75 9 N * — — *2 A* N ———— — eeerr AAaae — — ab dber d Bezugspreue: In Maunheim u. Umgevung in der laufenden oche m. 1 800 dod. die monatlichen Sezieher verpflichten Ich bei der Beſtellung des Abonnements die wührend der ezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ eckkonto Nr. 17800 Karlstuhe.— Hauptgeſchäftoſt. mannheim b. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, Waldhofſtr. 6. Fernſprecher Rr. 7031, 7932, 7943, 704d, 70458. Telegr.⸗dreſſe: energlanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beillagen: Der Sport o —— o in Sonnt Abend⸗Ausgabe diſche Meueſte Nachrichlen ag— Aodezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗-Seitun Politik und Lujivama⸗Ausbrüche Iſt Japans Großmachtſtellung wirklich beendigt? Die großen Erdbeben, die wir aus der Geſchichte und Kultur⸗ deſchichte kennen, waren in der Hauptfache Menſchheitskataſtrophen, die das Mitgefühl der Zeitgenoſſen aufs äußerſte erregten und die Letätigung menſchlicher Nächſtenliebe herbeiführten. Das große Erd⸗ ben in Japan Anfang September hat zum erſten Mal auch die Frage nach politiſchen Rückwirkungen aufgeworfen, wo⸗ nurch wieder einmal der enge Zuſammenhang zwiſchen Geographie ind Politik mit dem kleinen Umweg über die Naturwiſſenſchaft er⸗ wieſen worden iſt. Charakteriſtiſcherweiſe waren es vornehmlich die geographiſchen Veränderungen, die ihre Folgen auf le Wehrmacht und die Induſtrie Japans inſofern ausgeübt hätten, 5 die Kriegs⸗ und Handelsflotte Japans dezimiert und die Wirt⸗ aftszentren vom Erdboden verſchwunden oder von der See ver⸗ chlungen ſein ſollten. Der Ton liegt auf dem„ſollten“; denn, nachdem ſich die erſte Aufregung gelegt hatte, ſchrumpften die be⸗ geeiflicherweiſe zumteil maßlos aufgebauſchten und übertriebenen Niffern der Toten und Verletzten und der Sachſchäden erheblich zu⸗ ſammen. Gewiß, was übrig bleibt, iſt noch grauenvoll genug, wenn Aan namentlich das rein menſchliche Erleben in Betracht zieht. Aber nicht nur der Krieg iſt ein rohes und grauſames Handwerk, doch die entfeſſelte Natur, und die Politik, die ſich in der Hauptſache zoch mit Begriffen mitunter recht blutleerer Art befaßt, hat auch in ihrer Betrachtungsweiſe derartiger Ereigniſſe etwas grauſames, weil ſie gefühllos iſt. Während noch die Gebeine der Toten unbe⸗ ſcuben unter freiem Himmel liegen und die Reſte der Brandzeilen chwelen, erörtern nüchtern und mit dem Rechenſtift in der Hand merikaner und Franzoſen, Engländer und Ruſſen außer den eigenen derhältnismäßig geringen Verluſten die Zukunftsmöglichkeiten, die aus der angeblichen Vernichtung oder Lähmung der politiſchen und. wirtſchaftlichen Konkurrenz erwachſen könnten. Ueberblickt man heute rückſchauend die Art der Bericht⸗ ſtattung, ſo kann man die intereſſante Feſtſtellung machen, daß 5 engliſchen Meldungen bei aller Größe des Unglücks doch ſuahaltnismäßig ruhig und nüchtern die Tatſachen zu entwirren dachten. Die großen Ziffern und die Senſationsmeldungen brachte Blkegen die amerikaniſche Preſſe, aus der die franzöſiſchen lätter mit unverkennbaren Seitenhieben gegen England die ent⸗ wechenden Folgerungen zogen. Als es dann der japaniſchen Regie⸗ Ful nach vieler Mühe gelang, ſich wieder telegraphiſch und durch ſeunkſpruch bemerkbar zu machen, mußte ſie zunächſt alles daran letzen, den ſchlimmen Eindruck, den die Ueberſchwemmung der ganzen Welt mit falſchen amerikaniſchen Funkſprüchen herbeigeführt gatte, wieder zu beſeitigen. Sie befindet ſich dabei in einer man⸗ benehmen Zwickmühle, denn ſie muß zunächſt natürlich die Leiden * Vevölkerung und des Landes mit ſtarken Worten ſchildern. um 5 Mitleid zu erregen und Hilfe für den Wiedergufbau zu be⸗ übenen. Auf der anderen Seite darf ſie aber dabei nicht zu ſehr unsrtreiben weil namentlich die ihr ſeindlich geſinnte amerikaniſche Gd franzöſiſche Preſſe daraus Rückſchliſſe über die Vernichtung der 5 achtſtellung Japans zu ziehen bereit ſind. Zumteil iſt dies barduch ſchon geſchehen, und namentlich die phantaſtereichen Boule⸗ Mrdbeherrſcher in Paris haben ſich nicht genug tun können im üsmolen der neuen Konſtellation im fernen Oſten. ni Um keine falſchen Meinungen aufkommen zu laſſen, müſſen we⸗ gesſtens einige der hauptſächlichſten Behauptungen unterſucht und die ült werden. Nach den erſten amerikaniſchen Meldungen ſollte eine' danze“ japaniſche Induſtrie vernichtet worden ſein, keng maßloſe Uebertreibung, die ſchon allein dadurch zur Genüge ge⸗ au Nzeichnet wird, daß das Hauptzentrum der japaniſchen Induſtrie die; r völlig unverſehrbar gebliebenen Inſel Hondſchau liegt. Auch Ge übrigen ſapaniſchen Rohſtoffgebiete waren unverſehrt geblieben. do wiflich befanden ſich in Tokio auch induſtrielle Unternehmungen, gef iſt deren teilweiſe oder gänzliche Ausſchaltung für die Lage der ausſchinte n japaniſchen Induſtrie auf die Dauer natürlich nicht 50 chlaggebend. Pokohama iſt hingegen ausſchließlich Handelsplatz übe der für Aus- und Einfuhr beſonders wichtige Hafen Kobe iſt Ja rhaupt nicht von der Erdbebenwelle berührt worden. Kohlen wird Geten nach wie vor aus der Mandſchurei und aus dem Janatſe⸗ ode ieten beziehen. Wenn in Tokio und auch in Dokohama Banken — ſonſtige zentrale Geldinſtitute vernichtet worden ſind, ſo iſt dies iß ein ſchwerer Schlag für die ſapaniſche Finanzwirtſchaft, der ung doch dadurch parjert werden kann, daß der Verluſt der Zab⸗ wirfiwittel leichter getragen wird, als Japan als einer der wenigen oldechen Kriegsgewinner eine innerlich und äußerlich ſaturierte genz währung aufzuweiſen hat und die japaniſche Staatsbank uber aushaende Metallvorräte verfügt, um auch einen größeren Aderlaß lichdaleen zu können. Soweit eine Beeinträchtigung der wirtſchaft⸗ ſie flt Konkurrenz der japaniſchen Junginduſtrie eingetreten iſt, mag der ar einen Zeitraum von zweibis drei Jahren vielleicht und aropäiſchen Einfuhr Vorteile gewähren, aber eine gänzliche Um⸗ noch;f eueinſtellung auf dem Einfuhrmarkt wird weder in Eurova deun Amerika zu erwarten ſein. Das iſt beſonders auch für die wär ſche Exportinduſtrie nicht gerade erfreulich, aber es 957 das Verkehrteſte, was wir in der gegenwärtigen Lage tun angn ten. wenn ſie ſich nun auf die Wieder⸗ oder Neueroberung des fahraiſchen Abſatzgebietes einſtellen wollte, um dort in Bälde zu er⸗ iſt— daß trotz geſchwächter Verteidigung die Poſition ebenſo ſtark kann zuvor und nicht mehr durch Anariffsmittel erſchüttert werden 2 Und wi 5 8 8 ie ſteht es mit der Ein buße an jenen Mitteln, die die ſchen Machtſtellung eines Stagtes bedingen? In der nur geſtich verhüllten Freude, die man in Amerika über das Unglück des 8 gieten Rivalen hegt, hatte man auch in die Welt hinausgefunkt, durcgee Boninsinſeln zumteil völlig verſchwunden, zumteil Inſel 5 Seebeben wie abraſiert worden ſeien. Daß gerade dieſe * ein Opfer der Naturgewalten ſein ſollte, hat ſeinen 8 wohl daran, daß ſie befeſtigt iſt und eine große ſtrategiſche rika tung beſitzt, infolgedeſſen ſeit je ein Streitobjekt zwiſchen Ame⸗ er adJapan gebilde hal Schwerer ſind dagegen die talſächichen von ſt e der fapaniſchen Kriegsflokte, die eine Einbuße m ehreren Großkampfſchiffen und großen Kreuzern und vor Ven wertvollen Werft in Yokohama zu verzeichnen hat. Da worden luſte von der japaniſchen Regierung amtlich zugeſtanden 85 ift biund— ſie wären wohl auch nicht zu verheimlichen geweſen bu hier in der Tat ein ſtarker Verluſtpoſten auf der Debetſeite zu Beſonders ſchmerzlich iſt natürlich der Untergang der Werft den Ja Unterſeebootsmutterſchiffe, die erſt nach dem Krieg entſtan⸗ gefärderpans Unabhängigkeit von dem Schiffbau der übrigen Welt niſche rt und gewährleiſtet hatte. Vermutlich aber wird die japa⸗ gauge Diplomafte, die es ſteis verſtand aus allen Blüten Honig zu Durchfi gerade dieſe Schiffsverluſte zum Anlaß nehmen, um auf die wie berhrung des Waſhingtoner Abkommens hinzuweiſen, durch das, werden ſut, der Frieden im Stillen Ozean auf einige Zeit garantiert Flotte ſoll. Durch dieſe allerdings unfreiwillige Abrüftung ſeiner bet Japan eine Karte in die Hand bekommen, die es gegen die übrigen Mächte im Stillen Ozean, im beſonderen gegen Amerika als guten Trumpf ausſpielen kann. Blieben noch die Verlu ſte an Menſchen und Eigen⸗ tum, die für das Volk als Nation und das Nationalvermögen in Betracht zu ziehen ſind. Wie viele Menſchenleben eigentlich ver⸗ nichtet wurden, iſt bis heute noch nicht endgültig bekannt, nur das eine ſteht feſt, daß die übertriebene Ziffer von—4 Millionen, die natürlich wieder durch Amerika in der Welt verbreitet wurden, nicht richtig iſt, und daß vielleicht die Summe von einer Million das Höchſtmaß aller Menſchenverluſte darſtellt. Bei einer Bepöl⸗ kerung von etwa 60 Millionen iſt natürlich die Einbuße auch nur des 60. Teils ein Aderlaß, der aber angeſichts der außerordentlichen Vermehrung der japaniſchen Volkszahl bald wieder überwunden ſein wird. Der Zwang zur Auswanderung, der ſeit 1½%. Jahr⸗ zehnten der japaniſchen Politik gewiſſe Wege und Ziele wies, fällt daher, wenigſtens für eine Reihe von Jahren fort, ſo daß ſich das Land mit allen Kräften ſeinem Wiederaufbau widmen kann. Da das Heer überhaupt keine Einbuße erlitten hat, ſo ſtehen der japaniſchen Regierung. die ſich dieſer Tage neu gebildet hat und wie es ſcheint, alle Wiederaufbaukräfte des Landes in ihrem Kabinett vereinigen will, auch die äußeren Machtmitteln zur Ver⸗ fügung. Japan bleibt alſo Großmacht wie bisher, wenn es auch natürlich ſich noch mehr zurückhalten wird, als dies ſeit der Waſhingtoner Konferenz ſchon der Fall war. Vor allem täuſche man ſich nicht darüber, daß in der Frage China Japan unter allen Umſtänden auf dem Platze ſein wird, wenn etwa die Vereinigten Staaten die augenblicklichen Verlegenheiten Japans dazu benutzen wollten, dort Wolle zu ſpinnen, die ihnen nicht zukommt. Die Probleme des fernen Oſtens ſind nur ſolange aufgeſchoben, als Europa noch ſelber im Unfrieden lebt. Im Hintergrund der Zeit ſchlummert allerdings noch ein unbekanntes Etwas: Die Gewißheit darüber, ob wir dort nicht erſt am Anfang einer Neu⸗ und Um⸗ bildung der Erdoberfläche ſtehen. Wenn die Wiſſenſchaft recht behält, ſo können immer noch kataſtrophale Ueberraſchungen folgen, die unter Umſtänden bei größeren Verluſten in der Tat die Großmachtſtellung Japans erſchüttern könnten. Auf ſolche mehr oder minder geiſtvolle Phantaſtereien im Jules Verneſtil können wir uns heute nicht einlaſſen. Bei aller Anerkennung des rein Tatfächlichen iſt für die Entwicklung der europäiſchen— und auch der amerikaniſchen— Politik wichtiger und folgenſchwerer als die Tätigkeit des Fufiyama der plötzliche Ausbruch des italieniſchen imperialiſtiſchen Kraters Muſſolini. Die nächſte große Gefahr heißt nicht Nippon oder China, ſondern Korfu und Fiumel * 7— 2 5 Der italieniſch⸗engliſche Konflikt Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus, London gedrahtet: Der Kon⸗ flikt, zu dem ſich der griechiſch⸗italieniſche inzwiſchen ausgewachſen hat, iſt geſtern in ein neues Stadium getreten. Die offiziös unterrichteten engliſchen Journaliſten behaupten jetzt, daß England der Note an Griechenland zugeſtimmt habe. Die engliſchen Vertreter hätten unter dem Eindruck gehandelt, daß Italien Korfu räumen würde, ſobald die griechiſche Regierung die feierlichen Sühneleiſtun⸗ gen erfüllt habe. Gerade Mitteilungen italieniſcher Preſſeäußerungen laſſen darauf ſchließen, ſo führen„Times“ und„Daily Telegraph“ aus, daß Italien die Abſicht habe, auf Korfu zu bleiben, bis der Weltſchiedsgerichtshof vermutlich erſt nach einigen Monaten den Betrag der Goldreparationen feſtgeſtellt habe. Offenbar, um einen ſtarken moraliſchen Druck auf Italien auszuüben, hat der Völkerbund geſtern auf engliſche Initiative hin beſchloſſen, die Frage der Beſetzung von Korfu in einer Vollverſammlung des Bundes zur Diskuſſion zu ſtellen, um den kleinen Staaten Gelegenheit zu geben, gegen die italieniſche Gewaltpolitik zu prote⸗ ſtieren. Nach der„Daily Mail“ ſieht man in London in der Entſendung eines italieniſchen Unterſtaatsſekretärs und der Fortſetzung der mili⸗ täriſchen Maßnahmen gewiſſe Beſtrebungen, Korfu bei der Austra⸗ gung des Fiumekonflikts als Pfand gegenüber Jugo⸗ ſlawien ſtatt gegenüber Griechenland zu behalten. Muſſolini über ſeine Stellung zu England Der Koreſpondent der„Daily Mail“ hatte in Mailand eine Un⸗ terredung mit Muſſolini. Muſſolini erklärte, er habe vor einem Jahr in England den natürlichen Freund Italiens geſehen. Seine Abſicht ſei es geweſen, zu England die beſten Beziehungen auf⸗ recht zu erhalten, aber die engliſche Regierung habe nichts gekan, um Italien in ſeinen Beſchlüſſen zu ermutigen und jetzt wende ſich Eng⸗ land von Italien ab. Muſſolinis Motive ſeien von England miß⸗ verſtanden. Es treffe nicht zu, daß er den Völkerbund zerſtören wolle. England ſtehe auch jetzt auf der Seite Griechenlands, weil Griechenland ſein natürlicher Verbündeter im öſtlichen Mittelmeer ſei, aber England überſehe, daß Italien ein ebenſo guter Verbündeter ſein könne. Was die Frage Fiumes anbetreffe, ſo habe Fiume den italieniſchen Staat viel mehr gekoſtet als es jemals eingebracht habe, aber in politiſcher Beziehung hänge das italieniſche Volk on der Stadt. Er hoffe auf eine Einigung mit Jugoſlawien, er werde aber niemals einen Schiedsſpruch einer Stelle überlaſſen, die nicht genau mit den Verhältniſſen von Fiume vertraut ſei. Nach der Chie Tribune ſoll der italieniſche Botſchafter in der geſtrigen Bolſchafterkonferenz mitgeteilt haben, Muſſolini habe berens ſein letztes Wort geſprochen in dem Sinn, daß die Sanktionen, zu denen er ge⸗ ſchritten ſei, um die Erfüllung der italieniſchen Forderungen zu verhürgen, aufgegeben würden, wenn dieſe in vollem Umfang aus⸗ geführt werden. Das Blatt will ferner wiſſen, daß der Botſchafter die Annahme der Note durch die griechiſche Regierun; als einen Verzicht der letzteren ihre urſprünglichen Entſchädigungs⸗ anſprüche, für die Beſchießung von Korfu und die Tötung von 16 bezw. die Verletzung von 30 Perſonen betrachte. Es ſei geſtern er⸗ klärt worden: Es ſind überhaupt keine griechiſchen Staats⸗ angehörigen getötet worden. Die Opfer waren faſt alle ar me⸗ niſche Flüchtlinge. Die Botſchafter waren gleichfalls der Auffaſſung, daß die ſtalieniſche Regierung ihre anfängliche For⸗ derung aufgebe, daß Griechenland die Koſten für die Beſetzung Korfus und der übrigen Inſeln trage. Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Aelteſten⸗ rat des Reichstags wird am Donnerstag zuſammentreten, um zu dem deutſchnationalen Antrag auf Einberufung des Reichstags Stellung zu nehmen. Wie wir hören, beſteht unter den Froktionen der Regierungskoaſition wicht viel Neigung zu einer Einberu⸗ Verkaufspreis M. 150000.— 1923— Nr. 418 Her Anzeigenpreiſe: Bei vorauszahtung Srunopreis ſe Jelie m. Sod doo. Reklamen M. 2000 do00. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. Hhöh. Sewalt, Streiks, Setrlebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus gefall. od. beſchrünkt. Nusgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. d. Fernſpr. ob. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim g und Mannheimer Muſik⸗Zeitung Deutſchland und die Einbruchs⸗Mächte Wiederaufnahme der normalen diplomatiſchen Beziehungen Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir hören, find die normalen Beziehungen zwiſchen dem franzö⸗ ſiſchen und belgiſchen Botſchafter einerſeits und der Reichsregierung auf der anderen Seite, die ſeit dem Ruhr⸗ einbruch ſo gut wie abgebrochen waren, neuerdings wieder auf⸗ genommen worden Es trifft zu, daß, wie ein engliſches Blatt meldet, der franzöſiſche Botſchafter, und zwar nicht nur einmal, ſondern, wie wir ergänzend mitteilen können, wieder⸗ holt in der Reichskanzlei vorgeſprochen hat. In⸗ deſſen muß davor gewarnt werden, aus dieſem Vorgang frühzeitig Schlüſſe zu ziehen. Die Beſprechungen, die der Reichskanzler mit dem franzöſiſchen und belgiſchen Botſchafter bisher gepflogen hat, bezogen ſich auf ſchwebende Fragen. Von der Anknüpfung of⸗ fizieller Verhandlungen kann im Augenblick noch nicht die Rede ſein. Es darf jedoch damit gerechnet werden, daß, nachdem der Verkehr in der Wilhelmſtraße wieder in Gang gekommen iſt, demnächſt auch die Wiederbeſetzung der deutſchen Bot⸗ ſchaften in Paris und Brüſſel erfolgen wird. Grundſätzlich herrſcht über die Notwendigkeit dieſer Maßnahmen im Reichskabi⸗ nett Einmütigkeit, doch iſt nach der perſonellen Seite hin eine Ent⸗ ſcheidung bisher nicht getroffen worden Wir wir weiter hören, beabſichtigt Dr. Streſemann in ſeiner morgigen Antwort an Poincare zuverſichtlich die Fäden der Verſtändigung weiter zuſpinnen. „Ein neuer Kurs, das Gebotk der Stunde!“ In einem Artikel„Ein neuer Kurs, das Gebot der Stunde“ for⸗ dert die„Köln. Ztg.“ im Handelsteil die Regierung auf, gründlich die Frage zu prüfen, ob die Induſtrie nicht allein in der Lage iſt, auf Grund angeſammelter Deviſenbeſtände den Abwehrkampf an der Ruhr zu finanzieren, da der Staat unfähig ſei, die geſamten rieſigen Ausgaben dafür zu tragen. Daneben hätten auch die Banken und ebenſo bis zu einem gewiſſen Grade der Handel einen Anteil an den le e notwendigen Opfern aufzubringen. In Ver⸗ bindung damit müſſe ſchließlich die Maſſe der Bevölkerung, die Ar⸗ beiter, Angeſtellten und Beamten die Durchhaltung des Ruhrunter⸗ nehmens erleichtern, und es ſei zu erwägen, ob nicht das Reich den voll beſchäftigten einen Bruchteil der Beziige in Form einer Rhein⸗ und Ruhrſteuer zurückbehalten ſoll. Schließlich fordert der Artikel Leiſtung von Mehrarbeit bei gleichbleibender und wenn nötig ſogar bei verminderter Entlohnung, um dadurch eine aktive Handelsbilanz zu erzielen, die alsdann jegliche Rot⸗ währung überflüſſig mache. Die Franzoſen in Mannheim Nächkliche Auseinanderſetzungen Mannheim, 11. Sept.(Wolff.) In der Nacht vom 9, auf 10. Sep⸗ tember, kurz nach 11 Uhr kam es in einer Wirtſchaft in der Mittel⸗ ſtraße, Nähe Gutemannſtraße(unbeſetztes Gebiet) zwiſchen Zi⸗ vilperſonen und zwei franzöſiſchen Soldaten zu Auseinander⸗ etzungen. Der Wirt und ein dritter franzöſiſcher Soldat ſtellten die Ruhe wieder her. Nach Eintritt der Polizeiſtunde verlangten die beiden Soldaten weiterhin die Verabreichung von Bier. Als dies verweigert wurde, ſtießen ſie die Ehefrau des Wirts gegen die Bruſt und beläſtigten ſie in unſittlicher Weiſe. Mit Hilfe des dritten fran⸗ zöſiſchen Soldaten wurden ſie aus der Wirtſchaft entfernt. In der Gutemannſtraße, wohin ſie ſich begaben, kam es dann wieder zu Auseinanderſetzungen mit den Gäſten der Wirtſchaft, die ebenfalls dorthin gingen. Die Streitigkeiten arteten in gegenſeitige Tätlichkeiten aus. Ein franzöſiſcher Soldat ſoll einen Schlag auf den Kopf erhalten haben. Die Soldaten ſelbſt ſchlugen mit ihren Seitengewehren um ſich, außerdem fielen zwei Schüſſe. Soweit feſtgeſtellt wurde, iſt durch die Schüſſe niemand verletzt worden. Die Lage in der pfalz Bis zum 8. September waren aus dem Bezirk der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen 1. aus ihren Wohnungen vertrieben 5936 Eiſenbahner mit 16611 Familienangehörigen; 2. aus⸗ gewieſen 4527 Eiſenbahner mit 11 054 Familienangehörigen; 3. verhaftet 65 Eiſenbahner; 4. verurteilt 39 Eiſenbahner zu 37 Jah⸗ ren 1 Monat Gefängnis, 20 Jahren Zuchthaus. Die bei der franzöſiſchen Regie beſchäftigten deutſchen Arbeiter wurden von den Franzoſen angewiefen, ihnen Meldungen zu er⸗ ſtatten, wenn ſie von Geldzahlungen an die verdrängten Eiſenbahner Kenntnis erhalten. Der Fabrikarbeiter Stamer von Dirmſtein leiſtet für die Franzoſen Spitzeldienſte. Die vertreibung der Deutſchen aus pommerellen Ein Gufachten des Haager Schiedsgerichtshofes für Deutſchland Der internationale Schiedsgerichtshof im Haag, der vom Völker⸗ bundsrat um ein Gutachten in der Angelegenheit der Vertreibung der deutſchen Anſiedler aus den inzwiſchen polniſch gewordenen Gebieten angegangen war, hat ein Gutachten gefälkt, das dem Standpunkt der deutſchen Regierung entſpricht. Da die Entſcheidung in der Frage der deutſchen Anſiedler beim Völkerbundsrat liegt, ſo bedeutet dies Gutachten des inter⸗ nationalen Gerichtshofes zwar noch keine endgültige Löſung der Frage, iſt aber auf alle Fälle ein erfreulicher Beweis dafür, daß es noch irgendwo in der Welt eine Stelle gibt, die ſich in ihren Entſchlüſſen wirklich von den Grundſätzen des Rechts und der Ge⸗ rechtigkeit leiten läßt. 8 Letzte Meloͤungen Der Prozeß gegen den Attentäter Worowskis Lauſanne, 11. Sept. Der Prozeß Conradi, der ſeiner⸗ zeit den Anſchlag auf die ruſſiſche Abordnung zur Lauſanner Kon⸗ ferenz verübt hat, beginnt am 6. November. Die 31 Geſchworenen, die das Urteil zu fällen haben, ſind am vergangenne Sonntag am hieſigen Bezirksgericht ausgewählt worden. Der Saal. in dem die ſtattfindet, ift ſehr klein und faßt höchſtens 150 nen. —— Paris, 11. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Kairo ſind die Verſchwörer Naſir, Deſſuki, und Famy geſtern gehenkt worden. fung des Parlaments in dieſer Zeit, Madrid, 11. Sept. Die ſpaniſchen Gewerkſchaften haben be · ſchloſſen, den Generalſtre it auszurufen, wenn die Feind, feligkeften in Marokks wieder beginnen ſollten. — — ——— 2. Seite. Nr. 418 Mannheimet Genera!-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe Dienskag, den 11. Seplember 192³ Der Architekt und die Baukunſt Von Architekt Heinrich Voll(Mannheim) Ich kenne keinen blendenden Stil der ſeinen Glanz von der Wahrheit mehr oder weniger entlehnt. Architekt heißt Baukünſtler, Architektur iſt Baukunſt. Der Archi⸗ tekt iſt in ſeiner kulturfördernden Tätigkeit weiten Kreiſen unbekannt, und der Baukunſt fehlt die Volkstümlichkeit. Wundert man ſich da, wenn bei ſolcher Unkenntnis auch die beſten Baukünſtler oft in Not ſich befinden? Wenn piele Bauaufgaben unter Umgehung des freien , K. des ſelbſtändigen Architekten, den dern in Entwur und Ausführung übertragen werden? Dem Architekten iſt die Kunſt Selbſtzweck. Er hat Studium und Lebenstätigkeit darauf eingeſtellt Ihm iſt Formen und Geſtalten eine Notwendigkeit, ein Lebensbedürfnis. Der Architekt iſt nicht nur Baukünſtler des Außen⸗ und Innenbaues, dem die Anfertigung der Entwürfe und die techniſch wirtſchaftliche Durcharbeitung der Werkzeichnungen obliegt, ſondern auch ein Treuhänder der Bauſumme. Ein Berater des Bauherrn bei der Heranziehung tüchtiger und erfahrener Handwerker, der die An⸗ gemeſſenheit ihrer Forderungen prüft. Ihm liegt ferner die Baulei⸗ tung ob, die vielen Verhandlungen mit den Behörden, Prüfung der Handwerkerrechnungen, ſowie die Schlußabrechnung. Der Architekt gleicht mit ſeinem Stab von Handwerkern einem Au ene e mit ſeinem Orcheſter, und das auszuführende Werk iſt immer eine Uraufführung ſeines eigenen Werkes. Stehen dem Dirigenten gute Einzelkräfte zur Verfügung, ſo erhält ſein Schaffen einen guten Klang. Ohne tüchtige Einzelkräfte kann der bedeutendſte Baukünſtler aber ſeine Aufgabe nicht reſtlos erfüllen; zum Glück für uns haben wir aber beides, Baukünſtler und künſtleriſch tüchtige Handwerker. Daß der Architekt dem Unternehmertum in ſeiner Selbſtändigkeit unbequem iſt, zeigt die zur Vertruſtung des Bauhand⸗ werks. Der Architekt ſoll mit ſeiner freien Tätigkeit ausgeſchaltet werden. Doch die Vertruſtung muß vor der künſtleriſchen Perſönlich⸗ keit des Architekten halt machen. Die Kunſt läßt ſich nicht induſtriali⸗ ſieren und Vertruſtung hätte auch den vollſtändigen Untergang der Baukunſt zur Folge. Nun iſt die Baukunſt, wie ſchon erwähnt, nicht ſehr populär, und in dieſem Fehlen der Erkenntnis liegt die Urſache allen Uebels. Es wäre um die Baukunſt und für den Baukünſtler viel beſſer beſtellt, wenn jeder Bauintereſſent ein ſelbſtändiges Urteil über Bauplan und Bauwerk ſich bilden könnte. in Grundriß darf für den Beſchauer nicht, wie es öfters der Fall iſt, als man glaubt, ein Buch mit ſieben Siegeln ſein. Er muß in ſeiner dreidimenſionalen Form ausgedeutet werden können und die künſtler— bſichten des Architekten müſſen verſtanden werden. Wie ſchlimm iſt es beſtellt, wenn der weniger geſchulte ein Urteil fällen ſoll über Bauent⸗ würfe., Er verſteift ſich auf unweſentliche Einzelheiten, um ſich aus der Klemme zu helfen. Der große Zug und die könſtleriſchen Quali⸗ täten werden nicht erkannt. Gro Abeer und künſtleriſche Objekte ver⸗ langen aber denſelben Geiſt von ihren Richtern. Und dann ſei be⸗ dacht, man baut nicht für den Augenblict, ſondern für die Zukunft. Die Verantwortung die wir unſeren Nachkommen gegenüber haben, darf nicht vergeſſen werden. Zur Beſſerung der Verhältniſſe muß alſo für die Baukunſt mehr Verſtändnis geweckt werden. Zu dieſem Verſtändnis muß aber die Jugend aufgezogen werden. In unſen Schulen, wo der Grundſtein zu unſerm Wiſſen und Schaffen gelegt wird, begeht man heute noch denſelben Fehler wie früher. Von den ſchönen Künſten ſteht manches auf dem Lehrplan, aber von der Baukunſt wird wenig, faſt nichts gelehrt. Die Folge iſt, daß man in Dingen der Literatur, Muſik, Malerei, auch noch der Bildhauerei Sachkenntnis und eigenes Empfinden antreffen kann, aber ſobald das Thema auf die Baukunſt kommt, ſtockt der Atem. Und dieſe Unkennmis iſt nicht nur im gewöhnlichen Leben anzu⸗ treffen. Selbſt in Parlamenien iſt nicht immer und überall das Ver⸗ ſtändnis gezeigt worden, das bei Beratungen und von Bauaufgaben erforderlich geweſen wäre. Hier kann nur in der Jugenderziehung der Grundſtein un Beſſerung gelegt. werden. Wäh⸗ rend der Schulzeit ſollte die Baukunſt ebenſo berückſichtigt werden, wie alle andern Künſte. Eine Einrichtung wie der hieſige„Freie Bund“ könnte darauf weiter bauen und damit viel ſegensreiches her⸗ vorbringen. Nur dann kann es beſſer werden mit der Baukunſt und nur der Baukünſtler kann das Programm mit ſeiner Kunſt vollſtändig durchdringen, der große Wurf gelungen iſt, eines Bauherrn Architekt zu ſein, dem die Architektur ſelber ein ge⸗ weihter Boden iſt. Für das Gelingen eines Baukunſtwerkes iſt vicht eere ebee allein N N der Geſchmack ſtändnis des Auftraggebers iſt ebenſo not⸗ wendig. Allgemeine Vorbildung der Schule und freiwellige Weiter⸗ büldung werden viele inſtand ſetzen, ein gutes Bauwerk von den ſchlechten zu unterſcheiden. Nicht Hur das äußere Bild eines Bau⸗ werkes, ſondern auch der Grundriß und die Räume können auf Grund des anerzogenen Wiſſens ſachlicher beurteilt werden. * on Baukumſt kaum bel jeder Bauaufgabe geſprochen werden. Wohr im Aeußeren und klar im Innern iſt die reſtlos erfüllte Aufgabe. Nichts füthrt zum Guten, was nicht natürlich iſt. Keine A iſt zu klein oder bedeutungslos oder darf im voraus ſo eingeſchätzt werden. Bei großen Bauaufgaben iſt es eigenteich ein Gebot der Selbſtverſtändlichteit, daß ſie in künſtleriſche Hände gelegt werden, um das zu werden, was ſie ſein ſollen, Kullurdenk⸗ mäler. Jede Stadterweiterung mit ihrer die Zukunft gerich⸗ teten Planung, ſede Siedelung ſen nur dem beſten Baukünſtler in dle— gegeden werden und nicht, wie es meiſtens geſchieht, durch entworfen werden. Ein rmoniſches Pluß⸗ und Straßenbild konn durch ein einzelnes Obſekt, dem der fein empfin⸗ bil dende Archi hlt r ewige Zeit verſchandelt ſein. Bei⸗ ſpiele ne 4 genug. Und wo in dieſen Fällen der Baurkt auch die darüber wachende Baubehörde 25 A und 62 die Straßenbilder darauf⸗ hin aufſeht, dem überkommt oft ein Grauen, wenn er ſehen muß, wie dakt- und ſinnlos dle letzten verfloſſenen Jahrzehnte gewirt⸗ Das gute Alte iſt niedergeriſſen und an ſerner erſtellt worden. Wird die Stadtbaukunſt und Außenarchitektur bei ma Vorkenfitniſſen gleichgültig behandelt, ſo wird der Raumkunſt mehr Verſtändnis entgegengebracht. Doch ein eldeſ iſt auch hler immer noch an der Tagesordnung. Die ſelbſtverſtändliche Har⸗ monſe zwiſchen dem Aeußeren und dem Innern eines Hauſes iſt kaum zu finden, nicht einmal die von Raum zu Raum. Die größte R Schuld an dieſem Zuſtand iſt wohl dem auf Spekulation gebauten Mietshaus zuzuſchreiben. Bei dieſer Baugattung iſt Raumkunſt aus plelerlei Gründen unmöglich. Anders iſt es on im Eigenhaus;: doch der durch das Mietshaus aufgepropfte Geiſt läßt ſich ſo ſchnell nicht beſeitigen. Hier kann nur Jugenkerziehung Heilung bringen und uns mit den Jahren eine Baukunſt ſchaffen Fiken. die nicht mehr Sache Einzelner, ſondern der Allgemeinhelt ſein wird. um Schluß: Die Ergänzung der Jugenderzichung und die Einrichtung einer freien Hochſchule ſind unerläßliche Vorbedingungen um der Baukunſt eine friſche und frelere Entfaltung zu ermöglichen. Der Baukümſtler wird in ſeinem Schaffen bei allgemeiner richtiger Erkennung ſeines Schaffens nicht mehr gehemmt, ſondern angeregt und in der gemeinſamen Zuſammenarbeit von Bauherr und Bau⸗ künſtler kann das entſtehen, trotz der ſchweren und armen Zeit, was uns ſchon über ein Jahrhundert verloren gegangen iſt, eine neue Stilepoche. Doch das iſt Zukunft! Fangen wir mit der Gegenwart an. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Bezüge der Geiſtlichen In verſchiedenen Tageszeitungen wird, ſo ſchreibt uns die Preſſe⸗ abteilung der badiſchen Regierung, über die verſpäteten Gehalts⸗ zahlungen an die Geiſtlchen geklagt und die Schuld an der Verſpätung in gewiſſem Umfang der badiſchen Regierung zugeſchoben. Hierzu iſt folgendes zu ſagen: 0 Die Zahlung der Bezüge der Geiſtlichen obliegt nach den badi⸗ ſchen Verhältniſſen in erſter Linie nicht dem Staate, ſondern der be⸗ lreffenden Religionsgemeinſchaft. Da ſich dieſe Letzteren bis jetzt in⸗ ſolge des verſpäteten Eingangs der allgemeinen Kirchenſteuer nicht in der Lage befanden, dieſe Bezüge in vollem Umfang aus ihren Einkünften zu bezahlen, hat der badiſche Landtag auf Antrag de⸗ Staatsminiſteriums genehmigt, daß den Religionsgeſellſchaften für das Rechnungsjſahr 1923 entſprechend ihrem Bedarf Vorſchüſſe gewährt werden für die ihren Geiſtlichen und Beamten nach dem Vorbild der ſtaatlichen Beſoldungsordnung zu bewilligenden weiteren Teuerungszuſchläge. Dieſe Vorſchüſſe ſind vom Tag der Zahlungs⸗ leiſtung an bis zum Tag der Ruckzahlung zum jeweiligen Diskontſatz der Reichsbank zu verzinſen. Mangels verfügbarer eigener Mittel muß das Finanzminiſterium zur Leiſtung dieſer Vorſchüſſe jedesmal die entſprechenden Beträge beim Reich als Darlehen erheven Die Auszahlungen an die Religionegemeinſchaften können deshalb vom badiſchen Finanzminiſterium erſt geleiſtet werden, wenn das Reichs⸗ finanzminiſterium das angeforderte Geld bei der Reichsbank gur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Die Anforderung beim Reichsfinanzminiſterium erfolgte bis jetzt jedesmal mit der größten Beſchleunigung, ſobald der Regierung die in Betracht kommenden Zahlen von den oberen Kirchenbehörden mit⸗ geteilt waren. Auch die Ueberweiſung der vom Reich zur Verfügung geſtellten Beträge wurde immer ſo beſchleunigt, daß die Beträge ſofort nach Einkunft der Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums über die Zuweſſung des Geldes an die Kirchenbehörden zur Abhebung bereit geſtellt wurden. Daß auch das Reichsfinanzminiſterium für die Er⸗ ledigung der ihm von allen Seiten zugehenden umfangreichen An⸗ forderungen entſprechend Zeit benötigt, iſt ſelbſtverſtändlich. Das badiſche Finanzminiſterium hat aber das Reichsfinanzminiſterium ſtets teils unmittelbar teils auch durch Vermittlung der badiſchen Reichsratsbevollmächtigten in Berkin an die Beſchleunigung der Ueberweiſungen erinnert, wenn die angeforderten Beträge wirklich einige Zeit ausblieben. Bei den drei letzten Zahlungen hat ſich der Finanzminiſter perſönlich beim Reichsfinanzminiſterium um die ſo⸗ fortige Zuteilung des benötigten Geldes bemüht mit dem Erfolg, daß ihm die Anweiſungen für zwei noch ausſtehende Darlehensforderun⸗ gen ausgehändigt wurden un die ſofortige Erledigung des Tags zuvor eingereichten Darlehensantrags zugeſagt wurde. Dieſe Zuſage iſt auch durchaus gehalten worden und am letzten Samstag ſind alle von den Kirchenbehörden bis dahin angeforderten Vorſchüſſe auch an dieſe überwieſen worden. Es ſei ohne weiteres zugegeben, daß das jetzige Syſtem gewiſſe Verzögerungsmomente in ſich trügt. Aber bei der gegebenen Sachlage wird daran von ſeiten des Staates kaum etwas zu ändern ſein. Was vom Finanzminiſterium zur Beſchleunigung geſchehen kann, iſt und wird auch fernerhin geſchehen. Die badiſchen Staatsbe⸗ hörden kann bei etwaigen Verzögerungen in der Auszahlung keiner⸗ lei Vorwurf treffen. 5 Städtiſche Nachrichten 4. deutſche Erſindungen/ Neuheiten · u. Induſtriemeſſe Bei einem Rundgang dürfen die 3 Neuherten auf der Empore des Nibelungenſaales micht unbeachtet gelaſſen werden. Der Stand von Biermann, Eichelsheimerſtraße 48, hätte eigentlich einen Platz verdient, auf dem die ausgeſtellten Delgemälde beſſer zur Geltung gekommen wären. Man ſieht eine abwechflungsreiche Auswahl von Original⸗ kopien, die von nahezu 700 Künſtlern im Auftrage einer Leipziger Firma ausgeführt wurden. Die günſtigen Zahlungsbedingungen, die der Mannheimer Vertreter dieſes künſtleriſchen Unternehmens, Herr Biermann, einräumt, erleichtern die Anſchaffung eines prüchtigen Zimm uches.— Emil Ultius, Elfenſtraße 19, ſtellt eine Kollektion künſtleriſch ausgeführter Glastabletts aus die das beſondere Intereſſe der Frauenwelt erregen dürften.— Kauf⸗ mann L. Ebel, 8 6, 11, wartet in etwas ganz neuartigem auf: Lederkrawatten, die ſo täuſchend im Ausſehen ſind, daß man erſt in nächſter Nähe wahrnimmt, daß ſie nicht aus Stoff beſtehen. Die Haltbarkeit ſoll unbegrenzt ſein. Und da die Herrenwelt nicht ſo ſtark mit der Mode geht als das ſchönere Geſchlecht, ſo wird ſich die Lederkrawatte immer größerer Beliebtheit erfreuen. Man ent⸗ deckt hier auch noch andere künſtleriſch ausgeführte Lederwaren, z. B. B. ſchem und Teewärmer. Herr Ebel ſtellt ferner einen treigenden dſchmuck aus: Ooldruckkarten, die in einem runden Holzrahmen ſtecken. Kaufmann Berthold Au e, Heinrich Lanzſtr. 26, lenkt die Arf⸗ merkſamteit auf drei Modelle ſeiner Tierfalle, die ſicher und ſtändig arbeitet.— Otto Kohl, Emil Heckelſtraße 9, wartet mit verſchiedenen praktiſchen Neuheiten auf, dem Beſteckreiniger und Meſſerſchärfer„Küchenſtolz“, der Abziehvorrichtung für Raſier⸗ apparate mit Riemenbrett„Avfra“, die jedem Selbſtraſierer wenigſtens 2 elche Gebrauchsdauer ſeiner Raſierklingen gegenüber anderen Abziehworrichtungen verbürgt, einem ſehr praktiſchen Patent⸗Feuerzeug das durch Abziehen der oberen Kapſel zur Ent⸗ zündung gebracht wird, und dem Inhalator„Catarrez“, der ein vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Grippe, Diphtheritis, Tuber⸗ kuloſe und andere Krankheiten iſt, die durch die Naſe oder den — e e Heelt ſch and des berelhefee igs i durch ſeinen Hoſenſtreck⸗Apparat„Hoſtracka“, der dauernd glatte Hoſe mit kunſtgerechter Bügelfalte garantjert. Er iſt nicht nur das Ideal des Eheherrn, auch der Hausfrau, weil er Gas, Elektrizität und Arbeit ſpart. Auf der Reiſe können die Hoſen r eingefpannt mitgeführt werden. Der ürttembergiſche Erfinder Verein E.., Sitz Stuttgart, der ſich vor dem Reichsverband deutſcher Er⸗ finder anſchloß, beſchickte die Meſſe mit 23 Erfindungen, die leider wegen der vorger Zeit nicht mehr in den Meſſetatalog auf⸗ genommen werben konnten. Es ſind in der Hauptſache Spielwaren und Haushaltartikel. Auf der Empore ſtellt Ingenieur G. P. Kaiſer ſeine von ihm erfundenen Kaiſer⸗Kohlenbri⸗ ketts aus, die— 40 Proz. billiger ſtellen und ſehr wenig Aſche tellung erfol von Teer, Pech und Harz. Ein derf Keubarer Fliegenſchützer, der Schwerkranke vor der Beläſtigung durch Mücken und Schnaken be⸗ wahren ſoll, ſind hauptſächlich für Spikäler und Krankenhäuſer be⸗ ſtimmt.— Brüſtle u. Co., Handelsgeſellſchaft für induſtrielle Er⸗ zeugniſſe m. b.., J 3, 23, zeigt als Neuheit eine Motor⸗Fahrrad⸗ en*** Von der Firma Philipp Gröff, Hanfahaus, haben wir ſchon mitgeteilt, daß ſie im Saal die allgemeine Aufmerkſamkeit mit einer Reihe von Rechen⸗ und Addiermaſchinen wie Addierapparaten auf ſich zieht, von denen insbeſondere die Mercedes: Euklid⸗ echenmaſchine(für Hand⸗ und elektriſchen Betrieb einge⸗ richtet), hervorragendes leiſtet. Verblüffend wirkt die mit elck⸗ triſchem Antrieb verſehene Modell VIII⸗Maſchine, da ſie die kompli⸗ zierleſten Rechenaufgaben durch Einſtellen der beiden Faktoren völlig automatiſch erledigt. Auch die übrigen Maſchinen, wie die ſelbſtſchreibende Addier⸗ und Subtrahier⸗ maſchine Tim, Addiator und Kleinrechenmaſchinen, finden all⸗ ſeitiges Intereſſe.— Reben dem Büffet des Nibelungenſaales kann der nie verſagende Sicherheitswaſſerverſchluß„Siwa“ beſichtigt werden, der verſchiedene große Vorzüge beſitzt. Sch. Wiederholung der Vorführung des Rettungsanzuges Die Vorführung des Rettungsanzuges aus Seenot, die am Sonntag ſo viel Intereſſe erweckte, wird am morgigen Mittwoch, vormittags um 10 Uhr, oberhalb der Friedrichsbrücke wiederholt. An Neuheiten, die in den letzten Tagen eingingen, ſind be⸗ onders die Beton⸗Klammern zum Feſthalten von Beton⸗ chalungen zu nennen, die Friedrich Kirchherr in Stuttgart⸗ Canſtatt ausſtellt Hierbei fallen die teuren Nägel vollſtändig weg, wodurch die Einſchaldielen und Hölzer geſchont werden. Eine große Zeiterſparnis wird dadurch erzielt, daß ein einfacheg Einſchſagen der Betonklammer genügt, um die Verſchalung feſtzuhalten.— Jakob Alles, Ludwigshafen, ſtellt einen ſehr einfachen Wäſche⸗ trockner aus, der leicht am Fenſter, am Balkon angebracht und ebenſo leicht wieder entfernt und in einer Ecke untergehracht wer⸗ den kann. Er dient nicht nur zum Trocknen der Wäſche, ſondern auch zum Lüften von Betten u. in Majolikagips bringt P. loß, Mannheim. Die farbig glaſierten Stücke ſind von anſprechender plaſtiſcher Wirkung. In guter Nachbildung ſind bekannte Perſönlichkeiten dargeſtellt. Am ſelben Stande finden wir einen Haarſchneideapparat, an dem ſich die Schnittlänge ſelbſttätig verändert.— Ein eigenartiger Brieföffner mit Reklame wird von Otto Wenger, Mann⸗ heim, gezeigt, der verhindert, daß Werbedruckſachen unbeachtet und l.— Neuartige Plakettenf * Die Werbungskoſten für Kriegsbeſchädigte. Durch einen vom Reichsfinanzminiſterium an die Landesfinanzämter gerichteten Er⸗ laß ſind den Kriegsbeſchädigten ſoviel Prozent von den Werbungs⸗ koſten zuzulaſſen, als die Differenz ihres Mindereinkommens aus' macht. Diejenigen Kriegsbeſchädigten. welche eine Steuerermäßi⸗ gung noch nicht in Anſpruch genommen haben, müſſen auf ihret⸗ Steuerkarte durch das zuſtändige Finanzamt einen entſprechenden Vermerk eintragen laſſen. * Keine Jeſtſetzung von Jleiſch-Richtpreiſen. Die Preisfeſt⸗ ſetzungskommiſſion der Fleiſcherinnung hat in eihrer geſtrigen Sitzung von der Feſtſetzung von Richtpreiſen Abſtand nehmen müſſen, weil die meiſten Mannheimer Metzger nicht mehr die von den Händlern geforderten Preiſe anlegen konnten. Das Pfund Lebendgewicht bei Schweinen erreichte einen Preis von—9 Mill. Mark. Die Händler forderten durchweg. das Zwei⸗ und Dreifache der Preiſe der Vorwoche. Das meiſte Vieh ging nach auswürts. In Mannheim wird man in dieſer Woche vornehmlich auf den Verbrauch von Gefrierfleiſch angewieſen, das ſich allerdings auch ſehr teuer ſtellt, da es mit Pfunden eingekauft werden muß. Ddie Lage des Metzgergewerbes hat ſich durch die Vor⸗ gänge auf dem geſtrigen Viehmarkt geradezu kataſtrophal ge⸗ ſtaltet. Die Metzger ſind durch die ungeheuren Viehpreisſteigerungem in eine Bedrängnis geraten, die ihre Weiterexiſtenz auf das ſchwerſte bedroht. Auf der einen Seite haben ſie die moraliſche Verpflichtung, für die Ernährung der Bevölkerung zu ſorgen, und auf der anderen Seite ſind nur noch ganz Wenige in der Lage, mit dem Gelde, das ſie einnehmen, die notwendigen Vieheinkäufe zu bewerkſtelligen Kredit wird auch nicht mehr gewährt. Man wird bei dieſer Entwick' lung immer mehr Gefrierfleiſch in den Metzgerläden auftauchen ſehen, da ſich auch diejenigen Metzger, die bisher dem Bezug von Gefrierfleiſch ablehnend gegenüberſtanden, dazu verſtehen müſſen, die importierte Ware zu beziehen. Den Metzgern, die geſtern n ch ein Stück Vieh kaufen konnten, muß die Feſtſetzung der Verkaufs⸗ preiſe nach ihrer Kalkulation überlaſſen bleiben. Lager⸗ * Schuppenbrand. Geſtern nachmittag entſtanß in ſchuppen des Strebelwerkes in der Hanſaſtraße aus uube, kannter Urſache Feuer. Als die um.18 Uhr alarmierte Berufsfener 8 auf dem Brandplatz eintraf, ſtanden etwa 10 Meter de⸗ 50 Meter langen und 5 Meter breiten einſtöckigen Schuppens, in dem Briketts und Pogmaterial lagern, in Flammen. Durch das energiſche Eingreifen des Löſchzuges, der das Feuer mit drei deen becee bekümpfte, wurden nur zwei Abteflungen des Schuppens beſe und ein Umſichgreifen des Brandes auf die benachbarten Schuppen verhütet. Nach einſtündiger angeſtrengter Tatigkeit konnte der Lößg, zug wieder abrücken. Der angerichtete Schaden betrögt etwa Miſtionen. Nus dem LCande Schwetzingen, 10. Sept. Auf der Nheintalbabnkinde apdede Oftersheim und Hockenheim wurde auf den Schienenſträngen 85 weibliche Leiche aufgefunden, die anſcheinend vom Zuge übe fahren wurde. Ob ee oder Selbſtmord vorliegt, kon her nicht aufgeklärt werden. I. Wiesloch. 10. Sept. Auch bier ſind die Felddiebſtädte in der Zunahme begriffen. Beſonders davon betroffen ſind die 1 toffeläcker, an denen zuweilen nicht unbedeutender Schaden dadren wird, daß noch Stöcke ausgeriſſen we 1 ie kleinen Knollen liegen bleiben. * Bruchſal Sept. Ju den eeee beim Hambrücken wird von der die Tiefbohrungen ausführen Firma mitgeteilt, daß die bisherigen Zeitungsnachrichten nicht rang ſeien. Die Veranlaſſung zu dem Gerücht eimer Petroleumib 2cten bildeten anſcheinend geophyſtkaliſche Unterſuchungen, die in der von Woche mit einem Schwerkrafts⸗Variometer in der Umgebung 5 Harbrücken ausgeführt wurden, die aber mit Petroteumbohrunge nichts zu tun haben. Karlseube, 10, Sept. Im Aler von 63 Jahren in hier Sag direktor Heinrich Hunrath, gebürtig aus Melſungen dei Kaßſal geſtorben. Hunrath ſtand viele Jahre der Oſtbank für Harde und Gewerbe in Poſen als Vorſtandsmitalied vor, woſelbſt er zu lar⸗ Vorkämpfern des Deutſchtums im Oſten gepörte. Er war infolaſ, deſſen einer von den Erſten, die von den Polen nach dem ins ſchen Raub von Poſen verjagt wurden. Er wurde von den Knber Gefänanis geworfen und ſpäter nach Demütigungen aller meeſchen die Grenze geſchafft. Obaleich der Verſtorbene bei der Sildde Discontogeſellſchaft einen Wirkungskreis gefunden hatte, der ſeiwen hervorragenden Kenntniſſen entſprach konnte er ſich von dem ſchwe⸗ ren Schickſalsſchlage nicht mehr erholen. 1 Bühl, 10. Sept. Beim Ausladen von Altpapier wurde amn ſigen Bahnhof eine beträchtliche Anzahl 50 und 100 Ma ſcheane unter dem Altvapier vorgefunden. Rommunale Chronit Die Sanierung der Berliner Straßenbahn Der völlige Zuſammenbruch der Berliner Straßenbabn ie letzten Augenblick noch dadurch verhindert worden, daß man 71 das kat, was ſchon lange notwendig war: die Bildung ein beſonderen Betriebsgefſellſchaft. Man bat ſich aus parteipolitiſchen Gründen nicht dazu entſchließen können. nd⸗ Form zu wählen, bei der völlia nach privatwirtſchaftlichen Oruze⸗ ſätzen gearbeitet wird. Das ſetzige Proviſortum ſoll bis Ende die Jahres gelten. Man hofft, daß die Stadtverordneten bis n⸗ erforderliche aroße Umwandlung bewerkſtellſat haben werden. Aucz blicklich alaubt man ſich dadurch belfen zu können, daß män eine or⸗ triebsumſtellung lediglich nach wirtſchaftlichen fGeſcktevafihe ten nimmt. Aber es iſt klar, daß bei der völlig heruntergewi Holtar⸗ Berliner Straßenbahn, die täglich einen Fehlbetrag von 90 Mi et⸗ den hat, mit Umſtellungen und Einſchränkungen keine, Geſundung z, zielt wird. Was man ſetzt durchführen will, bätte ſchon lange geführt werden müſſen. Da die Kriſis des Berliner Unternetmens auch für andere uung Intereſſe hat, mögen hier einige Einzelheiten über die Neuorenden erwähnt ſein. Nach Anſicht der Verwaltung liegt der Grund lle! Zufammenbruch neben der verfehlten Tarifpolitik 454ß Berliner Verkehtsunternehmen in der Tatſache, bis heute von der Straßenbahn ein unerhörter Verke 0 ſoh⸗ lurus getrieben worden ſei. Im Frieden habe man auf den geh renen Wagenkilometer.2 Perſonen befördert, heute ſeien es ner nicht 4 Perſonen. Man werde jetzt den gefahrenen Wagenkiloſpean in Einklang mit der Zahl der beförderten Perſonen bringen. ern könne bei der neuen Verkehrsordnung mit 100 000 Betriebskilom den rechnen. Da die Straßenbahn andererſeits mit 5 Perſonen au pon Kilometer rechnet, ſo hoffe man, auf eine Beförderungszahl at 500 000 Perfonen pro Tag zu kommen Die reſtlichen 30 Anen ich⸗ man nach Geſichtspunkten der Wirtſchaftlichkeit ausgewählt. drei⸗ zeitia will man einen Umſteigefahrſchein, der einen iſſen, maligen Uebergang von einer Linſe zur anderen ermöglicht. bh0 95 Dazu kommt ein ſogen. einfacher Fahrſchein, der vorausſichtli kar⸗ billiger fein wird, als der Umſteigefahrſchein. die Wochen! Die ten werden abgeſchafft, da ſie ſich nicht bewährt habenchen Monatskarte für eine Linte ſoll den Söfachen Betraa des eig ßen⸗ Fahrſcheines bringen In den wenig beſetzten Linien der Au bezirke werden Einmannwagen eingeführt. zu Man glaubt mit dieſer Einſchränkung ein Mittel gefund er⸗ haben, das die Straßenbahnen rentabler macht. Man wird ac ozl⸗ ten müſſen, ob ſich dieſe Hoffnung erfüllt. Jedenfalls wird eine an lige Sanierung und Rentabilität erſt erreicht werden können,! eie das ſtädtiſche Verkehrsunternehmen in eine wirklich el. Wirtſchaftsform übergeführt ſein wird. ohen, In der Hauptverſammlung des Perelns Deutſcher Straßenb Kleinbahnen und Privateiſenbahnen det kam die traurige Wirtſchaftslage zur Sprache, in nen ſich, die überwiegende Mehrzahl der deutſchen Verke rsunternehman befindet. Der Unmittelbare Zuſammenbruch droht 15 piele, eolet nicht ſofort durchgreifende Hilfsmaßnahmen einſetzen. Wie ein die Faden zog ſich durch die Verhandlungen die Empörung induſtrie, Wucher, Preispolltit inabeſondere der Kohlen⸗ und der Eiſen Die gegenwürtigen Kohlen⸗ und Eiſenpreiſe wurden als dadurch wirkungslos im Papierkorb verſchwinden. preiſe gebrandmarkt und gegen das Reichswirtſchaftsminiſterium * SZSZ SSSSSSSAS — SrSng SS, „Diengtag, den 11. Seytember 1923 mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 418 Feorwurf erhoben, daß es Pieſer Entwicklung nicht wit der nötgen ſergte trotz der ihm zur Verfügſeng ſtehenden Mittel eingeſchritten —1 Der auf dem Gebiete der Kohien⸗ und Eiſenwirtſchaft ins und n gerufene Selbſtverwaltungskörper des Reichskohlenverbandes des Eiſenwirtſchaftsbundes, in denen ſich, wie erklärt wurde, ebeitnehmer und Arbeitgeber gebefreudig gegenſeitig Löhne und — unbekümmert um das Allgemeinwohl bewilligen, habe ver⸗ An die Reichsbahnverwaltung wurde das Ver⸗ — gerichtet, endlich mit dem unlauteren Wettbewerb — echen, den ſie durch ihre verſehlte Tarifpolitit, ganz beſonders E Perſonenverkehr, den Nahverkehrsmitteln bereite. In einer entſchließung wurde verlangt, daß den Unternehmen die für ihre rtführung erforderlichen Bau⸗ und Betriebsſtoffe zu ee erträglichen Preiſen zur Verfügung geſtellt werden. Die die Heregierung ſolle unverzüglich Maßnahmen ergreiſen, wä eine angemeſſene Regelung der Kohlen⸗ und Eiſenpreiſe ge⸗ hrleiſten. Des weiteren erwarte man, nen ſie in ihrer Lohn⸗ nd Gehaltspolitit Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Wirtſchaft 1 me, die in vieler Beziehung in der Entlohnung iprer Arbeiter nd Angeſtellten von der Neichslohnpolitif abhängig ſei. Neues aus aller Welt Das Geſtändnis des Raubmörders Wie ſich das Berbrecherpaar gefunden hat Fr Die ſchan kurz gemeldete Feſtnahme des Schneiders Ludwia eismidl, der die Kammerpräſidentenswitwe in Freiburg Pbiladen ermordet hat, und ſeiner Geliebten, der Dienſtmagd Pre emeng Kirchinger iſt, wie ſchon oft, der Mitwirkung der 95 zu danken. Eine Milchhändlerin, die geleſen hatte, daß die ihr 0 ſnlich bekannten Perſonen wegen des Mordes geſucht wurden, ie am Samstag vormittag in der Dreimühlenſtraße in Mün⸗ ihr n, Die Milchhändlerin beaab ſich in die Polizeiwache und teilte An Beobachtung mit. Ein Schutzmann verfolgte das Paar, holte es 3 8500 verhaftete es. Philomena Kirchinger gab ſofort in der Po⸗ Aäber cde zu, die Geſuchte zu ſein, ihr Begleiter nannte ſich Johann Areitt und beſtritt entſchieden, Freismidl zu ſein. In der Poltzei⸗ Acettton leate Freismidl ſchließlich ein umfafſendes Ge⸗ Ambed nis ab. Ffreismidl wurde im Juni aus der Strafanſtalt Hehleng entlaſſen, wo er eine ſiebenmonatige Gefänanisſtrafe wegen dat erei verbüßte. Seine Frau, mit der er ſeit 1912 verheiratet war, proß ſchon während ſeiner Strafhaft gegen ihn den Eheſcheidungs⸗ de zeß angeſtrengt: wenige Tage nach ſeiner Haftentlaſſung wurde midl auch die Ehe aus Verſchulden des Mannes geſchieden. Freis⸗ en 5 der wohnungs⸗, arbeits⸗ und mittellos war, machte ſich wieder er te Schweſter ſeiner Frau. Philomena Kirchinger, heran, zu der dannen früher Beziehungen unterhalten und die ihn auch, als er aus Gefänanis kam, am Bahnhof erwartet hakte. beſth hilomena Kirchinger war damals bei einem Anſtalts⸗ midler in der Nymphenburgerſtraße in Stellung. Die Verſuche Freis⸗ ſeiner don ſeinen Verwandten Unterſtützung zu erhalten, waren nach berbe⸗ Angabe erfolalps und ſo ließ er ſich von ſeiner Geliebten be⸗ be bergen, die ihm auch ihren Lohn aushändigte. Wegen der Be⸗ wesbal na des Geliebten wurden dem Mädchen Vorwürfe gemaächt, „De lb es die Stelle verlaſſen wollte. Freismidl gab ihr den Rat: 0 du gehſt. ſtiehlſt“. Dieſen Rat befolgte denn auch die Lir⸗ faltder. In München war das Deutſche Turnerfeſt und in der An⸗ den Paren zahlreiche Turner untergebracht. Die Kirchinger ſtahl und ürnern Gegenſtände im Werte von vielen Millionen Mark wartentfernte ſich damit heimlich. In der Nymphenburgerſtraße Paſtete unterdeſſen ihr Geliebter. Beide begaben ſich ſofort nach Aching und fuhren von dort über Ulm, Friedrichshafen, Donau⸗ Geliegen nach Freiburg. Unterweas bereits ſagte Freismidl ſeiner Stefabten. daß ſie wieder in Stellung gehen und die Gelegenbeit zum beitsge benützen müſſe. Zu dieſem Zweck gab er ihr gefälſchte Ar⸗ miſſe. n euaniſf Der Mord in Freiburg bur Am 26. Jult früh kamen, lt. Münch. N..“, die beiden in Frei⸗ gan. Die Kirchinger begab ſich ins Arbeitsamt und erhielt dort Freitaele bei der Kammerpräſidentenswitwe Daenzer in der cem maltraße 17. Am nächſten Tage trat ſie die Stelle unter fal⸗ Voß Namen an. Am 28. Juli war Freismidl ſchon in der dotennuna der Witwe, in der er die zwef folgenden Nächte in der Dienſt⸗ nammer zubrachte. Sein Drängen zu ſtehlen, beantwortete die ſchlanger mit der Erklärung, daß alles verſchloſſen ſei.„Danner⸗ ihr einat ſie!“ war ſeine Erwiderung. Am 30. vormittags gab er mit ſte Beil in die Hand und ſchickte ſie ins Zimmer der Frau, da⸗ e dieſe ermorde. Die Kirchinger ging mit dem Beil auch in das doch fehlte ihr der Mut, die Tat auszuführen. Als ſie dies 1übr Geliebten ſagte, erklärte er:„Dann mach ichs.“ Um 2 Ühr dachmittaas verließ der Sohn der Frau das Haus. Etwa um zu 5 wies Frau Daenzer die Kirchinger an, im Salon die Fenſter Als Neen. Dies hörte Freismidl, der in der Mädchenkammer war. ſchli 0 Daenzer und die Kirchinger in den Salon gegangen waren, derba nen Freismidl in Socken mit dem Beil in der Hand nach und Zeit ſich im Nebenzimmer. Während die Kirchinger auf kurze die ff n Salon verließ, trat Freismidl leiſe in den Salon und ſchlug ehlaan. von rückwärts nieder. Die Frau brach zuſammen unb ſtieß Iis ſiende aus. Darauf aab er ihr noch zwei Schläge mit dem Beil. wo ff verſtummte. Die Kirchinger war in ihre Kammer geflüchtet, rtd Nun rafften die beiden zuſammen, was ſie bergeld les fanden, beſonders Ubren, koſtbaren Brillantſchmuck, Sil⸗ Freismidl vergaß auch nicht, ſein Mordwerkzeug mit⸗ Das Beil hatte er nach ſeiner Angabe vor dem Dlebſtahl umphenburgerſtraße in Neuried entwendet und ſtets mit ſich batels in ſeinem Koffer, teils am Leib unter der Weſte. Als ftet wurde, trug er das Beil noch am Leib. 1 Die Flucht Nraunkfur 80. Jali abends fupren Freismidl und die Kirchinger nach an ſie tet a.., wo ſie am nächſten Tage eintrafen. Dort perkauf⸗ Verlin das geraubte Silbergeld. Am ſelben Tage fußren ſie nach N B ineer. Vierzehn Tage hielten ſie ſich unter falſchem Namen muchſa auf: dort verkauften ſie auch bei Tändlern die geraubten der auf lachen. Nach einer kurzen Reiſe nach Stettin kehrten ſie wie⸗ Von do einige Tage nach Berſin zurück. dann fuhren ſie nach Paſſau. Airchinat begaben ſie ſich in die Gegend von Hauzenberg, wo die ſie, danger eine verhelratete Schweſter beſuchte. Von dieſer erfuhren 0 ſie wegen des Mordes geſucht wurden. Jetzt reiſten ſie nach ſie ſich in wo ſie ſich ſeit vierzehn Tagen aufhielten. Meiſt trieben n ſtch der Umgebung, in Paſing, Mooſach uſw. herum und näch⸗ hatten Findia in Heuſtadeln. Von dem Erlös des geraubten Gutes ſie noch 55 Millionen Mark bei ſich. ** 4* in 95 wegen Mord an der eeee Dänzler wig Fres mit ſeiner Geliebten verhaftete, 41jährige Schneider Lud⸗ dem er atsmibl hat in ſeiner Zelle Selbſtmord begangen, in⸗ domit ſich aus Unterkleidung einen Strick anfertigte und ſich das 895 eleuchtungskörper erhängtes Seine Gelieble wurde in erſuchungsgefängnis eingeliefert. etternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e orgeus) uft⸗[Tem⸗ fe. e 3 5 * a würte e erenen Saenh 888 J788.7] 16 22/ 1Sw deich 0 Ader Baben d iens 18 din e lingen 23 J68 7 13] 27 10 0, ſleicht dar 9 zadderg 5f280 788.4 10 24 Sp/ leicht a. 0 Sdeler 1281 686.1 12 16] 1 W(eicht k. 6 0 1————————— en, e 10. 4 5 dirben die im hohen Norden Europas vorüberziehenden Sturm⸗ Aben Dume Einfluß auf Mitteleuropa bleiben, im Bereich des rucks das meiſt heitere, ktrockene Wetter mit ſommerlicher agegnez fleſte würme ort. Eine neue über Island erſchienene Druckſtörung Waee ohne erheblichen Einfluß auf die Witterung Süd⸗ 55 iche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: NMeiſt poausſichtl Une deller⸗ krocken, am Tage ziemlich warm, ſchwache, veränderliche Aus el Die neue Währung Wie unsere Meldung im politischen Teil der Mittag⸗ ausgabe besagtel hat sich das Reichskabinett für die Er- richtung eir r Goldnotenbank entschieden. Damit ist das Projekt Helfferich gefallen. Es lag auf der Hand, daß die Basierung der Währung auf Roggen, wie es der Helfferichsche Plan vorsjeht, eine gewisse Privi- legierung der Roggenproduzenkfen bedeutet haben würde, Während eine völlige Loslösung der Währung vom Staat und eine Unterstellung der Währungsbank unter die ontrolle der Wirtschaft ein Primat der Wirt⸗ schaft über die Politik bedeuten würde. Fest dürkte bis- her nur stehen, daß zum Zweck der Emmission wertbestan- digen Geldes ein Stammkapital und ein Rücklage- konds gebildet wird, den Industrie und Gewerbe, Jandel und Banken einerseits, die Landwirtschaft anderseits je zur Hälfte durch khypothekarische Belastung aufbringen. Bei Unternehmungen, die eine hypothekarische Belastung nicht zulassen, soll eine äquivalentè Belastung eintreten. Die Beitragspflicht kann oder soll zum beil in Deivisen erfüllt werden. Auf der Grundlage dieser Be- lastung werden verzinsliche Rentenbriefe ausgegeben, die als Deckung für die zu emittierenden Noten zu dienen haben. Die Noten sollen mit der jederzeitigen Einlösbarkeit gegen diese Rentenbriefe ausgesfattet werden. Erwogen wird auch ob es nicht zweckmäßig sei, der neuen Goldwährung auch einen neuen Namen zu geben und die Bezeichnung„Mark“ fallen zu lassen. Man echnet nämlich mit der Möglichkeit, daß das Nebeneinander- bestehen der beiden Worte„Goldmark“ und„Papiermark“ in Handelskreisen Verwirrung stiften könnte. Vorgeschla-⸗ gen wurde in den gestrigen Besprechungen u. à. auch die Bezeichnung„Talerk. Beschlüsse wurden in dieser Frage noch nicht gefaßt. Stundungsmöglichkeiten für Auslands- telegramme Auf Beschwerden seiner Mitglieder über die Höhe der Gebühren für Auslandstelegramme hat sich der Zentral- verband des Deutschen Großhandels an das Reichspost- ministerium gewandt, Das Reichspostministerium hat daraufhin dem Zentralverband des Deutschen Grophaudels etwa die nachstehenden Mitteilungen gemacht: Die Gebühren für Auslandstelegramme sind allgemein auf Goldfrank⸗ Sätzen aufgebaut und müssen— bis auf ganz geringe An⸗ teile der Reichstelegraphenverwaltufg— an fremde Ver- Waltungen weitergegeben werden. Bei der Ahrechnung mit den fremden Verwaltungen muß entsprechend den Be- schlüssen des Madrider Postkongresses von 1920, in amerikanischen Dollars gezahlt werden. Die Reichstelegraphenverwaltung muß also für die an das Ausland zu leistenden Zahlungen rechtzeitig Dollar- devisen ankaufen. Das geschieht jetzt bis zur Mitte jeder Woche und der jeweilige Kaufpreis dient als Grundlage für die Festsetzung der Auslandsgebühren in der fkolgenden Woche. Bei sprunghaftem Steigen des Dollars kann die Tele- graphenverwaltung der Aufwärtsbewegung immer erst nach einigen Tagen folgen, so daß bei dem geschilderten Ver⸗ fahren Verluste für die Reichstelegraphenverwaltung und somit Vorteile der Telegrammauflieferer entstehen, Fällt andererseits der Dollar nach Festsetzung der Wochen- schlüsselzahl, so kann diese Schlüsselzahl in der ganzen kolgenden Woche zum Schaden der Auflieferer über den Tageskursen liegen. schen Erhebungssatzes ist verwaltungstechnisch schwierig, doch wird zurzeit erwogen, die Zeiträume, für welche die jeweilige Schlüsselzahl gilt, weiter zu verkürzen. Um aber die Telegrammauflieferer, die ständig einen großen Auslandsverkehr unterhalten, in die Lage zu setzen, sich von dem jeweiligen Erhebungssatz in Papiermark un- abhängig zu machen, ist das Reichspostministerium bereit, ihnen auf Antrag zu gestatten, die aufkommenden Tele⸗ graphengebühren stunden zu lassen und sie am Monatsschluß in Dollardevisen zu bezahlen. Die näheren Einzelheiten dieses Verfahrens teilt die zu- ständige Oberpostdirektion mit. (Daß bei einem derartigen Verfahren der Telegraphen- verwaltung geradezu ungeheuere Verluste entstehen müs⸗ sen, ist einleuchtend. Ist doch der Dollar innerhalb der letzten Woche von 9,7 auf 53 Millionen gestiegen. Sollte dſe Verwaltung nicht, wWie der Einzelhandel, ihre Schlüssel- zahl täglich festsetzen können?) Industrieller Kapitalbedarf. Im August dieses Jahres wurden insgesamt 53 479 Millionen Mark Aktien gegen 1624 Millionen 4 im entsprechenden Monat des Vorſahres be- ansprucht. Nach den Aufzeichnungen des Bankhauses Schwarz, Goldschmidt u. Co. wurden 52 070 Millionen Stammaktien, sowie insgesamt 1409 Millionen Vorzugs- aktien beantragt. Von den Vorzugsaktien Waren 435 Mill. mit einfachem Stimmrecht und 974 Mill./ mit mehrfachem Stimmrecht ausgestattet. 0 Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 11. Sept.(Drahtb.) Infolge des jüdischen Feiertages war das Geschäft äußerst still; ferner keinmte auch die starke Einschränkung des Effektenverkehrs bei den Großbanken. Kurse sind nur genannt und beschränken sich auf Taxierungen. Fest liegen die Aktien der chemj- schen Industrie und Schiffahrtswerte; Norddeut- scher 105—110 Millionen. Montanaktien Weiter begehrt; Laurahütte 350 Mill. und Riebeck-Montan 800 Mill. Kasseler Fafl ca. 35 Mill Spiogel und Spiegelglas 55 Mill. und Seilindustrie Wolf 20 Millionen. Unter den Lokal- Papieren sind Schuhfabrik Herz 10—12 Mifl., Metallgesell- schaft Frankfurt 335 Mill, Liga Gummi-Werke Frankfurt, erstmals 15 Mill. notiert, heute 25 Mill. genannt. erner nannte man: Hilpert Armaturen 20 Mill., Mann⸗ beimer Oelfabriken 60 Mill., Bankaktien höher; Rheinische Hypothekenbank 5 Mill, Württemberg. Notenbank 20 Mill., Südd. Diskontogesellschaft 45 Mill., Reichsbank 20 MIII., Rheinische Creditbank Waren stark gefragt, ebenso Inap und Knorr Heilbronn. Die Lage am Devisenmarkt hat sic gegen gestern wesentlich verändert. Heute morgen nannte man den Dollar mit 60—70—65 Millionen. Käàufer des Rhein- landes gaben die Veranlassung zur Steigerung. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 11. Sept.(Drahtb.) Im freien Devisenverkehr kührte die andauernd starke Nachfrage beim jeg- lichen Angebots zu weiterer scharfer Erhöhung. Anfangs Wurde der Preis des Dollars mit 60 Millionen, das Pfund Sterling mit 270 Millionen genannt. Später gingen die Kurse auf über 70 bzw. 300 Millionen hinauf. Vor Beginn der amtlichen Notzerung trat eine geringfügige Ab⸗ schwächung ein. *Kaliwerte.(Wochenbericht von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann u. Co., Bankgeschäft, Hamburg) Der Währungsverfall, der bewirkt hat, daß unsere Papiermark in der letzten Woche einen neuen Sturz, auf einen tchteil Eine schnellere Aenderung des deut- nd Industrie der Bewertung der Vorwoche erlitt, war die Veranlassung, daß sich sämtliche Effektenkurse vervielfachten. Auch der Kalimarkt folgte der Allgemeintendenz und es wurden Kurse erreicht, die bisher für unmöglich gehalten worden waren. Flucht vor der Mark, Beteiligung an Substanz- werten war hierfür das Motiv. Dabei muß allerdings be- rücksichtigt werden, daß die Lage der Kaliindustrie durch den Marksturz ungünstig beeinflußt wird. Die Indu- strie ist nämlich augenblicklich nicht in der Lage, ire Inlandspreise den verteuerten Produktionskosten an- zupassen, weil die Landwirtschaft durch die straffe Durch- kührung der ihr auferlegten neuen Goldsteuern in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmt ist und infolgedessen sich in ihren Bestellungen einschränkt, zumal sich die Ernte durch die schlechte Witterung um Wochen verzögerte. Infolge⸗ dessen hat das Syndikat sich bei der letzten Heraufsetzung der Kaliinlandspreise mit nur einer ca. 67proz. Erhöhung begnügen müssen, welche nicht zur Deckung der erhöhten Unkosten ausreicht. Das Auslandsgeschäft bietet demgegenüber nur einen mäßigen Ausgleich, so daß man erhstlich an Betriebseinschränkungen denkt. Trotzdem war wie gesagt die Nachfrage nach Aktien und Kuxen sehr er- heblich und konnte auch nicht im entferntesten bef.iedigt wWerden, da die Verkäufer fast ganz fehlten. Einigermaßen sichere Kurse lassen sich unter diesen Umständen nicht gehen, zumal die Verbindungen nach dem Rheinlande sehr mangelhaft sind und die dort genannten Kurse erst mit großer Verspätung bekannt werden. Im großen und ganzen ist zu sagen, daß die Endkurse der Berichtswoche ungefähr das—6 fache der Vorwoche betragen. Einzelne Kurse zu melden, müssen wir uns unter diesen Umständen verssgen. * Der Reichskaliral beschloß eine Kalipreiserhöhung um 109,74 Prozent ab 10. d. M. abzüglich 2275 Prozent Ver-⸗ braucherrabalt im Rahmen eines vom 28. August ablaufen- den Kontingents von 400 000 dz K⸗0O für alle Auftrage, die bis einschließlich 17. September zur prompten Lieferung * vorliegen. 5 Deuisenmark! Mannheimer Devisenmarkt, 11. Sept.(.00 nachm.) Es notierten am hiesigen Platze; New LNork 84, 0, Holland 33,0, London 380, Schwelz 15,0, Italien 3,6, Prag 2,5. Tendenz: Steigend. New Nork.30 Uhr 0,0000018,1, um 10 Uhr.0000015 66,5 Millionen. Frankfurter Notenmarkt 11 Sept. geld Brlet deold rietf Amerlkanische Noten 78.800 7740⁰0 Oesterr.-Ungar. alte'?—.——.— Beigisone.480 3,.52⁰ Norweglsoche 12,340 124⁵ Dünfsche 13,530 13,670 Rumünfsobes 0024.0²⁵ Englisohe. 346,200 351,800 Spanlschhe. 9,.8⁵0 Französische.120.220 Sohwelzer 13.830 13.970 Holländisoe 30,600 30,900 Sohwedische 20,200 20, 100 Itallenisohbs.480.520 Tsohecho-SGwak..240.2⁰ Desterreloh abgest. 0,107 0,108 Ungarischs—— Frankfurter Devisen Die Berliner und Frankfurter Devisen verstehen sich in 1000& Amtiloh E n n e Amtlion 1. 1 3. 1% Hollend. 21,94? 22,05 5 29,28 29,473 Norwegen 6,927 6,972 1268s 12250 Belglen 2,393 2,506 3,291 3,308 Sohweden 14,214 14,285 19,780 15,845 London„240,38] 23,113 335,655 350,34) Helsingfors 1,98 1,503 2,.094 205 Faris 3,%2 3,57 4,09 4,210 New-Vork 55.381 55037 70810 7782 Sohwelz. 9,476 9,523 12.96? 13,032 Wen, abg.. 90.079.0509 0,0f 9,705 Spanlen.231.268 9,76 9,523 Sudapest 0,324 0,328 048 0,87 Itallen... 2,344 2,355 3,241 3,258 Frag.598 1,604 2½f 2455 Dänemark. 9,875 3,924 13,266 13,333 J Rio de lan. 25 75 Berliner Devisen Beoerlin, 11. Sept.(Eig Ber.) Während noch gestern die Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln sowohl im frelen Verkehr als auch zu den amtlichen Notierungen sich in engen Grenzen bewegte, lag bereits heute vormiftag ein starker Bedarf vor, der aus allen Kreisen der Industrie und des Handels angemeldet ist. Das Rheinland ist an den Anforderungen wieder wie immer in einem erheblichen Ausmaße beteiligt. Angebot ist dagegen so gut wie gar nicht zu haben. Es sind daher, soweit festzustellen, bisher nur geringe Umsätze erfolgt. Die Kurve der Devisenkurse ist Wieder steil nach oben gerichtet. Englische Pfunde setzten bereits mit 260 Millionen ein, entsprechend einem Dollarkurs von ętwa 57 Millionen. Im Verlauf trat eine schnelle Steigerung ein und englische Pfunde wurden mit 300 Millionen umgesetzt, d. h. ungefähr 66 Millionen für den Dollar. Darnach blieben Devisen noch zu höheren Kursen gesucht. Amtion( ſd 8. 10. 8. f1. 8. 11. Amtſlon f. ſo. 8. fo. 6 11. K... Holland. 19.950 20,050 25,935 26,650 Parls. 2818 2863 3,790.3,808 Suon.-Alres 16,488 16,541 2485 2,8 Sobwoſe..77 5,½12 11525.380 Brüssel. 2,331 2345 3,092 3,107 Spanlen.. 6,822 6,857 38,977 9,022 Chelstlanla 9,79 8,220 10,573 10,28 lapan...539 24,661 3,020 32.080 Kopenhagen 9,177 9,222 11870 12,0] Rie de Jan.. 4,827.882 6,4 8416 Stookholm, 13,486 13,533 178f6 17½% Wien abg. 0,07½.071 958 9,51 Helelnyfors 1,387 1393 1,755 1761 Frag 18516 123 1575 1551 Italloen... 2,23f 2,245 2291 2,037 Budapest 0,289 0,880.845 0850 London„ 2728 290,575— 5 200, 1509] Sofla 9,482 0,485.848.651 34 66,365 590 0,5½/ 0,688 0,701 New-Vork. 50,873 50,826 66, zugoslavien 0. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckherei Dr. Haas, Manndeim General⸗Anzeiger, G. m. b. Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Fiſe— Chbefredakteur: Kurt 552 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Rurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommnunalpolitif: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willv Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrizen redaktionellen Inhalt: i. B. Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. * ANANrAEIAER NENNTAcR No. 2 der blauen Rennsportzeitung (Offlzielles Organ des Badischen Rennvereins) jst erschienen und zu haben im Stragenverkauf, den Kiosken, Bahnhots- buchhandlung, Zigarrengeschäften usw., der Fillale Wald- hofstrage 6 sowWle im Verlag E 6, 2. Preis Mk. 500 000.— Mannheimer General-Anzeiger. E — 4. Seite. Nr. 418 Mann heimer Geueral-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabs.) Dienskag, den 11. September 1923 Der heilige Berg Roman von Wilhelm Hagen 41) Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Foriſetzung) „Es hilft nichts, hatte er geſchloſſen,„daß ich mit dem Grafen um Ruths Seele ringe! Sie müſſen das Uebel bei der Wurzel faſſen, mir müſſen Vogelreuther treffen und das Hotel, den Sündenpfuhl, ausrotten von geweihtem Boden!“ Aber Völker hatte ruhig erwidert:„Ich bin noch nicht ſo weit. Wie ich dir ſagte: ich muß den Sommer und den Winter noch ab⸗ warten, bevor ich handle!“ „Und inzwiſchen geht Ruth zugrunde und namenloſes Unheil mird angerichtet!“ hatte Fernleitner ihn leidenſchaftlich beſchworen. Aber Völker hatte nur hilflos mit den Achſeln gezuckt.„Es hilft aues nichts, ich muß noch ſo lange warten. Aber Ruth wollen wir retten, mit vereinten Kräften um ſie kämpfen, bis ſie abläßt von ihrem furchtbaren Beginnen!“ „Wie ſoll uns das gelingen?“ hatte Fernleitner verzweifelt gerufen. „Wir dürfen ſie nicht einen Augenblick allein laſſen!“ war ihm der mahnende Beſcheid gekommen.„Ich an deiner Stelle wäre ſchon jetzt bei ihr geblieben oder hätte ſie mit mir genommen; ſie darf um keinen Preis allein ſein und ſich in ihre Träume einſpinnen!“ „Vermutlich liegt ſie wieder auf dem Diwan und ſchläft!“ er⸗ widerte Fernleitner unſicher. „Sie ſchläft nicht, ſie träumt!“ korrigierte ihn Völker.„Und das iſt eben das Schlechte! Denn ihre Träume verketten ſich immer feſter mit dem Grafen und ſeinem Zauber.“ 7 „Was ſoll ich aber tun, das zu verhindern?“ forſchte Fernleitner gequält.„Kann man einem Menſchen ſeine Träume nehmen?“ „Gewiß kann man das!“ lächelte Völker.„Indem man ſie nicht dazu kommen läßt, zu träumen. Ich ſagte dir ja ſchon, du mußt ſtets um ſie ſein, du darfſt ſie keinen Augenblick allein laſſen. Du ſollſt dich um ſie bemühen wie um eine Kranke. Denn ihr Geiſt, ihr Wille vor allem, iſt krank, und es wird Anſtrengung koſten, bis er wieder geſund wird!“ Fernleitner erhob ſich.„So will ich wieder zu ihr gehen!“ ſagte er mũde. Völker geleitete ihn zur Tür, und auch Frau Emma kam teil⸗ nahmsvoll mit. „Wir wollen Herrn Fernleitner ein Stück Weges begleiten!“ ſchlug er vor, und der Dichter nahm es dankbar an. Aber es kam doch kein rechtes Geſpräch in Gang; denn Fern⸗ leitner war verſtrickt in ſeine quälenden Sorgen und die beiden anderen achteten ſein bedrücktes Schweigen. Am Hochwald ſchieden ſie voneinander. Fernleitner beflügelte ſeine Schritte, um ſo bald als möglich zur Hütte zurückzukommen. Als er das Haus durchſuchte nach der Geliebten, als er ſie ſelbſt in der Kammer nicht fand, erſchrak er furchtbar und ſein Geiſt quälte ſich mit den beängſtigtſten Vildern und Vorſtellungen ab. Daß ſie wieder in das Hotel gegangen war, erſchien ihm ſelbſtver⸗ ſtändlich, und er machte ſich die bitterſten Vorwürfe, daß er ſie allein gelaſſen hatte. Unſchlüſſig durchirrte er eine Weile die ſämtlichen Räume ſeiner Hütte, endlich ging er nach der Kammer zurück, machte Licht und fand Ruths Zettel. Er fühlte die wachſende Entfremdung, die aus den Zeilen ſprach, fühlte den Trotz, der ſie zu dem Grafen trieb, da er ſie ver⸗ laſſen hatte, und machte ſich erneut Vorwürfe über ſein Verhalten ihr gegenüber, das ihm mit einem Male ſinnlos und unklug vorkam. Dann überlegte er, was er beginnen ſollte. Sein Stolz gebot ihm, ruhig zu warten, bis ſie zurückkam. Seine Sorge dagegen drängte ihn, ihr nachzueilen und ſie zurück⸗ zureißen vom verderblichen Abgrund. Dann jedoch fragte er ſich wieder, ob es auch klug war, ſie im Hokel gewiſſermaßen zu überfallen und zur Rückkehr zu zwingen; denn er ſagte ſich, daß jedes Ueberſpannen des Bogens zu einem Bruch führen konnte, der dann vielleicht überhaupt unheilbar war und das Unglück noch vergrößerte. Voll der bedrückendſten Zweifel, verließ er endlich das Haus und ſetzte ſich an den Tiſch vor der Hütte, um zu warten, bis ſie kam. Er war müde geweſen von der Anſtrengung des Tages und hatte ſich für den Abend nach Ruhe geſehnt; nun aber floh der Schlaf ſeine Lider, denn die Sorge wachte in ihm und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Gequälten Herzens lauſchte er hinaus in die Nacht, ob ſie nicht irgendwelche Kunde brächte von der fernen Geliebten. Da trug plötzlich der Wind abgeriſſene Geigentöne zu ihm her⸗ über, perlende Triller, jagende Läufe und ſchwierige Doppelgriffe. Sein Verſtand ſagte ihm, daß dies Wildenbrunner war, denn niemand außer ihm verſtand ſo zu ſpielen; und ſeine Phantaft ergänzte, indes er angeſtrengt den bald ſtärker, bald ſchwächer hör baren Tönen lauſchte, das nächtliche Bild: da ſpielte Wildenbrunner irgendwo Geige, einen wilden, verwirrenden Tanz, und Ruth, Ruth, wiegte ſich dazu im Takte- und diente einem Kreiſe wildfremde Menſchen, vielleicht ſchon in halber Betäubung als Schauoböekt. Da litt es ihn auf einmal nicht mehr auf der Bank; erreg ſprang er auf, rannte ins Haus, holte Hut und Stock und lief mehr, tis er ging, dem Hotel zu, das trotz der ſpäten Nachtſtunde noch he erleuchtet war. Das Geigenſpiel hatte aufgehört und vergebens ſpähte er 1 breite Faſſade entlang, ob er nicht irgendwo etwas von Ruth ſahe. Aber die langen Zimmerreihen der oberen Stockwerke waren dun in den Sälen des Erdgeſchoſſes ſaßen nur einige gleichgültige Men: ſchen und von Ruth konnte er nirgends eine Spur entdecken. 6‚ Da wandte er ſich brüsk an den Portier und heiſchte Auskun über den Aufenthalt der Tänzerin, die vor kurzer Zeit das Hole betreten haben müſſe. Vergeblich ſuchte der Portier nach Ausflüchten. Fernleitnel erkannte an ſeinem Verhalten ſofort, daß der Mann ein Geheimnis wußte, und drang immer rückſichtsloſer in ihn, ihn zu Ruth z führen. Der Portier, von den wilden Drohungen Fernleitners erſchreck, bekam Angſt und erklärte ſich bereit, den Generaldirektor zu rufen. Aber Fernleitner, der auch dieſes Verſprechen nur für eine Aus⸗ flucht hielt, ſchritt, als der Mann die Treppe hinaufſtieg, eilfertig hinter ihm drein und befahl ihm in einem Tone, der keinen Wider⸗ ſpruch zuließ, ihn unverzüglich zu Ruth zu führen. Die Bedientenſeele des Mannes ſchwankte noch einen Augen“ blick zwiſchen der Ungnade ſeines Brotherrn, der ſicher ſehr unan genehm wurde, wenn er ihm den zweifellos ungebetenen Gaſt auf die hohe Terraſſe brachte, und den Gefahren, die in dem kampf⸗ bereiten Verhalten Fernleitners lagen. Seiner Feigheit ſchienen dieſe unverhüllten Drohungen als der ſtärkere Druck, und ſo führe er denn den Dichter verzweifelt nach dem Gang, der in ſeiner Ver⸗ längerung nach der Terraſſe führte. Dort freilich, wo der Gang ins Freie zu führen begann, ſtaß er ſich ſcheu davon und überließ es ſeinem Brotherrn, Betrachtungen darüber anzuſtellen, wer den hochgrad Erregten auf die richtige Sput gebracht haben konnte. (Fortſetzuna folgt) HAsSGI Suppen ersparen Suppenfleisch Mur mit Wasser nach Anweisung gekocht, schmerken sie ebenso kräftig wie mit selbstgemachter Fleischbrühe zubereitete Suppen. Eiernudein, Eiersternchen, Erbs, Erbs mit Speck, Ochsenschwanz, Pilz und andere beliebte Sorten. Bekanntmachung. Von dem mit Zuſtimmung des 8 Reichs⸗ A. l.. l.. MaRAI. 5 miniſters der Finanzen und der Länderregierungen 2= und 5⸗Millionenſcheine in den Verkehr. Sie baben, van der Vertbezeichnung abgeſehen. den 2. rllentlichen ſieneral-Versammlung gleichen Wortlaut wie die 1⸗Millionenſcheine, je⸗; doch eine Umlauffeiſt bis 30. November 1923 und eingeladen. die Unterſchrift des Reichsverkehrsminiſters Oeſer. Nummer ſchwarz gedruckt. Der irisfarbene Unter⸗ grund grau⸗roſa⸗grau trägt an der linken Seite 2. Bericht über die durch den Verbandsreviſor f die Wertbezeichnung„2 Millfonen“ Die Größe abgehaltene Reviſton. ö Es ist bestimmt in Cottes Rat, iſt 685T125 mm. feihe und Numner des-Mif.. Vorlaze und Genehmigung der Bilanz, ſo⸗ Daß mem vom kiedsten, was man ha lionenſcheins ſind braun gedruckt, der irisfarbene wie Gewinn⸗ und Untergrund violett⸗grün⸗violett. Die Größe iſt 88 142 mm. Der Textdruck iſt bei allen Scheinen weinrot. 73 Berlin, den 29. Auguſt 1923. Der Reichsverkehrsminiſter. gez. Oeſer. i Iälige Betelligung .Aenderung der 2 gemäߧ 49 Gen.⸗ mit 10—15 illiarden egen gute Sicherheit, in der Chemikalien⸗ 2 ranche, gesucht. Eytl. kommt auch Neu⸗ Man achte auf den NMamen MAGl und die gelbrote Packung. ausgegebenen Notgeld der Deutſchen Reichsbahn 28. Ne e gelangen nunmehr auch die bereits angekündigten Saal des„Ballhauſes“ ſtattfindenden Tagesordnung: Bei dem 2»Millionenſchein ſind Reihe und 1. Bericht des Vorſtandes und des Aufſichts⸗ 500 917 rats über das abgelaufene Geſchäftsjahr 1922. Verteilung des Gewinnes. Entlaſtung des Vorſtandes u. Aufſichtsrates Statuten. „Feſtſetzung der und Paſſivkreditgrenze Eintrittskarten zur Generalverſammlung wer⸗ den an die Mitglieder, die bis 31. Dezember 1922 als ſolche beim Regiſtergericht eingetragen ſind, an den Schaltern der Bank ausgegeben. Ohne Karte hat niemand Zutritt. Mannheim, den 11. September 1923. Der Aufſichtsrat. H. Brandenburg, Vorſ. — Kauſmann en lt ann geſtellt werden. Aucel u. J. B. 22065 die Geſchäftsſtelle. 4 e e verſetzten Kolle — 5 39590 9600 müöhl. Zimmer 89 Die Gebuit eines. kräftigen Jungen 7 zei gen hocherfreut an. 75 Kurt Heinze und Frau 10, 9. 23.2072 e 8, 16. 6398 Verluſtrechnung. 1 muß scheiden! 2968/59 Schmerzerfüllt machen wir allen Be⸗ kannten die trautige Mitteiiung, daß unser llebes Kind nach kKkurzer schwerer Krankheit im Alter von 4½ Jahfen gestern frün 4 Uhr sanft entschlafen ist. Meerfeldstr. 22, IV. St., 11. Sept. 1923. Die tieftrauernden Eltern: Adolf Gottwald u. Frau. 8882889238 ründung in Frage, da Handelserlaubnis vor⸗ —— Gefl. Angebote unter M. M. 968 an„Ala““ Maunheim. E184 —...... ̃⁵—...... aaeeeenenenneneee O 6, 2 erteilt W. Schöberle, MNax-⸗Joſephſtraße 13 Karl Theedor„Rlause“ Inh. Karl Häberle OriginalHaas-Trio Zurùuck Dr. Levi ** 925 Klavieru nterricht 1 Wiener Stimmungs-Kapelle Spezialarzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Gemütliche stimmungsvolle Unterhaltungsstätte. 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