ASS A Drre 10 —— Aulieniſch Dienstag, 4. September dezugepreile: In Mannheim u. Umgedung in der laufenden 16h de Mr. 1000 o00. die monatlichen Sezieher verpflichten bei der Seſtellung des Rbonnements öie wührens der dugszelt notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ eronto nr. 17800 Kartsruhe.— Hauptgeſchäftsſt. mannheim Feen 2.— Seſchäfts⸗Bebenſtelle neckarſtadt, Waldhofſtr. 6. lprecher Nr. 7061, 7032, 7943, 7048, 7048. Celegr.⸗Rdreſhe: eneralanzeiger Manuheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Dellagen: Der Sport vom Sonntag 2 Modezeitung WMittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichlen mit Mannheimer Frauen⸗ Verkaufspreis M. 120000.— 1923— Nr. 405 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srundpreis ſe Zeile M. 300 doo. Neklamen M. 1 200 o00. Ailes andere laut Carif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Ahr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wirs keine verantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, OSetriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchränkt. Nusgab. od. f. verſp· Nufnahm. v. Anzeig. Nuftr. ö. Fernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. Mannheim eitung und Mannheimer Muſik-Zeitung verſchärfung der Lage auf dem Balkan 22— 22 Süodſlawien fühlt ſich beoͤroht Veſtder Balkan iſt ſeit Jahrhunderten ein überaus gefährliches penneſt geweſen, denn Konflikte an irgend einer Stelle haben dieneiſt den ganzen Balkan in Aufruhr gebracht. So iſt es auch feſtenal wieder. Die Beſetzung Korfus und die Möglichkeit des en Fußfaſſens Italiens in Albanien haben vor allem Sü d⸗ awien und damit die Kleine Entente auf den Plan gerufen, ſo den neue Verwicklungsmöglichkeiten drohen. Ueber die Lage orien⸗ ren vorläufig folgende Meldungen: elgrad, 4. Sepk. Man befürchtet in offiziellen ſerbiſchen kenlden, daß italieniſche Truppen in Albanien landen könn⸗ Eine ſolche Tatfache werde von Jugoflawien als eine un ⸗ zeundliche Handlung bekrachtet werden. Ddem„Inkran⸗ deant“ wird aus Konſtankinopel gemeldek, daß Reiſende, die aus f˖ garien eingetroffen ſind, von militäriſchen Vorberei⸗ ungen berichten, die in ganz Bulgarien getroffen würden. die Wie der Londoner Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ meldet, hat internationale Lage über das Wochenende ohne Zweifel eine weſentliche Verſchärfung erfahren. Große Aufmerkſamkeit verdiene ft, gegenwärtigen Augenblick vor allem die Haltung Süd⸗ awiens. Die Meldung, daß die ſerbiſche Regierung vor⸗ ſatig den ihr zufallenden Teil der früheren öſterreichiſch⸗ungari⸗ Zaac Vahnen übernommen habe, wird hier als ein bedrohliches eichen gedeutet und auf rein militäriſche Gründe zurück⸗ heführt. Darüber hinaus ſcheint ſich auch bei der geſamten Klei⸗ Entente eine ſtark italien⸗feindliche Tendenz gelehzuſetzen, wobei der römiſchen Regierung beſonders zur Laſt Lelegt wird, den Sturz der letzten bulgariſchen Regierung veranlaßt u haben und Ungarn in ſeinem Widerſtand gegen die Abrüſtung at, unterſtützen. Der ganze Balkanfriede hänge offenbar wieder mſeidenen Faden. Die Wiener Zeitung„Die Stunde“ berichtet aus Belgrad, daß ſei tume 75 Waggons mit italieniſcher Munition eingetroffen Im Hafen von Polo ſeien 3 italieniſche Großkampfſchiffe Ne eine Torpedobootsflottille eingelaufen, was in Belgrad große ervoſität hervorgerufen habe, um ſo mehr, als von diplomatiſcher eite gleichzeitig die Nachricht eingelaufen ſei, daß der italieniſche miſter der Marine, der in den letzten Tagen in Venedig weilte, nach Bari begeben habe. rig Nach einer Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ erfuhr der Be⸗ ſen erſtatter der Agramer Zeitung Noveſti aus unterrichteten Krei⸗ Belgrads, daß die griechiſche Regierung bei Jugo⸗ gieruien angefragt habe, welche Stellung die Belgrader Re⸗ Grieng im italieniſch⸗griechiſchen Konflikt einzunehmen gedenke. enge denland habe die Antwort erhalten, Jugoflawien beabſichtige — ſtreng neutrale Haltung zu wahren, weil ſonſt die Gefahr Konfliktes für den ganzen Balkan beſtehe. Infolge der ſchwie⸗ defer Lage kehren König Alexander und Miniſterpräſident Paſitſch Tage nach Belgrad zurück. Pafitſch in Paris N Nach einer Havasmeldung iſt der ſüdſlawiſche Miniſterpräſident aſit ſch aus Bozan⸗Les⸗Bains kommend, in Paris eingetroffen. Die Nolle des völkerbundes ſeneder„Temps“ ſpricht die Hoffnung aus, daß der Völkerbund in itaßzen eigenen Intereſſe ſo klug ſein werde, jede Beratung über den Igriechiſchen Konflikt auszuſchließen. Da Griechenla 10 7 — 2 Die völkerbundsverſammlung Die Eröffnungsſitzung Die vierte Völkerbundsverſammlung wurde am Montag vormit⸗ ſänger enf eröffnet. Der Präſident des Rats, Iſhii, hielt eine letzte re rüßungsanſprache. Die beiden wichtigſten Probleme des Frien Jahres, das Reparationsproblem und der Orient⸗ * don dee ſeien allerdings nicht vor den Völkerbund gelangt, ſondern Nepa n ehemaligen Kriegsteilnehmern behandelt wor den. Ueber die darctationsfrage ſagte Iſhii, das Reparalionsproblem ſowie die ſich anſchließenden Fragen werden, ſolange eine Löſung nicht ge⸗ ter iſt, ſchwer auf der wirtſchaftlichen Lage der Welt laſten, die Volker nalen Beziehungen ſtören und es infolgedeſſen auch dem Wiedebund erſchweren, ſich bei der Zuſammenarbeit der Völker zum ausf eraufbau zu betätigen. Er müſſe daher von neuem den Wunſch genſschen, daß vor der nächſten Völkerbundsverſammlung die neitigen Beſprechungen zu einem genauen endgültigen Abkom⸗ Völtefübren und dadurch eine Aera der Verſtändigung zwiſchen den Meib! eröffnet werde. Ihii bemerkte weiter, daß das Fern⸗ lands en der Vereinigten Staaten, Deutſchlands und Ruß⸗ ſe 885 Bunde, der infolgedeſſen noch nicht univerſell ei, rängls feine Zuſtändigkeit und ſeine Wirkungsmöglichkei be⸗ bund e. Iſhii erwähnte aber, daß ſie an den verſchiedenen Völker⸗ über organiſationen mitgearbeitet hätten. Bei ſeinen Ausführungen Iſhit die Tätigkeit des Bundes im vergangenen Jahre berichtete Der itbeonder⸗ eingehend über die Zwangsſanierung Oeſterreichs. af A n che Konflikt blieb unerwähnt., ſan ntrag des auſtraliſchen Vertreters Crock ſprach die Ver⸗ furchthe dem Volke ſeine Teilnahme anläßlich des ren Erdbebenunglücks aus. der bertreter— Kubas zum Präſidenten gewählt mittag dr Präſidenten der Völkerbundsverſammlung wurde am nach⸗ von 4 er Vertreter Cubas, Senator Torriente, gewählt, der waren abgegebenen Stimmen 24 erhielt. Auf Bundesrat Motta Präſide 19 Stimmen entfallen. Torriente war im vorigen Jahr ſrage 5 des dritten Völkerbundsausſchuſſes, der die Abrüſtungs⸗ Vertref arbeitet. Damit präſidiert auch in dieſem Jahre wieder ein er des lateiniſchen Amerika die Verſammlung, in der im chandlahre Chile den Präſide enſtz eane Die offiziöſen Vor⸗ chwierf ungen unter den Delegationen vor der Wahl wasen fußerſt errſenf. Man erklärt in unterrichteten Völkerbundskreiſen, daß Kandid e, für den die Südamerikaner geſchloſſen ſtimmten, als 5 at der franzöfiſchen Delegation gilt. dantt achdem Torriente, in einer kurzen Anſprache für die Wahl ge⸗ genehmigte die Verſammlung die Tagesordnung und ver⸗ de f tellte hate, ſwuſe e ginelnen Punkte wie in den Vorjahren auf die großen Aus⸗ ud ietzt auch auf das Telegramm der Botſchafterkonferenz geontwortet habe, ſo ſei die Botſchafterkonferenz mit der Angelegenheit be⸗ faßt. Entweder man werde im Schoße der Botſchafterkonferenz zu einer Löſung kommen und die dann zwiſchen den drei alliierten Mächten glücklicher Weiſe wieder hergeſtellte Entente werde es mög⸗ lich machen, von jeglichem guten Willen Gebrauch zu machen, oder aber die Bemühungen der Botſchafterkonferenz ſcheiterten und dann ſei es offenſichtlich, daß der Völkerbundsrat nichts werde tun können, ſo lange ſich die alliierten Mächte nicht verſtändigt hätten. Im übrigen ſcheint ſich eine Annäherung zwiſchen Lon⸗ don und Paris anzubahnen. Nach einem Stimmungsbericht der„Voſſiſchen Ztg.“ aus London ſollen Poincare und Curzon darüber bereits einig ſein, daß Frankreich und England im engſten Gedankenaustauſch alles mögliche unternehmen müßten, um den Frieden auf dem Balkan zu erhalten. Als Mittel zu dieſem Zweck haben ſie ſich auf die Vermittlung des Völkerbundes in Gedankenaustauſch mit der kleinen Entente geeinigt. Italiens Widerſtände gegen den Völkerbund Die„Agencia Stefani“ meldet: Die italieniſche Regierung iſt nach wie vor entſchloſſen, bei ihrem Standpunkt zu bleiben, daß der Völkerbund nicht zuſtändig ſei, über den italieniſch⸗grie⸗ chiſchen Konflikt zu entſcheiden,„da es ſich um eine Angelegenheit handle, wobei die italieniſche Ehre, die nationale Würde und das Le⸗ ben italieniſcher Staatsbürger auf dem Spiele ſtehen.“ Es ſcheine indeſſen, daß die italieniſche Regierung, falls dieſe Auffaſſung im Völkerbund abgelehnt werde, ſich dem nicht widerſetzen würde, daß der internationale Gerichtshof im Haag mit der Prüfung der Kom⸗ petenzfrage betraut werde. Der italieniſche Botſchafter in London hat geſtern nachmittag im Auswärtigen Amt über eine Stunde mit Lord Curzon konferiert. Wie es heißt, hat er dieſem erklärt, der Völkerbund müßte ſeine Intervention in dem vorliegenden Streitfall auf die kommerziel⸗ len und wirtſchaftlichen Fragen beſchränken und hätte kein Recht, ſich in Probleme einzumiſchen, die die nationale Ehre eines Staates berührten. Lord Curzon habe dagegen den britiſchen Standpunkt vertreten, nach dem Italien von allen militäriſchen Maß⸗ nahmen Abſtand nehmen, andererſeits aber durch die möglichen ge⸗ ſetzlichen Mittel volle Reparation und Satisfaktion für die Ermor⸗ dung der italieniſchen Offiziere und der anderen Uebergriffe der Grie⸗ chen erhalten müſſe. Die griechiſchen Kundgebungen gegen Italien Am Sonntag waren in Athen alle Theater zum Zeichen der Trauer geſchloſſen. Der Ausſchuß der unbefreiten Griechen wendet ſich mit einem Aufruf an die Regjerungen und Parlamente von Eu⸗ ropa und Amerikg. Die Athener Handelskammer nahm eine ſich an die italieniſchen Wirtſchaftsberbände wendende Proteſtentſchließung an. Nach Meldungen aus Saloniki joll ſich die Bevölkerung in lebhafter Bewegung befinden. In den Stadtvierteln, in denen vor⸗ wiegend Griechen wohnen, ſei es zu Kundgebungen gegen Italien gekommen, bei denen mehrere Italiener verletzt worden ſeien. Die Hafenarbeiter weigerten ſich, Schiffe unter italieniſcher Flagge aus⸗ zuladen. In Handelskreiſen ſei ein Boykott des italieniſchen Handels vorgeſchlagen worden. Der Verband der griechiſchen Preſſe richtete einen Proteſt an die Weltpreſſe. Die„Agenzia Stefani“ meldet ferner aus Athen: Nach der Trauerfeier zu Ehren der Opfer von Korfu in der Kathedrale veran⸗ ſtaltete heute eine große Volksmenge mit Bannern eine ſtürmiſche Kundgebung gegen Italien. Eine italieniſche Fahne wurde ver⸗ 18 Die Menge verſuchte in die italieniſche Geſandtſchaft einzu⸗ ringen. gliedſtaaten nur 45 teil. Nicht erſchienen ſind bis jetzt die Delega⸗ tionen von Argentinien, Bolivien, Guatemala, Honduras, Nicara⸗ gua, Peru und Luxemburg. Man rechnet damit, daß einige dieſer Delegationen in dieſen Tagen noch eintreffen werden. Argentinien wird aber auch bei dieſer Tagung nicht vertreten ſein. In den Wandelgängen der Les Hauſes wurde der italieniſch⸗ griechiſche Konflikt lebhaft kommentiert. Die Vertreter verſchiedener kleinerer europäiſcher Staaten ſprachen ſich dabei nachdrücklichſt für eine Intervention des Völkerbundes aus. Deutſche Beſchwerden vor der internationalen Nhein⸗Zentralkommiſſion Die auf den 27. September anberaumte nächſte Sitzung der in⸗ ternationalen Zentralkommiſſion für die Rheinſchiff⸗ fahrt wurde infolge Behinderung eines der Delegierten der Nieder⸗ lande von dem franzöſiſchen Präſidenten der Kommiſſion auf den 15. Dezember verlegt. Als erſter Gegenſtand ſteht auf der Tages⸗ ordnung der nächſten Sitzung die Verhandlung die der Kommiſſion von Deutſchland ſchriftlich unterbreiteten Beſchwerden über Verletzungen der durch die Mannheimer Rheinſchiffahrtsakte gewähr⸗ leiſteten Freiheit der Rheinſchiffahrt durch die Einbruchsmächte. Mit der Hinausſchiebung dieſer Verhandlungen bis zum Dezember kann Deutſchland ſich angeſichts der Drinalichkeit dieſer Beſchwerden und der in letzter Zeit in verſtärktem Maße ſich häufenden rechtswidrigen Eingriffe in die Freiheit der Rheinſchffahrt nicht einverſt an⸗ den erklären. Die deutſche Regierung hat daher durch ihre Delegier⸗ ten in der Zentralkommiſſion einen Antrag auf umaehende Eln⸗ berufung einer außerordentlichen Tagung der Kommiſſion dem Präſidenten übermitteln laſſen. Rommuniſtiſche Attentate in Paris Wie Pariſer Blätter melden, iſt geſtern in Paris ein Anhän⸗ ger der Faſziſtenpartei von italieniſchen Kommuniſten ermordet worden. Ein zweiter italieniſcher Faſziſt wurde in der Nacht in der Nähe ſeiner Wohnung überfallen und ſchwer ver⸗ letzt. Hier hat die polizeiliche Unterſuchung ergeben, daß die Tat von italieniſchen Kommuniſten verübt worden iſt, die von der Regie⸗ rung Muſſolinis ausgewieſen worden waren. Der Polizeipräfekt hat beſchloſſen. die Gebäude, in denen italieniſche Arbeiter verkehren, be⸗ ſonderer Bewachung zu unterſtellen und eine Unterſuchung einzulei⸗ ten, um die kommuniſtiſche Organiſation zu entdecken, in der das Attentat vorbereitet worden iſt. Graf Paul von Hoensbroech F. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt der ehemalige Jeſuit und ſpätere Bekämpfer des Ultra⸗ 9 montanismus Graf Paul von Hoensbroech in Berlin im Atter von n den beiden heutigen Sitzungen nahmen von den 52 Mit⸗ 71 Jahren geſtorben. Die Nusſichten des Kabinetts Streſemann Beim jüngſten Kabinettswechſel hat ſich ein Blatt den Scherz geleiſtet, einen„Reichskanzler⸗Kurszettel“ aufzuführen, in dem neben dem Nanien der einzelnen Kanzler der Stand des Dollars beim An⸗ tritt und beim Ausſcheiden verzeichnet war. Durch dieſe Tabelle ſollte Dr. Cunos Unzulänglichkeit augenfällig dargetan werden, der die Regierung bei einem Dollarſtand von 6159 übernahm und bei einem ſolchen von 3 900 000 aus den Händen gab. Indes, ſtaatsmän. Quali⸗ täten werden doch wohl mit anderen Maßſtäben abgeſchäßt werden müſſen. Sonſt wäre die Kanzlerſchaft Hermann Müllers nach dem Kapp⸗Putſch, die durch die Zahlen 73 und 37 gekennzeichnet iſt, die ſegensreichſte für uns geweſen. Das wird ſelbſt der enragierteſte So⸗ zialiſti mit gutem Gewiſſen nicht behaupten können. So würde es auch ungerecht und verfehlt ſein, dem neuen Kanz⸗ ler, wie es auf der Straße bereits geſchieht, die volle Verantwortung dafür aufzubürden, daß einige Tage nach Uebernahme der Geſchäfte der Dollar den ungeſtümen Sprung zur zwölften Million hinauf ge⸗ tan hat. Daß alle finanztechniſchen Maßnahmen kein Aufhalten, nur eine Verlangſamung des Markabrutſches bewirken können, iſt den Sachverſtändigen längſt klar. Die betrübende Tatſache, daß nicht einmal dieſes beſcheidene Ziel erreicht wird, daß jedesmal wenn ein Riß des Dammes notdürftig verſtopft iſt, ein anderer aufklafft, durch den die Inflation ſich ergießt, muß allmählich deprimierend wir⸗ ken auf alle, die entſchloſſen ſind, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, umſo deprimierender, als die außenpolitiſche Lage allein keines⸗ wegs als Urſache dieſes Zerfalls unſeres Wirtſchaftsſyſtems bezeichnet werden kann. Außenpolitiſch liegen die Dinge doch ſo, daß gewiſſe Aufhellungen am Horizont nicht zu verkennen ſind. Die eng⸗ liſche Note, die uns in manchen Stücken enttäuſcht hat, enthält immer⸗ hin zu einer Politik, die dem deutſchen Standpunkt bis zu einem gewiſſen Grade gerecht wird, den Bonar Law und Lloyd George nicht erreicht haben. Italien hat ſich langſam auf die engliſche Seite hinüber⸗ manöveriert, in Belgien wünſcht man offenkundig eine Liquidierung des Ruhrkonfliktes, wenn man auch noch nicht recht wider den fran⸗ zöſiſchen Stachel zu löcken wagt und es unterliegt kaum mehr einem Zweifel, daß in Amerika die Partei, die im nächſten Wahlkampf ſiegt, ſich aktiv an der Sanierung der europäiſchen Angelegenheiten betei⸗ ligen würde, wenn bis dahin Europa ſelbſt ſich geeinigt hätte Und ſchließlich: auch der tyranniſche Wille Poincares, der die imperia⸗ liſtiſche Richtung der franzöſiſchen Politik beſtimmt, muß einmal an ſeine Grenzen ſtoßen und die Zahl derer wächſt, die in dem Ruhr⸗ abenteuer eine unheilvolle Verwirrung erblicken. Alles in allem: wir brauchten keineswegs zu verzagen, wenn nur unſere Kraft ausreicht, ſieh unſagbar ſchwere Endphaſe dieſes gigantiſchen Ringens zu über⸗ ehen. Hier liegt der Gefahrenpunkt. Und ſo überaus be⸗ rechtigt die Klagen aus dem beſetzten Gebiet ſind, daß man in den vom franzöſiſchen Einbruch verſchonten Landesteilen für die wür⸗ gende Not, die heroiſchen Leiden, die ſtummen Qualen der drangſa⸗ lierten Bevölkerung an Ruhr und Rhein nicht das nötige Verſtänd⸗ nis aufbringe, nicht für die unerläßliche Rückenſtärkung ſorge, deren man in der vorderſten Linie bedarf— es regen ſich doch auch dort an der Front dieſelben dunklen Mächte, die imHinterland ſich frech ans Licht wagen. Es iſt zweifelsfrei feſtgeſtellt worden, daß in der letzten Zeit das Sekulantentum im Weſten, gegen das die Berliner Regierung ſo gut wie machtlos iſt, ſein frevelhaftes Spiel an der Börſe treibt. Aber ein Zeichen bedenklicher Demorali⸗ ſation iſt es auch, wenn, wie berichtet wird, von der Arbeiterſchaft durch die Drohung mit der Aufgabe des pafſiven Wider⸗ ſtandes ſinnlos hohe Lohnforderungen geſtellt werden. Die Feinde des Kabinetts Streſemann ſetzen ihre Hoffnungen darauf, daß Gegenſätze parteipolitiſcher Natur die Regierung von innen heraus über kurz oder lang auseinanderſprengen werden. Wir halten dieſe Befürchtung für gering. Im Kabinett herrſcht trotz der unheimlich verfahrenen Lage, trotz allen Fehlſchlägen ein Geiſt friſcher Initiative, wie er in den verfloſſenen Regierungen bisher kaum zu ſpüren war. Warum ſollte, was in Preußen ge⸗ lang, nicht auch im Reich möglich ſein? Zudem iſt es der Wun ſch und Wille des Kanzlers, daß dieſes Kabinett mehr werde als nur eines der„großen Koalition“: die Gefahr, daß Dr. Streſemann an ſeiner unſagbar ſchweren Aufgabe ſcheitert, liegt ganz gewiß weit weniger innerhalb als außerhalb der Regierung. Liegt darin, daß der kraſſe Eigenutz in jeglicher Geſtalt und parteipolitiſcher Ver⸗ ranntheit die Rettungsmaßnahmen der Staatsleitung mit Sabotage bedrohen. Das Echo der Reichskanzlerrede Die Berliner Preſſe beſpricht die Reichskanzlerrede in Stuttgart mit bemerkenswerter Zuſtimmung. Im„B..“ ſchreibt Theodor Wolff, man könne ohne Um⸗ ſchweife ſagen, daß die Rede eine große ſtaatsmänmiſche Kundgebung geweſen ſei. Sie müſſe im ganzen Land bis in die letzten Winkel hinein verbreitet werden, und ſie wird dann ohne Zweifel aufrüttelnd, klärend und trotz allen Verzichts auf Schön⸗ färberei ermutigend wirken und vor allem die wohltätige Ueber⸗ zeugung ſchaffen, daß es in Deutſchland wieder eine Führung gibt. Die„Zei!“ ſieht in der Rede Streſemanns ein Ereignis von außerordentlicher Bedeutung, beſtimmt nicht nur, berechtigtes Aufſehen im In⸗ und Ausland zu erregen, ſondern zugleich uns wieder einen Schritt weiter zu führen. Das Blatt meint, die größte Bedeutung der Rede liege weniger auf innerpolitiſchem Gebiet als in den Ausführungen Streſemanns über unſer Verhältnis zu Frankrich und über die Reparationsfrage. Unter der Ueberſchrift„Brave Kanzler!“ erklärt die„Voſſ. Zig.“: Die Stuttgarter Rede des Reichskanzlers iſt eine Tat von noch gar nicht abzuſehender internationaler Bedeutung. Wenn das überhaupt möglich iſt, ſo hat der Reichskanzler das Reich ein Stück vorwärts gebracht. Er hat vor allem die dumpfe Atmoſphäre der Troſtloſigkeit und Verzweiflung mit friſcher Luft durchwehen laſſen. Nach langer Zeit zum erſten Male hat ein deutſcher Staatsmann wieder geſagt, daß es Zweck und Ziel habe, politiſch für Deutſchland zu arbeiten. Diesmal war es kein Appell an das Mitleid der Welt, ſondern ein Appell direkt an den Kon⸗ tinent, kein würdeloſes Anbieten, ſondern die aufrichtige Erklärung des Willens zum Vertragen und die Aufforderung an den Leiter des franzöſiſchen Staates, dieſen Wllen ebenſo offen und durch Stellung ebenſo präziſer Vorſchläge zu bekunden. Der„Vorwärts“ verſteht den Zweck der Rede darin, daß es Streſemann daran gelegen war, die deutſche und internationale Welt auf die Handlungen der deutſchen Regierung vorzubereiten, die für die nächſte Zeit zu erwarten ſind. Optimismus werde dann erlaubt ſein, wenn die franzöſiſche Regierung ſich zu gewiſſen Zu⸗ geſtändniſſen an die deutſche Auffaſſung herbeilaſſen ſollte, wozu ihr der Weg vom deutſchen Reichskanzler mindeſtens erleichtert wor⸗ den ſei. Ein auf ehrliche Vereinbarungen geſtütztes Zuſammen⸗ arbeiten der deutſchen und der franzöſiſchen Wirtſchaft würde Frank⸗ reich ſo ungeheure Vorteile bieten, daß die Wahl zwiſchen ihnen und einem deutſchen Zuſammenbruch jedem unvoreingenommenen — — . Weike. Nr. 405 7 159 4 Mannheimer Henerni-Anzerger Nellla Zusgabe) Dienskag, den 4. septembet 82 Derſtand eigentlich ſehr leicht ſein müßte. Leider ſei es aber nicht Ler voreingenommene Verſtand, der bei der Löſung großer politiſcher tFragen bisher das letzte Wort geſprochen habe. Die deutſchnationale, deutſchvölkiſche und kommnuniſtiſche Preſſe finden ſich in dem üblichen Dreibund der Beſchimpfungen und Ver⸗ Vegungen zuſammen. Die Aufnuhme in Eugland Während die Stuttgarter Rede in Paris ausführlich wieder⸗ gegeben und eingehend kommentiert wurde, nimmt die Londoner Preſſe auffallenderweie nur wenig Notiz von ihr. Infolge der italieniſch⸗griechiſchen Kriſe und der Erdbebenkataſtrophe in Ja⸗ pan iſt die Ruhrfrage ganz in den Hintergrund getreten. Einige Aeußerungen finden ſich lediglich in dem deutſchfeindlichen„Evening Standard“, dem Schweſterblatt der„Daily Mail“. Das Blatt ver⸗ zeichmet das Gerücht wonach der Widerſtand der Arbeiter im Nuhr⸗ gsbiet nachzulaſſen beginne. Man ſehe darin eine Beſtätigung für die Richtigkeit der Politie Frankreichs. Deutſchland ſcheine endlich nachgeben zu wollen. Das ſei auch der einzige Weg, um feine Intereſſen zu retten. Deutſchnationale„politit“ Berlin, 4. Sept.(Von unſerm Berliner Bürd.) Auf einem Jondesrarteitag der deutſchnationalen Volkspartei in Danzia bat ſich der Parteivorſitzende, Staatsminiſter a. D. Herat. übder die politiſche Lage ausgelaſſen. Er führte u. a. aus: „Die deutſchnationale Volkspartei glaubt, daß ſeztihre Zeit gekommen ſei. Wir gehen nicht wie die Linke und die Demo⸗ kratie auf die Straße, wir gehen ins Volk. Eine Regierung, die ein Volk regieren will, muß mit der einen Hand dem Volke geben Brot. Wohnung. Währung und ein real fundiertes Geld, die andere Hand muß an der Waffe liegen. Wir müſſen dem Gegner erſtein⸗ mal den Ernſt der Sache zeigen. Das Schanddokn⸗ ment von Verſailles exiſtiert für uns nicht mehr. Die Hand an der Waffe nach innen heißt. zur Sicherſtellung der Volksernährung die Aecker vor Plünderungen bewahren, und jede Produktion vor wilden Streiks ſchützen.“ 8 Zu der neuen Regierungsbildung erklärte Hergt, der Kanzler Streſemann ſprach— und der Dollar ſteigt. Verhandeln mit den Franzoſen heißt kapitulieren. Man hätte bei der Kabinettsbildung auch der völkiſchen Bewegung im deutſchen Volk mehr Rechnung tra⸗ gen müſſen. Es wäre deshalb eine Brüskierung geweſen, Hilferding zum Reichsfinanzminiſter au berufen. 5 Es iſt ſchlechterdings kaum denkbar, wie ein ſonſt ſo ruhiger und kekonnener Politfker. wie es Herat ſonſt zu ſein pfleat, eine poli⸗ ziſche Phantaſterei ausſprechen kann, wie die, daß der Verſailler Ver⸗ traa für die Deutſchnationalen nicht mehr exiſtiere. Selbſt wenn dies Deutſchland in irgend einer Form erklären würde, würde doch die Entente, und vor allem Frankreich, erſt recht darauf beſtehen und dann ſogar mit einem Schein des Rechtes Deutſchland Vertrags⸗ brüchiagkeit vorwerfen. Abermaliges Verbot der„Roten Fahne“ Berlin, 4. Sept.(Von unſ. Verliner Büro) Die„Note Jahre iſt geſtern durch eine Verfügung des Reichsminiſteriums des Innern erneut und zwar diesmal auf 8 Tage verboten worden. In der Begründung, zu dem Verbot wird eine große An⸗ zahl von Stellen aus den letzten Nummern des kommuniſtiſchen Or⸗ gans angeführt, von denen geſagt wird, daß ſie eine Aufforderung und Anreizung der gewaltſamen Aenderung oder Beſeitigung oder verfaſſungs⸗mäßig feſtgeſtellten republikaniſchen Staatsform ent⸗ halten. Sie ſeien u beſtimmt und geeignet, die Leſerſchaft auf den gewaltſamen Umſturz von der Demokratſe zur Sowjfetrepublit vorzubereiten und ſie zur Teilnahme daran zwecks Bildung einer Arbeiter⸗ und Bauernregierung anzureizen. Sie reizen damtt gleichzeitig in einer den öffentlichen Frieden gefährdeten Weiſe zu Gewalttätigteiten, namentlich zum Bürgerktieg auf. Polniſche Propaganda in Deutſchland 7 Berim. 4. Sept.(Bon unſerm Berliner Bürd.) Während die deutſchen Kulturvereine in Polen pollzeilich aufgelöſt werden, iſt es von Intereſſe, aus der halbamtlichen Gazetta Warſzawska zu er⸗ ſehen, daß und wie der Pole in Deutſchland ſeine Tötigkeit auf Deukſch⸗polniſch Oberſchleſien ausdehnt. Es heißt da: „Der Bund der Polen in Deutſchland ſchreitet zur energiſchen Irganiſation der volniſchen Bevölkerung im Oppelner Lande fort. In den erſten Septembertagen werden dort in allen Kreiſen Abtei⸗ lungen erſtehen, die mit Kreisbüros und bezahlten Sekretären unter⸗ kalten werden. Es ſollen dort Volksverſammlungen organiſtert, Bibliotheken errichtet und Rundfragen veranſtaltet werden.“ Es iſt bezeichnend, daß dieſe Meldung unter dem Titel„Polniſch Ouvein erwacht“ von dem Warſchauer Blatt gebracht wird. Die Jeichnungen auf die Soldanleihe e Berlim. 4. Sept.(Von unſerm Berliner Bürd.) Die Jeichnun⸗ fpr gen der wertbeſtändigen Anleihe des deutſchen Reichs gehen. wie dem „Lokalanzeiger“ von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, in recht be⸗ friedigender Weiſe ein. Es ſcheint demnach, daß die ernſten Mah⸗ nungen von Negierungsſtellen, wirtſchaftlichen Organiſationen und Bon bervorragenden Perſönlichkeiten aus Handel und Induftrie, des 5 Wirtſchaft ergangen ſind, auf fruchtbaren Voden ge⸗ ſallen ſind. Seit geſtern früh haben die Franzoſen über das geſamte Ein⸗ andererſeits nicht den paſſiven Widerſtand durchbrechen und einen Immer neue Quälereien Berlin, 4. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Zermür⸗ bungsverſuche im Ruhrgebiet nehmen ungeſchwächt ihren Fortgang. bruchsgebiet aus unbekannten Gründen eine achttägige Poſtſperre verhängt. Für die beſetzten Gebiete von Rheinheſſen, Kreuznach und der Nahe iſt von den Franzoſen ferner ein Befehl er⸗ laſſen worden, in dem von der deutſchen Verwaltung die Ueber⸗ wachung nicht nur der Bahnübergänge und für ſämtliche Bahn⸗ höſe, ſondern auch der Strecken verlangt wird. Dieſe vermehrte Ueberwachung würde natürlich ein viel hundertköpfiges Perſonal und die tägliche Ausgabe von Milliarden notwendig machen. Die Fran⸗ zoſen haben den Gemeinden im Weigerungsfall die ſchärfſten Sanktionen angedroht, indeſſen ohne Erfolg. Die Gemeinden wollen die Verantwortung für die Tätigkeit eines vollkommen unge⸗ ſchulten Ueberwachungsperſonals ſelbſtverſtändlich nicht tragen und Konflikt mit den Eiſenbahnern und Gewerkſchaften herbeiführen. Zu ganz unerhörten ſcharfen Maßnahmen für die Beitreibung der Geldſtrafen geht jetzt General Degoutte vor, indem er verfügt, daß die den Verurteilten gehörigen Gelder und be⸗ weglichen Güter beſchlagnahmt und verkauft werden. Die unbeweglichen Güter ſollen ſequeſtriert werden. Die Einkünfte aus dem Verkauf der beweglichen Güter ſind bis zum Höchſtbetrage der Schuld des Verurteilten zur Zahlung der Gelbſtrafe und für Entſchädigungen beſtimmt. Ein neuer Eingriff in die deulſche Verwallungshoheit Eine neue Verordnung der Rheinlandkommiſſion ſtellt den kraſſe⸗ ſten undunerhörteſten Eingriff in die durch den Friedens⸗ vertrag garantierte deutſche Verwaltungshoheit in den beſetzten Gebieten dar, die ſich die Exekutivorgane der Politik Poincares bisher zu leiſten gewagt haben. In dieſer Verordnung maßt ſich die Rheinlandkommiſſton das Recht an, Poſten in den deutſchen Verwaltungsorganen, die infolge der Auswei⸗ ſung und Abſezung von deuiſchen Beamten durch die Beſatzungs⸗ behörden vakant bleiben ſollten, an deren Beſetzung aber die Alliier⸗ ten ein Intereſſe hätten, durch ihnen geeignet erſcheinende Perſönlichkeiten zu beſetzen. Eine weitere Beſtimmung geht dahin, daß die Delegierten der Kommiſſion ſich das Recht vor⸗ dehalten, Einſicht in jedes für die deutſchen Verwaltungsbehörben beſtimmte Schriftſtück zu nehmen, falls dieſe zu dem Verdacht Anlaß geben, daß ſie gegen die Befehle der Beſatzungsbehörden oder das Intereſſe und die Sicherheit der Beſatzungstruppen tätig ſind. Ein Gewaltakt Vor einigen Tagen wurde in der Brückenvorſſadt in Limburg in der Nähe des Oſtheimer Kapellchens ein aus Ahbach kommendes Dienſtmädchen von zwei Marokkanern, als das Mädchen auf die Aufforderung der Soldaten hin ihr Gepäck öffnen wollte, über⸗ fallen und vergewaltigt. Mit ſchweren Verletzungen wurde das Mädchen in das Hoſpital eingeliefert, wo ſie lange Zeit ohne Be⸗ ſinnung darniederlag. Die Jolgen der Geldbeſchlagnahmungen Die Franzoſen beſchlagnahmten auf dem Nathaus in Trier etwa 15 Milliarden Arbeitsloſenunterſtützungen, während man mit der Auszahlung beſchäftigt war. Der Rathausplatz war durch zahl⸗ reiche Spahis und Tiralleurs abgeſperrt. Sonderbündler, u. a. der berüchtigte Gaſtwirt Hubert Marzen und der Zuchthäusler Schneider, halfen den ffranzoſen mit Rat und Tat. Als das Herannahen der Franzoſen bekannt wurde, ſtürmten die Ardbeitsloſen auf das be⸗ reikliegende Geld und nahmen etoa 10 Milliarden fort. Die durch die Unterbindung der Zahlung erbitterten Arbeitsloſen ſchlugen auf der e einen unbelannten Mann, dem ſie Verrat vorwarfen, faſt tot. Offenburg, 4. Sept. Die Framzoſen haben die ſeit einigen Tagen beſeizt geheltene Reichsbankſtelle wieder freigegeben Eine Gnade! Natch einer Havasmeldung aus Koblenz hat die Rheinlandkom⸗ miſſton oregeſichts der kritiſchen Lage in der Verpflegung des beſetzten Gebietis den Beſchluß gefaßt. alle Teigwaren vorübergehend vom Einfuhrzoll zu befreien. Der Einfuhrzoll war vor⸗ läufig auf 25 Goldmark für 100 Kitogramm feſigeſetzt geweſen. Die Vorausbezahlung der Beumtengehälter Wie die Berliner Mätter melden, fanden geſtern in der Frage der Umänder ung der Zahlung der Beamtengehälter erneut Beratungen des Reichsſinanzminiſteriums mit den Vertretern der Länder ſtatt. Auch die einzelnen Spitzenorganiſationen be⸗ geſtern noch einmal die Angelegenheit. Das Reichsfmanz⸗ miniſtertum hab die Spitzenorganiſationen der Beamten zu einer eingeladen, in der den Gewerkſchaftsvertretern die — tigen Beſchlüſſe der Reichsregierung über die Beamten⸗ gehilter mitgeteilt werden ſoll. Nach der D. Allg. Ztg. wird heute über die Erhöhung der Skaatsarbeiterlöhne und im Laufe der Woche über die Erhöhung und die briden verhafteten Beamten aus der Haft emlaſſen. Badiſche Politik der Badiſche Städtebund zu verſchiedenen Steuerfragen In einer erweiterten Ausſchußſitzung des badiſchen Stä dtebuud in Villingen wurden mehrere wichtige Steuerfragen beſpr mmini⸗ Es wurde Stellung genommen zu der Henkſchrift des Fmarbe⸗ ſteriums über eine Abänderung des Grund⸗ und Ge ſteuergeſetzes; ferner zu der infoge Erlaß des Reich pſch ausgleichsgeſetzes notwendig werdenden Abänderung des 727 die Steuerverteilungsgeſetzes zu den Grundſätzen 5 Zeit Verteilung der Gemeindeanteile an der Umſatzſteuer, die für 170 zur vom 1. April 23 bis 1. April 24 als Uebergangsvorſchrift 85 völke⸗ Feſtſetzung des endgültigen Verteilungsſchlüſſels nach der rungszahl erfolgen ſol, ſofern nicht von der Landesregier! anderer Verteilungsmaßſtab eingeführt wird, ſchließlich zu Weweke geſetz vom 21. Aug. betr. die Abänderung des Grund⸗ und 7 ſteuergeſetes, das den Gemeinden die Möglichkeit ſchaffen ſo belel Behebung ihrer Finanznot alsbald die nötigen Mittc men zu ſtellen. Nachdem durch das Finanzausgleichsgeſetz den 18 den die Möglichkeit der Erhebungen von Getränkeſteue dieſer geben worden iſt, wird den Mitgliedsſtädten empfohlen, von d Möglichkeit durchweg Gebrauch zu machen. zur Die Frage der Kredithilfe für die Gemeinden des Beſchaffung einer Kartoffelreſerve für den Winter ut ehend Heizmaterials für die ſtädtiſchen Anſtalten wurde ebenfalls eing ille erörtert und über den derzeitigen Stand der eingeleiteten, frahen⸗ Aufſchluß gegeben. Das Verfahren über den Einzug der Se koſtenbeiträge bedarf dringend der Abänderung. Es iſt anzuſtt das Verfahren zu vereinfſachen und zu verkürzen. Namenklich. rden. der Geldentwertungsſaktor bei der Bezahlung berückſichtigt 55 del⸗ Die Ruhelohnordnung für die ſtädtiſchen Arbeiter wird bei⸗ t wel, zeitigen Fmanzlage der Gemeinden ſolange nicht durchgefüte beiter den können, als das Reich die Zuſchüſſe für die Löhne der ſteue! ablehnt. Bezüglich der Einführung einer Feuerweh 9100 von gibt der Ausſchuß der geſetzlichen Regelung nach dem Vorbut den Württemberg der Regekung durch kommunale Steuerordnung Vorzug. Eine baldige Verabſchiedung des dem Landtag vorlieh eigen Bürgerrechtsgeſetzes wird dringend gefordert. Im eiſe ge kam noch eine große Anzahl von weniger wichtigen, teilwel ſchäftlichen Angelegenheiten zur Erledigung. Letzte Meloͤungen Die Eröbebenkataſtrophe in Japan Havas meldet aus Oſaka, daß der Marineminiſter Tokio die Zahl der Toten auf 150 000 ſchätzt. Die J 90 Toten wird jetzt auf 200 000 geſchätzt. Graf Katahati ardbeben weitere Mitglieder der Regierungspartei ſind bei dem Erbbem⸗ während einer Beratung, die ſie abhielten, ums Leben 110 ung men. Der Fürſt Matſujata iſt infolge einer erlittenen 5 feon geſtorben. Unter den zerſtörten Gebäuden befinden ſich auch 5 Ge⸗ gſiche und italieniſche Bolfchaft. Von großen öffentlichen die bäuden, die in Tokio zerſtört wurden, werden u. a. ganae des Nationalbank, das kaiſerliche Muſeum, die Univerſität, ein aanbahn⸗ Kriegsminiſteriums und zwei Theater. Alle Anlagen des Haufeehen, hofes wurden zerſtört. Das Stadtgebäude iſt unverſehrt gebl aber alle Fernſprech⸗ und Telegraphenverbindungen ſind 1 zel. brochen. Insgeſamt ſind in Tokio etwa 200 000 Häu hal i ſtört, davon eiwa 150 000 durch Feuersbrunſt. Das Feuer%rd⸗ dadurch ſo ſehr ausgedehnt, weil die Gasleitungen durch 75 n de⸗ beben geſprengt wurden und in Brand gerieten. Alle 11 Fluſſes Samaida, der durch Tokio fließt, ſind durch die S 40 weggeriſſen worden. 0 nſel Kilometer von Tokio entfernt, iſt in Tätigkeit.(Weitere Ein unter„Neues aus aller Welt“.) 2 erſt Verlin, 4. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) W. ſetzt bekannt wird, ſind vor einigen Tagen die Beamt Perlin, zentralen Fürſorgeſtelle für Vertriebene in bliegt der die Linderung der Not der Ruhr⸗ und Rheinflüchtlinge ob ger⸗ verhaftet worden. Wie die Kreuzzeitung meldet, wegen f die dachts, eine Aktion gegen die Republik geplant zu haben. daß in Angabe eines Kommuniſten hin ſei unter dem Vorwande, f, zu der Fürſorgeſtelle Gelder für einen Putſch geſammelt würde⸗ itig dieſer Verhaftung geſchritten worden. Man habe gleicheicht Hausſuchungen bei den Verhafteten vorgenommen, die inde rhaſ⸗ Belaſtendes ergaben. Inzwiſchen iſt die Freilaſſung der Berlinel teten wieder erfolgt. Das Blatt frägt: Was ſagt Nt Polizeipräſident zu dieſem Vorgang, was Herr Severing? atie en, 4. Sept. Geſtern wurde in Wien der Int er un aſer nale Polizeikongreß eröffnet, zu dem Poliselbeamte zunlk⸗ Länder, die Landeshauptleute Oeſterreichs und die leitenden Henäre der Staatsanwaltſchaften gon Wien erſchienen waren. f an Konſtanz, 2. September. Mit Gültigkeit vom 1. Septeneſee, wurden im Verkehr der deutſchen und öſterreichiſchen Vodenſe n Ge nen unter ſich die zurzeit gültigen No en 8lf0 50 und ſonſtigen det bührenſätze in Mark um rozent, alſo auf das Birſchweſte ſeit 20. Auguſt güttigen Säze erhöht. Im 7 mit en de riſchen Bodenſeeſtationen Rorſchach ufto) blei ngell⸗ bisherigen in Schweizer Franken ausgedrückten Beförderu der Sepiemberbezüge der Beamten verhandeit werden. bühren unverändert beſtehen. Wir ſperren uns bisweilen aus einer leidigen Halsſtarrigkeit, unſerer Obrigkeit zur rechten Zeit zu Hilfe zu kommen, und müſſen hernach von fremdem Volk, ſo bei uns ſich einlagert, uns das Mark ausſaugen laſſen. Leibniz. In der Keſidenz der Fürſtenberger Von Georg Haller(Mannheim) Donaueſchingen, Ende Auguft. Wir haden Sole. Wir haben oben vom Waſſermangel geſprochen; das hat mi Bad mit ſeinen gut durchwärmten, anheimelnden Näumen je nach Wunſch in Sole, Kohlenſäure, Sauerſtoff unter Dampf, in elek⸗ triſche Lichtbäber, unter Duſchen, Fangopackungen, ja ſelbſt das „ſchnauffen“ wird ihnen in einem beſonderen Inhalationsraum er⸗ leichtert. Als Solbad und Höhenluftkurort hat das Re r e dem ſchon der Heidelberger Kliniker Geheimrat Dr. Kußmaul Patien⸗ ten zuſchickte, von Jahr zu Jahr 1 80 e aufzuweiſen. Sein Charakter als halbe Kleinſtabt, halbes Landſtädtchen, iſt da⸗ durch nicht verdorben worden. Was dem Aufenthalt gegenüber ſon⸗ igen deutſchen Kleinſtädten jedoch bei regenſchweren, trüben zuſtatten kommt, das iſt die der Stadt eigene Kultur, ſind die aen Sammlungen aus Wiſſenſchaft und Kunſt des fürſt⸗ bebingte Gültigteit, denn der Fürſtenbergbrauerei z. B. mengett es 5 nie an Waſſer. Daran hat hier jedermann Inter 1 f Fa e reichen Muſikſchäte. Trinke ſprach Anakreon, man in ingen ganz beſonders. Hier wirkte Trinke ſang Horaz Drum trink auch Du uo Badens Sohn, Denn die Vorwelt tats! Da hier ſchon ſeit 1705 ein Bier geſotten wird, das nicht von ſchlechteſter Herkunft iſt, folgt man dieſem weiſen Rate mit Bedacht, ſelbſt jetzt noch in einer Zeit, in der man hier für das Glas Fürſten⸗ bergbräu Mk. 90 000(freibteibend) bezahlt, ohne die Bilder. Wir bezeugen: es gibt noch—.— und doch gemütliche Echen in Hongu⸗ Es heißt zwar: g 9 Brigach und Breg 35 Bringen die Donau'weg! VNh Die Donaueſchinger behaupten aber bekanntlich gleichwohl, daß die Donau ihren 2800 Kilometer langen Lauf in ihrer Stadt beginnt. Ein reimkundiger Donaueſchinger betont dies wie folg: N eſchingen. Am Schloß der Herrn zu Fürſchteberg E Wiege ſtoht, e Meiſchterwerk, Und drin die junge Donau, klar, E munter Kind der Mutter Baar. Wie uns der Donaueſchinger Rektor Bender vom Donauquell er zählt, beſtand noch im 17. Jahrhundert im Hauſe Fürſtenberg die eeee e Sitte, daß ſeine Gäſte einen ung in den Donauquell tun mußten. In der Quelle wurde ihnen unter Trom⸗ petenſchall und Piſtolenſchüſſen ein Glas Wein zum Trunke gereicht, worauf die bis auf die Haut durchnäßten und vor Kälte ſchlotternden Gäſte einen Eintrag in das Protokollbuch machen mußten. Johann Auguſtin von Greiffen ſchrieb unterm 19. Auguſt 1685: Der ſchene Thaunaquell erkält mich alſo ſehr, Das ich vor Froſt nit kann rebn mehr, 85 Und kunt ſchier nit Mehr ſchnauffen, Ich hab vermeint, ich mieß erfauffen. So ſchlimm, wie die Fürſte in jener Zeit 28 die Donaueſchinger heute mit ihren en nicht mehr. Im.geneil, man ſetzt ſie in dem 1913 errichteten nach der Fürſtin benanien Irma⸗ 9 Muſik ſchäßt Komradimt der Komponiſt der ergreifenden Weiſe zu Uhlands „Das iſt der Tag des Herrnl“ und am tenberger Hof lebte Kalli⸗ „Das deutſche Lied“ in Melodie 1— hat. Hier gibt ein kunſtſinniger M ganz wie ſeine Vorſahren aus einer anderen Linie, ſeine Fr am Schaffen der Jugend bekundend, der ſeit 1913 „Geſel ſt der Muſikfreunde“ die Möglichkeit, neben der Veranſtal r erwähnten regelmäßigen Sinfonie⸗ und Kammermuftkkonzerte auch die Sonderaufgaben zu pfle⸗ wieder zum Leben gen, g Wertvolle der alten Muſikſchätze zu erwecken. Vielleicht regt durch die Erfolge unſerer Mannheimer Ure hat man gerade in dieſen Tagen einen Anlauf ommen auch hier den Freunden der Orgelmuſik Gelegenheit zu ieten, Zöllner, de Lange, Reger, mann, Bach, Rhein⸗ berger uſw. zu hören. s Könzert fand in der neuen 1912 errichte⸗ ten 2 Kirche ſtatt, deren öne Fenſter der frühere Deutſche r bei einem ſeiner vielen Donaueſchinger ge⸗ hat. ranſtaltet Konzert von Lan Nesen Nette ender, der ſich dabei als ein Meiſter des Orgelſpiels erwies. In dem unve ich ſchönen, dem Publikum vollſtändig geöffneten Park des Fürſten Fürſtenberg iſt in dem Gebäude der alten Muſe⸗ umsgeſellſchaft ein„Kurhaus“ erſtanden, das gleichfalls regelmäßige muſikaliſche Abende unter Mitwirkung der flott geführten Factgen, Aafter eſehenden Aupede derurehe. Nen Boce 0 kl en le 5 1 5 findet auch 785 wechſelnden Plätzen in der Stadt Paagmuft der Militräkapelle ſtatt. Man darf ſagen, D i wage A deneſedt der Fürſtenberger, in wettem Umerei we reis von Tannenwäldern umgeben, 5 Widerſtänden aller Art zu ringen hat, als Treffpunkt der Schelhen waldbahn, der Höllentalbahn und der Bregtalbahn, mit feieee del Auswahl an Spaziergängen und Ausflugszielen, auch Saadt in neuen Zeit durchſetzen. Politiſch ſchillert die ſſt je⸗ allen Farben, mit dunklem Haupteinſchlag. Die Bevölkerung uchen doch tolerant. Nach dem großen Brand in Hondingen Seppel und Erwin, zwei ſonſt ganz friedliche Bürger, nachts Nee 2 und 3 Uhr vor meinem Fenſter noch die ſoziale Frage, die kriſe 0 und die damals noch bevorſtehende Regierunge löſen. Seppel war für die radikalere Löſung für das„an ſtem. tellen“, Erwin für die Entwicklung nach parlamentariſcheme det rum ſollte ſich alſo Donaueſchingen ſorgen? Im übrigen rer Um⸗ Stadt ihre unveräußerliche natureigene Schönheit und die ih getuung, von der Keller im fernen Indianapolis ſingt: Die Luft iſt ſo kräftig, die Waſſer ſind klar, Stolz ſegelt im Teiche der Schwanen Schar, Schön iſt ſie die liebliche herrliche Baar. Theater und Muſik 0r 2 Bom Nationaltheater. Zeiten der Kriſe an einer t Ul⸗ aſehen ſind günſtige Gelegenheiten, aus natürlich hö gunten perſönſſchen Gründen Freunde zu„lancieren“. Dieſes ten⸗ un, Spiel hat auch ſofort bei der neuen Mannheimer Intendaßetelligl Opernleiterkriſe eingeſe Während von den amtlich Kreiſen in Mannheim Stillſchweigen bewahrt wird— in 5 f der geſcheiterten Verhandlungen mit Staegemann ſoga 5 daß wieder dem Geraune—5 Weg offen iſt—, brtegen Ube liner Blätter, wie der„Börſenkurier, faft täglich Neuigkeinte me Verhandlungen und bevorſtehende Berufungen. Dort konn erſtmrals leſen, daß mit dem Kapellmeiſter Reu ß. berpantel, würde, dort wurde Hartung ſoſort genannt als Integ 957 anwärter. Dort war zu leſen, daß der Kapellmeiſter Richarzgeln in Mannheim Probedirigieren werde und ebenſo Georg it, 00. Lert wird, wie der amtliche Wochenſpielplan bekannt der ſuu Mittwoch tatſächlich den„Lohengrin“ dirigieren. Darü ſt eder; über das Auftreten des Düſſeldorſer Kapellmeiſters Szell ͤberſchn vom Nationaitheater, das die Preſſe ſonſt mit Vornotizen ſt, micm, tet, bisher nichts mitgeteilt worden. Wenn man gutmütig iſ iſt mar man das übliche Verſehen untergeordneter Stellen an. ſach ſeh, 5 75 gutmütig und gutgläubig, ſo weiß man, daß 775 veſ, iſt. Man ſpiele mit offenen Karten; oder m Preſ, hindere, daß die Kenntnis von Tatſachen über die Berliſten ſlichte oder irgendwelche krübe Kandle in die Mannheimer Oeſfengren, dringt. Das Schickſal des Mannheimer Theaters und ne geſſeh heimer Muſtepflege iſt eime ſo ernſte Angelegenheit daß die amil lichteit ein unerngeſchränktes Anrecht darauf davon cgegen von ⸗ dumkſen h rn den Be⸗ des Hegaus und des Schwarzwaldes begrenzt, unter den große Tage gehabt. Oe werd 1 Führung des ſtädtſchem Oberhauptes, das oft und ſchwer mit Hlaren umterrichtet zu werden, ſobafd irgendwelche Tatſachen vonagen Aeee Seen Webreuweſge d in e e, der nutan e der dute aee nichts udes chen ini⸗ ſchen die Zeit zur ölke⸗ ein Not⸗ rbe⸗ zal ereit zein⸗ ge⸗ ieſet zur des ritle b. ben, igen ge⸗ Saal ſelbſt rettun Dienstag, den 4. Sepkember 1923 — 3 1 ieannheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 3. Seite. Proleſtkundgebung des date Die Not, in die das Handwerk durch den Währungsverfall ge⸗ — iſt, wurde im geſtrigen Mittagsblatt an dieſer Stelle in knap⸗ 8 Umriſſen ſkizziert. Geſtern nachmittag fanden ſich die Hand⸗ zerker des Bezirks Mannheim auf Einladung des Be⸗ Furksausſchuſſes ſämtlicher Gewerbepereine, nungen und Fachvereinigungen des Amtsbezirks ſa annheim zu einer überaus eindrucksvollen Kundgebung zu⸗ mmen. Ueber tauſend Männer und Frauen füllten den großen des Friedrichsparks. Die Staatsregierung war durch Amtsvor⸗ 0 Geh. Regierungsrat Dr. Steiner, die Stadtperwaltung 9000 Wirtſchaftlichen Beirat Dr. Bartſch, die Stadträte Haas, Sastmann, Ludwig, Vogel und Foshag und mehrere liedtverordnete vertreten. Ferner war Fabrikant Vögele, Mit⸗ Ried des Reichswirtſchaftsrats, zugegen. Xnlograph Albert Wolf, der Vorſitzende des Bezirksausſchuſſes, eröffnete die Verſammlung ſt der Begrüßung der Erſchienenen, insbeſondere der Vertreter der aatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der politiſchen Parteien und Preſſe. Das Handwerk, ſo führte Herr Wolf unter anderem — halte es für ſeine Pflicht, weitere Kreiſe über ſeine urtſchaftliche Lage aufzuklären. Der Handwerks⸗ aueſter wiſſe nicht mehr, wie er die Löhne und ungeheuren Laſten mübringen ſolle. Wie ein Ertrinkender wehre ſich der Geſchäfts⸗ — 0 in ſeiner Not. Es bringe ihn in Verzweiflung, ſehen zu wiſen, wie ſeine mühſam erworbene Subſtanz zuſammenſchmelze le Butter in der Sonne. Handwerkskammerſyndikus Dr. Eiermann war das Hauptreferat übertragen. Nach einer einleitenden kritiſchen Aürachtung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe unter beſonderer ürdigung der Zuſtände, die ſich infolge des Währungsverfalls erausgebildet haben, ſtellte der Redner feſt, daß in den Kreiſen des dundwerks der Ruf nach einer wertbeſtändigen Währung d mer lauter erſchalle. Erſt in den letzten Tagen habe die Anwen⸗ Enn zvon Schlüſſelzahlen greifbare Geſtalt angenommen. füt müſſe aber die Hoffnung vieler Handwerker, daß ſie mit der Ein⸗ lihrung der Schlüſſelzahlen in Zukunft der Notwendigkeit der Kal⸗ vclation enthoben würden, zerſtreut werden. Nach dem bis jetzt norliegenden Ergebnis der Verhandlungen werde es unmöglich ſein, f m Beiſpiel des Kleinhandels einen einzigen Multipli⸗ ſhegder für alle Gewerbe feſtzuſetzen. Dabei werde zwar eine Bunt⸗ nectigkett erzielt, die aber bei der Verſchiedenartigleit der Gewerbe — dermieden werden könne. Soweit die Handwerker ihre Liefe⸗ werenrechnungen in Dollar, Gulden oder Franken bezahlen müſſen, Frie nichts dagegen einzuwenden ſein, wenn die Schlüſſelzahl auf riedenspreis plus Goldkurs feſtgeſetzt werde. an or wenigen Tagen ſei der Handwerkskammer von der Staats⸗ 12 waltſchaft ein Schreiben zugegangen, in dem es heißt, daß in eißter Zeit eine Menge Anzeigen gegen Handwerker eer gegangen ſeien, die infolge des Mangels einer Vorſchrift nicht wei⸗ eintrerfolgt werden könnten. Hierin werde künftighin eine Aenderung ſu reten. Jede Anzeige werde auf ihre Begründetheit genau unter⸗ kicht. Es ſei zuzugeben, daß einzelne Handwerker das Augenmaß für — richtige Rechnungsſtellung verloren hätten. Viſchieden müſſe aber gegen das Veſtreben des und der delbörden, jeden Handwerker ohne weiteres als Wucherer zu behan⸗ Wuz Verwahrung eingelegt werden. Wenn vereinzelte Fälle von ucher und Preistreiberei vorkämen, ſo würde dies vom Handwerk prüt mißbilligt. In den meiſten Fällen ergebe ſich bei der Rechnung⸗⸗ en ag dur die Handwerkskammer die Grundloſigkeit der Beſchwer⸗ Fäll s Bedauerliche an der ganzen Sache ſei, daß vereinzelte e breitgetreten und verallgemeinert würden, während zur Ehren⸗ ſegriffenen Handwerkers gar nichts geſchehe. Die andwerker, die ihre Rohſtoffe, Halb⸗ und Fertig⸗ der g; Handel und Induſtrie beziehen, ſei der Preisfeſtſetzung de Leeferanten auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Es müſſe von ehörden gefordert werden, daß ſie die rückſichtsloſe Ausnützung bra erbraucher durch Kartelle und Syndikate verhindern. Ein Miß⸗ der Kartellgewalt ſei der Ausſchluß weiter Verbraucherſchich⸗ den der Belieferung durch Erzeugergenoſſenſchaften. eini ie Mannheimer Bäckergenoſſenſchaft habe vor Grden Monaten beim Bezirksamt um die Erteilung der ſchafteh Handelserlaubnis nachgeſucht, um kleinere Genoſſen⸗ ſten des Landes mit Mehl verſorgen zu können. Bezirksamt und ſtand ſabrikate von dandeskommiſſär hätten das Geſuch aus volkswirtſchaftlichen Grün⸗ Gemal Grund eines Gutachtens des Börſenausſchuſſes abgelehnt. egung und Unruhe.) wieſenn nicht unerheblicher Teil der Handwerker ſei darauf ange⸗ runden von ſtädtiſchen und ſtaatlichen Stellen Arbeiten und Liefe⸗ Vo gen 922 übernehmen. Man müſſe den Baubehörden den ſchweren des wu machen, daß ſie wenig Verſtändnis für die ſchwierige Lage deit dandwerks aufbringen, vielfach ſogar zum Ruin des Handwerks (Sehr richtigl) Während Freiburg und Kon⸗ 59. für ein neuzeitliches Verdingungsweſen ent⸗ e rdi Hatten, bleibe Mannheim an der vorſintfutlichen ingungsart h ängen und zwinge dem Handwerker Dneen Ganz dannheimer Handwerls Verträge auf, die als gegen die guten Sitten verſtoßend bezeich⸗ net werden müßten.(Sehr richtig!). Das Verfahren laufe darauf hinaus, die billigſte Arbeit zu übertragen. Ob die billigſte Arbeit auch die beſte ſei, möchte Redner dahingeſtellt ſein laſſen. Für die Stadt ergebe ſich die Pflicht, das Verdingungsverfſahren ſo zu geſtalten, daß für die Arbeit des Handwerkers ausreichende Bezahlung ge⸗ leiſtet wird. Was auf dem Gebiete der Auszahlungen ge⸗ leiſtet werde, ſei unerhört. Die Stadt ſei dazu übergegangen, die Materialien ſofort zu bezahlen oder ſelbſt zu ſtellen, aber auf den Lohn müſſe der Handwerker oft monatelang warten. Es könnten Fälle namhaft gemacht werden, wonach Handwerker noch auf die Be⸗ gleichung ihrer Rechnungen aus 1922 warten müßten.(Bewegung, Pfuirufe.) Es ſei kein Wort ſcharf genug, um ein derartiges Gebahren zu kennzeichnen. Wenn zur Entſchuldigung angeführt werde, die Rechnung müſſe geprüft werden, ſo verweiſe er auf das Beiſpiel an⸗ derer Städte, wo prompt ausbezahlt werde. In Heidelberg ſei man ſogar dazu übergegangen, in rückliegenden Fällen die Geldentwer⸗ tung zu vergüten. In der letzten Zeit ſeien die Handwerker wegge⸗ ſchickt worden, weil die Stadt kein Geld mehr hatte. Er frage die Stadtgemeinde, ob ſie es wagen würde, ihren Arbeitern und Beam⸗ ten die Bezüge ſolange wie den Handwerkern vorzuenthalten? Bei der Großinduſtrie ſei es allmälig üblich geworden, grundſätz⸗ lich nur mit Wechſeln zu bezahlen. Es müſſe an die Induſtrie das Erſuchen gerichtet werden, aus der Geldentwertung keinen Vorteil zum Nachteil der Handwerker zu ziehen. Aber auch die Verbraucher⸗ ſchaft müſſe gebeten werden, die Rechnungen des Handwerkers mög⸗ lichſt prompt zu bezahlen. Das Handwerk werde ganz empfindlich durch die unheimlich überhand nehmende Schwarzarbeit geſchädigt. Arbeiter und Beamte pfuſchten ſtundenlang dem Handwerker ins Handwerk Es werde anerkannt, daß Gewerkſchaften und Betriebsräte die Handwerkskammer in dem Kampfe gegen die Schwarzarbeit kräſtig unterſtützten. Aber es dürfe auch in Zukunft nicht nachgelaſſen werden. Das Handwerk müſſe beſtrebt ſein, daß in die Tarifver⸗ träge Beſtimmungen aufgenommen werden, die die Schwarz⸗ arbeit unterſagen. Aber auch das Publikum ſollte ſich daran gewöhnen, derartigen Pfuſchern die Türe zu weiſen. Es ſcheine auch im Handwerk noch Leute zu geben, die nicht die leiſeſte Ahnung von dem Ernſt der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage haben. Für Erleichterungen und Milderungen der Steuer⸗ geſetze einzutreten, ſei möglich. Der Reichsverband des deutſchen Handwerks werde nichts unverſucht laſſen, um die Steuerlaſten der zatſächlichen Leiſtungsfähigkeit des Handwerks entſprechend zu be⸗ einfluſſen. Das Handwerk im Lande könne darüber beruhigt ſein, daß ſeine Berufsvertretung im Rahmen des Möglichen und Ver⸗ tretbaren energiſch tätig ſei. Jeder verantwortungsbewußte Führer des Handwerks müſſe es aber ablehnen, ſeine Hand zu zweck⸗ und zielloſen Proteſtaktionen zu bieten, wie ſie vielfach verlangt würden. Dazu ſei die Situation wirklich zu ernſt. Die Schuld an der Notlage des Handwerks werde dem Mangel an Führertum und Organiſation zuge⸗ ſchrieben. Darauf ſei zu erwidern, daß an dem Verſagen der Organiſation die große Maſſe des Handwerks ſelbſt ſchuld ſei. Zuerſt müſſe das Handwerk heraus aus ſeiner Zerfahren⸗ heit, Gleichgültigkeit und Nörgelei. Aus Handwerker⸗ kreiſen ſei wiederholt die Anregung an die Organiſationen ergangen, ſelbſtändige politiſche Handwerkerparteien zu gründen. Der Reichsverband des deutſchen Handwerks habe gegen dieſe Beſtrebungen bereits 1920 eine Entſchließung angenommen. Redner hat die feſte Zuverſicht zu den ſtarken geiſtigen und ſittlichen Kräften, die im Handwerk ſtecken, daß es ſeine Aufgabe kennt und daß es über dje ſchwere Zeit hinüberkommt. Er ſei überzeugt, daß es ſeine Aufgabe als unentbehrliches Glied der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft erfüllen wird. Der Trieb der Selbſterhaltung dürfe für das Handwerk bei ſeinen Handlungen nicht allein ausſchlaggebend ſein. Gebt dem Staate, was des Staates iſt, aber auch dem Handwerk, was des Handwerks iſt!(Starker Beifall.) Die Ausſprache Schloſſermeiſter Joſeph Bieber eröffnete die ausgedehnte Ausſprache. Wir dürfen, ſo führte er u. a. aus, offen und frei ſagen: Handwerk und Mittelſtand ſind erledigt. Was wir heute noch ſind, iſt bloß noch Schein. Redner hat den Zethltag für acht Tage im Hauſe, während es 7 185 für 6 Wochen langte. Als Vertreter des Bauhandwerks ſtellt Herr Bieber feſt, daß dieſe Verufe glatt an die Wand gedrückt wurden. Mit der Zwangswirtſchaft im Bauweſen wurde das Bauhandwerk in Grund und Boden geſchlagen und zwar von den Idioten, die große Reden hielten und die Zeitungen füllten. Nun ſeien ſie fahnenflüchtig ge⸗ worden und im eigenen Geſtank untergegangen. Wie viele Familien laufen herum und ſagen: wenn wir doch einmal eine Wohnung hätten. Das kommt daher, daß man nicht rechtzeilig Wohnungen gebaut hat. Er erkläre offen und frei: Das Hand⸗ werk hat nichts zu gewinnen und nichts uz verlieren. Offiziell ſind wir erledigt. Vielleicht werde es noch einmal heißen: ein — kein duwiel vor aller Augen ausgebreitet worden. Darnach beſteht Gerucheni is. Ebenſowenig nach der Verzeichnung eines jeden als dbes, das heute Meier als Intendantenanwärter, morgen Müller zukünftigen Kapellmeiſter nennt, und, da feder irgendeinen ſchaff. ſitzen hat, die Möglichkeit der Stimmungsmache im voraus ter der dings taucht unter den Namen der Intendantenanwär⸗ piellei des Dr. Wolfgang Harniſch, des neuen Stuttgarter Ober⸗ zuletzt rs, auf. Harniſch, der ſich als Oberſpielleiter in Mainz und Perſön bei dem Jenger modernen Schauſpielzyklus als eigenartige tem Klichkeit von reichem Wiſſen, ſtarkem Können und zielbewuß⸗ chendeunſtwillen erwieſen hat, gehört zweifellos zu den vielverſpre⸗ den On Männern des Nachwuchſes. Unter den in Betracht kommen⸗ P. S pernleitern wird auch der Name des Meininger Kapellmeiſters Schmitz, eines geborenen Rheinländers, genannt. hS. dühne Theaterrundſchau. Der Tenor Ernſt van Dyck, der be⸗ Taterſt erſinger iſt auf einem Schloß in der Nähe ſeiner Johr adt Antwerpen geſtorben. Van Dyck, der ein Alter von 62 den Parfrreicht hat, ſtudierte in Paris und ſang 1888 in Bayreuth welth rſtfal und wurde durch dieſe Leiſtung mit einem Schlage ein Hofo wrühmter Tenor. Im ſelben Jahre wurde er an die Wiener als Wa engagiert. 1898 verließ v. Dyck Wien um ſeitdem hauptſächlich neues Dwerfänger in Amerika aufzutreten.— Melchior Viſchers dig; di rama„Der Teemeiſter“ wurde vom Alten Theater in Leip⸗ futte Tagikomödie„Debureau“ vom Schauſpielhaus in Frank⸗ in Cazur Uraufführung angenommen.— Das Drama„Die Not Hildelals“ von Hans Havemann wurde vom Stadttheater in esheim zur Uraufführung angenommen. Kunſt und Wiſßſenſchaſt 1— bebenge Das japaniſche Erdbebengebjet. Japan iſt ein altes Erd⸗ mgedte das— wieder einmal von ſolchen Erſchütterungen Siden ſucht wird. Es liegt auf einer großen, von Norden na Meere tlechenden Bruchfalte der Erdoberfläche, die durch rieſige getenn efen und eine fortlaufende Kette von Vulkanen äußerlich der ſofte chnet iſt. Die geographiſche Wiſſenſchaft nimmt auf Grund ſceinunematiſchen Erforſchung der Erdbeben und vulkaniſchen Er⸗ Schollengen an, daß die allmählich erhärtende Erdoberfläche große am klei bildet, wie ſie ſich nach ſtarkem Regen auf dem Ackerboden ſich. usmaß zeigen. Bei der weiteren Erhärtung verſchieben Eſchütt Ränder der Schollen und erzeugen an der Oberfläche die Einſturs rungen, die wir tektoniſche Erdbeben nennen, während der großen einer ganzen Scholle oder größerer Teile einer ſolchen die bungen Veränderungen auf der Erdoberfläche, wie Meeresverſchie⸗ des Mier zeugen. Ein erdgeſchichtlich neuer iſt z B. der Einbruch Joeſ zelländiſchen Meeres geweſen. Tokio, Wokohama und ippon„ liegen alle am Oſtrand der Hauptinſel Hando oder ſhemend der Bucht von Yokohama. Yokohama ſelbſt, das an⸗ ſe Landan ſchwerſten heimgeſucht worden iſt, iſt der Hafen für Iſſnet ndeshauptſtadt Tokio. Als es 1834 dem Schiffsverkehr er⸗ J der de, war es noch ein Fiſcherdorf, das dann aber bald wuchs⸗ Stadt non fber einer halben Million Einwohner heran⸗ 5 ber Stadt bilden die europäiſchen Nieder⸗ ee eil ch gekröntes Buch Die Ameiſen der Schweiz zu ſchreiben. Auf Reiſen, laſſungen. Die eigentliche Japanerſtadt wird wohl auch heute noch aus den leichten Holzhäuſern beſtehen, die der japaniſchen Bau⸗ weiſe entſprechen, und in deren Mitte immer Feuerhäuſer aus feſten Lehmwänden zur Bergung der Habe bei den häufigen Bränden errichtet waren. Große Brände ſind bei dieſer Holzbauweiſe in Japan natürlich häufig geweſen. Bei einem Erdbeben entſteht ein Brand leicht durch Zerſtörung einer Feuerſtelle, die das Haus in Flammen ſetzt und damit bei dem Mangel an Abwehrmaßnahmen natürlich das ganze Viertel. 25% Gebirgsbildung unter Waſſer. Eine bemerkenswerte Ent⸗ deckung iſt im ſüdlichen Atlantiſchen Ozean gemacht worden. Als die Eaſtern Telegraph Company das Kap⸗Kabel im Jahre 1899 legte, wurde die Rute zwiſchen St. Helena und Kapſtadt durch Lotungen. die alle 50 engliſche Meilen ausgeführt wurden, unterſucht. Das Kabel wird jetzt repariert, und das Schiff, das die Arbeiten vollbringt, fand an einer Stelle, wo die Karte eine Tiefe von drei engliſchen Mei⸗ len zeigte, daß der Meeresboden ſich bis zu dreiviertel Meilen unter der Oberfläche gehoben hatte. Das Bett des ſüdlichen Atlanti⸗ ſchen Ozeans beſteht aus einer Reihe von Gebirgen, die in den In⸗ ſeln St. Helena und Ascenſion über die Meeresoberfläche empor⸗ ragen. Die Beobachtung zeigt nun, daß eine kürzliche vulkaniſche Er⸗ ſcheinung unter Waſſer ein neues Gebirge hat entſtehen laſſen. der Auguſt Jorel, der berühmte Schweizer Mediziner, der ſich um die Anatomie des Gehirns beſondere Verdienſte erworben und den Urſprung der Gehörnerven im Gehirn entdeckt hat, beging am 1. September ſeinen 75. Geburtstag. Am 1. September 1848 in Vaux bei Morges am Genfer See geboren, zeigte ſich ſchon in dem Kinde der geſchärfte Blick für Naturbeobachtungen, die dem Leben der Inſekten und insbeſondere dem der Ameiſer galten, und die ſchon den zwölfjährigen Knaben zu ſelbſtändigen Forſchungsergebniſſen gelangen ließen. Als Student der Medizin in Zürich begann Forel ſein von der Schweizer Naturforſcher⸗ geſellſchaft und der franzöſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften preis⸗ die ihn durch ganz Europa, nach Weſtindien und durch Amerika und Afrika führten, hat er ſeine Inſektenforſchungen fortgeſetzt, deren Ergebniſſe er in dem grundlegenden Werk Die pſychiſchen Fähigkeiten der Ameiſen verarbeitet hat. Nach ſeiner Rückkehr von der erſten ſeiner Ameiſenforſchungsreiſen wurde Forel, der ſich in Guddens Schule in München zum Pſychiater gebildet hatte, im Jahre 1879 als Profeſſor der Pfychiatrie an die Univerſiiät Zürich berufen und gleichzeitig zum dirigierenden Arzt der kantonalen Irrenanſtalt ernannt. In dieſer Doppelſtellung, die er zwanzig Jahre lang innehatte, hatte er der Pſychiatrie und der gerichtlichen Irrenheilkunde eine Fülle wertvoller und fruchtbringender An⸗ regungen vermittelt. Hand in Hand damit gingen Forels Unter⸗ ſuchungen über die Alkoholfrage im Zuſammenhang mit ihrer Rück⸗ wirkung auf das Irrenmeſen, Unterſuchungen, die Forel zu einem radikatlen Vorkämpfer der Enihaltſamkeitsbewegung machten, für die er in Wort und Schrift mit dem Feuereifer eintrat, mit dem er ſich für eine Reform der ſexuellen Ethik und die Verwertung des Hypnatismus in der praktiſchen Heilkunde einſetzte. In der Mann⸗ heimer Kunſthalle hängt ein intereſſantes Bildnis des Gslehrien von der Hand Oskar Kokoſchkas. Königreich für einen Handwerker, wenn keiner mehr vorhanden iſt. (Lebhafter Beifall.) Spenglermeiſter Stiv. Rheinecker veclangt die produktive Geſtalraung der Ardeiesloſenfür⸗ ſorge. Glaube man denn, daß es mogliich ſein Serde, cinen 19⸗ jährigen Menſchen, der monatelang zum Nichtstun verurieilt war, zur Arbeit erziehen zu können? Sehr ꝛ!) Wenn es wahr ſei, daß das Volk abhängig ſei oon der Erziehung ſeiner Jugend, dann habe man allen Grund, recht ſchwarz in die Zukunft zu ſchauen.(Lebhafter Beifall.) Schloſſermeiſter König ergeht ſich in einer eingehenden zurückſchauenden Betrachtung der wirtſchaft⸗ lichen Lage des Handwerks vor dem Kriege, in und nach dem Kriege. Nach den Urprodukten des Eiſens und der Kohle müſſe der Handwerker greifen, wenn er nicht untergehen wolle. Dem Handwerker werde die Veräußerung ſeines Grundbeſitzes an inter⸗ nationale Wucherer und Schieber zugemutet. Erſt dann bekomme er Arbeitsloſenunterſtützung. Die vorwärts ſtürmende Jugend müſſe ſich mit dem reifen Alter zur Rettung des Handwerks vereinen. Es werde einmal die Zeit kommen, wo zu prüfen ſei, welche Rich⸗ tung der Handwerker eingeſchlagen habe. Den politiſchen Parteien ſei der Rat zu geben, dann nicht mit Verſprechungen zu operieren, ſondern zu ſagen, was ſie für das Handwerk geleiſtet haben. Man müſſe die Intereſſen der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten wahren. Mit Großkapital und Truſts könne man nicht einig gehen. (Lebhafter Beifall.) Uhrmachermeiſter Fleig meinte, das Handwerk habe bis jetzt geſchlafen. Die Uhrmacher würden nicht, wie man anzunehmen ſcheine, im Golde, ſondern im Dreck ſchwimmen. Die Steuer wäre bei denen zu holen geweſen, die ihr Vermögen im Notiz⸗ buch nachtragen. Drei Rechtsanwälte ſeien nicht imſtande, in die Steuerbeſtimmungen Klarheit zu bringen. Ein großer Fehler ſel es geweſen, daß man nicht daran gedacht habe, an die Berufs⸗ verbände heranzutreten, als es galt, Vertrauensleute in die Steuer⸗ ausſchüſſe zu entſenden. Auch dieſer Redner forderte zu feſtem Zuſammenſchluß auf. Der größte Erfolg des Abends dürfte ſein, daß das Handwerk endlich aus dem Dornröschenſchlaf erwacht ſei. (Lebhafter Beifall.) Schreinermeiſter Koch bemerkte, 80 Prozent der Handwerker müſſe man zum Bettelſtand zählen. Der Hand⸗ werker, der mühſam ſeine Subſtanz errungen habe, ſolle nun auch noch, um die Steuern bezahlen zu können, ſeinen Beſitz veräußern, während tauſende und abertauſende von Schiebern und Steuer⸗ hinterziehern geſchont würden. Er habe ungefähr 100 Mill. Mark Steuern zu bezahlen. Dabei ſeien ihm Leute bekannt, die in der Woche Milliarden verdienten und nur 100 Millionen Steuern be⸗ zahlten.(Pfuirufe.) Das Handwerk wolle keine Steuerdrücke⸗ bergerei treiben, vielmehr nach Leiſtungsfähigkeit bezahlen. Auf der anderen Seite aber ſei zu verlangen, daß rückſichtslos da durch⸗ gegriffen werde, wo der wirkliche Beſitz vorhanden ſei. Die Groß⸗ induſtrie gebe der Stadtverwaltung keine Unkoſtenſätze bekannt, ſtelle ihr vielmehr einfach ihre Bedingungen. Aber dem Kleinhand⸗ werker rechne man das Käſebrot im Leibe nach. Der Handwerker⸗ ſtand ſei ſyſtematiſch kaput gemacht worden. Es ſei heute tatſächlich ſo weit, daß der Handwerker nur noch Proletarier ſei. Hätte man den Handwerkern bei der Beſetzung Mannheims Kredite gegeben, dann hätte er heute Rohmaterialien und brauche keine Erwerßs⸗ loſenbeihilfe. Jetzt müßten die Handwerker die Fehler der Regie⸗ rung büßen. Ein Vertreter der Kommuniſtiſchen Partei, der bei der Entwicklung ſeiner Theorien die Redezeit von 10 Minuten be⸗ deutend überſchritt, wurde energiſch durch Schlußrufe unterbrochen, die ſehr lebhaft wurden, als er eine ellenlange Entſchließung zur Verlefung brachte, die in einer Münchener Handwerkerverſamm⸗ lung gefaßt wurde. Schloſſermeiſter König proteſtierte mit Ent⸗ ſchiedenheit dagegen, daß durch dieſen Redner ein politiſcher Ton in die Ausſprache gebracht wurde. Schuhmacherobermeiſter Gruber ſprach ſich für die Wertbeſtändigkeit der Ar⸗ beiten des Handwerks aus. Man müſſe unbedingt zu Sclüſſel⸗ zahlen kommen. Die Handwerker müßten in den politiſchen Por⸗ teien ihren Einfluß geltend machen. Auch Schloſſermeiſter Stadtv. Müller wandte ſich in ſcharfer Weiſe gegen die Beſteuerung des Handwerkers. Der größte Teil der Steuern, die der Handwerker bezahle, müſſe zum Wohnungsbau verwandt werden. Das Schlußwort yndikus Dr. Eiermann, der das Schlußwort ſpra„ ſteſlꝛe feſt, daß man abſichtlich von dem Vorſchlag einer Entſcteßeng 2. ſtand genommen habe, weil es zu ſchwer ſei, das Vorgetragene in eine präziſe Form zu bringen und den Willen der Verſammlung einwandfrei feſtzuſtellen. Wenn das Handwerk etwas erreichen wolle, müſſe es ſich zu einer geſchloſſenen Maſſe zuſam⸗ menſcharen. Dann erſt könnten auch die Führer für das Handwerk etwas erreichen. Vorſitzender Wolf ſchloß alsdann die Verſammlung nach nahezu dreiſtündiger Dauer mit der Einladung zu recht zahlreichem Beſuch des Handwerker⸗Gautages am kommenden Sonntag in Ladenburg. Sch. St⸗dͤtiſche Nachrichten Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 31. Auguſt 1923 Der neue Straßenbahnkarif Die ſachlichen und perſönlichen Ausgaben der Straßenbahn ſind ſeit der letzten Tariferhöhung erneut in erheblicher Weiſe geſtiegen. Es wird daher vom Montag, 3. September ab der Straßen⸗ bahntarif für—5 Teilſtrecken auf 300 000, für 6 und 7 Teil⸗ ſtrecken auf 400 000, für 8 und mehr Teilſtrecken auf 500 000,(zwi⸗ ſchen 79 und ½12 Uhr vormittags 250 000, 300 000 und 400 000 4) erhöht. Die übrigen Preiſe ſind aus der Bekanntmachung im An⸗ zeigenteil zu erſehen. Weitere Erhöhung der Gas⸗ und Strompreiſe für Juli und Auguſt— Einführung von Feſtzahlungen zur Abgeltung des künftigen Gas⸗ und Stromverbrauchs Die an ſich ſchon ungeheuer geſtiegenen Kohlenpreiſe ſind am 27. Auguſt abermals um 100 Prozent erhöht worden. Das bedeutet für die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke eine weitere außer⸗ ordentliche Belaſtung, die durch Tariferhöhungen ausgeglichen wer⸗ den muß. Für den in der Woche vom.—8. September abzuleſenden Verbrauch beträgt die Waſſermindeſtgebühr 2960 000 Pro⸗ zent, der Grund⸗ und Mehrverbrauchspreis 188 000„, der Gas⸗ Amerikanische Reglerungsdampfer NRAEH NENW VORK von Southamptoy— Cherbhourg EVIATHAN 18. September, 9. w. 20. Huehor, 20. Va˙ber, 11. Dezember Von BREMEN über Soutbhempten uug Cberbhourt nacbh MEWNWYORK GFEORGE WASHINNGTON 28. November — 70. Oktober 2. Sebtbr. 17. Oktober „. 26. Septhr. t. Oktoher 2. Oktober 2. Novbr. 3. Oktober 8. Norhr. 1* 22 19. September. 24. Oulcher. President Hardinng. President Artuur Amerlieaan 22* President Rooscvelt.—2 5. Soptbr. Abfahrt von Zouthampton und Cne Alles Näbere durch untenstehend Vortelnsfte Selegenhsit für güt DNID SaAESs INE Unter den Linden 1 Hansahaas. U.% ½, Postfach 301 Generai-Vertretung: Norddessscher.layd. E; emen 4. Beite. Me. 400 CAe istüg- Asgube) Diensiag, den. ene preis(Durchſchnitt für Juli /Auguſt 200 000, der Lichtſtrom⸗ preis(Durchſchnitt für Juli/ Auguſt) 590 000„, der Kraft⸗ ſtrompreis 350 000„4. Um den Gas⸗ und Stromverbrauchern Gelegenheit zu geben, verfügbare Mittel zur Abgeltung ihres künftigen Gas⸗ und Stromverbrauchs zu verwenden und ſich dadurch für den nächſten Verbrauchsabſchnitt vor weite⸗ ren Verteuerungen zu ſchützen, werden verſuchsweiſe auf den nächſten Monatsverbrauch Feſtzahlungen in runden Be⸗ trägen angenommen. Die Feſtzahlungen ſind auf der Grundlage der am Zahlungstag geltenden Gas⸗ und Strompreiſe zu leiſten. Als Zahlungstag gilt der Tag des Eingangs des Betrags bei der Kaſſe der Werke. Die ſo geleiſteten Zahlungen ſind wertbeſtändig, d.., die zugrundegelegten Einheitsſätze für Gas und Strom gelten als Feſt⸗ Weiteres wird von der Direktion der Werke veröffentlicht werden. Weitere Erhöhung der Kanal⸗, Müllabfuhr⸗ und Straßen· reinigungsgebühren Im Hinblick auf die bis 19. Auguſt eingetretenen außerordent⸗ lich hohen Steigerungen der Löhne und Gehälter und ſachlichen Auf⸗ wendungen werden die nachgenannten Gebühren von Anfang Sep⸗ tember ab wie folgt feſtgeſetzt: Kanalgebühren auf monatlich 2990 Proz. der Steuerwerte(bei Anſchlüſſen ohne Fäkalieneinleitung auf monatlich 2240 Proz.) Müllabfuhrgebühren auf mo⸗ natlich 3534 Proz. der Steuerwerte; Straßenreinigungs⸗ gebühren auf monatlich 3780 Prozent der Steuerwerte. Zur Deckung der hierin noch nicht berückſichtigten weiteren Koſtenſteigerun⸗ gen ſeit 19. Auguſt bis anfangs September bleibt die Erhebung eines Zuſchlags zu den Septembergebühren vorbehalten. Strafbarkeit der Beihilfe bei Steuerhinterziehungen. Das Peichsgericht ſucht Steuerhinterziehungen energiſch zu bekämpfen In einer neuen grundſätzlichen Entſcheidung wurde ausgeſprochen, daß die Beihilfe zu einer Steuerhinterziehung auch ſchon dann ſtraf⸗ bar iſt, wenn ſie nicht des eigenen Vorteils halber erfolgt. Ein An⸗ geklagter hatte bei einem Grundſtückskauf, bei dem er als Makler tätig war, die Verkaufsbedingungen ſo feſtgeſetzt, daß ſie einen niedri⸗ geren Preis enthielten, als. er in Wirklichkeit bezahlt worden iſt. Auf dieſe Weiſe ſollte ein Teil der Grunderwerbsſteuer erſpart werden. Er wurde wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung verurteilt. Eine beim Reichsgericht eingelegte Reviſion blieb erfolglos und wurde derworfen. *Reichsgeſetzlicher Erfindungen⸗Schutz bei der Mannheimer Er⸗ inder⸗Herbſt⸗Meſſe 1923. Alle Erfindungen, die der Reichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim koſtenfrei bei der 4. Deutſchen Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe, die dieſen Freitag eröffnet wird, für rund 300 Erfinder dem internationalen Groß⸗ handel zum Vertrieb anbietet, genießen gemäß der foeben im Reichs⸗ geſetzblatt erfolgten Veröffentlichung den geſetzlichen Schutz gegen Nachahmung u. dergl. ſelbſt wenn eine Anmeldung beim Reichs⸗ patentamt erſt nach der Meſſe erfolgt. Dadurch wird es vor allem dem unbemittelten Erfinder möglich, mit dem durch einen Verkauf ſeiner Neuheit erzielten Betrag die Schutzanmeldung im In⸗ und Ausland nach der Meſſe vornehmen zu laſſen, was der Reichsverband Deutſcher Erfinder zu bedeutend ermäßigten Preiſen für ſeine Mit⸗ glieder durchführt. Warnung vor JZeitungsdiebſtählen! Als die Zeitung teurer wurde, haben einige Leute geglaubt, hier beim Sparen anfangen zu müſſen und haben ſie abbeſtellt. Aber das altgewohnte Blatt wurde bald entbehrt, und um die Zeitung wieder zu gewohnter Stunde zu haben, gabs zwei Mittel. Die anſtändigen und ehrlichen Menſchen, die glücklicherweiſe noch in der Mehrzahl ſind, beſtellten ſie wieder — die Herrſchaften, die ſparen und doch leſen wollen, machen ſich⸗ einfacher. Es iſt ja nur eine Zeitung! Und ohne jedes Gewiſſen ſtehlen ſie ſich aus dem Briefkaſten des Nachbars oder auch in fremden Häuſern die Zeitung mit dem bekannten„ſchnellen Griff und eine Minute Angſt“. Vielleicht wird ihnen dabei gar nicht klar, daß dies auch geſtohlen iſt und daß zwiſchen einem Fahrroddieb und einem Zeitungsdieb nur ein Gradunterſchied iſt. Diebſtahl bleibt Dieb⸗ ſtahl, ob der Gegenſtand groß oder klein iſt, und wird als ſolcher mit Gefängnis beſtraft. Und wenn ein Menſch ſich aneignet, was ein anderer ſich durch ſeine Arbeit verdient hat, beweiſt es die Nie⸗ dertracht der Geſinnung, die heute wie eine anſteckende Krankheit in anſerem Volke weiterfrißt.„Nur eine Zeitung“ oder Geld— ein Dieb bleibt es doch, wer an fremdes Eigentum greift. Die Weiterberatung des Haushalt⸗planes der Stadt Mannheim zür 1923 durch den Bürgerausſchuß erfolgt am Mittwoch, 12, Sept. Auf der Tagesordnung der vorausgehenden nichtöffentlichen Sitzung ehen Anlehen. In öffentlicher Sitzung ſind noch die Wohnunge⸗ luxusſteuer und die Bemeſſung der Tarife für Lieferungen und Lei⸗ kungen zu beraten. *Neue Brotpreiserhöhung. Nachdem die Brotpreiſe erſt am Samstag eine Erhöhung erfahren haben, tritt von morgen Mittwoch ib eine neue Erhöhung in Kraft. Es koſten: Weſßbrötcher 55 000 Mark(bisher 45 000 Mk.), Weißbrot 600 000 Mark(500 005 Mark), 750 000 Mark(600 000 Mark).(Näheres ſiehe Anzeige. *Brand in der alten Dragonerkaſerne. Aus unbekannter Ur⸗ ſache geriet geſtern Abend in der alten Dragonerkaſerne in M3 unter einer Treppe Müll in Brand. Die um.35 Uhr alarmierte Berufs⸗ ſeuerwehr löſchte ſchnell das Feuer. Schaden iſt nicht entſtanden. G. Obſternte im Weinheimer Gebiel. Wenn jetzt die Obſternte⸗ gerichte im allgemeinen nicht ſehr günſtig lauten, ſo darf doch nicht erſäumt werden, aus obſtreichen Gegenden Berichte zu erſtatten. wiſchen Großſachſen und Weinheim z. B. gibt es ſehr viel hſt, namentlich Aepfel, Birnen und Zwetſchgen. Ich überzeugte mich pon und befragte auch einen Feldhüter. Wenn der einem ſagt: 8 gibt Obſt genug“, dann kann einem das genug ſein, aber auch die Irtwährende Preisſteigerung. Aus dem Lande Heidelberg, 3. Sept. Ein am Kanalbau beſchäftigter Arbeiter as Neckarhauſen kam beim Abſpringen von einer fahrenden Feld⸗ zähn zu Fall, wobei ihm beide Beine unterhalb des Knies ab⸗ 3 efabren wurden. Der Verunglückte iſt Vater von fünf Kindern. Lauda, 3. Sept. Bei Kirchheim geriet ein zweijähriges Bahn⸗ wärterkind unter einen mit zwei Lokomotiven beſpannten Güterzug. Das Kind fiel ſo glücklich, daß der Zug darüber hinwegfuhr, ohne ihm nennenswerte Verletzungen zuzufügen. forzheim, 3. Sept. Zu der Vergiftung des Ehepaares Segelbach(die Frau war tot und der Mann in tieſer Bewußt⸗ leſigkeit im Schlafzimmer aufgefunden worden), wird noch berichtet, daß beſtimmt eine Vergiftung durch Beeren vorliegt. In dem von einem Sachverſtändigen unterſuchten Magen der Frau wurden Reſte von Tollkirſchen gefunden. Die Frau hat die Tollkirſchen im Walde gefunden und gegeſſen. Die Tollkirſche enthält bekanntlich ein unbe⸗ dingt tödliches Gift. * Legelshurſt(A. Kehl), 2. Sept. Der 27jährige ledige, etwas ſonderlich veranlagte Schmied Wilhelm Vogel hat nachts die Scheuer ſeines ererbten elterlichen Anweſens angezündet, ſich dann in n Schlafzimmer eingeſchloſſen und erhängt. Die Scheuer und Ztallung ſind niedergebrannt, während die Wohnung größtenteils srettet und das Nachbarhaus geſchützt werden konnte. Ein großer Leil der Fruchtvorräte des Täters, ſowie Heu⸗ und Strohvorräte an⸗ rer Einmieter, ferner Kleinvieh, wurde ein Raub der Flammen. Niederſchopfheim bei Lahr, 3. Sept. Bei der Verſteige⸗ ung der Obſtbäume wurde u. a. für einen Birnbaum 91 Mill., d für einen Zwetſchgenbaum über 20 Millionen bezahlt, dabei ren die Bäume recht ſpärlich behangen. * nz 3. Sept. Die Firma Gebr. Himmelsbach hat der Stadt zehn Wagen Abfallholz für die Armen nunentgeltlich d fünf Wagen Abfallholz zum halben Preis in Ausſicht geſteilt. Wyhlen(bei Lörrach). 2. Sept. Wie es der Landwirtſchaft zehen kann, zeigt folgendes Vorkommnis: Letzter Tage wurde in en Gemeinden des Kommunalverbandes Säckingen der Be'rag ſür zas von den Landwirten aus der Ernte 1922() im Heroſt und rühjahr abgelieferte Getreide ausbezahlt und zwar für den Doppelzentner Weizen 41 510 Mark. Gleichzeitig wurde aber auch durch die Ortsſchelle bekannt gemacht, daß„billige“ Kommu⸗ lperbandskleie den Landwirten zur Verfügung ſtehe, der 25 Doppelzentner zu 3 840 000 Mark. Kachbargebiete sw. Pfungſtadt, 2. Sept. Die Kartoffelverſorgung wird von der einde in muſtergültiger Weiſe durchgeführt. In dieſer Woche werden pro Kopf 5 Pfund zum Preiſe von 35 00 M. pro Pfund ausgegeben. Arbeitsloſe oder Familien mit keinem oder geringem Einkommen erhalten die Kartoffeln billiger. swW. Aus dem Ried, 2. Sept. Die Felddiebſtähle haben derart überhand genommen, daß allerorts der Feldſchutz verſtärkt wird. In einzelnen Gemeinden iſt man dazu übergegangen, die Namen der ertappten Felddiebe durch die Orts⸗ ſchelle bekannt zu geben oder am Rathauſe am ſchwarzen Breit an den Pranger zu hängen. sw. Darmſtadt, 2. Sept. Durch die Verlegung der Grenzſperre an die Eiſenbahnbrücke in der Nähe des hieſigen Hauptbahnhofes iſt ſeit geſtern der Verkehr nach dem Waldfriedhof un⸗ terbunden. Seither war die Grenzſperre noch hinter dem Friedhofe in Richtung Griesheim, ſodaß er im unbeſetzten Gebiet lag, während hinſer dem Friedhof der Teil Waldkolonie zum be⸗ ſetzten Gebiet zählt(Richtung Weiterſtadt) und dort die Eiſenbahn⸗ werkſtätte ſtets mit Poſten beſetzt iſt. Es wurden ſofort Verhand⸗ lungen eingeleitet, um den Zugang zum Waldfriedhof vieder frei zu bekommen. Wie wir hören, beabſichtigen die Franzoſen zu be⸗ ſtimmten Tagen und Zeiten das Betreten des Waldfriedholes zu „geſtatten“ und eine„ähnliche“ Regelung für das Veerdigungs⸗ weſen zu treffen. Ein derartiger Eingriff der Franzoſen, der aller Menſchlichkeit Hohn ſpricht, dürfte wohl noch nicht dageweſen ſein. Rommunale Chronik Einführung der Schwemmkanaliſation in Heidelberg * Heidelberg. 2. Sept. Die Hauptarbeiten für die Durchfüh⸗ rung der Schwemmkanaliſation im ganzen Hei⸗ delberger Stadtgebiet, für die durch den Bürgerausſchuß 8 am 4. Mai eine Milliarde Mark bewilligt wurden, gehen jetzt lang⸗ ſam ihrem Ende entgegen. In vier oder fünf Wochen, alſo etwa An⸗ fang Oktober, ſoll die Kanaliſation und die mit ihr in Verbindung ſtehende Kläranlage bei Wieblingen in Betrieb genommen werden. Es ſind während des Frühjahrs und Sommers im Durchſchnitt ſtets über 450 Mann dabei beſchäftigt geweſen. Allerdings iſt es in unſe⸗ rer Zeit der Geldentwertung ſelbſtverſtändlich, daß die Milliarde, die im Frühiahr bewilligt wurde, bei weitem nicht gereicht hat. Die Ar⸗ beiten begannen an der Kirchſtraße im Bergheimer Stadtviertel. Der große Haupt⸗Sammel⸗Kanal zieht ſich von dort aus am Neckar⸗ vorland hin, wodurch die Arbeit weſentlich erleichtert war, geht dann zur Landſtraße hinüber, im Zuge der Hauptſtraße durch Wieblingen und dann noch etwa 400 Meter darüber in nördlicher Richtung hinaus bis zur Kläranlage. Die Geſamtlänge dieſes Haupt⸗Sammel⸗ Kanals beträgt rund vier Kilometer. Im Stadtteil Wieblingen mußte er bergmänniſch gebaut werden und zwar neun Meter unter der Erd⸗⸗ oberfläche. Die Kläranlage bei Wieblingen iſt ſetzt ebenfalls ſchon unter Dach und der erſte Apparat für die Reinigaung der Abwäſſer wird dort vorausſichtlich in den nächſten Tagen aufgeſtellt werden. Anhaltbare Preisgeſtallung in der Milchverſorgung In Bühl tagte der Mittelbadiſche Städteverband für Milchverſorgung und Milchbeſchaffung. um Stellung zu nehmen zu dem von der Landeskommiſſion feſtgeſetzten neuen Erzeugerpreis von 250.000 Mark. Es wurde beſchloſſen, dieſen Preis zu genehmigen, doch war die Verſammlung der Anſicht, daß in dieſem Tempo die Preisgeſtaltung nicht weiter gehen könne. Allgemeine Klage kam aus ſieſc Bedarfsgemeinden über manchmal geradezu klägliche Milchab⸗ ieferung. Kleine Mitteilungen Im Freiburger Stadtrat wurde beſchloſſen, zur An⸗ aleichung an die Geldentwertung außer dem ſchon zur Anforderung gebrachten Zuſchlag von 1000 Proz. einen weiteren Zuſchlag von 70 000 Prozent der Gemeindeſteuerſchuld für 1922 erheben zu laſſen.— Die ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten einſchließlich Theaterperſonal, ſowie die Verſorgungsempfänger ſollen die den Reichsbeamten vom 1. Auguſt bezw. 17. Auguſt an bewilligten er⸗ höhten Teuerungaszuſchläge erhalten. Desgleichen ge⸗ nehmigte der Stadtrat die zwiſchen dem Arbeitgeberverband badiſcher Gemeinden u. den Arbeitnehmerorganiſationen getroffene Lohnverein⸗ barung.— Die Erhöhung der Miete für die Benützung der Feſt⸗ halle auf 2000 000 M. und des Wirtſchaftsgartens auf 800 000 M. für den Tag und die einzelne Veranſtaltung wurde mit ſofortiger Wirkung genehmigt. Berlin geht erſt jetzt daran, die Getränkeſteuer einzu⸗ führen. Der Stadtverordnetenverſammlung iſt eine Vorlage zuge⸗ gangen, nach der die Steuer, die etwa 300 Milliarden jährlich ein⸗ bringen ſoll, ſchleunigſt zur Einführung gelangt. Neues aus aller Welt Die Eröbebenkataſtrophe in Japan Etwa 400—500 000 menſchen umgekommen Nach den neueſten Meldungen, die bei der Berliner japaniſchen Votſchaft einliefen, ſind in ganz Japan ſchätzungsweiſe 400—500 000 Menſchen umgekommen. Nach einer aus Kobe eingetroffenen Drahtung beſtätigt es ſich, daß die Städte Tokio und YDokohama von dem Erdbeben ſchwer betroffen worden ſind. Kobe hat nicht gelitten. Die telegraphiſche Verbindung von Kobe mit Yokohama iſt unterbrochen. Das ſtark exponierte Vokohama iſt wahrſcheinlich zerſtört. ſchen Botſchaft in Tokio liegen bisher keine Nachrichten vor. Die Jerſtörung Tokios Nach einer Havasmeldung aus Oſaka iſt der kaiſertiche Palaſt in Tokio gerettet. Er iſt nur teilweiſe beſchädigt worden. Die Stadt Tokio iſt verwüſtet mit Ausnahme des Kirchhofs Uſchigome, eines Teils des Kirchhofes Poiſchigama, faſt des ganzen Viertels Jetſuga und des Nordteils von Aoyanadori. Faſt alle zementierten Gebäude ſind eingeſtürzt. Das Viertel Aukgana iſt durch eine Sturmflut überſchwemmt worden. Anos⸗ kima, eine heilige Inſel und ein Ausflugsort, ſowie Ramakuſa ſind überflutet. Aus dem Vulkan auf der Inſel Oskima ſtrömt noch immer Rauch. Ein Flieger, der die Stadt Tokio überflog, erklärte, daß es ihm ſchwer geweſen ſei, in einer Höhe zu fliegen, die es ihm eſtattet hätte, Beobachtungen zu machen, wegen der dichten Fe und des Rauches. Das Geſchäftsviertel von Tokio iſt faſt ganz zerſtört. Beim Ausbruch des Bebens hatten Tauſende von Flüchtlingen den Manſabaſhi⸗Bahn⸗ hofgeſtürmt. Das rieſige Gebäude brach aber plötzlich zuſammen und begrub die Flüchtlinge unter ſeinen Trümmern. Die Derwüſtungen in Jokohama Der Hafen von Nokohama ſei vollkommen zerſtört, ebenſo die Docks von Yokohama und Aſano. Yokohama gleicht einem rieſigen Trümmerhaufen. Buchſtäblich genommen ſind alle Häuſer zerſtört. Eine Springflut hat viele Häuſer in der Gegend des Hafens weggeriſſen. Eine Anzahl kleiner Städte am Fuße des Fudſchiama ſind vollſtändig zerſtört und zahlloſe Menſchenleben vernichtet. Tokio und Jokohama am ſchwerſten betroffen Auf Grund in der Berliner japaniſchen Botſchaft über das Erdbeben auf drahtloſem Wege von privater Seite eingetroffenen Nachrichten erklärte Botſchaftsrat Nagotomi einem Mitarbeiter des Acht⸗Uhr⸗Abendblattes, es unterliege keinem Zweifel, daß Tokio und Yokohama am ſchwerſten betroffen ſeien Das Regierungsviertel Yokohamas ſei vollſtändig zerſtört. Das Gebäude des Auswärtigen Amtes ſei von der Erd⸗ oberfläche verſchwunden. Die geſamte kaiſerliche Familie ſei ge⸗ rettet. Ueber das Schickſal des Berliner Botſchafters Hicki, der ſich vor kurzem auf längeren Urlaub nach Tokio begab, ſei die Botſchaft noch völlig ohne Nachricht. Neuere Nachrichten aus Japan beziffern die Zahl der Toten in Tokio und VNokohama auf etwa 200 000. Die heilige Inſel Enochina ſei ge⸗ funken und alle Leuchttürme in der Bucht von Tokio ſeien un⸗ brauchbar geworden. Nach einem Telegramm der„Daily Expreß“ aus Uſaka ſind bei dem Erdbeben allein von den 15 Stadtvierteln Tokios 7 zerſtört worden. Dazu gehört auch der Stadtteil, in dem ſich die auswärtigen Botſchaften und Geſandtſe zwiſchen iſt es den Anſtrengungen der Trup wehr gelungen, das Feuers Herr zu werden Die Stadt Namazu, etw 130 K Tokio, die 13 000 Einwohner merreſidenzen war, iſt vollſte ohne jede Nachricht über die eur Von den 350 000 Einwohr 3000 Europäer. Es iſt da von Europäern ſich augen gen bei Karuizawa, zentrum entfernt, aufhält. Ein neues R In der Frühe des 2. S der Sternwarte auf dem Könicg kräftiges zweites Kataſt Eimſatz.59.22 Uhr, zweiter Einſatz kamen.32.10, das Maximu etwa um 6. Uhr. Die Herdent — Zucrſt kommen die Säue. wir: Pächter Brütſch auf dem Höw zehn friſchmelkende Kühe im Stall. 5 ab. Er wurde deswegen von dem Vertreter die von dorther ihre Milch bezieht, zur wortete die Frau des genannten Pächters:„ Sauen, Kälble und junge Hager unddann er 28 — Die Gendarmerie hat jetzt die Angelegenheit exemplariſche Strafe wird hoffentlich nicht ausble 5 — Auf dem Dach verhaftel. Einer der vielen Hunderte 095 Metalldieben, die in Berlin ihr Unweſe i wurde mitteß, auf dem Dache eines Hauſes beobachtet. wie er g e dabei al Zink⸗ und Bleiplatten abzulöſen. Man alarmjerte Uebes bete kommando der Schutzpolizei Als die Beamten erſchienen, fludte der Dieb über die Dächer. Die Beamten folgten ih und g8 ab ſchließlich, da er nicht ſtehen blieb, Schreckſchüſſe ab. Jetzt endlichg 5 3 85 de er ſich gefangen. Er iſt ein 20jähriger Burſche, der ſchon eine ga Zeitlang von dieſer Beſchäftigung lebte 10 — Vom Veiter erſchoſſen. Donnerstag vormittag hat der Otto Eißler, bisher Geſchäftsführer der Firma Eißler u. Orll in Wien, einer der größten international bekannten irma im Büro in Gegenwart von drei Angeſ n auf den Chef der ſeinen Vetter Robert Eißler, aus zwei Revolvern Schüſſe abgeſeger⸗ Von ſechs Kugeln getroffen ſtarb Robert Eißler nach ſeiner ne führung in ein Sanatorium. Otto Eißler hat die Tat begangen, her⸗ er nach ſeinen Angaben in der Auseinanderſetzung beim bevorſte den Austritt aus der Firma von ſeinem Vetter finanziell ſchwer nachteiligt werden ſollte. Mannheimer Notgemeinſchaſt Bereits veröffentlicht: 3 10 205 N. 5 0„ Holzfirmen 291. H. Th. 292. Hilde Levy u. S. Paulo 100 000 293. Geſammelt von Schaudt Mäönnerquartett, Weinreſt. Gerber, Neckarſtadt 150 000 294. Ungenannt 100 5 295. A. Hanle, Auguſt⸗Rate 20 9 1 296. Familie Julius Welker 299 0 297. 3 Luftkurgäſte im heſſ. Odenwald 110. 298. J. B. 200 000% 1— Zuſz 3 952 219 M. KNuhr⸗Notgemeinſchaſt 1 Bereits veröffentlicht: 31921 124.25 15 10 000.—„ Deutſchnatl. Jugendbund, Ortsgruppe II Mhm, 100 000.— 11 Freitagskegelgeſellſchaft Räuberhöhle 45 000.— 4 A. Hanle Auguſt⸗Rate 20 000.— Ungenannt 60 000.— 1 Angeſtellte d. Oberrh. Eiſenhandel G. m. b. H Mannheim, Juli⸗Rate 1472 100.— Ungenannt 10 000.— Emil Baumann 20 000.2 Ungenannt 1 000. Ungenannt 400.— deutſche Konſulat in Von der deut⸗ Zu den diesjährigen Mannheimer Herbst-Rennen am., 12. und 16. September 1923 erscheint wieder rechtzeitig unsere Rennsport-eitunß 66 „Mannheimer Nenntage als offiielles Organ des Badischen Rennuereins. In drei Jahren hat diese sich als einzige Mann- heimer Rennsport-Zeitung behauptet und in der Sportswelt und unter den Besuchern der Mannheimer Rennen allgemeine Anerkennung un grossen Absatz gefunden. Ihr in zweckmüssiger Uebersichtlichkeit gebotener Inhalt umfasst in jeder Nummer eine zuverlässige Starterliste mit Tips für jeden Lauf, die Formen sämt- licher Pferde und vollständige Programme für die einzelnen Renntage. Er bildet somit 82³2² einen unentbehrlichen Führeſ und Berater für die Freunde des Turfs. 155 Aber auch der gesamten Geschäftswelt ist wieder Gelegget heit geboten, sich den Rennbesuchern in grossz dem Weise zu empfehlen. Die in wirkungsvoller Weise sportlichen Textteil angegliederten Anzeigen sind von großer wrkulk 2 oreit- Die Geschäftsstelle ist zu jeder Auskunft gerne befe! 110ʃ6. Vertreterbesuch auf Wunsch. Fernsprech-Mummern 794 Mannheimer General-Anzeiger. eeeeee — * —K S EF *2 —92332 ͤ Vvv. 2 on 0⁵ ar, ill⸗ ate jen 2 10 na eil n⸗ be⸗ 1 E —— „Deenstag, den 4. September 1923 5. Seite. Nr. 405 Sportliche Rundſchau Mannheimer herbſt⸗pferderen nen dwünn den letzten Tagen ſind mancherlei Hiobsbotſchaften von der Um Zehung vieler Provinzmeetings durch die Preſſe gegangen. die werfreulicher iſt es, daß der Annahmetermin von Mannheim bewi rchaus geſunde Grundlage der Mannheimer Herbſtrennen aſeſen hat. Außer den Pferden, die eben den Anſtrengungen der Manen ihren Tribut zahlen mußten, und den propofitionsgemäß nach mexrungenen Siegen entweder ausgeſchieden oder zu ſchwer u, iſt nichts abgebröckelt. Selbſt viele Berliner Pferde ſind dort; r ſetzt im Norden gebotenen großen Chancen— findet doch ean September und Oktober ſeden Tag ein Renntag ſtatt— ſtart⸗ Verſdligt geblieben und auch der Stall Lindenberg, der nach einn überſiedeln will, wird wie fedesmal auch jetzt nicht ſehlen. Na merſten Tag, Sonntag, den 9. September, ſteht der uheimer Herbſtpreis im Mittelpunkt der Ereigniſſe. Suul findet man die Frankfurt⸗Badener Doppelſiegerin Orne, ihren gefährten Paleſtrina, die guten Steepler Minneſang, Snob, n Carlsminde und Odin. Das Ludwigshafen⸗Jagd⸗ temken, als entſprechendes Rennen am Mittwoch den 12. Sep⸗ er, iſt als Altersgewichtsrennen noch zahlreicher beſetzt. Kom⸗ Nucher c hier noch hinzu die beiden Fürſtenbergſchen Steepler t und Contrahent, wie ihre Siege in Frankfurt von neuem gen eſen grobe Klaſſe, die vortrefflichen Achill. Balte, Honved, Flie⸗ Joſarf Aar und die Münchener Tiſzapirag, Blau und Weiß, Snob, ſe dund Alarich. Auch Pvonne bewies in Baden⸗Baden, daß Faungedommen iſt. Im Rieſe⸗Jagdrennen, das am letzten 0 ag, den 16. September, gelaufen wird, ſteht Minneſang in der Spitze der Skala, ihm folgen Orne, Carlsminde, Snob, Saal, Valeſtrina, Fliegender Aar, Alarich neben anderen. Alſo mide Aindenberg. Orne und Paleſtrina gegen Stall Heil, Carls⸗ zund Fliegender Aar. eteilie anderen Hindernistennen weiſen noch weit ſtärkere Nenr gungen auf. Am 9. September das Wachenburg⸗Hür⸗ u ennen z.., 20 Pferde(Minneſang, Blücher, Fehlerlos, dal, Nerer ſchnellſten Stuten, die erſt in Baden⸗Baden gewonnen ken etis, Jahn, Pvonne uſw.) und das Mühlau⸗Jagd⸗ iz u17. Pferde, die an Klaſſe nichts zu wünſchen übrig laſſen. 2. September iſt das Speyer⸗Jagdrennen mit 12 an laſtete nen ziemlich gleichwertigen Pferden gut beſeßzt, wobei beſonders dece ebutieren von Rofarſo über ſchwere Sprünge Intereſſe er⸗ J09 wird. Für den 16. September verdient das Karl⸗Reiß⸗ rennen mit 18 Pferden beſondere Erwähnung. den e ſtets ſo ſpannend verlaufenen Zweijährigen⸗Ren⸗ aen ben jeweils die Tage einleiten. Da in den drei Rennen Nn u 18 und einmal 16 Houngſtars ſtehen geblieben ſind, kann attc mit dem Erſcheinen aller dieſer Vertreter der fabſen Nerſte ſſe rechnen. Eine große Reihe von ihnen iſt gut gelaufen, Nadf i Linie der Brammerſche Eſtind, ein nach dem erfolgreichen Fute teder Syſtem gezüchteter Fervor⸗Sohn aus einer Jeſtino⸗ den die Weber⸗Nonnenhofſchen Pergoleſe⸗Produkte Segieth, Stru⸗ an nd Aida, die ſchnellen Münchener Roſenſee, China und Iſpahan, die vier hoffnungsvollen Wagnerſchen Pferde, die„Verliner“, chen c⸗ Teufel, Hanſeat, Abwehr, Mädchenjäger und die Lindenberg⸗ In— ſtahl und Luſtgarten. n Flachrennen für ältere Pferde ſind die Unterſchrif⸗ Hane dahlreicher. Der 9. September bringt das Neuoſtheim⸗ Wöh wen mit 25 Unterſchriften. Hekenmefſter wird ſich zuf den etern beſonders wohl fühlen, Tontrahent wird ſeinen Frank⸗ Neten Erfolg zu wiederholen ten, Anitra II und Fehlerlos ver. 8—— all 5 e 4 83—. und ex kehren wieder zur n zurück. Als en⸗ den Enver und Faun, die Badener 8 ieger von dem Linden⸗ n Aufgebot, die Münchener bisher außerhalb ihrer Heimat⸗ —— aber unglücklich gelaufenen Ingeborg 11, Terrakotta und e. Emilio, Naive, Perpetua, Florentiner und Roſario. Im Raunesgleich blied bel 23 Annahmen als Höchſtgewicht der otung ſtehen, wohl als Gewichtshalter für Achill. Caſſtopeſa ſae Erfolg mit 6 Kilo Aufgewicht zu büßen, iſt aber immer im Gewicht, der alte Perſicus wird ſich auf der Strecke wohl ob, unter den niederen Gewichten ſcheinen e und Kofel wuſtechen. Das Augarten⸗Rennen am gleichen Tag 18 A 18 Meldungen aufweiſen. Mittwoch gibt es im Lahn⸗Flachrennen das pflicht · Lehrlingsreiten, wobei noch 28 Fferde ſtartberechtigt ong Saar⸗Rennen ſind es 28 Unterſchriften, im *. in Adeber Glae 5 e e rer Gruppierung meiſt die gleichen ſind wie am Vortage. Nardr ersgie und qualitativ ebenſo 175 beſetzt ſind die Flach⸗ Nade. N. letzten Sonntags und zwar Recar⸗Ausgleich 15, Anen leich 10, Ropa⸗Preis und inzig⸗ n 24. Der letzte Tag wird bekanntlich ſogar nachträglich Rennen bringen, das als Troſtrennen gedacht iſt Pferòderennen in Baden⸗Baden Internationaſe Rennen der letzte Frei der Tag des„Großen Preiſes“ im drohender ſtand, war der Sonntag als din enntag, vom Wetter ſehr begünſtigt. Die Temperatur war aad küht kühl war auch der Wind, der über die Bahn dahin⸗ heß d. heller Sonnenſchein leuchtete auf Hur und Feld herab eue en zweiten September, der für uns Deutſche ſo viele Er⸗ 5 inen am eine große Zeit wachruft, als einen wirklichen Feſttag on herrſchte in der Stadt und beſonders Wahen dten ein lebhafter Verkehr, ebenſo in den Hotels. der Ai ee nach Iffezheim nahmen viele Sportfreunde teil und war ztrazüge zeigten eine ſtarke Beſetzung. Auf dem Nennplatz wiederum febhafter Verkehr, bedeutend lebhafter als am Woledben Die Tribünen waren gut beſetzt und auf den Plätzen vor a am bot ſich dem Auge das bekannte farbenfrohe Sportbild, lonßledten Renntage ſtets augenfälliger in die Erſcheinung tritt 85 ur in den Neſtaurationsräumen war der Verkehr ein Mun n hier üdten die hohen Preiſe wie überall auf das W07 prog ine zurückhaltende Wirkung aus. Die Rennen nahmen daz Nranad n Verfauf und brachten keine Ueberraſchungen. 8 Neiette derſelben vorüber war, ſtrömte alles den Zügen zu und Ae Shabelucher fuhren nach Baben⸗Baden zurück, um hier noch danten uden zu, verweilen. Die meiſten aber machten ſich wohl Wien biedüder: Wie wird es im nächſten Jahre ausſehen an den e der Unterhaltung dienen follen? Leichtathletik Nat etik⸗Kampf Deut—Schweiz, Der Leiſchtathletik⸗Sänder · ee ſueſef wurde von Deuſ land knapp wiie ennen. Die Eingelergepgiſſe ſind: „4. Imbach(.) 10.9, 2. Strebi(S) und Ehmz(.) 1Nd Mit Löbagen(.) 1 Mir 7000 8 Weibe 5 ach(.) 22.5, 2. Strebi(.) 8 Mir., 3. Ehms(.) K* J. * 2 redeg g ce 8u, e. mabonet(0) 8 mir. 8. Enfh() 68 5 180 1883, 2. Pelter(D) 15 Mtr. 3. Gaß A, Klo 8 tr. Ne s rrer S 40g 2 Largfuſc(D) 25 Wtr. 3 loh . Martin(.) nicht angetteten. r 1. Walpert(.) 18:58.2, 2. Marthe(.) 40 Mtr., 3. 1 510 Fo. ˖ Wee Pürden: 1. Troßbach(D0 18.7, 2. Moriond(S) 5 Mir, 10% Mtr., 1. Holz 2 Mtr. tr 1 eutſchland(Weider. Troßbach, Söhngen, Schweiz. Staffel. 1. Schweiz Gerra, Marthe. Strebi, Moſer), 1 teinbrenner(.) 42.98, 2. Hähnchen(.) 89.88, Wwerſen, 4. Boſer(S) 8887. eu 1. Lüde de 650 56.28, 2. Salmon(.) 50.68, 8. Moſer n 85¹(.) 13.68, 2. Vogler(.) 12.48, g. (.) 11.96. (.).83, 2. Schumacher(.).84, g. Holz(.) A1.80. 2. Huhn(.).80, 8. Holz(.).80. Stechen entſchieden. ).60, 2. Gerſpach(.).50, 8. Schumacher ——..—᷑!.———œũẽ—̃̃ L6—bß— Aus Hande ——— ˙— Italiens Wirtschaftslage Da Italien durch sein Ultimatum an Griechenland augen- blicklich mit im Vordergrund der internationalen Politik steht, mögen einige Angaben über seine Wirtschaktslage besonders interessjeren. Der Finanzabschluß für das Jahr 1922½3 am 30. Juni 1923 hat Einnahmen in der Jöhe von 12 781 205 386 Lire gegen 12 794 764 607 Lire des voraus- gegangenen Jahres ergeben, also eine Mindereinnahme von Zirka 13 500 000 Lire. Die Eingänge aus den ordentlichen Einnahmen haben sich erhöht. Einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Einnahmen brachten die indirekten Ab- gaben auf Konsumartikel und das Tabakmonopol. Sehr günstig für das Gesamtwirtschaftsleben Italiens ist der aus- gezeichnete Getreide-Ernteertrag. Auf firund bisher durch- geführter vorläufiger Schätzungen beträgt die Getreideernte 54 200 000 Meterzentner, eine Ziffer, die nicht nur beträcht- lich über der des Jahres 1922(44 000 000), sondern Ogar über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegt. In Itelien, Apulien und Sicilien ist die Ernte allerdings gegenüber 1922 zurückgeblieben, aber in den übrigen Bezirken dagegen er- heblich reicher ausgefallen, besonders in Emilien, o der Ertrag von 7,3 Millionen auf 9,3 Millionen Meterszentner ge- stiegen ist. Der us Ernteertrag ist sowohl auf die Zünsti- gen klimatischen Lerhältnisse als auch auf eine Vermehrung ler technischen HHilfsmittel in der Landwirtschaft zurück- zuführen. In den letzten beiden Monaten hat in zufrieden- stellender Weise die Kapitalbewegung bei den verschiedenen italienischen Gesellschaften ihren Fortgang genommen. Im Monat Mai stehen 386,8 Millionen Neuinvestitionen 753,6 Mill. Bückzahlungen gegenüber, so daß sich eine Verminderung der Anlagegelder um 366,8 Millionen ergibt. Im Juni weisen die Neuanlagen eine Höhe von 618,8 Millionen und die Rück- zahlungen von 121,1 Millionen auf, so daß im Juni ein Kapitalzuwachs von 497,7 Millionen Lire zu verzeichnen ist. Die zweimonatliche Betrachtungsperiode schließt also mit einem Saldo von 130,9 Millionen Lire zugunsten der Bei- investitionen ab. Nach den jüngst veröffentlichten Zahlen betrug die Auswanderunßg im ersten Halbjahr 1923 44 000 Per- sonen nach Europa und den Mittelmeerländern und 61 000 Personen nach dem überseeischen Gebiet. Der Auswande- rungsstrom wurde zu drei Fünftel von Südamerika ins- besondere von Argentinien aufgenommen, während sich nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika kaum 24 000 Eersonen begeben haben und die direkte Einwanderung nach Kanada und Australien auch sehr gering war. Unter den europäischen Ländern hat Frankreich 10 328 Personen, Belgien 7083, Schweiz 1574, der Balkan 762, Tunis 610, Oesterreich 510 Großbritannien 295, Deutschland 195, Spanien 186 und Algier 132 aufgenommen. Während der Periode vom 21. Juni bis 21. Juli war der italienische Finanzmarkt ziemlich still. Es erfolgte zuerst eine ewisse Belebung, die bei verschiedenen Wer ten, welche im onat Mai Kurseinbuße erlitten hatten, Kurssteigerungen hervorrief. In der Folge zeigen aber die Märkte, die an- känglich ziemlich Widerstandsfähig waren, eine Phase aus- gesprochener Abgabenneigung. Die 3750roz. Rente ging in der Berichtsperiode von 79,50 auf 76,80 zurück, die 5proz. Konsols von 88,27 auf 86,40. Mehr oder weniger gleich blieben die Bankwerte, wogegen Elektrizitäts- und Lebens- mittelwerte Steigerungen erzielen konnten. Schwach waren Textilwerte, Eisenbahn, metallurgische und mechanische Aktien mit Ausnahme von Automobilaktien. Die Wechsel- kurse Waren in der ersten Berichtsperiode gekennzeichnet durch ein leichtes Anziehen. So stieg der Schweizer Franken von 401 auf 409, der Dollar von 21,90 auf 23,05, das Pfund Sterling von 101.30 auf 106,35. Andere Devisen dagegen blieben gleich, so der französische Franken mit 137. Kür die Steigerung der Wechselkurse War die politische Lage, insbesondere der deutsch-französische Zwist, von größtem Einfluß, denn Italien war infolge der Verhältnisse ge- zwungen, größere Mengen von Kohle in England zu kaufen, da es aus Mitteleuropa seinen Bedarf nicht decken konnte. Für die Steigerung War weiter von Bedeutung die Zinsfuß- erhöhung in den verschiedenen Ländern, darunter in Eng- land und in der Schweiz— eine Erhöhung, welche ein starkes Zurückströmen nach diesen Ländern bewirkt hat. X Schalterschluß der Banken am Mittwoch. Um unsere Leser vor falschen Dispositionen zu bewahren, bringen wir nochmals in Erinnerung dan die Schalter der Banken morgen Mittwoch— bis auf Weiteres Mittwoch— geschlossen bleiben. Kraftwerk Rheinau.-., Mannheim. Die Gesellschaft kündigt ihre 4proz. Schuldverschreibungen vom Jahre 1919 und ihre%proz. Schuldverschreibungen vom Jahre 1920 zur Rückzahlung am 1. September. Bis zum 1. November 1923 eingereichte Stücke werden zum hundertfachen Betrag des Nennwertes eingelöst. &Süddeutsches Eisen- und Metallwerk.-., Mannheim- Wallstadt. Pie Gesellschaft beruft eine ao..-V. zwecks Er- höhung des Grundkapitals um 100 Mill. auf 250 Mill.. „Kotorenwerk München-Mannheim.-d. In der ab. .-V. am 30. August wurde unter dem Vorsitz des Justlzrats Erimm die Erhöhung des Grundkapitals um 80 auf 100 Mill. beschlossen. Es werden 4000 Inhaberaktien zu jſe 20 000&4 mit eee für das laufende Geschüftsjahr einem Konsortium zum Nennwert uüberlassen; hiervon werden Stück den alten Aktionären im Verhält. nis von:1 zum Bezuge angeboten; die restigen 2000 Stück sind nach Weisung des Aufsichtsrats zu verwerten. Die der- zeit bestehenden Namensaktien werden in Inhaberaktien um- Wandel bisherige Aufsichtsrat trat zurũck. jeden t. Der gesamte r neue Aufsichtsrat besteht aus folgenden Herren: Kauf- mann Kurt Eimer, Heidelberg, Rittmeister Hugo Reinhard, München, Gesandter 2. D. Karl Graf Moy, München, Geh. Justizrat Grimm, Dr. F. J. Sedimayr, München, und Kauf⸗ mann Pfaffmann, Saarbrücken. XVereinigte Freiburger Tiegelwerke.-G. in Merz- hausen bei Frefburg i. B. Eine ao..-V. soll die Erhöhung des Aktienkapitals um einen vorläufig nicht trag beschlleben. 8 genannten Be Frankfurter e Versicherungs.-G. Das Be- zugsrecht auf die im August beschlossenen ungen Aktien ist bis 19. d. M. auszuüben, in Mannheim bei der Süddeut- schen Disconto- Gesellschaft.-G. Dazu ist 2u bemerken, dal die.-V. vom 3. August 1923 beschlossen hat, das Grundkapital der Gesellschaft von nom. 100 000 00„ uf nom. 250 000 000 durch Ausgabe von 68 000 Stäck auf Namen lautende mit 25 Prozent eingezahlte Aktien im Nenn- betrage von n 1000 und 85 000 auf Inhaber lautende 7oll eingezahlte Aktien à 1000„ zu erhöhen. von letsteren 8⁵ Aktien sind nom. 50 000 000 4, die vom 1. Juli 1923 ab dividendenberechtigt sind, einer Gemeinschaft überlassen worden mit der Verpflichtung. den Inhabern der nom. 100 000 000 alten Aktien auf je zwei Aktien eine neue von vom. 1000 zum Preise von 350 000 per Stück zuzüglich und Bezugsrechtssteuer zum Bezuge an- zubieten. Meurer'sche.-Gd. für Spritzmetallveredlung in Berlin. Auf der Tagesordnung der am 20. September stattfindenden a0..-V. steht als erster Punkt: Erhöhung des Aktien. Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) ——..:ꝑx In jesigen Aildenz für das Feuilleton: Pr. — ͤ ͤ̃ dustrie kapitals um einen noch nicht genannten Betrag. Weiter wird beantragt, das Stimmrecht der Vorzugsaktien zu er- höhen. Die aco..-V. der Metallytwerke.-G. für Metallveredlung München beschloß statt der be- antragten Kapitalerhöhung um 72 Mill. 4 eine solche um 226 auf 308 Mill. 4, darunter 6 Mill. 4 Vorzugsaktien Von einem Konsortium werden 80 Mill.& im Verhälinis von 10 000 alten zu einer neuen Ahtie zu 10 000„ zu einem vom Aufsichtsrat festzusetzenden Kurse angeboten. Der Rest wird im Einvernehmen mit der Gesellschaft verwertet. Die Aufsichtsratsvergütung wurde auf je 0,2 Prozent des Monatsumsatzes festgesetzt. X Neue Aktiengesellschaften. In Mosbach wurde eine „Ago“-Handels-.-G. gegründet. Der Z geck dieser Gesellschaft ist Handel, Import und Expolrt von Waren von und nach Westindien. Die neue Firma führt die Geschäfte der seitherigen Großhandlung Jul. Humbert u. Co. in Mos- bach mit Niederlage in Paramaribo(Westindien) weiter. Das Grundkapital beträgt 50 Mill.— Mit 20 Millionen Kapital wurde die Gena-Schuhfabrik.-G. gegründet. Die Gesellschaft übernimmt den Fabrikbetrieb der seitheri- gen gleichnamigen G. m. b. H.— In Verbindung mit der zAtrag, Allg. Treuhand-.-.“ in Radolfzell Wurde die FI in Neuhausen(Schwarz- Wald) mit einem Aktienkapital von 500 Millionen gegründet. Zweck der.-G. ist die Herstellung von Elektroapparaten nach eigenen Patenten. Kaiser-Otto.-G. Vereinigte Deutsche Nahrungsmittel- fabriken in Heilbronn a. Neckar. Der Vorstand beantragt eine Kapitalerhöhung um 60 auf 100 Mill. 4 durch Ausgabe von 58,1 Mill. Inhaberaktien und 1,9 Mill. auf den Namen lautende Aktien. Den letzteren soll dreißigfaches Stimmrecht unter Beschränkung auf die steuerfreien Fälle gewährt werden(ao..-V. 31. September). *Landwirtschaftliche Warenzentrale.-G. in Darmstadt. Das Grundkapital dieser neugegründeten Gesellschaft be- trägt 500 Mill. und ist eingeteilt in 10000 Stück Aktien zu je 20 000, 20 000 Stück zu je 10 000 4, 18 000 Stück zu je 5000„ und 10 000 Stück zu je 1000 4, die auf den Inhaber laòten, mit Ausnahme von 8000 Stück Aktien zu je 1000 A1, die auf Namen lauten und als Vorzugsaktien ausgegeben werden; die Vorzugsrechte bestehen in einer Vorzugsdivi- dende von 6% und einem 20fachen Stimmrecht. Alle Aktien werden zu einem Betrag von 115 ausgegeben. *Schweizer Kapital in Lettland. Eine Gruppe Dedeu- tend- Schweizer Kapitalisten hat sich an die lettländische Regierung mit dem Vorschlage gewandt, den Bau einer Kraftstation auf der DBüna-Flußinsel Dahlen zu übernehmen. Die in stehende Gruppe soll bereit sein, in das Unternehmen bis zu 11 Millionen Schweizer Franken zu investieren. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 3. Sept. Die Börse war wieder sehr kest, besonders für chemische Industrie-Aktien. Größere Abschlüsse erfolgten in Anilin zu 48 rat., in Rhenania zu 2 000 und in Westerregeln zu 75 000. Bremen-Besig- heiiner notierten 20 C000., Goldenberg 30 000 G. und Verein Deutscher Oelfabriken 12 000., Anifin-Aktien warep nach- börslich 50 000 G. Sonst wurden noch Seil- industrie zu 5500, Benz zu 10 000, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 4200, Dingler zu 8000, Fahr zu 10 000, rat., Waggonfabrik Fuchs zu 6000, Heddernheimer zu 12000, Arlsruher Maschinenbau zu 11 000, Braun- Konserven zu 4000, Mann- heimer Gummi zu 3000, rat. und zu 3300, Neckarsulmer zu 8000, Pfalz. Mühlenwerke zu 3000, Rhein-Elektra zu 4750, Wayss u. Freytag zu 8000, Zellstofffabrik Waldhof zu 17 000, Zuckerfabrik Frankenthal und Waghäusel zu 14 000. Ferner Brauerei Sinner-Aktien zu 5000(in 100096). 5 Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 4. Sept..30 vorm.) Im bheutigen Frühverkehr nannte man uns folgende Rurse: New Fork 13750000, Holland 5400000. London 61000000, Schwei: 2500000. Italien 590000. Prag 410000 Tendenz: Sehr fest bei ruhigem Geschäft. New Lork War gestern geschlossen. Waren und NMärkte Mannheimer Kolonlalwarenbörse Die Tendenz der Kolonialwarenböôrse war sehr fest. Kaffe Santos—8,9, gewaschen 9,4—9,9 Mill., heutiger Zoll 1 599 000 4; Tee, mittel 15.—16, gut—18, fein 18——21 Mill. 4, heutiger Zoll 4 188 400, Kakao, inländischer 4,5, aus- landischer 5,2 Mill.&, heutiger Zoll 3 084 320&, Reis Burma 1,1 Mill., alles per kg. * Preiserhöhungen. Der Höchstpreis für 10000 kg Zement ohne Fracht und Verpackung ist ab 3. September 1173(bisher 408,4) Millionen. Die Sechserkommission des Reichskalirats be- schloß Erhöhung der Kaliinlandspreise ab 3 September um 115 Prozent. Es werden B42 Prozent Rabatt für alle Einzelaufträge bis zu 400 Dz=0 gewährt, die bis 17, September zur prompten Lieferung zum Tages- preise einlaufen. Berliner Metallbörse vom 8. Sept. Frelse in 1000 nark für 1 Kg. 80. 3. Aluminlum A. 3. —— + 421¹⁴ 3728 in Barren—.——.— Raffinadekupter 31-300 33.3100 Tinn, assſünd. 1100 103.1050 Blei 13.1400 13.1400 Huttenzinn 95—970 89.10000 Rohrlnk(Vb.-Pr.)—.——.— AMiokel 580-6000 61-8300 do. 17.1789.1Tc0 Anumon 138—10 135-1400 Plattenzink 13.1350 13.13%0 Suder fur 1 ör. 227.2⁰ 227.2 Alumitmum—.——.— J Flaün p. Ar.—— London, 3. Sept.(WS) netallmarkt.(in Lst. für d. engl. v. 10186 Kkg.) 31. 3. destseleot. 65 30 68.— J Slel 24.75 24. Kupfer kKass 62. 75 63 65 iekel 135.— 136.— Tinx 32.25 228 do. 3 Monat 63.50 84 25 Einn Kassa 131.75.75] dueoksliber.—.— do Elektrol 66.— 69.50 d0. 3 Mona 18318 65.88 Regulus%8 33%8 c ͤ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Wern.dedLIIILLEreer 1. Schulerinſel).35.31 J1.20 l. 22.20.30 Manndeim 2 682 622 572.552.432.52 Kehl....382.35.33.30.30.25 Heilbronn.1 Magau, 3813.7.85 3 78 3 51 78 dand e 288 2 75.72.67.552.61 aub 0 Köln.25.28.17 Mannheimer Wetterbericht v. 4. Sept. morgens 7 Uhr Baromeiei 6,5 mm Chermomete! 95 Riedrigſte Cemperatur nachts 9,0—Höchſte Temperatur geſtern 18,5˙( Niederſchlag 0,0 Liter auf den am Notd 8, ſchwach bedeckt und Verleger: Druckerei Dr. Haas Man Nnn General⸗Anzeiger. G.* b. 2 aunee 6. 2. Direknon: Ferdinand Heyme— Eßefredakteur: Kurr Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt riz Hammes; für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gericht 45 755 Willy Müller; für Handele⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: i. V. Richard Schinelder ſike Unzeigen Kurt Naoel —— 8. Seite. Nr. 405 Dienstag, den 4. September— Naffonal-Iheater Mannneim Dieustag, den 4. September 1923 Miete C, Reihe Ii, l. Vorstellung F..-B. No. 7281—7610.-.-B. No. 385—3650 Zar undi Zimmermann Komische 1 51 in 3 Akten von A, Lortzing. Spielleitung: Karl Marx. Musikalische Leitung: Paul Breisach. 44 Aufang/ Uhi. Ende gegen 10 Uhr. Peter der Eräte. Zar von Russland unter d. Namen Peter Michae- low, als Zimmergeselle Peter[Wanow, ein junger Russe als Zimmergeselſe Van Bett, Bürgermstr. in Sa ardam Josef Burgwinkel Fhinipp Mases Karl Hang 21 Marle, seine Nichte Qussa Fielken Admiral Leford, russisch. Oesandt. Hugo Voisin Lord Syndham, englisch. Gesandt. Mathien Frank Marquis von Chateauneuf, frant. esandter Fritz B Witwe Brown. Zimmermeisterin Betty Kofler Ein Offizier Eranz Bartenstein Ein Ratsdiener Karl Zöller Heute Dienstag, abds. s Uhr, Harmonle b 27 ypnoseforschef Orion Telepathte— Tierhypnose Selbsthypnose Eperimenteller Spiritismus Kaiten bei Heckel. O 3, 10, im Mhm. Musik· haus P 7, 14a und an der Abendkasse. 6266 285 K N Eugen jung Gustl Jung geb. Fleischmann Areri Vermãlilte Mannheim, C 8, 17, 4. Septempber 23. ——. Ianzsdiule J. Geisler. Donnerstag, 6. Septbr, abends 8 Uhr, beginnen im Saale des„Großgen Mayerhof O2, 16 meine Herbst-ITanzkurse in ortsüblichen und modernen Tänzen. Gefl. An- meldungen erbitte im Lokal und in meiner Woh⸗ nung Langstraße 28. 2822 Nachi Idngerer Tadtigkeit in erſtłlaſſigen ce. ſcndſten habe ich miem ſelbſtdn dig gemacht um nalte micri beſtens empfofilen fũr(954½0/45 Damenfrisieren, Ropf waschen, Gesichtsmassage und Nagelpflege Else Werner, O I. 1 Telephon 4363. 1J 4 Bestecke in Alpacca, echt Silber u. versilbert, in den neuesten Mustern, finden Sie immer noch am billigsten bei 893 Noch Tage Ian Meewan Miigamuannemnegmmmmnenig Ein Drama zwischen Wolken u. Oletschern in 5 Akten. Stes In den Hauptrollen: Mady Christians u. Albert Steinrück. „%%%ᷣ½,½%%%%% ereisgeneichte Dad Juan Lustspiel in 2 Akten. %%%%%%%%%%%09 Anfang 6 Uhr! MNaunheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Danlsagung Für die vielen Beweise wohltuendster Anteilnahme, die uns anlässlich des schweren Lerlustes unserer unvergess- hbchen Tochter, Schwester, Schwägerin und Blaut Käthe entgegen gebracht wulden, sprechen wir allen auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus, 2534 Familie Blepp Familie Müßig Famiſie Fischbach Mannheim, F 6, 14, den 4. Septbr. 1923 Sſppdechen-Napere Letzte Vorstellg. 8 Uhr! D————— 29 Taglieh bis Donnersta um 4½, 6 und Söhr: Diesenne von Sl. Moritz Filmspiel in 6 Akten nach dem bekannten Roman von Paul Oskar Höcker Von den hervorragen- den Darstellern ist be- sonders heivorzu- heben 8201 die beliebte Filmdiva: Hedda vernon 2 h und Far Eine köstlicheBurleske in 2 Akten. und der Alkohol n Kassenöffnung& Uhr! ———̃——— Mavatt- Halel Sechs Kapitel und ein Vorspiel.— Ein Fall aus den Akten des Wucherdezernats von Berlin mit 812⁴ Erich Kaiser-Titz u. Marg. Kupfer der Alkohol Orig. amerik. Joe- Martin-Tierkomödie in 2 Akten. JorE-Harün und (Tudwig droß, F 2, 4a. 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September 1923 koſten Weißbrötchen, ca. 40 Gramm Mk. 55000 Kraft, ¶ I. 6, Breitartr. Weißbrot, 300 Gramm„600000 Koggenbrot. 1000 Gramm 750 000 Kuchenbacken Größe M. 80 000 bie 150 000, Sroßer Nen den 2r. 200% Der Vorſt and Trauringe! Soldta,& 4, 19, fpen. 818 hiefert die Geſchäftsſt. O. Oumnmann Iraltteursir 40, 224ʃ1 N. A. G. Landaulet, 6/½8 PS., gut erhalten, wenig gefahren, mit samtlichem Zubehör 36246 Iu verkauien Angebote unter H. M. 161 an die Geschäftsstelle. * n* 5 Zweifamiſien-Wohnhaus mit Garten und Stallung für Kleinvieh(wegen Wegzug). Sofort bezlehbar 3 Zimmer und Küche ſowie helle Werkſtatt und Geſellenſtube. Haus neu, June Geſchäftslage in einem Vorort Mannheims ntereſſenten wollen ſich unter A. U. 85 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. wenden. 2508 Höbelfabrik Neubau a d. Bahn i Württbg., f. alle Zwecke ge⸗ eignet, mit od. ohne Einrichtg. u. beziehb. Wohng. daiolt Iu verkaulen Maabaldhezlenbertasc) anderer Herrl. gel. ee Motorrad ca. 10 Zimm. ete., groß. 23 PS., zu verk. 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M. 250 000000 durch Ausgabe von 65000 Stück aut Namen lau- tende mu 25% eingerahlte Aktien im Nennbetrage von je M. 1000 und 85000 aut inhaber lautende voll eingezahlte Aktien à M. 100) zu erhöhen 17 Von letzteren 85000 Aktien sind nom. M. 30000 000, die vom 1. Juli 1923 ab dividendenbetechtigt sind, einer Gemeinschaſt überlassen worden mit der Verpilichtung, den Inhabern der nom. M. 100000000 alten Aktien auf je zwei alte Aktien eine neue von nom. M. 1000 zum Preise von M. 250 000 55 per Stück zuzüglich Schlussnotenstempel und Bezugsrechtssteuer zum Be- zuge anzubieten. Nachdem der Beschſuss der Kapitalerhöhung sowie seine Dutchführung in das Handelsregister eingettagen worden sind. jordern wir ſdie Besitzer der alten Aktien auf, das Bezugsrecht unter folgenden Be- dingungen auszuüben. 1) die Anmeldung muß bei Vermeidung des Ver- lustes in der Zeit vom 3. September bis 19. September 1923 einschliesslich in Fraukfurt a. M. bei der Direkſion der Disconto- Gesellschaft Filiale Frankfurt a.., Deutschen Effekten- und Wechselbank, Deutsche Bank Filiale Frankfurt a. M, Commerz- und Privatbank A. G Filiale Franklurt a.., Darmstädter& Nationalbank. Kommanditgesellschatt auf Aletten. Filtale Frankfurt a.., Gedbr. Bethmann. J. Dreyfus& Co., La- zatd Spexyer-Ellissen, Jakob S. H. Stern, in Berlin bei der Direktion der Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank. Commerz- und Privatbank.-., Darmstädter& Nationalbanle, Kommanqitgesellschaft auf Aktien, Hardy& Co. G. m. h.., Bankinstitut Joseph Goldschmidt& Co., in Mannheim bei der Süddeutschen Pisconto-Gesellschaft.-., während der üblichen Ge- schäftsstunden erfolgen. 2) Auf je zwei alte Aktien kann eine neue Aktie bezogen werden. 3) Bei der Anmeldung sind die Mäntel der Aktien, auf die das Bezugsrecht ausgeübt werden soll, unter Beifügung eines nach der Nummernfolge geordneten Verzeichnisses zur Abstempelung einzureichen. Formulate Hierzu sind bei den Bezugsstellen erhältlich. Zugleich mit der Anmeldung ist der Bezugspreis von M. 250000 per Stück zuzüg⸗ lich Effekten Umsatzsteuer und M. 700000 als Bezugsrechtssteuer- Anzahlung zu entrichten. Soilte die Bezugsrechissteuer höhler ſestgesetzt Werden als die geleistete Anzahlung. so wird der Mehrbetrag nacherhoben; eriolgt die Festsetzung auf einen niedrigeren Betrag, so wird dei zuviel gezahlte Betrag zurückvergütet. Ueber die geleistefen Zahlungen weiden Kassenquiſtungen ausgestellt, gegen deren Rückgabe nach vorheriger Be- kanntmachung die Ausgabe der neuen Aktien mit Gewinnanteilscheinen und Erneuerungsscheinen bei derjenigen Stelle, von der die Kassenquittung ausgestellt ist, exfolgen wird. Die eingerzichten Aktien, für die das Be- zugsrecht 5 ist, werden abgestempelt zurückgegeben Die Bezugs- stellen sind bereit die Verweitung von Bezugsrechten zu vermitteln. II. Abstempelung der Vollzahlung. Gelegentlich der Erhöhung des Aktienkapifals von M. 80000 000 auf M. 100000 000 sind sämtlicheAktien durch die Erwerber dieser M. 20000000 Aktien vollgezahlt worden. Die Aktien No.—80000 werden daher bei der Ausübung des Bezugsfechtes mit einem Stempel versehen:„Gegenwärtiger Interimsschein giit als Aktie. Die Voll- zahlung ist geleistet.“ III. Umwandlung in Inhaber-Aktien. Die GeneralVersammlung vom 8. August 1923 hat die Umwandlung der volleingezahlten Aktien in Inhaber-Aktien beschlossen. Die Aktien No. 1 bis 100 000 sind demnach gelegentlich der Ausübung des Bezugsrechtes mit dem Stempel zu versehen:„Li. General-Versammlungs-Beschluß vom 8. 8. 1923 sind die Aktien in Inhaber-Aktien umgewandelt.“ Fraukfurt a.., den 31. August 1923. Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft. Nainfsche Hypofhekenbank in Mannhefm. Wegen Kündigung von Pfandbrieſen und Kommunalobligationen sowie wegen Umtauschs der gekündigten Stücke in 100 Obligationen oder in Aklien, verweisen wir auf die Bekanntmachung in den Gesell- sehaftsblättern eichsanzeiger und Katlsruher Zeitung). Nähere Ausküintte dei uns selbst sowie bei Banken und Bankiers. Mannheim, im August 1923. Die Direktion. —ene len 6242 TMannbeimer Renntage! Für den Verkauf unserer Rennsport- zeitung vom 7. bis 15. September in Mannheim werden erkäufer angenommen.— Zu melden in der Leadhakttele. Muddeie TererdArriger „ 2. 8232 Fräulein (urit Lehrerinnenexamen bevorzugt) wird zu zwei Kindern(6 u. 7 J. alt) für ſofort geſucht. Angeb. unt. B. A. 91 a. d. Geſchäftsſt. 2516 Ordentliches junges Aumädden für kleinere Gänge in Dankiachleute u. außerhalb der Büros ſofort geſucht. S232 5 Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſ. Blattes zum 7 1. Oktober Gewandtes ds. Js. Ausführliche Ange- j 5 bote unter S. 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