——— ——ä Samstag, 22. Sepfember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung in der laufenden Woche mk. 40 ooo odo. die monatlichen Sezieher verpflichten ſich dei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto gummer 17800 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchüfts ⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße 6. Fernſprecher Rummer 7041, 7032, 7043, 7943, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentlich zwölfmauuu. Badische Neueſte Nachrichlen Deilagen: Der Sport vom Sonntag— Aodezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frau Anzeigenpreiſe: Sei vorauszagung Grundzahl für augem. Nnzelgen 4oo, Fam.-Anz. 200, Reklamen 1000, Schlüſſelzahl ves vereins deutſcher Zeitungsverteger z0000. Rlles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: mittagblau vorm, 8¼ Ahr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Für Anzeig. an beſtimmten Tagen Stellen u. Ausgab. wird keine verantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Betriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchränkt. Ausgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Nnzeig. Auftr. d. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim vor bedeutungsvollen Entſcheidungen Die deutſchen Miniſterpräſidenten nach Berlin berufen el Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ meldet, treten am Montag die Miniſterpräſidenten der deutſchen Einzelſtaaten zu einer Beſprechung mit dem Reichskabinett zuſammen, an der auch die Vertreter der beſetzten Ge⸗ biete teilnehmen. Es ſoll dabei der Stand des Ruhrkon⸗ fliktes im Mittelpunkt der Erörterung ſtehen. Es iſt anzunehmen, daß der Reichskanzler die Gelegenheit benützen wird, den tatſäch⸗ lichen Stand aus dem Wuſt der Gerüchte über die Ruhr heraus⸗ zuſchälen. Es ſollen Maßnahmen zur Löſung getroffen werden. Nach welcher Richtung hin bei der Beſprechung Entſchlüſſe gefaßt werden, wird ſich wohl aus der Ausſprache ergeben. Daß es ſich um eine politiſch hochbedeutſame Maßnahme handelt, ſteht außer allem Zweifel. Weiter wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt: »die Reichsregierung wird unter keinen Umſtänden irgendeine Entſcheidung treffen, ohne daß die Vertre⸗ ter von Rhein und Ruhr hinzugezogen und ſomit zum Mit⸗ träger wichtiger Entſcheidungen gemacht werden. Die untrennbare Gemeinſamkeit der beſetzten Gebiete mit dem Reich wird bei den un⸗ mittelbar bevorſtehenden Entſcheidungen ausſchlaggebend ſein. Dann wird auch das Schlagwort, daß von Berlin aus, ohne auf die Empfin⸗ dungen und Wünſche des beſetzten Gebietes Rückſicht zu nehmen, in defaitiſtiſcher Weiſe regiert wird, hinfällig werden. Neben dieſem Schlagwort entbehrt aber auch ein anderes der Berechtigung, wenn nämlich ein Teil der deutſchen Preſſe den paſſiven Widerſtand jetzt für gänzlich verfehlt erklärt und aus dieſem Grunde die Po⸗ litit der Regierung Cuno in Bauſch und Bogen verwirft. Ab der paſſive Widerſtand in allen Phaſen ſo geführt wurde, wie er hätte geführt werden ſollen, iſt Anſichtsſache. Jedenfalls iſt es nicht angängig, dem paſſiven Widerſtand allen Erfolg adzuſprechen. Er hat u. a. Frankreich in recht empfindlicher Weiſe finanziell angefaßt und er hat vor allem dem franzöſiſchen Gedanken einer ſchrankenloſen Ausbeutung von Rhein und Ruhr in der ganzen Welt recht erheb⸗ lichdiskreditiert. Daß im Laufe der langen Monate, über die ſich der paſſive Widerſtand erſtreckt, die Front ſich hier und da ge⸗ lockert hat, iſt begreiflich. Immerhin können wir mit berechtigtem Stolz auf das zurückblicken, was an Rhein und Ruhr an vaterländi⸗ ſcher Widerſtandskraft von allen Kreiſen der Bevölkerung geleiſtet iſt. Das deulſche Volk ſteht vor den wichtigſten Entſcheidungen, aber Ane Kapitulation, die Rhein und Ruhr aufgibt,, wird dieſe Entſcheidung unter keinen Amſtänden btingen. Die Frage des paſſiven Widerſtandes iſt letzten Endes nur eine tak⸗ kiſche 3 rage, aber ob Rhein und Ruhr bei Deutſchland bleiben, iſt keine kaktiſche Frage, ſondern eine Frage der großen Politik, über ie es keine Meinungsverſchiedenheiten geben kann. Es kann auch kein Bertrag geſchloſſen werden, der über das Verbleiben don Rhein und Ruhr bei Deutſchland einen Zweifel läßt. Ebenſo ann kein Diktat hingenommen werden, das dem Reich das Auhrgebiet und die Rheinlande nimmt, ohne daß die ganze Bevöl⸗ kerung ſich dagegen aufbäumen würde.“ Kundgebung der Deutſchen Volkspartei in Bayern für die 0 Reichseinheit Die Deutſche Volkspartei in Bayern hatte für Freitag abend eine deutſche 0 in den Mathildenſaal in München vunberufen, in der der pfälziſche Landtagsabgeordnete Bur ger üöbe zahlreich Verſammelten, namentlich auch vertriebenen Pfälzern E das Unglück Deutſchlands und Deutſchlands Rettung ſprach. 5 führte u. d. aus, in Deutſchland köane es keinen Kanzler geben, eſſen ganze Arbeit einem anderen Ziele gewidmet wäre, als dem. un gebundenen deutſchen Volke die Feſſeln wieder zu löſen. Wer ne⸗ die Feſſeln mit Gewalt zu ſprengen, überſehe, daß 118 den Händen und Füßen des gebundenen deutſchen Rieſen immer die Ketten raſſeln. Auch lautes Reden allein habe noch nie⸗ einem gefeſſelten Volke die Freiheit wieder verſchafft. Ebenſo⸗ Ranig dürfe für pazifiſtiſſche Auffaſſungen im Deutſchen Reiche aum ſein. Das habe die Geſchichte des paſſiven Widerſtandes an dateun und Ruhr gezeigt. Sollte das Rheinland vergewaltigt werden, auan ſei die Einheit, wie ſie im beſetzten Gebiet geſchaffen ſei⸗ Irch für das unbeſetzte Gebiet erſt recht notwendig eine einheiniche in dedenta zu ſchaffen. Ein deutſcher Reichskanzler werde nie⸗ dials ſeine Unterſchrift unter ein neues Raub⸗ ikta t ſetzen können. „ an begreife nicht, daß dieſes Volk in ſeinem Jammer auch 805 noch nicht zur Einheit des Wollens gekommen ſei. — den beſetzten Gebieten kenne man Frankreich, das heute noch daßelbe ſei wie in den vergangenen Jahrhunderten. Man wiſſe, d b es dort keine Unterſchiede des Wollens aller Parteien gibt und 5 es im beſetzten Gebiet nur deutſches Bewußtſein und deutſchen illen gibt. Das ſei die Hoffnung der Deutſchen in den beſetzten ebietsteilen. Von dem neuen Reichskanzler ſetze man voraus, daß 5 niemals ein Verhandlungsergebnis annehmen werde, das das dagicſal der Gefangenen und Ausgewieſenen im Unklaren läßt und Wi nicht die deutſche Verwaltung im beſetzten Gebiet und den teurtſchaftszuſammenhang zwiſchen hüben und drüben wieder ein⸗ J n würde. Dieſem Reichskanzler werde niemand da nationale Gefinnung abſtreiten können. Wenn der Lenld und die Deutſche Volkspartei, die ihn an ſeinen Poſten chlei als Opfer fielen, ſo wiſſe man, daß noch einmal die Mög⸗ imerit zerſtehen muß, in der ſich das ganze deutſche Volk h nter 80 en Führer ſchart. An dieſer Möglichkeit aber das Volk zu⸗ eug noe und nur einem Führer zzu folgen, fehle te no ner Zur Frage der Verhandlungen mit Frankreich erinnerte der Red⸗ 5 daran, daß ſelbſt Kriege nur geführt würden, um zu Verhandlun⸗ —5 zu kommen. Wenn der Kanzler zu einem erträglichen Verhand⸗ paſſtoe aunt kommen ſolle, könne es ihm nur gelingen. wenn der üd ſe. Widerſtand in ſeinem ganzen Umfange aufrecht erhalten bleibt nicht hinter ihm ein ſchimpfendes, weibiſches Volk ſich gegen⸗ könm zerfleiſcht, wie es gegenwärtig im deutſchen Volk ausſehe. Man dinter nur zu einem Zele kommen, wenn ſich das ganze Volk 15 er den Führer ſtelle und ihm die Autorität im Innern ſichert. Die mungsliebenden Kräfte des Volkes mögen die Regierung in ihrer Tätigkeit ungehemmt erhalten und die Ordnung ſichern. Durch eine Aktivität der Maſſen, die in Bewegung geſetzt werden ſollten, könne Deutſchland heute nicht gerettet werden. Das Deutſche Reich müſſe als geſchloſſene Einheit aus dem Chaos her⸗ ausgeführt werden. 1919 habe es auch in der Pfalz Stimmen ge⸗ geben, ſich von dem damals bolſchewiſtiſchen Bayern zu trennen, aber man habe gewußt, daß Bayern nicht im Chaos verharren werde. Ein losgetrenntes Bayern würde für weite preußiſche Teile der Alarmruf ſein, ſich von Preußen loszuſagen. Es könnte für ſich allein nicht beſtehen, ſondern müſſe Anlehnung jenſeits der deutſchen Reichsgrenzen ſuchen. Im Fehalte Gebiet liebe man das Bayern der Ordung. Man ſolle aber feſthalten am Reich und auch in Armut und Niedrigkeit. Die Pfälzer ſeien gute Bayern, aber das Wort habe — ſie noch immer hohe Bedeutung: Deutſchland, Deutſchland über alles. Nach dem ſtarken Beifall dem Redner für ſeine Ausführungen gedankt hatte, ſtimmte die Verſammlung ſtehend das der Deutſchen an, worauf der Vorſitzende mit dem Gelöbnis, Treu hinter dem Kanzler zu ſtehen und den Glauben an das ſchöner erſtrahlende Deutſchland ins Volk hineinzutragen, die Verſammlung ſchloß. Weitere Kundgebungen in München Gleichzeitig mit der Kundgebung der Deutſchen Volkspartei hielten auch der völkiſche Rechtsblock, die ſozialdemokratiſche Partei mit dem Vizepräſidenten des Landtags Auer als Referenten und der Bayernbund des Diplomingenieurs Ballerſtedt Verſammlungen ab, die ſämtlich ohne Störungen verliefen. Lediglich in der Per⸗ ſammlung des Bayernbundes kam es in der Diskuſſion zu ſtür⸗ miſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen Rednern des Bundes und Nationalſozialiſten, die ausführten, in den kommenden Tagen wür⸗ den Ludendorff und Hitler die Führer des Volkes ſein. * vor neuen Neöden Poincarés Die Haltung Poincares, der erſt kürzlich die deutſche Regierung recht offiziell hat wiſſen laſſen, daß er zu Verhandlungen nur unter der Vorausſetzung eines vorhergehenden förmlichen Verzichts auf den paſſiven Widerſtand bereit ſei, veranlaßt eine Berliner Mittags⸗ zeitung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß eine Kapitulation ſchlecht⸗ hin für das Kabinett Streſemann nicht in Frage komme. Auch die weiteſtgehende Verſtändigungsbereitſchaft habe ihre Grenzen da, wo die Unterwerfung unter den Willen des Gegners mit der Selbſt⸗ vernichtung gleichbedeutend wäre. Wenn Poincare morgen in einer ſeiner Reden manches an die Adreſſe Deutſchlands ſagen werde, ſo ſei doch nicht anzunehmen, daß er von ſeinem Dogma von der Kapi⸗ tulation abweicht. Bloßer Zuſicherungen ſeines Edelmutes nach einer Kapitulation wegen würde die deutſche Regierung zwei⸗ fellos nichts tun und nichts tun können, um ſeine Rheinlandpläne zu ſanktionieren. Angriffe auf den italieniſchen Botſchaſter in Berlin Der Berliner Sonderberichterſtatter des„Journal“ erhebt gegen den dortigen italieniſchen Botſchafter. Grafen Bosdari, den Vor⸗ wurf, dieſer Diplomat habe noch vielmehr als Lord d' Abernon auf die Regierung Cuno eingewirkt, um den Ruhrkonflikt zu verſchärfen. Er ſei Frankreich noch gefährlicher geworden als der engliſche Bot⸗ ſchafter. Nur die auten Beziehungen zwiſchen Poincare und Muſſo⸗ lini hätten die Pariſer Regierung davon abgehalten, aus den Ma⸗ növern Bosdaris den Schluß zu ziehen, daß in Rom eine antifran⸗ zöſiſche Politik betrieben werde. Dieſe Einflüſterungen des italieni⸗ ſchen und engliſchen Botſchafkers ſchreibt der Journaliſt die Haltun des Kabinetts Cuno zu. Noch ein Arteil über die Folgen franzöſiſcher Politik Der Pariſer Völkerrechtslehrer Profeſſor Dr. Georg Scelle ſpricht von einer Kriſe im Völkerbund, die er im„Oeuvre“ auf die Behandlung der Zuſtändigkeitsfrage im Völkerbund zurück⸗ führt. Nach ſeiner Anſicht iſt es ſehr ernſt für den Völkerbundsrat, ſelbſt daran zu denken, den Streitfall vor den internationalen Ge⸗ richtshof zu bringen, denn dadurch werde der er ſte Schritt un⸗ ternommen zu einem Syſtem, den Haager Gerichtshof zum Schiedsrichter gewiſſer Organe des Völkerbunds zu machen, wodurch ihm eine konſtitutionelle Vorherrſchaft über alle Organe des Bundes gegeben würde. Profeſſor Scelle ſieht nicht ohne Mißvergnügen dieſen Vorrang des Richters über die Politik, denn ein des Namens würdiger Richter habe oft mehr Autorität, aber immer mehr Mut als ein Diplomat. Daß die Dinge ſo kommen mußten, führt der Völkerrechtslehrer zum Teil auf die franzö⸗ ſiſche Politik zurück, über die er folgendes Urteil fällt: Die Kriſe im Völkerbund könne vom innerpolitiſchen Geſichtspunkt aus ſür die Franzoſen heilſam ſein, wenn ſie begriffen, daß der rück⸗ ſchrittli Nationalismus und die kleinliche Politik, die man am Quai'Orſay mache, das Preſtige Frankreichs, ſondern auch die Zu⸗ kunft der friedlichen Einrichtungen gefährdet ſei, zu deren Stütze, nicht aber zu deren Feind ſie ſich in ihrem eigenen Intereſſe machen ſollen. Balòwin wieder daheim Der Londoner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ berichtet, Baldwin habe geſtern kurz nach ſeiner Ankunft in London eine Unterredung mit Lord Curzon über das Ergebnis ſeiner Verhandlungen in Paris gehabt. Im Laufe dieſer Unterhaltung ſei der Zeitpunkt des Zuſammentritts des Kabinetts be⸗ ſtimmt worden, das ſich mit der Reparationsfrage und dem engliſch⸗ franzöſiſchen Abkommen zu beſchäftigen haben werde. Nach dem parlamentariſchen Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ raph“ wird erwartet, daß der Kabinettsrat für Dienstag ein⸗ erufen wird. Baldwin werde zweifellos die Anſicht der Dominions da ein ſolcher Schritt ſeine Stellung außerordentlich ſtärken würde. ̃ Nach der„Times“ wird die außerordentliche Befriedigung über die Zuſammenkunft der Erſten Miniſter, die in Paris gezeigt wird, in offiziellen Kreiſen nicht geteilt, aber man iſt der Anſicht, daß die wirklichen Hinderniſſe für eine Zuſammenarbeit keineswegs be⸗ ſeitigt worden ſind, und die Befürchtung ausgeſprochen werde. daß der vollſtändige Zuſammenbruch und die Auflöſung Deutſchlands in 7 jedem Augenblick erwartet werden könne, wodurch alle Pläne bedeu⸗ kungslos würden. Darmſtadt, 22. Sept. Das Heſſiſche Miniſterium des Innern hab den für Sonntag geplanten Demonſtrationszug der Alkoholgegner auf Grund der Notrerordnung vom März Die übrigen Veranſtaltungen der Alkoholgegner ſind geſtattet. ückblick und Vorſchau Die Anrutzen in Oberbaden— Neubildung der deutſchen Wirkſchaft— Die Umſtellung der Sozialdemokrakie— Wehrpflicht der Arbeit und Beſitzes— Die„Reparakionen“ für uns— Der Wimpel von Trafalgar Die Unruhen im badiſchen Oberland deren Wellen einige belangloſe Spritzer auch nach andern badiſchen Orten entſand⸗ ten, haben in der heimiſchen Bevölkerung eine verhältnismäßig ſtarke Beunruhigung geſchaffen. Bislang galt Baden als eine alückliche Inſel, die von Stürmen dieſer Art verſchont geblieben war: lediglich in dem einzigen Hafen Mannheim hatte von Zeit zu Zeit ein kleiner Wirbelwind lokales Unheil angerichtet. Daß die unterirdiſchen Wüh⸗ ler und kommuniſtiſchen Drahtzieher ſich gerade Baden als neues Verſuchsfeld ihrer Betätigung auserwählten, batte vermutlich ſeinen Grund in der Annahme, daß angeſichts der unerhört lendenlahmen und jederzeit zum Nachgeben bereiten Haltung der Regierungsſozial⸗ demokratie in Sachſen und Thüringen, es der ſozialdemokratiſche Staatspräſident und Miniſter des Innnern. Remmele. nicht wagen würde, in gleicher Weiſe gegen die Genoſſen der„proletariſchen Ein⸗ heitsfront“— was iſt das eigentlich?— vorzugehen, wie es ſein preußiſcher Amtskollege Severing tut. Dazu kam ein zweites, mehr „bürgerkrieastechniſche““ Moment. Da Baden mit Ausnahme weni⸗ ger Ortsgebiete vollſtändig in der neutralen Zone liegt, haben die Kommuniſten und ſonſtigen Unruheſtifter das Einſetzen der Reichs⸗ wehr als das letzte Machtmittel des Staates hier nicht zu befürchten. Vielleicht glaubten ſie auch, mit der örtlichen und der Landespolizei ſchon fertig zu werden. Hierin haben ſie ſich allerdings gründlich ge⸗ läuſcht. Die badiſche Regierung hat ohne viele Worte zu machen ge⸗ handelt und energiſch dort durchgegriffen, wo es notwendig war, in⸗ dem ſie den ſogenannten kleinen Belagerungszuſtand über alle jene Amtsbezirke verhängte, in denen die öffentliche Ruhe und Ordnung bedroht erſchienen. Da ihr auch der Himmel in Geſtalt von heftigen Regengüſſen zur Hilfe kam, dämpften ſo viele Abkühlungen auf ein⸗ mal Sen Feuereifer der Kommuniſten, Unordnung und Wirrwarr zu ſchaffen, ſodaß es außer den bedauerlichen, auch Menſchenleben ver⸗ nichtenden Zwiſchenfällen in Lörrach nirgends zu Blutvergießen ge⸗ kommen iſt. Daß ſich in Heidelberg überhaupt ſo etwas wie ein Ge⸗ neralſtreik entwickeln konnte, iſt bedauerlich, einmal wegen der dadurch ans Licht gebrachten inneren Schwächen des dortigen Ge⸗ werkſchaftskartells, das nicht in der Lage war, die übermütig gewor⸗ denen Betriebsräte zurückzupfeifen, zum andern aber wegen der un⸗ alaublichen ſchlavpen Haltung des Bürgertums und eines Teiles der Geſchäftswelt, die auf den bloßen„Befehl“ halbwüchſiger Burſchen hin Verkaufsräume und Betriebe ſchloß. Ja ſogar Schullehrer haben ohne Zögern den Unterricht ausfallen laſſen, ſobald der⸗ artige, kaum ſelbſt der Schulbank entwachſene Helden in den Klaſſen⸗ räumen erſchienen! Man kann nur wünſchen, daß ſich in Zukunft auf ſie ein Teil der Energie überträgt, die ihre oberſte vorgeſetzte Be⸗ hörde diesmal in erfreulicher Fülle aufgebracht hat. Daß auch die Landespolizei die auf ſie geſetzten Erwartungen vollauf erfüllt hat, ſei an dieſer Stelle mit beſonderer Anerkennung hervorgehoben. Wenn dieſe Vorfälle, die im Rahmen der Geſamtereigniſſe mehr von örtlicher Bedeutung ſind, an die Spitze der heutigen Rundſchau geſtellt werden, ſo geſchieht dies auch aus dem Grunde mit. weil ſie eines der Fieberſymptome ſind, die die Krankheit des deutſchen Wirt⸗ ſchaftskörpers anzeigen. Die bislang ſchleichende ſoziale Kriſis iſt akut gewoerden. Bewegen ſich auch die gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftskämpfe in den gewohnten landläufigen Formen der Schlag⸗ worte„Forderungen, Verhandlungen und Streik“, ſo deutet ihr In⸗ halt neben anderen Anzeichen doch immer wieder darauf hin, daß wir uns äußerlich geſehen zwar einer Rückbildung, in Wirklichkeit aber einer Um⸗ und Neubildung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft nähern. Allerdings nicht freiwillig, ſondern gezwungen und geſtoßen von harten Notwendigkeiten und getrieben von Motoren, deren Tourenzahl feſtzuſetzen nicht von uns allein abhängt. So frei⸗ lich, wie es ſich die aroßen Theoretiker des Sozialismus dachten, geht es nicht. Auch das größte Finanzgenie der Sozialdemokratie, Herr Hilferding. hat einſehen müſſen, daß in der rauhen Welt der Wirk⸗ lichkeit die ſchönſten Programme rettungslos durchlöchert und zerfetzt werden. Daß die verſchiedenen Projekte der Währungsreform, deren Ausführungsbeſtimmungen und vor allem ihre praktiſche Durchfüh⸗ rung nicht jedermann befriedigen können, iſt ſo ſelbſtperſtändlich, daß darüber kein Wort weiter zu verlieren iſt. Wenn aber jetzt ſchon hie und da ſozialdemokratiſche Bezirksvereine dazu übergehen, die Ab⸗ berufung der ſozialdemokratiſchen Miniſter aus dem Reichskabinett zu verlangen, weil ſie ihre Forderungen nicht durchſetzen können, ſo zeugt das von einer Beſchränktheit der Auffaſſung, die der politiſchen Schulung der Parteimitalieder keine allzuarbße Ehre macht. Wenn vollends Criſpien, einer der letzten„ganz Unentwegten“ aus der alten Schule, dem die Koalition verteidigenden Miniſter Severing ent⸗ gegenhält:„Mehr proletariſche, weniger ſtaatsmän⸗ niſche Politik!“, muß man darin lediglich das Ergebnis einer vierzigjährigen vollkommenen Gehirnverſtaubung erblicken, deren Hauptgrund die vpöllige Außerachtlaſſung der außenvpolitiſchen Not⸗ wendigkeiten gegenüber innenpolitiſchen Utopien iſt. Wenn je, ſo beſteht doch heute Treitſchkes Wort vom Primat der auswärtigen Politik zu Recht. Gerade vom Standpunkt der Sozial⸗ demokratie aus, die angeſichts verſchiedener Konkurrenten immer mehr den Charakter einer reinen Klaſſenpartei verliert, iſt es notwen⸗ dig, daß ſie ſich und ihre Anhänger auf die neuen Aufgaben der Po⸗ litik und der Wirtſchaft einſtellt und ſie dazu erzieht, mehr ſtaats⸗ männiſch als proletariſch und mehr wirklich wirtſchaftlich zu denken, als es bisher der reine Fabrikarbeiter⸗ und Konſumentenſtandpunkt geſtattete. Wie anders will denn gerade die Arbeiterſchaft die große Umſtellung der Wirtſchaft, der wir entgegengehen, zu ihrem eigenen Vorteile mit erleben können?„Das Unternehmertum iſt am meiſten intereſſiert an der Fortentwicklung der Arbeiterklaſſe. In dem ſcharfen Konkurrenzkampf um die Eroberung der Weltmärkte können wir nur beſtehen, wenn die deutſche Induſtrie in der Lage iſt, den höchſten Anforderungen ge⸗ recht zu werden. Deshalb müſſen auch vielfach an die Arbeiter ganz andere Forderungen geſtellt werden, ſodaß wir Arbeiter auf niedriger Kulturſtufe in vielen Induſtrien garnicht brauchen können.“ Der dies geſaat hat. war kein Führer der Sozialdemokratie oder ein Heiliger aus der Bibel des Sozialismus, ſondern der gegenwärtige Reichskanzler Dr. Guſtav Streſemann, der aber eine ſolche Formulierung nicht, wie man vielleicht anneh⸗ men könnte, erſt jetzt geprägt hat um damit vor der Arbeiterſchaft eine Verbeuauna zu machen, ſondern dieſe Forderung bereits vor faſt 20 Jahren, nämlich 1904 von dem Verband ſächſiſcher Induſtrieller erhob. Galt ſie ſchon damals in den glücklichen Zeiten des Auf⸗ ſchwungs unſerer Wirtſchaft im Wettſtreit um die Weltmärkte, ſo be⸗ ſteht ſie heute erſt recht, wo es ſich um Wiederaufbau zerſtörten und Wiedergewinn verlorenen Geländes handelt. Die„Wehrpflicht der Arbeit“, von der Streſemann in Stuttgart ſprach. iſt nicht ausſchließ⸗ lich eine Vermehrung der Arbeitszeit, wie oberflächlich zunächſt ge⸗ ———— ——— e 1 0 3 — ———————ͤ— — 2. Seike. Nr. 436 Setetd!-Anzeiger(Abend⸗-Ausgabe) αο ι⏑⏑⏑⏑ τι Samstag, den 22. Sepfember 1923 urteilt wurde, ſondern ſie beſteht neben der ſelbſtverſtändlichen Be⸗ ſeitigung des jetzigen. faſt auf die Hälfte der Friedensleiſtung zurück⸗ gegangenen Zuſtandes vor allem in der Qualitätsarbeit, mit der es uns allein noch gelingen kann, im Wettkampf zu beſtehen. Heber eines muß man ſich aber unter allen Umſtänden klar ſein: Borangehen muß die Wehrpflicht des Beſitzes! Aus dem Ausgleich beider eraibt ſich erſt der ſoziale Frieden, der die Vor⸗ ausſetzung iſt für die Kraft des Staates, den frieden nach außen hin abzuſchließen. Damit ſind wir abermals bei dem A und O unſerer Geſamtpolitik angelangt, dem Abſchluß des Ruhrkonflikts und der endgültigen Lö⸗ ſung des Reparationsproblems. Der erſte Abſchnitt der Streſe⸗ manns Verſtändigungsaktion iſt durch die beiden letzten Sonntags⸗ reden Poincares und— vermutlich— durch die Zuſammenkunft Daldwins mit Poincare in Paris abgeſchloſſen worden. Der zweite Teil kann. ſoweit wir dabei überhaupt noch in der Lage ſind, aktiv mitzuwirken, nur kurz ſein, da die Blutentnahme von Tag zu Tag größer wird. Auf welcher Grundlage ſich etwaige neue deutſche Vor⸗ ſchläge, die beſtenfalls nur Variationen unſeres letzten Angebots ſein können, bewegen werden, braucht heute ebenſowenig erörtert zu wer⸗ den. wie etwaige ſonſtige Schritte der Reichsregierung. Auch ſoll man nicht in ein derartig wie Spinnweben feines und dünnes Netz bineinareifen, wenn man nicht alles auf einmal gefährden will. Auf eines aber muß immer wieder von neuem hingewieſen werden: ohne „Repa ratton“ aller der Schäden an Leib und Gut, die unſern verurteilten dranaſalierten und vertriebenen deutſchen Brüdern und Schweſtern zugefügt wurden. iſt ſegliche Berſtändiauna ausgeſchloſſen! Das iſt eine Ehrenſchuld für uns und unfer ganzes Volk, von der wir uns nicht leichtfertig los⸗ ſagen können. Und noch eines! Wenn etwa die Entente und ins⸗ beſondere Frankreich alaubt, durch abſichtliches Scheiternlaſſen der deutſchen Bemühungen den ihm nachgerade unbequem und gefährlich gewordenen Reichskanzler fällen zu können, ſo irrt es gewaltig. Dieſe Regierung wird auf dem Poſten bleiben, ſolange ſie es nur vermag. weil ſie ſich ihrer Verantwortung nicht nur gegenüber dem eigenen Volke ſondern auch der ganzen europäiſchen Ziviliſation bewußt iſt. Die Worte Nanſens in der geſtrigen Sitzung des Völkerbundes beweiſen, wie richtig man in den Kreiſen der Neutralen unſere weltbedeutende Rolle erkannt und einſchätzt. In dieſer Zeit der Ueberaänge. die zu neuen ſchwerwiegenden Entſcheidungen führen, darf es für dos deutſche Volk nur eines geben: Korpsgeiſt und Selbſtdiſziplin. Nelſons Flaggenſignal am Morgen des Schlachttages von Trafalgar weht heute unſichtbar über Deutſch⸗ land:„Das Vaterland erawrtet, daß jedermann ſeine Pflicht er⸗ füllt!“ Kurt Fischer. Unter der Fremoͤherrſchaft Iranzöſiſche Wareninvaſion im Rheinland Mit großer Freude teilt der Strasburger Vertreter des„Petit Pariſien“ ſeinem Blatte mit, daß die kommerziellen Verhältniſſe im Rheinland ſehr ungünſtig, aber für den franzöſiſchen Handel höchſt vorteilhaft geworden ſeien. Die Vernichtung der Mark habe infolge des ſchnell zunehmenden Mißtrauens gegenüber dem„hbedruckten Papier“ im Lande ſelbſt, eine ſolche Preisſteigerung herbeigeführt, daß die rheinländiſchen Erzeugniſſe bereits hoch über dem Weltmarkt⸗ preis ſtänden. Dadurch könnten die franzöſiſchen Textilfabrikanten leicht konkurrieren, wenn ſie es nur verſtänden, ſich des ihnen in Zahlung gegebenen Papiergeldes zu endledigen und es in ſtabite Deviſen umzuwandeln. Die Straßburger Handelskammer hat ein Rundſchreiben ver⸗ ſchickt, in dem es heißt, daß auf Grund des Verſailler Vertrages elſäſſiſch⸗lothringiſche Erzeugniſſe zollfrei in Deutſchland eingeführt werden dürfen(Art. 68).— So arbeitet Frankreich für ein„blühen⸗ des unabhängiges Nheinland“. Es freut ſich über die Stillegung der Betriebe, die Unmöglichkeit konkurrierend aufzutreten und gibt ſich in pölliger Verkennung der Sachlage, der Illuſion, daß ein ſeiner Produktionskraft beraubtes Volk die Mittel aufbringen könne, um der franzöſiſchen Induſtrie ein„Abſatzgebiet“ zu ſichern. Der Eſſener Sabokagefall Wie aus dem Ruhrgebiet gemeldet wird, iſt der Stadt Eſſen ein Befehl der Beſatzungsbehörde zugegangen, wonach General Jaquemot wegen des angeblichen Sabotageakts auf der Bahnſtrecke Rüttenſchied—Heiten—Mülheim am 22. Sept. für 8 Tage in den Kreiſen Eſſen Stadt und Land und für 4 Tage in den übrigen der 77. franz. Diviſion unterſtellten Gebietsteilen den Verkehr der Straßenbahnen im Gebiet der Diviſion mit Ausnahme einiger Linien verbot. Ferner wurde jeder Verkehr von Laſtkrafk⸗ wagen verboten, mit Ausnahme derjenigen, die Lebensmittel und Medikamente befördern, ſowie von Panzerkraftwagen und Fahr⸗ rädern mit Ausnahme derfenigen der Alliierten und derjenigen, denen von den Ortskommandanten beſondere Erlaubnisſcheine aus⸗ gehändigt werden wie Aerzten, Hebammen und Geiſtlichen. Dieſe Maßnahmen bedeuten eine Unterbrechung ſämtlicher Verbindungen für Eſſen nach den andern Städten, und eine ſtarke Beſchränkung des Verkehrs im Stadtinnern. Das Nolgeld im beſetzten Gebiet Nach einer Meldung des Echo du Rhin aus Koblenz hat die interalllterte Rheinlandkommiſſion eine Ordonnanz beſchloſſen, die die Ausgabe des Notgeldes der Städte und der Gemeinden regelt. Die Ausgabe wird nur einer gewiſſen Organiſation von Betrieben und Gemeinden geſtattet, die durch die interalliierte Rheinland⸗ kommiſſion in Liſten eingetragen werden. Beginn der Käumung Korſus Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie gemeldet wird, haben die Italiener bereits mit der Räumung von Korfu be⸗ gonnen. Die Artillerie und eine große Menge Munition iſt bereits eingeſchifft. Ein Nacheakt, aber kein politiſches Verbrechen Nach einer Meldung aus Preveſa wird der Bericht der von der Botſchafterkonferenz eingeſetzten Unterfuchungskommiſſion heute nach Paris abgehen. Man nehme an, daß die Griechen un⸗ ſchuldig ſeien, daß ihnen jedoch Fahrläſſigkeit vorzuwerfen ſei, da ſie nicht alle erdenklichen Vorſichtsmaßregeln träfen, um die Mör⸗ der ausfindig zu machen. Andererſeits hätten die Italiener einen Be⸗ richt abgefaßt, in dem ſie das Anklagematerial Italiens gegen Grie⸗ chenland zu verdichten ſuchten. Der ſpaniſche, der franzöſiſche und der engliſche Vertreter ſeien, wie verlautet, überzeugt, daß der Mord ein Racheakt, aber kein politiſches Verbrechen ſei. Iwiſchen Danzig und Polen iſt in Genf eine Vereinbarung über die Stellung Polens zu der neuen Danziger Währung abgeſchloſſen worden, die morgen unter⸗ zeichnet werden wird und dann dem Völkerbundsrat zugehen ſoll. Die Verhandlungen, die ſeit einigen Tagen dauern, werden von dem Danziger Finanzſenator Dr. Volkmann, dem polniſchen Vertreter in Danzig Plucinski und dem zeitweiligen polniſchen Finanzminiſter unter Mitwirkung des Finanzkomitees des Völkerbundes geführt. Durch die Vereinbarung ſind alle Schwierigkeiten, die ſich der neuen Währung von polniſcher Seite ige ntee ſollten, be⸗ oben. Nach dem Abkommen wird vom Januar 1924 ab eine neue Währung geſchaffen, die als Einheit den 25. Teil eines eng⸗ liſchen Pfundes annimmt und die die Bezeichnung Gulden führt. Es wird eine neue Notenbank errichtet, an der ſich die Danziger Banken beteiligen können, auch wenn ſie mit polni⸗ ſchem Kapital arbeiten oder unter polniſchem Einfluß ſtehen. Die Polen machen dafür das Zugeſtändnis, daß ſich auch Dan⸗ ziger Banken bei einer künftigen polniſchen Notenbank be⸗ teiligen dürfen. Das Danziger Geld ſoll der polniſchen Mark in rechtlicher Hinſicht auch in Polen gleich geſtellt werden. Sengtor Volkmann(Danzig) begibt ſich nach London, um dort wegen eines Kredits für die neue Notenbank zu unterhandeln. Im Notfalle dürfte aber die Danziger Währungsreform auch ohne ſolche Kredite durchgeführt werden. Die„bayriſche Frage“ wird internalional Dem Berliner Vertreter des„Journal“ wird von Ententeſeite es dürfte die franzöſiſche ſein) mitgeteilt, daß die bayeriſche Nationaliſtenfrage in Kürze ihren rein innenpolitiſchen Charakter verlieren(1) und in die Domäne der großen internationalen Politik eintreten werde, denn die Drohungen Bayerns richten ſich nicht mehr gegen Verlin allein ſondern direkt gegen Frankreich. „Das bayeriſche Geſchwür muß aufgeſtochen werden, damit Friede in Europa käme,“(10 König Alfons und Rivera Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ er⸗ fährt Einzelheiten aus Bardelona über eine Unterredung des Gene⸗ rals Primo de Rivera, des Diktators der neuen Regierung und des Königs in San Sebaſtian, die ſehr intereſſante Aufklä⸗ rungen enthalten. Darnach hat der Diktator den König vor die Wahl geſtellt, entweder ſich zu unterwerfen oder abzudanken. Der König wünſchte lebhaft, daß der General in ſeinem Miniſterium auch Zivil⸗ Miniſter aufnehme. Der Diktator weigerte ſich aber kategoriſch. Als der König weiter in ihn drang, antwortete ihm der General:„Ich habe in meiner Proklamation erklärt, daß ich entſchloſſen ſei, alles zu tun, um das Vaterland und den König zu retten. Es iſt nur eines möglich: Eines dieſer beiden Worte wegzulaſſen“. Darauf hat der ſpaniſche König nachgegeben. Deutſches Keich die Meßzahlen für Beamten und Arbeiter ſe] Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichshaus⸗ haltsausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich heute mit der An⸗ paſſung der Beamtengehälter u. der Reicharbeiter⸗ löhne mit den veränderten Geldwerten. Nach den Mitteilungen der Reichsregierung dürfte die Meßzahl in den Verhandlungen zwiſchen Reichsfinanzminiſterium und den Spitzen⸗Organiſationen für das vierte September⸗Viertel bei den Beamtengehältern mit 7000 in Ausſicht genommen werden. Für Ortszuſchkläge iſt die Meß⸗ zahl 1085, für Hamburg 1785, für Köln und Eſſen 3675. Die Frauen⸗ zulage ſoll von jetzt ab nach Grundbetrag und Meßzahl berechnet werden. Der Grundbetrag ſoll ſich auf 50 000 Mark pro Monat be⸗ laufen. Das dürfte für Perlin eine monatliche Frauenzulage von 404 250 000 Millionen ergeben. Der Spitzenlohn der Buchdrucker beträgt nach einer Meldung aus Berlin für die Woche vom 22.—28. September 850 Millionen Mark. Aus dem Beamtenabbau⸗Geſetz UEBerlin, 22. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die im Entwurf des Beamtenabbaugeſetzes in Ausſicht genom⸗ menen Maßnahmen teilt eine hieſige Korreſpondenz einige Einzel⸗ heiten mit. Danach wird an erſter Stelle die Penſionierung aller über 65 Jahre alten Beamten in Ausſicht genommen. Beamte, die das 50. Lebensjahr erreicht haben, ſollen auf ihren Antrag in den Ruheſtand verſetzt werden können, auch wenn ihre Dienſtunfähigkeit nicht nachgewieſen werden kann. Der Verwaltung ſoll ferner das Recht zuſtehen, daß diejenigen Beamten einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt werden können, die den Anforderungen der Dienſtwilligkeit und der Dienſtfähigkeit nicht entſprechen. Das Geſetz ſoll vorläufig bis zum Jahre 1927 gelten. Von anderer Seite wird mitgeteilt, daß die Reichsregierung über die Verminderung des Beamtenkörpers überhaupt keinerlei Entſchlüſſe gefaßt hat. Eine ſcharfe Rede gegen die Regierung Mit dem Konflikt zwiſchen Beamtenſchaft und dem Reichs⸗ finanzminiſterium beſchäftigte ſich geſtern abend eine Beamtenver⸗ ſammlung in der Bötzow⸗Brauerei in Berlin. Der An⸗ drang war derartig gewaltig, daß ungezählte tauſende von Be⸗ amten die Umgebung des Verſammlungslokals bevölkerten. Als dieenigen, die im Saale keinen Einlaß hatten, im Garten eine Ver⸗ ſammlung abhalten wollten, forderte ein Polizeibeamter zur ſo⸗ fortigen Räumung auf. Einer der Führer erklärte jedoch, daß er trotz des Verbotes reden werde. Die Erregung unter den Ver⸗ ſammelten war außerordentlich groß, zumal der Referent, Dr. Weißmann, vom Vorſtand des Deutſchen Beamtenbundes, eine ſehr ſcharfe Rede gegen die Regierung führte. Er wandte ſich vor allem gegen den Beamtenabbau. Wenn ſtets neue Behörden geſchaffen werden, dann dürfe man ſich über die Er⸗ bitterung nicht wundern. Zunächſt ſollten einmal die Miniſte⸗ rien abgeſchafft werden. Der Redner verlangte die Achtung der verfaſſungsmäßigen Rechte der Beamten und die vierteljähr⸗ liche Vorauszahlung und verſtieg ſich ſogar zu der Drohung, daß wenn der Deutſche Beamtenbund und die hinter ihm ſtehende Be⸗ amtenſchaft einen ſehr ernſten Schritt in Frage ziehen würde, wenn die Regierung die Rechte der Beamten nicht achten würde. In einer Entſchließung wurden die Führer der Berliner Beamten⸗ ſchaft beauftragt, in ſcharfer Weiſe die in letzter Zeit im Reichs⸗ finanzminiſterium aufgekommenen Methoden der Schmälerung der wohlerworbenen Rechte der Beamtenſchaft zu vertreten. Da doch nicht anzunehmen iſt, daß dem Redner die tatſächlichen Verhältniſſe unbekannt ſind, behauptet er Dinge— an die kein Menſch weder in der Regierung noch in den Parteien! denkt— offenſichtlich nur zu demagogiſchen Zwecken. Badiſche Politik Landesjugenòtag der deutſchen liberalen volkspaortei Die Jugendgruppen der Deutſchen liberalen Volkspartei in Baden hatten auf den Sonntag die einzelnen Ortsgruppen nach Karlsruhe zu einem Badiſchen Jugendtag eingeladen. Zweck der Tagung war, eine enge Fühlungnahme unter den Jugend⸗ gruppen herbeizuführen und einen ſtändigen Arbeitsausſchuß zu bilden, der ſich mit allen in Frage kommenden Arbeiten zu beſchäf⸗ tigen hat. Am Sonntag vormiktag fand eine längere usſprache über die Or ganiſationsfragen im großen Saul de⸗ „Krokodil“, und die anſchließende Wahl der Arbeitsausſchußmit⸗ glieder ſtatt. Für den Nachmittag war eine Feſtlichkeit im Saal des evan⸗ geliſchen Vereinshauſes in der Blücherſtraße vorgeſehen, deren Mittelpunkt die von dem Landtagsabgeordneten und Landesvor⸗ ſitzenden, Profeſſor Weber gehaltene Feſtrede bildete. Außer ihm waren mehrere Mitglieder der Landtagsfraktion der Partel anweſend. Profeſſor Weber zog eine geſchicheliche Parallele zwiſchen der Zeit von dem Veginn des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn der Vefreiungskriege und der Jetztzeit und kam zu dem Schluß, daß jene Zeit der unſrigen gleiche, nur daß das, was vor mehr al⸗ 100 Jahren an Erpreſſung, Raub, Mord und Brandſchatzung ſeiten⸗ der napoleoniſchen Kohorten geſchah, diesmal in weit größerem Umfang ſich an uns wiederholte. Die Stunde der Befreiung ſcheine jedoch heute noch in weiter Ferne zu liegen. So ſehr Streſemann überzeugt ſei, daß jetzt die bittere Not uns gebiete, mit Frankreich zu Verhandlungen zu kommen, ſo ſehr ſei er innerlich überzeugt, daß ein Geiſt in utſchland lebe, der uns wieder herausführen werde aus unſerer Nokt. Und von ganzem Herezn, aus ſeinem Innerſten kommen die Aufrufe an das ſittliche Bewußtſein des deutſchen Volkes. Streſemann habe an das ganze deutſche Volk appelliert, endlich einmal ſich an Entbehrungen und Sparſamkeit zu gewöhnen. Im Kampf an der Ruhr ſehen wir ſie zuſammen⸗ ſtehen die Direktoren der Fabriken, die Beſitzer der Großinduſtrie mit den Arbeitern, den Beamten, den Bürgern alle miteinander in gemeinſamem Leid und ſtumm getragener, ungeheuerer Peinigung der Seele. Das ſei zugleich ein Symbol für uns, die wir ferner wohnen von jenen großen Dingen, die da geſchehen. Letzte Meloͤungen Erhöhung der Kohlenpreiſe Z Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Anſchluß an dis Erhöhung der Bergarbeiterlöhne werden von den Syndikaten entſprechende Anträge auf Erhöhung der Kohlen preiſe geſtellt. Geſtern nachmittag befaßten ſich bereits die Organe der Verbände mit dieſer Frage, jedoch kam eine Einigung nicht zuſtande, Am Montag finden weitere Verhandlungen ſtaft. Wie die B. 3. aus unterrichteten Kreiſen erfährt, wird mit erhöhung um ein Drittel gerechnet. einer — Der heilige Berg Roman von Wilhelm Hagen 0 Copyrighi by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. (Fortſetzung) „Dann erwarte ich alſo im Laufe des Tages Ihren Beſcheid!“ entgegnete Vogelreuther, verneigte ſich höflich und verließ mit kurzem Gruß das Zimmer. Und nun begann eine Zeit qualvollen Wartens für Ruth. Die Stunden ſchlichen, die Minuten dehnten ſich, die Sonne ſtieg höher und höher am Zenith, im Hotel drunten tönte die Hotelglocke, und Wildenbrunner kam nicht zurück. Ruth erhob ſich vom Lager und ſtarrte mit brennenden Augen zum Fenſter hinaus, den breiten Kiesweg entlang, der nach der oberen Hochalm führte. Lange ſtand ſie ſo, und wieder floſſen, während ſie wie eine Angeklagte auf den Spruch ihres Richters wartete, ihre Tränen. Endlich, als ſich die Sonne ſchon ſtark gegen Weſten zu neigen begann, ſah ſie Wildenbrunner müde und erſchöpft von der Hütte zurückkommen. Sie konnte es kaum erwarten, bis er die letzte Strecke Weges zurückgelegt hatte. Wieder und wieder winkte ſie ihm, ſeine Schritte zu beſchleunigen, und als er endlich keuchend vor ihr ſtand, brachte ſie kaum ein Wort des Dankes hervor, ſondern riß ihm nur haſtig den Brief aus der Hand, erbrach ihn und las: „Liebe Ruth! Ich habe den Brief geleſen und glaube dir gern, was du mir verſicherſt. Ich will dir auch gerne verzeihen, wenn dir daran ge⸗ legen iſt, denn ich weiß, daß die Hauptſchuld einen anderen trifft, mit dem ich dafür noch abrechnen werde. Aber vergeſſen, das Grau⸗ lige, Entwürdigende des geſtrigen Abends aus meinem Gedächtnis tilgen, das kann ich nicht, wenigſtens heute und morgen nicht, auch die folgenden Tage nicht. So ſchwer es mir fällt, wir müſſen uns trennen, Ruth. Ob auf immer oder nur auf einige Zeit, kann ich Dir heute noch nicht ſagen. Aber jedenfalls müſſen wir ſo lange getrennt ſein, bis es mir möglich ſein wird, das zu vergeſſen und für immer aus meinem Gedächtnis zu tilgen, was geſtern vor⸗ gefallen iſt. Ich werde, damit Du in der Hütte wohnen bleiben kannſt, zu fehen. Außerdem habe ich meine Bank angewſeſen, Dir Emonatlich nrecenda Meträge awecben z faſſen, damit Du im Beſitz der nötigen Mittel biſt. Wenn du ſonſt Rat oder Hilfe brauchſt, ſo laß mir durch Völkers Beſcheid zukommen. Aber mir ſelbſt er⸗ ſpare eine Begegnung oder Ausſprache mit Dir; denn was ich er⸗ lebte, hat mich ſo ſchwer getroffen, daß ich Ruhe brauche und allein ſein muß, um mit mir ſelber fertig zu werden und den furchtbaren Schlag zu verwinden. Rudolph.“ Wildenbrunner hatte ſich längſt diskret zurückgezogen, Ruth aber ließ, als ſie den Brief zu Ende geleſen, apathiſch die Hände ſinken und ging müde und ſchleppenden Schrittes nach ihrem Zimmer zurück. Nun das Urteil geſprochen war, fanden die Augen keine Tränen mehr, und die Hände kritzelten gleichgültig und ohne jede Hoffnung folgende Antwort: „Lieber Rudolph! Ich weiß, daß ich trotz allem ſchuldig bin, und ich begreife, daß Du nicht verzeihen kannſt. Ich ſehe auch ein, daß wir getrennt ſein müſſen, und werde deinen Wunſch, eine Begegnung zu vermeiden, getreulich erfüllen. Für Dein Anerbieten, mir die Hütte zu überlaſſen und mich mit Geld zu unterſtützen, danke ich Dir. Aber Du wirſt es vielleicht verſtehen können, wenn ich beides ablehne. Denn wenn ich auch gefehlt habe, noch habe ich meinen Stolz, und lieber laſſe ich mich von Vogelreuther als Tänzerin engagieren, denn daß ich von den Mitteln eines lebe, deſſen Liebe und Achtung ich mir verſcherzt Iſt es Dir alſo je möglich, zu vergeſſen, was geſchah, ſo weißt Du, wo Du mich finden kannſt. Ruth.“ Ruhig kuvertierte ſie den Brief, ging hinab ins Hotelfoyer und beauftragte einen Boy damit, ihn zu Fernleitner zu bringen. Dann ging ſie ſelbſt zu Vogelreuther und teilte ihm in kurzen Worten mit, daß ſie bereit wäre, mit ihm abzuſchließen. Als es in der verfloſſenen Nacht, etwa um die zwölfte Stunde, heftig an die Tür des Obſervatoriums geklopft hatte, war Völker verſtört aus dem Schlafe gefahren und hatte nach Anruf und Feſt ⸗ ſtellung des nächtlichen Beſuches geöffnet. Fernleitners verſtörtes Geſicht erſparte ihm die Erkundigung, ob etwas geſchehen wäre denn aus ſeinen verfallenen und ge⸗ quälten Mienen konnte man ſeine ganze Lebensgeſchichte leſen. „Würdeſt du mir wohl die Ruhe einer Nacht opfern?“ bat Fernleitner den Freund mit bewegter Stimme. Und als dieſer be⸗ reitwilligſt bejahte fügte er noch hinzu:„Aber wenn es dir recht iſt, wofſon wir bier draußen vor der Hütte ſitzen bleiben!“ Völker hörte ihm ſchweigend zu, nur hier und da eine Frage oder Ausruf der Verwunderung dazwiſchen werfend; und als der Dichter geendet hatte, vermied er jede banale Verſicherung ſeines Mitgefühls und fragte nur kurz und ſachlich:„Was wirſt du jeht tun.“ „Zwiſchen Ruth und mir iſt es aus!“ erwiderte Fernleitner hart.„Ich glaube, das, was ſie mir damit angetan hat, kann ic nie verwinden, weil es gewiſſe Dinge gibt, über die ſelbſt die ſtärkſte Liebe nicht hinwegkommt!“ „Und der Graf?“ erkundigte ſich Völker ſcheu „Dem überbringſt du morgen meine Forderung!“ beſchied ihn Fernleitner.„Und ſieh zu, daß du ſo ſchwere Bedingungen durch⸗ ſetzen kannſt als möglich!“ „Willſt du denn wirklich——“ wollte Völker es verſuchen, ihn ſchwankend zu machen. Aber Fernleitner fiel ihm barſch in die Rede.„Kein Work mehr darüber!“ gebot er rauh.„Es verlangt mich, zu töten un dieſes Tier vom Erdboden zu tilgen, damit es keinen Schaden mehr tun kann!“ „Und wenn du ſelbſt——“, verſuchte es der Geologe noch einmal. Da umſpielte Fernleitners Mund „Sorge dich nicht!“ ſprach er hart. Wieder herrſchte einige Minuten beklommenes Schweigen? dann fragte Völker:„Kann ich dir ſonſt noch irgendeinen Gefallen tun?“ „Ja, einen großen ſogar!“ nickte Fernleitner.„Ich wollte dich bitten, ob du mir noch in deiner Hütte Gaſtfreundſchaft gewähren willſt?“ „Du willſt den Wiuter über hier bleiben?“ aufkeimender Freude. Fernleitner bejahte.„Ich hoffe auf das große Wunder der Be' freiung, das der Berg an ſich ſelbſt vollbringen wird. Und dieſes Wunder muß ich milerleben!“ 3 „Du biſt uns natürlich von Herzen willkommen!“ verſicherte Völker dem Freund. igt Fernleitner drückte ihm die Hand.„Ich danke dir! Denn, waß du, in meiner Hütte drunten könnte ich nicht bleiben! Der e an dem mich tauſend Erinnerungen an Ruth unabläſſig quölen un foltern würden, iſt mir verleidet für immer.“ Fortſehun⸗ fe ein grauſames Lächeln. forſchte Völker mit Preis⸗ fe n Samstag, den 22. Sepfember 1923 Mannheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 436 MRannheim am Wochenende Die Tätigkeit der Mannheimer Wucherpolizei: mühevoll, aufreibend und undankbar— Mißtrauen und Ablehnung in der Geſchäſtswelt— Starke FJunahme der Anzeigen wegen Uebervorteilung Säuberung des Altmetallhandels von unreellen Elementen In dem Wirrwarr unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe kommt der Tätigkeit der Mannheimer Wucher polizei eine bei weitem größere Bedeutung als in normalen Zeiten zu. Es iſt infolgedeſſen angebracht, einen zuſammenfaſſenden Ueber⸗ lick über das mühevolle, aufreibende, undankbare Wirken des ucherbeamten im Dienſte der Allgemeinheit zu geben. Sovtiel teht feſt: er iſt kein willkommener Gaſt, weil man, wenn er ein eſchäft betritt, unwillkürlich annimmt, daß er Unangenehmes ringt. Man kann ihn am beſten mit dem Gerichtsvollzieher oder dem Erheber der ſtädtiſchen Gebühren vergleichen. Wie dieſe beiden Lamten gehört der Wucherbeamte zu den Leuten, die man lieber cheiden als kommen ſieht. Aber an dieſe Unbeliebtheit iſt er nun on gewöhnt. Unermüdlich, unbekümmert um die Meinung ſeiner „Klienten“ tut er ſeine Pflicht in dem Bewußtſein, dem Staats⸗ ganzen zu dienen, wenn er dazu beiträgt, daß die Auswüchſe, die ſich bei der ins rieſenhafte anſchwellenden Teuerung herausbilden, zückſichtslos bekämpft werden. In einer informatoriſchen Be⸗ prechung, die uns dieſer Tage der Vertreter des Polizeidirektors ereitwilligſt gewährte, gewannen wir den Eindruck, daß allein chon die Exiſtenz der Wucherpolizei einen ſtark emmenden Einfluß auf ſkrupelloſe Elemente ausübt. Der ehrbare Kaufmann hat den Beſuch des Wucherbeamten nicht zu fürchten. Das Herz wird ihm nicht ſchneller ſchlagen, wenn der Kontrolleur unerwarteb ſein Geſchäft betritt, weil er weiß, daß er Jederzeit ſich rechtfertigen kann. Man ſollte infolgedeſſen das Mißtrauen fallen laſſen, das dem Wucherbeamten gegen⸗ über vielfach noch in der irrtümlichen Meinung an den Tag ge⸗ legt wird, daß man es mit einem Laien zu tun hat, der von kauf⸗ männiſchen Dingen nichts verſteht. Der Wucherbeamie iſt für ſeine Funktionen durch kaufmänniſche Kurſe vorgebildet und infolgedeſſen durchaus in der Lage, eine Kalkulation kritiſch zu rüfen und zu beurteilen, ob die Ware richtig ausgezeichnet iſt. s muß bei dieſer Gelegenheit von neuem darauf hingewieſen ſenden, daß gegenüber den Polizeiorganen nach geſetzlicher Vor⸗ ſchrift eine Auskunftspflicht des Handeltreibenden über Her⸗ unft der Ware und Einſtandspreis beſteht und daß die Verwei⸗ gerung der Auskunfb eine ſtrafbare Handlung darſtellt. Der Wucherpolizeitrupp der ſeit 1921 beſteht, ſetzt ſich aus zwölf Beamten unter Führung des Polizeiſekretärs Seidel zuſammen, der dem techniſchen Leiter, Oberinſpektor Weigel, rapportiert. Der Trupp iſt eine Unterabteilung der Fahndungs⸗ abteilung und unterſteht infolgedeſſen der Polizeidirektion. Auf unſere Frage, welche Aufgaben der Wucherbeamte zu erfüllen * wurde uns erwidert: Die Aufgaben werden jeden Tag vom Publikum geſtelltl In der Hauptſache ſind es 3. Zt. die Anzeigen wegen Preistreiberei, die dem Wucher⸗ ten eine Fülle mühevoller Arbeit zuwe ſen. Der Rekord wurde dieſer Tage mit 140 Anzeigen erreicht. Die enormen 1 teisſchwankungen, die trotz Grundziffer und Multipli⸗ 5 immer noch in den Geſchäften bei ein und demſelben Artekel 5 ſaſtgeſtel werden, veranlaſſen die Verbraucherſchaft, ſich entweder abriftlich oder mündlich an die Wucherpolizei zu wenden. So Burde, um ein Beiſpiel aus den Anzeigen herauszugreifen, von eem Käufer darüber mit Recht Veſchwerde geführt, daß ihm für unn Paar Gummiabſätze in dem einen Geſchäft 7 Millionen und in dem andern 13% Millionen abverlangt wurden. Es muß im dieſem Falle Aufgabe der Wucherpolizei ſein, feſtzuſtellen, Delcher von den beiden Kaufleuten nicht richtig kalkuliert hat. ders manche unberechtigte Anzeige erſtattet wird, liegt auf neor Hand. Aber das muß vom Einzelhändler mit in Kauf ge⸗ auf nien werden. Es iſt Pflicht der Wucherpolizei, jede Anzeige dal das genaueſte zu prüfen. Das Ergebnis der Erhebungen wird un der Staatsanwaltſchaft zur Weiterbehandlung übergeben. In ahußen und Bayern iſt der Rahmen der Kompetenzen der Wucher⸗ ˖i ltzei weiter als in Baden geſpannt. In dieſen Ländern werden 55 Erhebungen bis zu einem gewiſſen Abſchluß fortgeführt und un erſt der Staatsanwaltſchaft übergeben. In den letzten Wochen wurde die Preisauszeichnung 5 Einzelha ndels einer gewiſſenhaften Kontrolle unterzogen. 7 5 Ergebnis war eine ſtattliche Anzahl Anzeigen wegen Unter⸗ derſ umg der Preisauszeichnung. Seit der Einführung daß Grundziffer mit Multiplikator iſt die Beobachtung zu machen, nich die Waren zwar ausgezeichnet werden, aber doch immer noch 20 in dem wünſchenswerten Umfange, weil viele Gegenſtände als a chen artifei angeſehen werden, die zu den Artikeln des täg⸗ ein n Lebensbedarfs gehören. Was ſoll man z. B. dazu ſagen, daß Kaucephirhemd nicht ausgezeichned wird, weil es der betr. dor fmann zu den Luxusartikeln zählt, für die keine Auszeichnung w. geſchrieben iſt? Bei gutem Willen wird ſich auch hier ein Aus⸗ 85 finden laſſen. Jeder einſichtige Kaufmann darf es wegen Der deisauszeichnung nicht zu einer Beſtrafung kommen laſſen. im Einzelhandel hak zudem allen Grund, möglichſt viele Arlikel Schanfenſter mit Preiſen zu verſehen, weil die Verbraucher⸗ df die Auszeichnung verlangt. Daß der Laie mit der Grundziffer ſſt Multiplikator nach wie vor nicht viel anzufangen weiß, ne Sache für ſich. In dieſem Zuſammenhang dürfte die Mit⸗ t che f ekung intereſſieren, daß vorige Woche in Karlsruhe im Miviſterium des Innern eine Beſprechung zwiſchen den Vertretern des badiſchen Einzelhandels u. den Behörden ſtattgefunden hat. In der Ausſprache, die von den Behörden auf Wunſch von Verbraucherſeite veranlaßt wurde, kam als Standpunkt des Migni⸗ ſteriums zum Ausdruck, daß nach der neuen Preistreibereiverord⸗ nung die Preisauszeichnung in Reichswährung zu erfo gen hat. Es ſind zwar Beſtrebungen im Gange, die Goldmarkberech⸗ nung einzuführen, aber ſolange die geſetzgebenden Körperſchaften noch nicht das letzte Work geſprochen haben, muß man davon ab⸗ ſehen, jetzt ſchon die Auszeichnung in Goldmark vorzunehmen. Es bleibt infolgedeſſen bei der jetzigen Auszeichnung in Grund⸗ ziffer und Multiplikator. Das Publikum muß ausdrücklich darauf hingewieſen werden, daß es ſich nicht um Grundpreiſe handelt, ſondern um Grundziffern. Der Unterſchied iſt ein⸗ leuchtend. Auf dem Wochenmarkt ſind die Wucherbeamten ſchon lange bekannte und viel in Anſpruch genommene Perſönlichkeiten. In Gemeinſchaft mit den Organen des Preisprüfungsamtes und den Beauftragten der Preisprüfungsſtelle wird an jedem Markttage die Kontrolle der Preiſe vorgenommen und in all den Fällen mit der erforderlichen Schärfe vorgegangen, in denen ſich Preistreiberei oder Kettenhandel herausſtellt. Wer nur eine halbe Stunde in glühender Sonnenhitze auf dem Marktplatze herumgewandert iſt wird zugeben müſſen, daß dieſe Kontrolltätigkeit an die phyſiſche Leiſtungsfähig⸗ keit der Beamten große Anforderungen ſtellt. Nicht minder ge⸗ wiſſenhaft muß die Wucherpolizei auf dem Viehmarkt auf dem Poſten ſein. Die Beamten ſtakten dem Markt ſchon Sonntags den von gewiſſen Leuten nicht gern geſehenen Beſuch ab, um zu ver⸗ hindern, daß das Vieh nicht ſchon vor dem Markte unter der Hand verkauft wird. Sehr ſcharf iſt die Kontrolle der Vieh⸗ händler geworden. Der Wiederbeſchaffungspreis wird zwar nicht anerkannt, aber die Geldentwertung darf bei der Preisbemeſſung berückſichtigt werden. Der Viehhändler muß ſich auch darüber aus⸗ weiſen, von vom und zu welchem Preiſe er das Vieh eingekauft hot. Man wird zugeben müſſen, daß auch dieſe Tätigkeit nicht zu den angenehmen Dienſtobliegenheiten gehört, weil ſich der Händler nicht gern auf Herz und Nieren prüfen läßt, aber eine ſcharfe Kontrolle iſt bei den rieſigen Steigerungen, die den Viehpreis von Markttag zu Markttag um Millionen bei einem einzigen Pfund Lebend⸗ gewicht in die Höhe treiben, mehr denn je unentbehrlich. Dieſe Kontrolle hät ſich auch auf die Metzgerläden aus⸗ gedehnt. So wurden dieſer Tage 30 Metzger einer Kontrolle nach der Richtung unterzogen, ob die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe nicht die zu⸗ läſſige Grenze überſchritten. Es iſt dabei zu beachten, daß die Wucher⸗ polizei an die von der Fleiſcherinnung feſtgeſetzten Richtpreiſe nicht gebunden iſt. Für ſie kommt lediglich in Betracht, ob der einzelne Metzger nach dem Einſtandspreis des Schlachtviehes ſeine Preiſe ſo bemeſſen hat, daß man von keinem zu großen Nutzen ſpre⸗ chen kann. In dieſer Beziehung haben ſich mehrere Beanſtandungen ergeben. So hatte ein Metzger ſeine geſamten Unkoſten bei einem Rind einkalkuliert, obwohl einwandfrei feſtgeſtellt wurde, daß er minde⸗ ſtens 177 Rinder in der Woche ſchlachtet, die Schweine und Kälber nicht eingerechnet. Auch die Kühlräume, die die Metzger im Schlachthof gemietet haben, wurden einer Kontrolle unterzogen. Es hat ſich hierbei herausgeſtellt, daß in den Kühlräumen nur wenig Fleiſchvorräte vorhanden waren. Damit iſt die im Publi⸗ kum ziemlich verbreitete Meinung entkräftet, daß die Metzger Fleiſch in größeren Mengen zurückhalten, um es zu bedeutend höheren Prei⸗ ſen als am Tage der Schlachtung abzuſetzen. Im Intereſſe der Sub⸗ ſtanzerhaltung der Metzger wäre mehr Entgegenkommen durchaus angebracht. Die Wucherpolizei aber muß ſich auch hier nach den ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften richten. Mit erfreulicher unerbittlicher Schärfe wurde gegen den un⸗ ferlaubten Handelmitedlenundunedlen Metallen vorgegangen. Die fortgeſetzte ſcharfe Kontrolle fämtlicher Althändler hatte zur Folge, daß eine Anzahl unerwünſchter landfremder Ele⸗ mente, die erſt in den letzten Jahren zugewandert ſind, den Staub Monnheims von den Füßen geſchüttelt haben, ehe es zur Auswei⸗ ſung kam. Die Althändler werden nach wie vor durch beſondere Fahndungstrupps kontrolliert. Dieſer Tage verlegte die geſamte Wucherabteilung ihre Tätigkeit auf den Hauptbahnhof. Man war dahintergekommen, daß zahlreiche Perſonen ſchon längere Zeit unerlaubten Handel mit Lebensmitteln treiben. Die Kontrolle der ankommenden verdächtigen Reifenden hatte einen un⸗ geahnten Erfolg. Beträchtliche Mengen Butter, Eier und Mehl wur⸗ den den wilden Händlern, unter denen ſich auch Arbeitsloſe be⸗ fanden, abgenommen. Der wilde Handel muß auf das ſchärfſte be⸗ kämpft werden. Es iſt deswegen erfreulich, daß dieſe Razzia einen ſo durchſchlagenden Erfolg hatte. Die Kontrolle auf dem Bahnhof erſtreckt ſich auch auf Waggonladungen. Auf dem Rangaier⸗ bahnhof war eine Zeitlang ſtändig ein Wucherbeamter tätig. der die weitergehenden Sendungen überwachte. Erfolge waren auch hier zu verzeichnen. Eine hieſige Zeitung hatte kürzlich berichtet, auf dem Rangierbahnhof ſtünden drei Waggon Zucker, die verſchoben werden ſollten. Als man der Sache auf den Grund ging, ſtellte ſich heraus, daß es Tranſitware aus Danzig war, eine Verſchie“ bung demnach nicht in Frage kam. Die Gewerkſchaften hatten in einer Eingabe das Mi⸗ niſterium des Innern erſucht, die Anordnung zu treffen, daß die Namen derjenigen bekannt gegeben werden, die ſich des Wuchers und der Preistreiberei ſchuldig machen. Die hie⸗ ſige Polizeidirektion ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß eine Bekanntgabe der Namen nicht erfolgen kann, ſolange es den Be⸗ troffenen möalich iſt, in Fällen, in denen ſich nachher herausſtellt. daß eine ſtrafbare Handlung nicht vorliegt, die Polizeibehörde für den verurſachten Schaden haftpflichtig zu machen. Das Miniſte⸗ rium hat ſich dieſem Standpunkt angeſchloſſen, gibt aber anheim, in ganz kraſſen Fällen die Sünder durch Preisgabe der Namen an den Pranger zu ſtellen. Fahrraddiebſtähle haben zwar nichts mit wucherpolizei⸗ lichen Funktionen zu tun, aber da die Frechheit der Spitzbuben ſelbſt vor den Hallen des Bezirksamtes nicht Halt macht, muß darauf ein⸗ gegangen werden. Als wir das Gebäude zur Einholung der für die⸗ ſen Artikel verwandten Informationen betraten, wurde ein F̃ahr⸗ radmarder abgeführt. Ein Herr, der in Zimmer 11 im Erd⸗ geſchoß zu tun hatte und infolgedeſſen ſein Rad draußen auf dem Gang ſtehen ließ, ſah gerade noch, als er das Zimmer verließ, wie der Dieb mit dem Rad verſchwinden wollte. Bei der Feſtnahme fand man in den Taſchen des Langfingers eine Knipszange, einen Revol⸗ ver und ein Dolchmeſſer. Man ſcheint demnach einen guten Fang ge⸗ macht zu haben. Der Dieb war elegant gekleidet. Er hatte gelbe Schuhe und roſaſeidene Strümpfe an und trug einen hellgrauen An⸗ zug. Die Fahrraddiebſtähle nehmen in letzter Zeit über⸗ hand. Selbſt angeſchloſſene Räder ſind nicht mehr ſicher. Die Kette, an die das Rad angeſchloſſen iſt, wird von den Dieben ein⸗ fach durchgeknipſt. Es empfiehlt ſich deshalb, in der Auskunfts⸗ ſtelle jm Bezirksamt ſich Fahrradſicherungen zeigen zu laſſen, die einen Diebſtahl ausſchließen. Richard Schönfelder. 2 2— Städtiſche Nachrichten Wohnungs bauabgabe Von Heinrich Schneider, Stadtverordneter Um den Wohnungsbau zu fördern und die Wohnungsnot zu lindern, erhebt Staat und die Gemeinde eine Wohnungsbauabgabe von den Wohnungsinhabern. Mit dieſen Mitteln ſoll ge⸗ baut werden. Am 19. Juni d. J. genehmigte der Bürgerausſchuß mit einer nicht großen Mehrheit die Erhebung der Wohnungsbau⸗ abgabe von nominell 200 Proz. Einzelne gewerbliche Be⸗ rufe wurden dazu noch mitz einem 50 bezw. 100 Proz. höheren Beitrag bedacht. Einige Tage nach Annahme dieſer Vorlage, erſchien in einer hieſigen Zeitung ein Artikel, worin ein Tadel gegen die ablehnende Haltung derjenigen Rathausfraktionen enthalten war, die nicht für dieſe Vorlage ſtimmten. Der Schreiber meinte: f „Der zuſtimmende Teil des Bürgerausſchuſſes ſei jeden⸗ falls beſſer beraten geweſen, als die Oppoſition. Ex habe damit geſorgt, daß auch in Mannheim gebaut werde. Mit der beſchloſſenen Wohnungsbauabgabe könnten ohnehin nur 270 2 Wohnungen erſtellt werden bei z. Zt. 5700 dringlichen Wohnungsſuchenden. Da es keine andere Möglichkeit zum Bauen, als durch Erhebung von Wohnungsbauabgabe gebe, müſſe dieſe in erhöhtem Maße erhoben werden. Vielleicht gebe es andere Mittel und man ſolle andere Wege weiſen, wie man die Wohnungsnot be⸗ kämpfen könne.“ Inzwiſchen hat die Wohnungsbauabgabe eine weitere Erhöhung erfahren, da der gemiſchte beſchließende Ausſchuß in ſeiner Sitzung den gemeindlichen Zuſchlag zur Wohnungsbauabgabe für den Monat Auguſt auf 874 Proz. des Gebäudeſteuerwertes feſtgeſetzt hat. Es iſt intereſſant feſtzuſtellen, wie ſich die Höhe der Wohnungs⸗ bauabgabe im Auguſt zu der Geſamtmiete ſeines Hauſes von Mk. 100 000 Steuerwert ſtellt. Bei einer geſetzlichen Grundmiete von 5 Proz. des Gebäudeſteuerwertes ging in einem ſolchen Hauſe im Monat Auguſt eine geſetzliche Geſamtmiete von rund einer Million Mark ein. In dieſer Geſamtmiete waren ſämtliche Abgaben an Steuern und Abgaben, die auf den Monat prozentual entfielen, enthalten, die großen und kleinen Inſtand⸗ ſetzungskoſten für das Haus eingerechnet. Für die gemeindli che Wohnungsbauabgabe allein zahlen die Wohnungsinhaber des gleichen Hauſes im Auguſt rund Mk. 900 000. Jeder Mieter zahſt an gemeindlicher Wohnungsbauabgabe nun faſt ſoviel, wie ſeine Monatsmiete beträgt. Man iſt alſo auf dem beſten Wege,— und die nachfolgenden Monate werden es zeigen— daß die ge⸗ meindliche Wohnungsbauabgabe die Wohnungsmiete bei weitem überſteigen wird. Iſt nun mit der Wohnungsbauab⸗⸗ gabe in Mannheim weſentlich gebaut wordeng.⸗ Kann man von einer nur kleinen Behebung der Wohnungsnöt ſprechen? Hat man etwas davon gemerkt, daß, wie ſ. Zt. in obigem Artikel geſchrieben wurde, das geſamte Bauhandwerk, die Induſtrie, der Handwerker, Angeſtellte und Arbeiter mehr zu tun bekommen haben? Haben die Wohnungsſuchenden ihre Wünſche nur im Entfernteſten erfüllt bekommen? Wo iſt die Fertigſtellung der angefangenen Bauten geblieben? Wo die 270 neuen Wohnungen? Nun ſchrieb man damals: Vielleicht gibt es andere Mittel als die Wohnungsbauabgabe, man ſolle andere Wege weifen, wie man die Wohnungsnot bekämpfen könne. Dieſe Mittel gibt es. Sie ſind auch ſchon in vielen Aufſätzen und Forderungen von berufenen? Perſonen und Organiſationen veröffenklicht und den Behörden unterbreitet worden. Der Bund deutſcher Architekten, der die Sach⸗ lage als Bauſachverſtändiger doch wohl am beſten beurteilen kann, Runſt und Wißenſchaſt Ausſte Der Mannheimer Kunſtverein E. B. will verſuchen, ſeine ſeelblelungstätigkeit wieder aufzunehmen. Die regelmäßigen Aus⸗ üblichgen ſollen ab Sonntag, den 23. ds. Mts. wieder zu den gusrben. Beſuchsſtunden geöfftet ſein. Es iſt kaum möglich, von iſt würts größere wertvolle Sammlungen zu erhalten. Trotzdem deplant. eine Reihe Künſtler guten Ranges zur Ausſtellung zu Kiederaſſen. Es bedarf hierzu freilich der Unterſtützung der Mit⸗ ilt es⸗ der Kunſtfreunde und aller kunſtſinnigen Kreiſe. Vor allem Nüne aber auch namentlich den hier und in der Nähe wohnenden ueteen zu helſen, dieſe ſchwere Zeit durchzuhalten. In der erſten Relellung ſind vertreten:§, F. Wilhelm 16 Delgemälde E. Rudi ers 11 Oelgemälde, A. Eichler 2 Oelgemälde, 5 Aqu., Hol, üllers 12 Oelgemälde, 70 Rad., Guſtab Jakob 11 8 falgn; K. Dexheimer 1 Oelgemälde, W. Kühn, Leipzig Zeichnungen, 11 Schwarzweiß⸗Blätter. und de Jerdinand Avenarius f. Ferdinand Avenarius, der Gründer Sylt geſt9r g Herausgeber des„Kunſtwart“ iſt, 67 Jahre alt, auf dig 15 eſtorden. In Berlin geboren, ſtudierte Avenarius in Leip⸗ und l Jürich erſt Naturwiſſenſchaften, dann Kunſt und Literatür in der ſich dann in Dresden nieder. Seine Lebensaufgabe ſah er er de Populariſierung der bildenden Kunſt und dieſem Zwecke machte dend d von ihm begründeten„Kunſtwart“ und ſpäter daran anſchlie⸗ gegen ie Kunſtwartunternehmungen dienſtbar. Er führte den Kampf leine den Kitſch im Wandſchmuck erfolgreich durch. Herausgabe Luch ſicunſtmappen, die ſich ſchnell überall Eingang verſchafften. eine Aterartſch hat ſich Avenarius durch mehrere Gedichtbände und tätia, Antologie, das„Hausbuch der deutſchen Lyrik“ be⸗ eine Auch als Dramatiker hat er ſich verſucht und unter anderem n neuen„Fauſt“ geſchrieben. ſtehecd Eine Weltreform des Kalenders. Der Kampf um den feſt⸗ andeben Oſtertag, der—18 ſeit mehr als einem halben Jahr⸗ Die K geführt wird, tritt jetzt in ein neues, bedeutſames Stadium. Genf ommiſſion für Handel und Verkehr des Völkerbundes hält in und zeine Tagung ab, deren Gegenſtand die Feſtlegung von Oſtern Frag damit verbundene Reform des Kalenders ſein ſoll. Die und de iſt** den internationalen Handel von großer Bedeutung, ahalb werden die Gutachten der Handelskommern von großer ichtigkeit ſej r Hande feſtes gteit ſein. Sie dürften allgemein für die Feſtlegung des Oſter⸗ iternatiusfallen, denn ſchon 1920 wurde eine Entſchließung der in den Handelskammern, bei denen 37 Länder vertreten ſreilich— dieſem Sinne abgefaßt. Daneben iſt dieſe Kalenderreform inſſſion eine kirchliche Angelegenheit, und deshalb hat die Kom⸗ irchliche Vertreter zu den Verhandlungen gebeten. Es wer⸗ Kalender bisher hinter dem Gregorianiſchen zurück war. Um dies den neben einem beſonderen Sachverſtändigen der anglikaniſchen Kirche Delegierte des Vatikans und ökumeniſchen Patriarchats zu⸗ egen ſein. Die ganze Frage wurde 1921 von Lord Desborough in luß gebracht, der im engliſchen Oberhaus ein Geſetz einbrachte, das Oſtern auf einen beſtimmten Tag feſtlegen wollte. Vorgeſchlagen war der zweite Sonntag im April, nach dem alle anderen Feſte be⸗ 33 werden ſollten, mit Ausnahme des erſten Adventſonntages, ſer unverändert bleiben ſollte. Ueber die Haltung der römiſch⸗katho⸗ liſchen Kirche iſt man ſich noch** klar, obgleich viele führende Geiſtliche ihre Zuſtimmung zu der Feſtlegung ausgeſprochen haben. Einen hochbedeutſamen Fortſchritt aber bedeutet die Haltung der griechiſch⸗katholiſchen Kirche. Die Verſammlung der all⸗orthodaxen Kirche, die in Konſtantinopel ſtattfand, hat nämlich die Abſchaffung des Julianiſchen Kalenders verfügt, der bekanntlich bisher noch in der griechiſch⸗katholiſchen Kirche galk. In dieſer Verordnung heißt es:„Der Julianiſche Kalender wird richtig geſtellt durch die Fortlaſſung von 13 Tagen, die der Julianiſche zu erreichen, ſoll der 1. Oktober 1923 als 14. und alle Feſte, die auf dieſe 13 Tage fallen, am 14. Oktober ge⸗ feiert werden.“ Das Datum des Oſterfeſtes ſoll nach den aſtrono⸗ miſchen Verechnungen feſtgelegt ſein, wie ſie in den Obſervatorien der der orthodoxen Kirche angehörigen Mächte Griechenland, Ser⸗ bien, Rumänien und Rußland beſtimmt werden. Ausdrücklich er⸗ klärt ſich dieſe Verordnung aber auch zu weiteren Reformen bereit und befürwortet„die Ausarbeitung eines Weltkalenders, der in praktiſcher und wiſſenſchaftlicher Hinſicht vervollkommnet ſein ſoll.“ Die orthodoxe Kirche zieht damit die Folgerungen aus den neuen Verhältniſſen im öſtlichen Europa, die eine längere Abſchließung gegen die allgemeine Zeitberechnung nicht mehr duldeten. Mancher wird am 1. Oktober darüber klagen, daß er plötzlich 13 Tage ſeines Lebens verliert, ſo wie Gibbon im Jahre 1752, als der gregorianiſche Kalender eingeführt wurde, ſich in einem humoriſtiſchen Schreiben darüber beklagte, daß man ihn plötzlich älter gemacht habe. Aber das internationale Leben verlangt eine größere Gleichförmigkeit der Kalenderberechnung und die Weltreform, die auch einen feſten Oſter⸗ tag umfaſſen muß, wird ſich nicht länger aufhalten laſſen. 4 Wiener Richard Straußfeſt 1924. Zum 60. Geburtstag von Richard Strauß wird im nächſten Jahre von der Wiener Staalsoper und der Geſellſchaft der Muſikfreunde in Wien ein großes Richard Straußfeſt von internationalem Charakter veranſtaltet werden, an dem ſich auch die Wiener Philharmoniker beteiligen ſollen, Einladun⸗ gen werden an alle führenden Perſönlichkeiten auf dem Gebiete der Kunſt u. Literatur in allen Ländern ergehen. Die Feier wird in einer zykliſchen Aufführung aller dramatiſchen und ſymphoniſchen Werke ktober gezählt werden des Meiſters, ſowie in einer Ausleſe aus ſeinem lyriſchen Schaffen beſtehen und ſoll in der erſten Hälfte des Mai 1924 alt ben 125 4e Erwerbung der Oldenburger Bilder für Amſterdam. Der Hauptteil der Galerie des früheren Wiie roer⸗ den dieſer nach der Umwälzung nach Holland verbringen ließ, wird nun leider, wie aber ſchon zu erwarten war, vom holländiſchen Staate erworben werden. Das Regierungsjubiläum der Königin iſt für dieſen Ent⸗ ſchluß nicht ohne Einfluß geblieben: was an der Kaufſumme noch fehlte, iſt jetzt von gebefreudigen Holländern gezeichnet worden, und noch in dieſem Monat ſoll das Ganze in Amſterdam öffentlich gezeigt werden, nachdem es bisher jahrelang in Verwahrung einer dortigen Kunſthandlung geweſen war. Die treibende Kraft bei der Erwerbung war der neuberufene Leiter des Amſterdamer Reichs⸗ muſeums, Schmidt⸗Degener, der die Vereinigung Rembrandt, den holländiſchen Muſeumsverein, dafür zu intereſſieren verſtand. Vor einem Jahre noch plante der frühere geſednen den Verkauf ein⸗ zelner Stücke nach Amerika, doch iſt dieſe Abſicht in den meiſten Fällen mißlungen. Die beſten deutſchen Kenner früherer Zeiten,⸗ 3. B. Mündler, haben an dem Ausbau der Oldenburger Galerie mit⸗ gewirkt. Daß ſie in ihrer Vollſtändigkeit Staatseigentum bei der rechtlichen Auseinanderſetzung mit dem früheren Großherzog werden konnte, iſt leider unmöglich⸗geweſen. Eiteratus Annette von Droſte⸗Hülshoff: Gedichte. Herausgegeben vom Hermann Miſſenharter. Mit 4 Bildtafeln. Verlag Strecker u. Schröder 18 Stutt⸗ 15 Die Gedichte des weſtfäliſchen Freifräuleins Annette von Droſte⸗ ülshoff gehören zum rätſelhafteſten und ſchönſten Beſitz unſerer Lite⸗ ratur. Sie 5 ſich immer weiteren Kreiſen und ſollten Gemeingut werden; denn die Droſte iſt nicht nur Deutſchlands größte Lyrikerin; auch im Bereich der anderen Literaturen iſt keine ihres Geſchlechtes zu erblicken. die ihr den Rang ſtreitig macht. Ihre Schöpfungen ſ geiſtig anſpruchs⸗ voll, tief und klar, aber oft auch herb und von männlicher Haltung und Kraft. Die vorliegende Auswahl vereinigt alle weſentlichen Stücke, iſt mit 4 Bildtafeln geſchmückt und ſo ein entzückendes Geſchenkbändchen. 25 „ A. Krämer: Salamaſina. Bilder aus altſamoaniſcher Kultur und Geſchichte. Mit 16 Federzeichnungen. Verlag von Shreter u. Schrsder, Stuttgart. Unlängſt ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß ſich die Eingeborenen der ſämbaniſchen Inſelgruppe über die neuen Regenten be⸗ ſchweren und ſich nach den Verhältniſſen, wie ſie unter deutſcher Herrſchaft waren, zurückſehnen. Da wird es manchen intereſſieren. von kundigen Lippen Erzählungen aus der Vergangenheit dieſer Inſelbewohner zu hören die auch heute noch keine ſchriftliche⸗ Ueberlieferung kennen und doch mit erſtaunlicher Genauigkeit die Geſchichte ihrer Stammesahnen im Gedächtnis bewahren. In einem jahrelangen Aufenthalt auf Samoa hat der Marine⸗ Stabsarzt Profeſſor Krämer dieſen mündlichen Ueberlieferungen nachgeſpürt und im vorliegenden Buche die Ergebniſſe zum erſtenmal veröffentlicht. Was er bietet, iſt nicht trockene Gelehrtenarbeit. ſondern Verarbeitung einer Dichtung der Primitiven, wie ſie ſich um die Königstochter Soſamaſina und ihre Vorfahren gewoben hat 55———:.. 8 2—— e —— —— —ͤ— ————————— — —— — 4. Seite. Nr. 436 Samstag, den 22. September 1923 —— ſpricht ſich mit ſeinen Entſchließungen mit aller Klarheit dahin aus, daß die Einführung der freien Wirtſchaft im Bau und Wohnungs⸗ weſen erforderlich iſt unter Schonung der tatſächlich bedürftigen Kreiſe. Seine Kundgebung an die Regierung ſchließt mit den Worten:„Der B. D. A. als Berufsorganiſation muß dieſen Stand⸗ punkt aus volkswirtſchaftlichen Rückſichten unterſtützen. Er iſt Kraft der Berufsausübung ſeiner Mitglieder und ihrer Erfahrung als Treuhänder im Wohnungsbauweſen in erſter Linie zur Beurteilung der Sachlage berufen. Den Weg, den der Vorſitzende des Woh⸗ nungsamtes in Nürnberg, Baurat Dr. Serini, zeigt, geht dahin, dieſenigen Wohnungsſuchenden, die in Neubauten ziehen, die ohne Bauzuſchüſſe erſtellt werden, müßten für ihre Wohnungen etwa 20 Proz. ihres Einkommens als Miete zahlen. Dafürä ſoll ihnen ein Einkommenſteuernachlaß gewährt werden. Das Woh⸗ nungsweſen ſoll vor allem wieder auf eigene Füße geſtellt werden und die Zwangswirtſchaft ſchrittweiſe verſchwinden. Es wird ſomit Steuernachlaß für alle in Neubauten ziehenden verlangt, wenn ſie eine das Baukapital einigermaßen verzinſende Miete zahlen. Der Vorſchlag ſagt weiter, daß für dieſe Mieter ein Einkommen⸗ ſteuernachlaß von 10 bis 12 Proz. ſeitens des Staates ge⸗ wührt werden muß. Der Wohnungsſuchende wird das Opfer der erhöhten Miete nach obigem Vorſchlag gerne bringen, wenn er eine Wohnung erhalten hat und die Bautätigkeit wird angeregt. Durch dieſen Vorſchlag werden alſo die Rollen vertauſcht, da der intereſſierte Teil, das iſt der Wohnungsſuchende, durch Zahlung erhöhter Wohnungsmieten für die Wohnungen in Reubauten die Bautätigkeit fördert und auch den privaten Bau⸗ unternehmer zum Bauen ermuntert. Die Wohnungsbauabgabe für den heutigen Wohnungsinhaber kommt in Wegfall, er hat jedoch im Allgemeinen mit an dem Einkommenſteuerausfall zu tragen, der dem Staat durch den Einkommensſteuernachlaß von 10 bis 12 Proz. entſteht, die der Staat dem Mieter einer Neubau⸗ wohnuna infolge der erhöhten Miete zu gewähren hat. Die Woh⸗ gsbauabgabe, die im Monat September durch ihre Steigerung n die Monatsmiete überſteigt, und die allein von den heutigen nungsinhabern zu tragen iſt, wird zum größten Teil von dem Berwaltungsapparat des Staates und der Gemeinde verſchlungen, ſie erfüllt alſo ihren Zweck nur in zweiter Linie und ohne ſichtbaren Erfolg. Die Wohnungsſuchenden werden durch die Wohnungsbau⸗ abgaben keine Wohnungen erhalten, wie auch der Handwerks⸗ weiſter, die Induſtrie, der Arbeiter und Angeſtellte die durch die Woahnungsbauabgabe zu erwartende Bautätigkeit beruflich nicht merken werden. Gegen die Genehmigung von ſolch unproduk⸗ tiven Mitteln muß Stellung genommen werden, bis man an maßgebenden Stellen einſieht, daß die verſteckte Soziali⸗ ſierung des Wohnungsweſens, die Knebelung der ganzen Bautätigkeit bedeutet und daß damit Unheil am Volksganzen angerichtet wird. Nach Lage der Geſetzgebung und der Verordnungen im Woh⸗ nungsweſen ſind Hinderniſſe der Entwicklung der privaten Bau⸗ tätigkeit in den Weg geſtellt. Eine Anpaſſung an die Währungsver⸗ hältniſſe durch zeitgemäßere Mieten kann dem Hindernis begegnen und bei dem Baumeiſter die Bauluſt wecken. Ein lebhaftes Ein⸗ treten aller Kreiſe für eine geſunde nicht einſeitige Woh⸗ nungspolitik und die Erwarkung auf den„Heimgana, des Reichsmietengeſetzes in ſeiner jetzigen Geſtalt am 1. Juli 1926, ſo⸗ fern bis dorthin das Unheil auf dieſem Gebiet nicht mehr gut zu machen iſt, bringt dem Bauhandwerker und dem Bauarbeiter wiede: Arheit und dem Wohnungsloſen größere Ausſicht auf die längſt erhoffte Wohnung. Ausòehnung der Mannheimer Beſetzungszone Gegen halb 3 Uhr wurde an einem Straßenbahnmaſt gegen⸗ über dem Schloßeingang von den Franzoſen eine Bekannt⸗ machung angeheſftet, nach der die beſetzte Zone in Mann⸗ heim bis zur folgenden Linie erweitert wird: Rheinbrücke, Straße, die zum füdlichen Flügel des Schloſſes führt, Bismarck⸗ ſtraße, Oſtgrenze des Friedrichsparkes, Ludwigſtraße, Luiſenring. Straßen und Bürgerſteige ſindeingeſchlo ſſen. Inner⸗ halb diefes Gebiets ſind die Verordnungen der Interalliierten Rhein⸗ landkommiſſion gültig und anwendbar. Die Dienſträume des Schloſſes werden ſo ſchnell als möglich ihrer normalen Tätigkelt zurückgegeben. Beſetzung des—— EAIha i r Ungstruppen 80 aun ben Uebngſen Pef et worden. Die für das Lokal in Ansſicht genommenen Veranſtaltungen müſſen daher vorläufig . f Verkauf auf dem Wochenmarktf umter polizeilicher Aufſicht— Starle Ertegung in der Verbraucherſchaft— Verhaftungen— Eine Ver⸗ legung des Kartoffelverkaufs vom Hauptw ochenmarkt unbedingt erforderlich. So es 7 weiter! Wer die Zuſtände auf dem heutigen Hauptt— im beobachtet hat, 5 uns beipflichten müſſen, daß eine Trennung des Kartoffelmarktes vom Hauptmarkt nicht mehr 8 doten ſi ant werden kann. Nur wenige Mannheimer ien haben ſich mit Kartoffeln für die nächſte Zeit eindecken können. muß hierzu Beziehungen un Zeit, vor allem aber Ge ben. Die meiſten Haus⸗ ſrauen ſind auf die Kartoffelmengen angewieſen, die auf dem Hauptmarkt und die Nebenmärkte in den Vorſtädten kommen. Man kann nicht— daß die heutige Kartoffelzufuhr unbefriedigend war. Soweit wir beurteilen konnten, iſt niemand mit leerem Korb nachhaufe gegangen, vorausgeſetzt, daß man das Warten nicht ver⸗ lernt hatte. Aber daran fehlte es bei Vielen. Als wir in der elften Stunde über den Markt gingen, um⸗ drängte eine Menſchenmenge am Kircheneck einen Kartoffelwagen, der, wie geſagt wurde, mit der Ladung angehalten wurde. Zwei berittene Gendarmen und mehrere Schutzleute konnten hier nur mit Mühe die Ordnung aufrecht erhalten. Der Verkauf wickelte ſich im Allgemeinen ruhig ab. Kurz nach 11 Uhr kam es zu einem Zwiſchenfall, der einen rieſigen N verurſachte. Ein Wachtmeiſter der Polizeiwache in E 5, die die Mannſchaften für den Martt ſtellt, hatte einer hochſchwangeren Frau die Kar⸗ koffeln außer der Reihe zuteilen laſſen. Eine andere Frau wollte das nicht gelten laſſen. Mit dem Bemerken, ſie e lange genug gewartet und wolle jetzt auch 177 ihre Kartoffeln haben, drängte ſie ſich vor und leiſtete der Aufforderung des Wachtmeiſters, ſich binten anzuſchließen, Es eniſtand eine Auseinander⸗ ſetzung, wobei der Wa ſter eine Bemerkung machte, durch die ſich die Frau beleidigt fühlte. Der herbeigeholte Ehemann, der ſich in der Nähe aufhielt, wurde handgreiflich. Es blieb infolgedeſſen nichts anderes übrig, als das Chepaar zu verhaften und nach der Polizeiwache nach E 5 zu verbringen. Eine große Men⸗ ſchenmenge folgte. Während des Vorfalles auf dem Wochenmarkt wurde auch ein Beamter der Wucherpolizei verprügelt. Der Auflauf pflanzte ſich von der Polizeiwache bis in die Planken fort, weil ein Mann, der von der Polizei Nelonſt wurde, in ein Haus in D 4 gegenüber der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft ge⸗ flüchtet war. chan konnte auch diesmal wieder die Wahrnehmung machen, daß die Polizei in keiner Weiſe in ihrem Vorgehen unterſt ützt wWurde. genteil, die Erregung wurde durch Elemente, die fenbar kein Intereſſe daran hatten, daß die Menge ſich ſchnell wie⸗ der verlief, durch aufreizende Bemerkungen noch geſchürt. Man m den ierigkeiten, die ſich der Verſorgung der Be⸗ gölkerung mit Kartoffeln enigegenſtellen, mit weiteren derartigen Zwif ällen rechnen, von denen man nicht wiſſen kann, ob ſie ſo glimp 1 der heutige abgehen. Wir greifen deshalb die An⸗ regung, die von uns—. wiederholt gegeben wurde, von neuem auf: man trenne den Kartoffelverkauf vom Hauptmarkt und verlege ihn an eine Stelle, die nicht ſo zentral wie der Marktplatz gelegen iſt. Dann wird ſich der Verkauf auch beſſer regulieren laſſen. Die jezigen Zuſtände ſind unhaltbar; ſie können bei der begreiflichen Erregung des Publikums wegen der Zeitvergeudung infolge des langen Herumſtehens und des Gedränges leicht zu den folgen⸗ ſchwerſten Vorfällen führen. derimg, ehr es zu ſpät iſt. dhoffentlich für die Man treffe eine durchgreifende 9 71 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Die Entthronung des Geldes „Die größten Herrſcher ſind entthront. Nur das Geld iſt nicht entthront. Es iſt vielmehr erſt recht unumſchränkter Herrſcher ge⸗ worden. Bis in die letzten Wurzeln unſeres Volkes dringt jetzt ſeine Macht.“ So ſchreibt H. von Lüpke in der„Dorfkirche“. Und wer vermöchte den erfahrenen Kenner der Volksſeele Lügen zu ſtrafen? In derſelben Zeit, die durch einen immer deutlicher in die Erſchei⸗ nung tretenden Zug zum Geiſtigen ſich beſtimmen läßt, erleben wir einen Deſpotismus des Geldes, der an Reichweite und Tiefenwirkung ſeinesgleichen nicht hat— wie wenn nie aus war⸗ nendem Munde das Wort geſprochen wäre:„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. Es iſt bekannt, wie das politiſche Leben immer mehr, und gewiß nicht zu ſeinem Nutzen, von den wirtſchaftlichen Intereſſen über⸗ wuchert wird. Es iſt nicht ebenſo bekannt, daß derſelbe Prozeß heute auch die Werkſtätten des deutſchen Geiſtes, die Studierſtuben, die Ateliers, die Redaktionen, die Studentenbuden, Univerſitäten und höhere Schulen erariffen hat: Unerſetzliche geiſtige Schöpferkraft wird hier aufgezehrt durch den täglichen Kampf um die nackte Exiſtenz. Und die ſtrenge Sachlichkeit und quellfriſche Unmit⸗ telbarkeit des Schaffens, ohne die es geiſtiges Schaffen nicht aibt, geht verloren, wenn die Frage des wirtſchaftlichen„Sichüberwaſſer⸗ haltens“, d. h. eben die Geldfrage, immer mehr in den alles beherr⸗ ſchenden Mittelpunkt rückt. Man borche hinein in unſere Familien. Wo iſt ſie geblieben, die deutſche Gemütlichkeit, die Namen und Lebensrecht hat vom deut⸗ ſchen Gemüt? Das Tiſchgeſpräch in unzähligen deutſchen Häuſern wird vom Dollar reaiert— der Schulbub brinat ja bereits die neuen Kurſe nach Hauſe: gehetzt von dem täglich tolleren Tanz aller Preiſe, ſieht die Hausfrau und Mutter die Spannkraft der Seele ſchwinden, die ſie braucht, um ihren Hausgenoſſen Sonnenſchein und Behagen zu ſpenden. Die Kinder ſelbſt werden in das widerliche Treiben hereingezogen: niemand kann ihre Hände und Herzen vor dem ſchmutzigen Gelde bewahren! Gräßlichen Zwangsvorſtellungen gleich peinigen Dollarſtand. Kurszettel, Goldmarkpreiſe, Tarife und Schlüſ⸗ ſelzahlen das zu Tode erſchöpfte deutſche Volk. Da der deutſche Staat ſeit einem halben Jahrzehnt in die Hände fremder Völker gegeben iſt, klagen wir dieſe an, daß ſie das Volk der Dichter und Denker zum Mammonsknecht erniedrigt haben. Aber kein von außen kommendes Schickſal iſt ſo übermächtig, daß nicht Kräfte der Selbſthilfe dagegen aufgeboten werden könnten. Ein kleines Mittel: Man hört von Familien, in denen ein Verbot beſteht, bei den gemeinſamen Mahlzeiten über Preiſe zu reden. Könnte es nicht überall aute Sitte werden, daß man etliche Stunden am Tag jenen Niedrigkeiten den Zutritt zum bewußten Seelenleben verwehrt? Und dann: Schafft Eurer Familie, Euren Kinder, Euch ſelbſt doch wieder mehr Stunden deutſcher Gemütsinnigkeit, wo aus den Schatzkammern deutſchen Schrifttums geleſen und vorgeleſen. wo edle Hausmuſik getrieben, wo ſchlichte, geiſterfüllte Geſelligkeit gepflegt wird! Sie helfen gegen die Aushöhlung der Seele durch Beruf und Wirtſchaft ein Gegengewicht und damit das innere Gleichgewicht wiederzufinden. Und darf nicht in dieſer Zeit vor allem anderen an den tiefſten Wert der Religion erinnert werden, der allein wahre Wertbeſtändiakeit zu geben vermag? Manch einer würde durch ihn, ohne ſich ſelbſt davon Rechenſchaft zu geben, in opferreichem Aufſtieg den Weg zur inneren Freiheit von den Dingen finden, zur Weltüberlegenheit. Damit würde dann die ſicherſte Ent⸗ thronung des Geldes von ſeinem angemaßten Herrſcherſitz gewonnen ſein. epd. *Die Milſiarden-Bankuofe kommt! In den nächſten Tagen werden von der Reichsbank neue Reichsbanknoten mit dem Aus⸗ gabedatum vom 15. Dezember 1922 in den Verkehr gegeben werden, die urſprünglich auf 1000 Mark lauteten. Dieſe Noten, die auf gutem, mit Faſern und Stoffauflage verſehenen Waſſerzeichenpapier gedruckt ſind, und die auf der Vorderſeite das Kopfbild des Nürn⸗ berger Münzmeiſters Jörg Herz von Georg Penz tragen, ſind auf der Vorder⸗ und Rückſeite mit einem von links unten nach rechts oben gehenden Ueberdruck in roten Buchſtaben verſehen, welcher lautet:„Cine Milliarde Mark“. Da dieſe Noten bisher noch niemals in den Verkehr gelangt ſind, ſo iſt die Fälſchungsgefahr außerordentlich gering. Es wird beſonders darauf hingewieſen, außer dieſer Note ſich keine Reichsbanknode im Umlauf befindet, welche in Ueberſtempelung einen höheren Wert als den ur⸗ ſprünglichen Ausgabewert hat. Bei der Tahgesſchnellzüge Frankfur!—Schwarzwald— reibu Die urſprünglich nur bis Ende Auguſt vorgeſehenen agesſchnellzüge zwiſchen Frankfurt und Freiburg, die über Heidel⸗ berg—Mühlacker—Pforzheim—Freudenſtadt—Triberg geleitet wer⸗ den und ſich guter Benützung erfreute, ſind auf die Bemühungen Tribergs hin bis zum 15. Oktober verlä worden. Den weiteren Vorſtellungen Tribergs bei der Reichsbahndirektion Karlsruhe, die Züge auch über dieſen Termin hinaus im Winterfahrplan beizu⸗ behalten, hat die Verwaltung jetzt in dem Sinne entſprochen, daß die Züge im Fahrplan beibehalten werden, daß jedoch die Dauer der Führung von der allgemeinen Entwicklung und der Stärke der Benützung der Züge abhängig gemacht werden muß. Da die Züge ſehr Feae für den geſamten badiſchen und württembergiſchen Nah⸗ und Fernverkehr und auch für die weiteren Verbindungen ab und nach Frankfurt liegen und die Nachtzüge D 285/ D 286 Norddeutſ lan Karleruhe--Ba linzwiſchen eingezogen wurden, wird ſich zuge D 909/D 914 eine genügende Be⸗ ſetzung finden. Die Fahrzeiten der Züge ſind: Freiburg ab.00 Vm.,— normal am.00 Nm infolge der Umleitung zurzeit .22„ Frankfurt zurzeit wegen der Umleitung ab.12 Uhr Vm., normal.38, burg an.41 Nm., mit Anſchluß nach Baſel, an.45 Nm. * Aufenkhaltsgebühren in deulſchen Ländern. Vor einiger Zeit haben Verhandlungen zwiſchen den einzelnen Ländern des Deutſchen Reiches ſtattgefunden, die darauf abzielten, eine Vereinheitlichung in der Erhebung und Berechnung der Aufenthaltsgebühren für ganz Deutſchland zu erreichen. Ein ſolcher einheitlicher Berechnungsmodus nach Goldmarkſätzen iſt aufgeſtellt worden, doch die einzelnen Länder verfahren noch nicht einheitlſich nach dieſen Richtlinien. Preußen und die Hanſaſtädte erheben Nachgebühren auf Einreiſeviſa über⸗ haupt nicht, ebnſo wenig die ſchleſiſchen Bäder(Bad Nauhim) nicht. An⸗ dere Länder, Baden, Bayern, Württemberg, Thüringen, Sachſen, Oldenburg halten zwar an den bereits vorhandenen Aufenkhaltsgebühren nach wie vor feſt, ohne ſie aber mit den Gold⸗ markſätzen in Einklang gebracht zu haben. In Baden z. B. werden —— W erhoben. Von e— me r gar ei i rhebung nachträgricher Gebüßhren Shdesſehete fet bisher keine Rede. le ref balte Witterung war in der Kauntſache ſchuld an gegen Donnerstag lich geringeren Gemüſe⸗ und O bſt Gurtend r. Am häufigſten man an den Ständen Blumen⸗ kohl, Gurken, Tomaten, Zwiebeln und Weißkraut. Das Angebot in Rotkraut, Salat und Bohnen ließ ſehr zu wünſchen— An den Ständen, an denen Knartoffeln zu 850—900 000 das Pfund aus⸗ gewogen wurden, herrſchte in der elften Stunde wieder großes Ge⸗ drünge, weil diejenigen, die hinten ſbanden, nicht die notwendige Ge⸗ duld zum Warten aufbringen konnten. Es kam ſchließlich, infolge der— Erregung zu einem Zwiſchenfall, über den wie an anderer Stelle berichten. Die Obſtzufuhr war auffallend gering. In der Hauptſache gabs nur Zwetſchgen, Birnen und Aep⸗ fel zu ſtark ſteigenden Preiſen. Die Zwetſchgen wurden zu 1,5—2,2 Millionen Mark ausgewogen. Der Butter⸗ und Eierpreis iſt durch das Zurückge des Dollars in den letzten Tagen nicht De der im geringſten beeinflußt worden. Das Viertel Süßrahmbutterſba koſtete 23 Mill. gegen 20—22 Mill. am Donnerstag. Die Land⸗ butter hat die 100 Millionengrenze erreicht. Das Ei war nicht unter 5 Millionen Mark zu haben. Die Lun g e, die einen guten Er des im Preiſe uner⸗ ne. Friſchfleiſches bilden, fanden bei ſtarkem Angebot raſch bſatz. Grüne Heringe koſteten—10 Millionen Mark das Pfund. Außerdem waren Schellfiſche in mittlerer Größe zum Bra⸗ ten, Kabeljgu, Seelachs und Goldbarſch zu haben. Die Preiſe he⸗ wegten ſich zwiſchen 8 und 15 Millionen für das Pfund. Die Ge⸗ 29. Samstag, für die Theatergemeinden(ohne öffenil. Kartenverkauf): flügelzufuhr hielt ſich in den gewohnten engen Grenzen Ein geſchlachteter Hahn oder eine geſchlachtete Henne koſtete im Pfd. 35—40 Millionen Mark. Die Preiſe des lebenden Geflügels ſind unheimlich in die Höhe geſchnellt. Infolge der heute morgen ſeht geringen Fuef und der ſtark geſtiegenen Einſtandspreiſe wurde von der Feſtſetzung von Richtpreiſen diesmal abge⸗ ſehen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe je Pfund und 1000 Mark: Kartoffeln 900(gegen 700 am Donnerstag), Wirſing—2 Mil (800—1,6 Mill.), Weißkraut.—2 Mill.(600—1,5 Mill.), Rotkran (inl.) 2,5—3,5 Mill.(1,2—3 Mill.), Radieschen im Büſchel 1 Mill⸗ (800), Karotten im Büſchel 1,5 Mill.(800), Zwiebern 2,5 Mill.(1 bis 1,8 Mill.), Endivienſalat 300—2 Mill.(500—2 Mill.), Kopfſalgt 600—2 Mill.(1,2—2 Mill.), Blumenkohl—30 Mill.(—25 Mill.) Mangold 900—1,5 Mill.(400—900), Bohnen 2,8—3,8 Mill.(2 bis 2,8), Rettiche das Stück 500—1 Mill.(—500), Tomaten 2,2—.2 Mill.(.—2,2), Schlangengurken—9 Mill.(—), Salatgurken —18 Mill.—12), Einmachgurken 250—400(250—400), Eier—0 Millionen(), Süßrahmbutter 80—96 Mill.(80—88), Landbutter 80—100 Mill.(70—74), Zwetſchgen.—2,2 Mill.(600—1,2), Bi⸗ nen—5 Mill.(800—), Aepfel 2,5—5 Mill.(—2,8), Brombeeren 4. Mill.(—), Schellfiſche mittlerer Größe—10 Mill.(Kabelſau 1 15 Mill.(12), Seelachs 15 Mill.(12), Goldbarſche—12 Mill.(8 bis 10), grüne Heringe 10 Mill., Aale 36 Mill.(36)) Hechte 32(25—32 Schleien 32(30), Backſiſche 14—16 Mill.(10), lebendes Geflügel das Stück: Hahn 90—100 Mill., Huhn 70—100 Mill., Tauben das Paa r40 Mill., Junggeflügel lebend das Stück: Hahn 25—30 Mill, Zahn—— geſchlachtet das Hahn und Huhn ill., Tauben 25 Mill., Stallhaſen das Pfund 30 Millionen Mark. ubaß veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 25. September bis 1. Oktober 1923.— Im National-Theater: 23. Sonntag, gamme-f füeng der..-8. 8—: Freiheit. 11½* 23. Sonntag à Reihe IIIl, II. Vorſtell., Lohengrin. 7 Ube. 24. Montag. B Reihe II,.. Vorſtell, Zar und Zimmermann. 7 Uhr. .V⸗B. Nr. 14131—14345 und—80, .⸗B⸗B. Nr. 6701—6900. 25. Dienstag, C Reihe IV, 1. Vorſtell, Alleſſandro Stradella. 7 Uhr. K K 1555 und 1001—1060 „V. B. Nr. 101—200. 26. Miitwoch, A. „VB:B. Nr. 1061—1380,.⸗V.⸗B. Nr. 7651—7800, 27. Donnerstag, B 5 195 Rigoletto. 7 ubr. 85 650 „.⸗B. Nr. 21740..⸗VB.⸗B. Nr. 7501—7650, 28. Freitag. b nde46 16556 Etwachſenen, 7 Mhe. „.⸗B. Nr.—6030. 29. Samslag, E Reihe lI, II. Vorſtell. Das Rheingold. 7 Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 1741—2070,.⸗V.⸗B. Nr.—100. 30. Sonntag, e die der Freien 97 7 ne Nt. 28000 u. 8251—9290: 541 7b. Senmteg, A 2. 8ch 220 25 Er „.⸗B. Nr 22350,.-.⸗B. Nr.—8150. 1. Montag, FReihe, II. Vorſtell. Der Frei chütz. „.⸗B. Nr. 3501— 3760,. Nr. 201—300. Im Neuen Theater(Roſengarten): 23. Sonntag, eee 7½ Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 81—420 und 2351—2450. .⸗V.⸗B Nr. 6021—6370. 27. Donnerstag, im Nibelungenſaal:— N inſzenlert: 1 e er. 6½ Uhr. „.-B. Nr. 6601—8650 u. 3761—4480—55⁰⁰ ..⸗B. Nr. 301—900. 85 2 4 2601— 2800 31 1, B1, „.⸗B⸗ Nr.— u. 3161 u. 3500 u. 418 5080,..B. Nr. 901—1200 u. u. 7801 bis 8000 u. 8251—8500. 30. Sountag, Der Zigeunerbaron. 7½ Uhr. „.⸗B. Nr. 6651—6950 und 8161—8250. .⸗V.⸗B. Nr. 8151—8250. J Theaternachricht. Morgen, Sonntag, wird im Nationaltheatet ee — Atkdirektor Dienſt angetreten. 85 n c. Lotte Ceonard wird den erſten Abend des Zyklus„D a⸗ deufſche Nied“ den die Freie Volksbühne benenſae, beſtreilen Die Künſtlerin, die ſchon ſo oft in großen Choraufführun unſeret — e Proben „wird am 25. Sept. im nſaal tho Scbert en Wörseeg e e ee Deutſche liberale Volkspartel. Die letzt oben. Milgliederverſammlung findet timenden Montag im Kaſinoſaale ſtatt. Der Redner des Abends, Hauxi. 1 ſchriftleiter Kurt Fiſcher, wird diesmal über den Rahmen der eee me ndeln. 1 2 ühr willkommen.(Siehe Anzeige.) 2 Aus dem Cande * Kuristuhe, 21. Sept. Durch die hieſige Polizei wurde in ſee Nacht ein lediger Schreiner aus—— in der traße im Stadtteil Mühlburg feſtgenommen, weil er aus Uhrengeſchäft der Rheinſtraße durch Einbruch Uhren⸗, Gold⸗ Silberwaren, im Werte von etwa 15 Milliarden und aus Verkaufsbude Eßwaren entwendete. Außerdem verſuchte er, Einbruchsdiebſtahl in einem Metzgerladen zu verüden. Er iſt einem Gefängnis in Wernigerode ausgebrochen und hat in deß 1 S begangen. ſtan⸗ eſen Einbrüchen ihm ein reiner von hier Schmiere ge den. Auch dieſer konnte feſtgenommen 5 un Villingen, 21. Sept. In Dörfern der Bezirke Villingen Donaueſchingen treiden ſich in den ſhten Wochen Leute her un, 10 verſuchen, bei den Bauern das überſchüſſige Brotgetreide, 0 Kaſer umd Gerſze, aufzukaufen. Sie bieten den Canßmerten durchre Bezahlung in Schweizer Franken an. Eine größere Anzan von Verkäufen ſoll bereits zum Abſchluß gebracht worden ſein. 98 es den Spitzbuben nicht gelingt, das Getreide über die Grenze in er, Ausland zu ſchaffen, dann wird zweifellos in Deutſchland durch ſchieben und Kettenhandel ein Geſchäft zu machen verſucht. „Freiburg, 21. Sept. Die Wucherabteilung des Bezirksamt⸗ ſeit Ende Auguſt 77 Wucherfälle an e Stacsenwaltege, weitergeleitet. Darunter waren 43 Fälle des unerlaubten der und Fälle der Preistreiberei. n wurden 2 94 ver, — ee einen au⸗ el Neu aufgegriffe Zeit 80 Wucherfälle, 46 Fälle des unerlaubten Handels u. reistreibereifälle. Das Ueberhandnehmen des wilden Dee ſenhandels erforderte beſondere„Deviſenſtreifen“, bei denen ie Jeſtſtellung gemacht wurde, daß ſich insbefondere junge Leute 55 eine Einnahmequelle ſuchen. Um den immer wiederkehrenden ge⸗ ſchuldigungen jeden Boden zu entziehen, wurde öffentlich bekenn e macht, daß der Deviſenverkehr nicht frei iſt und Zuwiderhande hohe Straſen zu gewärtigen haben. Nachbargebiete sw. Vorms, 21. Sept. Das Lutherdenkmal iſt von 1 5 kannten Tätern beſchädigt worden. Das Kruzifißz in den ang falteten Händen des Johann Huß iſt zerſchlagen. Bieher gel es nicht, feſtzuſtellen wann und wer dieſe Tat begangen hat. 4 sw. Darmſtadt, 21. Sept. Verhaftet wurden hier mehef, Perſonen, die im Begriffe waren, eine Falſchmünzerwe ſw. ſtätte zu eröffnen. Bei einer Hausſuchung wurden Kliſchee⸗ ſfen⸗ beſchlagnahmt. Die Verbindungen reichen nach Frankfurt und Offen ch. Wie weit ein Zuſammenhang beſteht mit Perſonen, boher Offenbach falſche Millſonenſcheine in den Verkehr gebracht und verhaftet wurden, ſteht noch nicht feſt. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwatz Vorausſichtliche Witterung für Sonnbag. 23. Sepf. machis 12 Ahe; —iſ.1nnnXXI.]² vinůuL]%¾]² ůurnum; K 29—— 2 e Fortdauer der ſetzigen, krüben Witterung. Neue Regenfalle ſtarke Weſtwinde. en. fb. ind rde 1 · nd ill. aut 2) 5⁵ be⸗ ing ere ſw. en⸗ per — — Samskfag. den 22. Sepfiember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abens-Ausgabe) Briefe an den„General⸗Anzeiger“ Was? Gas? Da die praktiſche Einrichtung beſteht, daß ich die Oeffentlichkeit an dieſer Stelle koſtenlos aufrütteln darf, ſo mache ich davon Ge⸗ brauch.„Nimm Dir, was Dir beſtimmt, weil's ſonſt ein anderer nimmt!“ Wenn ich Gasdirektor wäre, würde ich mir dieſen Spruch über meinem Schreibtiſch einrahmen laſſen. Seither hat man mir nur für einen Monat die Vorauszahlung abgeknöpft. Der Zettel, den ich dieſer Tage erhielt, iſt der Kürze halber gleich für zwei onate ausgeſtellt. Verbraucht wurden in dieſem Zeitraum 70 Kubikmeter Gas. Vorauszahlung à 249 000%= 17 430 000. Wohlgemerkt nicht als Durchſchnitt Auf der Rechnung ſteht klipp und klar: die Vorauszahlung iſt für 2 Monate zu leiſten. Das iſt aber noch nicht alles. Was haben wir bezahlt? Die Summe iſt ſo gering, daß das Gaswerk davon überhaupt nicht mehr Notiz nimmt. Die Geldentwertung hat ſie aufgefreſſen. Allen denen, die ein Intereſſe daran haben, will ich eine Rechnung darüber auf⸗ machen, welche Anforderungen jetzt an ihren Geldbeutet vom Gas⸗ werk geſtellt werden. Für Leute, die Deviſen haben, iſt meine Aufſtellung allerdings nicht beſtimmt. Dollarſtand in Mark Vorauszahlungen Bezahlt umgerechnet für November 1922 Mk. 4620.— Dezember Goldmark 250 „Dezember 1922 6160.— Januar 5.16 „ Januar 1923„ 5180.— Februar 15. „ Februar 1923„ 33620.— März 7.40 „ März 1923„ 3840— April— 0 50 Völdmark 18.50 zurückbezahlt im April 2680.— Mai 5.50 Göldmart 13.00 „Juni 1923 Mk. 27930.— Juli 7.56 „ Juli 1923„G 111720.— Auguſt 4 0 10 Mithin habe ich dem Gaswerk vorausbezahlt Goldmark 13 72 Jetzt ſoll ich wieder im Voraus Mk. 17 430 000 bezahlen. wird mit meinen.⸗M. 13,722 A. Angerechtigkeit bei der Gaspreisberechnung für Juli⸗Auguſt Eine große Ungerechtigkeit hat bei der Gasberechnung Juli⸗ Auguſt Platz gegriffen. Diejenigen Konſumenten, bei denen die leſung des Verbrauchs Anfang September ſtattfand, mußten für den Kubikmeter Mk. 499 000 zahlen, wohingegen diejenigen, bei denen die Ableſung Ende Auguſt ſtattfand, mit Mk. 250 000 davon⸗ amen. Nennt das die Stadtverwaltung gleiches Recht für alle?! Und hat ſie zu dem Zweck die Ableſer beurlaubt und die Ableſung verſchoben, um ſich den Stadtſäckel in ganz unberechtigter Weiſe auf Koſten der ſowieſo durch Steuern allgemeine Teuerung in ganz unverantwortlicher Weiſe geplagten Bürger zu füllen?! Wie lange ſoll eine derartige Behandlung noch andauern? Civis. Gasſperre Die Herren Einſender der letzten Briefe in der Frage der Gaz⸗ ſperre Waht erkannt haben, daß ſich die Leitung es Gaswerkes verflucht wenig um ihre ſehr berechtigten Wünſche gekümmert hat. So etwas hat ja auch ein Kommunalbetrieb gar nicht notwendig! Mir iſt es in dieſen Tagen überhaupt ſchleierhaft geblieben, wann eigentlich das ſtädtiſche Gasnetz unter Druck geſetzt wird. Verſucht man morgens 7 Uhr ſeinen Morgenkaffee mit Gas zu bereiten, ſo iſt kein Gasdruck da, und abends 7 Uhr muß man s Abendeſſen auch mit Kohlenfeuer bereiten, weil genau ſo wenig Gas vorhanden iſt. Mittags zwiſchen 11 und 1 Uhr iſt es wieder dasfelbe; da möchte ich doch wirklich einmal wiſſen, ob überhaupt noch Gas in das Netz gegeben wird. Ich meine, zu den genannten eiten dürfte man wohl von dem leider ohne Konkurrenz beſtehen⸗ den ſtädtiſchen Gaswerk eine Belieferung mit Gas erwarten. Zwei⸗ s wird auf dieſe Art ein äußerſt ſparſamer Gasverbrauch er⸗ zwungen! Nun kommt gar ein anderer Einſender mit ſehr berechtigten Gedanken über die Grundſätze der Wirtſchaftlichkeit im Verbrauch von Brennſtoffen. So etwas gibt es doch gur in der Induſtrie, wo die Konkurrenz ſchon dafür ſorgt, daß der Wirkungsgrad eines Werkes möglichſt hoch wird. Ich möchte nicht das Donnerwetter mit erleben, welches der Betriebsführer eines Gaswerkes in einer chemiſchen Fabrik von ſeinem Direktor mit Recht erhielte, wenn er plötzlich ſeine Produktion infolge nicht rechtzeitiger etriebsbereitſchaft neuer Oefen um einige Wochen einſchränken müßte. In unſerer viel befehdeten Privatwirtſchaft paßt ſich eben ſede Betrieb jedem Bedarf durch rechtzeitige Vorausberechnung und Es wäre wirklich im Intereſſe der Bürgerſchaft »legen. wenn auch Kommunalbetriebe etwas von dieſer Betriebs⸗ hrung unſerer induſtriellen Werke übernehmen würden. Die gegen⸗ dalbage Art der Gasverſorgung der Stadt iſt jedenfalls * üß * utellung an. Die Vorauszahlung der Miete 11 In den letzten Tagen mehren ſich die Stimmen, die eine monat⸗ 85 Vorauszahlung der Miete verlangen. Die Grund⸗ 5 gusbeſitzervereine von Mannheim und Karlsruhe fordern ener⸗ 555 dieſe Zahlungsweiſe und haben bei den zuſtändigen Stellen beſſentlprechende Anträge geſtellt. Der Bericht über die letzte Haus⸗ gernerſammlung ſtellt mit Befriedigung die Beobachtung feſt. daß Fort bei den Mietervertretern ein gewiſſes Verſtändnis für dieſe vonderuna beſteht.“ In den„Briefen an den General⸗Anzeiger —.5 Sentember erwartet ein hieſiger Hausbeſitzer ſchon auf 1. Ok⸗ miete Anordnungen der Stadtverwaltung. die den Wünſchen der Ver⸗ wahrſe Rechnung tragen ſollen. Nach Lage der Verhältniſſe iſt es alſo eſcheinlich, daß dieſe Erwartuna demnächſt in Erfüllung geht. begrübomit wird nun eigentlich die Forderung auf Vorauszahlung utmndets Man ſagt, ſie ſei bei der raſenden Geldentwertung zur Vorteendigteit geworden. Es werde damit keinem Hausbeſitzer ein —.— entſtehen, ſondern nur dem Verfall der Häuſer etwas geſteuert dürſte; enn dieſem hohen Zweck wirklich gedient werden könnte, lun ſich allerdings kein vernünftiger Mieter gegen die Vorauszah⸗ *— ſtemmen. Es fallen ſa nur für den Uebergang zrwei Mietbeträge eben men, dann bleibt ſeine Verflichtung wieder dieſelbe: er hat feſtg monatlich einmal Miete zu bezahlen. Da aber in der jeweils ie eſetzten Miete auch die Reparaturgelde 1 enthalten ſind, dieſe eichfalls der„raſenden Geldentwertung“ anheimfallen, müßten ſtelle Beiräge unverzüglich ihrem Zweck zugeführt werden. Wir des bier mit befonderer Genuatuung ſeſt, daß auch der Vorſitzende bieſigen Hausbeſitzervereins„die ſofortige Verwen⸗ aller Beträge für notwendige Inſtandſetzun⸗ 7 5 gefordert hat. Hoffentlich wird dieſer Appell an die Mitglieder komm Vereins endlich auch ausgeführt, wenn nun die Vorauszahlung benden ſollte. Es wäre in zahlreichen Fällen höchſte Zeit. Der Vor⸗ bishe e des Hausbeſitzervereins weſß ſedenfalls ſo aut wie wir, daß ſpre— viele Hausbeſiter die Reparaturgelder eben nicht zweckent⸗ dun gen⸗ mit d verwendet haben, immer mit der billigen Ausrede. es ſei gekomen, Gelde nichts anzufangen. In letzter Zeit iſt es ſogar vor⸗ Verpflicen, daß ein Hausbeſitzer, der von ſeinen Mietern an ſeine er laſſe gtungen erinnert wurde, in erregter Weiſe rundweg erklärte, miete e in den Wohnungen überhaupt nichts machen. Derſelbe Ver⸗ menn dpat auch mit einem Entwertunaszuſchlaa gedroht, ſämt ie Miete nicht pünktlich am Monatserſten eingehe, o bwohl liche Mieter ſchon bisher vorouszahlen. Sor Wir ſeßen daraus, daß Vermieter von ſolcher Art nicht in banger ſorder um die Erhaltung ihres Hauſes die Vorauszahluna der Miete daß edi Und wir glauben nach ſolchen Erfahrungen auch nicht daran, Häuſer jalich durch die Vorauszahlung für die Inſtandhaltung der ſche en und Wohnungen etwas erreicht wird und im Verhältnis zwi⸗ vielmehtr mietern und Mietern eine Beſſerung eintritt. Es müßte werbehr aleichzeitia mit der Voraus⸗ahluna amtlich angeordnet die für' daß die zwei Drittel aus den laufenden Inſtandſetzunaskoſten, 8 7718 Innenräume beſtimmt ſind. dem Mieter ſofort zur die Ver; guna geſtellt werden müſſen. Dieſer hätte dann damit notwwe bchtuna— wie dies in Hambura der Fall ſein ſoll— die — igen Reparaturen ſelbſt zu tragen. Sogenannte Verſchö⸗ und Khrarbeiten dagegen müßten nach wie vor ſeinem freien Wollen Teile onnen überlaſſen bleiben. Nur ſo könnten vorläufig für beide erträglichere Verhältniſſe geſchaffen werden. Wos D. Preiſe für Lebensmittel Sehr geehrter Herr Redakteur! Nach Ihrem Bericht über die Kleinhandelspreiſe für Gemiſſe und Obſt in Stuttgart war ich ſehr überraſcht, bei meinem Be⸗ ſuch in der Hauptſtadt unſeres Nachbarlandes am Montag, 10. d. M. folgende Feſtſtellungen zu machen, die wirklich nicht zu Gunſten der entſprechenden Mannheimer Verhäliniſſe ausgefallen ſind: In der neueſten Ausgabe einer großen Stuttgarter Zeitung las ich zunächſt folgendes:„Neue Erhöhung der Preiſe für markenfreie; Brot: Infolge der Steigerung der Mehlpreiſe und der Löhne koſtet ſeit Samstag(d. h. 8. d..) 1 Kilo markenfreles Schwarz⸗ oder Roggenbrot 1 440 000., 1 Kilo Weißbrot 1 750 000., 1 Brötchen 80 000.“— Durch Erkundigung bei einem hieſigen bekannten Bäcker erfuhr ich, daß zur ſelben Zeit in Mannheim für das gleiche Gewicht bezahlt werden mußten: für 1 Kilo Roggenbrot 2800 000., für 1 Kilo Weißbrot 4 400 000 M. und für ein Brötchen im Gewicht der Stuttgarter Brötchen, die 10 Gramm weniger als die hieſigen wiegen ſollen(30 ſtatt 40 Gramm), ca. 150 000 M. Man kaufb alſo das Brot um die Hälfte(ö) billiger in Stuttgart als in Mannheim. Aber ſo iſt es auch mit dem Fleiſch. Am Montag wurde hier für prima Rind⸗ und Kalbfleiſch zwiſchen 3 600 000 M. und 5 000 000 M. verlangt. Die Läden wurden teilweiſe nur kurze Zeit geöffnet, mehrfach früh geſchloſſen. Das war in Stuttgart nicht der Fall. Ueberall war der Preis übereinſtimmend durch Anſchlag bekanntgegeben: la. Ochſen⸗ und Rindfleiſch 2 100 000., Kalbfleiſch 2 800 000., Hammel⸗ fleiſch 2 600 000 M. und Schweinefleiſch 3 100 000 M. Letzteres ſoll heute(11. ds.) in Mannheim gegen 10 000 000 M. koſten. Aber nicht genug damit: mit den Ciern ſteht es ebenſo. Hier in Mann⸗ heim werden 1 Million bis 1 200 000 M. gefordert und dezahrt. In Stuttgart koſtete es wenig Mühe, prima„Oberländereier“ für 600 000 M. zu erhalten. Es könnte noch Einiges hinzugefügt werden, aber das Geſagte dürfte ausreichen als Stütze der genügend bekannten Behauptung: Mannheim marſchiert an der Spitze von allen Städten!l“ Woran liegt das? Vielleicht erkennt die Redaktion des Generalanzeigers die Zweckmäßigkeit und die Notwendigkeit einer öffentlichen Ausſprache an dieſer Stelle über dieſe für eine Induſtrie⸗ und Handelsſtadt ſo unendlich wichtige Frage, damit volle Klarheit und Abhilfe geſchaffen werden kann. An dieſer Stelle ſeien der Regierung und der Stadtverwaltung nur 3 Fragen vorgelegt: Muß es ſein, daß tagtäglich, ſozuſagen vor den Augen von gegen 300 000 Menſchen faſt der ganze Segen der Bergſtraße aus dem Badiſchen nach dem Norden abgerollt wird? Kann es wirklich nicht verhindert werden, daß der badiſche Schwarzwald und das badiſche Oberland andauernd große Mengen Vieh an die überſatte Schweiz und— wie behauptet wird— an das nichtdeutſche Elſaß verkauft? Kann nicht durch ſtrenge Kontrolle bis auf weiteres verhin⸗ dert werden, daß ſtändig ein nicht geringer Teil der mehr als knappen Lebens⸗ und Genußmittel aus dem Badiſchen hinausgeht? Dieſe 3 Fragen ſollten an maßgebender Stelle ernſthaft beachtet werden. Die Stimmung hat hier eigen Höhepunkt er⸗ reicht, der keine weitere Belaſtung mehr verträgt. Betriebe werden eingeſtellt, weil ſie die Laſten der Löhne und Gehälter nicht mehr tragen können. Die Konkurrenzfähigkeit der Mannheimer In⸗ duſtrie und des heimiſchen Handels iſt dahin, oder doch in aller⸗ größter Gefahr. Immer weitere Kreiſe des Bürgertums erliegen den Laſten der Steuern und Abgaben und der Lebenshaltung. Hier iſt Eile, allegrößte Eile geboten! A. Sch. Warum Grundpreis und nicht Goldmark? Unter Bezugnahme auf den Artikel mt vorſtehender Ueber⸗ ſchriſt in den„Briefen an den„General⸗Anzeiger“ vom Samstag, en 8. September erlaubt ſich der Unterzeichnete einige Bemer⸗ kungen zu machen und bittet um Aufnahme nachſtehender Ausfüh⸗ rungen: Nicht Grundpreis und nicht Goldmark, ſondern Grund⸗ markl In dem Artikel werden die ſogen. Mannheimer Grund⸗ preiſe des Kleinhandels mit Recht gegeißelt und auch gezeigt, wie man dieſe Grundpreiſe zum Schaden der Verbraucher ausnützen kann, ohne daß irgend eine Kontrolle durch die Verbraucherkreiſe möglich iſt. Ein grundliegender Fehler in dem Artikel liegt aber darin, daß man ſofort mit dem„Goldmark“ erſcheint und damit den Vorkriegspreis meint. Spricht man von der Gold⸗ mark, ſo wird unwillkürlich der Tages⸗Papiermarkbetrag über den Dollar errechnet und dies hat erſt recht keine Berechtigung; infolge⸗ deſſen muß es heißen: Grundmark und Grundmarkrechnung.(Siehe auch„Die Grundmarkrechnung“ von A. Wichert, Verlag Frank⸗ furter Societäts⸗Druckerel) Nimmt man als Baſis die Goldmark, ſo wird, wie erwähnt, der Dollar als Schlüſſelzahl verwendet und dies iſt ungerecht, denn nicht alles in Deutſchland iſt mit den Deviſen geſtiegen, ſondern zum Teil erheblich zurückgeblieben. Infolgedeſſen muß mit einer Grund⸗ mark gerechnet werden, die ſehr wohl gleich dem Vorkriegspreis iſt, ſo daß die Gefahren der Uebervorteilung der Verbraucher, wie ſie in dem Artikel geſchildert worden ſind, nicht möglich ſein können. Dieſe Grundmark iſt mit einer amtlich kontrollierten Schlüſſelzahl zu multiplizieren, um auf den Papiermarktagespreis zu kommen. (Siehe auch Berechnung der Multiplikatoren und Schlüſſelzahl S. 19 der genannten Broſchüre.) „Wenn der Verfaſſer des Artikels durch das Rechenbeiſpiel nach⸗ weiſt, daß z. B. Stfefel um rund 1005 über der Dollarparität liegen, ſo beweiſt dies, daß eine Uehervorteilung der Verbraucher ſchon vorliegt, und zwar eine Uebervorteilung, die geradezu an Wucher grenzt. Wenn man auch annimmt, daß das geſamte Leder mit Deviſen im Ausland gekauft werden muß, ſo ſind die Arbeits⸗ löhne, Frachtkoſten uſw. doch nicht ſo geſtiegen, daß unter allen Um⸗ ſtänden der Verkaufspreis über der Dollarparität liegen muß. Wenn dies, wie in dem Beiſpiel errechnet, der Fall iſt, ſo werden eben ungerechtfertigte Gewinne genommen durch Ausnützung der Kon⸗ junktur.(Siehe auch S. 42 der Broſchüre„Die Gewinnbemeſſung“.) Was für die Schuhwaren zutrifft, trifft ſelbſtverſtändlich für die anderen Gebrauchsartikel zum größten Teit auch zu. Es würe hier ein großes Feld für die Preisprüfungsſtellen gegeben, wenn ſie ſich einmal intenſiv mit der Grundmarkrechnung befaſſen würden. Es liegt einwandfrei feſt, daß die Goldmarkrechnung ungerechtfertigt iſt. Es muß infolgedeſſen die Grundmark als das einzig Gerechte eingeführt werden. Wo. Wohnungsreparaturen! Mit dem Artikel im Donnerstag⸗Abendblatt über die Hintanhal⸗ tung des Zerfalls der Häuſer könnte man im allgemeinen A den ſein, vorausgeſetzt, daß die Hausherren auch ernſtlich für die Erhaltung der Häuſer beſorgt ſind. Dies ſcheint aber bei manchen Hausbeſitzern nicht der Fall zu ſein. Ich bin ſeit faſt 10 dem Hausbeſitzer nur einmal zur Laſt gefallen; er hatte vor zirka zwei Jahren eine Ausgabe für meine Wohnung von etwa 120 Ein Beweis dafür, daß mit der Wohnung ſchonend umgegangen wurde. Nun brachen Mitte Juli die Gurtbänder eines Rolladens, der dem Wetter und der Sonne ziemlich ausgeſetzt iſt, entzwei. Ob⸗ gleich der Hausbeſitzer doch auch merken mußte, daß das Geld von Tag zu Tag entwertet, rührte er ſich nicht. Nun hängt der Laden ſchon 2 Monate. Wie lange es noch dauert, bis der Hausherr ſich ſeiner liebevoll annimmt, kann ich den werten Leſern vielleicht nach einigen weiteren Monaten einmal mitteilen. Aber nun das Inter⸗ eſſanteſtel Auf die dritte Aufforderung hin hat mir der Herr kürz⸗ lich mitgeteilt, er wolle mir meinen Anteil für Reparaturen her⸗ ausbezahle n, ich ſolle den Laden ſelbſt machen laſſen, Mehr⸗ ausgaben könnte ich monatlich am Reparaturbeitrag abziehen! Alſo jetzt, nachdem der Dollar von zirka 500 000 dortmals auf zirka 110 Millionen jetzt geſtiegen iſt, will mir der Hausbeſitzer meinen Anteil herauszahlen! Mitte Juli hätte mein Anteil zue Wiederher⸗ ſtellung vielleicht ausgereicht. Jetzt natürlich reichen die Beſträge ſämtlicher Mieter wohl kaum noch aus. Möchten die Hausbeſitzer ſich die Aufforderung ihres Vorſitzenden, daß die Reparaturgelder ſchleu⸗ Ein-Mieter. nigſt verwendet werden ſollen, wo es nötig iſt, alz Richtſchnur nehme...% C. Die Preisberechnung des Einzelhandels Dem Kritiker, der am letzten Samstag in„Mannheim Wochenende zum Wort gelangte, möchte ich in der Richtung pflichten, daß die ſeither vom Einzelhandel angewandte reis berechnung zu wünſchen übrig läßt. Aber man darf nicht nur kadeln, ſondern 8 auch praktiſche Vorſchläge machen, mit welchem Multi⸗ plikator der beſte Weg zur beiderſeitigen Zufriedenheit gefunden wird. Es geht nicht an, daß ſich der Fabrikant gegen Verluſte dadurch ſichert, daß er dem Groſſiſten die Lieferungsbedingungen diktiert. Und wie ſteht's mit dem Kleinhändler? Er muß in der zwölften Stunde ſeiner Lebensexiſtenz nach Verluſt von neun Zehn⸗ tel ſeiner Subſtanz den Vorwurf der Preistreiberei und des Wuchers hinnehmen. Der Reichswirtſchaftsrat hat unter der Regierung Streſe⸗ mann ſchon Erfolge zu verzeichnen. Er wird es auch fertig bringen, den Dollarkurs als Normalwert für den Handel einzuführen oder einen deutſchen Dollar zu ſchaffen. Darüber an dieſer Stelle zu ſchreiben, iſt nicht angebracht, aber trotzdem möchte ich bemerken, daß dieſer Weg der beſte iſt. Nur müſſen Landwirtſchaft, Induſtrie und Hausbeſitz ihre Pflichten erfüllen und die Ohren ſteif halten. Die in der Zuſchrift angeführten Zahlen über das Ei und die Schürze ſind Tatſachen, bedürfen aber einer kleinen Korrektur. Die Zahlen ſind Papierzahlen— nur Papierzahlen! Schreiber dieſes mußte am 2. September auf den Rennwieſen einer äußerſt häßlichen Szene zuſchauen. Ein junger Herr, höchſtens 19 Jahre alt, der einen beſchmutzten und verklebten 20 000 Markſchein beim Bezahlen ein⸗ nahm, zerriß den Schein und warf ihn fortl Der junge Mann verdient offenbar ſein Geld leichter als der Lebensmittelhänd⸗ ler, der, um der Volksgemeinſchaft zu dienen, ſeinen ehrlichen Namen zu erhalten, den Frieden zu erhalten und die Geſetze zu achten, ſchwer arbeiten muß, wenn er nicht völlig zugrunde gehen will. Ein guter Rat, wie man am beſten aus der Miſere heraus⸗ kommt, iſt mehr wert als unfruchtbare Kritik. Wenn alle tüchlig arbeiten, dann wird das deutſche Volk nicht untergehen. Ein Lebensmittelhändler. Endlich auf Tauſender abrunden! Nachdem der Dollar eine ſchwindelnde Höhe erklommen hat und die meiſten Preiſe gefolgt ſind, hat das Rechnen mit kleineren Geldeinheiten als Tauſendern keinen Sinn mehr; ja es iſt die Zahlung mit Ein⸗, Zwei⸗, Fünf⸗, Zehn⸗, Zwanzig⸗, Fünfzig⸗ und Hundertmarkſcheinen kaum mehr möglich, weil dieſe Scheine in genügender Menge gar nicht mehr im Umlauf ſind. Geſchäfte, Banken und Sparkaſſen, Steuer⸗ und Gerichtsbehörden ſind des⸗ halb auch alle auf die glatte Tauſender⸗Rechnung übergegangen; ſelbſt auf dem Wochenmarkt wird nur noch höchſtens nach Tauſendern gehandelt. Mit Recht; ſonſt müßte man bald einen Reiſekoffer zum Aufbewahren der ſchmutzigen Geldſcheine mit⸗ nehmen. Es wäre deshalb an der Zeit, daß allgemein min⸗ deſtens auf Tauſender abgerundet wird. Verluſt hat niemand dadurch, denn einmal werden Beträge unter 500 Mk. wegfallen, ein andermal auf Tauſend erhöht. Vorkommen wird ſelbſt das ſelten. Die noch in Händen der Bevölkerung befindlichen „Bilder“ bitte ich aber nicht zu zerreißen oder wegzuwerfen, ſon⸗ dern wohltätigen Anſtalten zu übermitteln, wo ſie gern gezählt und gebündelt würden. Denn ſie ſind immer noch rechtsgültiges Geld Einer, der mit der Zeit geht. Die„Höflichkeit“ der Beamten Als langjähriger Abonnent Ihrer Zeitung muß ich auch einmal meinem Herzen Luft machen und dem der Allgemeinheit zur Ver⸗ fügung ſtehenden Raum eine ganz energiſche Proteſtnote ein⸗ fügen. Und zwar handelt es ſich um eine Sache, die dem reiſenden Puüblikum geradezu ein Greuel iſt, und an dieſer Stelle auch ſchon öfters gerügt wurde. Es⸗ dreht ſich um den ſtändigen Kleingeld⸗ mangel an den Fahrkartenſchaltern und das damit in Verbindung ſtehende Benehmen der Beamten. Dafür ein Beiſpiel: Ich löſte mir am Mittwoch früh eine Fahrkarte nach Weinheim zum Preiſe von 1 800 000. Ich legte natürlicherweiſe 2 Mill. 1 hin, bekomme jedoch von dem Beamten die Antwort, daß er mir nicht herausgeben kann. Als ich dem Beamten ſagte, daß ich das Geld nicht kleiner habe, gab er mir ganz kalt zur Antwort: Dann tut es mir leid, ich habe kein kleines Geld! Auf eine weitere Bemer⸗ kung warf er mir die zwei Millionenſcheine hin und verlangte die Fahrkarte zurück. Inzwiſchen war es 2 Minuten vor Abgang des obwohl ich ſchon 10 Minuten vorher am Schalter Ktand nahm mein Geld und die Fahrkarte, ging damit zu einem im Hauptraum ſtehenden Beamten, dem ich die Sache darlegte. Der Beamte ließ ſich von mir das Geld geben ging ſelbſt an den Schalter und verlangte die Herausgabe von 200 000„. Und ſiehe da, im nächſten Moment kam der Beamte zurück und gab mir die 200 000.4. Ich kam gerade noch an den Zug, als er ſich in Bewegung ſetzte. Warum hatte der Beamte nun auf einmal kleines Geld? Wenn in früheren Zeiten das Fahrgeld möglichſt abgezählt bereitgehalten wurde, ſo iſt dies bei den heutigen Verhältniſſen, wo ſich der Fahr⸗ preis alle paar Tage ändert, gänzlich ausgeſchloſſen. Schon aus dieſem Grunde müßte der Beamte mit genügendem Wechſelgeld ver⸗ ſehen ſein. Ich glaube auch beſtimmt, daß dies im großen Ganzen auch der Fall iſt. Was ſagt zu dieſen Vorfällen eigentlich die maß⸗ gebende Behörde der Bahnhofsverwaltung? Ich glaube, daß daz reiſende Publikum doch von jedem Beamten verlangen darf, daß es in höflicher Weiſe abgefertigt wird. ‚ Jerieneindrücke Lieber Generalanzeiger! Die Sommerfriſche wäre wieder einmal abgetan. Ich will Dir aber nun nicht berichten, wie ich mich erholt habe und wie mir die landwirtſchaftlichen Arebiten bekommen ſind(ich brachte meinen Ur⸗ laub auf dem Dorf zu und durfte kräftig mithelfen!), ſondern von einem andern kleinen Erlebnis will ich erzählen. Vielleicht iſt der liebe Generalanzeiger in der Lage, mir Aufklärung zu geben. Er⸗ hielt ich da eines ſchönen Tages den Auftrag, von einem Bauern⸗ wagen herab 4 Zentner Briketts zu wiegen. Die Briketts ſtanm⸗ ten von einem Eiſenbahnwagen, welchen die Gemeinde erhalten hatte. Die Briketts wurden an die Einwohner abgegeben, ſodaß eine Haushaltung—6 Zentner erhielt. Am Abend wurde durch die Orts⸗ ſchelle bekannt gemacht, daß die Briketts, weil die Gemeinde die Rech⸗ nung ſofort begleichen muß, am andern Morgen zu bezahlen ſind. Ich wurde mit der Zahlung beauftragt und ſo trug ich dem Gemeinde⸗ rechner 300 000 Mark zu, denn ein Zentner koſtete 75 000 Mark. Einen Zuſchuß leiſtete die Gemeinde nicht. Zwei Tage darauf bin ich vorübergehend wieder in Mannheim und treffe zufällig auf der Bant einen Oberlehrer von hier. Er brauche Geld, ſagte er, denn er habe vor ein paar Tagen 4 Zentner Briketts erhalten, die er ſofort be⸗ zahlen müſſe. Es intereſſierte mich natürlich, was die Briketts(eben⸗ falls Braunkohlenbriketts) ihn koſten, 3 200 000 Mark mache die Rechnung. Und nun kommt das, was ich wiſſen möchte: Wer oder was iſt ſchuld daran, daß die Kohlen in Mannheim mehr als das zehnfache koſten, als zur gleichen Zeit in dem 50 Kilometer rheinaufwärts von Mannheim gelegenen Dorf? In Mann⸗ heim iſt alles teurer, heißt es, alſo nehme ich den doppelten Preis an; es waren Markenkohlen, alſo dürfen ſie hier dreimal ſo viel koſten: es kommt noch Fuhrlohn dazu, einverſtanden, alſo vierfacher Preis lich will nicht zu knapp rechnenl). Der Händler will auch etwas ver⸗ dienen, meinetwegen nehmen wir alſo den fünffachen Satz an, aber die Kahlen koſteten hier mehr als das zehnfache! Da brat mir denn doch einer einen Storch!(wie ich die Preiſe erfuhr, habe ſch anders geſagt!) Und deshalb komme ich zu Dir, teurer Generalanzei⸗ ger(aber nicht wegen der Storchbratereil), um zu erfahren, ob man gegen derartige Ueberforderungen ſich nicht wehren kann. Sollte es aber keine Ueberfordgrung ſein, ſo möchte ich wiſſen, wie die Preiſe zuſtande kommen(vielleicht kann die Wucherpolizei, die die Preiſe nicht beanſtandet, aushelfen!). In Mannheim iſt alles teurer, ich weiß es, aber daß gleich derartige wahnſinnige Preiſe erlaub' ſind, das geht denn doch über die Hutſchnur! W. H. Es darf angenommen werden, daß an dieſer Stelle die Anfrags von unterrichteter Seite beantwortet wird. Schriftleitung. r — ̃... ˙¹-»»w mům.'! eeeeeeeeeee 6. Seite. Nr. 436 andelsb H Von unserem volkwirtse So oft sich eine Aussicht zeigt, daß dem verfall der deut- schen Währung ein Ende bereitet werden und ein Umschwung zum Bessern sich vollziehen kénnte, erscheint flugs Herr Poincare mit einer neuen Sonntagsrede auf dem Plan und orstickt schleunigst alle aufkeimenden Hoffnungen. Auf diese Weise konnten alle Mahnahmen des Kabinetis Stresemann, das mit. allgemein anerkannter Tatkraft und unleugbarem Geschiek an seine schwierige Aufgabe herangeht, bisher wei⸗ ter nichis hervorbringen, als eine gewisse Unsicher heit bezüglich des weiteren Verlaufs der Dinge. Die deut- schen Börsen schwanken ganz offensichtlich zwischen hoff- nungsloser Katastrophenhausse und leise sich außerndem Vertrauen auf ein Gelingen der Reform- Pläne der Reichsregierung hin und her. Das vor einigen Lagen veréffenllichte Regierungsprofekt, nach dem die Reichsbank zu einer Goldnotenbank umgestaltet werden soll, Während die Finanzierung der Reichsfinanzen einer anderen neu au gründenden Notenbank übertragen werden soll, für die die erforderlichen Garantien durch die Träger der deut- schen Wirtschaft aufgebracht werden müssen, hat im Inland Wie im Ausland eine freundliche Aufnahme gefunden. Der verwundbare Punkt dieses Reformprogramms liegt zweifel- los in der Finanzierung des während der Ueber- gangszeit bis zur vollkommenen Durchführung der Goldrech- nung und der Balancierung des Reichshaushalts. 2s kann keinem Zweifel mehr unterliegen, wofür sich die Reichsregierung entscheiden wird. Die Gefahr ist zu groß und die gewaltige Katastrophe zu dicht bevorstehend, als daß sie aus Gründen parteipolitischer Rücksichinahme auf die Rechte, die einem Abbau des Ruhrkampfes aus degreiflichen Gründen wWiderstrebt, noch länger untätig Zeiben könnte. Man wird die Opposition einfach vor die Frage stellen müssen, ob sie einen Weg weiß, wie der Ruhrwiderstand noch länger in der bisherigen Form finanziert werden kann. Vermag sie diese Frage nicht zu beantworten, dann wird eine ihrer Ver- antwortung für das Leben und die Wiederaufrichtung des deutschen Volkes bewußte Reichsregierung den Weg be⸗ schreiten müssc-, der ihr durch die bittere Notwendigkeit vorgeschrieben wird, natürlich immer mit dem einen Ziel vor Augen, daß Ruhr und Rhein unter allen Umständen deutsch bleiben müssen. Die Taktik kann wechseln, aber das Zjel muß stets das gleiche bleiben: die Einheit und Unversehrtheit des Reiches in seinen heutigen Grenzen. Ist über diesen wiehtigen Punkt, dessen Lösung aller- dings vorzugsweise auf politischem Gebiet liegt, erst Klar- heit geschaffen, so wird man sich über die finanzpolitischen Reformmaßnahmen ziemlich schnell einigen können. Nach- dem der Notenumlauf sich auf 1182 Billionen 4 erhöht, der Goldbestand der Reichsbank dagegen sich wiederum in einer einzigen Woche um 20,6 Millionen Goldmark, die für Devi- senbeschaffung verwendet werden mußten, verminderte, ist es Wohl jelermann kler, daß die Stillegung der Notenpresse die dringendste Forderung des ages ist. Daraus ergibt sich freilich auch die Folgerung, daß eine gründliche Reform der Reichsfinanzen mit dem Ziele àußerster Sparsamkeit in den Ausgaben und weit⸗ gehendster Vermehrung der Einnahmen aus Steuern der nächste Schritt sein muß, der der Währungsreform auf dem Fuße zu folgen hat. Der dritte Schritt ist dann die Ein- schränkung der Einfuhr, mit der die Reichsregie- rung schon begonnen hat und die systematische Förderung der Ausfuhr durch gesteigerte Arbeitsleistung und erhöhte Produktivität der deutschen Volkswirtschaft. Bis dieses dreigliedrige Programm aber durchgeführt ist, bedarf die Wirtschaft der Zuführung möglichst großer Devisen- mengen, die zunächst nur durch Beschlagnahme der ohne volkswirtschaftlichen Nutzen nur zu Spekulations- und Werterhaltungszwecken aufgespeicherten ausländischen Zah- zungsmittel herbeigeführt werden können. Die Börsenwoche Die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen auf poli- tischem und auf währungspolitischem Gebiete haben an der Börse einen plötzlichen Szenenwechsel hervorgerufen, der einen krisenhaften Einschlag hatte. Nachdem noch vor kurzem das Sterben der Mark überall den Ruf hervor- gerufen hatte: rette sich wer kann, in die Sachwerte hinein, nachdem gerade in der letzten Zeit wieder das Schlagwort geprägt Worden war, wonach nur eine Spekulation ge- fährlich sei, nämlich die, die auf dem Besitz von Marknoten basiere, scheint es jetzt plötzlich, als sei die Marknote wieder ein begehrenswertes Objekt geworden. Aber es scheint eben nur so. Den Anstoß zu den plötzlichen Kurs- rückgängen gab eine er Verhält- nisse am Geldmarkt. er Geldmarkt stand schon seit längerer Zeit im Zeichen der Versteifung. Aber man zahlte an der Börse gern die hohen Zinssatze und die Diskonterhöhung der Reichsbank brachte für die Börse nichts Neues, da man hier schon vorher weit höhere Zins- sätze bewilligt hatte. Man sah zunächst diese Geld- versteifung nur als ein Zeichen der allgemeinen Kapitalnot an, die durch die gewaltigen Preissteigerungen aller Waren sich wie ein fressendes Géschwür am deutschen Wirtschafts- körper ausbreitet. In den letzten Tagen hat sich nun die Geldknappheit an der Börse derart Zzugespitzt, daß selbst sehr potente Eirmen in Verlegenheit gerieten. Die Zeich- nung auf die Goldanleihe hat den Banken gewaltige Depo- sitensummen entzogen. Die plötzliche Drosselung der Ruhr- alt des Bie ee haftlichen Mitarbeiter. kredite bewirkte, daß das bisher in Papiergeldmassen ge- wissermaßen erstickende besetzte Gebiet in Berlin große Summen abheben mußte. Die Banken können in einer sòlchen Situation der Börse nicht mehr die bisherigen Summen zur Verfügung stellen, zumal, sie in einer go ent- scheidungsreichen Zeit darauf bedacht sein müssen, sich möglichst liquide zu halten. In diesen Kreisen ist man sich darüber klar, daß die bevorstehende Unterscheidung zwischen Papiermarl: und Goldmark und die angekündigte Abkehr von der Papiergeld- wirtschaft und von der Inflation vorerst eine dauernde Geldverknappung im Gefolge haben dürfte, da ja eben die bisherige Hineinpressung immer neuer gewaltiger Papier- geldmassen in den Zahlungsverkehr aufhören soll. Die Ab- kehr von der Papiergeldwirtschaft müßte auch zu einer scharfen Einschränkung der Kredite in Papier- mark führen, mit der noch immer Effekten- und Devisen- spekulationen durchgeführt wurden, wenngleich die Speku- lationskredite dieser Art schon in der letzten Zeit vielfach zur Abdeckung gezwungen worden waren. Immerhin haben bei den plötzlichen Kursrückgängen der letzten Zeit zwangs- weise Verkäufe für solche Kreise eine Rolle gespielt, die ohne daß es die Banken inmitten ihrer Arbeitslast bemerk- ten, ihr Konto überzogen hatten. Auch das Ausland scheint Abgaben in deutschen Effek- ten vorgenommen zu haben, um gegen den Erlös Edelvaluten anzuschaffen, weil man im Auslande offenbar die Situation der deutschen Industrie und die innerpolitische Lage überaus schwarz beurleilt. So kam es, daß vielfach Kurshalbierungen eintraten. Nur wenige Werte, so Oberbedarf, auf Eussions- gerüchte, Handelsanteile auf neue Interessenkäufe, Waggon- werte auf österreichiscle Bankaktien, waren widerstands- fähig. Die Valutawerte gingen zum Teil weiter nach oben, ebenso russische Renten. Eine feste Haltung zeigten die einheimischen Renten, sowie Industrieobligationen und Pfandbriefe, Wweil man hier mit der Möglichkeit einer künf⸗ tigen Rückzahlung in der neuen Wäbrung rechnet. Die Frage, wWelchen Einfluß die neuen Währungs- projekte auf die Börsenkurse haben werden, ist scharf umstritten. Die einen meinen, daß man bei Ein- ſührung der Goldwährung(zweifellos werden dann auch die Effekten wieder in Goldprozenten zur Notierung gelangen) erst erkennen werde, wie niedrig in Goldprozenten, wie tief unter pari die meisten Papiere stehen. Die anderen betonen, daß die Effekten eines Landes mit einer so unsicheren poli- tischen und wirtschaftlichen Zukunft in Goldprozenten eben sehr niedrig stehen müssen, zumal jetzt die Inflationsgewinne der Industrie wegfallen und die Rentabilität der einzelnen Unternehmungen wieder eine Rolle spielen dürfte. Auch dürfte die Einführung der Goldwährung neue gewaltige Ver- mehrungen der Aktienkapitalien notwendig machen. Das hat freilich alles die glatte Durchführung der Währungsprojekte zur Voraussetzung. Vom süddeutschen Produktenmarkt Am Produktenmarkt war das Geschäft sehr klein, weil die unsichere Lage und der große Geldmangel die Käàufer zur vorsichtigen Halfung zwingen. Die Kurse sind daher auch nicht zuverlässig. Auch am Warenmarkt hat sich unvermerkt ein Wechsel vollzogen. Hier hat die Geldklemme bereits starkes Angebot verursacht, was allerdings an den Preisen noch nicht viel geändert hat, da die Lebenshaltung im allgenieinen größere Beträge als früher erfordert. Wo infolge Kapital- knappheit Angebot bestand, sind Käufe schon zu sinkenden Preisen getätigt worden. In Reis konnten sich die Preise nicht behaupten. Zuckeer blieb fest, wogegen in Gewürzen ebenfalls Abgabeneigung eingetreten ist. Auf das Empfindlichste hindert die Geldknappheit am Metallmarkt die Geschäftstätigkeit. Die Verbraucher sind plötzlich sehr vorsichtig geworden, so daß jetzt An- gebot herrscht. Es notierten Zzuletzt: Silber.4 Millionen ro Gramm, Zinn 166 Millionen, Nickel 90 Millionen, Zink Millionen, Blei 20 Millionen pro kg. Die Preise sind weiterhin weichend. Am hiesigen Markt für Freiverkehrswerte war die Nachfrage die ganze Woche hindurch anhaltend fest trotz aufsteigender Höherbewertung. Der Umsatz war außer- ordentlich groß, da außer der berufsmäßigen Spekulation sich auch solche Kreise dem Freiverkehr widmen, die eine gute Anlage ihrer flüssigen Kapitalien suchen. Bevorzugt waren alte, gute, Anlagen. Bei der großen Kauflust machte sich trotz Senkung der Devisen eine Kurssteigerung auf vielen Gebieten bemerkbar. Trotzdem wurde bereits alle verfügbare Ware schlank aufgekauft. Genannt werden uns(in 10002): Hefftsche Kunstmühle 20 000, Kaweco 40 000, Kühnle, Kopp u. Kausch 100 000, Melliand 90 000, Bad. Elektrizitätswerke 28 000,, Bad. Motor-Lokomotiven alte 23 000, junge 20 000, Brown, Boveri u. Co. 50 000, Entreprise 700 00⁰, link Bronce alte 16 000, Gummi Neckar 12 000, Mannheimer station. Mo- toren 100 000, Liebhold Heidelberg 30 000, Stahlwerk Mann- heim 300 000, Ufa 100 000, Fränkische Türen 15 000. Kreich- gauer Maschinen 25 000, Hohenlohe Nährmittel 100 000, Hoff- mann Söhne 20 000, Herrenmühle Genz 70 000, Hansa Lloyd 45 000, Bugatti ex. 8000, Bammental Tap. 80 000, Germania Linoleum 400 000, Krügershall 500 000, Liebhold Heidelberg 30 000, Rastatter Waggon 90 000. Rheinische Handelsbank 9000 und Roth Ludwigshafen 15 000. Das ungarische Gesetz über die Steuervalorisation Das neue ungarische Gesetz über die Steuervalorisation, welches soeben von der ungarischen Nationalversammlung angenommen wurde, enthält folgende wichtige Be- stimmungen. Die Steuerveranlagung für die Jahre 1922 und 1923 unterbleibt. Alle Steuerpflichtigen die im Jahre 1921 eine Einkommen- und Vermögenssteuer zu zahlen hatten, haben für das Jahr 1922 den fünffachen, für das Jahr 1923 den zwanzigfachen Betrag der für das Jahr 1921 veranlagten Einkommen- und Vermögenssteuer zu entrichten. Befinden sich in der Veranlagungssumme auch Einkommen aus Häuser- und Weinbergsbesitz, so sind kleinere Multiplikatoren anzuwenden, deren Ziffern durch den Finanzminister im Verordnungswege festgesetzt werden. Betragen die Bruttoeinnahmen aus Häuser- und Weinbergsbesttz mehr als 90 Prozent des gesamten Brutto- einkommens, so darf kein Multiplikator angewendet werden. Sind dagegen die beiden Einkommensgquellen nicht höher als mit 20 Prozent des gesamten Bruttoeinkommens zu ver- anschlagen, so ist eine Herabsetzung des Multiplikators unzulässig.* Hat—— Steuerpflichtige eine dem Betrage seiner Ein- kommen- und Vermögenssteuer entsprechende Summe für das Jahr 1922 bis Ende Juni und für 1923 ebenfalls bis Ende Juni des entsprechenden Jahres entrichtet, so werden ihm Die Herabsetzung der Multiplikatoren kann auch erfolgen, wenn der Steuerpflichtige in einem bis zum 15. Januar 1924 einzureichenden Steuerbekenntnis aus- kührlich nachweisen kann, daß seine Einnahmen oder die Steuergrundlage für seine Vermögenssteuer im Jahre 1922, beziehungsweise 1923 das fünffache, beziehungsweise zwanzigfache seiner Einnahmen aus dem Jahre 1921 nicht erreicht haben. Der Multiplikator kann jedoch nöchstens auf 60 Prozent des fünffachen, beziehungsweise zwanzig- fachen Betrages herabgesetzt werden. Die Steuerzahlung kann mit nostrifizierten Kriegsstaatsschuldentitres entrich- tet werden. Säumige Steuerzahler haben für ſeden Monat, den sie mit der Steuerzahlung im Rückstand sind, 10 Prozent ihrer noch fälligen Steuerschuld zu bezahlen. Auf Gemeinde- schulden, die in Weizenwährung zu entrichten sind, finden die Bestimmungen dieses Gesetzes keine Anwendung. Erträgnisse von Steuern. Im Juni erbrachte die K a pi- talverkehrssteuer insgesamt 78.8(im Mai 42,4 und von April bis Juni 148,4) Milliarden. Von der Gesell- schaftssteuer ist die auf Aktiengesellschaften usw. mit 13,8(8,3 bzw. 28,9) beteiligt. Die Wertpapiersteuer erbrachte insgesamt 1,06(0,34 bzw. 1,55), dabei die auf aus- ländische Werte allein 0,72(0,19 bzw. 0,26). Von der Bör- senumsatzsteuer gingen 62,01(32,61 bzw. 113,84) ein. Davon entfielen auf Aktien sowie festverzinsliche Werte und Bezugsrechte 50,4(25,5 bzw. 39,2) und auf ausländische Zah- diese Zahlungen mit dem doppelten, beziehungsweise drei- fachen Betrage gutgeschrieben. lungsmittel 11,3(6,7 bzvv. 23,6). Die Aufsichtsrats- steuer erbrachte 0,6(0,45 bzw..). —— lannheimer General —————— —— S *Gladbacher Wollindustrie.-G. Aufsichtsrat beschloß, der auf den 20. Oktober einberufenen .-V. für das Geschäftsjahr 1922½3 die Verteilung einer Dividende in Höhe von 1 Goldmark(i. V. 20 Prozent) vor- zuschlagen. * Germawerke.-., Hamburg. Die ao..-V. ge, nchmigte die Erhöhung des Aktienkapitals um 80 aul 100 MIIl. /. Die neuen Aktien sollen zu 10 000 Prozenl ausgegeben werden. Gegen diese Beschlüsse erhob ein Ver- treter der Minderheit Protest. Es wurde mitgeteilt, dal das Unternehmen befriedigend beschäftigt sei. 2 Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 22. Sept.(Drahtb.) Die heutige Belfesti- gung der Devisen im Freiverkehr war zumteil auf Kauf. aufträge zurückzuführen. Im Frühverkehr wurde der Dollar mit 145—165 Millionen genannt; später ergaben sich wieder mäßige Schwankungen, da die Schwierigkeiten am Geldmarkt noch nicht behoben sind. Dollarnoten Wwurden gegen 1 Uhr ca. 175 Millionen genannt. Im Effekten, verkehr war das Geschäft von Büro zu Büro äuß'erst geringfügig, doch wurden verschiedentlich festere Kurse genannt. Heimische Anleihen blieben wieder stark-ge- sucht. Für verschiedene Spezialwerte bestand Interesse, 5proz. preußische Roggenanleihe wurde mit 325—375 Mill. 4 kür einen Zentner Roggen genannt. Schiffahrtsaktien liegen fester. Emag 50 Millionen. Rückforth, Mainkraft- werke, Casseler Straßenbahn Stamm- und Vorzugsaktien sind gesucht. Sproz. Badenwerk 300 000%. Maschinenfabrik Gritzner 500 Millionen, Südd. Drahtindustrie 100 Millionen genannt. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 22. Sept.(Eig. Ber.) Heute vormittag machte sich an der Börse nach den Abschwächungen der beiden letzten Börsentage wieder eine ziemlich lebhafte Rück- kaufneigung bemerkbar. Darauf lassen sich allerding- nicht viel Schlüsse auf die Tendenz am Montag ziehen. A 4 * Von der Essener Börse. Am 19. September notierten: Fränkische Türen- und Möbelfabrik in Hardheim(Baden) 200 Mill. G. 230 Mill. Br.; Schneider u. Co. in Heidelberg- Kirchheim 200 Mill. G. 240 Mill. Br.; Greifwerke.-., vorm- Peter Kohl in Mannheim Neckarau 700 Mill. G. 800 Mill. Br. Devisenmarki Kurse der Federal Reserve Bank, New-Vork ſür Reparationslielerungen im freien Verkehr nach Frankreich. Das allen 19. 8 Nr. 36 engl. Doularcent) bis 108 Dollarcent). Baumwollgewebe: 88 em Creton per m 14—45 Dollarcent(14—44% Dolare. 88 em Renforce 18/18 aus 30/0er per m 12—1294 Don (12—125 Dollarcent), 92 em glatte Kattune 19/18 aus 36 — m 114—11½½ Dollarcent(11—11½ Dollarcent). In eträge ausgedrückt, haben sich die Preise mehr als sechsfacht. Die in Klammern befindlichen Angaben Monatsdurchschnittskurse Augusf 1923: 2 477.67 13 441 04l, 105J 166 526,858 134 083.028 LL26 91650 3. 9. Feiertag. Keine Notierungen. Waren und Härkite Berliner Produktenmarkt tha 16/16 aus 20%0er —————œ——— erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannbeimer General⸗Anzeiger. G. m. b. 5 Direktion: Ferdinand Heyme— Chbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpol Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Richard Schönfelder; für Handelsnachrichten, gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Anzeigen: Karl Hügel. Steigende Dollarpreise für Baumwollwaren. Auf der ſtember in Stuttgart abgehaltenen Industrie, Handelsbörse steigerten sich laut Konfektionär“ einer Dollarbasis von 180 Millionen(letzte Börse Iionen), die Dollarpreise um durchschnittlich 115 g6. Ma wurden auf der Stuttgarter Börse nicht mehr notie, 9 aumwollgarne: Nr. 20 engl. Trossel kosteten per. 91—94 Dollarcent(letzte Börse 90—92 Dollaret.), Nr. 30 en Trossel per kg 101—104 Dollarcent(100—102 Dollarcesqh Trossel per kg 104—107 Dollarcent(103—106 Nr. 42 engl. Pincops 107—110 Dollarcent 0 Aus dem Lande, Nas Franz Kircher; Da- 1 Goldmark 1 Goldmarkx Goldmark k tum= französ.=beigische= portugies.—— 1 1923 Hanken Frankten Eskudos 1. 9..239 5,156 5,190 2394 133, 506.238216293815 4. 9..,231 5,145 5,426 3285 741,984 desgl. 5. 9. 4,269 5,213 8,270 5 389 508, 0 10 desgl. 6. 9. 4,308 5,247 5,502 10223 875,271 desgl. 7. 9. 4,284 5,224 5,618 9762 962,861 desgl. 8. 9. 4,277 5,218 5,558 8242 778,333 desgl- 10. 9. 4,201 5,112 5,605 9415 663,787 desgl-· 11. 9. 4,107 4,953 5,645 14614 496,553 desgl. 12. 9. 4,121 4,984 5,726 25075 399,349 desgl. 13. 9. 4,150 5,026 5,782 21460 927,371 desgl. Wochendurchschnittskurse: 27. 8. dis.5 4,201 5,105— 1903 446, 18 desgl. 3˙8. 9..,274 5,208— 6 desgl. Monatsdurchschnittskurse August 1923: 1¹ 38.236 1— I0 11,4s6% ꝓdesgl. Da- Dollar I engl. Plund Irz. Frankenſi belg. Frank.] 1 Lire tum Papiei-Mk.=Papier-Mk. Papier-Mk Papier-Mk. Papier-A. I. ſ1050 251,256 45 672 351,809 364 824,121 404 32I7008 420 130, .9. l3 793 103,448 62474 482,759/ 776 551,724 638 620,690 587 555,0 5. 9. 22624 43½,389 102 033 936,652 1 262 443, 439 1033 936,652 959 276,01 6. 9. 42913 454,936193 824 034,33502 373 390,558 1948 497,854 1824 0³⁴.5 7. 9. 40 983 600, 557185 565 573,770/2 278 688,525 1 868 882,459 1766 308,45 8. 9. 34 602 076,125. 56 916 955,0171 927 338,640 1581 314,879 1494 809,587 10. 9. 39525 691, 700179083 003, 95302 241 106,719 1841 897,233 1743 083, 7 11. 9.[61 349 693,252 279319 018, 4053 558 282,209 2 950 920,245 2754 60% 12. 9. 105 263 157,895478 726 315, 789.6 084 210,526 5 031578,947 4610 526,31 13. 9. 90 090 090,090,409 207 207,2075 171 171,171[4270 270,2703 963 968,964 Wochendurchschnittskurse: 721.8. 7990 411,806J 36 332 953.813 483 086,332 372 888.870] 348 aee .-8. 9. 25 866 528,712117010 346,61101 441 800,3 10 1 183 135,023 1 106 0527 Berlin, 22. Sept.(Drahtb.) Mit dem Steigen des-Dollar erhöhten sich auch am Produktenmarkt die Preise 800 vom Inland war nur mäig, und es gab 8ie ben vermehrte Kauflust kund. Von wurde für die Reichsgetreidestelle Ware gekauft. nimmt an, daß sich dies in nächster Zeit fortsetzen Wir Die Geldknappheit verhinderte aber größere Umsfth⸗ Weizen, Gerste und Hafer mußten gleichfalls 7 lich teuerer bezahlt werden; ebenso stiegen Meh! Futterstoffe. Wiedeh 6 1 ird⸗ m und W rk. nes Ilc.) ve ., Mannheim. E 6. 2 Achee Kurt feaſe, 1g Welt: i.. ar⸗ Nach r. sind 1I 1I Nre tö dde — 8 Damstag, den 22. Sepkember 1923 Mannheimer General⸗-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 436 Sportliche Rundſchau E 5 wsebk Hdban Cr-T,eee Cfd. Velifsce feian ee e In freſinegen nöres ronſamden em, bt. E. Neuendorff im Auftrage der Deutſchen Hochſchule für Leibes⸗ übungen. 168 Seiten mit vielen Abbildungen. Verlag: Weidmann⸗ ſche Buchhandlung in Berlin. Das äußerſt überſichtlich gehaltene Werk behandelt die verſchiedenen Ballſpiele, wie Schlagball, Fauſt⸗ ball, Trommelball, Schleuderball, Handball, Korbball und zum Schluß noch Varlauf. Für viele Spieler bringt das Werk Neues. Die einzelnen Spiele ſind eingehend erläutert und durch ſehr gute Bilder noch verſtändlicher gemacht. Wichtige Winke und Anleitungen, die ſo ſelbſtverſtändlich klingen, dürften vielen Spielern nicht be⸗ kannt ſein. Es iſt überzeugend dargelegt, daß die oben genannten Spiele wohl imſtande ſind, ſich die breite Oeffentlichkeit zu er⸗ werben. Am Schluß des Werkes heißt es„Von der Kultur bei den Spielen“:„Jeder leiſtungsfähige Verein ſtrebe darnach, ſich einen eigenen Platz zu ſichern mitten in ſchöner deutſcher Landſchaft, Mittel dazu ſoll ihnen das Wettſpiel geben, das deswegen nicht ganz und gar dem Geſchäftsgeiſt ausgeliefert werden braucht. Daneben aber muß durch Staat und Gemeinde für öffentliche Spielplätze geſorgt werden. Die Städte müſſen die Spielplätze ihrem Körper als weſentliche. Werkzeuge eingliedern, damit ihre Steinwüſte der neudeutſchen Jugend wohnlich und heimelig werde.“— Das Buch follte in keinem Verein fehlen und keinem Spieler fremd ſein. Sein Beſitz bringt für den Spieler Gewinn. — Das höchſte Hotel der Welt und zugleich eins der groß⸗ artigſten, die es überhaupt gidt, wird jetzt in der Nähe des Gipfels der Jungfrau errichtet. Die Grundmauern werden gegenwärtig aus den Felſen des Jungfrau⸗Joches in einer Höhe von 11 840 Fuß herausgehauen. Ein kurzer Fußpfad, der durch einen Tunnel geht, wird von der Jungfrau⸗Bahn zu dieſem neuen Gebände geführt. In dem Hotel, auf der Jungfrau wird alles elektriſch betrieben, Kochen, Heizen, Reinigen, Beleuchtung und natürlich auch Tele⸗ graphie und Telephonie. Man wird alſo in dieſer Region des ewigen Schnees imſtande ſein, durch drahtloſe Telephonie ein Kon⸗ zert zu hören, das von der Sendeſtation einer Großſtadt verbreitet wird. Das Hotel wird in den Berg hineingebaut, deſſen Felſen Rückwand und Seitenwände des Gebäudes bilden. Man wird von dem Hotel die großartigſte Ausſicht über die Rieſenerhebungen des Berner Oberlandes genießen und über das weite Schneefeld des Aletſch⸗Gletſchers hin die Alpiniſten beobachten können, die mit ihren Führern angeſeilt zu der Konkordiahütte hinter dem Schreck⸗ horn oder zu der Kleinen Bergli⸗Hütte emporkraxeln. — Ein merkwürdiger Amzug. Seit langer Zeit haben die Eng⸗ länder in Indjen mit der ſogenannten Gandhi⸗Bewegung zu kämpfen, die nach ihrem Urheber benannt iſt und das Ziel verfolgt, einen Voykottengliſcher Waren und engliſcher Beamten . durch die Inder herbeizuführen. Die Bewegung nennt ſich auch ſach⸗ 3 Neues auis aller Welt lich als die des„Nichtzuſammenarbeitens“, da die Inder jeden Ver⸗ kehr, auch geſchäftlichen, mit Engländern ablehnen. Die Befürworter 782 2 ee e e, e,. 2 hee Jufomobi,in Heutschhlane pferdeſport de ks. Preiſe für voublüter. In Hoppegarten kamen 3 Pferde 55 Haupigeſtüts Altefeld, und zwar die Dreijährigen Arachne und berloneſia ſowie die Zweijährige Ciſterne, ferner Dr. R. Linden⸗ Arss Eck zur Verſteigerung. Das Geſtüt Alt⸗Haldensleben erwarb heranch ne für 325 Milliarden, Polyneſia wurde von Hr. S. Nümann für 115 Milllarden erſtanden, Ciſterne brachte 90 lſarden(R. Johnſon) und Eck 25 Milliarden(Thimm). Kuderſport gel*Ktiſe in der Mannheimer Rudergeſellſchaft. Wie uns mit⸗ eilt wird, traten vor einigen Tagen eine große Anzuhl jüngere fertöttere Mitglieder aus der Mannheimer Ruder⸗Ge⸗ den lch af“ wegen internen Vereinsangelegenheiten aus. Unter da ca. 35 Mann befinden ſich faſt alle Rennruderer der letzten Sahe, darunter die in Süddeutſchland bekannte und beltebte deſteiger⸗Mannſchaft ſamt ihrer Inſtruktoren.— Es iſt dies für Verein, der immer unter Nachwuchsſorgen leidet, recht be⸗ Slunlich. Er wird, wenn ſich die Angelegenheit nicht in etzter ſpo nde beilegen läßt, was allſeitig gewünſcht wird, auf lange Zeit 55 n Rennrudererkreiſen iſt man der li nſt 5 zurückgeſtellt ſein. ſpo t, daß beide Parieien ſich zum Wohle des deutſchen Ruder⸗ rts entgegenkommen ſollten. Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, e auf pielen Regatten ſieggewohnten Mannſchaften der Ruderei erhalten, damit ſie noch recht oft die Farben unſerer Heimatſtadt nheim erfolgreich vertreten können. Literatur unz Handbuch der veibesübungen. 2. Band„Deutſche Turn⸗ 2 — Familiendrama In Gr az hat der Seifen⸗ und Kerzenfabri⸗ kant und Parfümeur Rudolf Sora in ſeiner Villa ſeine beiden Söhne im Alter von 9 und 11 Jahren im Bett erſchoſſen und dann ſich ſel bſt durch ein Jagdgewehr entleibt. Aus einem Ab⸗ ſchiedsbrief, den er dem Mitbewohner der Villa hinterließ, konnte man den Beweggrund der Tat erkennen. Er beging ſie aus Gram darüber, weil ſeine in Graz' lebende Gattin an einem ſchweren Lungenleiden daniederliegt und er befürchtete, daß die beiden Kinder derſelben Krankheit zum Opfer fallen würden. die japaniſchen Opfer und die Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchafken. Kürzlich fand eine Beſprechung des japaniſchen Finanz⸗ miniſters Inouyo mit dem Präſidenten der erſten Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaft Japans, der insgeſamt 47 Verſicherungsgeſellſchaf⸗ ten vertrat, ſtatt. Auch der Präſident der Bank von Japan war anweſend. Es handelte ſich dabei um die Feſtlegung der Entſchädi⸗ gungen, die von den Lebensverſicherungsgeſellſchaften gezahlt wer⸗ den ſollen. Die Geſellſchaft verlangte von der Bank von Japan einen Vorſchuß von 50 Millionen Jen, der etwa einem Betrag von 100 Millionen Goldmark entſpricht. Sie ſtellen dafür ein Eigentumspfand von mehr als dem zehnfachen Betrag zur Ver⸗ fügung. Man nimmt an, daß die Anſprüche, die von den An⸗ gehörigen der Erdbebenopfer in Tokio und Jokohama an die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften geſtellt werden, ſich auf 30 Millionen Jen belaufen, was ungefähr einem Betrage von 60 Millionen Goldmark entſpricht. Die dann noch von dem Vorſchuß verbleibenden 20 Millionen Jen ſollen an diejenigen Erdbebenopfer gezahlt werden, die mit dem Leben davongekommen ſind, aber einen großen Eigen⸗ kumsſchaden erlitten haben. Die genaue Anzahl der Toten ſteht noch nicht feſt. Es werden aber Annäherungsziffern gegeben, die ſich mit dem endgültigen Ergebnis wahrſcheinlich ziemlich decken werden. Danach ſind in Tokio durch das Erdbeben rund 110 000 Menſchen getötet worden, in Jokohama 30 000, in Kanakura 10 000, auf der Miura⸗Halbinſel 10 000 und auf den übrigen, von dem Erdbeben betroffenen Gebieten etwa 5000, das ſind rund zwiſchen 160—170 000 Tote. Insgeſamt ſind 700 000 Wohnſtätten zerſtört worden auf einem Gebiet, das von drei Millionen Menſchen be⸗ dieſer Bewegung haben für ihre Sache beſonders durch Umzüge ge⸗ wirkt, in denen Fahnen und Tafeln mit entſprechenden Inſchriften mitgeführt wurden und ſolche Umzüge hat die engliſche Regierung zu unterdrücken verſucht. Daß ihr dies nicht ganz gelungen iſt, geht aus einem ſonderbaren Kompromis hervor, das in Nagpur zwiſchen der Polizei und den Führern der Gandhi⸗Bewegung getroffen wor⸗ den iſt. Es wurde den Indern ein Umzug mit Fahnen und Plakaten für einen beſtimmten Teil der Stadt erlaubt und Poliziſten in Uni⸗ form begleiteten den Zug, um darauf zu achten, daß keine lauten Kundgebungen erfolgten. — Eine abenteuerliche Reiſe rund um die Welt iſt von einem ſüdafrikaniſchen Ehepaar angetreten worden. Es handelt ſich un: einen Trambahnführer Le Roux, der mit ſeiner Frau von Johannes⸗ burg, als dem Anfangspunkt ſeiner Weltreiſe, aufgebrochen und egen Ende Auguſt in Kapſtadt eingetroffen iſt. Er hat für die uUrücklegung der etwa 1700 Meilen langen Strecke%½ Monate gebraucht, war dabei allerdings vier Monate durch heftigen Regen am Fußmarſch verhindert. Es handelt ſich um eine Strecke, die die Bahn in etwa 34 Stunden zurücklegt. Das Ehepaar führt alle ſeine Habſeligkeiten mit und zwar in einem Karren, der von zwei Hunden gezogen wird. Ihren Lebensunterhalt wollen ſie unterwegs durch Vorträge und den üblichen Poſtkartenverkauf verdienen. Die Welt⸗ wanderer haben die Abſicht, von Kapſtadt nach Indien mit dem Dampfer zu fahren und auf dem Fußwege Kalkutta zu erreichen. Von dort wollen ſie abermals mit dem Dampfer Weſt⸗Auſtralien erreichen und an der Küſte entlang nach Sidney wandern, von Au⸗ ſtralien wird die Reiſe auf der See nach San Franzisko fortgefetzt. Von dort aus wollen die beiden zu Fuß den ganzen amerikaniſchen Kontinent bis nach New⸗York durchqueren. Von Newyork bis Liverpool ſoll wieder der Dampfer benutzt werden und dann will man von Liverpool über London zu Fuß die Südküſte Englands erreichen. Nach der Ueberquerung des Kanals beginnt wieder der Fußmarſch auf dem europäiſchen Kontinent, der ſie durch Frankreich, weiterhin nach Griechenland, die Türkei und Paläſtina, führen ſoll. Von Paläſtina aus ſoll Aegypten erreicht werden, und dann von Kairo aus nilaufwärts Rhodeſien und das füdafrikaniſche Randgebiet, Jeſchäftsſtolle n womit die Weltumwanderung ihren Abſchluß finden ſoll. Die beiden — d Kampfſpiele. Herausgegebe von C. Dreier, A. Mallwitz,“ wohnt iſt. hoffen, das Programm in fünf Jahren zu erledigen. Für reine Effekten⸗Debitoren betragen die Sätze: 2 für die Zelt vom.—15. 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Der Verlust ist unersetzlich.*3516 28 J. ſuchen auf dieſ. u. vermög. deutſche Da⸗ 0 oder deee nicht bereits höhere Beträge belaſtet G/ 22 DS UGler In unsagbarem Schmerze die tieſtrauernde Gattin: Wege die Bekanutſchaft[ men wünſchen glückliche für die dort iind: Katharina Sody geb. Meinhard, und die Kinder zweier Damen im Alter] Heirat. Herren, a. ohne ̃ Zeit vom.—15. September 1923 Vierſitzer, fabrikneu, mit allen Schikan, verkauft eses Hil bis 25 J. zwecks ſpäter. Verm. gibt koſtenl. Ausk. 8 0 e ee ildegard Sody und Herbert Sody.* N; r endgültig 3% pro Ta JHeirat. Zuſchr.“n. Bild Stabrey, Berlin N. 113 für die 2 9 5 9 66 1 2 8 3 9. Bild 5 f barfünf nn— 20 Arema Maynheim 17 ga-0 Iel 906 Funter H. E. 14 an die Stolpiſcheſtr. 48. 33433 ce mindeſtens%% pro Tag nenebina„ annmeim, f 5 86*3359 r 5 ——— 8. Seite. Nr. 436 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Samskag, den 22. Nufiondl-fneufer Hannbeim Sonntag, den 23. September 1923 Miete A, Reihe drei, 2. Vorstellung Lohengrin Romantische Oper in drei Akten von RichardWagner. Spiellentlung: Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Paul Breisach. Anfang 7 Uhr. Ende nach 11 Uhr. Heinrich der Vogler, deutscher König.— Lohengrin Alfred Farbach Elsa von Brabant 5 8 Aenne Geier Herzog Gottfried, ihr Bruder. Christine Zisch Friedrſch von Telramund, bra- 45 bantischer Grat 5 Hans Bahling Ortrud, seine Oemahlin Berta Lampert- Cronegl a. G losef Burgwinkel Neues Theaterin Rosengarten Sonntag, den 23. September 1923 F. V. B. Nr. 81—420 u. 2351—2450) (B. V. B. Nr. 6021—6370 Mohrenwäsche Schwanklustspiel in 3 Akten von Toni Impekoven u. Carl Mathern. Inszeniert: Ado von Achenbach. Anfang 7½ Uhr. Ende nach 9½ Uhr. Jroßmutter Karoline Klotz julie Sanden Oskar von Klotz ihre beiden Anton Gaugl August von Klotz Jungen Alexander k ökerk Fritz von Klotz, August's Sohn Kurt Reiß Jerda Klotz, dessen Kusine Else von Hagen Else von Berka, Malerin FElvira Erdmann 8⁴ Dr. Max Köppke, Detektiv Ernst Sſadeck Joachim Günther Graf von Isselhorst Mathieu Frank Der Heerrufer des Königs Haus Herbert Micheis Lene Blankenfeld Fritz Linn Konzerie u. Voriräage. Hente, Sonntag abds, 8 Uhr, Harmonie, D 2, 6 Auf allgemeinen Wunsch wiederholt Agnes Delsarto Neue Folge/ Lustiges Durcheinander zur Laute Karten von 10—12 Uhr im Blumenhaus Tatter- sall, Schwetzingerstr. 16 u. von 11—1 Uhr u. ab 5 Uhr in der Harmonie, D 2, 6. 25. Sept., Dienstag, abends 7½ Uhr, Musensaal Erster Abend„Das deutsche Lied“ Lotte Leonard, Berlin Lieder von Beethoven, Mozart, Schubert. (Konzertgemeinde Freie Voſksbũhne Nr. 1001 2000) 27. 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