Samstag, 22. September zezugspreiſe: In mannheim u umgedung in der laufenden Woche me. 40 o00 o00. die monatlichen Sezieher verpflichten ich bei der Beſtellung des Abonnements die während der dezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ checkkonto nummer 17500 Kartsruhe.— Hauptgelchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchäfts ⸗nebenſtelle Neckarſtadi. Walöhofſtraße 6. Sernſprecher nummer 7031, 7042, 70ʃ3. 944, 7038. Telegramm⸗fiöreſſe: Generalanzeiger maundeim Leſcheint wöchentlich zwölfmagß. Beilagen: Der Sport vom Sonntag 2 nn 2 2 Verkaufspreis M. 2000000. 1923— Nr. 435 Ninze gen 400, Fam-Anz. 200, Reklamen 1600, Schlüſſeiz ves vereins deutſcher Zeitungsver eger Jo000. Rlies ande. laut Tarif Annahmeſchiuß: mittagblatt vorm 8¼ u! Abendblatt nachm. ½ uhr. Für Anzeig. an beſummten Tag: Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. hõh. Sewo Streiks, OSetriebs ſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzauſp ſür aus gefall. od. beſchränkt. Rus gab. od. f. verſp. Rufnahm. Rnzeig. Nuftr. ö Fernſpr. oh. Gewähr, Gerichtsſt. Mannhei: eitung und Mannheimer Muſik-Seitun; Engliſche Anſichten Eine Reuternote beſagt, der allgemeine Wortlaut des Commu⸗ niqués über die Zuſammenkunft der beiden Premierminiſter recht⸗ fertige nach Anſicht amtlicher Kreiſe in London nicht die aus⸗ einandergehenden Schlußfolgerungen, die in ver⸗ ſchiedenen Kreiſen gezogen worden ſeien. Es ſei lediglich gerechtfer⸗ tigt, zu erklären, daß die beiden Staatsmänner bei ihrer Juſenamen⸗ kunft über die allgemeinen Grundſätze einig waren und daß ſie vielleicht die Beſprechungen fortſetzen würden. Wie das Reuter⸗Büro weiter erfährt, geht die Meinung der maßgebenden Londoner Kreiſe dahin, daß, während das Communiqué über die Begegnung Baldwins mit Poincare beſagen mag, daß Poin⸗ care den britiſchen Argwohn über die letzten Ziele der fran⸗ zöſiſchen Ruhrbeſetzung zerſtreute, man Vorſicht walten laſſen müſſe, bis Einzelheiten bekannt ſeien. Es herrſche das Empfinden vor, daß, falls die einzuleitenden Beſprechungen befriedigend ver⸗ laufen, eine interalliierte Reparationskonferenz der nächſte Schritt ſei. Indeſſen ſei es vofher nötig, die Grundlagen eingehend zu klären. Baldwins Abſchied von Poincare e! Berlin, 22. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der enaliſche Miniſterpräſident Baldwin iſt geſtern nachmittag nach London abgereiſt. Poincare begleitete ſeinen engliſchen Kollegen an den Zug und hatte dort eine Unterredung mit ihm unter vier Augen. Am Vormittag hatte der engliſche Miniſterpräſident einen Kranz am Grabe des unbekannten Soldaten niedergelegt. Bei ſeiner Rückkehr hat Baldwin keine gute Preſſe gefunden. Man verurteilt, daß ſeine Erklärungen die Anſichten der franzöſiſchen Preſſe unterſtützen, die in der Zuſammenkunft einen großen Fortſchritt ſehen will. Man vertritt in London die Anſicht, daß es vielleicht richtiger geweſen ſei, wenn Baldwin nach ſeinem langen Ferienaufenthalt in Frankreich durch Paris gereiſt wäre, ohne das Haupt der Regierung zu beſuchen. mit dem ſeine Re⸗ gierung ſeit langem in diplomatiſcher Korreſpondenz ſtehe. Jeden⸗ falls hat in London die Bereitwilligkeit und Eile ſehr überraſcht mit der Frankreich die letzte Erklärung veröffentlichte und die in Wirk⸗ lichkeit nichts ſagt und daß man in Paris dieſe Erklärung als einen Beweis dafür anſieht, daß eine Aenderung in der Stellung zwiſchen Poincare und Baldwin eingetreten ſei. Deshalb wird in politiſchen Kreiſen Londons zunächſt eine vorſichtige Zurückhaltung geübt. Man erwartet. daß in der nächſten Woche eine Kabinettsſitzung ſtattfinden wird und daß dann das Miniſterium nicht nur die euro⸗ päiſche Lage von neuem behandelt, ſondern auch die endaültigen Vor⸗ bereitungen für die Reichskonferenz treffen wird, die für die britiſche Reaieruna von arößter Bedeutung iſt Der„Mancheſter Guardian“ bezeichnet in einem Leitartikel die plötzliche warme Zuneigung, die in der franzöſ. Preſſe für Baldwin an den Tag gelegt werde, als ſeltſam und myſteriös: Jeder Franzoſe wiſſe, daß Poincare nicht plötzlich zu den Anſichten Bald⸗ wins bekehrt würde. Man könne es alſo ebenſo ſicher annehmen, daß in Frankreich die tiefe Beſorgnis beſtehe, daß England fortfahre, ſich öffentlich von der franzöſiſchen Politik loszuſagen. Tatſache ſei eß natürlich, daß Poincares Schwierigkeiten in Wirklichkeit mit der deutſchen Uebergabe beginnen würden. Es ſei unwahrſchein⸗ lich, daß ſelbſt bei deutſcher Mitwirkung das Ruhrgebiet im erſten Jahre Frankreich ſo viele Kohlen liefern werde, wie es im Jahre vor der Beſetzung erhalten habe. Alle Barzahlungen würden bis zur Reform der deutſchen Finanzen und Wiederherſtellung des deutſchen redits warten müſſen. Die Enttäuſchung würde ſchmerzlich und ernſt ſein. Poincare könne es nicht übel nehmen, wenn England ihn Unter der Fremoͤherrſchaſt Ein neuer Sabotageakt iſt nach franzöſiſchen Meldungen in Eſſen verübt worden. Am ——— 10% Uhr erfolgte eine heftige Exploſior. An der Eiſendahnunterführung bei den Kruppſchen Anlagen an der garetenhöhe, über die eine Nebeneiſenbahnſtrecke von Heißen nach Rüttenſcheid führt, die von den Franzoſen gelegentlich für Gütertransporle verwandt wird, war eine Sprengung verübt worden. Es wurden eine Schiene und mehrere Schwellen hoch⸗ gehoben, einige Telephondrähte zerſtört und das Brückengeländer verbogen. Für den Eiſenbahnverkehr 5 die Sprengung keine ng, da der Verkehr eingleiſig aufrechterhalten wird. Aus An⸗ laß dieſez Sabotageaktes hat der Kommandeur der 77. Infanterie⸗ diviſion die teilweiſe Einſtellung des Straßenbahnver⸗ kehrs in Eſſen, Mülheim und in Oberhauſen angeordnet. Der — e zwiſchen Mülheim und Eſſen iſt verboten Aus Berlin wird dazu gemeldet: Sollte die Nachricht ſich bewahrheiten, daß Deutſche daran beteiligt ſein ſollten, ſo beſteht kein Zweifel, die Regierung das Attentat ebenſo wie in frü⸗ heren Fällen verurteilt und bereit iſt, bei Aufkärung des Tat⸗ beſtandes mitzuwirken. Die Gelder · Beſchlagnahme Geſtern morgen erſchienen in der Kammgarnſpinnerei in Kai⸗ erslautern ein——5 zöſtſcher Kriminalbeamter und verlangte, die Treſore geöffnet werden. Im Kaſſenſchrank befanden ſich aber nur alte Lohnſchecks, die der dß d beſchlagnahmt erklärte. Er fügte hinzu, daß ihm bekannt ſel die Kammgarn⸗ ſpinnerei einen größeren Betrag von der Bank abgehoben habe Na längeren Herhandlungen wurde ihm die Summe von 350 Miltiarden aus ſehändigt, die er beſchlagnahmte. 50 Milliarden wurden im Laufe— Nachmittags wieder freigegeben. Schutz der farbigen Truypen S Vor dem Landauer Kriegsgericht hatte ſich der Bürgermeiſter ch a ack von Lauterecken zu verantworten, weil er ſich bei dem franzöſiſchen Deiegierten in Kuſel über das Verhalten der marok⸗ parationskonferenz: Worte nehmen und es ihm überlaſſe, ſeine eigene Löſung mit Deutſchland zu entdecken. England werde dies keineswegs gerne tun, weil es eigene Rechte und Pflichten habe, wonach es ſehen müſſe. Aber England werde nicht Verhandlungen einleiten wollen mit dem geringſten Gedanken daran, Poincare die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Wenn die engliſche Mitwirkung geſucht werde, ſo wäre es gut, ſich daran zu erinnern, daß ein Preis dafür entrichtet werden müſſe. Poincare habe ſich bisher ſtets geweigert, dieſen Preis zu erwägen. England wolle nicht Lobſprüche in der franzöſiſchen Preſſe, England wolle eine gerechte Regelung. Warnungen Nanſens Auf der Tagesordnung der geſtrigen Völkerbundsſitzung ſtand die Ausſprache über den Ratsbericht. Die Tribünen waren dicht beſetzt, weil man eine Debatte über den italieniſch⸗griechiſchen Kon⸗ flikt erwartete. Ueber das erſte Problem glitten jedoch alle Redner hinweg Das zweite wurde nur von Motta geſtreift und von Nanſen allgemein behandelt. Nanſen erwähnte auch kurz die Saarfrage und bemerkte, daß die jüngſte Unterſuchung durch den Völkerbundsrat, die Ver⸗ antwortung und das Kontrollrecht des Völkerbundes dem Saar⸗ gebiet gegenüber feſtgeſtellt habe. Uebergehend auf die Repar a⸗ tionsfrage betonte er die Notwendigkeit einer Löſung und bedauerte, daß der Rat bisher nicht in die Lage gekommen ſei, ſich mit der gefährlichſten Kriſen die die Welt be⸗ herrſche, zu befaſſen. Seit der letzten Völkerbundsverſammlung ſei die Lage nur noch ernſter geworden. Mit Freude hätten die kleinen und neutralen Staaten die Nachricht von gegenwärtigen Verhandlungen aufgenommen. Sie hofften, daß endlich ein Weg betreten werde, der zur Löſung führen müſſe. Deshalb wolle nie⸗ mand in politiſchen Verhandlungen ein Wort ausſprechen, das irgendwie die Unterhändler ſtören könnte. Wenn in einigen Wochen keine Verſtändigung erzielt würde, ſo würden, ſo ſagte er, wir uns am Rande des Abgrunds befinden. Viele Mitglieder der Verſammlung ſeien der Anſicht, daß nicht nur der Völkerbund ver⸗ ſchwinden würde, ſondern auch die geſamte europääſche Kultur in einer furchtbaren Verwirrung zuſammen⸗ brechen müßte. Neues Mißtfrauen Frankreichs Zu dem Beſchluß der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbunds ſchreibt das Echo: Gegen die Stimme des franzö⸗ ſiſchen Vertreters hat die Kommiſſion beſchloſſen, daß die Staaten, die heute dem Völkerbunde nicht angehören, u. a. auch Deutſch⸗ land, dem allgemeinen Abrüſtungspakt ſofort beitreten können. In der Praxis bedeutet das, daß Deutſchland in den Völ⸗ kerbund durch eine Hintertür eintreten könnte, ohne die für einen ſolchen Beitritt erforderlichen Bedingungen(Erfüllung der Verträge) erfüllt zu haben und daß auf alle Fälle keine beſon⸗ deren Allianzen, die im Augenblick der Gefahr automatiſch ſpielen ſollen, gegen Deutſchland ſowie gegen ein anderes Land Geltung haben können. Di/ Angelegenheit habe ihre Bedeutung. Viele Leute hätten geglaubt, baß es uns leicht ſei, uns auf den Völkerbund zu ſtützen hinſichtlich des Syſtems der Garantie der Artikel 42, 43 und 44 die von der Entmilitariſie⸗ rung der Rheinlande handeln und zu denen wir greifen ſollen in den Jahren, die den jetzt in den Verträgen feſtgeſetzten Beſetzungszeiträumen folgen. Wenn der Wille der Abrüſtungskom⸗ miſſion durchgeführt werde, müſſe Frankreich andere Grundlagen ſuchen. 4** Das Königreich Hedſchas hat an das Völkerbumdsſekretariat ein Geſuch um Aufnahme in den Völkerbund gerichtet. Die ſer⸗ biſche Regierung ſtellte einen Kandidaten für einen der nicht ſtändigen Sitze im Völkerbundsrat auf. Die Arbeiter Hornung und Hirtz aus Ludwigswinkel, die ſich gegen angreifende algeriſche Schützen gewehrt hatten, wurden wegen Körperverletzung zu 3 Monaten Gefängnis bezw. 10 Jahre Zucht⸗ haus verurteilt. Berbotene Ruhrhilfe Zahlungen Der franzöſiſche ee e meldet, daß die Vernehmung des verhafteten Direktors der Stadthauptkaſſe in Bochum, Drengen⸗ burg und die Prüfung der beſchlagnahmten Akten ergeben habe, daß die an die Kaſſe gezahlten Steuern für die Kaſſe des Reiches unter der Bezeichnung„Ruhrhilfe“ an Kaufleute und feiernde Ar⸗ beiter verteilt worden ſeien. Strafmaßnahmen ſtünden bevor. Neue Erhöhung der Eiſenbahntarife Bom 25. Seytember ab Infolge der weiter fortgeſchrittenen Teuerung für Rohſtoffe und Materialien und infolge der großen auf der Reichsbahn laſtenden ſonſtigen Ausgaben ſieht ſich die Reichsverbehrsverwaltung veranlaßt, die Eiſenbahntarife vom 55. September ab heraufzu⸗ ſetzen. Die Schlüſſelzahl für die Berechnung der Güter⸗ frachtſätze beträgt 36 Millionen, die Schlüſſelzahl für die Tarife in dem Perſonenverkehr 20 Millionen. Gleichzeitig werden die Mindeſtfahrpreiſe auf die Berechnung von 6 Kilometer (bisher 8 Kilometer) herabgeſetzt. der Mindeſtgrundpreis in 4. Klaſſe wird von 20 auf 15 Pfg. herabgeſetzt. Die vier⸗ tägige Gültigkeit der vorgelöſten Fahrtausweiſe wird beibehalten. Einſchränkung des Rotgeloͤverkehrs Nach Blättermeldungen wird die Reichsregierung in der aller⸗ nächſten Zeit eine Verfügung erlaſſen. die die ESinlöſung der Induſtrie⸗Notagutſcheine beſtimmt. In Zukunft ſollen nur noch Kommunalverbände Ermächtigung haben. gegen entſprechende Sicherheit und nach Einholung der miniſteriellen Ge⸗ nehmigung Notgeld auszugeben. Die bisherige Art der ungehinder⸗ ten Notgeldausgabe durch alle möalichen Firmen hat ſchließlich zu e Zuſtänden geführt und Schwindeleien aller Art ermög⸗ eneer be dem 5 19 5 8— 6 zeilungsführer ein Zeugnis über e Führung der Truppen zu apaus ntſpreche n Beſtimmungen des 100. flchreſben, Gefängnis und Waſhingtoner Marineabkommens ſind neun japaniſche 00 Franken Geldſtraſe verurkeilt. Schlachtſchiffe aus der Kriegsfl zurückgezogen worden. Schleswig in Gefahr! Von P. Asmuſſen Beſſer vielleicht als an manchen neuern Stellen im deutſchen Vaterlande merken wir im deutſch⸗däniſchen Grenz⸗ gebiete, daß Deutſchland im Endkampfe ſteht, in dem es ſich um Sein oder Nichtſein handelt. Der Däne hat ſich darauf lange eingerichtet. Freilich das amtliche Dänemark tut, als ſei nach der Abſtimmung alles in Ordnung. Aber auch vor dem Kriege hat das amtliche Dänemark wiederholt erklärt, an Nordſchleswig keine Anſprüche zu haben. Und doch meldete es ſofort nach dem deutſchen Zuſammenbruche ſeine Forderungen an, nicht bei Deutſchland, ſon⸗ dern bei der Entente, bei der es mehr bekam, als Deutſchland nach Recht und Billigkeit hätte gewähren können. Und noch jetzt ſoym⸗ pathiſtert es am meiſten mit Franzoſen, Polen und Tſchechen, den ausgeſprochenen Feinden Deutſchlands. Doch nur, um da gut Freund zu ſein, wo am meiſten bewilligt wird, wenn Deutſchland im Endkampfe unterliegt und es zu einer neuen Aufteilung kommen ſollte. Die ganze däniſche Werbung im deutſchen Schleswig war nach der Abſtimmung zwecklos. Die Abſtimmung ergab deutlich, daß die Bevölkerung nicht däniſch werden wollte. Sie war aber auch unzuläſſig, Dänemark hatte kein Werbungsrecht. Das Schick⸗ ſal des deutſchen Schleswigs war mit der Abſtimmung endgültig entſchieden. Aber die Dänen hatten das Recht der Kultur⸗ und Sprachenpflege, und unter dieſem Deckmantel wird poli⸗ tiſche Werbung für Dänemark getrieben und mit däniſchem Gelde, auch mit däniſchen Staatsgeldern unterſtützt. Allerdings ſucht man den Schein zu wahren, man unterſtützt nur das, was der Kultur⸗ und Sprachenpflege dient. Aber man weiß, kann wenigſtens wiſſen, daß auch auf dieſem Wege politiſche Werbung etrieben wird. Und wir erfahren niemals, daß das amtliche änemark ſich gegen die Ausfuhr ungezählter Kronen wendet, welche nur Werbungszwecken dienen. In der letzten Zeit haben däniſche Blätter es ganz offen als nationale Pflicht betont, ſich für die Dinge bereit zu halten, die in kürzeſter Friſt kommen könnten. Offen ſprechen ſie ſich nicht aus, wir im Grenzgebiet wiſſen aber genau, was gemeint iſt. Man hofft auf den pölligen Zuſammenbruch Deutſchlands, und dann will man bereit ſein, Schleswig aus den Händen der Feinde Deutſch⸗ lands zu empfangen. Zwar wiſſen die däniſchen Werber genau genug, daß ſie die Bevölkerung nicht herumkriegen und ihre mageren Erfolge nur in ſolchen Kreiſen finden, an denen uns wenig gelegen iſt und an denen ſie auch wenig Freude haben werden. Aber in der Welt reden ſie von großen Erfolgen und in Paris verkünden ſie, die Eider könnte gut und gern zur däniſchen Südgrenze gemacht werden, die Bevölkerung ſei dafür reif. Wir haben ein felſenfeſtes Vertrauen darauf, daß Deutſchland im Endkampfe nicht zugrunde geht, ſondern ſich verjüngt und kräf⸗ tig daraus erhebt, einem neuen Aufſtieg entgegen. Wir wiſſen auch, daß der Weg zur Höhe ein dornenvoller ſein wird und daß viele Opfer von uns gefordert werden. Wir wiſſen, daß die däni⸗ ſchen Werber uns noch oft das Bild des Wohllebens in Dänemark vor die Augen malen werden, wenn es dort einmal wirtſchaftlich etwas beſſer geht. Gegenwärtig redet man nicht viel davon, denn auch in Dänemark wird jetzt keine Seide geſponnen. Wir müſſen uns aber auch vor Augen halten, daß es vielleicht mit Deutſchland noch tiefer in den Abgrund geht, bevor der Aufſtieg kommt. Und wir wollen ganz ehrlich bekennen, daß wir mit der Möglichkeit, darum freilich noch nicht mit der Wahrſcheinlichkeit einer zeit⸗ weiligen Trennung von Deutſchland rechnen müſſen. Mag ſein, daß die Kanalſtaatsmänner ihren Plan durchführen. Dann wird das Dänentum natürlich mit allen Mitteln für Däne⸗ mark zu werben ſuchen. Uns recht, wir werden dann den Kampf mit allen, aber auch veſtlos mit allen Mitteln führen und brau⸗ chen die Rückſichten nicht zu nehmen, die wir als deutſche Reichs⸗ bürger auch gegen einen widerborſtigen Nachbar zu nehmen haben. Mag auch ſein, daß man, ohne uns zu fragen— denn eine aber⸗ malige Volksabſtimmung würde kein anderes Ergebnis haben als die erſte—, die däniſche Reichsgrenze vom Scheidebach an die Eider legt. Dann aber werden die Dänen zu ihrem Schaden er⸗ fahren, daß es mißgetan iſt, eine Bevölkerung zu ſich hinüber⸗ zuziehen, die nicht zu ihnen will, und daß dann auch von uns der Kampf nicht um das deutſche Schleswig allein, ſondern um ganz Schleswig geführt werden wird. ſe Dänen verkündigen uns alle Tage, daß ſie auf die Dinge vorbereitet ſind, die vielleicht in kürzeſter Zeit eintreten können. Mögen ſie, wir ſind auch vorbereitetl Deutſchlands End⸗ kampf wird auch der entſcheidende Kampf um unſer Deutſchtum ſein. Und dieſen Kampf werden wir ich beſtehen, was immer auch kommen mag. Wir wollen keine Dänen ſein, wir wol⸗ len Deutſche bleiben. Die nächſte Sitzung des Keichstags findet am 26. September, nachmittags 3 Uhr ſtatt. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen vorläufig u. a. der Entwurf eines Geſetzes über die vorübergehende Aufhebung der viertelſährlichen Gehaltszahlungen ſowie ein Antrag zur Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes. Der auswärtige Ausſchuß des Reichstages wird. wie die Blätter melden, vorausſichtlich nicht vor Donnerstag zuſammentre⸗ ten. Es iſt anzunehmen, daß der Kanzler einen Bericht über die Lage erſtatten wird. Geſtern hielt die Reichstagsfraktion der Deutſch⸗demokra⸗ tiſchen Partei ihre erſte Sitzung nach den Ferien ab. Von den beiden Fraktionsvorſitzenden wurden eingehende Berichte über die neue Entwicklung der außen⸗ und innenvpolitiſchen Verhältniſſe ge⸗ geben. Man war ſich über die Beurteiluna vollſtändig einig. Die neue Lage in Spanien Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt General Aiz Puru. der — und Oberbefehlshaber in Marokko nach Tetuan ab gereiſt. Durch einen feierlichen Erlaß des Direktoriums iſt geſtern nach mittag die Gerichtsbarkeit eingeſetzt worden. Die Jurisdiktion richtes ſich gegen alle Vergehen gegen die Sicherheit des Staates, gegen Aufſtandsverſuche, Sabotageakte an den Eiſenbahnen, Anſchläge gegen Behörden, Bandenraub, Anagriffe gegen Privatperſonen uſw. Nach ſpaniſchem Muſter? Nach Meldungen aus London ſind dort Gerüchte verbreitet, wo⸗ nach die politiſche Lage in Portugal ſehr geſpannt ſei. Man rech⸗ net mit der Möglichkeit einer Revolution nach ſpaniſchem Muſter. * Amerika und die Tangerfrage. Der amerikaniſche Geſchäfts⸗ träger in London hat nach dem„Daily im Foreign Office mitgeteilt, daß Amerika an der endgültigen Regelung der Tanger er frage intereſſiert ſei. Nnzeigenpreiſe: Sei vorausza ung Srunozahl für allgem —— —— ——— —— D Ranngeimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samsfag, den 22. Seplember 1923 Beilegung der Bewegung in Törrach Amtlich wird mitgeteilt: Bekanntlich haben die Betriebsräte von Sörrach und Umgebung unter Billigung der Gewertſchaftsführer am Montag den 17 September den Generalausſtand wiederaufgenom⸗ men, weil zur Herſtellung der Ordnung in Lörrach Sicherheitspolizei Hfen worden war. In einer Proteſtkundgebung an die Regie⸗ zung haben die Betriebsräte zum Ausdruck gebracht, die Arbeit ſo lange nicht wieder aufnehmen zu wollen, bis die Polizei entfernt ſei. Geſtern, am 21. September haben die maßgebenden Führer der Arbeiter ſich dem Bezirksamt in Lörrach gegenüber erboten, mit allen ihren Kräften dafür einzutreten, daß in der Betriebsrätever⸗ ſammung am geſtrigen Tage beſchloſſen werde, am Montag in allen Betrieben in Lörrach und Umgebung, im Wieſen⸗, Werra⸗ und Rheintal geſchloſſen die Arbeit wieder aufzunehmen, unter der Vor⸗ ausſetzung, daß nach der Arbeitswiederaufnahme die polizei⸗ liche, Beſetzung von Lörrach zurückgezogen werde. Die Aufſtellung der Polizeibereitſchaft in der Nähe von Lörrach ſoll der Regierung überlaſſen bleiben, bis die Ruhe wieder hergeſtellt iſt.„Wird die Ruhe aufrecht erhalten“, ſo hieß es in dem ſchriftlich fixierten Ange⸗ bot,„dann wird am andern Tag der B f ot. 1. dam andern Tag der Belagerungszuſtand aufge⸗ hoben“ Für den Fall, daß die Regierung dieſer Abmachung zu⸗ ſoll das Kraftwerk Rheinfelden wieder in Gang geſetzt werden, Der Staatspräſident erteilte auf dieſe ihm unterbreitete Mit⸗ teiſung dem Oberamtmann Gräſer in Lörrach folgende Anwort: 8„Ich bin bereit, dem Geſamtkabinett vorzuſchlagen, daß bei Wiederaufnahme der Arbeit die Bereitſchaftspolizei aus dem Stadt⸗ gebiet Lörrach zurückgezogen und in einen für die Arbeiterſchaft möglichſt neutralen Punkt des Oberrheins verſetzt wird; letzteres ſoll aber. auch nur geſchehen für eine ganz kurze zum Zwecke der Deobachtung darüber, ob nicht neue Gewalttä gkeiten vorkommen. Der Belagerungszuſtand wird nach der Wiederaufnahme der Arbeit und nach der Feſtſtellung, daß Gewalttätigkeiten nicht mehr vor⸗ kommen, im Laufe des Dienstag aufgehoben. Die erwähnten Beſchlüſſe ſind in Lörrach durch die Streikenden in einer Entſchließung angenommen worden. 5 In der Umgebung von Lörrach haben einzelne Fabriten die Arbeit bereits wieder aufgenommen; ebenſo in Grenzach und Aheinfelden. Die Schulen nehmen am Samstag ihren Unter⸗ richt wieder auf. Im Bezirksamt Lörrach fand eine Verſammlung der Bürgermeiſter vom Lande ſtatt, in der ſeitens der Stadtverwal⸗ tung die Bürgermeiſter aufgefordert wurden, alles daran zu ſetzen, um die Verſorgung der Stadt wieder in Ganz zu bringen. Die Bur⸗ germeiſter erklärten, daß die Bauern ſich weigerten die Stadt wieder regelmäßig zu beliefern, ſolange Licht und Kraft fehlt. Die Arbeiter⸗ ſchaft hat an die Banken die Aufforderung gerichtet, ſofort unver⸗ zinsliche Kredite für die Beſchaffung der Lebensmittel bereit zu ſtellen. Ueber die Bezahlung der Streiktage() die bisher von den Arbeitgebern abgelehnt wurde, finden immer noch Verhandlungen ſtatt. 8 Am geſtrigen Freitag abend wurden dann zwiſchen den Arbeit⸗ gebern und den Arbeitnehmern eine Vereinbarung erzielt, wo⸗ nach die Arbeiter am Montag die Arbeit wieder aufnehmen. Die Textilarbeiter erhalten einen Stundenlohn von 15 Millionen und die Bauhandwerker einen ſolchen von 18 Millionen. Die Poliere erhalten einen Stundenlohn von 22½ Millionen. Auch die Waldshuter Fabrikbetriebe haben der Arbeiter⸗ ſchaft eine Teuerungszulage von 30 Schweizer Franken und den Aufbau der Löhne auf der Goldbaſis zugeſagt. Da die Waren in der Schweiz zum größten Teil billiger ſind als in Deutſchland, ſo hat der kleine Grenzverkehr an Lebhaftigkeit wieder ganz erheblich zuge⸗ nommen. N Ruhe in der Schwarzwaldinduſtrie 7 Die Ereigniſſe in Oberbaden und in Freiburg ſind ohne Rück⸗ wirkung auf die Induſtrieplätze des inneren Schwarzwaldes geblie⸗ ben. In den Hauptplätzen Hornberg, Triberg, St. Georgen, Villin⸗ gen und Furtwangen herrſcht vollkommene Ruhe unter der Arbeiter⸗ ſchaft, die die Lörracher Vorgänge ſogar bedauert, wenn anderſeits auch die äußerſte Zuſpitzung nicht verkannt wird. Die Führung liegt aber doch in der Hand beſonnener älterer Elemente, ſodaß Befürch⸗ tungen kaum angebracht ſind. Für das Ende der Woche ſind teil⸗ weiſe Verſammlungen anberaumt. In Miftel · und Unterbaden Der in Raſtatt angeſagte Generalſtreik konnte dadurch ver⸗ mieden werden, daß es nach mehrſtündigen Verhandlungen gelang, zwiſchen Induſtrie und Gewerkſchaften eine Einigung in der Lohn⸗ frage zu erzielen. Den Arbeitnehmern wurde eine einmalige Wirt⸗ ſchaftsbeihülfe zugebilligt, die für Verheiratete 500 Millionen Mark beträgt und für jüngere und unverheiratete Arbeiter abgeſtuft iſt. In Heidelberg verlief der überflüſſige und törichte Gene⸗ ralſtreik am Freitag ohne Zwiſchenfälle. Radauluſtige junge Elemente, die durch Mannheimer Arbeitsloſe(]) Unterſtützung er⸗ halten hatten, wurden von der Schutzpolizei ohne Schwierigkeit in Schach gehalten. *** Berlin, 22. Sept.(Von unfrem Berliner Büro.) Unter den Bergarbeitern der Ruhrkohlenzechen in den Südkreiſen von Mörs ſind Unruhen ausgebrochen. Es handelt ſich um Berg⸗ arbeiter der Zeche„Friedrich“, die ſeit einigen Wochen keinen Lohn Die Sicherſtellung döͤer Ernährung Im Unterausſchuß für Landwirtſchaft und Er⸗ mährung des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats gab der Vertreter des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft zunächſt einen Ueberblick über die bisherige Brot⸗ verſorgung der Bevöülkerung und führte dann weiter aus, die Inlandsgetreideernte ſei in dieſem Jahre beſſer als im Vorjahre und betrage ſchätzungsweiſe zehn Millionen Tonnen. Da aber wegen der ſpäteren Ernte, wegen des Zuſammendrängens der landwirtſchaftlichen Arbeiten und infolgedeſſen der Verzögerung des Druſches und dann wegen des Mangels an einem werkbeſtän⸗ digen Zahlungsmittel zu befürchten ſei, daß, wenn die Markenbrot⸗ verſorgung aufhöre, daß Stockungen und jedenfalls große Unſicher⸗ heit in der Brotverſorgung der Bevölkerung eintreten werden, werde die im Kabinett bereits angenommene VPorlage dem Reichswirt⸗ 7 dieſer Tage zugehen, deren Hauptbeſtimmungen folgende ind: Verſtärkung der von der Reichsgetreideſtelle zu erwerben⸗ den Brotgetreidemenge auf—2/ Millionen Tonnen, Möglichkeit der Fortführ ung der Markenbrotver⸗ ſorgung in den Gebſeten, wo es die politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Lage unbedingt erfordert, Wegfall der öffentlichen Getreidebelieferung in den Kommunalverbänden, wo die Brotver⸗ ſorgung durch eigene Ernte ausreichend geſichert erſcheint und An⸗ tragsrecht für die übrigen Kommunalverbände auf unmittel⸗ bare Liefer ung von Getreide an ihre Mühlen zum Tages⸗ preis. Auf ſolche Anträge kann von der Reichsgetreideſtelle bis zu 7 der bisherigen Rationen zan die bezeichneten Mühlen Brotgetreide geliefert werden. Durch dieſe direkte Lieferung an die Mühlen ſoll vor allem das finanzielle Riſiko der Kommunalverbände ausgeſchal⸗ tet werden. Das Getreide ſoll dann auf normalem Wege über die Bäcker in den Konſum gelangen, alſo ohne Verteilung auf Brot⸗ marken. Die Aufbringung des Getreidevorrats durch die Reichs⸗ 0 ſoll hauptſächlich durch den freien Ankauf im Inlande erfolgen. Für die Kartoffelverſorg ung bildete ſich nach dem Vorbilde der Getreidekreditbank eine Kartoffelkreditbank, die mit Hilfe der Reichshank die Kartoffelernte dem Verbrauch zu⸗ führen will. Die Ausſichten für die Herbſtkartoffelernte hätten ſich gegenüber den Ernteſchätzungen des Vorſommers verbeſſert. Nach dem letzten Saatenſtandsbericht könne noch mit einer Mittel⸗ ernte gerechnet werden. Ausreichende Mengen an Margarineroh⸗ ſtofſen wie an Schmalz lagern im Inlande. An Margarineroh⸗ ſtoffen ſind rund 85 000 Tonnen vorhanden, die die normale Ver⸗ ſorgung der Bevölkerung für mindeſtens 12 Wochen ſichern. An Schmalz und Speck befinden ſich im Inlande hinreichende Mengen, um den normalen Bedarf bis auf weiteres zu decken, wäh⸗ rend mit weiteren Zufuhren laufend zu rechnem iſt. Infolge er⸗ höhter Bereitſtellung von Deviſen iſt eine merkliche Entſpan⸗ nung auf den Fettmärkten herbeigeführt worden, ſo daß die gegenwärtige Verſorgung mit Margarine und Schmalz als be⸗ friedigend bezeichnet werden kann. Gewiſſe Schwierigkeiten beſtehen nur noch in der Verſor⸗ gung des beſetzten Gebietes mit Schmalz und Speck. Um dieſe zu beheben, werden mit Hilfe eines holländiſchen Lebensmittelkredits allmählich für zwei Millionen Gulden Schmalz aus Holland eingeführt. Infolge Mehrverbrauchs an Butter und Milch auf dem Lande ſind die Butter⸗ und Milchlieferungen an die Großſtädte zurückgegangen. Die Milchverſorgung der Säug⸗ linge, Kranken und alten Leute iſt jedoch im allgemeinen ſichergeſtellt. Die durch die Milchteuerung eingetretenen Not⸗ ſtände werden ſeit Januar dieſes Jahres auf dem Wege der Milchver⸗ billigung bekämpft. Zu dieſem Zweck wurden bisher monatlich 13,4 Milliarden Mark verteilt. Die Anpaſſung dieſer Summen an die Geldentwertung iſt in Ausſicht genommen. Nach der darauffolgenden Ausſprache trat der Ausſchuß in die Beratung des ihm vom Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft zur Begutachtung vorgelegten Entwurfes einer Verordnung über die Zuckerverſorgung im Wirtſchafsjahre 1923/24 ein, der grund⸗ ſätzlich freie Pewirtſchaftung vorſieht, vorbehaltlich der Sicherung einer angemeſſenen Mundzuckermenge und für den ſpäberen Teil des Wirtſchaftsjahres eine Art Vorratswirtſchaft. Der Ausſchuß ſtimmte bei einigen Stimmenthaltungen dem Entwurfe in der vorgelegten Faſſung zu. Wietſchaſt und Währungsreform Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. BVüro.) Gegenüber an⸗ derslautenden Meldungen wird von wirtſchaftlicher Seite feſtge⸗ ſtellt, daß in den bisherigen Beſprechungen die Vertreter der Wirt⸗ ſchaft den Währungsplan der Regierung lediglich zur Kennt⸗ nis genommen haben, ohne in zuſtimmendem oder ablehnen⸗ dem Sinne Stellung zu nehmen. Aus Hilferdings Finanzprogramm Ueber das von Hilferding ausgearbeitete Finanzprogramm, von dem in den Blättern wiederholt die Rede war, teilt die„Rote Fahne“ einige Einzelheiten mit. Daranach ſei die Einſchrän⸗ kung der Erwerbsloſenfürſorge im beſetzten Ge⸗ biet vorgeſehen. In Ausſicht genommen ſei eine Umgeſtal⸗ tung der Sozialverſicherung und eine entſprechende Aenderung der Reichsverſicherungsordnung. Das Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsgeſetz ſoll mit größter Beſchleunigung verabſchiedet und mehr erhielten. Die Arbeiter verlangen vor allem Lebens⸗ mittel. damit das Ende der Arbeitsloſenunterſtützung herbeigeführt wer⸗ den. Man beabſichtigt in erſter Linie die Unterſtützung für Frauen und Jugendliche unter 20 Jahren ſofort einzuſtellen. Die Löhne N2K Notſtandsarbeiter ſollen unter den Tariflöhnen der andern Arbeiter bleiben. Verboten ſollen noch werden alle weiteren Ausgaben für Kunſt, Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehungs⸗ und Bildungsweſen. Es braucht natürlich nicht beſonders verſichert zu werden, daß man die„Rote Fahne“ nicht als die zuverläſſigſte Quelle bezeichnen kann. Währungsbank und„Bodenmark“ Berliner Blätter veröffentlichen Einzelheiten über den Geſetzentwurf über die Währungsbank. Die Bank ſoll durch Landwirtſchaft, Induſtrie, Gewerbe und Handel ein⸗ ſchließlich des Transport⸗ und Vankgewerbes errichtet werden. Der ſtädtiſche Grundbeſitz ſoll nach Maßgabe der Auf⸗ hebung der Zwangswirtſchaft herangezogen wer⸗ den. Die Satzungen der Bank werden von den Spitzenverbänden der wirtſchaftlichen Berufsſtände feſtgeſtellt. Die Bank iſt ſelbſtändig in Verwaltung und Geſchäftsführung. Die Wahl eines Präſidenten bedarf der Genehmigung der Reichsregierung. Das Kapital der Bank, die von allen Steuern befreit iſt, beträgt 2 400 Millionen Bodenmark. Es wird in gleichen Teilen von der Landwirtſchaft und der Induſtrie aufgebracht. Die Währungsbank erwirbt an den landwirtſchaftlichen Grundſtücken in Höhe von 3 Proz. des Wehr⸗ beitrags eine auf Goldmark lautende Grundſchuld. Das Kapftal der Grundſchuld iſt mit 6½ Proz. jährlich zu verzinſen. Mit dem Handelsbetrieb erwirbt die Währungsbank, falls der Unternehmer Eigentümer eines auf den Betrieb lautenden Grundſtückes iſt, gleich⸗ falls eine Grundſchuld wie in der Landwirtſchaft. Soweit da⸗ nicht der Fall iſt, mud die Währungsbank eine auf Goldmark lautende Schuldverſchreibung des Unternehmers ausgehändigt wer⸗ den. Die Grundſchuld ſowie der Anſpruch aus der Schuldper⸗ ſchreibung gehen, ſoweit nicht mit andern Staaten getroffene Ver⸗ einbarungen entgegenſtehen, allen andern Laſten im ganzen vor. Die Währungsbank ſtellt auf Goldmark lautende Rentenbriefe aus, die als Dockung für die von der Währungsbank ausgehende Voden⸗ mark dienen. Die Bodenmark iſt in 100 Bodenpfennig eingeteilt und darf in gleicher Höhe in auf Bodenmark lautenden Renten⸗ briefen ausgegeben werden. Die Bank iſt verpflichtet, die Zeich⸗ nungen gegen Renkenbriefe einzulöſfen. Eine Bodenmark eniſpricht dem Wert von 0,358 Gramm Feingold. Die Währungsbank erhält die Ermächtigung, während der nächeten 2 Jahre ein auf Bodenmark lautendes Darlehen bis zum Höchſt⸗ betrag von 2 Milliarden zu gewähren. Nach Ablauf dieſer 2 Jahre tritt die Währungsbank in Luquidation. Die Bank ſtellt ſofork dem Reich ein zinslofſes Darlehen von 300 Millionen Goldmark zur Verfügung, der zur Einlöſung der bei der Reichsbank diskon⸗ tierten Reichsſchatzanweiſungen verwendet wird, während die Reichsbank mit den ihr zufließenden Beträgen die umlaufenden Noten einlößt. S Die neue Markſtützung Wie mehrere Blätter melden, teilte geſtern Reichsfinanzminiſter Hilferding den Vertretern der Gewerkſchaften ſeine Abſichten über die kommende Währung und die Ausſichten über die Stützungsaktion für die Mark mit. Er ſprach ſeine Genug⸗ tuung aus, daß es gelungen ſei, den Dollar erheblich zu ſenke Die Regierung werde ihre Aktion ſolange fortſetzen, bis die geplanten Währungsmaßnahmen in Kraft ſeien. Letzte Meldͤungen Der Mord an Leutnant Sand Berlin, 22. Sept.(Von unſrem Berl. Büro.) Zu dem Mord an dem Leutnant d. R. Sand erfährt der„Vorwärts“, daß die bie⸗ herige Unterſuchung ergeben hat, daß Sand Verbindungen mit rechtsradikalen Verbänden hatte, deren Zuſammenkünfte aufſucht und die gemachten Feſtſtellungen ſodann anderen Stellen verriel⸗ Es wird angenommen, daß Mitglieder dieſer Kreiſe Sand wegen Verrats umgebracht haben. Auf die Ergreifung des Täters werden 50 Millionen Mark Belohnung ausgeſetzt. Mreeeeee München. 22. Sept. Das durch das Urtefl des Volksgerichts Mün⸗ chen vom 27. Auguſt 1923 gegen den Studierenden der Forſtwiſſen⸗ ſchaften, Auguſt Zwengauer wegen des Verbrechens des Mor des an dem Studenten Baur ausgeſprochene Todesurteil iſt auf dem Gnadenwege in lebenslänaliche Zuchthausſtrafe um gewandelt worden. 5 )(Hüfingen b. Donaueſchingen, 21. Sept. Die Beamten und Al⸗ beiter des Sägewerks Boswau u. Knauer haben ſich bereit erklärt, wöchentlich eine Ueberſtunde zu leiſten, deren Ertrag den Brandg?⸗ ſchädigten in Wolterdingen zugute kommen ſoll. J St. Georgen, 20. Sept. Ein Einbruchsdiebſtahl wurde in der Nacht zum Samstag in einem Hauſe von zwei fremden Burſchen, die hier als Gelegenheitsarbeiter beſchäftigt waren, verübt. Der eine war in den Keller des Hauſes eingeſtiegen, während der andere Schmiere ſtand. Die Gutedel waren aber bei ihrem Treiben be⸗ obachtet worden. Die Gendarmerie konnte den Dieb im Keller, wo er ſich bereits den Ruckſack mit Fett und anderen Lebensmitteln gefüllt hatte, dingfeſt machen, während ſich ſein Komplize noch be⸗⸗ zeiten unſichtbar machte. Er konnte aber tags darauf ebenfalls ver⸗ haftet werden. Je größer die Herrenkraft des Willens iſt, um ſo viel mehr Freiheit darf den Leidenſchaften gegeben werden. Der„große Menſch“ iſt groß durch den Freiheiksſpielraum ſeiner Begierden und durch die noch größere Macht, welche die prachtvollen Un⸗ tiere in Dienſt zu nehmen weiß. Nietzſche. & vier Fabeln Der König und ſeine drei Söhne Ein König hatte drei Söhne. Als er zum Sterben kam, teilte er ſeine Habe. Dem erſten gab er Schloß und Land: dem zweiten gab er all ſein Gold: dem dritten gab er ein funkelndes Schwert. Die Brüder lachten, als der Jüngſte zweifelnd fragte:„Tuſt du auch recht, mein Vater?“ „Dir gab ich das Beſte!“ ſagte der Greis und verſchied. Nach einer Weile brach der Feind herein. Er zerſtörts das Schloß und ſetzte ſich frech ins Land: dem anderen nahm er all ſein Gold: an des Jünaſten Schwert aber ward ſeine Willkür zuſchanden. Er ſchwang es im Taumel der Begeiſterung, macht ſich zum Herrn von Schloß und Land, füllt ſeine Truhen mit des Feindes Gold. legt ſeine Hand gefalten auf das Schwert und ſprach: „Ich ſegne dich. mein Vater! Beſitz iſt vergänglich und Gold iſt nicht Wehr, Im Tro allein liegt Gut und Ehr!“ Der Föhn Ein Föhn durchbrauſte einen Wald und entwurzelte eine Ar⸗⸗ zahl Eichen. „Sinnloſer Zerſtörer!“ ſammerten ſie. Da pfiff der Föhn ſein hellſtes Lied: „Das Wurzellockere fahr dahin! Das Wurzelfeſte ſteht noch feſter!“ und trommelte abermals unbarmherziag auf die ſchwankenden Kronen. Der Elefant Ein Elefant ſchleppte einen ſchweren Balken. Mit ſcharfen Stacheln trieb man das Tier. Eine Zeitlang ertrua der Dickhäuter jede Behandlung. Eines Tages aber wandte er ſich plötzlich wider ſeine Peiniger und zertrat ſie. Die Kuh Ein Bauer führte eine Kuh in ſeinen Stall. Sie gab ihm Milch die Fülle und erweckte dadurch ſeine Habgier. „Ich will ihr weniger Futter geben und ſie r n öſte melken!“ ſagte er.„So wird ſie mich reich machen über Und er tat danach. 5 Aber der Milch wurde von Tag zu Taa weniger. Da ergrimmte er und ſprach:„Du ſtörriſches Tier! Von nun ab will ich das Futter ſparen und dich dennoch melken nach meinem Sinn!“ Eines Tages ſank die Kuh um und rührte kein Glied mehr. „Weh mir! Nun bin ich ärmer als zuvor!“ jſammerte der Vauer. „Wie konnte ich aber auch wiſſen, daß dieſes eigenſinnige Tier meine beſten Pläne zu ſchanden machte?“ National⸗Theater Mannheim Aleſſandro Skradella(Neueinſtudiert) Friſche, angenehme, gefällige Muſik und der Sinn des Publi⸗ kums für natürliche, harmloſe Kleinkunſt waren die Bedingungen von 1840. Man wollte angenehm angeregt(aber nicht aufgeregt) werden, man wollte etliche Weiſen„mit nach Hauſe nehmen“. Und der Dichter ſollte dazu an ſeinem Teile helfen. W. Friedrich war ein ſolcher„Dichter“: Aufbau, Umriſſe und Verſe— hier italieniſch, in„Martha“ engliſch⸗ſchottiſch empfunden— alles recht glücklich. Man leſe nur den„Wechſelgeſang“ No. 9. Wie hier der Librettiſt dem Komponiſten vorarbeitet, wie Rom, Venedig und Neapel in er⸗ wünſchte Form gebracht find, wie fließend⸗muſikaliſch Versmaß und Reim ſich einfinden, wie geſanalich klar, leicht und gefällig die Vo⸗ kaliſe geſchieht! Ein Mangel iſt freilich unverkennbar: dieſer Dichter tut des Guten zu viel, er hat alles auf Barkarolen, Romanzen und Serenaden zugeſpitzt.. Friedrich von Flotow ſchrieb ſeine Par⸗ titur in Paris nieder! Adams Poſtillon von Longiumeau und Lortzings Zar und Zimmermann waren um 1840 die Treffer. Und Donizettis Regimentstochter, auf franzöſiſchen Text und mit franzöſi⸗ ſcher Rhythmik geſchrieben. übertraf zunächſt die ganze Konkurrenz. Der„Kenner“ ſchwieg ſtill, nur in den Muſikzeitungen war ſittliche Entrüſtung. Allmählich gedieh unterdeſſen ein„verfeinerter Zeitgeſchmack“. Man empfand das ſüßliche Zuviel, fand den Glockenchor„gewöhnlich“, bemerkte, daß der Hymnus. der Vanditen rührt und auf die Knie zwingt, nicht auf der Höhe der Handlung ſei. Inzwiſchen hatte Flotow mit ſeiner„Martha“ den Welterfolg er⸗ rungen... So weit waren wir um 1866—1870 gekommen, und heute? Heute ſtehen wir an einer neuen Stilwende. Ein neues Publikum hat wieder den Sinn für natürliche, harmloſe Klein⸗ kunſt. Aber Opernhelden wie Stradella gehören einer früheren Zeit an, heute hält man es mit Banditen. Und man will aufgeregt und „erotiſch“ erariffen werden. Damals gab es zwar auch„dämoniſch⸗ moderne“ Menſchen, aber ſie waren nur eine kleine Oberſchicht. Was nun das geſtrige Publikum betrifft, ſo gab es den vornehmſten Beifall dem Karneval⸗Finale, dann kam Irene Eden mit der geſchmackloſen ihrem Recht. endlich Stradella⸗Bartlina, deſſen Humnus von der ſicherſten Wirkuna war. Das vorangehende Adaaio kan durch das piel zu bewegte Tempo um alle Wirkung. Auch die Weiſe! „Italia, mein VPaterland“ hat man früher ruhiger genommen und durch dieſe verſtändige Maßhaltung den geſamten Wechſelgeſana und ſeinem ſteigenden Tempo(namentlich aber der Tarantella) füdlän⸗ diſche Anmut bewahrt. Mit dieſen Hinweiſungen möchte ich zu Ver⸗ beſſerungen anregen, die dem Stile der romantiſchen Oper un unſerm neuen Stradella zugute kommen werden. Es verſteht ſich, daß„unſere“ Eden ihre geſanglichen Obliegenheiten in gewohnter Sicherheit und Künſtlerſchaft nachgekommen iſt, daß Fritz Bartling ſeine Partie mit geſchmackvoller Durcharbeitung geſungen hat, daß die Banditen Maſſalsky und Mang ihre Partien als tüchtial Sänger ausführten und daß Herr Hugo Voiſin auch die wenig beſagende Rolle des alten Geizhalſes aus Venedig kunſtwürdia ſang und ſpielte. Das aroße Terzett, namentlich aber daskleine— de⸗ Terzettino in B—. waren rechte Genüſſe. Und daß unſere Banditen die gewiſſe ſüdländiſche Eleganz hatten. daß die alten Provinzmüth⸗ chen ausgeſchloſſen waren, daß vielmehr die alte Spieloper aus 921 Handwerklichen ins Künſtleriſche neu übertragen zu ſein ſchien. 701 wohl allen Kunſtfreunden wohlgefallen. Verdienſte der Herren Pau Breiſach, der einen ſeiner beſten Abende hatte,. Eugen Gebral 25 der die alte Form mit ſeiner oft anerkannten Muſikalität durchleuch⸗ tete, und Reinhold Kreideweiß der den Tänzen neuen Impetus gab! Seine neuen Tanzbilder ſind ſehenswert. Es kam noch allerlei hinzu: nämlich Friſche, Luſt und Liebe als Verfjelfachel⸗ Selten hat unſer Orcheſter ſo ſchön muſiziert: ſogleich die Ouver⸗ ture gelang. Die Poſaunen gaben ſammetweiches Pianiſſimo, 155 Holzgruppe Fülle und Poeſie, und von den Saiteninſtrumenten hal⸗ ten die Violoncelle kammermuſikaliſche Kantilenen. Es war beinahe ſo, als ob ſich alle freuten, einmal wieder eine Muſik auszufüßh⸗ ren, in der ſich alles Einzelne ſo richtig und der Gefamteindruck e natürlich eraibt. Dazu die fließende Melodik! Freilich hat ſich Flo⸗ tow mit zwei Opern völlig ausgegeben, aber dieſe beiden Overz ſollten wir in Ehren halten, weil und obaleich alles ſich ſo leicht 1 65 glatt ſingt.. Nicht minderes Lob gebührt der Ausführung de⸗ Chor ſätze, und ſo dürfen wir wohl neben dem Kapellmeiſter guch gedachte ich bereits. Nur würde ich vorſchlagen, den zweiten Akt zu kürzen, nach dem Trinkliede der Banditen ſogleich zu den„Italien“ ſchen Volkstänzen“ überzugehen und ſo den Tänzen den vollen Akt⸗ ſchlußbeifall zu ſichern... Alles in allem: die Bedingungen von 1840 find wieder gegeben. Und woher der Umſchwung? Weil man im Dunkel der allerhöchſten Kunſtübung wandelte. Aber es allmählich wieder„helle“ und viele bemerken, daß ihre hohen Ideg. zerrinnen. Die ſehr beſtimmten Geſetze harmloſer Kleinkun!“ d ſeingeſchliffener Unterhaltungsmuſik hat man⸗lauge genna er; 1. an„ Mri 3 10* 9* 74.„ 5 eüt! „Coda“ ihrer Arie und ihren neuen ſehr beſtretbaren Variänten zu Und überhörk! den Chormeiſter(Robert Erdmann) nennen. Des Tanzmeiſters — malag. den 22. Seplember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 485 Städtiſche Werke und Arbeiten In dieſen Tagen iſt in Caſſel der Vorſtand des Deu:⸗ ſchen Städtetages zuſammengetreten, um ſich mit brennen⸗ zen Fragen der Kommunalpolitik zu befaſſen. Unter dieſen ſteht Ue allgemeine Finanzlage der Gemeinden, die No lage der den Städten gehörigen Gas⸗, Strom⸗ und Waſſerwerke ſowie der Straßenbahnen und ſonſtiger ſtädtiſcher Unternehmungen obenan. Es iſt nicht nur Verlin, das mit Nöten und Uebelſtänden aller Art aufs ſchwerſte geplagt iſt, ſondern die Hilferufe an Reichs⸗ und Landesregierung erſchallen von überall her. In einigen Städꝛen ſteht man ſogar bereits vor der Frage, was geſchehen ſoll, da man nicht mehr imſtande iſt, die erforderlichen Mittel zur Bezahlung don Gehältern und Löhnen aufzubringen. Die meiſten Sorgen und Kopfſchmerzen bereiten den Stadtvätern die Straßen⸗ bahnen und die ſtädtiſchen Werke. Man bewegt ſich dort in einem ewigen Kreislauf, wie übrigens überall das deutſche Wirtſchaftsleben, in dem das jedesmalige Anziehen der Kohlen⸗ breiſe und der Löhne eine Steigerung der Tarife, damit eine aber⸗ malige Belaſtung des Publikums und infolgedeſſen wieder das erlangen nach Erhöhung der Löhne zur Folge hat. In einer Reihe deutſcher Städte iſt die Straßenbahn ſchon K vollſtändig zum Erliegen gekommen. Das iſt ſchließlich noch erträglich dort, wo die Entfernungen nicht zu groß ſind, ſo 8 daß man ſie noch ohne zu ſtarken Zeitverluſt und ohne Schädigung der Geſundheit auch bei ſchlechtem Wetter zu Fuß überwinden kann. Zur Kataſtrophe aber wird es, wenn etwa in Großſtädten wie Berlin, Hamburg ufw. ebenfalls der Straßenbahnbetrieb ein⸗ 5a geſchränkt werden müßte, weil er ſich nicht mehr bezahlt. Mit den Straßenbahnen befindet ſich natürlich das Publikum in gleicher Not⸗ lage. Die Teuerung, namentlich der Kohlen, zwingt zu dauernden Tarifſteigerungen, und bald kann die große Maſſe des Publikums nicht mehr mit. So ſucht es ſich in der Nähe der Geſchäftsviertel zuſammenzuballen, welcher Abſicht wieder die allgemeine Woh⸗ nungsnot hindernd im Wege ſteht, oder es verläßt ſich, der Not ge⸗ horchend, nicht dem eigenen Triebe, auf Schuſters Rappen, auch bei Wind und Wetter. Bei den ſtädtiſchen Werken macht ſich die Erſcheinung am ſchwerſten geltend, daß die Ableſung der Meſſer und die Ein⸗ kaſſierung der Gebühren nicht ebenſo ſchnell erfolgen kann wie die Koſten⸗ und Preisſteigerung. Hier liegt alſo der Krebsſ hiden hauptſächlich in der Erſcheinung, daß die Bezahlung des ver⸗ brauchten Gaſes oder Stromes zu ſpät einkomiat, alſo weit hinter der Preisſteigerung herhinkt. Es ſind die verſchiedenartigſten Verſuche gemacht worden, dem zu begegnen. In Verlin wollte man eine freiwillige Vorauszahlung auf Grundlage des Verbrauchs und der Koſten für eine Durchſchnittszeit einführen, ſcheiterte aber kran, daß die Poſt mit Einſchluß der Poſtſcheckämter und die Neſſenſtellen der Werke den plötzlichen Andrang in keiner Weiſe zu välligen vermochten. Nun wird man vorausſichtlich in Berlin Frankfurter Beiſpiel nachahmen und zu einem Syſtem über⸗ gehen, das in der Ausgabe von Gutſcheinen oder Marken deſteyt. Hier ſcheint in der Tat des Rätſels Löſung zu liegen. boan ein Verbraucher in der Lage iſt, bei der Ableſung des Meſſers h den Veamten in Gutſcheinen oder Marken zu bezahlen, die her gekauft ſind und ſich gleichzeitig zum jeweils geltenden Tages⸗ eis neue Marken zu baufen, ſo erhält die Stadt für die gelieferte Jare Entgelt im entſprechenden Wert, es wird alſo mit anderen Vorten eine Art von beſchränkter oder zeitwelliger Vertbeſtändigkeit geſchaffen. Wir werden abzuwarten haben, ob dieſes Syſtem ſich durchſetzt und geeignet iſt, die ſonſt unüberwindlich erſcheinenden Schwierigkeiten zu beſeitigen. Nun braucht man bei all' den Nachrichten über Einſchränkung eder Stillegung ſtädtiſcher Betriebe und über die Finanznot der Städte im allgemeinen nicht etwa zu glauben, wie man vielſach im Publikum hören kann, daß die Städte als ſolche bankerott ien. Davon iſt keine Rede. Der ſtädtiſche Beſiz iſt im Gegenteil ſaſt uberall ſchuldenfrei und bedeutet ein großes wirtſchaftliches und finanzielles Aktivum. Was den Städten wie überhaupt vielen Wirtſchaftsunternehmungen in Deutſchland heute fehlt, iſt der An⸗ leihekredit, durch den es ihnen ermöglicht wird, das erforder⸗ liche Betriebskapital aufzubringen. Wo man verſucht, aus laufenden Eimnahmen Anſchaffungen und umfaſſende Erneuerungsarbeiten, die n normalen Zeiten aus werbenden Anleihen beſtritten werden, zu dezahlen, erleidet man Schiffbruch, denn ſolche Summen können die ohnehin ſchwindenden Tageseinnahmen nicht aufbringen. Durch zen Krieg und die folgende Zeit wirtſchaftlichen Niedergangs ſind ſedoch die ſtädtiſchen Werke überall im höchſten Grade kredit⸗ 0 ürftig geworden. Hier kann aber nur aeitöteger daae — Stästiſche Nachrichten Geldentwertungszuſchläge zu den vorauszahlungen auf öie Srund⸗ und Gewerbeſteuer für 1923 Wie von der„Karlsruher Zeitung“ an amtlicher Stelle bekannt⸗ gegeben wird, iſt zur Angleichung an die Geldentwertung die Vor⸗ auszahlung auf die Grund⸗ und Gewerbeſteuer für 1923 weiter erhöht worden. Bis zum 30. September iſt das Fünf⸗ tauſendfache der Steuer, die für das Rechnungsjahr 1922 feſt⸗ geſetzt war, als Vorauszahl ung für 1923 auf einmal zu entrichten. Haben z. B. für 1229 die Hauptſteuer und der Zuſchlag 1500. 14550= 16 050 Mk. betragen, ſo berechnet ſich hiernach 80 250 000 Mark. Die Vorauszahlungen, die nach den bisherigen Beſtimmungen je auf den 1. der Monate Oktober 1923 bis einſchließ⸗ lich März 1924 zu leiſten geweſen wären, fallen weg. Wer für dieſe Monate ſchon freiwillig vorausbezahlt hat, darf dieſe Beträge auf die neue Vorauszahlung aufrechnen. Die Höhe der Vorauszahlungen für die folgen den Monate wird ſpäter bekannt gegeben. Ein beſonderer Forderungszettel wird nicht zuge⸗ ſtellt. Die Zahlung hat unter genauer Bezeichnung der Art der Zahlung zu erfolgen. Wer die Zahlung nicht rechtzeitig leiſtet, muß, wenn es ſich um einen Betrag von mehr als 5000 Mk. handelt, für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen alendermonat, alſo vom 1. Oktober an, 20 Prozent der Borauszah⸗ tung als Verzugszuf ch lLa g entrichten. Es darf als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß das Finanzamt Mannheim die hieſigen Grund⸗ und Gewerbeſteuerpflich⸗ tigen im Anzeigenteil von der neuerlichen ſcharfen Anziehung der ra' Auf keinen Fall genügt es, daß der Finanzminiſter ſich bei der Unterrichtung der Steuerpflichtigen auf as Geſetz⸗ und Verordnungsblatt beſchränkt. Wieviel Perſonen leſen dieſes Blatt in Mannheim? In der amtlichen Auslaſſung der Karls⸗ ruher Zeitung wird weiter feſtgeſtellt, daß die Bekanntgabe in dem Organ der Staatsregierung als allgemeine Aufforderung gilt. Dagegen muß auf das ſchärfſte proteſtiert werden. Eine allge⸗ meine Aufforderung der Steuerpflichtigen auf dieſem Wege iſt Spar⸗ ſamkeit am falſchen Platz. Wir erwarten, wie geſagt, daß das hie⸗ ſige Finanzamt die Steuerpflichtigen rechtzeikig durch eine ent⸗ ſprechende Anzeige orientiert. Man wird bei den hohen Beträgen, die von den meiſten Steuerpflichtign bis zum 30. September ent⸗ richtet werden müſſen, nicht ſagen können, daß es ſich um eine un⸗ 1 Forderung handelt, zumal ein Forderungszettel nicht zugeſtellt e wird. Zur Beſetzung des Schloſſes Jliegende Gerichtsbarkeit Da die Gerichtsbehörden ihre Tätigkeit im Schloß noch nicht aufnehmen konnden, hat man ſich, wie aus der Anzeige des Land⸗ gerichtspräſidenten in dieſer Nummer hervorgeht, entſchloſſen, proviſoriſche Räume zur Erledigung dringender Rechtsſachen in Anſpruch zu nehmen. Das Landgericht iſt in A 1, 4, Zimmer 44, die Staatsanwaltſchaft im Bezirksamtsgebäude, Zimmer 50, und das Amtsgericht einſchl. Juſtizkaſſe in Q 6, 1 untergebracht. 5 * In einer Beſprechung, die geſtern zwiſchen den Kommandeuren der Beſatzungstruppen und den im Schloſſe wohnenden Büro⸗ und Haushaltungsvorſtänden ſtattfand, wurde erklärt, daß der Betrieb der einzelnen Verwaltungszweige in zwei bis drei Tagen wieder aufgenommen werden könne, wenn alles in Ordnung verlaufe. Die Beamten ſollen die erforderlichen Ausweiſe auf⸗ grund von Liſten erhalten. Das Perſonal des Finanzamtes im Schloß iſt in dem Finanzamt Neckarſtadt untergebracht. Wie verlautet, ſind vorgeſtern Akten der Eiſenbahn⸗ direktion Ludwigshafen in einem Seitenflügel des Schloſſes beſchlagnahmt worden. Es iſt nicht anzunehmen, daß den Franzoſen dabei wichtige Schriftſtücke in die Hände ge⸗ fallen ſind, da das Material, das für ſie Bedeutung haben könnte, rechtzeitig weggeſchafft werden konnte. Im Amtsgericht hat man die halbe Nacht hindurch nach den Akten eines die Franzoſen inteveſſſerenden Straffalles gefahndet. Die Güterbeſtätterei Gebr. Graeff hat nur einen Teil ihres Wagenparks aus dem Schlo herausgebracht. Die in den anderen Zwiſchenhöfen ſtehenden Möbel⸗ wagen ſind ebenfalls noch nicht freigegeben. Am Montag wird eine franzöſiſche Kommiſſion die endgültigen Verfügungen twefſenn: 1 Steuerſchraube unterrichtet. Kleingeld und Schule Unſere Jugend lernt leider den Werd des Geldes nicht mehr ſchätzen. Und doch ſollte gerade auch heute, bei ſeinem ſo ſurcht⸗ baren Sinken das erſte Mahnwort Geltung haben:„Wer den Heller nicht ehrt, iſt des Talers nicht wert!“ Auch Erwachſene benützen Kleingeld zu Zwecken, die jedes andere Papier auch er⸗ füllen würde. Während der Schulzeit muß unſere Jugend angeleitet werden, alles, was dem Vaterlande dienen und was Notleidenden helfſen kann, zu ſchätzen und ſei es auch das Geringſte. Viele Wenig geben ein Viel! Den Freund der Jugend muß es empören, wenn er jetzt am Sonntag Buben, von denen jeder eine Anzahl Papiergeldſcheine neben ſich liegen hat, an einem Feldrain Karten lerung bringen. — Theater und Muſik I OAuraufführung in Leipzig. Aus Leipzig wird uns geſchrieben: 7 Alten Theater zu Leipzig kam Ernſt Tollers drei⸗ Vige Tragödie Hinkemann“ zur Urauffübrung. Seit 1919 iſt aller baneriſcher Feſtungsgefangener, weil er ſich an der baneriſchen in erepublit beteiliat bhatte. Die verſchiedenen Amneſtien ſind auf B1 nicht angewendet worden. In dieſen Jahren hat er mehrere denbnenwerke verfaßt:„Maſſe Menſch“.„Maſchinenſtürmer“ und jetzt danHinkemann“(Buchausgabe bei Guſtav Kievenheuer in Pots⸗ den. Das Werk zeigt, daß die Gefangenſchaft auf das Seelenlehen 105 jungen Dichters tief eingewirkt hat. Es iſt erfüllt von Leid, Bit⸗ winis und Entſagung. So iſt das Stück geboren aus der Zeit und 5 gewiß als eines ihrer dichteriſchen Denkmäler ſeine Be⸗ ſeine ng bebalten. Seine ſeeliſche Atmoſpbäre ſind der Krien und dene Nachwirkungen. Hinkemann iſt ein junger Arbeiter. der vor 5 Krieg geheiratet hatte. Im Kriege trifft ihn ein furchtbares kſal: eine feindliche Kugel beraubt ihn ſeines Geſchlechtes. Der iſt innerlich gaebrochen. Mit ihm leidet ſein junges Weib, das ſein liebt. Hinzu kommen ſchwere Sorgen, da Hinkemann wie viele ſeiner Genoſſen, keine Arbeit hat. Um ſeiner Grete einen Beweis opferwilligen Liebe zu geben. übernimmt er eine entwür⸗ unende Arbeit: Zum Verauügen des Jahrmarktpublikums Ratten orga Mäuſen die Kehlen durchzubeißen. Aber während der zart⸗ ſeinehiſterte Mann ſich zu dieſer arauſamen Arbeit heraibt, fällt Aler Frau im augenblicklichen Sinnenrauſch der Verführung eines Hi 1 Hinkemanns. des brutalen Großhahn anheim. Sie ſieht ſchn emann im bunten Trikot vor der Jahrmarktsbude, ſie durch⸗ ö 85 die Motive ſeines Handelns und verläßt beſchämt und verzwei⸗ ha den Verführer. Dieſer betrinkt ſich aus Aerger, trifft im Wirts⸗ us Hinkemann und andere Genoſſen und enthüllt dort in teufliſcher Franeinheit Hinkemanns Schmach. Der Unglückliche verzeiht ſeiner Gr. aber wird aufs tiefſte erſchüttert, als Großhahn ihm vorlüat, 88. e habe über ihn gelacht. Dies gibt den Anſtoß zu ſeinem Unter⸗ hat, Grete vermag ihn noch zu überzeugen, daß ſie nicht gelacht 05 daß ſie ihn inniger liebt als ſe: aber ihr Leben iſt doch verloren dieſ ſie ſtürzt ſich aus dem Fenſter. Hinkemann erdroſſelt ſich. Um ſcch„teinfache. tränenſchwere und leiddurchwühlte Handlung ſchlingt des ein reiches, viel zu weit ausgeſvonnenes Arabeskenwerk. Im Stil erkes laufen Naturalismus, Symbolismus und Romantik oft omubunden durcheinander. So fehlt dem Stück die Straffheit der entſchäditien. die Perſonen reden auch allzu wortreich: aber dafür Ne digen ſtarke Szenen. die ans Herz areifen und ein Fortſchritt atte frühere Werke iſt unverkennbar. Direktor Dr. Kronacher 8 die Tragödie farbig und eindrucksvoll in Szene geſetzt: Enaſt 0 Ninkemann und M. Lorenzals Grete ſchöpften 1. L. Si, Landestheaters. Als vor Beginn 2Boykolt des Oldenbur 8 Landestheaters der neue Spiel⸗ der neuen Spielzeit des Olden plan veröffentlicht wurde, da wurde zugleich in einer Fußnote mit⸗ teilt, daß Wedekinds„Frühlingserwachen“ von der Zen⸗ fürſtelle des Theaterausſchuſſes geſtrichen ſei. Mit einem Schmunzeln quittierten die Eingeweihten damals, daß dafür Wede⸗ kinds„Muſkk“ aufgeführt werden ſolle, alſo ein Stück, das künſt⸗ leriſch auf alle Fälle bedeutungsloſer und ſittlich vielleicht noch„an⸗ ſtößiger“ iſt als„Frühlingserwachen“.„Muſik“ ging in Szene und erzielte eine ſtarke Wirkung. Nun beſteht am Oldenburger Landes⸗ theater die Einrichtung der geſchloſſenen Vorſtellungen für Theater⸗ gemeinden, die von Gewerkſchaften, Beamtenverbänden, Angeſtell⸗ kenvereinen und vom Landpublikum ſtark beſucht werden. Irgend⸗ ein e hatte die Senſation, die nach dem Verbot von„Frühlingserwachen“ natürlich ausgelöfſt wurde, aus⸗ genutzt und das Stück in kleinen Landſtädten Oldenburgs unter roßem Zuf gegeben. Da niemand etwas Anſtößiges an dem tück gefunden hatte, im Gegenteil allgemein die ſtarke künſtleriſche Wirkung des Werkes lobte, ſtellten die in den Theatergemeinden zu⸗ ſammengeſchloſſenen Verbände den Antrag,„Frühlingserwachen“ in den geſchloſſenen Vorſtellungen aufzuführen. Dieſer Antrag wurde vom Theaterausſchuß abgalehnt. Die Verbände haben nun in einer Verſammlung beſchloſſen, dieſem Verbot dieſer—— 970 nicht zu beugen, ſondern den geſchlofſenen Boykott gegen das Oldenburger Theater zu verhängen, wenn es die Aufführung dieſes Stückes nicht erlaubt. Zunächſt ſoll an das Miniſterium herange⸗ treten werden, damit dieſes eine e ee trifft. Lehnt das Miniſterium ein Eingreiſen ab, ſo ſoll der Boykott in Kraft treten. 4eTheaterrundſchau. Das Stadttheater Bochum bringt Hans Francks Komödie„Martha und Maria“ im November zur Uraufführung.— Die vielfachen Verhandlungen, die um die Neube⸗ ſetzung des Direktorpoſtens am Deutſchen Theater in Berlin ge⸗ führt wurden, ſind nun doch nicht zum Abſchluß gekommen. In letzter Minute iſt auch die Kandidatur Karlheinz Martins(Schau⸗ ſpielertheater), die im Vordergrund der Veratungen ſtand, hinfällig geworden, da eine in dieſer Angelegenheit ſehr maßgebliche Perſön⸗ lichkeit ihre Genehmigung dazu nicht erteilen wollte. Der ganze Fall findet jetzt dahin ſeine Erledigung, daß Felix Hollaender auch weiterhin Direktor des Deutſchen Thealers bleibt.— Im Deutſchen Theater in Berlin wird eine ſatiriſche Komödie von Heinrich Mann „Das gaſtliche Haus“ einſtudiert. Das Stück will modernes Schiebertum in drei Generationen zeigen.— Franz Ludwig Hermann Hörth, der leitende Oberregiſſeur der Berliner Staatsoper, hat einen Ruf als Operndirektor an das Leipziger Stadttheater er⸗ halten. Die Hauptetappen ſeiner bisherigen Karriere ſind Freiburg, Metropolitan Newyork und Berliner Staatsoper.— Vor einigen Wochen iſt in München ein neues Unternehmen, das Neue Münchener Gaſtſpieltheater, gegründet worden. Ddas Unternehmen beſteht aus Berufsſchauſpielern und Schauſpielſchülern. Die Leitung liegt in den Händen der Herren Maxim Paul Bornheim und Jof. Joh. Kiefer.—. Die Uraufführung der Oper„Don Gue⸗ vara“ von Franz Höfer, Prof. an der bekannten Regensburger Kirchenmuſikſchule, findet im Landestheater Coburg ſtatt. ielen und Zigaretten mit Geldſcheinen anzünden ſtehr. An alle 55 und an alle Schulbehörden, aber auch an alle Eltern ſei die Bitte gerichtet, dazu beizutragen, daß derlei Unfug geſteuert wird und daß die Jugend den Wert des Geldes agicht noch mehr geringſchätzen lernt. 8 5 bNach feſten Ueberzeugung würde viel erreicht, wenn man ſich in allen Schulen an den Verſtand und das Mitleid der Jugend wenden und überall Kleingeldſammlungen ſu die Altersnothilfe veranſtalten würde, für die leider krog aller Bitten der Preſſe von denen, die„ungezähltes“ Geld deſitzen immer noch gar zu wenig getan wird. In einer Oberlehre konferenz könnte die gute und dringlich nötige Sache wohl beſprochen und noch vor dem mit größter Not drohenden Winter in die Wege geleltet werden. In jeder Klaſſe wäre ein zuver: läſſiger Schüler zu finden, der vor Schulbeginn das Kleingeld ſammeln und notieren, ſpäter auf der Reichsbank umwechſeln und dann zu genanntem Zweck dem Klaſſenvorſtand abliefern würde. In Unterklaſſen könnten es ältere Schüler beſorgen. Bei dem Ge⸗ ſchäft gäbe es gute Gelegenheit die Kinder mit aus vollem Herzen geſprochenen Worten auf die Pflichten aufmerkſam zu machen, die jeder Deutſche ohne Ausnahme den Notleidenden und dem be⸗ drängten Vaterland gegenüber hat. G. * Ktonſulaksdienſt. Der zum Vizekonſul bei dem Konſulat der Vereinigten Staaten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Maurice W. Altaffer iſt vom badiſchen Staatsminiſterium zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. Ebenſo der zum Perſiſchen Honorar⸗Generalkonſul in München ernannte Herr Karl Mayer. * Neue MRarken. Neue Ueberdruckmarken im bisherigen Muſter ſtellte die Reichsdruckerei für die Gebührenerhöhung ber Poſt am 20. her. Ausgegeben wurden Marken zu 25 900 M. auf der Freimarke zu 25 M. mit den Landarbeitern, zu 100 000 M. guf der kleinen Freimarke zu 400., in der Ziffernausgade hellgrün, zu 125 000 M. auf der kleinen Freimarke zu 1000 M, in der Ziffernausgabe hellrot, 250 000 M. auf der kleinen Ziffernmarke zu 500 M. roſa. Der Wertaufdruck 100 000 M. iſt dunkelgrün, der der anderen Werte ſchwarz. Ueberdruckmarken werden auch buf kleinen Ziffernmarken zu 300 M. zu 75 000 hellgrün mit ſchwarzem Aufdruck hergeſtellt. Dienſtmarken gibt es durch Ueberdruck von 100 000 M. auf der Dienſtmarke zu 15 Pfg. und zu 250 000 W auf der Dienſtmarke zu 10 Pfg. Die Reichsdruckerei verſchickt jegt Einkommenſteuermarken zu 200, 500 und 1000 M. auf weißem Vierpaß⸗Waſſerzeichenpapier im Muſter der Marken zu 100 000 M. Der Untergrund iſt im Buchdruck, der Markenſtemp im Offſetdruck hergeſtellt. Rückvergütungsmarken für die deutſche Preſſe zu 150 000 M. ſind im zu eifarbigem Gummidruck grün auf grau hergeſtellt. *Verbeſſerung des Verfahrens vor dem Miekeinigungsam. Der Reichsrat hat dieſer Tage den Entwurf einer Anordnung für das Verfahren vor dem Mieteinigungsamt und der Beſchwerdeſtelle genehmigt. Danach wird fortan eine größere Annäherung dieſes Verfahrens an das der ordentlichen Gerichte Platz greifen. Der Vorſitzende wird das Erſcheinen der Parteien in ſtärberem Maße als bisher erzwingen können und das Recht haben, gegen ſäumige Zeugen vorzugehen. Die Sitzungsdiſziplin wird mit derſelben Schärfe gehandhabt werden wie vor den Gerichten, die Beſchwerdeſtellen ſollen durch Vorent⸗ ſcheidungen der Mieteinigungsämter entlaſteb werden. Die Geſundheit der deutlſchen Großſtädie hat ſich in der Woche vom 19. bis zum 25. Auguſt inſofern gebeſſert, als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 27 auf 23 zurückgegangen, die der mit fallender Sterblichkeit dagegen von 18 auf 21 angewachſen iſt. Auf tauſend Bewohner und aufs Jahr berechnet be ſie in ganz Berlin 9,6, Neu⸗Berlin 8,7, Köln 12,2, Barmen 6,9, rfeld 9,3, Aachen 11,1, Krefeld 9,2,.⸗Gladbach 10,5, Münſter i. W. 8,4, Hamburg 8,2, Bremen 7,6, Königsberg i. Pr. 12,5, Kiel 6,7, Lübeck 10,6, Bres⸗ lau 12,0, Erfurt 8,5, Chemnitz 10,8, Plauen i. V. 10,3, Mainz 11,7, Wiesbaden 11,8, Ludwigshafen 6,0, München 10,5. Sie ſtieg in Alt⸗ Berlin auf 10,5, Eſſen 14,7, Düſſeldorf 12,0, Dortmund 16,4, Duis⸗ burg 16,6, Gelſenkirchen 18,9, Bochum 16,4, Hamborn 19,8, Mühl⸗ heim a. d. Ruhr 13,5, Oberhauſen 20,1, Buer 18,2, Steitin 13,8, 5Altona 10,6, Hannover 9,0, Magdeburg 10,8, Halle a. S. 15,7, Braun⸗ ſchweig 11,9, Leipzig 11,4, Dresden 10,1, Frankfurt a. M. 8,32. Mannheim 9,5, Nürnberg 9,0, Stuttgart 10,3, Karlsruhe 11,8. Die Sterblichkeit blieb gleich in Kaſſel mit.5. Erhöhung des Preiſes für Markenbrol. Es ſei dieſer Sbelle auf die Bekanntmachung des ſtädtiſchen Kommunol⸗ verbands im Anzeigenteil hingewieſen, durch die der is für das Markenbrot vom nächſten Montag ab auf 4 800 000 für den drei Pfund⸗Laib erhöht worden iſt. hHohe Obſtyreiſe. Vom Bodenſee wird berichtet, daß dort allenthalben das Einbringen des Obſtes begonnen hat. Die Nachfrage nach Moſt⸗ und Tafelobſt iſt ſehr groß. Es wurden geboten für gutes Moſtobſt 70—80 Millionen für den Doppe!⸗ zentner. Viel wurde noch nicht gehandelt. Für haltbares Tafelobft wurden für den Zentner ſchon 50 Millionen geboten. * Schneefall im Schwarzwald. Der Wetterſturz, der am Sonn⸗ tag einſetzte, hat im Hochſchwarzwald, wie uns aus Schön⸗ wald berichtet wird, zu Schneefall geführt. 4 Erſche⸗ nung liegt weſentlich früber als im vergangenen Jahr. An ſich ſind Niederſchläge nach der langen Trockenheit ſehr erwünſcht. *Auch ein Jeichen der Zeit. Von dem Vater einer ihrer Schülerinnen bekam eine Volksſchullehrerin vom Ludwigshafener Stadtteil Nord folgenden Brief:„Meine Tochter kann heute nicht zur Schule kommen, da ſie infolge zu vielen Reitſchul⸗ fahrens erkrankt iſt“. Ein Kommentar hierzu dürfte ſieh erübrigen. veranſtaltungen cTheuternachricht. In der—+ Aufführung igent⸗ nerbaron“ im Neuen Theater ſingt Joſeph Burgwinkel hier zun e Maen Fe died in Nebnhegl: ⸗Cronegk.— ird im onalthegter unter der mufikaliſchen Leitung Paul Breiſachs die Legende„Daz Roſengärtlein“ von Julius Vittner erſtmals in dieſer Spielzeit mit Irene Eden a. G. zur Aufführung gebracht. In am Den⸗ nerstag, den 27. September im Nibelungenſaal ſtattfindenden Neu⸗ einſtudierung von Schillers„Die Räuber“ ſind in den Haupt⸗ rollen beſchäftigt: Rudolf Wittgen, Wilh. Kolmar, Maria Andor. Künſtlerthealer„Apollo“. Die hervorragende Poſſe„Js⸗ milie Raffke“ mit Heinrich ht nur noch wenige Tage in Szene, da ſich der unverwilſtliche wank„Die Hamburger 11 800 m rang als Haupidarſteller in Vorbereitung befindet. einer verſäume, ſich noch„Familie Raffke“ anzuſehen. Adolf Buſch, Rudolf Serkin. Heute, Samstag, werden Adolf Buſch und Rudolf Serkin, die wohl z. Zt. unübertrefflichen und be⸗ deutendſten Künſtler, die ſich in ihrem Zuſammenſpiel in vollkomme⸗ ner Meiſterſchaft gegenſeitig ergänzen, in der Harmonie 6 Sonaten für Pianoforte und Violine von Beethoven, Reger und Schubert zum Vortrag bringen. 8Agnes Delſarto ꝛonnte durch die wegen des Generalſtreiks und des Ausnahmezuſtandes in Freiburg erfolgte ebſag des dorti⸗ gen Abends zu einem weiteren Gaſtſpiel am morgigen Sonntag ver⸗ pflichtet werden. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Heidelberg wurde mit Wirkung vom 23. Auguſt ab der Gaspreis auf 4 Mill. Mk. für das Kubikmeter feſtgeſetzt. Für den monatlich 50 Kubikmeter überſteigenden Verbrauch wird ein Zuſchlag von 30 Proz. erhoben. Der Lichtſtrompreis wurde auf 8,5 Mill. Mk. erhöht. Bei einem monatlich 15 Kilowatt⸗ ſtunden überſteigenden Verbrauch beträgt der Zuſchlag ebenfalls 30 Proz. Der Kraftſtrompreis wurde auf 6 Mill. erhöht. Bei Doppeltarifzähler werden außerhalb der Sperrzeit für die Kilo⸗ wattſtunde 5,8 Mill. Mk. berechnet. Der Mindeſtfahrpreis der Straßenbahn beträgt 4 Mill. Mk. In Karlsruhe wurde ebenfalls wieder eine Straßen⸗ bahn⸗Tariferhöhung vorgenommen. Es koſten: Fahrſcheine bis 5 Teilſtr. 3,0, über 5 Toilſtr. 4,5, Kinder und Fapäc ————— ————— 4. Seile. Nr. 435 Mill; Fahrſcheinhefte: bis 2 Teilſtr. 12 Scheine 18,0, 6 Scheine 9,0; Dis 5 Teilſtr. 12 Scheine 28,0, 6 Scheine 14,0; über 5 Teilſtr. 8 Scheine 28,0 Mill.; Halbmonatskarten: bis 3 Teilſtr. 70,0, bis 6 Teilſtr. 90,0, bis 9 Teilſtr. 110,0, ganzes Netz 150,0 Mill.; Schüler⸗ wochenkarten: für 2 Fahrten täglich: bis 5 Teilſtr. 6,0, über 5 Teilſtr. 8,0, für 4 Fahrten täglich: bis 5 Teilſtr. 8,0, über 5 Teilſtr. 12,0 Mill.; Zwickkarten für Kriegsboſchädigte: 40,0 Mill.(Hiervon trägt die Stadt die Hälfte.) Das ſtädtiſche Gas⸗ und Elektrizitätswerk Landau ſieht ſich gezwungen, auf die Auguſtpreiſe Nachzahlungen zu erheben, die recht erheblich ſind. Urſprünglicher Preis für 1 Kubikmeter Gas 340 000 Mark, endgültiger 740 000 Mark, Nachzahlung demnach 400.000 Mark; für 1 Kilowattſtunde Lichtſtrom 600 000 bezw. 1200 000 Mark, Nachzahlung 600 000 Mark, Kraftſtrom 600 000 bezw. 1 Million, nachzuzahlen demnach 400 000 Mark. Für Monat September werden ähnlich wie in anderen Städten Abſchlags⸗ zahlungen erhoben und zwar vom 15. September ab für jedes im Auguſt verbrauchte Kubikmeter Gas je 2 500 000 Mark, ſe 1 Kilowattſtunde Lichtſtrom je 5 Millionen, Kraftſtrom ebenfalls. Der Berliner Hundefänger darf jetzt eine Fang⸗ gebühr ven 300 000% und täglich, je nach der Größe des Hundes, 30—4100 000%„ Futter⸗ und Pflegekoſten erheben. Nus dem Lande Schwetzingen, 21. Sept. Eine ſchwere Exploſion, bei der glücklicherweiſe keine Menſchen zu Schäden kamen, ereignete ſich in einem Haufe der Mühlenſtraße. Durch die Exploſion wurden zwei Wände des Hauſes herausgedrückt. Wahrſcheinlich entſtand die Ex⸗ ploſion in einem Ofen, in den ein Fremdkörper gekommen war. * Hockenheim, 19. Sept. Am Dienstag, nachts 11 Uhr, er⸗ tönte Feueralarm. Es brannte in der Zigarrenfabrik Jakob Dorn jr. Raſch war die Freiwillige Feuerwehr zur Stelle und griff den Brandherd von drei Seiten an, ſo daß nur der Dachſtuhl dem verheerenden Element zum Opfer fiel. Bis der Fabrikant kam, der ungefähr 10 Minuten entfernt wohnt, hatten zweifelhafte Elemente die Türen zum Lagerraum im Erdgeſchoß eingeſchlagen und den dort lagernden Tabak geſtohlen. Ebenſo hießen ſie Zigarren mitgehen. Der Schaden beträgt mehrere Milliarden Und iſt teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt; jedoch vermutet man Brandſtiftung. Der Vetrieb ſoll im Gebäude der.E. G. in dem zurzeit nicht gearbeitet wird, weitergeführt werden. 2 Aus dem Jagſttal, 21. Sept. Das Obſt iſt dieſes Jahr auch in unſerer Gegend wenig gut gediehen, ſodaß an eine beträchtliche Ausfuhr nicht zu denken iſt. Ddie Zwetſchgen machen ſtellenweiſe eine Ausnahme, ſie ſind ausgereift und werden z. Zt. von Händlern per Zentner zu 30—40 Millionen aufgekauft. Mit der Kartoffel⸗ ernte wird begonnen. Die Landwirte halten mit dem Verkauf zurück; ſie geben Kartoffeln nur in kleinen Partien ab und zwar zu hohen Preiſen. Man ſpricht von 60 Mitlionen für den Zentner, je nach dem Stand der Geldentwertung. 5 *FKiönigsfeld(Amt Villingen), 20. Sept. Die Beheizung für den Winter wird für das hieſige Krankenhaus derartige Summen erfordern, daß die Gemeinde Königsfeld nicht in der Lage iſt, ſie aufzubringen. Falls nicht von irgend einer Seite dem Krankenhaus Unterſtügung zuteil wird, muß mit der Schließung des Betriebes gevechnet werden. Hoffentlich gelingt es, dem Zuſammen⸗ wirken des Gemeinderats von Königsfeld mit den Gemeinderäten der an dem Betrieb des Krankenhauſes intereſſierten Nachbarge⸗ meinden eine Löſung zu finden, die den Weiterbetrieb des Kranken⸗ hauſes ermöglicht. * Donaueſchingen, 22. Sept. Der Fürſt von Fürſtenberg hat als erſte Hilfe für die Abgebrannten von Wolterdingen den Be⸗ trag von einer Milliarde Mark zur Verfügung geſtellt. Wotlterdingen(Amt Donaueſchingen), 20. Sept. Ueber die Brandkataſtrophe vom Dienstag iſt noch zu berichten, daß es ge⸗ lungen iſt, die 120 Obdachloſen notdürftig unterzubringen. Nach einer Meldung des„Schwarzwälder“ hat während des Brandes auswärtiges Diebesgeſindel ſich an geretteren Gegen⸗ ſtänden in ſchamloſer Weiſe bereichert. In der allgemeinen Auf⸗ regung konnte den Dieben nicht die notwendige Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt werden. Der durch Feuer und Waſſer angerichtete Schaden überſteigt die anfangs gehegten Befürchtungen weit. Die Abge⸗ brannten ſind nahezu alle an den Bettelſtab gekommen. Hilfe tut daher dringend not. fKonſtanz, 20. Sept. Am 14. September ſtarb in Potsdam nach langem, ſchwerem Leiden der langjährige Feldzugskommandeur des ehemaligen ruhmreichen Konſtanzer Regiments Kaiſer Fried⸗ rich III Nr. 114, Generalmajor a. D. Kunde vom Tode dieſes Mannes wird nicht nur die vielen ehemaligen 114er, ſondern auch weite Kreiſe tief berühren. Er war eine der markanteſten und„volkstümlichſten“ Erſcheinungen in der Geſchichte des grünen Regiments. Sydow war der Führer der 114er Söhne umſerer Stadt in Sturm und Sieg einer großen eiſernen Zeit. Wer hätte ihn nicht gekannt, den„Sydow⸗Kommandeur“ mit ſeiner Pflichttreue und Herzensgüte?! Am 27. Oktober 1865 zu Rawitſch geboren, begann der Heimgegangene ſeine militäriſche Laufbahn als Leutnant(1884) im Grenadier⸗Regiment Prinz Karl(12), dem er mit kurzer Unterbrechung als Oberleutnant und Hauptmann bis zum Zahre 1910 angehörte. Am 29. Oktober 1914 kam Major von Sy⸗ dow als Regimentskommandeur zum Regiment Kaiſer Friedrich III. Nr. 114, das damals im Kampfe um Givenchy bei La Baſſee ſtand. Er führte das Regiment in den ſiegreichen Schlachten bei Loos, Lo⸗ retto, Tahure, Bauchavesnes, Cheniſy, Lombarkzyde, Patſchendaale und der Kaiſerſchlacht, bis den Helden neeen Haar und den blanen Augen vor Manicourt am 23. März 1918 ein Granatſplitter in den Juß kampfunfähig machte. Ein Vorbild treueſter Pflicht⸗ erfüllung und edelſter Herzensgüte für Offizier und Mann, dabei van perſönlicher Schneid, hat er das Regiment von Sieg zu Sieg ührt. Sein Stolz und ſeine tiefe Sorg galt nur ſeinen Seehaſen, mit unerſchütterlichem Vertrauen an ihm hinaufſahen. Sydow var u. a. Auszeichnungen auch Ritter des„Pour le merite“. Als der General anſläßlich der 114er Zuſammenkunft im Mai 1921 auf der hieſigen Kloſterkaſerne in markigen Worten ſein letztes„Hoch“ guf das grüne Regiment ausbrachte, da war er ſchon ein kranker Mann. Trotz ſeines leidenden Zuſtandes hat er ſeine Kraft bis zum Tode als Direktor des Großen Militär⸗Waiſenhauſes in Pots⸗ zam in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt. Nun deckt auch ihn die Heimaterde. Sein Andenken wird bei den Konſtanzern und den Angehörigen des grünen Regiments unvergänglich ſein. Nachbargebiete Makammer, 21. Sept. Drei Automagnete im Werte von 39 Milliarden ſtahlen ein gewiſſer Heine aus Metz und Eiſen⸗ ſtöck aus Speyer in der Autogarage eines hieſigen Weinhändlers. Die Magnete wurden in der Stangenbrunnengaſſe zu Neuſtadt —1 720 und Heine von der Neuſtadter Polizei verhaftet. Eiſenſtöck iſt flüchtig. ZJwingenberg, 20. Sept. Die Hausſammlung zur Schaffung eines Heldenhaines ergab bisher 72 Millionen Mark. Die Sammlung wird nächſten Sonntag fortgeſetzt. Darmſtadt, 20. Sept. Die Polizei hat vier junge Leute feſt⸗ genommen, die Gegenſtände verkaufen wollten, die aus einem Möbel⸗ wagen, der Güter von Ausgewieſenen beförderte, ge⸗ ſtohlen waren. Der Einbruch in den Möbelwagen wurde in der Segend von Hofheim im Ried ausgeführt. Groß-Umſiadt, 20. Sept. Geſtern brach in unſerer Stadt ein Brotkrawall aus. Die Einwohner konnten kein Brot erhalten, die Bäcker erklärten, kein Mehl zu haben. Die Leute gaben ſich nicht zufrieden, ſchließkich erhielten ſie endlich doch das gewünſchte Brot. die Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Nhein⸗Pegel 17 is 15 120 2 2² Neckar⸗ Pegelſ 17. 18.15 20 21. 22. Schuseriutel).10 f 8 fe.20.g f. 0e.460 Manubelm.22.202.16.17.202.28 Kehl..8.0.93.26.98.0Heilbtronn;, Maxau 32 383..5.81 Mannbeim„.0.5 2..20.282.20 HKanod —3 aer.90.88.09 Mannheimer Wetterbericht v. 22. Sept. morgens 7 Uhr Barometer 754.5 mm. Thermomeler: 12.2 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 11.8˙C. Höchſte Temperatur geſtern: 14.35 C. Niederſchlag: 10,0 Liter auf den am. Süd 3, bewölkt. Hans von Sydow. Die .-V. beschloß eine Kapitalerhöhun Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Aus Hand ——— Die Devisenmahkler-Verordnung Nach der schon angekündigten Devisenmakler-Verord- nung, die für die Devisenbörsen von einschneidender be- deutung sein kann, dürfen die Devisenmakler nur zwischen Devisenbanken vermitteln. Devisen- makler sollen nur im Ortsbereich staatlich anerkannter Fondsbörsen zugelassen werden. Die oberste Landesbehörde bestimmt im Einvernehmen mit dem Reichswirtschafts- minister die Höchstzahl der Devisenmakler eines jeden Börsenplatzes. Weitere dürfen nur im Einvernehmen mit dem Kommissar für Devisenerfassung zugelassen werden. Devisenmakler bedürfen der Erlaubnis der zuständigen Be- hörde. Der Geschäftsbetrieb muß in das Handelsregister eingetragen sein. Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, vonn ein Bedürfnis nachgewiesen ist. Vor ihrer Erteilung sind die Handelskammer, die Reichsbankanstalt und der Börsenvorstand zu hören. Die Erlaubnis ist zu versagen: 1. wenn der Antragsteller nicht nachweist, daß ihm die zum ordnungs- mäßigen Geschäftsbetrieb erforderlichen Mittel zur Ver- fügung stehen; 2. wenn die Annahme gerechtfertigt er⸗ scheint, daß der Antragsteller, der Stellvertreter oder der Angestellte die für den Gewerbebetrieb erforderliche Zu- verlässigkeit nicht besitzt; 3. wenn der Antragsteller oder der Stellvertreter nicht bereits zwei Jahre Geschäfte über ausländische Zahlungsmittel an einer Börse vermittelt hat oder der Angestellte für den Gewerbebetrieb nicht genügend vorgebildet ist; 4. wenn im gleichen Raume oder mit ihm in unmittelbarer Verbindung stehenden Räumen ein anderer Gewerbebetrieb betrieben werden soll. Die Vermittlung von über Wertpapiere gili nicht als anderer Gewerbe- rieb. Der Devisenmakler muß Bücher führen und die ver- mittelten Geschäfte nach näherer Bestimmung des Kom- missars für Devisenerfassung melden. Wer beim Inkraft-⸗ treten der Verordnung Geschäfte an Börsenplätzen ver- mittelte, kann die Vermittlung bis zur Erledigung seines Antrages auf Zulassung fortsetzen, wenn sein Antrag bis zum 30. September 1923 beim Börsenvorstand eingegangen ist. Die Arbeiten der vereideten Makler werden durch die Verordnung nicht berührt. Die neugeschaffene holländische Eisenindustrie. Dem Berichte der von der Heydt-Kerstens Bank in Amsterdam entnehmen wir:„Schon während des Krieges wurden in Hoalland Pläne zur Gründung eines großen Hochofenbetriebs ausgearbeitet, nachdem die Ver- sorgung der großen hollandischen Maschinenindustrie mit Eisen und Stahl durch die Maßnahmen der kriegführenden Staaten stark beeinträchtigt worden war. Als Sitz für diesen Betrieb wurde Velsen, in der Nahe des Amster- damer Vorhafens Imuiden gewählt, wo man den Vorzug des Wasserweges hatte. Es handelt sich nichtsdestoweniger um einen Versuch, da Holland keine Erze produziert und Kohlen nur in seiner südlichen Provinz Limburg in sehr großer Entfernung des Hochofenwerkes besitzt, das gerade in einer Zeit starker Lohnsteigerung und hoher Material- preise gebaut werden mußte. Technisch wird aber das neue Werk vollendet dastehen, da ja die holländische Gruppe sich bekanntlich die Kontrolle über die Phönix.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb gesichert hat, die einen großen Teil des Materials geliefert hat und mit der ein intimes Zusammenarbeiten geplant ist. Die Arbeit an diesem neuen Hochofenwerk nähert sich der Vollendung. Das deutsche Dampfschiff„Fafner“ hat Anfang September zum erstenmal aus Schweden eine Erzladung an das Werk abgeliefert. Auf die finanziellen Ergebnisse dieser großzügigen Unternehmung, an dessen Kapital der Staat, die Gemeinde Amsterdam und viele der bedeutendsten holländischen Industriellen teilnehmen, darf man gespannt sein.“ Die erste Hypothekenbank-Goldobligation wird jetzt herausgebracht. Die Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypo- thekenbanken hat unter Anwendung des Gesetzes über Wert⸗ beständige Hypotheken und zugleich des gesetzes Kommunaldarlehen in G0 abgeschlos- sen und sie sich durch hypothekarische Eintragungen auf mehrere gemischt-wirtschaftliche Kraftwerke in Ostdeutsch- land sichern lassen. Sie legt in Verfolg davon 1200 kg Feingoldobligationen zu 5 Prozent Zinsen zur Zeichnung zum jeweiligen Preise des Goldes auf. * Die Stadt München erhielt die Genehmigung zur Aus- gabe von weiteren 85 Milliarden Schuldver- 1 verzinslich nach dem jeweiligen Reichs- bankdiskont abzüglich 296, jedoch nicht über 20% und nicht unter 89%. * Deutsche Rückversicherungsbank, München. Die ao. um 800 Millionen auf 1 Milliarde 4. Die Begebungsbedingungen werden dem Aufsichtsrat überlassen. Den Aktionären wird ein Bezugs- recht:1 eingerädumt werden. * Fritz Neumeyer.-G. in München. Die Gesellschaft, die zum Konzern der Gutehoffnungshütte gehört, schließt mit einem Reingewinn von 100,79(0,8) Millionen 1, der wiederum teils der Reserve überwiesen, teils vor- getragen wird. *Neue Organisationen in der süddeutschen Zucker- Wirtschaft. An der Zuckerversorgung Bayerns als Groß- abnehmer beteiligte Unternehmen und zwar Großhandels- Hirmen, Einkaufszentralen, Einkaufsgenossenschaften und Konsumvereine haben beschlossen, eine Zweckgemeinschaft „Bayerischer Zuckerverkehr“ als einzutragen- den Verein zu bilden. Sie haben ferner die Schaffung einer Kreditanstalt unter der Firma„Bayerische Zucker- kreditbank.-.“ in die Wege geleitet. Beide Grün- dungen sollen der geregelten Versorgung der Bevölkrung mit einem Hauptnahrungsmittel dienen. Es wurde ein Arbeitsausschuß bzw. ein Gründungskonsortium eingesetzt, dem Vertreter der einzelnen Gruppen von Großabnehmern der verschiedenen Landesteile angehören. Ausfuhrverbot für Hopfen. Mit Rücksicht auf die im Interesse der Inlandsversorgung notwendige Kontrolle der Ausfuhr von Hopfen ist durch eine Bekanntmachung des Reichsernährungsministers vom 17. Septbr. 1923 Hopfen aus Nr. 30 des Statistischen Warenverzeichnisses mit so- kortiger Wirkung wieder unter Ausfuhrverbot gestellt worden. Zugleich ist ein Aus fuhrkontin- gent eingeräumt worden. *Zur neuen Ausfuhrverbotsliste. Wie uns mitgeteilt wurde, tritt die neue Ausfuhrverbotsliste am 27. September 1923 in Kraft. Die bisberigen Ausfuhr- verbote werden mit dem gleichen Tage außer Rraf gesetzt. Von dem genannten Tage ab werden also für die ausfuhr- frei gewordenen Waren Ausfuhrbewilligungen nicht mehr notwendig sein. Auch Devisenablieferungserklä-⸗ rungen für die bisher bedingt ausfuhrfreien Waren, für die eine Generalaubruhrbewilligung erteilt war, sind vom 27. September ab nicht mehr erforderlich. Den Waren- sendungen muß aber nach wie vor der grüne statistische Anmeldeschein und die Ausfuhrerklärung beigefügt werden. Bezüglich der Einfuhr wird bemerkk, daß sich an dem bisherigen Zustand noch nichts geändert hat. Die bestehen- den Einfuhrverbote bleiben in Kraft. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse * Mannheim, 21. Sept. Die heutige Börse verkehrte bel lebhaften Umsätzen zu meist niedrigeren Kursen. Von Banken sind Bad. Bank 350 G. u.., Rhein. Creditbank 67,50 bez. u.., Rhein. Hypothekenbank 35 be⸗. und G. nd Südd. Disconto 190 bez. Von chemischen Werten notierten: Bremen-Besigheim 450., Rhenania 400 6. Westeregeln 750 G. und Anilin, die zu 750 gehandelt wurden. Ferner wurden Abschlüsse getätigt in Brauerei Sinner⸗ Aktien zu 65, in enz-Aktien zu 140 nd zu 150, Dam, kkessel⸗ fabrik Rodberg zu 70, Gebr. Fabhr zu 250, Waggonfabrik Fuchs zu 70, Karlsruher Maschinenbau zu 140, Knorr zu 00. Braun-Konserven zu 50, Mannh. Gummi zu 75, Neckarsulme! zu 120, Pfälz. Mühlenwerke zu 40, rat., Rhein-Elektra zu 100 Freiburger Ziegelwerke zu 150, rat., Wayss u. Freytag 2 140, Zellstofffabrik Waldhof zu 310, Zuckerfabrik Franken thal zu 400 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 350.(Alles in 1000 000026.) Deuisenmarkt New Tork, 21. Sept(WS) Devisen. 20 21. 20. 21. 2. Frankreioh.988.93 Sohwein 17.20 17.21 Spanſen 13.52 14 10 Belgien.94.09] England.51.51 allen 447 New Vork, 21. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen schluß 0,000,00075 Cents Geld, 0,000,00077 Cents Brief. Dies en(spricht einem Kurs von 133,3 Mill. bzw. 129,8 Mill. für den Dollar.(111,1 Mill. bzw. 108,5 Millionen). Umrechnungskurse fremder Währungen bei der Berechnung der Wechselsteuer Durch Bekanntmachung des Reichsfinanzministers vom 14. September 1923 werden für die Umrechnungskurse frem- der Währungen bei der Berechnung der Wechselsteuer bis auf weiteres ab 20. September 923 folgende Mittel werte festgesetzt: 1 Pfund Sterling= 408 750 000; 1 fran⸗ Frank= 3 104 500; 1 belg. Frank= 4 113 000; 1 schweit Frank= 10 155 000; 1 Lira= 3 982 500; 1 Peseta 12 114 000 1 Lei= 412 000; 1 finn. Mark 2425 500; 1 deutschöstet. Krone 1250; tschech. Krone 2686 500. 1 ungarische Krone= 3000; 1 holländ. Gulden 35 362 500; 1 schwebl Krone= 23 910 000; 1 dan. Krone 16 290 000; 1 norweg Krone 14 526 000; 1 poln. Mark= 350; 1 türk. Piaster 530 800j 1 argent. Peso(Gold) 67 095 000; 1 argent. Pesd (Papier) 29 520 000; 1 chilen, Peso(Papier) 11 106 000 1 brasil. Milreis 8 202 000; 1 japan. Ven 43 725 000 1 bulgar. Lewa= 870 000; 1 Ver. Staaten-Dollar 90 000 000 1 mexikan. Goldpeso(Golddollar)= 41 994 000; 1 Lat 17 640 000; 1 lett. Rubel 352 800; 1 Litas 9 000 000; 1 esth. Mark= 259 300; 1 jugoslaw. Dinar 967 500; 1 jugoslaw, Krone= 242 000. Berliner Metallbörse vom 21. Sept. FPrelse in 1000 Mark fur 1 Kg. 20. 21. Aluminlum 20. A. Eloktrolytkupfor—— in Barren—.— ee Raffinadekupfer 50.5200 38.2000 Zinn, anstünd. 162.186000 123.10 Blei 20-21000 18.20500 Hüttenzinn 168.10000 125,100 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Miokel 90-85000 75.19000 do.(r. Verk.) 28.2700 22.24000 Antimon 2127000.2200 klattenzink 20.20100.18000 Silber fur 1 ör. 34-3500 24. Aluminlum—.— 76-50 Pleün p. ür.— 460-500000 London, 21. Sept.(Wa) Aetallmarkt.(in Lst, f d. engl. t. v. 1016 kg.) 16 3 bestseleot. 65.28 68.— J Slel 25.50 29.30 KuptorKass 82 48 68.— Miokel 130.— 135.— Einx 32.65 32.— do. 3 honaf 43— 63.50] Zina Kassa 198.15 107.25 Gueekemer.— 90⁵ d0 Elektrol 67.50 67.75 do. 3 Honat 198.28 157.50 Regulus 308 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 21. Sept.(WS) Funkdienst.(Machdruck vorboten). 50 20. 21. 22f. zus. 13000 38000 tand zt. 1250 2 Kaffe ooo 10.55 10.5 Elektrolyt 13.45 13.45 Ored. Bal..75.4 Oktober.76 8 39] Zinn lokO 41.47 4 12J zucker gentrt 728 Dezemb. 8 13.22 Blel.97.97 Terpontin 2 EArz.00.78 TZink.40.45 Savannah 102.50 29.— nai.45 7. Fleen 25.50 25.80 M, pri Baum—— 325 juſi.28.38 Weföbleoh.52.82 Weſzen rot 113.— 125 Bermne. 1000 20 80 3010 Sohmeizwt.0f 13.95 kart 0 117 105 Septemb. 30.——.— Taig.75 675 Kals ſoke 101.25 1.— Oktober 29.70 29.30 Baumwsatöl 11.50 11.85 Mehl medr. Pr.—.50 Novemder.50 28 90 Oktober 11.56 11.66 höohst Pr..50 6 Dezember 29 35 28.85 Fetrol. oases—.— 15.47] detrdtr. Engi. 70 9— Januar 28.0 28.34 tanks.50.50 Kontinent Chleago, 21. Sept(8) Funkdlensi.(Machdruok verboton) 20 21. Wolzensept. 100.75 100.25 Roggen Dez. 68 50 60—Scbwelne.0 er. 108.85 102.75] Sohmalz Sen 11.97 11.95 leloht nledr..65.— nadle Sept. 84.45 88.18]„ btt 11.88 11.82 böcnst. 382 5 Dez. 68.— 67.48 Pork—. Sohw. niedr 835 675 Hafer Zept. 38.85 39.— Rippen Sept. 9 10.02 ubobst. 8. 000 „ Dez. 99.75 39 6 Apeck niedr..75.75 Tut. Ohoago 27090 78000 ſoggen Spt. 68.45 68.16 höchst..—.— Westen 680000 Psychologie des Betriebes. Beiträge zur Betrichs organisation von D. E. Lpan k Dozent an dèr Handes: hochschule Mannheim. Band 1 der Bücherei Industrie und Handel. 308 Seiten. Grundpreis Pro⸗ schiert 7,0, in Halbleinen gebunden 350— 1923 4 Industrieverlag Spaeth u. Linde, Fachbuchheneg lung für Betriebswirtschaft, Berlin C 2. Die Bestre des letzten Jahrzehnts, die moderne Psychologie in ſeg Dienst praktischer Aufgaben des Betriebslebens zu ztenng 75 gewinnen 1 e an für Gewerbe und Industder Handel und Verkehr. Weder der Wissenschaftler noch 45 Praktiker kann heute achtlos an ihnen vorübergehen. 0 Vorliegende Werk führt in die Aufgaben, Verfahren nen Hauptergebnisse der Betriebspsychologie ein und gibt 1 Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Forschunt In 32 Kapiteln wird das bisher in der Fachliteratur— streute und nur schwer zugängliche Material zusamm em gefaßt, durch eigene Untersuchung ergänzt und zu eing System ausgebaut. Das Werk bildet so eine erste zusamug 05 fassende und systematische Darstellung des Gegenstangeit Im steht die Psychologie der Betriebsarbei und die Psychologie der Reklame. Beide Teilgebief wWerden in all ihren Einzelfragen und ihrer Anwendung be die Praxis des Betriebslebens behandelt. Dem Betfie b· leiter, Organisator, Ingenieur, Techniker, Reklamefac mann usw. weist das Buch neue Wege zur Gewinnstes rung durch Leistungssteigerung und Absatzsteigerung. Schiffahr Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Breme Bremen-New Tork: D. Leviathan“ am 14. 9, an Sgugh; ampton; D. President Harding am 14. 9. an New ven. D. ‚President Arthur“ am 13. 9. ab Cherbourg; D. Breg 9. am 14. 9. an New Vork; D.„Vorck' voraussichtlich am 1 15 an Bremen; U. ‚Seydlitz am 15. 9. ab Bremerhaven; D. nover“ am 13. 9. Bishop Rock. Bremen-Baltimore: ard Eisenach am 13. 9. an Baltimore;., Porta“ am 14. 9. Liisg, passiert.— Bremen-Cuba-Galveston: D. Werra' am 14. 9 an Hamburg.— Bremen-Brasilien: D. Minden“ am 3 an Hamburg; D. Nienburg“ am 11. 9. an Leixoes; D. 11065 am 14. 9. an Pernambuco; D. Hornfels am 12. 9. an San ta. D.„Hornsund am 12. 9. an Santos.— Bremen-La Nies P. Sierra Nevada, am 14. 9. ab Rio.— Bremen-Australlen; D. Elberfeld am 13. 9. an Antwerpen.— Bremen-Ostasan D. ‚Schlesien' am 12. 9. ab Genua; D.„Pfalz(ausgehen 1 9. 13. 9. ab Genua; D. Ludwigshafen'(heimkehrend) am. an Hankow. ine buvgaog ude Gom oinzg⸗ ee eee e e ee eeee Anzg ang uneg 29 snſobogz eee ͤ een eencehe e ahocemnoc uacgg ine sig aabe ee ee beedeuunf ee ben e een ne eed e eee eeeeee eeeene moah uebzee a0 SHecpans euee ee e panea o vagzenved gs, Aimndß ueachn een ee nen ehe uegeh e apenee e ee hpquvzg jenecpuvu ueqoc zugaſach ebhed sog aqun nhbhingz sid zeqo 2508 piaegz uells egueg gun gunens gee duges%0 phaine jageg eeeeen eeeen egee og cnact pu gun uaegur ben ugſpl nd aob ſpeurchf Seueulsccpe ene he eneee bee lz Utenz aqun jong; ushvmusfpalche eanctes Jcded seuzeutehnche ece eeee eene eee Go Jeen ehn len neen eeend :uoaog Jun migusang; ieeeee e e eece e enee de eeee mee Zegunjqß seuvb 40 Boj goufssgz Aünt zönz ausel nene dequngi gaebung 1 sddig ic ece e eechne ebre Sehe eee e echeed dg; bag ue, hee eeen ee og öds nda ſel ſdee usdulguezg Bochnbcd acck uie Jigp aun dii Sbaie Gaou neog spozgh gun uea jedeg i ine ainſe uge ee eeueg; bba uie san Baug ꝛ0 qume Jecuen e e eneceeeun S,une eieeeene ee Jadtuteied uls cpnd juugeu ogeß pnv unum pozz un zuugz sechlog usgauvg ꝙpnv aun szun 32g5ʃ5 pnvagz gebezg id ou iqutecz usge znde u ee eſug; Johnſere Selangß seg agz naluleng; hnv gun peqng banguwch eun jor zuu jeqzeg ut etigen ee en ee e ecao eeeee ee eeeeee ubolg uvu jigg onag su G Zctccde uneg Weid uee en ecz aobvm sng jgnmu unzez icppqusbbozz Zane ede e ee e ieee, eee ee en eſeee eee isboggubg zndu sogd Jong, banz jvg uepenz egd Inzz ou leeg ie b igleig u ee eeeece ine e e enee uub aeee e ͤuvut 3i8 usbſet 8 Uung zdigeg aee ee 12 8. 2e 1e 0² 61 81 2IL 91 2I I 81 61 II usgeg qun zag enzz“ sbphect a00 96—86 1l6 Jö259 nue e neſen god eeenee en en eeee e enuutcuszg sod io qusbupig ieceeen ee ee ee ee f usn Svane 2000 efehueaigg ne bulaicß 100 18 ie ee ene eeeee e undu znv gun anu seupaß 6 ecee ee ween ee lwaoc uehen meee eden ebeß Le eeee ee en een unhoa dia u alduwzg umde nzz 0 Meglebinv jabag zulag eee een de eeee ees waenue mine eg weee e eee aen ee en eet eneee ee fed ueune eene meen eez e e eah len znn ie g uecun wane euen e e e ane euuneet ee eecdbu. ea ee en eeen ee en, wund uvu eidgzy eid nand dicdhhebagy ueids uted i08 ſig suehnvf aqun sunz uoldunſpe een een be en nenie noz aced aee e eee epeiqoch baenvag ded Ge,. mozaß eiggas sud jaqod jbg veheh weeeet e end w me„eeeeecen“ een n eee egef ue deh eee ne un „idcp aun pof ibngueneng“ uec nen ee bee eune — wzoqßh ueg ee ee — szuspe zed in enuneten uneen — 105 005 ugvg idd gng ne Hemnzfoa us Actunne did ind i peen Senz zuhvqhsbeg ine uvu jan un Wou svaue Sosgeuue f alee u ignie uh uegeaeseg eece he neee ne ene en eeg es Sbhſe ou„uneſog“ uecze uda eeneg ueeeeen er ueqog n? 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Aber das Klima bekam meinen Nerven auf die Dauer zu ſchlecht, und da ich trotz Vorlage ärztlicher Zeugniſſe eine ſetzung durchaus ni er⸗ langen konnte, blieb mir leider nichts anderes übrig, als um Ver⸗ etzung in den zeitweiligen Ruheſtand einzukommen. Wir wohnten n etwa ein Jahr in Aigle im franzöſiſchen Waadland, dann zehn Monate in Rom, von wo aus ich dem„General⸗Anzeiger“ dach en Bericht ſchickte, dann in Karlsruhe, und zogen zuletzt na urg. o O 900 in ſpäteren Jahren als Gaſt bei meiner lieben Couſine Renz unvergeßliche Tage verlebte, ſuchte ich alte Bekannte und altbekannte Oertlichkeiten auf. Da wanderte ich an den Ufern des Rheines und des Neckars, ſtattete dem Neckarauer Wald einen Beſuch ab, wo ich als Knabe hie und da mit meinem Bruder oder Kameraden auf einem Weidenbaum ſitzend mein Butterbrod aß oder einen unverſtändigen Krieg mit den quackenden Fröſchen ge⸗ führt habe, erinnerte mich am Mühlauſchlößchen an unſeren Schmetterlingsfang. Aber auch manchen alten Bekannten ſuchte ich auf. Einer der intereſſanteſten uche, die ich da machte, war der bei Herrn Heinrich Lanz, der die Güte hatte, mich in einem großen 3 mir gewaltig, die enorme Halle zu ſehen, in der am einen de die rohen Bretter abgeladen werden, während am anderen Ende die fertigen landwirtſchaftlichen Wagen zu ſehen waren. Auch die Lüftung, Entſtäubung, izung, Anſaugung der Holzabfälle, die Eiſengießerei und anderes zu ſehen, war mir ſehr belehrend und ließ mich bedauern, daß man im Leben nicht öfter und früher Gelegenheit zu haben pflegt, derartig intereſſante Dinge zu ſehen. Herrn Lanz dankte ich ſehr, daß er mir ſo viel Zeit geopfert hatte. Auch manchen meiner Freunde vom Reformverein und Bauern⸗ verein ſuchte ich auf. Aber leider wurden dieſe immer ſeltener. Mit dem Bauernverein ſtand ich noch jahrelang im Ver⸗ kehr. Leider lebt aber jetzt von meinen alten Freunden und Arbeitsgenoſſen, ſoviel ich weiß, niemand mehr. Sie ſtehen bei mir im beſten Andenken, ganz beſonders Jakob Bühler von Seckenheim, ein vorbildlicher pfälzer Bauer, Daniel Waſſer von Feudenheim und die beiden Hecker von Wallſtadt. Am liebſten würde ich dieſe heiteren Erinnerungen auch mit einem heiteren Auslaut ſchließen, allein gerade im Hinblick auf die überraſchend großartige Entwicklung, welche das induſtrielle Mann⸗ heim genommen hat, glaube ich, ernſte Bedenken nicht von der Hand weiſen zu können, welche nicht die deutſche Induſtrie allein, ſondern die von ganz Europa betreffen. Unverkennbar machte ſich ſchon ſeit Jahren, zuerſt wohl in Nordamerika, das Beſtreben gel⸗ dend, ſich von der induſtriellen Vorherrſchaft Europas zu emanzi⸗ pieren und ſich eigene Induſtrie zu ſchaffen, die Fertigwaren ſelbſt 1 erzeugen, ſtatt die Rohſtoffe nach Europa zu liefern und von die Fertigwaren zu beziehen. Nicht nur in Südamerika, ſondern auch in Oſtaſtien, Indien, Auſtralien und Südafrika fängt eine immer mehr wachſende inländiſche Induſtrie an, ihr Haupt zu er⸗ heben. Der verbrecheriſche Wahnſinn unſerer weſtlichen Nachbarn und des kleinen Belgiens erfüllt jetzt die Welt mit betäubendem Lärm und erſchwert das Aufkommen vernünftiger Erwägungen. Allein der weiter Denkende wird die Erwägung ſchwerlich abweiſen wollen, was wird die Endfolge jener begonnenen Entwicklung ſein? Auch die andere Frage ſpielt wohl herein, die vor Jahren Kaiſer Wilhelm II. mit ſeinem Mahnruf:„Völker Europas, wahrt eure heiligſten Güter!“ berührt hat. Die Völker Aſiens und Afrikas fingen an, aufzuwachen, Frankreich, England und Rußland haben dies Er⸗ wachen gefördert, indem ſie farbige, halbwilde Truppen im Welt⸗ kriege gegen das kultivierteſte Volk der Erde hetzten. Welches wird die weſtere natürliche Entwicklung ſein? Sollte es nicht dringend nötig ſein, daß der ſchon von Leibnitz ausgeſprochenen und von Kaiſer Wilhelm erneut erhobenen nung Folge geleiſtet werde und die„Völker Europas“ ſich in mehrfacher Beziehung, nament⸗ Slaar wirtſchaftlich zuſammenſchließen gegen die hereinbrechende Ul Dazu iſt vor allem nötig, daß in unſerem Vaterlande endlich wieder Ordnung geſchaffen werde, und daß das Volk in ſeiner großen Mehrheit einig werde. Dazu helfe Gott. Dann wird man auch in der geſegneten Pfalz wieder mit frohem Herzen den Spruch ſagen können, mit dem ich ſo manche Bauernvereinsverſammlung ſchloß: „Fröhlich Palz, Gott erhalt'!“ So und nicht anders Von Theodor Fonkane (geſtorben 20. September 1898) Die Menſchen kümmerten micht nicht viel, Eigen war mein Weg und Ziel. Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm, Andre ſind reich, ich bin arm. Andre regierten, regieren noch, Ich ſtand unten und ging durchs Joch. Entſagen und lächeln bei Demüttigungen, Das iſt die Kunſt, die mir eee Und doch, wär's in die Wahl mir gegeben, Ich führte noch einmal dasſelbe Leben. Und ſollt ich noch einmal die Tage beginnen, Ich würde denſelben Faden ſpinnen. Goethes Rampf für das Urheberrecht Das deutſche Urheberrecht hat ſich erſt allmählich im engen Zu⸗ ſammenhang mit den geiſtigen Strömungen des 19. Jahrhunderts entwickelt. Noch vor 100 Jahren waren die geiſtigen Werke ſo gut wie ungeſchätzt. Wie in ſo vielen Dingen hat Goethe auch im Kampf für die Rechte der Geiſtesarbeiter bahnbrechend gewirkt, und wenn er auch zunächſt für ſich ſelbſt umfaſſende Privilegien zu erreichen ſuchte, ſo war doch ſein Vorgehen maßgebend für den Sieg des Schuß⸗ gedankens, veſel hohe Bedeutung er betonte. Deshalb ſtellt Hermann Knott in einem Aufſatz der„Deutſchen Rundſchau“, der das Werden des deutſchen Urheberrechts ſchildert, Goethe in den Wittelpunkt ſeiner Darſtellung und zwar hat er die „Privatakten“ Gosthes benutzen können, die im Goethe⸗ und Schillerarchiv erhalten ſind. Bei der Arbeit an der Ausgabe letzter Hand, in der der Dichter ſein Lebenswerk abſchließen wollte, war er als guter Hausvater da⸗ rum beſorgt, dieſe Neuausgabe gegen die Nachdrucker zu ſchützen und ihre Erträgniſſe möglichſt lange für ſeine Erben zu ſichern. Er wandte ſich r mit einem Geſuch an die Bundesverſamm⸗ lung, in dem er zunächſt die bisherige Art des Schutzes durch einzel⸗ ſtaatliche Privilegien behandelte und dann fortfuhr:„Sollte nun der erhabene Bundestag, der Verein aller deutſchen buveränitäten, nicht dasjenige als Geſamtheit auszuüben geneigt ſein, was die einzelnen 51 anzuordnen und feſtzuſetzen bereit waren, und wäre nicht durch einen ſolchen Akt das entſchiendenſte auf deutſche Literatur und Geiſtesbildung kräftigſt zu be⸗ ätigen?“ Die Bundesverſammlung lehnte aber eine einheitliche Regelung, die der Dichter erſtrebt hatte, ab und begnügte ſich,„in der Ueber⸗ zeugung, daß alle deutſchen Regierungen wohl gerne durch Wall⸗ fahrung des geſtellten Geſuches und Erteilung gleichmäßiger Privilegien einem ſo allgemein geehrten deutſchen Schriftſteller wie Herrn von Goethe ein Zeichen ihrer Achtung und Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Literatur zu geben bereit ſein werden, den Wunſch äußern zu dürfen, daß ſämtliche hohen Bundes⸗ taggeſandten es übernehmen möchten, das Geſuch des Großherzog⸗ lich Sachſen⸗Weimariſchen Herrn Staatsminiſters von Goethe ihren Regierungen bevorwortend vorzulegen und dadurch die gewünſchte Erledigung in geeignetem Wege zu bewirken.“ Es bleibt alſo dem Dichter nichts anderes übrig, als ſich an alle Regierungen einzeln um Verleihung der Privilegien zu wen⸗ den. Verſchiedene Fürſten richteten huldvolle Briefe an ihn und ſchickten ihm die Privilegien gleich zu. Beſonders beglückt war er über das däniſche Privilegium, das für die Herzogtümer Holſtein, Lauenburg und Schleswig erteilt wurde. Sehr bedingt war zunächſt die Erklärung Preußens, und Oeſterreich gab ſeine Zuſtimmung erſt auf mehrfaches Schreiben. Es dauerte lange, bis alle 39 Privilegien beiſammen waren, und Goethe mußte ſeine ganze diplomatiſche Kunſt entfalten, um in ſeinen Dankſchreiben die paſſenden Wen⸗ dungen zu finden. Die Privilegien, die er erhielt, wurzelten ihrem rechtlichen Gehalt nach noch vielfach in der Anſchauung, daß der Dichter nicht als der geiſtige Urheber ſeiner Werke, ſondern als der finanziell die Neuausgabe Wagende geſchützt wurde. Einige Höfe verlangten die Angabe des Verlegers, und Goethe mußte betonen:„Ich habe für mich und die Meinigen darum nachgeſucht, und nun iſt mein Verhältnis zum Verleger nur ein Privatkontrakt.“ In einem Schreiben an den Kanzler von Müller umriß er das Problem des modernen Urheberrechts mit den treffenden Worten:„In einer aufgeklärten Zeit wird immer mehr zur Sprache kommen, was eigentlich der Autor zu fordern habe, als Urheber ſo mancher willkommenen Gabe, deſſen Befugnis bisher in Deutſch⸗ land verkannt worden. Hier iſt jedoch die Stelle zu bemerken, daß, wenn in der älteren Zeit der Verleger durch ein Privilegium ſeine Koſten zu decken, ſeinen Gewinn zu ſteigern ſuchte, nunmehr wohl die höchſten Staatsverweſer dem Autor und den Seinigen einen rechtmäßigen Beſitz, der den geiſtigen Erwerb ſo 90 als jedem anderen zukommen dürfte, zu verſichern wohlwollend geneigt ſein werden.“ Mit der Erfüllung dieſer Wünſche hatte es aber noch gute Wege. Erſt nach Goethes Tode wurde auf Preußens Betreiben eine Vereinheitlichung der Schutzgeſetze in den verſchiedenen Staaten Preßen e und allmählich die 30jährige Schutzfriſt, die zuerſt Preußen eingeführt hatte, auch von anderen deutſchen Staaten anerkannt. Die Privpflegien, die von dem Deutſchen Bund zuerſt dem Größten der Klaſſiker zugeſtanden worden waren, wurden dann auch auf die anderen ausgedehnt, auf Schiller, Jean Paul, Wieland und Herder. Als die Schutzfriſt für dieſe Privilegien zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgelaufen war, bot dies den Anlaß 7 einer einheitlichen Regelung der Schutzfriſt. Das neue Deutſche eich ſah dann die Entſtehung des Urheberrechts, wie wir es heute beſitzen, und zu dem Goethe mit ſeinem Vorgehen den erſten An⸗ ſtoß gegeben hatte. *** „Die Zukunft decket Schrltewel und Glücke;— rittweiſ' dem Blicke, Doch ungeſchrecket, Dringen wir vorwärts.“ Goelhe. Manunheimer Frauen Jeitung Was ein weiblich Herz erfreue In der klein⸗ und großen Welt? Ganz gewiß iſt es das Neue, Deſſen Blüte ſtets gefällt. Goethe * Frauen, deren Wirken nicht vergeſſen iſt Von Irene Turtius Wer die Blätter der Weltgeſchichte durch die Hand gleiten ließe, der würde wieder und immer wieder auf die Namen verdiener Männer ſtoßen, die ihren Zeitgenoſſen zum Segen geiebt und deren Wirken im Wechſel der Jahrhunderte lebendig zeplieben und lebendig bleiben wird. Anders verhält es ſich mit den Frauen! Die Zahl derer, die von Nachfahren nicht vergeſſen wurden, iſt ge⸗ ring. Vas darf uns nicht wunder nehmen, wenn man in Betracht zieht, daß die Unterordnung der Frau und ihre Ausſchließung vom öffentlichen Leben bis weit in das Mittelalter hi ercht. Und doch haben auch in jener Epoche feinſinnige, weibliche Naturen es verſtanden, dem Umkreis, in dem ſie ſchalteten und wel⸗ teten, Vertiefung und Anregung zu geben. Das war beſonders in Jalien der Fall. Um die Mitte des echzehnten Jahrhunderis lebten dort zwei Schweſtern: Giovanng von Acragonien, die Battin Asbans de Colonng, und die Marcheſe Vaſto, die infolge ihrer Klugheit, ihres Muts und ihrer Gewandtheit in der Abwicklung ſchwieriger Aufgaben die höchſte Verehrung genoſſen. Dieſe Ver⸗ ehrung ging ſo weit, daß man ſie die„Göt innen“ nannte und daß die Akademie de Dubbioſt in Venedig im Jahre 1551 beſchloß, ihnen Tempel zu errichten. Vielleicht verſpürten jene, die ſie in der Weiſe ſeierten, ſelbſt, daß damit wohl Grenzen, die dem Menſchen nun einmal gezogen ſind, überſchritten würden. Wenigſtens verkün⸗ deten ſie allenthaben, die Verehrung, die man den beiden Frauen zolle, bezöge ſich natürlich auch auf die höchſte Macht, die dieſen Erdenkindern ſolche Vollkommenheiten mit auf den Lebe eg ge⸗ geben. Ueberhaupt gab es an den italieniſchen Fürſtenyöfen der da⸗ maligen Zeit manche treffliche Frauengeſtalt, die mit dem Adel der Erſcheinung auch Adel der Geſinnung verband. Die rſte Stene nahm darunter wohl die Herzogin Renata von Ferrara ein, eine Tochter Ludwig XII. von Frankreich, die ſich öffennich zur refor⸗ mierten Lehre bekannte. Sie war innig befreundet mit ihrer Hofdame, Olympia Fuleig Morata, aus deren Feder noch heute in italieniſchen Bibliotheken Schriften vorhanden ſind. Als deren Vater ſchwer erkrankte, verließ ſie den Hof, um ſich ganz ſeiner Pflege zu widmen. Bei dieſer Gelegenheit lernte ſie den deutſchen Arzt An⸗ dreas Gründler kenven, mit dem ſie ſich vermählte und in ſerne Heimat zog. Gleich ihrer Gebieterin Proteſtantin, mußte ſie in dem Lande, wo Markgraf Albrecht von Brandenburg herrſchte, um ihres Glaubens willen mancherlei Pein, ja ſogar Kerkerhaft er⸗ dulden. Aber ſelbſt angeſich's ſolcher Marteren beugte ſich ihr hoch⸗ gemuter Geiſt nicht. Barfuß, in elendeſter Kleidung zog ſie ai: dem Gatten von Ort zu Ort, bis ſie nach Heidelberg gelangten, wo't Hilfe des Pfalzgrafen ihre Leiden ein Ende fanden. An den Höfen von Spanien und Frankreich fehlte es nicht an geiſtig bedeutenden Frauen. Dazu muß vor allen Margarete von Navarra, Schweſter Franz l. von Frankreich, gezählt werden. In den Schriften ihrer Jeitgenoſſen finden wir ihr höchſtes Lob ge⸗ prieſen. Die einen rühmen ihre Staatsklugheit und Gelehrſeunkeit, die anderen die Reize ihrer Geſtalt, die Anmut ihrer Sitten und ihre poetiſche Begabung. Von ihr ſtammt das gelehrle Werk:„le miroir de Pame picheresse.“ Fromm, aber nich römmelnd, führte 1 den lockeren Hofſitten zum Trotz, ein reines und eyr⸗ bares Leben. In England und Schottland wußte man auch an den Fürſten⸗ höſen nichts von Genußſucht und Leichtlebigkeit. Die Königinnen und die dem Hofe naheſtehenden Frauen waren von ſittenſtrenger Denkungsart und vereinten gelehrte Bildung mit dem Sinn für Häuslichkeit.— Dieſer Sinn für Häuslichkeit war in ganz beſonde⸗ rem Maße bei den Frauen des deutſchen Bürgertums ausgeprägt. Ebenſo mangelte es hier aber auch nicht an gelehrten Frauen. So iſt heute noch ein lateiniſcher Brief vorhanden, den Margarete Welſer, die Gattin des kaiſerlichen Rats und Stadtſchreibers Conrad Peutinger in Augsburg, an einen Schriftſteller der damaligen Zeit gerichtet und worin ſie deſſen Anſchauungen widerlegte, daß die Ehe gelehrter Männer unglücklich ſein müßte. Das Wiſſen der Mutter hatte ihre Tochter Jullane geerbt. Dieſe begrüßte Kaiſer Maximilian 5 7— er einſtmals nach Augsburg kam, mit einer lateiniſchen An⸗ prache. Zu den Frauen, die fern allem äußeren Getriebe, doch Wert und Würde erlangten, gehören die Gattinnen Zwinglis und Luthers: Anna Reinhard und Katharina von Bora. Anna Reinhard hatte ihren erſten Gatten durch den Tod verloren, ſie reichte dann dem Be⸗ gründer der reformierten Kirche die Hand zum Ehebunde, aber dieſer Vild nicht treffender gezeichnet iſt, das Herr M ſollte nicht von allzu langer Dauer ſein— Zwingli ſiel in der Schlacht bei Kappel und mit ihm Sohn, Schwiegerſohn, Schwager und Bruder ſeiner Lebensgefährtin. Die ſeltene Frau ertrug die ſchweren Schick⸗ falsſchläge mit gläubiger Faſſung. Welch eine tiefinnerliche Natur ſie war, erhellt wohl am beſten aus einer Aeußerung Zwinglis:„daß ſie zwar aus ihrer erſten Ehe und noch von ihren Eltern her, die wohlbegütert waren, prächtige Kleider, Ringe und andere Koſtbar⸗ keiten beſitze, allein von dem Tage an, wo ſie ihm angetraut worden 027 derſelben ſo wenig, daß ſie dieſe nicht ein einziges Mal getragen habe“. Und Katharina von Bora? In einer Aufzeichnung wird ſie ge⸗ ſchildert:„ſie war hochragenden Geiſtes, eigenſinnig und ſtolz, alſo daß ſie mit anderen Weibern nicht viel Freundſchaft gemacht, weil ſi⸗ ſich um des Ruhmes ihres Mannes wegen höher geachtet als jene.“ Es iſt wohl anzunehmen, daß der Chroniſt Zurückhaltung mit Ueber⸗ heblichkeit verwechſelte, denn es würde der Frau eines Martin Luther ja auch wenig angeſtanden haben, wenn ſie den Klatſch mit den Nach⸗ barinnen dem ſtillen Glück der Familie vorgezogen hätte. Ob das nus von ſeiner Käthe gibt?„Es iſt mir mit meiner Käthe gottlab wohlgeraten, denn ich habe ein fromm, getreu Weib, auf welches ſich des Mannes Herz verlaſſen darf, wie Salomo ſagt, Sprichwörter 31, 11, ſie verderbt mix's nicht. Die erſte weibliche Aerztin in Deutſchland war eine Frau Paſtor Erxleben. Sie war im Jahte 1715 als Tochter des Arztes Legor in Quedlinburg geboren. Ihr Vater hatte ſie in Anatomie, Phyſiologie und den übrigen Wiſſenſchaften ſo vorzüglich unterrichtet, daß ſie mit Erlaubnis König Friedrich III. zum Doktorexamen in Halle zuge⸗ laſſen wurde. ie beſtand die Prüfung in glänzender Weiſe. Sie hat dann in Quedlinburg lange Jahre als erfolgreiche Aerztin praktiziert, während ihr Mann in derſelben Stadt ſeines Seelſorger⸗ amtes waltete. * Hochzeits⸗ u: Leſtſchmuck im 15. Jahrhunsdert In der meiſt aus Adligen beſtehenden ſellſchaft„Vom alten Limburg“ war es im 15. daß zwei oder drei gut Befreundete, wenn ſie zur Hochzeit gingen, die gleiche Tracht wählten. Z. B. graue Mäntelchen mit geſtickten Schließen auf den Achſeln, deren Silber⸗ und Stickereikeſten ſich auf etwa 24 Gulden beliefen. Oder ſie wählten ſchwarz, mit braunen Hoſen und Kugeln, das Wams von weißgrau Barchent und ein weiß⸗ grau Mäntelchen Am Sonntag Eſtomihi trugen vier Freunde ganz weiße Kleider, Hut, Schuhe, Hoſen, Wams, Mäntel und Kugeln, alles weiß und an Corporis Christi(Fronleichnam), prangten ſie in grünen Hoſen und geſchwärzten Barchentwams, mit grünem Taffot unterfüttert, grauem Mantel und rot⸗weißen Flammen an den Hoſen. Bernhard von Rohrbach, der 1446 ſich ausführlich über dieſe Feſte und Sitten von Alt⸗Limburg verbreitet, berichtet noch von einer beſonderen Zier der Männer,„Hornfeſſel“ genannt, deren Koſten ſich oft auf 145 Fl. beliefen. Die Hornfeſſel war handbreit, eine Borte von Samt oder Goldſtück, und wurde auf einer Achſel gebunden und vorn unterm Arm„zugeſchleift“ und„vollbehängt“ mit ſchönen Per⸗ len“ blümichten Fliedern von Silber, mit vergoldeten Schellen, die weithin hörbar waren. Davon bildete ſich der Spruch: „Wo die Herren, klingeln die Schellen“ Dieſe beſondere Zier vornehmer Perſonen geriet mit der Zeit in Mißbrauch und die Schellen wurden den Schalksnarren überlaſſen. Der Ring, den der Vräutigam der Braut gab, war mit»inem Diamanten oder Rubin geſchmückt. Sie aber gab dem Verlobten bei der Trauung ein„ſtattlich und ſchönvernähtes Fatzenetlein“ (Taſchentuch). Später gaben beide Teile Ringe, er der jungen Frau noch ein Gülden Armband und noch etliche Ringe und Kleinodien; auch Kleidung zu ſchenken, war üblich, z. B. ein ſamtnes Obermieder, einen„Schurz“, einen doppeltafſtern Rock mit Samt oder Silber⸗ ſchnur und ſchöner Kette, wogegen er von ihr ein„Fatzonet“ und einen Ring empfing. A..⸗E. * Lulu von Strauß und Torney⸗ 50. Geburtstag. Die Dichterin die ſich beſonders durch ihre hochgeſtimmten Balladen und gehalt⸗ vollen Romane einen ehrenvollen Namen gemacht hat, feiert am 20. September ihren 50. Geburtstag. Sie iſt die Gattin des Verlegers Eugen Diederichs(Jena). * Nus der Frauenwelt *Eine Dame als Oberregierungstak. Die bisherige Studien⸗ rätin Julie Ermler wurde zum Oberregierungsrat im preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung ernannt. „ Eine Nonne als Doklor. Auf der Lemberger Univerſität hat die Nonne Schweſter Cäcilia Labinſka ihr Doktor⸗Examen ge⸗ macht. Sie promovierte in der philoſophiſchen Fakultät„mit höchſter Auszeichnung“ und wird ſich der Lehrerin⸗Laufbahn zuwenden. 22 1 jeweil inſpektor 2 2 2 27f: aug abends 8 Evangeliſationsvorträge v. Miſſionsinſpektor Weichert Samslag, den 22. Sepfember 1923 Mauuheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 435 Gerichts zeſtung Das„Große Schöffengericht“ in Köln Montaa tagte in Köln zum erſten Male ein ſogenanntes es Schöffengericht, das mit zwei Berufsrichtern und drei Schöf⸗ n beſetzt iſt, während die gewöhnlichen Schöffengerichte aus einem erufsrichter und zwei Schöffen beſtehen: ſie ſtehen in der Mitte zwi⸗ 1— den gewöhnlichen Schöffengerichten und der Strafkammer, die erſeits bekanntlich mit 5 Berufsrichtern beſetzt ſind. Das Große öffengericht tritt nur von Zeit zu Zeit zuſammen, um die ſchwe⸗ al der brechen Jugendlicher abzuurteilen, die früher zur Zuſtändig⸗ 155 er Strafkammer gehörten. Bei ſeiner erſten Tagung hatte es Aatssei, drei ſolchen Fällen zu befaſſen. Der erſte betraf einen Ar⸗ 0 2 der der Unterſchlagung. des verſuchten hlags und Er war bei eir ſamilie in „Korperverletzung beſchuldigt war. enperf beſchäftiat und machte ſich, obſchon erſt 15 Jahre alt, zu 10 ittlichen Zwecken an die kleine Tochter dieſer Familie heran. Er ang das Kind ſchließlich aus einer Flaſche Salzſäure zu trinker ad ſtach dann mit einer Klammer auf es ein, wodurch es 18 Wun⸗ ſcl vontrug. Auch hatte der jugendliche Unhold Gelder unter⸗ 1020 bn. Das Urteil war 18 Monate Gefänanis, indeſſen ſoll er bis nalü beanadiat werden, wenn er ſich bis dahin aut führt; er wurde ürlich auch in Fürſorgeerziehung genommen. 05 Im zweiten Falle hatte ein Burſche von 18 Jahren aus Dünn⸗ deinem Mann die Brieftaſche mit 190 000 Mark geraubt. b exfolgte Freiſpruch. it B ann iſt ein 17jähriger Junge in zwei Anklagen verwickelt; er deh auarbeiter, mag aber nicht regelmäßig der Beſchäftigung nach⸗ 52 Einem Radfahrer wurde auf dem Sachſenring ein Müll⸗ 3 gegen ſein Rad geworfen. Nun ſprang der Angeklagte aus 8 Anlagen hervor. warf dem Radfahrer einen Riemen, an dem 9 Schraube befeſtiat war. um den Hals und würgte ihn: das dutflo verlor dabei zwei Zähne. Der Mann ſchrie um Hilfe und da de oh der Täter. Später traf der Beraubte den Täter wiederholt: * verſtand aber, ſich dann immer ſchnell aus dem Stäube zu Mai Mittlerweile aing er weiter auf Raub aus, er überfiel im * ivorigen Jahres einen Keſſelreiniger, mit dem er vorher gezecht Gelbf Der Mann hatte dem jungen Burſchen unvorſichtigerweiſe abzu cheine gezeigt. eine ganze Maſſe, die der jugendliche Räuber ihm Gefänehmen beſchloß. Hier war die Sühne 2 Jahre und 17 Jahre der Nanis, zuſammengegogen zu 3 Jahren Gefängnis und Ablehnung anadigung. „Schutzmann, Du bift mein Augenſtern Nach einer feucht⸗fröhlichen Sitzung ſchlenderten eines Morgens ſen ſechs Sangesbrüder und drei Damend über die Komödien⸗ uße in Köln. Ihre Ausgelaſſenheit war ſo laut, daß ein Polizei⸗ bdachtmeiſter ſie auffordern mußte, ruhig zu ſein. Alle bis auf einen An wohlgemeinten Rat nach; dieſer eine aber ſang als fübte t„Schutzmann, du biſt mein Augenſtern!“ Der Beamte ſich dadurch verhöhnt und wollte die Perſönlichkeit dieſes s feſtſtellen; der ſprach jetzt engliſch auf den Beamten ein, ihn glauben zu machen, er ſei britiſcher Nationalſtät, um ihn t e weiteren Vorgehen abzuſchrecken. Als der Beamte aber locker ließ, trat der Bruder des Sängers vor, zeigte ſeinen . Jonalausweis und bat den Beamten, ſich evtl. danach Notizen machen. Da ſprang aber der Sänger dazwiſchen, entriß dem den Ausweis und ſteckte ihn in die Taſche. Der Veamte dolte ihn abermals auf, nun den eigenen Ausweis zu geben und 0 ihm, da er behaupdete, ſeine Perſonalien nicht angeben zu 1 Wecg zur Wache nehmen. Jetzt wurde der Sänger tätlich; cusang mit erhobenen Fäuſten auf den Wachtmeiſter ein. Der ihn aber mit ein paar Fauſthieben zu Boden. Im Nu hatte der Niedergeſchlagene jedoch wieder erhoben und auch die gdern Sangesbrüder drangen jetzt von hinten auf den Beamten bia und riſſen ihm Tſchakko und Mantel ab. Da zog der Baamte nk und brachle den ſich heftig Sträubenden mit Gewalt zur a5 Die Folge war eine Anzeige wegen nächtlicher Ruheſtzrung 5 cbti derſtandsleiftung. Vor Gericht ſuchte der Angeklagte den Bedlichen und gemütlichen Kölner zu ſpielen, deſſen Scherze der nur nicht verſtanden und deshalb ohne fegliche Veran⸗ 155 SSg.A ee Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. 8 5 unuta— 9 95 redigt ar eringer; 10 Predigt, Pfr. Renz; —5 ſbenlchre Uir. Nen 5 redigt, Scheel. irche: 10 Predigt, Miſſions inſpektor Weichert aus Berlin(Koll.); ttesdienſt, Vikar Bark; abends 6 1. Evangeliſationsvortrag, Weichert. Mon tag, 24. bis Samstag, 29. Septbr., Berlin; in derſelben Zeit täglich nachm 5 Bibelſtunde, ebenfalls bheiinsgrdonnlpetor Weichert in der Sakriſtei der Kirche e nfal Fele dr gelr 10 Predigt, Pfr. D. Klein; 11.15 Jugendgottesdienſt, Pfr. rled. Hoff. 9 Chriſtenlehre, Vir e eeee a. Wenen e Roſevich; abends Korleng über 5 eel. g A an cbribenlehve. pfr Suuer. Lutherkir 11.15 Kinde ienſt, Vikar Sittig. che: 10 Predi„Pfr Huß; 11 Kt dergottesdienſt, Vikar Dr. Weber; Kna phe Huß;.15 Orleneher für Mäͤdchen. 11 Genpfarrei(Turnfgel Uhlandſchule): 10 Predigt, Virar Baſtinez Cbans bid eees 10 ebigt Bir Speck 5„Vikar Aedent. Gemeinhe Feubenheims 10 Predigt Pfr. Mutſcher; 11.15 Pfr ttesdienſt,. Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge, Edangt Ge tſchler denſt⸗ meinde Neckaran..30 Predigt, Pfr. Jundt; 10.45 Kindergottes⸗ fr feernz, f. Jundt; 1 Chriſtenlehre, Pflichtige der Nord⸗ igte enangeliſche Gemeinſchaften. 15. lär innere Miſfon: Stamtzſtr. 15, K 2. 10, Schwegingerſtr. a 3 Uucherſtr. 91 Meckarau): Sonntag nachm. 3 und Donnerstag und 1 Bibelſtunde. Meerwieſenſtr. 2(Lindenhof): Sonntag abend 81½ Sonn enstag abend 8 Bibelſtunde. Sandhoferſtraße 22(Luzenberg): Scenene Mune 2 d Neuhoferſtraße 25. woch aben elſtunde. Kleinkinderſchule Neckarſpitze: „Feellag abend 8 Vibelſtunde 8 95 Jfl0 Jihd 75 2 — 1. daches müntie unpemehnen sucht 6586 tuͤchtige Iuuknnan-Aabalh zum sofortigen Eintritt. auethrüche Angebote unter I. B. 126 E Löhnen sofort Mannheim. zonten Aulohandtahg Mittermater 8 C0. Saarhräöcken. 10 Vorzustellen Sonntag früh 11—2 Uhr Hotel Stadt Basel laſſung mit dem Säbel auf ihn losgeſchlagen habe. Dieſe naive Darſtellung wird ihm aber nicht geglaubt. Er muß die Wider⸗ ſtandsleiſtung mit 10 Millionen Mark und die Ruheſtörung mit 300 000 Mark büßen. * Beſtrafte Revolulſonsrichler. In Moskau hatte ſich vor eini⸗ gen Tagen der ehemalige Leiter des Revolutionstribunals in Strawro⸗ pol(Südoſtrußland) Kolbanowska vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Er ſelbſt, ſeine ebenfalls dem Tribunal angehörende Frau und ſeine Untergebenen wurden wegen Mißbrauchs der Amtsge⸗ walt, Erpreſſung und Unterſchleife, Folterung von Gefangenen und Verheimlichung der eingelaufenen Kaſſationsklagen ſchuldig ge⸗ ſprochen. Kolbanowski wurde zum Tode verurteilt. Doch wurde die Strafe auf eine 10jährige Gefängnisſtrafe ermäßigt. Der Prozeß erinnerte in vielem an den ſoeben abgeſchloſſenen ähnlichen des Aſtrachanſchen Tribunals, bei dem der Hauptſchuldige zum Tode verurteilt wurde. Neues aus aller Welt — Die geſtohlenen Silberpreiſe. Aus dem Bootshauſe der Sachſenhäuſer Rudergeſellſchaft am Deutſchherren⸗ Kai in Frankfurt ſtahlen in der Nacht zum Montag ortskundige Diebe die dort aufbewahrten in der Hauptſache die wertvollen Silberſachen. Die Diebe holten ſich von dem nahen Anweſen eines Gärtners eine Leiter und kletterten dann in den erſten Stock. Nach dem Eindrücken einer Fenſterſcheibe drangen ſie in den Klubraum und führten dann in aller Gemächlichkeit den Raub aus. Kurz vor⸗ ba hatten die Mitglieder der Rudergeſellſchaft das Bootshaus ver⸗ aſſen. — Den Millionen zum Opfer gefallen. In eine ſächſiſche Irren⸗ anſtalt wurden in den letzten Tagen verſchiedentlich Frauen einge⸗ liefert, die wahnſinnig geworden waren, weil ſie ſich nicht in den Millionenzahlen zurecht fanden. Es handelt ſich in den meiſten Fällen um alte, alleinſtehende Witwen mit einer ſchmalen Rente. — Das unkerirdiſche Nachtlokal. Schon lange war der Wucher⸗ abteilung des Berliner Polizeipräſidiums ein geheimnisvoller Be⸗ trieb im Hauſe Kommandantenſtraße 29 aufgefallen. Trotz eifriger Nachforſchungen war es bisher nicht gelungen, dieſer Vergnügungs⸗ ſtätte zu Leibe zu rücken. Im Gegenteil, um den Eindruck zu ver⸗ breiten, daß der Verdacht in ſich unberechtigt ſei, hatte man der Poligei gedroht, bei Betreten der verdächtigen Räume von der Schuß⸗ waffe Gebrauch zu machen. Nunmehr iſt es gelungen, eine intereſſante Feſtſtellung zu machen. Es konnte nachgewieſen werden, daß zwei mit Weinflaſchen beladene Regale nur ſcheinbar dieſem harmloſen Zwecke gedient hatten. In Wirklichkeit handelte es ſich um die ge⸗ ſchickte Verkleidung einer drehbaren Tür. Nach dieſer Feſtſtellung iſt die Polizei in einem mit raffiniertem Luxus ausgeſtatteten Raume hinabgeſtiegen, in dem ſich die längſt bekannten nächtlichen Vergnügungsſzenen abſpielten. Man darf wohl annehmen, daß unlängſt noch Umbauten vorgenommen wurden, nunmehr en Zwecke zugeführt wird. — Eine Siebzehnjährige als Opfer des Kokains. Der Kokainis⸗ mus, dem jetzt auch in Wien in unheimlicher Weiſe gefröhnt wird, hat ein Todesopfer gefordert. Ein 17jähriges Mädchen, das vor kurzer Zeit aus ſeiner dörflichen Heimat nach Wien gekommen war und als Modell in einem Bildhaueratelier ſich den Lebensunter⸗ halt verdiente, hatte ſich bald das Kokainſchnupfen ange⸗ wöhnt. Vor einigen Tagen hatte ſie die Bekanntſchaft eines italieniſchen Kaufmanns gemacht, der zur Meſſe nach Wien ge⸗ kommen war. Er wurde von ſeiner Freundin gebeten, einem Schleichhändler Kkain abzukaufen. Beide begaben ſich nach dem Kauf in ein Hoel. Nach einer Stunde wankte der Italjener mit den Anzeichen ſtarken Unwohlſeins heraus und bat den Portier um einen Arzt, da ihm und ſeiner Freundin übel geworden ſei. Der Mediziner konnte bei dem Mädchen nur den Tod feſtſtellen. Den Italiener ließ er in ein Krankenhaus bringen. Der Ausländer erzählte den Aerzten, das Mädchen habe ihm die Annehmlichtetten dieſer neu entdeckte elegante Betrieb, zu deſſen Ausgeſtaltung erſt 85 des Kokainſchnupfens in ſo verführeriſcher Weiſe geſchildert, daß er der Verſuchung nicht habe widerſtehen bönnen und mit ſeiner Chriſdl. Bereln junger Manner. 8 55 Sbowehngeſer 80 Dienstag 2„ 0 5 abend 8; Meerwieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samskag abend 8˙ und Sandhoferſtr. 32 Montag und Fre— abend 8. Freita Verein für Jugendpflege 1 Salem“, K 4. 10: Senesg e, Jugendverein; abends 8 Wortverkündigung. Dienstag Gebetſtunde. Chriſtlicher Verein junger Männer, F 4. 8/9, früher U 3. 23. Montag Bibelſtunde in P 4. 8/9 durch Herrn Stadtpfarrer Roſt. Evangl. Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag vorm.30 u. nachm..30 Predigtz Sonntagsſchule. Mittwoch Bi de. Donnerstag mittag 4: 8 Jungfrauenperein. Freitag Mämner⸗ und fünglingsverein. Katholiſche Gemeinde. 8 Edangl. Gemeinſchaft, U 3. 23. 23. Sept..30 u..30 Pvedigt: 11 Sonntagsſchule. Mittwoch abend Gebetsverſammlung. Donnerstag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde, abends 8 Jungfrauenverein. Freitag abend Männer⸗ und Jünglingsverein. St. Sebaſtianuskirche— Untere P i. Samstag. Von.30 an Beicht; 6 Salve Sonntag. Von 6 an Beicht; 6 u. 7 hl. Meſſen m. Austeil der hl. Kommun.; 8 e m. u. H. Kommun.;.30 Predigi 1 11 r. We m..; 2 Chriſtenlehre 5.. 8. per. en Vormittags ⸗ ſen e Theologie⸗Studierenden* Hl. Geiſtkirche. Samstag.—7 und von 8 an Beicht. Sountag. detewereg J Aeilebeſte deberg peg Balſehrer veh Wabeuſl 0 meſſe, der ahrer äuſel; 8 Singmeſſe m Pred., Generalkommunjon des Agnesbundes und— Schülerkommunikanten⸗Mädchen;.30 Predigt u. Hochamt; 11 Hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre f. Jüngl.;.30 Andacht in allgem. Nöten. Liebfrauenkirche. Samstag.—7 u. nach.30 Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ tag. Von 6 Beicht;.90 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Amt m. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.90 Andacht in allgem. Nöten u. Anliegen m. Segen. Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Feſtgottesdienſt m. Pred. u. Amt Samstag. Beicht von nachm. 4 an. (Patrozinium). 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. ſe; 8 Singmeſſe m. Pred. u. Bundeskommun. der Ju —————— ͤ——— Aegenage Sfosse Versicherungsgeseflschaft 0 welche alle Versicherungss 90 treibt, hat fũr den Bezirk Mannheim ihre noch zu vergeben.— Herren oder 6550 Firmen, auch Offiziere a.., welche 135 Beziehungen zu Handel und industrie haben, bietet sich außerordentliche Verdienstmöglichkeiten, da höchste Provisionen 4 0 werden. 6580 Angebote unt. K. Z. 124 a. die Geschäftsst. Solides, ehrl., tüchtiges] Brav, tlicht. Mädchen m die Qeschäftsstelle d. Bl. erbeten. Aien Hauz +2 3 Aftsstelle ds. Blattes. 6574M T 3 89694 Alleinmädchen pibeer 1 f 20 bei hohem Lohn, guter . i er 2f Aalg. Aaeumgen Seau d iaarefſ, hühr Unabhängige fau Engel, P 3. 11, 1 Tr. ngfrauen;.30 igt u. Amt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt m. 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Aber auch die Katzen ſind anhänglich über den Tod hinaus. Das zeigte ſich kürzlich bei dem Begräbnis eines Mannes in Alderfhot in England. Eine alte ſchwarze Katze, an der er ſehr gehangen hatte, folgte dem Trauer⸗ zug bis zum Grabe. Als der Geiſtliche die Leichenpredigt gehalten hatte, fiel plötzlich etwas Dunkles in das offene Grab berunter. Es war die Katze, die auf einen Baum geklettert war und nun dem Sarge nachfolgte. Man jagte ſie aus dem Grabe hinaus: aber als der Hügel aufgeſchüttet war, blieb die Katze zurück und kratzte noch ſtundenlang in der Erde. — Sarraſanis Südamerikafahrk. Hans Stoſch⸗Sarraſani, der volkstümlichſte und bekannteſte Zirkusmann Deutſchlands, hat ſich unter dem Druck der Verhältniſſe, die der klaſſiſchen Zirkuskunſt in Deutſchland zurzeit keine Lebensmöglichkeit geben, entſchloſſen, einer Einladung nach den ſüdamerikaniſchen Staaten ſtattzugeben und wird mit ſeiner geſamten Geſellſchaft in der zweiten Hälfte des Oktober von Hamburg nach Buenos Aires fahren. Dieſer Transport wird einer der orianellſten ſein, die die Geſchichte der See⸗ ſchiffahrt je erlebt hat. Die Hugo Stinneslinien richten hierfür ſpe⸗ ziell zwei Dampfer her, den„Ludendorff“ und die„Danzig“, von denen der eine 400 Tiere und der andere 500 Künſtler beherbergen wird. Unter die Tiere fallen neben einem Marſtall von 150 Pferden große Gruppen von Elefanten, Löwen, Tigern, Kameelen, Zehras, Bären, Eisbären, ferner Nilpferde, Känguruhs. Alligatoren, Affen, Papageien, Stiere, Büffel, Tapire, Maultiere und Eſel, und unter den Künſtlern werden neben den berühmten Artiſten der Sarraſani⸗ Schau große Truppen von exotiſchen Künſtlern ſein: Japaner, Chi⸗ neſen, Marokkaner. Indier, Araber, Neger, ferner ein ruſſiſches Ballett, 20 auserwählte Berufsringer und VBoxer aus allen Ländern Europas, Rieſen, Zwerge und ſonſtige Merkwürdigkeiten. Hans Stoſch⸗Sarraſani führt mit ſich ſeinen geſamten, neu entwickelten Schaubetrieb mit 120 Laſtautozügen und Raupenſchleppern und Straßenlokomotiven und eine Zeltſtadt, deren Anlagen 20000 Men⸗ ſchen bequemen Raum geben kann. Es iſt die arößte Schau⸗ Expedition, die ſeit Barnum und Bailey je den Ozeanüber⸗ quert hat. Hans Stoſch⸗Sarraſani gedenkt ein Jahr von Europa fern zu bleiben und die großen Städte in Argentinien, Braſilien und Chile zu beſuchen. Die Abfahrt von Hamburg wird am 22. und 27. Oktober erfolgen und beide Dampfer werden zur gleichen Stunde in Buenos Aires eintreffen. — Todesſprung von einem Wolkenkratzer. Ende voriger Woche ereignete ſich am frühem Morgen auf dem Vroadway, einer der belebteſten Straßen Newyorks, ein Zwiſchenfall, der unter den zahlreichen, ihren Geſchäften zueilenden Paſſanten größtes Auf⸗ ſehen erregte. Der Japaner Tokunoſuko Inouye, der eine japaniſche irma in Newyork vertritt, ſprang von dem 15. Stockwerk des bäudes der amerikaniſchen Expreß Compagny herab auf die Straße und war ſofort tot. Er hatte kurz vorher durch ein Kabel⸗ telegramm erfahren, daß ſeine Frau und zwei Kinder bei dem Erdbeben in Tokio umgekommen waren. Der Schmerz hatbe ihm den Verſtand geraubt. — Rieſiger Waldbrand. Havas meſdet aus San Franzbe ko, daß alle Wälder der Provinz Sonora in Flammen ſtehen. Meh⸗ rere tauſend Perſonen ſind obdachlos. Die Feuersbrumſt hat die der Provinz Marin erreicht und mehrere hundert Häuſer ergriffen. Die Städte Johannisburg und Boyeſpring ſind bereits den Flammen zum Opfer gefallen. Mehr als ein halbes Dutzend kleinerer Städte ſind ebenfalls verbrannt. E3———————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Mannßbeimer General⸗Anzeiger, G. eu. b. H. Mannheim, E 6. 2. 5 Direktion: Ferdinand Heyme.— dakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: i. V. —— Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Jande Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teif: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. St. Benifaliuskirche Nedkarſtadt⸗Of. Sams fag.—1 u.—9 Sonntag, Von 6 ab Beicht; 7 8 Singmeſſe m. Prd. Gronat 1 Shalenber 90 5055 t m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; Kollekte nach den Gottesdienſten für arme Theologieſtudierende; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.80 An⸗ el. Jesehbsttehe Weanheim-Subenbel, g. ch 8 e r. au. amstag. u. 5 Beicht. Sonntag, 6 Beicht u. Frühmeſſe; 7 Kommunionmeſſe m. Generalkommunion der Jungfrauenkongreg. u. des Thereſienbundes; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt u..J 11 Singmeſſe m. 5 .30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht zur hl. Familie in Waldhof. Samstag. 2 Beicht;.30 Salve, hernach icht. Sonntag. 6 Beicht: 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt; .15 Singmeſſe m. Homilie i. d. Kapelle:.30 Amt u. Pped.; 11 Kinder⸗ gottesdienſt m. Singmeſſe u. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen u. Veſper;.90 Sonntagsabendandacht m. e Kathsliſche Kirche in Käfertal Samstag—7 Beicht; 6480 Roſen⸗ kanz. Sonntag..30 Beicht; 7 Frdmeſſe, Monatskömmun der .30 Schülergottesdienſt m. 5 z r m *7 red.. — Theologen · Kollekte; 120)54 Katholiſche Phetirc Sandhoſen. Samgtag 2 u. 790 Veicht beſ. für Sonntag..30 Beicht; 7 eſſe;.30 Schülergottes dienſt m. 4 55 10 u. Amt; 140 Eeriſ achee u. Andacht in allgemeinen Nöten St. Antoniuskirche in Rheinan. Samstag. 2, 5 u..30 Beicht. Sonn⸗ tag..30 Beicht;.30 Frühmeſſe m. Monatskommun d. Jungfrauen: .90 Haupigottesdienſt, darnach iſtenlehre; 2 Andacht in allgemeinen Nöten und Anliegen. St. Jakobskirche in Neckaran. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht. Sonn⸗ tag. 6 Austeilung der hl. Kommun.;.45 Generalkommunion⸗Meſſe m. Generalkommun. des Geſellenvereins; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.; .90 Hochamt m. Pred.;.30 Chriſtenlehre; 2 Herz Mariä⸗Bruderſchaft. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Samstag—7 u. v. 8 ab: Beicht(Männer u. Jünglinge). Sonntag. Von.30 ab Beicht; 7 Frühmeſſe(hl. Kommunion);.15 Schülergottesdienſt; 10 Haußpt⸗ gottesdienſt; 1 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaft. — lledig) mit langjährig. Erfahrung im stationären Mo- torenbau, energisch und tatkräftig, zur Führung un- serer Reparaturwerkstätte 6570 * sSofort gesucht. (Oehalt und Gewinnbeteiligung). Eilangebote mit ausführl. Angaben an „Bemag“ Bayer. Motorengesellschaft m. b.., Würzburg. 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Eine Ttagödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel unci eriamne in Szene gesetzt von Artur Holz Antang 7 Uhr Ende 10 Uhr. König Herodes Rudolf Witigen Mariamne, seine Jemahlin Maria Ander Alexandra. ihre Mutter Lene Blankenfeld 45 Salome, Schwester des Königs Grete Bäck Soemus. Statthalter von Galilaa Georg Köhler ſoseph. Vizekönlg in Ab- wesenheit von Herodes Kobert Vogei Jameas, ein Pharisaer Wilnelm Titus, ein römischer Hauptmann Elaꝝs Godec Drei Könige aus dem Morgen- ¶Richard—.— lande, von der christl. Kirche H. Herbert-Michel; später die heiligen zubenannt IErnst Sladeck Neues fhesterim Resengaren Samstag, den 22. September 1923 F. V. B. Nr. 601—1000 u. 2801—3160) (B. V. B. Nr. 5851—5870 u. 7101—7500) Der Zigeunerbaron Operette in 3 Akten. Nach einer Erzählung M. Jokais von E. Schnitzler. Musik v. Joh. Strauß. In Szene ges. v. K. Marx. Musik. Leit.: Paul Breisach. Anfang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr. Graf Peter Homonay, Ober- gespan d. Temeser omitats josek Burgwinkel Conte Carnero, kgl. Kommissär Adolf Karlinger Sandor Barinkay. ein junger FF Hellmuthdeugebauer Kalman Zsupan, ein reicher Schweinezüchter im Banate Hugo Voisin Arsena, seine Tochter Elisabeth Trautmann Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupans Elise de Lanl Ottokar, ihr—ohnn Alfred Landory 84 Cripra, Zigeunerin.Icda Schäffer Saffl, Zigeunermädchen. Berta Lampert- Cronegł a. G Rünsierimeafer„Anpollo“ Abendlich 7½ Uhr: 8178 den 26. abends 6 Uhr in meinen Aussteliungsräumen Zweites Odeon-Konzert Erb aa lwogün singen auf oOdeon-Schallplatten Abteil Sprechapparate Heckel Mannhelm, 933 10 Kunststr. 8 Kostenlose Einlaßkarten an den Konzert- Kassen: Heckel, O 3, 10 und Mannheimer Musilchaus am Wasserturm P 7, 14a. 6568 2——* 7 7% Uhr 8 ſſeute Harmonie, D 2, Adolf Busch/ Hudolf Serkin Sonaten v. Beethoven, Reger, Schubert. Kaiten bei Heckel, O 3, 10, im Mannheimer Musik- haus, P 7, 14a, und an der Abendkasse. Morgen, Sonntag abds. 8 Uhr, Harmonie, D 2, 6 Auf vielseitigen Wunsch wiederholt Asnes Delsarte die neue Folge„Lustiges Durcheinander zur Laute.“ 6582 Karten bei Heckel, O 3, 10, im Mannheimer Musik- haus, P 7, 14a, am Sonntag von 10—12 i. Blumen- haus Tattersall, Schwetzingerstr. 16 u. von 11—1 Uhr und ab 5 Uhi in der Harmonie, D 2, 6. 22ĩ² ³ũʒꝶP....mmm.—— RarfTheodor, Rlause 0 6, 2 Inh.: K. Häberle Tel. 8731 Heute abend.30 6576 SLieder-Abend Tamille Naltke F sowie die reichen Kranz- und Blumen- Fiite Kaltreuther jun. N 7, 2 Funsſhand ung Tel. 5941 Gemälde alter und neuer Meister Antiquitäten Ankauf! Verkauf! Siegfried Moſes Millie Moles gseb. Seeiberg Vermählte Mannheim, Mollstr. 32 23. Seplember 1923 Trauung 2 Uhr Lameyloge. 511 855 S KDie Geßurt eines strammen Jungen zeigen an 6572 Dipl.-Kfm. R. Dettler, Bantdirektor u. Frau Ansbach i. Bayern, 18. September 1923 9678 Berlin Danksagung. Für die uns anläßlich des Hinscheidens unserer unvergeßlichen Tochter und Schwester 3494 EImma so zahlreich bewiesene Anteilnahme, spenden sagen wir ungern innigsten Vank. Insbesondere danken wir Hertn Stadtpfarrer Rothenhöfer für seine trost- reichen Worte, dem Jugendverein für seinen eihebenden Gesang, den Diako- nissinnen für ihre aufopfernde Pilege u. den Geschäfts-Kolleginnen und Koſlegen für ihre ehrenden Worte am Grabe. Im Namen der trauernd. Hinteibliebenen: Taminie Hch. wegert. Schimperstraße 9. 5 12 ſſüller Söhne, Wiesbaden Durch grosszügigen Einkauf sind wir in der Lage, der Zeit entsprechend billig zu verkaufen! Wir bieten an: 1gober posten Hemdentuche kräftige Ware vollbreit Laoler Posten Eider-Ilanelle für Unterröcke und Beinkleider Llcher foten Weiße Köperflanelle für solide Winterwäsche 500 Millionen 500 Millionen 1 1 2100 Millionen Mtr. Von den 3 obengenannten Positionen behalte n wir uns Mengen-Abgabe vor! 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Amtliche Bekanntmächungen Dringende Anträge in Rechtsſachen werden entgegengenommen für: 1. das Landgericht im Hauſe A 1, 4, Zimmer Nr. 44 2. die Staatsanwaltſchaft im Bezirks⸗ amtsgebäude, Zimmer Nr. 50 3. das Amtsgericht einſchl. Juſtizkaſſe im Hauſe 6, 1. 6588 Mannheim, den 21. September 1923. Der Landgerichtspräſident. Arbeitsvergebung. Die Eröffnung der Angebote für den Neubau von Beamtenwohnhäuſern an der Wallſtadtſtraße, am Staolzeplatz und beim Landesgefängnis findet — den 24. September, morgens 10 Uhr t im Schloß, Unter l. Stock, im FFe. 4A 1, 4, Zimmer Nr. 44⁴, II. Stock ſtatt. Bezirksbauamt. Anfucke Veröstenkchungen dar Stacbgemeinde Neue Preiſe für Markenbrot und Markenmehl. Infolge der Steigerung der Geſchäftsunkoſten werden Die Höchſtpreiſe für die Abgabe von Mar⸗ tenbrot und Markenmehl mit Wirkung vom 24. September 1923 für Mannheim mie folgt erhöht: Fuür den groß. Laib Brot(1500 g) auf 4800 000 M. „ kleinen„„(750 g)„ 2400 00 M „ das Kleinbrot(100 g) 400 000 M. „1 Pfund (8s0iger Ausmahlung) 820 000 M. Mannheim, den 21. September 1923. Kommunalverband Mannheim-Sstadt Der Oberbürgermeiſter. 56 wargt, gt. Ni. vorr.——5 und——— Etwa wochentliche Abfahrtes Hamnund kacn kEW Tonx amf urten 8 Fahrschein⸗ des Iu- und Rundflüge, R. Beteh Fretbesged Auskũnfte und Drucksachen dureh HAMBUnd-AMERIRA LINIE Mamburg und deren Vertreter in: Bruchsal, Josef Moser, Kaiser- strasse 67. 896 Heldelberg, Hugo Reiher i. Fa. Gebr. Trau Nac t. Srüchenstr. Ludwigshafen, Karl Kohler, Kaiser Wilhelmstrasse 31. MANNNEINA, Reisebũro H. E 1, 19. Iil-Fsen,-Nieſale AIt-Papier kauft zu hohen Preisen TheresiaKrebs, AMpbornst. 47. Tel. 5ll ltbod Sſber Flacn kauft die Schmelserei Ferdinand Weber, C 4, 19 am Zeuxhausplats, Teleph.8381 Euher in Weil& 2 E233 Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. 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