ur, her irf rel S 324 * cht —— S PPP der Den adſagt: Dogucgprene: In mannheim u. umgebung in der laufenden 80 1800 080. die monatlichen OSezieher verpflichten des Ab ts die während der — notwendigen preiserh zu bezahlen. poſt⸗ 2 6. konto Ar. 17500 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſt. mannheim Sern 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, waldhofſtr. 6. 8 er Ur. 7031, 7032, 7933, 7033, 7035. Telegr.⸗Aöreſſe: aneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Der Sport vom Sonntag— Aodezeit AU Badiſche Aeueſte ung Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung e ——yꝛ¾„ꝛ———— eeere 1923— Nr. 421 Oecrkdufsprele Al. ee Anzeigenpreiſe: Sei vorauszabiung Grundpreis je Zeue M. 1 000 o00. Reklamen M. 3o00 odo. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchiuß: Mittagblatt vormittags 8½ Ahr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Für fnzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. H8h. Gewait, Streiks, Setriebs ſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchränkt. Ausgab. od. f. verſp. Nufnahm. v. Anzeig. Ruftr. d. Sernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. mannbeim Deutſcher Privatbeſitz für Reparationszahlungen Keues Entgegenkommen Deutſchlands—„Offenheit iſt beſer als Illuſton“— Frankreich hat die letzte verantwortung Das deutſche Jiel g0 Berflin, 13. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Die geſteige ärerrede im auserwählten Kreis reichshauptſtädtiſcher und aus⸗ brartger Preſſevertreter hat keine Aufklärung darüber ge⸗ zur 5. wie weit die bisherigen Bemühungen der Reichsregierung ge zAnbahnung einer Verſtändigung im Ruhrkonflikt vorwärrs 8 ommen ſind. Man muß daher wohl annehmen, daß die kurechung in der Wilhelmſtraße über das Stadium der„Füh⸗ Pangnahme“ noch nicht hinaus gediehen ſind und daß fi ris zunächſt noch eine abwartende Haltung einnimmt, aus der die— 5 läßt, daß, ehe in die Verhandlungen eingetreten wird, ſiche der nzöſiſche Regierung von der deutſchen konkrete Zu⸗ rungen ſowohl nach der wirtſchaftlichen wie nach politiſchen Seite hin verlange. Em Dieſem Verlangen hat Dr. Streſemann auf dem geſtrigen Mipfangsabend beim Reichspreſſechef, an dem u. a. die meiſten lteder des Käbinetts, der preuß ſche Miniſterpräſident, ſowie zu Staatsmänner und höhere Beamten teilnahmen. Rechnung übe agen verſucht. Er hat zunächſt nach einleitenden Mitteilungen wir den Stand der Währungsreform, Deutſchlands Angebot auf zur dlchaftlichem Gebiet dahin dee daß Befriedigung des franzöſiſchen Gläubigers Obligationen chaffen werden ſollen. die auf ſicheren Pfändern beruhen und die deutſche Privatwirtſchaft, die nach dem Ver⸗ Vertrag keineswegs zu dieſer Rolle verpflichtet iſt, Garan⸗ ſ0 bieten ſoll. Würde dieſer Plan einer„Treuhandgeſell⸗ habenft,— und die Spitzenvertretungen der deutſchen Wirtſchaft auf n ihre Bereitwilligkeit, die erforderlichen Leiſtungen könaterugen, dem Kanzler kundgegeben— verwirklicht, ſo lau e Frankreich ohne Zweifel binnen kur zem und fort⸗ fend in den Beſi flüſſiger Geldmittel gelangen. po Alber Poincare will mehr als nur wirtſchaffliche Erfolge er wil 80 beil che Erfolge und dieſe in erſter Anie ſeinem Lande als Punt nis des Ruhrunternehmens aufweiſen. Und ob in dieſem —8— die weitgehenden Zugeſtändniſſe Dr. Streſe⸗ boff us bei Poincare eine, wie man in der Umgebung des Kanzlers den günſtige Aufnahme finden werden, ſcheint uns gerade nach ſehr ebten Auslaſſungen des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten doch 55 fraglich. Von einer Seite, die wir für gut unterrichtet halten eine nfiel geſtern die Aeußerung, daß gewiſſe Anhaltspunkte für 8 Willensänderung Poincares nach dieſer Richtung hin vorlägen. ben möchten trotzdem, bis zum Beweis des Gegenteils ernſtlich 9 Aefeln, daß Poincare geneigt ſein wird, gerade in der ſaaſchl ige⸗Frage eine Konzeſſion zu machen. Die ſtarre, lungen dem Kabinett Cuno zugeſchriebene Formel, daß Verhand⸗ ſich en erſt nach Räumung des Ruhrgebiets ſtattfinden ſollen, läßt zu ungünſtigen Lage, in der wir an den Verhandlungstiſch ſich 82 uns anſchicken, nicht aufrecht erhalten. Wogegen das er der Kanzler und mit völligem Recht noch heute ſträubt Wa ſt die Forderung, daß wir vor Beginn der Verhandlungen die wäre den ſtrecken ſollen. Das wäre die Kapitulation, Dittat de bedingungsloſe Unterwerfung unter das der Ententemächte. ſch ner für uns ehrenvollen Form, wenn auch unter aus erſten materiellen Opfern den Ruhrkonflikt der Welt zu ſchaffen. geſtrigen Kanzlerrede bleibt auf deutſcher Seite Kan ch nicht mehr ſehr viel zu fagen übrig. die zler hat Poincare geſtern gewiſſermaßen die Piſtole auf Dr. Si geſetzt. Poincare hat erklärt: Bezahlt oder wir bleiben. Sicheretemann erklärte: Wir wollen bezahten, gebt uns aber nicht rungen, daß ihr an Rhein und Ruhr Annexionen' becbfichtigtl die Kede des RKeichskanzlers ekatort. nachdem der Reichspreſſechef, Miniſterialdirektor dem Kanzler, den Miniſtern und den Herren von der Preſſe Willkommensgruß entboten hatte. chen r erſte Teil der Rede befaßte ſich mit der wirtſchaftli⸗ beionders finanziellen Lage. Nachdem Dr. Streſemann ins⸗ re die Maßnabmen beſprochen hatte, die getroffen worden juhr um dem Währungsverfall entgegenzutreten, * erfort: Waheer auch poſitive Mittel, wie die Hebung des Verfalls der Frage nd und die Errichtung einer Goldnotenbank, bringen dieſe nicht zur Heilung. e für ſailler ſien ſolate Kal einen Offenheit iſt beſſer als Illuſionen aupeshet wollen wir es offen ausſprechen: Ohne Löſung des nicht bolitiſchen Konfliktes iſt die Finanzfrage nicht in Ordnung zu bringen, der Verfall der Mark beizo aufzuhalten, eine wirtſchaftliche Geſundung nicht her⸗ zuführen. die 955 Regierung hat ſich vom erſten Tage ihres Amtsantriktes an jung des Ruhrkonfliktes zur Aufgabe geſtellt. Es des daß dieſe Cöſung nichtallein durch die Jortſetzung vofi vaffiven Widerſtandes erfolgen könnte. Macht⸗ tiſch war dieſe Frage nicht zu regeln. Auch der ehe⸗ daßz Reichskanzler Dr. Cuno hat niemals davon geſprochen. des Rorbandlungen über die Reparationsfrage erſt nach Räumung ſtandes degebietes erſolgen ſollen. Das Ziel des paſſiven Wider · 85 konnte nur ſein, das Ruhrgebiet zu befreien. prinz 15 intereſſante hiſtoriſche Paralelle hat der bayeriſche Kron⸗ Iffiziern München anläßlich einer Zuſammenkunft eines dortigen vert reerbandes gezogen. Mit vollem Recht betonte er, daß Selbſt⸗ innerte 0 nicht Selbſtüberhebung ſein dürfe. Er er⸗ zur Ri daß Friedrich der Große ſich die Maximen Richelieus bandf chnur gemacht habe, daß dem Krieg zur Seite ſtets Ver⸗ den mit den Feinden laufen müßten, ebenſo wie gem Wi usſpruch des großen Preußzenkönias zitierte:„Bei widri⸗ ind müſſe man die Segel reffen!“ bandell denſelben Geſichtspunkten ausgehend, hat die Regierung ge⸗ 8 Nun Sie würde ſich das größte Berdienſt erwerben, wenn ſie derige rrwnfüirt ſo weit wie möglich abkürzen könnte. Aber die bis⸗ rigk ungnebme zeige zugleich die beſtebenden Schwie⸗ 7 Das Ziel der deutſchen Politik aber iſt: werd Für uns iſt entſcheidend die Frage der Souveränitäk über das Rheinland und der Wiedergewinn der Freiheit des Ruhr⸗ gebieles Dafür ſind wir bereit, reale Garantien zu geben. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat kürzlich in einer Rede ausgeführt, er zöge die poſitiven Sicherheiten, die Frankreich in Händen habe, den ſchönſten theoretiſchen Rechten vor, er beabſichtige nicht, Pfänder gegen allgemeine Garantien aus⸗ zutauſchen und er hat weiter betont, daß die Garantien, die ich in Vorſchlag gebracht häkte, zu den Hypotheken gehörten, die der Verſailler Vertrag den Alliierten auf den Geſamtbeſitz des Reiches und ſeiner Länder gebe. Dieſe Auffaſſung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten muß ich als irrtümlich bezeichnen. Nach dem Verſailler Vertrag haftet für die Verbindlichkeiten Deutſchland⸗ das Vermögen des Reiches und der Länder. Was ich in meinen Darlegungen vorgeſchlagen habe, betraf die unmiktelbare Heranziehung des Privatbeſitzes und geht deshalb in dieſem Punkte über den Verſailler Vertrag hinaus. Ebenſo iſt aber dieſe Heranziehung des privaten Beſitzes ein realiſierbares Pfand, während die Sicherheiten des Verſailler Vertrages dies derzeit nicht ſind. Wenn auf Reichs⸗ und Privatbeſitz der Wirtſchaft als Pfandrecht an erſter Stelle Hypotheken zugunſten des Reiches eingetragen werden und zwar in Höhe eines beſtimmten Prozentſatzes dieſes Beſitzes, ſo konnten dieſe Hypotheken als ein reales und mobiles Wertobjekt in eine Treuhandgeſellſchaft eingebracht werden, an deren Verwaltung die Reparationsgläubigen beteiligt werden können. Die Zinſen aus den Hypotheken würden der Treu⸗ handgeſellſchaft zufließen. Dieſe wäre in der Lage, aufgrund der Hypotheken⸗ und der Zinſenerträgniſſe durch Ausgabe von Obli⸗ gationen, Anleihen aufzunehmen. Dadurch wäre die Möglichkeit gegeben, auch Frankreich ſofort in den Beſitz größerer Jahlungen zu ſetzen ebenſo wie die Zinszahlungen in angemeſſener Zeit fließend zu machen wären. Eine derarkige Leiſtung iſt ſicherlich kein kheo⸗ rethiſches Recht und keine allgemeine Garankie, ſon⸗ dern eine reale Tatſache; ſie iſt frei von jeder Zwei⸗ deukigkeit, ſie kann Frankreich in den Beſitz von Jahlungen ſetzen, wodurch die von franzöſiſcher Seite aufgeſtellte Forderung für die RKäumung des Ruhrgebietes erfüllt wäre. Sie bedingl zu ihrer Verwirklichung die Wiederver fügung Deutſchlands über das Ruhrgebiet und die Wiederher⸗ ſtellung ſeiner SZouveräniktät über das Rheinland. Sie iſt ge⸗ eignet, die Frage des paſſiven Wiederſtandes zu er⸗ ledige n, wenn man uns die Sicherheit dafür gibt, daß auf Grund einer ſolchen Vereinbarung das RKuhrgebiet geräumt wird und im Rheinland die alten Rechte wieder hergeſtellt en. Gibt man uns die Sicherheit, daß Jeder, der Rhein und Ruhr ſeine Heimat nennt, frei der Heimatwieder gegeben wird, ſo beſtehlkein Grund mehr dagegen, dieſes große, einſt blühende Wirtſchaftsgebiet ſeiner klten Arbeiksfreudigkeit wieder zurückzugeben. Ich hoffe auf die Möglichkeit einer ſolchen Regelung. Frankreich hat durch den Miniſterpräſidenten wiederholt erklärt, daß es keine Annexionen beabſichtigt, daß es nicht an der Ruhr zu bleiben gedenkt. England befindet ſich mit dieſer Auffaſſung ſicherlich in Uebereinſtimmung, Belgien würde die Wiederherſtellung normaler wirtſchafklicher Verhältniſſe ſicherlich be⸗ grüßen und wir ſind davon überzeugt, daß auch die Auffaſſung Italiens ſich in derſelben Richtung bewegen wird. Für uns erhebt ſich nun die Frage, ob die deutſche Wirt⸗ ſchaft die ihr zugemutete Belaſtung wirdtragenkönnen. Wir wiſſen, in welcher ſchweren Zeit wir uns befinden. Aber ich darf mit Genugtuung darauf hinweiſen, daß dem gegenwärtigen Kabinett von führenden Perſönlichkeiten der Wirtſchaft Leiſtungen angeboken worden ſind in der Höhe, die uns die Ausführung der heute von mir vorgeſchlagenen Zahlungen ermöglichen wird. Wenn es um die Entſcheidung geht zwiſchen Freiheit des Landes oder Beſtitz des Einzelnen, ſo müſſen wir hoffen, daß die ganze Wirtſchaft ſich nicht niedriger einſchätzt als jene oſtpreußiſche Landſchaft, die einſt durch Hingabe ihres Beſitzes als Pfand für den Staat Preußen die Abtragung einer großen Kriegsentſchädi⸗ gung ermöglichte und die 100 Jahre gebraucht hat, um dieſe Verbind⸗ lichkeiten zu amortiſieren, dafür aber auch ein leuchtendes Bei⸗ ſpiel vaterländiſcher Pflichterfüllung gegeben hat. In der von mir vorhin erwähnten Rede des Kronprinzen Rupprecht findet ſich der gute Satz:„Es handelt ſich jetzt nicht um dynaſtiſche Fragen, es han⸗ delt ſich um die Exiſtenzvon Reich und Land“. Es handelt ſich darüber hinaus auch nicht um Fragen der Parteipolitik, um Ein⸗ zelintereſſen von Berufsſtänden, ſondern um das Leben und Sterben des deutſchen Volkes. Irgend eine Verſta ndigung iſt allerdings davon abhängig, ob man glaubt, daß eine Stimmung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land geſchaffen werden kann, auf der ſich eine ſolche Verſtändigung aufbauen läßt. Ob ſie möglich iſt, iſt eine Frage, die ich nur vom deutſchen Standpunkt aus beantworten kann. Jedenfalls iſt ſie notwendig. Der franzöfiſche Miniſterpräſident hat in ſeiner letzten Rede hin⸗ gewieſen auf die Art und Weiſe, in der zuſt nach g 18570 und 71 die Verhältniſſe zwiſchen Frankreich und Deutſchland wieder Eheber worden ſind und hat mir empfohlen, die Korreſpondenz von hiers und dem Grafen Saint Vallier mit dem Generalfeld⸗ marſchall von Manteuffel nachzuleſen, um daraus Folge⸗ rungen für die deutſche Einſtellung gegenüber Frankreich der Gegenwart zu ziehen. Mir iſt die Korreſpondenz wohl bekannt zeugt, daß Deutſchland als okkupierende Macht nach einem gewon⸗ nenen Krieg ſich ſehr wohl bewußt war, daß ein friedliches Neben⸗ einanderwohnen von Nationen auch die Schonung bere chtig⸗ ter Empfindlichkeiten im Verkehr der Nationen in ſich trägt. Graf Saint Vallier ſchreibt dem Miniſterpräſidenten Thier unter dem 2. März 1873, daß er mehr als jemals die Art und Weiſe des deutſchen kommandierenden Generals Frankreich gegenüber loben müſſe, der ihm von ſeiner Geſinnung mehr als eine Probe gegeben habe und der unter ſtarkem Druck ſeine Truppen trotz ge⸗ wiſſer Widerſtände in Barackenlagern untergebracht hätte, um die franzöſiſche Bevölkerung zu ſchonen. Dem deutſchen General⸗ feldmarſchall gebührt, wie Graf Saint Vallier in einem anderen Brief vom 23. September 1873 verſichert, eine Seite aufrichtiger Dankbarkeit in den franzöſiſchen Analen. Die Art der Wieder⸗ aufnahme der Beziehungen zwiſchen zwei Nationen nach einem furchtbaren Kriege kritt vielleicht noch mehr als in dieſem Briefwechſel in den Memoiren des erſten Botſchafters der franzöſiſchen Republik in Berlin, de Gontant⸗Biron, zutage, der fortgeſetzt in der Lage iſt, darüber zu berichten, wie ſehr Deutſchland ſich bemühe, der Periode des Krieges die Aera des Friedens folgen zu laſſen. Bei der Antrittsaudienz des franzöſiſchen Botſchafters beim deutſchen Kronprinzen fiel die Neußerung:„Glücklicherweiſe iſt der Krieg zu Ende. Jetzt gilt es den Frieden zuerhalten.“ Man will den Frieden, ſo klingt es aus den Berichten des Botſchafters nach Paris wieder, und von dem Fürſten Bismarck ſagt Thiers in einem Brief an den franzöſiſchen Botſchafter mit Recht, daß große Geiſter ſtetis ein gewiſſes Maß von Gerechtigkeit beſitzen, das bei gebotener Gelegenheit zutage tritt. Und wenige Tage darauf ſetzt er dieſen Gedanken über die damalige Politik des deutſchen Reichskanzlers fort mit den Worten: „Danken Sie Herrn von Bismarck, da er auf unſere Wünſche eingegangen iſt.“ Um zu tun, was er getan, mußte man den Preis im Auge haben, und dieſer Preis iſt errungen worden. Er beſteht in der weſentlichen Beſchwichtigung der nationalen Leidenſchaften als der beſten Garantie für den Frieden. Und ein letztes Zitat aus jener Zeit: Am 20. März 1873 ſchrieb der franzöſiſche Außen⸗ miniſter de Remuſet an den Botſchafter in Berlin:„Wir werden nun, ſoweit wie möglich, in unſeren alltäglichen Beziehungen mit Preußen etwas Ruhe eintreten laſſen, und beweiſen, was wir immer ausgeſprochen haben, daß die Räumung des Gebietes erſt den Frieden vollenden und befeſtigen werde. Die Okkupation iſt, ſolange ſie dauert, ein Bild des Krieges Wenn heute unter anderen Verhältniſſen Deutſchland, das bereit iſt, die Folgerungen aus einem verlorenen Krieg auf ſich zu nehmen, dem Frankreich der Gegenwart gegenüber ſteht, ſo möchte ich wünſchen, daß auch diejenigen Perſönlichkeiten, in deren Hände heute mehr als je das Geſchick Frankreichs liegt und von denen die Ruhe und die Befriedung Europas abhängt, ſich von dem Geſichtspunkt leiten laſſen mögen, daß es auch jetzt gilt, den Frieden zu vollenden und den Frieden zu er⸗ halten durch eine Politik der Gerechtigkeit, die geeignet iſt, nationale Leidenſchaften zu beſchwichtigen und damit die Garantie für einen wahren Frieden zu geben. 3 Die Rede des Kanzlers, die vielfach von Zuſtimmungsäuße⸗ rungen unterbrochen wurde, wurde mit ſtürmiſchem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen. Weitere Reden wurden nicht gehalten. Berliner Preſſeſtimmen Die Rede des Reichskanzlers wird vorerſt nur in einem Teil der Morgenblätter ausführlich beſprochen. während die übrigen Zeitun⸗ agen ſich ihre Aeußerung für heute abend vorbehalten. Die deutſch⸗ nationalen Blätter, die„Deutſche Tageszeitung“ und die „Kreuzzeitung“ ſtimmen den Ausführungen des Kanzlers über das Produktionsproblem zu, während ſie hinſichtlich ſeiner Ausfüh⸗ rungen über die Währungsfrage gewiſſe Bedenken vorbringen. Die „Deutſche Tageszeitung“ ſpricht von einer höchſt bedenklichen Halb⸗ heit, drückt aber die Hoffnung aus, daß hier vielleicht noch nicht das letzte Wort geſprochen ſei. Die mit Spannung erwaxteten Ausfüh⸗ rungen über das Verhältnis zu Frankreich begeanen in der deutſch⸗ nationalen Preſſe aroßem Peſſimismus. Wertbeſtändige Anleihe des Deutſchen Reiches. Zeichnungsbreis 100 0, bei Deviſeneinzahlungen 95U. 2 Das kleinſte Stück 1 Dollar. Zelchnungen können bei der Neichs⸗ bauß und bei den im proſpekt ange⸗ gebenen Stellen ſowie bei dieſen durt) Bermittlung ſämtlicher Banken, Bankiers, Sparkaſſen und Kredit⸗ genoffenſchaſten bewirtt werden. eeee, ge, 9. 2. 2 und ich darf darauf hinweiſen, daß gerade dieſe Korreſpondenz davon F5„.8 — —: ßßßßßßßßß ñ——...——— —— — 25 —— —— —— ———— — 2. Scife. Nr. 421 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Sepiember 1823 Die„Kreuzzeitung“ ſchreibt: üblen Erfahrungen der Erfüllungspolitik auch das Letzte, was das deutſche Volk noch beſitzt, in das bodenloſe Faß unſerer Opfer werfen. Denn eine Zuverſicht, daß wir damit die Freiheit deutſchen Landes erkaufen, haben wir keinesweas, ſondern nur unbeſtimmte Hoffnun⸗ gen, die uns namentlich nach den letzten Nachrichten aus Paris noch geringere Ausſichten als zuvor zu haben ſcheinen. Aneingeſchränkte Zuſtimmuna findet die Rede des Kanzlers in der Preſſe der Koalitionsparteien. Das„B..“ unterſtreicht die Bedeutung der Rede, die durch die Anweſenheit ſämtlicher in Berlin weilender Mitglieder des Reichskabinetts als bedeutſamer Regie⸗ runasakt gekennzeichnet worden ſei. Ob durch die bedeutſame Kund⸗ gebung die Unterhaltung zwiſchen Paris und Berlin einen weſent⸗ lichen Schritt weitergeführt werden kann, muß abgewartet werden. Mit Recht ſagt der Kanzler, daß in der Hand der heutigen franzöſi⸗ ſchen Machthaber die Ruhe und die Befriedung Europas liegt. Die„V..“ faßt ihr Urteil in folgenden Worten zuſammen: Die große Rede des Reichskanzlers atmete den Willen zur Ver⸗ ſtändiauna mit Frankreich. Auch die maßgebenden Perſönlich⸗ keiten in Paris müſſen ſich von dem Geſichtspunkt leiten laſſen, daß es jetzt ailt, den Frieden zu wollen und zu erhalten, daß es jetzt darauf ankommt. durch eine Politit der Gerechtigkeit die Leidenſchaften zu beſchwichtigen und damit eine Büraſchaft für einen wirklichen Frie⸗ den zu geben. Der„Vorwärts“, der die Politit Streſemanns mit den Wor⸗ ten kennzeichnet:„Deutſchland kapitulfert nicht, um nach⸗ ber zu verhandelhn. ſondern es verhandelt, um nicht zu kapitulieren“, wendet ſich mit folgenden Worten an die Adreſſe Frankreichs: Frankreich iſt nun vor die Frage geſtellt, ob es über einen Teil Deutſchlands herrſchen oder ob es bezahlt ſein will. Die franzöſiſche Regierung hat feſt erklärt, ſie wolle keine Annexio⸗ nen. ſondern Bezahlung. Wenn ſie ihr Wort wahr machen will, dann ſind wir auf dem Wege der Verſtändigung. Andernfalls aber mar⸗ ſchieren wir in den totalen Ruin und in Zuſtände hinein, die nicht nur Deutſchland und Frankreich, ſondern alle zu verhüten ein drin⸗ gendes Intereſſe haben. Die Haltung der Reichsregierung in der Re⸗ parations⸗ und Ruhrfrage wird, abgeſehen von einigen kleinen Ab⸗ ſplittern ganz rechts und ganz links, von dem geſamten deutſchen Volk gebilliat und unterſtützt werden. Die Stimmung auf der andern Seite Die Anweſenheit des Vorſitzenden des alliierten Garantie⸗ komitees in Berlin, Prof. Haguenin in Paris, wird mit einem Geheimnis umgeben. Es heißt aber, daß er in offiziöſer Sendung in Paris ſei. Auch am Quai'Orſay waren keine Auskünfte über den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Unterhandlungen zu erlangen. Man erwartet die Rede Streſemanns. Bemerkenswert iſt eine Aeußerung, die deutſche Regierung ſolle durch die Ernennun 9 eines deukſchen Botſchafters in Paris ihren Verſtändigungs⸗ willen beſtätigen. In Brüſſel iſt man, wie der„Temps ſagt, optimiſtiſch. Deutſchland ſolle ſeinen guten Willen durch Taten beweiſen. Eine Möglichkeit ſolcher Art ſei die ſpontane Wieder⸗ aufnahme der Kohlenlieferungen woran den Fran⸗ zoſen und Belgiern natürlich am meiſten gelegen iſt. Nach dem„Journal des Debats“ ſollen die Ausſichten einer deutſch⸗franzöſiſchen Fühlungnahme zur Zeit nicht ungünſtig ſein. Frankreich habe kein Intereſſe daran, die Verhandlungen zu erſchweren. Das Blatt tritt für eine Beteiligung Englands bei der Reparationsregelung ein. Wichtig erſcheint es, daß Politiker, die bisher für die Ruhraktion ſich einſetzten, vor über⸗ triebenen Forderungen warnen. Das Wort vom„rückſichts⸗ loſen Poincarismus“ wurde nicht von der„Humanite“, ſondern von„Oeuvre“ geprägt. Millet, der in der letzten Zeit die Ruhrpolitik kräftig unterſtützte, marnt im„Paris Midi“ vor dem Glauben, daß Deutſchland be⸗ dingungslos kapitulieren wolle. Auch wenn die Einſtellung des paſſwen Widerſtandes erzwungen würde, ſeien die unmittelbaren Folgen vermutlich für Frankreich nicht günſtig. Was würde, wenn die Deutſchen die Sorge für das beſetzte Gebiet den Alliierten über⸗ leßen, fragt Millet? Würden Frankreich und Belgien für den Lebensunterhalt ſorgen können? Könnten ſie für die Organiſation der Arbeit einſtehen? Es ſei leider nicht ſicher, ſagt er, daß Frank⸗ xeich dieſen Eventualitäten gewachſen ſei. Auch das„Echo National“ macht gegen Poineares Politik Oppo⸗ ſition. Die Zeitung weiſt auf die geſchickte Politik Streſemanns hin. Was würde geſchehen, ſo fragt das Blatt, wenn Deutſchland er⸗ kläre, wir können nicht zahlen, da wir unſer Arbeitsfeld nicht frei haben. Zuſchiebung der verantwortung an Amerika? Berlin, 13. Sept. Von unſ. Berl. Büro.)„United Preß“ veröffentlicht nach einer Drahtung der„D. A..“ aus London folgende beachtenswerte Meldung aus Waſhington: In hohen Regierungskreiſen iſt man darüber unterrichtet, daß einige europäiſche Staatsmänner in der nächſten Zeit verſuchen werden, die Vereinigten Staaten für den Erfolg oder Nichterfolg der Reparationsverhandlun⸗ gen verantwortlich zu machen. Es beſteht die Möglichkeit, daß die Vereinigten Staaten bald zur Teilnahme an einer interalliierten Konferenz über die Reparationen und Kriegsſchulden eingeladen werden. Die Einladung ſoll von dem Erfolg vertraulicher Beſprechungen in Europa abhängig gemacht werden, die am Dr. Streſemann will trotz aller Montag bereits begonnen haben. Wenn dieſe Beſprechungen in den wichtigſten Punkten zu einer Vereinbarung zwiſchen Deutſch⸗ land, Frankreich, England und Italien führe, ſo ſollen die Vereinig⸗ ten Staaten aufgefordert werden, zwei Schritte zu unternehmen: 1. Deutſchland finanziell zu unt erſtützen. 2. Ihre Schuldenanſprüche gegenüber den Alliierten abzu⸗ ändern. Wenn die Vereinigten Staaten dies ablehnen, ſo ſoll ihnen die Verantwortung dafür zugeſchoben werden, daß die Geſun⸗ dung des europäiſchen Wirtſchaftslebens für abſehbare Zeit unmög⸗ lich iſt. Die Meldung klingt vorerſt noch reichlich ſenſationell, wenn auch ihr Kern dem entſpricht, was auf der Linie der Vernunft liegt. Nicht unintereſſant iſt allerdings, daß auch die Newyorker„Times“ einen längeren Artikel veröffentlicht, nach dem aus Newyorker finanziellen Kreiſen verlautet, daß eine Anleihe von einer Milliarde Dollar für die Rettung Deutſchlands vor dem Zuſammenbruch einen hauptſächlichſten Gegenſtand der Erwägung der internationalen Bankwelt bilden ſolle, wenn in der Ruhrfrage ein Abkommen zu⸗ ſtandekomme und eine Einigung mit den Alliierten erfolge. Anter der Fremoͤherrſchaſt Vor neuen Beſetzungen? Berlin, 13. Sept.(Von unſrem Berl. Büro.) Dem B. T. wird aus Münſter gemeldet: Es bewegen ſich dauernd franzö⸗ ſiſche Truppentransporte nach der Oſtgrenze des be⸗ ſetzten Gebiets, beſonders in nordöſtlicher Richtung. In der Be⸗ völkerung wird infolgedeſſen mit neuen Beſetzungen in der Richtuna Hamm⸗Münſter gerechnet. Geſtern abend beſetzten die Franzoſen als Sanktion für die vom Ufer der Lippe angeblich auf einen franzöſiſchen Poſten ab⸗ gegebenen Schüſſe die Ortſchaften Bork und Vinnum, wo das Amtshaus, der Bahnhof und die Poſtgebäude beſetzt wurden. Der Amtmann wurde verhaftet und abgeführt. Die Orte wurden nach Waffen durchſucht. Der Milliardenraub Am 3. September vormittags erſchien unter der Führung eines belgiſchen Offiziers in dem vom Publikum dicht beſetzten Geſchäfts⸗ ſaal der Reichsbankſtelle Duisburg eine⸗Schar Zivilkommiſſare, die unter lautem Ruf„Hände hoch“ das geſamte Perſonal zu⸗ ſammentrieb und den Vorſtandsbeamten iſolierte. Gleichzeitig wurde die im Keller befindliche Druckerei überfallen und deren Perſonal gewaltſam gezwungen die dort zum Zerſchneiden vor⸗ bereiteten, fertiggedruckten Papiergeldbogen vollends durch Zuſchneiden ausgabefertig zu machen. Es wurden insgeſamt 50 Milliarden geraubt. Am 3. September wurden bei der Reichsbanknebenſtelle Duis⸗ burg⸗Meiderich 25019 500 000, bei der Nebenſtelle Duisburg⸗ Ruhrort 184 667 200 000, bei der Nebenſtelle Homberg 2 081 876 000 in ähnlicher Weiſe weggenommen. Am 3. September, an dem allerwärts ſyſtematiſche Be⸗ raubungen in dem von den Belgiern beſetzten Gebiet ſtatt⸗ fanden, ließ die belgiſche Beſatzungsbehörde weiterhin, gleichzeitig bei der Reichsbankſtelle Aachen und den nachgeordneten Neben⸗ ſtellen Eſchweiler, Jülich und Stolberg durch Beamte der„Surete Militaire“ die Kaſſenbeſtände wegnehmen. Es fielen den Belgiern in die Hände: 1. in Aachen 38 469 150 000, 2. in Eſchweiler 122 351 900 000, 3. in Jülich 87 586 750 000, 4. in Stol⸗ berg 16 488 000 000, insgeſamt 254 895 800 000. Die Requiſitions⸗ befehle lauten überall über je 500 Milliarden für die Bedürfniſſe der Armee. Ihre„Gerechkigkeit“ Das franzöſiſche Kriegsgericht in Witten verurteilte den 87jähri⸗ gen Kaufmann Albert in einer Schmuggelangelegenheit zu drei Milliarden Geldſtrafe, obwohl er glaubhaft nachwies, daß ihm die Sache vollkommen unbekannt ſei. Die übrigen Mitange⸗ klagten wurden zu höheren Freiheits⸗ und Geldſtrafen verurteilt. Ein kommuniſtiſcher Schützling der Belgier Nach einer Meldung des Kölner Korreſpondenten der„Times“ an ſein Blatt, hat ſich in der britiſchen Zone folgender Zwiſchen⸗ fall ereignet: Auf Befehl der britiſchen Beſatzungsbehörde hatte die deutſche Polizei drei kommuniſtiſche Agitatoren, die ausgewieſen werden ſollten, bei Frechen verhaftet. Später erſchienen vor der Polizeiſtation Hunderte von Menſchen, die die Freilaſſung der Kommuniſten verlangten. Die Lage wurde ſo bedrohlich, daß man polizeiliche Verſtärkung aus Köln anrufen mußte. Bevor dieſe jedoch erſchien, trafen mehrere belgiſche Offiziere mit einem Auto bei der Polizeiſtation ein und nahmen die Kommuniſten in ihren Wagen auf, worauf ſie mit ihnen in die belgiſche Zone zurückfuhren. Die Belgier gaben an. daß einer der Verhafteten in franzöſiſch⸗ belgiſchen Dienſten ſtehe. *Die Reichsinderziffer iſt in der Vorwoche um 173,7 Prozent geſtiegen. *Der khürin Candlag 45 ſich auf den 19. September ver⸗ tagt. Man hofft, den Wahlkampf umgehen zu können und ſucht eine Verſtändigung der Parteien im Sinne der großen Koali⸗ tion. Das Eroͤbeben in Japan Die japaniſche Botſchaft in London veröffentlicht abſchließende Ziffern über das Erdbeben, wonach in Tokio 32 000 Menſchen ge⸗ kötet und 3161 Gebäude, das ſind 71 v. H. aller Baulichkeiten, zer⸗ ſtört worden ſeien und 1 356 000 Menſchen, das ſind 67 v. H. der Bevölkerung der Hauptſtadt, obdachlos wären. In Pokohama ſeien 23000 Menſchen ums Leben gekommen und 40 000 verletzt 7000 Häuſer ſeien zerſtört. In Tokio und Yokohama ſeien zuſammen 150 Europäer und Amerikaner ums Leben gekommen. Der telegraphiſche Verkehr in Japan funktioniert jetzt wieder drahtlos von zwei großen Funkſtationen nach den Vereinigten Staaten und über das Kabel von Nagaſaki. Die japaniſche Botſchaft in Paris teilt auf Grund von De⸗ peſchen aus Tokio mit, daß die Ordnung in Tokio und Doko⸗ hama wieder hergeſtellt und die Verteilung von Lebensmitteln organiſiert ſei. Entgegen den in der Preſſe veröffentlichten Nachrich⸗ ten hat die Bank von Japan nicht gelitten. Die Fabriken und ver⸗ ſchiedene Induſtrieunternehmungen werden ihre Tätigkeit in Oſaka und Kobe wiederaufnehmen. Nach einer Havasmeldung aus Tokio erklärte der Ackerbau⸗ miniſter und der Handelsminiſter, daß die Reisverſorgung von Tokio und Pokohama für 2½ Monate ſichergeſtellt iſt. Die Banken haben die Regierung gebeten, ihnen 1800 Millio⸗ nen Yen zu leihen, um die Finanzlage zu ſtabiliſteren. Der offizielle Markt hat ſich ſchnell erholt. Ein großer Teil der Banken hat die Kaſſen wieder geöffnet. Mißtöne aus Bayern Bedauerlicherweiſe macht ſich in Bayern eine wachſende Oppo⸗ ſition gegen die Reichsregierung bemerkbar, wobei die Kritik oft weit über das Ziel hinausſchießt. Anläßlich einer Verſammlung des oberbayriſchen Chriſtlichen Bauernvereins, die gegen die neuen Steuergeſetze in ſcharfer Form Stellung nahm, machte der Land⸗ tagsabg. Dr. Schlittenbauer politiſche Ausführungen, in denen er als Wurzel des überraſchend ſchnellen Uebergangs die abſolute Wehrloſigkeit des deutſchen Volkes bezeichnete. Das Schändlichſte ſei aber, daß Deutſche bewußt mitgeholfen hätten, den Zuſtand der Wehrloſigkeit herbeizuführen. Bezüglich der zukünf⸗ tigen Lage äußerte ſich Redner dahin, daß nach einem Sturz des Kabinetts Streſemann wahrſcheinlich eine Minde rheitsregke⸗ rung der Linken kommen würde. Wenn dann dieſe Regierung geſtürzt ſein werde, komme der große geſchicht⸗ liche Augenblick für die bayeriſche Regierung, für den Landtag und das Volk Bayerns. Mit der Politik des Kanzlers beſchäftigt ſich auch die Bay⸗ riſche FFE ach ihr iſt Streſemann entweder ein Illuſtoniſt, was ſie nicht glauben wolle, oder aber er halte es für ein zweckmäßiges außenpolttiſches Mittel, Illuſionen im Volke zu verbreiten, was ſie für ein großes Unglüc halte. Im Anſchluß an eine Mitteilung der Königsberger Hartung⸗ ſchen Zeitung, wonach in Form eines Vier⸗Männer⸗Kollegiums elne Reichsdiktatur eingeſetzt werden ſoll(Streſemann, Hilferding, Hirſch und Wirth) erklärt die Augsburger Poſtzeitung, daß Bayern mit der Einſetzung einer Diktatur vor eine ganz neue und überaus ernſte Situation geſtellt werde und ein Staatsſtreich im Norden eine Lage ſchaffen würde, die auch in Bayern die Ergreifung außerordentlicher Maßnahmen notwendig machen müßte. Ganz abgeſehen, daß eine ſolche Viermännerzuſammenſetzun ohne einen Vertreter der Demokraten an ſich ſchon unwahrſcheinl iſt, wäre eine ſolche Löſung doch noch lange kein Anlaß aus dem Reiche auszuſcheiden. Das Spiel mit dem Feuer kann einmal gefährlich ausarten! die Erfaſſung der Ausfuhrdeviſen ſel Berlin, 13. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die Expreß⸗ Korreſpondenz erfährt, hat der Reichswirtſchaftsminiſter v. Naumer dem Reichsrat den Entwurf einer Verordnung aufgrund des Nolge⸗ ſetzes zugehen laſſen, die den Zweck verfolgt, die Ausfuhrdev!? ſen völlig und ſchärfer als das bisf» möglich war für die Zwecke des Reichs verfügbar zu machen, insbeſondere auch, foweit es ſich um ausfuhrfreie Ware handelt. Der deutſch⸗ wölkiſche v. Graefe⸗Goldebe an den Präſidenten 985e e dem er rufung des Reichstags fordert. Er beſtreitet die Recht⸗ mäßigkeit der vom Reichspräſidenten erlaſſenen Vero über die Deviſenerfaſſung, da es ſich um eine wi Maßnahme und nicht um die Aufrechterhaltung der Ordnung Sicherheit handle. die Gebührenerhöhung der Poſt Der Brief 250 000 Mk., die Poſtkarte 100 000 mk. Wie amtlich mitgeteilt wird, ſieht ſich die Poſt zu einer neuen Gebührenerhöhung veranlaßt. Sie tritt für den Telegramm⸗ und Fernſprechverkehr am 16. Sept. für den Poſt⸗ und Poſtſcheckverkeht am 20n Sept. in Kraft. Danach beträgt die Gebühr für den ein⸗ fachen Fernbrief 250 000, die Fernpoſtkarte 100 000, die Druckſache der erſten Gewichtsſtufe 50 000 Mk., die G gebühr für gewöhnliche Telegramme 400 000 und die Wo 200 000 Mk. Ein Ortsgeſpräch koſtet 250 000 Mk. und Jetzt iſt des Leidens bittere Stunde, jetzt mußt du mit Männ⸗ lichkeit aushalten. Was hilft alle Weisheit? was Entſchlüſſe des Mutes, indem wir ferne nur das Elend ſehen, wenn wir nicht, iſt's nun da, alsdann mit Mut aushalten. Klopstock. Kapellmeiſter Lert an das Nationaltheater Mannheim berufen Die Intendanz des Nationaltheaters teilt mit: Die Theaterkommiſſion hal Kapellmeiſter Richard Lert vom Städt. Opern⸗ und Schauſpielhaus Hanndder zum Nachfolger von Erich Kleiber gewählt. * ** Unſer Wunſch iſt, daß damit kein Fehlgriff getan worden ſein möge. Wir ſtellen aber feſt, daß dieſe Entſcheidung, man kann wohl ſagen, im Gegenſatz zu der ganzen fachmänniſchen Muſikkritik Mann⸗ heims getroffen worden iſt, die den jüngeren Georg Szell als die muſikaliſch ſtärkere Perſönlichkeit gewertet hat, ebenſo übrigens wie die Hörerſchaft den hinreißenden Eindruck der Fidelio⸗Interpretation durch den zukunftsreichen Dirigenten durch ſtürmiſchen Jubel aner⸗ kannte. Es bleibt nun abzuwarten, wie Herr Lert beh fein einlebt und ob und wie er imſtande iſt, den erſten Eindruck, den ſein Lohen⸗ grin hinterlaſſen hat, zu korrigieren. Dann, und wenn er ſein erſtes Akademiekonzert geleitet hat, wird 5 ſein, über die Gründe und Begleitumſtände, die zu ſeiner überſtürzten VBerufung geführt haben, in der Oeffentlichkeit zu ſagen, was zu ſagen nötig iſt. Nach dieſer Entſcheidung befürchten wir aber, daß die Frage der Berufung des Intendanten, die von maßgebender ſtädtiſcher Stelle geradezu verſchleppt wird, uns Anlaß zu größter Beunruhigung gibt. Wenn, wie man hört, die Zahl der Bewerber, die ſich mit Recht um einen derartigen Poſten bewerben können, ſehr gering iſt(wer wun⸗ dert ſich übrigens bei den bekannten Mannheimer 0 darüber?), ſo muß von der Stadt oder der Theaterkommiſſion endlich die Initiative ergriffen werden. Es gibt Theaterfachleute, die nicht vom Bau ſein müſſen, genug, die in der Lage ſind, Aufſchluß über künſtleriſche Perſönlichkeiten zu geben, die ſich als Theaterleiter be⸗ währt haben. Man verſuche doch einmal Fühlung zu nehmen; in Milteldeutſchland hat Meiningen unter Intendant Ulbrig einen ungewöhnlichen Aufſchwung genommen, in Aachen hat Intendant Stoli ſich am beſtgeleiteten Theater des beſetzten Gebiets in ſchwe⸗ ren Zeiten glänzend bewährt, in Frankfurt hat Weichert, den man hier ja als ſtarke künſtleriſche Perſönlichkeit hat kennen lernen, Har⸗ tung in Darmſtadt in ehrlicher Arbeit(und mit weniger Reklame) Verhältniſſen] wird Regiearbeit einen ganz großen Erfolg errungen hat, ſich dort für ewig gebunden hat, bleibt noch feſtzuſtellen. Jedenfalls, das eine iſt ſicher: eine weitere Verſchleppung der Intendantenfrage bedeutet eine große Gefahr für das Theater, ſchädigt das Anſehen und gefährdet das künſtleriſche Niveau. Insbeſondere hegen wir Be⸗ fürchtungen für das Schauſpiel, das nun, nach Berufung eines neuen Kapellmeiſters, der das Bedürfnis hat ſich durchzuſetzen, mit aller Kraft davor geſchützt werden muß, das Stiefkind des Theaters zu werden! Kunſt und Wiſenſchaſt 4e Ludwig Fulda enkeignet. Ludwig Fulda hat die Nachricht erhalten, daß die italieniſche Regierung ſeine in Karerſee bei Bozen gelegene Beſitzung enteignet hat. Alle Einrich⸗ kungsgegenſtände, die Bilder, die Bücher und Möbel ſind mit enk⸗ eignet worden. Begründet wird die Wegnahme des Fuldaſchen Hauſes damit, daß der Wert des Grundſtücks 50 000 Lire betrage, alſo unter das Enteignungsgeſetz falle, und daß das Karerſee ein ſtrategiſcher Punkt ſei. Eine im Jahre 1922 von der italieniſchen Regierung vorgenommene Schätzung hat damals nur einen Wert von 45 000 Lire ergeben. Danach wäre Fulda von der Wegnahme ſeines Eigentums rechtlich alſo verſchont. Das kleine Haus am Karerſee hat Fulda 1907 bauen laſſen. Wenn man mit dieſem drakoniſchen Vorgehen unſer Verhältnis zur italieniſchen Kunſt und zu italieniſchen Künſtlern vergleicht ſo muß man ſagen, daß die Rückſichtsloſigkeit der italteniſchen Regierung geradezu unbegreiflich erſcheint. Man braucht nur an die Dante Ehrungen im vorigen Jahre zu denken, oder daran, daß wir moderne italieniſche Opern in unſeren Spielplänen führen und italieniſche Sänger und Kapell⸗ meiſter mit bevorzugter Wärme aufnehmen. Es iſt unbedingte Pflicht der italſeniſchen Kulturellen und beſonders der Künſtler. für den deutſchen Dichter einzutreten und 8. veranlaſſen, daß ihm ſein wider ſedes Recht weggenommenes Beſitztum zurückerſtattet rd. Geheimeut Koſſels 70. Geburtstag. Am 16. September feiert der Heidelberger Phyſiologe, Geheimrat Koſſel, ſeinen 70. Geburtstag. Da hiermit, trotz ſeiner erſtaunlichen geiſtigen und kör⸗ perlichen Friſche ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ein Ziel geſetzt wird, iſt es wohl geſtattet, mit einigen Worten ein Bild dieſes hochbedeu⸗ tenden Gelehrten zu entwerfen. Albrecht Koſſel iſt 1853 als Sohn des preußiſchen neralkonſul und Großkaufmanns A. Koſſel zu Vaterſtadt und dann in Straßburg Medizin und habilitierte ſich dort 1881 bei Hoppe⸗Seyler. Schon 1883 wurde er Abteilungsvorſtand für phyſtologiſche Chemie an der Berliner Univerſität, dann Ordi⸗ ernſtlich Konkurrenz gemacht! Und ob Wolfgang Hoffmann⸗ Harniſch. der allerdings gerade eben in Stuttgart mit ſeiner erſten narius für Phyſiologie in Marburg und iſt ſeit 1901 Ordinarius und Leiter des phyſiologiſchen Inſtituts in Heidelberg. Koſſels wiſſen⸗ Roſtock geboren, abſolvierte das Gymnaſium, ſtudierte erſt in ſeiner[ M ſchaftliche Bedeutung, die ihre äußere Anerkennung in der leihung des Nobelpreiſes für Medizin 1910 und der En nung zum Ehrendoktor zahlreicher auswärtiger Univerſttäten ſ liegt im Gebiet der Eiweißforſchung. Grundlegend hat er itel. chemiſche Natur des Zellkerns, zumal die Rüklerproteide, gearbei Dann iſt es ihm in ſtiller, zielſtrebiger Arxbeit gelungen, den Au 75 der Protamine und Hiſtone, der einfachſten Eiweißarten, aufz klären. Seine zahlreichen, durch Knappheit der Darſtellung augg, zeichneten Arbeiten ſind in der, von ihm redigierten Hoppe⸗Sental ſchen Zeitſchrift für phyſiologiſche Chemie erſchienen. Wie er bel kihrer umr Jorcher zoch verehet ſ iſt»der diebe alle Koffe ſeinem zahlreichen Schülern und allen, die je mit ihm zu tun e und haben, ungemein beliebt, wegen ſeines vornehmen, gütigen u. liebenswürdigen Weſens, das mit einer faſt übergroßen Veſch, denheit gepaart iſt. Wenn wir auch alle mit Geheimrat Koſſel 1 lich bedauern, daß er von ſeinem ſo ſehr geliebten Lehramt zuetor treten muß, ſo freuen wir uns auch wieder, daß er jetzt als Diret des Inſtituts für Eiweißforſchung(Behringer⸗Stiftung) ſeine Kraft der wiſſenſchaftlichen Arbeit widmen kann und wir hoffen, be⸗ ihm noch recht, recht viele Jahre ſtiller, erfolgreicher Tätigteit ſchieden ſein mögen! F. l· Daniel Burckhardt Profeſſor in Baſel, einer der verdienſtoeg ſten unter den Erforſchern der altdeutſchen Kunſt vollendete ſein nt⸗ Lebensjahr. Der Gelehrte, derſelben alten Baſeler Familien c01 ſtammend, wie ſein berühmter Namensvetter Jacob Burckhardt, all⸗ mit einer Reihe der bedeutſamſten Arbeiten die Kenntnis der rt. deutſchen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts wie wenige bereicher, Das geſchah zuerſt 1892 als Burckhardt eine Studie über Dichen Baſeler Aufenthalt, 400 Jahre nach dieſem Aufenthalt veröffentiang konnte, auf Grund einer Entdeckung, die die allgemeine Borſtel h⸗ von Dürers Jugendkunſt ganz hat. Als damals die ar kritik mit ihrem Beifall für Burckhardt 0 ielt, hat bereits 3. riedländer dem Baſeler Gelehrten verheißen, daß die verdiente ach timmung auf die Dauer nicht ausbleiben werde. Heute ſind n. Burckhardts Unterſuchungen, die er ſpäter noch ausgebaut hat, in meiſten Dürer⸗Kenner der Ueberzeugung, daß der junge Kunſterge⸗ den Holzf Waee von Baſel auf der Gefellenfahrt ein kehrt iſt und dort an der bedeutſamſten Iluſtrationsgruppe jener ſden mitgewirkt hat, deren Hauptſtück die berühmten Blätter in Swafung Brants Narrenſchiff ſind. Eine nicht minder de Entdecher⸗ konnte Burckhardt für die frühe Malerel des 15. Jahrhunderts als öffentlichen, 1601 im Baſeler Feſtbuche. Es gelang ihm, eine Jawnde in der oberrheiniſchen Gegend und auch beim Baſeler Konzil beſrelen, alerperſönlichkeit aus dem Dunkel der zu be eſſor den Konrad Witz aus Rottweil. Seine Lehrkätigkeit als Profeh der Kunſtgeſchichte an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt, ſeine p gon ziſtiſche Arbeit als Herausgeber des„Chriſtlichen Wolksboten dem Baſel“ haben den Gelehrten, einen echten Schweizer von Wuchſe, auch über die Gelehrtenkreiſſe hinaus gemacht. SSSS G o S So„„er — SSA SS Ss 2 — SSSesgs Dounersfag, den 13. September 1923 Mannheimer General⸗Auzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 421 Sitzung Senehmigung einer Anleihe von 2,1 Zur Weiterberatung des ſtädtiſchen Voranſchlags für 1923 iſt es in der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes nicht gekommen. s gegen 248 Uhr die drei Vorlagen, die vor dem Voranſchlag auf r Tagesordnung ſtanden, erledigt waren, regte Oberbürgermeiſter 8 Kutzer an, von einer weiteren Einzelberatung Abſtand zu neh⸗ en, da alle Zahlen, die der längſt überholte Voranſchlag enthalte, en—— Schimäre ſeien. Die Kommuniſten proteſtierten gegen die 1 Oc⸗Annahme. Es mußte infolgedeſſen abgeſtimmt werden. Dabei naab ſich eine Mehrheit, weil auch die Sozialdemokraten für die terführung der Spezialberatung waren. Dies ſoll in einer be⸗ ren Sitzung geſchehen, die der Oberbürgermeiſter noch anberau⸗ 5 wird. Wir nehmen an, daß dann der Voranſchlag als einziger 90 auf der Tagesordnung ſteht. Werden ihm noch andere Vor⸗ Aben vorausgeſchickt, dann dürfte es genau wieder ſo wie geſtern *0 Viel Zeit nahm geſtern die Beratung der Anlehensvor⸗ ſune in Anſpruch. Es war urſprünalich beabſichtiat. die wichtige deln nielle Angelegenheit in einer nichtöffentlichen Sitzung zu behan⸗ 5 Der Bürgerausſchuß entſchied ſich für die öffentliche Erörte⸗ ng. Und das war aut ſo. Die Oeffentlichkeit hat Anſpruch darauf, uerfahren, in welcher Weiſe die Anleihe aufgenommen und wie ſie twendet werden ſoll. Nach dem Beſchluß des Stadtrats nimmt die t Mannheim zur Tilgung von Schulden, Deckung der ſchweben⸗ 1 Schulden und zur Gewinnung eines Betriebsfonds eine Anleihe iu der Höhe bis zu 2,1 Mill. Goldmark oder 500 000 Dollars oder auf anderer Wert⸗Grundlage in Papiermark zu möalichſt günſtigem Susſatz und mit einer Tilaunasfriſt von rund 20 Jahren auf. Zur Det rung des Zinſen⸗ und Tilaunasdienſtes wird der erforderliche zetrag aus dem Anteile der Stadt an den Verkaufserlöſen des Gas⸗ es bereitgeſtellt. Die Begründung erfolate durch den Oberbür⸗ dieſ iſter mündlich in ausführlicher Weiſe. Das Bild. das er bei 1 er Gelegenheit von der ſtädtiſchen Finanzlage entrollte, war mehr troſtlos. Man lebt auf dem Rathauſe nicht nur von der Hand in fenden und. Die Verhältniſſe ſind noch weit ſchlimmer. In der lau⸗ Aſfe n Woche werden ſich die Ausgaben auf—600 Milliarden be⸗ rn. während die normalen Einnahmen etwa 50 Milliarden be⸗ dugen, Die Erxwerbsloſenunterſtützung iſt in dieſe Ausgaben nicht gerechnet: ſie beläuft ſich allein auf etwa 1 Billionen. Die Stadt⸗ waltung macht verzweffelte Anſtrengungen, um die Rieſenſum⸗ Nac die ſie benötiat, möalichſt rechtzeitig in die Kaſſe zu bekommen. die b Karlsruhe ſind ſtändig Kuriere unterwegs, um die Summen, ie Regierung vorſchießt, herbeizuſchaffen. In dieſer höchſten Not me nun die Goldmark⸗ oder Dollaranleihe der Stadtverwaltung ein Gan Luft ſchaffen. Den Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt haben die asperbraucher zu leiſten. Die Stadtverwaltung bezieht aus ſc ruttoerträgnis des Gaswerks 10 96, eine Reineinnahme, die beute kaum ein Privatbetrieb leiſten kann. Von dieſen 10 57 ſoll u die Verzinſung und Tilauna der Anleihe beſtritten werden. ſbaftluder den Kommuniſten, die die Vorlage aus allgemeinen wirt⸗ Dolicden Gründen ablebnten, beanftandeten nur die Deutſche die nes bartei und die Wirtſchaftliche Vereiniaung die Belaſtung, wird n Gasverbrauchern auf die Dauer von 20 Jahren zugemutet zud. Stv. Moſes machte als Sprecher ſeiner Fraktion die Zu⸗ aur mung zu der Vorlage davon abhängig, daß auch die Ertrögniſſe dellramilichen Nebenprodukten zur Tilauna und Amortiſation füßanen. Durch einen Zwiſchenruf des Stv. Moſes auf die Aus⸗ den ungen des Sty. Dreifuß, der namens der Sozialdemokraten ndpunkt der Deutſchen Volksvartei verwarf, erfuhr man, daß oſes in erſter Linie die Benzolanlage im Auge hatte, en Erträgniſſen— die Höhe der Gewinnſumme konnte der gebz rgermeiſter nicht angeben— bisber das Verwaltunas⸗ Fatende des Gaswerks errichtet worden iſt. Ein Zwiſchen⸗ nicht„der ſich während der Weiterberatung der Vorlage zutrug, darf 0 Wiustwäbnt bleiben. Stv. Schramm hatte unter Hinweis auf irtſchaftskriſe, in der wir uns befinden, vor einer Ueberſpan⸗ kroße s Bogens gewarnt. Wenn die Privatbetriebe durch allzu tung Beloſtuna zum Erlieden kämen. wäre auch die Stadtverwal⸗ den am Ende ihres Lateins. Dieſe durchaus berechtigten Bemerkun⸗ A merkwürdigerweiſe dem demokratiſchen Stadtv.⸗V. Ihrig maſfung, ſeinem kommuniſtiſchen Kollegen Schnell im Stadt⸗ ſich mnn tenvorftand hilfreich beizuſpringen. Sto.⸗V. Schnell hatte dewan Kommuniſten Horſt in ſcharfer Weiſe gegen den Beſitz daran der noch viel zu wenig verſteuert werde. Als Sty. Schramm mehr kbin erwiderte, daß von einer Schonung des Beſitzes ſetzt nicht werkungorochen werden könne, gebrauchte Herr Ihrig für dieſe Be⸗ kreſfliag die Bezeichnunn ungehörta. Stv. Schramm der be⸗ ucherweiſe über die Erregung, die Herr Ihrig an den Tag legte, Obezunt war. verbat ſich die Rüffelei. Und ſchließlich mußte auch det wngehör dermeiſter die Zenſur, die ſich Herr Ihrig herausnahm, als bezeichnen. 55 Aidten e Anlebensvorlage wurde gegen die Stimmen der Kommu⸗ Prezz augenommen, ebenſo die Vorlage, die die Entgelte, Gebühren, Jery Lieferungen. Dienſte und Leiſtungen der Stadt nach einem Scheg elfacher bemißt. Die Stadtverwaltung geht alſo auch zur aug einl rechnung über. Sto. Moſes machte auch bier durch⸗ Aund euchtende Bedenken geltend. Die Erhöbung der Woh⸗ Kemmmburusſteuer wurde ebenfalls gegen die Stimmen der uniſten autgeheißen⸗ Sch. mit d Dberbit 90 Sitzungsbericht die Ann ichöffentliche Sitzung fällt aus, da das Kollegium beſchließt, die donlehensborlage in öffentlicher Sitzung zu verhandeln, Mün berbürgermeiſter Dr. Rutee um 45 br eröffnet wird. ündliche Mitteilungen über die Beſchlüſſe des gemiſchten 8 beſchließenden Ausſchuſſes miſeh krbürgerpeiſter Or. Kuter leilt die Bechlüfledes Ge wactnggen Wnliegenden Ausſchuſſes mit, die wir 17 *5 Anlehen Tlaun adtratsbeſchluß: Die Stadt Mannheim nimmt zur Gewing von Schulden, Deckung von ſchwebenden Schulden und zur bis zu 2 80 eines Betriebsfonds eine Anleihe in der Höhe Wert⸗Grundil, Goldmark oder 500 000 Dollars oder auf, anderer und mit undlage in Papiermark auf zu möglichſt günſtigem Zinsſatz Ainſen. einer Tilgungsfriſt von rund 20 Jahren. Zur Sicherung des Anteie Tilgungsdienſtes wird der erforderliche Betrag aus dem un ſelte der Stadt an den Verkaufserlöſen des Gaswerkes bereit⸗ ge⸗ Die Cedenraermelter Dr. Kutzer begründet ausführlich die Vorlage. demacht gtwertung, ſo führt er u. a. aus, habe den Antrag nötia banmmenſt Auch neue Steuern ſeien eingetreten. Beſonders die Lohn⸗ Aauſt euer werde zum erſten Mal im September eingehen. Im tember eien die Löhne hoch geweſen, die Abgabe davon, die im Sep⸗ die Jabluebe. betrage bei einem Prozent vielleicht 150 Milliarden. wöchengiiuna erfolge erſt ausgangs September. Die Abgabe müſſe dieſer ich erfolgen, beſonders aus den Löhnen der Arbeiter. In worden, ſicht lei man beim badiſchen Finanzminiſter vorſtellia ge⸗ ung Die Technik der Beſteuerung reiche nicht aus, um der Ent⸗ Jeit— folgen. Eine alte Erſcheinung. daß zu einer beſtimmten Daher-Lusgaben arößer als die Einnahmen ſeien, beſtehe auch ietzt. r ein Betriebsfonds geſchaffen werden. Bis der Anteil erſchiedenen Steuern in die Gemeindekaſſe fließe, ſei wieder am Mittwoch, 12. September 1023 BGrundzahl und Multiplikator eine ſtarke Entwertung eingetreten. In der laufenden Woche hätten die Einnahmen 50 Milliarden und die Ausgaben 500—600 Milliar⸗ den betragen. Nicht eingerechnet ſeien die Beträge für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge, die 192 Billionen betragen. Rechnungen von Gewerbe⸗ treibenden mußten liegen bleiben, daher mußten hohe Entwertungs⸗ beträge bezahlt werden. Maßnahmen, die die Subſtanz der Gemeinde gefährden, mußten zurückgeſtellt werden. So konnten z. B. die repa⸗ raturbedürftigen Dächer verſchiedener Schulen nicht ausgebeſſert wer⸗ den. Verſchiedene Gelder von Reich und Land im Betrage von viel⸗ leicht 500 Milliarden ſeien aufgebraucht und müßten mit Zinſen zu⸗ rückbezahlt werden. Die Schaffung eines Betriebsfonds könne etwas Abhilfe ſchaffen. In einer Beſprechung mit dem badiſchen Finanz⸗ miniſter wurde auf den Ernſt der Lage hingewieſen und Reichsmittel verlangt. Man müſſe unbedingt eine wertbeſtändige An⸗ leihe ſchaffen. Zwei Anleihen beſtünden ſchon, die Anleihe des Großkraftwerks und die badiſche Kohlenanleihe. Baden⸗Baden habe eine wertbeſtändige Anleihe auf ſeine Wälder aufgenommen. Die Stadt Mannheim müſſe eine wertbeſtändige Anleihe auf der Kilo⸗ wakttſtunde oder dem Gaspreis aufbauen. Den Ausgang bilde die Kohle. So lange ein Gaswerk beſtehe und die Einwohner aufgrund der Kohlenbaſis zahlen müſſen, ſei auch eine Grundlage für eine wertbeſtändige Anleihe vorhanden. Bei 90 000 Tonnen Jahresverbrauch könnten 180 000 Tonnen verzinſt werden. 40 000 Tonnen ſtellten heute einen Wert von 10 Billionen dar. Der könne verzinſt und getilgt werden, wenn man die Einnahmen des Gaswerks mit einem Fünftel heranziehen würde. So lange das Werk beſtehe, könnten die Einkünfte auch herausgeholt werden. Auf allen Gebie⸗ ten müſſe äußerſte Sparſamkeit walten, um durchzukommen. Der Oberbürgermeiſter empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Stv.⸗V. Fuhs(Soz.) empfiehlt ebenfalls die Annahme der Vor⸗ lage. Nach dem heutigen Stande betrage die Anleihe 62 500 Milliarden.— Sto. Röhnert(Wirtſch. Vg.) bemerkt, man müßte zuerſt die Bürgerſchaft wertbeſtändig zahlungsfähig machen. Er rügt, daß keine Höhe der Anleihe im Antrag angegeben iſt. Die heranzuziehenden Beträge müßten unbedingt wertbeſtändig angelegt werden. Bei einer Beſſerung der Finanzen der Stadt müßte die Anleihe möglichſt raſch abgetragen werden. Die Verzinſung dürfte nicht mehr als—6 Proz. betragen. Die Belaſtung für die Bürger ſei ſchwer.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, ein 10pro⸗ zentiger Zuſchlag würde für die doppelte Menge von Kohlen aus⸗ reichen. Das Anlehen müſſe auf 180 000 Tonnen Kohle aufgebaut werden. Man könne mit ½ bis ½ der Menge auskommen, ohne die geringſte Mehrbelaſtung des Gas⸗ und Strombezuges. ie Einnahmequelle des Strombezuges ſolle nach dem Willen des Stadt⸗ vats der Stadtverwaltung in vollem Umfange erhalten öleiben. Sto. Moſes(D. V..) führt aus: Daß die Stadt Geld braucht, hat der Oberbürgermeiſter bewieſen. Aber bei der rech⸗ neriſchen Grundlage ſind Irrtümer unterlaufen. Wenn 10 000 Tonnen 10 Billionen koſten, dann ſind 500 000 Dollars 200 000 Tonnen Kohlen. Weiter hat der en ausgeführt, daß er das Anlehen auf 250—300 000 Dollars beſchränken wolle. In dieſem Falle hätte man die Gewißheit, daß durch die Einnahmen aus den Nebenprodukten allein beim Gaswerk die Verzinſung aus Amortiſation ſichergeſtellt ſind. ee geht es nicht an, heute zu ſagen, daß die Anleihe in 20 Jahren gedeckt werde. Wir wünſchen, daß in dem Beſchluß unbedingt in erſter Linie das Erträgnis der Nebenprodukte berückſichtigt wird, unabhängig von dem Erkrägnis des Gaswerks. Dann iſt Sicherheit für die Anleihe vorhanden, mag ſie nun auf 80 oder 200 000 Tonnen Kohlen aufgebaut ſein. Aber daß wir uns auf 20 Jahre auf 10 Prozent feſtlegen, dazu können wir unſere Zu⸗ ſtimmung nicht geben. Wenn das Ergebnis der Nebenprodukte zur Verfügung geſtellt wird, iſt die Anleihe geſicherter als in der vorgeſchlagenen Weiſe.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer nimmt kurz Stellung zu den Ausführungen des Sto. Moſes. Die Stadt ge⸗ denke nicht mehr als höchſtens das Doppelte des Jahresverbrauchs des Gaswerks an Kohle heranzuziehen. Gegenwärtig hofſe man mit einem Viertel der 10prozentigen Zuſchlage auszukommen.— Sty. Dreifuß(Soz.) iſt für die Annahme des Antrags, da die Stadt un⸗ bedingt Geld brauche. Einen anderen als den vorgeſchlagenen Weg könne ſeine Partei auch nicht zeigen. In allen Ländern ſei es teurer geworden wie in Friedenszeiten. Die Wertbeſtändigkeit einer Anleihe ſchließe Gefahren aus. Es ſoll kein Anlehen in fremder Währung, ſondern ein in Papiermark rückzahlbares Dar⸗ lehen ſein. Den Vorſchlag des Sto. Moſes müſſe man auf alle Fälle ablehnen. Man müſſe ſofort die Zeichnung der Anleihe in die Wege leiten. Mannheim habe noch große Werte, die nicht belaſtet ſeien. Das Anlehen ſei notwendig, da die Stad: mnheim Vorſorge für ſchlimme Kriſen treffen müſſe. Man müſſe auf alle Fälle Reſerven haben. Stv. Moſes(D. V..): Die Anleihe ſoll zuſtandekommen durch Beanſpruchung des 10prozentigen Bruttoerträgniſſes des Gaswerks. Das iſt die Kernfrage. Es gibt andere Wege für die Stadt, eine Anleihe zu erhalten. Es erſcheint uns nicht richtig, daß die Bean⸗ ſpruchung dieſer 10 Prozent auf 20 Jahre zu Laſten des Ver⸗ brauchers feſtgelegt wird. Wir können der Vorlage nur zuſtimmen, wenn nicht nur der ſtädtiſche Anteil am Erträgnis des Gaswerks herangezogen wird, ſondern auch das Ergebnis der Neben⸗ rodukte und zwar nicht nur, was die Stadt aus der Her⸗ e der Nebenprodukte erhält, ſondern was überhaupt beim Gaswerk aus den Nebenprodukten herausgewirtſchaftet wird. Darum wünſchen wir, daß in erſter Linie das Erträgnis der Neben⸗ rodukte herangezogen oder der auf höchſtens.4 ill. Goldmark normiert wird.— Sto. Horſt(Komm.) bringt ſeine bekannten kommuniſtiſchen Ideen vor; unter der heutigen Ordnung käme man aus dem Wirtſchaftselend nicht heraus. o könne es nicht mehr länger weitergehen. Der Redner erkennt die Umſicht des Oberbürgermeiſters in Bezug auf die Beſchaffung der Lohn⸗ gelder an. Die breite Maſſe könne auf keinen Fall die gedachten 10 Prozent 20 Jahre lang tragen. Man müſſe an den Beſitz herangehen, das könne helfen. Die kommuniſtiſche Fraktion könne der Vorlage nicht zuſtimmen.— Stv. Schramm(Ztr.) gibt die Pide Lage der Stadtverwaltung zu. Die Verzinſung des ange⸗ orderten Darlehens würde ungeheure Summen verſchlingen. ie 10 Prozent, die ſetzt gefordert werden, ſeien ja die ganze Zeit im Gaspreis einbegriffen, eine neue Belaſtung für die Verbraucher trete nicht ein. Für den kommenden Winter, der ſicher ſchlimm werde, müßten Reſerven geſchaffen werden. Man ſtehe in der wirt⸗ ſchaftlichen Kriſe mitten drin. Das werde ſich noch ſchärfer in den nächſten Tagen auswachſen. Die meiſten Kleingewerbebetriebe würden nicht mehr zahlen können. Einnahmen aus der Lohnſteuer würden dann nicht entfernt das einbringen, was man erhofft. Dem Stv. Horſt erwidert der Redner, daß der Beſitz jetzt ſo herangezogen wird, daß man nicht ſagen könne, daß er geſchont werde.— Stv⸗ V. Schnell(Komm.) unterſtreicht die Ausführungen des Partei⸗ e g Horſt.— Sto,⸗V. Ihrig(Dem.) geht auf die Ausführungen r verſchiedenen Redner ein. Stadtv. Anodel(Dem.) Le der Vorlage zu und bezeichnet die Darlegungen des Stadtv. Schromm bezüglich der Heranziehung des Beſitzes als ungehörig. Die Tiadt leide ebenfalls darunter, daß das Vertrauen verloren gegangen ſei. Die Mark ſei tatſächlich mehr wert als es den Anſchein habe. Die Lage werde auch wieder beſſer werden, die Stadt verdiene einen Kredit.— Stagtv. Schramm(3tr.) weiſt die Ausführungen des Stadto.⸗V. Ihrig(Dem.) energiſch zurück.— Ober⸗ hürgermeiſter Dr. Kutzer erklärt ſich auch mit einer Herabſetzung der Anlehensſumme einverſtanden. Wenn eine wertbeſtändige Anleihe aufgenommen werden ſolle, müſſe ein beſtimmter wertbeſtändiger Be⸗ trag zur Verfügung geſtellt werden. Die Stadt habe auch den Beſitz belaſtet 1913 ſei für Schuldentilgung 4,7 Millionen erforderlich ge⸗ weſen. Der Ueberſchuß aus dem Gaswerk betrug 1913 839 000 Mt. teuer aufgewendet für Verzinſung und Tilgung der Schulden. 191 ͤ wurde alſo das Fünffache zur Tilgung herangezogen und 48% f des Bürgerausſchuſſes Golomillionen oder S00 ooo dollar— Neubemeſſung der ſtädtiſchen Gebühren nach war der Aufwand für den Kapitalzinſendienſt verglichen mit dem Geſamthaushalt 0,6 Prozent. Nach dem jetzigen neuen Voranſchlag iſt der Zinſenaufwand 0,02 Prozent der Geſamtausgaben. Jetzt ſoll zum Zinſentilgungsdienſt nur ein Teil von 10 Prozent des Brutto⸗ erträgniſſes des Gaswerkes herangezogen werden. Bei 10prozentiger Abgabe müſſe monatlich abgeliefert werden, damit die Einnahmen wertbeſtändig angelegt werden können, um bei gegebener Zeit die Zinſen zu zahlen. Es ſei dies nur eines der Mittel, die Wirtſchaft den Verhältniſſen der gegenwärtigen Zeit anzupaſſen.— Stadtv. v. Au(Wirtſch. Vg.) teilt mit, daß im Stadtrat nur ein Rahmenbe⸗ ſchluß gefaßt wurde, über einen Betrag ſei nicht geſprochen worden. — Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt hierzu, daß im Stadtrat alle Möglichkeiten offen gelaſſen wurden.— Stadtv. Dreyfuß(Soz.) meint unter Bezugnahme auf einen Aelſter ſe des Stadtv. Moſes, es ſei notwendig, daß der Oberbürgermeiſter feſtſtelle, daß die Ben⸗ zolanlage aus ihrer Tätigkeit heraus bezahlt wurde und daß ſie ſchon Sachwerte geſchaffen hat in Form des Verwaltungsgebäudes.— Stadtv. Mofes: Es muß genau feſtgelegt werden, daß von dem Ver⸗ kaufserlös des Gaswerkes nichts für das Verwaltungsgebäude ver⸗ wendet werden darf. Wenn der Oberbürgermeiſter verſichern kann, daß ſolange die Garantie des Gaswerkes für die Anlage beſteht, nicht wieder eine derartige Verwendung von Erträgniſſen ausgeſchieden wird, Lönnen wir der Vorlage unbedenklich zuſtimmen. Es kann unmöglich zugelaſſen werden, daß die ganze Sicherung des Anlehens lediglich auf den 10prozentigen Anteil der Stadt am Bruttoerträgnis abgewälzt wird. Wenn das Benzolerträgnis weiterhin aus dem Gaswerkerträgnis ausſcheidet, leiden auch die 10 Prozent.— Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Autzer nimmt kurz Stellung zu den Ausführungen des Stadtv. Moſes. Die Errichtung des Verwaltungsgebäudes mit den Einnahmen aus dem Benzolverkauf ſei eine Ausnahme. Die beabſichtigte Anleihe konnte nicht aufgenommen werden, das Gebäude mußte dann aus laufenden Einnahmen errichtet werden. Die Benzol⸗ Einnahmen wurden zur Erſtellung des Verwaltungsgebäudes ver⸗ wendet. Es wurde nur ſoviel eingenommen, wie für das Verwal⸗ tungsgebäudes gebraucht wurde. Die Einnahmen werden jetzt mit den ordentlichen Einnahmen des Gaswerkes verrechnet. Die Stadt⸗ kaſfe habe Anſpruch, von dieſen Einnahmen einen Anteil zu erhalten. Die Abſtimmung ergibt die Annahme der Vorlage gegen die Stimmen der Kommuniſten. Wohnungsluxusſteuer Sto.⸗V. Ihrig(Dem.) empfiehlt kurz die Annahme der Vorlage. — Stv. Wehner(Soz.) ſtimmt namens ſeiner Fraktion der Vorlage zu, wünſcht aber eine Erhöhung der Steuer auf das zehnfache und die automatiſche Anpaſſung an die geſetzliche Miete.— Bürgermeiſter Dr. Walli ſtellt feſt, daß eine halbjährige Vorauszahlung der Steuer er⸗ folgen ſoll. Damit werde der Wunſch des Vorredners erfüllt.— Sty. Wehner Soz.) bleibt dabei, daß die automatiſche Anpaſſung beſſer wäre als die halbjährige Vorauszahlung.— Stadtrat v. Au iſt be⸗ reit, der Vorlage trotz großer Bedenken zuzuſtimmen. Ein Anreiz zum Bauen werde durch die Vorlage nicht geſchaffen. In der darauf⸗ folgenden Abſtimmung wird die Vorlage Kommuniſten angenommen. Bemeſſung der Tarife für Lieferungen und Leiſtungen Stv.⸗V. Ihrig meint, bei der Begründung der Vorlage, man habe vorhin A gefagt und müſſe nun auch B ſagen.— Stv. Moſes(D. Vp.) findet es merkwürdig, daß für dieſe Vorlage der Bürgeraus⸗ ſchuß notwendig iſt. Der gemiſcht beſchließende Ausſchuß ſei zu⸗ ſtändig. Er wiſſe nicht, ob es angängig ſei, daß man im Bürgeraus⸗ ſchuß eine Vorlage genehmige, durch die ein Vervielfacher feſtgeſetzt wird, wenn man nicht ſagt, wer den Vervielfacher feſtſetzt. Er möchte um Auskunft bitten, wer dieſe Feſtſetzung vornehme und auf welcher Grundlage ſie erfolge. Daß auf den Wiederbeſchaffungspreis noch ein Zuſchlag von 10 Prozent erfolge, gehe ein klein wenig über die Baſis des ſonſt im allgemeinen Erlaubten hinaus. Beim Ober⸗ bürgermeiſter ſeien Schreiben eingelaufen, aus denen hervorgehe, wo⸗ hin es führe, wenn man Wiederbeſchaffungspreis, 10 Prozent Zu⸗ ſchlag und Vorauszahlung verlange. Es ſei kaum möglich, dem Wort⸗ ſehe 17 Vorlage zuzuſtimmen, deren Auswirkung nicht abzu⸗ ſehen iſt.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt feſt, daß die bisherigen Richt⸗ linien auf bereits feſtſtehenden Ausgaben baſieren. Damit komme man nicht mehr aus. Der Gas⸗ und Strompreis müſſe ſo bemeſſen werden, daß 10 Prozent an die Stadtkaſſe abgeführt werden können. Man müſſe dazu kommen, daß man die Erneuerungsquoten aus den Erlöſen herausziehe und wertbeſtändig anlege.— Stv. Ritter lehnt die Vorlage ab, weil es ein untaugliches Mittel ſei, die kommuniſier⸗ ten Betriebe auf dieſe Weiſe zu halten. Außerdem könnten die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger die auf der neuen Grundlage berechneten Ge⸗ bühren nicht bezahlen. Redner ſchweift von der Vorlage ab, indem er ſich über die Erfaſſung der Sachwerte verbreitet und von einer bankerotten Betrügergeſellſchaft ſpricht, die beſeitigt werden müßte.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer rügt die Ausdrücke, die der Vorredner gebraucht hat.— Stv. Dr. Moeckel wünſcht frühere Zuſtellung der⸗ artiger Vorlagen. In früheren Zeiten wäre eine derartige Blanko⸗ vorlage nicht möglich geweſen. Man gebe der Stadtverwaltung mit der Genehmigung der Vorlage ein Zeichen weitgehenden Vertrauens. Seine Fraktion werde der Vorlage zuſtimmen. Stv. Röhnert(Wirtſch. Vg.) geht auf die Art der Berechnung der Gebühren ein. Die Beträge, die herauskämen, könnten von den Verbrauchern nicht getragen werden. Die Vorauszahlung müßte fallen gelaſſen werden. Die Gelder könnten vielleicht alle 14 Tage eingezogen werden.— Stadtv. Arnold(Soz.) geht auf die Aus⸗ führungen des Stadtr. Moſes ein. Seine Fraktion werde der gegen die Stimmen der Vorlage zuſtimmen. Der Redner nimmt dann zu den Darlegungen des Stadtr. Ritter(Kom.) Stellung.— Stadtr. Moſes: Die Ausführungen des Stadtverordneten Arnold ſind abſolut irrig. wenn er feſtſtellt, daß gewöhnlich Kaufleute einen höheren Rein⸗ gewinn haben als 10 Proz. der Bruttoeinnahme. Herr Arnold hat wahrſcheinlich folgendes überſehen: dem kaufmänniſchen Betrieb ſteht in der Regel ein Inhaber vor, der aus dem Reingewinn ſeinen Lebensunterhalt deckt. Bei den ſtädt. Werken werden fämtliche Kräfte, deren das Werk bedarf, aus den Unkoſten des Werkes gedeckt. Der 10 Proz. Reingewinn iſt alſo auf dieſe Koſten noch aufge⸗ ſchlagen und daher weit höher als 10 Proz. der wirklichen Selßſt⸗ koſten. Im einzelnen klargeſtellt, iſt der wirkliche Reingewinn ſo hoch, daß es keinen Betrieb gibt, der ſich derartiges erlauben dürfte.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer hält den Satz von 10 Proz. nicht für zu hoch. Es ſei weniger als in Friedenszeiten. Er geht dann auf die Ausführungen des Stadir. Ritter ein. Die Betriebe müßten erhalten werden. Die Vorlage wird gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Haushaltplan für 1923 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſchlägt eine Geſamtannahme vor.— Stadtr. B. Schnell(Kom.) iſt für eine ausführliche Be⸗ handlung der Vorlage.— Die Abſtimmung ergibt den Beſchluß, Spezialberatung des Voranſchlags fortzuſetzen. Das Haus vertagt ſich kurz vor 48 Uhr. Der Haushaltplan wird in einer beſonderen Sitzung behandelt. * * Die Wahl des beſoldeten Sladtrates, die geſtern nachmittag zwiſchen halb 4 und 4 Uhr vorgenommen wurde, iſt ergebnislos verlaufen, weil die Linke weiße Zettel abgegeben hat. 57 Stimmen wären zur Wahl des bürgerlichen Kandidaten Dr. Moekel erfor⸗ derlich geweſen. Da aber die Bürgerlichen nicht vollzählig zur Stelle waren, wurden nur 35 Stimmen für Dr. Moekel abgegeben. 41 Zet⸗ tel waren weiß, zwei ungültig. * Zum Mitglied des Gemiſchlen beſchließſenden Ausſchuſſes 0 geſtern vom Bürgerausſchuß Schreiner Fritz Schneli on ſelle des ausgeſchiedenen Stv. Horſt mit 47 Stimmen gewählt. — ———————— — ——— ——— —— ——— „ Ar. 421 ungeimer Sene: Anzeiger iiniag⸗Busgu“e, — Seee.eee.eg Städtiſche Nachrichten 4. Deutſche Erfindungen⸗„Neuheiten⸗ u. Induſtriemeſſe Unter großer Beteiligung fand geſtern morgen die zweite Vorführung des Rettungsanzuges Poſeidon ſtatt, wobei gezeigt wurde, daß er allen Anforderungen, die in Seenot entſtehen können, durchaus gewachſen iſt. Auch Vertreter aus⸗ wärtiger Regierungen wie ſolche der badiſchen Regierung fanden ſich ein, die ſich lobend über die Reichhaltigkeit und die Ausſtattung der Meſſe ausſprachen Trotz mehrſtündigen Beſuches unter fach⸗ kundiger Leitung ſtellten ſie Wiederholung der Beſichtigung am heutigen Tage in Ausſicht.— Die Radio⸗Konzerte locken alltäglich eine große Anzahl Beſucher an, die von den Darbietungen durchaus befriedigt ſind. Auch an manchen Tagesſtunden ſind dieſe drahtloſen Uebermittlungen zu hören. Skadtverordneter Guſtav Mayer-Dinkel konnte dieſer Tage in ungebrochener körperlicher und geiſtiger Friſche über die Schwelle des achten Jahrzehnts ſeines Lebens ſchreiten. Im Gegenſatz zu vielen ſeiner Mitbürger hat er es ſtets als ſeine Pflicht angeſehen, ſeine Kenntniſſe und Erfahrungen nicht nur in ſeinem eigentlichen Be⸗ ruf— er war Mitinhaber einer hieſigen großen Holzhandlung— zu verwerten, ſondern bei der Betätigung im öffentlichen Leben anzu⸗ wenden. Der genaue und tiefe Einblick, den er aus ſeiner geſchäft⸗ lichen Tätigkeit in das wirtſchaftliche Getriebe der Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Mannheim tun konnte, kam auch dem„Mannheimer General⸗Anzeiger“ zugute. Als langjähriges Mitglied des Aufſichts⸗ rates, deſſen Vorſitzender er ſpäter wurde, hat er unſerer Firma wertvolle Mitarbeit geleiſtet. Darüber hinaus betätigte er ſich am bolitiſchen Leben in einer Weiſe, die vorbildlich iſt. Seit 36 Jahren gehört er dem Bürgerausſchuß an, ſodaß ſich alſo in ihm ein Stück Tradition und Geſchichte von Mannheim verkörpert. Ohne ein ein⸗ ſeitiger Laudator temporis acti zu ſein, weiß er ſtets die Brücke zwiſchen dem Guten Alten und dem Modernen, Neuen und Notwen⸗ digen zu ſchlagen. Als langjähriger Freund Baſſermanns gehörte er früher der nationalliberalen Partei bis zu deren Auflöſung und Verſchmelzung mit der Demokratiſchen Partei an, in der er ſich jetzt an führender Stelle betätigt. Auch während des Krieges gab er eine Probe ſeines Sinnes im Dienſte der Allgemeinheit, indem er ſich, ob⸗ wohl er bereits über 60 Jahre alt war, dem Vaterland als alter Landwehroffizier freiwillig zur Verfügung ſtellte. Als Hauptmann und Führer der Geneſungskompagnie des Erſatzbataillons des Reſ.⸗ Inf.⸗Rgts. 40, war er bis zum Kriegsende tätig. Herrn Mayer⸗ Dinkel, der ſich über den Kreis ſeiner engeren Berufskollegen und politiſchen Freunde durch ſein ſympathiſches Weſen allſeitige Achtung erworben hat, wünſchen wir einen reichen und geſegneten Lebens⸗ abend, zugleich in der Hoffnung, daß ſeine Kenntniſſe und Fähig⸗ keiten noch lange dem Wohle unſerer Vaterſtadt gewidmet ſein mögen. Die Landesindexziffer für die Cebenshaltungskoſten(ohne Be⸗ kleidung) ſtellt ſich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Landes⸗ amtes vom 10. September d. Is. auf 4014 444,49(1913/14=). Die Steigerung gegenüber der Vorwoche beträgt ſomit 159,2 Prozent. * Beendigung der Rheinbrückenſperre. Wie dem Wolffbüro von der Regierung in Speyer mitgeteilt wird, hat der franzöſiſche Kreisdelegierte die Regierung der Pfalz davon in Kenntnis geſetzt, daß der Zeitpunkt des Endes der Grenzſperre auf den 15. Sept. mitternacht feſtgeſetzt iſt. Es muß darauf auf⸗ merkſam gemacht werden, daß aus dieſer formellen Mitteilung des Vertreters der Beſatzungsbehörde nicht hervorgeht, ob mit der Beendigung der verſchärften Sperre nun ohne weiteres die alten Päſſe wieder in Kraft treten oder ob nicht neue ausgeſtellt werden. *Ausgabe der neuen Kohlenkarte. Das Städtiſche Nachrichten⸗ amt ſchreibt uns: Im Anzeigenteil dieſer Nummer veröffentlicht die Ortskohlenſtelle eine Bekanntmachung über die Außerkraftſetz⸗ ung der alten Kohlenkarte und teilt gleichzeitig mit, daß die neue Kohlenkarte, bei demjenigen Händler in Empfang genommen werden kann, bei dem die Haushaltung ſich zum Bezug von Kohlen angemeldet bezw. auf deſſen Kundenliſte ſie ſich bei der Ortskohlenſtelle eingeſchrieben hat. Mit der Ausgabe der neuen Kohlen⸗ karte wurde gleichzeitig der Bezug von 2 Zentner Kohlen, Koks oder Briketts freigegeben. Die Freigabe dieſer 2 Zentner iſt jedoch nicht gleichbedeutend mit der beſtimmten Ausſicht auf ſofortige Lieferung. Die Eingänge in deutſchen Kohlen ſind durch die allgemein bekannten Umſtände(Ruhrbeſetzung uſw.) ſo minimal, daß die Lieferung auf Marke 1 nur ganz ſchleppend erfolgen kann. Es empfiehlt ſich daher nach wie vor der Bezug von Auslandskohlen. Beſonders die beſſer geſtellten Kreiſe ſollten mit der Beſtellung auf die neu frei⸗ gegebenen Marken zurückhalten und den weniger bemittelten Bevöl⸗ kerungsſchichten, die heute zum großen Teil weder über Geldmittel noch über Brennſtoffvorräte verfügen, die zunächſt eingehenden deut⸗ ſchen Brennſtoffe überlaſſen. *Neue 50 Millionen⸗Scheine gibt die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik heraus. Es handelt ſich um den Ueberdruck abker 1000⸗ Markſcheine. Durch Querbalken wird der alte Wert(1000 Mart) durchkreuzt. In der Mitte ſteht die Zahl 50 und darunter Millionen. Die genaue Beſchreibung der Scheine iſt aus der Anzeige in dieſer Nummer zu erſehen. * Arzk- und Apolhekerkoſten haben eine Höhe erreicht, die ſich Perſonen, die keiner Krankenkaſſe angehören, im allgemeinen nicht mehr leiſten können. Im Intereſſe der öffentlichen Geſundheitspflege iſt dies eine tief bedauerliche Erſcheinung unſerer ſchweren Zeit. Die Krankenkaſſen, die ihren Mitgliedern die Sorgen bei einer etwaigen Erkrankung abnehmen wollen, kämpfen einen ver⸗ zweifelten Kampf, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können. Von Woche zu Woche müſſen die Beiträge hinaufgeſchraubt wer⸗ den. Die geſetzlichen Kaſſen(Orts⸗ und Betriebskrankenkaſſen) er⸗ heben augenblicklich in der Spitzenklaſſe faſt 40 Millionen Mark Monatsbeträge. Demgegenüber ſind die Beiträge der fre i⸗ willigen Verſicherung(Medizinalkaſſen), die zwar keine Krankenunterſtützung in bar gewährt, im Hinblick auf die Geld⸗ entwertung noch als ſehr mäßig zu bezeichnen. Es kann nur jeder⸗ mann empfohlen werden, ſich rechtzeitia in eine Krankenkaſſe auf⸗ nehmen zu laſſen, damit er in Krankheitsfällen vor ſchweren materiellen Schädigungen bewahrt bleibt. Die Medizinalkaſſe der Kath. Vereine, der Med.⸗Verband und der Neue Med.⸗Verein ver⸗ weiſen im Uebrigen ihre Mitglieder auf die Mitteilung im Anzeigen⸗ teil dieſer Nummer. *Folgenſchwere Meſſerſtecherei. Die Unterſuchung in der ſchweren Meſſerſtecherei, wobei der 20jährige, ledige Schloſſer Herm. Schäfer durch Meſſerſtiche getötet wurde, hat ergeben, daß als Täter der 3Bjährige Taglöhner Franz Hauſer in Frage kommt. Hauſer iſt ein ganz ſchlimmer Raufbold, der ſchon zwei Menſchen getötet hatte. Er war erſt tags zunor aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Er iſt mit ſeiner Frau flüchtig. 1 Jreitellie Tod. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich bei der auf der Bahnlinie bei Hockenheim aufgefundenen Toten um die in Mannheim wohnende Luiſe W̃ ellenreuther handelt. Die Lebensmüde war aus der pfychiatriſchen Klinik in Heidelberg ent⸗ laſſen worden und hatte kurz darauf Selbſtmord verübt. veranſtaltungen 3 Theaternachricht. Das Luſtſpiel„Die Erwachſenen“ von Sling, das Samstag, 15. Sept., im Nationaltheater zur Erſtauf⸗ führung gelangt, iſt von Eugen Felber in Szene geſetzt.— Montag, 17. Sept., wird anſtelle von Zar und Zimmermann, Verdis Oper „Rigoletto“ in Miete(A Reihe vier, 1. Vorſtellung) gegeben. Die Partie der„Gilda“ ſingt Irene Eden als Gaſt. Aus dem Lande Säckingen. 12. Sept. Zu dem Brand der aroßen Stifts⸗ mühle wird noch berichtet, daß die Staatsanwaltſchaft die Frau des Stiftsmüllers Dietſche juna verbaften ließ, weil der Verdacht der Brandſtiftunag beſteht. Vor einer Woche war auch der junge Stiftsmüller in Haft geweſen. Ein Veragiftungsverſuch an ſeiner jungen Frau ſoll die Urſiche geweſen ſein. Poſitives konnte aber nicht nachaewieſen werden. Singen, 12. Sept. Beim Fundamentieren des Aachbrücken⸗ kopfes wurden einige Steingeſchoſſe gefunden. die aus der Be⸗ lagerung des Hohentwiel berrühren. Sie ſollen in dem geplanten Scheffelmuſeum oder dem Heimatsmuſeum untergebracht werden. MANAAEIAER NENNATASE Zweiter Tag Unter lachender Sonne, die in der ersten Hälfte des Meetings wie in den Hundstagen auf die schöne Mann- heimer Bahn herniederbrannte, so daß sich die zahlreichen Zuschauer, wenn nur irgend möglich, in den Schatten flüch- teten, wickelte sich der Zweite Lag der Mannheimer Herbst- rennen dank der vorzüglichen Rennleitung wiederum aus- gezeichnet ab. In sportlicher Beziehung übertraf der zweite Tag seinen Vorgänger noch bei weitem. Nich nur, daß die Kämpfe spannender und interessanter waren, auch die Fel- der waren wiederum gut, zum Teil sogar besser, als am ersten Rennsonntag besetzt. Die Bemühungen des Rennver- eins und seine finanziellen Aufwendungen sind auch in die- ser Hinsicht belohnt worden. Für jedes am zweiten Renn- tag startende Pferd, das in der vorgeschriebenen Zeit das Ziel passierte(Unglückfalle bzw. unverschuldete Ereig- nisse wurden nach der Ausschreibung des Rennvereins be- rücksichtigt, wurden dem Besitzer als Aufenthaltszuschuß für Trainer und Personal 30 Millionen gezahlt, außerdem 1 halber Zentner Hafer; für das Hauptrennen des Tages, das Ludwigshafener Jagdrennen, war der Haferzuschuß auf 2 Zentner erhöht worden. Während das Hauptereignis des Rennsonntags nur 3 Pferde am Starte sah, stellten sich im Ludwigshafener Jagdrennen 5 Pferde dem Starter, darunter der Sieger im Mühlau-Jagdrennen des Sonntags, Major G. Krauses Glückauf, der wiederum die Erwartungen seiner zahlreichen Anhänger erfüllte, sei- nem Besitzer das erste Geld brachte und ihn dafür entscha- digte, daß ihm auf Protest hin der Siegespreis im Mühlau- Jagdrennen vom vorigen Sonntag abgesprochen worden ist, weil er wegen seiner belgischen Abstammung im Mühlau- Jagdrennen, dessen Ausschreibung nur für inländische Pferde lautete, nicht startberechtigt war. Konnte der Schim- melhengst nur nach Kampf mit einer halben Länge seinen Gegner Rübezahl bezwingen, so hatte der zweite sieg- reiche Vertreter des Stalles von Major G. Krause, Rosario, im Speyer-Jagdrennen in Sambur und Donna nicht viel zu schlagen. Hliegender Aar, diesmal von Moßner ge- steuert, war wiederum nicht vom Glück begünstigt; er mußte am Neckardamm angehalten werden. Consul wieder- holte den komischen Zwischenfall vom vorigen Sonntag; er warf wiederum seinen Reiter, den Jockei Wortmann, am Wassergraben ins Wasser, wobei der einzige Unter- schied nur der war, daß diesmal dem Jockei im Wasser- graben vor der Haupttribüne das unfreiwillige Bad bereitet wWurde. Der Stall A. Weber-Nonnenhof konnte ebenfalls zwei Siege buchen, einmal im Maidenpreis mit Aida, deren Stallgefährte Strumen das zweite Geld brachte, und im Saarrennen mit uma, der den Sieger im Main-Aus- gleich des vorigen Sonntags, Persicus, überraschend schlug, der von Perpetua sogar auf den dritten Platz ver. wiesen wurde. Die Farben des Mannbeimer Stalles F. Sachs waren im Lahn-Flachrennen, einem Lehrlingsreiten, mit Ingeborg II siegreich, dagegen hatte der Stall im Donau-Ausgleich mit Kirchbach Pech. Der Hengst blieb bei dem nicht glücklichen Start stehen,. wurde zwar nachgeritten und holte viel Boden auf, konnte jedoch nicht mehr entscheidend in das Rennen eingreifen, wenngleich er immer noch vor Langouste, die fast die ganze Bahn hinter der Führenden lag, einkam. Die Felstochter Felsenriede ge- wann den Donau-Ausgleich in überlegener Manjer gegen den auf der Mannheimer Bahn so bekannten Jahn, der trotz seines scharfen Vorstoßes in der Geraden, Felsen- riede nicht gefährlich werden konnte und sich wie am Sonntag mit dem 2. Platz begnügen mußte. Das Mur g- Rennen war eine einfache Sache für Himmelsbachs Hexenmeister, der Diana zwar nur mit einer halben Länge, aber doch sicher niederrang, während das dritte Pferd im Felde, Emilio, während des ganzen Rennens keine Rolle spielte. Der erfolgreichste Trainer des Tages war R. Mätzig-Frankfurt, der 4 Pflegebefohlene als Erste durchs Ziel gehen sah. Der Besuch war für einen Wochentag außerordentlich stark, der Neckardamm, an dem am zweiten Renntag kein Eintritt erhoben wurde, war dicht besetzt, ein Zeichen dafür, welchen Interesses sich der Rennsport in Mannheim bei allen Bevölkerungsschichten erfreut. Der Multiplikator ist auf 40 000 für die Geldpreise er- höht worden. Die Einzelergebnisse waren folgende: 1. Maiden-Preis Ehrenpreis und 7000(Ehrenpreis und 4000 dem., 1500 dem., 1000 4 dem., 500„ dem 4. Pferde). 1200 m. (18 Unterschriften, von denen 16 stehen geblieben.) Es liefen 8 Pferde. * Aida, A. Weber-Nonnenhofs, 48 G6bel Strumen, A. Weber-Nonnenhofs, 5275 Michaelis Lustgarten, Dr. R. Lindenbergs, 52 Fabel Fescher Teufel, E. S. Fürstenbergs, 53 Gryczke Ispahan, W. Ullmanns, 49 M. Seiffert 8888 Estino, J. Brammers, 537½ Hecker Gentian, G. Engels, 49 Semmler Therme, A. Wagners, 477⸗ M. Braun Das Rennen sah den Stall Weber-Nonnenhof in Front, der mit Aida und Strumen die beiden ersten Platze belegte. Beim Fallen der Flagge setzte sich die Siegerin sofort an die des Feldes, gefolgt von Strumen und Fescher Teufel, der jedoch nicht in die Entscheidung eingreifen konnte in der Geraden, und Dr. Lindenbergs Lustgarten an sich vorbeipassieren lassen mußte. Gentian kam am Start schlecht ab und konnte den dadurch verlorenen Boden nicht mehr aufholen. 12—Hals——2. Zeit: 1,15,4. Tot.: Sieg:(Stallwette) 18:10 für Aida und Strumen; Platz: 17, 22, 24:10. II. Lahn-Flachrennen. Lehrlingsreiten Preise 8000(5000„ dem., 1500 dem., 1000 dem., 500 dem 4. Pferde). 1400 m.(28 Unterschriften, von denen 21 stehen geblieben.) Es liefen 6 Pferde. Ingeborg II, F. Sachs', 59 C. Seiflert 1 Domino, W. Christmanns, 507 H. Schellberg 2 Modedame, Dr. R. Lindenbergs, 54½ Deschner 0 Sankt Lis ko, A. Zimmermanns, 51½ Vogel 0 Su 57 r ba, A. Wagners, 48 Engerisser 0 Erbfeind, Major G. Krauses, 515 Klostermeier 0 Die Farben des Mannheimer Stalls Sachs waren mit Ingeborg II, der sich am ersten Renntag im Augarten- rennen Hexenmeister en mußte, siegreich. Nach miß- glücktem Start ging das Feld unter Führung von Superba auf die Reise, die Stute mußte jedoch schon an der Eisen- bahnecke die Führung an die bisher an zweiter Stelle ge- legene Ingeborg II abgeben, die im Einlaufbogen einen An- griff des ebenfalls aufkommenden Domino erfolgreich ab- wehrt und mit 1 Längen vor Domino unter dem Beifall ihrer zahlreichen 115 als erste durchs Ziel ging: 5 8 3. Platz belegte mit 1 Langen Distanz Modedame. Supe 15 endete als 3. im geschlagenen Feld hinter Sankt Liske. 74 Läangen——155. Zeit: 133,6. Tot.: Sieg: 11:10; Platz: 12, 15:10. III. Speyer-Jagdrennen preise 8000(5000 dem., 1500 dem., 1000 4. ., 500„ dem 4. Pferde). 3000 m.(18 Unterschriften, vo denen 12 stehen geblieben.) Es liefen 3 Pferde. Rosario, Major G. Krauses, 58 Pfeiffer Sambur, A. Wagners, 62½ v. Moßner Donna, M. Völkers, 55 Michaelis Da dem vom Besitzer Caesars, R. Saur, gegen 4 Sieger im Mühlau-Jagdrennen des ersten Renntags, Gl 5 auf, eingelegten Protest wegen falscher statt-⸗ gegeben und Caesar der Siegespreis zuerkannt wurde, kam der Wallach für das Speyer-Jagdrennen nicht mehr in Be- tracht, weil er die Ausschreibungen dieses Rennens nicht mehr erfüllte. Infolgedessen ging Rosario als Favorit ins Rennen; er rechtferfigte die von seinen zahlreichen 255 häangern gesetzten Erwartungen. Er gab in der Diagon die Führüng an Sambur ab, dritter im Felde war Ponns So ging es bis zum Einlaufbogen, Wo Rosario, der nien gut sprang, an Sambur vorbei zog und mit 4 Längen G1. Wann. Sambur hatte Mühe, den 2. Platz gegen die stark aui- kommende Donna zu behaupten. —Hals. Zeit: 3,54. Tot.: Sieg: 13:10. IV. Saar-Rennen Preise 8000(5000„ dem., 1500 dem., 1000 dem ., 500 dem 4. Pferde). 2000 m.(28 Unterschriſten, von denen 35 stehen geblieben.) Es liefen 4 Pferde. Struma, A. Weber-Nonnenhofs, 527 Bölcke 1 Perpetua, G. Rölkes, 497 Göbel Persicus, R. Henriques, 6172 Dinter 5 Kalmancz i, J. Brammers, 557 M. Seiffert 9 Für die zahlreichen Anhänger von Persicus, der den Main-Ausgleich am ersten Renntag in großer Manier g en Perpetua gewonnen hatte, war das Rennen eine große n. täuschung. Nach dem Start führte Kalmanczi, gefolgt von Perpetua und Persicus, Struma beschloß das Feld. An er Neckarseite ging Perpetua in Führung, Kalmanczi fiel 2 rück und war in der Geraden geschlagen, wo Struma 1 kührende Perpetua angriff, an ihr vorbeizog und mit zwel Längen leicht gewann. Um den 2. Platz zwischen Perpetus und dem scharf vorgeworfenen Persicus Kampf, den die Stute mit Hals für sich entschied. —Hals—3. Zeit: 2,16, 4. Tot.: Sieg: 72:10; Platz: 18, 14:10. V. Ludwigshafen-Jagdrennen Ehrenpreis und 13000(Ehrenpreis und 8000 ½ dem 1. 2500„ dem 2. 1500„ dem., 1000„ dem 4. Aierc 3700 m.(24 Unterschriften, von denen 18 stehen geblieben.“ Es liefen 5 Pferde. GIückauf, Major A. Krauses, 64% pfeiffer Rübezahl, M. Völkers, 62 Michaelis 0 Balte, J. Brammers, 61 Seibert 0 Fliegender Aar, P. Heils, 66 v. Moßner 0 Consul, J. Schmitts, 63 Wortmann Das Hauptrennen des Tages War zugleich das inter- essanteste im Gegensatz zum Sonntag. Mit Balte in Führuns gingen die 5 Pferde auf die Reise, es folgten Fliegende Aar, Rübezahl, Glückauf und Consul, der wie am Sonntag seinen Reiter wiederum in den Warf, diesmal zur Abwechslung in den vor der aupt tribüne, und aus dem Rennen ausschied. Am Neckardamm wurde Fliegender Aar, der schon beim zweiten Passier der Tribünen erledigt war, angehalten, Rübezahl, der 204. an die Spitze des nunmehr aus 3 Pferden bestehenden F des gesetzt hatte, wurde in den Geraden von Slückeut f, gegriffen und konnte dem Angriff des mit der Peitsche ach gemunterten Schimmelhengstes nicht standhalten, der n Kampf mit 36 Länge seinen Sieg vom Sonntag wiederholte Kampf— Länge—Weile. Zeit: 4,41,8. Tot.: Sieg: 16:10; Platz: 13, 26:10. VI. Donau-Ausgleich 4 1. Ehrenpreis und 10 000(Ehrenpreis und 6000 1 dem 2000 4 dem 2, 1200 4 dem 3. 800 4 dem 4. Pferde). (29 Unterschriften, von denen 22 angenommen.) Es liefen 6 Pferde. 15 Felsenrie de, Dr. R. Lindenbergs 51 Fabel Jahn, Jul. Mapyers, 6035 Hecher 3 Markgraf, A. Schuffs, 44 Winkler g Belladonna II, Jul. Mayers, 4555 GObel 0 Kirchbach, E. Sachs. 5676 A. Seiffert g Langouste, G, Feilers, 45 0 Vogel Das Rennen stand seinem dee e an wpanngegpr Kämpfen kaum nach. Nach Fallen Flagge ging donna II sofort in Führung, dicht gefolgt von I. 0 und Felsenriede, in größerem Abstand folgte das Abrige Feld. F. Sachs Kirehbach war am Start Stehen gebliebſa⸗ wurde nachgeritten, erreichte auch den Anschluß an ng übrige Feld, konnte aber nicht mehr in die Entsche dpag eingreifen. Am Neckardamm ging Felsenriede vor und neñ als erste in die Geraden ein, wWo die Fels- Tochter el scharfen Angriff des stark aufkommenden Jahn— ren hatte, der sich jedoch mit dem 2. Geld begnũ un 86n Belladonna II wurde von dem ebenfalls aufłommen der Markgraf auf den 4. Platz verwiesen vor Kirchbach, noch vor dem im Einlaufbogen geschlagenen Langeuenn einkam. Der von dem Besitzer von Jahn gegen die Stegern eingelegte Protest wegen Behinderung Wurde a 14———1. Zeit: 3,28,8. Tot.: Sieg: 40:10; Platz: 18, 19:10. VII. Murg-Rennen 4 preise 10 000(6000 dem., 2000 dem 2. 1209 dem., 800 dem 4. Pierde). 1660 m. Unter schriſten von denen 25 stehen Es liefen 3 Pierde. 55 Hexenmeister, Himmelsbachs, 616 H. Hecker Diana, Jul. Mayers, 53 0 Emilio, A. Pfisters, 51 M. Seifferg Das letzte Rennen gehörte wie am ersten hatte, Hexenmeister; Diana, die vom Start an die Fübaud— mußzte in der Geraden Hexenmeister an sich vorũber der 2115 Lonße gewann. Emilio spielte keine Rollie. L.— 6„„%% Tot.: Sieg: 13:1i0ĩ63 ee ee 4 55 5 pferdeſport Abwanderung eines Nennſtalles. Der Srterk ugdertgie Ehrenfriedſche Rennſtall bat ſeine Zelte in Deute abgebrochen. Abenteurer. Atta Troll. Innozenz. Lämmerge! oiner renzo. Szeged und Flagaenſee baben die Stallungen de⸗ die W. Tbiede in Karlsborſt bereits verlaſſen und ſind ebenſe wggege Traberpferde Ebonit. Allenſtein und Pupille bereits auf dem em nach Karlsdad, wäbrend Hererd. Iburg und Columbus Dienstaa nachfolgen ſollen. Kuderſport wer⸗ „ Stulermeiſter Jlinſch in Holland. Der Frankfurter dmer ein hat zu dem am 22. September im Rahmen der Amſter Regatta ſtattfindenden Einerrennen um den Telegroaf- Bechen dem der holländiſche Meiſtertitel verbunden iſt, den deutſche meiſter Walter Flin ſch gemeldet. 8 7 le 8. nS.otAdfas 28 rrreeere Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 421 bat Die neue Notenbank Der peutsche Industfie- und Handelstag — Reichsfinanzminister ein Gutachten über die ge- Währungspolitischen Maßregeln zugehen lassen, in 71 un 2 2 15 nalen Berufung auf die Aeußerungen der internatio unbe 90 d 5 te mierung des Reichs, der Wirtschaft, lre inanzsachverständigen vom 8. November 922 als Voraussetzungen für eine Hilfs- ezeichnet werden: gründliche und sokortige starke Produktionssteigerung in Bisher 1 das straffe Diskontpolitik. 1 i Jersprochen, aber nicht durchgeführt worden, deshalb W. lede Stützung der Mark fehlgeschlagen und jedem neuen des Or daßz mügten Rei unten eichs nach dieser Richtung vorangehen. Aussetzungen für das Gelingen einer Hilfswährung seien, belh sie auf Goldgrundlage ruhe und nicht auf dem et schwankenden Wert irgend einer Ware. Ahrungsversuch müßte jetzt eine bindende Verpflichtung Weitere Schließlich sofort ausreichende Mittel zur Deckung der SVverpflichtungen und für Arbeitslosen- stützung zur Verfügung gestellt werden, jedoch fücht durch die neue Notenbank, sondern aus der Wirtschaft geraus. Die letzte aber wichtigste Voraussetzung sei, daſß Wert apiermark zu einer neuen Goldnote in ein festes ertver werd zei, 85˙ altnis trete, also durch das neue Geld gestützt e. Da das der eigentliche Zweck der Hilfswährung eien alle Gerüchte über eine Ausschaltung der 80 dermark durch eine neue Goldmark fals ch.— Den edarf an neuen Noten schätzt das Gutachten auf drei bis nier Milliarden Mark. Das Gutachten hält die alte Drittel- dde 85 ns von Noten für zu niedrig. Die Volldeckung Wahrscheinlich notwendig. Ob die neue Hilfswährung mureh die Reichsbank oder eine neue Notenbank durch- gekührt tauen praktet Werde, sei nicht von grundsätzlicher, Wohl ber von Aktisc her Bedeutung. Wenn sich das Reich wieder Ver- erwerbe und die Wirtschaft funktioniere, werde auch laben otendank. die die e e verwaltet, Vertrauen Geschehe das nicht, so werde weder die Reichsbank l eine neue Notenbank arbeiten können. Eine jetzt etwa erhafte Leitung der Reichsbank sei kein Grund, die rungsregelung der Anstalt zu entziehen, ihren gewalti- für ein eine gearbeiteten Apparat nutzlos beiseite zu stellen und neue Bank fast denselben Apparat neu aufzubauen. Die Durchführung der Goldmarkrechnung Lextil. Magstab in der Industrie Der Reichsverband der Deutschen Industrie hat, wie die oche erfährt, folgende Richtlinien aufgestellt: zür die Goldrechnung ist der Dollar(= 4 2 Foldmark) 3 L. Colc Soldgiroüber weisungen, 9 erfolgt durck:??? Goldschecks u. Goldwechsel, Nisen, soweit zulässig, 00 Dollarschatzanweisungen, Goldanleihescheine u. nach kreien Vereinbarungen ähnliche Anleibescheine, Falls die unter b) und c) angeführten Zahlungs- mittel verwendet werden, erfolgt Gutschrift am Tage und zum Briefkurse der nächsten Berliner Börsen-⸗ notierun Folapge un führten Werten nicht erfolgen können, nach dem Zahlungseingangstage. insoweit Zahlungen in den in Ziffer 2 an- wird der huubiermarkbetrag zum Dollarbriefkurs des dem Zah- 10 erosser BEz-F BENZ& ciE., Sarrrze NMANNTIEIr! — 2 Motorenfabrik Akt.-OGes. l ungsein bnark umgerechnet. angstage nachfolgenden Berliner Börsentage in SROßRER Unter 14 gestertsten ene s flagerten Wegen ernogen den 85 8 4. Preis vnoie 801 BENZ 5 5 S. Preis enr, SENEZE gegen die grötßte ſtallenische, amerikanische u. französische Konkurrenz nach 151àhr. Fernbleiben von großen internat. Rennen. Goldene Medaille für nervorragende Leistung. 137 Kilometer Durchschnl Solange und insoweit die offizielle Notierung nicht den tatsächlichen Verhältnissen entspricht, soll eine Repartierungsklausel ausnahmsweise zugelassen werden. Die Voraussetzungen für diese Ausgahmen prüft eine vom Reichsverband der Deutschen Industrie cinzu- setzende Kommission. 4. Bei Zahlungen nach Fälligkeit werden unter Vorbehalt der Zeltendmachung anderer Werte Bankzinsen und Vosten berechnet. Diese Richtlinlen haben die Billigung der Spitzenverbände des Groß- und Einzel. handels nicht gefunden. * Das Goldzollaufgeld. Das Goldzollauf geld triti vom 15. September ab zweimal wöchentlich, Sams- tag und Miitwoch, in Kraft und gilt dementsprechend vom Samstag bis Dienstag einschließlich und vom Mittwoch bis Freitag einschlieſlich. Dem Goldzollaufgeld, das am Sams- tag in Kraft tritt, wird bis auf weiteres der Dollar- durchschnittskurs am vorhergehenden Montag und Dienstag und dem Goldzollaufgeld, das am Mittwoch in Kraft triti, der Dollardurchschniftskurs des vorbhergehenden Donners- tags und Freitags zu Grunde gelegt. Die Bekanntgabe der Höhe des Goldzollaufgeldes erfolgt rechtzeitig im Reichs- anzeiger. Neue.-G. in Mannheim. Mit 100 Mill. 4 Grund- kapital wurde hier die Fahrzeug- und Motoren- kabrik Aktiengesellschaft(Beilstr. 20) errichtet. In die Gesellschaft werden die beiden Geschäftsanteile an der Firma Ernst Burkhard G. m. b. H. in Mannheim von je 20000% eingebracht. Den ersten Aufsichtsrat bilden die Herren Fabrikant Ludwig Nagel, Jannheim, Ingenjeur Heinrich Eder in Frankfürt a. M. und Rechts- anwalt Dr. Karl Eder in Mannheim. Zu Vorstands- mitgliedern sind bestellt die Herren Fritz Müller, Kaufmann in Mannheim, Arthur Graff, Diplomingenieur, Mannheim und Karl Höhn, Ingenieur, Schwetzingen. Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse 15 Mannheim, 12. Sept. Die heutige Börse verkehrte sehr lebhaft bei wieder enorm Weiter- hin: Anilin 800, Rhenania 500, Dampfkesselfabrik Rodberg 25. Fahr 60, Waggonfabrik Fuchs 45, Karlsruher Maschinen- bau 125 und 150, Knorr 100, Neckarsulmer 125. Pfalz. Mühlenwerke 25, Rhein-Elektra 60, Wayss u. Preytag 65, Zellstofffabrik Waldhof 300, Zuckerfabrik Frankenthal 200, rat., und Zuckerfabrik Waghäusel 200. Nachbörslich notier- ten Wayss u. Freytag 100., Heddernheimer stellten sich 60., Mannheimer Gummi 15 G. u.., Cementwerke Heidel- berg 60 G. u.., Südd. Draht 40., Unionwerke 50 G.(Alles in 1 000 0006.) Ebenso Durlacher Hof 20., Sinner 45 bez. und Werger Worms 50 G. Von Versicherungsaktien stan- den im Verkehr: Assekuranz zu 60 000 000, Wwährend sich und Mannheimer auf 90 000 000 Continentale auf 45 000 000 G. u. k. skellten. 80 15 9 4 8* *Karlsruher Börse. Der heutige Besuch der Börse ist anläßlich der israelitischen Feiertage etwas schwächer als sonst. Die ungeheure Devisensteigerung läßt eine Nomi⸗ nierung von Preisen nicht zu. Angebot fast gar nicht vor- handen. Verkäufer und Käufer halten zurück. Geschäfte sind nicht zu verzeichnen. 800 Kilometer Mealend-Monza, 9. September 1923. mit Sontinental-Bereifung ttsgeschwindigkeit in der Stunde, bei über steigenden Kursen. Von Bankaktien wurden Rhein. Creditbank-Aktien zu 24 illionen und Südd. Disconto zu 100 gehandelt. Schuſterinſel⸗).25.28 l. 05 7.28.232. Deuisenmark! *Mannheim, 13. Sept.(.80 Uhr vorm. Das Geschaft im Frühverkehr blieb unentwickelt; sowell ich eine en⸗- denz erkennen ließ, deuteten die Umstände auf abermalige Festigkeit der Fremdwechselkurse. Schätzungsweise Fur- den uns folgende Kurse(in Millionen 4) genannt, die ohne jede Gewähr zu verstehen sind: New Vork 112, Holland 45,5, London 530, Schweiz 20,9, Italien, 5,1, Prag 3,5. *New Xork, 12. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000,000 Cents Geld, 0,000,001 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 114 285 714 bzw. 100 000 000 für den Dollar(66 666 666 bzw. 57 142 857). New Lork, 12. Sept,(WS) bvevlsen* 11. 12. 11. 12. 11. 12. Frankreion.79.78 Sohwelz 17.95 17.86 Spanien 13.40 13.47 Beiglen.79.79] England.55.55 Itallen.47.40 Waren und Närkie * Neue Zigarettenpreise. Mindestpreise für orientalische Zigaretten: a) Strangzigaretten 200 000 ½, b) Strangzigaret- ten 1500 g und darüber 320 000%, c) Strangzigaretten bis 650 g 160 000„, d) Strangzigaretten unter 400 g 140 000 4, e) Hohlmundstückzigaretten bis 450 g 100 000, f) Hohl⸗ mundstückzigaretten über 450—700 g 140 000, g) Hohl⸗ mundstückzigaretten über 700 g 200000 Mindestpreise kür Zigaretten, die unter Mitverwendung nichtorientalischen Tabaks hergestellt sind und die nicht mehr als 50 Prozent Orienttabak enthalten, 140 000. Amerikanischer Funkdienst New Lork, 12. Sept.(WB] Funkdlenst. CMachdruck verhoten). 1. 12. Zuf. zus. 42000 232000 stand ut 12.50 12.50 Rafte ſoo 10.50 10.50 Slektroſyt 13.85 13.85 Ored, Bal..—.— Oktober 392.90 Tinn loko 42 47 42.37 Zubker gentr!“.45.85 Dezemb..20 8 19 Slel.87.87 Terpentin 95.— 88.— Härz.75.73 Zink.55.52 Savannah 80.50 88.50 Mal.40.46Elsen 25.50 25.50 M. Orl Baum 27.50 27.50 Juli 7..34] Weinblech.62.52 Welzen rot 115.— 114.75 Baumw. loco 29.48 29.50 Schmalz wti 13.27 13.17 Hart joko 118.— 116.75 Septemb. 28.17 27.28 7.75.25 Mals ſoko 103.— 103.35 Oktober 2817 27.76 Baumwsatöi—.— 11.55 Mehl niedr,Ppr.— Aovember 28.05 27.81 Oktober 11.51 11.38 nöchst Pr,.50 Dezember 271 27.45Petrol. ocases 15.41 15.40 getrafr. Engl. 17⁵ Januar 27.60 27.08 tanks.50.50 Kontinent.— Chieago, 12. Sept(n) Funkdlenst, CMachdruok verbotem eeee. Welzensept. 102.25 10f.65 Roggen ber, 72.— 71.—Sonweine „ Dex. 103.50 104.85 Sohmalz Seyv 12.1 12.07 leſoht niear..45 80 Mals Sopt. 85.30 85.50 2 Oxkt. 12.05 11.87 höohst,.85 95 „ Dez. 68.25 66.— Pork—.——.— Ischw. niedr.50 8. Hafer Sept. 37.65 38.85 Rippen Sept..17.— hö ohst. 9. „ Der. 22.45 40.— Spsok niedr..—.87 Zuf. Soago 2⁰⁰ Roggen Spt. 69.45 68.—- nhöchast. 10.—.87 Westen 171000 180000 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein⸗Pegel 7. 8 io ü. 12.18. J Recar-Begelf.] fl.id. 1f. J2 7i. 2⁵— 25.4¹ — Mannheim .17 Heilbronn. 25—5 Maxau 8 Mannbeim„2. 452.502.50 „ in„ Mannheimer Wetterbericht v. 13. Sept. morgens 7 Uhr Barometer 755,5 mm. Thermometer: 17.5 C. Miedrigſte Temperatur nachts: 15,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 27,40 C Niederſchlag:.1 Otter 88 1. 2. 3. 2 Herausgeber, Drucker und Vexleger: Druckerel Dr. Mannheimer „General⸗Anzeiger G. en. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Mäller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: i. V. Richard Rkls voEUROpn Schönfelder: für Anzeigen: Karl Hügel. olg 5/ atündiger Fahrtdauer. — —½ 1 4 1000 0 10 8 1il NN 1 4 0 Mee 13 1 i Ni W 109 1 Nee l ne Nen 117 1 +4 N 1 1 1 10 1. 10 Ne M 114 h 4 1 41 —1 11 0 —4 10 1 110 160—5 10 1 ů 0 9 148 13 0 —1 9 15 6. Seile. Nr. 421 MAMannhein.er Geueral-Anzeiger.(Mintag⸗Ausgabe.) Dionnerstag, den 13. September 1928 Nällonal-Iheater Mannnemm. Donuerstag, 13. September 1923 Nete C, Reihe Ill, I. Vorst FeV-B. No. 8881—8920,.-.-B. No. 4600.—4700. O TELL O Oper in 4 Akten, IText von Arrige Baito, für die deutsche Bühne übertragen von Max Nalbek. Musik v. Guiseppe Verdi. Spielleit. Eug(iebrath. Musikalische Leitung: Paul Breisach- Anklang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Otello, Mohr, Befehlshaber der venetianischen Flotte Jago, Fähnrich Cassio, Hauptmann Rodrigo, ein edler Venetianer Lodovico, Gesandter der Rep. Venedig Montano, der——.— Otel- los in der Statthaltèrei von Cypern Desdemona, Otellos Gemahlin Emilia. Jagos Gattin Alfred Färbach Hans Bahling Ftitz Bartling Alfred Landory Karl Mang Betty Koiler 0 Zuruck! 1 Ux. med. J. Wetterer, Mannheim, 0 2, Spezialarzt für Haut- u. Harnkranlcheiten Institut für Finsen-Röntgen-Radiunibehandl. Telephon 6747. ES Von der Reise zurück: Dr. V. Lion Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. P 2, 17. E6SsIl Fernspr. 888. Aaptliche eröktenklichungen der Kadtgemeinde. Erhöhung der Gebühren für den Roſengarten. Zur Deckung der geſtiegenen Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten werden die Gebühren für die Benützung der Räume und Einrichtungen des Roſengartens vom 14. September 1923 ab wie folgt erhöht: 13 Mietzinſen: Nibelungenſaal 300 000 000 Mark, Muſenſaal 180 000 000 Mark, Verſamemlungsſaal 60 000 000 Mark; Einlaßgeld 300 000., ider⸗ ablagegebühr 300 000 Mark. Bis 13. September nicht verwendete alte Einlaßkarten können noch bis 15. September 1923 an der Tageskaſſe im Roſengarten(11—1 und—4 Uhr) und beim ſtädt. Materialamt, I. 2. 9, umgetauſcht werden. Bekauntmachung. Die alte Kohlenkarte iſt mit ſofortiger Wirkung ungültig. Die neue Kohlenkarte ſofort bei ihrem Kohlenhändler in Empfang zu nehmen. Die beim Gaswerk eingeſchriebenen tungen können ihre Karte abholen: Stadtteil Lindenhof, Schwet⸗ zingervorſtadt beim alten Gaswerk Lindenhof, Innenſtadt beim Gaswerk K 7, Neckarvorſtadt, Waldhof beim Gaswerk Luzenberg, die Vororte bei den Gemeindeſekretariaten. Marke 1 wird mit ſofortiger Wirkung für den Bezug von 2 Zentner Kohlen, Koks oder Briketts aufgerufen. Die Belieferung kann nur im Ver⸗ hältnis der verfügbaren Mengen erfolgen Die Eingänge ſind dauernd ſehr beſchränkt. Es em⸗ pfiehkt ſich daher der Bezug von Auslandskohlen. Maunheim, den 10. September 1923. 76 Ortskohlenſtelle. Offene Stellen Meige Lebensmittel-roctanddung ſucht tüchtigen bilanzſicheren ι Buchhalter mit Branchekenntniſſen, nicht unter 25 Jahren. Angebote mit Bild und Zeugnisabſchriften unter K. H. 98 an die Geſchäftsſteſle ds. Bl. 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Wir bringen heute wieder Gutſcheine unſerer Firma mit dem Fünfzig Millionen Mark in Umlauf. Auch für dieſe Ausgabe fanden unſere bereits 90 und bekannten braunen Tauſendmarkſcheine vom 15. Oktober 1932 braunes Netz mit Monogramm der Firma und dunkelbraunem Zie Wert von nen vorgondgel rrand Verwendung. Der Ueberdruck, der in ſchwarzer Farbe vorgenomm Fünfzig Millionen Mark. wurde, lautet: Der alte Wert„Tauſend Mark' wurde durch drei Querbalken durchrrgaf die in der Mitte durch die Zahl„50“ unterbrochen ſind. Unter der „50“ ſteht in Worten„Millionen Mark“, die Zeile„Ludwigshafen— dem den 15. Oktober 1922“ überdeckend. neuen Wert„Fünfzig Millionen Mark“ und den drei Querbalken ſiten Im unteren Rand liegt als Ueberdruck folgender Tex 5 „Dieſer Schein iſt gut für 50 Millionen ſtatt urſprün Fabrikzeichen. für 1000 Mark. Er iſt gült Rechts und links außen zwiſche zwei 5 ig bis 30. November 1923.“ ben · Die Rückſeite trägt im Cegenſatz zu den früheren Ueberdruckausga ebenfalls den neuen Wert im oberen Rand und „Fünfzig Millionen Mark⸗“ „50 Millionen Mark“ mit Querbalken in der unteren Hälfte. Der alte Wert„1000“ iſt durch drei Balken durchkreuzt, über u unter denen je ein Fabrikzeichen ſitzt. Wir bitten Sie, auch dieſe Scheine an Zahlungsſtatt anzunehmen 6225 Ludwigshafen a. Rh., den 11. September 1923. Badiſche Anilin-& Soda-Jabri nehmen. Statt besonderer Anzeige. Verwandten und Bekannten die ũberaus schmerz- liche Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Sehwager und Onkel Johann Emil Tillessen unerwartet rasch entschlafen ist. Bürgermeister-Fuchsstr. 17. li2 Hauermden Hinkerbiiebenen. Die Beerdigung findet am Freitag, den 14. Sept. 1923, nachm. 2/ Uhr statt. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu 30³35⁵%8 TIrauerbriefe Druckerel Dr. Haas, d. m. h.., E 6, 2 Leder-Mantel ſchwarz) neuwertig, bill. abzugeb. Angeb. unt. K. 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