* — an dan ees — K —— S Poi Und Heite 5 Care und del der 10 Hen, d Dieſ N 5 den. erſt in epc Anan eien verlockend. aber ſie verlören dadurch an Wert, daß Streſe⸗ beſtrige 9 ———————— Gezugspreiſe. In Mannheim u. umgrbung in der laufenden oche mr. 1800 o00. die monatlichen Bezieher verpflichten ch bei der Seſtellung des Abonnements die wührend der Dugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ Heckkonto nr. 17800 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſt. Mannheim 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle neckarſtaöt, waldhofftr. 6. Gonſprecher Nr. 7941, 7032, 7038, 743, 7048. Telegr.öreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiche Meueſt Aachrichln Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Mulik-Jeitung Verkaufspreis. 150000.— 1923— Nr. 422 Anzeigenpreiſe: Sei verauszapiung Srundpreis je Zells M. 1 00οο Reklamen M. 4 o00 o0. Alles andere laut Torif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8% Ahr, blatt nachmittags 2½ Uhr. Für Rnzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Ausgab. wird keine verantwort. übern. höh. Sewalt, Streiks; Betricbsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen erſagenſpr. lür ausgefall. od. beſchränkt. Nus gab. od. f. verſp. ufnahm. o. Anzeig. Nuftr. d. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. memuhriss —— Anſer letztes Angebot dos Der Reichskanzler hat geſtern das letzte Angebot bekanntgegeben, os das deutſche Reich Frankreich und der Entente gegenüber zu ſeücken imſtande iſt. Poincare hat von ſeher behauptet, es ſei nicht ſene Abſicht, ſich deutſches Gebiet anzueignen oder dauernd zu be⸗ leßen: ihm liege nur daran, ausreichende Barzahlungen von Deutſch⸗ iü,„in die Hand zu bekommen. Als Pfand oder Sicherheit hier⸗ in dbetrachtet er das Ruhrgebiet deſſen Beſitz ihm der Sperling de, er Hand iſt, ſtatt der Taube auf dem Dach in Geſtalt der Garontie 7 deutſchen Wirtſchaft. In dieſer Hinſicht kommt die deutſche Re⸗ derung noch einen Schritt weiter entaegen Sie iſt bereit, die all⸗ emeine Gaxantie der deutſchen Wirtſchaft umzuſetzen in 15[dbonds für die nach bereits oft beſprochenen und bekannten anen die einzelnen Zweige der Wirtſchoft mit Einſchluß der Land⸗ Wiret. 9 7 8 7 5 Aueckakt entweder als allgemeine Sicherheit oder zur unmittelbaren E. bringung herangezogen werden ſollten. Gelingt es zu einem e inverſtändnis mit Fra nkreich zu kommen. dann iſt auch — internationale Anleihe möaglich, für die die deutſche enrechaft mit ihrer vollen Leiſtungsfähiakeit und das deutſche Volks⸗ un gen als Sicherheit haften würden. Iſt wider Erwarten auch Mnn eine internationale Anleihe von ausreichendem Umfang noch icht zu bekommen, dann müſſen die Mittel direkt aufgebracht werden. Durch dieſes Angebot wird der franzöſiſche Miniſterpräſident Reare nunmehr direkt vor die Entſcheidung geſtellt, er zu tun gedenkt. Auf jeden Fallmuß er Farbe beken⸗ en und vor aller Welt erklären, ob ſeine bisherigen Behauptungen lich Verſicherungen ernſt gemeint woren oder nicht. Lieat ihm wirk⸗ nur daran. Bargeld in der Höhe unſerer Verpflichtungen auf kund des Friedensvertrages von Verſaflles in die Hand zu bekom⸗ leon, dann muß er dieſes letzte Angebot Deutſchlands annehmen; Ein er esſab. wie er alle früheren Verſuche Deutſchlands, zu einem Einver 85 rſtändnis szu gelangen, zunichte gemacht hat, dann weiß die iſtnde zviliſterte Welt, wie es umſeine Ehrlichkeit beſtellt Jedenfalls iſt das deutſche Angebot, wie aus den ganzen Einzel⸗ n und den lanawierigen Vorbereitungen hervorgeht, nicht nur fün aus ehrlich gemeint, ſondern auch wirklich geeignet, das zu er⸗ 11 n, was die Franzoſen bisher ſtets als das Ziel ihrer Wünſche be⸗ zochnet haben. Aber über eines müßten ſich nun aber auch Poin⸗ Fü die Franzoſen klar ſein, daß ſie nun ſel bſtke ine uner⸗ ülkdaren Bedingungen mehr ſtellen dürfen. Das ziche l der Politik der deutſchen Reaieruna iſt oft und deutlich dar gelegt worden: Es iſt die Befreiung von Rhein und Ruhr aus kückender Fremdherrſchaft. r; Pir werden abzuwarten haben, wie ſich Frankreich und die zuden Mächte zu dieſem letzten deutſchen Angebot ſtellen werden. ganzen übrigen Welt aber darf kein Zweifel darüber be⸗ Dai, daß es in dor Tat das letzte und äußerſte Angebot iſt, das 9 zütſchland in geordneten Verhältniſſen zu machen imſtande iſt. Ang tes abermals abgelehnt, dann ſind die weiteren Folgen Fr abſehbar. Dann iſt es auch klar, daß die Rechnung der ſnenzoſen dahin geht, bewußt auf den v ollſtändigen Arberen Zuſammenbruch Deutſchlands hinzu⸗ Wef Liten. Auch davon iſt ja oft genug ſchon die Sprache ge⸗ eſen. Gelingt aber den Franzoſen unter der Führung Poincaros 95 Abſicht dann dürfen ſie ſich nicht darüber täuſchen, aß die —85 des Zuſammenbruchs Deutſchlands nicht an deſſen Grenzen barn zu machen. Auch in England, Amerika und Italien, von Belgien We nicht zu reden, ſollte man nicht die Augen vor dem verſchließen, Un d ann zum unabwendbaren Schickſal Europas und der Menſchheit werden müßte. Wenn Bürgerkrieg wirtſ narchie in Deutſchland einreißen, dann ſind nicht nur die Amechaftlichen Folgen für alle anderen Länder mit Einſchluß Fol rikas ſchwer erträglich, ſondern die ſozialen und politiſchen gen werden es noch viel mehr ſein. Es iſt ſo oft vom Untergang des Abendlandes geſprochen wor⸗ dann Wenn jetzt nicht endlich die Vernunft die Oberhand gewinnt, wer dürfte dieſes verhängnisvolle Wort zur furchtbaren Tatſache ſich Hoffentlich bewahrheitet es ſich nicht. Hoffentlich ſiegt wirk⸗ des ioch in allerletzter Sekunde die Vernunft und richtige Erkenntnis ſtanzfanſten Intereſſes in Paris, London und Waſhington über Welialiſche Herrſchſucht und Machtgier. Sonſt dürfte das Kapitel der das.dichte, das dann vom Untergang des Abendlandes handelt um 5 1 90 5 Wen die Götter verderben wollen, den ſchlagen indhgit! Die Aufnahme in paris werd z. Berlin. 13. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris r„B..“ gemeldet: Die Erklärungen Dr. Streſemanns ſind daher vorgerückter Abendſtunde in Paris eingetroffen und werden Ein nur von einem Teil der Morgenpreſſe kommentiert. Ueber. den ſen buck den die Rede in franzöſiſchen Reaieru naskrei⸗ „Matſemacht hat, verlautet noch nichts. Der gelegentlich offtziöſe Scheun, bezeichnet die Erklärungen Streſemanns als„einen as dom gre nach vorn“ und bemerkt weiter, die Organiſierung de⸗ nicht eichskanzler geſchilderten Zahlungsſuſtems genüge noch laſſenn am Frankreich zur Räumung des Ruhrgebiets zu veran⸗ ärd Frankreich ſei bereit, das Kontrollregime im Ruhrgebiet zu Jeblun. würde die Räumung aber nur nach Maßgabe der deutſchen zngen zugeſtehen. Der„Gaulois“, deſſen außenpolitiſcher Mit⸗ der zu den von Poineare perſönlich informierten Preſſevertre⸗ eber. hält es für möglich. daß die Pläne Streſemanns In⸗ verdienen, bezeichnet jedoch ihre weitere Präzi⸗ Nartbe, d als notwendig. Ferner wünſcht das Blatt Auskunft Das Ble wie Streſemann ſich die Räumung des Ruhrgebiets denkt. kedeu att ſtellt zuſammenfaſſend feſt, die Erklärungen Streſemanns Löf en„nur eine erſte Etappe auf dem Wege zul einer * * 75 Firklich d, die der Kanzler dringend zu wünſchen ſcheint, deren Ver⸗ Dung aber einzig von ihm abhängt.“ N228„Petit Journal“ ſchreibt, die Rede. Streſemonns ſei hauptſächlich hande intereſſant, weil ſie das boldige Ende des paſſiven Wider⸗ lee heraus ſehen laſſe.„Figaro“ meint, die Vorſchläge des Kanz⸗ sfortige Gegenzugeſtändniſſe verlange. Die Aufnahme in London * heutigen Londoner Morgenblätter geben die en a Rede Streſemanns mit freundlichen. Ueberſchrif⸗ Blätter führlich wieder. Die Pariſer Berichterſtatter der engliſchen reiſe 15 melden. daß Baldwin am 21. September auf der Rück⸗ dare 10 London in Paris eine Unterreduna mit Poin⸗ dem 8 aben werde, in der die Ruhrfrage und die kritiſche Lage auf eingehend erörtert werden ſoll. Der Berichterſtatter der lehend betont, daß es franzöſiſchen amtlichen Kreiſen geradezu ver⸗ Loae ferſcheinen würde, wenn Baldwin angeſichts der veränderten Rußvkonelikt u unterlaßſen ſollte. ſich mit Paincare auszu⸗ Die 2 2 2 4 Faſziſtiſcher Staatsſtreich in Spanien: militärdiktatur in Barcelongn Paris, 13. Sept. Aus Barzelona wird gemeldet: Die Mili⸗ kärpartei hat eine Proklamalion erlaſſen, in der ſie die Regie· rung beſchuldigt, Spanien dem Ankergang zuzuführen, und mitleilt, daß die Milikärparkei beſchloſſen habe, die Regierung zu übernehmen, den Belagerungs zuſtand zu verhängen und alle Berdächtigen, namenflich die kommuniſtiſchen Jührer, zu verhaften. Am 4 Uhr morgens iſt die Telephonzentrale befetzt worden. 5 2 75 In Barzelona läuft das Gerücht um, daß eine ähnliche Bewegung in mehreren anderen Städten ausbrechen würde und daß die Regie⸗ rung in der vergangenen Nacht in Madrid ſchleunigſt zufammenge⸗ treken ſei. 555 Ialieniſche Bermitllungsbemühungen Berlin, 13. Sept.(Von unfrem Berl. Büro.) In Rom wird verſichert, daß der italieniſche Botſchafter in Berlin in den nächſten Tagen in Rom erwartet wird, um dem Miniſter⸗ präſident Berſcht zu erſtatten. Aus den geſtrigen Erklärungen des Miniſterpräſidenten geht hervor, daß die italieniſche Regierung in den letzten Wochen bei der deutſchen Regierung offizielle Schritte unternommen hat, um Deutſchland eine andre Haltung in der Frage des paſſiven Widerſtands anzuraten. Gleichzeitig aber ſprochen und ſich bei der Unterredung verfichert haben, daß nach Durchführung des Abbaus des deutſchen Widerſtands im Ruhr⸗ gebiet, Frankreich die neue Anknüpfung von Erfolg verheißenden VBerhandlungen in der Reparationsfrage nicht mehr ver⸗ hindern könne. Die Beſprechungen in der Wilhelmſtraße Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ teilt auf Grund ganz ein⸗ wandfreier Erkundigungen folgendes über die deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen mit: 5 aer franzöſiſche Botſchafter in Berlin machte dem Reichs⸗ kanzler Dr. Streſemann bei ſeiner Amtsübernahme den üblichen Höflichkeitsbeſuch, den der Reichskanzler bald darauf er⸗ widerte. Bei dieſer Gelegenheit wurde ganz allgemein auch über die augenblickliche politiſche Lage geſprochen. Botſchafter de Margerie ſprach im Laufe der vpergangenen Woche aus einem anderen Anlaß erneut in der Reichskanzlei vor. Dabei wurde die allgemeine politiſche Ausſprache fortgeſetzt, ohne daß hierbei indeſſen irgendwelche greifbaren Ergebniſſe zutage traten. de Margerie be⸗ richtete ſeiner Regierung pflichtgemäß ausführlich über dieſe Be⸗ ſprechung. 1 1 Vorgeſtern fand nun eine neue Unterredung zwiſchen Dr. Streſemann und dem franzöſiſchen Botſchafter ſtatt, bei der beider⸗ ſeitig verſucht wurde, in der Ruhrfrage einander näher zu kommen. Auch hierüber erfolgte wieder eine ausführliche Bericht⸗ erſtattung des Botſchafters nach Paris. Es iſt Ausſicht vorhanden, daß dieſe Beſprechungen fortgeſetzt werden. Irgendweſche Vor⸗ ſchläge, ſind bis zur Stunde beſtimmt noch nicht gemacht worden. Damit werden auch alle Meldungen und Kommentare der Pariſer Preſſe hinfällig. ** Aus der Kanzlerrede ſeien noch jene Ausführungen, die ſich mit den innerpoli⸗ tiſſchen deutſchen Verhältniſſen befaßten, ausführlicher nach⸗ getragen. Dr. Streſemann ſagte u. a: 90 „Unſere Finanzen ſind in einer ſchlimmen Verfaſſung. Die Wirtſchaft ſpürt die Folgen der Abſchneidung von der Ruhr und ſie ſpürt die Folgen einer überſtürzten Preis⸗ und Lohnpolitik. Die Preiſe liegen teilweiſe ſchon über den Weltmarktpreiſen. Die Löhne liegen vielfach über den Friedenslöhnen. Ohne Opfer ſind dieſe Fragen nicht zu löſen. Ein Opfer für das Reich waren die Steueirn, die unter der Regierung meines Amtsvorgängers vom Reichstag beinahe einmütig bewilligt worden ſind. Die Erhebung dieſer Steuern fällt in ſchwierige Zeiten und bringt gewiß nanche Unzuträglichkeiten mit ſich. Die bayriſche Staatsregte⸗ rung hat an die Reichsregierung den Wunſch gerichtet, daß in eine Prüfung über Erleichterungen, die auf dieſem Gebiete zu gewühren ſeien, eingetreten werde. Dieſem Wunſche werden wir will⸗ fahren. Ich darf aber darauf hinweiſen, daß bereits bevor dieſer Wunſch an uns herantrat, vom Reichsfinonzminiſterium manches nach dieſer Nichtung hin geſchehen iſt. An die Finanzämter ſind bereits Anordnungen ergangen, nicht erträhliche Härten zu be⸗ ſeitigen, Stundung und eventuell Erlaß, namentlich für Leute kleinerer Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe zu ſchaffen. Wo Abhilfe unabweisbar iſt, wird eingegriffen werden. Aber wenn das auch geſchehen kann, ſo muß man ſich darüber klar fein: Wir müſſen dem Staate geben, was des Staates iſt. Gewiß muß, wenn auf dieſem Gebiete ſtark eingegriffen wird — und befi Regelung der außenpolitiſchen Fragen wird noch weit ſtärker in den Beſitz und die Wirtſchaft eingegriffen werden müſſen,— auch gefordert werden, daß die 5 Arbeitsleiſtung geſteigert wird. Das betrifft ſowohl die Frage der Arbeitsintenſität, wie auch die Frage der Arbeits zeit. Das Kabinett wird ſich in den nächſten Tagen zunächſt mit der Frage beſchäftigen, wie eine Erhöhung der bergbaulichen Produktion im nichtbeſetzten Deuiſchland zu ermöglichen iſt. Es iſt nicht zu er⸗ tragen, wenn in 17 Schächten des Steinkohlenbergbaues im unbe⸗ ſetzten Gebiet die Förderung eminent zurückgeht, anſtatt der Mehr⸗ förderung, die wir brauchen, und wir durch dieſes Zurückgehen der Arbeitsintenſttät gezwungen ſind, unſer deutſches Geld hinzugeben, um mit fremden Deviſen engliſche Kohle zu kaufen. Es iſt niemand berechtigt, den Staat durch Minderleiſtung in dieſer Weiſe zu ſchädigen. Wenn die Wirtſchaft in Ordnung kommen ſoll, muß eine vernünftige Preispolitik eintreten. Heute ſteht alles unter dem Druck einſeitiger Preisfeſtſeßung. Die Aufrechterhallung der Verbindlichteit ſolcher Preksfeſtſetzun iſt ſchließlich dapon abhängig, daß eine normale Prefsbemeſſung er⸗ folgt. Wir haben keine Angſt davor gehabt in Bezug auf wäh⸗ rungstechniſche Mittel auch drakoniſche Maßregeln zu er⸗ greifen. Aber damit iſt es nicht getan. Nicht allein mit Verboten, mit Beſtrafungen kann dieſe Frage kechniſch gelöſt werden. Es bandelt ſich darum, daß daneben pofitive Maßnahmen erfolgen. Ich glaube annehmen zu können, daß innerhalb der nöchſten beiden Wochen die Frage des wertbeſtändigen Gelde⸗ gelöſt ſein wird, ſoll der italieniſche Botſchafter in Paris mit Poinoare ge⸗ damit wir in der Lage ſind, namentlich der Landwirtſchaft gegen⸗ über die Fortbewegung. die Aufnahme und die Lieferung der Er⸗ nährung ſicherzuſtellen. Es gibt keine Parteipokitik in dieſen Währungsfragen, es ſollte überhaupt keine Parkeipolitik in Wirtſchaftsfragen geben. Ganz falſch wäre es, alle dieſe Maß⸗ nahmen ſo aufzufaſſen, als wenn ote Reichsregierung nun die Mark als ſolche aufgegeben hätte. Die Mark muß Jahlungsmittel bleiben und die ganzen Maßnahmen, die hier erfolgen, gehen von dem Ge⸗ ſichtspunkt aus, dadurch die Stabiliſierung der Mark wiederherzu⸗ ſtellen, und ſie gehen nicht etwa davon aus, den Einzelnen zu ver⸗ anlaſſen, nun ſeinerſeits die Mark zurückzuweiſen und⸗ ſich nur auf neue Wertmittel einzuſtellen.“ 5 Die Gefahr der Fiume⸗Kriſis Berlin, 13. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der„B..“ aus London gemeldet wird, iſt man in maßgebenden engleſchen Kreiſen außerordentllich beunruhigt über die N achrichtern von der italieniſch⸗jugeflawiſchen Grenze. Beide Mächte ſollen ehrhebliche Truppenmengen in höchfter Kriegsbereitſchaft in nächſter Nähe der Grenze anfammeln. Der Dele⸗ gierte für Südafrika im Völkerbund telegraphierte geſtern nach Lön⸗ don, daß, wenn der Konflikt in Fiume nicht in letzter Stunde vor dem Völkerbund gebracht werde, bereits am 16. September krie⸗ geriſche Verwicklungen auf dem Balkan eintreten würden, an denen Italien, Griechenland, Jugoflawien, Bulgarien und Ungarn unmittelbar beteiligt ſein würden. Eine neue Korſukriſe In der Botſchafterkonferenz iſt es geſtern zu keiner Einigung gekommen, nachdem die Antwort Muſſolinis jede Feſt⸗ legung auf einen beſtimmten Termin für die Räumung Korfus aus⸗ weicht. Die italieniſche Regierung hält an ihrer Formel feſt, daß ſie das„Pfand“ von Korfu erſt aufgeben könne, wenn Griechenland alle ihm auferlegten Bedingungen erfüllt habe, das heißt erſt, wenn die Attentäter von Janina ergriffen und dem Verlangen Italiens ent⸗ ſprechend beſtraft worden ſind. Die Situation iſt inſofern erneut kritiſch geworden, als der engliſche Botſchafter geſtern abend die offizielle Erklärung abgegeben hat, daß die engliſche Re.gie⸗ rung von den getrofſenen Abmachungen zurücktrete und ſich wieder im Beſitz ihrer vollen Handlungsfreiheit betrachtet, wenn nicht bis heute Abend eine befriedigende Regelung der Frage der Räumung Korfus zuſtande komme. Der engliſche Botſchaſter hatte geſtern abend noch eine Unter⸗ redung mit Poincare. Für den Fall, daß Nalien eine Ejnigung un⸗ müglich machen follte ſcheine es in der Abſicht der engliſchen Regie⸗ rung zu liegen zunächſt erneut für die Behandlung des Iwiſchenfalls durch den Völkerbund einzutreten. * dDdie Ausweiſungen aus der pfalz Aus dem Bereich des Eiſenbahndirektionsbezirks Lud mi 98 hafen wurden ausgewieſen am 10. Sept. umter Zurücklaſſung der Wahnungseinrichtungen 15 ledige und 35 verheirotete Eiſenbahn⸗ beamte mit Frauen und 62 Kindern, zumeiſt aus Schopp und Um⸗ d; ferner am 11. Sept. 12 ledige und 32 Eiſenbahnbeamte mit uen und 79 Kindern, zumeiſt aus der Umgegend von Kaiſers⸗ (auteen. 17 55 Zurückgenommene Sanktionen Nach einer Mitteilung des franzöſiſchen Bezirksdelegierten in den Frankenthaler Zeitungen wird das Verſammlungsverbot, das als [Sanktion verhängt worden war, in Anbetracht deſſen. daß die Stadt⸗ vermaltung den Forderungen der Rheinlandkommiſſion in verſchie⸗ denen Fällen nachgekommen ſei, aufgehoben. Die Verkehrs⸗ gſuche werden wieder angenommen. 88 5 Letzte meldungen 1 5 Keine Einberuſung des Reichslags Berlin, 13. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Aelte⸗ ſtenrat des Reichsfags ſprach ſich heute die Mehrzahl der Par⸗ teien gegen eine ſofortige Einberufung des Reichstags aus, nachdem die Regierung hatte wiſſen laſſen, daß die außenpolitiſchen Verhandlungen und die finanzpolitiſchen Befprechungen im Innern noch im Fluß ſeien, ſo daß ſich eine abſchließende Mitteilung jetzt noch nicht machen laſſe. Für eine Einberufung des Reichstags waren nur die Vertreter der Deutſchnationalen und der Kommüuniſten, die aber im Plenum nur über 81 Stimmen verfügen. Eine Einberu⸗ fung des Reichstags iſt demnach nicht vor den letzten Septembertagen zu erwarten. Ueber die Einberufung des auswärtigen Au 5 ſchuſſes, deſſen Verhandlungen vor der Einberufung des Plenums ſtattzufinden hätten, werden noch Beratungen gepflogen. Von Marokkanern ermordet 8 Trier, 13. Sept. Der Poſtſchaffner Reuter iſt zwiſchen Ru⸗ wer und Trier von Marokkanern ermordet worden. Eine in ſeiner Begleitung befindliche Frau verſuchten ſie zu vergewaltigen, was aber glücklicherweiſe mißlang. „Hitler kommt!“ München. 13. Sept. die Freien Gewerkſchaften hielten eine Funktionärverſammlung im Zirkus„Krone“ ab, in der der ſozialdemokratiſche Landtaagsabg. Vogel aus Nürnberg ſprach. Die zahlreich beſuchte Verſammlung wurde von den in großer Zahl on⸗ weſenden Kommuniſten geſtört. In der immer lebhafter werdenden Ausſprache zog ſchließlich ein Trupp Kommuniſten zum Ausgang. Plötzlich ertönte der Ruf;„Der Hitler kommt“, worauf die Verſammlung geſprenat wurde. Eſſen, 13. Sept. Im Ruhrrevier ſind jetzt ſfämtliche kom⸗ muniſtiſchen Jeitungen auf längere oder kürzere Zeit von den Beſatzungsbehörden verboten. Berlin, 12. Sept. Am 29. Auguſt ſind in Emmerich zwei der Firma Haniel u. Ci)sinſchiffſe mit Eiſen für Eng⸗ l—* 1 Eie gehbrendegsg e hne Wlaznahnt worden. Berlin, 13. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Vertreter der Zeitungsverleger wurden vom Reichspoſtminiſter Dr. Höfle empfangen um die Schwierigkeiten im Poſtzeitungsvertrieb zu befprechen. Es wurde ein Ver fahren für die Nachzahlungen vereinbart, die die Zeitungsbezieher wegen der immer wieder nödtg wordenden Erhhunden der ZJeitang-eree„ baben. — — —.— 2. Seite. Nr. 422 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3 Donnerstag, den 13. September 192 Stäotiſche Nachrichten Beſchlüſſe des Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes Der Oberbürgermeiſter gab zu Beginn der geſtrigen Bürger⸗ ausſchußſitzung d folgenden Beſchlüſſe bekannt, die durch den Ge⸗ miſchten beſchließenden Ausſchuß in den vom 24. Auguſt bis 7. September abgehaltenen Sitzungen gefaßt wurden: Infolge der andauernven durch die Entwertung der Mark be⸗ rN mußten die verſchieden en arife un ühren wiederholt erhöht werden. Zuletzt ſind folgende Sätze beſchloſſen worden: 15 1 2) Straßenbahntarift Billigſte Einzelfahr 0. 9. 99 90 ſe ab 16.1 200 l00.; 10 aſſermindeſtgebühr: 3636 000 Proz. Miet⸗ werts vom 1. Dezember 10215 c) Gaspreis: 250 000 M. für den Kbm.; d) Lichtſtrompreis: 720 000 M. für die Kwſt.; e Kraftſtrompreis: 430 000 M. für die Kwſt. für den Juli Auguſt⸗Verbrauch der in der Woche vom.—8. September abgeleſenen Verbrauch; ) Kanalgebühr: monatlich 2990 Proz. des Steuerwerts; g) Müllabfuhrgebühr: 3534 Proz. der Steuerwerte; h) Straßenreinigungsgebühr: 3780 Prozent der Steuerwerte ab 1. September 19233 i) Waggebühren: Für die Benützung der Brückenwagen: 1. für jede angefangene 100 Kg. Reingewicht 700., 2. für jede Verwiegung mindeſtens 3500 M. Für die Benützung der Tabak⸗ wagen in den Vororten: für jede angefangenen 100 Kg. 700 M. ab 6. Auguſt. D ie Waggebühren werden für die Folge auf 1. und 16. jeden Monats in dem Verhältnis geändert, in welchem ſeit der letzten Löhne der ſtädt. Arbeiter der Lohn⸗ gruppe II geändert wurden. Wochenmarktgebühren: Erhöhung der Sätze des Tarifs vom 16. Juni um durchſchnitiich 50 Proz. ab 6. Auguſt. Die Gebühren werden künftig auf 1. und 18. jeden Monats in dem Verhältnis geändert, in welchem ſeit der letzten Gebührenfeſtſetzung die Löhne der ſtädt. Arbeiter— Höchſtlohn der Gruppe 1II— (Straßenkehrer) geändert wurden. 1. Gebühren für Prüfung der Bierdruckvor⸗ n: Ab 26. Auguſt werden erhoben: a) für die Be⸗ ſichtigung oder Abnahme von Neuanlagen oder die Unterſuchung der geſamten Bierdruckvorrichtungen bis zu zwei Leitungen jeweils ein Viertel des vorläufig feſigeſetzten Stundenlohns eines über 24 Jahre alten ſtädt. Arbeiters der Lohngruppe 1(ohne Handwerker⸗ zulage) aufgerundet auf volle 1000.; b) für jede weitere Leitung ——0* des unter a) genannten Satzes, aufgerundet auf volle Der gemeindliche Zuſchlag zur Wohnungs⸗ abgabe beträgt für Auguſt 874 v. H. des Gebäudeſteuerwerts. Der hierin über die Steigerung der Beamtenbezüge im Juli hinaus enthaltene Mehrbetrag von 270 v. H. des Gebäudeſteuerwerts iſt auf die Wohnungsabgabe im September anzurechnen. Zur Weiterführung der Kinderſpeiſung im erſten Winterhalbjahr 1923/24 werden bis zu 40 Millionen Mark aus der„Allgemeinen Rücklage“ zur Verfügung geſtellt. Die Stadtgemeinde erklärt ſich grundſätzlich bereit, für ein von Dritten zu leiſtendes Darlehen bis zu einer Milliarde Mark zur Deckung der Koſten für die Fertigſtellung des von der Oberin Zentmayer aus eigenen Mitteln begonnenen Dekonomie⸗ ebäudes zum Viktor Lenel⸗Stift in Neckargemünd die bſtſchuldneriſche Bürgſchaft zu übernehmen. Die Ermächtigung zur Aufnahme ſchwebender Schulden bis zur Höhe von 500 Milliarden Mark einſchließlich der bereits vorhandenen Schulden für laufende Be⸗ dürfniſſe der Stadtkaſſe zu den beſtmöglichen Bedingungen wird er⸗ —5 ee darf ſich auch in das Nechnungsjahr 1924 er ſtrecken. Die bei Beurlaubung des Intendanten des Nationalthegters, Dr. Kraetzer, für die Spielzeit 1923/ö24 für Fortzahlung feines Gehalts erforderlichen Mittel werden au⸗ dem Titel„Unvorhergeſehenes des Voranſchlags des Natronal⸗ bewilligt. n den der Reichsbahn gehörenden Gleiſen des ehemaligen Hefangenenlagers wird Gelände im Ausmaße von 53 000 Qm. nach beſtimmten Grundſätzen für Lagerplätze erſchloſſen. Der zur Herſtellung einer Straße zu dieſen Plätzen erforderliche Aufwand von 206 Millionen Mark(am 24. 7. 23) Aonch der Preisſteige⸗ rungen wird aus Anlehensmitteln zur Verfügung geſtellt. Zur Fahrbarmachung der verlängerten Schul⸗ ſtraße(Herrlacher Weg), die bisher nur als benutzt worden iſt und ſeit der durch die Beſetzung notwendig gewordenen Einrichtung des Freiladegleiſes am Rangierbahnhof die Abfu der Waren zur Verforgung der 1—— Wirtſchaft und Be⸗ völkerung unentbehrlich iſt, wird ein Betrag vgn 400 Millionen Mark zuzüglich der aus Lohn⸗ und Preisſteigerungen ſeit dem 24. Juli ſich ergebenden Koſten aus Anlehensmitteln bewilligt. Der Betrag wird beim Reich zur Erſatzleiſtung bezw. ſofortiger Vor⸗ ſchußleiſtung angemeldet. Zux Vereinfachung der verwickelten Eigentumsverhältniſſe auf dem ehemaligen Luftſchifflandeplatz bei Sand⸗ hofen wird zwiſchen dem Reichsfiskus und der Stadgemeinde eine Auseinanderſetzung vorgenommen. Städtiſches Gelände wurde verkauft: a) an die Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik in der Oſtſtadt 1850 Om,, b) an die Firma Liebetrau u. Heſſel in der Oſtſtadt 734 Qm., c) an Rechtsanwalt Dr. W. Haas in der Oſtſtadt 210 Om., d) an Direktor Specht in der Oſtſtadt 1138 Om., e) an Kaufmann Kummer in der Oſtſtadt 2000 QOm.,) an Firma Tehabau in der Oſtſtadt 3312 Om., g) an Firma M. Hirſchland in der Oſtſtadt 717 Om., h) an die Commerz⸗ und Privatbank in der Oſtſtadt 425 Om., i) an die Rheint Elek⸗ triqitätsverſorgun 74 5 u. Co. in der Oſtſtadt 1212 Om; 4) an die Gemeinde Sedenheim n der Gemarkung Seckenheim 587 Am. Dem Verlademeiſter Wilhelm Knittel wird gegen einen an der Gärtner⸗ und Spatenſtraße gelegenen Bauplatz von 449 Om. ein ſtädtiſcher Bauplatz an der Fröhlichſtraße im Ausmaße von 463 Qm. gegen Zahlung eines Aufgeldes überlaſſen. Im Tau wege wird dem ⸗ ſtädtiſches Gelände im Maße von zuſammen 8276 Qm. n 5001 Qm. dem Reiche hörendes Gelände überlaſſen. Von Steinhauermeiſter Leonhard Jan gue wird der an ihn im Jahre 1914 verſteigerte Bauplatz arl Ludwigsſtraße 5 mit 606 Om. Flächenmaß durch Auflöſung des Veräußerungsvertrags mit der Maßgabe zurückerworben, Hanbuch dafür ein ſtädt. Grundſtück in der 6. Sandgewann mit 3794 Om. zu Eigentum erhält. Die Mitglieder des Schätzungsausſchuſſes er⸗ halten mit Wirkung vom 1. Auguſt für jede Schätzung die im badiſchen Koſtengeſetz vorgeſehenen Gebühren und zwar der Vor⸗ ſitzende 1 Elftel, ſeder der beiden Beiſitzer 3 Elftel. Die vorauszahlung der Miete ift bei der raſenden Geldentwertung zur Notwendigkeit geworden. Sonſt ſind ſelbſt die namhaft erhöhten Mietſätze des Mietenaus⸗ ſchuſſes ein Schlag ins Waſſer und können zur Verhütung des Ver⸗ ſalls der Häuſer nichts nützen. Viel anzufangen iſt bei einem Stunden⸗ lohn der Handwerker von 3 Millionen und mehr überhaupt nicht, betragen doch ſämtliche bis jetzt in einem 100 000 Mk.⸗Haus ge⸗ ſammelten Reparaturzuſchläge für laufende und große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten nur rund eine Million Mark; mit der September⸗ miete würde der Reparaturfonds auf 26 Millionen anwachſen. Wohlgemerkt alle laufenden und großen Znſtandſetzungs⸗ koſten zuſammengerechnet, auch die für die Wohnungen beſtimmten Beträge. Was damit repariert werden kann, braucht nicht geſagt zu werden, Alſo allein der Inſtandſetzungsarbeiten wegen müßten die Mieten vorausbezahlt werden. Selbſtperſtändlich wäre damit die Verpflichtung der Hausbeſitzer verbunden, die eingegangenen Gelder ſofort zweckentſprechend zu verwenden, z. B. mindeſtens hr findet. ſch⸗kraut(inl.) 700 000 Mk., Weißkraut 370—420 000 Mk., Gelbe Rüben Oktober viele Millionen betragen und vom Hausbeſitzer zum großen Teil bezahlt werden müſſen, ehe er ſie eingenommen hat, dürfte kein rechtlich denkender Mieter gegen die Vorauszahlung der Mieten ſein. Wohl ſind jetzt allmählich Millionen⸗Mieten zu bezahlen; aber was koſtet keine Millionen? Merkwürdigerweiſe werden für Nahrungsmittel, Kleider, Schuhe ſtillſchweigend die verlangten Preiſe bezahlt; bloß bei der Miete wird gebrummt, als oh die Wohnung nicht ebenſo nötig wäre. Freilich, die jetzigen Wohnungsinhaber berufen ſich auf die geſetzliche Miete und den Mieterſchut. Ja, man kann gelegentlich hören: Es iſt wahr, die Mieten ſind zu billig; aber ich werde doch nicht mehr zahlen als ich muß. Von volkswirtſchaftlichem Denken zeugt das gerade nicht: denn wenn die Behörden viel zu lange zum Schaden der Wohnungsloſen zu niedrige Mietſätze anſetzten, ſo iſt eben jeder an dem Wohnungselend mitſchuld, der ſich vernünftiger Einrenkung verkehrter Maßnahmen widerſetzt. Aus dieſen Er⸗ wägungen heraus kann die Vorauszahlung der Mieten nicht mehr länger hinausgeſchoben werden. Erfreulicherweiſe ſtellt man ſich in Mieterpereinskreiſen nach der Zuſchrift an den„Generalanzeiger“ jetzt auf einen ähnlichen Standpunkt, ſodaß im Mietenausſchuß wohl Einſtimmigkeit zu erzielen ſein wird. Es wird damit keinem Haus⸗ beſitzer ein Vorteil entſtehen, ſondern nur dem Verfall der Häuſer etwas geſteuert werden. A. * Wiederaufnahme des Güterverkehrs über die Rheinbrücke. Das Straßenbahnamt teilt mit, daß von morgen nachmittag 3 Uhr ab der Güterverkehr der ſtädt. Straßenbahn und der Rhein⸗Haardt⸗Bahn auf der Rheinhrücke wieder aufge⸗ nommen wird. Erxleichterung der Steuerzahlung für Landwirte. Gegenüber den zahlreichen Hinweiſen aus Kreiſen der Landwirte, daß ſie viel⸗ fach ihre Steuern nur zahlen können, wenn ſie in der Lage ſind, ihre eigenen Erzeugniſſe gegen einen ſteuerwertbe⸗ ſtändigen Wertmeſſer einzutauſchen, ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Reichsgetreideſtelle ermächtigt worden iſt, Brotgetreide gegen einen ſolchen ſteuerwert⸗ beſtändigen Wert zu kaufen. Hierfür dient die Goldan⸗ leihe in Verbindung mit einem von der.⸗G. auszuſtellenden beſon⸗ deren Schein, auf Grund deſſen die von ihr ausgegebenen Stücke der Goldanleihe von ſämtlichen Finanzkaſſen des Reichs zur Tilgung der Landabgabe als Gold im Sinne des Geſetzes über die Beſteuerung der Betriebe vom 11. 8. 23 zum Nennwert angenommen werden. Selbſtverſtändlich bleibt es dem Landwirt unbenommen, ſeine Steuern anderweit zu bezahlen und die Goldanleiheſtücke nach ſeinem Be⸗ lieben zu verwenden. Es wird alſo den Landwirten nur ein Recht eingeräumt, das ihnen auf jeden Fall die Möglichkeit gibt, gegen Ver⸗ kauf von Brotgetreide ohne irgendwelche Verluſtgefahr durch Geldent⸗ wertung ſich ein ſteuerwertbeſtändiges Zahlungsmittel zu verſchaffen. Dieſer große Vorzug, der gleichzeitig den Landwirten angeſichts der ſpäten Ernte dieſes Jahres die Steuerzahlung erleichtern und der .⸗G. das nötige Brotgetreide zuführen ſoll, gilt nur für ſolche Ge⸗ ſchäfte, die noch im Laufe des Monats September abgeſchloſſen wer⸗ den. Da es für die einzelnen Landwirte oft nicht möglich ſein wird, mit der.G. wegen des Abſchluſſes eines Kaufes ſchnell genug un⸗ mittelbar in Verbindung zu kommen, ſo iſt Vorſorge getroffen wor⸗ allen ihren Vorteilen auch mit den Genoſſenſchaften, dem Getreide⸗ handel und den Mühlen abgeſchloſſen werden können. *Neuerung im Poſtverkehr. Bei der wörtlichen Wieder⸗ holung der Summen in Poſtaufträgen, Nachnahmen, Poſtan⸗ meiſungen uſw. ſowie auch im Poſtſcheckverkehr iſt es neuerdings geſtattet, neben der Angabe der Millionen in Buchſtaben, die Hundert⸗, Zehn⸗ und Einzeltauſender uſw. dagegen in Ziffern zu ſchreiben.— Die Reichsdruckerei hat mit der Verſendung von Einkommenſteuermarken zu 6, 7, 8 und 9000 M. in Frei⸗ markengröße und im Buchdruck auf weißem Papier mit Vierpaß⸗ Waſſerzeichen begonnen, Die Marken zeigen ein ſtehendes Oval mit der Wertziffer in der Mitte. Die Marke zu 6000 Mk. hat graublauen Aufdruck und roten Unterdruck, die zu 7000 Mk. blauen Aufdruck und gelben Unterdruck, die zu 8000 Mk. grünen Aufdruck und Olivunterdruck und die zu 9000 Mk. violetten Aufdruck und grauen Unterdruck. Gegen die Nichtannahme des Ludwigshafener Skadigeldes in den Mannheimer Geſchäften, gegen die wir uns im geſtrigen Abend⸗ blatt mit einer Zuſchrift aus dem Leſerkreis wandten, wird nunmehr amtlich mit folgendem Proteſt Front gemacht: Es iſt ſehr bedauerlich, daß in Mannheim das Ludwigshafener Stadtgeld vielfach nicht an Zahlungsſtatt angenommen wird, wahrſcheinlich, weil man ihm mit Mißtrauen aus irgendwelchen Gründen heraus entgegentritt. Das Mannheimer Stadtgeld wird in Ludwigshafen ſeweils in Zahlung genommen. Das Geld der Badiſchen Anilinfabrik wird in Mann⸗ heim nicht zurückgewieſen. Man muß ſich wundern, warum nun das Ludwiashafener Stadtgeld vielfach in Mannheim keinen Eingang Dringend wird die Bevölkerung, werden die Banken und Geſchäfte erſucht, das Ludwigshafener Stadtgeld in Zahlung zu neh⸗ men, denn die Gerüchte von einem Verbot oder einer Beſchlagnahme durch die Beſatzungsbehörde ſind falſch. Sämtliches Geld iſt durch Hinterlegung einer Deckung in voller Höhe bei der Bagneriſchen Staatsbank ſichergeſtellt und hat die Genehmigung des Reichsminiſte⸗ riums. Es fehlt alſo dem Ludwigshafener Stadtgeld keine Eigen⸗ ſchaft des Geldes rechtsrheiniſcher Städte, insbeſondere des Mann⸗ heimer Stadtgeldes. Im Intereſſe der Bevölkerung, die infolge des engen Zuſammenhanges zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen auf Mannheimer, wie auf Ludwigshafener Stadtgeld angewieſen iſt, wäre es nötig, in beiden Städten das Stadtgeld beider Städte ohne Unterſchied anzunehmen. * Die neuen Jleiſchpreiſe. Die Fleiſcherinnung hat ſich in einer geſtern abend abgehaltenen Verſammlung nun doch entſchloſſen, Richtpreiſe für Friſchfleiſch feſtzuſetzen, die ſich zwiſchen 10 und 14 Mill. Mk. für das Pfund bewegen. Das Gefrier⸗ fleiſch koſtet 10 Mill. Mk. Marktb icht Die engere Kommiſſion, die am Dienstag in der Sitzung der Preis eingeſetzt wurde, hat heute in aller Frühe ihre Tätigkefſt aufgenommen und im Benehmen mit den Erzeugern folgende Richtpreiſe feſtgeſetzt: Bohnen bis 1,25 Milb,. Nol⸗ bis 400 000 Mk., Rote Rüben bis 300 000 Mk., Lauch—200 000 Mark, Kopfſalat 150—300 000 Mk., Endivienſalat bis 350 000 Mk., Wirſing 450—.500 000 Mk., Mangold bis 400 000 Mk., Zwiebeln bis 500 000 Mk., Tomaten 1 Million, Kochäpfel—400 000 Mk., Eßäpfer bis 600 000 Mk., Tafeläpfel—900 000 Mk., Birnen 2. Sorte bis 600 000 Mk., Edelbirnen 800 000 bis 1 Million Mk., Zwetſchgen 400 bis 450 000 Mk., Eier 1 Million Mark. Man vergleiche dieſe Richt⸗ preiſe mit den untenſtehenden amtlich ermittelten Verkaufspreiſen. Es wird dann leicht feſtzuſtellen ſein, ob die Richtpreiſe eingehalten wer⸗ den konnten. Eier zu 1 Million Mark das Stück haben wir um 10 Uhr auf dem ganzen Markt nicht 12 n, An den Preistafeln ſtand am häufigſten der Preis von 1, illionen. Es wurden auch 1,6 Mill. Von der Notierung des Butterpreiſes wurde über⸗ haupt Abſtand genommen. Im Durchſchnitt koſtete das Viertel Tafel⸗ butter 8,5 Millionen Mark. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 30 und 36 Millionen Mark. Die Gemüſezufuhr war beſſer als am Monkag. Nach dem Preis wurde nicht gefragt. Ein Gärtner, der von einer Händlerin abgewieſen wurde, weil er von ihr 750 000 Mark für das Stück Kopfſalat forderte, ſetzte ſeine Ware auf dem Markt ſelber ab. Man 10 ſich darum, weil es ſich um ſchöne Qualität handelte. Schließlich gibt ein ſchöner Stock, wenn er auch teuer iſt, ſoviel aus wie zwei Stöcke von geringerer Güte und Größe. Der Obſtmarkt war ebenfalls beſſer befahren als am Mon⸗ tag. Die Zwetſchgen dominieren immer noch. Das Pfund wurde durchſchnittlich 1 einer halben Million ausgewogen. Birnen und Aepfel waren ebenfalls reichlich vorhanden. Nach Edelbirnen herrſchte ſo ſtarke Nachfrage, daß um 10 Uhr nicht mehr viel vorhanden war. Hier iſt das gleiche zu ſagen wie bom Kopfſalat, den der Gäriner ſelbſt abſetzte. Erſtklaſſige Ware iſt immer noch die billigſte. Die Pilz⸗ zufuhr nimmt ebenfalls zu. Wir kamen zufällig dazu, als zwei Frauen an einem Stande recht appetitlich ausſehende Steinpilze zu das doch in Ordnung bringen zu laſſen, damit im Winter in den oberen Stockwerken keine Ueberſchwemmuna entſteht. Aber auch 5 erhöhten Steuern. Verſicherungsbeträge uſw. wegen, die jetzt und im 1 Million Mark das Pfund einkauften. Die eine hatte ſchon ſeit Jahren kein Pilzgericht mehr hergeſtellt und die andere wollte es den, daß die Verkäufe gegen ſteuerwertbeſtändige Goldanleihe mit 5 deſſen zwiſchen uns und der Händlerin auf der einen und den 11 den Käuferinnen auf der anderen Seite eine Diskuſſion, die in a 1 Eile die ununterrichtete Partei darüber orientierte, wie die Pilze 15 behandeln ſind, ehe man ſie in die Pfanne tut und wie man ſich hält, wenn ſie drin ſind. Schöne Maronenpilze wurden an dieſe Stande zu 900 000 Mark feilgehalten. ben Die Seefiſchzufuhr wa rungewöhnlich groß. Zu deiſg waren Bratſchellfiſche(1 Million das Pfund), Kabeljau und Lengſeſ (2 Millionen), Rotzungen(12 Mill.), Seelachs(2 Mill.). Die 30 der Bottiche mit Flußfiſchen war die übliche. Das Pfund 91 oder Huhn koſtete—10 Millionen Mark. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe je Pfund und tauſend Mark: Kartoffeln 170—230(100 am Montag), Wirſing 520—600 0 bis 280), Weißkraut 350—450(250—300), Weißkraut(ausl.) 75 bis 900, Rotkraut 700—1100(280—350), ausländiſches 1500—400, Karotten in Büſchel 400(200), Zwiebeln 500—550(250—300) an tienſalat—400(—300), Kohlrabi das Stück 330—600, Tomale“ 1000—1300(—750), Rettich das Stück 20—500(100—300), barber 900(50), Salatgurken 200—4500(150), Einmachgurken 5 bis 250(150—200), Spinat 400, Mangold 400—650(2 Bohnen 1000—1500(500—800), Eier 1300—1600(—900), Tafe butter 24000—36 000, Landbutter 32 000(—10 000), Blumenk9 200—10 000, Pfirſiche 700—1100(—500), Reineclauden 450 836 Mirabellen 450—500(450), Zwetſchgen 350—500(180), Birnen bis 1000(200—250), Aepfel 500—900(200—280), Seelachs 1 bis 2000, Schelffiſche 1000—1200, gengfiſche 2000(.—1200), Kaben jau 2000, Aale 10 000(5000), Hecht e7—8000(5000), Karpfe (tote) 3000(5000), Barſche(tot) 2000(5000), Backfiſche 97.00 (2000) Tauben(Paar)—6000, Hahn(alt) lebend—(—12 000) Lebendes Junggeflügel: Huhn—8000(—5000), Hahn und Huun alt, geſchlachtet—15 000(—15 000), Hahn das Pfund 810 00 (—300). veranſtaltungen Deutſche liberale Volkspartei. Die urſprünglich für morgel Freitag, 14. Sept. vorgeſehene Mitgliederverſammlung mit einem Referat des Hauptſchriftleiters Kurt Fiſcher über die politiſche Lage muß um eine Woche auf Freitag, den 21. Seßt verſchoben werden. „pp. Der Keichsbund deulſcher Technik iſt unentwegt an der 5 füllung ſeiner ſelbſtgeſtellten Aufgabe tätig und führt einmal geplans, Vorträge trotz aller Ungunſt der äußeren Umſtände durch. Am Sauge tag ſprach im Saale der Handelshochſchule vor einem kleinen a erwählten Zuhörerkreis Generaldirektor Dr. Bergius, Die Flüſſige Brennſtoffe im deutſchen Haushalt“. Oelfeuerung bei transatlantiſchen Schiffen hat im letzten Jahrze 0 einen großen Aufſtieg genommen. Vor dem Krieg bedienten 30 etwa 2 Prozent der Schiffe dieſer Triebkraft, heute ſind es über, 14 Prozent. Die in Betrieb befindlichen Erdölquellen produzieren 22 100 Millionen Tonnen Oel im Jahre, 80 Prozent dieſer Probnet liegt in den Händen Amerikas. Die Unſicherheit bezügl. der Ergtege keit der Erdölquellen ſowohl bezüglich der Mengenförderung und 9 Lebensdauer der Quellen berge gewiſſe Gefahren für die Verſorgggie des Konſums in ſich, die aber die Truſtwirtſchaft gemäßigt habe. iben Verſchiedenheit des Benzingehaltes der Produktion ein und derſe en uelle machen die Beherrſchung des Marktes zur wiriſchaftichen Deckung des Konſums vonnöten. Wie kann ſich nun die Technik di der Unſicherheit der Erdölverſorgung befreien? Sie bemüht ſich, und ſuchte das Benzin ſtrecken. Früher nahm man im Dur 26 10 Prozent der Rohöldeſtillation als Benzin an, heute werden Prozent Benzin aus dem Rohöl abgeführt. Die letzten Jahre ha en auf dem Gebiete der Verſorgung mit flüſſigem Brennſtoff ein weſentlichen Fortſchritt gebracht. Man kann— ſagen, ren Problem der Gewinnung von Benzin aus mittleren und ſchweßer Oelen großtechniſch gelöſt iſt. Damit iſt die Weltwirtſchaft dorech⸗ Zufälligkeit der Zuſammenſetzung des Rohöls befreit. Aber die nik muß weiterdenken und damit rechnen, daß eines Tages die Auf⸗ ölquellen ausgeſchöpft 9 5 können. Das ſtellte ihr eine neue der abe: der Verſuch, die*— flüſſig zu machen. Die gus. erarbeitung des Steinkohlenteers und der Verarbeitung ſchießen artiger Braunkohle, wie ſie in Mitteldeutſchland und aucg adet⸗ Nähe von Darmſtadt gewonnen wird, reicht zur Deckung ſchen Bedarfs bei weitem nicht aus. Während des Krieges w 95 eine außerordentlich wirtſchaftliche Methode herausgefunden. del ich in unſerer Stadt, nämlich in den Berginwerken auf heinau, in hingebender, unermüdlicher Arbeit Dr. Bergin?⸗ ſts⸗ ſeiner Mitarbeiter entwickelt hat, iſt von ausſchlaggebender Julzggel. bedeutung nicht nur für Deutſchland, ſondern für die wirtſchaft. Bei gewaltigem Druck und ungeheuren enperafuner, die natürlich beſondere Einrichtungen und techniſche Hilfsm in langen unter Anwendung von Waſſerſtoff, gelingt es, die Kohle flüſſige Form zu bringen und uns freizumachen von der Aaſehe keit der Oelverſorgung vom Ausſand und der Unſicherheit Produktion. Nus dem Lande (Heidelberg, 12. Sept. Eine 62 ährige Ladeninhoberin fünde ſich infolge Schwermut in den Neckar undertrauk. ange⸗ (Bahnbrücken(A. Bretten), 12. Sept. Der in Pforzheim mder ſtellte 32jährige Poſtſchaffner Karl Zeller von hier fuhr an ouf ſteilen Kurve vor dem Ort mit ſeinem Rad auf einen Randſteim und ſtürzte ſo unglücklich ab, daß der Tod ſofort eintrat. zub⸗ Karlsruhe, 11. Sept. Hier wurde ein vielgeſuchter Schwie ler, der Ingenieur Karl Frey aus Berlin verbaftet, nach dn, auch die Berliner Kriminalpolizei fahndete. Frey ſuchte dur ierbei zeigen Kapitgl für kurzfriſtige Geſchäfte mit hohem Gewinn. Hienne arbeitete er mit einem Kaufmann Max Nitkows ki, der ſich raſch Wobnung in Berlin aufbalt. Well ſich die Abſchlüſſe nicht ſo kea tätigen ließen, ließ ſich Frey. der unter falſchem Namen ae den Geld auf die Kaufgegenſtände geben, das ſpäter verrechnet indetten ſollte. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß die vorgeſchwin erg Einrichtungen Frey gar nicht gehörten oder aber nur minderm uner waren. Mit einer Milliardenbeute verſchwanden die Shrend 975 85 7 gelang— 7 hier dingfeſt zu machen, wänr ein Spießgeſelle noch geſucht wird. er Gaggenau, 11. Sept. Eine große Vezirtsütung Sanitätskolonnen von hier, Baden⸗Baden, Karl Raſtatt, Achern, Bühl, Gernsbach und Vorbach wurde am runde, Sonntag hier abgehalten. Der Uebung lag der Gedanke zug oſion daß in der Gießerei der hieſigen Eiſenwerke eine ſchwere Ehade⸗ entſtanden und dabei auch Perſonen%. ſeien. Der ſtellte vorſitzende der Sanitätsmannſchaften Dr. antel⸗Karlsruhe gelöſt bei der Kritik feſt, daß die Kolonnen ihre Aufgabe glänze haben. 1 vol⸗ R. Triberg, 11. Sept. Die für den 15. und 16. Septemte, 507 eſehene und in-ihrem Rahmen einſach gehaltene Feier denſd⸗ ährigen Jubiläums der badiſchen Schwarzwage⸗ bahn fol nun für beſſere Zeiten zurückgeſtellt werden. Deſeſten meinderat hat in einem neuerlichen Beſchluß den Gedenktag am dadurch in die Chronik der Zeiten verankern zu können, er der bei der ſich täglich verſchärfenden Lage ſtändig wachſendei die gedachte und den Betrag von 50 Millionen Mark als Spende f den ganzen Schwarzwald hochbedeutſame Jubliäum nicht ganz. niBe⸗ übergehen. Am 15. Sept. wird ein Vortrag von Dr. ſeine müller⸗Triberg über die Schwarzwaldbahn das Werk un rant⸗ Bedeutung würdigen. Am 16. Sept. erfolgt vormittags eine niederlegung am Denkmal Gerwigs in Triberg. )(Vülingen, 12. Sept. Die Gendarmerie hat den in 1157 der Jahren ſtehenden Joſef Bantel aus Singen verhafte inen kürzlich bei dem Landwirt Johann Haas in Mönchweiler„Be⸗ ſchweren Einbruchsdiebſtahl verübt hatte. In den ſitz des Verhafteten, der aus dem Amtsgefängnis in Pfullendaeſ bea gebrochen war und noch mehrere Straftaten auf dem Gewiſſ fand man mehrere auf andere Namen lautende gapee Pfole Millionen Mark in Banknoten und eine ſcharf geladene iſtole⸗ Sell i.., 12. Sept. Der Gipſer Ludwig Kummerer 5 Verputzarbeiten mit der Starkſtromkeitung in Berührung, ſtür einen Kanal und war ſofort tot. Die Starkſtromleitung war 55 ün⸗ ginn der Arbeiten ausgeſchaltet geweſen, aber wahrſcheinlich a achtſamkeit wieder eingeſchaltet worden,(Das iſt innerbhalb w 2 bei zum erſtenmal probieren. Ganz von ſelbſt entwickelte ſich infolge⸗ 2 2 itun Tage der dritte Fall, daß infolge Berüßrens von Starkſtromleitn Menſchenleben zu Schaden gekommen ſind Maſchinen dem Oel anzupaſſen. Man baute Delumwandlungsfaßkiteg aubt, ot adeeſſgen des Otet ei gelalt„doch ſel ie⸗ 11 oor“ N SFSS SSS GN SFSSSSESSsSe 3838 DSeeeesden ree oeeSSSsSs .e Donnerstag, den 13. Sepiember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Nachbargebiete J viernbeim. 12. Sept. Auf der hieſigen Station fuhr ein Zug 0 r Hauptbahn auf einen Heuwagen auf, der nicht mehr rechtzei⸗ N über das Gleiſe gebracht werden konnte Der Heuwagen wurde kleetört. das Pferd. wie die auf dem Vagen ſizenden Perſonen ieben unverletzt. Ein 12jähriges Kind des Landwirts war, ganz in gewickelt, unter die Räder der Lokomotive gekommen. Trotzdem es keine lebensgefährlichen Verletzungen davongetragen. Sw. Darmſtadt, 12. September. Größeren Scheckſchwin⸗ Weleie n iſt man hier auf die Spur gekommen. Zwei der Haupt⸗ 220 0 r wurden verhaftet. Wie wir hören, handelt es ſich um Beträge 800 on 12—15 Milliarden. Die Burſchen haben richtige Zechgelage ver⸗ anſtaltet. wobei Beträge von 100 Millionen keine Rolle ſpielten. indi⸗ ten 0 Neues aus aller Welt 100 ſhloß eeinzeſſin Piktoria Margarele von Preußen f. Im Jagd⸗ 00), oß Klein⸗Glienicke bei Potsdam iſt am Sonntag abend die Prin⸗ gfel⸗ 1 2 Viktoria Margarete von Preußen an den Folgen einer Grippe kol eſtorben. Die Prinzeſſin, die 33 Jahre alt geworden iſt, war eine 00% Sochter des Prinzen Friedrich Leopold und der Prinzeſſin Luiſe 450 Si phie zu Schleswi ⸗Holſtein, einer Schweſter der früheren Kaiſerin. 900 5 war mit dem Prinzen Heinrich XXXIII. von Reuß J. L. ver⸗ 19 Neinc aber ſeit 1922 geſchieden. Seitdem wohnte ſie im Jagdſchloß ſfe ⸗Glienicke. 000 8 Der Totengräber als Leichenräuber. der Totengräber des 00. Fadertedhofes in Poperſch bei Marburg ſtand ſchon ſeit einiger 5 zutt im Verdacht, Leichen ihrer Kleider und ſonſtigen Effekten be⸗ 0⁰ Tödt zu haben. Eine Frau ſah einmal die Puppe ihres verſtorbenen Hönterchens, die ſie dem Kinde in den Sarg gelegt hatte, in den E den der Kinder des Totengräbers. Sie unterließ es aber, dieſe Veideckung der Gendarmerie bekanntzugeben und machte nur einigen en, ſ0 kannten davon Mitteilung. Nun entdeckte eine zweite Frau zu⸗ n9 5 ig daß der Totengräber einen Rock ihres Mannes, den ſie dieſem ber 90 Grab mitgegeben hatte, trug, und machte die Anzeige. Bei einer usdurchfſuchung fand man Kleidungeſtücke, Wäſche und Schmuck⸗ 15 genſtände, die von Verſtorbenen herrührten. Erleichtert wurde die 0 usdurchſuchung der Gendarmerie durch die belaſtenden Ausſagen Er⸗ Schwiegermutter des Tokengräbers, die angab, daß dieſer die — mährend der Begräbniſſe leicht mit Erde bedeckten Särge in der Nacht ns⸗ 9rö et und dann die Toten ihrer Kleider beraubt habe. Der Toten⸗ ber über und ſeine Frau wurden verhaftet. In die Angelegenheit iſt ber tach ein Schneider verwickelt, der die ihm vom Totengräber geliefer⸗ en Kleider umgearbeitet und hauptſächlich an die bäuerliche Bevölke⸗ verkauft hat. ich Wice Tüchtige Stadtväter. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher von diätterit vck lädt in einer amtlichen Bekanntmachung in den Orts⸗ wa ern zu einer ordentlichen Stadtverordneten⸗Verſammlung ein, on M. deren Tagesordnung als Punkt 9 folgendes ſteht:„Antrag des ig⸗ Herd ſtrats auf Einſetzung einer gemeinſchaftlichen Kommiſſion zur der ſhaſefüßhrung einer Verſtändigung zwiſchen den ſtädtiſchen Körper⸗ 5 ſten über die Neuverpachkung der Bullenwieſe und die Aontlendung von vier Stadtverordneten in dieſe!“. iumt die hier angeregte Verſtändigung in der Tat zuſtande, ſo muß 95 ver geſtehen, daß es ſich hier wirklich um eine ſehr ordentliche Stadt⸗ die ordnetenverſammlung handelt! 988 en Die däniſche Ernke ſchwer geſchädigt. Wie von ſachkundiger itt. berichtet wird, iſt die däniſche Ernte infolge der langen Regen⸗ 26 19 und der ſchweren Sturmſchäden um 25 Millionen Kronen in en U rem Werte geſunken. Beſonders ſchwer iſt die Roggenernte betrof⸗ en We Die däniſche Ernte repräſentierte vor der Regenperiode einen a⸗ 5 ert von 550 Millionen Kronen. Jetzt wird ihr Wert nur noch auf en wei illionn Kronen veranſchlagt. Jeder neue Regentag bringt tere Verluſte. bon ſeinem Hunde kolgeſchoſſen. Mr. Delgratto. ein Mann 0 18, Jahren, batte ſich in der Nähe Marſeilles auf die Jagd be⸗ f. en. Müde von dem ungewohnten Vergnügen, legte er ſich ins 5 unas, um zu ſchlafen. Sein getreuer Hund laaerte ſich neben ihm, 70 15 den Herrn und ſeine Jaadflünte gut zu bewachen. Irgendein 45 neudmäuachen oder ſonſtiges kleines Getier ließ ihn plötzlich auffah⸗ e— mit den Pfoten den Boden ſcharren und ſo unglücklich den Hahn . den Jinte berüßren. daß dieſe losging und die Ladung dem ſchlafen⸗ di Jäger durch den Kopf ſagte. In hoffnungsloſem Zuſtand wurde 8 darunfreiwillige Beute des Jaadzundes ins Hoſpital geſchafft. Bald . kauf ſtarb der Berunglücgte 1 Imſ ichweres Jugunglück. Nach einer Meldung entgleiſte bel 7 ſe der Expreßzug der transſtbiriſchen Bahn. Man zählt 8 2 . und 150 Verwundeie. +18 etternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7ꝛs morgens) — fe. ba ſe e ene höhbe in NN tur 3 8 Nicht.Stärt 2 merkungen 1 Ned m mm c cht. Stür e Sene, e 8 5( Vaden e. 127 162 14 20J/ 18/— fü 9 + 213761.8] 12 27 10 80 leicht her 0 f Fabbern 5 780784.3] 10 24] 8 Sch leicht z. la. 0 denneſde 1281654. 12 10 11 80 leicht ue Bafen—I 3 7 eecht au. 0 Aer kräftt Einft ge Sturmwirbel über Nordeuropa iſt ohne Einfluß deigteeurap vorübergezogen und im Vereſch des flachen Hoch⸗ in Babpiets über dem Feſtland dauert das heitere, trockene Wetter kaſchtaden an. doch iſt neuerdings vor Irland eine Drucſtörung Ader dien, die eine ſüdliche Bahn einſchlägt und einen Ausläufer 99 worfhuſt Kanal entwickelt ſo daß mit zunehmender Trübung, aber a noch unerheblichen Niederſchlägen zu rechnen iſt. 1 Witterung für Freitag bis 12 Uhr 1— Landnende rübung, doch noch beine Niederſchläge, Aunde atur wenig verändert, langſam auffriſchende weſtliche ͤ ͤK7. Die Machsendung U 9. des„Mannheimer General-Anzelgers wöährend der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuzband erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seitherigen Bezugsortes nur Schrift- lich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Versand kann täglich er- folgen und täglich eingestellt werden. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugskosten bitten wir die Ge- bühren für den Versand im voraus zu entrichten.— Diese betragen: reee f Tür! vereſts abonnlertes Fxempler.. Mk.— Für! besonderes krenplen.„ Mu. 2460009.— Mannheimer General-Anzeiger. Von Professor Dr. Karl Helfferich, Staatsminister a, D. Der Name des deutschnationalen Abgeordneten Dr. Karl Helfferich stand in diesen Tagen im Mittelpunkt der Währungsdebatten, die uns durch einen kühnen Entschluß aus dem Papiermarkelend heraus zu einer stabilen deut- schen Währung führen sollen. Auch der Chefredakteur Walter Funk der Berliner Börsen-Zeitung verficht in dieser Frage seit langer Zeit ein festes Programm, das in der Olkentlichen Disküssion und auch bei den Beratungen der maßgebenden Stellen eine bedeutsame Rolle spielt. Dieses Programm, das die Rückkehr zur Goldwährung durch Errichtung einer privaten Goldnoten-⸗ bank der deutschen Wirtschaft zur Grundlage hat, ist, wie aus den Mitteilungen der Regierung hervorgeht, für die deutsche Währungsreform in Wesentlichen Puünkten akzep- tiert worden. Es kommt am nächsten den Vorschlägen, die der Reichsverband der deutschen Industfrie der Regierung zur Währungsfrage unterbreitet hal. Aber auch das vielerörterte Projekt einer Roggen(gold)währung des Abgeordneten Helfferich stimmt in mehreren, und zwar wichtigen Punkten mit den Vorschlägen der Berliner Börsen-Zeitung überein, insbesondere als auch Exzellenz Helfferich die Schaffung einer vom Staate unabhängigen Währungsbank ins. Auge faßte. Bei der Beachtung, die Dr. Helfferich gerade im Augenblick in der Währungskfrage gefunden hat, ist es interessant, die Ansichten dieses Mannes, der einen großen Ruf als Geldtheoretiker hat, über das deutsche Währungsproblem kennen zu lernen, wie er sie in der neuesten(.) Auflage seines Werkes:„Das Geld“ (Leipzie 1923. Verlag von C. L. Hirschfeld) niedergelegt hat. Unter der Ueberschrift„Neue Erwägungen“ schreibt der Verfasser, der allerdings zur Zeit der Heraus- gabe des Buches noch mit anderen Verhältnissen rechnen konnte und daher auch noch nicht das Projekt der Roggen⸗ Währungsbank berührt hat, folgendes, 4 „Die Entwicklung der letzten Jahre hat bestätigt, daß die Wertbeständigkeit des Geldes in keiner Geldverfassung. größeren Erschütterungen ausgesetzt ist als bei der Papier- Währung, die rein theoretisch allein eine planmäßige und vollständige Anpassung des Geldumlaufs an den Geidbedarf und damif eine Regulierung des Geldwertes gestattet. Es hat sich herausgeskellt, daß die Zwungsmomente, die zur Preisgabe der Goldwährung und zum Abgleiten in die Papierwährung geführt haben, solange sie fortbestehen, auch eine planmäßige Regulierung von Geldumlauf und Geldwert auf dem Boden der Papierwährung unmöglich machen. Es hat sich ferner herausgestellt, daf Wirtschaft und Staat, wenn der Druck jener Zwangsmomente nachläßt und aufhört, für die Stabilisjerung ihres Geldwertes eher einen Halt an dem Gelde der auf der Goldbasis verbliebenen kremden Länder finden als an irgendwelchen inländischen Kriterien, die für eine Fixierung des Geldwertes theoretisch in Betracht kommen könnten. England hat, als ihm die Wirtschaftliche und finanzielle Erholung die Inangriffnahme der Wiederherstellung seines Geldwesens gestatfete, nicht irgendeine Indexzahl für Großhandelspreise oder Lebens- haltungskosten oder Löhne als feste Norm des Geldwertes aufgestellt, sondern den der ursprünglichen Goldparitat ent- sprechenden Dollarkurs, genau so, wie in der Vergangen- heit Rußland, Oesterreich-Ungarn, Argentinien und andere Länder, die aus stark fluktujerenden Papierwährungen heraus zu einer Stabilisjerung des Geldwertes zu kommen suchten, die Herstellung eines festen Kursverhältnisses zu den Goldwährungsländern erstrebten. Ich bin überzeugt, daß auch Deutschlan d, wenn die Verhältnisse für eine Stabilisie⸗ rung des Geldwertes reif, geworden sein werden, das Problem nicht auf der künst⸗ liech konstruierten Grundlage von Index- z21ffern, sondern auf dem einfacheren und Taktisch genügenden Wege der Herstel⸗ festen Verhältnisses zu dem un eines Gelde der Goldwährungsländer versuchen wird, wie in der Tat die Reichsbank vom Januar 2923 an das Abbremsen der Teuerung, also die Stabilisierung des inländischen Geldwertes, auf dem Wege der Stabilisie- rung des Dollarkurses, also des Außenwertes des Geldes, versucht hat. Wenn aber die wirtschaftliche und finanzielle Kraft des Landes nicht zu einer solchen Anlehnung an ein wertbeständiges ausländisches Geld ausreicht, dann ist nicht einzusehen, wie die Kraft für die Realisierung einer festen Indexziffer, eines Konglomerates von Preisen und Löhnen, genügen sollte. Der Dollar ist eine einfache, indiskutable Wertgröße, die heute in der ganzen Welt als Standard-Wert⸗ einheit gilt. Die Regulierung der Mark nach dem Dollar- kurs, der täglich an den Börsenplätzen notiert wird, ist un- endlich einfacher als die Regulierung der Mark nach einem System von Indexziffern, dessen Aufbau immer umstritten sein wird und dessen Handhabung langwierige statistische Erhebungen und rechnerische Arbeiten möglich macht. Darüber hinaus ist die technische Möglichkeit einer Regu- lierung des valutarischen Verhältnisses zu einer ausländi- schen Geldeinheit im Wege der Devisenpolitik in einer An- zahl wichtiger Falle praktisch erprobt, während die Stahili- sierung des Geldwertes auf der Grundlage einer aus eine: großen Anzahl von Preisen oder Löhnen künstlich kon⸗ struierten Indexzahl praktisch bisher noch nirgends auch nur versucht worden ist und, wenn sie auf dem Wege der Ausdehnung und Zusammenziehung des Geldumlaufs erfol- gen sollte, theoretisch mit der reinen Quantitätstheorie steht ünd fällt. KIs praktisches Ziel kommt also nur die Herstellung eines festen Kursver- hältnisses zu dem Gelde des Weltmarktes, d. h. eines festen Wertverhältnisses zum Golde, in Betracht. Auch wenn man von jeder mißbräuchlichen Ausnutzung des Systems der gleitenden Skala absieht, so wird man sich der Erkenntnis nicht verschlieben können, daß dieses System eeeee e die letzte gegen den verhängnisvollen Wettlauf von Löhnen und Preisen aus- schalten muß. Eine Teuerung der Warenpreise, der die Löhne und Gehälter nicht automatisch folgen, regt einerseits zu einer verstärkten Arbeitsleistung an, andererseits zu Einschränkungen im Verbrauch. Paßt aber die Entlohnung der Arbeit sich automatisch der Teuerung an, 8so sind diese Antriebe, die allein die Teuerung an der Wurzel fassen können, ausgeschaltet. Dann muß die Anpassung der Löhne an die zu einer neuen Verteuerung der Preise kühren, diese wieder zu einer neuen Erhöhung der Löhne und so eiter in infinitum; und wenn der Staat oder seine Zontralbank, wie es Voraussetzung für dieses System ist, kür die aus diesem Wettlauf sich ergebenden Anforderungen unbegrenzt die Notenpresse zur Verfügung stellen, dann muf auch die laflalion in geometrischer Progression Wachsen. Die gröllte Gefahr unseres komplizierten modernen Produktionsprozesses liegt darin, daß der Arbeiter die un- mittelbare Beziehung zu seiner Arbeitsleistung verloren hat, daß ihm der Bllick für das Verhältnis zwischen seiner Arbeitsleistung und seiner Entlohnung verloren gegangen ist, daß er den Vorteil der erhöhten Arbeitsleistung u. spar- samen Arbeitsweise nicht mehr so unmittelbar spürt wie der kleine Handwerker ader Bauer, der fäür sick selbst Der Ietzte Rest Tünlbarer Beziehung zwischen arbeitet. Arbeitsleistung und Lohn. wird aber für den Arbeiter auf- gehoben, wenn er durch die automatische Anpassung der Japiergeldlöhne an die Verteuerung seines Lebensunter- haltes in die IIlusion versetzt wird, jeder eigenen An- strengung zur Ueberwindung der Teuerung enthoben zu sein. Die mwirkung muß also, wie es in Oesterreich lat- sächlich der Fall war, die Verschärfung der Teuerung und die Beschleunigung der Entwertung des Geldes sein. Wir sind in Deutschland in der Praxis der Tarifver- handlungen und der Gehaltsregulierungen dem System der gleitenden Skala Gder der Indexmark bereits in einer geradezu bedenklichen Weise nahe gerückt. Eine formelle und vollständige Einführung dieses Systems müßte nicht nur den gänzlichen Ruin unseres Geldwesen.s beschleunigen, sondern auch den Ruin unserer gesamten Wirtschaft. Auch wir werden, wenn unser Geldwesen und unsere Wirtschaft gesunden sollen, auf das Narkotikum der fortgesetzten Vermehrung der Zah- lungsmittel verzichten und— wenn die politischen Voraus- setzungen des Erfolges geschaffen sind— zu einer„De⸗ flationspolitik“ kommen müssen; auch wir werden, Wenn die Scheingewinne aus den fortgesetzten Preis- und Kurs- steigerungen aufhören und damit auch für die Löhne und Gehälter wieder bestimmte Grenzen gezogen Werden, die „Gesundungskrisis“ durchmachen müssen, die noch keinem Lande erspart geblieben ist, das nach der Gewöh⸗ nung an Inflation und Geldentwertung die Entziehungskur begonnen hat. Die„gleitende Skala“ und die Indexwah⸗ rung aber führen nach der entgegengesetzten Richtung. So bleibt einem Lande in unserer Lage — es mag phantasielos klingen, aber es ist das Ergebnis unerhittlicher Logk— abgesehen von kleinen Notbehelfen, nur die Arbeit an der Wieder- herstellung der Goldbasis für seine Wäh⸗ rung. Wann und unter welchen Umständen und mit welchem Goldäquivalent dieses Ziel sich für uns erreichen lassen wird, steht dahin. Denn das Geldwesen eines Landes ist nicht ein Ding an sich, nicht eine auf sich selbst stehende, juristische, administrative oder technische Konstruktion, sondern ein Glied, das an der Gesundheit und Krankheit des Gesamkkörpers teilnimmt.“ Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 13. Sept.(Drahtb.) Am Devisenmarkte War eine leichte Abschwächung zu beobachten. Dollarnoten wurden vormittags mit 98—102—97 Millionen genannt, gegen 12½ Uhr ca. 100 Millionen. Im Effekten-⸗ verkehr von Büro zu Büro bestand wohl große Nach- krage nach Industrie-Aktien aller Art, doch fehſt es an An- gebot, weshalb Abschlüsse nur in vereinzelten Werten zu⸗ stande kamen. Neben Schiffahrtsaktien blieben auc! Montanpapiere Weiter fest. Man nannte u. 3. Badische Uhren 180—200 Millionen, Haid u. Neu 90 Mill., Vereinigte Ultramarin 200 Mill., Rhenania 450-500 Rill, Gebr. Junghans 180 Mill, Chemische Albert 1500, Lokomotiv Krauf 200—225 Mill., Bronce Schlenck 450 Mill., Trikot Besigheim 300 Mill,, Eschweiler Bergwerk 1500 Mill., Weiler ter mer 350 Millionen. Unter den Banken blieben ge- suchter: Badische Bank 100 Mill., Rheinische Creditbank 60 Mill., Pfälzische Hypothekenbank 40 Mill. Inag stark begehrt, Auslandskäule Werden hierfür angeführt, ca. 40 bis 50 Millionen. Für Kleyer, Casseler Faß, Süddeutsche Metall- 7 0 Zuckerfabrik Offstein sind nur Geldkurse 2 ören. * Berliner Wertpapierbörse Berlin, 13. Sept.(Drahtb.) Nachdenn am Vormittag die Devisenpreise bei kleinen Umsatzen ungefähr auf der Grundlage von 450 und 100 Millionen für London bzw. für New Fork genannt waren, erfolgte bei Feststellung der amtlichen Notierung infolge des Eingreifens der Reichsbank ein Rückgang, wobei auch die Zuteilungen etwas höher als estern beméssen erden konnten. Die bisher dringende achfrage hat erheblich nachgelassen und das Geschäft ist allgemein geringer geworden. Deuisenmarki Mannheimer Devisenmarkt, 13. Sept.(.00 nachm.] Es notierten am hiesigen Platze: New Vork 93,0, Holland 5783. London 430, Schweiz 17,0, Italien 4, 150, Prag 2,840. Tendenz: Abgeschwächt. Frankfurter Notenmarkt 13 Sept. Sela Brlet geld Amerikantisobe 89,500000 500000 8 1 18.0750⁰0 Paaee: 16428990 129905 1e 12.140000 12.280000 Sohs 5 Euglisebe: 42.780000 425,220000 Segne 8220000 16.89900 Französis che 5,175000.225000 Schwedische 24,080000 24.320000 fealtenee' ieee 362000 Froree 32 380 alienlsohbes Oesterreloh abg 12⁴⁰ 12⁸⁰ 28 0 8 5 Berliner Devisen Amtilok. 12. 333 1 13 3. 13. aned 27. 2080009 28497000 Buen.-Aee.22500 37077% 20.240 302790 Brüssell.„„„1 4888280.711750 408950 4,431050 Ohristlanſaa„ 15,561000 15,639000 14,982500 15.037800 Kopenhagen„ 3„„ 17.558000 17544000 16.75000 16.51200⁰0 J1jͤ olsin, 8* 5 ſtasen. 72?? 499200.320900 70229500 4050100 bonden„„„„ 900000.000 00r»“rf;418.850000 421,050000 New-Vork 95,760000 240000 92,189000 82,687000 Parlsss„„ö..605950 5,634050.308700 5,383800 Sohnee 17.318800 17,103100 16.258000 18.14000 Spanlen 967500 13.032500 12.389000 12.181000 IApan„895000 46.155000 44.888000 44.912000 Hle de Janelro.578000.621000.77500.022500 Wen abg. 185660 188240 122725 120³.25 .89275⁰0 2807250 798000.07000 Budapet 5187 52¹³ 4937,80 5012.80 in e e 837080 942850 4 7705 922800 Jügoslarlen 1037⁰⁰ 1. 0e50ο 99750⁰⁰0.002300 Waren und ME:- Offizielle Preise der Mannheime, aAtenborse Die Kurse versteh 100 Kilo in Millio gonfrel v. en 58.— ontrei Mannheim. Preisnotlerungen vom 19. Sept. 1926 Welzen, inländisoher 205—300 Roggenmeh! 420 auslündisoher eekenkiele mit Saek 120—140 Rohgen,(alter)——Slertreber 8—— 1 neuer)——— Behmelasse 120—— Brau-Gerste(alte) 220—235 Mesenheu, lose—— neue) 250—260 Rotkleehen 9 heler(alter) 20—Tuserne-Kleeheu—— „(neuer) 220—240 FPrese-Stroh—— MHals, gelbes(mit Sack——=Idebundenes Stroh 28.—30 Welzenmehl datls spez. 0(fichtprels) 550—800] Rape 200—300 Tendenz: Ruhiger. berausgeber, Oruger und Verleger! Druckerei Dr. Haas, Maunbelmer General⸗Anzeiger, G. mM. b. 1 Miausdeint E 6. 2. e Direktian: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für den po 75 00 und volkswirtſchaftlichen Teil: Kur iſcher; für das Feuilleton: Kommunalpolitik: — Hammes; für ichard Schönfelder; für Gericht zund Sport: WMiliv Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: i. B. Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl⸗ Hügel. ——— — —— —— ——— 0 4 6 —— .Jeite. At. 422 anuneimer Generai-Angeiger.(Abend- Ausgabe Donnerstag, den 13. September 1928 Der heilige Serg Roman von Wilhelm Hagen 43) Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Foriſetzung] Er fühlte, daß ihm eine ſchwere Zeit bevorſtand; denn in— lichem Geſtändnis hatte ſie ihn einen Blick in ihre Seele tun laſſen und ihm gezeigt, wie es in ihr ausſah. Damit aber war auch det letzte Reſt von Groll in ihm verſchwunden, und er wußte nur das eine, daß er treu zu ihr ſtehen mußte, wie es auch kam, und alles Leid geduldig zu tragen hatte, was ihm aus ihrer Verirrung erwachſen würde. Sie deutete ſein Schweigen falſch und flehte noch einmal in furchtbarer Verzweiflung:„Hörſt du, Liebſter, bei allem, was dir heilig iſt: verlaß mich nicht. Ich gehe ſonſt zugrunde!“ 8 Da nahm er ſie voll inniger Zärtlichkeit in ſeine Arme und küßte ſie tröſtend auf Mund, Wangen und Augen. XV. Als es anderen Tags hart gegen Mittag ging, ließ Fernleitner ſich bei Broighem melden. 5 Der Graf empfing den Dichter in ſeinem Salon. Sein Geſicht krug einen gewiſſen Hochmut zur Schau und ein ſpöttiſches Lächeln umſpielte ſeine Züge, als er zur Begrüßung die Worte ſprach:„Ich 05 9520 Ihrer Ankündigung zufolge, eigentlich ſchon geſtern er⸗ wartet!“ —5 Ich wäre auch bereits geſtern zu Ihnen gekommen,“ entgegnete der Dichter, nicht ohne eine gewiſſe Schärfe im Ton,„wenn ſich nieine Frau unter der Einwirkung Ihres Giftes nicht dermaßen elend landen hätte, daß ich den ganzen Tag um ſie bemüht ſein „Das bedauere ichl“ erwiderte Broighem artig und lud Fern⸗ leſtner zum Sitzen ein. „»Danke, ich ſtehe lieber!“ lehnte der Dichter kühl ab und fuhr in barſchem Tone fort:„Ich will gleich zur Sache kommen: Ich muß Sie in aller Form erſuchen, Graf Broighem, meine Frau ein für allemal mit Ihrem Haſchiſch zu verſchonen!“ Wieder glitt das ſtöttiſche Lächeln über des Grafen Züge. zethung, ſprechen Sie in ihrem Auftrage?“ fragte er. „Ver⸗ „Dann bedauere ich, Ihnen erwidern zu müſſen,“ verſetzte Broighem mit einer Höflichkeit, die etwas Verletzendes an ſich hatte, „daß für mich nur die Wünſche Ihrer Frau Gemahlin maßgebend ſind, die ſie mir direkt oder indirekt zur Kenntnis bringt!“ „Was ſoll das heißen?“ brauſte der Dichter auf. „Es liegt nicht in meiner Abſicht, Herr Fernleitner,“ gab ihm der Graf mit kühler Artigkeit zurück,„mit Ihnen hierüber zu ſtreiten!“ Des Dichters Antlitz überzog ſich mit purpurner Röte.„Dann zwingen Sie mich, andere Mittel gegen Sie zu ergreifen,“ rief er drohend. „Wenn Sie es nicht für unter Ihrer Würde finden, der Polizei Handlangerdienſte zu leiſten, gab ihm der Graf eiſig zurück,„dann tun Sie, bitte, nur, was Sie nicht laſſen können! Im übrigen münſche ich unſere Unterhaltung jetzt als beendet anzuſehen.“ Damit verneigte er ſich knapp, wartete eine ebenſo kühle Ver⸗ beugung des Dichters ab, und ſteckte ſich dann eine Zigarette an, deren aufdringliches Parfüm Fernleitner noch bemerklich wurde, als er das Zimmer verließ. Der Dichter ſchritt gedankenvoll die Treppe hinab. Wege war dem Grafen nicht beizukommen. Da es Fernleitner aber auch widerſtrebte, die Polizei zu Hilfe zu rufen, blieb nur eins: der Kampf mit geiſtigen Waffen um Ruths Seele und der Verſuch, ſie dem verderblichen Einfluß zu entziehen. Er war ſich klar darüber, daß dieſer Kampf von vornherein mit ungleichen Waffen geführt werden mußte, denn in Ruth waren ſtarke Kräfte am Werk, die ſie auf die Seite des Grafen zogen, und Fernleitner hatte ihnen nichts entgegenzuſetzen als ſeine große Liebe, die rein genug war, um helfen und auch leiden zu können. Trotzdem ſchritt er voll ſchwerer Sorgen ſeiner Hütte zu, unter deren Tür Ruth ſtand, die ihn ſchon von weitem begrüßte. Ihr Antlitz hatte die alte Friſche wieder gewonnen; nur die leichten Schatten unter den Augen erinnerten noch ein wenig an das, was hinter ihr lag. Vor ihrer Seele aber ſchien der dumpfe Druck genommen zu ſein, der ſie in den letzten Tagen überſchattet hatte; denn ſonnig und heiter kam ſie dem Dichter entgegen, hing ſich an ſeinen Arm und begonn ſo reizend zu plaudern, daß er faſt des dunklen Verhängniſſes vergaß, das finſter und drohend über Auf dieſem Dann bat ſie den Geliebten, ihr doch die neuen Hütten zu zeigen, die unter Loiſls geſchickten, fleißigen Händen emporzuwachſen be⸗ gannen, und von ihnen ſchritten ſie noch hinüber zu dem bereite fertigen Blockhaus, das den vielen neuen Mitgliedern der kleinen Siedlung einſtweilen als Wohnhaus diente. In harmloſer Fröhlichkeit verſpeiſten ſie zuſammen das Mittags⸗ mahl, das Ruth emſig ſelbſt bereitet hatte. Es waren beſcheidene, junge Menſchen, drei Maler und ein Schriftſteller, denen das Leben bislang nichts als Sorgen gebracht hatte, und die ſich nun, für ein paar Wochen befreit von der Qual um das tägliche Brot, wie im Paradieſe vorkamen. Zu Fernleitner ſahen ſie auf wie zu einem höheren Weſen, das ſie dem Elend entriſſen hatte, und Ruth brachten ſie eine mit einer ſelt⸗ ſamen Scheu geniſchte Verehrung entgegen, die etwas Rührendes an ſich hatte. 5 Der eine der drei Maler ließ es ſich nicht nehmen, Kaffee zu brauen, die andern beiden brachten ihre Arbeiten herbei, und der junge Schriftſteller las Verſe vor, in die er ſeine ganze Begeiſterung über die wundervolle Alpenwelt gegoſſen hatte Fernleitners Antlitz verklärte ein Schimmer ron Glück, und es kam ihm vor, als wäre hier doch wenigſtens ein Teil deſſen erfülll was ihm bei Gründung ſeiner Kolonie vorgeſchwebt hatte. Er beſah und lobte die Arbeiten, erkundigte ſich voll Intereſſe nach neuen Plänen und forderte die vier jungen Leute auf, gegen Abend mit ihm über den Gletſcher zum Obſervatorium emporzu' ſteigen, wo er ſie mit Völker und ſeiner Frau bekannt machen würde. Sie waren mit Freuden dazu bereit und voller Neugier, den Gletſcher zu betreten, und der Aelteſte von ihnen bat Fernleitne“ mit ein paar herzlichen Worten, ihnen auch fernerhin ein trellel Mentor zu ſein und ſie einzuführen in die Geheimniſſe des heiligen Berges. Da es bereits Mitte Auguſt geworden war, riet ihnen Fern' leitner, warme Mäntel und Decken mitzunehmen, damit man am Abend bleiben konnte, ſo lange es einem behagte Dienſtfertig rüſteten die vier jungen Künſtler die kleine Tout und riſſen ſich förmlich darum, Fernleitners und Ruths Aus“ rüſtungen tragen zu dürfen. Im beſten Einvernehmen begann man den Aufſtieg, den fröh⸗ liche Scherze würzten und kürzten. „Nein!“ geſtand Fernleitner.„Aber in ihrem Intereſſe.“ ſeinem Glück hing. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗3. 1 wmurde heute die Firma„Südd. Braunkohlen⸗ preßſteinfobrit, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung in Mannheim, E 7. 1, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung iſt am 9. Auguſt 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Großhandel mit Braunkohlenpreßſteinen und verwandten Produkten. Die Geſellſchaft kann lich an anderen Unternehmungen beteiligen oder folche erwerben, ſoweit dies ihren Zwecken förder⸗ lich iſt. Das Stammkapital beträgf 10 000 000% Wilhelm Vietor, Görlitz, Hermann Krauß. Mann⸗ heim, Peter Altendorf, Mannheim, ſind Geſchäfts⸗ führer. Auch wenn mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt ſind, iſt jeder einzelne derſelben berechtigt, allein die Geſellſchaſt zu vertreten. Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfoſgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 15⁵ Mannheim, den 8. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XX.⸗3. 49, Firma„Vresdner Bank Filiale Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firne Dresdner Bank in Dresden, wurde heute einge⸗ tragen: Fritz Göhring, Franz Lindacher und Richard Wallach, alle in Mannheim, ſind zu Ge⸗ ſamtprokuriſten unter Beſchrönkung auf den Be⸗ trieb der Niederlaſſung Maunheim beſtellt, der⸗ art, daß ein jeder der Genonnten berechtigt iſt, in Gemeinſchaft mit einem ordentlichen oder ſtell⸗ vertretenden Mitgliede des Vorſtandes oder mit einem anderen Prokuriſten dieſer Niederlaſſunz die genannte Firma per prokura zu zeichnen. Mannheim, den 11. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 154 Zum Handelsregiſter B Band VI..⸗Z. 41, Firma„Rheiniſche Creditbank“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Adolf Ackermann, Alfred Bartholomä, Paul Binger, Otto Bradfiſch, Adolf Fritſcher, Max Funck, Joſef Herbig, Eduard Kohl⸗ ſchmidt, Joſef Traft, Hans Pfeiffer, Eberhardt von Zeddelmann, Kurt Goßrau, Adam Gkeich, Cugen Eicher, alle in Mannheim, iſt Prokura der⸗ art erteilt, daß jeder in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem anderen Pro⸗ Zum Handelsregiſter B Band XVII.⸗Z. 48, Firma„Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute einge⸗ trogen: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Be. ſchluß der Generalverſammlung vom 3. Juli 1923 in den§s 7, 8, 10, 15, 16, 23 und 21 geändert; Seh iſt geſtrichen; der bisherige§ 10 erhielt die Bezeichnung§ 9; ein neuer§ 10 iſt eingeſetzt. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. Dr. Stanislaus Sußmann und Dr. Mazx Schäler. beide in Mannheim, ſind zu ſtellvertretenden Vor⸗ ſtandsmitgliedern beſtellt. Das Vorſtandsmitglied Benno Weil führt den Dr. h. c. Die Prokura des Dr. Guſtav Burchard, des Adolf Cohn, des Edmund Iſaak, des Wilhelm Rub des Dr. Stanis⸗ laus Sußmann, des Dr. Max Schäler, des Otto Neuhäuſer und des Heinrich Hunrath iſt erloſchen Fritz Dauch, Fritz Dreifuß, Joſef Eberle, Karl Eßwein, Ludwig Keſſelheim, Heinrich Rädle, Dr. Oskar Schweiß, Friedrich Schweizer, alle in Mannheim, ſind als Prokuriſten beſtellt, derart, daß jeder berechtigt iſt, gemeinſam mit einem Mit⸗ gliede des Vorſtandes, einem ſtellvertretenden Mit⸗ gliede des Vorſtands oder einem andern Prokuriſten ſte Firma zu zeichnen. Dieſe Prokuriſten ſind auf den Geſchäftsbetrieb der Hauptniederlaſſung Mann⸗ heim beſchränkt Die Beſchränkung der Prokura des Ernſt Finke und des Eugen Hirſch auf den Geſchäftsbetrieb der Niederlaſſung Maunheim iſt aufgeboben. 154 Manuheim, den 10. September 1923. — ſes Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗Z. 43. Fi„Bereinigte Jute⸗Spinnereien und Webe⸗ reien wenenelee Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim, vormals eutſche Juteinduftrie“ in 2 im als Zweigniederlaſſung der Firma „Bereinigte Jute⸗Spinnereien und Webereien Aktiengeſellſchaft“ in Hamburg, wurde heute ein⸗ getragen: Die in der Generalverſammlung der Aktionäre vom 10. Januar 1923 beſchloſſene Er⸗ höhung des Grundkapitals der Geſellſchaft iſt auch hinſichtlich der reſtlichen 50 000 000 4 durchge⸗ führt. Das Grundkapital beträgt jetzt 155 000 600 Mark und iſt eingeteilt in 1500 auf den Inhaber lautenden Vorrechtsaktien Lit. A zu je 100) 4, 148 500 auf den Inhaber lautenden Stammaktien Dit. B zu je 1000 und 5000 auf den Inhaber lautenden Vorzugsaktien Lit. C zu je 1000 l. Aufgrund der ihm in der Generalverſammlung vom 10. Januar 1923 erteilten Ermächtigung hat der Aufſichtsrat durch Beſchluß vom 9. Mai 1923 den.4 Abſatz 1(Grundkapital, Aktieneinteilung) neugefaßt. Die 50 000 neuen auf den Inhaber loutenden Stammaktien Lit. B zu je 1000& wer⸗ den zum Kurſe von 1200% ausgegeben. 15⁴ Mannheim, den 10. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band III.⸗3. 4, Fixma„Katholiſches Vereinshaus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Friedrich Wißler iſt als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden. Carl Eugen Landis Präſes, Mannheim, iſt als Geſchäftsführer beſtellt. 154 Mannheim, den 11. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. -Zum Handelsregiſter Z Band XII.⸗Z. 16, Firma„Karl Seitz& Cie. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Schriesheim, wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Geſellſchafter vom 4. September 1923 iſt die Geſellſchaft auf⸗ elöſt. Franz Karl Seitz, Müblendirektor, Schries⸗ Pein,— al¹s⁵ A beſtellt. eeee iſt durchgeführt. Die Firma iſt erlo 5 Mannheim, den 11. Septentber 1928. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. kuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Die Prokuriſten ſind auf den Betrieb der Nieder⸗ laſſung Maunheim beſchränkt. 154 Rannheſim, den 12. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXI..⸗Z. 17, Firma„Süddeutſche Beamtenverſorzungs⸗ und Kreditgeſellſchaft, Kommandit ⸗ Geſellſchaft auf Aktien“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Das Grundkapital iſt nach den Beſchlüſſen der Generalverſammlungen a) vom 3. März 1923 um bis zu 90 Milliönen/ durch Ausgabe von bis zu 87000 Stück Stammaktien Serie Büber je 1000 4 und bis zu 3000 Stück Vorzugsaktien Serie d über je 1000 1; b) vom 12. Juni 1923 um bis zu 200 Millionen durch Ausgabe von bis zu 37 600 Stück Stammaktien Serie B über je 5000 und bis zu 2400 Stück Vorzugsaktien Serie D über je 5000 erhöht werden. Die Erhöhung zu a iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 100 000 000 J. Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 3. Juli 1923 iſt die Kommandit⸗ geſellſchaft auf Aktien in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Kaufmann Karl Wilhelm Edel⸗ mayer in Heidelberg iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter ausgeſchieden. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt geändert und neugefaßt. Auf die ein⸗ gereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die Geſellſchaft wird vertreten a) wenn ein Vorſtands⸗ mitglied beſtellt iſt, durch dieſes, b) wenn mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt ſind, durch zwei Vor⸗ ſtandsmitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Stell⸗ vertretende Mitglieder ſtehen den ordentlichen Vorſtandsmitgliedern gleich. Auch wenn mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt ſind, iſt der Auſſichts⸗ rat ermächtigt, einzelnen Vorſtandsmitgliedern die Befugnis zur Einzelvertretung zu geben. Direktor Julius Falkenberg, Heidelberg, ift als Vorſtand 55 5 Die Prokura des Julius Falkenberg iſt erloſchen. Die Firma iſt geändert in„Süd⸗ deutſche Beamtenverſorgungs⸗ und Kreditgeſell⸗ ſchaft Aktiengeſellſchaft“! Die 87 000 neuen In⸗ haber⸗Stammaktien der Serie B über je 1000% und die neuen 3000 Inbaber⸗Vorzugsaktien Serie D füber je 1000 4 ſind zum Nennbetrage ausgegeben. 155 Mannheim, den 12. September 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 5 Arbeitsvergebung. Auf Grund der Verordnung des Miniſteriums der Finanzen vom 27. Juli 1922 ſollen für den Neuban von Beamtenwohnungen I. An der Wall⸗ ſtadtſtraße, II. Am Stolzeplatz und III. Beim Landesgefängnis folgende Rohbauarbeiten öffent⸗ lich vergeben werden: 1. Erd⸗ r⸗ u. Betonarbeiten; 2. Stein⸗ hauerarbeiten; 3. Zimmerarbeiten; 4. Schmiede⸗ arbeiten; 5. Dachdeckerarbeiten; 6. Spengler⸗ arbeiten. 1. Angebotsformulare, die nach auswärts nicht verſandt werden, ſind, ſoweit Vorrat reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich ab Montag, den 17. September, nur vormittags, beim Bezirks⸗ bauamt, Schloß, linker Flügel, 3. Stock, woſelbſt die Verdingungsunterlagen zur Einſicht aufliegen. Angebote mit Aufſchrift der betr. Arbeit und des Baues(für jeden Bau getrenntes, beſonderes Angebot) find verſchloſſen und portofrei bis läng⸗ ſtens Montag, den 24. September 1923, vormittage 10 Uhr, beim Bezirksbauamt einzureichen, wobei im Beſſein etwa erſchienener Bewerber Eröffnung ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Bezirks⸗Bauamt Mannheim. Revislonen, Bllanren, Stowor- Zuchführung 2zzr (Fortſetzuna folgt) Teaac uemerhanterwaf Elrpnn.b Industrie- Konzern) Mannheim. Bezugsrecht-Angebot. Die außerordentliche General-Versammlung unserer Aktionäre vom 10. September 1923 hat beschlossen, das Grundkspital der Gesellschaft um 9 1 nom. M. 31000 000.— durch Ausgabe von 30 000 000— Stammaktien und 4 1 000 000.— Vorzugsaktien über ſe nom. 1 000.— unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes zu erhöhen. Das Gesamtkapital beträgt somit 62 000000.— Von den neuen Aktien wird ein Teilbetrag von nom. „ 15 000 000.— den jſetzigen Aktionären der Gesellschaft der- art zum Bezuge angeboten, daß auf je 2000.— alte Aktien 1000.— neue Aktien zum Kurse: von 100090% Sezogen werden können. Die jungen Aktien nehmen noch an dem vollen Ergebnis des Geschäftsjahres 1923 teil. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes in der Zeit vom 14. September 1923 bis einschließlich 29. Sep- tember 1923 an der„Gesellschaftskasse Mannheim, R 1,—8. auszuüben. Die alten Aktien(ohne Gewinnanteilscheine) sind zu diesem Zweck mit einem Verzeichnis in geordneter Num- mernfolge zur Ahstempelung einzureichen. Gleichzeilig ist der Gegenwert der jungen Aktien, Bezugsrechtsteuer und Stempel zu entrichten. Ueber die Zah- lung wird Quittung erteilt, gegen deren Rückgabe die jungen Aklien nach Fertigsteilung ausgehändigt werden. Die Direktion. Kauf-Gesuche Junges Ehepaar ſucht gegen zeitgem. Bezahlung guterhaltenes kompl. 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