mit sten ilig? Donnerstag, 6. September Maunhoimor Gon decggrele In maunheim u. Umgebung in der laufenden 700 35 1oo. die monatüchen Sezieher verpflchten ei der Beſtellung des Adonnements die während der ſehe N notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ 8 onto Nr. 17890 farisruhe. Hauptgeſchüftsſt. mannheim Lenſee— Leſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, Waldhofſtr. 6. 0 precher Nr. 7041, 7932, 7935, 70g4, 7045. Telegr.-Adreſſe: lanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Deilagen: Der Sport vom Sonntag— Abend⸗Ausgabe * bral Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Verkaufspreis. 120000.— 1923— Nr. 410 zoiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srundpreis je Jelte M. Jo0 doo. Reklamen m. 1 200 o00. Alles andert laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblatt vormittags 3½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags ½ Uhr. Für Anzelgen an deſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für aus gefall. od. beſchrünkt. Aus gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. 8. Fernſpr. oh. Hewühr. Serichtsſt. Maunheim 2 2 L 2 2 4 Der griechiſch⸗italieniſche Konftikt Kompromißvorſchläge bnd Berlin. 6. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der„B..“ denblätte London gedrahtet: Nach offtziöſen Informationen der Mor⸗ gen Aber ſoll zwiſchen Lo ndon und Paris im Laufe des geſtri⸗ da i ends Ue berei nſtimmun g darüber erzielt worden ſein, ſchlä der heutigen Sitzung des Völkerbundsrats zwei Vor⸗ bracht de zur Löſung des italieniſch⸗griechiſchen Konflikts einge⸗ werden ſollen: 1. Der Völkerbundsrat ſoll die Botſchafterkonferenz niſtonfkragen, auf griechiſchem Boden durch eine Kom⸗ Jt zon, die aus Vertretern Englands, Frankreichs und alſens beſteht, die Vorgänge bei der Ermordung der italieni⸗ feſſt Offiziere und die Verantwortlichkeit der griechiſchen Regierung ˖ ſtellen zu laſſen. Aufgrund dieſer Feſtſtellung ſoll dann die Bot⸗ afterkonferenz den griechiſchen Schadenerſatz die Sühneleiſtung feſtſetzen. 15 Der Völkerbundsrat ſoll die Frage der widerrechtlichen Azetzung Korfus erörtern und Vorſchläge für die dumung cusarbeiten. wieder enn Italien„Nein“ ſagt, fallen auch dieſe ſchönen Vorſchläge ins Waſſer. Die Lebensfrage des Völkerbundes „Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt zu dem italieniſch⸗griechi⸗ Konflikt, man ſei ſich in den Kreiſen des Völkerbundes wohl be⸗ rur 150 es ſich um eine hochernſte Angelegenheit handle, die nicht kerb r die Autorität, ſondern auch für die Exiſtenz des Völ⸗ die u undes von arößter Bedeutung iſt. Die belgiſche Delegation, wabalter Führung Hymans ſteht und die bis jetzt eine gewiſſe Zu⸗ die z ktung beobachtet hatte. hat geſtern neue Inſtruktionen erhalten, ſen. Sinne der Zuſtändiakeit des Völkerbundes lau⸗ borbeß rankreich zögert jedoch immer noch, dieſem Standpunkt ſich behaltslos anzufchließen. Kleine Enkente und Völkerbund delkerach einer Agentur⸗Meldung hat der franzöſiſche Delegierte im Fune sundsrat. Hanotaux, geſtern abend eine längere Beſpre⸗ erklas mit Vertretern der Kleinen Entente gehabt. Dieſe ſollen dabei rüctk rt baben, daß ſich die Kleine Entente aus dem Pölkerbund zu⸗ Iutereben würde, wenn ſich dieſer nicht mit voller Autorttät für eine Selte ention im griechiſch⸗italieniſchen Konflikt einſetze. Von anderer e liegt eine Beſtätiaung dieſer Meldung nicht vor. **. ˖* Ein polniſcher Orden für Muſſolini Die Nue olini hat den polniſchen Weißen Adlerorden erhalten. dehu erleihung im gegenwärtigen Augenblick ſoll jedoch keine Be⸗ Wnte haß u den augenblicklichen politiſchen Ereigniſſen an der n. 5 242 englands und Frankreichs Gewaltpolitik deres mird angekündigt, daß die Reichsregierung einen beſon⸗ dlon, Proteſt gegen die jüngſte Gewalttat der Ahein⸗ ſür ſich miſſion vorbereitet, die darin beſteht, daß die Kommiſſion amten das Recht in Anſpruch nimmt, Lücken in der deutſchen Be⸗ Ausmichaff des beſetzten Gebietes, die von ihr ſelbſt durch die ſacht Aſung, Vertreibung oder Einterkerung von Beamten verur⸗ menheit rden ſind, durch Ernennungen aus eigener Machtvollkom⸗ enem„auszufüllen. die Rheinkandkommiſſion beſteht aus je iſt kreter Frankreichs, Belgiens und Englands. Natürlich wag Schritt, der ungefähr den Gipfel alles deſſen darſtellt, ſechts her an Vergewaltigung und Verletzung des fufcche gebeiſtet worden iſt, auf Frankreich und Belgien zurück⸗ landkom. Eine ſchroffere Verletzung der Befugniſſe, die der Rhein⸗ furch zumiſſion ſelbſt auf Grund des Verſailler Friedensvertrages kann das mit Deutſchland vereinbarte Statut vorgezeichnet ſind, den an ſich nicht vorſtellen, denn darin iſt ausdrücklich der vorblchen Regierung die Beſetzung aller Beamtenſtellen meinebalten, während die Kommiſſion nur ein allge⸗ weſſuns Aufſichtscecht beſitt. Es iſt alſo ſchon die Aus⸗ wegen 3 und noch vielmehr die Beſtrafung deutſcher Beamten Ausführung deutſcher Geſetze eine ſchwere Ver⸗ des Völkerrechts im allgemeinen und des fer⸗ im ſpeziellen. Wenn man nun aber durch Maſſen⸗ cbenſ ung von Beamten willkürlich Lücken ſchafft und dieſe Lücken auch„ willkürlich auf eigene Fauſt ausfüllt, dann läßt ſich dafür entf ſende ducht mehr der Schein oder Vorwand eines Rechts erfinden, Amerd es iſt nackte Willkür zu dem Zweck, die verſchleierte Valn des Rheinlandes an Frankreich vorzubereiten. Angefü bei erhebt ſich aber eine andere Frage. Wir haben eben Jrankr. rt, daß die Rheinlandkommiſſion aus je einem Vertreter Veſch eichs, Belgiens und Englands beſteht. Wo war, als dieſer Engrß erfolgte, der Vertreter Englands? Was hat Klaublic.d getan und was gedenkt es zu tun, um dieſen un⸗ ein Voen Schritt der Kommiffion rückgängig zu machen? Hat ſich reter auf Stimmenthaltung beſchränkt, wie bisher, oder momöglich zugeſtimmt? In ihrer Note an Frankreich Regierung auf die Unrechtmäßigkeik des Ruhreinfalls lech ö8ſen. Hier handelt es ſich nicht mehr um eine bloße Un⸗ ezungkeit ſondern um eine ſchreiende Rechtsver⸗ ihm mit e, Hier hat England Gelegenheit, zu beweiſen, daß es ſeiner Stellungnahme ernſt iſt. 9281 Truppenverſchiebungen aus 8 Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Berl. Bigd.) Der„B..“ wird ſeit rankfurt gedrahtet: Durch den% Mainz fahren branz Tagen zahlreiche franzöſiſche Truppen⸗ würwär rktz ügee, ohne daß über die Zielrichtung vorwärts oder don zus elwas bekannt wäre. Auch aus der näheren Umgebung ſchie ainz, Wiesbaden und Darmſtadt werden Truppenver⸗ ſelbſt ungen gemeldet. Der Marſchbefehl ſcheint den Offtzieren ganz überraſchend gekommen zu ſein. Berweigerung der Depukutkohle Ber ramalen haben wiederholt erklärt, daß ſie die Deputatkohle ble 5 0 eute nicht beſchlagnahmen werden, wenn die Betriebsräte tlebsräſe bartgenehmigung bei ihnen einholen. Nachdem die VBe⸗ läßt manchen Stellen dieſen Weg eingeſchlagen haben, er⸗ machun er franzöſiſche Kommandant in Gelſenkirchen eine Bekannt⸗ Gubnie„daß das alltierte Kohlenſyndikat beſchloſſen habe, dieſe Er⸗ efürderweigerng Erſt wenn die Bergleute mehr e rderten, könne ſie wieder erteilt werden. Ddas Eroͤbeben in Japan Dr. Solf und die Mehrheit des Bolſchaftperſonals geretiet Berlin, 6. Sept.(Von unf. Verl. Büro.) Im hieſigen aus⸗ wärtigen Amt liegt eine Telegramm aus Kobe vor, wonach der japa⸗ niſche Botſchafter Dr. Solf mit ſeinen Kindern gerettet ſein ſoll, ſeine Gattin befindet ſich augenblicklich in Deutſchland. Die deutſche Botſchaft iſt verhältnismäßig gering beſchädigt, nur ein Nebengebäude iſt niedergebrannt. Nach weiteren Meldungen iſt es fraglich, ob ſich Teile des Perſonals am Samstag nachmittag außer⸗ halb der Geſchäftsſtunden in der Botſchaft ſelbſt aufgehalten haben. Der Kanzler Schmidt von der Botſchaft iſt inzwiſchen in Kobe beim Konſulat eingetroffen, ſein Kollege Schultze befand ſich im Gebirge, ebenſo wie der Botſchaftsrat Trautmamn mit ſeiner Familie und zwei anderen Damen von der Botſchaft, die gerettet ſein dürften. Auch der Generalkonſul Thiel aus Schanghai, der ſich mit ſeinen Angehörigen z. Zt. in Japan befindet, war während des Erd⸗ bebens im Gebirge. Endlich iſt vom Generalkonſulat in Yokohame der Vizekonſul Sell als gerettet gemeldet worden. Von allen übrigen Mitgliedern des Generalkonſulats fehlt noch die Nachricht. Im ganzen kann alſo angenommen werden, daß das Botſchaftperſonal größtenteils in Sicherheit iſt. Ueber die übrigen Mitglieder der deutſchen Kolonie ſind beim auswärtigen Amt einige Nachrichten mit leider größtenteils verſtümmelten Namen Geretteter und Verunglückter eingetroffen. Man hofft, heute im Laufe des Tages mehr zu hören. Das Schickſal der übrigen Diplomaten Die Zeitung„Oſako gibt noch folgenden Bericht aus dem diplo⸗ matiſchen Viertel Tokios: Das franzöſiſche Botſchaftsgebäude in Tokio iſt zuſammengeſtürzt, mit Ausnahme des Sekretariats, das amerikaniſche Botſchaftsgebäude, ſowie die holländiſche und chineſiſche Geſandtſchaft ſind vollkommen vom Er d⸗ boden verſchwunden. Das Gebäude der engliſchen Bor⸗ ſchaft gleicht in ſeiner Geſamtheit einem Ruinenhaufen.„Auch das italieniſche Botſchaftsgebäude hat ernſthaft gelitten, während die deutſche, ſchweizeriſche, polniſche und tſchechiſche Geſandtſchaft leir⸗ weiſe zerſtürt ſind. Bis jetzt find die Namen von über 100 Euro⸗ päern feſtgeſtellt worden, die bei dem Beben ums Leben kamen. Darunter foll ſich auch der italieniſche Botſchafter de Martino be⸗ finden, der früher ſein Land in London und Berlin vertreten hat. Nach einer Depeſche aus Oſaka iſt der franzöſiſche Generalkonſul in Poko⸗ ma bei der Erdbebenkataſtrophe umgekommen. Der belgiſche Kon⸗ ſul und die Konſulatsbeamten ſind der Kataſtrophe entronnen. Einen vorläufigen Ueberblick über den Geſamiſchaden „Times“ wiedergegeben wird. Danach hat die Seezone, die von dem Erdbeben heimgeſucht wurde. Dokohama zum Mittelkpunkt gehabt. Sie erſtreckt ſich von Norden nach Süden über 300 Kilometer und von Oſten nach Weſten über 450 Kilometer. Im ganzen ſind 500 000 Quadratkilometer Japans vom Erdbeben betroffen worden. Dieſes Gebiet umfaßt 5 große Städte, 10 Landratsbezirke, die ihrer⸗ ſeits wiederum in 33 Unterverwaltungen zerfallen. Das Gebiet iſt von 9 Millionen Menſchen bewohnt. 70 Prozent der Städte, Dörfer und Ortſchaften ſind zerſtört. Die Feuersbrunſt in Dokio kann ſeit Montag abend als gelöſcht betrachtet werden. Ein in Oſaka eingetroffener Flüchtling berichtet, daß Tokio noch vor⸗ geſtern diereine Hölle wax. Die Hitze der Flammen war derart groß, daß in denjenigen Stadkteilen, die von der Feuersbrunſt ver⸗ ſchont geblieben waren, 30 bis 40 Grad Hitze mitten in der Nacht er⸗ reicht wurden. Der geſamte Goldbeſtand ſowie alle Werte der Bank von Japan konnten gerettet werden. Die Leitung der engli⸗ ſchen Kolonien gemeinſam mit der kanadiſchen Geſellſchaft für Zim⸗ merbauholz haben der javaniſchen Regierung bedeutende Beſtände an Holz geſchenkweiſe zur Verfügung geſtellt, um beim Wieder⸗ aufbau der zerſtörten Gebiete zu helfen. Im übrigen wird mitgeteilt, daß das Wiederaufbauwerk bereits begonnen hat. Nach einer Londoner Drahtung hat geſtern abend der japa⸗ niſche Botſchafter in London über Pekina einen amtlichen Bericht über den Verlauf des Erdbebens erhalten. Der Bericht, der die erſten amtlichen Angaben über die Zahl der Toten und Verwun⸗ deten enthält, beſagt u.., daß um die Mittagsſtunde des 1. Septem⸗ ber Tokio und Umgebung von dem erſten ſchweren Erdſtoß betroffen wurde. Von den zehn Stadtbezirken Tokios ſind ſechs vollſtändig zerſtört worden. darunter die Geſchäftsbezirke. Das Polizeipräſidium und das Arſenal verbrannten. Die Zahl der Toten und Ver⸗ letzten beträgt in Tokio 15000 0. In Nokohama iſt un⸗ 100 0˙00. Die Währungsreſorm Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ berichtet, hofft man noch im Laufe des heutigen Tages zur Abfaſfung eines konkreten Vorſchlags über die Wäh⸗ rungsreform zu gelangen, der entweder im Rahmen der Reichs⸗ bank oder unter Schaffung einer ſelbſtändigen Stelle die Ausgabe und Sicherung eines neuen wertbeſtändigen Geldes und die allmähliche Einführung der Goldrechmung auf allen Gebieten bezweckt. Maßnahmen zur Steuerung der Wirtſchaftskriſe Ueber die geſtrigen Verhandlungen im Reichsfinanz⸗ und Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium über neue Maßnahmen zur Steuerung der jetzigen Wirtſchaftskriſe ſind in der Berliner Morgen⸗ und Mittags⸗ preſſe Meldungen verbreitet, die den Tatſachen kaum entſprechen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß angeſichts der zunehmenden Wirtſchafts⸗, Teuerungs⸗ und Deviſenkriſe ſeitens der Regierung vorbe ugende Schritte beraten werden. Augenblicklich befinden ſich dieſe Be⸗ ſprechungen jedoch lediglich im Stadium der Vorbereitung, ohne daß bereits nach irgend einet Seite hin bindende Beſchlüſſe gefaßt wor⸗ den find. Alles, was bisher von einer geplanten Finanz⸗ und Wirtſchaftsdiktstur agemeldet iſt, beruht lediglich auf Kom⸗ binatfjonen. Dua die Beratungen noch in keiner Weiſe abgeſchloſ⸗ ſen ſind, kann über den Stand der Dinge erklärlicherweiſe noch nichts mitgeteilt werden. Wenngleich es verſtändlich iſt, daß Oeffentlichkeit und Publikum von der Negierung Maßnahmen erwarten, die dem ungeſunden Zuſtand ein Ende bereiten, ſo muß dennoch bedacht wer⸗ den, daß ſolche Schritte nicht durch ebereilung unwirkſam Die Faeldecde Langenbrabrs iſt von den Franzeſen beſetzt worden. enbalde der Zeche Katharina bef Kran ſteht in Flommen. wird. N gewährt eine Zuſammenſtellung des Blattes„Oſaki“. der in der, mittelbar nach dem Einſetzen der Sprinaflut ein großer Brand aus⸗ gebrochen, der größere Zerſtörungen anrichtete. als die Sprinaflut. Die Zahl der Toten und Verletzten in MPokochama beträgt rund Gerüchte find un wahr. Politiſche Generale in Polen Von Axel Schmidt Das politiſche Leben Polens iſt für den außenſtehenden Beobachter wegen der Fülle der Parteien und Gruppen nichb ganz leicht zu überſehen. Bis vor kurzem waren die linken und die Mittelparteien in Polen am Ruder. Nach der Ermordung des Präſidenten Narutowicz gelang es durch Aufpeitſchen des Chauvinismus den National⸗Demokraten, die Bauernpartei unter Wito's nach rechts zu ſich hinüberzuziehen. Seitdem herrſcht hinter den Kuliſſen der Führer der National⸗Demokraten N. Dmowski, der erbütterte Deutſchenfeind und Franzoſengünſtling, der ſogar ſeinen Ruſſenhaß aus ſeiner Jugendgzeit aufgegeben hat, um den Rücken frei zu bekommen für ſeinen Kampf gegen die Deutſchen in Polen und das deutſche Reich. Man kann aber auch dem polniſchen Probleme dadurch nöher⸗ kommen, daß man die Vielheit der polniſchen Parteien außer Acht läßt und davon ausgeht, daß Polen aus drei Teilen beſteht, die jahrhundertelang andern Staaten einverleibt geweſen und in den wenigen Jahren der Selbſtändigkeit noch nicht zu einer wirk⸗ lichen Einheit zufammengewachſen ſind. In zweien der drei Teil⸗ gebiete zittert noch die Oppoſitionsſtimmung gegen den alten Herrſcherſtaat nach; in jedem iſt außer den Parteien ein General, der in den Kämpfen um die Freiheit mitgearbeitet hat, der populcre Exponent dieſer Politik. In Galizienn hat Pilſudski ſeine Legionen zum Kampf gegen Rußland geworben; in Kongreß⸗Polen iſt General Dow⸗ bor⸗Miſſurski zu Hauſe und in Preußiſch⸗Polen wurzelt Bene⸗ ral Haller, der während des Weltkrieges auf ſeiten Frankreichs mit⸗ gefochten hat. Während ſich Pilſudski auf die linken Parteien ſtützt, gehört General Haller zur Rechten, und Dowbor⸗Miſſurski ſteht den Mittelparteien unter Skulski nahe. Zwar haben dieſe bei den letzten Wahlen ſchlecht abgeſchnitten; in letzter Zeit jedoch beginnen ſie wie⸗ der mehr Einfluß auf die ſtädtiſchen Kreiſe zu gewinnen. Es iſt daher nicht ohne Bedeutung, daß General Dowbar⸗Miißfurski, der unter der Präſidentenſchaft Pilſudski den Vormarſch gegen die Bolſchewiſten ausführte, der ſchließlich mit dem Rückgzuge bis nach endete, es jetzt wieder an der Zeit gefunden hat, politiſch hervorzutreten. Er hat ſich dabei ziemlich ſcharf gegen die nakional⸗demokratiſche Regie⸗ rungspolitik ausgeſprochen, indem er in einem Interniew für die Gaz. Poznanska u. g. ausführte:„Wäre Pilſudski mit ſeiner Regie⸗ rung Maraczewski am Ruder geblieben, ſo wäre es beſſer geweſen. Es wäre eine einheitliche Politik meinethalben mit Fehlern geweſen, während jetzt nur Eliquen regieren.“ Der General ſprach ſich daher zum Schluß„zur Rettung des Staates für eine Ddiktatur“ aus, wobei er darauf hinwies, daß die mächtigften Republiden durch Dit⸗ 2 98 e e 4 8 i iſt natürlich gegen die rechte Koalition gerichtet und hat dementfprechend dort auch eine ſcharfe Ablehnung gefunden. Die augenblickliche Negierung Witos iſt aber dadurch in eine ſchlechte Lage geraten, daß ſie in Frankreich keine Ge genlie bie für eine Anleihe gefunden hatte. Der von amerikaniſchen Banken angebotene Kredit zur Errichtung einer ſtaatlichen Noten⸗ bank enthält andererſeits ſo ſchwere Belaſtungen, daß ſeibſt die rechte Preſſe ihn nicht als Erfolg des Kabinetts ausrufen konnte Dazu kommt jetzt die Feſtſtellung des„Rabotnik“, des Parteibtotes der Sozialdemokraten—„P. P. Sr.—, daß franzöſiſche Indu⸗ ſtrielle an die Sowjet⸗Regierung Flugzeuge verkauft hätten, deren Probeflüge von niemand anderem geleitet worden ſind als von Haegelen, dem Inſtruktoroffizier für Flugweſen unter General Dupont während deſſen Leitung der franzöſiſchen Militärmiſſton in Warſchau. Das Blatt nennt dieſen Verkauf eine„franzöſiſche Brüskierung“ und ſpricht fein Erſtaunen aus, daß„Frankreich trotz des franzöſiſch⸗pomiſchen Miljtär⸗Bündniſſes an Rußland, den Hauptfeind Polens, Rüſtzeuge verkaufe. Allem Anſcheine nach halten Pilſudski, der kürzlich in Lemberg über ſeine alten Legionäre eine Muſterung abgehalten hat, und Dowbor⸗Miſſurski die Zeit für gekommen, den Kampf gegen die National⸗Demokraten wieder aufzunehmen, weil die finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich zuſehends verſchlechtern und auch politiſch von der Witos⸗Regierung keine Lorbeeren gepflückt worden ſind. Man kann alſo bei Zuſammentritt des polniſchen Parlaments harte Kämpfe erwarten, wobei es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß ein Teil der Witos⸗Partei, der ſchon ſeinerzeit die Koalition mit der Rechten nur widerwillig mitgemacht Hat, jetzt es für geraten halten wird, wieder nach links, bei der andern Bauernpartei, der Wyswolenie, Anlehnung zu ſuchen, um die ihnen einzig und allein am Herzen liegende Agrarform auf Koſten der vor allem in der Partei der National⸗Demokraten ſitzenden Großgrundbeſitzer durch⸗ zuführen. Damit wäre die unnatürliche Paarung der Bauern und des Großgrundbeſitzes, die nur der Chauvinismus u. der Haß gegen die Minderheiten zuſammengeſchweißt hafte, zerbrochen, weil ſie nicht mehr die Majorfität im Parkament beſäße. Und Pilſudski wäre die Bahn freigemacht für den Wiedereintritt in die aktive-Politik. 2 2 2 Ein neues ſchweres Eiſenbahnunglück Hannover, 6. Sept.(Amtlich.) Am 6. September,.55 Uhr früh, ſtieß bei Kilometer 4,5 auf der Strecke Hannover—Wünſtorf der -⸗Zug 10 Berlin—Köln auf den vor dem Blockſignal haltenden DsAZug 138 Dresden—Bentheim—Holland auf. Von dem DeZug 138 ſind die drei letzten Wagen, von dem-⸗Zug 10 die Lokomotive und der Packwagen leicht beſchädigt. Acht zehn Reifende ſind tot, fünf ſchwerer und leichter verletzt. Die Aufräumungsarbeiten werden bis zum Nachmittag beendet ſein. Die Toten, von denen 11 bereits feſtgeſtellt wurden, wurden nach der Leichenhalle des Friedhofs in Hannover üderführt. Die Verletzten vefinden ſich im Städtiſchen Ktankenhaus 1 in Hannover. Die Schuldfroge iſt noch nicht geklärt. Sechs weibliche Leichen, darunter zwei Holländerinnen, ſind noch nicht feſtgeſtellt. Auch konnte der Name des achtzehnten Toten noch nicht feſtgeſtellt werden. Es han⸗ delt ſich jedoch um einen Angeſtellten des Verkehrsbundes in Holland. Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie dem„Matin“ aus Cherbourg gemeldet wird, iſt der frühere deutſche Reichskanzler Euno geſtern abend an Bord des amerikaniſchen Dampfer⸗s „Reliance“ auf der Reiſe nach Newyork in Cherbourg eingetroffen. Berlin, 6. Sept. In der Bevölkerung ſind neuerdings wieder unſinnige Gerüchte über Atkentate auf den Reichskanzler Dr. Streſemann verbreitet. Es war nicht feſtzuſtellen, woher dieſe Serüchte kommen. Es iſt aber ausdrücklich ſeſtzuſtellen, daß ſolche Serüchte von intereſſierter Seite abſichtlich verbreitet werden. Dieſe +2 gemacht werden oder das Gegenteil deſſen erreichen, was angeftrebt Belgrad. 6. Sept. Die Köngkgein⸗wurde⸗Heuke · früß von n Sohn glücklich entbunden. über Seife. Nr. 410 Mannzeimer General- Anzeiger(Abend-NAusgabe, Donnerstag, den 6. seplember 18— 45 Stãd ſch ch ch 2 2 0 + 4— tiſche Nachrichten Die Entwicklung der Kleinhandelspreiſe in Mannheim e Wirkung der Feſtſetzung von Marktrichtpreiſen nach den Ermütflungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes“) Die Richtpreiſe für Gemüſe und Obſt, die in der am Dienstag f 255 2——8— hö ee Sitzung der Preisprüfungskommiſſion beſchloſſen Lebens⸗ en in Mark 9— 1 0— wurden, en, wi i f Erkui. 12.] 1..1. 2. 15. 2J 1..] 3. 4. 15. 4 2..15. 5. 1..15. 6. 2..15..1.] 18/ 25 U —— 1 5 ee bedürfniſſe 1 21 22 22 22 22 2223 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 25 12 lic menden Erzeuger heute früh hörten, welche Richtpreiſe ſür ihre Brot(Marken)„0,16 1,87/ 3,47 3,90 8,00l9,80 25,20 25,2073,33 150 177/ 177 228 217 217 217 217 633 15001070 e Produkte Geltung hatten, machten ſie wieder kehrt. Es gelang Brot(markenfr.) O,16 3,00 6,00 7,00 20,0032,500 100 150 225/ 400 900 800 800 800 800 92514001850 4250950025000 90 15 ſte zwar, einige umzuſtimmen, die Mehrzahl aber war nicht zu be⸗ Weizenmehl.. 0,20 5,50 9,5014,00 54 60 185 250 300 975 1250 1000 10001000 1250,1300 2000 3000 5800 JJ000 Sbooe 1 wegen, ihr Gemüſe und Obſt auf dem Mannheimer Markte abzu. Graupen 0,20.70 8,00 13,500 18 46 100 240 300 875 1200 1200 11001200 1000100 10002000 4800 7500 300ö0 ore„z,Weizengrieß 0,22.20 10,50 14,00 55 60 190 260 200 975 1400 1200 10501050 1200 1500 2200800 700015000 62000 ren auch nicht in der Lage, den Richtpreiſen Haferflocken.,24 4,80 7,5014,50 45 70 200 330 330 750 1100 1100 9501000 f100 1200 1600 2000 450010500 36000 N. entſprechen e herbeizuſchaffen. Und ſo herrſchte ſchon um Nudeln Waſſerw.)0,42 8,50 12.00 15 50 60 140 250 350 950 1050 1500 1150150 1200,1250 20003800 660018060 70000 1 10 Uhr auf dem Marktplatz gähnende Leere. Das Publikum riß Reis(mittl. Güte) O, 24 5,75 10,00 160 48 65 150 270 350 900 1200 1000 11001200 f12001300 25003600 54008500(2000 bre ſich förmlich um das wenige Gemüſe, das um dieſe Zeit noch zu Ruſer 0,25 6,50 9,50 15 22 40 80 105 250 500 500 840 1450450 1500 1500 1500 1850 1850— 6300 ſ. haben war. Um Kartoffeln, die bis zu 75 000 M. das Pfund aus⸗ Kaffie 1,25 44 72 140 360 560 1000 2900 3400 8000 140001600016000 föbog tecodsoog 26000 Z0b00 70900 daeng g 1000f fer gewogen wurden, mußte man anſtehen. 21 0,10 0,0 0,05 1,2 2,20 4,40 9,50 15 24 50 50 50 150 150 150 150 150 200 220 470 050 92 Preisprüfungsamt, Wucherpolizel und Beauftragte gaben ſich Erbſen(gelbe)..0,21 5,50 7,2012,50 28 55 185 340 300 650 1300 1200 13001300 130013001300½2100 5200½7500 38000 fſt. die größte Mühe, die Preiſe ungeſah Bohnen(weiße). 0, 0 3,0 ,0 60 28 35 130 200 250 650 1300 509 900 900 900 500 1000 2800 42008500 dab 8 gr„die Preiſe ungefähr auf dem feſtgelegten Niveou Linſen ,3310,00 12,00 18 60 110 185 300 360 700 1500 1400 1400 1400 14001400 2400 2400 8500— rie zu halten. Im allgemeinen ſcheinen, wie aus der unten folgenden Milch(Liter). 0,22 4,40 700 10 20 40 70 130 188 330 336 600 600 700 850 8602401240 a 15000 843800 850 een Preisfeſtſtellung hervorgeht, dieſe Bemühungen von Er⸗ Tafelbutter. 1,40 48 70 80 250 400 809 1600 1800 5500 8400 7500 9000o800 f000000 föcog Jsgboſ J00 48000 rcceo 1400 die folg gekrönt geweſen zu ſein. Viele Hausfrauen aber mußten mit Margarine 0,90 26 32 40 160 210 570 1050 980 5100 4100 3500 28503000 440053008000 12000 20705,57800 fc00 31 leeren Körben wieder heimkehren. Es erhebt ſich hierbei von neuem Schweineſchm.(ausl.„70 26 45 66.285 200 850 1550 1500 6000 5000 4400 36503700 500075000800 15060 258005000 20000 be die Frage, ob es richtiger iſt, für genügende Zufuhr ohne Rück⸗ Speiſeöl(Liter)..20 30 50110 380 350 1000 1500 1700 6500 8400 6000 52005800 7200 7000 JJ860 27000 570002600 2o 1200% w. ſicht auf die Preiſe zu ſorgen, oder die Preiſe rüchſichtslos zu Genee 32 13J 16 23 72 180 350 500 600 1800 2500 2300 23002300 2500 2880 42507500 15000 17700 f72590% 4 de deihen und dadurch die Ware Eier(f 85„07 4,40 4,20 6,50 12 21 45 74 95 300 400 350 425 430 400 530 680 880 15504000 f2000 20 e zu verſcheuchen. Rindfleiſchdl. Sual)0 88 14 34,2 34 110 164 240 360 720 2600 4000 4000 40004800 560068000200 f0800 1920036000 1o0000 zu r ſtmarkt war ebenfalls auffallend ſchlecht beſchickt. Kalbfleiſch....0,80 16 34,25 50 130 160 250 400 800 2500 4000 3600 4000 4800 5400 68008400 10800 480005600092000 b. Der Zwetſchgenpreis konnte im Durchſchnitt auf 100 000 M. ge⸗ Schweſnefleiſch.0,75 25 34,2 68 180 240 500 4200 42004600 540068008400 f000 2000 0 38000 t00000 en halten werden, ſolange noch genügend Kontrollperſonen anweſend Pferdefleiſch.. 0,40 7 14 24 40 70 110 1800 20002000 20002200 40005000 80000f4000 0000 he waren. In den letzten Marktſtunden wurde auch dieſer Preis be⸗ Kartoffeln neue. 0,0 4 1,50 2,90 3,20 5 4,80 7 e il 89 1 35008000 rii deutend überſchritten. Mit den anderen Obſtſorten war es nicht Weißkraut.. 0,04 1,70 6,50%— 4,50 4,50 10 250 380 380——— 6000 d. anders. Eier waren ſo gut wie gar keine vorhanden. Um 10 Uhr Rotkraut. 905 270.0— 84 22 29 2—— 80„ 1 i 1 2,00 8,00 8,00 3— 10 0 350—— konnte ſelbſt das ſchärfſte Auge kein Stück mehr entdecken. Die Virſing 8 655 8 f S Butter e Der Preis fü S ee 900 600 350 600— 15000 Butterzufuhr war ganz gering. Der Preis für Tafelbutter Gelbe Rüben.0,00 1,50 4,00— 3,50 4,50 12 100 120 120 120— 240045008000 überſtieg anfänglich nicht 4,7 Mill. In der elften Srunde wurde an Rote Rüben.. 0,07 1,80 4,00 3,00—— 10 100 100 100 120 300— ſio einem einzigen Stand das Viertel zu 1,175 Mill. ausgewogen. Die Zwiebeln. 0,11 1,50 6,50 10 10 11 20 30 100 100 180 600 8502000 350050005000 L eee eer ee ee ee Ferſchrot(gtr) 744550 600 5 70 354 350 534 10070 0070fo5dd ödlsd— 0 reichli den. Es koſteten im Pfund: Bratſchellfiſche 900 000 Fettſchrot(Ztr.).1545,0 64,0005, 20l0670 J06zfros0,— toloe——. cee ee eee 5 575 18 Geyf Saeneer 8ef.15,,94 47 00f 0 20 285 258 Los 1690 d7agſ aeg 7880 2830 400 a00 a 970 ſenn 28nrrdysde 0 .35, im Ausſchnitt 1,4 Mill 11 Mitl. M. Für et Gaskoks(Ztr.) ,5551,60 74,50 114 405 501 710 1770 3050 5030 503015000150903590 13590589020700———— 9 1 Mill. M. Für etnen Prennholz geſ.(gte) O,0033,50 43,00 102 250 340 650 85408540 fUz80 d230 16400 28300 3300044590 45s00 di geſchlachteten Hahn wurden 2,5 Mill. M. je Pfund verlangt. Gas(cbm). 0,13 2,90 3,40 7,20 23 30 75 6100 670 730 630 630 630—— 22100210084 590 8 Es wird ſich nun Fage müſſen, ob die Preisprüfungskommif⸗ Lichtſtrom K Wst. O,38 6,0 7,80 17 64 75 166 594 1750 1750 2000 22501800 18001800—— 54005400 2lf00 21,0 ſ ſion eee ee— Händlern ihren Willen Petroleum(Liter) 0,20 9,00 11,00 13 60 70175 13001300 16001800 30003600 5300 12500042000 m au, N i ã i gakre 7— 0 5 8 e NF— 8 Fe jeweils die häufigſten Preiſe, die naturgemäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vleſſacg cht aerenen, 8 1 W geringer als ee dlaedekr Weddee te e ſind. Wir möchten jetzt auf die Folgen aufmerkfam 19 85 W h ir machen, die entſtehen können, wenn der Markt noch mehr von Erhö 1 Syi 8 ̃; und + rhöhung der Spielkartenſteuer. Die Spielkartenſteuer beträgt ſich das Verladen der Johannis⸗ und Stachelbeeren, Pflaumen. Wore ertelaße mird, Iu den Krelfen der Ladeninfaber ſchent mt Wirküng banm. Septenber ah J80 800 Maet für ſedes Korteln. P abelen und üer olt, 8 man von der Preispolitik, die heute auf dem Markte einſetzte, eben⸗ falls erbaut zu ſein. Es konnte beobachtet werden, daß zahl⸗ reiche te überhaupt nicht geöffnet wurden. Die Stunden, in denen die Läden n werden, iſt ja ſchon ſeit längerer Zeit bedeutend eingeſchränkt. Es iſt Aufgabe der Wucherpolizei, hier nach dem Rechten zu ſehen und unter keinen Umſtänden zu Gemüſe⸗, rhandlungen mit einem gewiſſen Auf⸗ Neen Publikum Phantaſtepreiſe gefordert werden. Na nd die amtſich ermittelten Preiſe im Pfund und in 1000 Mark: Kartoffeln 50—75(55—60 am Montag), Wirſing 140—150(120 bis 200), Patz nen 1(120—200 Rotkraut(holl) 350(300 bis 320), Rüben 70—90(90.—100), Karotten in Büſchel 90—130 (90—150), Zwiebeln 150(150—160), Kopfſalat 70—100 e Endivienſalat 70—100(10—160), Tomaten 350—500(400—500), Rettich(das Stück) 20—100(30), in Büſchel—150, Kohlrabi das Stück 30(10), das Pfund 170(140—160), Rhabarber 5(—), Schlangengurken 150—350(450), Salatgurken 150—200(90—650), eeeee 110—130)90—120), Mangold 100—150(100—200), Bohnen 0⁰0 893 rote Rüben 70(60), Eier 300(350 bis 360), Tafelbutter 4700(4400—4800), Pfirſiche 80—300(200—400), Pflaumen(120), Mirabellen(150—200), Reineklauden(150—180), Zwetſchgen 80—130(90—150), Birnen 120—200(70—300), Aepfeſ 60—140). Brombeeren(250—300), Kabeſjau 1100—1200 (950—1000), Seelachs 1000—1200(950—1000), Schellfiſche 900—1200 (700), Schellfiſche(große, per Pfund) 1300—1400(700), Aale 3000 (2000—2200), Hechte 2500(1800—2000), Schleie 2500(2000), Barſche 1400, Backfiſche 1000(800), Hahn(alt) lebend—7000(—5000). Lebendes Junggeflügel: Hahn—4000(1500—3000). Enten—9000 (4500—7000), Gänſe 10000, Rebhühner, das Stück—1500, Hahn, alt, geſchlachtet das Stück 10 000, Hahn das Pfund—3000. Die Errechnung der preiſe im Einzelhandel erfolgt, ſo wird uns von zuſtänbiger Seite geſchrieben, ſeit kurzem auf der Baſis einer Grundziffer, die mit einer der Geldentwertung ange⸗ paßten Schlüſſelzahl zu multiplizieren iſt. Da ſich die Auszeichnung der Waren in den ufenſtern in der früher üblichen Weiſe ange⸗ ſichts der dauernden wankungen der deutſchen Mark als lechaiſch völlig undurchführbar herausgeſtellt hat, iſt der Einzelhandel dazu gangen, auch die Waren in den Schaufenſtern nur mehr mit den auszuzeichnen und die tägliche Schlüſſelzahl in enr⸗ ſprechender iſe im fenſter 8 ieſe Neurege⸗ lung, die jetzt in den meiſten badiſchen Städten wohl faſt allgemein durchgführt 10 bringt neben den vorerwähnten techniſchen Erleichte⸗ rungen auch Publikum den nicht zu unterſchätzenden Vorteil, daß es ſederzeit in der Lage iſt, dich ſelbſt davon zu überzeugen, daß der Einzelhandel nicht nur der Kursbewegung nach oben folgt, ſondern gleichermaßen auch die Preiſe ſenkt, wenn der Dollar fällt. Wie bei jeder derartigen Umſtellung iſt es leider auch bei der Einführung des neuen Preisauszeichnungsſyſtems nicht zu vermeiden geweſen, daß vorübergehend Differenzen in den von den einzelnen (Geſchäften bekanntgegebenen Schlüſſelzahlen entſtanden. Die Lan⸗ deszentrale des badiſchen iſt aber nach beſten Kräften beſtrebt, alle derartign Ungleichheiten zu beſei⸗ tigen und man darf hoffen, daß ſich durch die getroffenen organi⸗ ſatoriſchen Maßnahmen IIt 1 hinſichtlich der Schlüſſelzahl ein vnollkommen einheitliches Bild in ganz Baden ergibt. Die Verbraucher werden gebeten, der außerordentlich ſchwierigen Sage, in der ſich der Einzelhandel gegenwärtig befindet, Verſtändnis entgegen zu bringen und ſich dabei ſtets vor Augen ſ halten, daß alle Maßnahmen, die der Einzelhandel zur Erhaltung ſeiner Exiſtenz krifft, auch im Intereſſe der Verbraucherſchaft liegen, denn ein Zu⸗ ſammenbruch des Einzelhandels würde ohne allen Zweifel gleichbedeu⸗ tend mit dem Zuſammenbruch der Verſorgung der deutſchen Bevölke⸗ rung ſein. der Laſtwagenverkehr auf der Kheinbrücke Dreimal täglich, morgens von—449, dann von 11—1 und von—7 Uhr kann man auf der zur Rheinbrücke hinaufführenden Straße einen außerordentlich lebhaften Laſtwagenverkehr beobachten. Geſtern abend hielten zwiſchen dem und dem Brücken⸗ au vor fünf Uhr fünfzig bis ſechzi wer mit Steinkohlen, Braunkohlen, Briketts, Holz, Kalk, Kartoffeln, Korn, Reps u. dergl. beladenen Wagen, die ſich punkt 5 Uhr in Bewegung ſetzten. Es iſt ſehr zu bedauern, daß immer eine Anzahl Kinder die Wagen lints und rechts begleitet, um Briketts zu ſtehlen. Es iſt den Gewiſſenloſen lieb, daß ſie die Brücke betreten dürfen, die Schutzleute, die ſich in der Nähe des Schloſſes aufhalten, aber nicht. Tatſache iſt, daß ſchlechte Erwachſene den Kindern einen Teil des geſtohlenen Gutes abkaufen und damit die Diebe noch zu ihrem ge⸗ meinen Tun ermuntern. Ihnen müßten die zehnfachen Strafen der erwiſchten Diebe diktiert werden. Von Ludwigshafen ſle ſieht man Wagen, hoch beladen mit neuen Schließkörben und Kiſten zum Pahnhof fahren. Sie gehören bedauernswerten Ausgewieſenen. Der Verkehr ſpricht eine uns ſehr bedrückende Sprache. Wann wird unſere Rheinbrücke für uns wieder ganz frei fein? Es wäre endlich an der Zeit! G. dulden,„ erA auf die Nichtpreiſe, die auch für die vom ſpiel. AKirchliche Lebensmitlelſammlung. Erzbiſchof Dr. Karl Fritz richtet an die Diözeſanen ein Hirtenſchreiben, in dem er au die außerordentliche Notlage der Knabenſeminare, des theologiſchen Konvikts und des Prieſterſeminars, der zahlreichen caritativen Heime owie der Kleinrentner und der zahlreichen notleidenden Familien inweiſt. Er fordert die Gläubigen auf, Lebensmittelſamm⸗ ungen auch in dieſem Herbſt einzuleiten und verweiſt auf die Mahnung des Apoſtels Paulus:„Wer ſpärlich ſät, wird auch ſpärlich ernten; wer aber in Segnungen ſät, wird auch mit Segnungen ernten! Darum gebe jeder, wie er in ſeinem Herzen vorgenommen hat, nicht mit Traurigkeit, noch aus Zwang, ſondern einen fröhlichen Geber liebt Gott!“ Die Sammlung liegt wieder in den Händen des Caritas⸗ verbandes, mit ihrer Durchführung ſind in der Hauptſache die Geiſt⸗ lichen betraut. Neben der Hergabe von Getreide, Obſt, Kartoffeln und anderen Lebensmitteln wird auch um Geldſpenden gebeten. Das Schreiben des Erzbiſchofs wird am Sonntag von der Durchführung der Lebensmittelſammlung von der Kanzel verleſen. Die Zeit der örtlichen Sammlung ſoll am beſten auf die Woche feſtgelegt werden, in welcher die Kartoffelernte im Gange. * Werkbeſtändige Krankenverſicherung. Dem Zuge der Zeit fol⸗ gend. hat die Deutſchnationale Krankenkaſſe nunmehr vom 23. Auguſt ab auch in der Krankenverſicherung den Grundſatz der Wertbeſtändigkeit vollſtändig durchgeführt. Die Kaſſe hat für alle Leiſtungen und Veiträge eine Grundzahl feſtgeſetzt, die mit einer veränderlichen Schlüſſelzahl vervielfacht wird. Die Schlüſſelzahl entſpricht ungefähr der vom Statiſtiſchen Reichsamt von Woche zu Woche veröffentlichten Reichsrichtzahl(Teuerungsindex). Durch die⸗ ſes Verfahren erhalten die Mitalieder dieſer Kaſſe ſämtliche ihnen im Krankheitsfalle zuſtehenden Barleiſtungen in einem Betrag, der ſich von Woche zu Woche automatiſch dem Stande des Geldwertes an⸗ paßt. Eine Wartezeit auf den Bezug der Barleiſtungen, wie ſie teil⸗ weiſe bei den Ortskrankenkaſſen bei erhöhtem Grundlohn üblich iſt, beſteht bei der Erſatzkaſſe nicht. Duͤrch dieſes Verfahren hört jede Benachteiligung der Verſicherten durch die Geldentwertung auf. Die Mitaliedſchaft in dieſer Erſatzkaſſe befreit ohne weiteres von der Mit⸗ aliedſchaft in den Pflichtkaſſen. Die Deutſchnationale Krankenkaſſe verſichert nur männliche Kaufmannsgehbilfen. Nähere Auskunft über die neue Form der wertbeſtändigen Krankenverſicherung erteilen die örtlichen Geſchäftsſtellen der Kaſſe. * Mannheimer Volksſternwarke. In Heidelberg hat der Begrün⸗ der der Volksſternwarten im Freien, Oberreallehrer Mang, im Schaufenſter der Apotheke von Dr. Hof eine fortlaufende aſtro⸗ nomiſche Ausſtellung veranſtaltet und ſo die Bevpölkerung in Wort und Vild durch alle Räume des Himmels geführt. Ferner kamen zur Ausſtellung in herrlichen, naturtreuen Bildern das Hoch⸗ birge, das Meer und die Wüſte. Daneben gab er in der„Wohl⸗ ahrtsſtelle“ viele praktiſche Winke über das Selbſtherſtellen von Kochkiſten, das Einſammeln des deutſchen Tees aus Brombeer⸗ blättern und deſſen Verbeſſerung durch Gärung, das Einſammeln der Wildgemüſe und Pilze, das Feinkauen, eine beſſere Erziehung der Jugend— alles höchſt zeitgemäße Dinge im ſchweren Kampf ums Daſein! Auf vielſeitiges Verlangen wird Oberrellehrer Mang dieſe höchſt lehrreiche Ausſtellung, vor der 1. Tauſende Fiſhe blieben, auch in heim in den von Herrn Wolf(Fa. Fiſcher⸗Riege 725 Verfügung geſtellten Schaufenſtern durchführen. 18 ann * Eine neue Erhöhung des Straßenbahnkarifs tritt am dom⸗ menden Montag in Kraft. Der Preis der Einzelfahrſcheine erhöht ſich für—5 Teilſtrecken auf 400 000., für—7 auf 500 000 M. und für mehr als 7 auf 600 000 M. In der Zeit von.30 bis. 11.30 Uhr vormittags erhöht ſich der ermäßigte Fahrpreis auf 350 000, 400 000 und 500 000 M. Das Weitere iſt aus der Anzeige in dieſer Nummer zu erſehen. Aus dem Lande Heidelberg. 5. Sept. Prinz Ranaſit von Siam ſſt, wie das„Heidelberger Taabl.“ hört, mit ſeiner Frau zu mehrwöchi⸗ — Aufenthalt in Heidelberg eingetroffen. Der Prinz, der neun Se⸗ eſter vor dem Kriea in Heidelberg ſtudierte, hat auch eine Heidel⸗ bergerin geheiratet, mit der er in alücklicher Ehe lebt, eine geborene Eliſabeth Scharnberger, die jetzt zum erſten Male ſeit ihrer Verhei⸗ ratung die alte Heimat wieder ſieht. Der Prinz iſt der Sohn des verſtorbenen Königs Tſchulaklongkorn von Siam und ein Bruder des jetzt regierenden Königs Maha Maifrawudh.— Ein Mann mit dem Gardemaß, ein Ingenieur aus Charlottenburg, hatte in Heidelberg einen merkwürdigen Unfall. Bei Ankunft des Schnellzugs D 1 am Hauptbahnhof, ſtieß er beim Aufſtehen in einem Wagenabteil mit dem Kopf an eine an der Decke angebrachte Glasglocke des Glas⸗ lichts, ſodaß die Glocke zerbrach und ihm die Glasſplitter in den Kopf drangen. Er mußte in Heidelberg ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. 2. Doſſenheim, 5. Sept. Die hieſige Station der Mannheim⸗ Weinheimer Nebenbahn iſt auf alle Fälle eine der einträg⸗ lichſten, wenn nicht die einträglichſte auf der ganzen Strecke. Kommt man am Nachmittag, ſo ſieht man ein reges Treiben der verſchie⸗ denen Händler mit ihren Arbeitern. Wagen mit Zwetſchen, Aepfeln heim. Leutershauſen und Großſachſen kommen ganze Fuhren Die Erwarten gut ausfällt. gegen täglich ganze Waggons von Nenſeg⸗ 1 ebenſo mit Aepfeln und Birnen. Von den Nachbarorten l⸗ ſchen und anderes Obſt hierher und werden hier verladen. is Zwetſchen ſind— obwohl es eine Unmenge gibt— verhällee⸗ mäßig ſehr teuer. Die Händler beeilen ſich, eine Maſſe zu 6 ſenden. Jeder trachtet darnach, recht viel zu verſchicken, denn muß ein ziemlich beträchtlicher Gewinn dabei herausſpringen. 1 b Wiesloch. 5. September. Nachdem eine im Auauſt für den Schwimm⸗ und Sonnenbad veranſtaltete Sammlung nen Betrag von ungefähr 30 Mill. Mt. ergeben bat, iſt am verganaeſich Sonntaa eine zweite Hausſammlung vorgenommen worden. Da ae⸗ auch die hieſige Induſtrie in dankenswerter Weiſe zur Verfügung g ſtellt hat, wird allgemein mit der Inbetriebnahme des Bades nächſten Jahre gerechnet. 010 0 Hambrücken bei Bruchſal, 5. Sept. Hier wurden mit Ecteg Bohrungen nach Petroleum unternommen. Jur Zeit ſind Ju Bohrſtellen aufgeſchlagen, wovon die eine ſchon längere Wochen Betrieb iſt. 5 101 ch. Waibſtadt, 6. Sept. In der Stallung des Ph. Joſ. iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Das iſt als Sperrbezirk erklärt worden. ge⸗ ch. Neckarbiſchofsheim, 6. Sept. Wie die Mietſätze zirksrates ſich in hieſiger Gemeinde auswirken, zeigen 1 Tatſachen: Die Gemeinde hat eine ganze Anzahl Wohnungen 0⁰⁰ mietet und bezieht für Auguſt für alle zuſammen noch keine Mark, alſo für eine Wohnung nicht einmal ſoviel, daß die Ge Für eine Schachtel Streichhölzer von etwa 14000 M. kaufen kann. meht die Miete aller Wohnungen ſteckt der Gemeinde kein Maurer ut einen Dachziegel und eine Wohnung, die früher 35 Gobahſ⸗ brachte, bringt heute nicht einen Goldpfennig. Wo ſoll da⸗ Orl⸗ führen? Die Gemeindebehörde wird gezwungen ſein, höheren kräftige Worte zu reden, damit dieſer bankerotten Wohnungspol alsbald ein Ende gemacht wird. ein *Großgarkach, 5. Sept. Einem Landwirt brache n Mutterſchwein 21 Junge zur Welt, von denen noch 19 1 geſund und munter waren. Der Wurf bedeutet für den einen Vermögenszuwachs von 250 Millionen. 300 “„Aheinbiſchofsheim(Amt Kehl). 5. Sept. Im Alter von 71 dolt ren iſt hier Bürgermeiſter Karl Hauß geſtorben. Zwei Amtsperioden leitete Hauß die Geſchäfte der Bürgermeiſtere i Dezember letzten Jahres wurde er= weitere 9 Jahre gen nl⸗ Große Verdienſte hat er ſich um das allgemeine Wohl der Berg⸗ kerung erworben und beſonders in den landwirtſchaftlichen Or lanae tionen wurde ſein Rat gerne gehört. Der Verſtorbene ſtan Jahre an der Spitze des Unteren Hanauer Militärvereinsgaues. ( Karlsrube. 5. Sept. Wie der.Bad. Beobachter“ bört wuh zum Nachfolger des verſtorbenen Stadtpfarrers Graf in Che Die Kaplan Steiert von der hieſigen Bonifatiuspfarrei ernana e Weſtſtadtgemeinde ſieht den als Kanzelredner beſonders aeſchrhßt Prieſter nur ungern ſcheiden. In unermüdlicher Tätiakeit trat z be⸗ die Förderuna des katboliſchen Vereinslebens ein und war gan ſonders der Jugend ein Führer durchs Leben. de i. Gaggenau. 5. Sept. In den hieſigen Eiſenwerken wigtſon⸗ der letzten Woche dreimal eingebrochen, um beſonders ſolche teile für Fahrräder zu ſtehlen. Dabei kann es ſich nur un ſind⸗ Diebe handeln, die mit den Räumlichkeiten des Werks vertrauf gne Der dritte Einbruch wurde ſo rechtzeitig bemerkt, daß die Diete fen Beute abziehen mußten, wobei es gegenſeitig zu einer ſcha urde. Schießerei kam. Ob von den Dieben ſemand getroffen w konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Nachbargebiete ß⸗ er, VBon der Bergſtraße, 5. Sept. Auf dem Ob ft r markt in Zwingenbera ſtellte ſich der Zwetſchend enen auf 90—115 000 M. 0 Pfund. Bei den bis jetzt abgehargel. — U 1 eee — Eͤͤ ²˙ ˙0wÄ—̃—lN1.̃¾²—⁰———— Obſtverſteigerußgen wurden richtige Phantaſiepreiſe Für das Los, das et inen Ertrag von—2 Zentner Aep 490 ſtellt, wurden mehrere Millionen Mark erlöſt. fieß )( Meuſtadt a.., 5. Sept. Ein franzöſiſches Automob me⸗ nachts auf der Landſtraße von Neuſtadt a. H. mit einem Einſp er ſo fuhrwerk zuſammen, wobei die Wagendeichſel den Kraftfaht ſchwer auf die Bruſt traf, daß er bald darauf ſtarb. urde flaiſerslautern, 5. Sept. Durch einen Blitzſchlag 9% der Turm der Marienkirche ſchwer beſchädigt. da⸗ Blei ſchmolz und wurde vom Dach heruntergeſchleudert. Jeten Dach ſelbſt ſind große Löcher geriſſen. Die elektriſche Le Die der Kirche iſt zerſtört, alle elektriſchen Birnen ſind vernichtet, Orgel kann nicht geſpielt werden. Der Schlag war ſo beſtigane der Stadtpfarrer aus dem Beichtſtuhl ging und allen von der aus die Abſolution erteilte. Auch bei der Apoſtelkirche wise bei dem ſchweren Gewitter der Hahn ſamt Spitzenarma fanen Turmes durch einen Blitz ſtark beſchädigt. Auch an pro h und Birnen beladen, gehen nach allen Windrichtungen von hier ab. Seit der Kirſchenernte hört dieſes Treiben nicht auf; an ſie ſchloß Gebäuden der Stadt und an den elektriſchen Leitungen wurde das ſchwere Gewitter Schaden angerichtet. S S N — —— —.— — . — * „r ten zwecken in gleitender Form beſchloſſen.— ſih der Zahl— kletterten auf das Dach der benachharten Kirche und Donnerstag, den 6. September 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 410 Kommunale Chronik sw. Darmſtadt, 3. Sept. In der jüngſten Staßtverordne⸗ 95 ſitzung wurde die Hundeſteuer für das 2. Halbjahr er⸗ 90 auf 1 Million für den erſten, 2 Millionen für den zweiten Aund uſw., ſofern Hunde bis zum 1. Oktober nicht abgemeldet ſind. üch dieſer neuen Erhöhung werden 3 Milliarden gegen urſprüng⸗ 99 75 Mill. errechnet.— Ddie Beuerung von Bars und ielen ſoll auf Antrag der Geſchäftsinhaber in einer Pauſchal⸗ ſt etwa nach dem Weinumſatz berechnet werden.— Die Aus⸗ berllung Deutſche Kunſt 1923 iſt vorzeitig geſchloſſen wor⸗ 00 um eine Rückſendung der Kunſtwerke noch vor Inkrafttreten der uen Frachtſätze zu ermöglichen. Es werden rund 200 Millionen jetzt mehr an Frachtkoſten nötig, als vorgeſehen. Von dieſem Betrag derd die Stadt 75 Anteil übernehmen.— Nach Wegfall der Ver⸗ ſteubsabgabe für Getränke kommt dae Erhebung einer Getränke ⸗ euer in Prozenten nach dem kleineren Kaufpreis zur Einführung, erner eine neue Ortsſatzung für verſchiedene Arten von Ver⸗ eügungen, die nach den neuen Reichsvorſchriften umgeſtaltet ft.— Eine Polizeiverordnung regelt wirkſam das Rauchver bot 5 den Lichtſpielhäuſern.— Die Stadt tritt der neu er⸗ ichteten Heſſ. Landesbank bei.— Um der fortſchreitenden dedenwertung Rechnung zu tragen, werden die Gebühren für Benutzung von Straßen und Plätzen zu Bau⸗ 0 Dem Amt für Lei⸗ esübungen wird ein weiterer Zuſchuß von 5 Millionen„ be⸗ dellgt— Zur Wohnungsbauabgabe wird beſchloſſen: 1. 20 dreifachen Anſatz gleich 1710, und 2. für den Ausgleichsfonds pro 100 Brandkataſterwert der Gebäude für das Vierteljahr erheben.— Das Gas⸗ und Waſſergeld ſoll in Zukunft im draus erhoben werden und zwar wird von den Verbrauchern 5 Vorauszahlung in Höhe von 100 Prozent des zur Er⸗ 15 kommenden Rechnungsbetrages erhoben. Zum Schluſſe be⸗ uchteſe Bürgermeiſter Müller über die Ernährungslage. Dant der beſonnenen Arbefterſchaft ſeien hier Ausſchreitungen ver⸗ mieden worden. AKeues aus aller Welt ü Herr Inder und Fräulein Baluta. ſo ſchreibt der Meersburger Luncermeiſter⸗Redakteur im dortigen Gemeindeblatt, haben fröhliche ſcderbachzeit aehalten. Die Braut. die als übelberüchtigte Perſon ſiten leit Jabren in aller Leute Mund iſt. drückt die Mark immer 17 unter den Stuhl und der feine Herr mit dem fremden Namen Mil. hinternach die Waren und die Löhne in die Höhe. Kartoffeln. d ch und Ochſenfleiſch. Zucker, Holz und Weizenmehl gehen mit auf Hochzeitsreiſe der allgemeinen Lumperei. Es geht ſa vielen noch cht gut, viel beſſer als früher mit gedankenſchwerem Kopf und chwieligen Händen— für die Armen und Alten wird ſchon der Him⸗ deel dorgen.„Moraen iſt auch ein Taa, beute ilt beut iit das Lied ſi r Jugend geworden. Wem die Valuta die Taſchen aufbläht. braucht — über den Inder des Magens keine Sorgen zu machen. Der Win⸗ im iſt noch immer vorübergegangen, heißt es in leichten Worten, und Frühling lacht die Sonne wieder. Vielleicht wird doch noch vie⸗ Sn das Lachen vergehen bis am Feſt der Toten die erſten zaudngeflocken fallen und der kochende Wein der tauſendjährigen Rebe ſch Ruhe kam. Aber die Zeit wird ſicher auch wieder einmal er⸗ Waden da die köſtlichſten Gaben der Natur für al le Menſchen ſen. 5 150 Milliarden— in der Handtaſche. Der Gattin eines Eng⸗ Veders. einer gebürtigen Deutſchen, wurde auf der Paßſtelle im ſtorliner Poligeiprälid um im Gedränge eine lederne Handtaſche ge⸗ Mten in der ſich Gold und Juwelen im Werte von 180 Milliorden ark befanden. men Wieder ein Opfer der Berge. Wie aus Oberſtdorf ge⸗ ſpidet wird, iſt der Reſerendar Fritz Bödecker an der Urbeleskar⸗ tze abgeſtürzt. Der Tod trat ſofort ein. Der Eifer beim Skiergefecht. In der Nähe von Salamanka da Navarredondo fand unter freiem Himmel ein Stiergefecht ſtatt, Naf von einer zahlreichen Menge beſucht war. Eine große Anzahl ſſauer jedoch, die das Eintrittsgeld ſparen wollten— etwa 80 — —7— von dort dem aufregenden Schauſpiel koſtenlos zu. Sie Nbſn in der Erregung den luftigen Bau erſchüttert haben, denn ch gab das Dach nach und ſtürzte mit den Inſaſſen zuſammen, won denen mehrere getötet wurden. luc, Verbot der Binkrache. Die Kommiſſion Jur Aufhebung der utrache unter den kaukafiſchen Bergpölkern hat in mus ihre Arbeit beendet. Nach der fortan geltenden Geſetzbeſtim⸗ uchte werden die unverföhnlichen Parteien vor das ordentliche Ge⸗ icht verwieſen. Alle, die ſich eines Verbrechens der Blutrache ſchul⸗ ſentunachen, werden als Verbrecher gegen die Staatsordnung Sow⸗ Ubenßlands betrachtet und der Staallichen Politiſchen Verwaltung eunnerte 35 daß 5 0 0 En Die Gefahren der Wüſte. Wer geglaubt hat, urch die Dunſelung großer und ſchneller Kraftwagen alle Gefahren der getec erung einer Wüſte beſeitigt oder auf em Mindeſenaß berob bewe werden können, 15 doch wohl in einem Irrtum befangen. Das habenſen Erfahrungen, ie kürzlich verſchiedene Geſell gemacht Wege die verſuchten, die perſiſche Wüſte auf dem kürzeſten von d über Rutba Wells nach Jrak zu durchmeſſen. Sie einen Führer angeworben, der behauptete, des Weges völli die 9 zu kutz ſich aber als Betrüger erwies und die Geſellſchaft in dreidrde führte. Ein Kraftwagen mit pier Inſaſſen kam erſt nach ander dis viertägigem iimheritren in der Wiſte nach Palmorc. die Jamabi folgten dem für Flugzeuge ausgelegten Weg und exreichten Iuſ e ebenfalls mit zwei⸗ bis dreitägiger Verſpätung. Sämtliche mit flen waren vor Durſt völliger Erſchöpfung nahe und ſind nur in 3 napper Not einem ſchrecklichen Tod entgangen. Es wird ſich alſo rat ukunft auch für Wüſtenexpeditionen empfehlen, einen Waſſervor⸗ itzunehmen, der ſehr reichlich ee ſiadt N Die Ratten züchterin aus Furcht. Jerſy City, der Nachbar⸗ d ewyorks 21 der anderen Seite des Hudſon, hat ſich die Sani⸗ de genötigt geſehen, eine ganze Truppe von Katzen, Terrier⸗ attenfän zur Bekämpfung einer Rattenplage in den Dienſt alen, die ſich in der Nachbarſchaft eines Vororthaufes eingeſtellt zei Lebhafte Klagen der Anwohner veranlaßten die Sanitäkspoli⸗ zeeinen Beamten zu ſchicken, der eine Unterſuchung vornahm. Es daß im oberen Stockwerk des kleinen Hauſes eine Frau den Verkehr zu erleichtern. Die Frau habe die Nager mit Brot und Milch gefüttert und ſie auf ſe gepflegt, weil ſie fürchtete, ſonſt von ihnen gebiſſen zu daß ſie Durch dieſe Behandlung habe ſie die Raften ſo gezähmt, die Ti von ihnen völlig verſchont worden ſei. Natürlich fühlten ſig zern ere völlig zuhauſe. Das Bettzeug der Frau Tobin war völlig ant und auch die Möbel zeigten Spuren ihrer Tätigkeit. dend e Der Tod im ewigen Eiſe. Wie aus Alaska gemeldet wird, es tellt 5 20 ſie daiz um den Tieren Weiſe erden. eine Rettungsexpeditlon auf der Wrangelinſel die Expedition milh. dandaheer Allan Crawford auf, der auf der Inſel die auf Alle Teilnehmer der Expedition bis agge gehißt hatte. einen Eskimo waren tol. etternachrichten der Karlstuher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72d morgens) See⸗ 8515 25 Wind 8 8 Be⸗ höhe in N 83 5 pe 38merkungen Ner m mm Ce c Richt. Stürteſ Fentgen 12 ſſſin an Kartstul. 59 770.1] 10] 12 Jy ſeicht) 1 Jaden⸗Ne: 127 771.1] 11] 17] 10 Swſeicht 3 Alunge aden 2137711 10 15 80(leicht aag“ 0 Fad u. 780 772.] 7J 16% 5.ſeicht benn 0 adenng Dof 1281 650.0 5 10 3— flid. b4 6 St. weller ee ee e Blaſſen e e e dem Einfluß der Tiefdruckgebiete über Nordeuropa und kühle und weſtlicher Luftſtrömungen dauert in Mitteleuropa das Hogzrwalkige Wetter ſort, doch ſallen infole der Rihe des tenugen ſchläge gebiets über der Biskaiaſee nur zeitweiſe ſchwache Nieder⸗ wärts„ Eine neue über Island erſchienene Druckſtörung dringt oſt⸗ or, wird aber nur wenig Einfluß gewinnen. 90 grozenteils obin ſich, aufgef wohnte, die Ratten fützerte und ſogar eine kleine Leiter [Aus Handel Der Begriff des Spekulationsgewinns Zum Begriff des Spekulationsgewinnes hat der Reichsfinanzhof neuerdings(Urt. v. 9. 5. 1923; III A. 107/3) Stellumg genommen. Es erkenlit darin zwar an, daß in dem Umtausch ſestyerzinslicher Wertpapiere in wertbeständigere Werte an sich eine nicht speku- lative Kapitalanlage liegen kann, betont aber anderseits, daß die Geldentwertung fuͤr weite Kreise einen Anreiz zu spekulativer Kon- junkturausnutzung durch Ankauf und Wiederveräußerung von Wertpapieren gegeben hat. Gerade die Vorteile aus solchen Ge- schäften wollte 8 11 Nr. 5.St. G. treffen; darunter fallen aber nicht nur Vorteile, die bei Berücksichtigung der Geldent- wertung einen Mehrerlös ergaben, sondern gemäß 8 35.St. G. je der den Anschaffungspreis übersteigende Mehrerlös. Sobald ein Solcher vorliegt, ist nur das Vorhandensein einer Spekulationsab- sicht zu prüfen. Für diese kann, selbst wenn alle einzelnen Um- stände für sich keine hinreichende Unterlage bieten, doch deren Gesamtheit sprechen. Beispielsweise führt das Urteil als Kriterien auf: eine größere Amzahl von Umsatzgeschäften, kurze Besitzzeit, wiederholten An- und Verkauf von Wertpapieren glei- cher Art, Ankauf untervalutarischer Noten(selbst wenn eine Ver- äußerung nicht dargetan ist). Man muß sagen, daß diese Auffas- sung wohl auf die Dauer nicht haltbar ist. Wer sich am 6. Aug. eine, sagen wir Accumulatoren Berlin-Aktie zu Mk. 51 000 000 kaufte und sie am 3. Sept. zu Mk. 360 000 000 verkaufte hat einen den Anschaffungspreis Übersteigenden Mehrer16s von Mk. 300 Millionen erzielt. Hat er aber einen Gewinn erzielt? Am 6. Aug. waren 51 Millionen Mark rund 25%½ Dollars, am 6. Spt., an dem dem Verkäufer der Betrag noch nicht gutgeschrieben, also seiner Verfügung noch entzogen ist, waren 360 Mifhonen Mk. nur noch11 Dollars. Die Warenpreise aber haben sich Dank dem Schlüsselzahlen System von Tag zu Tag auf den steigenden Dollar eingesfelt. Der „Spekulationsgewinner“ kann also trotz seiner 309 Millionen Mehrerlös noch nicht die Hälfte der Warenmenge wie am 6. Aug. ohne seinen„Spekulationflgewinn“ kaufen! Württembergische Transport-Versicherungs-Gesellschaft, Heilbronn Das Geschäftsjahr 1922 ergibt einen Reingewinn von 1517 125(i. V. 200 000)% zu folgender Ver wendung: 100(30)„= 500 000(90 000)& Dividende(je Aktie), 162 500% Aufrundung der Reserve, 285 425(20 000) Rück- stellung für Körpersehaftssteuer, 241 592(—)% Vergütungen, 327 608(90 000) Vortrag. Als Folge der Kursschwankungen War eine wesentliche Zunahme der Devisenversicherungen festzustellen, welche die Gesellschaft in vorsichtigster Weise und bei starker Rückdeckung getätigt habe. Im übrigen War der allgemeine Verlauf ein günstiger. Für zufrieden- stellende Abwicklung der noch unerledigten Versicherungen aus der Kriegszeit sei Vorsorge getroffen. Mit dem Ge- schäftsverlauf in diesem Jahre sei man bis jetzt zu- frieden. Die o..-., in der 9 Aktionäre mit 828 Stimmen vertreten waren, hat den Abschluß genehmigt und teilweise Selbstversicherung beschlossen. „Bayerische vereinsbank in München. Die Bank schreibt in ihrem Geschäftsbericht u. a. folgendes: Die Steigerung der Geschäftstätigkeit im Emissions-, Kredit- und Effekten- geschäft übertrug sich auch auf die übrigen Zweige des Betriebes, insbesondere auf die Abteilung für Vermögens- verwaltung. Die neben ihren normalen Aufgaben in beson- derem Maße noch mit den durch die Steuergesetzgebung den Banken zugewiesenen Funktionen belastet ist, und die Devisenabteilungen, die in den größeren Niederlassungen sehr erfolgreich arbeiteten. Andrerseits machten die ständig Wachsenden Personal- und Materialkosten notwendig, Ein- schränkungen dort vorzunehmen, wo die nach der Gegenstands- Summe sick bemessende Verdienstmöglichkeit in ein Mißverhältnis zu dem Aufwand gerät, also namentlich bei den kleinen Konten und kleinen Aufträgen, eine Maßnahme, die für ein dem Dienst der breitesten Schichten gewidmetes Institut besonders unerfreulich ist. — Vir waren bestrebt, die sich katastrophal auswirkenden Kosten der Verwaltung des derzeitigen Hypothekenstockes durch die Rücknahme der kleineren Darlehen herabzumindern. Den Hypothelenbanken wäre die Beibehaltung oder die rechtzeitig Wieclereinführung der Goldzahlung fürü die Pfandbriefe und die Hypothelenschuldden nur erwünscht gewesen, da ihinen dann auch ihr Zinsengewinn in unverminderter Höhe verblieben wäre. Ob sich eine derartige Wiedereinführung der Goldzahlung oder Auf- wertung der Hypotheken und Pfandbriefe, wie sie vielfach ver- langt wird, auch heute noch, nachdem die alten Hppotheken zurückgezahlt sind, ermöglichen läßt, erscheint zum mindesten z weifelhaft. Jedenfalls wird keine Gesetzgebung den Hypothekenbanken die Verpflichtung auferlegen können, die Pfandbrieie, deren Unterlagshypotheken Bereits zurückgezahlt sind und die aus diesem Grunde zur Einlösung aufgerufen wurden, anders als zum Nennwerte in der gleichen Währung, in der auch die H en zurückgezahlt wurden, einzulösen. Vom rein ge- schäftlichen Standpunkt aus wäre das Rationellste die Stillegung der Hvpothekenabteilung. Im Hinblick auf die Kreditbedürfnisse des Immobiliarbesitzes ſiegt uns eine solche Absicht fern; wir er- achten es für notwendig, die Organisation der H btei- lung insbesondere auch für den Wiederbeginn normaler Zeiten zu erhalten, in denen der Hypothekarkredit wieder seine frühere Rolle erlangen düirfte und die Hypothekenbanken sich als eine un- entbehrliche Institution erweisen werden. Es darf aber nicht verkannt werden, daß dieses Durchhalten der Hypothetenabteilung in Würklichkeit für die Bank ein im allgemein--volkswirtschaftlichen Interesse gebrachtes Opfer bedeuiet. 5 Pommersche Eisengieferei und Maschinenfabrik.-G. Barth in Stralsund. Die.-V. beschloß Kapitalerhöhung um 20 auf 42 Mill. 4. Die Kapitalerhöhung Kurde mit Ver- skärkung der Betriebsmittel begründef. Ein Teil des aus der der Gesellschaft zufließenden Kapitals soll außerdem zu Angliederungszwecken Verwendung finden. Die jungen Aktien gehen an eine Bankgruppe, die 10 Mill.. davon den Aktionären im Verhältnis 1: 2 zu 300 000 Prozent zuzüglich Schlußscheinstempel und Bezugsrechtssteuer anzu- bieten hat. Die neuen Aktien sind ab I. Januar 1923 divi- dendenberechtigt. Weiter Wurde die Erhöhung des Stimm- rechts der Vorzugsaktien in den bekannten Fällen auf das Zwanzigfache genehmigt. Ueber die Aussichten wurde mit- geteilt, daß in den Gießßereien auch für die Zukunft reichlich Beschäftigung vorliegt. In der Maschinenfabrikation sei in- folge der hohen Preise leichte A satzstockung eingetreten, deren Ende noch nicht vorausgesehen werden könne. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt a.., 6. Sept. Orahtb.) Der Entwertungsprozeß der deutschen Währung hat eine weitere bedeutende Fortsetzung Hôhe von 33—.35—34 Millionen Mark. Im Fffektenverkehr von Büro zu Büro bestand im Hinblick auf die Devisensteigerung wei⸗ tere Nachfrage. Bemerkenswert ist, das im heutigen Freiverkehr die starke Nachfrage nach allen Industriepapieren anhält, wobei angeblich größere Umsätze zustande gekommen sein sollen. Die gestrigen Schlußlurse wurden bedeutend höher gehandelt. Neben Schiffahrisaktien waren ausländische Anleihen stark begehrt. Es Wurden folgende Preise genaunt: Norddeutscher Hloyd 40—42 Wottorgasſcchlliche witterung füär Freitag bis 12 Ahr nachts: A. kübl, nur vereinzelt etwas Regen, weſtliche Winde. und! erfahren. Der Dollarkurs erreichte in den Morgenstunden die Kraft 30 Mill., Fhenania stark geiragt; Waggonfabrik Fuchs 8 Mill., Rheinstall 35—37 Mill., Gelsenkirchener Qufstahl 55 Mill., Felten u. Guilleaume 120 Mill. Ferner nannte man: Nheinische Hypothekenbank 2 Mill., Badische Bank 10 Mill., Oesterreichische Creditaktien sehr gesucht. Discontogesellschaft 55.—50 Mill., Frank- furter Verlagsanstalt, gestern erstmals mit 3 Mill. zur Notierung gelangt, wurden heute 4 Mill. geschätat. Süddeutsche Anleihen waren beachtet, besonders Hessen, Baden, 4- und 375proz. Pfalz- bahnprioritäten. Dollarschatzanweisungen schw-ächer. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 6. Sept. Orahtb.) Für Devisen hielt die starke Nach- frage an, während es an jeglichem Angebot fehlte. Umsätze fan- den daher nur vereinzelt statt und hei der amtlichen Kursfeststel- lung machte die Reichsbank weiter Abgaben, sodaß die Zuteilung etwas reichlicher als gestern ausfiel. Der Kursstand wurde hier· durch nur wenig beeinflußt. 8 Frankfurter Notenmarkt 6. Sept. geld Brlet. Geld Belef Amerikanisohe Noten 41,790 42,210 Oesterr.-Ungar. alte?—.— Belglscheo 661000 1678000 Morweglschess—— Dänische 7115000 7185000 Rumünfsche—— Englische Togaoooo 17400000g Spanische. 4975000 5025000 Französlsche. 2169000 221 1000 Sohwelzer 7160000 7230000 Holländische 1920500 fsgsoggg Sohwedische, 10550009——5 Itallenische 1542000 155300 Tscheche-Stlowak. 1254000 1 Oesterreloh abgest. 579 Ungarisobs. 7960% 68900000 Frankfurter Devisen Amtlloh.5. 8. 5. Amtlion fl. 3..J. b.. R5. Holland. 728125 8771675 15,710 15,789 Norwegen. 3391500 3408 500 5588259 8150 Belglen.. 1027425 1032375 1665625 1674175[ Schweden. 5137/25 314257/ 10.523 10.578 London 4,762 95,287 15½001 167,918 Helsingfors 6084/5 811525 1122187 1177N1 Farls. 246078 125325 2094.780 2105250 New-Vork. 21.448 21.553 38907 5 Sohwelz. 3491250 3508750 6803250 676750 Wien, abg. 29180 28320 0147 Spanlen. 2892750 2908350 4788000 48 12000 Sudapest. 1097? 1102 1845 2005 ſtallen.. 647625 852375 J96250 1503750 Frag. 349125 350875 5 Dünemark, 3491259 3508730 702000 7218000 W ſeio de Jan. 15465 1550/— Berliner Devisen E Berttenge Le beres in aee e an Senmarkt si its im ig ormi dver- kehr außerordentlich stark. Aus alen Kreisen der Industrie und des Handels liegen umfangreiche Kaufaufträge vor, in erster Linie traten die Provinzen als Käufer auf, unter Führung des Rheinlau- des, während der Bedarf des hiesigen Platzes nicht ganz so erheb- ͤ ich nur sehr lich ist. Das Geschäft entwickelte sich schleppend, da iast nur Käufer vorhanden waren. Das lische Pfund setzte bereits weit über den Kursen' des gestrigen Nachmi 1 mit 150 Millionen ein, entsprechend der Dollar mit 3 Millionen. Nacii vorübergehender leichter Sen der Kurse auf 135 für das eng- lische Pfund und 30 Millionen für den Dollar trat später wieder eine scharfſe Aufwärtsbewegung ein. Englische Pfunde stellten sich auf 155 Millionen, d. s. 34 Millionen für den Dollar, doch waren dies keine Geldkurse, Brieffurse waren gar nicht zu hören, so daß auf diesem Niveau Umsatze nicht zustande kamen Nachbörslich wird aus Newyork eine weitere Verschilechterung der Mark ge⸗ meldet. über den Schlußleursen von 0,000004 gleich 25 Millionen für den Dollar, gab die Mark auf 0,000003.—4 gleich einem Mittelkurs von 28,57 Millionen nach. Amtlloh.., Amtiloh b. lJ. NT ir. Holland.. 7780500 7819500 12,987 13.032[ Paris. 7200 1122500 18588550 Suen.-Alres 5453750 55250 10,773 10,827 Schwelr 3591000 2995500 5995000 975 5 Brllssel. 917700 922300 1518 1523[ Spanlen.. 213375 2858825 J1 Ai Christlanla 3182000 3208000 3386590 5413500 Japan 500—— 18.189 16.240 Kopenhagen 359000 3509000 6044880 5075150 Rle de Ian., 848725 981875 37900 720900 Stockholm. 3286750 535250 5778000 S22000 Wien abg. 27930 48803 48917 Heleingfors 548825 551375 57700 922800 Frag.„ 3525 581475 887800 5028800 Itallen.. 847875 652125 1416450 142550 Zudapest London..775 80.225 143,624 12075 New-Vork ,„ 19.930 20,050 38,7 33,283 Waren und Härkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 6. Sept.(Eigener Bericht) Der rapiden außer- ordentlichen Steigerung am Devisenmarlcie verkehrte der Produlctenmarkt in ausgesprochen jester Tendenz. Auch hier wur⸗ den die Preise sprunghaft erhööht. Man nannte uns nach 12 Uhr Weizen mit 105—110, Roggen 70—73, Oerste mit 80—.90, Hafer mit 70—80 Millionen Mark per 100 kg. bahnfrei Mannheim Von 3 nannte 55 40—5, Biertreber mit ionen Marlc die ferischen und württem⸗ bergischen Stationen. Ferner war Preß-Btroh zu 1236—13 Mill. Mark die 100 kg. frei Waggon Mammheim. Die Preise eind sami- ae, eee zu betrachten. In Mei waren heine Verkäufer am Markte. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbôrse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo in 1000 Mark waggonfrel Maumk ohne Sack netto Kasse 7 Freisnotierungen vom 6. Sept. 1923 Weken, inländischer 120,0—150,0 Welzenklele mit Sack 40—50 ausländischer———Blertreber—— Raggen, inländisoher—.— Rohmelasse—32.0 Brau-Gerste(alte) 73,0—85] Wiesen lose eee 72 neue) 90,0—100,0 Rotkleeheu— Hater iäländlscher 85,.——.—Turerne-Kleehen—— „ ausländischer——Ftess-Stroh 130—14.3 Male, gelbes(mit Sack)—— Idsebundenes Stroh 177½—12½% Welzenmenl bazis 8592. 0(fiehtpreis 200,0—250,0 Raps 5 20—140 Tendenz: Unregelmäßig. Roggenniehl 150 Mithionen. Berliner Produktenmarkt Berſin, 6. Sepl. Orahib.) Am Productenmarict hatte natur- gemäß die katastrophale Aufwärtsbewegung der Devisenpreise eine entsprechende Steigerung der Preisforderungen zur Folge. Die Provinz hielt mit ihren Angeboten zurück angesichts der ti- gen Unterschiede zwischen den gestrigen und heutigen jerun- gen. Vielfach wurde Ware an Mühlen und Händler nur vor- hrige Zahlung in Reichsbankschecksverkauft Von vielen Wei- zen vorlie Preisgeboten führten nur einzelne zum Geschiift. Auch bei Roggen überstieg die Nachfrage ganz erheblich das An- ebot. Hafer und Mais wurde bei siei Preisen wenig ge- ndelt. Mehl stelte sich schr beträchtlich teurer, ebnso Oelsaaten und Futterstoffe. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 6. Sept. wurden zugetrieben: 47 Käber, 20 Schweine, 1883 Ferkel und Laufer. Ferkel und Läufer kosteten das Stück 10—40 Milionen Mark. Marktver auf: Mit Kälbern lebhaft gerãumt, mit Sciwei- nen mittelmäßig ausverkauft, mit Fer Hufer ruhig nicht geräumt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schleßen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuern, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wWesentlich über di Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. n. b. H. Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantworklich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik: Richard Schönſelder: für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ Mill., Eschweiler 250 Milfl., Julius Sichel 28 Mill., Metallätzwerke 120 Mill., Elektrische Lieferungsgesellschaft 18 Mill., Licht und nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: i. V. Richard Schönfelder; für Anzeigen Karl Hügel. —— Nr. 410 Manngeilmer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 8. Seplember—.— 282 Der heilige Ber Roman von Wilhelm Hagen 9 Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Fortſetzung) eber all dieſen Geſchäften hatte Fernlei i it, ſi um Ruth zu kümmern, und ſo dlieb ihm„5 in welchen inneren Kämpfen ſie ſich befand: Sie liebte den Dichter und hing nicht nur mit der Macht der Gewöhnung, ſondern mit weitaus ſtärkeren Gefühlen an ihm. Und doch kam es ihr ſeit einigen Tagen ſo vor, als füllte dieſe Leidenſchaft ihr Inneres nicht mehr ſo aus wie früher; es wollte ihr auf einmal ſcheinen, als ob ihr Empfindungsvermögen außer nach dieſer Liebe noch nach anderem Erleben lechzte, und wenn ſie ſich fragte, nach was ſie ſich eigentlich ſehnte, dann empfand ſie ſtets ein brennendes Verlangen nach einer Wiederholung des ſeltſamen Zuſtandes zwiſchen Rauſch und Traum, den ſie damals bei dem Grafen Broighem durchkoſtet hatte. Dabei war ihr die Perſon des Grafen vollſtändig gleichgültig, und wenn ſie an ſeine verfallenen Züge dachte, erſchien er ihr weit eher abſtoßend als ſympathiſch und intereſſierte ſie lediglich als Spender jenes ſeltenen Luſtgefühls, das ſich aus den kleinen Kugeln über das ganze Sein ergoß. 8 Sie wußte, daß ſie Fernleitner bitter kränkte, wenn ſie den Fuß je wieder in das Hotel ſetzte, ſie fühlte aber duch, daß das Verlangen nach einer Wiederhokung des Haſchiſchgenuſſes in ihr von Tag zu Tag ſtärker wurde, und ahnte ſchon jetzt, daß der Tag kommen würde, an dem es ſie unaufhaltſam zu Broighem trieb. Das Bewußtſein, ſeinem Zauber verfallen zu ſein, machte ſie durchaus nicht glücklich; ſie empfand dieſe Hörigkeit als ein geiſtiges Sklaventum und war verzweifelt, daß ſie nicht die Kraft aufbrachte, mit Erfolg dagegen anzukämpfen. Schutz: denn die kühle Ruhe und ſelbſtſichere Ueberlegenheit, die der Dichter ausſtrömte, war ein ſicheres Gegengift gegen die dunklen Dabei empfand ſie Fernleitners Anweſenheit als einen gewiſſen Gewalten, die ſie zu Broighem hinzutreiben ſuchten. Sie fürchtete ſich daher direkt vor der Abreiſe Fernleitners, die ſie ſchutzlos ihren Sehnſüchten überließ, und bat den Dichter mehr als einmal, er mochte doch bei ihr bleiben und ſie nicht verlaſſen. Aber Fernleitner, der diesmal nicht wie ſonſt auf den Grund ihrer Seele ſah, lachte ſie ſcherzend aus:„Was du mit einem Male für ein Aufhebens machſt wegen der zwei oder drei Tage, die ich in München verbringen werde. Nein ſagen kann ich in dieſem Falle nicht; denn während Mrs. Stevenſon und Mr. Ellis namhafte Sum⸗ men aufwenden, opfere ich nichts als ein wenig Zeit!“ „Und mitkommen kann ich nicht?“ bat Ruth flehentlich. „Die Wohnung iſt verſchloſſen und für den ganzen Sommer ein⸗ gemottet!“ erinnerte er ſie.„Du müßteſt alſo gleich mir um Hotel wohnen, und da ich alle Hände voll zu tun habe, könnte ich mich faſt gar nicht um dich kümmern. Nun ſage ſelbſt: Willſt du unter dieſen Umſtänden nicht lieber hier bleiben und dir mit Völkers und dir ſelbſt die Zeit vertreiben, anſtatt dich in der heißen, ſtaubigen Stadt zwei Tage abzuquälen?“ Sie nickte nur und fügte ſich ſeinen Anordnungen; ſie hatte mit einem Male das Gefühl, als ſei es Schickſal, was ſich hier fügte, als müßte das alles ſo kommen, weil es ihre Veſtimmung war, dem Zauber ausgeſetzt zu ſein und vielleicht zu erliegen. Wortlos rüſtete ſie ihm die Abreiſe, wortlos nahm ſie Abſchied von ihm und wortlos geleitete ſie ihn nach dem Halteplatz der Drahi⸗ ſeilbahn, die er diesmal gleich ſeinen beiden Begleitern benutzte. Als ſie wieder zurückkam zu ihrer Hütte, ſetzte ſie ſich verſonnen an den großen Tiſch vor dem Hauſe und ſtarrte leeren Auges ins Weite. Es war kein Wille in ihr, ſondern nur die Empfindung, jedem Rufe folgen zu müſſen, der vom Schickſal an ſie erging, und ſo ſaß ſie und wartete. Da öffnete ſich plötzlich die Gartentür und ein Liftboy des Hotels nahte ſich ihr mit zögerndem Schritt, um ihr ein verſchnürtes Päck⸗ chen zu übergeben. Sie entlohnte ihn und wartete vor Scheu, bis er die Türe wieder hinter ſich verſchloſſen hatte. Dann löſte ſie die Verſchnürung und entnahm einem zierlichen Umſchlag einen Bogen feinſten Bütten⸗ papiers mit Krone und Adelswappen, auf dem nur die wenigen Worte ſtanden: „Sehr verehrte gnädige Frau! Da Sie anſcheinend durch feindliche Gewalten davon abge⸗ halten werden, uns zu beſuchen, geſtattet ſich ein warmer Verehrer Ihrer ſchönen Kunſt, Ihnen ein paar Stunden des Glücks zu über⸗ ſenden, das er zu verſchenken hat. Ihr Broighem.“ Ruth las den Inhalt mit fiebernden Augen und ſteckte den Brief heftig zu ſich. Dann entleerte ſie den Inhalt des kleinen Pakets und entnahm ihm eine zierliche Rohrpfeife, wie ſie ſie vor wenigen Tagen bereits benutzt hatte, ein kleines Feuerzeug zum Entzünden des Brandes mit einer ſilbernen Kapſel, drei weißgraue Kugeln, von denen ein feiner, dem Weihrauch ähnlicher Duf t ausging. De „Der Gute!“ flüſterte ſie für ſich und trug ſein Geſchenk behll ſam hinauf ins Schlafzimmer, wo ſie es an einem ſicheren Ort 1 ſichtig verſteckte. Dann rechnete ſie: Zwei Tage wollte Fernten in München verbringen, alſo blieb ſie drei Tage allein und des Grafen Geſchenk auf drei Tage verteilen. Drei Abende— 3 Kugeln! Es war die richtige Einteilung, die ſich von ſelbſt erga und die ſie auch einhalten wollte. Glücklich verließ ſie das kleine Gemach; nun hatte ihr⸗ auf einmal einen Inhalt, ein geheimer Reiz lag über den drei ihres Alleinſeins. Ungeduldig begann ſie die Stunden zu zählen und in ein heißen Erregung verbrachte ſie den Tag. 3 Als am Nachmittag Völker und Emma kamen, um nach ihr 85 ſehen, war ſie eine wortkarge Gaſtgeberin, die zerſtreute Antworte gab und ſichtlich nicht bei der Sache war. Auch Loiſl fand ſie am Abend verſonnen und verträumt, faſt verſtrickt in ihre Gedanken, ſo daß er ſie bald wieder verließ, 1 nach anderen Dingen zu ſehen. de Kaum aber begann die Dämmerung herabzuſinken, da wur— es hell und licht in ihr. Fiebernd vor Verlangen ſtürmte ſie 5 ihre Kammer, griff nach der Rohrpfeife, gab eine Kugel hinein, en. zündete ſie und ſah erwartungsvoll der blauen Flamme zu, ſiber der Kapſel tanzte. Und wieder kam das ſelige Vergeſſen über ſie, in dem 5 Erdenleiden in nichts zerrann, wieder erfüllte ſie der große, bege“ ſternde Rauſch, der ein Hochgefühl ohnegleichen in ihr erzeuneg wieder nahm ſie der beglückende Traum in ſeine Arme, bis ſie endl verſank in tiefen, feſten Schlaf, der ſie umfangen hielt bis in ſpäten Morgen. 5 Als ſie erwachte, fühlte ſie ſich müde und zerſchlagen, ihr 9 pochte ungeſtüm und ihr ganzer Körper war erfüllt von einer 2 tenen Qual und Unluſt. Nur wenn ſie an den Abend dachte un an den Rauſch, der wieder folgen würde, empfand ſie etwas wie ein tiefes Glücksgefühl, das ſich allmählich in geſpannte Erwartung auf den Abend wandelte. Gegend Mittag erhob ſie ſich und bereitete ſich ſelbſt ein Nah Aber als ſie nach Tiſch daran dachte, daß ſie tags zuvor Völker verſprochen hatte, ſie im Obſervatorium zu beſuchen, fühlte ſie ſich auf einmal unfähig, dieſen Weg zu machen und ſchickte Loiſl zu Geologen mit der Mitteilung, ihr wäre nicht wohl, ſie käme a nüchſten Tage. 2 (Fortſetzung folgt) Leben Tagen Alache terbkkanihchungen der ractgemeinde. Am 10. September d. J. tritt nachſtehender Str. i tarif in Kraft: Einzelfahrſcheine: —5 Teilſtrecken 400 000,—7 500 000 ½ mehr als 7= 600 000 4; Kinderfahrſcheine: 200 000 4. In der Zeit von.30 bis 11.30 vorm nur in Mannheim): 350 000 4, 400 000 ¼/, 300 000 4 Fahrſcheinhefte: 3 500 000, 4 500 000, 5 500 000 4; eine Fahrt im Perſonal⸗ ſpätwagen 900 000 4; Gebühr für Aufbewahrung 3; Angebote mit Zeugnisabſchriften erbetien unter von Fundgegenſtänden= 600 000 J. Die vom 8 Dendnne 3. bis 9. September gelöſten Fahrſcheinhefte gelten an de Gchaftsltelled l. 2880 noch gegen einen Set von 100 000 für jede Fahrt. Aeltere Hefte ſind zur Fahrt ungültig. Pochennetzkarten: Für Mannheim und Ludwigs⸗ hafen 14 500 000 4. Mannheim 12 000 000 Mark Ludwigshafen 10 000 000 4. Für orts⸗ anſäſſige, bedürftige am Geben ſtark behinderte Perſonen: 3 000 000 ¼/. Wochenſtreckenkarten: 8 000 000%/ Die Preiſe für Wochenkarten ver⸗ ſtehen ſich für die 37. Woche vom 9. bis 15. Sep⸗ tember einſchbießlich. 92 Tance zünde lel J7,.) u einem Perfektions⸗ und einem Aufänger⸗ rſus find noch weitere Anmeldungen bal⸗ digſt erwünſcht. Nächſten Sonntag Tanz⸗ unter F. Lu. Ludwigshafen a. Rh. Angebote unter D. B. dieſes Blattes erbeten. ene 1 Hliesige Grophandlung ſucht einen intelligenten Lehrling. Ludwigshafener Handelshaus wandte und zuverläſſig arbeitende 2 2 Stenotypistin. Gefl. Angebote unter Angabe der bis⸗ herigen Tätigkeit und der Gehaltsanſprüche 4083 an Rudolf Moſſe. 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