N eeeeeeenen * X u * AK N Freitag, 21. September Sezugspreiſe: In mannheim u. umgebung in der laufenden woche Mk. 10 o0 o00. die monatlichen Bezieher verpflichten lich bei der Seſtellung des Rbonnements die während der Bezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſch to Hummer 17500 Rarisruhe.— Hauptgeſchüftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchüfts ⸗Nebenſtelle Reckarſtadt, Walöhofſtraße 6. Fernſprecher nummer 7031, 7032, 79838, Dda, 7045. Telegramm⸗Höreſſe: G lanzeiger mannhei Erſcheint wöchentlich zwölfmgall. 8587 Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— aunheimor Badiſche Mittag⸗Ausgabe euoſte 11. Nach den pariſer Beſprechungen die Lage für Deutſchland Eim Berliner Vormittagsblatt brachte geſtern die Nachricht, es habe eine Sitzung des Reichskabinetts ſtattgefunden, in der der Be⸗ ſchluß gefaßt ſei, als Uebergang bis zu einer offiziellen Verkündi⸗ gung der Beendigung des paſſiven Widerſtands ſtillſchweigend einzuwilligen, daß die alten Regierungsverordnungen, die feinerzeit für das Rührgebiet erlaſſen wurden, daſelbſt nicht mehr beachtet würden. Die Bevölkerung des Ruhrgebiets habe alſo letzt freie Hand, den franzöſiſchen Vorſchriften ſich nicht mehr zu widerſetzen und die Arbeit wieder aufzunehmen. 4 Wie wir hierzu erfahren, iſt an den ganzen Ausführungen dieſes Berliner Blattes kein wahres Wort. Die Veröffent⸗ lichung muß daher aufs tiefſte bedauert, wenn nicht ſogar als ein Verbrechen bezeichnet werden. Bedauerlich iſt auch, daß unſere Ge⸗ leßgebung keine Handhabe bietet, gegen die Verbreiter derartiger, die Oeffentlichkeit aufs äußerſte verwirrender Falſchnachrichten ein⸗ zuſchreiten. In Wirklichkeſt dürfte ſich die politiſche Lage etwa felgendermaßen darſtellen: Die deutſche Regierung und mit ihr die Mehrheit des deutſchen Volkes hat keinen anderen Wunſch, als zu einer Kläruna der de parationsfrage zu kommen und iſt deshalb beſtrebt, hierzu eine endgüllige Verhandlungsbaſis zu ſchaffen. Dieſes Streben muß den Alliierten bekannt ſein und ſtebt auch im Zuſammenhang mit einer Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, wonach derartige endgültige Reparationsver⸗ andlungen erſtrebt werden müßten. Was Deutſchland anlangt, ſo kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß es, um zu einer ſolchen Ver⸗ handlungsbaſis zu gelangen, alles tun wird, was in ſeinen Kräften teht. ſchon deshalb, weil nur auf dieſe Weiſe eine Wiederher⸗ ſtellung der wirtſchaftlichen Tätigkeit des Ruhrgebietes möalich iſt. Es liegt aber auch auf der Hand, daß der praktiſche Erfolg aller Schritte, die Deutſchland in dieſer Hinſicht tun kann. in erſter Linie von der Frage abhängt, wie ſich die Entente, allen voran Frankreich, zu dieſen Schritten verhält. Leider fehlt bisher noch jeder nhaltspunkt dafür, daß Frankreich geneigt iſt. Deutſchland etwa in der Weiſe entgegenzukommen, daß es die Ver⸗ urteilten und Gefangenen wieder frei aibt, die Aus⸗ abwieſenen zurückkehren läßt und ſich mit einer Rückkehr der Verwakltunga in deutſche Hände einverſtanden actklärt. Salange Frankreich dies nicht tut oder weniaſtens den 5 illen, dies zu tun, nicht zu erkennen aibt, iſt weder eine Befrie⸗ ung des Ruhraebietes noch eine Wiederaufnahme normaler wirt⸗ ſchaftlicher Funktionen auch nur für die Dauer eines kurzen Proviſo⸗ tiums denkbar. Es würde ferner jedem Gefühl natürlicher Zuſam⸗ mengehörigkeit. ſedem Beariffvon Treue und Glauben 1 iderſprechen, wenn ſich Deutſchland an den Verhandlungs⸗ dich ſetzen würde, während tauſende von Volksgenoſſen noch immer ch die Verhandlungsgeaner ihrer Freiheit beraubt ſind. Daß ſich eine deutſche Regierung, ganz aleich wie ſie ſich zuſam⸗ ſtenſetzen mag, dazu bereit findet, kann als ganz ausgeſ ch lo ſ= en gelten. Ebenſo wie die Freigabe der Gefangenen iſt auch die Ga⸗ kantie der freien Arbeit und die Gewährleiſtung eines ungehinderten beten Verkehrs zwiſchen dem beſetſten und unbeſetzten Gebiet Vor⸗ Jeainauna einer Verhandlungsaufnahme. Gelingt es, einen ſolchen Auſtand mit möclichſter Beſchleunigaung herzuſtellen, ſo iſt damit ſn die Vorausſetzung dafür gegeben. daß die Reparationsfrage elbſt durch effektive deutſche Zahlungen in einer Weiſe gelöſt wird, ie die Räumung des Ruhrgebietes und die Zurückführung vertrags⸗ taäßiger Zuſtände im Rheinland in ſich ſchließt. Selbſtverſtändlich denn nicht die Rede davon ſein, daß die Rechtsmäßigkeit er Ruhrbeſetzung durch die Aufnahme der Verhandlungen von deut⸗ Peite gleichſam anerkannt wird. des der Artikel des Berliner Blattes übrigens alle Merkmale f ver rei ſuchten Landesverrats aufweiſt, wurde der Ober⸗ Es deanwalt vom Reichsjuſtizminiſterium bereits darauf hingewieſen. wird gegen das Blatt gerichttich vorgegangen werden. gein Altimakum der Gewerkſchaffen kl Der Vorſtand des Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbundes er⸗ durt kategoriſch, die von deutſchnationalen Blättern verbreitete Mel⸗ mag die Gewerkſchaften hätten an die Reichsregierung ein Ulti⸗ vert um gerichtet, daß ſie entweder in drei Tagen den pafſi⸗ ken Widerſtand aufgeben oder zurücktreten müſſe, entſpreche in arner Weiſe den Tatſachen. Der Vorſtand betont, die in A en Gewerkſchaften organiſierten Arbeiter ſeien während der Ruhr⸗ unt dang die Träger des paſſiven Widerſtandes geweſen 8 gätten alles getan, um der deutſchen Regierung zu ermöglichen, mit parationsproblem auf der Grundlage der Gleichberechtigung hüätzden Beſetzungsmächten einer friedlichen Psſung Rannereen die ſelben mit größtem Nachdruck den Staat bei ſeinem Kampf gegen die feleltmörderiſche Steuerſabotage der Privatwirtſchaft unterſtützt und Bam mit gleicher Eniſchiedenheit Gewerkſchaftsbund wende ſich daher mit größter Schärfe Generen jetzt 5 Atedaecher Seite unternommenen Verſuch, den r kſchaften und den von ihnen vertretenen Arbeitern die Verant⸗ a wortun 5 1 5 ig für die Folgen der Politik der Regierung Cuno und das un⸗ arrantwortliche Vorgehen gewiſſer Gruppen de aufzubürden. Wilde Gerüchte zub EBerfin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bütro.) Noch niemals im r, war die Gerüchtemacherei ſo im Schwunge, wie aus gegenwärtigen Augenblick. Nachdem geſtern von deutſcher Seite des in amtlicher Form den franzöſiſchen Beſorgniſſen wegen einer vonüiſchen Intrige ein Ende bereitet worden iſt, wird heute das n London ausgehende Gerücht über eine deutſche Sonderaktion unBrüſſel dementiert, von der ein Blatt berichtete. Auch in Brüſſel 6 von einer ähnlichen Denkſchrift der deutſchen Regierung Belgien über den Maitnftet und das Reparationsproblem Möts wiſſen. Jedenfalls ſei nichts davon bekannt, daß das erwähnte in morandum tatſächlich in Brüſſel angekommen ſei. In Berlin wie ſi Brüſſel wird erklärt, daß weder hier noch dort die Ab⸗ Ichh rorliege, geheime Verhandlungen unter Aus⸗ luß der andern Mächte zu führen. Ruhr⸗ und Rheinkonferenz in paris Geſtern abend iſt unter dem Vorſitz Poincares eine R. nferenz zuſammengetreten, die ſich mit den Rhein⸗ und ührangelegenheiten befaßt. bei Marſchall Foch, der Finonzminiſter, der Miniſter für die eee Arbeiten, der rheiniſche Oberkommiſſar Tirard und der Dieſer Konſerenz wohnten ſche Abgeordnetle Qberkirch. Es wurden nach dem Matin! St jedem Se paratismus inſe deuzern wie am Rhein entgegengetreten. Der Allgemeine d r Induſtrie und Finanz un mertex alle Fragen durchgeſprochen, die ſich in dem Augenblick ergeben würden, in dem der paſſive Widerſtand ſein Ende finde. Ueber die Wiederaufnahme der Arbeit berichtete Le Troquer, über den Markſturz der Finanzminiſter und über die Stimmung der Bevöl⸗ kerung der beſetzten Gebiete der Oberkommiſſar Tirard. Noch dem Echo ſollen im Laufe der Beratungen auch die Maßnahmen ge⸗ prüft worden ſein, die getroffen würden, um die Markkataſtrophe zu beſeitigen. Für den Augenblick wird noch die Frage einer rheiniſchen Währung geprüft. Tirard ſoll nach dem gleichen Blatte ſeine Eindrücke dahin zuſammengefaßt haben, daß, falls die deutſche Regierung nicht raſch ihre Ordonnanzen über den paſſiven Widerſtand zurücknehme, die rheiniſche Bepölkerung ihr den Weg zeigen werde.(2) Baldwin und poincarẽ Paris, 21. Sept. Baldwin hat geſtern Abend nach ſeiner Rück⸗ kehr von Verſailles Poincare am Quai d' Orſay einen Abſchiedsbeſuch abgeſtattet. Die Unterredung dauerte 10 Minuten, doch wurden keine politiſchen Fragen berührt. Ueber den Eindruck, den die beiden Unterredungen und Poincare gemacht haben, ſchreibt der„Petit offiziös: Man würde ſich täuſchen, wenn man annehmen wollte, daß Baldwin am Mittwoch oder in der geſtrigen kurzen Unterredung alle Ideen über die beſonderen Fragen ausgeſprochen hätte. Die Theſen der fran öſiſchen und belgiſchen Regierung müßten tatſächlich noch in der Praxis einander näher gebracht werden, ſei es in der Frage der Ruhrbeſetzung, der Reparationsfrage oder über die Sicherheit der franzöſiſchen und belgiſchen Grenze. Der Beſuch habe aber die politiſche Atmoſphäre erneuert, in der ſich ſeit Monaten die franzöſiſchen und die belgiſchen Unterhandlungen abgeſpielt hätten. Nach dieſer Richtung habe ſich der Eindruck des erſten Tages am Schluß des zweiten Tages noch befeſtigt. Nicht nur ſei Gleichheit in den Abſichten und Grundſätzen zu Tage getreten, ſondern auch in den gemeinſamen Entſchlüſſen, die notwendigen An⸗ ſtrengungen aufzubringen, um zu einem völligen Einvernehmen zu gelangen. Die Frage, die ſich nach dieſer Zuſammenkunft ergeben habe, ſei, ob jetzt ſofort oder ſpäter Verhandlungen folgen ſollen. Vielleicht würden die Abſichten, die kundgegeben wür⸗ den, erſt ihre volle Wirkung haben, wenn der paſſive Widerſtand im Ruhrgebiet beendet ſei, An dieem Tage würden England und Frankreich ſich einer neuen Lage gegenüber befinden, die neue Verhandlungen rechtfertige Das Ende des paſſiven Widerſtandes könne jetzt in einer mehr oder weniger kurzen Fri ob es von der deutſchen Regierung gebilligt werde oder nicht. Auch die weiteren Mitteilungen über den Verlauf der Beſpre⸗ chungen zwiſchen Poincare und Baldwin geben keinen Auf⸗ ſchluß über den tatſächlichen Inhalt der Abmachungen, die in Paris namentlich in Bezug auf die Löſung des Ruhrkonfliktes ge⸗ troffen worden ſind. Man bezeichnet es nicht für unwahrſcheinlich, daß in nächſter Zeit weitere Unterredungen zwiſchen Poin⸗ care und Baldwin in Paris oder London ſtattfinden werden. Darnach eine völlige Einiakeit doch noch nicht erzielt zu ſein. Engliſche Bedenken Der Optimismus in London hat nicht angehalten.„Evening Standard“ ſchreibt, Baldwin ſolle nach Hauſe kommen, um dem Volke zu ſagen, ob wirklich etwas beſtehe, was zu Optimismus be⸗ rechtigt ſei. Das geſtrige Kommunique ſei ein nichtsſagender Be⸗ wiſchen ariſien“ richt. Vielleicht ſei der Optimismus in Frankreich auf eine Infor⸗ mation zurückzuführen. Im Foreign office wurde erklärt, daß die Frage durch die Konferenz der Premierminiſter keineswegs einer Regelung näher gekommen ſei. England habe immer den Stand⸗ punkt. gertraten. doß Deutichland, nur bis zur, äußerſten Grepze es 6 Wohnräume enthalten, ſollen von der Abgabe frei ſein. us mittelmäßig Begabten einfach und packend Form annehmen zu ſtſſen: dem buckligen genialen Bruder lieh Jakob Feldhammer 9 klingenden Mittel ſprachlicher Tönung, zwei Frauenrollen. ewig zederkehrende Kontraſte des Ewig⸗Weiblichen, das den Mann hinauf⸗ mer hinabzieht, verkörperten Grete Holtz und Giſa Gleis.— Es ſerr ein Erfolg für alle, und Hans Miiller hatte mit den Künſtlern ſer Hervorrufe zu danken. Dr. Georg Schott. Das Heſſiſche Candestheater in Darmſtadt, das bereits im etinter 1921/2 dadurch auffiel, daß es trotz der Ungunſt der Zeit⸗ rhältniſſe zu dem ſchon beſtehenden Großen Haus ein Kleines Haus öffnen konnte, iſt um eine Kurioſität reicher. Die Abonnentenzahl d im Laufe der letzten Jahre derartig geſtiegen, daß in dieſer Spiel⸗ t weit über 10 v. H. der geſamten Einwohnerſchaft von Darmſtadt gönmiert ſind. Ob da die auten und die anregenden Leiſtungen nicht Rö die Haupturſache ſind? Merk's Mannbeim! In einem Konzert des Muſikvereins Kaiſerslautern wirkie ln. Mali Fanz, eine Mannheimerin, mit, die dort am Stadt⸗ bater tätig iſt. Sie ſang Lieder von Joſef Haas, von E. J. Wol Joſef Marx mit 4„ Erfolg. Man rühmt ihre Muſikalität, usbildung, ihr Temperament und ihre Gefühlswärme ſi Literatur De gediegene A Vaterhaus. Roman von Otto Pietſch. Verlag der J. G. Attaſchen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.— Dieſer nae Roman von Otto Pietſch mahnt, mit wärmeren Herzen derer ſich bzunehmen, die in finſteren und ſchmutzigen Mietskaſernen ihr eiſein verbringen müſſen. An den verſchlungenen Lebensſchickſalen dies dieſer vom Geſchick Benachteiligten zeigt der Verfaſſer in ſelnder Handlun es nicht nur einen Dienſt am einzelnen lei⸗ ſelden Nächſten, ſondern am Vaterlande und der geſamten Menſch⸗ ſt bedeute, wenn man jene körperlich und ſittlich— Gefährdeten der dumpfen Enge ihrer kahlen Behauſungen befreit und ihnen 5 5 Grund und Boden das Leben in Eigenheimen ermöglicht, Leib und Seele den Grund zu neuen geſunden 1— inen. Niemand wird dieſen von hoher menſchenfreun 75 nung getragenen Mahnruf für die Heimſtättendewegung ohne Ge⸗ ſſensanſpornung leſen können. 5 e 1 he 550 3 8 rnang J. Verlga der Freude, enbüttel, Getren gaer Aufgabe, der heiteren Kunſt zu dienen, reicht der neue Almanach wihre Kabinettſtücke. Mit Beiträgen ſind vertreten: Walter Bloem. wetor Blüthgen. Carl Buſſe, Ettlinger, Falke, Guſtav Herrmann, denſtjerna, Walter Jenſen, Liliencron, Morgenſtern, Fritz Müller, z. Joſ. Pruns, Roda Roda, Peter Scher, p. Winterfeld u. a. Der Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitun riſt erwartet werden, rübang aibt eine herzerfriſchende Priſe aus dem bereits empfehlend annten„Anekdoterich. Allen Freunden der heiteren Kunſt ſei s Buch empfohlen. Verkaufspreis.1000909. 1923/— Nr. 433 1 hoiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszaplung Erundzahl für augem. oes Vereins deutſcher Zeitungsverteger 12000. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblatt vorm, 8% Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Für Rnzeig. an beſtimmten Tagen Stellen u. Ausgab. wird keine verantwort. übern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebs ſtõrung. uſw. berechtig. zu kei Erſatzanſpr. für ausgefall.od. deſchränkt. usgab. od. f. verſp· Rufnahm· v. Anzeig. Ruftr. d. Fernſpr. ob. Gewähr. Serichtsſt. mannheim g und Mannheimer Muſik-Seitung — Die franzöſiſche Geiſtesverfahung Franzöſiſche Preſſeäußerungen und andere deutliche Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß die Stimmung in Frankreich nervös gereizt iſt. Der„Temps“, der bekanntlich die An⸗ ſichten der franzöſiſchen Regierung wiedergibt, hat in ſeiner letzten Nummer in ganz eigenartiger iſe auf die Aeußerungen eines Berliner Blattes reagiert, das in reiner Feſtſtellung von Tatſachen von der Ferienruhe des engliſchen Kabinetts während des deut⸗ ſchen Endkampfes mit Frankreich geſprochen hat. Der„Temps“ wittert hinter dieſer Aeußerung den Verſuch, England gegen Frank⸗ reich aufzureizen. Aus demſelben Grunde macht das franzöſiſche Blatt dem Kanzler den Vorwurf, daß er verſuche, durch Inter⸗ views und Aeußerungen die Eiferſucht Jialiens und Belgiens zu ervegen. Man ſcheint alſo in Paris außerordentlich empfindlich zu ſein und ſich in einem Geiſteszuſtand zu befinden, der nicht gerade auf ein gutes Gewiſſen ſchließen läßt. Ob man in Paris hinſichtlich einer etwaigen Einmiſchung Eng⸗ lands oder Italiens wirklich Grund zur Unruhe hat, möchten wir einigermaßen bezweifeln. Immerhin liegt es im Bereich der Mög⸗ lichleit, daß namentlich England und Belgien ihre Mißbilligung gegen ein Verfahren kundgeben, das auf die Zertrümmerung Deutſchlands abzielt und dadurch den Frieden von ganz Europa auf das Spiel ſetzt. Es iſt uns bekannt, daß kürzlich an ein und demſelben Tage der engliſche Botſchafter und der belgiſche Geſandte in Paris bei dem franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten vorſtellig geworden ſind und ihm dringend nahe⸗ gelegt haben, auf Forderungen und Bedingungen zu verzichten, die keine deutſche Regierung gegenüber dem Parlament und der deut⸗ ſchen Oeffentlichkeit verantworten könne. Eine ſolche Mahnung liegt ja auch ganz im Sinne der engliſchen Politik, die bei aller Paſſivität doch ſtets mäßigend auf die franzöſiſche Regierung einzuwirken verſucht hat. Auch die Rolle des belgiſchen Geſandten kann nicht überraſchen. Belgien hat wiederholt die franzöſiſche Politik zu zügeln verſucht und ſeine Regierung iſt zweifellos von dem dringenden Wunſche beſeelt, den Ruhrkonflikt ſo raſch wie möglich aus der Welt zu ſchaffen. Daß auch die italieniſche Politik in dieſer Richtung tätig iſt, weiß man ſeit langem. Es iſt alſo wohl mög⸗ lich, daß man in Paris zurzeit einen gewiſſen Druck empfindet, der von den Verbündeten auf die Halsſtarrigkeit der franzöſiſchen Politik ausgeübt wird. Daraus erklärt es ſich denn auch, daß man ſich in ſo gereizter Stimmung befindet und den„Temps“ gegen die deutſche Regierung wettern läßt, wenn man glaubt, einer In⸗ trige diplomatiſcher Art auf der Spur zu ſein. Von dem böſen Gewiſſen abgeſehen. hat aber wohl die fran⸗ zöſiſche Regierung zur Beunruhiguna keine beſondere Veranlaſſung. denn den Verbündeten ſelbſt iſt ein ernſthafter Druck auf die fran⸗ zöſiſchen Entſchlüſſe keineswegs zuzutrauen. Es gilt, von jeder Illu⸗ ſion frei zu ſein und ſich klar zu machen, daß Frankreich allein die Entſcheidung über den Ruhrkonflikt in der Hand hat. da England ſich letzten Endes paſſiv verhält und die anderen Verbündeten über An⸗ regungen nicht hinausgehen. Und da die Dinge ſo liegen, müſſen wir allein mit der franzöſiſchen Geiſtesverfaſſung rechnen, die ſich in dem erwähnten Artikel des„Temps“ noch in einem anderen Punkte, und zwar gerade in der Kernfrage faſt hoffnungslos wiederſpiegelt. Der „Temps“ ſpricht dem Kabinett Dr. Streſemann das Vertrauen ab und meint, daß man mit Dr. Streſemann wohl zu einer Verſtändi⸗ gung hätte kommen können, wenn die neue Regierung es verſtanden hätte, ſorgfältig ausgearbeitete Vorſchläge zu überreichen, die. auf ſichere Garantien geſtützt, effektive Zahlungen zu einem vernünftigen Zeitpunkt in Ausſicht geſtellt hätten. Dann wäre auch die Räumung des Ruhrgebietes die nahe Ausſicht gaeweſen. Leider aber habe auch Dr. Streſemann dieſe Gelegenheit verſäumt. Lieſt man ſolche Sätze, ſo ſteht man der Geiſtesverblendung, die daraus ſpricht, geradezu hoffnungslos gegenüber. Alles, was der„Temps“ vermißt, hat Dr. Streſemann tatſächlich getan. Er hat Vorſchläge gemacht, die durch eine goldhypothekariſche Be⸗ (laſtung der deutſchen Wirtſchaft ganz ſicher geſtützt ſind und effektive Händler mehr erhalten hätte, als der Wert der Scheine betrüg, aber trotzdem ſollte ein drartiger Wink durch einen Reichsbankbeamten nicht gegeben werden. veranſtaltungen Agnes Delſurto hat bei ihrem erſten dieswinterlichen Lauten⸗ abend vor einer zahlreichen, ob dieſes Wiederſehens freudig erregten und dankbaren Zuhörerſchar all ihre Vorzüge neu erwieſen. Sie hat eine neue Vortragsfolge mitgebracht, die aber zum Schluß von einem großen Teil der von früher bekannten gefolgt war. Denn die zu Bei⸗ fall(und ein wenig Radau) angeregten Nimmerſätte wollten all ihre Lieblingslieder hören. Entzückend in der neuen Folge waren das fränkiſche Volksliedchen von Bruder Veitl und die köſtlichen nieder⸗ deutſchen Sachen. Aanes Delſarto iſt eine Meiſterin des witzigen Vortrags, voll Schalkhaftigkeit und reizvoller Anmut. cd 154. Orgelkonzerk in der Chriſtuskirche. Das nächſte Orgel⸗ konzert von Kirchenmuſikdirektor Arndo Landmann findet mit Werken v. J. S. Bach(u. a. Präludium u. Fuge E⸗Moll, Violin⸗Cha⸗ conne bearbeitet von A. Landmann, Tripelfuge Es⸗Dur) dieſen Sonntag, den 23. September abends 8 Uhr bei freiem Eintritt und Kollekte ſtatt. Aus dem Lande Philippsburg(Amt Bruchſal), 20. Sept. Ein junger Burſche von hier, der in der Pfalz bei den Franzoſen arbeitet, verrichtete für dieſe auch Spitzeldienſte. Als er am Bahnhof in Rheinsheim ſah, wie dort Kohlen von den Eiſenbahnwagen auf die nach der Pfalz fahrenden Fuhrwerke verladen wurden und auf eines der Fuhr⸗ werke noch andere Gegenſtände kamen, machte er den Franzoſen Mitteilung, das Fuhrwerk wurde beſchlagnahmt und der Beſitzer zu einer Geldſtrafe von vielen Milliarden Papiermark ver⸗ urteilt. Den Fuhrleuten gelang es dann am andern Tag, den Fran⸗ zösling zu erwiſchen. Er erhielt eine Tracht Prügel und wurde der Gendarmerie übergeben. *Bretten, 19. Sept. Zu dem tödlichen Unfall des Poſtſchafe⸗ ners Zeller bei Bahnbrücken(Zeller ſoll bei ſtarkem Gefäll vom Nade geſtürzt ſein) gehen hier Gerüchte um, wonach Zeller nicht einem Unfall, ſondern einem Ueberfalle zum Opfer gefallen wäre. Kurz vor der Auffindung der Leiche hätten ſich an der be⸗ treffenden Stelle zwei Männer herumgetrieben und von der Bar⸗ ſchaft in Höhe von 35 Millionen, die Zeller bei ſich trug, fehlten ſpäter 33 Millionen. Nach einem anderen Gerücht ſoll Zeller mit einem Motorradfahrer zufammengeſtoßen ſein, der ſich um den Verunglückten nicht kümmerte, ſondern weiterfuhr. 7( Bretten. 20. Sept. Auch in der nahen württembergiſchen Gemeinde Derdingen iſt jetzt ein tollwütiger Hund feſtgeſtellt worden. Er hat mehrere Tiere totgebiſſen und einem 10jährigen 1 5 5 eine ſtarke Verletzung beigebracht. Der Hund wurde er⸗ n. Anzeigen 400, Fam.-Anz. 200, Reklamen 1600, Schlüſfelzahl ———————— »-»ß ͤTTTTT0T0T0T0TT—TT———T— FPPPPP—————— 15 4— „n5FbTTbTTTTbTTTTTTTT —:——ꝛĩ — „———————— — —— ä— —— 2. Seite. Nr. 433 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 55 Freitag, den 21. Sepfember 1923 Anter der Fremoͤherrſchaſt Eine neue Gewalttat Berlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bürg.) Die 16jährige Hilda H. aus Kupferdreh befand ſich nach einer Meldung aus Eſſen am 20. Auguſt auf dem Wege zu ihrer elterlichen Wohnung. Unter⸗ wegs wurde ſie von einem franzöſiſchen Soldaten angehalten, der das Kind die Straßenböſchung hinunterwarf und es zu vergewaltigen verſuchte. Der Täter beſaß die Unvorſichtigkeit dem Kinde ſeine Photo⸗ graphie in die Bluſe zu ſtecken. Dieſe wurde dem franzöſiſchen Kom⸗ mandanten übergeben. Ueber eine Beſtrafung des Soldaten iſt bis⸗ her noch nichts verlautet. Kusweiſung von Bergarbeitern Nachdem am 18. September 84 Bergarbeiterfamilien aus dem Dortmunder Bezirk von den Franzoſen ausgewieſen worden waren, wurden geſtern noch 36 und heute 40 Bergarbeiterfamilien ausge⸗ wieſen. Die Bergleute, die zur Belegſchaft der Zeche Viktoria 3 und 4 gehören, hatten ſich geweigert, unter franzöſiſcher Herrſchaft zu arbeiten. Das Reviſionsgericht hat die Reviſion den Studenten Raabe verworfen. Dder Sühnegottesdienſt in Athen Paris. 20. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Athen iſt vor⸗ ſtern vormittag in der katholiſchen Kathedrale des Hl. Dionnſius in Gegenwart ſämtlicher Mitglieder der Regierung und der diplomati⸗ ſchen Korps in Uniform ein feierlicher Gottesdienſt zum Gedächtnis des Generals Tellini und der anderen ermordeten italieni⸗ ſchen Miſſionsmitglieder abgehalten worden. Gleichzeitia lief das internationale Geſchwader in die Bucht von Phaleron ein. Die ita⸗ lieniſchen, engliſchen und franzöſiſchen Schiffe wurden nacheinander von der griechiſchen Flotte mit je 21 Schuß begrüßt. Nachdem den Kommandanten des Geſchwaders die Abhaltung des Requiems mit⸗ geteilt worden war, entboten die alliierten Schiffe der griechiſchen Flotte den Salut und zogen ſich zurück. Die Gegenrevolution in Bulgarien Nach Nachrichten, die ſowohl aus Rom wie aus London kom⸗ men, ſcheint die revolutionäre Bewegung in Bulgarien ſtärker zu ſein, als urſprünglich angenommen wurde. Es koll bei Radomir, einer Stadt zwiſchen Sofia und der ſerbiſchen Grenze zu ernſten Kämpfen gekommen ſein. Die Regierungstruppen, heißt es, hätten ſich vor den an Zahl überlegenen Kommuniſten und Bauern zurückgezogen. Auch in Karlowo, 150 Kilometer öſtlich von Sofia, in Salkowa und in Dobritza, 60 Kilomeder füdlich von Sofia, tobt der Aufſtand. Die Regierungstruppen hätten Munition und Waffen verloren. Die Aufſtändigen hätten bei Radomir alle Straßen und Eiſenbahnen zerſtört, um den Vormarſch der Regie⸗ rungstruppen aufzuhalten. Die Verluſte ſollen auf beiden Seiten ſehr groß ſein. Es wurden keine Gefangene gemacht. Der Auf⸗ ſtand ſei für die Regierung Zankow überraſchend gekommen. Die Regierung hätte nicht annehmen können, daß die Aufſtändigen mit Waffen verſehen ſeien. Die Regierung Zankow iſt vorläufig in Sofia. Sie hält ſich für ſtark genug, die proviſoriſche Regierung in Radomir zu unterdrücken. Die Regierung hat in Sofia in den Kreiſen der Kommuniſten Maſſenverhaftungen vornehmen laſſen. Ein neuer Wirtſchaſtsvertrag mit Rußland ſel Berlin, 21. Sept.(Von unſerm Berl. Büro.) Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth hat in einer Unterredung mit einem Vertreter des„Echo de Paris“ beſtätigt, daß er mit der Sowjet⸗ regierung einen Vertrag über die Ausbeutung zwiſchen Petersburg und Wologda und Petersburg und Moskau abge⸗ ſchloſſen hat. Die Wälder beſitzen eine Geſamtbodenfläche von einer Million Hektar. Deutſchland hat ſich verpflichtet, die während des Krieges angefangene neue Eiſenbahnlinie zwiſchen Peters⸗ burg und Moskau auszuhauen, ſelbſt Werke zu errichten und Fabriken für die Zelluloſe⸗ und Terpentinbeſchaffung zu erſtellen. Die Somfetregierung iſt an dem ganzen Unternehmen mit einem großen Prozentſatz beteiligt. Der Vertrag geht auf eine Dauer von 35 Jahren. im Todesurteil gegen a 4 — Humsæ mit den Kommuniſten nichterzielt weren konnte. berufung des Landtages beantragt. teilung wird der Landtag vermutlich am 5. oder 6. Okt. zuſammen⸗ treten. Dr. Zeigner kündigt für hüllungen an. wird, den Erwerbsloſen zwei Beſchaffungsbeihilfen aus⸗ Abflauen der Bewegung in Baden In Freiburg kam es am Donnerstag vormittag, wie ſchon gemeldet, zu größeren Anſammlungen in der Nähe des Schwaben⸗ tores. Als die Menge ſich trotz wiederholter Aufforderung ſich nicht zerſtreute, wurde ein kleines auswärtiges Polizeiaufgebot einge⸗ ſetzt, das den Platz raſch räumte. Von der Waffe wurde kein Ge⸗ brauch gemacht. Bei der Räumung des Platzes wurden einige 20⸗ jährige Burſchen feſtgenommen, die zum Teil ſchon unter den Lör⸗ racher Demonſtranten beobachtet worden waren. In Heidelberg fand trotz des Verbots eine kommuniſtiſche Verſammlung ſtatt. Als der Aufforderung, das Lokal bzw. bei ſeinem Verlaſſen den Platz zu räumen, nicht Folge geleiſtet wurde und ein Teil der Menge Widerſtand zu leiſten verſuchte, griff die Polizeibereitſchaft mit dem Gummiknüppel ein und zerſtreute die Anſammlung. In Lörrach herrſchte vollkommene Ruhe. Einigen jungen Leuten konnten wieder Waffen abgenommen werden. Die Freiburger Sipotruppen haben die Stadt verlaſſen; nur die geſtern aus Raſtatt eingetroffenen Verſtärkungen ſind hier geblieben. Der Verkehr in der Stadt wickelt ſich in normalen Bahnen ab. Der Markt wurde auf die Aufforderung der Landbürgermeiſter wieder beſchickt, die Geſchäfte und Banken ſind den ganzen Tag geöffnet. Die Streikenden haben die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen. Sie verlangen die Bezahlung der Streiktage, was aber bisher von den Unternehmern abgelehnt wurde. Die Verhandlungen dauern fort. Die Zahl der Opfer beträgt 4 und eine Anzahl Verletzte. In Säckingen iſt die Bewegung ebenfalls zuſammen⸗ gebrochen. Die Arbeiterſchaft der Firma Haid u. Neu in Karlsruhe beſchloß die Forderung einer Wirtſchaftsbeihilfe in Höhe von 50 Schweizer Franken und die Bezahlung eines Stundenlohns in Höhe von 50 Goldpfennigen zu erheben. Die Direktion erklärte, nicht in der Lage zu ſein, dieſe Forderung zu bewilligen, da hierzu ein Betrag von—5 Billionen nötig ſei. Sie erklärte ſich aber bereit, den Vorſchuß in Höhe von 100 Millionen von der Lohnzahlung nicht in Abzug zu bringen. Die Arbeiterſchaft erklärte ſich damit nicht einverſtanden und beſchloß, ſolange in der pafſiven Reſiſtenz zu verharren, bis ihre Forderungen bewilligt worden ſeien. Darauf erklärte die Fabrikleitung den Betrieb für geſchloſſen, der ab Freitag vollſtändig ruht. Eine Erwerbsloſenabordnung im Arbeiksminiſterium Eine Vertretung von Arbeitsloſen aus verſchiedenen badiſchen Orten weilte unter Führung von Gewerkſchaftsvertretern im badiſchen Arbeitsminiſterium, um von der Regierung ein aktives Ein⸗ greifen in der Erwerbsloſenfürſorge zu erreichen. Die Abordnung unterbreitete verſchiedene Forderungen, die ſich auf die Beſchäftigung von Erwerbsloſen, auf die prozentuale Anpaſſung der Unterſtützungen an einen entſprechenden Tariflohn und auf die Lebensmittelbeſchaf⸗ fung für Erwerbsloſe bezogen. Von den Vertretern der Regierung wurde erklärt, daß die badiſche Regierung tue, was in ihren Kräften ſtehe, daß aber die Erwerbsloſenfürſorge in ihren Hauptpunkten von der Reichsregierung feſtgelegt ſei. Bezüg⸗ lich der Unterſtützung und der Arbeitsbeſchaffung habe die badiſche Regierung ſchon bisher auf die Reichsregierung eingewirkt und ver⸗ ſchiedene Erfolge erzielt. Die außerordentlich ſchwierige innen⸗ und außenpolitiſche Lage ziehe aber mancherlei Grenzen. Auch in Zukunft werde alles verſucht werden, um in Gemeinſchaft mit der Reichs⸗ regierung weitere Verbeſſerungen in der Erwerbsloſenfürſorge zu erreichen. Sozialiſten und Kommuniſten Berlin, 21. Sept.(Von unf. Berl. Büro.) Die Zentrale der Kommuniſten wendet ſich in einem Aufruf an die Gewerk⸗ ſchaften, in dem ſie darauf hinweiſt, daß der paſſive Widerſtand an der Ruhr planmäßig von der Regierung abgebaut werde und daß die Unterwerfung unter das Diktat des franzöſiſchen Kapita⸗ lismus unmittelbar bevorſtehe. Es ſei nunmehr die Stunde gekom⸗ men, daß die Bourgeoiſie den Platz räume und eine Arbeiter⸗ regierung rette, was noch zu retten ſei. Der Aufruf fordert ſchließlich zu ſofortigen Maſſenverſammlungen und Demonſtrationen als Proteſt gegen die Verſchacherung an das franzöſiſche Groß⸗ kapital auf. Wann und wo Verſammlungen ſtattfinden ſollen, wird nicht geſagt. Die Verhandlungen zwiſchen den thüringiſchen Sozialiſten und Kommuniſten wegen Neubildung einer gemeinſamen Regierung wurden auf unbeſtimmte Zeit vertagt, da eine Einigung ANus der ſächſiſchen Unoroͤnungszelle Vor neuen„Enthüllungen“ Jeigners Die ſächſiſche Regierung hat beim Landtag die baldige Ein⸗ Nach einer offiziöſen Mit⸗ dieſe Sitzung erneut Ent⸗ Verſchleuderung von Staatseigentum Die ſächſiſche Regierung hat, wie uns aus Dresden gedrahtet queh den ſeriraq ron fansla. n ————————— 1320 000 4, für jedes weitere Stockwerk mehr 2 200 000 20 Pfg.= 440 000 4. Dieſe auf des§. 28 Abſ. 1 und 2.⸗Str.⸗G.⸗B. er⸗ ſolgende Regekung gikt für die Dauer von 3 Mo⸗ naten, vorbehaltlich früherer anderweitiger Feſt⸗ fetzung. 27 Mannheim, den 17. September 1923. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Nach e des Stadtrats der Stadt Maunheim und Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Dandeskommiſſärs erhält die Begräbnis⸗ und Friedhofordnung der Stadt Mannheim vom 12. April 1899 bezüglich der 88 33, 35 und 52 folgende Zuſätze und Faſſunmn 33 Abſ. 2. Die Grabſteine dürfen nicht glänzend poliert werden. Soweit bei Reihen⸗ gräbern Grabeinfaſſungen zur Ausführung kom⸗ men, dürfen ſie nicht mehr als 5 em breit ſein und nicht mehr als 10 cm'ütber den Boden hinaus⸗ ragen. Das Aufſetzen von Eiſengittern, Pfoſten und dergleichen iſt unzuläſſig. Das Anbringen von Glasinſchrifttafeln. Perl⸗ kränzen und Blechkränzen Porzellaufiguren, Por⸗ zellaureliefs, Photographie auf Porzellan⸗ und Emailtafeln und dergleichen iſt verboten. 8 35 Abſatz 3 nen. Die Reihengräber ſind in ihrer ganzen Fläche zu bepflanzen. Die Aufteilung der Grabfläche im Wege, Rabatten uſw. und das Belegen mit Marmorkies oder ähnlichem Material iſt bei Reihengräbern unterſagt. § 52 Abſ. 1. Jeder Exwerber einer Familien⸗ grahſtätte iſt verpflichtet, ſie innerhalb 3 Monaten in der vorgeſchriebenen Weiſe anzulegen und wäh⸗ rend der ganzen Benützungsdauer in einem ord⸗ nungsmäßigen Zuſtande zu unterhalten. Die Familiengrabſtätten ſind entlang dem Wege und auf der linken Seite mit einer einheit⸗ lichen Einfaſſung aus Werkſtein zu derſehen. Dieſe Steineinfaſſung muß 15 em breit und vom Weg ab gemeſſen 15 em hoch ſein. Das Auf⸗ ſetzen von Eiſengittern, Pfoſten und dergleichen iſt unzuläſſig. Die Familiengrabſtätten ſollen in ihrer ganzen Fläche bepflanzt werden. Werden bei größeren Grabſtätten Zugangswege angelegt, ſo müſſen ſie in beſcheidenen Abmeſſungen gehalten werden. Schlangenwege und Wegeinfaſſungen aus Stein, Holz oder Eiſen ſind unzuläſſig. 17 Mannheim, den 24. Auguſt 1923. u. S. W. bill Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. iet erlenee 5 Gilka-K Auliche Jerdflentlichungen ler Jaütgemeinde. Voertreter in Morgen früh auf der Freibank Gefrier-Hammel- Fleiseh das Pfund zu 15 Miffionen. 87 bezahlt, wozu ſie ſich die Mittel durch Entäußerung von Staatsvermögenswerten beſchafft hat.(])) — Beſeuchlungs-NKörper Elektr. Koch u. Heizapparate Rietheimer, R 7, 32 Traitteurstraße 52. .Louis Haas, rel.508 u. 5590 Die Kommuniſten gegen Zeigner Die ſächſiſchen Kommuniſten richten ſcharfe Angriffe gegen da⸗ Kabinett Zeigner. Der Führer der Kommuniſten, der Abg. Bött⸗ cher, tritt in einem Artikel für den Sturz des kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems und für die Umbildung der ſtaatlichen Macht⸗ organiſationen in Kampforganiſationen des Proletariats ein. Die kommuniſtiſche Partei müſſe ihren Weg bis zur letzten Konſequenz gehen Die Sächſiſche Arbelterztg, ſchreibt, die Kommuniſten rüſten zum Bürgerkrieg und zum Sturz der Republik. Kegierung und Beamtenſchaſt J Berlin. 21. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Kon flikt zwiſchen der Regierung und der Beamtenſchaft ſcheint ſich bedauerlicher Weiſe zuzuſpitzen. Geſtern haben mit Preſſe⸗ vertretern Beſprechungen ſtattgefunden, bei denen ſich die Führer des Deutſchen Beamtenbundes in ſcharfen Ausführungen gegen die Regierung und namentlich gegen die in letzter Zeit teilweiſe getroffe⸗ nen, teilweiſe angekündigten neuen Maßnahmen finanz⸗ und beam⸗ tenpolitiſcher Natur wandten. Die Regierung habe mehrfach den Beamten gegenüber das Wort gebrochen. Die Beamtenſchaft ver⸗ wahre ſich eneraiſch dagegen, daß ein Beamtenabbau eintrete, ehe andere wirkſame Mittel zur Beſchränkung der Aus⸗ gaben von der Regierung ergriffen würden. Es beſtehe die Gefahr, daß man die Beamtenſchaft um 600 000 Köpfe verringere und viele Beamte dann als Angeſtellte wieder einſtelle. Heute abend findet in Berlin eine Mitgliederverſammlung des Deutſchen Beamtenbundes ſtatt. in der zu dem Konflikt zwiſchen Reichsregierung und Beamten⸗ ſchaft Stellung genommen wird. Badiſche politik Staatsminiſter a. D. Dr. Freiherr von Duſch 7 In Mauren(Oberamt Böblingen) iſt der frühere badiſche Miniſterpräſident Dr. Alexander Freiherr von Duſch im 78. Lebensjahr geſtorben. Staatsminiſter a. D. Freiherr v. Duſch war als Sohn des 1889 verſtorbenen badiſchen Kammerherrn und Geh. Rats Ferdinand Frhr. v. Duſch am 11. September 1851 in Karlsruhe geboren, wo er den größten Teil ſeiner Jugend verlebte und nach Beendigung ſeiner Studien 1874 in den badiſchen Staatsdienſt trat. Er betätigte ſich zu⸗ nächſt in verſchiedenen richterlichen Aemtern, arbeitete dann in dem damaligen Miniſterium der Juſtiz und des Kultus und Unterrichts, zu deſſen Präſident er 1901 ernannt wurde. Drei Jahre darauf erfolgte dann ſeine Ernennung zum Miniſter und ein Jahr darnach trat er an die Spitze des badiſchen Kabinetts, das er bis zu ſeinem am 23. September 1917 erfolgten Eintritt in den Ruheſtand feitete. Sein Rücktritt erfolgte damals nicht allein aus Geſundheitsrückſichten, ſon⸗ dern auch, weil er den in dem Kriegsjahr 1917 im badiſchen Landtag, vor allem von den Sozialdemodbraten, geſtellten Neuforderun⸗ gen abhold war. Der Entſchlafene, dem die Univerſitäten Heidelberg und Freiburg die Ehrendoktorwürde verliehen haben, beſaß in beſonders hohem Maße das Vertrauen der Großherzöge Friedrich I. und Friedrich II. Maria v. Weber engere Beziehungen unterhielt. Von Duſchs Groß⸗ vater hatte während ſeiner Heidelberger Studienzeit Weber dennen gelernt und ihn auf Apels„Geſpenſterbuch“ aufmerkſam gemacht, worin ſich auch die Erzählung vom„Freiſchützen“ aufgezeichnet findet. „Mit Duſch entwarf Weber im Frühjahr 1810 den Opernplan, der aber infolge dienſtlicher Verhinderungen des jungen Duſch nicht zur Aus⸗ führung kam und ſpäter dann von dem Leipziger Johann Friedrich Kind vollendet wurde. Die muſikaliſche Befähigung des Großvaters des nun verſtorbenen Staatsminiſters hat ſich auf deſſen Sohn über⸗ tragen, deſſen Kompoſitionen man ab und zu im Konze begegnet Nach ſeiner Zuruheſetzung nahm Staatsminſſter a. D. von Duſch zumächſt in Heidelberg Wohnſitz, wo er ſich der Deutſchen liberalen Volkspartei an„dauf deren Liſten bei den Gemeindewahlen er auch bandidierte. 1921 ſiedelte er auf ein von mütterlicher Seite ſtammendes Gut in Mauren im württeneh ſchen Oberamt Böblingen über, wo er jetzt entſchlaſen iſt. ee Letzte Meldungen Ozeanflug eines Zeppelin London, 21. Sept. Die Vorbereitungen für den Fiug de⸗ „L. Z. III“ ſind getroffen. Das Luftſchiff wird anfangs November von Friedrichshafen nach Lakehurſt abgehen. Sobald die Probe⸗ flüge beendet ſein werden, wird das Luftſchiff die Fahrt über den Ozean antreten, die es über Frankreich und die Azoren fühven wird. Die geſamte Entfernung beträgt 4500 Meilen. Berlm, 21. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Das kabinett hielt geſtern nachmittag eine Sitzung ab, in der es mit Ernährungsproblemen beſchäftigte. Paris, 21. Sept. In Paris iſt eine Skandalaffäre tand lebhaſter Erörterungen. Es handelt um große Unterſchlagungen bei der Liquldation der ameri⸗ kaniſchen Heereswaren in Diſon. Zahlreiche wurden feſtgenommen. Der schlechteste Herd wird wie neu herge · riehtet. Garantie für Brennen und Backen, sowie Setzen, Putzen u. Ausmauern. lentsclastere Hrpbs, J 7, II, Siaasstun Tetephon 8219. 87⁴ Aleſſandro Stradella Romantiſche Oper in drer Aufzügen von W. Friedrich. Muſil⸗ von Friedrich von Flotow.(1844.) Die Han geht um 1670 vor, teils in Venedig teils in der Umgegend von i Stellen-Gesuche Junge Dame mit erſten Reſerenzen, durchaus verſiert im Bam 28 nrit te Wuſchtwenſch 15 in Stenographie u. inen„ſu 0 in. Bank, Handel oder Induſtrie evtl 15 Sekrefiärin zu verändern. Gefl. Zuſchriften unter-P. F. befördert die Geſchäftsſtelle d. 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Stradella hat übrigens noch mehrere ſolche; nit⸗ un er 1682 der Rache des Liebhabers oder dem Do Doſer gelallen 40 80 ſeine Opern, ſeine Kantaten(für eine Singſtimme mit i a hed aer e als einer cofdd derdensden ge muſikgeſchichtlihen Büchern erzähtt werden ſind beree Erdichtungen kl. Haus, in dem zwe und ſo war der Weg zum„Vaudeville“(Liederſpiel) bequem genug, Zimmer beziehbar. An Und Friedrich benutzte alle vorhandenen Stoffe zu dem uns vor gebote unt P. J. 43 cn liegenden Libretto. Er machte aus dem jungen Venezianer eine Aalten Geizhals aus Venedig: der Vormund will die junge, klein Leonore heiraten. Aber ſie will ſich lieber in die Lagunen ſt als den Alten heiraten. Stradella und ſeine„Schüler“ ſetzen während des Karnevals die Entführung in Szene. Freude ſau⸗ maſch. mit Sozius, fahr ſen, Sommer, Käſertal, Liebenden beſchützt, ſind Stradella und Riedſtr. 21 od. Tel. 9863 langt. Inmitten des tollen Treibens fährt die Gondel hinweg: Alte hat das Nachſehen, weibliche Masken umgeben ihn ihn zurück. Er ruſt vergebens n um die Verwegene zu„kirren“. ſind in der romantiſch⸗komiſchen ſind in Hamburg, wo die Uraufführung ſtattfand. Da mußt „anſtändig“ zugehen! Rieſe— hat ſein Libretto nach einer wahren Begebenheit om. W. Friedrich— ſonſt Friedrich gefe ſchone leſſanpep(Aet) zub dorehmen e 0 vornehmen Geſangsunterricht, und da— nun jal Die 8„Kirchen arie“ des Stradella iſt nämlich nicht von ihm, ſie iſt vielmehr au⸗ der Opernzeit von Neapel um 1750, iſt ein a 8 Arteneen r„Meiſter mit der netten Leonorilla(⸗Lorle) aus Venedig und in der Campagna an. Der venezianiſche Edelmann thalt des großen Sängers und— Ts. ollten. die Geliebte eniführte. rungen ins Werk geſetzt; das letzte Ende war, daß des Brano n iſt. Die Werke des Kirchenkomponiſten deß alles iſt meines Wiſſens verſchollen. Oper lebt er weiter! Denn viele Einzelheiten, die in nun Jubelbrauſen, Wone ringsum, Luſt und Sang, erfüllen ſe des erſten Aktes. Während des Maskentreibens, das ſeine Geliebte zur Gondel die 2 und halten der Polizei: nach den 2Sbirrga: pernreime, Opernkunſt.. die r der vormärzlichen Zeit. w von Gefahr Nach langem Wandern, Aſyl⸗ 221 421 1 0 1 .05 8 1 zere droht, hat der Kirchenſtaat dem„treuen Paar ein freundliches Geboten:—5 Zimmer, Nähe von Kaſernen 2 üimmel. Badez. Küche, 2 Keller, groß. Speicherabteil 77— e eee 5 das eptl. Abgabe ein. groß. Obſt⸗ u. Gemüſegart(Campana), danor eine Veranda.„Morgenſonne, Ma iwär⸗ in; dirett bein Hauſe; auch kann 2 2 Zimmer ergänzt Georg Hartmann(Charlottenburg 1919) und baut ber Wohnung mit Küchen darausgeteilt werden. im Hintergrunde„eine eine Kirche auf. Denn froh lt Angebote unter. P. H. 2 au die Geſchäftsftelle Tag, an dem ein heilig Band zwei Herzen mit des Himmels Segen Angefügt ſei, daß der Großvater des ſetzt Verſtorbenen zu Karl D G DSye ggeg ganege grrrrzgßgzr ADsg S2‚gF ASSSS 2 222 SFSSTSSSZSSSA. E * e —— 11 Freitag, den 21. Sepiember 1923 Mannheimer Genetral-Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 433 Wertbeſtändige Hypotheken für den Wohnungs bau Von zuſtändiger Seite wird dem„Amtlichen Preußiſchen Preſſe⸗ dienſt⸗ Vor kurzem hatte die Reichsregierung erneut be⸗ trächtliche Mittel für Gewährung von Landesdarlehen für den Woh⸗ mumgsbau zur Verfügung geſtellt. Inzwiſchen haben ſich die wirt⸗ ſchaftlichen Berhältniſſe ſo verſchlechtert, daß zur Weiterführung der bereits begonnenen Wohnbauten abermals beträchtliche Mittel not⸗ wendig geworden ſind. Dieſe ſollen nach den Beſtimmungen des Reiches als Zwiſchenkredite gegeben werden, die demmächſt in wertbeſtändige Hypotheken umzuwandeln ſind. Damit würde das disherige Zuſchußverfahren, das auf der Hergabe zunächſt unverzins⸗ licher Landes⸗ und Gemeindedarlehen beruhte, eine grundlegende Aenderung erfahren. Der Zwiſchenkredit ſoll nach den von der Reichsregierung ge⸗ troffenen mit höchſtens 5 Prozen verzinſt werden, bis weiteres aber, zunüchſt bis zum Monatserſten, nach Ablauf von 8 naten nach erfolgter Auszahlung an den Bauherrn, unverzinſt bleiben, Die jeweilige Wertfeſtſetzung hat unter Beachtung des Ge⸗ ſehes über wertbeſtändige Hypotheken vom 23. Juni 1923(Reichsge⸗ ſehblatt J S. 47) und der Verordnung zur Durchführung des Geſetzes r wertbeſtändige Hypotheken vom 29. Juni 1923(Reichsgeſetzbl. .i82) zu erſolgen. Als Maßſtab wird das Jeingold beſtimmt. So⸗ dard in genügendem Umfange die Möglichkeiten gegeben ſein werden, wertbeſtändige Hypotheken auf freiem Geldmarkte zu erlangen, ſind die Zwiſchenkredite des Reichs oder, ſofern bereits die hypothekaricche Eintragung erfolgt iſt, die Hypotheken zurückzuzahlen. Weitere Be⸗ ungen in dieſer Hinſicht bleiben vorbehalten. Vor Auszahlung des Jwiſchentredits an den Bauherrn hat dieſer ſich in beſonderer, zur Vorlage an das Grundbuchamt geeigneter Schuldurkunde zu ver⸗ Plichten, die vorſtehenden Bedingungen zu erfüllen und im übrigen auf Verlangen des Darlehnsgebers den wiſchenkredit jederzeit als werſbeſtändige Hypothek zu Gunſten des Reichs an bereiteſter Stelle hüäſedarlehen und etwaigen Arbeitgeberzuſchüſſen auf dem belaſteten Grundſtück eintragen zu laſſen. „In Preußden iſt mit der Ausſchüttung der für dieſe Zwecke vom Reich bereitgeſtellten Mittel bereits begonnen worden. Die Unterver, teilung an die Bauherren bleibt den bisherigen Trägern de⸗ Ver⸗ s übrlaſſen; ſie ſoll ohne Verzug unter den vorgeſchriebenen Dedingungen erfolgen. Städtiſche Nachrichten Ein Sedenktag um zweitenmale jährt ſich heute der Tag des Oppauer Ex⸗ b. ole n das ſchwere Menſchenopfer forderte, über diele Familien tlefes Leid brachte und ungeheuren Sachſchaden ver⸗ urſachte. Der verhängnisvolle Tag ſtehe nicht nur in Oppau und den untiegenden linksrheiniſchen Ortſchaften, ſondern auch hier in friſcher Erinnerung, weil der auf Mannheimer Gemarkung durch die Ex⸗ oſton verurſachte Schaden ſehr bedeutend war. In den verfloſſenen Jahren iſt das menſchenmögliche zur Heilung der Wunden, die s Unglück geſchlagen hat, getan worden. Am ſchnellſten vollzog ſich der Wiederaufbau der in Trümmer gelegten Gebäude des Oppauer Vertes der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Nur das zum Teil deus Ausſehen der gewaltigen Oppauer Anlagen erinnert heute noch vor i Jahren furchtbare Gewalten ein Zerſtörungs⸗ werk wohl am treffendſten mit der japaniſchen Erd⸗ bebenkataſtrophe in Parallele geſtellt werden kann. Der Ort Oppau iſt ebenfalls wieder erſtanden, noch freundlicher wohnlicher als vorher, dank der unermüdlichen Tätigkeit des Staatskommiſſariats und der allgemeinen Opferwilligkeit, in Mannheim ſich im hervorragender Weiſe betätigte. Bis dum 15. September wurden durch das Staatskommiſſariat in Oppau an Neu⸗ und Umbauten einſchließlich Stockwerksaufbau 519 Wohn⸗ daen 58g Nebengebäude und 68 größere Scheunen errichtet. Ferner cepari 15 364 Wohnhäuſer, 625 Nebengebäude und 70 Scheunen .Der größte Teil der Bauten iſt bereits bezogen. Auch die iden Kirchen und das Schulhaus ſind im Rohbau vollendet. noch nicht erledigten Fälle an Reparaturarbeiten, die meiſt r Natur ſind, werden noch im Laufe dieſes Jahres erledigt. iſt alſo innerhalb 2 Jahren der Wiederaufbau Oppaus faſt voll⸗ worden. Nur wer die grauenhaften Verwüſtungen, die das Ex⸗ ſeinerzeit angerichtet hat, mit eigenen Augen geſehen einen Begriff machen von der gewaltigen Arbeit, die in verhältnismäßig kurzen Zeitſpanne an Wiederaufbauarbeiten ge⸗ mäßig kurzen worden iſt. Sehr verdient gemacht um die Wiederaufbauarbeit zat ſich auch der Leiter des Staatskommiſſariats für Oppau, Mini⸗ Stützel. Die Zahl der in Edigheim neu erbauten uſer beträgt 7 und ein Nebengebäude, ferner wurden dort äude, 39 Nebengebäude und 100 Scheunen repariert. In udwigshafen⸗Frieſenheim ſind 3146, in Franken⸗ da1 1100, in Oggersheim 1090 Schadenfälle, meiſtens Repa „erledigt worden. ̃ treuem Gedenken an die Opfer, die bei dem Unglück zu be⸗ 5 waren, wird heute auf dem Oppauer Friedhof eine Trauer⸗ becte r asgehalten, mit der die Enthüllung eines Denktmale bbeunden iſt. Das von der Gemeinde Oppau geſtiftete Denkmal iſt sgraß in Bronze hergeſtellt und charakteriſtert den Schmerz dem Letroffenen in ergreifender Weife. Der Entwurf ſtammt von pbervorragenden Bildhauer Jean Paul Steinel⸗München, 7075 25 +5 — + der an dem Hof ſtand, in dem die Fa. einem Meiſterſchüler Prof. Hildebrandt. Jean Paul Steinel iſt auch in unſerer Gegend kein Unbekannter. Von ihm befinden ſich Werke auf dem hieſigen Friedhof, in den Kunſthallen Mannheim und Karls⸗ ruhe, ſowie in der Univerſitätsbibliothek Heidelberg. Er iſt geborener Heidelberger und ſtammt aus einer alten Mannheimer Familie. Zur Beſetzung des Schloſſes liegen uns heute folgende Nachrichten vor: die franzöſiſchen Truppen ſind geſtern abend gegen 6 Uhr bis auf eine Wache von 30 bis 40 Mann nach Ludwigshafen abgezogen. Die Wache iſt auf die einzelnen Zugänge zum Schloß verkeilt, die nach wie vor militäriſch bewacht werden. Die um das Schloß herum aufgeſtellten Maſchinengewehre ſind abgebaut worden. Wie verlautet, ſoll die Beſetzung des Schloſſes eine Vergeltungs⸗ maßnahme für die vor etwa 5 Wochen mitgeteilte Schießerei zwiſchen zwei Kriminalbeamten und deutſchen Kriminalbeamten an der Rheinluſt ſein. Die beiden franzöſiſchen Kriminalbeamten wurden damals von deutſchen Kriminalbeamten verfolgt und gaben auf der Flucht zur Rheinbrücke mehrere Schüſſe auf die deutſchen Kriminalbeamten ab, die von dieſen erwidert wurden. Verletzt wurde bei der Schießerei niemand. Von den Bewohnern des Schloſſes wurden ſchon im Laufe des geſtrigen Vormittags die Hausfrauen hinausgelaſſen, die den Wochenmarkt beſuchen wollten. Später durften auch die münn⸗ lichen Perſonen paſſieren, aber Alle mußten ſich ihren grünen Perſonalausweis von einem Offizier, der ſich im rechten Wachhäuschen aufhielt, abſtempeln laſſen. Ohne dieſen abge⸗ ſtempelten Ausweis darf niemand hinein oder heraus. Geſtern nachmittag ſind die für Pitmaſens und Grünſtadt veſtimmten Transporte der Fa. Gebr. Graeff freigegeben worden. Den vereinten Bemühungen des Herrn Graeff und des Pirma⸗ ſenſer Stadtrates gelang es ſchließlich, den Kommandanten der Be⸗ ſatzungstruppen davon zu überzeugen, daß Pirmaſens die Kartof⸗ feln ebenſo dringend notwendig hat, wie Grünſtadt die Kohlen. Herr Ergeff erhielt einen abgeſtempelten Ausweis, der den Abtransport geſtattete. Gleichzeitig wurde der franzöſiſche Poſten zurückgezogen, br. Graeff ihren Wagen⸗ park untergebracht hat. Wie wir hören, haben fämtliche Offiziere, unter denen ſich auch General De Metz aus Speyer befand, das Schloß wieder verlaſſen. Sämtliche Räume des Finanzamtes ſind perſiegelt. Die zurück⸗ gebliebenen Truppen haben heute nacht im Ritter⸗ ſaal des Schloſſes Ouartier bezogen. Nicht nur ſämtliche Räume des Finanzamtes ſind verſiegelt, ſondern auch die Muſeen, die Bibliothek und die Möbelverwertungsſtelle. Vor den Türen ſtehen Poſten. Die Beute im Finanzamt ſolt aus etwa 20 Millionen beſtehen. Da das Finanzamt die im Laufe des Tages eingenommenen Gelder noch abends wegbringen läßt, waren geſtern morgen die Kaſſen leer. Man ſcheint es in der Hauptſache auf die Aken der Reichsbahndirektion Ludwigshafen abgeſehen zu haben, die ihre Büros im Schloſſe hatte. Alle wichtigen Akten waren noch am Mitt⸗ woch abend weggeſchafft worden, ſodaß auch hier die Fran⸗ zoſen leer ausgingen. Land⸗ und Amtsgericht waren auch heute vormittag noch völlig abgeſperrt, ebenſo die Büros ſämt⸗ licher anderen Behörden, die im Schloß untergebracht ſind. verſchärfung der Wohnungsluxusſteuer Der Reichsarbeitsminiſter hat dem e p den En:wurf einer Verordnung über die Wohnungs⸗Luxusſteuer zu⸗ gehen laſſen. Der Entwurf ſieht eine und eine Ver⸗ ſchärfung der Grundſätze über die Erhebung der Wohnungs⸗Luxus⸗ ſteuer vor, die in dem Geſetz über die Wohnungsbau⸗Abgabe nie⸗ dergelegt ſind. Mehrere Länderregierungen und Gemeindever⸗ bände haben zum Ausdruck gebracht, daß bei der jetzigen Hand⸗ habung dieſer Grundſätze kein nennenswerter Ertrag aus der Steuer erzielt werden könne und daß die Steuer mancherorts nicht einmal die Veranlagungs⸗ und Erhebungskoſten deckt. Nach dem Entwurf enthält die Neufaſſung des Artikels 3 der Bekanntmachung der Reichsregierung vom 15. Dezember 1921(28. März 1923) unter anderem folgende allgemeine Grundſätze für die von den Gemeinden zu erhebende Wohnungs⸗Luxusſteuer: Die Wohnungs⸗Luxusſteuer, deren Ertrag lediglich zur För⸗ derung der Wohnungsbeſchaffung und der Siedelung verwendet werden darf, iſt nach der Zahl der ſteuerpflichtigen Wohnräume allein oder in Verbindung mit der Größe der Wohnfläche, nicht aber allein nach der Größe der Wohnfläche zu bemeſſen. Räume unter 10 Quadratmeter Wohnungsfläche ſind ſteuerfrei. Für alle übrigen Räume iſt vorgeſehen, daß Räume über 40 Quadrat⸗ meter Wohnfläche bei der Berechnung der Zimmerzahl doppelt zu zählen ſind. Die von den Hausangeſtellten bewohnten Räume ſind ohne Rückſicht auf ihre Größe den Wohnräumen zuzurechnen. Steuerfrei ſollen mindeſtens ſoviel Wohnräume ſein, wie die um 1 vermehrte Zahl der zum Hausſtand des Wohnungsinhabers ge⸗ hörigen Perſonen beträgt. Je 2 Kinder im Alter bis zu 10 Jahren werden als eine Perſon gerechnet. Hausangeſtellte ſind den Per⸗ ſonen des Haushaltes hinzuzurechnen. Um die Steuer den zeitl'chen und örtlichen Verhältniſſen anzupaſſen. wird in dem Entwurf davon Abſtand genommen, Beſtimmungen über die Höhe der Steuer von Reichswegen zu treffen; die Feſtſetzung der Höchſtgrenze ſoll viel⸗ mehr den oberſten Landesbehörden überlaſſen bleiben. Wohnungen, die nach dem 1. Juli 1918 fertiggeſtellt ſind, und nicht mehr als 6 Wohnräume enthalten, ſollen von der Abgabe frei ſein. weiht“ Alſo Trauung und ländliche Hochzeiitl die Muſit Dder Urddur-Sh des Brauſliedes— iſt ktalleniſch, dörflich, bukoliſch Wie ſollten auch Aleſſandro und Leonore tiefere Empfindun⸗ K Fenn dbe,. Der dritte Akt iſt wieder mehr romantiſch als komſſch, —— Banditfen werden gerührt und überwunden durch Stradellas geg us an die Jungfrau Maria, durch die Macht des Geſan⸗ Er. Flotow iſt. Bindeglied zwiſchen Lortzing und Nicolai. d dereinigte— wie Georg Hartmann in ſeinem für das Deutſche Ternhaus neueingerichteten Buche 920 Seite 4 ſagt—„manche Vor⸗ ſben der Franzoſen mit deutſcher Kunſtübung. Ein Mittelding zwi⸗ 55 deutſcher Romantik und franzöſtſcher Komoedie war ſchon das N. retto. Angenehme Unterhaltung war das Ziel, auf leichte Ar brbarkeif zielten Dichter und Muſiker.. Heute ſind allerdings zubzungen nötig; auf dieſen und auf den veränderten Aktſchlüſſen und 3 beruhte der große Erfolg von Charlottenburg. A. Bl. Theater und Muſik 08 Jrantfurter Arauffübrung. Im Neuen Theater zeigte die Aüeeliche Uraufführung von Hans Müllers„Vampir“ den der der„Könige wieder als einen glänzenden Theatraliker. der Sdden ne ſtärkſte Momentanwirkung abzugewinnen weiß. In dem Vor uſpiel iſt der Ehrgeiz, zwiefach gewandelt, spiritus rector der Biitange uud Konfütte: Ehraels treibt den mittelmäßzia begabten ei dauer Johannes dazu, daß er das Werk ſeines Bruders als tegenes ausgeben will, um bei dem Wetibewerb den Preis zu erhal⸗ Weend der wahre Schöpfer dieſer Statue, die auch den Ehrgeiz ver⸗ ſoaert. ein Krüppel, iſt bereit, ſeinem künftleriſchen Ruhm zu ent⸗ deien wenn ihm nur einmal dae Glüc zu Teil wird. das all ſein ge⸗ Ledes Denten und Füßlen beberrſcht. das ſchöpferiſche Glück der gens z Die drei erſten Akte des Dramas. deſſen dreifach verſchlun⸗ der Liebes- und Intrinuentandlung ein dämoniſches Weſen, eben 90 pir“, anfacht, ſcheinen gebieteriſch einen tragiſchen Ausklang Augeterdern: merkwürdigerweiſe erwachen aber im entſcheidenden „Geendlice da ihnen ſchon die Früchte ihres Strebens winken. in den bett zichneten“ die beſſeren Triebe, und ein freiwilliager Verzicht er⸗ alleelle üder igre Leidenſchaften. Dieſe verſöhnliche Löſung macht gebortnas die Geſtalt des„Vampirs“ der die dem Menſchen ein⸗ noch ene Reigung zum Böſen perſonifiziert, im dramatiſchen Gefüge vom entbehrlicher, als ſie es ſo ſchon iſt. In Sprache und Stil führen andereenie Fäden zum Expreſſionismus. Der techniſche Aufbau Rotf rſeits dankt ſeine Exploſivtraft, die freilich ſpäter mit dem un⸗ Muſteerten harmoniſchen Ausgang vollends abbricht, bewährten pg ern der ſzeniſchen Wirkung. Es bleibt immerhin ein autes und amendes Theaterſtück— und das iſt beute gar nicht ſo wenigl ſed Frankfurter Uraufführung. die von Arthur Hellmer in bübnengerecht geſtaltet wurde, war der Autor als Bild⸗ hannes ſein eigener Darſteller und verſtand es, den Konflikt das Buch empfohlen. des mittelmäßig Begabten einfach und packend Form annehmen zu laſſen; dem buckligen genialen Bruder lieh Jakob Feldhammer die klingenden Mittel ſprachlicher Tönung, zwei Frauenrollen, ewig wiederkehrende Kontraſte des Ewig⸗Weiblichen, das den Mann hinauf⸗ oder hinabzieht, verkörperten Grete Holtz und Giſa Gleis.— Es war ein Erfolg für alle, und Hans Müller hatte mit den Künſtlern für Hervorrufe zu danken. Dr. Georg Schott. Das Heſſiſche Landestheater in Darmſtadi. das bereits im Winter 1921½2 dadurch auffiel, daß es trotz der Ungunſt der Zeit⸗ verhältniſſe zu dem ſchon beſtehenden Großen Haus ein Kleines Haus eröffnen konnte, iſt um eine Kuxioſität reicher. Die Abonnentenzahl iſt im Laufe der letzten Jahre derartig geſtiegen, daß in dieſer Spiel⸗ zeit weit über 10 v. H. der geſamten Einwohnerſchaft von Darmſtadt abonniert ſind. Ob da die guten und die anregenden Leiſtungen nicht doch die Haupturſache ſind? Merk's Mannbeim! In einem Konzert des Muſikvereins Kaiſerslauiern wirkte Irln. Mali Fanz, eine Mannheimerin, mit, die dort am Stadt⸗ theater tätig iſt. Sie ſang Lieder von Joſef Haas, von E. J. Wolff und Joſef Marx mit großem Erfolg. Man rühmt ihre Muſikalität, ihre gediegene Ausbildung, ihr Temperament und jhre Gefü d ühlswärme. Niteratur Vaterhaus. Roman von Otto Pietſch. Verlag der J. G. Cottaſchen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.— Dieſer neue Roman von Otto Pietſch mahnt, mit wärmeren Herzen derer ſich anzunehmen, die in finſteren und ſchmutzigen Mietskaſernen ihr Daſein verbringen müſſen. An den verſchlungenen Lebensſchickſalen eines dieſer vom Geſchick Benachteiligten zeigt der Verfaſſer in feſſelnder Handlun es nicht nur einen Dienſt am einzelnen lei⸗ denden Nächſten, ſondern am Vaterlande und der geſamten Menſch⸗ heit bedeute, wenn man jene körperlich und ſittlich 5— Gefährdeten aus der dumpfen Enge ihrer kahlen Behauſungen befreit und ihnen auf freiem Grund und Boden das Leben in Eigenheimen ermöglicht, wo Leib und Seele den Grund zu neuen geſunden 1— können. Niemand wird dieſen von hoher menſchenfreun— ſinnung getragenen Mahnruf für die Heimſtättenbewegung ohne Ge⸗ wiſſensanſpornung leſen können. Almanach der Freude. Ein heiterer Kranz für frohe Leute. Vierter— 4 1024). Verlga der Freude, Wolfenbüttel, Getren ſeiner Aufgabe, der heiteren Kunſt zu dienen, reicht der neue Almanach wahre Kabinettſtücke. Mit Beiträgen ſind vertreten: Walter Bloem. Victor Blüthgen. Carl Buſſe, Ettlinger, Falke, Guſtav Herrmann, Hedenſtjerna, Walter Jenſen, Liliencron. Morgenſtern, Fritz Müller, Frz. Joſ. Pruns, Roda Roda. Peter Scher, v. Winterfeld u. a. Der Anhang aibt eine herzerfriſchende Priſe aus dem bereits empfehlend genannten„Anekdoterich. Allen Freunden der heiteren Kunſt ſei *Abhaltung eines Frauenſonntags. Der evange liſche Oberkirchen⸗ rat hat den Geſſlichen ee in Ban Gemeinden, einen ſonntag zu veranſtalten und hierfür den 21. Oktober beſtimmt. n dieſem Tag ſollen im Gottesdienſt und in außer ottesdienſtlichen Ver⸗ ſammlungen den Frauen in der Gemeinde die Aufgaben nahegebracht werden, die ihnen in beſonderer Weiſe von Gott geſtellt ſind Beſon⸗ ders ſollen die Mütter auf die Wichtigkeit der Kindererziehun⸗g hingewieſen werden. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Haupilehrer Joſef Kio ch in Mannheim auf Anſuchen. Von ſachverſtändiger Seite werden wir auf eine Folge der Geldent⸗ eeee die zunächſt leicht überſehen wird und deshalb dringend der allgemeinen Beachtung empfohlen werden muß: Die grundſtürzende Veränderung unſerer Geldverhältniſſe wirkt ſich bet der Ausführung von Teſtamenten und letztwilligen Verfügungen vielfach in offenkundigen Härten oder erbitterten Streitigkeiten der Beteiligten, darunter häufig naher Verwandter aus, z. B. wenn Ver⸗ mächtniſſe noch auf Geldbeträge lauten, die dem damit verfolgten Zweck gegenüber wertlos ſind, oder wenn der Erblaſſer für die Ueber⸗ nahme von Erbſchaftsſachen Preiſe feſtgeſetzt hat, die heute keinen Sinn mehr haben oder wenn er alle Realwerte einem ſeiner Erben zuwendet und dadurch die anderen in nichtgewollter Weiſe zurückge⸗ ſetzt hat. Gewiß hätten die Erblaſſer in den meiſten Fällen den da⸗ raus erwachſenden Benachteiligungen und Feindſchaften durch Aende⸗ r ihrer Teſtamente vorgebeugt, wenn ſie ſich bei Lebzeiten über die Folgen ihrer Anordnungen genügend Rechenſchaft gegeben hätten. Es ſollte daher niemand verſäumen, die von ihm errichteten letztwillk⸗ gen Verfügungen darauf anzufehen, ob ſie auch noch den heutigen Verhältniſſen gerecht werden. Ergibt ſich die Notwendigkeit einer Aenderung, ſo iſt das vorliegende Teſtament bei Zeiten den jetzigen Verhälmiſſen anzupaſſen. Der Aufwand an Mühe und Koſten lahnt ſich reichlich durch die damit geſicherte gerechte und friedliche Abwick⸗ lung der künftigen Nachtaßregau. 5 * Ein Telegramm für eine Miiliarde. Die Gebühren für Tele⸗ gramme nach dem Ausiand werden jetzt nach einem Gegenwert des Goldfranken von 11 Millionen Mark berechnet, was einem Dollar⸗ kurs von 55 Millionen entſpricht. Es koſtet das Wort in tauſerd Mark nach den Niederlanden 1320, Belgien, Dänemark und Schweirz 1650, Frankreich, Litauen, Polen und Schweden 1980, Norwegen 2200, Italien 2310, Finnland 2750, Portugal 3080, Großbritannſen 3410, Eſtland 3550, Rußland 4510 Tauſend, den Vereinigten Staaten 13,75 bis 46,2 Millionen. Ein Wort nach den weſtindiſchen Inſeln Aruba und Bonaire ſtellt ſich auf 10134 Millionen, ein Tele⸗ gramm mit nur 9 Worten alſo auf mehr als 1 Milliarde. *Die Ausgabe der neuen Jünfhundert Milſionen⸗-Banknoke wird durch das Reichsbankdirektorium im Anzeigenteil dieſer Nummer bekannt gegeben. Wir bitten auf die genaue Beſchreibung dieſes Halbmilliardenſcheins zu achten. Gleichzeitig wird berich⸗ tigend bekanntgegeben, daß die dritte Ausgabe der Fünfmil⸗ lionenſcheine das Datum 1. Juni 1923(nicht 1. Juli) trägt. *fiein Pfandgeld mehr. Bei dem Verleihen von Sitzkiſſen an Reiſende wird ein Pfandgeld nicht mehr erhoben. Die Leihgebühr für ein Sitzkiſſen beträgt jetzt 6 Millionen, für eine Garnitur Bett⸗ wäſche im Schlafwagen 3. Klaſſe 7½, für ein einzelnes Kopfkiſſen oder einen Kopfſchoner 2¼⸗Million. *Die diesjährige Viehzählung erfolgt am 1. Oktober, wobei nach einer Verordnung des Miniſteriums des Innern neben der Zahl der viehbeſitzenden Haushaltungen die Beſtände an Rindoieh, Schafen, Ziegen und Schweinen zu ermitteln iſt. *Neue Brotpreiserhöhung. Von morgen ab koſtet, wie aus der Anzeige der Bäckerinnung in dieſer Nummer hervorgeht, ein Weißbrötchen 1 Mill. Mark(bisher 650 000.), ein 500 Gramm⸗ Weißbrot 11 Mill.(7 Mill.) und ein 1000 Gramm⸗Ro brot 20 Mill.(10 Mill.) Das Vackgeld beträgt—2 Mill., ſe nach Größe des Backwerks. * Ein Waſchkorb voll! Ein Leſer des„Heidelberger Tageblattes“ war Zeuge der folgenden Szene, die ſich in der Heidelberger Reichsbank abgeſpielt hat:„Eine Dame, anſcheinend im Dienſte einer Wohltätigkeitsſtift ſtehend oder für die Kinderhilfe wir⸗ kend, brachte einen ziemlich großen Waſchkorb, der bis obenan gefüllt war mit kleinen Geldſcheinen. Die Banknoten zu 500, 100 und weniger Mark waren alle ordnungsmäßig gebündelt und mit Wertangabe verſehen. Nun wollte die Dame dieſe im Verkehr nicht mehr brauchbaren Scheine gegen mehr gangbare höhere Werte um⸗ tauſchen, und ſie glaubte, mit ihrem Wunſch bei der Reichsbank an der richtigen Stelle zu ſein. Ein hoher Funktionär der Staatsbank ſchlug aber beim Anblick der„Sammlung“ entſetzt die Hände zuſam⸗ men und ſagte:„So gehen Sie doch mit dem Zeug zu einem Händ⸗ ler. Der gibt Ihnen dafür als Altpapier gewiß mehr, als wir un⸗ ſeren Angeſtellten für das Nachzählen zahlen müßten!“ Wie ſich die Sache weiter entwickelt hat, weiß der Gewährsmann des Blattes nicht, aber er meint, daß die Reichsbank auch ohne zeit⸗ und geld⸗ raubendes Nachzählen nach dem Augenmaß oder nach Gewicht dem wohltätigen Zweck eine entſprechende Summe hätte bewilligen können. Und ob wohl die Annahme der Scheine bei der Reichsbank nicht als Pflicht mit Recht zu fordern geweſen wäre?“— Wir ſind auch der Anſicht, daß die Reichsbank unter allen Umſtänden die geſammelten kleinen Scheine gegen große umtauſchen muß. Wohia ſoll ſich denn eigentlich das Publikum werden? Die Aufforderung, die Scheine an einen Händler zu verkaufen, wird nicht verſtanden werden. Es kann ſein, daß die Heidelberger Dame beim Händler mehr erhalten hätte, als der Wert der Scheine betrug, aber trotzdem ſollte ein drartiger Wink durch einen Reichsbankbeamten nicht gegeben werde. veranſtaltungen abend vor einer zahlreichen, ob dieſes Wiederſehens freudig erregten und dankbaren Zuhörerſchar all ihre Vorzüge neu erwieſen. Sie hat eine neue Vortragsfolge mitgebracht, die aber zum Schluß von einem großen Teil der von früher bekannten gefolgt war. Denn die zu Bei⸗ fall(und ein wenig Radau) angeregten Nimmerſätte wollten all ihre Lieblingslieder hören. Entzückend in der neuen Folge waren das fränkiſche Volksliedchen von Bruder Veitl und die köſtlichen nieder⸗ deutſchen Sachen. Aanes Delſarto iſt eine Meiſterin des witzigen Vortrags, voll Schalkhaftigkeit und reizvoller Anmut. J 154. Orgelkonzerk in der Chriſtuskirche. Das nächſte Orgel⸗ konzert von Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann findet mit Werken v. J. S. Bach(u. a. Präludium u. Fuge E⸗Moll, Violin⸗Cha⸗ conne bearbeitet von A. Landmann, Tripelfuge Es⸗Dur) dieſen Sonntag, den 23. September abends 8 Uhr bei freiem Eintritt und Kollekte ſtatt. Aus dem Lande 30 Philippsburg(Amt Bruchſal), 20. Sept. Ein junger Burſche von hier, der in der Pfalz bei den Franzoſen arbeitet, perie für dieſe auch Spitzeldienſte. Als er am Bahnhof in Rheinsheim ſah, wie dort Kohlen von den Eiſenbahnwagen auf die nach der Pfalz fahrenden Fuhrwerke verladen wurden und auf eines der Fuhr⸗ werke noch andere Gegenſtände kamen, machte er den Franzoſen Mitteilung, das Fuhrwerk wurde beſchlagnahmt und der Beſitzer zu einer Geldſtrafe von vielen Milliarden Papiermark ver⸗ urteilt. Den Fuhrleuten gelang es dann am andern Tag, den Fran⸗ zösling zu erwiſchen. Er erhielt eine Tracht Prügel und wurde der Gendarmerie übergeben. Bretten, 19. Sept. Zu dem tödlichen Unfall des Poſtſchaff⸗ ners Zeller bei Bahnbrücken(Zeller ſoll bei ſtartem Gefäll vom Nade zt ſein) gehen hier Gerüchte um, wonach Zeller nicht einem Unfall, ſondern einem Ueberfalle zum Opfer gefallen wäre. Kurz vor der Auffindung der Leiche hätten ſich an der be⸗ treffenden Stelle zwei Männer herumgetrieben und von der Bar⸗ ——5 in Höhe von 35 Millionen, die Zeller bei ſich trug, fehlten päter 33 Millionen. Nach einem anderen Gerücht ſoll Zeller mit einem Motorradfahrer zuſammengeſtoßen ſein, der ſich um den Verunglückten nicht kümmerte, ſondern weiterfuhr. )( Bretten, 20. Sept. Auch in der nahen württembergiſchen Gemeinde Derdingen iſt jetzt ein tollwütiger Hund feſtgeſtelt worden. Er hat mehrere Tiere totgebiſſen und einem 10jährigen Knaben eine ſtarke Verletzung beigebracht. der Hund wurde er⸗ ſchoſſen. * Die Anpaſſung älterer Teſtamente an die Geldentwertung. Agnes Delſurto hat bei ihrem erſten dieswinterlichen Lauten⸗ — — —————— — ——— —— ———— —— ——-»— ——— ——— ů ͤ— —rr———r 4. Seite. Nr. 433 Maunnheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Freitag, den 21. Seytember 1923 Söllin(Amt Durlach), 20. Sept. Der hieſige in de Jahren ſtehende Mühlenbeſitzer Adolf 10 1 5 und wurde furchtbar verſtümmelt und tot aufge⸗ 0( Raſtatt, 20. Sept. In der vergangenen Nacht wurde in ei hieſige⸗ Schuhhaus eingebroche 1 über 10 Paae Schuhe heutigen Wert von 30 Milliarden geſtohlen wurden. („aden- Baden, 20. Sept. Die erſte Auflage der wertbeſtän⸗ digen Anleihe der Stadtgemeinde in Höhe von 10 000 Feſtmeter iſt beträchtlich überzeichnet. Es wurde eine zweite Ausgabe mit wei⸗ tern 10 000 Feſtmetern zur Zeichnung aufgelegt. 10 Neuſatz(Amt Bühh, 20. Sept. Diebe verſuchten den Taber⸗ nakel der Pfarrkirche zu erbrechen, was ihnen aber nicht gelang. „ Oypenau(Kreis Offenburg), 20. Sept. Das Denkmal der württembergiſchen 126er, das auf dem Seekopf, 25 Minuten vom Ruhſtein entfernt in Geſtalt eines mächtigen Findlings mit Ehrentafel errichtet wurde, wird am nächſten Sonntag eingeweiht. gheiligenberg, 19. Sept. Aus Anlaß ihres Namensfeſtes hat die Fürſtin von Fürſtenberg für das hieſige Bezirkskranken⸗ haus einen in die Milliarden gehenden Betrag geſpendet. Die be⸗ teiligten 22 Gemeinden hätten in dieſem Jahr infolge der ſchwie⸗ zur be des Betriebsfonds des Kranken⸗ 8 gezogen werden müſſen, wa i vermieden werden kann. e Nachbargebiete Ludwigshafen, 21. Sept. Geländet wurde Mittwoch vormit⸗ 15 an der hieſigen Rheinbrücke eine männliche Leiche, deren Hals durchſchnitten war. Die Leiche hat offenbar noch nicht lange im Waſſer gelegen. Ob ein Verbrechen vorliegt oder ein beſonder⸗ grauſiger Selbſtmord, bedarf nach der Aufklärung. „Ludwigshafen, 19. Sept. Ünter der ſieberſchritt„Eine ſchreiende Ungerechtigkeit⸗ veröffentlicht die„Neue pfälziſche Landes⸗ 2 5 Zuſchrift vom Lande: Ein Geiſtlicher, der im 88. ebensjahr ſteht und 52 Jahre lang in der Seelſorge, zum großen Teil auf ſchweren Poſten tätig war, erhielt in den erſten Auguſt⸗ tagen ſage und ſchreibe zwei und eine halbe Millionen Mark Pen⸗ 1 jion. Seit dieſem Tage erhielt er bis heute keinen Pfennig mehr. Daß ein Mann mit dieſem Gelde nicht leben kann, weiß wohl auch die Regierung. Es iſt aber eine unerhörte Ungerechtigkeit, daß die die durch Betriebsſtillegungen arbeitslos geworden ſind, in der ver⸗ gangenen Woche mehr als 150 Millionen Mark bekamen, während der Staat für jene Leute, die ſich ihr ganzes Leben abgemüht haben und durch ihr Alter arbeitsunfähig geworden und dadurch arbeits⸗ los geworden ſind, nur einige Bettelpfennige übrig hat. Wir haben nichts dagegen, wenn der Staat die Erwerbsloſen unterſtützt. Er darf aber auch die Rentner und Penſionäre nicht verhungern laſſen. „Darmſtadt, 20. Sept. Der Bäckerſtreik in ö in den Landkreiſen Darmſtadt, Dieburg u. 12 1 gebrochen. Dadurch, daß die Stadtverwaltung in Darmſtadt eine größere Brotfabrik beſchlagnahmte ſowie die Konſumvereine mit der Belieferung mit Markenbrot beauftragt hatte, war der Streik zum größten Teil unwirkſam gemacht worden. In Eberſtadt haben die Bäcker bereits ſeit geſtern wieder Markenbrot hergeſtellt. In Hroßshmtade ſcheitten die Arbeiter zur Selbſthilfe Sie veraniaßten 1 e + Bürgermeiſterei zu ſchaffen, — g verteilt wurde. Zu Störungen iſt es Gerichtszeitung Freiſpruch einer Gatlenmörderin In London iſt dieſer Tage ein Mordpro u Ende gegangen der das Intereſſe des Publikums in e regte. Eine Franzöſin hatte eines Nachts in einem Hotel ihren Mann, den ägyptiſchen Prinzen Kamel Fahmy, erſchoſſen, den ſie erſt einige Monate vorher geheiratet hatte. Die Verhandlung ergab, daß die Frau ſeit Beginn der Ehe von ihrem Manne in der furchtbarſten Weiſe brutaliſiert worden war und daß ſie in jener Nacht möglicherweiſe für ihr Leben zu fürchten hatte. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten deshalb nicht nur die Frage auf Mord, ſon⸗ dern auch die auf Totſchlag, und die Angeklagte, Madame F̃ahmy, wurde freigeſ prochen. Als die Geſchworenen ihren Wahr⸗ ſpruch verkündeten, brach— in England ein ſehr ungewöhnlicher Fall— im Gerichtsfaal ein ſolcher Beifallsſturm aus, daß der Richter ſofort die Zuhörertribünen räumen ließ. Unten auf der Straße jubelte eine Menſchenmenge von vielen Tauſenden der e. zu. r Prozeß, der die engliſche Oeffentlichkeit ſehr beſchäftigt hat, war reich an Senſationen. Die„Heldin“ des blutigen es bildſchöne, 32jährige Maria Marguerite Fahmy, war die Tochter eines Pariſer Droſchkenkutſchers. Schon als ſiebzehnjähriges Mäd⸗ chen war ſie Mutter geworden. Einige Jahre ſpäter reichte ſie einem Landsmann namens Laurence die Hand zum ewigen Bunde, doch ſchon nach zwei Jahren ließ ſie ſich von ihm ſcheiden. Im ver⸗ gangenen Jahre kreuzte der junge, fabelhaft reiche Aegypter Ali Kamel Fahmy, der der franzöſiſchen Botſchaft in Kairo zugeteilt war, ihre Wege. Er beſaß Paläſte und Geld in Hülle und Fülle. Die ſchöne Franzöſin ſchenkte ihm ihre Neigung. Schließlich wurde die Freundſchaft durch die Heirat beſiegelt, nachdem Maria zum Islam übergetreten war. Die Ehe war höchſt unglücklich, denn der zehn Jahre jüngere Gatte war ein großer Frauenjäger. Vorwürfe ſetz zurück, das ihm ſogar vier geſetzliche Frauen geſtattete. Anfäng⸗ licher Zank und Hader gingen häufig in Tätlichkeiten über, die ſo manches„blaue Andenken“ am Körper der Gattin zurückließen. Im Juni d. J. wollte ſie eine Reiſe nach Paris unternehmen, um ſich dort einer Operation zu unterziehen. Der Gatte verlangte, daß die Operation in London gemacht würde. Am Abend des 9. Juni ſoupierte das Paar im Savoy⸗Hotel. Nach dem Souper wurde ge⸗ tanzt. wobei Fahmy ſeine Frau aufforderte, mit ihm zu tanzen. Sie lehnte es ſchroff ab und begab ſich in ihre Gemächer. Dorthin folgte ihr bald der Gatte. Die Dienerſchaft hörte heftige Auseinander⸗ etzungen in franzöſiſcher Sprache. Plötzlich ertönten drei Schüſſe. Als die Tür aufgeriſſen wurde, fand man Fahmy mit einer Kopf⸗ Pie derühmieſe 1 55 Die Anklage lautete auf Mord. 2 vok. ondons führten die Verteidigung der ſchönen Madame Fahmy. 285 285 In einem mehrſtündigen Verhör ſchilderte die Angeklagte die Mißhandlungen und Drohungen ihres Gatten im Verlauf ihrer halbjährigen Ehe. Sie ſchilderte dann, wie Fahmy um ein Uhr nachts in das Schlafzimmer eindrang, wie ſich aus einem Wort⸗ gefecht eine Schlägerei entwickelke, bei der die durch ihr ſchweres Leiden ſehr nervös Gewordene zu ihrem Revolver griff, um ihren Gatten angeblich nur zu bedrohen. Sie drückte ab, wie ſie be⸗ hauptet, ohne es zu wollen und fiel in vorübergehende Ohnmacht. Der Staatsanwalt beſchäftigte ſich mit dem Vorleben der An⸗ geklagten. Bereits ſechs Monate vor der zweiten Ehe mit Fahmy ſei ſie in England. Frankreich und der Schweiz herumgereiſt. Von großer Bedeutung waren die Ausſagen des Arztes Dr. Gordon, der folgenden Bericht von dem Drama im Savoy⸗Hotel gab: Der Gatte der Madame Fahmy habe ſich geweigert, die Koſten ihrer Operation zu bezahlen und es ſei zwiſchen ihm und ihr zu einem furchtbaren Streit gekommen, in deſſen Verlauf Madame Fahmn von ihrem Mann mißhandelt wurde. Der Mann verfolgte ſeine Frau bis ins Schlafzimmer. Sie ergriff ihren Revolver und feuerte aus dem offenen Fenſter einen Schreckſchuß ab. Ihr Mann aber ließ von ſeinen Brutalitäten nicht ab, umklammerte ihren' Arm und ſchlug ſie. Sie wußte nicht. was nun geſchah und war faſt beſinnungslos vor Schreck, als plötzlich aus dem Revolver, den ſie in der Hand hielt, ein Schuß krachte und der Gatte zuſammen⸗ ſtürzte. Erſt als ſie Blut aus ſeinem Mund ſtrömen ſah, kam es ihr zu Bewußtſein. daß ſie ihn niedergeſchoſſen hatte. Nun rief ſie tele⸗ phoniſch um Hilfe. Der Vorſitzende fragte den Zeugen. woraus er ſchließe, daß Madame Fahmy von ihrem Gatten, mißhandelt worden ſei. Der Zeuge beantwortete dieſe Frage damit. daß ſie am Hals und am Nacken Striemen aufgewieſen habe. Er habe die Aegypterin un⸗ gefähr eine Stunde noch der Tragödie geſprochen. Sie zitterte am ganzen Körper und vermochte keinen zuſammenhängenden Satz hervorzubringen. Als ſie erfuhr, daß ihr Gatte ſeinen Verletzungen erlegen ſei, verfiel ſie in Weinkrämpfe und Exaltationen der Ver⸗ zweiflung. ſo daß man fütr ihren Verſtand fürchiete. Der Ausgang des Prozeſſes iſt nicht in letzter Linſe auf den Elan zurückzuführen. mit dem der Verteidiger Maggi Mellers Sir Edward Marſphall, für ſeine Klientin eingetreten war. Sportliche Runodſchau Autoſport Tragiſcher Tod eines bekannten Kraftfahrers. Aus Mün⸗ chen wird gemeldet: Der Direktor der Münchener Zweianiederlaſ⸗ ſung der bekannten Stuttgarter Brennſtoffinduſtrie Roth u. Paſchkis. Albert Ennen aus Stuttgart, iſt infolge Unfalls plötzlich aus dem Leben geſchieden. Die Firma ſagt in dem Nachruf: Albert Ennen war in der bayeriſchen und ſüddeutſchen Autowelt in kurzer Zeit wohl die populärſte Perſönlichkeit geworden. Er hat auch noch erſt küzrlich bei dem Ruſelbergrennen ſportlich und geſellſchaftlich eine aroße Rolle geſpielt.— Zu dem plötzlichen Tod von Albert Ennen erfährt das „Stutta. Tabl.“ noch, daß Ennen am Sonntag mit ſeiner Frau, einer Tochter des Oberbürgermeiſters Dr. Lautenſchlager von Stuttgart, einen Ausflug mit dem Motorrad in die Berge machen wollte. In unmittelbarer Nähe der Stadt München begeanete Ennen, deſſen Frau auf dem Rückſitz des Motorrades ſaß, einer Radfahrergruppe. Ennen fuhr in langſamem Tempo, da löſte ſich von der Radfahrer⸗ gruppe eine Radfahrerin, um auf die andere Seite der Straße zu fahren. Ennen zoa die Bremſe und verhütete einen Zuſammenſtoß. er kam aber durch das plötzliche Bremſen mit dem Motorrad ſo un⸗ alücklich zu Fall, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt und ſofort tot war. Seine Gattin blieb unverletzt. ks. zum Großen Preis von Europa. Das Rennkomitee des Gro⸗ ßen Preiſes von Europa teilt offiziell mit, daß das Klaſſement des Rennens vom 9. September auf der Rennbahn von Monza folgende Ergänzung erhalten hat: 1. Salamano auf Fiat, 800 km in:27:38,4; 2. Nazzaro auf Fiat, 800 km in:28:05: 3. Murphy auf Miller, 800 km in:86:03; 4. Minioia auf Benz, 760 km in:34:02; 5. Hoerner auf Benz. 710 km in:31:30,6; 6. De Alzaga auf Miller, 700 km in:34:35; 7. Guyot⸗Delalande auf Rolland⸗Pilain, 580 km in:52:38. Segelſport *Im Segelboot über den Allantik. Der franzöſiſche Sportsmann Allain Gerbault iſt, wie mitgeteilt, in ſeinem Segelboot nach einer Ueberfahrt von 142 Tagen in Newyork angekommen. Er ſeiner Frau wies er unter Hinweis auf das mohammedaniſche Ge⸗ Wandern und Reiſen Heimat adel Wieder muß ich von dir ſcheiden Du. mein trautes Heimattal: Kann nicht länger bei dir bleiben. Seh' dich heut' zum letzten Mal. Bächlein. das ſo munter plaudernd Oftmals mir zur Seite ſprang, Will noch einmal mich begleiten Durch den Wieſengrund entlang. Und ihr ſanften Buchenhügel, Und ihr Matten, friſch und grün, Ach, mir iſt, ich müßte bleiben, Könnte nimmer von euch ziehn. Liebes Vöglein im Gezweige Sing' mir noch ein letztes Lied, Trauter Bach im Waldesarunde, Wandre noch ein Stückchen mit. Seitwärts führt nun meine Straße, Wald und Bach nun lebet wohl; Nimmer werde ich euch ſchauen, Und ins Aug' die Träne quoll. Trennen mich auch Berg und Täler Heimat. meilenweit von dir, Kann dich nimmermehr vergeſſen, Ewia ſteht dein Bild vor mir. L4 2 Aus der ſchwäbiſchen Jura Wenig berührt vom Strome der Reiſenden, ſo recht zum Aus⸗ ruhen geſchaffen, liegt ein Städtchen am Südhang des Schwäbiſchen Juras, das bereits durch einen Dichter— Möricke in ſeinem„Stutt⸗ garter Hutzelmännchen“ und durch Schwinds reizende Zeich⸗ nungen zu dem Märchen von„der ſchönen Lau“ der Welt genannt worden iſt. Auch der Kenner der Kungeſchichte weiß von dem berühmten Zeitbloemſchen Gemälde,„Der Neubronner Altar“, ge⸗ nannt, und dem ebenfalls durch Zeitbloemſchen Pinſel und Syrlin⸗ köſtliche Schnitzereien geſchmückten„Johannesaltar“ im ehemaligen Kloſter zu Blaubeuren. Vielleicht geht auch noch das Sprüch⸗ lein: s leiht e Klötzle Blei glei bei Blaubeuren“ durch Kindermund beim Spiele. Aber von Blaubeuren ſelber wiſſen nicht all upiele. Nur der Ulmer Sonntagsausflügler kennt es und die mannigfaltigen Reize ſeiner Umgebung. Und wer bei einer Wanderung durch die Alb zufällig einmal den Fuß hierher geſetzt, den treibt die Sehnſucht, im grünen Tal zwiſchen den Felſenwänden, im Schatten der Buchen⸗ A, Weber. Minuten hinguf in den Wald, eine prächtige Fahrſtraße, die Alb⸗ einſt ſehr intereſſante tieriſche Funde, die ee in Muſeen und Tannenwälder einmal längere Raſt zu machen und ein paar Wochen zu verträumen, fern der Welt und ihrer Friedloſigkeit. hat ſeine Wette gewonnen und ganz allein die Reiſe von Europa nach Von Ulm aus führt die Blautalbahn bis hierher, immer an den Ufern der lieblichen Blau, eines Nebenflüßchens der Donau, entlang. Es entſpringt dicht bei der Stadt, gleich hinter dem ehemaligen Klo⸗ ſter und jetzigen Seminar, in dem berühmten Felſentrichter des„Blau⸗ topfes“, am Fuße einer gewaltigen Felſenzinne, von Buchenſchatten umwebt. Dieſer wegen ſeiner tiefblauen Färbung ſo genannte Weiher iſt die Blauquelle, nicht die einzige weiherartige, denn die meiſten Albflüßchen kommen auf die gleiche Art zutage, weil unter dem neptuniſchen Kalkgeſtein das plutoniſche Urgeſtein lagert, das dem Sickerwaſſer den Weg nach unten verſperrt und es zwingt, ſich zu ſammeln und baldigſt den Weg zum Licht zu— Der Blautopf jedoch iſt die allerſchönſte und auch die größte Quelle dieſer Art und der get Anziehungspunkt für das Städtchen. Deſſen Lage an ſich würde aber auch ſchon ohne den Blautopf es zur Sommerfriſche Herende machen. Ein runder, weiter Talkeſſel, an drei Seiten von ewaldeten Höhen eingefaßt, ſchützt es gegen rauhe Winde. Weit draußen, an der vierten Seite, wo das Quertal der Aache ſich heran⸗ ſchiebt, hinter dem mitten in den Keſſel hineinragenden Ruckenfelſen, liegen die paar Fabriken, und von ihrem Rauch dringt nichts bis in die köſtliche Waldesſtille. Fußpfade führen in wenigen ſteige, welche die reizendſten Ausblicke gewährt, auf die Höhe der Alb. Deren Fläche iſt mit Getreidefeldern bebaut, ihr Hang trägt ſtrecken⸗ weiſe Weinreben. Würzige Waldbeeren reifen im Schatten der For⸗ ſten oder an ſonnigen Stellen, und der Botaniker findet eine Fülle ſeltener Pflanzen und Blumen, die ein Schwarm ſeltener Falter, da⸗ runter der ſchöne Adonis mit ſeinen weißen, buntgezeichneten umgaukelt. Wer Burgromantik liebt, findet auch ſein Teil. Da ragt auf der Höhe über der Blau das„Ruſenſchloß“, auch „Hohengerhauſen“ geheißen, gegenüber der Aache der Reſt der Gleißenburg, auf welchem jetzt ein Schillerdenkmal ſich erhebt. Auch der Ruckenfelſen mitten im Tal trägt noch Reſte einer alten Burg; andere, die der Günzelburg, bergen ſich im Walde des Aachtals. Die⸗ ſes weiter aufwärts, eine Stunde von Blaubeuren, erhebt ſich Burg Schelklingen über dem ee e Dorfe.— Seltſame Felſenbil⸗ dungen, wie z. B. die„Küſſende Sau“, und der dolomitartige Blau⸗ fels, eine Anzahl von Höhen in näherer und weiterer Umgebung ſind Reize für den Naturfreund und ⸗forſcher. Dieſe Höhen enthielten Unterkunft gefunden haben.— Wer weitere Wanderungen von dem Städtchen aus machen will, kann in einem Tage den durch Hauff berühmt gewordenen Lichtenſtein mit der Nebelhöhle beſuchen, oder Blaubeuren als Stützpunkt für eine mehrtägige Albwanderung, mit Zuhilfenahme der Eiſenbahn benützen. Von Münſingen— in einer Stunde erreichbar— kann er über Urach mit Umgebung, Achalm, Reutlingen, den Hohenneuffen u. a. gelangen, oder von Reutlingen über Tübingen und Hechingen zum Hohenzollern, durch die Balinger Berge bis Sigmaringen und das obere reizende Donautal, um von letztgenannter Stadt zum ſtillen, lieblichen Blaubeuren wieder zurück⸗ zukehren und ſich in der gewählten gaſtlichen Stätte wieder auszu⸗ kuhen. Von ſolchen gaſtlichen Stätten gibt es genug, wo auch heute noch gegen maßiges Entgelt gute geboten wird. F. G. Amerika durchgeführt. Gerbault hatmehrereheftige Stürme erlebt, die einen Teil ſeiner Segel vernichteten und auch die kleine Kajüte der zehn Meter langen Jacht ſtark beſchädigt haben. Er ver⸗ lor aber nicht den Mut, obwohl er 26 harte Tage durchzumachen hatte. Zweimal traf Gerbault aroße Ozeandampfer die ihn neu verproviantierten. die ſchwerſte Zeit brach für Ger bault an, als ihm das Trinkwaſſer ausaing. Am Anfang ſeiner abenteuerlichen Fahrt hatte er Fiſchfang getrieben und Ro- mane geleſen. Als die Reiſe zu Ende aing. war er beinahe Bewußtſein und ließ ſich von dem Winde treiben. Jetzt iſt Gerhau von ſeiner Reiſe entzückt und hat den Berichterſtattern erzählt, er werde eine neue Jacht kaufen und wieder allein auf die Reiſe gehen; diesmal auf eine Fahrt um die Welt die drei Jahre dauern ſoll. Gerbault iſt bisher nur als Tennisſpieler bekannt ge⸗ worden, wird heute aber in allen franzöſiſchen Zeitungen wegen ſeines Mutes und ſeiner Eneragie gefeiert. Schwimmen * Eine vierzehnjährige Kanalſchwimmerin. Einem 14iährigen Mädchen namens Jon Martin iſt es. wie aus London gemelde wird, gelungen, am Sonntaa zwiſchen Doover und Deal die 19% km⸗Strecke in 3 Stunden 20 Minuten zu durchſchwimmen. Das Mädchen will ſich in nächſter Zeit für die Durchſchwimmung des Ka⸗ nals vorbereiten. Athletik Sk. Die Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben in Wien ſind für die deutſchen Teilnehmer erfolglos verlaufen. Im Federgewic ſiegte Stadler⸗Wien, im Leichtgewicht Edinger⸗Oeſterreich. im Mi telgewicht A. Freiberger⸗Wien, im Mittelgewicht B. Skabla⸗Prag, im Schwergewicht Aigner⸗Wien. Bei der gleichzeitig ſtattgefundenen internationalen Ringkamfpkonkurrenz ſiegte der Kölner Fiſcher im Leichtgewicht und der Nürnberger Bräune im Mittelgewicht. In den übrigen Klaſſen endeten die Ungarn in Front. Rommunale Chronik Aufnahme eines 800 Milliarden⸗Anlehens durch die Sladt Karlsruhe Der Karlsruher Bürgerausſchuß hat ſeinerzeit die Zuſtimmung erteilt, daß die Stadtgemeinde kurzfriſtige Darlehen bis zum Betrage von 500 Millionen Mark aufnehmen kann. Infolge der geſteigerten Inanſpruchnahme und der Geldentwertung erweiſt ſich dieſe Summée als viel zu klein. Der Bürgerausſchuß wird deshalb um tim⸗ mung dazu erſucht, daß zur Beſtreitung laufender Bedürfniſſe, ins⸗ beſondere zur vorſchüßlichen Deckung der Aufwendungen im Für⸗ ſorgeweſen, für den Wohnungsbau, der Lohn⸗ und Gehaltszulagen, ſowie für die Beſchaffung von Kohlen aus den vom Reich zur B1 hebung der Finanznot der Gemeinden zur Verfügung geſtellten Mit⸗ teln kurzfriſtige, zum jeweiligen Reichsbankdiskontſaß verzinsliche Darlehen, ſowie nach Bedarf auch bei anderen Stellen ſolche Dar⸗ lehen gegen tagesübliche Verzinſung bis zum Betrage 800 Mu⸗ liarden Mark aufgenommen werden ſollen. Gründung einer eee für die Berliner ſtädtiſchen e Dem Berliner Stadtverordnetenausſchuß, dem die Frage der Organiſation der ſtädtiſchen Werke überwieſen worden war, hat mif 10 gegen 9 Stimmen beſchloſſen, für die ſtädtiſchen Was⸗ Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke eine einzi Aktiengeſellſchaft zu errichten, der der Beſitz und der trieb dieſer Werke verpachtet werden foll. Dafür ſtimmten dos Zentrum und die Roten, während die bürgerlichen Parteien ſich in Uebereinſtimmung mit dem Werkdirektorium dafür ausfprachen, für jedes der Werke eine beſondere Betriebsgeſellf aft einzurichten. Dieſer Antrag wurde mit derſelben 2 heit abgelehnt. Vom Magiſtrat betonte Stadtkämmerer Dr. Kar“ ding, daß unter allen Umſtänden eine raſche Löſung erſer derlich ſei, weil ſonſt die ſtädtiſchen Werke ebenſo wie die Straßen bahn vor dem Zuſammenbruch ſtünden. KHleine Mitteilungen Die letzte O bſtverſteigerung auf dem: Speterer hof: End auf dem Bierhelderhof erbrachte für die Stadt Hei delbe ſchöne Ergebnis von rund 25 Milliarden.„ In Konſtanz hat der Verwaltunasrat für die technichen Werke beſchloſſen, für die verfloſſene Verbrauchszeit von Mille Auauſt bis Mitte September, ſoweit die Rechnungen in der vom 17. bis 22. September zugeſtellt und ſpäteſtens bis 24. Septem auf 3 Millionen Mark, für die KWSt. Lichtſtrom auf 5 Millio⸗ nen Mark und für die KWSt. Kraftſtrom auf 3,2 Millionen feſtzuſetzen. Die Preiſe ſind errechnet auf Grund eines Rappenpreiſe⸗ von 15 bezw. 25 bezw. 16 Rappen. Der Verwaltunasrat beſchloß ferner, daß künftig zwecks raſcheren Eingangs der Gelder ſede Woche ein Viertel der Kunden die Gas⸗ und Stromgelder zu bezahlen bat und zwar jeweils auf der genannten Rappengrundlage zum Tages kurs. Zur Einſparuna im Verwaltunasaufwand iſt es nötig. daß die Kunden künftia die Gas⸗ und Stromaelder an der Kaſſe bezablen⸗ Wer verſpätet zahlt, muß etwaige Mahn⸗ und Einzugsgebüren be⸗ ſonders bezahlen. Bereits geleiſtete Vorauszahlungen von Gas und Strom bleiben von dieſen Maßnahmen unberührt. Den Großabneb⸗ mern von Strom werden die Rechnungen mit ſofortiger Wirkung in Goldmark oder Franken ausgeſtellt. Wandervorſchlãge Tageswanderung Rimbach— bach—Anter⸗ und Obermengelbach Stall kandel- Arebagerp8s 5 greidach 5— Ober · und dedermummbach Sonntagsfahrkarte nach Rimbach. Mannheim, Hauptbahnhof ab.32,.50, Weinheim umſteigen, Rimbach an.15,.55. Vom Bahnhof Rimbach nördlich über die Weſchnitz bis Kirche, dann mit der Hauptlinie 3, blauer Strich direkt füdlich die Straße Rimbach—Mörlenbach, links durch Feld, nach 4 Std⸗ 8925 9 Von in einem etmas an wärts, nach etwa 85 ermengelbach und gleich anſchließe! Obermengelbach. n Obermengelbach hinauf auf die breite Straße nach Waldmichelbach und mit dieſer nach 15—20 Minuten Stallenkandel. Der Weg bietet eine 9 7 8 Ausſicht, rückwärts 1 Weſchnitztal, gegenüber auf die viele Windungen beſchreibende ur über mächtige Viadukte gehende Bahnlinie nach Waldmichelba unten im Tal Kreidach. Ein Beſteigen des etwa 20 Minuten eni⸗ fernten Rudi Winzerturm empfehlenswert. Der ührt unks durch einen Fichtenſchlag ziemlich ſteil bergan. uerſt ierauf Waldweg. Prächtige Fernſicht, namentlich in den hinter denwald, in das Weſchnitztal und die Rheinebene. Wieder zur, zur Markierung, mit dieſer links hinauf, durch etwas Wald un Feld nach einer halben Stunde die Kreidacher Höhe. Rechts unten die breite Fabeefe nach Waldmichelbach mit ihren vielen W dungen. Hier die Kehre, mit nordweſtlicher Richtung und kur 170 der Nebenlinje 38 weißblaues Dreieck, hinunter nach Kreidach⸗“ Minuten. Von hier ohne Markierung das ſchöne Mumbachtal ab⸗ wärts, an der Kirche vorüber, bis nach etwa einer halben 5 die Hauptlinie 16, gelbe Scheibe rechts einmündet. Nun mit dieſe weiter talab, nach einer halben Stunde Weiher. In gleicher Nu, tung durch den ziemlich langgeſtrecken Ort bis zur irche. 770 Wegbezeichnung macht daſelbſt eine Schwenkung nach links düdlich ſteigt auf Feldweg ziemlich ſteil bergan, führt durch einen mͤͤchtigen Viadukt und rechts an Wald vorbei, hinauf zur Mumbacher Hahi Jetzt beguem im Feld abwärts, auf die Markierung achten, we dieſe auf dem Feldweg angebracht werden mußte, nach einer he 5 Stunde Obermumbach. Von hier wieder weſtlich, gleich Nieder, mumbach. Das Tal vor, bald links Wald, ſodann Wieſen it Feld, nach einer halben Stunde Reißen. Herbſtwanderung m wenig Wald, aber vielen ſchönen Ausblicken. Wanderzeit etwa 5½ Stunden. Rückfahrt, Reißen ab.25 und.00, Mannheim an .28, 10.37, beides Sonntagszüge. In Weinheim wieder Einkehrgelegenheit in Zotzenbach, Weiher, Obermumbach u. 35 ber einſchließlich bezahlt werden, den Preis für den Kubikmeter Gs i oder wied Itrec Mill Fah 2 vom 15 9 1* Bür 4 vbor % Ge „ind „ uf umg Dir Tür Zuft ahl 185 krück, 4255,18 Rat denz For 163 5 10 r en 21000 3 Mel von en n rrrrn eene nene ee — Frrr Steitag, den 21. September 1923 In Stuttgart iſt der Straßenbahnfahrpreis ſchon Fahrſcheinhefte 5,1 Mill.; 15 Mill., bis zu ſieben wieder erhöht worden. trecen 1 Mill., bis zu vier 1,5 Mill. Es koſten Fahrſcheine bis zu zwei Teil⸗ 8 und für mehr als vier.8 Mill., Kinder, Nachtzuſchlag und taxpflichtiges Handgepäck.5 Mill,, die Preiſe für Wochenkarten betragen zu drei Teilſtrecken 12 Mill., bis zu fünf 10 Mill. und für mehr als ſieben 18 Mill. M. Die Kölner Stadtverwaltung hat den Siedlern, d. h. vom 24. Sept. ab bis Bürgern, die in der Nachkriegszeit mit Hilfe von Baukoſtenzuſchüſſen vor den Toren der Stadt Eigenbäuſer erbaut oder dur ch „Denoſfenſchaftenerworben haben, ein Schreiben geſchickt. in dem verlangt wird. daß die Rückzahlung des Nominal⸗ zahl für di 185 9995 dieſe zuſchußbetrages nebſt Zinſen und die Hälfte des Zuſchuſſes ungerechnet nach der Kölner Lebenshaltungszahl zu erfolgen hat. ie Wirkung dieſer Forderung eraibt ſich aus folgendem Beiſpiel: Jbr die Bauzeit September 1921 bis April 1922 iſt für ein Haus ein Juſchuß von nur 50 000 Mk. gegeben worden. Die Durchſchnittsmeß Zeit iſt 1070. Die Meßzahl vom 27. Auguſt 1923 iſt 000. Alſo wären an das Wohnungsbauamt der Stadt zu⸗ rückzuzahlen 60 000 mal 185 009 000, geteilt durch 2 mal 1070 gibt E Milliarden, eine Summe, die 0 doder kann als kein Siedler aufzu⸗ ringen vermag. Der Betrag iſt entweder gleich zu entrichten wertbeſtändige Hupothek auf 15 Jahre mit jährlicher datenzaktung ſichergeſtellt werden. Die Maßnahme iſt ſo einſchnei⸗ end, daß ſie den Ruin der Siedler bedeutet, die ſich darum den A1 19 2 — —— . Aus einer Statiſtit der Stadt Berlin über d rentnerfürſorge im Kalenderjahr 1922 ergibt ſich, 1000 Einwohner an 5 e e, N a bar die N trat als 945 ſalons. barbne ein Showgirt manche amüſante Ei it: habe 2 Jermsgen von eeee degypten. Di eden. Sie ee ihren Tanzpartner vergebens— da engagierte ſie — 13 Carſten⸗Hotel wieder als g —5 ihm verheiratet. Da beſchloſſen 105 e Forderungen widerſetzen. über die Klein ⸗ daß auf damals unterſtüßten Kleinrentnern 1⸗83 kamen. Der Anteil der Frauen überwiegt; er beträgt 71,8 Proz. Die Mehrzahl(70,4 Proz.) von Rentnern verfügte nur über ein Ver⸗ gen von weniger als 50 000 M. und hatte ein Jahreseinkommen von weniger als 3000 M. Nach Angaben des Miniſteriums des unern in Stuttgart ſind in Württemberg 75,9 der unter⸗ ſtützten Kleinrentner weiblichen Geſchlechts. Ein Jahreseinkommen von weniger als 3000 M. hatten 88,6. Es zeigt ſich alſo erne diemliche Hebereinſtimmung mit den Verliner Jahlen. Infolge der weiteren Erhöhung der Löhne und Kokspreiſe iſt in Berlin die Einäſcherungsgebühr mit ſofortiger Wir⸗ kung auf 100 Millionen Mark feſtgeſetzt worden. Neues aus aller Welt Tragödie einer Londoner Choriſtin In London endete jetzt eine ſehr romantiſche Karriere. Prin⸗ * * Szeſf in Abbas Halim, eine 26jährige Schönheit, hantierte un⸗ Forſichtig mit der Piſtole. Ein Schuß löſte ſich und löſchte das Leben dieſer begabten und begehrten Frau aus, der man überall huldigte, o 15 in ihrer vollendeten Liebenswürdigkeit und ihrer hinreißenden mi gkeit auftrat. Dieſes Glückskind mit dem tragiſchen Lebens⸗ bſchl it threm Mädchennamen Jeſſica Harring und 5 er 5—— kwirts. Mit den Kinderklei⸗ dern ſtreifte ſie im Backfiſchalter die ingenheit ab. Ihre Schön⸗ — ebnete ihr den Weg zur Bühne. Als Ja dy Hamilton brachte zſie das Theaterparkett in Beifallsraſerej. Aber auf Erfolghaſcherei war ſie nicht eingeſtellt. Sie wurde bald theatermüde, ſattelte um und annequin vor die Kundſchaft eines großen Mode⸗ Im Grunde blieb ſie aber, was ſie war. Sie war auf der irt und blieb im Modeſalon ein Showgirl. Und dier wie dort war ihre klaſſiſche Figur, ihre Blondheit und ihre Lie⸗ 35 denswürdigkeit ausſchlaggebend. lleber Extravaganzen während hrer Bühnenlaufbahn erzählen ſich die ehemaligen Londoner Freunde binnen ganz kurzer Zeit ein Pfund vergeuden helfen. Sie beſaß wei Dutzend Hübe und noch mehr Kleider und Pelze. Mit 18 Jahren beiratete ſie zum erſtenmal, mit 23 war ſie wieder geſchieden, um mit 24 Jahren die Gattin des Prinzen Mohammed Diema⸗ leridin Mahond zu werden, des Bruders des Exkhediven von 1 Romanze begann bei einem Tanzmeeting in Lon⸗ der Prinz. Drei Wochen ſpäter engagierie er ſie„fürs Leben“, und ſie en ies Carlton⸗Hotel. Nach kaum einem Jahr verließ ſie da⸗ 0 iedene Frau. Sie wollte nicht auf die Bühne zurück und nicht in den Modeſalon. Sie wollte zum dritten Mal heiraten und trohdem Prinzeſſin bleiben. Sie heiratete und blieb auch Prinzeſſin. Ihr Gatte wurde Prinz Abbas Halim, ein zweiter Fürſtenſohn aus dem Morgenland. Zwei Monate war ſie zu verreiſen, und als ſie die dazu. Da löſte ſich die auto⸗ off die Piſt ler packte, legte ſie auch die Piſ ihr in die Bruſt und die Prin⸗ matiſche Sicherung: eine Kugel krachte deſſin ſant leblos zu Boden. 2 e Robert Röder, durch me verlezun in das 0 urde morgen ſteersetretär, in ſeinem Bette tot aufge balungen der Mordkommiſſion hat batte Wohnung mitgebra⸗ 75 Wer die Tür aufsuſchließen. el Aus Nen der 4* 5 ſtact Den Bruder erſchoſſen. Auf dem Seilerwaſen in Cann⸗ Satt entſtand abends unter Siebmachern, die dort lagerten, ein treit. Im Verlauf des Wortwechſels wurde der 36 Jahre alte cher Heinrich Röder von ſeinem Bruder, dem 40 Jahre alten hrere Schüſſe aus einer Armee⸗ verletzt, daß er wenige Stunden nach feiner Ein⸗ Cannſtatter Krankenhaus an den Folgen der Schuß⸗ +— ſtarb. Der Täter iſt feſtgenommen. mit Menſchenbeirieb'? Eine Folge der hohen roſchkenbetriebskoſten iſt ein Antrag, der dem Berliner Verkehrsamt reitet worden iſt und noch weiter geprüft wird. Ein Konſortium M etwa zum halben Pferdedroſchkentaaf Dreiräder, die mit bi enſchenkraft bewegt werden,“ zur Beförderung von 1 W 2 Perſonen einſtellen— alſo etwas Aehnliches wie die Rikſcha⸗ Schnelligkeit würde mit 8 bis 10 Kilometer in der ſo ſchwer 28 an. Die unde der der Pferdedroſchken entſprechen. Es kommen natürlich und kürzere Strecken zu Bahnhöfen, Gerichten, Fahrten von Aerzten Rechtsanwälten in Frage. d. In einem Hauſe der Werderſtraße in Dres⸗ s der Untermieter Otto Illgen, ein Eiſenbahn⸗ en. Am Hal den em Bißwunden. dder ch Str Der Mund agulatationsmerkmale und am 5 0 mit einem Teil des Bettuches baldee Wa— Raubmord vor, da die Brieftaſche fehlt reiſen 11 verkehrte, in der vergangenen Nacht einen Fremden in acht, der dann morgens die Wirtin eten Dieſer Fremde iſt Nrm der auf Matta und Sizzillen — Ekdſtöße. Wie aus Malta ge⸗ Ich et wird, wurde die Inſel Dienstag früh um 8 Uhr von einem lchmeren Erdſtaß beimgeſucht, der eiwa zwölf Setunden an⸗ naterte. Die Gebäude wurden bis in die Grundfeſten erſchüttert Bes rer Schaden wurde jedoch nicht angerichtet. Die erſchreckte lehzellerung eilke ſofort aus den Häuſern und Kirchen, in welch eren gerade die Meſſe zelebriert wurde, auf die Straßen. Auch Sizilien wird ein ähnlicher Erdſtoß gemeldel 800 Häufer abgebrannkt. In Berkeley(Kalifornien) 28 cden, wie Reuter meldet, durch Großfeuer 600 Häſſer erſtört del Perſonen wurden verleßt. 28 werden vermißt. Der den duft ſich auf 10 Millionen Dollar. 2400 Menſchen ſind obdachlos. Keaiet., Verſchroftung amerikaniſcher Kreuzer. Die amerikaniſche gierung ſchreibt 21 Kreuzer und Schlachtſchiffe, die auf Grund Ve Waſh toner Beſchlüſſe ausgeſchrieben werden, zum öffentlichen rkauf aus. Die Käufer müſſen ſich verpflichten, die Schiffe, die 7— ganzen erworben werden können, innerhalb von 18 Monaben —— „Wwaſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 1 bege 7r iI eſſ ir Nĩẽ i. eceeee8 88.2 Pgrem, 22½2 02.10.7 220 Nate 4... /½eSeilbronn. Rannbeim Feau,„.83833.5.483.463.57 ee ee. 2 0.28220.25 0c2ſu0 f0.88 Manuheimer Wetterbericht v. 21. Sepl. morgens 7 Uhr 8 750% mm. Thermomeler: 9,4 C. N Temperatur dacts:.8C. Höchſte Temperafur geſtern! 16,20 7 10 Auf den an et Nen Keen 1c babee ae ee. Algen, der in andersgearteten ———————22—Z—— Aus Ha Eur Goldmarkberechnung Rohlenpreise. Hierzu tragen wir in Ergänzung der bereits im wesent- lichen mitgeteilten Berechnungs- und Zahlungsweise, sowie der Preise noch folgendes nach: Erfolgt die Zahlung in Papiermark, so werden die Papiermarkbeträge nach der amtlichen Dollarnotierung an der Berliner Börse, Mittelkurs zwischen Geld- und Briefkurs, ein Dollar gleich 4,20„, am Tage nach Zahlungseingang in Goldmark gutgeschrieben. Aus den ab 17. 9. geltenden Preisen verbleiben den Gru ben im Ruhrrevier für eine Tonne Fettförderkohle 19,26 Goldmark, in Oberschlesien für eine Tonne im Durchschnitt aller Sorten 13,86 Goldmark, in Niederschlesien für eine Tonne im Durchschnitt 17,66 Goldmark, in Sachsen für eine Tonne im Durchschnitt 20,30 Goldmark, in Ibbenbüren für eine Tonne im Durchschnitt 17,29 Goldmark, in Mittel- deutschland und Ostelbien für eine Tonne Braunkohlen- briketts 10.45 Goldmark. Die Verkaufspreise, die die Verbraucher zu be- zahlen haben, e rh&hen sich um den Betrag der Kohlen- steuer, Umsatzsteuer und den Betrag für den Ber g- arbeiter Wwohnungsbau sowie den Aufschlag für den Handel. Sie 1 2. B. für eine Tonne Ruhrfettförder- kohle 28,08 Goldmark, während sie im Durchschnitt aller Sorten in Oberschlesien 19,81, in Niederschlesien 23,28, Sachsen 27,59, Ibbenbüren 24,68 Goldmark ausmachen. Hier- nach stellt sich der Verkaufspreis für eine Tonne ober- schlesische Flammstückkohle auf 2293 Goldmark, nieder- schlesische Nuß 1 gewaschen(Fürstenstein) 27,4 Goldmark, schlesischer Stückkoks au? 36,60 Goldmark, niederschlesi- scher Gießerei-Stückkoks auf 42,48 Goldmark, Ruhrfett- tkörderkohle 28,08 Goldmark und Ruhrfettstück- koks 37,21 Goldmark, Ruhr-Großkoks 1 41,01 Gold- mark, mitteldeutsche und ostelbische Braunkohlenbriketts 14.58 Goldmark. 8 Interessengemeinschaftsvertrag der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe mit den Motorenwerken Mannheim In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Maschinenbau- gesellschaft Karlsruhe wurde beschlossen, der am 18. Okto- ber ds. Js. stattfindenden.-V. die Ausschüttung einer Dividende von einer Goldmark pro Stamm- aktie vorzuschlagen. Der Betrag ist seit 30. Juni d. J. wert⸗ beständig angelegt und soll dementsprechend zur Auszah- lung kommen. Ferner wurde den vom Vorstand abge- schlossenen Interessengemeinschafts verträgen mit den Motorenwerken Mannheim, vorm. Benz, Abt. stationärer Motorenbau, in Mann- heim und den Badischen Motorlokomotiv- werken.-G. in Mosbach zugestimmt. Die Maschinen- gesellschaft Karlsruhe erfährt damit eine wesentliche Er- weiterung ihres Arbeitsfeldes durch den Bau von Motoren- lokomotiven, für die bereits Bestellungen vorliegen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Maschinenbaugesell- schaft Karlsruhe, Konsul Robert NIicolai-Karlsruhe, tritt in den Aufsichtsrat der Motorenwerke Mannheim ein und der Vorsitzende des Aufsichtsrates der letzteren Firma, Generaldirektor Josef Fonfé-Berlin, in den Aufsichtsrat der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe. Generaldirektor Dr. Doederlein wird in den Vorstand der Motorenwerke Mannheim und Generaldirektor'Orange- Mannheim in den Vorstand der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe delegiert. Bevorstehende Einführung der freien Zuckerwirtschaft Wie die Expreß-Correspondenz erfährt, hat das Reichs- kabinett einem Gesetzentwurf des Reichsernährungsministers zugestimmt, der für das Wirtschaftsjahr 1923/ die Ein- führung der freien Zuckerwirtschaft vorsieht. In der Be- gründung wird ausgeführt, daß der Zuckerrübenanbau gegenüber dem Vorjahre nur um ein Geringes Zzurück- egangen sei, und daß mit einer Erzeugung von 12 Millionen oppelzentner Verbrauchszucker gerechnet werden könnte, einer Menge, die hinreichen würde, um den Bedarf der Be- völkerung zu decken. Von einer weiteren Fortführung der Zwangswirtschaft befürchtet die Regierung einen erheb- lichen Rückgang im Rübenanbau. Um die unbedingte Ge- Währ zu haben, daß der Zucker in erster Linie der Be- völkerung zugute kommt, sieht der Entwurf vor, daß die Zuckerfabriken verpflichtet werden sollen, einen bestimm- ten Teil ihrer Erzeugung bis zu einem bestimmten Termin als Rücklage zürückzubehalten. Die Rücklage darf nur mit Genehmigung des Ernährungsministers in den Verkehr gebracht werden. Ferner sollen die großen zucker- verarbeitenden Industrien konzesslonjiert und kon- tingentiert werden. Im allgemeinen sollen nur bereits bestehende Betriebe die Genehmigung zur Verarbeitung er- halten. Die Konzessionierung und Kontingentierung soll grundsätzlich zentral unter Beteiligung der Industrie- verbände, die bereits im letzten Jahre die Verteilung des Zuckers gehabt haben, durchgeführt werden. Um die Spekulation mit Zucker zu verhindern, wurde eine besondere Maudlelserianit kür Zucker für solche Betriebe vorge- schen, die mit dem Handel mit Zucker nach dem 1. Okto 1923 beginnen wollen. Das Goldzoll d. J. 3 359 999 900(1 33,6 Millionen A. „Heraufsetzung der Zinssätze für kurzfristige Reichs- schatzanweisungen. Infolge der Erhöhung des Reichsbank⸗ diskonis haben auch die Zinssätze für die Abgabe von kurzfristigen Reichsschatzanweisungen eine beträchtliche Heraufsetzung erfahren: Für Stücke unter 30 Tagen Lauf- zeit zahlt die Reichsbank dem Käufer 4596, für Termine von 30—90 Tagen 48% Zinsen; der Mindestbetrag für die Abgabe der kurzen Sichten ist auf 500 Millionen 4, für die mittleren Termine auf 250 Millionen und für die längeren Laufzeiten auf 100 Millionen festgesetzt worden. *FEinstellung von Zinszahlungen. Wie wir von zu- ständiger Seite erfahren, sieht sich die Hauptverwal- tung der Staatsschulden und die Reichsschul- denverwaltung im Hinblick auf die Geldentwertung und die außerordentlich gesteigerten Kosten der Ueber- sendung de Zinsbeträge wie ihrer Buchung bei den Banken, Sparkassen usw., und zwar auch im eigenen Inter- esse der Schuldbuchgläubiger und in der Annahme ihres Einverständnisses, veranlaßt, vorläufig von weiteren Zins- zahlungen für die im Reichsschuldbuch und früheren preußischen Staatsschuldbuch eingetragenen Forderungen abzusehen, unbeschadet des Rechtes der Gläubiger auf den Bezug der Zinsen und vorbehaltlich einer späteren end- gültigen Regelung. „Von der Frankfurter Börse. Wie aus dem Anzeigen- teil ersichtlich, ist der Antrag auf Zulassung von 180 Millionen AA neue Aktlen der Rheinischen Creditbank Mannheim zum Handel und zur Notie- rung an der Frankfurter Börse eingereicht worden. „ Sinsheimer Löwenbrauerei und Malztabrik.-G. in Sinsheim a. Els. Unter dieser Firma wurde heute eine neue eld beträgt vom 22. bis 25. September 9 999 900), eine Goldmark gleich .0N Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von 300 Mill. ins gerufen.„„„ ndel und In 7 Oberrheinische Immobilien-.-., Freiburg i. Br. Die Gesellschaft beantragt Erhöhung de Stammkap!. tals um einen von der.-V. festzusetzenden Betrag und Zuwahl zum Aufsichtsrat. * Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne.-., Furt- wangen(Baden). Die Gese'lschaft beruft eine a0.=V. nach Baden-Baden ein, auf deren, Tagesordnung Er- höhung des Grundkapitals(ohne Angahe des Be- trages), Festsetzung des Ausgabekurses und der sonstigen Ausgabebedingungen steht. * Eine Bankgründung des bayrischen Einzelhandels. Unter Führung der Arbeitsgemeinschaft des Bayrischen Einzelhandels, die 12 Fachverbände umfaßt, ist, wWie die Textil-Woche erfährt, gemeinsam mit 5 weiteren bayrischen Landes-, Fach- und Einkaufsverbänden ein neues Bank⸗ unternehmen unter dem Namen Verbändebank-G. in München gegründet worden, das den Zweck hat, die im Einzelhandel investierten und zirkulierenden Gelder zu sammeln und auf dem Boden des engsten fachlichen Zu- sammenschlusses die produktive wirtschaftliche Arbeit unter bescnderer Wahrung der Interessen des organisierten Einzelhandels zu fördern und damit die wirtschaftliche Macht des Einzelhandels zu skärken. * Gründung einer Getreideimportbank mit 21 Milliarden Mark Kapital. Unter Führung der Deutschen Bank ist in Münster in Westfalen unter dem Namen Amylůo Deut⸗ sche Getreide-Importbank.-G. ein Uatern auf Anregung der Einkaufsgesellschaft deutscher Getreide- brennereien gegründet worden, das hauptsächlich die Finan- zierung der von den deutschen Getreidebrennereien vorzu- nehmenden Rohstoffeinkäufen durchführen soll. Das Grün⸗ dungskapital beträgt 211 Milliarden, von denen 1 Milliarde Vorzugsaktien mit erhöhtem Stimmrecht sind. Deuisenmarki Rückläufige Bewegung am Devisenmarkt. Nach der Berliner Börsenzeitung ging der Dollar im gestrigen Ber- liner Abendverkehr bis auf 130 Millionen zurück, teilweise wurden sogar noch erheblich niedrigere Kurse gemeldet. In Börsenkreisen rechnet man für heute mit einer schwachen Börse, da das Geld wider Erwarten voll zugeteilter Devisen zum Teil durch Effektenverkäufe wird beschafft werden müssen. Als Ursache für die rückläufige Bewegung am Devisenmarkt wird von den Blättern auch die in Aussicht genommene Währungsreform wie die Meldungen über die Lösung des Ruhrproblems angegeben. Nach der V. Z haben sich die Vorgänge an der gestrigen Devisenbörse an den Warenmärkten erst zum Teil aus- gewirkt. Am einschneidendsten trat der Umschwung der Dinge im Produktenhandel in Erscheinung. Nach- mittags kam umfangreiches Material heraus und es trat eine völlige Aenderung der Tendenz hervor. An der Ham- burger Produktenbörse kam überhaupt keine Produkten- notierung zustande, da die 100proz. Devisenzuteilung der Reichsbank die Getreidepreise über den Haufen geworfen hat. Weniger prempt machte sich die Wirkung auf den Kolonial-, Fettwaren- und sonstigen Lebensmittelmärkten bemerkbar. Ein Rückgang der Preise dürfte dort eher für heute zu erwarten sein. 1 New Verk, 20. Sept(½ Nevisen. 16. 20. 19. 20. 19. 2. Frankreſoh 782.98 Sohwelz 17.67.20[Spanfen 13.47 13.5% Nelmen 4.] agiand 53.54 J Italien.33.47 New Vork, 20. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000,00090 Cents Geld, 0,000,00092 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 111,1 Mill. bezw. 108,6 Mill.“ kür den Dollar(200 Mill. bzw. 192,3 Mill.). Waren und Märkte Berliner Metallbörse vom 20. Sept. Preise in 1000 Mark für 1 Kg. 79. 20. Aluminlum 10. 20. Elektroſytkupfer——— in Barren—.——.— Raffinadekupfer 58.6 2000 50.52000 Zinn, ausländ. 207⁰⁰0 162.-168009 Blel 2. 25000 20-21000 Huttenzinn 200000 155160000 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Miokel 1200⁰0 90-95000 do.(fr. Verk.) 31-33000 28.27000] Antimon-27000 212200⁰⁰ Plattenzink 22.2000 20.21000 Sier für 1 Ur. 38-40000 943500 Aluminlum—.——.—1 Platin p. Gr.—— London, 20. Sept.(W6) netallmarkt. Un Ust. f d. engl.. v. 1018 kg.) bestseleot. 66.75 65.25 J Blel 25.76 26.50 Kupfer Kass 62.15 62 45 Mokel 130.— 130.— Zink 5 33.15 326. do. 3 Honat 62.75 63.—] inn Kassa 198.15 198.15 Queckellber.—.— 40. Elektrol 68.— 67½80 do. 3 Monat 198.75 198.25[ Regulus 35/0 34½/8 Amerikanischer Funkdienst New Vork, 20. Sept.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 19. 20 Zuf. zus. 29000 15000 stand wt 12.50 12.59 Kaffe looo 10.75 10.65 Elektroſyt 13.25 13.45 Ored. Bal..—.75 Oktober 870.76 Zinn loko 41.50 11.47 Zuoker Centrf.03.28 Deremb..11 8 13 Slel.97.97 Terpentin—.— 89.— Kürz.20.69] Tlak.42.40 Savannak—.— 102.50 Mal.46.45 Elsen 25.50 25.50 M. Orl Baum 29.25 29.25 Iuli.22.28 Weldblech.602 65.62 Welzen rot 112.75 114.— Baumw. lioc 30.25 30,50] Sohmalz wt. 12 87 13.07 Hart loko 115.25 117. Septemb. 29.90 30.— Talg 675.75 Mals ſoko 100.50 101.2 Oktober 29 90 29.70] Baumwsatäl 11.40 11.50 Mehl niedr. Pr.—.— Rovember 29.70 20. 50 Oktober 11.32 11.68 nöohst Pr..50.0 Ddezember 29.8 29 35 Petrol. aases 15.51—.— Getradfr. Engl. 17 175⁵ Januar 28.90 28.80 tanks.50.50 Kontinent.—.— Chicago, 20. Sept(Wa) Funkdlens tl.(Naochdruck verbaten) 19. 20. WelzenSept. 100.— 100.75 f Der. 68.25 68.50 Sohwelne 4 Dez. 102.75 103.85 Sohmalz Sebd 11.77 11.97 leſoht medr..55 68.85 nals Sept. 83.— 84.40]„ Okt. 11.72 11.85 nöohst..75 885 Dez. 67.— 68.— Pork———Ischw. nledr.25 835 Hafer Sept. 38.75 38.8 Rippen Sept..07 9 10 höohst..50.60 „ der. 39.75 39.75 Spsck niedr,.25 8,75Zuf, Ohioage 27900 27000 Rohgen Spt.—.— 66.45 höchat..55.— westen 135000 30000 Schiffahr Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika-Linie New Lork: D. Resolute“ am 18. Sept; D. Mount Clay' am 20. Sept.; D. Albert Ballin! am 27. Sept.; D. Reliance am 2. Oktober; D. ‚Thuringia! am 4. Okt.; D. Hansat am 11. Okt.; D. ‚Bayern“ am 13. Okt.; D. ‚Resolute am 16. Okt. Boston- Baltimore: D. ‚Monticello! am 14. Sept.— Phila- delphia-Baltimore-Norfolk: D. Emden' am 28. Sept.— Cuba- Mexiko: D. Westerwald' am 29. Sept.; D.„Toledo“ am 20. Okt.; D. Sachsenwald' am 3. Nov.— Ostasien: D. Hol- stein“ am 22. Sept.; Engl. D. Theseus“ am 29. Sept.; P. Preuſlen“ am 6. Okt.; Engl. D. City of Paris“ am 13. Okl.; D. ‚Schlesien! am 20. Okt.; Engl. BDz am 27. Okt. Weskküste Nordamerika: M. S. Osires“ am 29. Septbr.; D. ‚Sachsen“ am 20. Oktober.— Westindien: D. Otavi“ am 28. Septbr.; D. Eupatoria am 13. Oktober.— Süd-Amerika: D. Frankenwald' am 21. Sept.; D. Galicia“ am 28. Sept.; D. ‚Steigerwald' am 3. Okt.; D.„Württemberg am 17. Okt.; D.„Kellerwald' am 27. Okt.— Levante-Dienst: D. Spalala- ca. 21. Septbr.; D.„Aegina“ ca. 22. Soptbr.; D. alilea ca. 29. Sept.; D.„Troja“ ca. 29. Sept.; D. Nreta“ ca. 6. Okt.; D. ‚Derindje“ ca. 6. Oktober.; D. ‚Ponfos“&A. 13. Okt.— Nach Petersburg und Petrograd Wöchentlich. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. n. b. 25 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme hefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitfk und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: i. V Richard Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil! Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel, DpDD——2— — —— ——— 0 . ———ůů P 8. Seile. Mr. 433 Aeona-ineaier AMannneim. Freitag, den 21. September 1923 Miete E, Reihe vier, 2. Vorstellung Neu einstudiert: Allessandro Straddella Vomantische Oper in 3 Akten von W. Friedrich. Musik von F, von Flotow. Inszen.: Eug. Gebrath. Musik. Leit.: P Breisach Choreog.-Leit.:.Kreideweiß Antang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr Allessandro Stracbel a Fritz Bartling Bassi, ein reicher Venetianer Hugo Voisin Leonore, sein Mündei Irene Eden a, G. Malvollo Bamliten Karl Man Rarbarino Philipp Masssisby Sehüler Stradellas. Masken. Diener. Landleute. Oit der Handlung: kn 1. Akt Venedig. im 2. und 3. Akt Gegend bei Rom, Stradellas Geburtsort Vorkommende Tänze: im 1. Akt: Tanz der Hanswürste, ausgeführt von Maria Dietrich, Liesel Schmitt, Else Seufert und Jrelel Heis— Tarantella, ausgeihrt von Rein- hold Kreideweiß, Liesel Gerlach und dem Tanz- personal. 4⁵ im. 2. Akt: Hochzeitstänze, ausgeführt von Rein- hold Kreideweiß. Liesel Gesaeke dem Tanzper· sSonal und der Kindertanzschule. 23. Septr., Sonntag abend 8 Uhr, Harmonie, D 2, 6 Auf vielseitigen Wunsch Agnes Delsarto wiederholt die neue Folge IIshgeg Durcheinander r Laute. Karten bei Heckel, 0 3, 10, u. Mannheimer Musikhaus, P 7, 14a. Post Gernsbach, 400 Meter f. M. Aulen ſlld dame u Denaim 2 Iftentie, 1d li geschützte Lage a. Wald. Moderne Schwarzwald Einrichtg. Bad. Mägige Preise. Stoo DDrrr Autogelegenbeitskäufe! 9/18 PS. Dürkopp-Phaeton 6562 10/18 PS. 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Der Zucker iſt noch Richt vollſtändig eingetroffen und kann daher ein Teil der Verkaufsſtellen mit der Ausgabe erſt nach einigen Tagen beginnen 62 er inund, Hauadein. Ab Samstag, den 22. September 1923 koſten: Kassenölinung 4 Uhr! ſee Uademne Heute bis Donnerstag! Die große Lustsplelwoche: 1. Pfnz Aamera Lustspiel in 5 Akten. 2. chaplin als Urmensch Burleske in 2 Akten. fil An fül im Zirkus Humoreske in 2 Akten. 4. Schönheiten iIm Sande Nat urfilm. Anfang 4½ Uhr! 8201 bante — i0 aale lbalh Ein Drama in 6 Akten von Max Jungk und Julius Urgiss. In der Hauptrolle: Ihannes Niemann. ine beinliche Aänelepebet Lustspiel in 3 Akten mit Fritz Schulz. Ali Baba und die Merzig Näuber Groteske. Anfang 5 Uhri 81568 Letzte Vorstellg. 8 Uhr Großes Lager in Medapnangten L. Mainnatten jVVVTV 8 1 5 8.* gval- Anzeiger. ¶Miſiag-Ausgabe.) Freitag, den 21. September 1922 Kammer- Lichispiele. Heute Freitag Beginn mit dem größten aller Sen- Sationsfilme wie solche je gezeigt: Ilt Stane) in dunketen Aka Ein Fiim aus det Zeit des Sklaven- handels in 6 Epi- soden 36 Akten. Heute spielt die 1. Ejpis. Sklavenhan- del sowie das entz. Lustspiel„Harry in Liebesnöten“. Anfang 3 Uhr, Sonntags 2 Uhr. Lva Mara in ihrer Glanzrolle in dem 5. Akter lle Fnebpigten ul eteoen Wenn wir Lya Mara als die beliebieste und erfolgreichste Film- SchauspielerinDeuisch lands hinstellen, s0 entspricht das den Tat- sachen. Bei Gelegen-· heit einer Umfrage unter den Abonnenten eines vielgelesenep illustr. Blattes, wer die beliebteste Filmschau- spielerin Deutschlands sei, erhielt Lya Mara die weitaus ęrösste Stimmenxahl. Dazu die köstliche amerſkan. Komödie in 2 Akten 8194 Fredy, der Afrika-Neisende] hebend— das Wort„Millionen“. Mark in den Verkehr gegeben werden. Farbe folgender Wortlaut: Berl in, den 17. September 1923. gavenſtein Anfang 4½ Uhr Letzte Vorstellg..10. Dalasi- Iheater. Talepeleebe kaufen Sie vorteilhalt bei 883 H. Schualhach Sönne Wohnungseinrichtungen B 7, 4— Mannheim. Telephon 6505. 86 155 mm groß. Das rechtsſeitig im Papier Diſtelblätter in ornamentaler Verarbeitung dar. Die Wirkung dieſes Waſſer⸗ zeichens wird durch die rotviolette Färbung des Papierſtreifens und die darin ein⸗ gebetteten braunen und grünen Faſern erhöht. Der etwa 35 mm breite Schau⸗ rand trägt die querſtehende Zierzahl 500 in violetter Farbe. Das in braunem und violettem Frisdruck hergeſtellte Druckbild zeigt in ſeinem netzartigen Untergrund die große ſchattierte Zahl 00 in Grau und im Bereich des Textes— ſich hell ab⸗ Auf dieſem Unterdruck ſteht in braunſchwarzer Bekanntmachung betreffend die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über 500 Millionen Mark vom 1. September 1923. In den nächſten Tugen werden neue Reichsbanknoten über 500 Millionen Sie ſind auf weißem Papier gedruckt und eingeformte Waſſerzeichen ſtellt I. Ausgabe. Reichsbantnote Fünfhundert Millionen Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Vom 1. Januar 1924 ab kann dieſe Bank⸗ note aufgerufen und unter Umtauſch gegen andere geſetzliche Zahlungsmittel eingezogen werden. Berlin, den 1. September 1923. Reichsbankdirektorium Habenstein v. Glasenapp v. Grimm ann Schneider Budezies Bernhard Seiffert Voche Friedrick Fucm P. Schineider Die zweizeilige Wertbezeichnung iſt durch großen kräftigen Druck mit einem verzierten Anfangsbuchſtaben beſonders hervorgehoben. Unter dieſem Anfangsbuch⸗ iſt der Strafſatz angebracht. Rechts und links von den Unterſchriften ſtehen die Stempel mit der Umſchrift„Reichsbankdirektorium“. Die Nummer iſt unten rechts— bis auf den Schaurand reichend— in grüner Farbe aufgedruckt. Die Rückſeite der Note iſt unbedruckt. Reichsbankdirektorium v. Grimm. EzT7 Betanntmachung. Von der Deutſchen Bank Filiale Frankfurt, der W Vereins⸗ bank un er M. Hohenemſer, Frank⸗ furt a. M. iſt bei uns der Antrag auf Auigl ſung von 219 Mk. 180 000 000.— neue Aktien Serie XVIII Stück 180 000 über je M. 1000.— Nr. 266600 bis 446 668 der Rheiniſchen Credit · bank in Maunheim Neun Handel und zur otierung an der hieſigen Börſe eingereicht worden. Frankfurt a. M. den 20. September 1923. Die Kommiſſion für Zulaſſung von Wert⸗ papieren an der Borſe zu Frankfurt a. M. Verkäufe. faus-Voftalf, Ein maſſives öſtöckiges Gebäude mit 3 Läden in verkehrsreicher Lage d. Neckarſtadt umſtände⸗ halber nur an Selbſt⸗ käufer preiswert zu ver⸗ kaufen. Angebote unter M. P. 55 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 3229.00 Wohnhaus B pd.-Quadr. zu verk. evfl. vertauſchen gegen Hl. Haus, in dem zwen Zimmer beziehbar. An⸗ gebote unt. P. J. 43 an die Geſchäftsl.3 Motorrad 4P8., zuverläſſ. Touren⸗ maſch. mit Sozius, ſohr⸗ 5835 zu 2 o mme r. Käſe m 3 Niebkr 2 8. N Kaloderma· Nasier- Seife Mond Extra u. Rotbart Nasierklingen Kraft, I l, ö,—— 5mIg. Messinglasee zu verkaufen. Daub Werderſtr. 32 J1IL.30 Berichtigung der Bekauntmachung betreffend die Ansgabe neuer Reichsbanknoten zu fünf Millionen Mark vom 1. Juni 1923. II. Ausgabe. Das Ausgabedatum der Reichsbanknoten zu füuf Millionen Mark III. Aus⸗ gabe lautet entſprechend der Ueberſchrift in der Bekanntmachung auf den 1. Juni 1923. Das Datum über den Unterſchriften des Reichsbank⸗Direktoriums, welches in der Bekanntmachung mit dem 1. Juli 1923 angegeben iſt, beruht auf einem Druck⸗ ſfehler und iſt im Text der Bekanntmachung eniſprechend zu berichtigen. Berlin, den 18. September 1923. E278. Schreibmaschine ebr., billig abzugeben. Gehr. Kaiſerring 45, 3436 Tel. 3794. JTͤ eee eeeeee, Ilorolhage m. hand⸗ ſchriftliche intra zu verkaufen. 82³¹ Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. eeeee, Schäferhündin 3½% Jahr, mit St Weißbröschen, ca. 40 Gr. Mk..000.000.— f ar. Ia. u. Steht Weißbret, 500 Graum 11.88.883.— Mannk. Musixhaus] Dlenenhonig ssaturrein. 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