einmal vor Was ſind das für Geſchichten? verkauft?“ (Fortſetuna folat) Der Rottbauer hat die H allem Danksagung. Allen denen, die uns beim Heini- gang unseres lieben Verstorbenen so überaus herrliche Anteilnahme spenden, Lied und Trostesworte am Grabe, sprechen wir unseren innigsten Dank aus ffau Häthe Heiss Mitwe Liesel Heizs. kabrikneu mit allen Schikanen,%/22 PS., Zwei- und Viersitzer, Chassis 12/40 PS., Sechssitzer, Chassis 12/40 PS., Limusine sofort lieferbar 6186 Kaufmann(aolrbranche) 33 Jahre alt, langjähriger Betriebs⸗ sücht Stellung U. 86 uf-Gesüche? mlaneatas gegen Barzahlung ukaufen gesucht Bedingung: Baldige zur Ver⸗ fügungſtellung. Angebote unter§. 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