ihr, nen alb ier. A* Aen n e ee eeee A * 1⸗ Wittwoch, 19. September Sezugspreiſe. In Mannheim u. Umgebung in der laufenden oche Mr. 10 oo0 o00. die monatlichen Sezieher verpflichten ſich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszelt notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nr. 17500 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſt. mannheim b e. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt. Waldhofſtr. 6. Lernſprecher Nr. 741, 2042, 7548,, 2048. Telegr.⸗föreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Zaldwin in Paris Franzöſiſche Stimmungsmache Zu der Beratung zwiſchen Baldwin und Poincare ſchreibt der Matin“: Es ſei kein Geheimnis, daß in den letzten Monaten aldwin mehr als einmal den Meiungen Lord Curzons und Lord Cecils habe die Schraube anlegen müſſen, da der erſte auf veralteter diplomatiſcher Tradition, der letztere als fanatiſcher An⸗ hänger des Völkerbunds Großbritannien auf einen Weg habe leiten wollen, auf dem es unmöglich geweſen wäre, mit Frankreich zu⸗ jammenzugehen. Die Lage habe ſich geändert, ſeit der engliſche Erſte Miniſter ſich zum Echo jener Finanzleute der City gemacht gabe, die ihm heute durch ihren Feldzug beweiſen, daß ſie in Wirk⸗ lichkeit ſeine politiſchen Feinde ſind, die die Rückkehr ihres Ver⸗ trauensmannes Lloyd George wünſchen. Deutſchland werde ſich im inne einer Verſtändigungspolitik mit Frankreich einigen. Das grundlegende Intereſſe Großbritanniens ſei an er Seite ſeiner Alliierten an den zukünftigen Zahlungen teilzunehmen. Nach einer Erwähnung der franzöſiſch⸗engliſchen Zuſammenarbeit beim Abſchluß des Friedens⸗ vertrags von Lauſanne und bei dem griechiſch⸗italieniſchen Konflikt bei der Botſchafterkonferenz ſchreibt das Blatt nach einem weiteren Hinweis auf die Tangerfrage: Wenn Baldwin heute von ſeinen inneren Feinden der Schwäche angeklagt werde, ſo ſei es aus dem Grunde, weil er in der engliſchen Preſſe zu oft habe er⸗ klären laſſen, die franzöſiſche Löſung ſei unannehmbar. Es wäre beſſer, wenn von jenſeits des Kanals die Probleme von Anfang an m einem objektiven und freundſchaftlichen Geiſt behandelt würden ie Aufgabe der Regierung werde dadurch erleichtert. Man müſſe hoffen, daß die Zuſammenkunft von Paris dieſe Zuſammenarbeit möglich mache. Das Echo ſchreibt: Es liegt nicht in der Abſicht der beiden Staatsmänner, ſich an einer Aufgabe zu verſuchen,(gemeint iſt die Reparations⸗ und Sicherheitenfrage', die das augenblicklich Mögliche überſchreitet. Aber was heute nicht zu verwirklichen ſei, Innte es vielleicht bald werden. In kürzeſter Friſt würden vollendete Tatſachen die franzöſiſch⸗belgiſche Politik vom 11. Januar ſanktionieren. Dieſe Politik ſei bald nicht mehr diskutabel und werde auch nicht diskutiert wer⸗ en. Es handle ſich darum, die Klärung des diplomatiſchen Bildes vorzubereiten. Nichts könne wirkungsvoller zu einer Zuſammen⸗ arbeit der beiden Länder führen, als die Wiederherſtellung offener und vertrauenerweckender Beſprechungen zwiſchen den beiden Staatsmännern, die die Verantwortung für die Politik der beiden zänder hätten. Die Atmosphäre der franzöſiſch⸗britiſchen Be⸗ Jehungen werde dadurch völlig geändert werden. Im heutigen Zuropa und noch einige Jahre länger habe England nicht die freie Hand ſeiner Aktionen auf dem Feſtland ohne eine enge Zuſammen⸗ erbeit mit Frankreich zur Geltung zu bringen. Engliſche Stimmen Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, es könne nicht erwartet cerden, daß zwiſchen Baldwin und Poincare eine eruſte Reörkerung des Ruhrproblems ſtattfinde; denn aus den letzten eden Poincares gehe hervor, daß die Ausſicht auf ein Ueberein⸗ Es ſei anzunehmen, daß Baldꝛoin Auch ber mißt der ommen ſo gering wie nie ſei. dach ſeiner Rückkehr das Kabinett einberufen werde. züplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ariſer Zuſammenkunft der beiden Miniſterpräſidenten keine große politiſche Bedeutung bei, da beide jeder politiſchen Erörterung ab⸗ geneigt ſeien, der nicht ein vorheriges, durch diplomatiſchen Mei⸗ baltg auskauſch erzieltes Uebereinkommen vorausgegangen ſei. Man zalte es für ſehr wahrſcheinlich, daß das britiſche Kabinett einen deuen Schritt beſchließen werde. Die formelle Einſtellung des dialſchen paſſiven Widerſtandes würde an ſich noch nicht dentsrundlegenden Merkmale der beſtehenden Lage ſofort einſchnei⸗ ſt ändern. Weit wichtiger als die Frage des paſſiven Wider⸗ nandes ſei der erneut bekräftigte Entſchluß Poincares, ſogar ach der Einſtellung des paſſiven Widerſtandes für einen beſtimmten Leiraum im ee zu bleiben und die jetzt von Frankreich und 9 lgien kontrollierfen Pfänder zu behalten. Hier würden die ntereſſen Großbritanniens als Gläubiger Deutſchlands und als denn delsration berührt und zwar nicht nür indirekt wie im Falle vite paſſiven Widerſtandes, ſondern direkt, da dieſe Frage in ſehr tiaaler Weiſe die Frage der wirtſchaftlichen Erholung und der künf⸗ 1— Zahlungsfähigkeit Deutſchlands berü re. Man ſei der An⸗ baſe daß die britiſchen Rechte und Intereſſen in dieſer Hinſicht ſo⸗ wie möglich autoritativ betont werden müßten; beſonders des⸗ Mib, weil in Abweſenheit der britiſchen Miniſter ſehr gefährliche widteilungen erfolgt ſeien und noch erfolgten, in denen behauptet merde Großbritannien würde den Abſchluß eines Separatabkom⸗ ſei ns zwiſchen Frankreich und Deutſchland begünſtigen. Nach ſelden öffentlichen Aeußerungen zu ſchließen, beabſichtige Poincare Teſt kaum einen ſolchen Weg zu verfolgen, obgleich ein großer diel, der franzöfiſchen Meinung dazu neige Belgien ſtehe ſicher ke ſem Gedanken vollkommen ablehnend gegenüber; denn man er⸗ 55 durchaus an, daß es, wenn einer der Alliierten dieſes Ver⸗ nahren anwende, jedem anderen Alliierten es freiſtehen würde, ge⸗ u ſo zu handeln. von der völkerbundͤsſitzung Eine Erklärung Salandras über den itallen.-griech. Streitfall Beginn der Dienstagſitzung des Völkerbundsrats gab Sa⸗ di ra eine lange und ſcharfe Erklärung zu Brantings Rede über bundenele hung Korfus, und die Huſtandiatelt dez, Polker⸗ daß srats ab. Salandra erklärte zunächſt mit großem Nachdruck, ſal der Konflikt mit Griechenland erledigt und der Streit⸗ Sit vollſtändig abgeſchloſſen, die heutige Sitzung hoffentlich die letzte in dung und ſeine Rede die legte Erklärung ſei. Dann beſtritt er Dauptepaften Worten, daß die Beſetzung Korfus, wie Branting be⸗ Zitz hätte, dem Völkerbundspakt widerſpreche, indem er unter ſpiele ung vöiterrechlicher Autoritäten und an Hand anderer Bei⸗ bor für eine friedliche Beſetzung, wie ſie andere Staaten früher, die Ten auch von Frankreich und England, gehandhabt hätten, Saniteſe vertrat, daß die friedliche Beſetzung zum Zwecke der geſtri on ein völkerrechtlich zuläſſiger Akt ſei. Er bezeichnete den zweisgen Ausdruck Brantings hierüber als mannehmbar. Brantings — Vorwurf, nämlich daß der Rat ſeine Zuſtändigkeit nicht ſo⸗ fihener feſtgeſtellt habe, wies Salandra zurück, indem er ſich aus⸗ gunſten auf Cecils geſtrige Rede berief, die alle Argumente zu⸗ batte der Auffaſſung Salandras enthalte. Auch eine ſpätere De⸗ nachdrüber die Kompetenzfrage im vorliegenden Falle lehnte er ſtändze cklich ab, da nicht der geringſte Anlaß vorliege, über die Zu⸗ eriſtt keit anläßlich eines Konflikts zu entſcheiden, der nicht mehr achten; dagegen habe er nichts gegen ein ſpäteres juriſtiſches Gut⸗ dieſe über die Zuſtändigkeit des Völkerbunds im allgemeinen, falls 235 auf den gegenwärtigen Fall bezieht, einzuwenden. lieben rd Robert Cecil begnügte ſich damit, Salandra für ſeine swürdigen Worte zu danken und ſeine Schlußanregung zu Badi unterſtreichen. Branting entgegnete auf Salandras Ausführungen, daß ſie ihn in keiner Weiſe überzeugt hätten und er ſeinen Stand⸗ punkt durchaus aufrecht erhalten müſſe. Es beſtehe ein Unterſchied zwiſchen dem, was vor und nach der Schaffung des Völkerbunds⸗ paktes erlaubt wäre. Die öffentliche Meinung der Welt werde ſich zu bemühen haben, zu glauben, daß die ſogenannten friedlichen Re⸗ preſſalien, von denen Salandra ſprach, harmlos wären und dem Völkerbundspakt entſprächen. Der Vorſitzende Iſhij ſchloß hierauf die Sitzung. Allgemein vermerkt wurde der ſcharfe Ton Salandras gegen Branting und die große Liebenswürdigkeit gegen Cecil ſowie auch eine freundliche Wendung für den griechiſchen Vertreter Politis. Viel beachtet wurde die energiſche Erklärung, daß die heutige Rats⸗ ſitzung hoffentlich die letzte und daß der Fall völlig erledigt ſei. Nichtsdeſtoweniger wird in den Kreiſen des Völkerbundsrats mit⸗ geteilt, daß morgen eine neue Ratsſitzung ſtattfinden dürfe. Eine Denkſchriſt über die Reparationsfrage Im Auftrag des internationalen Gewerkſchaftsbundes in Amſter⸗ dam hatten Jouhaux(Frankreich) und Oudegeeſt(Holland) an die Völkerbundsverſammlung eine längere Denkſchrift über die Reparationsfrage gerichtet, in der ſie, da eine Löſung durch die Regierungen ſelbſt unmöalich ſei, eine internationale Regelung der wichtigaſten Probleme vorſchlagen, aus denen ſich die Reparations⸗ frage zuſammenſetzt, nämlich: Feſtſtellung der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, Organiſation der internationalen Anleihen und die Pfänderfrage. Das einzige Organ, das die Regelung der Repara⸗ tionsfrage unter dieſen drei Geſichtspunkten in die Hand nehmen könne, ſei der Völkerbund. Die Reparationsfrage müſſe daher dem Völkerbund unterbreitet werden. Die Unruhen im badiſchen Oberland Die Ausſchreitungen in Cörrach Am Dienstag nachmittag wurden zweimal größere Angriffe gegen die Polizei unternommen. Dabei wurde mit Hand⸗ granaten geworfen und Revolverſchüſſe wurden abgegeben. Die Polizei ſah ſich genötigt, das Feuer zu erwidern. Hierbei wur⸗ den zwei Perſonen verletzt. Eine Reihe von Fabriken hat im Laufe des Dienstags den Arbeitern eine Teilzahlung auf die Wirtſchaftsbeihilfe ausbezahlt, und zwar erhielt jeder Arbeiter 15 Schweizer Franken. Die Arbeiterſchaft hat ſich damit aber nicht zufrieden erklärt. Die Streikbewegung hat ſich auch auf die Schuſter⸗ inſel ausgedehnt. 15 99* 28 Die Eiſenbahnbetriebsinſpektion gibt bekannt, daß der ge⸗ ſamte Zugsverkehr eingeſtellt wird. Die Poſt arbeitet in Lörrach gar nicht mehr und die Poſt in Lörrachſtetten nimmt keine und keine Pakete me phon und Telegraph ſind in regelmäßigem rieb. Ein Teil der [Eiſenbahnarbeiterſchaft in Haltingen verwei⸗ gert die Arbeit und erklärte ſich mit den Streikenden ſoli⸗ dariſch. Die in Lörrach verlangten ebenfalls eine Wirtſchaftsbeihilfe. r Betrieb im badiſchen Rangier bahn⸗ hof Baſel liegt ſtill. Im badiſchen Güterbahnhof Baſel iſt der Betrieb am Dienstag noch einigermaßen aufrechterhalten worden. Am Dienstag vormittag hat die ſchweizeriſche Bundesbahn noch Güterzüge an die badiſche Verwaltung hen; am Dienstag nachmittag wurde aber die Annahme dieſer Züge auf der badiſchen Seite eingeſtellt. Demonſtrationen in Freiburg Die Folge der Teuerung und das Beſtreben, die Entlohnung auf der Goldmark⸗Baſis zu erhalten, hat auch in Freiburg eine entſprechende Bewegung ausgelöſt. Bereits in der Mittags⸗ ſtunde des Dienstag konnte man in der Stadt kleinere Demonſtra⸗ tionszüge beobachten. Die Bewegung nahm im Laufe des Nachmit⸗ tags größere Formen an. Es kam zur Schließung zahlreicher In⸗ duſtrie⸗Unternehmungen und Fabriken, deren Arbeiter und Angeſtell⸗ ten in längeren Zügen durch die Stadt marſchierten unter Voran⸗ tragung von roten Fahnen. Irgendwelche Zwiſchenfälle Jaden ich nicht ereignet. Die Bewegung nahm ihren Anfang im nduſtriegelände am Güterbahnhof, wo Angehörige der kommuniſtt⸗ ſchen Partei die Arbeiterſchaft zur Niederlegung der Arbeit veran⸗ laßten. Ziemlich planmäßig wurden dann die Betriebe ſtillgelegt, o daß heute nachmittag der größte Teil der Betriebe ſtill liegt. Die erhandlungen der Vertreter des Handels und der Induſtrie mit den Gewerkſchaften, die ſich der Bewegung angenommen haben, ſind un⸗ ter dem Vorſitz des Landeskommiſſärs Geh. Rat Dr. Schneider im Gange. Die Arbeiterſchaft hat rein wirtſchaftliche Forde⸗ rungen aufgeſtellt. Die Freilaſſung von politiſchen Gefangenen alſo nicht verlangt. 5 Bei den Verhandlungen zwiſchen den Gewerkſchaften und Ar⸗ beitern wurde u. a. vereinbart: für Mittwoch den gleichen Gold⸗ multiplikator von 33 160 000 für die Geſchäfte gelten zu laſſen. wie er am Montag beſtand. Die Menge verlief ſich in den ſpäten Abend⸗ ſtunden. Die Wirtſchaften hatten vorzeitig geſchloſſen. Der Straßen⸗ bahnverkehr iſt eingeſtellt. Die vergangene Nacht iſt ruhig verlaufen Die hie und da verſtärkte Schutzpolizei zerſtreute kleinere Menſchen⸗ anſammlungen. Für heute iſt der Generalſtreik ausgerufen worden. Wie weit er um ſich greifen wird, muß abgewartet werden Jedenfalls ſind die Heizer und Lokomotivführer heute morgen nicht zum Dienſt erſchienen, ſo daß die Züge nicht gefahren werden können. Es ſollen aber die Milchzüge gefahren werden. Die Zeitungen werden nicht erſcheinen. 5 Aus der Praxis des deviſenerfaſfungs ·Rommiſſars Die erſte grüßere 1 auf die Berliner Kaffee⸗ gaugge agel, 88 ds der e deee eee wußten, er„daß in uſern ein un r Handel mit Deviſen und vor allem mit Banknoten Der Deviſenkommiſſar, Geheimrat Fellinger, wohnte der Razzia der Kriminalpolizei perſönlich bei, um die Wirkung der Maßnahmen perſönlich zu beo n. An den Tiſchen ſaßen gewöhnlich eine An⸗ zahl von Leuten mit Ausländern zuſammen, die in Deviſen und Bank⸗ noten handelten. Man konnte beobachten, daß die Kaffee hausgäſte ſehr vorſichtig zu Werke gehen. Sobald die Polizei im Lokale er⸗ ſchien, wurden die bereits von den Ausländern abgegebenen Bank⸗ noten und Deviſen den Ausländern wieder zugeſtellt, die ſie raſch in ihren Taſchen verſchwinden ließen. Die verſchiedenen Parteien ſetzten ſich an verſchiedene Tiſche und ſpielten die Harmloſen. Da aber die Polizei beſſere Augen hatte, wurden ſie erfaßt und um ihre Banknoten erleichtert. Im Augenblick iſt eine Ueberſicht über den Ertrag des Unternehmens noch nicht möglich. Doch dürfte der Er⸗ trag, der ſich aus Geldſorten aller Länder zuſammenſetzt, recht be⸗ trächtlich ſein. Falls ſich bei den feſtgeſtellten Perſonen keine un⸗ rechte Handlungsweiſe nachweiſen läßt, erhalten ſie ihr Geld zurück, im anderen Falle wird es ihnen gegen Papiermark umgetauſcht. Die geſamte Summe wird dem Reich zur Verfügung geſtellt. Das Vor⸗ gehen der Beamten geſchah in der Form, daß die angehaltenen Per⸗ ſonen ihre Brieftaſche vorzeigen mußten, die dann unterſucht wurde. Weitere Viſitationen wurden dagegen nicht vargenommen. che Meueſte Machrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗SZeitung — ͤͤbwcCcccCßCCbGGGbGbGbbGwöGbGbßGwbGGPbGPbPbGPbpGPGPpwGGcPcGcwGcGcPcGcGGGPGGGcccGPGPPpococcococococcccccccc ere W ee e 1 2 RRrrrre an; nur noch Tele⸗ Grenze der wirtſchaftlichen und finanziellen Verkqufspreis M. 900000.— 1923— Nr. 429 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszamung Grunopreis ſe Jelie 300 dos. Reklamen M. 16 oo0 oo0. lles andere laut CTariſ. 85 Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Adend⸗ blatt nachmittags 2½ Uuhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgad. wird keine verantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Oetriebs ſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus geſall.od. beſchränkt. Rus gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Auftr. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannheim Eine wichtige amerikaniſche Meinungs⸗ äußerung zur Neparationsfrage (Von unſerm Mitarbeiter) § London, 17. September. Den tonangebenden Eityblättern geht heute aus Newyork der Wortlaut eines Auffatzes zu, der ſoeben in dem Trimeſterbande der Zeitſchrift„Foreign Affairs“ erſchienen iſt; dieſe Publikation(nicht mit der gleichlautenden Wochenſchrift Morels zu verwechſeln) wird von der„Geſellſchaft für auswärtige Politik“ herausgegeben, ſie bringt nur Aufſätze aus der Feder aktiver Staatsmänner und in Regierungsdienſten ſtehender Experten, wodurch ſich häufig die Not⸗ wendigkeit einſtellt, den Namen des Autors der Oeffentlichkeit vor⸗ zuenthalten. Der hier verbreitete Artikel, deſſen Verfaſſer ein her⸗ borragender Amerikaner(er zeichnet„Alpha“) iſt, behandelt in ein⸗ gehender Art die Rparatlonsfrage und nimmt zur even⸗ tuellen finanziellen Mitwirkung der Vereinigten Staa⸗ ten an dem Wiederaufbau klare Stellung. In dem Aufſatze wird vor allem der Nachweis zu führen ver⸗ ſucht, daß Frankreich nicht minder, ſondern im Gegenteil, ſtärker durch den Fiskus belaſtet iſt, als England. Die Schätzung, England belaſte das Einkommen mit 2077, Frankreich mit 18, Deutſchland mit 57)(?), wird von dem Autor deshalb als unrichtig bezeichnet, weil man nicht in Rechnung ziehe, welche Steuerverluſte ſich in Frankreich infolge der Verwüſtung eingeſtellt hätten. Man müſſe logiſcherweiſe bei der Prüfung der franzöſiſchen Reparationsforde⸗ rungen die Steuerfrage als wichtigſten Faktor behandeln. Wenn man Frankreich nicht die Möglichkeit gebe, ſeine Steuerpolitik mit den deutſchen Zahlungen in Einklang zu bringen, ſo werde man weder zu einer Klärung des Reparationsproblems, noch zur Rege⸗ lung der interalliierten Schuldenfrage gelangen. Nicht die Feſt⸗ ſtellung der deutſchen Reparationsleiſtung dürfe das allernächſte Ziel bilden, ſondern die Prüfung der gegen⸗ wärtigen fiskaliſchen Verhältniſſe Frankreichs und Deutſchlands. Um aber eine ſolche Prüfung durchzufüh⸗ ren bliebe nichts anderes übrig als die vorläufige Anerkermung der(laut dem Londoner Abkommen) fixierten deutſchen Reparations⸗ ſchuld. Während der nächſten zehn Jahre ſollte Deutſchland, nach Verſtändigung mit der Reparationskommiſſion, Zahlungen leiſten, und aus der Entwicklung der finanziellen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe in den direkt und indirekt an der Reparationsfrage be⸗ teiligten Staaten werde ſich, nach Ablauf der zehn Jahre, zweifellos eine vernünftige, allen Intereſſenten konvemierende, friedliche Löſung ergeben. Frankreich könne heute nicht auf eine Verminderung der deutſchen Schuld eingehen, weil es weder ſein eigenes Steuerſyſtem geordnet habe, noch genau wiſſe, in welcher Weiſe es ſeine Schulden an die Alliierten abtragen werde. Was dagegen Deutſchland betreffe, ſo möge als gewiß gelten, daß es ſein künftiges Zahlungs⸗ vermögen, bei Wiederherſtellung normaler Handels⸗ und Wirtſchafts⸗ verhältniſſe, weſentlich ſteigern würde. Wie würde ſich Amerika zu dem Vorſchlage ſtellen, einen Teil der deutſchen Reparationsobliga⸗ tionen gegen Annullierung der interalliierten Schulden an die Ver⸗ einigten Staaten zu übernehmen? Auf dieſe Frage erwidert der Verfaſſer: Nur eine gründliche Reform des deutſchen Steuerſyſtems, das heißt, die Anpaſſung der Steuerſätze an die in England und Frankreich geltenden Taxen würde Amerika veranlaſſen, auf den Vor⸗ ſchlag einzugehen.(Der Autor führt hier gegen die Auffaſſung Keynes', dahingehend, daß die deutſche Produktionskraft durch den Verluſt an Kohle und Eiſen ſchwere Einbuße erlitten, einige, nicht beſonders glückliche Argumente ins Treffen). Als einen günſtigen Schritt in die Richtung der amerikaniſchen Finanzhilfe bezeichnet der Verfaſſer die Heranziehung deutſcher Induſtrieaktien zur Zahlung der Reparationen. Die Bedenken. welche in der kürzlich»erſchienenen (von Dr. Streſemann zitierten) Denkſchrift des ökonomiſchen Inſtituts in Waſhington gegen eine ſolche Zahlungsmethode erhoben werden, hält der Verfaſſer nicht für hinreichend. Hier ſei erwähnt, daß die Denkſchrift des ökonomiſchen Inſtituts in der Verwendung deutſcher Induſtriepapiere bezw. ⸗Aktien, als Zahlungsmittel eine neue, ge⸗ fährliche Form der Kapitalsabwanderung erblickt. Bis hierher beſchäftigt ſich der Artikelſchreiber mit Klarſtellung des amerikaniſchen Standpunktes. In der zweiten Hälfte des Aufſatzes kommt er auf ein Thema zu ſprechen, das er offenbar weni⸗ ger beherrſcht, als das Er ſpricht nämlich von der„jahre⸗ langen Propaganda, die in Deutſchland gegen die Reparationszahlun⸗ gen geführt worden, und deren Folgeerſcheinung iſt, daß der Fran⸗ zoſe nicht an den guten Willen des Schuldners glaubt“. Ferner hält er für bedauerlich, daß dem deutſchen Volke eingehämmert wurde, es ſei nicht in der Lage die verlangten Reparationen zu bezahlen. Beides iſt unrichtig. Dem hervorragenden Mitarbeiter der „Foreign Affairs“(es ſoll, den„Times“ zufolge, der Botſchafter der Ver. Staaten Davis ſein) wird es leicht ſein, ſich davon zu über⸗ zeugen, daß die Notwendigkeit der Wiedergutmachung bis an die räfte Deutſchlands von den deutſchen Regierungen anerkannt worden iſt. Und was die Ein⸗ ſchätzung des deutſchen Zahlungsvermögens betrifft, ſo ſteht einwand⸗ frei feſt, daß alle Vorſchläge Deutſchlands(von dem Brock⸗ dorff⸗Ranzaus in Verſailles angefangen bis zu dem des Dr. Simons in London) abgelehnt und durch interalliierte Kompromiſſe erſetzt worden ſind. Schließlich hat ſich aber gegen die Ueberſchätzung des deutſchen Zahlungsvermögens nicht bloß Maynard Keynes(von eini⸗ ſche bedeutenden und unabhängigen exneutralen Fachleuten abge⸗ hen) ausgeſprochen, ſondern auch in der amtlichen britiſchen Repara⸗ tionspolitik iſt die Auffaſſung der Undurchführbarkeit des Londoner Zahlungsſtatus durchgedrungen. Am Schluſſe des Aufſotzes gelangt der Autor zu der immerhin wichtigen Erkenntnis, daß kein Menſchheute wiſſenkönne, wieſich die Tilgung der Kriegsſchulden vollziehen werde.„Selbſt wenn Deutſchland ſeine Schulden bezahlt, ſo läßt ſich nicht ſagen, ob Frankreich die ſeinigen tilgen kann und wird.“ Es handelt ſich insgefamt um Kriegsſchulden von 100 000 Millionen Dollars. Eine Summe, über die man ſich eigentlich keine rechte Vor⸗ ſtellung machen kann; der Verſtand erfaßt nicht einmal den mathe⸗ matiſchen Wert der europäiſchen Schuld, geſchweige deſſen ſoziale Bedeutung. Vergeblich wäre es zu prophezeien, wie und womit dieſe Schuld beglichen werden ſoll. Endgültige Regelungen ſind nur e eee dieſes Werk fretzumachen. 8 Reparationsſchuld eintreten. FF e Berlin. 19. Sepk.(Von unſerm Berliner Bürog-Neltetpehr⸗ miniſter Dr. Geßler bat eire Dfenſtreiſo nach Banern arast 2. Seile. Nr. 429 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. September 1923 Um das wertbeſtändige Gelòd Wie wir erfahren, ſind die Arbeiten für die Schaffung des mertbeſtändigen Geldes ſoweit gefördert, daß der Ent⸗ wurf vorliegt. Die Reichsbank wird von den Staatsfinanzen völlig losgelöſt und dadurch in den Stand geſetzt werden, die Funktionen einer Geldnotenbank für das Wirtſchaftsleben im vollen Umfange zu erfüllen. Neichsſchatzſcheine werden bei der Reichsbank nicht mehr diskontiert, ſo daß eine ungedeckte Vermeh⸗ rung des Papierumlaufes nicht mehr ſtattfindet. Für die Ueber⸗ gangszeit bis zur Balanzierung des Reichshaushalts gibt die neu zu ſchaffende Bank Noten aus, die durch Goldverpflichtungen der Privatwirtſchaft, der Landwirtſchaft, der Induſtrie, des Handels, und der Banken auf Grund des Wehrbeitragswertes ſichergeſtellt werden. Dieſe Noten werden geſetzliches Zahlungsmittel ſein. Die Papiermark wird Scheidemünze der neuen Note, in der ſie zu be⸗ ſtimmtem Kurſe einlösbar ſein wird. Gleichzeitig wird nach dem bexeits vorliegenden Finanzprogramm die ſtärkſte Einſchränkung der Ausgaben im öffentlichen Haushalt erfolgen. Bei der Wertbeſtän⸗ digkeit der Einnahmen wird eine größere Ergiebigkeit der Steuer⸗ und damit eine fortſchreitende Deckung der Ausgaben erzielt rden. Zu der angekündigten Währungsreform b der Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. H ilferding vor Hreſſevertreſern noch— 5 Er⸗ läuterungen. Die Goldverpflichtung der privaten Wirtſchaft, durch welche die Noten der neuzuſchaffenden Bank ſichergeſtellt wer⸗ den, werde vielleicht nicht mehr als 5 Prozent betragen. Außer der Veranlagung nach dem Wehrbeitragswert werde am Schluſſe diefez Jahres durch eine neue Vermögensſteuerveranlagung auch der Kreis jener Perſonen erfaßt werden, der erſt neuerdings ſein Vermögen erworben hat. Die zu gründende Währungsbank werde nur ſoviel Noten ausgeben dürfen, als das Reich zur Deckung ſeiner Ausgaben bedarf. Die Papiermark, die neben den neuen Noten als Zahlungs⸗ mittel beſtehen bleibe, werde möglicherweiſe durch Denomination von der neuen Währung aufgeſaugt werden. Ueber das Währungsprojekt fanden bereits in den letzten Tagen Beſprechungen mit führenden Perſönlichkeiten der Privatwirtſchaft ſtatt. Weitere Beſprechungen ſind für morgen in Ausſicht genommen. Wichtigſte Vorausſetzungen für das Gelingen des ganzen Währungs⸗ planes ſei die möglichſt ſchnelle Sanierung des Staatshaus⸗ haltes. Ein Plan hierfür ſei bereits im Reichsfinanzminiſterium ausgearbeitet und werde demnächſt veröffentlicht werden. Laut„Voſſiſcher Zeitung“ hat das Reichsfinanzminiſterium den Entwurf einer Verordnung feſtgeſtellt, die ſtarke Zoller⸗ höhungen vorſieht zur Eindämmung der Einfuhr enkbehrlicher und Luxus⸗Gegenſtände. Es handelt ſich um Erhöhungen von 33½%, 50, 100 und bei zwei Warengattungen ſogar über 100 Keichsregierung und Beamtenſchaſt In Anbetracht der Beunruhigung der Beamtenſchaft über die neue Beſoldungsart wurden Vertreter des Reichsbundes der höheren Beamten, des Deutſchen Beamtenbundes und des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Beamtenbundes nach der Reichskanzlei zu einer Beſprechung geladen. Der Reichskanzler, der Reichsfinanzminiſter und Staats⸗ ſekretär von Rheinbaben waren anweſend. Dder Kanzler ſchil⸗ Zerte die ſchwierige Lage des Reiches durch den Ruhreinhruch der Franzoſen. Die Reichsregierung müſſe in ſchler untragbaren Verpflich⸗ tungen einen Weg zur Löſuna des Ruhrkonfliktes ſuchen. Die ver⸗ triebenen Beamten dürften nicht im Stiche gelaſſen werden. Drin⸗ gende Aufgaben ſeien ferner die Sicherſtellung der Währung und die Geſundung der Finanzen. Eine weiteſtgehende Beſchränkung aller Ausgaben müſſe durchgeführt werden. Wir müßten zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Wehrpflicht aller Stände, auch der Be⸗ amten gelangen. Die Regierung rechne auf Verſtändnis bei der Be⸗ amtenſchaft. Dann übernahm der Reichsfinanzminiſter den Vorſitz. Von den Beamtenvertretern wurde betont, daß in der geſamten Beamtenſchaft durch die Maßnahmen der Regierung größte Beunruhiaung berrſche. Dadurch weder die vom Kanzler gewünſchte Einheitsfront nicht gefördert. Die Reichsregierung müſſe alles tun. das Beamtentum zu beruhigen, denn ſonſt entſtünde die Gefahr, daß die Maſſen den Führern entglitten. Reichsfinanzminiſter Hilfer⸗ dina erwiderte, er denke nicht daran, das Berufsbeamtentum abzu⸗ bauen. Die Währungsmaßnahmen der Regierung würden ſich gerade für die Beamtenſchaft auswirken, da dieſe künftig wertbeſtändige No⸗ ten erhalten. Er verſicherte zum Schluß, daß noch eine Beſprechung mit den Oraaniſationen über den Abbau der Verwaltung und über die Beſolduna ſtattfinden werden. Durch die Preſſe geht übrigens eine Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums, in der die Nachricht von einer künftigen wöchentlichen Bezahlung der Beamten⸗ bezüge als ein Mißverſtändnis bezeichnet wird. Nur im Laufe des Monats ſoll wegen der durch die Steigerung der Teuerung erforder⸗ lich gewordenen Erhöhung zunächſt für den Zeitraum von einem Piertel⸗Monat bezahlt werden. Auf die Art will man auch einer übermäßigen Noteninflation vorbeugen. Kundgebung des Reichs⸗Beamtenausſchuſſes der D. B. p. Der Reichsbeamtenausſchuß der Deutſchen Volkspartei hat unter Vorſitz des Landtagsabgeordneten Meyer⸗Herford in mehreren Sitzungen zu den gegenwärtigen Standesfragen der Beamten Stel⸗ lung genommen. Das Ergebnis der regen Ausſprache wurde in fol⸗ gender Entſchließung niedergelegt: „Der Reichs⸗Beamtenausſchuß der Deutſchen Volkspartei be⸗ dauert, daß es notwendig geworden iſt, die vierteljährliche Gehalts⸗ zahlung vorübergehend aufzuheben, billigt, daß ſich die Be⸗ amtenſchaft durch ihre Organiſationen bereit erklärt hat, dieſes Opfer um des Vaterlandes willen auf ſich zu nehmen, erwartet jedoch, daß geſetzlich 50 wird, bis zu welchem äußerſten Termine die vier⸗ teljährliche Gehaltszahlung ſuspendiert wird, und daß ſobald als irgend möglich das bisher übliche lang bewährte Verfahren wieder in Kraft tritt. Der Reichs⸗Beamtenausſchuß richtet an die Fraktionen des Reichstages und des Preußiſchen Landtages und der anderen in Be⸗ tracht kommenden Einzellandtage die dringende Bitte, nur unter der Bedingung der vorübergehenden Aufhebung zuzuſtimmen, daß die Notwendigkeit tatſächlich nachgewieſen und die geſetzliche Sicherheit gegeben wird, daß die ie nicht länger als unbedingt notwendig ausgedehnt wird, und weiſt dieſe darauf hin, daß zur Behebung der großen finanziellen Schwierigkeiten, in welche weite Kreiſe der Beamten und Lehrer in dieſem Herbſt bei der Anſchaffung von Wintervorräten geraten, wenn die Vierteljahrszahlung in Wegfall gekommen iſt und die Geldentwer⸗ tung weiter zunimmt, die entſprechenden Maßnahmen durch Gewäh⸗ rung von Vorſchüſſen uſw. getroffen werden müſſen. Zugleich wird die Bitte wiederholt, ſich aufs neue für die dauernde ſchleunige Auszahlung ſämtlicher Gehalts⸗ bezüge(Teuerungszuſchläge, Nachzahlungen) einzuſetzen, da immer noch über mehr oder weniger verſpätete Auszahlung Klage gefühet wird, beſonders aus den Kreiſen der Lehrer und Geiſtlichen, der Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen. Schließlich nimmt der Reichs⸗Beamtenausſchuß Veranlaſſung, bei dieſer Gelegenheit wiederum deutlich und entſchieden zum Aus⸗ druck zu bringen, daß er unbedingt unter allen Umſtänden die volle Exhältung des Berufsbeamtentums und der ver⸗ faſſungsmäßigen wohlerworbenen Rechte der Beamten verlangt. Er hegt zu der Reichstagsfraktion und zu den Fraktionen der Deut⸗ ſchen Volkspartei in den Einzellandtagen das Vertrauen, daß ſie nach wie vor in Uebereinſtimmung mit dem Programm der Deutſchen Volkspartei in dieſem Sinne zum Wohle der Beamtenſchaft und da⸗ mit auch des ganzen Vaterlandes wirken werden.“ die Beamtenpolitik in Sowjet⸗Sachſen Miniſterialdirektor Dr. Böhme Leiter der Erſten Abteilung des ſächſiſchen Kultusminiſterjums, iſt auf Grund des neuen ſäch⸗ ſiſchen Beamtenknebelungsgeſetzes plötzlich in den Ruheſtand verſetzt worden, natürlich ohne Angabe von Gründen. Der Erſten Abteilung unterſtehen die ſächſiſchen Hochſchulen, die Pflege von Kunſt und Wiſſenſchaft uſw. Sein Nachfolger ſoll ein Herr aus Dr. Zeigners Geſinnungsbrutanſtalt, nämlich aus dem Juſtizminiſterium. ſein, der von den Kultusangelegenheiten natürlich keine Ahnung hat, obwohl ohne ihn die höheren Beamten des Kultusminiſteriums zum großen Teil jetzt nur noch aus Dilettanten beſtehen. Auf gleiche Weiſe wurde der Badedirektor des Staatsbades Elſter, Re⸗ gierungsrat Dr. v. Burgsdorff, zwangsweiſe in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt und durch einen Leipziger Gaſtwirt erſetzt. Deutſches Reich Jür Einberufung des Reichgtages Die a e Reichstagsfraktion te ſich geſtern mit der geſamten Außen⸗ und 11 Lage faßt. Man war darüber einig, daß die Verhandlungen mit herſtachene Beſchleunigung 9755 rt werden müſſen, um eine Wieder⸗ herſtellung vertragsmäßiger Verhältniſſe im zu erlangen. Außer den von der Regierung bereits angekündigten Währungs⸗ und finanzpolitiſchen Maßnahmen wurde gefordert: Einſchränkung aller nicht unbedingt notwendigen Einfuhr auch von Kohlen. Ferner wurde verlangt, daß der Stilleung von Betrieben durch Mit⸗ wirkung der Betriebsräte und durch ſcharfe Prüfung durch Demobir⸗ machungskommiſſäre e werden ſoll. Bei ungerecht⸗ fertigter ieſe Betriebe entäußert werden. Außer⸗ dem beſchloß die Reichstagsfraktion ſich an den ſozialdemokratiſchen Zentralvorſtand zu wenden, daß der Reichstag mit möglichſter Beſchleunigung einberufen werde und der Zentralvorſtand ſich dieſer⸗ halb mit den übrigen Parteien in Verbindung ſetze. Kommuniſtiſche Tendenz⸗Tarkarennachrichten Die„Rote Fahne“ tiſcht ihren Leſern eine Tartarennachricht auf: Darnach ſind die ausländiſchen Vertreter in Berlin in den letzten Tagen von rechtsſtehender Seite auf bevorſtehende größere Kämpfe in Berlin aufmerkſam gemacht worden. Aus dieſem Grunde beabſichtigten die hier anweſenden diplomatiſchen Vertreter ihre Familien von Berlin nach dem unbeſetzten Gebiet außerhalb Deutſchlands zu ſchicken. In den ausländiſchen Vertretungen, ins⸗ beſondere bei den engliſchen und amerikaniſchen Vertretern, werde auch mit Beſtimmtheit davon geſprochen, daß innerhalb der Reichs⸗ wehr Vorbereitungen für eine bevorſtehende bewaffnete Auseinander⸗ ſetzung getroffen worden ſeien. Deutſcher Tag in Hof. In Hof wurde am Sonntag ein Deut⸗ ſcher Taa abgehalten, der wie die aleiche Veranſtaltung in Nürnberg eine außerordentlich große Beteiligung hatte. Der Vorbeimarſch von etwa 40 000 Mitgliedern der vaterländiſchen Kampfverbände wurde von Adolf Hitler und Admiral Scheer abgenommen. Zu Zwiſchen⸗ fällen kam es nicht. Der badiſche Candesherr. In der Nr. 55 des Bad. Geſetz⸗ und Verordnungsblattes wird das neue Verwaltungsgebührengeſetz veröffentlicht, deſſen 8 28 Abſ. 1 wie folgt lautet:„Der Zeitpunkt. in welchem dieſes Geſetz in Wirkſamkeib kritt, wird durch landes⸗ 1 e Verordnung beſtimmt.“— Wer iſt denn„Landes⸗ err“ in Baden? Hat man im Miniſtertum des Innern ſo tief— geruht, daß man den Lapſus des Abſchreibers nicht bemerkte? verſtändigungsſabotage Daß die Kommuniſten gerade in dieſen eniſcheidungeſchiſc ren Stunden die Regierung nach Kräften zu ſchädigen redlich 5. mühen, kann bei der ganzen Einſtellung dieſer Partei kein Wunker nehmen. Weit unverſtändlicher iſt die Haltung 125 Deutſchnationalen, in deren oppoſitionellem Denken und Fühlen ſich doch eigentlich der Reichsgedanke, die Sorge um den ge⸗ fährdeten Beſtand des Bismarckſchen Staates hemmend einſchalten müßte. Man hat nicht zu Unrecht das Kabinett Streſemann als die vordusſichtlich letzte konſtitutionelle Regierung bezeichnet, nach deren Sturz oder Verfagen der Zerfall des Reichs in unmitielbare Nähe erückt ſei. Dieſer Erkenntnis, für die zwingende Gründe ſprechen, ſollten immerhin die Deutſchnationalen nicht unzugänglich ſein, inde⸗ will es ſcheinen, als ob die Entwicklung denen Recht geben wird, 5 eine zunehmende Radikaliſierung der Rechten und die Möglichkei einer Wiedervereinigung mit den Völkiſchen vorausſagten. Dieſe Geſtaltung der Dinge wäre vom Standpunkt der natient len Geſchloffenheit, die um⸗ im gegenwärtigen Augenbli bitter nottäte, umſo bedauerlicher, als allem Anſchein na in Bayern ſich die Geiſter deutlich zu ſcheiden beginnen. Kronprinz Rupprecht hat erſt kürzlich ſehr ſcharf den Trennungsſtrich zwiſchen ſich und jenen gezogen, die um Ludendorff und Hitler grup⸗ piert ſind und die nach ihren lauten Kundgebungen zu urteilen, ſehn⸗ füchtig auf den Moment harren, da mit dem Scheitern der Verſtändi⸗ gungsaktion freie Bahn für ihre eigenſüchtigen partikulariſtiſ 4 chaupiniſtiſchen Ziele geſchaffen iſt. Anders läßt ſich Hitlers neueſte Forderung, entweder marſchiert Berlin nach München oder München nach Berlin, doch kaum auslegen. Rupprecht und ſeine Anhänger⸗ ſchaft, zu der u. a. auch der Forſtrat Eſcherich zählt, machen aus ihrer monarchiſtiſchen Geſinnung zwar keinen Hehl, aber ſie weiſen ſeparatiſtiſche Anſichten pon ſich und erklären, daß ſie den Auseinan? derfall des Reichs als das größte nationale Unglück anſehen würden. Dieſes unzweideutige Bekenntnis zum Reich, aus dem der Kanzler einige markante Stellen in ſeiner Rede beim Preſſeempfang im Palais Leopold zitierte, ſteht in wohltuendem Gegenſatz zu der Loſung, die von den Deutſchnationalen Preußens im Rahmen einet Geſchäftsordnungsdebatte im Landtag ausgegeben wurde und die im Grunde einer förmlichen Abſage an das Reich gleichkam für den Fall, daß nicht nach dem deutſchnationalen Rezept verfahren würde. Auch die ganz auf Anreiz zum Widerſtand gegen die neue Regierung eingeſtellten Ausführungen die der Führer der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion Hergt kürzlich in Danzig machte, be⸗ wegen ſich im ſelben Fahrwaſſer. Kann man ſich wundern, daß an⸗ geſichts ſolcher Symptome namhafte ausländiſche Staatsmänner, wie etwa der Engländer Kennworthy oder der Amerikaner Mellon, aus dem Studium der deutſchen Zuſtände den Eindruck ſchöpften, daß mit der Wahrſcheinlichkeit einer Auflöſung Deutſchland⸗ allen Ernſtes zu rechnen ſei? Es bedarf keiner großen Ueberlegung, um zu begreifen, daß die Feſtigung dieſer Anſchauung im Ausland für uns ebenſo verhängnisvoll, wie für die franzöſiſche Politik nutzbringend und förderlich ſein würde. Eins iſt ſicher: Extravaganzen von der Art, wie ſie in den letzten Wochen etwa Herf Zeigner, wie ſie der Sozialdemokrat Sierks beim„Generalappell der proletariſchen Hundertſchaften auf der Dresdner Vogelwieſe 10 leiſteten, gewinnen erſt erhöhte Bedeutung dadurch, daß auch au dem anderen, dem rechten Flügel, zum Kampf gegen die Regierung ermuntert wird. Dabei darf man doch wohl im Zweifel ſein, b die geſamte Wählerſchaft, die hinter den deutſchnationalen Füh⸗ rern ſteht, ausnahmslos dieſen Frevel gegen das Reich billigt. Man ſollte erwarten, daß die aufrichtig ſtaatserhaltenden Elemente, die ſicherlich in ihren Reihen ſtark vertreten ſind, aus beſſerer Einſicht heraus ſich dieſer reichsſchädlichen Politik der Parteileitung wider⸗ Letzte Meldungen Italieniſche Truppen auf öſterreichiſchem Gebiet Wie aus Innsbruck gemeldet wird. hat eine von einer Uebung zurückkehrende Abteiluna italieniſcher Alpenjäger die öſterreichiſche Grenze verletzt. indem ſie durch öſterreichiſches Gebiet marſchierte. Bulgariſche Komitatſchis in Serbien Paris. 18. Sept. Nach Athener Meldungen wird die Zahl 11 auf ſerbiſchem Gebiet operierenden bulgariſchen Komitatſchis auf 8000 geſchätzt. Die ſerbiſchen Truppen, die gegen die Komitatſchis zuſammengezogen ſind, bewegen ſich von Niſch über Caribrod gegen die bulgariſche Grenze. Fluazeuge überwachen die Bewegungen der 2 Eines davon ſoll über bulaarſſchem Gebiet abgeſchoſſen ein. Für eine neue Abrüſtungskonferenz. Die Regierung der Per einigten Staaten hat Großbritannien, Frankreich und Japan Vor ſchläae zur Einberufung einer neuen Abrüſtunaskonferen? unterbreitet. Neben der Ausſprache über das Problem de⸗ Slile, Ozeans ſoll die Abrüſtung der Unterſee⸗ und Luftfahrflotte herben geführt werden. Frankreich ſoll dem amerikaniſchen Plan wider ſtreben. Es befürchtet, auf der Abrüſtungskonferenz könne die varationsfrage erörtert werden. *** der Holz⸗ und Bauinduſtriefirma Simon u. Co. zer worden. Wertvolle Mengen von Baumaterialien, Zement, Kalk, Handwerks“ zeug uſw. wurden vernichtet. Man vermutet Brandſtiftung. Wie ich mein Deutſchland will? Stark und ſtill. Ein Volk der geſammelten Kraft, Das Schmerzen ſchmiedet und Schönheit ſchafft! Friedrich Lienhard. * Abſchiedskonzert Erich Kleibers Dies erſte Winterkonzert des Bühnenvolksbundes ſollte nach dem eigentlichen Plane nur Richard Wagner gewidmet werden. Da nun aber Erich Kleiber bereits in dieſen Tagen Mannheim verläßt, das geſtrige Konzert mithin als Abſchieds⸗Konzertabend des um unſer Muſikleben ſehr verdienten Dirigenten betrachtet werden mußte, ſo ergab ſich die Notwendigkeit, die Vortragsfolge zu ändern. Und dies war gut, denn ſolche„reinen“ Wagnerabende ſind heute Entgleiſungen aus dem Stile der wahren Konzertmuſik. Wag⸗ ner ſelbſt hat ſie als Notbehelfe benutzt: damals. Grundſätzlich hat er die Sache ſelbſt abgelehnt, und das allerflüchtigſte Nachdenken läßt uns verſtehen, warum! Nun ergab ſich geſtern folgende Reihe: das Vorſpiel zu den„Meiſterſingern von Nürnberg“, dann Schu⸗ bhert mit den zwei Sätzen ſeiner unvollendeten Symphonie, dar⸗ auf wieder Wagner: der Karfreitagszauber aus dem Myſtenium Parſifal und die Ouverture zu der romantiſchen Oper Tannhäuſer. Das erſte Stück war gewählt auf beſonderen Wunſch des Bühnen⸗ volksbundes, das letzte wohl aus taktiſchen Gründen. Indem Erich Kleiber den Venusberg in den Mittelpunkt ſeiner Auslegung ſtellte und vor allem die G⸗Dur⸗Enklave mit Klarinette und Violine herausarbeitete, entfernte er ſich vom Wege Wagners, gewann aber einen glänzenden Abſchluß. Nach dem Kanon von Klarinette und Oboe(mit dem Wagners Karfreitagszauber recht eigentlich wirkt der Schluß der Tannhäuſer⸗Muſik nämlich beinahe als falſche Naote, als der letzte Aufſchrei einer vergangenen Mode. Man darf eine ſolche Zuſammenſtellung nicht billigen; aber Schubert nach Wagner klang gut. Es kam allerlei dazu: unſer Orcheſter ſpielte den Wiener Meiſter mit entzückender Farbengebung, die ber⸗ akuſtik des Nibelungenſaales war der Eröffnungsnummer nicht gün⸗ ſtig, und der iſt eine Sache der Adepten. Bei aller Verehrung für Erich Kleibers große Kunſtfertigkeit dürfen wir die⸗ Gefühl nicht verſchweigen Halten wir ſeine Neueinſtudierung von Webers„Freiſchütz“, die Abſchi dsvorſtellung des Opern⸗ direktors, wie die Ausführung von Schuberts„Uwollendeter“, die uns der Konzertdirektor darbot, in allen Ehren, faſſen wir die mannigfachen Verdienſte Erich Kleibers in unſerer Ermnerung noch⸗ mals zuſammen, danken wir ſeiner Künſtlerſchaft und rufen ihm ein frohmütiges Glückauf nach. A. Bl. Die ſchreckhaſte Phantaſie der Franzoſen In einem intereſſanten Artikel in den Preußiſchen Jahrbüchern weiſt Profeſſor Dr. Wechßler nach, daß ſchreckhafte Phantaſie einen beſtimmten Zug in der Anlage des franzöſiſchen Volkscharak⸗ ters bildet. Dieſe Anlage ſpricht ſich in der ganzen Literatur der Franzoſen ſeit altersher aus, und er prägt ſich auch der franzöſiſchen Geſchichte ganz deutlich auf. Vieles, was für immer untilgbar die Ehre des franzöſiſchen Na⸗ mens befleckt, geſchah aus ſolchem Wahn. Man weiß es bei uns zu wenig, und perſäumt im Geſchichtsunterricht, darauf hinzuweiſen, daß ſolche Ausſchweifung der Einbildungskraft die Greuel der Bartholo⸗ mäusnacht nicht rechtfertigen, aber erklären kann. Ein Mordanſchlag der Königin⸗Mutter Katharina auf Karls IX. allmächtigen Berater Toliany war mißtungen: die vielen Tauſende wehrfähiger Hugenot⸗ ten verlangten Beſtrafung und rüſteten ſich zur Gegenwehr: der blinde Lärm von einer Verſchwörung dieſer Tauſende waffengeübter Edelleute vereinigte die Pariſer Bürgerſchaft mit der katholiſchen Partei zu dem Entſchluß. die geladenen Gäſte ihres Königs nächtlich in ihren Betten zu ermorden. In der Revolution ließ bange Furcht vor Verrat an Oeſterreich den bis dahin noch viel geliebten Könia als Feind des Vaterlandes erſcheinen und raubte ihm Ehre, Ergebenheit und Leben. Die Schreckensmänner raſten am wildeſten, wenn das feindliche Heer der Hauptſtadt nabe kam: als 1792 die Oeſterreicher ſiegreich auf 40 Mei⸗ len naheſtanden, geſchaben die bexüchtigten Septembermorde. Die Greuel, die erhitztes Blut als nabe drohend vor ſich ſah, verwirklichte der eigene Entſchluß an ſchuldloſen Männern, Frauen, Kindern. Als 1793 Ludwig XVI. bingerichtet wurde, fürchteten die Land⸗ leute ernſthaft, ſetzt würden Räuberbanden den Landesfrieden ſtören. Vom Jura und dem Delphinat ging jener paniſche Schrecken aus, der wochenlang Tag und Nacht die Bauern und Bürger des offenen Lan⸗ des unter den Waffen hielt: Ein unerklärbar unerklärtes Phäno⸗ men, das nur als Ausgeburt der echt franzöſiſchen Einbildungskraft verſtändlich wird. So wird die innere Lage und Stimmung Frankreichs im Laufe des Marokko⸗Streites 1905 verſtändlich: ſo im Auguſt 1914. als die ee in ſedem deutſchen Kinderfräulein eine Spionin ſah und verfolgte. Aeußerſt mannlafach wirkt ſich dleſe Anlage zu ſchreckhaſten Wabngebilden aus. Sie iſt uralt und wird von den antiken Schrift⸗ ſtellern und heutigen Geſchichtsſchreibern ſchon an den alten Gal⸗ liern feſtgeſtellt. Der Mut und Scharfſinn dieſer trotzigen Völker⸗ ſchaften war gelähmt, ſobald ſie, wie es oft geſchah, von banger Anaſt überfallen wurden. Dann ſchrien ſie nach Verrat, ermordeten ihre Führer und waren zu ſeder Unbeſonnenbeit fähig. Man wende nicht etwa ein. dieſe ſchreckhafte Einbidungskraft ſei blaſſe Furcht oder Mangel an Mut. Das hieße den Franzoſen gründ⸗ — lich mißverſtehen. Im Gegenkeil, gerade dieſe Schreckhaftigkeit ral ihn zu Taten der Verzweiflung hin und ſtärkt ſeinen Willen 3 0 Selbſtbehauptuna. nachdem ſie die Kräfte der ruhigen Ueberlegun ausgeſchaltet hat. 0 Man wende auch nicht etwa ein. daß andere Völker, daß a00 wir Deutſchen gelegentlich von ſolchen Schreckbildern heimgeſu 4 werden. Niemand wird nachweiſen können, daß in unſerer Dichtun und vaterländiſchen Geſchichte, im Daſein jedes einzelnen und ſeinem religiöſen Exleben, die Macht ſchreckhafter Einbildung als unge, äußerlicher und richtunggebender Antrieb hervorgebrochen wäre. Pe beſten Gegenbeweis erbringt unſer ganzes Volk, ſeit das deuch Rheinland und ſeit nun auch das deutſche Ruhrgebiet mit franzd 0 ſchen Heeren und franzöſiſchen Krieasgerichten überzogen wird. 115 iſt das Volk, das bei ſolcher ſtändigen und täglich ſich perſtärkendag Bedrohung im eigenen Haus und wörtlich am eigenen Herd 75 allem rubia ſeinen Tagespflichten nachaeht und ſich durch keinen 5 ſchen Lärm die Augen trüben und den Sinn verwirren läßt? 225 würden in franzöſiſchen Seelen die Wahngebilde und Schreckaeſpenſtt wuchern, wenn Woche für Woche neue feindliche Regimenter be⸗ Maſchinengewebren und Tanks weitere Oriſchaften und Bahnböfe be⸗ ſetzen wollten? Wie würden franzöſiſche Phantaſie die Ausſchreitun gen veraröbern und ins Ungeheure wachſen laſſen, die überall un jederzeit unvermeidlich ſind. wo eine feindliche Heeresmacht eur, wehrloſe Bevölkeruna in ihrer friedlichen Arbeit ſtört? Wer win wagen, ſich das auszumalen? Die Greueltaten der ganzen Wenz geſchichte würden gegen den einbrechenden Nachbar aufagehäuft un ausgeſchrien. Maa immerhin auch uns Einbildungskraft mit Spuk ⸗ und Wahf, gebilden irreführen. das bleibt gelegentlich und wird nicht meſengeh Der echte Deutſche weiß ſich als ein Glied im All und kennt um Schauer vor dem Geheimnis der heiligen Natur. Phantaſie iſt! m die edle Himmelstochter. Und darum bleibt ſolcher Irrwahn unſeugh tiefſten Weſen fremd. Für den Franzoſen aber wird Irrwahn Mach und Hilfe und macht ibn als Sieger und Beſiegten zweifach g we fiunſt und wißpenſchaſt een neber Das Drama der Plebe- prach der betannte Berttanf Theaterkritiker und dramaturgiſche Schriftſteller Julſus Ba.a Veranlaſſung der„Frelen Volksbühne“ an zwei Abenden. en träge Babs, denen ich übrigens ſeine durchgearbeiteten und ſchön Bücher bei weitem vorziehe, ſind inhaltlich immer anregend— 5 ſie Nachdenken, weil ſie voll Geiſt ſind, und zu Widerſpruch, wei allzu konſtruktiv erſcheinen— ſind im Vortrag aufregend, weil 95 nervöſe Geſtikulation, die unerträgliche Art des Rezitierens nicht euf ſher ehl ſind. Beſonders wenn das einmal zwei ehler origeht. Die Vorträge Babs haben noch einen Fehler 5 ſſe natürlich nur, wenn man ſie als Vorträge für die breitere Ma Singen, 16. Sept. Durch Feuer iſt eln großer Bauſchuppen Vor⸗ die 7ß ² ·˙wA;..... ̃Ü—vnluñ. „„ S SD 1⸗ i⸗ j⸗ e ⸗ 1+ 1 l1. nnee 2 4 Sr eneeerree * een e reee eee r WB e 5 Mittwoch, den 19. September 1923 g Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) ⅛˙.. ²˙mU ͥ1— 3. Seite. Nr. 429 2 2 2 Köſtliches— Pöſtliches! Alſo: Ich laſſe auf die Poſt nichts kommen! Im Gegenteil, ich un es nicht begreifen, wie man manchmal in direkt ausfallender Weiſe über ſie ſchimpfen kann. Ich meinesteils finde, daß von der Poſt, ihren Einrichtungen, Verfügungen und Verordnungen ſo etwaß ungemein beruhigendes ausgeht, was in der heutigen neuraſtheniſchen Zeit beſonders hoch zu veranſchlagen iſt. Da iſt z. B. das Bekleben der Briefe. Ich glaube be⸗ ſtimmt annehmen zu können, daß der angebliche Mangel an Frei⸗ marken mit wohltätigen Abſichten verbunden iſt. Ich bedauere nur, daß nach der neueſten Verordnung die Marken unter 100 Mark nicht mehr verwendet werden dürfen. Ich hatte am letzten Sonntag nach⸗ mittag drei Briefe freizumachen. In Erwartung der mir und meiner Familie darau⸗ erwachſenden Genüſſe, hatte ich bei allen erreichbaren Stellen Briefmarken aller Werte gehamſtert. Was glauben Sie, wie raſch uns der verregnete Sonntag nach⸗ mittag dahingegangen iſt? Meine Frau, meine beiden Buben und geitweilig auch unſer Mädchen, vor allem natürlich auch ich ſelbſt, haben zweieinhalb Stunden gebraucht, bis wir die 3 Briefe richlig frankiert hatten. Aber welche reinen Freuden erwuchſen uns aus dieſer Beſchäftigung! Meine Frau erfand auf der Rückſeite der Brief⸗ umſchläge herrliche Muſter, die Buben klebten die Landesfarben Deutſchlands und die Kriegs⸗ und Handelsflaggen der Welt zuſammen, während das Mädchen aus dem roten Zweihundertermarken einen Sowjetſtern konſtruierte, weil ihr Schatz eine führende Rolle bei der P. D. einnimmt. Ich ſelbſt, der ich mich zu den Normalmenſchen rechne, klebte reihenweiſe Marken derſelben Gattung fein ſäuberlich aneinander, daß der ſelige Poſt⸗Giesberts ſeine helle Freude daran ——5 hätte, weil dieſe Ordnung ihn an ſein geliebte⸗ Ortsklaſſen⸗ yſtem erinnert haben würde. Sb floſſen die Stunden unter fröh⸗ lichem Geplauder und heiterem Gelecke dahin. Ab und zu feuchteten wir die trocken gewordenen Lippen und ungen mit der Labe köſtlichen Gerſtenkaffees wieder an. Als die Schatten des Abends herabſanken, beſahen wir voll Freude und Stolz die Werke unſerer Hände und Münder. Zweitauſenddreihun⸗ dertſtebenundachtzig Briefmarken hatten wir geklebt und dankbar prieſen wir die Poſt als Beleberin und Förderin des Familienlebens und der Landwirtſchaft(letzteres wegen dem Gerſtenkaffee) Wie ſozial wirkt auch die Abſtempelung! Da bei der Fülle der Marken die Stempelmaſchinen nicht benützt werden können, müſſen zum Zählen und Prüfen, ob auch richtig frankiert worden iſt, ſowie zum Abſtempeln mit der Hand zahlreiche neue Kräfte eingeſtellt werden, auf dieſe Weiſe Lohn und Brot finden. Aber auch noch andere Freuden bereitet uns die liebe Poſt. So B. wenn man eine Poſtkarte ſchreiben will. Alsdann geht man in den Poſtraum und wartet eine Stunde, bis man das Poſt⸗ artenformular erhält. Dann kann man nachhauſe gehen, in Ruhe leine Poſtkarte ſchreiben und dann begibt man ſich wieder in den on bekannten Raum und wartet ein bis zwei Stunden bis man den empel auf ſeine Poſtkarte bekommt, daß die Gebühr oder Taxe percue(Taxe payee) bezahlt iſt. Nur nörgelſüchtige Kritiker können behaupten, daß es doch eigentlich praktiſch wäre, die Poſtkarten gleich im Verkauf mit dem Gebührenſtempel zu verſehen, und den Preis dafür mit dem der Karte zuſammen zu verlangen. So wie ja früher ſchon die Poſtkarten die Marken gleich eingedruckt hatten. Welche Ver⸗ kennung der Abſichten unſerer Poſt! Sie glauben gar nicht, wie kurz einem ſo ein Vormittag oder Nachmittag vorkommt, wenn man in der Poſt warten muß. Wieviel verſchollene Freunde trifft man auf eäinmal wieder, wieviel neue Bekanntſchaften macht man. Gemein⸗ ſame Not fördert gleich Geſinnung und die üble Haſt der ſonſtigen Geſchäfte wird aufs Angenehmſte durch mehrſtündige Ruhepauſen unterbrochen. So erſetzt ein Aufenthalt in der Poſt eine mehr⸗ wöchentliche Kur in einem Nervenſangtorium! Wie lehrreich iſt doch eine Beſchäftigung mit den Einrichtungen der Poſt, die, nach dem griechiſchen Wortſtamm zu ſchließen. eine ſchnelle Ueberbrückung von Raum und Zeit herbeiführen ſollen: neber das Telephon ſchimpfe ich ſchon lange nicht mehr, nach⸗ dem meine Sprachkenntniſſe durch die amtliche Vorſchrift der Ziffern⸗ Zusſprache ſo außerordentlich vermehrt worden ſind, daß ieh im reundeskreis wegen allzuhäufiger Anwendung bereits mehrfach reif für Wiesloch erklärt worden bin. Die rätſelhafte Antwort, die an vom Fernamt bei Beſtellung eines Geſpräches erhält: 3Wirrufa“, die ich urſprünglich für eine der ſo beliebten modernen lbkürzungen wie„Anuga“ oder Damuka“ giel«“ wurde mir veon einem Kenner der Suaheli⸗Dialekte, den ich deswegen um Rat an⸗ ding, dahin erläutert, daß es höchſt wahrſcheintich bedeuten ſolle: Wir rufen an!“(Er will darüber ein mehrbändiges Werk ver⸗ ſaſſen.) Verdanke ich ſo dem Telephon Quellen unerſchöpfter Luſt, 8 ſinge ich direkt ein Tedeum, gedenke ich des Telegraphen. Da hat ſich z. B. dieſer Tage in unſerem Geſchäft folgendes er⸗ Aonet: Wir gaben gegen 9 Uhr vormittags ein dringendes deslegramm nach Frankfurt a. M. auf des Inhalts, daß mit 2 Uhr⸗Zug dort ein Angeſtellter unſeres Geſchäftes eintreffen würde, um eine dringend benbleee Sache abzuholen. Wir bäten alles zu richten, damit er um 4 Uhr wieder zurückfahren könne. Ales Happte vorzüglich, unſer Herr bekam pünktlich die verlangte Aae und exreichte rechtzeitig den Zug. Daß das dringen de legramm von Mannheim nach Frankfurt erſt dort eintraf, als ſchon wieder zwiſchen Eberſtadt und Bickenbach war, hal der battepten Erledigung unſeres Begehrens nichts geſchadet. Dabei die die Gebühren nur 5 Millionen gekoſtet. Ich bitte Sie, in eſer Zeit die vielen Nullen! Unſer Direktor war allerdingz anderer Meinung. Er ſprach vom„Bankerott der Telegraphie 150 drückte ſich auch ſonſt recht lieblos über die Poſt aus. Ich mdderlprach ihm ſanft, wies darauf hin, daß vielleicht Beamten⸗ Wege geſtanden hätte und welche Erziehung zum Staatsgefühl doch in der Tatſache läge, daß trotz des durch die Verſpätung vereitelten Zwecks des Telegramms die Zahlung der 5 Millionen zur Ver⸗ ringerung des Poſtdefizits beigetragen hatte. Weitere konnte ich leider nur noch vor der Tür ſeines Zimmers, vor der ich mich plötzlich befand, vortragen. Aber da hörte ſie auch niemand weiter. 5 Ich habe mir feſt vorgenommen, wenn und wo ich nur kann, für die Poſt einzutreten. Ich will— einen Augenblick bitte, das Telephon läutet! Ja, bitte?— Wie? Was ſagen Sie, Fräulein? Vom 1. Oktober koſtet das Anſehen eines Telephonkaſtens 1 Million Grundgebühr, jſeder weitere Augenblick 500 000 Mark? Na, da ſoll doch— das iſt ja eine ſchöne Sauwirtſchaft bei der...—“ Um Gottes willen, das hätte beinahe eine Beamten⸗ beleidigung gegehen. Nein, ich laſſe auf die Poſt nichts kommen. Sie iſt und bleibt doch die praktiſchſte Einrichtung, über die man ſich täglich freut. Sie glauben's nicht? Dann will ich nächſtens mehr davon berichten. K un o. Städtiſche Nachrichten Demonſtrationen wei Demonſtrationszüge bewegten ſich geſtern nachmittag durch die Innenſtadt. die kommuniſtiſche Partei hatte zur Stellungnahme zu den Vorgängen in Lörrach ähren Anhang auf den Marktplatz zu einer Proteſtverſamm⸗ lung eingeladen. Der verhältnismäßig ſchwache Beſuch der Ver⸗ anſtaltung zeigte, daß es mit der von kommuniſtiſcher Seite in letzter Zeit behaupteten mächtigen Zunahme ihrer Anhängerſchar in Mannheim nicht ſo weit her iſt. Ein kommuniſtiſcher Redner, der unter den üblichen Ausfällen gegen Regierung, Sozialdemokratie und Gewerkſchaften die Exeigniſſe in Lörrach und im übrigen Ober⸗ land in kommuniſtiſcher Beleuchtung ſchilderte, verlangte ſofortigen Eintritt in den Generalſtreik, bis die Sicherheitspolizei aus Lörrach ſei. Man einigte ſich ſchließlich dahin, heute früh in Betriebsverſammlungen in allen Fabriken zur Lage Stellung zu nehmen und dann die von den Kommuniſten für notwendig erachteten Maßnahmen durchzuführen. Die Demon⸗ ſtranten gingen in Ruhe auseinander, ohne daß es zu irgendwelchen Zwiſchenfällen gekommen wäre. Die andere Demonſtration wurde von An geſtellten groß⸗ induſtrieller Werke vor dem Bezirksamt veranſtaltek. Der aus etwa 3000 Perſonen beſtehende Zug langte gegen halb 4 Uhr vor dem Bezirksamt an. Eine Abordnung begab ſich zu Regierungs⸗ rat Amberger, um ihn in ſeiner Eigenſchaft als Demobil⸗ machungskommiſſär zu erſuchen, ſeinen Einfluß bei den Verhand⸗ lungen zwiſchen den Gewerkſchaften und den Arbeitgebern, die auf geſtern Abend anberaumt waren, geltend zu machen. Bei den For⸗ derungen der Angeſtellten handelte es ſich in der Hauptſache um Ge⸗ währung eines Gehaltsvorſchuſſes. Die Abordnung erklärte ſich nach längeren Verhandlungen damit einverſtanden, daß das Ergebnis der Abendſitzung abgewartet werden ſollte. Wenn keine Einigung erzielt werde, hätte heute der Demobilmachungskommiſſär einzugreifen. Während die Menge vor dem Gebäude auf die Ab⸗ ordnung wartete, kam es zu einem Zwiſchenfall, weil der Straßenbahnverkehr lahmgelegt wurde. Zu beiden Seiten ſtanden Wagen, die nicht weiterfahren konnten, weil die Straße zwiſchen L. 6 und L 5 durch die Demonſtranten völlig ge⸗ ſperrt war. Als das Geleiſe trotz wiederholter Aufforderung nicht freigegeben wurde, mußte die Polizei eingreifen. Einige Demon⸗ ſtranten, die ſich beſonders widerſpenſtig benahmen, wurden feſt⸗ genommen, nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien aber wieder ent⸗ laſſen. Kurz nach 5 Uhr zerſtreute ſich die Menge. Die Erregung wurde dadurch geſteigert, daß ſich Kommuniſten, die von der auf dem Marktplatz kamen, unter die Angeſtellten miſchten. Exiſtenzſorgen des Nationaltheater⸗Orcheſters Exiſtenzſorgen niſten ſich in den Reihen unſeres Nationaltheater⸗ Orcheſters ein. Andere Städte haben den Muſikern ihrer Orcheſter durch entſprechende Vereinbarungen ſchon das Gefühl der Sicherheit u. die Ueberzeugung von der Dauerhaftigkeit ihrer Exiſtenz gegeben. Mannheim hinkt in dieſer Beziehung hinten nach. Ddas Mann⸗ heimer Orcheſter iſt doch eine Muſiker⸗Vereinigung, die an führender Stelle ſteht, der das Mannheimer Theater ein gut Teil ſeines Rufes verdankt und die Bedeutung für alle Kreiſe der Bevölkerung hat. Aber die Muſiker vermiſſen bei der Stadt die rechte Einſtellung. In einer auf Montag einberufenen Verſammlung kam die Sorge um die Zukunft unſeres Orcheſters deutlich zum Ausdruck. Der Geſchäftsführer des Allgemeinen deutſchen Muſikerverbandes in Berlin, K. Prietzel, ſchilderte in einem eingehenden Referat das Angeſtelltenverhältnis bei den Muſikern, die heute, angeſichts der Forderung, daß dem deutſchen Volke die Kulturgüter erhalten wer⸗ den müßten, gefeſtigte ſein ſollten. Ein ſorgenfreies Daſein zu fordern, falle niemanden ein angeſichts der ſorgenvollen Zeit, aber man müſſe dem Muſiker doch ein Sicherheitsgefühl hinſichtlich ſeiner Exiſtenz zugeſtehen. Die Verhandlungen mit dem Bühnen⸗ verein und dem Verband gemeinnütziger Theater, ſowie die Spezialverhandlung der Mannheimer Ortsgruppe der Organiſation mit der hieſſgen Stadtverwaltung wurden eingehend erörtert. Referat und Ausſprache fanden ihren Niederſchlag in einer einſtimmig angenommenen Entſchlie ßung, in der erneut feſt⸗ geſtellt wird,„daß Intendanz und Stadtverwaltung bisher ernſtlich nichts unternommen hätten, die Anſtellungs⸗ und Beſoldungsver⸗ D TTTc — ſofortigen Erled'gung des dringenden Telegramms im tuneh, wie man das bei Veranſtaltungen der Freien Volksbühne zu ve genötigt iſt): Bab weiß zuviel und möchte alles ſagen. Das in piert, weil er an den Leuten vorbeiredet, die nicht wie er ganz Di der Welt der Gedanken, der Kenntniſſe, der Erkenntniſſe, der f Haung und der Weltliteratur beheimatek ſind. Dieſes Mal be⸗ bunft.e ſich Bab mit der Liebe, mit jenen Dramen, deren Dreh⸗ Ertebn; eſes größte aufrüttelnde und den Menſchen umwandelnde Er ſenis iſt, deſſen der Menſch in ſeinem Daſein gewürdigt wird. Henlehied daher jene Dramen aus, die Liebesepiſoden oder konven⸗ eder le Liebe bringen, oder in denen die Liebesbegebenheiten ſoziale Nenſandere Fragen aufrollen. Das Drama der Liebe, die den völlilchen entweder zu einer Höchſtſteigerung des Ichgefühls oder zur ühngen Aufgabe des Ichs, in beiden Fällen in tragiſche Verkettung ulig beginnt mit Shakeſpeare, dem Renaiſſancemenſchen: Romeo u. Gau und Antonius und Eleopatra. Fauſt, Kleiſts Pentheſilea, ſd Pünenne Griſelda) Grillparzers Hero, Hebbels Strindberg, das eine kototypen der großen Dramen der Liebe, die zuletzt doch immer Nerei Aluſion iſt mit dem tragiſchen Urgrund: daß der Drang, zur enſch gung zerſchellt an der Schranke der Individualität. Der Themch iſt immer einſam, immer nur einer. Die Variationen dieſes war 15 durch das Inſtrument der dramatiſchen Dichtung aufzuzeigen, er Inhalt der beifällig aufgenommenen Vorträge. hs. Orabfz Ein Wagner⸗Jund. Von einem(wohl bisher unbekannten?) anfpruch, den Richard Wagner für den frührerſtorbenen Karl und lig(1841—71), den bedeutendſten Klavierſpieler nach Liszt Schr Schöpfer des„Patronat⸗Vereins“ verfaßt hatte, gaben dem Kahreber dieſer Zeilen Frtu Tauſia und Frau Prof. Rappoldi⸗ zum Sein Dresden Kenntnis. Er lautet:„Karl Tauſig. Reif ſein ſie ersterben— Des Lebens zögernd ſprießende Frucht— Frühreif müßtenerben—. War es Dein Los, war es Dein Wagen— Wir Wagner Dein Loos— Wie dein Wagen e v. Lepel. K Eine oſtmärkiſche Hochſchule. Anläßlich der 1. oſtmärkiſchen e in Frankfurt a. d. Oder wurde folgende Ent⸗ ung gefaßt: Die Stadt Frankfurt a. O. hat das Erbe von Kulfn, und Brandenburg ongetreten. Mit ſeiner 1. oſtmärkiſchen 8 Not dde hat Frankfurt die notwendige Hochſchularbeit begonnen. in feot der Zeit bedingt für den deutſchen Oſten neue Aufgaben; ſteunubren Dienſt ſtellen ſich die Büchereien, Archive, das Aug⸗ Aeraz und Lehrweſen Frankfurts. Auf diefem Anfang muß ſche liebaut werden. Es geht nicht länger an, daß an den deut⸗ niverſitäten ein halbes Hundert Profeſſuren für Sanſkrit galbes Intaliſche Wiſſenſchaften vorhanden ſind und nur ein Verna utzend für Slawiſtik. Die Unkenntnis und wiſſenſchaftliche ſüngtteclölſigung des Oſtens hat ſich in der Vergangenheit bis zur Zukunft vermieden werden. Es iſt zu fordern, daß eine Hochſchule geſchaffen wird, in der die Belange des deutſchen Oſtens vertreten und die Erfaſſung der Nachbarkulturen getätigt wird. Alle Vorbedingungen ſind in Frankfurt a. O. gegeben. Wir verlangen, daß von Regierung und Volksvertretung in Zuſammenarbeit mit der Bevölkerung der Geſamtoſtmark hier ein bodenſtändiges und dauerndes Werk, eine ſelbſtändige oſtmärkiſche Hoch⸗ ſchule geſchaffen wird. RNeu enkdeckte Wandbilder in der Almer Spitakapelle. Ueber neu entdeckte Wandbilder in der Spitalkapelle zu Ulm be⸗ richtet Profeſſor Braun folgendes: Die Kapelle iſt ein quadra⸗ tiſcher kreuzgewölbter Raum. Die Bögen unter der Wölbung füllten auf allen Seiten Wandbilder, von denen jene auf der Oſt⸗ und Süd⸗ ſeile in verhältnismäßig gutem Zuſtand zum Vorſchein kamen. Sie wurden von dem Maler Koch unter Aufſicht des Ulmer Stadtbau⸗ amts ohne weſentliche Uebermalung befeſtigt. Auf dunklem Grunde erſcheint auf der Südwand eine ergreifende Kreuzgruppe; in der Mitte der einſame Kruzifixus, zu den Füßen die trauernde Mutter 115 55 und Johannes, ſeitlich ſe zwei männliche und weib⸗ i lige. ſchmiegſamen Falzen. Den gleichen Stil zeigt die nicht mehr un⸗ verſehrt erhaltene Krönung Mariä der Südwand. Die Süülmerk hunderts. Literatur religiöſer Glaube. Eine vergleſchende Erörterung, Verla Strecker und Schröder, Stuttgart. Unentſchieden wogt der Strel 5 die Anthropoſophie hin und her. In ihm greift der Verfaſſer mit eigenen Geſichtspunkten ein und vermeidet dabei vorteilha Streit um Wertgrade Er will„vergleichend erörtern“, d. h. die des chriſtlichen Glaubens und der anthropoſophiſchen Schau, nebeneinander herausarbeiten. So bietet ſeine Schrift zuerſt ein Bild der Lehre Rudolf Steiners und den Verfuch, dieſe Erſcheinung in niſch geſchloſſenes Gebilde zu begreifen. Im 2. Teill werden dann die Hauptvertreter einer Ahnenreihe des Glaubens ſkizziert: Jeſeus, Johannes der Evangeliſt, der Seher Johannes, Plato als Zeuge elner außerbibliſchen, aber auch„aus Glauben“ lebenden Geiſtesart, ſchließ⸗ lich— Goethe Bei allen wird eine innere Verwandtſchaft aufgedeckt, die ſich deutlich von der Grundeinſtellung der Anthropoſophie abhebt. Mit einem Vergleich über Schau und Glaube ſchließk das Buch, das in vorbildlich ſachlicher Vornehmheit in das Weſen der Anthropoſo⸗ Gegenwart bin ſchwer gerächt. Dieſer Fehler muß für die phie einführt.“ Gründe Die Figuren, ſind ſchlank; die Gewänder falen in male weiſen auf die ſechziger oder ſiebziger Jahre des 14. Jahr⸗ *heinrich Frick: Anthropoſophiſche nn ihren für die religiöſe Frage bedeutſamen Merkmalen als ein orga ⸗ hältniſſe der Orcheſtermiiglieder ſo zu regeln, wie dies zur Erhal⸗ tung des Orcheſters auf ſeiner jetzigen künſtleriſchen Höhe unbedingt erforderlich wäre. Die derzeitige Anſtellungs⸗ und Beſoldungsrege⸗ lung des Mannheimer Orcheſters ſei weit ungünſtiger als die in den meiſten gleichwertigen, ja, ſogar kleineren Orcheſtern, ſo daß Eine ſtarke Beunruhigung unter den Orcheſtermitgliedern Platz gegriffen habe, die der künſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit des Orcheſters großen Abbruch tue. Während früher eine Verpflichtung an das Mann⸗ heimer Orcheſter für jeden künſtleriſch ernſt ſtrebenden Muſiker eine Auszeichnung bedeutet habe, beſitze Mannheim für gute Muſiker jetzt keine Anziehungskraft mehr. Der künſtleriſche Weiterbeſtand des Orchſters ſei infolge der kurzſichtigen Einſtellung der Stadtver⸗ waltung ernſtlich in Gefahr, und gleichzeitig damit die Mannheimer muſikaliſche Kultur. Das Orcheſter ſei einmütig entſchloſſen, die ihm bisher zuteil gewordene Behandlung nicht weiter hinzunehmen, und béeauftrage den Vorſtand des Deutſchen Muſikerverbandes, auf die ſchnellſte Beſeitigung des gegenwärtigen Zuſtandes, ſowie auf endgültige Regelung der Anſtellungs⸗ und Beſoldungsverhältniſſe der Orcheſtermitglieder hinzuwirken. Insbeſondere lege das Orcheſter ſchärfſte Verwahrung ein dagegen, daß ſeine Mitglieder bei der letzten Gehaltsregelung im Verhältnis zu vorher weſentlich ſchlechter geſtelſt worden ſeien. Das Orcheſter fordere nach wie vor eine geſicherte Anſtellung und endgültige Einreihung in die Reichsbeſoldungsordnung nach Maßgabe des bereits vor längerer Zeit der Stadtwperwaltung eingereichten Vertragsentwurfs.“ * Der neue Silberankaufspreis. Der Ankauf von Reichsſilber⸗ münzen durch die Reichsbankanſtalten findet vom 17. September ab bis auf weiteres zum 5 500 000fachen Betrag des Nennwertes ſtatt. *Der deutſche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren⸗ erhebung im Auslands⸗, Paket⸗, Zeitungs⸗ Telegramm⸗ und Fern⸗ ſprechverkehr iſt auf 14 Millionen Mark erhöht worden. Dieſes Um⸗ rechnungsverhältnis iſt auch bei der Wertangabe auf Paketen, auf Briefen, ſowie auf Käſtchen mit Wertangabe nach dem Auslande an⸗ zuwenden. Der für die Landabgabe maßgebende Goldumrechnungsſatz, der, wie mitgeteilt, künftig zweimal wöchentlich neu feſtgeſetzt wird, für die Zeit vom 19.—21. September einſchließlich 21 800 000 ark. Neues Nofgeld der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, bringt die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik Einhundert ⸗Millionen⸗ und Zweihundert⸗Millionenſcheine in Umlauf. Für die beiden Gutſcheinſorten mußten wieder die ſchon vorhandenen braunen Tauſendmarkſcheine vom 15. Oktober 1922 Verwendung finden. Die Anzeige bringt die genaue Beſchreibung der neuen Einhundert⸗ und Zweihundert⸗Millionenſcheine. * Hebk die Briefmarken auf! Die Reichspoſt hat eine Fülle von neuen Poſtwertzeichen geſchaffen, welche infolge der raſch fort⸗ ſchreitenden Geldentwertung ſämtlich nur ein kurzes Daſein führen. Infolgedeſſen ſind dieſe Poſtwertzeichen für die internationale Sammlerwelt von hohem Wert. Es empfiehlt ſich daher, dieſe raſch wechſelnden Briefmarken nicht achtlos in den Papierkorb zu werfen, ſondern ſie in allen Büros. Banken, Staatsanſtalten uſw. zu ſammeln und dem Briefmarkenhandel zuzuführen, welcher da⸗ durch in die Lage kommt, ſie ins Ausland zu verkaufen und Depiſen der heimiſchen Wirtſchaft zuzuführen. Wer die Mühe des Ablöſens der Briefmarken in lauwarmem Waſſer und des Sortierens ſcheut, kann die Marken auch aus den Briefumſchlägen und Poſtkarten der⸗ art herausſchneiden, daß neben der Marke noch ein Papierrand ſtehen bleibt. Die Einkaufspreiſe für die Aufdruckproviſorien be⸗ tragen zurzeit immerhin etwa ein Sechſtel bis ein Viertel des Nenn⸗ wertes. Das ergibt bei den hohen Werten ſchon ganz anſehnliche Be⸗ träge. Als Ankäufer kommen die meiſten größeren Briefmarkenhand⸗ lungen in Betracht. 11 *Regelung des Cohnkarifßs im Friſeurgewerbe. Wie uns vom Zweigverein Mannheim des Verbandes des Friſeur⸗ und Haarge⸗ werbes mitgeteilt wird, wird nach einer Vereinbarung beider Par⸗ teien in Zukunft die Lohnzahlung nach dem Index wie folgt berechnet: Als Grundzahl wird 62 angenommen mal Index, dazu die Geſamt⸗ zahl 62 000 000 Millionen Mark. Die Auszahlung erfolgt längſtens bis Mittwoch früh im Voraus, ſtatt Samstag abend. Jur ie Feſſttel des Privalbankiers Purmann. Es wird Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß gegen den Bankier Albert Purmann bezw. das Bankgeſchäft gleichen Namens in Heidel⸗ berg, nicht dagegen wider die Firma Albert Purmann, Vank⸗ geſchäft in Mannheim, die Bezichtigung des Verſtoßes gegen be⸗ ſtimmte Paragraphen des Handelsgeſetzbuches erhoben wird. veranſtaltungen 3 Theaternachricht. In der heutigen Aufführung der Aida ſingt Anna Baumeiſter⸗Jacobs vom Landestheater in Darmſtadt die Amneris. Das Röthigſche Soloquarteit für Kirchengeſang aus Leipzig wird heute Mittwoch abend 8 Uhr in der Trinitatiskirche ſingen. Von dieſem Konzert iſt eine tiefe religibſe und muſikaliſche Wirkung zu erwarten. Der Reinertrag iſt für die Diakoniſſenſtation der Innenſtadt beſtimmt. Agnes Delſarto wird heute Mittwoch im Harmonieſaal wie⸗ derum ein„Luſtiges Durcheinander zur Laute, zum Vortrag bringen. Adolf Buſch und Rudolf Serkin, die beiden ganz ausge⸗ zeichneten Künſtler, werden in ihrem Sonatenabend am Samstag abend in der Harmonie die Sonate Opus 30, Nr. 2, von Beethoven, Max Reger C⸗moll und Phantaſie von Schubert zum Vortrag bringen. Jum„Biedermeierfeſt im Mühlauſchlößchen“ beginnt heute der Vorverkauf. Näheres iſt aus der Anzeige in dieſer Nummer zu erſehen. Es ſeien beſonders dieſenigen darauf aufmerkſam gemacht, die bei den Aufführungen des„Biedermeierfeſtes“ im Januar ds. Is. keine Karten mehr erhielten. Wie im Januar ſind auch für diesmal nur vorgeſehen, am 29. und 30. September und am 1. Oktober. Denee Semmering nennen 1923 über den kurvenreichen bergigen Semmeringpab. Voranstaltet vom Oesterr. Automobil-Club am 16. 9. 1923 Rützler aul Steyr mt Conticord gewann als schnellster Fahter des Tages den Semmering-Wanderpreis In den übrigen Wagenklassen wurden wejtere 4 Siege errungen auf 899 cCorei Das Semmering-Rennen wurde damit zum 8. Maſe auf, Continental“ gewonnen 4 r ˙¹Ü¹ꝛm.⏑ ˖c UTcrrrre — J. Seite. Nr. 429 manunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Sepiember 1923 Aus dem Lande Zum Großfeuer auf der Baar Donaueſchingen, 19. Sept. Zu dem geſtrigen Brand in Wolter⸗ dingen erfahren wir noch, daß ſich die Vermutung, daß zwei Kinder vermißt ſeien, nicht zu beſtätigen ſcheint. Die Frage der Brand⸗ Urſache iſt noch nicht geklärt. ſtiftung entſtanden ſein. ſuchung ergeebn. obdachlos geworden. Es wird nur unter zubringen. Zur Zeit des Ausbruches des Feuers herrſchte ein ge⸗ waltiger Stur m, ſo daß der Brandherd ſich ſehr raſch vergrößerte. Später wurde durch Flugfeuer der Brand auch in das ſoge⸗ nannte Hinterdorf getragen, das von dem eigentlichen Brandherd etwa einen halben Kilometer entfernt liegt. Durch den ſtarken Sturm ſtanden auf dieſe Weiſe innerhalb kurzer Zeit 26 Wohn⸗ häuſer in Flammen. Die erregten Bewohner des kleinen Dorfes ſtanden dem gewaltigen Brandherd vollkommen machrlos gegen⸗ über. Da das Feuer in den frühen Morgenſtunden ausbrach, konnten die meiſten Leute nur ihr nacktes Leben retten. Die ver⸗ einigten Feuerwehren mußten ſich auf die Eindämmung des Brand⸗ herdes beſchränken. In den Erntevorräten fand das Feuer reiche Nahrung. Während des Brandes ging ein Gewitter hernieder und das Flammenmeer und die zuckenden Blitze im Dunkel der Morgendämmerung boten einen ſchaurigen Anblick. Gegen halb 7 Uhr folgte dem Gewitter ein ſtarker Regen, der ein Weiterumſich⸗ reifen des Feuers vereitelte. Das Rathaus, die Kirche und das Pfarrhaus wurden von dem Brande nicht berührt. Sehr erheblich iſt der Schaden des verbrannten Groß⸗ und Kleinviehs Es 8 ſoweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, 4 Stück Großvieh, 8 Schweine, 9 Ziegen, und beſonders viel Federvieh in den Flammen umgekommen. Wolterdingen zählt insgeſamt nur etwa 650 Einwohner, die zum Teil aus Induſtriearbeitern und zum Teil aus kleineren Landwirten ſich zuſammenſetzen. Es iſt in den letzten Jahren die dritte Brandkataſtrophe, von der die Bewohner der Baar heimgeſucht werden. Viele der Geſchädigten ſtehen vollkommen mittellos da. Bereits in den geſtrigen Vormittagsſtunden fanden im Rathaus in Wolterdingen unter dem Vorſitz des Ober⸗ amtmanns von Donaueſchingen Beſprechungen über die Hilfe⸗ leiſtung für die Brandgeſchädigten ſtatt. Man war der Anſicht, daß man ſich mit einem Aufruf an das badiſche Volk wende mit der Bitte, um Hilfe für die mittellos gewordenen Familien. Es ſoll eine Sammlung eingeleitet werden, um mög⸗ lichſt raſch Mittel zur Linderung der Not zu bekommen. Der bis ſetzt feſtgeſtellte Gebäudeſchaden beträgt nach Friedensrechnung 242 000 Goldmark. * hbeidelberg. 18. Sept. Eine in den Nachtſtunden vom Dienſt heimgehende Frau wurde von einem jungen Burſchen überfal⸗ fallen, der ihr die Handtaſche mit 15 Millionen Mark Bargeld und verſchiedenen anderen Wertſachen entriß und verſchwand. Z. Doſſenheim, 18. Sept. Die hieſige Kirchweih war von ſchön⸗ ſtem Wetter begünſtigt und brachte eine Menge auswärtiger Kirch⸗ weihgäſte ins Dorf. Das ganze Dorf war belebt und die vielen Gaſt⸗ häufer alle überfüllt, ein Zeichen, daß kein Mangel an Geld vorhan⸗ den iſt. Obgleich das Bezirksamt in Anbetracht der ernſten troſt⸗ loſen teuren Zeit kein Tanzvergnügen geſtattete, wurde doch hier in faſt allen Gaſthäuſern Tanz abgehalten. Ein hieſiger Vertreter war nach Karlsruhe gereiſt, war im Miniſterium vorſtellig und hatte die Genehmigung zur Abhaltung von Tanzmuſik erhalten. Am geſtrigen Kichweihmontag fand eine Frau vor ihrem Hauſe eine ganze 13 von 100 Mark⸗ und anderen Geldſcheinen auf einem Haufen iegen. ch. Neckarbiſchofsheim, 17. Sept. Auf hieſiger Gemarkung wer⸗ den ziemlich Feldfrüchte geſtohlen, ohne daß die Gemeindebe⸗ hörden und Feldhut eingreifen. Es iſt dies ein Zeichen der Zeit, daß wohl die Gelder in Empfang genommen werden wollen, aber keine Arbeit dafür geleiſtet.— Die Verſteigerung des Gemeinde⸗ obſtes ergab 2,5 Milliarden. X Karlsruhe, 18. Sept. Im Hinblick auf die verſchiedentlich um⸗ laufenden Gerüchte und einer Reihe von nicht ganz zutreffenden Dar⸗ ſtellungen in der Preſſe wird von zuſtändiger Stelle ausdrücklich darauf hingewieſen, daß bei dem Jöhlinger Eiſenbahn⸗ unglück ein Mann, der Gutsverwalter Jakob Mooc aber, getötet und drei Frauen, ein junges Mädchen und ein Kind ſchwer verletzt wurden. Bei dieſen in Karlsruher Krankenhäuſern untergebrachten Schwerverletzten beſteht zurzeit keine Lebensgefahr. Leichtverletzte haben ſich bisher 17 gemeldet.(Damit haben ſich die Gerüchte von weiteren Todesfällen, von denen auch in Zeitungsberichten geſprochen wurde, als unrichtig herausgeſtellt.) X Ettlingen. 18. Sepl. In den Waldungen von Bruchhauſen haben in der letzten Zeit Holzdiebe ihr Unweſen getrieben, die das geſtohlene Holz zu hohen Preiſen weiterverkauften. Die Polizei iſt der Diebesgeſellſchaft auf der Spur und hat bereits vier Perſonen davon verhaftet. Donqaueſchingen, 18. Sept. Bei Kanaliſationsgrabarbeiten in der Nähe von Geiſingen wurden fünf alte Grabſtätten auf⸗ gedeckt. Es handelt ſich allem Anſchein nach um eine alemanniſche In einem der Gräber wurde ein aut erhaltenes Schwert gefunden. Ueberlingen, 16. Sept. Letzter Tage kamen mit dem Münch⸗ ner Nachtſchnellzug mehrere Kriminalbeamte in Lindau an, die ſämtliche großen Hotels in Lindau und in Bad Schachen beſetzten und nach Deviſen durchſuchten. Nachbargebiete Sw. Pfungſtadt, 17. Sept. Die Kartoffelbeſchaffung iſt in den letzten Tagen zurückgegangen, ſodaß die Gemeinde folgen⸗ den Beſchluß ergehen ließ: Landwirte, die noch keine Kartoffeln bezw. nur geringe ngen abgeliefert haben, werden aufgefordert, am Freitag ſo viel Kartoffeln anzuliefern, daß eine Ausgabe von 5 Pfund pro Kopf 1 785 kann. Sollte die Anlieferung nicht aus⸗ vorſchl ſo wird die Verwaltung am Samstag den Landwirten, die ſchützen, wegen der Grummeternte keine Zeit zu haben, Hilfs⸗ kräfte zur Verfügung ſtellen. Die Grenze des Erträglichen ſieht der Gemeinderat damit erreicht. sw. Darmſiadk, 18. Sept. Der Streik der Bäckermeiſter hält auch heute an. In der Stadt Darmſtadt zeigt ſich ein troſtloſes Bild. Die Stadt iſt bemüht, in der früheren Garniſonsbäckerei durch den Bezirkskonſumverein in Tag und Nachtſchichten das für die Be⸗ völkerung erforderliche Brot herzuſtellen. Dies war jedoch bisher nur in geringem Umfange möglich geweſen. Das Publikum umlagert die Konſumgeſchäfte vom frühen Morgen bis in die Abend⸗ ſtunden. Von Zeit zu Zeit kommt ein Automobil mit Broten angefahren, doch dies iſt wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Schon am Samstag war der Brotvorrat ſehr knapp, ſodaß am Mon⸗ tag faſt jede Familie ohne Brot war. Dies trug zu den geſtrigen und heutigen Maſſenanſtellungen vor den Ausgabeſtellen weſentlich bei. Trotz allem bewahrt die Bevölkerung größte Ruhe und fügt ſich in das unvermeidliche Geſchick. Arnrv irt. Das Feuer kann ſowohl durch Heiß⸗ laufen eines Lagers in dem Sägewerk, als auch durch Brand⸗ . Näheres hierüber wird erſt die Unter⸗ Durch die Brandkataſtrophe ſind 26 Familien b 10 e 0 großen Schwierig⸗ keiten möglich ſein, dieſe 26 Familien in Wolterdingen ſelbſt unter⸗ verbandes in Verein); 3. M. K. G. verein.52,4; 2. ein. Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen c Schwetzingen, 18. Sept. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſter⸗ ſtellvertreters Stratthaus wurde geſtern abend eine Bürger⸗ ausſchußſitzung abgehalten, in der vier Vorlagen des Ge⸗ meinderats zur Beratung ſtanden. Vor Eintritt in die Tagesordnung kam der Vorſitzende auf die gegenwärtige Finanznot der Ge⸗ meinden und in Zuſammenhang damit auf den Artikel in No. 420 des„Mannheimer Generalanzeigers“ zu ſprechen, in welchem die baldige Beſetzung des Bürgermeiſterpoſtens ge⸗ wünſcht wurde. Der Vorſitzende fühlte ſich durch dieſen Artikel per⸗ ſönlich verletzt. Es wurden daraufhin wohlvorbereitet von einzelnen Parteien Erklärungen abgegeben, die den Genannten in Schutz nah⸗ men. Zu einem derartigen„Schauſpiel“ lag nicht die geringſte Ver⸗ anlaſſung vor. Es iſt hier Jedermann klar, daß für die in jenem Ar⸗ tikel erwähnten bedauerlichen Vorgänge— Fernbleiben des einen Teils des Bürgerausſchuſſes bei zwei Wahlgängen der Bürgermeiſter⸗ wahl, als Vergeltungsmaßnahme Nichterſcheinen des anderen Teils des Kollegiums bei wichtigen Beratungen und Dienſtaustritt von tüchtigen Rathausbeamten— der Bürgermeiſterſtellvertreter nicht verantwortlich gemacht werden kann. Ebenſo einleuchtend iſt es aber auch, daß nur ein neuer Mann und zwar nach Auffaſſung weiter Kreiſe der Bürgerſchaft ein tüchtiger Fachmann, die Beſeiti⸗ gaung der: lichen Verhältniſſe und damit die Wiederkehr geordneter Zuſtände in der Gemeinde herbeiführen kann. Von einer Verletzung der perſönlichen Ehre des Bürgermeiſterſtellvertreters kann ſonach keine Rede ſein.— Die einzelnen Anträge des Gemeinderats. Neu⸗ feſtſetzung des Gaspreiſes auf 750 000 Mk. pro ebm, Aenderuna der Veranügungsſteuerordnuna in Ge⸗ mäßheit der neuen reichsgeſetzlichen Beſtimmungen, Erhebung einer Wohnungsluxusſteuer für Wohnungen, deren Wohnräume die um eins vermehrte Zahl der Haushaltsangehöxrigen überſteigt, ferner die Erhebung wertbeſtändiger Gebühren wur⸗ den mit Stimmenmehrheit genehmigt. Ein Antrag der bürgerlichen Vereinigung, die Frage der Neufeſtſetzung der Sprungaebühren zu vertagen, bis die Landwirte des Bezirks in kurzer Zeit zu dieſer Sache gemeinſam Stellung genommen haben, fand bei der Mehrheit des Bürgerausſchuſſes keine Gegenliebe. Kleine Mitteilungen Der Heidelberger Stadtrat hat ſich in einer außer⸗ ordentlichen Sitzung mit den Forderungen beſchäftigt, die von den Teilnehmern an einem Demonſtrationszug der Erwerbs⸗ loſen am Freitag geſtellt worden ſind. Was die Wünſche der Er⸗ werbsloſen anbelangt, ſo erklärte ſich der Stadtrat bereit, an beſon⸗ ders auszuwählende Erwerbsloſe je nach ihrer Bedürftigkeit Beihilfe zu gewähren. Da aber die Erwerbsloſen darauf beſtanden, daß die Beihilfe an alle ausbezahlt werden ſollte, beſchloß der Stadtrat, den Erwerbsloſen ſofort eine allgemeine Beihilfe von 60 Millionen und den Erwerbsloſen mit eigenem Hausſtand und den Verheirateten eine einmalige Beihilfe von 50 Millionen, ſowie den Ledigen eine ſolche von 40 Millionen auszuzahlen. Die ſtädtiſchen Arbeiter ſollen ähn⸗ liche Beihilfen als Geldentwertungszulage erhalten. In Villingen kam in der letzten Bürgerausſchußſitzung die Frage der Anſtelkung einer Hilfskraft für den Bürgermeiſter als 2. Bürgermeiſter zur Sprache, da der erſtere mit Arbeiten überaus ſtark belaſtet iſt. Während die Sozialdemokraten und die Demokraten der Frage grundſätzlich ſympathiſch gegenüberſtehen, lehnte die Zentrumsfraktion die Angelegenheit ab, die nunmehr einer Kommiſſion zur Weiterbearbeitung unterbreitet werden ſoll. Die Fahrpreiſe der elektriſchen Straßenbahn wurden in Darmſtadt durch die Heag auf eine Million Mark für die kürzeſte Strecke feſtgeſetzt. Die Kilowattſtunde elektriſcher Licht⸗ ſtrom koſtet jetzt 2 Millionen Mark. Die Heag hat überhaupt jetzt ihre ganzen Preiſe auf Millionen Mark abgerundet. Gerichtszeitung Ein diebiſches Trio. Sehr teuer mußte ein Reſtaurationskoch in Freiburg die Gunſt einer verheirateten Frau aus Waldkirch be⸗ zahlen. Die Schöne ſtiebitzte ihm während eines Beiſammenſeins die Brieftaſche, worin ſich 360 Schweizerfranken befanden. Die Diebin begann mit dem in Papiermark umgewechſelten Geld ein tolles Ver⸗ ſchwenderleben. Unterſtützt wurde ſie dabei von zwei jüngeren Lieb⸗ habern, von denen ihr der eine einen aroßen Betrag entwendete. Das Kleeblatt wurde vom Freiburger Schöffengericht auf je 6 Monate hinter ſchwediſche Gardinen geſchickt. Grauſame Kindesmißhandlung. Das Schöffengericht Konſtanz verurteilte die Taglöhnersehefrau Anna M. Korhummel in Konſtanz, die ihren 8jährigen Knaben, den ſie als uneheliches Kind in die Ehe brachte, vermutlich um ihn beiſeite zu ſchaffen, auf das grauſamſte mißhandelte, zu zwei Monaten Gefängnis. Der Ehemann, der ſich erſt ſpäter den Mißhandlungen anſchloß, wurde freigeſprochen. Beſtrafter Karkoffelwucher. Das Wuchergericht Eſſen ver⸗ urteilte den Kartoffelhändler Johann Kluth aus Wanne wegen Wu⸗ chers, Kettenhandels und unerlaubten Großhandels zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis, 100 Millionen Mark Geldſtrafe und Publikation des Urteils in der Tagespreſſe. Der Angeklagte, der aus der Haft vorgeführt wurde, hatte in den erſten Auauſttagen, als die Kartoffelnot im hie⸗ ſigen Induſtriegebiet kataſtrophale Formen anzunehmen begann. in⸗ ländiſche Kartoffeln als holländiſche Kartoffeln zu wucheriſchen Prei⸗ ſen an Verbraucher und Zwiſchenhändler verkauft. Der Stgatsanwalt beantragte 1 Jahr Zuchthaus, 600 Millionen Mk. Geldſtrafe, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Das Treiben de⸗ An⸗ geklagten hatte unter der Bevölkerung in Wanne hocharadige Erre⸗- gung hervorgerufen. Sportliche Nundſchau Kanuregafta in Frankfurt a. M. Am Sonntag wurde die diesjährige 4. Kanuregatt a des Oberrhein⸗ und Mainkreiſes des Deutſchen Kanu⸗ Frankfurta. M. abgehalten. Gemeldet hatten 12 Vereine mit über 100 Paddlern. Der gebotene Sport war vorzüg⸗ lich. Beſonders die Mannſchaften der Hamburger, Kaſſeler und Mannheimer Vereine ſchnitten erfolgreich ab. Nachſtehend die Ergebniſſe: Einer⸗Kanadier für Jungmannen: 1. Becht(Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft).23,4 2. Drichel(Frankfurter Ruder⸗Verein.) Einer⸗Kajak für Jungmannen: 1. Kaſſeler Kanuklub 6419,2; 2. Kanu⸗ Geſellſchaft Neckarau: 3. Kaſſeler Kanuklub. Faltboot⸗Doppelkajal: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft(Blum⸗Sigmann), .19,2; 2. Kanuklub Darmſtadt; 3. Kanuklub Darmſtadt. Einer⸗ Rennboot Kajak: 1. Kaſſeler Kanuklub.56,8; 2. Frankfurter Kanu⸗ verein; 3 M. K. G. Einer⸗Kanadier(Kreismeiſterſchaft) 1. Fröhling (Frankfurter Kanuverein).35,8; 2. Milech(Frankfurter Ruder⸗ 3. Becht(M. K..). Einer⸗Kajak(Kreismeiſterſchaft): 1. Mees(Kanugeſellſchaft Neckarau); 2. Frankfurter Kanuverein; Doppelkanadier für Jungmannen: 1. Frankfurter Kanu⸗ K. G.(Becht⸗Kuhn); 3. Frankfurter Ruderver⸗ (Bord⸗an⸗Bordkampf zwiſchen Frankfurt und Mannheim). A 1 Doppel⸗Kanadier: 1. Viktoria⸗Hamburg; 2. M. K..; 3. Frankfurtet Kanuverein. Gegenüber der ſieggewohnten Hamburger Mannſchaſt mußten ſich die füddeutſchen Kanufahrer mit Achtungserfolgen be⸗ gnügen. Doppel⸗Kajak für Dame und Herr: 1. Frankfurter Kanuver⸗ ein.21; 2. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft(Frlu. H. Kuhn⸗Lohrer); 3. Kaſſeler Kanu⸗Klub. Doppel⸗Kajak(Kreismeiſterſchaft): 1. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft(Blum⸗Lohrer); 2. Kanugeſell⸗ ſchaft Neckarau; 3. Rhein⸗Brüder Karlsruhe. Doppel⸗Kanadier(Kreis⸗ 1. Frankfurter Ruder⸗Verein; 2. Kanugeſellſchaft eckarau. Nutoſport wo Reifenqualttät eniſcheidet. iſt dem Conti-Cord der Sieg ſicher. So auch im klaſſiſchen Semmerina⸗Rennen, das am 16. September auf dem Semmerinapaß ausgefahren wurde. Die bergige kurvenreiche Strecke ließ die Reifenqualität klar erkennen, die auch im Endergebnis zum Ausdruck kam. Rützler auf Stenr mi Conticord gewann als ſchnellſter Fahrer des Tages den Sem⸗ mering⸗Wanderpreis, ſowie die goldene Medaille. Ferner errang der Conticord noch weitere 4 Siege. Der Semmering⸗Wanderpreis wurde damit zum 8. Male auf Conticord gewonnen. Kaodſport * Die Radfernfahrt„Rund um Nürnberg“ über 144 Km,, die unter Beteiligung von 28 Fahrern am Sonntag vor ſich ging, endete mit dem überlegenen Siege des Fürthers Schuh in der Rekordzes von:24:54,8 vor Rupp⸗Nürnberg:35:44,8 und Schirmer⸗Nürn⸗ berg:36:36,4. Schach 4 Das internalionale Schachturnier in Trieſt, an dem deutſcher⸗ ſeits die Münchener Dr. Tarraſch und Dr. Seitz teilnahmen, gewan der Schweizer P. Johner mit 9½ Punkten vor Canal(Peru) mit 8½, Yates(England) mit 7½, Dr. Tarraſch mit 7, Roſelli de Tombo(Italien) mit 6½ ſowie Dr. Asztalos(Ungarn) und Dr— Seitz, die mit je 6 Punkten den ſechſten Preis teilten. Olympiade * Oszmella von Heidenreich geſchlagen. Die Einweihung de⸗ neuen ſtädtiſchen Stadions in Köln wurde am Sonntag durch den Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer in Gegenwart von über 100 000 Zuſchauern vollzogen. Nach dem Aufmarſch aller Vereine beſtieg Dr. Adenauer die Tribüne und hielt eine markige Anſprache, die in die Worte ausklang:„Wir wollen nicht unter⸗ gehen. Wir wollen unſer Geſchick meiſtern. Wir glauben an un⸗ und an unſere Kraft, an unſere Zukunft, an unſer Volk. Nicht ver⸗ zweifeln, ſondern in treuer Volksgemeinſchaft arbeiten für unſe Vaterland. Dieſen Eidesſchwur legt die Kölner Bürgerſchaft in dieſer Feierſtunde ab.“ Ein donnerndes, dreifaches Hoch der hunderttauſend⸗ köpfigen Menge auf das deutſche Vaterland beſchloß die Anſprache⸗ Anſchließend daran fanden auf der geamten Anlage ſportlie Wettkämpfe ſtatt. Der deutſche Amateurmeiſter Oszmella wurde im Herausforderungskampf von dem vorjährigen Meiſter Heiden! reich⸗Breslau geſchlagen, der in der Meiſterſchaft durch Reifen⸗ ſchaden um ſeine Ausſichten gekommen war. Der Fußball⸗ Städtekampf Hamburg⸗Köln ſah die Kölner mit 20 erfolgreich. Neues aus aller Welt — Neuer Raubüberfall auf der Eiſenbahn. Im D⸗Zug betäubt und beraubt wurde, wie aus Hof in Bayern berichtet wird, ein Rei⸗ ſender. Iwanowitſch Brewitz, der von Berlin nach München fah⸗ ren wollte. Brewitz wurde in dem D⸗Zug, der am Donnerstag abe um 9 Uhr 44 Minuten den Anhalter Bahnhof verläßt. zwiſchen Lein⸗ zig und Altenbura bewußtlos und beraubt aufgefunden.— Zu dem Raubmord an dem Direktor Kreyſſig erfahren wir. daß ein Di⸗ rektor Schwarz aus Prag für Ergreifung der Täter, für Mitteilungen aus dem Publikum, noch eine Belohnung von einer Milliarde Mar ausgeſetzt hat. — Berhaftung rumäniſcher Gauner. Zwei rumäniſche Waren⸗ ſchwindler, Karol Kaufmann und Anatolf Taſchnikow, die Berlinet Geſchäftsleute um Milliarden betrogen haben, ſind von der Berliner Kriminalpolizei feſtgenommen worden. Die bei wohnten ſeit geraumer Zeit in einem vornehmen Hotel in der 30b⸗ gegend und lebten auf großem Fuße. Taſchnikow iſt der Bruder de⸗ Geſchäftsführers der Firma W, P. Taſchnikow in Galatz. Kaufman trat als Finanzdirektor dieſer Firma auf. Sie machten Abſchlüſſe angeblich für Lombardbanken und hießen ſich auf Grund dieſer ſchlüſſe Waren mit 50 Prozent des Wertes beleihen. Von dem, wa⸗ ſie erhielten, zahlten ſie ein Drittel des Kaufpreiſes an; der Reſt wurde niemals bezahlt. Als die beiden Schwindler hinter Schloß und R 400 92 wurden, hatten ſie im Hotel noch eine Zechſchuld von illionen. — Aufgeklärter Mord. Die unbekannte Frauensperſon, die dieſe⸗ Tage in Berlin⸗Reinickendorf⸗Weſt auf freiem Felde 5 mordet aufgefunden wurde, iſt mit einer unverheirateten Pfleger. namens Hedwig Plettig identiſch. Der Mörder iſt inzroſohin ebenfalls ermittelt worden. Es handelt ſich um den 1898 in Berlin geborenen früheren Kaufmann, jetzigen Händler Erich Weiß, der, 0 Reinickendorf wohnhaft iſt. Es konnte ermittelt werden, daß Weiß, alle möglichen Handelsgeſchäfte trieb, in der Scharnweberſtr. in einen, dortigen Wollwarengeſchäft am Tage nach dem Morde die er un, mordeten geraubte Wolljacke verkauft hatte. Nach hartnäckigem Leug nen hat Weiß endlich eingeräumt, die Plettig umgerbacht zu habe, Wie er ſagt, traf er die Plettig, die von Biesdorf nach Berlin 5 fahren war, auf dem Bahnhof Friedrichſtraße. Obwohl ſie ihn vorher geſehen hatte, ſchloß ſie ſich dem 25 Jahre alten bubſche Manne gleich an, beſuchte mit ihm den Wintergarten und hierng eine Likörſtube und ging dann mit ihm in ſeine Wohnung. Wäßrenz Fräulein Plettig am andern Morgen Kaffee kochte, holte Weſe Schrippen. Beim Frühſtück verlangte ſie, wie er ſagt, daß er. heiraten ſolle. Obwohl er ihr erklärte, daß das unmöglich ſei, m er ja Frau und Kind habe, kam ſie ihm immer von neuem mit diefen Verlangen. Darüber gexieten ſie in Streit, und in der Wut 5 über ſie her, würgte ſie und ſtach auf ſie ein, bis ſie tot war. l⸗ — Scheunenbrand— 4 Toke. Aus Neuſtettin wird gente det: Auf dem Gute Neu⸗Valm geriet die rieſige Gutsſcheune aus bis her unaufgeklärter Urſache in Brand. Da das Feuer von den in deſ oberen Teil der Scheune arbeitenden Leuten erſt bemerkt wurde, 1 0l bereits der untere Teil in hellen Flammen ſtand, verunglückten ögen Arbeiter lebensgefährlich. Vier Arbeiter fanden den Tod in! Flammen. de⸗ — Fünf Tote bei einem Flugzeugabſturz. Ein Flugzeug b. Luftpoſtdienſtes Mancheſter—London ſtürzte unweit London Fünf Tote, darunter der Führer und ſein Gehilfe, ſind zu beklagen — Neue Jerſtörungen in Japan. Aus Tokio wird rde· daß durch einen Orkan ein großer Teil Japans heimgeſucht wur⸗ Die Tadt Tottori hat beſonders gelitten. Man ſpricht von 5000 Ne ſonen, die durch das Hochwaſſer ihr Leben eingebüßt haben. 25 Schaden wird auf 30 Millionen Nen geſchätzt. Auch in Tokio nee Pokohama iſt ein ſturmflutartiger Regen niedergegangen. Flüſſe ſind über die Ufer getreten und haben mehrere Dörfer übe ſchwemmt. Seife billig me — F 8+77 Sen En Orn SS οοο S νννε 2 SS. ————— ———— r⸗ 55 l. aft ieg im die die nit er eis n, beabennngen zur Sicherstellung der mit der Verordnung ütreekt, was bisher unmöglich war. Es ist noch darauf Mittwoch, den 19. Seytember 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 5. Seite. Nr. 429 Handel und industrie Aufhebung aller Aus fuhrverbote Neue eingeschränkte Verbotsliste Die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse machen ine wesentliche Einschränkung der Ausfuhr- Fontrolle erforderlich. Eine Bekanntmachung der zu- zändigen Ministerien setzt daher mit Wirkung vom September alle bisherigen Ausfuhrverbote Wier Kraft und bringt eine neue Liste von den, die zukünftig noch der Ausfuhrbewilligung be- Woten. Danach sind alle nicht in dieser Liste erwähnten „ren nunmehr ausfuhrfrei, d. h. sie bedürfen keiner Aus- uhrbewilligung mehr. Damit entfällt auch die Ausfeur in er erleichterten Form der Bekanntmachung des Reichs- zommissars für die Ein- und Ausfuhrbewilligung vom Mai mit den Devisenablieferungserklärungen. Die deue Verbotsliste umfaßt im wesentlichen nur noch Jahrungsmittel, Rohstoffe und gewisse Halbfabrikate, an ſenen die deutsche weiterverarbeitende Industrie besonders Aleresslert ist. Ausfuhranträge für diese Waren znd vorerst an die bisher zuständig gewesenen Bewilli⸗ zungsstellen zu richten. Für die nunmehr ausfuhrkreien Jaren sind keinerlei Bewilligungspapiere Nehr er forderlich. Es wird jedoch darauf hinge- Iisen, daß wie bisher auch bei ausfuhrfreien Varen der füne statistische Schein und die Ausfuhrerzlärung en Versandpapieren beizufügen sind. Mehr als bisher ist aber zum Schutze der Währung er- orderlich, daß alle Ausfuhrgegenwerte in hochwerti- ber Valuta Oglich, an die Reichsbank abgeliefert werden. Nachdern olge der starken Einschränkung des Ausfuhrverbotss neses Ziel nicht mehr mit den Milteln der Auflenhandels- zantrolle erreicht werden kann, wird durcl. eint gleich- alis veröffentlichte Verordnung aufgrund des Notgesetzes ie Fakturierung der Zahlung von Exportwaren in ochwertiger Valuta, die Verwendung der Gegenwerte im Meresse der deutschen Wirtschaft und aueh die Ab- leterung an die Reichsbank vorgeschrie- 2 en. Grundsätzlich soll die Preisstellung in der Währung es Empfangslandes erfolgen. nabhängig davon Wpad aber allgemein die vier gebräuchlichen internationalen 0 ährungen, Dollar, Pfund, holländische Gulden und Schwei⸗ ſ Franken, zugelassen. Als Mindestsatz der Ab- hekerung werden 30 Prozent der Exportdevisen orgeschrieben. 7 Dem durch die Verordnung des Reichspräsidenten vom 6, September eingesetzten Kommissar für die evisenerfassung wurde jedoch das Recht vorbehal- diesen Prozentsatz zu ändern, sowie überhaupt nähere sichtigten Zwecke zu erlassen. Durch diese Neurege- 10 wird die Erfassung von Exportdevisen wirksamer ge- deallet und die Ablieferungskontrolle insbeson- ere auch auf alle ausfuhrfreien Waren er- aünzuweisen, daß alle anderen Ausfuhrverbote und die zusligen für die Ausfuhr geltenden Bestimmungen, soweit —* Auf anderen Rechtsgrundlagen als der Verordnung über ſue Jugenhandelskontrolle beruhen(wie beispielsweise die Rln Kriegsgerst, Opium und Fieberthermometer), unberühri eiben.(WB.) Bevorstehende Aufhebung der Außſenhandelsstellen für Fertigfabrikate Iue, In den nächsten Tagen wird, wie der Konfektionär von — rmierter Seite hört, eine erhebliche Erweiterung der derteit geltenden Ausfuhrfreiliste erfolgen. Weiter soll stellaschst mit der Auflösung sämtlicher Außenhandels- wellen für Fertigfabrikate zu rechnen sein. Interessenten 16 daher von den Spitzenverbänden empfohlen, wenn eend möglich keine neuen Ausfuhranträge zu stellen, bis ne Klärung aller Einzelheiten vorliegt. afO Eine Devisenmaklerverordnung Nebd ie Veröffentlichung einer Devisenmakler verordnung Henth unmittelbar bevor, Nach ihr ist die Vermittlung von deschaften in ausländischen Zahlungsmitteln außer den belisenbanken und vereidigten Kursmaklern nur noch den Slattan'er s zugelassenen Devisenmaklern ge- plateat. Die Höchstzahl der Devisenmakler jedes Börsen- Andzes vrird durch die oberste Landesbehörde bestimmt. einsertellte als Beauftragte bedürfen besonderer Erlaubnis; voreerdnungsstrafrecht des Devisenkommissars ist rgesehen. v1 Das Loch für den Markverkauf im Westen verstopft. Die im Saargebiet ansässigen keue nen Werden hinsichtlich des Verpotes des Markver- Tzus den im Ausland ansässigen Inländern und den Aus- ins Inland überführt und, soweit irgend- eing Die Kündigung von Pfandbriefen Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannheim läßt uns einen Aufruk an die Pfandbriefinhaber der Rheinischen Hypothekenbanl zugehen, in dem zur Bildung eines Scehutzkomitees zwecks gemein⸗ schaftlicher Abwehr der von der Bank vorgenommenen Kündigung von Pfandbriefen aufgefordert wird. Der Aufruf geht von dem Gesichtspunkt aus, daß man die Pfandbriefe als mündelsicheres Papier zu den solidesten besten Kapitalanlagen gerechnet hal, daß die Käufer sich auf die Verpflichtungen verlassen haben, die der Staat Baden ihnen gegenüber übernommen hat. die Verpflichtung, für die durch die Kündigungen der Rhei- nischen Hypothekenbank notleidenden pfandbrief. inhaber einzutreten und dafür zu sorgen, daß diese nicht geschädigt werden. Die für die Pfandbriefinhaber ver- wahrten Hypotheken seien dem ganzen Sinne des Hypothe- kenvertrages entsprechend ausschliehlich und Illeinige Sicherheit der Pflandbriefinhaber, nicht aber der Rheinischen Hypothekenbank, die keinerlei Recht dazu habe, die Pfandbriefe in vollstandig entwe teter Mark zurückzuzahlen, um sie so gut wie umsonst zu bekommen. Die Bank selbst verweigere ihren Hypotheken schul d- nern eine vorzeitige Rückzahlung unbedingt, es sei denn, daß der Schuldner eine große Vergütung als Gegenleistung dafür bezahle. as An⸗ gebot der Bank, die den Pfandbriefinhaber für deren relativ Wertvollen Besitz Obligationen oder Aktien drart an- bietet, daß auf 500 000 Pfandbriefe eine einzige Aktie Brean werde, habe praktiseh keinerlei Wert. Da die fandbriefinhaber gröhtenteils arme Leute, kleine Sparer, Mündel und dergl. seien, werde es kaum jemand geben, der so hohen Besitz an Pfandbriefen habe, um diese rein kürlich gewählte hohe Grenze von 500 000 zu er- reichen. Die Aktienerwerbsmöglichkeit stehe also nur auf dem Papier. Der Aufruf kommt zu dem Schluß, dag, wenn der Staat Baden wegen einer Schutzaktion versagen sollte, den schwer geschädigten Pfandbriefinhabern der eg der Selbst⸗ hilfe und Inanspruchnahme der zuständigen Gerichte bleibe. Zunächst aber könnten die Inhaber der Pfandbriefe nichts Besseres tun, als trotz des Aufrufs durch die Bank, die Papiere nieht herauszugeben, sondern sie einfach aufzubewahren. ine Freiburger Weinbörse. Unter dem Vorsitze des Präsidenten der Freiburger Handelskammer, Herrn Kom- merzienrat Schuster, ist auf Veranlassung der führenden Vereinigungen des Weinbaues und des Weinhandels die Freiburger Weinbörse gegründet worden. Träger der Börse sind sowohl Handel wie Produzenten, und auch die wich⸗ tigste Konsumenten-Organisation der Wirte gehört dem Börsenvorstande an. Während früher für die elsässischen Weinbaugebiete Colmar ein bekannter Börsenplatz war, ist in Baden— abgesehen von einer börsenähnlichen Einr ich- tung in Karlsruhe, wo Pfalzwein gehandelt wird— bisher eine Weinbörse nicht vorhanden gewesen. Wenn jetzt mitten im badischen Weinlande eine Weinbörse von den maßgebenden Kreisen des Weinbaues und des Weinhandels ins Leben gerufen wird, so darf aus dieser Einrichtung am badischen Weinhandelsplatz eine beachtenswerte Belebung und Befruchtung des badi- schen Weingeschäftes erwartei werden. Umsomehr als sich der Freiburger Weinbörse auch die badischen Branntwein- Erzeuger und»Händler angeschlossen haben. Der vor- läufige geschäftsführende Vörstand der Freiburger Wein⸗ börse besteht aus den Herren Franz Krafft in Auggen, dem Vorsitzenden des badischen Weinhändler Verbandes und Direktor Fagnoul vom Verband der dem Badischen Bauernverein angeschlossenen Badischen Winzergenossen- schaften. Den osten des Geschäftsführers hat Herr Dr. Paul Meyer, der Syndikus des Weinhändler-Verbandes übernommen. Die Börsentage finden im Kaffee Kopf in Freiburg statt, in dem auch die regelmäßigen Trefftage des oberbadischen Produktenhandels abgehalten werden. Der erste Börsentag wird am Samstag, den 22. September statt- finden, damit den Produzenten die Möglichkeit eben ist, noch vor dem Herbst alte Bestände abzustoßen. Die Frei- burger Weinbörse, um deren Zustandekommen sich beson- ders die Herren städtischer Verkehrsdirektor Dufner und Kaufmann Pfender, der 1. Vorsitzende des Verkehrs- vereins für Freiburg und den südlichen Schwarzwald, ver- dient gemacht haben, dürfte, getragen vom badischen Weinbau und Weinhandel— sich zur bedeutendsten Wein⸗ handelsstätte Südwestdeutschlands ausgestalten. *Personalien. Der bisherige Treuhänder bei der Rheinischen e ank in Mannheim Notariatsdirektor nrieh Rnecht in Mannheim und dessen Stellvertreter, Notariatsdirektor Georg Esselborn daselbst, wurden auf Ansuchen dieses Amtes enthoben. Notar Oskar Mayer in Mannheim werden zum Treu- händer und Notar Julius Oppenheimer daselbst zu dessen Stellvertreter bestellt. Adern gleichgestellt. Der Staat habe Deuisenmarkt New Lork, 18. Sept.(WI) Devisen. 17. 18. 17 18. 17. 18. Frankreioh.79 F. 77 Sohwolz 17.71 17.68 Spanlen 13.50 13.48 Boiglen 4..8“ England 4..53 Itollen.40.4 New Vork, 18. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluffl 0,000,00045 Cents Geld, 0,000,00047 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 222 222 222 bzw. 212 765 957 für den Dollar(153 846 154 bzw. 149 253 731). Waren und Märkte * Hisenpreise in Süddeutschland. Die Sü d d. Eisen- zentrale(Mannbeim) berechnet nunmehr die»reise in Goldmark pro 100 kKg. Ea stellen sich hierbei je nach Zone: Formeisen 30,70—31,75, Stabeisen 30,80—31,85, Universgl 33,10—34,10, Bandeisen 38,20—39,25, Grobbleche 34,65—35,70, Mittelbleche 38,50—.39,50, Feinbleche 45,65.—46,70, unter 1 mni 50,70—51,70. Für die Umrechnung der in Papiermark 2u zahlenden Goldmarkbeträge ist der am Tage des Eingangs bezw. bei Auflieferung eſnes roten Schecks bei der Reichs- bank der am zweiten Devisentage nach der Auflieferung geltende amtliche Berliner Mittelkurs für das Pfund Sterling maßgebend, wobei 1 Sehilling als 1 Goldmark erechnet wird. Kann der Empfangsberechtigte früher über en Betrag des roten Schecks verfügen, so gilt für die Um- rechnung der Mittelkurs am Tage der Verfügungsmöglich⸗ keit bzw. beim Fehlen eines Kurses der Mittelkurs am nächsten Devisentage. Der Unterschied gegen den der Zah⸗ jung zu Grunde gelegten Kurs und den nach vorstehendem zu bereehnenden Kurs ist am Tage nach Bekanntwerden des endgültigen Kurses auszugleichen. Eür Ausgleichszahlungen ist der Kurs des Vortages der Zahlungsüberweisung zu Grunde zu legen. Sobald Goldmarkkonten eingeführt sind, müssen alle Papiermarkforderungen auf diese Konten überwiesen werden, wodurch sich die Umrechnung in Papiermark erübrigen wird. *Wollauktion in London. Das Angebot belief sich am 17. d. M. auf 12600 Ballen in reichhaltiger Auswahl. Die Kauflust war aber nicht so lebhaft wie an den Vortagen. Die Preisbewegung gestaltetle sich zugunsten der Käufer. Berliner Metallbörse vom 18. Sept. Prelse in 1000 Mark für 1 Kg. 17. 18. Aluminlum 17. 18. Sloktpelytkupler—— in Barren——.—. Raffinadeküpfer 44-%% 30.5200 Zinn, ausfänd. 180% 180 1900%0 Biel 28.28000 25-28000 Huttenrinn 145000 179.1 Rohzknk-Fr.)—.——.— Niokel 84.30000 105.110000 do.(Ir. Vork.) 23.2900 29. 31000 Antimon 20.21000 24-28600 Plattenzink 18.2000 21.23000 Simer fur 1 0Oc. 31-32000-42⁰⁰ Atuminſum—.——.— 1 Flaün p. ür. 520000— London, 18. Sept.(3) Netallmarkt.(in Lst. 1 d. engl. t. v. 1078. Kg.) 17, 18. bestseleot. 66.75 65.25 J Blel 25.15 25.— Kuptse Kass 62.15 62 75 Miekel 130.— 130.— Zinx 32.45 32.45 do. Honat 63.58 62 85 TZinn Kasse 183.65 197.45 Aueokellber.—.— Ad. Eloktro 68.— 67. 78 do. 3 Monat 134.65 197.88 fegulus 3½/ 385 Amerikanischer Funkdienst New Lorlt, 18. Sept.(WS) Fungdlenst.(Machdruck verboten). 17, is uf. zus. 38900 8100 stand wt..50 12,80 Katte looe 10.75 10.25 Elektroſyt 13.75 13.85 Cred. Bal..—.— Oktober 903.97 inn loko 4112.50 Zocker bentrt 6,65.70 geremd.33 8 27 Slel.97.97 Terpentin 101.——.— Aurz.88.83.45.42 Savannah 95.——— Mal.06.58 Eisen 25.50 25.50] M. Ori Baum 28.75 28%½5 Juli.9.42 Weidhtech.62 65.52 Welzen rot 112.— 118,50 Baumu. iooo 20.05 29.75 Sohmafr wt 1305 13.05 Hart lako 115.— 115,50 Septemb. 29.25 29.—Talg.75.75 Male ſoke 101.— 101.— Ontoder 20 28 29.— Baumwsatö! 11.35 11.40 Menf niedr.Er.—.— November 29.09 28 77 Oktoher 11.57 11.42 hdohst Pr..— dezemder 28.22 29.61 Potrol. bases 15.40 15.50 Getratr. Engi. s 7 Jaunuar 28 27 28.08 tanks.50.80 Kontinent.ä—.— Chieage, 78. Sopt(8) Funkdlens!.(Machdruok verboten) Werensept. 99.85 89.85 Soleeez Dber, 68.65 67.75 Sohwelne „ Ver. 102.78 10.0 Sofmar ses 12.02 11.85 leloht nisdr..10.90 naiſe Sept..28.—„ bkt. 11.38 11.50 nöohst..30 80 9 69.88 67.— Pork—.——.—[schw. nledr.80 8,0 Rater Sept. 29.— 38.78 flippen Sept..05 915 hö ohst..—.85 8 Dex, 39.75 39.45 gosck niedr..87.75 Zut. Onloago 24000 27000 Roßhgen Spt. 68.— 63.6 höohst..25.— Westen 688000 82000 Eeeeeerererseeereeerenene.— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Adein⸗Pegel13. 14.f 1s I. Lis I16.[Necar-Begelſ 18. 14. 15.77. ſis ſſi. .46 2,40.35 2072. ee .89.51.48 agan„„ 3 287—8 5 unberm 0 .50.43.30.28.2 RUan b0b Mannheimer Wetterbericht v. 19. Sept. morgens 7 Ahe .50 8 88c. Hacer 2.— 191 nachts: emperatur geſtern: 18,40 erſchlag: er auf den qm. 6nb 2 bewölkl. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Welg ke, S b. Tbe danenr E 6. 2. Dircktion: Ferdi Heyme.— fredakteur: Kurt 4— tlich für den politſſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt 7 für das 5 5 Dr. Fritz Hammes; für Kommun und Saherd Sanſener Fir Zeldedeng 1— aun Nacbes⸗ für K 1s r⸗ geblete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Angeigen: Karl Hügel. 11. Kfm. Heinrich Mahler u. Käthe Altſtaedier 6. ieur 14 Weber u. Emma Kraft 10. Heizer Wilh. Braun e. S. Willi Fri d 11. Kfm. Paul Grethel u. Roſa Specht 8. Arbeiter Aaef Weiß u. Anna 10. Fabrikarbefter J0 Schneider e. 2. ſig Eliſ. an esamtliche Nachrichlen. 11. Kim. Hermann Wallach u. Lea Kuſawsrt 6. Schleſſer Rarl Spring u. Koroline Becker 10. Fabritarbeiter Jof. Schneider e. S. Peter Joſef 11. Schloſſer Karl Becherer u. Emmg Ziegfer 10. Kapitän Johann Boßmann n. Frida Hauſen 10..Joſef Scharf e. T. Rahel Ceptembe 11. Schuhmacher Chriſtof Glaſer u. Maria Emmerich. 11. Techniker Artur er u. Kaxol. Burghardt 10. Kurk Heinze e. S. Karl Alexander Otto 55 5 · 1923 Verkündete. September 1923. Getraute. 11. Efm. Wikhelm Flach u. Maria Wein 11. Arbeiter Ferd. rer e. S. Karl u. e. S. Heinz oſſer Zudwig Kniel u. Magd. Schretter geb. 6. Lehrer Wilh. Brauß u. Anng Schwab 11.——4 Hershoff u. Marg. Wiederrecht 11. Rangierer Karl Kern e. S. Walter Edmund Herapbeiterr 5 6. Schloſſer Heinrich er u. Beria Greulith 1 Shiſter 8 eeeeenee September 19283 Geſtorbene. . Naſch eier Anton Kräne u. Jopange Fu 6. Km. Alois Depper u,. Klara Maier e e ee ee 4. Mardot Mudenberger, 4 M. 28 T. 5. wgeend Karl Römer u. Anng Vfeahnn 6. Schloſſer Philipp Gaſſert u. Fath. Naßmann 11. Ing. Albert Weflenreuther n. Erna Pfeffer. 4. Oskar Alfred Böbme, 1 J. 1 M. 5. 8 Joſef Winter u. Dina Bierling 6. Schiffer Chriſt. Jörgens u. Marie Kern Sepiember 1923 Geborene. 4. Tagl. Robert Melxner, 4 J. 7 M. ter zaut Feitunger m. Anee rizinger 8. Flieſenteger Karl Jungmang u. Elſa Schweiger 2 See len ent Irg Ae Fi en de. 8. Sglir egene Feanue. 8 Leg . Aim Wel wab ü. Ling Müller 6. Keſſelſchmiedemſtr. Georg Kraſtel u. Ottilie Kie⸗ 8. Bete Albert Berft 8. Maria Eiſabeth 5. Schloſſer Georg Krämer, 32 J. 11 M. a ee e tetter 90 Hecht 4. Berbmſtr. Wichgel Geider e. S I. 5. led. Breher Jobs. Müller, 20 J. 11 M. 5 Fir Adolf Wahr' zöltch 2. Eliſabetha Krob 8. Prokuriſt Beineſch Lieponer u. Hedwin Fuhr 4. Aeitromontenr Max Keck e. L Frledg B. Friederſe Thimig 1 M. 10 T. FF b. Sageadenhendre Seee dee u dene See f f Feeg c 58. Irlebr. Feinz Bauer, 4 M. 28 L. 2. Arbeiter Heinrich Mater 2 Marg dtemmele 6. Antiquitätenhändler Joſef Nagel u. Herta Smons F. Kſm. Hans Neinmuth e. T. Hildegard 4 5. led, Dienſtm Maria Kath Erle, 2 J. 11 M. 5 Keaner Ba A 85 Auchen gotſer 6 euder n de—— deve 5. er 295 8.. Necdne ee. 1 L. ee 5. Kfm. rianne agd. Friedr. Nick, 18 F. i Verebente diee 5 5. M 5. Pübemean Frtehr. Maaz u. Kerharine Anbseste. S Sel d, be 4. Scheiſer erd Adten 4 Obersiter Lüdwig Abolpd u. Zott geb. geb. Herzmann g. Efm. Salomon g. T. 9 6. Franz Peter Vetterolf, 3 J. 2 MW,. 8. Fabrifartaier; 6. Expedient Otto Seitter u Lydia Orth 8. Schloſſer Andr. Reis e. T. Kalh. Ilſe 6. Arbeiter Karl Feuerſtein, 49 J. 11 M. — rbeiter Bernh. Lehmann u. Franziska Haaſe 6. Kfm. Rudoff Striede u. Helena Saus 6. Bautechnſter Otto. T. Luiſe i0 Berta 7. Kath. Köchle geb. Schumacher, 69 J. 6 M . Wrne ger de 4 05 Seenn ee ene dn dehen f Piaedendee er ez. ede 8. Setherun deein gep. Waldmehen,.. 4 m. Sgloſſeher Johannes Leske u. Maria Gſöls 6. Elektromonteur Frdr. Glocker u. Marg. Kauſchtod ß. Kſm. Chriſt. Pierterle e. S. Heinz F. Sett Auanf Seene Naber 10 M. 0 205 VV. V 15 W 7. Waſchtnenmeiſter Steuwe ban der Been e. S 7. Walzer Nöhrbaß, 5 Stunen 3* 5 6. ⸗* 1 2 F. 80 Wilh. Lothmann u. Luiſe Baumann 6. Schioſſer Guftav Gifſhorn u. Emilte Haas eee Wi 4 ee— 8 10 5 12 5 J Iwiffsfübrer Phil. Becchaus u. Eliſabetha Eener 6. Schaffner Ott Gregori u. Roſa Beußert. Veler Feelbiche Jaer beb, Prer. J5 J. 8 M. ug. K 5 A0. 7. Arbeiter Nößrbaß e. S, Wolter 8. Klothilde Finſer geb. Hüne F. 2 Scloſſenre Bernecker u. Spdia Krafft. 8. Eiſendreber Herm, Daaf u. Dun Locherer J. Geftrolechn Nleſchwit e. L. Luiſe Eug. Nuuns 8. Eliſe Wirhelm. Peres geb. Echmift, 45 J. 8 M. 10 Fimſler Heinrich Gerſtner u. Klaxa Großkinsky 6. Bahnarbeiter Karl Haaß u. Johanna Heiß 7. Kim, Karf Phik. Glatt e. T. Gifela Antonie 8. Maſch.⸗Arb. Leopold Hopfinger 44 J. 10 M. J. rbe Jakob Röder u. Roſa Reck 6. Heizer Martin Kirchner u. Lina Mönitheim 1025 2 8. Friedrich Wiſhelm nt, 1 F. 2 . Hei iter Eugen Mundo u. Marie Stradinger 6. Sberbauſekretär Hch. Knopf u. Maria 8. Poſtſchaffner Karl Kößler e. T. Agalhe Mara 0 er 17.—— ̃—. ee deie, Kekere,.§.. . 10„. 0 5* 8. Vnzeerl Weber u. Suſanna Gerard 6. Roftenmſtr. Alfred Koenmele u. Anne Nebtte geh. 8.——2 8 Neart 8 lonie geb. 1— 2. 7 M. Afm Teber Otto Ziehm u. Marg Kantſch mang 8 5835 88 1 R 8 Mader. N Glendeaant Steiner u. Anna Reiz 8. Schloſſer Otto Salm u. Weg eß eraſfiſt. Pbif 5 —FFA A e e eee 1 21 e dent Sbendte 8 9 11 W. „Ats zuen u. Anng„Schloſſer Ferding. 8,J 10 bec. Kerl Mipp u. Narie uenert geß. KönmeHag g. Saage⸗ Adolf e., Alla 980 8. Dek. Dam Rart Kühlmeer e. S. Eris 9. Jricderſſe Bruun geb.— 78 10 10 M. 10. Actried Ferd. ann u. Juiſe Daubenberger G. Schreiner Heinrich Tölle 1 27 Goöhrſng 8. Lackterer Georß Mater e. S. Haus Emi Georg 55 5 5 15 8 I. aft Heinrich Röchling n. Ilſe Stinnes 6. Gerichtsverw. Wilh. Ullr— u.— 705 Friſch 9. Kfm. Peter T. Joſefine 9l 95 elo 0 5 5 Ingeniegt 19 Ai ee e 9. An 115—5 a Hirich 5 9— 8 Rein 9 4 Su Nichard 10. b. Geaiiſtorg 31 J. 11 M l. Cie, Fricdric Feite Snf e 6. Eſenbrher Augulf Hoffnann u. Kune Ebiger 5. Iim. Kank Heiurch Sebaſtiouy e. S. Otlo Eduers 10. Fliſe Maria Marg. Fludig zet, Helwig. 54.J. 6 W. 8 Fim ann Anton Kneib u. Thereſia Körning Zeb. Dörzbach 9. Efm. Friedr, Eugen Power e. X. Annelieſe Lofte 10. led. 03, 818 11 M. Ne e, 80 10 1 0 u. Eliſe Lan 5. Eliſ. J..— n. YJ. 8 Geſchäftsfüßrer Wilh. Preſtinorf u. Verie Baril 6. Schlyſſer Johannez Pern n. Maria 5 10. Oberpoſtſchoffn. An. Grosberger e. 2 Ebeltr. Mar. I 12. Efiſ. Softe Maver geb. Opfermann, 89 F. 6 M. 6. Seite. Nr. 429 Mittwoch, den 19. September 1923 NMallonal-Iheater plannheim. Mittwoch, den 19. September 1923 2. Vorstellung außer Miete .-.-B. No. 13101—13420..-.-B. No. 6371—6500 Aida Große Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni.— Musikalische Leit.: Paul Breisach. Spielleitung Eugen Gebrath Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Der Kõnig Mathieu Frank Amneris, seine Tochter Anna Baumeister-Jacobs V. Landesth. in Darmstadt a. G Aida, àthlopische Sklavin Iracema Brügelmann v. Landesth. in Karlsruhe a. G. Radames, Feldherr Alfred Färbach Ramphis, Oberpriester. Wilhelm Fenten Amonasro, Aidas Vater HHans Bahling Ein Bote„ Philipp Massalsky Eine Priesterin Rosengarten— Nibelungensaal. Samstag, 29., Sonntag, 30. September und Montag, 1. Oktober, abends 8 Uhr, Wiede holung von Mannem 1830 Das Biedermeierfest imMühlauschlößchen Veranstalter: Verein für Volksbühnenspiele E. V. und Mannheimer Volkschor. 300 Mitwirkende. 2 Orchester. Vorverkaut: Mannheimer Verkehrs- Verein, Rathausbogen, K. F. Heckel,'h. Musik- haus u. in der Verwaltung, Bahnhofplatz 9. 6520 MHeute, Mittwoch, abends 7½ Uhr, Harmonie Agnes Delsarto Lustiges Durcheinander zur Laute Neue Folge: 652 Karten bei Heckel, 0 3, 10, im Mannheimer Musikhaus und an der Abendkasse. alddche Feroftenichaungen der Fadtgemende Hausverkauf. dre Jeresgraſeaellehen ſtraße 4 und Brahmsſtraße 5 lerbaut nach dem Jahre 1918) werden zum Verkauf geſtellt. Angebote auf wertbeſtändiger Grundlage an das Bürgermeiſteramt(Zimmer 23). 13 77Cͤͤͥͤ ³·W A ĩ·.. Warenhaus 9 Mannheim unsere Geschättsraume 5 Dleiben am 849 Donnerstag Teleriags hafber Leschless en. 4⁴ Statt Karten!l 3374 Leni Gietz Theo Weick Verlobte Johannisberg i. Rhig. 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Hleie del 8 Heckel Plano-Lager 9 3, 10. und in Umlauf. während der neue Wert über dem Firmennamen Wert„Tauſend Mark Rechteck„200 Millionen Fabrikzeichen. bütsbheinederBadischenänfin-& Soda-Fabſt Wir bringen Gutſcheine mit den Werten Einhundert Millionen Mark weihundert Millionen Mark 5 Für beids Gutſcheinſorten mußten wiederum unſere bereits vorhandenen braunen Tauſendmarkſcheine vom 15. Oktober 1922 Netz mit dunkelbraunem Zierrand) Verwendung finden. jeben: Der Ueberdruck der Hundertmillionenſcheine wird wie folgt beſchri Der Ringsum läuft ein grüner Rand aus drei verſchieden breiten Ae 5 alte Wert„Tauſend Mark“ wurde durch zwei grüne Querbalken durchkrenz bildeten Diagonalbandes„Einhundert Millionen⸗ erſcheint ein grünes Fabrikzeichen eingeſetzt, während 2 vermerk:„Er iſt gültig bis 30. November 1923“ bracht wurde. Die Rückſeite weiſt als Ueberdruck zweimal den neuen owie ein grünes Fabrikzeichen(in dem weißen Trockenſtempelfeld) au ſieber Der Ueberdruck des Zweihundertmillionenſcheines iſt dunkelblau. dem oberen Rand liegt der neue Wert„200 Millionen Mark“. iſt mit der Zahl„200 000 000.—“ überdruckt. unten auf dem Trockenſtempel liegt das blaue Fabrikzeichen. unteren braunen Rand läuft zwiſchen zwei Doppellinienn: 1 „Dieſer Schein iſt gut für 200 Millionen ſtatt urſprünglich für 1000 ,. Er iſt gültig bis 30. November 1923“. Die Rückſeite trägt ebenfalls den neuen Wert in zweifacher Formuliern Oberer Rand„Zweihundert Millionen Mark“, untere H Wir bitten, auch dieſe Scheine an Zahlungsſtatt anzunehmen. Ludwigshafen a. Rh., den 17. September 1923. Badische Anilin-& Soda-Fabrik- (hellbraunes ben: „100 Millionen Mark“ in Rotdruck ſowohl. als auch in Form eines aus grünen Linien 15 Links oben, rechts unten der Gültigten 80 ebenfalls in Gründruck alte Deg⸗ Ueber dem älfte im blaue Mark“; im Trockenſtempelfeld ſitzt ein 65¹8 Aktienkapital 7 8 1 Rheinische Creditbank Gegr. 1870 Hauptsitz Mannheim, B4, 2 Gegr. 1670 Zweigstellen in Mannheim: Sückdeutsche Bank D 4, 9, ferner Abt. E 2, Dep.-Kasse: Lindenhof, Gontardpl. u. Neckarstadt, nebnt Zweigniederlassungen in: 5 Achern, Alzey, Baden-Baden, Bad Dürkheim, Benskeim, Blleskastel Bretten, Bruchsal, Bühl, Deidesheim, Donaueschingen, Edenkobes“ Emmendingen, Ettlingen, Frankenthal, Freiburg I. Br., Furtwanger Germersheim, Gernsbach, Gernsheim, Grünstadt, Haßloch, Heidel- berg, Hellbronn, Heppenheim a.., Herrenalb, Homburg(Sanr), Horn berg(Schwarzw.), Kaiserslautern, Karlsruhe, Karlsruhe-Miihiburt, Kehl, Kirchhelmbolanden, Konstanz, Lahr, Lambrecht. Lampert- 5 heim, Landau I. 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