W 2 — — — — W ——— —— eeeeeeee — eeeee AA D Nar * K Hezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung in der laufenden gediehungen ſei ins Schwanken geraten. Man müſſe ſie aufs in 0 tFl * e Mt. 10 000 o00. die monatlichen Sezleher verpflichten lich del der Seſtellung des Abonnements die während der dczugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ 0 Kkonto nr. 17800 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſt. Mannheim 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Reckarſtadt, waldhofſtr. 6. Jernſprecher Nr. 761, 7032, 7048, 7044, 7035. Celegr. Röreſpe: eneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmat. Alittag⸗Ausgabe 1Genornl A Gadiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Sra Verkaufspreis.600000.— 1923— Nr. 427 Woiger Anzeigenpreiſe: dei vorauszabiung Srundpreis ſe Zelle M. ooò oo0. Reklamen M. 16 00. Rlles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abend⸗ blatt nachmittags 2½ Uhr. Lür Augeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgab. wird keine verantwort. übern. öh. Stwalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus gefall. od. beſchrünkt. Nusgab. od. f. verſp. Aufnahm. v. Anzeig. Ruftr. öd. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannbeim und Mannheimer Muſik-Zeitung —3 uen⸗Seitun eee— Juſammenkunſt in Paris Paris, 18. Septbr. Havas berichtet aus Aix⸗Les⸗Bains: Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin wird heute um die Mittags⸗ ſtunde abreiſen und ſich nach Paris begeben. Der engliſche Vot⸗ ſchafter in Paris hat Baldwin und Poincare zu einem Frühſtück in die engliſche Botſchaft eingeladen. Zu der bevorſtehenden Zuſammenkunft ſchreibt der„Petit Par.“: hon in der vergangenen Woche habe Poincare freundſchaftlich dei dem engliſchen Erſten Miniſter angefragt, ob er bei ſeiner Durch⸗ eiſe durch Paris eine Begegnung mit ihm haben wolle. Handelt es ſich nur um einen einfachen Höflichkeitsbeſuch? Man könne mehr erwarten, aber unter der Bedingung, daß man von dieſer Unter⸗ dedung nichts erhoffe, was ſie nicht bringen könne. Nur einige Wochen trennen uns von dem letzten Notenaustauſch, die die Uneinigkeit der franzöſiſchen und engliſchen Regierung über le Reparations⸗ und Ruhrfrage geoffenbart hat. Keine neuen Tat⸗ achen von irgend welcher Bedeutung haben ſich ſeit dieſer Zeit kreignet. Die Verhandlungsangebote, die in der letzten Zeit von erlin gekommen waren, ſeien keines der Ereigniſſe, die vom utſchen Reichskanzler die Abſicht kund geben, bedingungslos en paſſiven Widerſtand einzuſtellen. Da alſo die Lage ſich nicht geändert habe, könne man nicht erkennen, wie Poincare und Valwin ihre Stellungen ändern könnten. Aber es wäre doch gut, daß ſie ſich kennen lernten. Nach dem Blatt ſoll Baldwin ſeiner Umgebung erklärt haben, pan könne die Entente nicht ſo wieder aufrichten, wie ſie ſein mwlle. wenn man nicht damit beginne, die Beziehungen des Ver⸗ rauens zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Regierun⸗ ſeder herzuſtellen, die die Macht der engliſch⸗franzöſiſchen Freund⸗ chaft vor und während des Krieges ausgemacht hätten. Die pſyathologiſche Grundlage der ehemaligen Vertrauens⸗ ue aufrichten, wenn man wolle, daß die Zukunft beſſer werde. Von allen engliſchen Staatsmännern gäbe es nicht einen, ſo werde der Umgebung Baldwins erklärt, der durch ſeine Offenheit, me Entſchlußfähigkeit und Geradheit ſicherer ſei, ſich mit Paris zu verſtändigen, als Baldwin. die Lage nach poincarés Sonntagsreden Die Auffaſſung in Berlin ba Berlin, 18. Sept.(Von unſrem Berl. Büro.) Wie verlautet, ib der Reichskanzler nicht die Abſicht, auf die Reden daß neares zu erwidern. Es iſt auch nicht anzunehmen, aß in den nächſten Tagen eine Kundgebung der Reichsregierung da eſer Frage zu erwarten iſt. Man betont an zuſtändiger Stelle, ſon die Reden Poincares nicht an Deutſchland gerichtet waren, de dern an England. Man iſt allerdings der Ueberzeugung, daß 1 beiden Reden die Unterhandlungen zwiſchen Berlin 15 Paris nicht gefördert haben. Andererſeits weiſt man och darauf hin., daß in den Reden nichts enthalten iſt, bar den Abbruch der begonnenen Verhandlungen zur Folge en müßte In der Berliner Preſſe ertönt verſchiedentlich wieder der Ruf dach einer„Aktiven Außenpolitik“. Die Meinungen, was Dieunter zu verſtehen ſei, gehen allerdings ſtark auseinander. N„Germania“ erhebt die nicht ganz neue Forderung, daß ſe. migft ein neuer Botſchafter für Paris zu ernennen prasseer ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt dagegen wünſcht als aktiſchen Schritt zur Löſung der Ruhrfrage einen deulſchen Antrag bei der Neparationskommiſſion 10 Herabſetzung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit. Der„Vorwärts“ i t hinzu, daß durch einen derartigen Antrag in der Reparations⸗ nicht iſſion die eingeleiteten deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen ſchl geſtört zu werden brauchen. Die Anregung zu dieſem Vor⸗ lehdene hat der ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt offenbar der Rede Poincares entnommen. 5 Franzöſiſche Kritiker mit die„Humanite“ fragt: Welches Ziel verfolgt Poincare ſeiner Politik der offenkundigen Brutalität. mit ichtigt er einen perſönlichen Erfolg für ſeine Eigenliebe Deu emer erniedrigenden Kapitulation Deutſchlands?, will er in Revg land einen nationalen Aufſtand, oder eine proletariſche olution hervorrufen, will er Deutſchland zertrümmern, um es oins bei Poincarẽ verfolgt, die die Zertrümmerung des Reiches und die verſchleierte Annektion des Rheinlandes und des Ruhrgebiets zum Ziele hat; denn wenn jemand erklärt, angeſichts der deutſchen Finanzlage, wir haben Pfänder in der Hand und werden ſie feſthalten bis wir bezahlt ſind, ſo ſagt er damit klar heraus, daß er ſie für immer behalten wird. Wie der„Populaire“ aus Nevers meldet, hat im General⸗ rat des Departements Nievre der Sozialiſt Gamard folgende Entſchließung eingebracht: „Mit Rückſicht auf den lebhaften Wunſch der deutſchen Be⸗ völkerung, zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen beizu⸗ tragen und entſprechend den Erklärungen Streſemanns fordert der Generalrat die franzöſiſche Regierung auf, mit den Vertretern der deutſchen Demokratie ſchleunigſt ein Abkommen zu treffen, und verwirft die Beſetzung des Ruhrgebiets, die eine hoch⸗ 8 5 Ablehnung der Vorſchläge Streſemanns arſtellt.“ Die Entſchließung wurde mit 11 gegen 2 Stimmen an⸗ genommen, worauf der Präfekt die Sitzung verließ. „Frankreich hat es nicht eilig“ Der„Intranſigeant“ ſchreibt: Frankreich werde nicht nach⸗ geben, weil es Zeit zum Durchhalten habe. Deutſchland müſſe nachgeben. Wenn Streſemann glaube, daß die Stunde dazu noch nicht gekommen ſei, ſo müſſe er weiter das deutſche Volk über ſeine Niederlage und ſeine diesmal unabweislichen Pflichten auf⸗ klären. Frankreich zu bezahlen. Wenn er aber annähme, daß er Frankreichs Willen beugen und es z uwege bringen werde, daß der franzöſiſche Plan, das Ruhrgebiet bis zur Erfüllung beſetzt zu halten, deswegen auch nur um Haaresbreite geändert werde. irre er ſich. Frankreich habe es nicht eilig, aber Berlin und Deutſchland hätten mehr als Frankreich das Bedürfnis, zu einem Schluß zu kom⸗ men. Eine holländiſche Slimme Das„Allgemeen Handelsblad“ ſchreibt in einem Leitartikel: Poincare hat erklärt, die Termine für die Räumung des beſetzten Ge⸗ bietes hätten noch nicht begonnen, weil Deutſchland noch keine einzige der Beſtimmungen des Friedensvertrages ausgeführt habe. Wir haben ſchon vor einiger Zeit einmal darauf hingewieſen, daß dieſe Auffaſſung Poincares mit der Wahrheit nichtüberein⸗ ſt immt. Ihre fortwührende Wiederholung macht ſie auch nicht wahrer. Daß das perſtümmelte und entwaffnete Deutſchland keine einzige Beſtimmung des Friedensvertrages ausgeführt habe, ſteht zu deutlich im Widerſpruch mit den Tatſachen, als daß es notwendig wäre, noch darauf zurückzukommen. Wichtia iſt nur das Ergebnis von Poincares Stellungnahme, nämlich, daß die franzöſiſchen Truppen unbegrenzte Zeit im beſetzten Gebiet bleiben ſollen und daß in dieſer Beziehung der Friedensvertrag durch Frankreich für ungültig exachtet wird, und daß die franzöſiſchen Truppen erſt zurückgezogen werden. wenn Frankreich die Zeit dazu für gekommen erachtet. „Poincare wiederholt ſich“ In einem mit„Poincare wiederholt ſich“ überſchrie⸗ benen Leitartikel führt der„Mancheſter Guardian“ aus. es ſei er⸗ ſtaunlich, wie viele Sonntage hintereinander Poincare fortfahren könne, dieſelben Reden in faſt denſelben Worten zu halten. Streſe⸗ mann habe verzweifelt nach einer Andeutung oder Geſte des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten geſucht. die ihm ermöalichen werde, Deutſchland zu erklären, daß der paſſive Widerſtand nicht bedingungs⸗ los aufgegeben worden ſei. Poincare ſcheine jedoch die Frage Streſe⸗ manns, ob er nicht wenigſtens Deutſchlands Souveränität über die beſetzten Gebiete gegen die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes an⸗ erkennen wolle, nicht beantwortet zu haben. Es würde voreilig ſein, zu folgern, daß Poincares Stillſchweigen in dieſem Punkte irgendein Beſchwerden bedeute, oder daß er bereit ſei, überhaupt irgendwelche Bedingungen als Preis der deutſchen Uebergabe zuzugeſtehen. Ueber die Gründe der Unfähigkeit Poincares, Zugeſtändniſſe ſo⸗ gar in dieſer Form zu machen, führt der„Mancheſter Guardian“ aus: Zweifellos ſei es in der Hauptſache eine Frage des Stolzes. Es könne jedoch auch ſein, daß Frankreich alaube, nicht beſonders be⸗ ſorgt ſein zu müſſen, wenn ſeine Forderung nach bedingungsloſer Uebergabe nicht zu Deutſchlands Ergebung, ſondern zu ſeiner wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Auflöſung führe. Auch werde erklärt, Poincare beeile ſich nicht, Verhandlungen zu beginnen, die nur dazu führen könnten. die Franzoſen ihrer Illuſionen zu berauben, daß Deutſchland über aroße veräußerliche Lager ungeheuren Reichtums — Teil zu annektieren? Es ſteht feſt, daß man eine Politikverfüge. Eine Ernüchterung müſſe kommen! 2— 2 Die Fiume⸗Kriſis Ein italieniſcher Militärgouverneur in Jiume Wie gemeldet, iſt die propiſoriſche Regierung von Fiume du Sonnlag zurückgetreten. weil ſie, wie es in der Begrün⸗ ſtang heißt, nicht länger bis ins Unendliche warten und Gegen⸗ ſein von Verſuchen und unausführbaren politiſchen Formeln ral wolle. Der italieniſche Miniſterrat erannte daraufhin den Gene⸗ 9 der Armee und königl. Senator Gardino zum Militär⸗ öfſ uUperneur der Stadt und erteilt ihm den Auftrag, die Nentliche Ordnung zu ſichern und die Verwaltung wahrzunehmen. ſa Veſchluß wurde der Belgrader Regierung und Mächten zur Kenntnis gebracht. ie italieni reſſe iſt zwar durch die Plötzlichkeit des Ent⸗ ſceuſtes billigt ſie die Ernennung. So bt 3. B. das„Giornale d Italia“: ir ſind keine Provokateure, wir wollen den Balkan nicht ammen fetzen, wir überſchreiten nicht die durch die Ver⸗ engli geſetzten Grenzen; wir tun nichts von alledem, was uns gewiſſe Fi e Blätter unterſtellen. Andererſeits mußten wir durchaus Vorae helfen. Das ſind die Gründe für das uns einzig mögliche lich gehen. Es wird keine Verwicklung geben. Die öffent⸗ e Meinung kann in dieſer Hinſicht beruhigt ſein. nach der„Meſſagero“ betont, wie gut es ſei, Giardino zur Sicherung ſchrie ume zu entſenden und erklärte: Mag es immerhin ein ge⸗ man benes Recht geben, das zu beachten iſt, über deſſen Auslegung ſein 1 5 im Hinblick auf eine billige Löſung verſchiedener Meinung alkeenn ſo gibt es Rechte menſchlicher und kultureller Art die über en Verträgen und allen Abmachungen ſtehen. Jede Ver⸗ Nahung mß indeſſen in einer Atmoſphäre des Friedens und der die geführt werden. Die Stadt muß daher ſelbſt dazu beitragen, Hinderniſſe zu beſeitigen und die Schwierigkeiten zu überwinden, die Ordnung und die Disziplin aufrecht erhalten und die Aktion der italieniſchen e ee zu unterſtützen, die einzig zu dem Zweck, den Frieden durch eine bülige Löſung zu ſichern, ſich in die ſchwierige und verantwortungsvolle Angelegenheit einließ, bei der das Glütk der italieniſchen Stadt auf dem Spiele ſteht. Neue Konfliftsmöglichleiten Die Nachricht von der Entſendung eines italieniſchen Gouver ⸗ neurs nach Fiume hat in Paris erhebliches Aufſehen erregt. Man lech, wie die jugoflawiſche Regierung dieſe Nachricht aufnehmen „Der„Temps beſchäftigt ſich mit der Möglichkeit eines ſerbiſch⸗bulgariſchen e Im Halle einer italieniſch⸗jugoflaviſchen Auseinanderfetzung werde Bulgarien auf die Seite Italiens treten. Das Blatt macht genaue Angaben über Fuße Waffenſendungen nach Bulgarien. Die Alliierten müßten ulgarien ein weiteres Spiel mit dem Feuer unterſagen. Bulgarien habe am Quai d' Orſay eine Demarche unternommen und ſeine friedliche Abſicht verſichert. Der ſüdflaviſche Geſandte hat bei dem bulgariſchen Miniſter des Aeußern vorgeſprochen und ihm eine Note überreicht, in der es heißt: Die Regierung hat erfahren, daß ſtarke Banden ſich an der Grenze verſammelt haben, um in das ſüdſlaviſche Gebiet eim⸗ zufallen. Die füdſlaviſche acerſn wird in einem ſolchen Falle 0 zögern, die Grenze zu überſchreiten und die Banden zu ver⸗ reiben. 1 5 *Ein kſchechiſches Militärflugzeug iſt am Samstag bei Werdau gelandet. Ein Inſaſſe wurde verhaftet, die beiden anderen ent⸗ kamen. Offenbar ſind von dem Flugzeug aus Aufnahmen der Eiſenbahnknotenpunkte gemacht worden. 2927 E Der ſpaniſche Militärputſch Auch bei dem Putſch des Militärgouverneurs von Barcelona, des Generals Primero de Rivera, iſt der Hinterarund dunkel und undurchſichtig. wie es meiſt bei Putſchen dieſer Art der Fall iſt. Häufig, wenn nicht immer, iſt die handelnde militäriſche Perſon eine vorgeſchobene Figur, die durch Hintermänner in Bewegung geſetzt wird. Der Putſchgeneral hat ſeine Aktion gegen das ſpaniſche Ka⸗ binett gerichtet und ſeinen Vorſtoß mit der Mißliebigkeit des ſpani⸗ ſchen Kabinetts begründet. Würde es ſich im vorliegenden Falle nur um einen ſolchen Staatsſtreich handeln, ſo könnte man die Militär⸗ revolte von Barcelona als eine Epiſode betrachten, die ohne weitere Auswirkungen ihr Ende finden würde. Man hat in Spanien revol⸗ tierende Generale nie ſehr tragiſch genommen, da man von altersber an militäriſche Verſchwörungen gewöhnt iſt und wiederholt Aktionen der ſogenannten Jonats, der ſpaniſchen Offiziersvereinigungen, erlebt hat. Wenn nur einer dieſer gewohnten Handſtreiche vorliegt, ſo hat man auch im Auslande keinerlei Anlaß, ſich ſonderlich über den Mi⸗ litärputſch des ſpaniſchen Generals aufzuregen. Die Dinge können aber diesmal doch eine weit größere Trag⸗ weite beſitzen. Dafür ſpricht zunächſt. daß der Putſch ſich in Bar⸗ celona zugetragen hat. Dieſe Stadt iſt als die Hauptſtadt Cataloniens ein heißer Boden. Sie iſt in der letzten Zeit, wie ſchon häufig in früheren Jahren durch anarchiſtiſche Umtriebe ſtark aufgewühlt wor⸗ den. Außerdem iſt ſie das Hauptquartier aller ſeparatiſtiſchen Ele⸗ mente, die in der ſpaniſchen Geſchichte eine große Rolle ſpielen und die ſchon wiederholt die Provinz Catalonien zum Schauplatz blutiger Unruhen gemacht haben. Gerade in dieſem Punkte aber läßt ſich noch nicht deutlich erkennen, welche Rolle der General de Rivera ſpielt. Von Kennern der ſpaniſchen Verhältniſſe wird behauptet, daß de Ri⸗ vera durchaus königstreu und ſogar ein beſonderer Vertrauter des Königs Alfons ſei. Trifft das zu, ſo würde man dem Putſch irgend⸗ welche Trennungsbeſtrebungen natürlich nicht zuſchreiben dürfen. Man wird aber zweifelhaft ſein dürfen, ob die Dinge tat⸗ ſächlich ſo liegen. Es wird nämlich von anderen, nicht minder auten Kennern der ſpaniſchen Verhältniſſe behauptet, daß General de Ri⸗ vera mit den Separatiſten Fühlung habe und daß ſein Putſch, wenn auch zunächſt nur verſteckt, das Ziel verfolge. Catalonien von Spanien loszureißen. In Spanien ſelbſt iſt die Tendenz des Putſches wohl auch noch nicht mit pölliger Sicherheit erkannt. Die Meldungen über das Verhalten der Garniſonen in den anderen ſpaniſchen Städten widerſprechen ſich noch ſehr ſtark. Iſt General de Rivera der Vorkämpfer von Separatiſten, ſo wird man kaum anneh⸗ men können, daß die ſpaniſche Armee mit ihm gemeinſame Sache macht. 5 auee Solange man über die Abſichten des Putſchgenerals nicht ganz klar ſieht, wird man auch nichts darüber ſagen können, ob die Fäden dieſer Militärverſchwörung über die nahe Grenze laufen. Wenn der General de Rivera eine Losreißung Cataloniens im Auge hat, ſo ſteht er zweifellos in Verbindung mit Frankreich. Auch darin würde ſich die Geſchichte nur wiederholen, da Frankreich ſeit je⸗ her verſucht hat, in der ſpaniſchen Grenzprovinz Fuß zu faſſen und Unruhen anzuzetteln. Es verfolgt hier genau dieſelbe Politik, für die es neuerdings auf deutſchem Boden wieder Fuß gewinnen will. Um die Nachbarländer zu ſchwächen, ſtrebt Frankreich danach, die Grenz⸗ gebiete mit dem Mutterlande in Konflikte zu ſtürzen und als ſelbſt⸗ ſtändige Gebilde unter ſeinen Einfluß zu bringen. Die Leidenszeiten, die das deutſche Rheingebiet unter den Einwirkungen dieſer Politik durchgemacht hat, ſind auf dem ſpaniſchen Boden in Catalonien nichts Fremdes. An ſich ſpricht die Wahrſcheinlichkeit dafür, daß Frank⸗ reich gerade in der Gegenwart wieder das alte Spiel in Catalonien aufzunehmen ſucht. Es ſteht gegenwärtig auf einem ſelten erreichten Höhepunkt kontinentaler Machtfülle und nutzt ſeine Lage naturgemäß dazu aus, ſich nachallen Seiten möglichſt zuſicher n. Es wäre garnicht überraſchend, wenn man in Paris in Bezug auf die ſpaniſche Provinz Catalonien genau dieſelbe Losreißungspolitik ver⸗ folgte, die das einzige Ziel der franzöſiſchen Politik Deutſchland gegenüber iſt. Beſteht dieſer Zuſammenhang, ſo würde es ſich auch leicht erklären laſſen, daß der General de Ripera eine Einſchrän⸗ kung der ſpaniſchen Marokko⸗Politik fordert. Bekanntlich ſind Spanien und Frankreich in Marokko hitzige Nebenbuhler; und haben ſich dort ſchon mehr als einmal in ſcharfem Gegenſatz gegen⸗ übergeſtanden. Spielt der ſpaniſche Putſchgeneral das Spiel Frank⸗ reichs, ſo wäre es ganz natürlich, daß er die Stellung ſeines Lande⸗ in Marokko zu ſchwächen verſucht. Das endgültige Urteil über die Rolle de Riveras wird man ſich allerdings vorbehalten müſſen. * 5 Riverus Abſichten Nach einer Agenturmeldung aus Sanſebaſtian hat der Präſident des Militärdirektoriums General de Rivera bei ſeiner Ankunft in Madrid dem Präſidenten erklärt, der General Aiopura werde in Marokko an Ort und Stelle das geſamte Problem in militäriſcher und ziviler Hinſicht regeln. Der General fügte hinzu, das neu zu wählende Parlament werde Spanien auch eine neue Verfaf⸗ ſung geben. Nach derſelben Meldung unterſchied der General unzweideutig zwiſchen der von ihm ins Werk geſetzten Bewegung und dem Faſchis⸗ mus. Er habe die Abſicht, eine Spezialwehr von 450 000 Mann auszuheben zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Durch⸗ führung der von der neuen Regierung getroffenen Maßnahmen. „Freie“ Deutſche Berlin, 18. Sept.(Von unſrem Berliner Büro.) Im „Hultſchiner Ländchen“, dem an die Tſchechoſlowakei ab⸗ getretenen oberſchleſiſchen Gebiet, haben geſtern die für die ganze Tſchechoflowakei angeſetzten Gemeindewahlen ſtattgefunden. Tſchecho⸗ ſlowakiſche Kommiſſäre konnten ſchon gegen 10 Uhr vormittags in vielen Orten feſtſtellen, daß die große Mehrzahl der Stimmen für die deutſchen Liſten abgegeben wurden. Sie ließen daraufhin die Wahl abbrechen und ſie für ungültig erklären.(15 —„Schutz“ den Minderheiten! e Die Sonderbündler in Nachen Berlin, 18. Sept.(Von unſerm Berliner Bürd.) Ueber die geſtrige Sonderbündlertagung in Aachen werden noch folgende Ein⸗ zelheiten gedrahtet: Am Nachmittaa zogen gegen—10 000 Sonder⸗ bündler, die aus der Umgebung und von auswärts gekommen waren, durch Aachen. Als der Zua mit den Rufen: Nieder mit Deutſchland! Nieder mit Streſemann! Hoch die rheiniſche Republik! ſich dem Stadt⸗ innern näherte. ſtimmte die Menge das Deutſchlandlied an. Im glei⸗ chen Augenblick ſtürmte ein Trupp Sonderbündler mit Gummiknüp⸗ pel und Piſtolen auf ſie ein und gab 50 Schüſſe ab. Eine Perſon wurde ſchwer perletzt. — — —— 5 — ſ — tionen gekommen. hier bewilligt wurden, dürfte die Arbeit morgen wieder aufgenom⸗ der Wahrheit zu unterſcheiden. 2. Seife. Nr. 427 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Diensiag, den 18. September 1923 Die Unruhen im badiſchen Oberland haben namentlich infolge der kommunitziſchen Verhetzung zu Zuſammenſtößen mit der Schutzpolizei geführt, wober mehrere e zu beklagen ſind. Eine amtliche Darſtel⸗ lung der Vorfälle berichtet folgendes: Die Vorgänge in Lörrach begannen am Freitag damit, daß ſich etwa 1000, Bauarbeiter von den Betrieben in Weil⸗Leopoldshöhe in einem Demonſtrationszug nach Lörrach begaben, um dort beim Bezirksamt ihre Forderungen zu ſtellen. Auf dem Wege zum Be⸗ zirksamt wurden von den Demonſtranten aus einer Reihe von Be⸗ trieben die Arbeiter herausgeholt, um ſie zum Bezirksamt mitzu⸗ nehmen. Im Bezirksamt ſagte der Oberamtmann Verhandlungen am Nachmittag zu unter der Vorausſetzung, daß weitere Demon⸗ ſtrationen am Nachmittag nicht erfolgen. Im Kreisausſchußgebäude fanden dann am Nachmittag in An⸗ weſenheit des Oberbürgermeiſters von Lörrach und von Vertretern der ee Verhandlungen ſtatt über die Preisver⸗ hältniſſe, Lohnfragen und eine Wirtſchaftsbeihilfe für die Arbeiter. Nach ſtundenlanger ſtürmiſcher Ausſprache ſchloſſen die Verhand⸗ lungen mit der bereits bekanntgegebenen Zuſage der Arbeitgeber. Gleich zu Beginn der Verhandlungen hatte ſich vor dem Verhand⸗ lungsgebäude eine tauſendköpfige Menge geſammelt. Während der Verhandlungen verſchaffte ſich die Menge Zutritt. Dabei wurden 2 Beamte, die ſich zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Hausein⸗ gang aufhielten, gewaltſam beiſeite gedrückt. Einer der Beamten hat dabei eine ſchwere Kopfverletzung davongetragen. Ein Teil der Demonſtranten zog während der Verhandlungen nach dem Amtsgefängnis und erzwang dort vom Amtsrichter die Herausgabe von 5 Unterſuchungsgefangenen, die am 10. Sep⸗ teinber wegen erſchwerter Körperverletzung mehrere Monate Gefängnis erhalten hatten. Die ortsanweſenden Polizeiorgane waren gegen die Maſſe machtlos. Die Regierung ſah ſich daher veranlaßt, am Montag morgen ſtarke Polizeikräfte nach Törrach zu ſenden, die das Amtsgebäude und ſeine Zugangsſtraßen beſetzten und abſperrten. Dieſe Aufgabe des nach Lörrach entſandten Polizeiaufgebots wurde der Bevölkerung durch Anſchlag bekannt ge⸗ geben. Die Polizei hielt ſich darauf zurück, obgleich ſich die Demon⸗ ſtranten zum Teil ſehr herausfordernd benahmen. Es erfolgten von demonſtrierenden Maſſen Angriffe auf die Polizei. Darauf⸗ hin gab die Polizei zunächſt einige Schreckſchüſſe ab. Als aber die Poligei mit Feuerwaffen und Handgranaten angegriffen wurde, ſah ſie ſich gezwungen, auch ihrerſeits von der Waffe Gebrauch zu machen. Ein Mann blieb dabei tot auf dem Platze, 9 Perſonen wurden verletzt. So bedauerlich dieſer Gang der Ereigniſſe iſt, ſo gab es doch nach dem, was vorgegangen war, keinen anderen Weg, ur die ſtaatliche Autorität in Lörrach aufrecht zu erhalten. 1—9 Bezirksamt Lörrach aibt durch Plakatanſchlag bekannt, daß ich die polizeilichen Maßnahmen nicht gegen die Arbeiterſchaft richten. Die Arbeiterſchaft dürfe verſichert ſein, daß die Maßnahmen nicht ihren Beſtrebungen gelten. Die Meldung über die Ausführung der am Freitag vereinbarten Lohnzahlungen iſt dahin richtig zu ſtel⸗ len. daß der Arbeitgeberverband unter Zuſtimmung der badiſchen Regierung erklärt hat, daß er am Freitag unter dem Druck der Straße die erpreßte Zuſicherung nicht aufrecht erhalten könne, wohl ſei er zu weiteren Zugeſtändniſſen bereit, aber die Ausführung in dem am Freitag abgeſchloſſenen Umfang ſei nicht möalich. Es ſeien die Milliardenbeträge da⸗ für nicht aufzubringen. Es finden ſeit Montag mittag neue Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern ſtatt, die noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Arbeiter von Rheinfelden haben die Stromzufuhr nach den Gebieten unterbunden, ſodaß Lörrach geſtern abend vollſtändig ohne Licht war. In den Chemiſchen Fabriken in Grenzach haben Lohnverhandlungen ſtattgefunden. Es wurde ein Stundenlohn von über 11 Millionen bewilligt. Gegenwärtig herrſcht in Lörrach Ruhe. Ausſchreitungen in anderen Orten des Wieſentals ſind nicht vorgekommen, mit Ausnahme in Schopfheim, wo es zum Generalſtreik kam. Trotzdem die Forderungen der Arbeitnehmer von den Arbeitgebern bewilligt wor⸗ den ſind, wurden mehrere Arbeitgeber mißhandelt und zum Teil als Geiſeln mit nach Lörrach genommen, darunter der Ober⸗ amtmann des Bezirks, der aber ſpäter wieder freigelaſſen wurde. Die Demonſtranten vermuteten in ihm einen Fabrikanten. Beſonders tun ſich wieder jugendliche Burſchen hervor, die in Lörrach die Leiter verſchiedener induſtrieller Unternehmun⸗ gen zwangen, im Demonſtrationszug mitzumarſchieren. Der Fabri⸗ kant Horn von Fahrnau, der ſchon am Freitag von den Arbeitern gewaltſam aus dem Zuge gezogen wurde, wurde kurz vor Lörrach von einigen Streikenden derartig geſchlagen, daß er am Straßen⸗ „rand zuſammenbrach. *** Lahr. 17. Sept. Auch hier iſt es heute zu Teuerungsdemonſtra⸗ Da die geſtellten Forderungen nach Goldlöhnen men werden. **.* * Die Vorgänge in Villingen, wo Teilnehmer des deutſchnationa⸗ len Jugendbundes von Andersgeſinnten überfallen und mit Steinen bombardiert worden ſind, dürften vorausſichtlich den Landtag bei ſeinem Wiederzuſammentritt im Herbſt befaſſen, da von deutſch⸗ nationaler Seite im Landtag eine entſprechende Anfrage einge⸗ gangen iſt. Eine ernſte Mahnung Von amtlicher Seite werden wir um Aufnahme fol⸗ gender Ausführungen erſucht: In den letzten Tagen wurde an verſchiedenen Orten Badens der Verſuch gemacht, die Arbeitsloſen zu Demonſtratio⸗ nen und Gewaltandrohungen zu veranlaſſen. Den Reden gewiſſer Agitatoren gegenüber ſei folgendes feſtgeſtellt: Die badiſche Regierung iſt bei der Reichsregierung ſtets für eine, dem geſunkenen Geldwert entſprechende Erhöhung der Arbeitsloſenunterſtützung eingetreten und wird das immer tun. Die badiſche Regierung und die Gemeinden finanzieren, ſoweit es in ihrer finanziellen Kraft liegt, Notſtandsarbeiten. Die Demobilmachungskommiſſare ſind angewieſen, Betriebsſtill⸗ legungen nur in ganz beſonderen Notfällen zu genehmigen. Finanzminiſterium und Arbeitsminiſterium ſetzen ihre ganze Kraft dafür ein, um die, für ſoziale Zwecke täglich not⸗ wendigen Milliarden ſtets rechtzeitig flüſſig zu machen. Trotz⸗ dem kann es vorkommen daß da und dort das Geld einmal z u ſpät eintrifft. Land und Gemeinden ſind in der Geldbe⸗ ſchaffung ganz vom Reiche abhängig und das Reich befindet ſi ſelbſt in großer Finanznot. Es iſt deshalbſinnlos und ungerecht, bei Geldſchwierigkeiten oder wegen der Höhe der Unterſtützungs⸗ ſätze die Beamten und Vertreter des Landes oder der Gemeinden zu bedrängen, weile dieſe ohnehin das Menſchenmögliche tun, um die Not zu lindern. Wenn durch Unruhen der geordnete Gang der Staats⸗ und Gemeindeverwaltung unterbunden wird, ſo wird damit auch jede Möglichkeit der Unterſtützung genommen, weil dadurch nicht nur die Geldbeſchaffung unmöglich gemacht, ſondern dem Geld auch jede Kaufkraft genommen wird. Wir richten deshalb an alle Arbeiter und beſonders an die Arbeitsloſen, die dringende Mahnung, ſich nicht nur von allen Demonſtrationen und Gewaltakten fernzuhalten, ſondern ſolchen Aktionen in ihrem eigenen Intereſſe entgegen zu wirken. Die Arbeiter mögen ihren gewerkſchaftlichen Organiſationen vertrauen und keinen Auf⸗ rufen von unverantwortlichen Perſonen und Ausſchüſſen folgen. Sie ſollen auch die Organe der Staats⸗ und Gemeindeverwaltungen in der Aufrechterhaltung der Ordnung unterſtützen! Die Arbeiter dürfen auch überzeugt ſein, daß von der Reichs⸗ regierung alles geſchieht, um den Ruhrkampf möglichſt bald ſo zu beenden, daß wieder Hunderttauende Erwerbsmöglichkeit finden und durch eine weitgehende finanzielle Entlaſtung die Möglichkeit geſchaffen wird, der ſozialen Not wirkſam entgegen zu treten. Die Reichsregierung kann dieſes Ziel aber nur erreichen, wenn nichts geſchieht was den Beſtand des Reiches noch mehr in Gefahr bringt. An alle Arbeitgeber richten wir die dringende Mahnung. Stillegung von Betrieben, Arbeiterentlaſſungen oder Arbeitszeitver⸗ kürzungen nur unter dem Druck äußerſter Not vorzunehmen. Un⸗ verantwortlich wäre es, wenn ſolche Maßnahmen wegen der geforderten Steuern vorgenommen würden. Millionen unſerer Volksgenoſſen haben durch die Geldentwertung ihre Erſparniſſe, ja ſogar ihr Vermögen verloren. Viele Millionen arbeiten ſeit dem Krieg gegen ein geringeres Einkommen als ſie früher hatten. Es darf deshalb erwartet werden, daß in einem Zeit⸗ punkt, wo es um den Beſtand des Deutſchen Reiches und damit auch um die zukünftige wirtſchaftliche Exiſtenz des Volkes geht, die Arbeitgeber aller Berufsgruppen bereit ſind, auch von ihrem Ver⸗ mögen etwas zu opfern. Nur wenn wir alle Kräfte in den Dienſt des Volkes ſtellen, werden wir die Schwierigkeiten der kommenden Wochen über⸗ winden. Die Intereſſen des Einzelnen müſſen zurücktreten hinter das Geſamtintereſſe, weil auch der Einzelne nur beſtehen kann, wenn das Ganze beſteht. Deutſches Reich Gegen Steuer⸗ und Ernährungsſaboteure Durch die Verordnung des Reichspräſidenten zur Wieder⸗ herſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordaung für das Ruhrgebiet und das Reichsgebiet wird folgendes verordnet: § 1. Wer öffentlich oder in einer Verſammlung oder durch Verbreitung von Schriften oder anderen Darſtellungen dazu auf⸗ fordert oder anreizt, der Steuerpflicht oder öffentlich⸗xecht⸗ lichen Verpflichtung zur Leiſtung von Geld oder Geldeswert an das Reich, die Länder oder Gemeinden(Gemeindeverbände) nicht zu genügen oder die Durchführung der Vorſchriften über dieſe Pflichten auf andere Weiſe zu hindern, wird, ſofern nicht eine ſchwerere Strafe verwirkt iſt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat und einer Geldſtrafe beſtraft. Das Höchſtmaß der Geld⸗ ſtrafe iſt unbeſchränkt. § 2. Wer öffentlich oder in einer Verſammlung oder durch Verbreitung von Schriften oder in anderen Darſtellungen zur Zu⸗ rückhaltung von Lebens⸗ oder Futtermitteln, die zur Veräußerung oder Weiterveräußerung beſtimmt ſind, auffor⸗ ch ſchlag ab, auch als vom Reichsfinanzminiſterium erklärt dert oder anreizt, wird, ſofern nicht eine ſchwerere Strafe verwirkt Geldſtrafe iſt, mir Gefängnis nicht unter einem Monat und einer 21⸗ beſtraft. Das Höchſtmaß der Geldſtrafe iſt unbeſchränkt. Lebens⸗ oder Futtermittel gelten auch Erzeugniſſe, aus Lebens⸗ oder Futtermittel hergeſtellt werden. 8 3. In Fällen der§88 1 und 2 kann neben der Straſe 80 Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt wen Ferner iſt anzuordnen, daß die Verurteilung auf Koſten der Schul⸗ digen öffentlich bekannt zu machen iſt. Die Bekanntmachung 12 5 auch durch öffentlichen Anſchlag erfolgen. Dieſe Verordnung trit: mit ihrer Verkündung in Kraft. 14 die Gehaltszahlungen an die Beamten Zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und den Reichsbeamten iſt nach einer Zeitungsmeldulg über die Frage der künftigen Modali⸗ täten der Gehaltszahlung ein Konflikt ausgebrochen. 9 Reichsfinanzminiſter habe am Samstag den Beamtenvertretern er klärt, daß er die uöchentliche Gehaltszahlung einführen wolle. Es würde eine Vereinheitlichung in dem ſehr komplizierten Rechnungsweſen eintreten, wenn die Summen für die Arbeiter 1 für die Beamten gleichzeilig ausbezahlt werden könnten. Die Be⸗ amtengewerkſchaftsvertreter lehnten jedoch einſtimmig den 1 W daß durch die Wochenzahlungen die Beamten vor der Geldentwertun beſſer geſchützt ſeien; die Beamtenvertreter erwiderten darauf, dieſer Grund nicht ſtichhaltig genug ſei für eine ſolche umwälzende Aenderung. der Haushaltsausſchuß des Reichstags ſtimmie einem Regierungsvorſchlag zu, der die Erhöhung der Teuerungszu⸗ ſchläge für Beamte für das dritte Monatsviertel auf 199 900 Prozen feſtfetzt. Eine Entſchließung des Abg. Morath(D. Vp.) zur halb! monatlichen Zahlung zurückzukehren, wurde zurückgezogen nachdem Miniſterialdirektor v. Schlieben(Reichsfinanzminiſterium erklärt hatte, daß es ſich diesmal um eine Ausnahme infolge Mangels an Zahlungsmitteln handle. Letzte Meldungen Groß euer in der Baar 26—28 Wohnhäuſer eingeäſchert WB Donaueſchingen, 18. Sepk..30 vorm.(Drahlber.) Zm benachbarten Wolterdingen entſtand heule morgen 4 Uhr im Sägewerk Strobel ein Jeuer, das ſich bei dem herrſchenden SsSturm mit außerordentlicher Schnelligkeit ausbreitete. 26—28 Wohnhäuſer ſamt Oekonomiegebäuden fielen dem Brand zum Opfer. Das Feuer konnte um 7 Uhr al⸗ lokaliſiert gelten. Zwei Kinder werden vermißt. Der Schaden an Vieh, Getreide, Futtervorräten und Gebäulichkeiten iſt ſehr groß. Der um 6 Uhr einfetzende Regen verhinderte ein wel teres Umſichgreiſen des Feuers. Die dem Brandherd nahe gelegenen häufer waren beſonders dadurch gefährdet und in Mitleidenf gezogen, weil überall Schindeldächer vorhanden ſind. Eiſenbahnunglück Frankfurt, 17. Sept. Wie uns die Reichsbahndirektion mitte entgleiſte heute vormittag.34 Uhr bei Block Gensberg auf Strecke Gießen⸗Koblenz an der Einmündungsſtelle der Neben bahn Grävenwiesbach⸗Weilburg die Lokomotive und ein Perſone, wagen des Perſonenzugs 1785. Der Kaufmann Reinhold Jung. Laubuseſchbach wurde getötet und der Zugführer Lenz au⸗ Weilmünſter, der den Zug als Fahrgaſt benutzte, ſchwer 5 letzt. Etwä 10 Reiſende haben ſich als leichtverletzt gemeldet. d Enigleiſungsurſache iſt bis jetzt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt. Eine Billionenladung im Flugzeug Berlin, 18. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus i. wird gemeldet: Ein deutſcher Eindecke, der in der Nähe des belg ſchen Seebadeortes Knorke zur Notländung gezwungen war,— roße Summen deutſchen Papiergeldes als Ladung mitgefühf⸗ aben. Nach Berichten aus Brüſſel ſind es eineinhalb 795 lionen, die in 14 Paketen verpackt waren. Die drei deutſchen F 5 ger, die dem internationalen Flugdienſt Berlin⸗London angehörten ſollen erklärt haben, ſie wüßten nichts von dieſem Gelde und häte geglaubt, daß die Pakete vom Poſtdienſt ſtammten und Berliner⸗ J51e kungen enthielten. Der Unterſuchungsrichter hat verfügt, daß der Deutſchen feſtgenommen werden ſollen. Das deutſche Geld iſt Nationakbank in Brüſſel übergeben worden. Ein politiſches Allentat in Paris eJ Berlin, 18. Sept.(BVon unſerm Berliner Büro.) Großes 5 ſehen erreat in Parfs ein volitiſches Attentat das geſten, von einem Ruſſen auf die Tochter des bekannten Kommuniſte führers Rappaport verübt wurde. Der Täter drang in die nung ein und feuerte einen Revolverſchuß auf das Mädchen ab, 15 ſchwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht wurde. Bis jetzt 12255 man nur, daß es ſich um ein politiſches Attentat handelt. Der Tü wurde verhaftet. * Die„Neue Jeit“, das wiſſenſchaftliche Organ der deusſchn Sozialdemokratie, ſtell, wegen der allgemeinen wirtſchaftliche ilt, Schwierigkeiten ihr Erſcheinen ein. — Schmer iſt es, aus dem Geſchrei erhitzter Parteien die Stimme Schiller. Deutſchlands geiſtige Vberarmung Im Verlag Quelle u. Meyer in Leipzig hat der Univerſitätspro⸗ feſſor Georg Schreiber, M. d.., ein außerordentlich beach⸗ tenswertes Buch herausgegeben, das er„Die Not der deutſchen Wiſ⸗ ſenſchaft und der geiſtigen Arbeiter“ betitelt hat. Die„Not des Kopfarbeiters“ iſt bei uns nachgerade ein Schlaa⸗ Wort geworden, bei dem man ſich ebenſowenig denkt wie bei anderen Schlagwörtern. Welchen Umfanag dieſe Not ängenommen hat. welche Tragik und vielfach welch Heroismus im Leben des geiſtigen Arbei⸗ ters liegt, welche Bedeutung das Verſinken der deutſchen geiſtigen Kultur ür unſere Volksgeſundheit, für unſere Weltgeltung und für das geiſtige Leben des ganzen Erdkreiſes hat: das erhellt aus Schrei⸗ bers Zuſammenſtellungen. Zwei Beiſpiele beleuchten beſſer die Stellung des deutſchen Ge⸗ lehrten innerhalb der Volksgemeinſchaft als langatmige Ausführun⸗ gen: Eine ſüddeutſche juriſtiſche Fakultät lehnte es dieſes Jahr ab. noch juriſtiſche Prüfungsgebühren anzunehmen. da ſie für den prü⸗ fenden Gelehrten auf weniger als auf einen Goldpfennig herabgeſun⸗ ken war; nach einer Berechnung verdient ein wiſſenſchaft⸗ licher Schriftſteller mit einer Druckzeile nicht ſo piel, wie ein Straßenkehrer mit zwei Strichen. Es iſt erſtaunlich und ein Beweis für die Spannkraft deutſchen Geiſtes, daß ſich trodem Nachwuchs findet für den Stand des geiſtigen Ar⸗ beiters. Denn die heutigen Studenten ſind zu über 50 v. H. gezwungen, ſich als Steinträger, Erdarbeiter, Heizer, Conferencier in Kabaretts und dergleichen ihren Lebensunterhalt und das Geld für das Studium ſelbſt zu verdienen. Das Ringen um des Leibes Not⸗ durft bindet naturgemäß die geiſtige Schaffenskraft. Der„Vorwärts“ hat alſo ganz recht, wenn er einmal bemerkt„es muß einmal ganz allgemein ausgeſprochen werden, daß zum Studieren Zeit gebört und der Werkſtudent eigentlich nur Ausnahme. nicht die Regel ſein darf.“ Das ſind immerhin noch Tatſachen, die bereits ins Volksbewußt⸗ ſein übergeganoen ſind. Weniger klar iſt man ſich dagegen in Deutſch⸗ land über die Bedeutung, die der Rückgang wiſſenſchaft⸗ licher Inſtitute, Muſeen. Bibkiotheken für unſere Zukunft hat. Bibliothek und Muſeum ſind das Behältnis, aus dem die geiſtigen Quellen geſpeiſt werden, die den Zuſammenhang mit der Vergangenheit und dem, was ſie ſchuf an geiſtig und künſtleriſch Wertvollem bilden. Der Rückgang der Bibliotheken iſt um ſo ernſter, als es dem Einzelnen kaum mehr möalich iſt, ſich ſelbſt auch nur die beſcheidenſte wiſſenſchaftliche Bibliothek zuzulegen. Und zu Anſchaf⸗ fungen ſind nunmehr auch Bibliotheken kaum imſtande. Beiſpiels⸗ weiſe waren für die Bibliothek des kirchenrechtlichen Seminars der Univerſität München im Jahre 1922 2000 Mark ausgeſetzt. Gleich⸗ zeitig betrug der Anſchaffungspreis des Jahresbandes der kanoniſti⸗ ſchen Abteilung der Zeitſchrift der Savignyſtiftung der Rechts⸗ geſchichte, der nicht fehlen darf, bereits 10 000 Mark. Die Preußiſche Staatsbibliothek bezog vor dem Kriege 2300 ausländiſche Zeitſchrif⸗ ten: im Winter 1922/23 konnte ſie nur noch 200 einſtellen. Die Ham⸗ burger Staats⸗ und Univerſitätsbibliothek kann anſtatt 500 nur noch 5 halten. Gerade die Frage der Auslandsliteratur iſt außerordentlich wichtig. Es legt ſich um Deutſchland eine Art chineſiſche Mauer. weil wir von dem literariſch pulſierenden Leben unſerer Nachbarn ab⸗ geſchloſſen ſind. Gerade in der Frage der Bibliotheken ſind wir ſchlechter dran als ſemals. Denn für die Zeit der napoleoniſchen Fremdherrſchaft kann man höchſtens feſtſtellen, daß damals die lan⸗ desfürſtlichen Bibliotheken durch Uebernahme und Zuſammenlegung der klöſterlichen die Zeit der arößten Bereicherung ihres Aufgaben⸗ kreiſes hatten. Aehnlich ſteht es mit den Muſeen, ähnlich um die Forſchungsinſtitute, für die die Beſchaffung und Ergänzung wiſ⸗ ſenſchaftlicher Inſtrumente ſo gut wie unmöglich gewor⸗ den iſt. Selbſt die Beſchaffung von Verſuchstieren wird immer ſchwieriger, nachdem Meerſchweinchen und Ratten Valutaobſekte ge⸗ worden ſind, für die das wiſſenſchaftliche Ausland als Aufkäufer auf; tritt. Ueber den Niedergang des deutſchen Buches iſt oft genug ge⸗ ſprochen worden. Die Buchhändlerſchlüſſelzahl beträgt nun 9 Millio⸗ nen. Nie Zahl ſpricht für ſich. Unſer Buch iſt teurer als das ausländiſche und ſeine Herſtellunaskoſten überſchreiten die des Friedens. Gelehrte können das Ergebnis ihrer Lebensarbeit nicht mehr der Oeffentlichkeit unterbrei⸗ ten, weil Deutſchland zu arm geworden iſt. An ausländiſcher Hilfe hat es nicht gefehlt, und wir dürfen ſie ruhig annehmen. Nicht als Bettler und Almoſenempfangende, ſon⸗ dern als Gegengabe für das, was Deutſchland einſt der Welt ſchenken durfte. Auch im Inlande hat man verſucht, durch Organiſation der gemeinſchaft mit Hilfe der produzierenden Wirtſchaft der Not beizu⸗ kommen. Aber alles war ein Tropfen auf alühende Steine. Die Vernichtung der deutſchen Wiſſenſchaft ge⸗ hört zum Syſtem des Verſailler Vertrages. Deutſch⸗ lands Weltſtellung ſoll auf alle und jede Weiſe untergraben werden, wenn auch zum Schaden aller übrigen Länder. Bezeichnend iſt der Beſchluß des„Internationalen Rates“(der Organiſation der geiſtigen Arbeiter der Entente und einiger neutraler Länder), der Deutſchland, das Land. das vor dem Kriege an der Spihze der Wiſſenſchaft ſtand, aus ſeinen Reihen ausſchloß. Zu rechten Vorſchlägen, wo Hilfe herkommen ſoll, kann auch Schreiber ſich nicht durchfinden. Vielleicht gibt es keine. Die Laſt, die der Verſailler Vertrag uns auf den Rücken gelegt hat, iſt eben unerträglich und ehe dieſer Fluch von uns genommen wird, iſt der Niedergang der deutſchen Wiſſenſchaft nicht aufzuhalten. 1 ͤ 715„ v. Rh. einzelnen geiſtigen Berufsſtände und durch die Schaffung der Not⸗ K Theater und Muſik 3 Erb Konzerk Maria Jvogün⸗Karl Erb. Die Konzertſaiſon begonnen, und das geſtrige Konzert des Künſtlerpaares Karl ch und Maria Ivogün, die beide am Münchner Staatstheater beimeſg ſind, war ein würdiger Auftakt zum Kommenden. Es war n muſikaliſches Ereignis und übertrifft an Lebendigkeit alle bisheriche Star⸗Veranſtaltungen. Der Muſenſaal war dicht beſetzt, und az beiden Künſtler wurden mit brauſendem Jubel empfangen. 0 Programm umfaßte Duette und Arien von Mozart, Strauß, Ba + Händel u. a. m. Karl Erb ſelbſt ſang, wie eben nur ein Sang. von ſeinen Qualitäten zu ſingen vermag. Es waren ſa nur Bru 5 ſtücke aus Opern— die in uns den Wunſch erweckten, ihn einen in ſeinem ureigenen Element auf den Brettern unſeres T Heer hören— aber wie er ſie ſang, das war höchſte Vollendung. Aun hört alles Kritteln auf. Man vergißt ſein Amt und wird a, Genießer; denn es iſt alles Schönheit, Wohllaut, geſunde Laer, Temperament, jugendliche Schmiegſamkeit und ſchimmernder Glame Seine Opernarien ſang er mit feinkünſtleriſcher Abwägung und fch⸗ jedes Zugeſtändnis an den Kuliſſeneffekt, ganz unübertrefftht Solche Darbietungen enthalten unvergeßliche Eindrücke und Gewißheit, daß nun einmal der Belcanto die höchſten mufftalſchze Werte enthält. Und nun zu Maria Jpogün, Karl Erbs lare, als ebenbürtige Partnerin. Sie entzückte durch ihre filberk ſam ſompathiſche Stimme, durch die Leichtigteit und das gleich Schwebende ihres muſikaliſchen Weſens. Der Glanzpunſt due Abends war die große, ſchwierige Zerbinetta⸗Arie aus„Ar! die auf Naxos“, in der ſie die Koloraturen, Triller und vor ale hel Staccato⸗Hochtöne mit ſpieleriſcher Anmut und höchſter Klendes bewältigte. Damit hatte ſie einen ungeheuern Erfolg und toſ rſten Beifall lohnte ihren Geſang. So war die Geſamtwirkung des e mit onzerts eine ganz außergewöhnliche, was vom Publikum guſt dankbaren Händen beglaubigt wurde. Der Begleiter Herr Richard aus Heilbronn, muſikaliſch durchaus auf I2 Fährte, darf nicht ungenannt bleiben. K Berlier Theater. linſer Berliner Schauſpielsefen⸗ ſchreibt: Neueſte Erſcheinung: die repräſentative Senbet kratie der Schauſpieler. Im ſozialen Kampf der will gruppe war ſie längſt gegeben(Bühnengenoſſenſchaft), ſetzt aben da⸗ ſie in der Kunſt, will auf der Bühne herrſchen. So gam neu iſt mit auch nur in der Form der Organiſation, als kopfloſer Körpe an vielen Gliedern. Doch ſchon vor 150 Jahren regierten zeitweil ſiche großen Inſtituten ſogenannte Regiekollegien. Die Theatergeſch pa ſagt: es ging niemals gut aus. Und ſeine ſchönſte Blüte habe an Theater immer unter einem aufgeklärten Diktator. In Berlin wei melten ſich nun, großenteils aus erſten Kräften erſter Bühnen, auf Theatergeſellſchaften. Die eine, ſpäter entſtanden, trat früher g Uden Plan; die andere heißt„Die Truppe“ und begann im Auß ichtiger — eSseeeecere Penrneeeeee gengeSS — l⸗ en li⸗ er 25 en nd ze⸗ 25 de, ng aß de ile u⸗ n. 0 · n, m) i⸗ 11 l⸗ e⸗ f/ N i⸗ e f. 1⸗ h⸗ + EFU rP/ rrr errr re reinem D. Kbung ſchwer licher Teil Dienstag, den 18. Seylember 1823 Mannzeimer General⸗Anzeiger(Mitag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 427 Wertbeſtändige Poſtwertzeichen Von Dipl.⸗Ing. Richard Wenzl⸗Mannheim , Der kataſtrophale Niedergang der deutſchen Mark, ihre nahezu Ullge Untauglichkeit als Wertmeſſer für Leiftung und Gegen⸗ zeiſtung, die dadurch geſteigerte Unſicherheit in der Wirtſchaft, welche ren Erliegen herbelzuführen droht, haben den Ruf nach„Werr⸗ geſtändigkeit“ zum Schlagwort der Stunde gemacht Die Eerechtigung dieſer Forderung iſt nicht mehr zit beſtreiten. Die Aduſtrie kalkuliert ſchon ſeit geraumer Zeit nach Gold⸗ bezw. Friedensmark, die Landwirtſchaft in praxi desgle:chen, nun ſah ſich die Wiriſchaft gezwungen, den nachdrücklichen Forderungen der großen Maſſe der Arbeitnehmer nach einem werkbeſtändigen Ein⸗ lemmen in gewiſſen Ausmaßen Rechnung zu tragen. Auch das Reich ſieht genötigt, durch fortlaufende in ſchnellem Wechſel ſelgende Tariferhöhungen bei ſeinen größten Betriebea, Bahn und ſt, einen Ausgleich für die Geldentwertung zu ſchaffen, der die Hhlücmaſten Auswüchſe der Defizitwirtſchaft beſei gen oder wenigſtens für die Zukunft bannen foll. Hierzu ſcheinen aber die, aus der Privatwirtſchaft übernem⸗ menen Methoden bei den Staatsbetrieben nicht ohne Kritik üͤber⸗ nehmbar. Es iſt auch ein Unterſchied, ob ein Geſchäftsmann für eiute gewiſſe Ware einen der Geldentwertung entſprechenden Mehr⸗ des eaifeert oder ob dies z. B. die Poſt tut. Mit der Ethöhung des ifes allein iſt es nicht getan. Es müſſen auch die notigen 55 wertzeichen vorhanden ſein. Hieran har es aber bei n Erhöhung vom 24. Auguſt im größten Ausmaße gefehlt und es beſteht die Wahrſcheinlichfeit, daß es bei den ſicher zoch reichlich bevorſtehenden weiteren e(im Jutereſſe der„Wertbeſtändigkeit“ der Poſteinnahmen) genau ſo ſein wird. Wie kläglich abhängig wir heute von dem guten Willen einer kleinen roduktionsgruppe ſind, hat das Verhalten der Buchdrucker eichsdruckerei und die dadurch entſtandene Zahlungsmittel⸗ not bewieſen. Vermutlich hat die Markennot gleiche Urfachen ge⸗ babt. Muß das in Zukunft wieder ſo ſein? Was nun eigentlich im Wege, wertbeſtändige Poſt⸗ e deeab e Aber nicht nur weribeſtändig für die Tinnahmen der Foſt, ſondern auch wertbeſtändig für den Beſttzer. Denn was der Poſt recht iſt, muß dem Erwerber der Poſtwert⸗ billig ſein. Es geht nicht an, daß weiter in einem Fahr⸗ r gefahren wird, das beiſpielsweiſe zur Folge hat, daß der er von 100 Stück Marken à 1000., welche er am 1. Auguſt 1923 erwarb und für welche ihm die Poſt die Befördecung von 100 Fernbrieſen verſprach, am 24. Auguſt glücklich ganze 5 Balefe be⸗ fördert erhält. Das iſt für die Poſt ein Inflalionsgewinn, den man in der Privatwirtſchaft mit Wucher bezeichnen würde, denn er lett eine Entwertung:20 an gegen eine ſolche von nur etwa:5 am Dollarſtand gemeſſen. müſſen wieder zu„reellen“ Geſchäftsgrundſätzen in umerem geſamten Wirtſchaftsleben zurücklehren und der Staa: karf nicht der Letzte, er muß der Erſte, er muß Führer ſein! Wit dem guten Beiſpiel voran, das wirkt beſſer als 10 000 neue Ver n gegen Wucher und Schieberei, welche nur dann aus⸗ Zurotten ſind, wenn der Geiſt materialiſtiſcher Ge⸗ winnfucht gebämpft ſein wird. m: Mit der Goldanleihe und der dort wertbeſtändig feſtgelegten Leiſtung und Gegenleiſtung hat der Staat den erſten Schritt in der geſchilderten Richtung getan. Er möge weitere folgen laſſen. Soviel und nun ein konkreter Vorſſchlag: Es werden nur wenige Marken ausgegeben. Etwa eine ſolche 2 Poſtkarten, für 1 Brief, 1 Doppelbrief, 1 Druckſache uſw. Dieſe werden aber nicht mit einer Papiermark oder überhaupt dhend einer Wert⸗Bezeichnung verſehen, ſondern erhalten als Auf⸗ ruck die Angabe der Leiſtung, zu welcher ſich die Poſt ver⸗ bflichtet. Die Bezeichnung„Deutſches Reich— Ein Brief“ würde —4 bedeuten, dehra⸗ die deutſche Reichspoſt verpflichtet, innerhalb n Grenzen einen derart frankierten Brief zu beför⸗ dern. Briefmarke iſt alſo„leiſtungsbeſtändig“. Die Ausgabe der. in üblicher Weiſe an den Schaltern zu dem jeweiligen Tarif, den die Poſt nach Bedarf erhöhen und erniedrigen kann und der bach den Betriebsunkoſten der Poſt aufgeſtellt iſt. Eine direkte Ver⸗ der Währung beſteht alſo nicht, iſt wahrſcheinlich auch dar zweckmäßig, wovon noch zu ſprechen ſein wird. Die Folgen einer ſolchen Maßnahme würden zunächſt eine Nobe Erleichterung bei der Herſtellung der arkenſorten mit ſich bringen. Es wird wohl nur ein Neuchen der jetzt benötigten Markenmengen und Sorten benötigt. keapter., Druckkoſten, Klebſtoff uſw. werden geſpart. Die Frankatur⸗ ontroſle iſt in einfachſter Weiſe wieder durchführbar. Die Poſt⸗ ngen erhalten nur mehr eine oder zwei Marken und nichd mehr Bilderbogen, welche nur unter großen Betriebsunkoſten zu Aütemeven ſind. Die Kontrolle kann erleichtert werden durch Fa hr zu den altbewährten und im Weltpoſtverein üblichen eeder, alſo z. B. ziegelrot für Brief. Ferner iſt vor allem wieder ne raſche Entwertung durch Stempelung möglich, nämlich durch Stempelmaſchinen u. dgl. Das war bei den oben ſeach derten„Bilderbogen“ nicht mehr möglich, die Stempelung er⸗ woßte von Hand, alſo hohe Betriebsunkoſten! Von den vielen zeiteren Vorteilen ſei nur noch auf den einen verwieſen, nämlich auf Tee erminderung des Rieſenandranges vor jeder und Kechöhung. Welche abnormale Steigerung der Unkoſten ſür Belaſtung des Perſonals dieſe Ueberflutungen mit Sendungen bedeuten, davon kann jeder Poſtbeamte ein Lied leaſer mit Shakeſpeares„Kaufmann von Venedig“. Vor der tellung war die Frage aufgeworfen: Erfolgte die Gründung aus *„ um der Kunſt vor der Hochflut des Geſchäftstheaters Freiſtatt zu retten, oder aus egozentriſchen Trieben der Eitelkeit? Na* Fall wär's nur ein Anzeichen mehr des Niedergangs. Mer der Vorſtellung muß bekannt werden: das vorherrſchende ſcbert mal des Gebotenen war das heiße Beſtreben, aufzufallen um — Preis. Mit Preisgebung Shakeſpeares und der Ueberlieferungen alle Fauen an achahmung Tairoffs und ſeiner kubiſtiſchen Ope⸗ War wir Tairoff aus erſter Hand empfangen, nun ſchein Tairoff aus zweiter, dritter, vierter Hand! Die von Abſicht und ubar. un e der Ruſſen, die Kunſt der ſchwebenden ſpringenden Gliedmaßen, liegt den deutſchen Schauſpielern kllrchuns nicht. Ihrer programmatiſchen Freizügigkeit waren die der ader Ketten ſnobiſtiſcher Abſichten angehängt. Schrecklich, wie +„Kaufmann von Venedig“ ausſahl Chineſiſches oder ſapaniſches Dekor war's in den grellen Farben und grotesken Formen der lich, ationen und Koſtüme. Haben wir das wirklich nötig? Schmerz⸗ und daß ſich gerade Ber told Viertel, von dem ſchon Gutes gaßz Kluges ausgegangen iſt, zu der unfruchtbaren Neuerung her⸗ Dem Shylock hatte man mit den Alfanzereien ſeiner Um⸗ 0 ſtes Unrecht angetan. Trotzdem forderte ſich Fritz Sein der bis zu einem gewiſſen Grade abgelöſte Sammlung ein. in d Jude hatte zuerſt nicht ſehr ſcharfe Konturen, wuchs aber Rei richtsſzenie zu pathologiſch verzerrter Größe empor. Im 8 der pielen Shylocks meiner Exinnerung behauptet ſich man⸗ an gait markanteren Were ganz zu ſchweigen von Schildkraut, der Nund dersfüle alle raf. Doch hatte keiner wie Kortner gegen Beif und Wetter einer parodiſtiſchen Inſzenierung zu ſtehen. Der 8— der Schrittmacher war ſehr laut. Doch er bedeutet wenig Spalt die ernſtere Zukunftsfrage. Uebrigens hört man bereits von ungen der„Truppe“. Bereits am 1. Oktober verläßt ein erheb⸗ der Mitglieder wieder die Truppe! Hermann Kienzl. Hermann Kienzl(unſer geſchätzter hat eine fünfaktige Bauernkomödie Tirol orf“ vollendet, die von Ferdinand Exls bekannter Manuſe Bühne“ zur Aufführung im In⸗ und Ausland aus dem ſein uftript erworben wurde. Die Uraufführung wird im Oktober dello gr. In der beginnenden Spielzelt ſoll in Moskau ein„ani⸗ Auf dis Theater unter dem Namen„Atheiſt“ eröffnet werden. im 9. in Ausſtellungsgelände wurden zwei Poſſen aufgeführt, die und Aewen einer komiſchen Handlung Belehrung über Viehzucht authzelt erbau für die zahlreich zur Ausſtellung gekommenen Bauern A 150 en.— Eleonore Duſe wird am 20. September ein vier ſeede umfaſſendes Gaſtſpiel an der Neuen Wiener Bühne ab⸗ ten. Ends September begibt ſich die Künſtlerin nach Amerikg zur ideellen Seite der Frage ei 5 Theaterrundſchau. Wirllger Theaterre— 55 Dahn im 5 Neben dieſen Auswirkungen wird die geſchilderte Maßnahme allerdings noch weitere haben. Die Einführung von— man geſtatte mir den Ausdruck—„Treu und Glauben“ bei einer großen Staats⸗ inſtitution wird ihre Rückwirkungen auf die Geſamtwirtſchaft haben. Der Staat verpflichtet ſich auf Leiſtung u. Gegenleiſtung, er verkauft zum Feſtwert, Nachforderungen gibt es nicht. Sicherlich wird vor Allem bei Einführung dieſer Maßnahme ein rieſiger Andrang nach dem„neuen wertbeſtändigen Papier“ herrſchen. Es müſſen Vor⸗ kehrungen getroffen werden, um eine Einführung der wertbe⸗ ſtändigen Poſtwertzeichen als Zahlungsmittel und Wertmeſſer in die Wirtſchaft zu verhüten. Evtl. ſind geſetzliche Maßnahmen nötig. Aber zu große Bedenken ſcheinen mir nicht angebracht, denn die Marke ſtellt ja keinen Geldwert, ſondern einen Gutſchein auf eine genau umſchriebene Leiſtung dar. Notwendig iſt allerdings eine ſofortige Anzahlung der eingegangenen Papiergeldzahlungen vonſeiten der Poſt in wertbeſtändiger Form, alſo etwa durch Anlage in Materialien uſw. Eine weitere Möglichkeit beſteht in der Form, daß Prämien gegeben werden bei Erwerb der Wertzeichen gegen Deviſen, Gold oder dgl., welch Letztere ſofort der Reichsbank zu⸗ geführt werden können. Der Deviſenzahler erhält alſo„Rabatt“. Die Ausbaumöglichkeit des geſchilderten Vorſchlags iſt nahezu unbegrenzt. Eine Einführung im Fernſprechverkehr(Fernſprech⸗ marken) im Paketverkehr, Telegrammverkehr uſw. erſcheint durch⸗ aus gangbar. Vor Allem bleibt ſehr zu beachten, daß auf die ge⸗ ſchilderte Weiſe der Staat Kredit gibt aber auch erhält, denn er empfängt Vorſchußzahlungen im weitgehendſten Maße, was beſon⸗ ders bei der Einführungsperiode zu beachten ſein wird. Vielleicht iſt es ſogar möglich, ſofort ein Teil der Defizite zu tilgen. Aus Raum⸗ mangel ſind alle Vorſchläge nur ſkizzenhaft angedeutet und daher noch in weitem Maße verbeſſerungs⸗ und ausbaufähig. Vor Allem wird ſich eine entſprechende Uebernahme auf andere Verkehrs⸗ inſtitutionen nicht abweiſen laſſen. In welcher Weiſe, und zwar mit einfachſten Mitteln, eine derartige Möglichkeit bei der Reichs⸗ bahn beſteht, ſei in einem weiteren Aufſatz geſchildert. Städͤtiſche Nachrichten Die Berechnung der geſetzlichen Antermiete für möblierte Zimmer in Mannheim „Die früheren Mitteilungen über die Mietzinsberechnung für möblierte Zimmer waren ſehr allgemein gehalten, da die geſetzlichen Beſtimmungen auf Einzelvorſchriften nicht eingehen, weil dies bei der Geldentwertung und den täglich ſich ändernden Verhältniſſen überaus ſchwierig iſt. Dieſe Geldentwertung veranlaßt das Mieteinigungsamt Mannheim, nun auch Einzelheiten mitzuteilen, weil durch Feſtſetzung der genauen Preiſe beim Mieteinigungs⸗ amt infolge der dadurch notwendigen Erhebungen ſelbſt bei größtmöglicher Beſchleunigung immerhin einige Tage ver⸗ ſtreichen müſſen, und die dadurch hervorgerufene Verzögerung in der Zahlung den Mieter unverhältnismäßig ſchädigt. In der heutigen Zeit müſſen kleinliche Berechnungen unter⸗ bleiben. Eine alles Nebenſächliche überſehende, von großen Geſichtspunkten ausgehende Berechnung mit ſofortiger Zah⸗ lung wird beiden Teilen mehr gerecht, als eine bis in alle Einzelheiten genaue Aufſtellung, für die man 14 Tage zur Berechnung braucht und deren Zahlung infolgedeſſen am Fälligkeitstermin nicht erfolgen kann. Es empfiehlt ſich, den nachſtehenden Aufſatz, den uns das Mieteinigungsamt zur Veröffentlichung zur Verfügung ſtellt, auszuſchneiden und aufzubewahren, da eine nochmalige Veröffentlichung nicht in Frage kommen kann. Schriftleitung. Nach§ 14 des Reichsmietengeſetzes und 8 33 der bad..⸗V. hiezu berechnet ſich die geſetzliche Untermiete für möblierte Zimmer in folgender Weiſe: 1. Zunächſt iſt zu ermitteln, welcher Teil des Mietzinſes der ganzen Wohnung auf den leeren untervermieteten Raum ent⸗ fällt. Der Mietzins der geſamten Wohnung iſt dabei einſchließ⸗ lich der Wohnabgabe zu nehmen. Nebenräume, wie Küche, Abort, Gänge, Speiſekammer u. dgl. ſind in der Regel nicht be⸗ ſonders zu berückſichtigen, ſondern es iſt nur die Zahl der Zim⸗ mer als Grundlage ee Selbſtverſtändlich aber iſt deren Größe, Lage, bauliche Ausſtattung uſw. in Rechnung zu ziehen. 2. Ebenſo iſt zu berückſichtigen, daß der Mietwert der nicht Untervermieteten Räume ſich durch die Abgabe der untervermieteten Zimmer möglicherweiſe vermindert. Für dieſe Verminder ung wird je nach der Lage des Falles ein Zuſchlag von 10—50 zu Ziffer 1 gewährt.(§ 33 Ziffer 1.⸗V.) 3. Sodann ſind jährlich bis zu 10 v. H. des Wertes der Möbel, Teppiche und ſonſtiger Einrichtungsgegenſtände für deren Abnutz⸗ ung zu berechnen. Zugrunde zu legen iſt der jeweilige Wert, den die Gegenſtände haben.(8 33 Ziffer 2.⸗V.) Das Miet⸗ einigungsamt Mannheim nimmt eine 30jährige Abnutzung bei Holz⸗ möbeln an, während es bei Polſtermöbeln, Teppichen, Gardinen uſw. mit einer 10jährigen Tilgung rechnet. Der gegenwärtige Altwert, wobei Liebhaber⸗ und Kunſtwerte nicht berückſichtigt werden dürfen, entſpricht ungefähr dem 3 600 000fachen des Friedenswertes. Das Mieteinigungsamt Mannheim kommt auf Grund dieſer Erwägungen bei Holzmöbeln zu einem Tilgungsgeſetze von 0,61337% monatlich, bei Polſtermöbeln uſw. zu einem Tilgungsſatz von 1,13%. 4. Für die Nebenleiſtungen, nämlich Bedienung, Her⸗ gahe der Bettwäſche uſw., Waſchen der Wäſche, Beleuchtung, Früh⸗ ſtück und Heizung ſind angemeſſene Zuſchläge zu vergüten. Dieſe werden gegenwärtig hier berechnet wie folgt: EEECCCC C. ˙— und wird im März 1924 ein weiteres Gaſtſpiel in Wien abſol⸗ vieren.„Holofernes“ iſt der Titel der neuen Oper von E. N. v. Recniczek, deren Uraufführung mit Michael Bohnen in der Titelrolle im Berliner Deutſchen Opernhauſe ſtattfinden wird. Der Komponiſt hat den Text nach der Hebbelſchen„Judith“⸗ Dichtung verfaßt.— Das bayeriſche Staatstheater bringt als nächſte Uraufführung Georg Brittings Komödie in vier Akten„Die Stubenfliege“.— Gerhard von Keußlers neueſtes Werk „Geißelfahrt“, ein ſinfoniſches Drama hatte am Hamburger Stadttheater dank innerer muſtikaliſcher Schönheiten bei hohem for⸗ malem Können in guter Aufführung ſtarken Erfolg. Runſt und Wiſenſchaſt Eine alemanniſche Siedlung in der Baar enldeckk. Die Stadt Geiſingen(Amt Donaueſchingen) läßt zurzeit Kanaliſationsarbei⸗ ten ausführen. Hierbei hat man fünfalte Grabſtätten ſowie bedeutende alemanniſche Reſte gefunden, bei welch letzterem es ſich allem Anſchein nach um eine uralte alemanniſche Siedelung han⸗ delt. Bei den Gräbern wurde außer zahlreichen, zum Teil noch gut erhaltenen Knochen auch ein ſtählennes Schwert gefunden. Ver⸗ ſchiedene Sachverſtändige ſind damit beſchäftigt, näheres über die für die Frühgeſchichte der Baar bedeutſamen Funde feſtzuſtellen. AKleine Chronik. Nach einer Mitteilung der Bologneſer Tageszeitung Il Reſto del Carbino hat der Klavierfabrikaut P. Anelli das erſte authentiſche Bildnis des Ceremonefers An⸗ tonio Stradivari(1644—1737), des größten Meiſters de⸗ Geigenbaues, entdeckt.— Der Wiener Zweigverein der deutſchen Schillerſtiftung hat im Einvernehmen mit dem Schriftſteller⸗ und Journaliſtenverein Concordia beſchloſſen, die diesjährigen 1 0 des Ebner⸗Eſchenbach⸗Fonds der Concordia der Oichterin arte Renate Fiſcher in Saalfeld(Thüringen) zu über⸗ ſenden. M. R. Fiſcher, geboren 1851, hat Romane und Skizzen geſchrieben, die Stoffe aus dem Leben der Bauern und des Mittel⸗ bürgerbums anſchaulich, ſpnnend und mit kräftigem Humor ver⸗ arbeiten. Ihre geſunde, ſchlichte Art ich gute Eſchenbach⸗Tradi⸗ tion.— Die„Deutſche Rundſchau“ darf jetzt auf ein fünfzig⸗ jähriges und 1 ehrenvolles Beſtehen zurückblicken. Was die Zeitſchrift unter Julius Rodenberg geleiſtet hat, wie ſie ſtets bemüht war, die Beſten Tage, Storm, Heyſe, Keller, Fontane, Konrad Ferdinand yer und ſpäter Björnſon, Strindberg, J. P Jacobſon und Turgenjero, der deutſchen Leſewelt näher zu führen, ſteht in der Geſchichte der deutſchen Literatur verzeichnet. Alexander Kanold, der bekannte Münchener Maler, hal einen Ruf am die Kunſtakademie in Kaſſel als Profeſſor für Malerei er⸗ halten. ein halbes Paket Perſil und 10 Pfund Kohlen in gleicher Eigenſchaft an das Staatstechnikum Karlsruhe. a) Hergabe der Bettwäſche. Bei Zjähriger Tilgung iſt der durchſchnittliche Monatspreis von 2 Leintüchern, 2 Kopfkiſſen monatlich zu vervielfältigen. ettwäſche wird gerechnet: Pfund Seife, zum Tagespreis, wobei angenommen wird, daß die Wäſche mit der übrigen Haus⸗ haltswäſche zuſammen gereinigt wird. c) Es wird angenommen, daß das In⸗Ordnung⸗halten eines Zimmers täglich 20—60 Minuten ſe nach Größe und Ausſtattung in Anſpruch nimmt. Der Putzfrauenlohn für dieſe Zeit iſt zu erſetzen. Das Reinigen der Schuhe, Stellen der Wichſe, Putzen der Kleider, Vodenwachs und ähnliche Nebenleiſtungen müſſen aller⸗ dings beſonders vergütet werden. d) Für das Frühſtück ohne Brot und Aufſtrich iſt zu ver⸗ güten: Der Tagespreis für 1 Paket Quieta pro Monat und 3 Min.— 20 Liter Gas pro Tag. e) Städt. Gebühren und beſondere Betriebskoſten, wie Waſſer, Müllabfuhr, Straßenreinigung, Kaminfegergebühren uſw. ſind im Verhältnis der Ziffer 1 beſonders zu vergüten. 5. Aus der Geſamtziffer ſind rund 35 an Umſatzſteuern zu berechnen. 5 Es iſt für den Untervermieter wie für den Untermieter mit großen Anſtrengungen und großem Zeitverluſt verbunden, monat⸗ lich alle dieſe Preiſe zu berechnen und zu verteilen. Die Wohn⸗ abgabe, ſoweit ſie auf den einzelnen Monat fällt, wird oft ſtrittig ſein. Der Putzfrauenlohn wird am Ende des Monats ein anderer ſein wie am Anfang, und die Parteien werden ſich nicht darüber einigen können, welcher Preis zugrunde zu legen iſt. Ebenſo geht es mit den Teuerungsziffern für Möbel, Wäſche uſw. Die nach⸗ ſtehende Tabelle ſoll deswegen einen ungeführen Anhalt geben für die Miete, welche für die Zeit vom.—15. September als Durch⸗ ſchnittsmieten angemeſſen ſind. Auch dem Mieteinigungsamt iſt es nicht möglich, Zahlen für den ganzen Monat anzugeben, da ſolche nur auf Schätzungen beruhen können, und durch die tatſächlichen Verhältniſſe ſich ſo große Abweichungen ergeben können, daß die Schützung vollſtändig abwegig würde. Das Mieteinigungsamt emp⸗ fiehlt deshalb, möglichſt wöchentlich oder halbmonatlich die Miete zu bezahlen. Geſetzliche Miete für ein möbl. Zimmer vom.—15. 9. 28. und 1 Federbettüberzug mit 1,987 b) Für das Waſchen der B Der Durchſchnittslohn für 3 Putzfrauenſtunden, Art des Zimmers ſehr einfach einfach gut ſehr gut Raummiete 315 000 465 000 581 500 776 500 Entwertungszuſchlag. 157 500 232 500 290 750 388 250 Wohnabgabte 121 950 180 000 225⁵ 100 300 600 Verzinſung und Tilgung der Holzmöbel 1308 600 2 726 300 4362 000 6000 000 Dio. von Bett⸗ und andern Stoffſachen.1632 000 3060 000 5 100 000 8 160 000 3535050 663 800 1055050 15 828 350 Dieſe Preiſe beziehen ſich auf Räume, von denen das ſehr ein⸗ fache de einſchließlich Bedienung, Frühſtück und Bettwäſche monatlich 15., das einfache 25, das gute 35 und das ſehr gute 50 M. ungefähr gekoſtet hat. Bei ſtarken Abweichungen von dieſen Zahlen würden ſich die Preiſe entſprechend ermäßigen oder erhöhen. Dagegen ermäßigen oder erhöhen ſich die folgenden Ziffern nicht je nach dem Friedenspreis, ſondern ſie gelten all⸗ gemein. ſehr einfach einfach gut ſehr gut Bedienung 1750000 1125⁵ 000 1687 500 2250 000 Bettwäſche⸗Benützung.. 2967 500 2967 500 2967 500 28967 500 7 ⸗Waſchen 1825 000 1825 000 1825 000 1825 000 Geſamtipreis einſchl. Bedieng. 9077550 12581 300 17 030 350 22 667 850 und Bettwäſche Die Mietpreiſe für die Zeit vom.—15. 9. ſind alſo durch⸗ ſchnittlich ßmal ſo hoch als die Geſamtmiete des Auguſt. das das Frühſtück betrifft, ſo iſt der Preis für ein Paket Quieta leicht zu ermitteln. Der Gaspreis wird wöchentlich vom Gaswerk veröffentlicht. Da Beleuchtung und Heizung und ſonſtige Nebenleiſtungen wie z. B. auch Bäder, Zubereitung an⸗ derer Mahlzeiten, beſonders zu berechnen ſind, ſo geben wir in folgendem noch eine Zuſammenſtellung über den Verbrauch von Gas und Strom. Es verbraäucht normal in der Stunde: 160 Et., Juwel 50 Li., Mikro 20 Lt. Hängeglühlicht 140 Lt., Juwel 60 Et., 2 40 Lt. Gasherd: Vollbrand 400 Et., Kleinbrand 50 Ct. adeofen: 150 Lt. Waſſer von 12 auf 35 Grad zit erwärmen 1500 Lt. Gas. Metallfadenlampe: 16.—20 ., 25.—30., 32.—40., 50.—60., 100.—100 W. Kocher(10 Min.) 06 Lit. 400., 1 Lt. 550., 2 Lt. 800 W. 3 Lit. 1000., 4 Et. 1200 M. 1 W. iſt der tauſendſte Teil eines KW. 1 Liter iſt der tauſendſte Teil eines Kbm. Wenn mehrere Perſonen 1 Zimmer gemeinſchaftlich benützen, ſo erhöhen ſich die Sätze für Abnützung der Möbel um 50 Proz. die übrigen entſprechend der Inanſpruchnahme. Wir empfehlen den Parteien dringend, ſich auf Grund der oben genannten Durch⸗ ſchnittsſätze zu einigen. Eine genaue Berechnung durch das Miet⸗ einigungsamt kann nur erfolgen, nachdem eine Beſichtigung des Zimmers durch Sachverſtändige die Grundlage für die Einzelberech⸗ nungen gegeben hat. Auch beide Parteien müſſen darüber gehört werden. Die Koſten des Verfahrens ſind aber verhältnis⸗ mäßig hohe und es iſt kein Zweifel, daß bei gütlicher Einigung beide Teile beſſer fahren werden, ganz abgeſehen davon, daß durch ein Verfahren vor der Behörde ſtets Mißhelligkeiten zwiſchen den Parteien erzeugt werden. Aus dem Verwaltungsdienſt. Veterinärrat Dr. Karl Gers⸗ ach wurde zum Bezirkstierarzt in Karlsruhe, Verwaltungsober⸗ ſekretär Ludwig Späth bei der Gebäudeverſicherungsanſtalt Karls⸗ ruhe zum Verwaltungsinſpektor ernannt. Verſetzt wurde Real⸗ lehrer Dr. Friedrich Merkel am Lehrerſeminar I in ur Ruhe geſetzt wurden Reallehrer Dr. Friedrich Weber am Gym⸗ naſium in Lörrach und Finanzinſpektor Maximilian Dötſch auf Anſüchen. *Der Goldumrechnungsſatz für die Landabgabe wird künftig nicht mehr alle ſieben Tage, ſondern zweimal in der Woche neu feſtgeſetzt und zwar die Zeit vom Samstag bis Dienstag und für die Zeit vom Mittwoch bis mit Freitag. Die Millionenmarke. Infolge der neuen Portoerhöhungen ſind eine ganze Anzahl von Markenwerten neu hergeſtellt worden. Es wurden durch Neudruck gewonnen: 100 000% auf 400„ grün(kleine und auf 100 lila; 250 000„ auf 500„ hellrot und 1 ziegelrot(kleine Ziffernmarke); 125 000„ auf 1000„ rot: 25 000 auf 25/ Landarbeiter. Außer dieſen Ueberdruckmarken werden noch umfangreiche Neudrucke vorgenommen, und zwar zu Amerlkaniscnhe Reglerungsdampter NACH NEW VORK von Southampton— Cherbourg EVIATHAN 18. September, 9. u. 80. Oktober, 20. November, 11. Dezember Von EBREMENM über Southaripton und Cherbourg nach MEWVORK GFORGE WaSNSTON E61 21. September, tober, 28. November Ao 26. Septbr. 31. Oktober President Roosevelt... 3. Oktober 7. Novbr. President Fillmore.. 4. Oktober President Harding... 10. Oktober 14. Novbr. President Artnurr 19. Oktober Abfahrt von Bouthampton und Cherbourg 1 Tag spater Alles Nähere durch untenstehende Adressen Vortellnafte Gelegenhelt für duterbeförderung UNMIIED STATESEINES 8ERLIN W3S MANNHEIM Unter den Linden 1 Hansahaus, D 1, 6/7. Postfach 50. General-Vertretung: Norddeutscher Llord. Bremen — 4. Seite. Nr. 427 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. September 1923 5000, 50 000, 500 000 und 1 Million 4. Die Ausgabe der Marken zu 500 000 und 1 Million dürfte ſich noch etwas dagegen werden die Neudrucke von 5000 und 50 000 ſofort ausgegeben. Es handelt ſich um Ziffernmarken, die in den Ecken tragen. Die Ausgaben ſämtlicher Marken geſchehen in ſolchen Men⸗ gen, daß jeder ſammleriſche Anſturm darauf eine Torheit wäre. „Verfallene Briefmarken. Der Reichspoſtminiſter gibt bekannt: Alle Freimarken im Einzelwerte von weni ger als-100 Mark ver⸗ lieren mit Ablauf des 30. September 1923 ihre Gültigkeit. In den Händen der Bevölkerung befindliche, nicht zum Freimachen von Sen⸗ dungen benutzte Briefmarken dieſer Art werden bis Ende Oktober 1923 an den Schaltern der Poſtanſtalten bar oder gegen andere Frei⸗ marken eingelöſt, wenn von einer Sorte mindeſtens Marken im Ge⸗ F lamtwert von 1000 Mark vorgelegt werden. Auch bei höherem Ge⸗ ſamtwerte wird ein Teilbetrag unter 1000 Mark 1555 Vor⸗ drucke mit eingedrucktem Wertſtempel unter 100 Mark(Poſtkarten, Kartenbriefen, Briefumſchläge uſw.) werden nicht eingelöſt, ſie können wohl aufgebraucht werden, unter Umſtänden unter Durchſtreichen des, Wertſtempels oder Ueberkleben mit gültigen Freimarken. Rochmalige Erhöhung des Milchpreiſes für dieſe Woche. Bei Feſtlegung des Milch⸗Kleinverkaufspreiſes hat man die Frachter⸗ höhung, die heute in Kraft tritt, noch nicht berückſichtigt, weshalb eine Preisſteigerung inmitten der Woche unumgänglich notwendig wird. Die neuen Frachtſätze bedeuten eine Erhöhung der Transport⸗ ſpeſen auf das Achtfache der bisherigen Summe. Der Durchſchnitts⸗ aufwand an Fracht beträgt für das Liter Milch heute 561924 l. Man ſieht, die unglückliche geographiſche Lage Mannheims wirkt ſich immer auffallender aus, denn es iſt klar, daß ein Bedarfsgebiet wie Mannheim, das ohne Hinterland iſt und die meiſten Lebensmittel von weither beziehen muß, um eine beträchtlichere Steigerung der Preiſe als andere, günſtiger gelegene Städte nicht herumkommt. Jetzt erfordert der Frachtaufwand für die Mannheimer Milch mehr wie die Hälfte des Kaufpreiſes beim Erzeuger. Es kommt noch dazu, daß in den hieſigen Milch⸗Kleinverkaufspreis die um ein Bedeutendes teurer eingekaufte heſſiſche Milch miteinkalkuliert werden muß, des weiteren die Sonderaufwendungen für die Abmelkwirtſchaften. die uns täglich 7000 Liter Milch liefern, und für die an die valutaſtarke Schweiz angrenzenden Lieferungsgebiete. Die Frachterhöhung tritt heute in Kraft, da aber eine rechtzeitige Benachrichtigung der Bevölke⸗ rung von der Neufeſtſetzung des Preiſes für den Reſt der laufenden Woche nicht möglich war, ſo tritt der neue Preis, der 2 800 000 für das Liter beträgt, erſt morgen Mittwoch in Kraft. Die Händ⸗ lerſpanne wurde auf 270 000 für das Liter bemeſſen. Die neuen Fleiſchpreiſe. Die Richtpreiſe, die für die lau⸗ fende Woche gelten, weiſen wieder eine ä enorme Steigerung auf, an der in der Hauptſache die gewaltige Verteuerung des Schlacht⸗ viehs ſchuld iſt. Es koſten nach dem Beſchluß der Preisfeſtſetzungs⸗ kommiſſion der Fleiſcherinnung: Rindfleiſch 1. Qualität 32—36 Mill. Mark, 2. Qualität 28 Mill., Kalbfleiſch 32—36 Millionen Mark. Ein Schweinefleiſchpreis wurde nicht feſtgeſetzt, da infolge des ungeheuer geſtiegenen Lebendgewichtpreiſes es jedem einzelnen Metzger über⸗ laſſen werden muß, wie er den Preis für das Pfund feſtſetzt. Die Wurſtpreiſe müſſen entſprechend dem Schweinefleiſchpreis er⸗ höht werden. Die Zufuhr auf dem geſtrigen Viehmarkt war wenig befriedigend. Die Nachfrage überſtieg das Angebot. Infolge⸗ deſſen wurde der Markt raſch geräumt. Sehr begehrt waren 40 däniſche Ochſen, die Spitzenpreiſe erzielten, weil es ſich um ausgeſucht gute Exemplare handelt. Das Gefrierfleiſch kann immer noch—10 Millionen Mark billiger als erſtklaſſiges Friſch⸗ fleiſch verkauft werden. Der Bezug von Gefrierfleiſch empfiehlt ſich infolgedeſſen ganz von ſelbſt. Dazu kommt, daß das Gefrierfleiſch nach wie vor hervorragend in der Qualität iſt. Das Bedaverliche iſt, daß ſelbſt die Eindeckung mit Gefrierfleiſch immer größeren Schwie⸗ rigkeiten begegnet, da die Metzger nicht mehr über die nötigen Bar⸗ mittel verfügen. Verſchiedene Metzger hätten geſtern ſich gern ein⸗ gefrorenes Hammelfleiſch zugelegt, aber ſie konnten die ganz hervorragende Ware nicht abnehmen, weil ihnen nicht das Geld zur Barzahlung, die verlangt werden muß, zur Verfügung ſtand. So verſchlechtern ſich die Verhältniſſe in der Fleiſchverſorgung von Woche zu Woche. *Neue Brotpreiserhöhung. Aus der Anzeige der Bäcker⸗ Innung in dieſer Nummer iſt zu erſehen, daß Weißbrötchen von morgen ab 650 000 Mk.(bisher 500 000 Mk. koſten.) Der Preis des 500 Gramm⸗Weißbrotes erhöht ſich von 5 auf 7 Mill. Mk. Ein Zweipfund⸗Roggenbrot koſtet 10 Mill. Mk. (7 Mill. Mk.) Nachahmenswertes Beiſpiel. Zur Linderung der Not der Alten und Bedürftigen haben ſich in Heilbronn 72 Bäckermeiſter hereit erklärt. wöchentlich je 1 Laib Brot unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Wer machts nach? Veranſtaltungen Theaternachricht. Morgen Mittwoch, gelangt Verdis Oper „Aida“ im Nationaltheater erſtmalig in dieſer Spielzeit unter der mufikaliſchen Leitung Paul Breiſachs zur Aufführung. Die Titelpartie ſingt Jracema Brügelmann, die Amneris Emilie Poßzert. NAus dem Lande T. Ladenburg, 17. Sept. Eine ſtille Wohltäterin wurde dieſer Tage in Fräulein Maria Firnhaber hier zu Grabe getragen. Die Mitbegründerin und langpjährige Vorſitzende des hieſigen Zweig⸗ veteins des Badiſchen Frauenvereins, Maria Firnhaber wurde am 25. November 1845 als Tochter des Kreisphyſikus Firnhaber in Ladenburg geboren. Sie 11 eine ſorgfältige Erziehung und Ausbildung. Durch den Beruf ihres Vaters und ſpäter durch die Zeitung eines Geſchäftes kam ſie mit allen Schichten und Kreiſen der Bevölkerung in Verbindung und lernte die Menſchen und ihre Nöte kennen. Als im Jahre 1887 hier der Frauenverein gegründet wurde, ſchloß ſie ſich ihm an und wurde gleichzeitig in den Vorſtand ge⸗ Dählt. Eine Summe treuer Arbeit und Fürſorge um die notlei⸗ dende Frauen⸗ und Kinderwelt umſchließt dieſer Zeitraum von Jahr⸗ zehnten. Im Jahre 1907 wurde ſie einftimmig zur erſten Vorſitzen⸗ den gewählt. Sie leitete ſeitdem den Zweigverein, auch als eine ſchmerzhafte Erkrankung ſie ins Bett zwang, ununterbrochen. Ihre Verdienſte wurden allgemein anerkannt und ausgezeichnet. * Cützelſachſen, 16. Sept. Auf der Landſtraße zwiſchen hier und Weinheim wurde geſtern ein Radfahrer, der einem entgegen⸗ raſenden Automobil nicht mehr ausweichen konnte, erfaßt und über⸗ fahren. Der Radfahrer, der in den 30er Jahren ſtehende Haupt⸗ lehrer Krautheimer aus Weinheim, erlitt einen Schädel⸗ bruch und ſchwere innere Verletzungen. Gegen den Führer de⸗ aus Heilbronn ſtammenden Autos iſt Anzeige erſtattet. ? Von der Bergſtraße, 17. Sept. Vielfach bemerkt man, daß die Baumbeſitzer ſchon einige Zeit mit dem Obſtbrechen beſchäf⸗ tigt ſind. Frühobſt freilich und halbfrühe Sorten gehören jetzt ge⸗ gorgen, da dieſes Obſt z. Zt. günſtig auf dem Markte Verwendung inden kann oder als Moſtobſt ſich eignet. Auch die Zwetſchgen zind meiſt reif und werden zu 10 bis 12 Millionen je Zentner ver⸗ auft. Das eigentliche Winterobſt ſollte aber noch nicht abgenom⸗ men werden, da die meiſten Sorten noch wachſen und auszureifen haben, was bis gegen Ende dieſes Monats darert. Das frühe Ab⸗ nehmen geſchieht meiſt aus Furcht vor Diebſtahl oder auch vor hef⸗ tigen Winden, welch letztere dieſen Herbſt ſchon ziemlich Schaden aügerichtet haben. Die Trauben beginnen ſich zu färben, können aber allgemein noch wacker Sonne gebrauchen, um fertig und genießbhar zu werden. Die Tabakernte ſchreitet rüſtig voran und wird bald beendet ſein. Das Wetter iſt günſtig. Nach dem Tabak kommen di⸗ Spätkartoffeln an die Reihe. Dieſe fallen hoffentlich beſſer aus ais die Frühſorten, deren Preis zuletzt auf —5 Millionen je Zentner anſtieg. Die Ausfuhr wurde verboten. Fbenſo iſt die Milchausfuhr aus den Ortſchaften verboten. Der Preis war letzte Wache 250 000 Mk. Der neue Preis 390 000 Rark ſe Liter. Dieſer Tage wurde in einem benachbarten Dorfe n Ackerſtück(14 Aar) zur Verſteigerung ausgeboten. Es erfolgte in Zuſchlag. Es ſollen nur wenige Kaufluſtige vorhanden ge⸗ zeſen ſein, da alles die hohen Abgaben fürchtet. —Wiesloch. 15. Sept. So günſtia die warme Witterung der letz⸗ n Wochen für die Landwirtſchaft war. ſo haben ſich durch ſie die Näuſe wieder in einem Umfana vermehren können. daß man bald zon einer Mäuſeplaae ſprechen kann. Dadurch wird in der Nortoffelernte mit manchem Ausfall zu rechnen ſein. Tauberbiſchofsheim. 15. September Zu der Ausbreituna der Hundetollwut in Mittel⸗ und Unterfranken und in Nordwürt⸗ kleine Poſthörner troffen, daß zur Bekämpfung der gefährlichen Seuche die ſcharfen Maßnahmen zur Anwendung kommen, die im Viehſeuchengeſetz und den dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen vorgeſehen ſind. Die Hundehalter werden aufgefordert, den geltenden Vorſchriften ſich be⸗ reitwillig zu unterwerfen, um die drohende Gefahr der Ausbreitung der Tollwut abzuwenden. Da die Seuche im Bezirk Mergentheim in einer Reihe von Ortſchaften ſchon aufgetreten iſt, beſteht Gefahr, daß ſie auch nach Baden eingeſchleppt wird. Schon aus dieſem Grunde iſt es notwendig, alle Vorſichtsmaßnahmen durch⸗ zuführen. ch. Aus dem Schwarzbachtal, 17. Sept. Im Tale erzählt man ſich folgendes wahre Geſchichtchen: In einer Gemeinde ſtahlen zwei rauen Zwiebeln und wurden dabei ertappt. Der Bürgermeiſter kam auf die wunderbare Idee(die zur Nachahmung dringend empfoh⸗ len ſeil) die Namen der Diebe ausſchellen und dabei die Frauen mit den geſtohlenen Zwiebeln vorausgehen zu laſſen. Es ſoll ein wunderſam Bild geweſen ſein. Hoffentlich ver⸗ fehlt es ſeinen Zweck nicht. YBretten, 14. Sept. Bei der Allmendobſtverſteige⸗ rung wurden für 68 Loſe 2 Milliarden 400 Millionen Mark erlöſt. Der Zentner Obſt kommt ſomit auf 25—30 Millio⸗ nen Mark zu ſtehen. Bruchſal, 14. Sept. Die Eheleute Johann Bachmann konn⸗ ten dieſer Tage in beſter Geſundheit die diamantene Hochzeit feiern.„ Karlsruhe. 14. Sept. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß der von der Berliner Kriminalpolizei geſuchte und in Karlsruhe verhaftete Kaufmann Albert Frey aus Hagen i. W. ein vielgeſuchter und gefährlicher Schwindler iſt, nach dem 8 Polizei⸗ behören fahnden. Unter dem Namen Kaiſer lebte Frey ſchon ſeit längerer Zeit in Karlsruhe und war Inhaber der bekannten und an⸗ geſehenen Firma Kaiſer u. Cie., die Motoren und techniſche Fabrikate vertrieb. Da Frey ſehr ſicher auftrat, ſo war man allgemein über⸗ zeugt, es mit einem geſchäftstüchtigen und gewandten Kaufmann zu tun zu haben, zumal er in reeller Weiſe die ihm gegebenen Aufträge ausführte, z. B. ſolche des Badenwerkes, das größere Abſchlüſſe auf Lieferung von Motoren getätigt hatte. Während ſeiner Tätigkeit in Karlsruhe können ihm auch, ſoweit bisher bekannt wird, keinerlei Verfehlungen nachgewieſen werden, aber zuvor ſoll er große Betrü⸗ gereien, Unterſchlagungen. Urkundenfälſchungen uſw. in den verſchie⸗ denſten deutſchen Städten begangen haben. Mit ihm verhaftet wurde ein angeblicher Kaufmann Max Nitkowski, der die Betrügereien des Frey unterſtützt haben ſoll. (Pforzheim, 12. Sept. Ein freches Bubenſtück hat ein etwa 12jähriger Schuljunge ausgeführt. Er ſtieg am geſtrigen Vor⸗ mittag in die im Erdgeſchoß gelegene Wohnung einer Witwe ein, von der er mußte, daß ſie gerade abweſend war und ſtahl drei Taſchen⸗ uhren, verſchiedene andere Gegenſtände und 45 Millionen Bargeld. )(Baden-Baden, 16. Sept. Zu der kürzlich aus München ge⸗ meldeten Verhaftung eines Dollarſcheckſchwindlers wird weiter berichtet, daß dieſer Betrüger, der von 11 Behörden geſucht wird, auch in Baden⸗Baden aufgetreten iſt. Er nannte ſich im Werte von über 1 Milliarde Mark erſchwindelt. Die Münchner Polizeidirektion erhielt eine Perſonalbeſchreibung des Betrügers auf Grund deren ein Münchner Kriminalbeamter einen jungen Mann er⸗ kannte und ihn in einem Hotel feſtnehmen konnte. Dort hatte er ſich unter dem Namen v. Renonard angemeldet und bezeichnete ſich als „Sekretär der Deutſchen Botſchaft in Waſhington.“ Der Verhaftete iſt ein 23jähriger Kaufmann aus Baden und war vor 5 Monaten unter Hinterlaſſung einer größeren Schuld aus dem Elternhaus ge⸗ flüchtet. Seitdem verübte er Scheckbetrügereien großen Stils in ver⸗ ſchiedenen deutſchen Städten. Er hat gefälſchte Schecks in der Höhe von 1400 Dollar und 1000 franzöſiſchen Franken ausgeſtellt und da⸗ für Waren, hauptſächlich Edelmetalle, bezogen, die er wieder ver⸗ äußerte. Achern, 14. Sept. In einer der letzten Nächte überfielen drei junge Burſchen einen Fremden und beraubten ihn. Es ſollen ihnen laut„Badiſche Nachrichten“ 120 Millionen in die Hände gefallen ſein. Nach der Tat wurden noch etwa 50 Millionen auf der Straße gefunden, die dem Beraubten, einem einarmigen Manne, wieder zugeſtellt wurden. Gerichtszeitung girchenräuber Vor der Karlsruher Ferienſtrafkammer hatten ſich zwei ſchwere Jungens, der Dreher Erich Wnuck und der Zeichner Emil Wanuck, beide aus Eſſen, wegen Kirchenraubs zu verantworten. Die beiden, die noch mit ihrem Bruder Ewald im Juli vom Schwur⸗ gericht wegen des Raubüberfalls auf die Villa Landwüſt in Ettlingen verurteilt wurden, hatten ſich, nachdem der Exlös von der Beute aus jenem„Zuge“ am Ausgehen war, wieder an die„Arbeit“ gemacht. So brachen ſie nacheinander im Oktober 22 in die Kirchen von Reichenbach, Buſenbach, Gernsbach, Offenburg, Müllheim, Donau⸗ eſchingen und verſchiedenen kleineren Orten ein. In unverſchämter Weiſe wurden die Tabernakels ausgeraubt, Monſtranzen und Kelche, Taufbecken und Taufkannen, Altardecken und Taufkleider, kurzum alles, was Werte darſtellte, wurde geſtohlen. Da die beiden Gauner ihre verbrecheriſche Tätigkeit aber zu„intenſiv“ betrieben— manch⸗ mal wurden mehrere Orte in einer Nacht heimgeſucht—, wurden ſie bald geſchnappt, ebenſo der gewerbsmäßige Hehler in der Perſon des Kaufmanns Robert Recktenwald aus Mainz. Das Gericht verurteilte die Angeklagten Erich Wnuck unter Einrechnung einer 10jährigen Zuchthausſtrafe zu 15 Jahren Zuchthaus und wei⸗ teren 5 Jahren Ehrverluſt, Emil Wnuck unter Einrechnung von 6 Jahren Zuchthaus zu 8 Jahren Zuchthaus, Rob. Reckten⸗ wald zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. * Gut weggekommen. Das Schöffengericht in Lörrach per⸗ urteilte verſchiedene Burſchen, die vor kurzem den Fabrikanten Paut Röſch in Hauingen überfallen hatten und auch in das Rathaus von Brombach eingedrungen waren, wo ſie dort anweſende Gen⸗ darmeriebeamte bedrohten, zu Gefängnisſtrafen von 8, 4, 2 und 1 Monat Gefängnis. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. (Konſtanz, 14. Sept. Das Schöffengericht verurteilte den Elektriker Karl Bauer aus Säckingen wegen Vergehens der un⸗ erlaubten Einfuhr und verbotener Ausfuhr anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 6 Monaten zu 305 Millionen und deſſen früheren Geſellſchafter anſtelle einer verwirkten Gefäng⸗ nisſtrafe von 5 Wochen zu 254 illionen Mark Geldſtrafe. Die Leute benutzten unrichtige Ausfuhrbewilligungen und gaben die Gewichte falſch an. Kommunale Chronik Die Kartoffelverſorgung in Ludwigshafen Dieſer 1 50 fand im Stadtratsſaale unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Müller eine Ausſprache über die Verſorgung der Bevölkerung mit Winterkartoffeln ſtatt, zu der die eingeladenen Vertreter der Induſtrie, der Gewerkſchaften, des Handels, der Genoſſenſchaften, zahlreich erſchienen waren. Amts⸗ vorſtand Diſſinger berichtete eingehend über die von der Stadt⸗ verwaltung in der Sache bisher eingeleiteten Schritte. Die Stabt bezw. das ſtädt. Lebensmittelamt wird ſich mit der praktiſchen Durchführung der Verſorgung nicht befaſſen, dies viermehr dem Handel, den Genoſſenſchaften, den Betrieben, überlaſſen und ſich im Allgemeinen auf die Kreditvermittlung beſchränken. Se⸗ weit die Verſorgung der Haushaltungen von Eintritt kalter Witte⸗ rung nicht erfolgt iſt, hat der Handel weiter die Aufgabe, durch Un⸗ terhaltung von Lagerbeſtänden entſprechende Reſerven zu ſchaffen. In der anſchließenden Ausſprache erklärten die Vertreter der In⸗ duſtrie, ſich wiederum um die Verſorgung ihrer Werkangehörigen anzunehmen. Stadtrat Fiſcher war mit den Ausführungen des Referenten einverſtanden. Er empfiehlt, einheitliches Vorgehen der Induſtrie nach vom Arbeitgeberverband aufzuſtellenden allgemeinen Richtlinin und weiter, daß ſich die Induſtrie bei Durchführung des Geſchäftes möglichſt des eingearbeiteten reellen Handels bezw. der Genoſſenſchaften bedienen ſolle. Großhändler Scheibel gab namens des Handels die Zuſicherung reger Mitarbeit und ſpricht die Hoffnung aus, daß es wieder gelingen werde, die nötigen tembera wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, es ſei Vorſorge ge⸗ Kartoffelmengen herbeizuſchaffen. hier v. Rößli und hatte mit gefälſchten Schecks ſich Kunſtgegenſtände Sportliche Runodoͤſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Sporkklub Hertha— V. f. B. Heidelberg:2(38:).— Zum erſten Verbandsſpiele hatte am Sonntag Hertha 2 delberger Bewegungsſpieler zu Gaſte. Unter einwandfreier Ae des Herrn Schellmann(Heilbronn) lieferten ſich die bei* Männſchaften einen flotten Kampf, den die Einheimiſchen zu 1 Gunſten entſcheiden konnten. Schon von Beginn an Apielte Neun zur auf Sieg. Nach Verlauf einer Viertelſtunde ſtand die na ſchon:0 für Hertha. In Heidelbergs Tor ſtand Lohrmann Krün Waldhof), der aber keinen guten Tag hatte. Bis zur Paufe Hertha das Tempo an und verſchaffte der Gäſteverteidigung Arbeit. Erſt nach dem Wechſel konnte V. f. B. eine Schwächeperio der Platzherren ausnützen und zwei Tore aufholen. Die letzten 5 Minuten drückten dann die Mannheimer wieder ſtark. Ein Strafſto durch Gerkowitz exakt eingeſchoſſen, brachte noch ein viertes D Bei dieſem Ergebniſſe(:2 fuͤr Hertha) wurde dann der Kampf be endet. Die Herthaelf, die wieder gutes Können zeigte, wird in den Meiſterſchaftsſpielen ein Wort mitreden. Heidelberg hat eine ſchwache Verteidigung, während der Sturm ſehr gefährlich iſt. Pferdeſport * Ganelon gewinnt das Deutſche Saint Leger. Jedes größere Rennen hat ſeine Popularität, insbeſondere ſind es aber vie Ereigniſſe im Jahre, die die ganz beſondere Aufmerkſamkeit er⸗ wecken und zwar Henckel⸗ und Union⸗Rennen, Deutſches Derbe und Deutſches Saint Leger, ſämtlich dem Derbyjahrgang reſervierk Kein Wunder, daß die Grunewaldbahn am Sonntag bei dem prachtvollen Wetter eine Rekordzuſchauermenge aufzuweiſt hatte. Alles war gekommen, um Ganelon in der klaſſiſchen Herbf entſcheidung der Dreijährigen ſiegen zu ſehen. Darüber wird ſic jeder klar, daß der Pergoleſeſproß gewinnen würde, obwohl Form des Weinbergſchen Stalles z. Zt. alles andere als gut iſt Die Manier, in der Ganelon ſeine vier Altersgefährten abkanten war geradezu imponierend. Der Stall Weinberg, der mit Augias die drei bedeutendſten Entſcheidungen für den Derbyjahrgang an ſi gebracht hatte, konnte nunmehr auch mit Ganelon auf die leie große Dreijährigenprüfung Beſchlag legen. Der Hengſt bracht ſeinen Beſiern über dieſes Rennen, das einen Wert von 12 Milli⸗ arden repräſentiert, allein 9 Milliarden ein und wiederholte den ſtolzen Triumpf von Oſſian aus dem gleichen Rennen des Vor⸗ jahres. Ueber den Verlauf der Prüfung iſt wenig zu ſagen. Ablauf am 2800 Meter⸗Pfoſten glückte bald. Nachdem Falada kurze Zeit in langſamer Fahrt geführt hatte, ging Ganelon vor it Tribünen an die Spitze und in gleichmäßig ſcharfem Tempo klarem Vorſprung vor Eigilbert, Falada, Bajuware und Con ſtanza einher. In der Geraden ſtand die Ueberlegenheit von Ganelon ſofort feſt. Der Hengſt kanterte in der guten Zeit von :03,5 nach Hauſe, ſtark applaudiert von der Maſſe der Zuſchauer. Der Beifall galt aber nicht nur dem Pferde, ſondern zum große Teil auch ſeinem Reiter O. Schmidt, der ſich von Hauſe aus ſein Rennen ſelbſt gemacht hatte. Zwei Längen hinter Ganelon entſpam ſich ein erbitterter Kampf um den zweiten Platz. Alle vier Pferde lagen in Linie. Kurz vor dem Ziele hatte Eigilbert den Kopf in Front und beſetzte knapp aber ſicher den zweiten Platz vor Con—⸗ ſtanza, Bajuware und Falada. * PDrei Derbyſieger beſtritten den Königin Eliſabeth⸗Preis⸗ Budapeſt und zwar Lavendel I1 und Ricſey, die im vergangenen 1 in dieſem Jahre das Wiener Derby gewonnen hatten, ſowie der dies jährige ungariſche Derbyſieger Handful unter G. Janek. Den errang Lavendel II als einziger Vierjähriger im Felde gegen. Bela Baeſi, Handful, Ricſey und drei andere gute Dreijährige, ein Beweis, daß der Jahrgang 1920 in Oeſterreich und Ungarn mäßig iſt. HDer verein Deutſcher Vollblutzüchter und Rennſtallbeſther nahm in ſeiner Generalverſammlung verſchiedene Neuwahlen 1 Anſtelle der aus Geſundheitsrückſichten ausgeſchiedenen Herren Be 5 und v. Oertzen⸗Neuenhagen wurden die Herren Oberleutnant Mackenſen und Major Stahlknecht zu ſtellv. Vorſitzenden gewãhlt Leichtathletit „ Deuſſche Leichtathletiterfolge in Prag. Beim internationalt Slavia⸗Meeting ſchnitten die deutſchen Teilnehmer recht günſtig 5 Dieckmann⸗Hannover ſiegte über 5000 Meter in 15:51, Huſe⸗ Hannover über 1500 Meter in:21 und Müller⸗Berlin im 3 5 Meter⸗Gehen in 13:55,2 gegen den öſterreichiſchen Rekordman Kühnel. * Bei den Newyorker Leichtalhletik⸗Meiſterſchaften, an denen 30 a. auch einige nach Newyork überſiedelte Ausländer wie der Schiaſge Chriſtiernaſſon und der Finne Ritola teilnahmen, wurden eini neue Rekorde aufgeſtellt. Die Hauptergebniſſe waren folgende: uer Pards: Murchiſon 9,9 Sek.; 220 Pards Murchiſon 21,4 Sek.(ne ich Rekord); 440 Hards: Burgeß 51,4 Sek.: 880 Hards: A. B. Heffe :57,4; 1 Meile: Thompſon:27,6, 5 Meilen: Nitola 25.22,8: 9. Pards⸗Hürden: Chriſtiernaſſon 15,6 Sek.; 220 Jards-Hürdeg gef, Meyer 24,2 Sek(Rekord); 440 Yards⸗Hürden: R. R. Oram 55,8 75 (Rekord): Hochſprung: R. W. Landon 1/93 Meter Mekord); Kuge ſtoßen: P. J. Mac Donald 14,235 Meter. Neues aus aller Welt einer — verhaftungen wegen verbotenen Agiohandels. Bei eine am Sonntag morgen in einem Frankfurter Café vorgenom menen polizeilichen Reviſion wurden eine große Anzahl, vornehn lich aus dem Oſten zugezogener Perſonen wegen verboteng⸗ Agiohandels feſtgenommen und dreizehn in Haft halten. Sie hatten ausländiſche Zahlungsmittel und Deviſen Be⸗ ihrem Beſitz, die ſie offenbar unter Umgehung der geſetzlichen ſtimmungen erworben hatten und wiederverkaufen wollten. der — Jamiliendrama. In der Nacht zum 13. September hat er verheiratete, 29 Jahre alte Schneider Jakob Edenhofer in 75 55 Wohnung im Hauſe Brückenſtraße 2 in Cannſtatt ſeine fünf ſſer drei Jahre alten Kinder durch Halsſchnitte mit einem Raſierme getötet und darauf durch Oeffnen der Puls⸗ und Halsſchlageen Selbſtmord verübt. Seine Ehefrau und ein drittes Kind rücge⸗ zum Zeitpunkt der Tat von der Wohnung abweſend. Nach zurllend 9 Schriftſtücken bilden eheliche Zerwürfniſſe den Be zur Tat. — Von einem wütenden Stier getötel. Der Landwirt Kaſte meier aus Künzingen(Bayern) wurde während ſeiner Ar! auf dem Felde von einem wildgewordenen Stier angefallen hten mehrmals in die Luft geſchleudert. Als mehrere Leute dem Bedra n⸗ eit Dieſe ergriffen die Flucht, wurden aber von dem wütenden Stier zu⸗ folgt. Einem Metzgermeiſter gelang es nachher, den Stier aufc halten. Kaſtenmeier, der drei ſchwere Rippenbrüche erlitt, er ſeinen Verletzungen.— 1eteilt — Der Mord im.Zug Frankfurt—Berlin. Wie mitgenen wird, iſt die Perſon des Ermordeten als der 1880 geborene veicher Berlin wohnhafte Direktor Kreyſfing von der Wärmeſpei G. m. b. H. feſtgeſtellt worden. de — ueberfall im-zug. Nach einer Zeitungsmeldung wur am Sonntag vormittag im Toilettenraum eines Wagens ane Berlin eingelaufenen D⸗Zuges Köln⸗Berlin eine Frau men wußtlos aufgefunden. Als ſie wieder zu ſich gekomtder war, erklärte ſie, ſie ſei kurz vor Magdeburg in der Nähe ge⸗ Toilette von einem Reiſenden angefallen, in die Toilette ach drängt und dort mit Chloroform betäubt worden. ein ihrer Ausſage fehlen ihr ihre Brieftaſche, ihr Ehering und in Koffer, die im Gepäcknetz lagen. Wegen der drei Ueberfälle, die e⸗ verhältnismäßig kurzer Zeit in fahrenden Eiſenbahnzügen 599 kommen ſind, faßte das Reichsverkehrsminiſterium eine Rei ärtig Maßnahmen zum Schutze der Reiſenden ins Auge. Gegenwater ſind Beratungen im Gange, ob in den Zügen ein beſonder Ueberwachungsdienſt eingerichtet werden ſoll. Mel⸗ — Eine Springflut in Kalifornien. Nach einer drahtloſen ien dung aus Medico iſt die Stadt Joſe de Cabo in Südkaliforn durch eine ſchwere Springflut vollſtändig zerſtört wor an Die Einwohner, die in die Berge flüchten konnten, ſind gerettet, ſchen alaubt, daß die Springflut eine erneute Auswirkung des japanff Erdbebens geweſen iſt. zu Hilfe eilen wollten, wandte ſich der Stier gegen die Antömmliner, 1ag 83 .ssr „—— Ne relne — Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag ⸗Ausgabe) 2——— ⁵˙ AA 5. Seite. Nr. 427 Die Vorgänge am Devisenmarkt Der Devisenmarkt zeigte zu Beginn der neuen Woche unter dem Einfluß der Rede Poincarés wieder ein aus- Sesprochen festes Gepräge. Die Nachfrage nach ausländi- schen Zahlungsmitteln ist. zwar bisher keineswegs über⸗ egend groß, was zum Teil daran liegt, daß der Geld- Ar kt eine sehr steife Verfassung aufweist. ndererseits fehlte es aber wieder fast gänzlich an An- ebot, so daß kast ausschließlich für die Deckung des Be-⸗ arks die Reichs bank in Frage kommt. Ein richtiges deschäkt kann sich nach Lage der Dinge infolgedessen auch eht entwickeln. Englische Pfunde setzten zu Beginn der orsenzeit mit dem Kursstande von 600, entsprechend einem Dollarkurs von eiwa 132, ein. Im Verlauf der Börse Piete sich die Aufwärtsbewegung fort. Englische kunde wurden später mit 635, d. h. auf der Basis eines Vollarkurses von etwa 139 gehandelt. Einer noch stärkeren 5 teigerung der Devisen wirkten, soweit sich übersehen läßit, R Zaben entgegen, die anscheinend wieder im Auftrag von Vesierungsstellen vorgenommen wurden, die bereits in der orwoche am Devisenmarkt auf die Kurse regulierend ein- fesrikten hatten. Die groſe und vielfach überraschend ge- henmene Diskont-Erhöhung der Reichsbank A die ohnehin knappen Geldverhältnisse weiter ange⸗ bannt. Geld war gestern vormittag stark esucht. Nament- ich ist der Bedarf des Großhandels ganz gewaltig. Allem uschein nach wird die Diskonterhöhung auch dahin Arken, daß die zinstragenden Gelder bei den Banken Aeh verstärken, weil sie künftighin bessere Zinsen erbringen. 1 Am gestrigen Nachmittag und Abend stellte sich eine ermliche Panikstimmung am Devisenmarkt ein, bel. der nieht nur die Aussichtslosigkeit der Lage inbezug auf eine luerständigung mit Frankreich noch der ablehnenden Hal- u 8Poincarés, sondern auch schwere Besorgnisse wegen innerpolitischen Vorgänge mitsprachen. Es tritt von nülen Seiten Nachfrage auf und in Berliner Berichten kommt Fmentlich zum Ausdruck, daß das Rheinland jeden 5% is zahle. Nach den großen Mengen, die den Be- Aeungstruppen in den letzten Tagen an deutschem Papier- Reld in die Hände fielen, war eine solche Erscheinung zu Petürchten. Man„macht sich bezahlt“, indem man deutsches Apiergeld mit Gewalt wegnimmt und es in fremde Wäh- ungen umwechselt. Zum Teil mögen auch die geflissent- ch verbreiteten Meldungen mitgewirkt haben, daß man in er Schweiz und in New Lork die Notierung Bebtdeutschen Mark eingestellt habe, die von werlin ausgingen und von den dortigen Stellen aus kritiklos 8 die angeschlossenen Provinzblätter übernommen wurden. m Blick in die führenden Handelsblätter beweist, daß so- ohl in der Schweiz wie in New vork die Mark Veiter notiert wird. Im heutigen Frühverkehr war die Tendenz ausge- Auidaen fest, da von allen Seiten Nachfrage ohne Angebol ritt. Neue Erhöhung des Zollgoldaufgeldes A. Das Zollgoldaufgeld ist für die zei vom 19. bis September einschließlich auf 2 179 999 900 Prozent fest- ſebetet worden. Für die Zeit vom 15. bis 18. Seplember vetrug der Satz 1 389 999 900 Prozent und in der Woche orher 245 359 900 Prozent. Goldpreise für Kohlen und Zement bonterischen dem Reichswirtschaftsminister und dem Reichs. ſetetenverband ist eine Einigung dahin erzielt worden, daß Fü⸗n allwöchentlich am Freitag die Goldmarkpreise ent dhlen in der Weise festgestellt werden, daß sie 8 Sprechend dem auf Grund der Lohnverhandlungen sich er- benden Papiermarkpreis nach dem Durchschnittskurs des bollars vom Montag, Donnerstag und Freitag in Goldmark ürechnel Werden. Gollte darin nicht ein gewisser Anreiz nich je Kohlenindustrie liegen, an diesen Stichtagen jedenfalls ein ts zu unternehmen, was senkend auf das Dollarniveau de Virken könnte?) Die Verbraucher sollen in der Weise desahlen, daßß der so errechnete Goldmarkpreis an den Tagen Hs Zahlungseinganges in Papiermark umgerechnet wird. Ein Mindelsnutzen v. 16% darf zugeschlagen werden. Seit gestern rchntag) werden nünmehr diese neükalkulierten Goldmark- rechnet, und zwar beträgt der Preis für die Tonne zehle Fettförderkohle 2805 Goldmark. für die Tonne ober- ung sische Flammkohle 22,93 Goldmark, für mitteldeutsche Ostelbische Braunkohlenbriketts 14,58 Goldmark. gest, jesem Vorbild der Kohle folgt auch Zement. Seit raern wird der Höchstpreis für 10 000 kg Zement ohne satscht und Verpackung 391,75 Goldmark einschlieſlich Um- 8 eteuer, wobei 1 Dollar gleich.0 4 Goldmark Welzt wird. Die Darlehnskassen des Reiches im Jahre 1922 ven In dem soeben veröffentlichten Bericht der im Waltun der Darlehnskassen wird u. a. ausgeführt, daß bel Juni 1022 eine neue Steigerung der Kreditansprüche ein-“ entete die unter dem Einflub 1* fortschreitenden Geld- am Frtung ein immer größeres Ausmaß annahmen, und unkt Dezember mit rund 255 Milliarden ihren Höhe- terreichten. Einen überragenden Anteil an den Dar- 5 Sentnahmen hatte wiederum die Reichsgetreidestelle, ger Geldbedarf für die Aufbringung des zur Versorgung lange evölkerung erforderlichen Getreides in großem Um- Piese von den Darlehnskassen befriedigt werden mußte. ri Seinerzeit zum Zwecke der Bezahlung gezeichneten mit Fanleihen entnommenen Darlehen, die Ende 1921 noch ge 1 Mill. 4 ausgewiesen Waren, sind weiter zurück- gesangen, nämlich auf 103 Mill. 4. Dagegen haben die aufen ausschließliche Verpfändung von Stücken der Kriegs- wie nen oder der Sparprämienanleihe vom Fahre 1919 so- pfange den Gemeinden und Gemeindeverbänden gegen Ver- Währans von Wertpapieren der verschiedensten Art ge. runt ten Darlehen bis zum Jahresschluß eine Zunahme von sog 5 Mill. 4 erfahren, so daß der Gesamtbetrag dieser gestiaannten Vorzugsdarlehn nunmehr auf 7,7 Milliarden 4 erh legen ist. Die Warenbeleihungen erfuhren eine sehr, Betebhche Vermehrung, besonders im letzten Viertel des D. rleabslahres. Die Gesamtsumme der auf Waren erteilten die chen betrug 41,6 gegen 1,1 Miniarden im Vorfahre. der Inanspruchnahme der Darlehnskassen, berechnet nach lich Hohe der aufgekommenen Zinsen, erfolgte zum erheb- schsten Teil, nämlich mit 50,9 Prozent durch Kriegsgesell- Wäh ten einschließlich des Bedarfs der Reichsgetreidestelle, und and im vorangegangenen Jahre die Landesregierungen 5 die Kommunalverbände nebst ihren Banken mit 56,9 der fut den Hauptanteil hatten. Pie Gesamtumsätze Min Darlehnskassen betrugen im Jahre 1922 2899,6(761,8) Min erden 44. ber Cewinn des Jabres 1922 betrug.1 & und seit Eröffnung der Darlehnskassen.4 Mill.&. Eine neue deutsche Holz-Konzessien in Ruffland eeeGesellschaft für die wirtschaftlichen Frünfeahungen mit dem Osten“ in Berlin hatte im dekhe jahr dieses Jahres in Verbindung mit anderen deut- der Pirmen einen Vorvertrag über eine Konzession mit VebiefUssischen Regierung abgeschlossen über ein Wald- evon 1000 Pesjatinen in der Gegend der Mologa. es Narmheimer General-Anz sowie über den Ausbau der da, Waldgebiet durchqueren- den Eisenbahn. Nunmehr ist in Moskau der endgültige Vertrag abgeschlossen worden. Die Konzession wird von einer besonders zu diesem Zweck gegründeten deutschen Akltiengesellschaft ausgeübt werden. An der Gründung der Aktiengesellschaft sind u. a. die Gebr. Himmelsbach.-., die Europäische Holzhandels- und andere bedeutende deutsche Firmen, ins- esondere auch solche des Eisenbahnbaues z. B. Grün u. Bilfinger in Mannheim, beteiligt. Die Aktiengesell- schaft wird außer dem Bahnbau in dem Konzessionsgebiet Sägewerke, Terpentingewinnungsanstalten und Schwellen⸗ tränkanstalten errichten. Die Ausführung dieser Konzession dürkte in gleicher Weise für dię russischen wie für die deutschen Interessen wertvoll werden und zu einer weiteren Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern beitragen. Mit den Vorbereitungen für den Eisenbahnbau wurde bereits begonnen. *Adolf Speck.-G. Zuckerwarenfabriken in Karlsruhe. Einer ao..-V. am 3. Oktober wird eine Kapital- erhöhung sowie Erhöhung des Stimmrechts der bestehen- den Vorzugsaktien und Ausgabe von nom. 1 Million 4 neuer Vorzugsaktien vorgeschlagen,. Jetziges Grundkapital 15 Millionen. Lothringer Portland-Cement-Werke in Karisruhe. Die Gesellschaft, deren Werke bekanntlieh von Frankreich ent- eignet wurden, geht jetzt an einen Neuaufhau ihres Fätig⸗ keitsgebietes durch Erwerb der Friedrichrodaer Bergwerkgesellschaft m. b. H. Das Vermögen dieser Gesellschaft soll unter Ausschluf der Liquidation an die Lothringer Werke übergehen gegen neu auszugebende 100 Millionen ab 1. Januar 1924 gewinnberechtigte St.-A. der Lothringer Portland-Cement-Werke. Die Gesellschaft Würde damit ihr Kapital auf 105 Milljonen erhöhen und zu- gleich wieder in den Besitz einer Substanz gelangen. *Goldmarksparverkehr der ötftentlichen Sparkassen. Nachdem vom Reiche die wertbestaändige, auf den Gegen- wert von Dollars lautende Anleihe aufgelegt ist, bietet Sich, wie der Minister des Innern dem Amtlichen preußischen Pressedienst zufolge in einer Verfügung anführt, diese den Sparkassen als die einfachste und zweckmäßigste Deckings⸗ anlage für die von ihnen geführten Goldsparmarkkonten, Ein⸗ zahlung, Rückzahlung und Verzinsung werden daher künf. tig in Papiermark nach dem jeweiligen amtlichen Kurse der 6proz. wertbeständigen Reichsanleihe an der Berliner Börse zu erfolgen haben. Diese Deckungsmöglienkeit ge⸗ stattet, nunmehr die Annahme von Goldmarkspareinlagen in weitestem Umfange einzuführen und auf diese Weise den Grund zu einer nachhaltigen Wiederbelebung des Sparsinnes in der Bevölkerung zu legen. In Abänderung der bisherigen Vorschriften beträgt die Kündigungsfrist für Rüeck⸗ korderung und Rückzahlung nur eine Woche. Anleihekündigung. Die Stadt Mannheim kündigt Sämtliche Schuldverschreibungen im Nennwert von 5000% der Anleihen von, 1895, 1897, 1898, 1901, 1904, 1905. 1906, 1907, 1908, 1912 und 1914, ferner die ganze Anleihe von 1922, 1923 J und II zum 1. Januar 1924; die Anleihe 1919 1 zun 1. September 1924, die von 1919 II auf 1. Februar 1925 und auf 1. November 1925 die Anleihe 1920. * Gpron Holzwertanleihe der Stadt Baden-Baden. In. einer Bekanntmachung im Anzeigenteil unserer Nr. 424 wird zur Leiehnung auf die Gproz. Holzwertanleihe der Stadt Baden-Baden aufgefordert. Die Anleihe geht bis zu einem Höchstbetrag von 30 000 fm Nadelnutzholz III. Klasse. Als Verzinsung wird für je 100 fm Anleihewert der Geld- wert von 6 km der genannten Sorte vergütet. Die Tülgung erfolgt mit 3 Prozent unter Zuwachs der ersparten Zinsen. Verzinsung und Tilgung werden jährlich einmal am 1. Okt. ausbezahlt. Die Tilgung erfolgt durch Rückkauf oder Aus⸗ losung erstmals im Jahre 1 Grundlage für Zins- und Tilgungsbeträge ist durchschnittlich Grundpreis von Tannen- nutzholz III. Klasse. Verzinsung und TI Sung sind durch den Waldbesitz der Stadt mit etwa 5100 ha einem jähr- lichen Holzeinschlag von 30 650 fm sichergestell. Der Zeichnungspreis, der für 1 fm Anleihewert auf 30 Goldmark 34 Doll.%½ festgesetzt ist, ist in Papiermark nach dem Berliner Dollarmittelkurs vom Vortage des Zeich- nungstages zahlbar und zwar sofort nach erfolgter Zutei- lung. Die Anleihe ist in Stücke zu 4,, 1. 2 und 5 fim ein“ geteilt. Die Einführung an der Börse ist beabsichtigt. Die Zeichnung beginnt am 15. September, wobei sich die Stadt gfef jederzeitigen Schluß der Zeichnung vorbehalt. Den Vertrieb der Anleihe hat die Badische Giro-Zentrale in Mannheim mit einem Konsortium übernommen, dem die städtische Sparkasse und die Baden-Badener Filialen der Rͤein. Creditbank, der Südd. Diseento-Gesellschaft, der Mitteld. Credit- Bank, sowie die Vereinsbank Baden- Baden, der Spar- und Kreditverein Baden-Licktenthal und die Firmen Carl T. Hermann u. Co. und Waldschütz u. Co. angehören. *Kramolin.-G. München. Die aus der gleichnamigen G. m. b. H. hervorgegangene Gesellschaft würde jetzt ins Handelsregister eingetragen mit einem Aklienkapital von 150 Millionen 44. Die Gesellschaft befaßt sich mit der Herstellung von Apparaten für drahtlose Telephonie usw. Der Vorstand besteht aus den Herren Baron v. Kramolin und Bloch. Dem Aufsichtsrat gehören an: Konsul Heilmann(Heilmann u. Littmann), München, Bankdirektor Hirsch, München, Universitätsprofessor Dr. Graetz, Mün- chen, Dr. Georg Wolf, München, Fabrikbesitzer Dr. Hugo von NMaffei, München und Bankier Joseph Frisch, Stuttgart. Auffenhandelsstellen auf der Frankturter Messe. Auch diesmal werden zur Erleichterung des Geschäftsverkehrs mit dem Ausland die wichiigsten Außenhandelsstellen ſurck Zweigbüros auf der Frankfurter Messe, die vom 23. bis 29. September stattfindet, vertreten sein, Exrichtung einer Hopfenbank. die Deutsche Hopfenbank.-G. ge stand des Unternehmens ist Unterstützung des Hopfenbaues im Jinne des Deutschen Hopfenbauverbandes, Kreditgewährung an ee er und Verbraucher, Vermittlung des Einkaufs uünd Verwertung der Hopfen⸗ bestände im In- und Auslande und Beschaffung von Hilts- material zum Hopfenbau sowie alle damit im Zusammen- hang stehenden Transaktionen. Grundkapital 2 000 000 000&. Vorstand: Wimelm von Berechem, Bankdirektor in München. Die Gründer sind: Franz Edler von Koch, Gutsbesitzer in Schloß Rohrbach bei Wolnzach; Kaspar An. Brauereibesitzer in Wolnzach; Konrad Maderholz, Lrauerei- besitzer in Mainburg; Wilhelm ven Berchem, Bankdirektor in München; die Bank für Handel und Fiimindustrie.-G. in München: Direktor Tonſ Attenberger in Müneben. Die Miiglieder des ersten Aufsfiehfsrats sind: Vixtor Altmann, Generaldirektor in Berlin; Franz Edler von Koch, Gutsbesitzer in Schloß Rohrbach; Kasbar Alt, Jrauerei⸗ besitzer in Wolnzach, Michael Salleck, Gutsbesitzer in Abensberg; Konrad Maderbholz, Brauereibesitzer in Main- burg; Heinrich Königbauer; Landtagspräsident in München; Toni Attenberger, Direktor in München; Hans Brändlein, Kaufmann in München; Josef Hammerschmied, Gutsbesitzer in Starghausen. Oer Geldbedarf im Hopfenhandel ist 80 gründet. Gegen- enorm, daß die erforderlichen Kapitaljien nur im Wege des In München wurde Zusammenschlusses aufzubringen sind. An den Württem⸗ bergischen Hopfenplätzen werden für den Zentner Hopfen bereits Phäntasiepreise bis zu 6,5 Milljarden Mark ge⸗ kordert! Red.) Deuisenmarkt 115 Mannheimer Devisenmarktz 18. Sept.(.90 vormpEs notierten am hiesigen Platze(in Millionen Mar): Næww Tork 220,0, klolland 87½%0. London 1000, Schweiz 39,5, Italien 9,500, Prag 6,600.(Alles Geldkurse). New Tork, 17. Sept(WB) Deuisen, W Fraakrelen.87.79 Sohwele 17.78 17.70 Spanlen 13⁴5 13.50 Selgien.88.16 England.54.54 ltallen.46.40 *Neu Vork, 7. Sepl. Kurs der Reichsmark bei Börsen⸗ schluß 0,000,00065 Cents Geld,.000,00067 Cents Brief. Pies entspriecht einem Kur von 153 846 154 bzw. 149 253 /31„ für den Dollar(111111111 bzw. 107 526 871) Umrechnungskurse für die Berechnung der?r Ausfuhrabgabe in Gold 25 Gtig für die Zeit vom 15. bie 18. September 1923 70 Boldmark goldmark 100 äyetische Plaster 19.,69 100 honändische gulden 165,80 100 amerikanisohe Dollar 420,4 100 lapansche venmn 4903,59 100 argentinisdhe Fpesos Fapier) 137, 100 flalfenische Lire 18,7 100 argentinisohe Peses(Gold). 313,39 700 jugoslawisohe Dinar 4,44 100 beſeische Franken 1932 100 ieſtisone Rube„ 156 100 braeffenisoh. Aitreis(Fapler) 41,18 400 flt. 700 dulgarische LewW a 4,6100 mexikanische Dollar„ 199½76 100 obiſenische Pesos(Fapler). 52,08 100 norwegisdhe Kronen„„ 1257 100 ehllenlsche pesos(aolch. 149,95 100 ostindisobe Rupfen„„„ 12801 100 dünische Kroanen 25 20,45 100 polnisobe Hark„ 90017 100 deutsche Paplermark. 0, C000? 100 portugiesische ESsKUudos 17,5 100 deutschösterreich. Nronen, 0,0058 100 rumänische Lel 1191 1 engllsohes Pfund Sterllng. 19,03 100 sohweglsche Kronen„ 11214 100 endnsche Sohliiing. 35,1 100 schwelzer Franken„ 78.89 100 englische Penees 798100 spanische Pessten 752 100 Ssiländische Hark.14 100 techechieche Kronen 12,43 100 finnische 11,5 100 türkisoche Platzter 2,42 100 französtsche Franken 28.88 100 ungarisohe Krönen.022 100 griechohe Drachmen 77„ 3,25 100 uruguayeche Pesot(Gold) Mannheimer Effektenbörsee *Mannheim; 17. Sepl. Die Börse bekundete auf der Kanzen Linie feste Haltung, besonders bevorzugt Wür⸗ den chemische Werte. In Anilin-Aktien erkfölgten KAbschlüsse zu 950, rat., Bremen-Besigleimer gefragt zu 700, ebenso Rhenania zu 700 und Westeregeln zu 1,5 Milllarden- Weiter⸗ hin wurden gehandelt: Seilindustrie zu 170, Benz z 180, Hahr zu 175, lal., Heddernbheimer zu 150, Karisxuber Maschi: nenbau zu 200, Knorr zu 160 und 170, Mannheimer Gummi zu 70, rat., Neckarsulmer zu 200, Pfälz. Müblenwerke zu 50, Rhein-Elektra zu 150, Zellstofffabrik Waldhof 2u6 650, Zuckerfabrik Frankenthal zu den Kursen von 425, rat, und 500, und Zuckerfabrik Waghäusel 500(alles in 1 000 000 Von Brauereien stellten sich Sinner 60 G. und von Versiche- rungs-Aktien: Bad. Assekuranz 100 Mihlionen., Continen- tale 50 Millionen G. und Mannheimer Versicherung-Aklien 125 Millionen 6. eee eeee Waren und Härke Erhöhung der Kalipreise. Der Sechserausschuß des Reichskalirates hat eine Erhöhung des Kallinlandpreises um 268.789% mit Wirkung ab 17, September- beschlossen. Der Antrag auf Wertbeständigmachung der Kalipreise (Goldpreise) wurde von den Vertretern der Eandwirt⸗ schaft und den Arbeitnehmern abgelehnt. Ex war von den Werksvertretern unter Hinweis, auf die jelzti bereéchneten Goldpreise für Kohle gestellt worden. Die Kalipreise sollen nunmehr jeden Tag, an dem sich der Poflarkürs erhöht, neu festgesetzt werden, Die Sechserkommfssion wird also sousagen ſeden Tag Sitzung halten müssen⸗ Verbot der Hopfenausfuhr. Mit Wirkung Von heüte ab ist die Ausfuhr von Hopfen verboten“ Viehpreise in Mittelbaden, Auf dem Viehmarkt in Rastait Wurden bezahlt für Kühe 5 Milliazden, für Kalbinnen 5 Milliarden, für Rinder,-73, und für, Rälber 1 filfarge. Der Geschaftsgang War langsdurmwt. Berliner Metallbörse vom 17. Seßt. FPreise in 1000 Mark fur 1 Ky. 14. 17.“ umbalum Seeaeele 28.28000 44.4500 Tlag, 30 10 — 4 lan, ausländdl. 12.13000 25.25000 Hüttenzinnan Robeint cun.-Pr.7—.— iete: 550.52000 38888000 de, rVerk] ib-1600 28.f800 Antimne 405-77500 29.27000 bla 11.42600 16.27000 Sſider fur 1tr. 1771835 2000 Aluminſum——— Plafn p. Gr. 35000 850000 Lenden, I7, Sept.(z] nstanserkt.(in Let. 4. g engi, g.. logß Kh 18. 17. hestseleot. 66.75 66.75 Slel⸗ 25.25 25.15 Kupferkaes 63.15 62.185 Mekel 1425.— 180.— Zlat 32.65 32•45 0. 3 Kenat 63 88 63.5 inn Kassa 195.— 183.88 Gduebksllbor.—.— 40. Etektrol 68.78 68.— do. 3 Monat 196.88 154,55[ Regufus Amerikanischer bunkdienst 12125 New Tork, 17. Sept. CVS) Funkdisast.(Machüruck Vörboten)l. 12.50 15. 17 Zuf, zus. 289000 38000 stand W1 12.50 Kafte loso 10.50 10.75 t3.25.5] Ored. Hül. Oktober.87 03. inn loko 41.12.12 Zucker Centet.65.65 Dezemb. 817 3,33 Slel.92.97 Terpenting, 102.— 101.— März.20.88.] Ziak.17.25 Savannab. 95,.— 88.— Nul.51.66 FRen 235.50 285.80 f f. Ort Baumrm 27.50 28 75 Juli.30.9 Weieieeh.62.62 Weſzen rot 118.85 12.— aumw. ioe 28.0 30.05] Sekmalz wW.. 13.25 1298„ Hart 88*5 40255 15.— Septomd. 27.88 28.25 Talg.7 675 Unais ſee 01.28 107.— Oriober 27.90 29 25] Baumwsatöl 11.40.35 Mebl nisdr. pr.—2.— November 27.75 29.08 Oktober 11.,45 11.57 Hüohst Pr..80.— bezemder 20 28.22. Fetrol. oases 15,0 15.40 geirdtr, Engzi. ½ 1 Januar 27.0 2827 tanks 5%.50 Kontinent.—.— 4 5 2 a84 331 31—299 Chlenga, 17, Sept() Funkdiens f.(Maehdruok Verboten) 77 öͤ— œ ũÄN¶ex¶¶ ⁊ Wolzengent..25 39.86 Sabgen Der 67,50, 58.65 Sohwelne. 25 15 ber. 101.85 02.25 Seſmalz Sen 12.12 12.02 lefcht ntedr..08 9½0 Raſe Sept, 62.25 81.23„ okt. 12.08.98 nöost. 0 8³⁰ Der. 88 88.88 ben ohw., nigüf, 88d0.80 Rator. Sept..75 39.— fippen Sept, 9 20.05„ böechsti..— „ Der. 30.65 39.73 Spsck niedr..—.87 Zut. Ohfeago 240⁰ Repgen öpt.— 66.— bdohet..25.28 Westen; 8800⁰0 ———— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Abein⸗Hegel I 12. 18. 14.ſs Diei HA Tiaſeſis.ſeſe. 6 180——.051%10 f0. Mannheim 175f.13.00 Maxan..788.23/8.67 4— 43 000 we 55 1 8 1 85—5 4 .53 .30.25 Mmaunheimer Wetterbericht v. 78. Sept. morgens 7 Uhr Baxometer: 74% mm. Thermometer: 13,8 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 13,50. auf den qm. 83 Mafnbeim„.50.802.43 Kaub in„ Temperatur geſtern: 20,4 C. Niederſchlag:.3 Liter Südwind. 985 1 0 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General-Anzeiger, G. en. b. H. Mannheim, B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teile Kurt Fiſcher; für das euilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: V. Kichard Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbar⸗ Anzeigen: Karl Hügeſſ Kgebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für 3⁰ 3½% 0 5 5 + 1 1 —— ————ů— —— ————U —— —— ———————— 6. Seite. Nr. 427 Dienstag, den 18. September 1923 National-Iheater Mannheim. Dienstag, den 18. September 1923 Miete B, Reihe I, 2. Vorstellung .:.-B. No. 12701—13100..-.-B. No. 6901—7050 Die Erwachsenen Lustspiel in 3 Akten von Sling. In Szene gesetzt von Eugen Felber. Anfang 7 Uhr. Ende gegen 9½ Uhr. Robert Mohr, Fabrikant H. Herbert-Michels Fage seine Frau—5 Blankenfeld rude isel G Eris) deider Kinder Gust Romer fiahn Eveline Mohr, Roberts Nichte Und Mündel Professor Philipp Park er, Arzt Mia, seine Frau 83 sein Neffe und ünde Richard Eggar Herr Grün, Prokurist Kilenmanf-f100lt: Fräulein Bing, Angestellte Julie Sanden Sieglried Saloschin, Lehrling Ernst Sladeck Anna, Hausmäadchen bei Mohrs ChristineResemeier. Fräul. 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N. 78 an die Geſchäftsſt. 13308 Amtliche Bekanntmachungel Getränkeſteuer 125 Eine größere Anzahl von Wirten Kleinhän 155 und Privatperſonen iſt mit der Anmeldung 5 Verſteuerung der Getränke, die am 16. 1 1923 vorhanden waren, noch im Rückſtand. an meldung und Verſteuerung war ſpäteſtens de 11. September källig. Es muß deshalb va im Wege der Vereinbarung bei der Berehu des Kleinhandelspreiſes zugeſtandenen 2 05 gung von Sonderpreiſen im Falle der Zah Suld ſäumnis abgeſehen und die Steuer nach dem be⸗ der Kleinhandelspreiſe am Tage der Zahlung a rechnet werden. Nachſicht hievon könnte n ſchriftlichen Nachweis des unverſchuldeten Sü 9 niſſes eintreten. 36% auf⸗ Die Steuerpflichtigen werden demgemäß. gefordert, binnen einer Woche die Anmeldurg ien Verſteuerung nachzuholen, andernfalls die ziehungsſtrafe in der Höhe bis zum 20fachen hinterzogenen Steuer ausgeſprochen werden Städt. Steueramt⸗ VBan- und Straßenfluchtenfeſtſtellung betreff 11 Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Bez dir rats Mannheim vom 16. Auguſt 1923 wurden Bau,- und Straßenfluchten zwiſchen Neckar⸗ nub Eberbacherſtraße im Stadtteil Feudenheim 55 Maßgabe des vorgelegten Fluchtenplanes Be. 17. 8. 22/ 20. 7. 22 unter Aufhebung der mit 55 zirksratsentſchließung vom 5. Juni 1913 Tellten den blau bezeichneten Strecken— ſeſtgeg Bau⸗ und Straßenfluchten für feſtgeſtellt er ann Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt jedern während der üblichen Dienſtſtunden auf dephren haus, N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 139, gebühne frei geſtattet. Mannheim, den 13. September 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. VII., Willi Tiſcher in Mannheim wurde bis 31., zember 1923 als Buchmachergehilfe des laſſen machers Rudolf Tiſcher in Mannheim zuge 1 1. und zwar für das Hauptgeſchäft des Tiſcher Mannheim, Q 1. 12. Mannheim, den 10. September 1923. Bezirksamt— Polizeidirektion Abt. D Tulſche Jerotdentſchrnöen der Kaddpnens Zuckerverſorgung. Die Lebensmittelmarle„F. gilt für 1 Pii Zucker. Derſelbe iſt noch nicht vollſtändig eles getroffen und wird daher von den Verkaufeft vorerſt nur ½ Pfund Zucker auf dieſe 9. fe gegeben. Die Marke„“, auf welche 2½ Phg Zucker verabfolgt wurden, verliert mit dem September 1923 ihre Gültigkeit.— Mader Bnaug. Mannell en Ab Mittwoch, den 19. September 1923 koſten 2 0. Weißbrötchen, ca. 40 Gr. Me. 650.09*5 Welgbeot 500 Gramm.909.786. Roggenbrot. 1000 Gramm„ 10.000.0 3349 7 5 3. 4J. Versteigerungs-Lokal 0 10 Wegen Wegzug verkaufe heute 1 ſehr Küchen-Einrichtung, 1 Nähmaſchine. M.„e Aahtlonater — Tünchermaterial preisw. zu verkf. 3333 Schröder, S 2, 5. Anzuſeh. zwiſch. 4 u. 6 Uhr nachm. 1 Diyl.⸗Schreibtiſch(Eſche) Schteinerei Fr. Wilder⸗ muth, Stockhornſtr. 56. 3348 2 Wintermäntel f. Jung. 5 J. u. Mädch. 3 J.(mit Mütze) beſtens erhalt., zu verk. 3134 Raſor, I. 13. 18, 1 Tr. 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