23 8. ren 2 (die bekanntlich gar nicht befragt wurdel) genommen. Gezugspreiſe: In mannheim u. Umgebung in der laufenden woche Mr. 40 Oo0 o00. die monatlichen Sezieher verpflichten lich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17800 Kartsruhe.— Hauptgeſchäfts ſtelle Maunheim E b. 2.— Geſchäfts ⸗nebenſtelle Reckarſtadt, Waldhofſtraße 6. FLernſprecher Rummer 7031, 7912, 79438, 743, 7035. Telegramm⸗Ndreſſe: G lanzeiger Mannhei Erſcheint wöchentlich zwölfmauu. D ee Beilagen: — Mittag⸗Ausgabe Padiſche Neueſte Nachrichlen er Sport vom Sonntag— Modezeitung 2 Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitun Drei Sonntagsreden Poincarés „Der paſſive Widerſtand muß aufhören!“ Poincare hat am geſtrigen Sonntag nicht weniger als drei Reden gehalten. In allen drei Reden iſt abermals nicht die ge⸗ ringſte Spur eines Entgegenkommens gegenüber Deutſchlands zu erſehen. Der Miniſterpräſident ſprach zunächſt bei der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Chambenau. Er behauptete, Deutſchland wolle die Realitäten nicht in Rechnung ſetzen. Wenn es infolge der Ruhrbeſetzung am Abgrund ſtehe, ſei es noch immer Heyr darüber, nicht hineinzufallen. Vorher äußerte er ſich noch darüber, wie leicht es im Sommer 1918 den Franzoſen möglich geweſen ſei, in das beſiegte Deutſchland einzumarſchieren. Alsdann ſprach Poincare in Toules. Er ſagte u.., wenn Deutſchland Elſaß und Lothringen hat zurückgeben müſſen, ſo habe man ihm keinen Quadratkilometer ohne den Willen der Bevölkerung Es ſei mit unvergleichlicher Mäßigung behandelt worden. Das Deutſchland von morgen dürfte aber nicht das Deutſchlad von geſtern ſein. Bei der Ausführung des Friedensvertrages zeige Deutſchland nicht den geringſten guten Willen. Poincare behauptete, Frankreich ſei nicht freudigen Herzens nach dem Ruhrgebiet ge⸗ gangen. Auch die Pfandnahme hätte nicht den Charakter einer militäriſchen Beſetzung tragen ſollen, obwohl doch bekanntlich Frankreich gleich am erſten Tage mit Truppen ins Ruhrgebiet marſchiert iſt. Man könne nicht, ſo ſagte Poincare, von einem militariſtiſchen Frankreich ſprechen. Solange Deutſchland die Er⸗ füllung hinauszögere, werde Frankreich dort bleiben, wo es ſei. Im Prieſterwald, wo Poincare ſeine dritte Rede hielt, ſogte er, Deutſchland verſuche, Frankreich die Früchte des Siegers zu entreißen. Deutſchland müſſe die zerſtörten Dörfer wieder auf⸗ bauen. Frankreich habe innerhalb der Grenzen des Ver⸗ giller Vertrags gehandelt,(Und die engliſche Illegalitätsfeſtſtellung?) dincare ſprach dann von deutſchen Intrigen bei den Alliierten, um letztere dahin zu bringen, daß ſie von Frankreich Zugeſtändniſſe derkangten.(Eine Behauptung, die auch von franzöſiſcher Seite dementiert wurde.) Frankreich habe durchgehalten, ohne zu ſchwan⸗ zen. Darauf hätten in Deutſchland die Männer und die Taktik ge⸗ wechſelt. Die neuen Männer hätten mehr Geſchicichkeit, auch mehr Aufrichtigkeit, ſo hoffe er. Dennoch hätten ſie kein Ver⸗ ſtändnis für den franzöſiſchen Standpunkt. In wenigen Wochen werde die deutſche Regierung den Widerſtand nicht mehr bezahlen können. Auch hofft Poincare, werde der Widerſtand zuſammenbrechen. Dann könne man feſtſtellen, daß der Widerſtand nicht mehr dem Willen der Bevölkerung diene. Man wolle in⸗ zwiſchen Frankreich ſeine Vorteile entreißen. Man wolle ſagen kön⸗ An man habe Frankreich zum Nachgeben gebracht. Aber auch die keus ſächten auf den Anarchismus im Herzen Europas erune Frankreich nicht ſchrecken. Die Erde in Frankreich könne döittern, Frankreich ſei immun gegen Anſteckung Deutſch⸗ ſichd ſei durch ſeine wirtſchaftliche Organifation wohl in der Lage, ich wieder aufzurichten. Frankreich ſei bereit, zum Ende zu kom⸗ 175 Deutſchland müſſe aber zunächſt ein Ende mit dem paſ⸗ den Widerſtand machen. Wir haben es ſicher ſehr eilig, —5 der Reparationsfrage ein Ende zu machen, ebenſo wie Deutſchland und die Alliierten. Aber man möge zuerſt ſun all dieſen Hintertürchen und Hinterliſtigkeiten und Abſchwei⸗ irpen aufhören. Man möge die lezten Zuckungen des paſ⸗ den S ſtellen. ingen nehmen wir n an. 10 batden uns Protokoll von Brüfſel, an unſer Gelb⸗ 579 an unſere öffentlichen Erklärungen. Wir haben dem nichts mzuzufügen. Die Parijer Morgenblütter Poden mit Ausnahme der ſozialiſtiſchen Preſſe die geſtrige Rede oincares Der„Matin“ ſchreibt: Die franzöſiſche Regierung werde dem merhskangler n dem Tage, an dem Streſemann 1 Paris kommen wird, um die Bedingungen der Reparationen zu woeln, wird er nach einem offiziellen Siege Frankreichs erſcheinen, Bevn nicht die Fragen im beſetzten Gebiet geregelt werden, wo die dazu bereit iſt. 5 er„Petit Pariſien“ ſchreibt: Man müſſe mit den Aus⸗ kucheen b Wenn die ganze Welt beeilt ſei, von dem ni ck befreit zu werden, den die Reparationsfrage darſtelle, ſo ſei für dand beeilter als Frankreich. Aber Frankreich dürfe die Koſten die die Regelung nicht zu tragen haben.— Der„Figaro“ nennt dabe dde ein Plädoyer Die Welt habe gehört— N Deutſchland verſtanden? Die nahe Entwirrung ſei ſicher.— ach dem„Homme Libre“ vollbringt Poincare ein Werk, das die eledee leben wird. 5 . Der ſozialiſtiſche„Populaire“ fragt: Was wird uns die be⸗ An nende Woche e——5 wirklich Deutſchland am Ende ſeiner iſt und den franzöſiſchen Forderungen nachgibt? Richten wir Br auf einen Deliriumsausbruch der offizisſen gitee. ein. Der nationale Block wird ſich bemühen, ſeinen Sieg Si ndlich auszubeuten. In Wirklichkeit wird dieſer wirtſchaftliche dies von 1923 nochilluforiſcher ſein, als der militäriſche Sieg Sie 1918. Die Erſchöpfung Deutſchlands war vor fünf Jahren groß. e iſt unendlich viel größer heute nach neun Monaten heißen demwfes im Ruhrgebiet. Aber die interalliierte Konferenz, die nach wirt großen Ereignis der deutſchen Kapitulaton zuſammentreten wird, — finden, daß die Löſung der Reparationsfrage ſchwieriger n wird, als die Löſung des Krieges. r„Juotidien“ ſchreibt: Der paſſive Widerſtand ſtürzt ein⸗ ſuch deshalb zuſammen, 11 das deutſche Reich ohnmächtig iſt, ihn e⸗ weſter zu finanzieren. Aber glaubt man, daß Deutſchland in gerdeſter Friſt imſtande ſein wird, die notwendigen Anſtrengun⸗ 5 zur Reparationszahlung zu unternehmen' Zu⸗ ſenchſt wird ein längerer Friede der Wiederaufrichtung nötig die K Man wird das Deutſche Reich wirtſchaftlich und finanziell auf lande e ſtellen müſſen. Es wird dazu nicht der gute Wille Deutſch⸗ Fr dazu genügen, ſondern man wird auch des guten Willens ein fukr eich dedürfen. Es geht alſo um etwas anderes, als Argetengelle⸗ Zerſchmettern. Wenn Poincare ſeine konſtruktive rdeit unternehmen wird, dann erſt werden für ihn die Schwie⸗ igkeften beginnen! ür den Am den paſſiven Widerſtand Die Lage in Berlin Der vorausſichkliche Gang der Dinge in den nächſten Tagen EBerlin, 24. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Am Samstag war für geſtern nachmittag eine Kabinettsſitzung angeſetzt worden, in der, wie man auch in Kreiſen der Regierung annahm, die endgültigen Entſchlüſſe über die Haltung zu dem Daſeins⸗ problem von Rhein und Ruhr gefaßt werden ſollten. Das iſt nun nicht geſchehen. Man hat ſich zwar am ſpäten Nachmittag in einer Miniſterſitzung über die Schritte unterhalten, die in den näch⸗ ſten Tagen zu unternehmen wären, endgültige Entſcheidungen aber noch nicht gefaßt, auch nicht in einer Kabinettsſitzung, die, wie das Ullſteinblatt erzählt, nachts um 11 Uhr ſtattfand. Dennoch kann nach unſerer Auffaſſung über das, was die nächſten Tage bringen werden, kaum noch ein Zweifel ſein. Heute nachmittag werden die Sprecher der Wirtſchaft und die Ruhrvertreter von der Regie⸗ rung empfangen werden und man glaubt allgemein, daß ſie ſich füer das Aufgeben des paſſiven Widerſtandes ausſprechen werden. Mor⸗ gen wird dann die Konferenz der Miniſterpräſidenten folgen und am Mittwoch wird das Kabinett ſichdannendgül⸗ tig entſcheiden, höchſt wahrſcheinlich für das Aufhören des paſſiven Widerſtandes. Der„Lokalanzeiger“ glaubt, daß zum mindeſten der bayeriſche Miniſterpräſident v. Knilling gegen die Aufgabe des paſſiven Widerſtands ſich ausſprechen würde, er rechnet aber auch damit, daß die Mehrheit der Miniſterpräſidenten ſich mit den Wegen der Reichs⸗ regierung einverſtanden erklären wird. Am Mittwoch oder Don⸗ nerstag ſoll dann eine Erklärung herausgegeben werden, die durch das Reichskabinett, die Miniſterpräſidenten, die Vertreter des beſetzten Gebiets und die politiſchen Parteien des Reichstags und Landtags, mit Ausnahme der Deutſchnationalen und wahrſcheinlich der Kommuniſten, gedeckt werden ſoll. Ueber die Form dieſer Er⸗ klärung ſteht Endgültiges noch nicht feſt. Es kann ſein, daß man ſich ſchließlich doch nicht mit der Ausſprache im auswärtigen Ausſchuß begnügt und auf einer Debatte im Plenum beſteht. In man⸗ chen Kreiſen erhofft man ſich eine beſondere Wirkung von einem Appell an die geſamte Welt, der bei der Gelegenheit von der Reichstagstribüne aus gerichtet werden könnte. Auch in dieſem Zuſammenhang bleibt zu betonen, daß eine be⸗ dingungsloſe Kapitulation natürlich nach wie vor für das Ka⸗ binett Streſemann nicht in Betrachtkommen kann. Man wird unter Umſtänden den paſſiven Widerſtand einſtellen, wenn man ihn nicht länger finanzieren kann, aber man wird ſich zukeinerlei Abmachungen und Zugeſtändniſſen verſtehen, ſolange die bekannten deutſchen Vorausſetzungen nicht erfüllt ſind. Der„Lokalanzeiger“ verzeichnet in dieſem Zuſammenhang ein Gerücht, wonach vorgeſtern eine Beſprechung zwiſchen dem Kanzler und demfranzöfiſchen Botſchafter in Berlin ſtatt⸗ gefunden habe. Dabei ſei erörtert worden, ob die deutſche Regierung nicht wieder einen Botſchafter nach Paris und einen Geſandken nach Brüſſel ſchicken wolle, ob dann bei der Nachſuchung um das Agrement nicht von der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung die Zuſicherung zu erlangen wäre, daß ſie bereit wäre, mit den deutſchen Vertretern über das Ruhrgebiet Verhandlungen zu beginnen. Aus den parteien Der Parteiausſchuß der Deutſchdemokratiſchen Parbei nahm einſtimmig nach Reſeraten der. Peterſen und Erkelenz eine Entſchließung an, die ſich hinter die Politik des Kabinetts Streſemann ſtellt. Auch die rten der Landesorganiſationen des Zentrums haben über die politiſche Lage beraten und einſtimmig die Unterſtützung des gegen⸗ wärtigen Kabinetis beſchloſſen. 5 Dafür kommt von den Deutſchnationalen die An⸗ kündigung ſchärfſter Oppoſition. An Erklärungen, die Dr. Hergt auf, dem mecklenburgiſchen Verbandstag der Deutſch⸗ nationalen in dieſer Hinſicht abgegeben hat, ſchließen ſich ebenſo deutliche Ausführungen des Grafen Weſtarp in der geſtrigen Nummer der Kreuzzeitung an. Der Aufſatz ſchließt:„Was Wir fordern iſt der Abbruch der Verhandlungen mit Frank⸗ reich und Belgien, richtiger geſagt die Aufgabe der Verſuche durch haltloſe Nachgiebigkeit zu ſolchen Verhandlungen zu kommen. Daß die Sozialdemokratie ſich dazu entſchließen wird, einen olchen Schritt mitzumachen, iſt ausgeſchloſſen, deshalb bleibt uns kein anderer Weg als der der entſchiedenen Oppoſition gegen die herrſchende Regierungskoalition und ihr Kabinett.“ Ingtwiſchen ſtelkt ſich aber heraus— und das gehört mit zu den dunkelſten Flecken im Bilde dieſer Tage und N die Aktions⸗ kraft der ierung erheblich ſchwächen— daß auch die Sozial⸗ demokratie keineswegs einheitlich hinter der Regie⸗ rung ſteht, in der ihre Vertrauensmänner einen doch ſo bedeutſamen Einſchlag darſtellen. Geſtern fand ein Parteitag der Berliner ſozialdemokraliſchen Partei ſtatt, in der Dr. Zeigner ſich vor den Berliner Funktionären über die ſcgndemeſratiſe kommunſiſche Politit in Sachſen vernehmen ließ. r ſecelitere Miniſterpräſident e Glück. In ihrer großen Mehrheit ſtellten ſich die Berliner unktionäre hinter Zeigner. Zum Schluß wurde eine ganze Reihe von Anträgen angenommen, deren Tendenz ſich ſcharf gegen die 0 oß e Koalit ioen im Reiche richteten. Zeigner wurde ſtürm iſch grüßt und ſein Kampf gegen Geßler und das jetzige Syſtem im Reichswehrminiſterium ſtürmi belobt. Ein Antrag auf Ab⸗ ſetzung der„Vorwärts“⸗Redakteure wurde nur des⸗ halb nicht angenommen, weil man, als es zu kritiſch wurde, den Parteitag ſchleunigſt auf den nöchſten g vertagte. der Raub der Milliarden und Billionen Am 18. September ſind bei der Reichsbanknebenſtelle in Neuß 12 Milliarden Mark fortgenommen worden. Bei der Reichsbankſtelle München⸗ Gladbach entwendeten die Belgier am 19. Septem⸗ ber etwa 78 Milliarden Mark. Mit Bargeld wurde ein Teil der in Rheydt angekauften Wechſel von den Belgiern mitgenommen. Aus Dortmund wird gemeldet. daß die Franzoſen in der Druckerei von Crüwell in Dortmund am 20. September wiederum zwei Billio⸗ nen Mark fertige Reichsbanknoten fortgenommen haben. In der letzten Woche wurden durch die Beſatzungsbehörde bei der Stadtverrzaltung in Bonn einmol 160 und ein zweites Mal 80 Milſliarden weagenommen. Verkcaufspreis 4 Millionen Mark 1923— Nr. 437 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszugtung Grunozahl ſür allgem. Anze,gen oo, Fam.-Anz. 200, Reklamen 1600, Schlüſſelzahl ves vereins deutſcher ZJeitungsver eger 30000. Alles andere laut Tariſ. Annahmeſchluß: Mittagblau vorm. 8% Ahr, Abendblatt nachm. 2½ uhr. Für Anzeig. an beſtimmten Tagen Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. höHh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtõrung. uſw. berechtig. zu keinen Erfatzanſpr. ſür aus gefall. od. beſchränkt. Ausgad. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Auftr. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichts ſt. mannheim g und Mannheimer Muſik⸗Seitung Eine entſcheidungsſchwere Woche Der Zuſtand der Schwebe, in dem ſich die deutſchen Lebensfragen des Rhein⸗ und Ruhrgebietes in der letzten Zeit be⸗ funden haben, wird in dieſer Woche vorausſichtlich durch enkſchei⸗ dende Beſchlüſſe überwunden werden. Jeder trägt heute das Gefühl in ſich, daß uns mit Worten nicht mehr gedient iſt, ſondern daß raſch und entſchloſſen gehandelt werden müßte. Deshalb wird man auch von den Beſprechungen mit den Vertretern von Rhein und Ruhr wie von dem Barkament ermarten können, daß der Hauptwert nicht auf den Austauſch von Woretn und Reden, ſondern auf die Tat gelegt wird. Unſere innen⸗ und außenpolitiſche Lage iſt ſo ernſt und ſchwer, daß ſie den verantwortlichen Staatsmann an der Spitze unſerer Regierung vor Entſcheidungen von größter Tragweite ſtellt. Auf dem Gebiete der äußeren Politik liegt das Kennzeichen der Lage darin, daß die Beſprechungen mit dem Vertreter Frankreichs in Berlin ins Stocken geraten ſind. Die Sonntagsrede Poincares vom 16. September waren das Signal für eine neue Wendung in der franzöſiſchen Politik. Vis dahin be⸗ ſtanden gewiſſe Ausſichten, daß ſich eine Annäherung auf diploma⸗ tiſchem Wege zwiſchen Deutſchland und Frankreich erreichen laſſe, mochte ſie zunächſt auch nur äußerlicher Natur ſein. Seit acht Tagen aber iſt dieſe Ausſicht wieder geſchwunden. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, der dem Reichskanzler Dr. Streſemann bei deſſen Amtsantritt einen Beſuch gemacht und Beſprechungen mit Dr. Streſemann aufgenommen hatte, iſt von ſeinem Herrn und Meiſter in Paris angewieſen worden, die Unterhaltungen einzu⸗ ſtellen. Damit iſt jeder Verbindungsfaden abgeſchnikten. Für die franzöſiſche Politik iſt die Forderung die Poincare auch geſtern wieder in ſeinen Reden gleich dreimal wiederholte und unkerſtrich: er ſt Einſtellung des paſſiven Widerſtandes und Auf⸗ hebung aller darauf bezüglichen Verordnungen, wieder zur ſtarren Direktive geworden. Vorher will Frankreich weder von diplomati⸗ ſchen Beſprechungen, noch von der Ueberreichung von Vorſchlägen etwas wiſſen. Es fordert die Anerkennung ſeiner Bedingung und pocht dabei auf ſeine Gewalt. Durch dieſe Haltung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten iſt die Lage gewiß ſehr ernſt geworden, aber ſie iſt wenigſtens völlig geklärt. Verlangt der franzöſiſche Miniſterpräſident die glatte Kapitulation, verlangt er eine Regierung, die ſich ſeinem abſoluten Triumphe beugt, ſo kann die Antwort nur ein Nein der Ableh⸗ nung ſein. Wir wiſſen genau, daß die deutſche Regierung ihre Mithilfe einer Zurückführung des Ruhrgebietes zu normalen Ver⸗ hältniſſen nur dann leihen kann, wenn eine Reihe von Voraus⸗ ſetzungen erfüllt ſind. ohne die keine deutſche Regierung an einer Löſuna des Ruhrkonfliktes teilnehmen kann. Es ſind die wie⸗ derholt aufgeſtellten und unterſtrichenen Forderungen: Befreiung der Gefangenen und Rückkehr der Vertriebenen. Einſetzung der deutſchen Verwaltung, Freiheit der Arbeit und Freiheit des Verkehrs zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet. Nur auf dieſer Grund⸗ lage kann der deutſche Vorſchlag verwirklicht werden, der den Fran⸗ zoſen Zahlungen, und zwar ſehr bald, verbürat und deſſen Durchführung uns die Befreiung des Ruhrgebietes bringen muß. An dieſen Vorausſetzungen wird die Regierung feſthalten, da es ein völ⸗ Dina der Unmöalichkeit iſt. einen anderen Weg zu gehen. Die Regierung darf gewiß ſein, daß das geſamte deutſche Volk, mit Ausnahme der Unbelehrbaren und politiſch Blinden, ſich ihr bei einer ſolchen Haltung anſchließt und bereit ſein wird, die Konſequenzen zu tragen, mögen ſie auch hart und ſchwer ſein. Auch die berufenen Vertreter des Rhein⸗ und Ruhrgebietes billigen dieſe Haltung der Regierung durchaus. Das hat die bisherige enge Füh⸗ lung zwiſchen der Regierung und den beſetzten Gebieten gezeigt und das wird ſich erneut in den Beſprechungen herausſtellen, die morgen ihren Anfang nehmen. Man weiß an Rhein und Ruhr, daß man ſich auf die deutſche Regierung und die Volksgenoſſen im unbeſetzten Gebiete verlaſſen kann, mögen auch noch ſo ſchwere Zeiten für Ruhr und Rhein kommen. Daß die Möglichkeit der finanziellen Unterſtützung des Ruhrkampfes begrenzt und ſo gut wie erſchöpft iſt, verkennt man auch im beſetzten Gebiete nicht und man iſt auch dort davon überzeugt, daß eine unbegrenzte Durchfüh⸗ rung des Kampfes auf der gegenwärtigen Grundlage den völligen Ruin des Reiches und damit die Vernichtung unſerer Zukunft als Volk und Staat bedeuten müſſe. Deshalb gilt es auch Schweres zuertragen, damit wir unſere nationale Zukunft ret⸗ ten. Maßnahmen gegen etwaige Umſturzverſuche In der Oeffentlichkeit ſind in letzter Zeit wiederholt Gerüchte aufgetaucht über Be„die ſich gegen die Staats⸗ gewalt richteten und einen Umſturz vorbereiteten. Von ver⸗ ſchiedenen Seiten ſind nach dieſer Richtung öffentlich auch Drohungen ausgeſprochen worden. An der Stellung der Reichsregierung gegenüber etwaigen der⸗ artigen Verſuchen kann kein Zweifel nicht beſtehen. Unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten hat, wie amtlich bekannt gegeben wird, am Samstag eine Beratung ſtattgefunden, an der der Reichskanzler, der Reichsminiſter des Jmern, der Reichs⸗ wehrminiſter und der Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt, teilgenommen haben. Dieſe Beratungen hatten den Zweck, alle Maßnahmen vorzubereften, die notwendig werden kön⸗ nen, um derartige Beſtrebungen unſchädlich zu machen. Es beſteht unter den verankwortlichen Jaktoren der Reichs⸗ regierung volle Uebereinſtimmung darüber, daß gegenüber jede m Berſuch, die Skaatsgewalt zu erſchüktern, von welcher Seite er auch kommen mag, die ſoforterforderlichen maß⸗ nahmen ergriffen und die der Keichsregierung genügend zur Verfügung ſtehenden Machtmittel des Staates eingeſetzt werden. Dazu wird uns von unſerem Berliner Büro noch folgen⸗ des gemeldet: Die dramatiſch akzentuierte Warnung vor Putſchen und Aufſtänden hat über die eigentlich politiſchen Kreiſe hinaus alarmferend gewirkt. Dabei wiederholt ſich dann, was in derlei Fällen regelmäßig ſich abzuſpielen pflegt: keiner will ge⸗ troffen oder gemeint ſein. Auf der Linken verſichert man: Die War⸗ nungen gelten den Rechtsputſchiſten— auf der Rechten: Uebles planten allein die Kommuniſten. Vermutlich wird auch hier die Wahrheit in der Mitte liegen, wennſchon man innerhalb der R⸗⸗ gierung die größere Gefahr im Augenblick von Rechte⸗ putſchiſten zu befürchten ſcheint. Es iſt auch gar leine Frag⸗, daß eine unheimlich düſtere Stimmung über dieſer täg⸗ lich mehr verelendenden großen Stadt lagert. Das iſt ſchon ſeit Wochen ſo, und es ſcheint uys nicht ganz onsgeſchtoſſon, den — ——— ———————(— 2. Seite. Nr. 437 Manußeimer WMeneral-Anzeiger Miltag ⸗Ausgabe) Montag, den 24. Seplember 1923 in dieſen Tagen fälligen Entſcheidungen der einen oder anderen Gruppe als Signal zum Losſchlagen bilden möchten. Um deswillen darf man es mit Genugtuung begrüßen, daß die Regie⸗ rung kund und zu wiſſen tut: Wir ſind auf der Wacht und bereit, mit den Machtmitteln des Staats jeden Umſturzverſuch zu brechen! Alle Möglichkeiten einer Rettung knüpfen ſich ja doch an die Hoff⸗ ung, daß in den nächſten Wochen das Chaos in Mitteleuropa ſich nicht durch einen deutſchen Bürgerkrieg vollende. Eine bedeulſame Erklärung Geßlers E Berlin, 24. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Parteiausſchuß der Demokraten verhandelte geſtern in Anweſenheit der demo⸗ kratiſchen Miniſter über die politiſche Lage. Von beſonderer Bedeu⸗ tung waren die Ausführungen des Reichswehrminiſters Dr. Geß⸗ ler, der über die Putſchgefahr u. a. ſagte:„Wenn es zum Kampf kommen ſollte, ſo darf ich verſichern, daß die Klarheit meiner Befehle nichts zu wünſchen übrig lafſen wird, aber ebenſo prompt wie meine Befehl weredn auch ihre Ausführungen durch Offiziere und Mannſchaften ſein, dafür ſetze ich mich mit meiner ganzen politiſchen Reputation ein.“ Man hat den Eindruck, daß Dr. Geßler im Augenblick mehr mit einem Anſturm von Rechtsradikalen rechnet. Man müſſe ſich klar darüber ſein, daß es bereits in kürzeſter Zeit um alles gehen könnte. Von dieſer Mitteflung nahm der Parteiausſchuß mit Genugtuung Kenntnis. Die engliſch⸗franzöſiſche Juſammenarbeit In der Umgebung des engliſchen Premiers zeigt man ſich über⸗ raſcht über die Kritiken, denen er in der engliſchen Preſſe an⸗ läßlich ſeiner Zuſammenkunft mit Poincare ausgeſetzt iſt. Man be⸗ tont, daß der engliſche Premier weit entfernt davon geweſen iſt, der franzöſiſchen Reglerung ungerechtfertigte Konzeſſionen zu machen. Im Gegenteil habe er darquf hingewieſen, daß, wenn Frankreich und Deutſchland in getrennte Verhandlungen eintreten würden, Eng⸗ land ſeine Rechte geltend machen werde. Poincare habe darauf erwidert, es erſcheine ihm wünſchenswert, die öffentliche Meinung der beiden Länder auf eine Wiederaufnahme der Zuſammenarbeit vorzubereiten. Aus dieſer Erwägung heraus ſei das Kommunique zuſtande gekommen, das jenſeits des Kanals ſoviel Aufſehen erregt gabe Dieſelben Kreiſe geben zu, daß England ſich bereit erklärt habe, ſich für die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes einzuſetzen unter der Bedingung, daß ſich Frankreich ſeinerſeits zu Konzeſſionen herbei⸗ laſſe. Der Londoner Vertreter des„B..“ hört, daß England die Ruhrfrage als fait accompli vermutlich betrachten werde, ohne die Rechtmäßigkeit der Beſetzung anzuerkennen. Frank⸗ reich habe im übrigen beruhigende Verſicherungen gegeben. So werde England ſich in Verhandlungen einlaſſen können. Die Ruhr⸗ frage dürſe dem Anſchein nach der Reparationsfrage untergeordnet werden. Eine neue Reparationskonferenz, um alle ſchwebenden Fragen neu zu regeln, würde nach Klärung einiger Vorfragen ein⸗ berufen werden. Vor November ſei dieſe Rieſenkonferenz, die vielleicht in London ſtattfinden werde, nicht zu erwarten. Möglichkeit einer Kabinellskriſe In politiſchen Kreiſen Londons ſpricht man übrigens von der Das Kommunique der engliſchen Regierung(ſiehe oben) über die Verhandlungen mit Poincare wird nicht als ausreichend angeſehen. Die Preſſeäußerungen ſagen, daß Baldwin bei einer Nachgiebigkeit ee, Frankreich zu Fall kommen werde. Man weiſt auf ie eigentümliche Lage hin, in die ſich Baldwin durch das erſte Kom⸗ munique über die Beſprechung mit Poincare brachte. Noch eine Warnung an Frankreich Nanſens tapfere Worte im Völkerbund haben ein lautes Echo bei dem ſüdafrikaniſchen Vertreter Murray gefunden, der am Samstag in längerer Rede über die Reparationsfrage ſprach. Er erklärte zunächſt, zwar nicht im Namen ſeiner Regierung zu ſprechen, er glaube aber, daß General Smuts, der ſich gegen⸗ wärtig auf einer Reiſe nach Europa befinde, mit ihm völlig einig ſei. Er drücke jedenfalls die Meinung von 300 000 Mitgliedern der engliſchen Völkerbundesgeſellſchaft ja aller Völkerbundsgeſellſchaften, wie ſie auf dem Wiener Kongreß niedergelegt war, aus und könne ſich witer auf die bedeutſame Denkſchrift des inter⸗ nationalen Gewerkſchaftsbundes berufen. Es helſe nichts, daß der Völkerbund auf anderen Gebieten humanitäre Arbeit leiſte, während die ungelöſte Reparationsfrage Europa zum Zuſammenbruch führe. Der Völkerbund habe das unbe⸗ ſtreitbare Recht, den Regierungen ihre Untäbigkeit vor zu⸗ werfen, ſelbſt wenn gegenwärtig keine Kriegsgefahr beſtehe, da die Haltung der Regierungen immerhin eine Lage geſchaffen habe, die England und Frankreich zur Vermehrung ihrer Luftrüſtungen veranlaßte: außerdem aber beſtehe künf⸗ tige Kriegsgefahr, und nichts könne Kriegsbefürchtungen mehr wach⸗ rufen, als wenn die Heere einer Macht das Gebiet des Feindes heſetzen und vor unſeren Augen langſam eine große, dicht⸗ beyölkerte Nation zerſtören und zerſchmettern würden. Die Tatſache, daß die Reparationsfrage immer noch ungelöſt iſt, ſchraubt auf Generationen das Niveau des Menſchenlebens herab. Wenn die deutſchen Arbeiter tagelang für wenige Pfennige arbeiten müſſen, ſo können die eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Arbeiter nicht dauernd acht bis zehnmal ſo viel Lohn erhalten. Das furchtbarſte Elend, das man elinem Lande aufzwingen könne, beſteht darin, daß man ihm alle Be⸗ haglichkeit des Lebens raube. Zweifellos hätten alle Länder unter dem deutſchen Imperialismus gelitten und der Redner verſtehe, daß das Vergeſſen nicht leicht ſei; aber man dürfe aus der Strafe keinen Märtyrerkod machen. Wenn Deutſchland ge⸗ zwungen werde, denſelben Weg einzuſchlagen wie Rußland, wenn auf die deutſche Hungersnot de engliſche, ja die Hungernot aller Länder folge, ſo würde man erkennen, daß der große Krieg nicht ein Vorſpiel des Friedens, ſondern eines noch furchtbareren Krieges war und nichts würde dann mehr das Anſehen des Völkerbundes retten können. Murray ſchloß mit der Auforderung, die im letzten Jahre an⸗ genommene franzöſiſche Entſchließung über die NReparationsfrage nochmals aufzugreifen und die intereſſierten Regierungen aufzufor⸗ dern, entweder ſelbſt eine ſchnelle Löſung zu finden oder das Problem durch den Völkerbund löſen zu laſſen. Die Rede Murrays wurde wiederholt von einem Beifall der neutralen und vor allem der ſkandinaviſchen Delegierten unter⸗ brochen. Die franzöſiſchen Delegierten, die während der Rede eine gewiſſe Unruhe an den Tag legten, enthielten ſich jedes Beifalles. Anter der Fremoͤherrſchaſt Die Verkreibung der Bergarbeiter Aus Ickern wurden. nachdem am 18. September 81 Bergarbeiter⸗ familien ausgewieſen worden waren. am Samstag weitere 30 und heute 40 Beraarbeiterfamilien ausgewieſen. In Dörzfeld wur⸗ den, nachdem bereits am vorletzten Samstag 24 Beragleute aus dem Ledigenheim der Zeche Dörzfeld ausgewieſen worden waren. am Freitag früh die in der Zechenſtraße wohnenden 150 Berg⸗ arbeiterfamilien in kurzer Zeit aus ihren Wohnungen ge⸗ worfen und ſofort ausgewieſen. Die Arbeiter weigern ſich nach wie vor für die Franzoſen zu arbeiten. Die Lage in Baden In Ru ſt bei Ettenheim macht ſich die Folge einer plan⸗ mäßlgen Bauernverhetzung bemerkbar. Nachdem ein Gendarmeriebeamter dort durch die Einwohnerſchaft feſtgenommen morden war, wurde die Bereitſchaſtspolizei eingeſetzt, mit der gleich⸗ zeitig der Amtsvorſtand eintraf, um im Laufe des Nachmittags zur Bevpölkerung zu ſprechen. Der Oberamtmann verhandelte mit einer Abordnung der Demonſtranten. Vei der Demonſtration wurde ein Gendarmeriebeamter von der Menge niedergeſchlagen und ihm Waffe umd Munition entriſſen. Um die Täter zu verhaften, wurden mehrere Gendarmen nach Ruſt entſandt. Sie wurden dort von Bewaffneten überwältigt und im Rathauſe feſtgehal⸗ ten. Am Samstag begab ſich darauf der Oberamtmann mit einem Gendarmerieaufgebot nach Ruſt. Gleichzeitig war eine Polizeibereit⸗ ſchaft von Freiburg eingeſetzt worden. Es gelang, die im Rathauſe feſtgehaltenen Gendarmeriebeamten frei zu bekommen. Im Anſchluß daran wurden zahlreiche Verhaftungen in Ruſt vor⸗ genommen. In Achern verlief ein Demonſtrationszug ruhig. Es kam hier zu einer Verſtändigung. In Heidelberg wurde am Samstag noch geſtreikt, heute wird wieder gearbeitet. Zu den Ausſchreitungen auf dem Wochenmarkt in Biberach am letzten Mittwoch wird noch gemeldet, daß die von der Regieungg eingeſetzte Unterſuchung 7 Verhaftungen zur Folge hatte. Die Kommuniſten haben daraufhin beſchloſſen, das hieſige Ge⸗ fängnis zu ſtürmen. Die Demonſtration wurde aber von der aus Um herbeigeeilten Schutzpolizei unterbunden. Die Lage iſt wieder ruhig. rr. Baden-Baden, 23. Sept. Die Arbeitsloſen von hier und aus der näheren und weiteren Umgebung haben geſtern mittag hier eine Demonſtration veranſtaltet. Sie marſchierten im ge⸗ ſchloſſenen Zuge durch die Straßen der Stadt nach dem Bezirks⸗ amt, wo ſie Oberamtmann Engler als Vertreter der Staats⸗ behörde eine Reihe von Forderungen überreichten. Auf dem Platze vor dem Bezirksamt wurden die Forderungen dann den Arbeitsloſen bekannt gegeben und durch Abſtimmung beſchloſſen, am Montag in den Generalſtreik einzutreten, falls die Forderungen nicht be⸗ willigt würden. Hierauf gingen die Demonſtranten auseinander. Zu Zwiſchenfällen iſt es nirgends gekommen.— Die Demonſtration iſt offenbar auf Anr ig der Kommuniſten zurückzuführen, denn die Gewerkſchaften haben damit nichts zu tun. Noch im Laufe des Nachmittags wurde ein Aufruf verbreitet, in dem geſagt wird, die Gewerkſchaften als berufene Vertreter der arbeitenden Bevölke⸗ rung ſtänden allen Machenſchaften, die bezwecken, in der gegen⸗ wärtigen Notlage Erregung in die Bevölkerung zu tragen, fern und ſie erwarteten, daß nur ihren Anordnungen Folge geleiſtet wird, daß die beſonnene Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchaft Ruhe und Ord⸗ nung wahrt und ſich von Demonſtrationen und Anſammlungen fern⸗ hält. Unter dieſen Umſtänden iſt ein Generalſtreik vollſtändig aus⸗ ſichts bos. Kleine politiſche Mitteilungen * Die Monatsſchrift„Das Jenkrum“ mußte, wie die„Germania“ mitteilt, als Opfer der Zeitverhältniſſe iur Erſcheinen ein⸗ ſtellen. * Die Inſeln Imbros und Tenedos ſind am Samstag und Sonn⸗ tag den türkiſchen Behörden wieder übergeben worden. Gegen die Demagogie der Deutſchnationalen Unter der Ueberſchrift„Sachlichkeit oder Demogogie“ befaßt ſich die„Germanfa“ mit den Verſuchen eines Teils der deutſchnatio⸗ nalen Preſſe, die Bemühungen der Reichsregierung, den Ruhrkonflikt auf eine auch für Deutſchland erträgliche Art zu liquidieren, als „Kapitulation vor dem Erbfeind“ auszulegen. Das Blatt ſagt, gerade die Haltung der Rechtsoppoſition mache es ſehr ſchwer, die Frage des paſſiven Widerſtandes aus der Stickluft der Straßendemagogie zurück⸗ zuführen in die Atmoſphäre der ſachlichen leidenſchaftsloſen Betrach⸗ kung. Wenn der Zweck des paſſiven Widerſtandes teilweiſe ver⸗ dunkelt worden ſei, ſo liege das nicht zuletzt an dieſer deutſchnationa⸗ len Agitation, die es fertig gebracht habe, daß in Deutſchland Mittel und Ziel des paſſiven Widerſtandes verwechſelt werden konnten. Auch die volksparteiliche„Zeit“ befaßt ſich mit der deutſch⸗ nationalen Oppoſition und ſagt, die Deutſchnationalen ſollten au⸗ ihrem eigenen Parteilager wiſſen, daß alle Parteien im Rhein⸗ und Ruhrgebiet mit Einſchluß der deutſchnationalen Vertreter die Politik des gegenwärtigen Kabinetts billigten. In den eigenen Reihen der Deutſchnationglen hätten hervorragende Parlamen⸗ tarier eine Auffaſſung von den Dingen, die ſich mit dem Vorgehen der Regierung und nicht mit der deutſchnationalen Oppoſition decke. Dann wirft das Blatt die berechtigte Frage auf, wo die deutſch⸗ nationale Oppoſition bisher national iſt und ſagt dazu u. a: Mit dem Namen national kann man doch nur diejenige Poli⸗ tik bezeichnen, die für unſeren waffenloſen Kampf gegen den tat⸗ ſächlich unerbittlichen Feind Frankreich eine Löſung ſucht, die un⸗ ſere Ehre, unſer wirtſchaftliches und ſoziales Weiterleben als Nation und gerade den Weiterbeſtand des Deutſchen Reiches und unſerer Zu⸗ kunft ſichert. Im tiefen Sinne antinational ſind alle die⸗ jenigen Kreiſe, die eine Kapitulation der deutſchen Regierung geradezu herbeiwünſchen, um dann die Kriegsfahne gegen„Berlin“ und gegen das Reicht entrollen zu können. Das trifft auf alle ſeparatiſtiſchen und radikalen Elemente zu, die ſchon jetzt im voraus erklären, daß ſie der gegenwärtigen Regierung nicht folgen, ſondern ihre eigenen Wege gehen wollen. Es iſt eine Heu⸗ cheleielendeſter Art, ſich als deutſche Patrioten auszugeben, und zugleich den Augenblick herbeizuwünſchen, in dem man dur Abkehr vom Reich der franzöſiſchen Politik den gleichen Dienſt er⸗ weiſen kann. Ganz ähnlich ſteht es mit der Art, wie die deutſch⸗ nationale Oppoſition das Kabinett Streſemann bekämpft. In dieſer Hinſicht leiſtet die deutſchoölkiſche Preſſe be⸗ ſonderes. Wulles„Deutſches Tageblatt“ iſt jetzt erneut auf die Dauer von 2 Wochen verboten worden, weil es in einem Artikel mit der Ueberſchrift„Das Ruhrgebiet iſt verloren“ den Reichskanzler in außerordentlich beleidigten Worten angegrifſen hat. Das Blatt hat ihm unter anderem eine„ehrloſe Krämer⸗ ſeele“ und„unſaubere gemeine Verſchacherung“ des Ruhrgebiet⸗ vorgeworfen.—„Nationaler“ Anſtand, nicht wahr? Die Unruhen in Bulgarien Nach einer Meldung der bulgariſchen Telegraphenagentur wur⸗ den die von den Kommuniſten in der Gegend von Starg Jagorg, Tſchirpan und Nowa Zagora hervorgerufenen Unruhen mit Hülſe der Bevölkerung unterdrückt. In 8 Enina, Scheinowa und in vier anderen Dörfern des Bezirks Kaſanlik riefen kommm⸗ niſtiſche deren Geſamtſtärke 300 Mann nicht überſteigt, die Sowjetrepublik aus. Abteilungen der Garniſon von Kaſamitk ſtellten die Ruhe wieder her. Die Aufrührer flohen ins Gebirge und wurden von den Truppen verfolgt. in vier weiteren Dörfern desſelben Bezirks ſetzten ſich die Kommuniſten feſt. Bereits am gleichen Tage wurden jedoch Maßnahmen eingeleitet, um ſie aus den Dörfern vertreiben und die Ruhe wieder herzuſtellen. Hierbei wurden en Offizier und vier Soldaten verwundet. Die Verluſte der Kommu⸗ niſten ſtehen noch nicht feſt. In der Nähe von Sliwen hatten ſich etwa 250 Kommun eingeniſtet. Es entſpann ſich ein Gefecht mit den zu ihrer treibung entſandten Truppen. Die Kommuniſten hatten drei Tote und zwei Verwundete; die übrigen flohen. In einer Vorſtadt von Sofia umſtellte die Polizei ein Haus, in dem ſich ſieben Kommu⸗ niſten befanden, die ihrer Verhaftung Widerſtand entgegenſetzten; es entſpann ſich eine Schießerei; ein Kommuniſt wurde getötel, Sonſt wurde die Ruhe in Sofia nirgends geſtört. Der bulgariche Geſchäftsträger in Wien Dr. Stoflow machte folgende Mitteilungen:„Was ſich in Bulgarien gegenwärtig ab⸗ ſpielt, iſt nichts anderes als der Kampf der dorkigen Regierung gegen den Bolſchewismus. Dieſer Kampf gegen den Bol⸗ ſchewismus zeigt aber auch auf das deutlichſte, daß der frühere Miniſterpräſident Stambolijski nichts anderes als der Ver treter Moskaus und daß ſein ganzes Programm auf die Er⸗ richtung eines Sowjetregimes in Bulgarien eingeſtellt war. Letzte Meldungen Berlin, 24. Sept.(Von unſ. Verl. Büro) Die„aſpſ 2 behauptet, daß die„Rote Fahne“ am Samstag auf 1110 5 0— 1 1 Sonntag iſt das kommu⸗ niſti tzblatt aber jeden noch erſchienen. Immenſtadk, 24. Sepl. der in dem letzten Tagen einſeßende Regen hab im bayriſchen Vorgebirge einen empfindlichen Tent⸗ peraturrückgang gebracht und die Spitzen der gel iemlich tief eingeſchneit. Die Alpen zeigen d⸗ runter ein weißes Schneefeld. Das noch in den Bergen beſin liche Vieh muß ſchleunigſt abgetrieben werden. — Es bleibt immerhin tröſtlich, daß Treue und Tapferkeit, wenn ſie auch nicht 7 ſiegen vermochten, ſich auf glänzende Art äußerten und die Grundfeſten des Stagtes erhielten, daß ihre Aeußerung als hervorragendes Beiſpiel auf Zeitgenoſſen und Nachwelt wirken wer⸗ den, und daß ein Syſtem, gegründet auf Gewalt und Willkür, zur Verherrlichung des Einzelnen, nicht zur Beglückung des Ganzen, früh und ſpät der öffentlichen Meinung und der Gegenwirkung ge⸗ reizter Kräfte und gekränkter Gefühle unterliegen muß. Dieſe öffent⸗ liche Meinung aufrechtzuerhalten, das Gemeine zu bekämpfen, iſt die Pflicht und das Geſchäft der Beſſeren unter den Zeitgenoſſen. Freiherr von Stein. Die muſikaliſchen Akademien in Gefahr! Der Vorſtand der muſikaliſchen Akademien des Nationaltheater⸗ Orcheſters verſendet ein Rundſchreiben, deſſen erſten Satz der all⸗ bekannte flüchtige Leſer ein wenig bedemken wolle. Dies Rundſchrei⸗ ſchreiben beginnt mit den Worten:„Trotz der wirtſchaftlichen Notlage werden wir auch in dieſem Jahre die Akademien ver⸗ anſtalten.“ Dieſe wirtſchaftliche Notlage betrifft nämlich auch unſer Orcheſter! Die Fragen der Beſoldung und der feſten An⸗ ſtellung, Fragen des ſicheren Daſeins haben heute erhöhte Be⸗ deutung. Man ſollte über ſolche Fragen nicht hinweggehen oder hinwegleſen, denn die Not der Künſtler iſt eine neue ſoziale Frage, eine Kulturfrage. Mit„ſympathiſchen“ Worten(und„Sprüchen“) iſt ſie nicht zu löſen, ſondern nur mit der Tat. Es ergeht daher von neuem die Mahnung an alle, die in der Lage ſind, die neuen Abonnementspreiſe zu zahlen, ſofort zur Tat zu ſchreiten und„die Treue zu wahren“, wie das genannte Rundſchreiben ſo gut deutſch und deutlich ſagt. Die Unkoſten ſind in dem letzten Jahre der Akademien ſo hoch geweſen, daß der Gewinn— der ja durch 70 zu teilen war und iſt— nur beſcheiden ausfiel. Ein weſentlicher Teil dieſer Unkoſten beruht auf den Verechnungen der Stadt⸗ gemeinde, die ein volles Drittel der Geſamteinnahme für ſich forderte. Alles nach Gerechtigkeit, wie Aktengelehrten ſie verſtehen Die Sache ſteht nun ſo: wenn den Akademien nicht mehr„die volle Unterſtützung“ zuteil wird, ſo müſſen ſie eben unter⸗ bleiben. Denn niemand kann mit Unterbilanz arbeiten Inne werden heißt: im Innern fühlen, was da wird. In un⸗ ſerem Falle: was aus dem Mannheimer Muſikleben werden ſoll, was aus unſerem Orcheſter. Biele meinen, es käme alles„von ſelbſt“. Das ſind alle diejenigen, welche keine Not empfinden, die ihre Aka⸗ demien als gewohnten Kunſtgenuß hinnehmen. An ſie ſind dieſe Zeilen gerichtet, damit ſie„inne“ werden, daß es jetzt auf die Tat unkommt! Die Wintervorträge des Freien Bundes Von Dr. G. S. Harklaub (Leiter des Freien Bundes) Was der Freie Bund und die Akademie für Jedermann, Wicherts mit aller Kraft zu behütende Gründung, ſeinen Mitgliedern und Freunden ſeit vielen Jahren bietet und auch in dieſem Winter trotz Wachſens der äußeren Wüſtenei unbedingt wieder bieten möchte, Fasaſtich 1——— Ua mit ee ge⸗ 2 nenden Ereigniſſen zu tun gehabt. Es iſt keine Modeſache, teln flüchtig anregender Genuß, was uns der Veſuc des Vortragsſaales in der Kunſthalle zu bieten vermag. Sind doch die äußeren Umſtände dieſes Zuſammenkommens zu gemeinſamem Hören und Schauen ſogar ſo dürftig und ſo ungünftig wie nur mög⸗ lich. Als viel zu eng und zu niedrig hat ſich der Vortragsſaal, der ja urſprünglich nur als ein Proviſorium gedacht war, längſt er⸗ wieſen, die Lüftungsverhältniſſe laſſen— es hat keinen Sinn dies u verſchweigen— zu wünſchen übrig, die Notwendigkeit, jeden ortrag zu wiederholen, erſchwert den Rednern ihre Arbeit aufs Aeußerſte. Und trotz alledem iſt die Mannheimer Bevölkerung dem Fr. Bunde treu geblieben, ſo daß auch die Beſuchsſtatiſtik des letzten Winters, der ja wahrlich kein leichter Winter war, als eine geradezu bezeichnet werden kann in einer Zeit, da der Gedanke der olkshochſchulen und 8 5 Einrichtungen anderswo bedenklich an Einfluß auf die Maſſen zu verlieren begann. Wird auch im kommenden Winter, da die Verhältniſſe ſich in jeder Hinſicht noch vielfältig verſchlechtert haben, ja geradezu unec⸗ träglich geworden ſind, die Spannkraft der Mannheimer ausreichen, damit ſie für die des Freien Bundes genügend innere Muße, innere Aufnahmefähigkeit, innere Freiheit aufzubringen ver⸗ mögen? Gewiß iſt es nicht leicht, wenn der ganze Tag im ange⸗ ſpannteſten Kampfe ums Daſein und in der furchtbaren eines lenchaos—— Stunde auf ein ernſthaftes Schauen, Sinnen und Denken zu konzen⸗ trieren. Alle dieſenigen, denen geiſtige Dinge nur ein Luxus ſind, ge⸗ eignet für begüterte, beglückte und geſättigte Menſchen als Nachtiſch und Zugabe an der ſatten Tafel des Daſeins, müſſen in dieſem kri⸗ tiſchen Augenblick verſagen. Nicht an ſie wendet ſich der Freie Bund, ja am liebſten möchte er nicht einmal ihre äußere Opferwilligkeit in Anſpruch nehmen. Wer aber noch genügend Freiheit beſitzt, weſſen Inneres unbeſchädigt geblieben iſt unter dem treibenden Eis der materiellen Oberfläche, dem möchte der Freie Bund auch in dieſem Winter helfen. Was haben wir zu bieten? Dder Vortragsplan, wie er, wenn auch in einfachſter Ausſtattung, von nun an an der Kaſſe der Kunſthalle zur Einſicht offen liegt, gibt darüber den gewünſchten mnebelung t worden iſt, ſich am Abend für eine z und der derzeitige Leiter des Bundes. Im vorigen Winter die Hörer in ein heute unerreichbar gewordenes Gefilde der entrückt, nach Italien. Diesmal ſoll das Erreichbare gezeigt elt den, deſſen ganze Fülle uns erſt jetzt voll zugehen beginnt ſel wir ganz darauf angewieſen ſind: die deutſche Kunſt, ſpeug die Baukunſt und Bildnerei ſoll in ihrer Entwicklung dur ein Jahrtauſend, etwa von der Zeit der Karolinger bis auf die Zeit Goethes und Schinkels durchmeſſen werden. Auch der pierſtünbige Zyklus Dr. Strübings gilt der heimiſchen Kunft. Vier Roman kiger altdeutſcher Malerei, große Landſchaftsmeiſter wie Cranach, Altdorfer und Huber ſollen zur Behandlung kommen und eine reb⸗ ich Kunſt wer⸗ neriſche Ergänzung deſſen bieten, was in der bald zu eröf Ausſtellung der Kunſthalle„Deutſches Zeichnen“ an gemacht werden wird. Dr. W. Fraenger, den F Bundes ſeit Jahren bekannt, wird auch viel Heimatliches, verwandtes in ſeinem vierſtündigen Zyllus„Aus der Welt Bilderbogens“ zu berühren: in ſeiner leichten 5 polfstümlichen Art bietet dieſes Thema ein Gegenſtüc zu dem a waltigen der deutſchen Monumentalkunſt wie ſie Dr. behandeln wird. In einer zweiten Vortragsfolge begibt 1 Fraenger in ein entfernteres aber noch abendländiſches Kunſtgebiſ aus der er eine überaus charakteriſtiſche, kulturgeſchichtlich und kün leriſch höchſt ſeltſame Erſcheinung he aushebt: dem berüh le⸗ paniſchen Maler und Radierer Francesco Goya wird er vn ortragsſtunden widmen.— Weit hinaus zu den 40 Hele e eng 2———5— + aelhe des—— 95 uns ſodann der rühmli annte o r indiſcher un ſcher Kunſt Dr. Kar! With(Heidelberg), den die Bumdesleitunig zu 5 Vorträgen über oſtaſiatiſche Kunſt gewonnen hat. Schon im vorigen Winter hatte ſich als wünſchenswert ergeben, in den Umfreie der Vorträge des Freien Bundes auch ſolche guln, nehmen, die mit bildender Kunſt im engeren Sinn nicht zuf wie hängen. Nach dem Einſchlafen anderer Vortragsgeſellſchaften. des „B. der„Sternwartel, erweiſt ſich die Berückſichtigung 10 literariſchen und philoſophiſchen Gebietes als doppelt notwenie allerdings dürfen ſolche Darbietungen niemals das Hauptgebiet ich Freien Bundes Tätigkeit bilden! Sie können nur gelegen 30 gleichſam am Rande des Vortragsweſens erſcheinen. Es ſug uſt dem beſagten Zwecke zwei Sprecher gewonnen worden. Dr Autor Mannheims, wird einige Porträge halten, die ſein e lichſtes wiſſenſchaftliches Gebiet, das Erziehungsweſen zu⸗ treffen, gleichzeitig aber auch mit dem künſtleriſchen Inhalt ſammenhängen, der nach wie vor den Sinn unſerer Vorträge rt ſtimmen ſoll. Das Thema Kriecks lautet:„Vom erzieheriſchen jöſe der Dichtung“(Typenbildung, Volkstümliche Dichtung, Religen, Dichtung, Heldendichtung.) Endlich iſt noch ein zweiter einheim Pr. Sprecher geroonnen in der Perſon des jungen Romaniſten Aufſchluß. Hier nur einige Geſamtangaben. Den äußerlich um⸗ fangreichſten Vortragskreis beſtreitei der Verfaſſer dieſer Zeilen b 3 Kurt Sigmar Gutkind. In den meiſten Städten Italiens iſt do 9er er. Krieck, ein in Deutſchland wohlbekannter dultnurhlelorg ſene, he⸗ hndeeeee * S „FFFFEF — 17.—22. September abgele 2* Gebühren ziehun q ihrem 8 gängliche wir Berſch Bedürfni falls fnis, W, Heilſtrbnung. die Häſt und Montag, den 24. Seytember 192 Aeanuheimer Weuetat⸗Unzeiger(Minzag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 437 Städtiſche Nachrichten Beſchlüße des Gemiſchten beſchließenden Zusſchuſſes Ueber die ſchwerwiegenden Beſchlüſſe, die vom Gemiſchten beſchle⸗ nden Ausſchuß in ſeiner Sitzung am Freitag gefaßt wurden, geht lgender ſtadtamtlicher Bericht zu: ſermindeſigebühr für Oktober 49 090 000 des Mietwerts— aspreis: 3 385 000 Alk., Cichtſtrompreis 9 660 600 mk.(Durchſchnitt Zuli/ Auguſt) Für die Woche vom 17.—22. September beträgt der Papiermark⸗ ür 1 Tonne Kohle frei Werk beim Waſſerwerk 1 962 197 000 irk, beim Gaswerk 1 690 190 000 Mark, beim Elektrizitätswerk 1930 197 000 Mk. Infolgedeſſen werden für den in der Woche vom 17⁴ n Verbrauch die Preiſe wie folgt feſt⸗ geſetz: Waſſermindeſtgebühr für Oktober 49 090 000 2% des Mietwerts vom 1. Dezember 1921; Gaspreis(Durchſchnitts⸗ preis für Juli/Auguſtverbrauch) 3 385 000 M. für den ebm; Strom⸗ breis(Durchſchnittspreis für Juli Auguſtverbrauch): Lichtſtrom 9660 000 Mk. für die KWSt., Kraftſtrom 5 800 000 Mk. für die KWSt. unter entſprechender Erhöhung der übrigen Strompreiſe. Weitere Erhöhung der Kanal⸗, Müllabfuhr und Skraßenreinigungs⸗ gebühren für Seylember Gleichzeitig werden mit Rückſicht auf die am 16. ds. Mts. einge⸗ lretenen weiteren Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen zuſätzlich zu den für den Monat September am 31. Auguſt und 13. September ſchon be⸗ ſchloſſenen Gebühren folgende Na chtragsgebühren feſtgeſetzt: a) für den Kanalbetrieb 16 910 9% der Steuerwerte(bei Anſcklüſſen ohne Fäkalieneinleitung auf 12 681); 555 den ae bfuhrbetrieb 31 302.96 der Steuerwerte; e für den Straßenreinigungsbetrieb 33 712 9 der Steuerwerte. Jeſtſetzung der Goldmarkbaſis für die Waſſer⸗ Gas⸗ und Strompreiſe Im Vollzuge des Beſchluſſes des Bürgerausſchuſſes vom 12 ds. Mts: werden zunüchſt die von der Kaſſe der ſtädtiſchen Werke erhobe⸗ nen Preiſe und Gebühren auf eine wertbeſtändige Grun d. lage(Goldmarkbaſis) gebracht. 1. Maßgebend iſt der Goldmarkſatz, der nach den jeweils feſt⸗ geſetzten Bemeſſungsgrundlagen erforderlich iſt, um die in Goldmark ermittelten Ausgaben— einſchl. der Abgabe an die Stadtkaſſe, wo eine ſolche zu entrichten iſt— zu decken. Eine Abaabe an die Stadt⸗ kaſſe in Höhe von 10 96 kommt nur bei Gas und Strom in Betracht. Bis auf weiteres wird hiernach der Preis des Gaſes auf 22 Goldpfennige feſtgeſetzt: im Frieden hat dieſer Preis 18 Pfa. betragen. Die Erhöhung iſt deshalb erforderlich. weil die Kohlen, deren Preis ſeit 17. September in Goldmark feſtgeſeht iſt. ſodaß ſchon aus dieſem Grunde die Goldmarkfeſtſetzung auch der Pro⸗ dukte aus der Kohle unvermeidlich geworden wäre, nach den Mittei⸗ kungen der Direktion nun 280 9“ des Friedenspreiſes erfordert. Dem⸗ gegenüber beträgt der neue Gaspreis nur 170 97 des Friedenspreiſes. Der Lichtſtrom muß auf 65 Pfa. ſe KWSt, bemeſſen werden gegen 38 Pfg. im Frieden. Hier kommt in Betracht, daß die Aus⸗ gaben der Werke für Erzeuaung von Strom zwiſchen 50—60 55 auf Beſchaffung der Kohle anfallen und hiernach eine Erhöhung auf 170 96 des Friedenspreiſes bei der eben genannten Preisſteigerung ohne weiteres einleuchtet. Der Kraftſtrom wird auf 33 Pfa. feſt⸗ geſetzt; entſprechendes gilt für den C⸗Stromtarif. Die Waſſermindeſtgebühr iſt 296 des Mietwertes vom 1. Dezember 1021 gegen 3 des Friedensmietwertes. Der Mehr⸗ verbrauch wird je obm mit 30 Pfg. berechnet. Die Wohnungsabgabe wird unter genauer Beachtun der von den ſtädtiſchen Kollegien beſchloſſenen Grundbeträge auf monatlich 5/67 Pfa. je 1000 Mk. Steuerwert der Gebäude einſchl. Landesabaabe feſtgeſetzt. Die Kanalgebühr betrügt monatlich 1/450 7 des Steuer⸗ wertes der angeſchloſſenen Grundſtücke. die Müllgebühr 1/300% dieſes Steuerwertes, die Straßenreinigungsgebühr 1/00 kozent. Somit betragen dieſe Gebühren monatlich 2/22. 3/23, 2/½50 blennige. zuſammen monatlich.05 Pfa. für je 1000 Mk. des Steuer⸗ wertes. 25 Dieſe Gebühren ſind genenüber den Friedensſätzen erheblich, im allgemeinen um mehr als die Hölfte ermäßiat worden. Es kommt hierbei in Betracht, daß es ſich vorwiegend um Löhne und Gehälter handelt, während die Material⸗ und Stromkoſten bier nicht ausſchlag⸗ 7985 9 ſind. Die Feſtſetzung gilt für am 25. September begin⸗ Gerde alehng des Gas⸗ und Stromverbraucheg. für die übrigen und Abgaben aber vom 1. Oktober ab. hiernae den Rechnungen des Werkes f echnungsbetrag ausgeſtellt. Die Zahlung dichtet ſich nach dem am Tage der Zahlung gültigen amtlich bekannt Egebenen Vervielfältiger, der die Angleichung der Papier⸗ 3. In Zukunſt wird wemeh ein Aentache Vorleſen aus dem großen Haup eratur, Dantes„Göttlicher Komödie,, von naanniafachen Ueberſetzungen der gewaltigen Dichtung, ſchde in den letzten Jahren anläßlich des Dante⸗Jubiläums in deut⸗ 80 Sprache herausgekommen ſind, beweiſen das auch in Deutſch⸗ d immer mehr wachſende Intereſſe für dieſes Werk, in dem die jeher üblich. Die geſamte Gedankenwelt und auch Bilderwelt des abendländiſcher chriſtlichen Mittelalters eine Vereinigung gefunden hat. Dr. Gut⸗ La., wird uns an vier Abenden gewahlle Slellen aus dem eren il der göttlichen Komödie, die„Hölle“ vorleſen. Um aber die Be⸗ de ung zu der Hauptaufgabe des Freien Bundes, der Geſchichte zer bildenden Kunſt, nicht zu verlieren, wird der Vorleſer jedesmal an Lichtdild zeigen, wie die großen Maler und Zeichner von den llcden Dantes bis zu Guſtav Doree verſucht haben, den übermenſch⸗ chen Geſichten des gotiſchen Dichters zu folgen. Der Freie Bund und die Akademie für Jedermann ſind von egründer als eine durchaus volkstümliche, ſedermann zu⸗ Einrichtung gedacht. An dieſem Grundſatz zu rütteln, und 1 es auch in Zeiten ärgſter finanzieller Bedrängnis, wäre ſhe denbeit Kurz mag geſagt werden, daß die Bundesleitung hofft, nle gewattgen Unkoſten decken zu können, wenn ſie von ühren Mut. liedern einen Geſamtbeitrag von 50 Goldpfennig erhebt. Die ledrige Bemeſſung der Veitrittskarten iſt, wie jedermann, der von 1 Kalkulierung eines Vortragsunternehmens etwas ahnt, zugeben wird. ein Wagnis, ein Experiment. Das Wagnis wird unternom⸗ Bun in dem feſten Vertrauen: Mögen die Freunde des Freien unſer Vertrauen nicht enttäuſchen. Wir rechnen auf nicht enige Tauſende von Beitrittserklärungen! Theater und Muſtk 5 e Adolf Buſch. Vor hundert Jahren hatten ſegen die Verwelſchung der weichlichung uuſen Wiener Meiſter, zugleich aber gegen die nellerung“. Herr Profeſſor Buſch führte uns mit ſeinem 8 Rudolf Serkin Veethovens Es⸗Dur⸗Sonate(Werk 12, M in einem bedenklichen Stile vor. Seine Meiſterſchaft als Reger⸗ tellker anerkennend, können wir— die Minderheit— nur ſagen: W01 Springbogen⸗Technik, mit dem Allegrö con brio im vollen adierſpruch, iſt modernen Urſprungs. Sie kam erſt mit Ferdinand 9 50 in Aufnahme. Die Verweſchlichung des langſamen Satzes hat en anderen Grund: Adolf Vuſch hat keinen großen Tonk Das Beethovens Zeitmaße zu übertreiben, führt wohl eben⸗ zals, auf das Bewußtſein des kleinen Tones zurück. Daneben mag Unruhe hervorbringt, auch einen (es wie Adolf Buſch mit in den vorgeſtrigen Strudel des Rondo⸗ * Ver mark an den Goldmarkwert bewirken muß und auf Grundlage des Dollarkurſes ermittelt wird, wie ja auch die Kohlenpreiſe, die das Werk zu bezahlen hat, nunmehr dieſe Grundlage haben. Näheres über die Beſtimmung des Vervielfältigers wird noch bekannt ge⸗ geben. Wenn z. B. die Rechnung auf 20„ lautet, der Verviel⸗ fältiger aber entſprechend dem Kurſe der Mark 30 Millionen be⸗ trägt, ſo ſind 600 Millionen Papiermark zu leiſten. 4. Um dem Abgabepflichtigen zu ermöglichen, ſeine Zahlungen nach dem Zeitpunkt des Anfalles ſeiner Geldmittel einzurichten, werden Rechnungsmarken, die nur zu Zahlungen an das Werk gültig ſind, ausgegeben. Dieſe Marken werden in einer grö⸗ ßeren Anzahl von Verkaufsſtellen erhältlich ſein. Sie werden auf 1, 2, 5, 10 und 20 Rechnungs⸗(Gold⸗Mark lauten und für den Monal des Kaufes und den nächſten Monat Gültigkeit haben. Zweck iſt, die allmähliche Deckung des Betrages einer Monatsrechnung zu er⸗ möglichen; nur zur Erleichterung dieſes Zweckes dient die Gültigkeit der Marken auf 2 Manate. Die Marken werden zu dem am Tage des Kaufes gültigen Vervielfältiger bezahlt. Bei Jahlung der Mo⸗ natsrechnung kann die Schuldigkeit ganz oder teilweiſe mit ſolchen Marken beglichen werden. Lautet z. B. die Rechnung auf 35, dund behändigt der Schuldner 30 l in ſolchen Marken, ſo hat er noch für 5 l den Paniermark⸗Betrag nach dem am Tage der Zah⸗ lung geltenden Vervielfältiger zu leiſten. 5. Die bisherigen Vorauszahlungen fallen für die Zukunft weg; ſie gelten alſo nurmehr für die Juli⸗Auguſt⸗Rech⸗ nungen für Gas und Strom, nicht mehr für die ſog. September⸗ für welche die Ableſung am 25. September beginnen wird. Einſchränkung der ſtädtiſchen wohnungsbauten Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt uns: Nachdem ſchon ein⸗ mal die Wohnungsneubauten an der Käfertalerſtraße vom November 1922 bis Ende Februar 1923 und die Neubauten an der Schafweide von Ende vorigen Jahres bis Juni 1923 wegen Geldmangels vor⸗ übergehend eingeſtellt werden mußten, hat ſich wiederum die Notwen⸗ digkeit ergeben, die Bautätigkeit bei den ſtädtiſchen Woh⸗ nungsbauten auf einige Zeit erheblich einzuſchrän⸗ ken. Der wöchentliche Geldbedarf iſt in der letzten Zeit derart ge⸗ ſtiegen, daß es kaum mehr möglich war, den Bedarf für die Löhne der Arbeiter und für die notwendigſten Materialien zu decken. Die Wohnungsbauten an der Langerötterſtraße ſind daher gänzlicheingeſtellt worden. Bei den Wohnungsbauten an, der Käfertalerſtraße, welche ſchon weiter gediehen ſind und ſchon bald bezogen werden ſollten, werden nur dieſenigen Arbeiten ausgeführt, die für den Bezug der Wohnungen unbedingt erforderlich ſind. Bei den Wohnungsbauten an der Schafweide mußte die Zahl der Arbeiter von 110 auf 20 herabgeſetzt werden. Aller Vor⸗ ausſicht nach wird es aber möalich ſein, in den nächſten Wochen die Bauarbeiten wieder verſtärkt zu betreiben. Mit dem Baubeginn des Altersheims kann allerdings in nächſter Zeit leider noch nicht gerechnet werden. Der vierte Septemberſonntag brachte beſſeres Wetter, als man erwartet hatte. Es regnete nicht. Nach der miſerablen Witterung in der verfloſſenen Woche immerhin ein Gewinn. Der Himmel war den ganzen Tag über allerdings be⸗ deckt. Gegen Mittag trat Aufklärung ein. Man nahm infolgeſſen an, daß die Sonne in dem Kampfe mit dem Wolkenmeer Sieger bleiben würde. Die Hoffnung erwies ſich als trügeriſch. Der dichte Schleier, der das Firmament bedeckte, wurde nicht zerriſſen. Die Ausſicht, nicht naß zu werden, lockte Viele ins Freie. Die Anlagen waren nachmittags ſehr belebt. Eine ſtarke Anziehungskraft übte vor allem am Nachmittag das Schloß aus. Auf dem Platze vor dem Eingang zum Schloghof war wieder eine größere Anſammlung feſtzuſtellen. Das ſollte vermieden werden. Die Schauluſt wird be⸗ riedigt, wenn man vorbeigeht. Das Stehenbleiben ſollte unter allen Umſtänden unterlaſſen werden. Es gibt übrigens, nachdem die Trup⸗ pen, die das Schloß beſetzten, wieder abgezogen ſind und ein Wach⸗ kommando zurückgelaſſen haben, wirklich nicht viel den beiden Wachhäuschen, die den Eingang zum Schloßhof flankie⸗ ren, ſteht je ein Poſten mit aufgepflanztem Seitengewehr. Die kriegsmäßige iſt abgelegt. Die Abſperrung beſchränkt ſich auf die nächſte Umgebung des Schloſſes. Zum Ballhaus kann man nicht gelangen, da an dem Wege, der hinter dem Amtsgericht dorthin führt, ein Poſten ſteht, ebenſo am Selterwaſſerhäuschen auf der anderen Seite. Sämtliche Haupteingänge des— 5 ſind eben⸗ falls mit Poſten beſezt. Die das Schloß umgebenden Gehwege wurden freigegeben. Der Verkehr über die Rheinbrücke war in den Nach⸗ mittagsſtunden ſehr lebha Unaufhörlich paſſierten Erwachſene und Kinder die ſchmale Kontrolle auf dem rechtsſeitigen Gehweg. Aber auch der Befuch aus der Pfalz war ſehr ſtark. Der Wechſel⸗ verkehr ſcheind ſich ohne Stockung vollzogen zu haben. Die An⸗ kündigung, daß am morgigen Tage ſchon wieder eine neue Fahr⸗ preiserhöhung in Kraft tritt, hat ſicherlich Viele veranlaßt, noch einmal einen Ausflug zu den billigeren Millionenpreiſen zu unter⸗ nehmen. Auf den Hauptbahnen herrſchte infolgedeſſen wieder ein ſtarker Verkehr. Bevorzugt waren die Linien, die ins Neckartal und nach der Bergſtraße führten. Auch die Nebenbahnzüge wieſen 117 Beſetzung auf. Viele benutzten den Sonntag auch zu amſterfahrten, die ſich recht gewinnbringend geſt⸗ wenn man gute Beziehungen hat. Die Hauptſorge iſt nac wie vor der Kartoffelmangel. Man darf erwarten, daß die ſchlimmſte twerke der italieniſchen] Finale wie ſie ge⸗ kunſt zeigte. H. La Muſik zu kämpfen, heute gegen die Zeit überwunden iſt, da die regneriſche Witterung, die die Landwirte am Ausmachen hinderte, vorbei zu ſein ſ 8 8 hineingeriſſen haben. Dies Rondo verlor das„ſehr luſtige“ des Motto allegro⸗Urbildes, verlor den Humor, die bei aller Jugendluſt ariſtokratſſch bleibende Virtuoſenlaune. Alle Achtung vor Herrn Serkins Pianiſtik, ſeine Terzen⸗ und Oktavengeſänge, ſeinen geſchmackvollen Gebrauch der Pedale— insbeſondere des „halben Pedals“— aber ſo draufgängeriſch hat man um 1800 in den fürſtl. Salons nicht geſpielt, obendrein auf den Wiener Flügeln nicht ſpielen können! Ein mildernder Umſtand: er mußte wohl ſo ſpielen, denn Adolf Buſch herrſchte. Ein ſonderbares„Zufammen⸗ ſpiel“ freilich Bei Schuberks ſelten zu hörender Fantaſie näherten wir uns, bei Reger kamen wir zuſammen. Der letzte Satz der Sonade (Werk 139) war etwas gand herrliches. Trotz allen obigen Bedenken: Adolf Buſch iſt hier ſeinem Reiche ein großer Künſtler. Halten wir dieſe Reger⸗Erinmwerung feſt. A. Bl. Kirchenkonzert in der Chriſtuskirche. Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann veranſtaltete geſtern ein kleines Orgelkonzert in der Chriſtuskirche, und es iſt die Pflicht der Preſſe, auf dieſes ſchlichte, reklameloſe, aber ſozial⸗muſikaliſch ſo bedeutſame Erziehungswerk nachdrücklich hinzuweiſen. Gegen ein kleines Entgelt(Kollekte) ſpielte Landmann, alle Vorzüge der prächtigen Orgel geſchmackvoll aus⸗ nutzend, ſeinen zahlreichen Hörern ein erleſenes Programm. das in ſeiner Abwechslung einen Ueberblick über die geſamte Orgelliteratur bietet. Bach ſteht meiſtens im Mittelpunkt, und der geſtrige Abend war ebenfalls ſeinen Werken gewidmet. Das Präludium und die Fuge in E⸗Moll eröffneten das Konzert, dann folgten drei Orgel⸗ choralvorſpiele, eine Chaconne für Violine, bearbeitet für Orgel von Landmann und er endigte mit der Tripelfuge in Es-Dur, in der Landmann die ganze Größe ſeiner architektoniſchen Klangfarben Runſt und wißhenſchaſt vorleſungen über Zeikungsweſen. An der Weſtfäliſchen Wilhelms⸗Univerſität in Münſter ſind folgende Vorleſungen 5 gekündigt: In der hiſtoriſch⸗politiſchen Abteilung: Zeitungspraktikum oder Zeitgeſchichte und Parteipreſſe; Uebungen über vergleichende Zeitungskunde; Ausgewählte Abſchnitte aus der Geſchichte der deutſchen und der ausländiſchen Preſſe; Die Auslands⸗ preſſe: Skandinavien, Amerika, Frankreich, England, Schweiz, Flä⸗ miſche Preſſe. In der ſtaatswifſenſchaftlichen Abtei⸗ lung: Zeitungspraktikum: Fortlaufende Beſprechung der Entwick⸗ lung 1 der Tagesfragen unter Zugrundelegung führender Zeitun⸗ gen d des ſonſtigen Nachrichtendjenſtes. Kolloquium über ſehen. Vor Brauchen wir unſere Rirche noch? Im Evangeliſchen Gemeindeverein der Kon⸗ kordienkirche hielt am Donnerstag abend Frofeſſor Or. Brauß einen äußerſt ſeſſelnden und ſicher wachhalkig wirkenden Vortrag über das ſehr zeitgemüße Thema:„Bra nehen mir unſere Kirche noch?!“ Nach geſchichelich m Rückblick auf die Verfolgung der Kirche in früheren Jahrhunderten and die 8 gegenwirkenden Strömungen ging der Redner auf d. Borwür fe und Anfeindungen der heutigen Jeit näher ein und bele achte e mit größter Offenherzigkeit, was Wahres, Uebertriebene⸗ oder auch be⸗ wußte Verleumdung iſt. Schon früher wandten ſich ganze Volks⸗ ſchichten in phariſierhafter Ueberhebung von der Kirche ab. Doch ſo, ſtark wie in den letzten Jahrzehnten wurde der Materialismus, der nur das verſtandesmäßig Begreifbare und Beweisbare gelten laſſen will und in ſeinem Gefolge den kraſſen Egoismus züchtete, der nur im Diesſeits irdiſchen Beſitz und weltliche Luſt er⸗ ſtrehte nie betont. Das Schlimmſte iſt, daß die⸗ Ertöten jeder Nächſtenliebe, jeder Rückſichtnahme, ja jedes Rechtsgefühls plan⸗ mäßig mit ganzen Maſſen unſeres Volkes vorgenommen wurde. Viele reden heute die vorgeſagten Schlagworte nach, ohne darüber nachgedacht zu haben. Doch ſchon macht ſich ein Um⸗ ſchwung bemerkbar. Namhafte Gelehrte wenden ſich ab von dieſer nur auf Verſtand aufgebauten Weltanſchauung und geben zu, daß es letzte Geheimniſſe gibt, die„kein Verſtand der Verſtän⸗ digen ſieht“. Das deutſche Volk mit ſeiner Gefühlstiefe kann auf die Dauer mit ſolch nüchterner im Unglück unbedingt verſagender Welkanſchauung nicht beſtehen. Es iſt kein Zufall, daß das deutſche Volk das Volk der Reformation wurde. Aber heute gilt es, dieſes Erbe zu verteidigen. Es ſind ſtarke Kräfte am Werk, um Deutſch⸗ land und Neueukopa ein anderes religiöſes Geſicht zu verſchaffen. Politiſch hat das evangeliſche Deutſchland ſchon einen ſchweren Schlag erhalten. Wenn es auch noch gelingen würde, die evan⸗ geliſche Weltauffaſſung kirchlich zu unterdrü oder umzudrehen, wäre der Schaden auf allen Gebieten des Geiſtes, der Kunſt und Wiſſenſchaft unabſehbar. Wenn keine religißbſe Erneue⸗ rung unſer Volk weckt und ſtark macht, wird nicht nur Deubſch⸗ land, ſondern das Abendland rettungslos untergehen. Aber es ſind erfreuliche Anzeichen für das religiöſe Erwachen * vorhanded, und die Bibel wird nach den Irrfahrten weiter Schichten wieder Richtſchnur ihres Handelns und Strebens werden. Die Er⸗ ziehung in Schule und Haus wird wieder mehr auf bibliſch⸗reli⸗ giöſer Grundlage aufgebaut werden müſſen, damit Nächſtenliebe, Ehrfurcht und Treue wieder unſeres Volkes Zierde ſei. Dieſe religiöſe Erneuerung kann durchgreifend und nachhaltig aber nur die Kirche leiſten. Darum: nichhlos von der Kirche, ſondern in ihr mitgewirkt, mitgeraten, feder an ſeinem Plaßz, daß ſie eine richtige Volkskirche werdel Unſer Volk muß aus dem Egoismus zur wahren Bruderliebe erzogen werden. Der Materialismus und Mammonismus muß wieder tiefinnerlichem, religiösgeſtimmtem, opferbereitem Idealismus weichen. das die heilige Not unſerer Tage bewirkt, dann wird am Ende alles gut. Schwer und groß iſt die Aufgabe der Kirche. Deshalb darf aber das Volk auch nicht ihre Diener in äußerer Not ver⸗ ſinken laſſen. Der Vorſitzende des Gemeindevereins, Herr Ober⸗ lehrer Kpodel, richtete angeſichts der beiſpielloſen Ver zöge⸗ rung der Gehaltsduszahlungen der Pfarrer ein⸗ dringliche Worte an die Verſammlung, daß ſie auf Aenderung dieſer Zuſtände dringe. Es geht hier nicht um eine perſönliche Angelegen⸗ heit der Geiſtlichen, ſondern um eine ernſteſte Sache des Volkes. Es müſſen Wege gefunden werden, damit die berufenen Diener der Kirche ihr Werk mit Freuden, wenigſtens ohne äußere Not und bittere Entbehrung vollführen können. Die Landesbehörden und die örtlichen Kirchenvertretungen müſſen ihre Arbeiter am köſt⸗ lichſten Volksgut, an der Volksſeele, ſchleunigſt vor Elend ven. — Es wurden verſchiedene Vorſchläge gemacht. Die n dee Sa Verſammlung wird nicht ohne Einfluß bleiben. Das wuchtige Lutherlied„Ein ſeſte Burg iſt unfer Gott gab dem ein⸗ drucksvollen Abend einen zur Tat ſich bekennenden Abſchluß.. Der A von Reichs ſilbermünzen durch die Reichsbank⸗ 24. ab bis auf dum ukauf indet anſtalten fi vom en ab 10 000 000fachen Betrage des f *Erhöhung der Bahninderziffer. Vom morgigen Dienstag erhöht ſich die Indexziffer der Bahn von 9 auf 20 Millionen. Darnach ſtellt ſich eine Fahrt 4. Klaſſe nach Heidelberg hin und zurück auf 20 Millionen und 3. Klaſſe auf 28 Millionen. Einſtellung der Prägung von Harkgeld. Seit der Ausgabe de⸗ 500⸗Markſtückes aus Aluminium iſt ſtets davon die Rede geweſen, daß die Berliner ſtaatliche Münze wieder neues Hartgeld prägen werde. Auf Grund der letzten Erweiterung des Münzgeſetzes waren auch drei Stücke zu 100 000. 200 000 und 500 000 Mark bereits in An⸗ griff genommen. Die Münze hatte jedoch auch in dieſem Falle mit ihren Erzeuaniſſen kein Glück. Denn wie ſtets bisher warf die raſend fortſchreitende Geldentwertung alle Prägungsvorbereitungen wieder über den Haufen. Man ſcheint im Finanzminiſterium deshalb von dem Gedanken der Hartgeldprägung überbaupt abgekommen zu ſein. Infolgedeſſen hat ſich die Direktion der ſtaatlichen Münze veranlaßt geſehen, zum 1. Oktober ihren ſämtlichen Arbeitern zu kündigen. „ Frelarenze bei der Betriebsſteuer. Zur Behebung von Zwei⸗ felsfragen ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die Freigrenze bei der Betriebsſteuer nicht nach der Zahl der Angeſtellten und Arbeiter, ſon⸗ 1Kückkehr eines däniſchen Grönlandforſchers. Nach einer drei⸗ jährigen beſchwerlichen Forſchungsreiſe iſt der däniſche Magiſter Lauge Koch nach Kopenhagen zurückgekehrt. Er hat den nördlichen Teil Grönlands genau durchforſcht. 4000 Verſteinerungen von großem geologiſchem Intereſſe hat er mitgebracht. Er hat die größte und kängſte Schlittenfahrt in der Geſchichte der Grönlandforſchung ausge⸗ führt. Von der Bevölkerung wurde ihm ein außerordentlich herz⸗ licher Empfang bereitet. Die Flugzeugbeobachtung der Sonnenſinſternis. Die totale Sonnenfinſternis am Montag, 10. Sept., wurde in Amerika von zahl⸗ reichen wiſſenſchaftlichen Expeditionen beobachtet, die ſich zu dem Zweck nach San Diego in Kalifornien begeben hatten, wo die günſtigſte Gelegenheit zur Beobachtung gegeben war. Die Sonnen⸗ finſternis begann um 12 Uhr mittags; drei Minuten lang war die Sonne vollſtändig vom Mond bedeckt, und die Corona wurde ſichtbar. Während der Finſternis kreiſten 17 Flugzeuge in der Luſt, an deren Bord ſich die Aſtronomen befanden, die in einer Höhe von etwa 6000 Metern photographiſche Aufnahmen des Phäno⸗ mens machten. Profeſſor Smiwhell, der an der Beobachtungen teilnahm, erklärt, daß man während der Finſternis beobachten konnte, wie ein eeee. Waſſerſtoffgas von roſa Farbe aus der einen Seite des Geſtirns hervorſchoß. Die Gelehrten halten dieſes Moment für außerordentlich wichtig. Profeſſor Sears iſt es gelungen, die Corona zu photographieren. Naet e Literatur *Georg Witkowski: Das deutſche Drama des neunzehnten Jahr⸗ hunderk. 5. durchgeſehene Auflage.(Aus Natur und Geiſteswelt. 51. Bd.) Verlag von V. G. Teubner, Leipzig, Berlin.— Das vor⸗ liegende, in der neuen Auflage durchgeſehene und ergänzte Bändchen gibt in großen Zügen ein Bild von dem Entwicklungsgang des mo⸗ dernen deutſchen Drämas von den Romantikern an bis zu der Mitte der 8ber Jahre, während das Drama der Gegenwart, etwa von Hauptmanns Anfängen an, in einem ſpäteren Bändchen geſchildert werden ſoll. Die wichtigſten Dichterperſönlichkeiten werden eingehend ſtücke behandelt, der verhältnismäßig großen Rolle entſprechend, die vollſtändiges Bild des geſamten dramatiſchen Schaffens gegeben iſt. Die eingehende Berückſichtigung der drei Faktoren, deren jeweilige Beſchaffenheit die Geſtaltung des Dramas bedingt: Kunſtanſchauung, Schauſpielkunfſt und Publikum, macht das Buch geeignet, zu einem Tagesfragen aus der Weltwirtſchafts⸗ und Induſtriewirtſchaftslehre. Koſloquium über engliſche und amerikaniſche eeee Verſtändnis der modernen dramatiſchen Dichtung hinzu⸗ ſhren. ö charakteriſiert, aber auch die dem Alltagsgeſchmack dienenden Theater⸗ ſie oft ſpielen. Auch das Muſikdrama wird berückſichtigt. So daß einn 4. Seite. Nr. 437 Manngeimetr Geueral-Anzeiger Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 24. September 1923 dern nach der H öhe der Abgabe an jedem Fälliakeitstermin ab⸗ geſtuft iſt. Gemäߧ 3 der Durchführungsbeſtimmungen zum Geſetz vom 11. Auguſt 1923 iſt die Betriebsſteuer nämlich nicht zu zahlen, wenn der doppelte Lohnabzug das 200fache Porto für einen einfachen 0000.(ſeit 184 5885 200, 250 000 gleich 5 ark, bis zum ptember 200& 75 000 glei 15 000 000 Mark). Für kleinere Betriebe beſteht ſomit die Möglich keit, durch Teilung der Monatsgehälter in drei Zah⸗ lungsraten von der Abgabe freizukommen. Die Verbuchung der Betriebsſteuer über Handlungsunkoſten iſt ſteuerrechtlich aus⸗ drücklich verboten: dagegen kann ſie in der Handelsbilanz erfolgen. *Sozial- und Kleinrentnerfürſorge. Die Reichsrichtzahl, die der — und Kleinrentner auf rund der Verordnung vom 14. Auauſt 1923 zu Grunde zu iſt, beträgt nach dem Stand vom 17. September 1923 14 244 900 Berlegung der Amllichen Fürſorgeſtelle für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebenen. Infolge Beſetzung des Se die Franzoſen iſt der Publikumsverkehr mit der Amtlichen Fürſorge⸗ ſtelle der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge unterbunden. Zur Entgegennahme von Anträgen und Wünſchen iſt ein Auskunftsbüro im Verforgungsamt, C 7, 5, einge⸗ richtet. Sprechſtunden nur vormittags von—12 Uhr. Der neue Milchpreis. Vvon der Mannheimer Milch⸗ zentrale.⸗G. wird uns geſchrieben: Der badiſche Landesgrund⸗ preis beträgt vom 24. September ab je Liter Vollmilch vom Stall ab 4000 000 4. Durch die Zuſchläge, die den Abmelkwirtſchaften, Molkereien und Grenzgebieten zu zahlen ſind, erhöht ſich der Durch⸗ ſchnittspreis vom Stall ab auf 4 700 000 1. Vom 24. September ab wird das Liter Vollmilch von der Milchzentrale an den Händler zum Preiſe von 8 140 000 abgegeben Die Verdienſtſpanne de⸗ Händlers beträgt 860 000 je Liter. Kleinverkaufspreis vom heutigen Montag ab 9 Millionen je Liter Vollmilch. Die Umſatzſteuer wird durch den Milchhandel in voller Höhe des Klein⸗ verkaufspreiſes getragen. Außerdem erhöht ſich die Schlüſſelzahl für Frachten um 100. Was koſtet heute eine Zigarette? Seit 17. ds. Mts. betragen die Mindeſtkleinverkaufspreiſe des Zigarettenkartells für orientaliſche Zigaretten, Stranazigaretten. 600 000 Mk., 1500 Gramm und mehr 1 Million, bis 650 Gramm 500 000 Mk., unter 400 Gramm 400 000 Mark; Hohlmundſtückzigaretten bis 450 Gramm 300 000 Mk., über 450—700 Gramm 500 000 Mk., über 700 Gramm 600 000 Mk., Zigaretten, die unter Mitverwendung nicht orientaliſchen Tabaks her⸗ geſtellt werden und die nicht mehr als 50 Prozent drientaliſchen Tabgk enthalten, 450 000 Mark. Die Gewichtsangahe verſteht ſich hierbei für 1000 Stück, während der Preis für ein Stück in der ent⸗ ſprechenden Verpackung liegt. Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. In der Neuinfzenierung des Schaufpiels „Die Räuber“ von Schiller, das Donnerstag. den 27. September im Nibelungenſaal erſtmalia zur Aufführung gelanat, bat Heinz Grete das Bühnenbild geſtaltet. 5 *ftünſtlertheater„Apollob.„Familie Raffke“n geht nur noch heute und morgen in ne. Anſtelle von Runge ſingt rietta. Mititwoch abend findet die Eva Hanne die Partie der Erſtaufführung des ausgezeichneten Schwanbes„Die Ham⸗ burger Filiale“ ſtatt, in weſchem Werk Heinrich Prang alle Regiſter ſeiner Komik ziehen kann. *Vorkräge in der Konkordienkirche. Geſtern abend begannen in der Konkordienkirche die 911 eine Woche berechneten Evangeli⸗ ſatioisvorträge des Miſſionsinſpektors eichert⸗Berlin. Kirchenrat v. Sch r eröffnete in dem geſtrigen Abendvortrag leine Mitteilungen 55 die Evangeliſationswoche mit dem Wunſche, daß dieſe für die Ent⸗ Die ſchlimme Lage der kommunalen Ve und ihrer wicklung und Förderung des chriſtlichen Lebens der Gemeinde der verwandten Zweige wird am deutlichſten dadurch Segen ſein.Veranſtaltungen dieſer Natur waren zu allen Zeiten henfum. Aber ſo notwendig wie heute waren ſie noch nie. an ſpüre und fühle es jeden immer ſchrecklicher, daß das ganze irdiſche Leben nur auf ſchwankendem Miſſionsinſpektor Weichert ſprach dann über da⸗ Thema:„Die Halbheit der Chriſden als Grund unſeres Verderbens“. Der Vortragende beobachtete auch in feinen mit großer Aufmerkſam⸗ keit aufgenommenen Ausführungen keine Halbheiten, ſondern geißelte mit aller Schärfe das Weſen der Namen⸗ und Kirchenchriſten. Für heute Montag. abende 8 Uhr, lautet das Thema:„Will die mo⸗ derne Geſellſchaft ganze Chriſten? Näheres ſiehe Anzeige im Samstagabendblatt.) Aus dem Cande Ihringen b. Freiburg, in manchen Gewannen ſo gering, daß man glaubt, die Traubenleſe wäre dort ſchon beendigt. Ein Gang durch unſere au hnten Weinberge läßt am beſten den diesſährigen Fehlherbſt ſehen. Die ungünſtige Blütezeit im Juni verbunden mit froſtigem Wetter ließ die Blüten ſich gar nicht entfalten. Dann kam der Wurm und richtete große Verheerungen an. Der 15. Juli brachte in den Abend⸗ ſtunden ein ſtarkes Hagelwetter, das die wenigen Geſcheine ſo be⸗ ſchädigte, daß ſich die meiſten Beeren gar nicht entwickeln konnten und daher abfielen. Etwas mehr vom Glück begünſtigt ſind die Weinberege mit Riesling, die eine ſpätere Blütezeit haben. So ſieht es am ſüdlichen Kaſſerſtuhl mit den Herbſtausſichten nicht beſonders erfreulich aus. Zu den hohen Auslagen für Arbeitslohn und Schäd⸗ li a ngsmittel kommen Woche für Woche neue Ausgaben für Gemeinde und Staat, die namentlich den kleinen Winzer ſehr drücken. Der Herbſt, ſonſt die eeee fehlt, wodurch Konkordienkirche von unge Leute mehr mehr genötigt ſehen, bei den ſe der Neachsdahn in Oberbaden Arbeit und Verdienſt zu uchen. 21. Sept. Der Behang der Reben dſt 4 )(Engen, 21. Sept. Ueber einen eigenartigen Kauf wird der „Konſt. Zig.“ berichtet: Hier wurde ein Laſt⸗ Kraftwagen zu 2½% Milliarden Mark verkauft, zahlbar in 1⸗Markpapier⸗ ſcheinen. Ob es dem Käufer gelingt, dieſes Quantum 1 Mark⸗ ſcheine aufzubringen, iſt eine andere Frage und für den Verkäufer dürfte es ſehr kompliziert ſein, einen„Kaſſenſchrank“ zu beſchaffen, der für das Geld genügend Raum bietet. Es wind wohl am beſten ſein, wenn ein beſonders feuerfeſter Raum erſtellt wird. Gerichts zeitung AUrkundenfälſchung und Betrug. Die Strafkammer in Ko n⸗ ſtanz verurteilte den 24jährigen ledigen Kaufmann Bernhard Straub in Konſtanz wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Als Expedient der Rückverſiche⸗ rungs⸗A.⸗G. in Konſtanz hatte St. unter Fälſchung von Unterſchrif⸗ ten und Mißbrauch des Firmenſtempels im Februar 1922 ſich durch einen Scheck 1 850 000/ zu verſchaffen gewußt. Mit dem Gelde entfloh er unter falſchem Namen nach Braſilien, kehrte aber anfangs dieſes Jahres nach Leipzig zurück, wo er ſich mit einer Bürgers⸗ tochter verlobte. Als der Schwiegervater ſich nach den Verhältniſſen des Bräutigams ſeiner Tochter in Konſtanz erkundigte, ſtellte ſich die Geſchichte heraus und es erfolgte die Verhaftung des Straub. Bei ſeiner Verhaftung hatte die veruntreute Summe einen Wert von 74 Milliarden Papiermark erreicht. 1 300 000 wurden noch in ſeinem Beſitz gefunden. Die Oſtplage in Frankfurk. Am Sonntag morgen wurde das Kaffee Erbesfeld, Am Schwimmbad 2, von der Kriminalpoligei einer eingehenden Reviſion nach ſteckbrieflich geſuchten Ele⸗ menten unterzogen. In dieſem Kaffee verkehren vorwiegend die aus dem Oſten zugezogenen Perſonen, die größtenteils infolge ihrer unreellen Geſchäfte allen Grund haben, die Nachforſchung durch die Polizei zu ſcheuen. Es mußte denn auch eine große An⸗ zahl dieſer Perſonen feſtgenommen und dem Polizeigefängnis zur weiteren Aufklärung zugeführt werden. Dreizehn von ihnen wur⸗ den in Haft behalten, vorwiegend deshalb, weil ſie ausländiſche Zahlungsmittel und Deviſen bei ſich führten, ne ſie unter Umgehung der geſetzlichen Beſtimmungen erworben hatten und ebenſo wieder verkaufen wollten. Außerdem wurde eine Perſon feſtgenommen, die eine Anzahl rotgeſtempelter Tauſendmarkſcheine aufgekauft hatte und mit Aufgeld wieder verkaufen wollte. Die Feſtnahme wegen verbotenen Agiohandels. Der FJilmroman des JFaſſadenkletterers. Bei einer ver⸗ wegenen Faſſadenkletterei wurde der Arbeiter Willi Günther im Juni v. Is. eines Nachts abgefaßt. Beamte beobachteten, daß ein Mann an dem nach der Straße zu gelegenen Fahrſtuhlſchacht eines Gebäudes in der Landweheſtraße emporkletterte. Als man ihn herunterholte, war er mit dem üplichen Faſſadenkle⸗tereranzug be⸗ kleidet. Er trug nämlich enganliegende Beinkleider, Handſchuhe und eingekerbte Turnſchuhe. Um den Leib hatte er einen Strick ge⸗ wunden. Der Angeklagte kam mit allerlei Ausreden und behauptete vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte, daß er zu einer Filmauf⸗ nahme engagiert geweſen ſei und vorher mit einem Freunde eine Wette ſei, daß er in der Lage würe, ohne weitere Hilfe an dem Fahrſtuhlſchacht emporzuklettern. blickte in dem mehrfach vorbeſtraften Angeklagten einen typfſchen Faſſadenkletterer, erkannte aber trotz der Gemeingefährlichkeit des Mannes in Anbetracht ſeiner Minderwertigkeit nur auf 6 Monate Gefüngnis. Rommunale Chronik Kreisverwaltung Villingen ſich gen für den 1. Oktober ſämtliche Kreiswege den Gemeinden zurückzugeben. Den Kreiswegewärtern wurde gekündigt und den Gemeinden die Weiterbeſchäftigung anheim geſtellt. Die Kreis⸗ verwaltung iſt einſach nicht mehr in der Lage, die Summen für die Gehälter ingen. Gekl wird vor allem über das knappe und verſpätete Eingehen der Beſoldungszuſchüſſe, wozu noch das lang⸗ ſame Eingehen der Gemeindefälle kommt, da die finanziellen Schwie⸗ rigkeiten der Gemeinden auch fortgeſetzt wachſen. In Koblenz wurde der Mindeſtfahrpreis der Straßenbahn auf 2 Millionen Mark erhöht. In Köln koſtet eine Einzelfahrt auf der Straßenbahn 3 Mill. Mark(bisher 800 000 Mk.), ein Umſteigefahrſchein 3 500 000 Mark. bne kinegerech ſie anth 2 Jaheen 20, Mirege. 187 öalch ohne ige r en nen, für rten 29 Millionen, Umſteigerecht für 2 Fahrten 23, fütr a In Meiſſen haben die ſtädtiſchen Körperſchaſten beſchloſſen, den unbeſoldeten Stadträten und dem Stadtverordnetenvorſteher 20 Silbermark, umgerechnet nach dem Kurſe der Reichsbank, den Stadtverordneten und Bezirksarmenpflegern 12 Silbermark als Aufwandsentſchädigung zu bewilligen. In Hannover beginnen die Fahrpreiſe der Straßen⸗ bahn für Einzelfahrten mit 3 Millionen Mark und ſteigern ſich bei den weiteren Entfernungen bis zum Betrage von 7 Millonen Mark. der 45 bon 0 u wurde auf 1 Million Mark erhöht und wird wie bisher von 10 Uhr abends an erhoben. Der Umſteigefahrſchein koſtet 4 Millionen Mark. Der Preis für die Wochenſtreckenkarten beträgt bis zu einer Streckenſänge von 4 Klometer einſchließlich 30 Millionen Mark; die Preiſe ſteigern ſich für je zwei angefangene Kilometer Mehrlänge bei den nahen Entfernungen um 5 Millionen Mark, bei den mittleren und weiteren Entfernungen um 3 Millionen Mark. Die Fahrſcheinhefte(12 Fahrten) zu ermäßigtem Preiſe koſten 30 Mill. A. Das neue Konzertpublikum Ueber dieſes zeitgemäße Thema verbreitet ſi.A. Geißler⸗ (Dresden) in der Monatsſchrift„Die Mfit⸗(Deutſche Ver⸗ lagsanſtalt Stuttgart und Verlin): Mehr als je werden ſich bei Beginn des kommenden Winters die Künſtler vor ein neues Publikum geſtellt ſehen, das mit dem früheren kaum noch den Namen gemein hat. Der kunſtliebende Mittelſtand, auf den ſich einſt alle ranſtaltungen in der Haupt⸗ ſache ſtützen konnten, iſt ausgeſchaltet, denn er kann einerſeits die dem heutigen Geldwerte entſprechenden Einlaßpreiſe nicht zahlen, iſt aber andererſeits von den allenthalben üblichen Volksaufführungen ausgeſchloſſen, da die Karten zu dieſen, einem bedauerlichen ſozialen Irrtum zufolge, meiſt nur durch die Gewerkſchaften ausgegeben wer⸗ den, mit denen er in keiner Verbindung ſteht. Sogar Freikarten muß der Arme au⸗ dem Mittelſtande jetzt vielfach reſignkert weil die Nebenkoſten für Str„ Kleiderablage und el ſchon über ſeine Kräfte gehen. 0 Als zahlender Beſucher(und auf ſolche iſt der Veranſtalter ber den himmelhoch geſtiegenen Koſten ſeines Unternehmes doch wieſen) kommen gegenwärtig nur zwei Klaſſen in Betracht:'e neuen Reichen und die Arbeiter. Die Erſtgenannten zeichnen ſich erſahrungsgemäß weder durch Kunſtbedürfnis noch durch Geſchmack aus. Ihnen iſt der Beſuch des Theaters oder der Konzerte noch kaum mehr als eine Modeſache, wozu man ſich durch den neuerwor⸗ benen Reichtum für verpflichtet hält. In den Kreiſen der Arbeiter⸗ ſchaft, die ſa jetzt den Mittelſtand weit an Einkommen überflügelt hat, war ſchon ſeit langen Jahren ein ſtarker Bildungsdrang und ein lebhaftes Kunſtbedürfnis vorhanden, das jetzt ſeine volle Be⸗ friedigung finden könnte, wenn nicht ein großer(por allem der jugendliche) Teil dieſer Volksſchicht bedauerlicherweiſe mehr auf Tanzvergnügen und leibliche Genüſſe bedacht wäre. Und die Aelteren haben ſich von früher her daran gewöhnt, faſt lediglich die„Volks⸗ aufführungen“ ade beſuchen, nicht aber die anderen Veranſtaltungen. Kommen Sie aber doch in dieſe, ſo fühlen ſie ſich fremd in der Um⸗ gebung und haben noch nicht genug Sachkenntnis und Erfahrung, um jenes Publikum bilden zu helfen, das dem Künſtler für ſeine —— die früher gewohnte und ſo dringend nötige Reſonanz verleiht. Es erhebt ſich nun die aufzuwerfende Frage, was der Künſtler dieſer ſo ſeltſam gemiſchten neuartigen Hörerſchaft bieten ſoll, um mit ihr raſch in die ſeeliſche Wechſelbeziehung zu treten, die für die volle Entfaltung ſeiner Kräfte notwendig iſt, und auf welche Weiſe er ihr am ſicherſten das vermitteln kann, was ſie zum wahren, einem Klavierabend reden, wie ſie ja in allen Muſikſtädten dutzend⸗ weiſe oder ſchockweiſe allwinterlich werden. Man weiß, wie es bisher meiſt damit beſchaffen war. Der Pianiſt ſtellte in den Sommermonaten eine Vortragsfolge zuſammen, mit der er dann ſo ziemlich ſeine te winter Tätigkeit beſtritt. Ob er in einem großen Induſtriezentrum, in einer Handelsſtadt, einer Be⸗ amten⸗ oder Univerſitätsſtadt, einem großen oder kleinen Ort auf⸗ trat, ob er den Norden, die Mitte oder den Süden des Vaterlande⸗ beglückte, war ganz gleichgültig; jeder Hörerſchaft wurde das gleiche Programm vorge und der Künſtler ähnelte im Verlauf der Saiſon immer mehr jenen bedauernswerten Schauſpielern, die dazu verur⸗ teilt find, dasſelbe Theaterſtück hundertmal hintereinander abzuhaſ⸗ peln. Mit dieſen Steredtypkonzerten dürfte das neue Publikum kaum winnen ſein, nur Künſtler von höchſtem Range werden ſie ſich Das Nericht er⸗ und Sportliche KRundſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Sporkklub Hertha Mannheim— Jv. 1910 Schwetzingen—1—0 Auch das 2. Verbandsſpiel der neuen Spielzeit konnte die Hertha⸗ mannſchaft auf eigenem Platze zum Siege geſtalten. Der Sieg war durchaus verdient und hätte noch viel höher ausfallen können, wenn die vordere Reihe der Platzherren ſich mehr auf das Flügelſpiel ver⸗ legt hätte. Es wurde im Innentrio zu viel kombiniert und der gegneriſchen Verteidigung immer wieder Zeit zum Eingreifen ge⸗ geben. Dazu ſtand im Schwetzinger Tor ein Hüter, der ganz her⸗ vorragendes Können bewies. Außer ihm konnte bei den Gäſten nur noch der Linksinnen gefallen, die übrige Mannſchaft ſpielte zwar eifrig ohne jedoch in Bezug auf Technik und Taktik ihren Gegner zu erreichen. Die Herthaelf iſt ſehr ausgeglichen beſetzt und konnte man keinen ſchwachen Punkt bemerken. Sehr gut arbeitet der Mit⸗ telläufer, während die beiden Verteidiger beim Angriff mehr Ruhe bewahren ſollten. 725 Schon bald nach dem Anſpiele fiel ein Tor für Hertha, das jedoch wegen angeblichem„abſeits“ nicht gewertet wurde. Troß drückender Ueberlegenheit des Platzbeſitzers dauerte es eine halbe Stunde bis dann der erſte zählbare Erfolg geſchaffen war. Beim Stande:0 für Hertha wurden auch die Seiten gewechſelt. Bald nach der Pauſe fiel auch der 2. Treffer. Schwetzingen wurde nur im Durchbrechen gefährlich, fand aber ſtets ſichere Abwehr. Einen Elfmeter wegen unfairen Spiels verhalf Hertha zum 3. Treffer, den Czerkowitz einſchoß. Bald ereignete ſich derſelbe Fall auf der Gegenſeite. Hier war Kirchner der glückliche Schüze.:1 für Mannheim. Hertha ließ nun merklich nach, aber Schwetzingen konnte die Schwäche nicht ausnützen. So blieb es bis zum Schluſſe beim Stande:1 für die Mannheimer. Der Schiedsrichter Schmid⸗ Stuttgart⸗Gaisburg leitete korrekt. Turn· und Sportverein 1877 Mann Waldhof— Derein für Turn⸗; und Raſenſport Mannheim-J heim:1(:1) Ecken:3. 3000 Zuſchauer hatten ſich geſtern auf dem Waldhofp einge⸗ funden, um dem mit Spannung erwarteten Treffen Das Spiel zeigte aber nicht die erwarteten ungen. Waldhofs Elf ſpielte geſtern weit unter Form und hatte Mühe die 2 Punkte zu holen. Erſt 1 Minute vor Schluß ſiel der ſiegbringende Treffer. Wohl war die Mannſchaft im Felde die beſſere Elf, aber vor dem Tor fehlte die Wucht u. Entſchloſſenheit. Daß man Skutlaret auf Halb⸗ links geſtellt hatte, war ein Fehler, dadurch wurde der gute Flügel lahmgelegt und mit dem Dreiinnenſpiel drang man nicht durch. Am ſchlechteſten war aber die Verteidigung und hier hatte Lidy einen ganz ſchwarzen Tag. Wittemann im Tor zeigte Glanzleiſtungen und verhütete die ſichere Niederlage. Verdient hatte Feudenheim nach den gezeigten Leiſtungen die Niederlage nicht. Die Mannſchaſt war mit großem Eifer bei der Sache und hätte einen Punft verdlent Phußt. Vor dem Spiele wurde der Spieler Lidy durch den erſten orſitzenden Waldhofs, für das 6 0 0. Spiel das er für die blauen Farben austrug, durch Ueberreichung eines Blumen geehrt. Als Schiedsrichter amtierte Berle pp Frankfurt). Mit ſeinen 1+1 konnte man zufrieden ine Schuld iſt es, daß der Kampf nach der e ſehr au hofs Anfpiel machte gleich der Feudenheimer Verteidi zu ſchaffen, dann wurde der Kampf aber ziemlich ausgeglichen. Durchbrüche Feudenheims waren ſtets gefährlicher als die voll vorgetragenen Angriffe der Schwarz⸗hlauen. Erſt in Minute fiel das 1. Tor. Feudenheims Torhüter war mit mehr als 3 Schritte gelaufen, verwirkte einen Freiſtoß im Strafraum Die Chande nützte Skutlarek aus und ſchoß unhaltbar ein.:0. in der 42. Minute ſiel das Ausgleichstor Feudenheims P. Lipponer, der einen Fehler Lidys geſchickt ausnützte.:1. Bei die⸗ F gecter oller die war er, Kaunpf un Führung. Waldhof hatte zwar das Spiel in der Hand, konnte ſich aber garnicht durchſetzen. Das Durchbruchsſyſtem Feuden hätte über die Kombination triumphiert, wenn Wittemann nicht Waldhof⸗Tor geſtanden hätte. Dieſer wehrte zwel ſichere Tore Lipponer geradezu verblüffend ab. So verſtrich die Zeit, man ſich mit einem Unentſchieden abfinden zu müſſen, da brachte in vorletzten Minute ein Flankenlauf Webers, doch noch durch We dem zum Siege notwendigen 2. Treffer. Weitere Ergebuſſſe: Bezirksliga Nheinbezirkt Waldhof—Feudenheim 21. önix Ludwigshafen—F. C. Pirmaſens. P. nicht angetreten. Pfeg Ludwigshafen—1903 Ludwigshafen 3·0. 8 Bezirk Bayern 1. FC. Nürnberg—Nürnberger Fu.:1 Wacker München—M. T. V. Fürth:0. Bayern München—T. u. Spo. 1860 München 8(-0 Bezirk Main Eintracht Frankftrrl—V. f. B. Kickers 5 10 2 4 42 N 11 872. Bezirk Württemberg-Baden Kickers StuttgartSportklub S 1·0. V. f. B. Heilbronn—1. F. C. Pforzheim:1. Karlsruhe—F. C. Mühlburg 111. 1. F. C. Freiburg—98 Feuerbach:0. Waſſer emporſteigen oder ſinten wenn auch dieſe Vorhänge ſo all⸗ mählich ſich vollziehen, daß ſie ſeloſt den Bewohnern kaum zum Be⸗ wußtſein kommen. Es gibt aber auch geradezu„Stehaufmüm des Meeres, Inſeln, die plößlich emporſchnellen und ebenſo ſchmel wieder he Vor einigen Jahren zeigte ſich eine ziemlich ausgedehnte Inſel an der Küſte von Trinidad; ſie ſchien dauerhaſt u Ler und bald flatterte die britiſche Flagge auf ihr, da man von inidad aus ſie mit Beſchlag belegte. Aber ſchon nach einigen Togen war dieſe engliſche Neuerwerbung ebenſo ſchnell verſchwunden, wie ſie gekonmmen, und jetzt fahren wieder die Schiffe über dieſe Meeres —— Eine große Inſel zeigte ſich vor einiger Zeit an der Küſte ska. Der Erdboden des Neuankömmlings war ſo heiß, daß See⸗ vögel, die ſich darauf niederließen, mit verbrannten Füßen dorlagec Zu 1e lich ſie war nach einer kurzen Zeit wieder wie ewiſcht. Trag 192 43—. 3 aber juſt ee— ech uuf die wird ſolch ein Inſegchicktal, wenn das zengeriſce Ge apf des Ozeans Hbrer und vorbüldit 5 3 n e bew iſt. So war es mit der Inſel Krakatoa im Ozean Im Laufe des Abends bringe man alte und neue Muſtk, aber in forgfältiger Auswahl, die das Verſtändnis der Hörer weckt oder teigerk. Präludien und Fugen von Bach laſſe man unbedenklich fort, nn es iſt ein offenes Geheimne, daß ſchon früher die Hörer dabei zwar vor dem großen Namen Bach ehrfürchtig die Köpfe beugten, aber doch trotz aller Heuchelei den herrlichen Thomaskantor für einen ziemlich langweiligen Geſellen hielten. Nein, man wähle aus dem un benswerke des Großen ſolche Stücke aus, die ihn als warmherzigen und vollblütigen, melodienreichen und echt deut⸗ ſchen Tondichter zeigen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch das neuzeitliche Tonſchaffen ee Berückſichtigung finden ſoll, doch muß dabei eine beſon⸗ ers ſorgfältige Auswahl getroffen werden. Nicht das Abſonderliche, Verwirrende, ſondern das verhältnismäßig Leichteingehende und Ver⸗ ſtändliche finde Berückſichtigung, damit die Hörer nicht vorſchnell zu abſprechenden Urteil über die modernen Beſtrebungen ge⸗ ſangen. Wie Inſeln entſtehen und verſchwinden Immer wieder tauchen Meldungen auf, daß plötzlich eine Inſel aus dem Meer erſtanden ſel an einer Stelle, wo vorher nichts als Waſſer war, und ebenſo verſchwinden kleine Eiländer ſpurlos von der Oberfläche des Ozeans. Ueber dieſes ewige Werden und Vergehen von Inſeln macht Hyatt Verrill in ſeinem ſoeben erſchienenen Buch „Inſeln und ihre Geheimniſſe“ nähere Mitteilungen. Die meiſten der Fall, mit all ihren Einwohnern ſpurlos verſank. Selbſt birgige Inſeln laſſen bisweilen Spuren erkennen, die darauf weiſen, daß ſie einſtens unter dem Waſſerſpiegel lagen. So hat man auf Bergen der weſtindiſchen Inſeln, die viele taufend Fuß über dem Waſſerſpiegel liegen, Muſcheln und Foſſilien von Seetieren gefunden Manche Inſelberge weiſen auch große Korallenriffe auf, unter ſich mächtige Lagerungen von Lava und Tufſtein befinden: darunter kommen wieder Korallenriffe, dann wieder Schichten von Lava, 2 daß man daraus erkennen kann, wie dieſe Inſeln im Laufe der Jahrtauſende öfters im Waſſer aufgetaucht und üperflutet worden ſnd. Wohl die merkwürdigſten Inſeln ſind die ſchwimmenden; ſe befinden ſich meiſtens auf Seen oder Flüſſen und hauptſächlich in da⸗ Tropen. Eine ſolche ſchwimmende Inſel entſteht gewöhnlich au einem abgeſtorbenen Baumſtamm oder einer Laubmaſſe, auf denen ſich dann Pflanzen entwickeln, deren Samen Vögel hierhin ge 5 Erde und andere Pflanzen werden angeſchwemmt, und mit gern. Geſchwindigkeit entſteht eine Inſel, auf der alles üppig gedeiht. ſeln von einzigartiger Beſchaffenheit ſind die Turks ⸗J nſeln, die ſüdöſtliche Gruppe der Bahama⸗Inſeln. Es ſind Korallenriffe, ie denen durch Verdunſtung von Seewaſſer Salz gewonnen wird. Die Salzmengen ſind ſo groß, daß ſie einen ziemlichen Teil der Erde 7 mit verſorgen. Selbſt der Staub in der Luft dieſer Inſeln ſchme nach Salz und Pflanzen gedeihen auf dieſen Salzinſeln nur, w te ſie auf beſonders eingeführtem Boden geſät werden. Intereſſan Inſeln ſind auch die Perleninfeln in der Bai von Panama⸗ Die Perlen ſind hiar ſo zahlreich, daß die Eingeborenen ſie aum Schmuck ihrer Kanus verwendeten, als die Inſel entdeckt wurde Die Inſeln ſind nicht ſo dauerhafte Gebilde, wie wir wohl annehmen. Es nicht nur eingebildeten Kunſtgenuß befähigt. Um an einem prak⸗ Liſhb Neifgiel zn zeigen. was ich meine, will ich hier nur von gibt wenige, die nicht irgendwie ihre Größe verändern, die aus dem Infulaner ſind die geſchickteſten Perlentaucher und können drei Minu⸗ ten unter Waſſer bleiben. — *. , ee eeereererr // VEVVVVVVVVVVCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCTGTCTCCTCCCTCTTVTVTVTTTTCTVCTTTVTCTCTCTCTTTTTVTVTTVTVCTCTCTCTCCTCTCTTTVTVTVTVTVTVVTVT S8X* MM pbauer 05 ach att, Heiyner, Reinig: 3 einit), 2. Leſe(Ludrwig), 3. Ilſenburg(Heidt): Unplazieri: 35 z 8 75 1—. 37 846, den 24. Serkentder 1823 krreisliga Neckarkreis Hertha Mannheim—1910 Schwetzingen 321. J. Cl, 1908 Mannheim—Spog. 1907 Mannheim 10. Germania Friedrichsfeld—Sp. Cl. Käfertal:0. Bg. 1898 Schwetzingen—V. f. L. Neckarau.2. Spog. Plankſtadt—V. f. B. Heidelberg:2. Odenwaldkreis 5 Spog. Sandhofen—Fv.:0. Olympia Lorſch—Germania Pfungſtadt:3 Städteſpiel BerlinWien 113. Kuderſport „Iunterne Regalla des Mannheimer Ruderklubs. Bei rauhem Weſt und unfreundlichem Herbſtwetter hielt am Sonntag der Mann⸗ eimer Ruderklub ſeine diesjährige Vereinsregatta ab. Von en frühen Nachmittagsſtunden bis in den dämmernden Abend binein bot ſich den Mitgliedern und Sportsfreunden an der Rhein⸗ kromenade und vor dem Rudererheim ein buntes ſportliches Bild, die auch die Beſucher des Waldparkes die einzelnen Kämpfe mit ntereſſe verfolgten. Die Rennfolge umfaßte im ganzen 7 Rennen, ſe allen Klaſſen, vom Anfänger und Schüler Rechnung trug. Die anzelnen Felder waren ſtark beſetzt. Einen Zwiſchenfall gab es im Einer um die Klubmeiſterſchaft. da das auf dem äußerſten Start legende Boot havarierte und der Skuller vom Freibad ab die ennſtrecke ſchwimmend zurücklegen mußte. Die Klubmeiſter⸗ chaft in dieſem Jahre errang Herr Robert Herr. Im An⸗ angervierer ſiegten mit 1½ Länge unter 4 ſtartenden Booten die Herren Kuhn, Hilbers, Kayſer, Boßmann: St. Gerſtel, im eniorvierer unter 4 Vooten mit 1½ Längen: Oldenbürger, Lenz, Schmelcher, Söhnlein: St. Riſſer; im Ermunterungs⸗ ter unter 3 Booten Schnitzler, Bode, Bopp, Kraus, Moſer, St. Herwagen; im Schülervierer: Kuhn, Riſſer, Schmitt, Hilderhof; St. Gerſtel; im Junior⸗ dierer: Schmelcher, Gantzler, Bode, Schmitt; St. Hinkel und im Senforachter: Schmelcher, Holdermann, Maumbuſch, Sieber, Herwagen, Lenz. Leienſetter, Söhnlein; St. Schmelcher. Nach den Rennen, die meiſt ſcharfen Kampf bis ins Ziel zeigten, fand in en Räumen des Bootshauſes gemütliches Zuſammenſein ſtatt. *riſe in der Mannheimer Rudergeſellſchaft. Der Vorſtand der Mannheimer Rudergeſellſchaft teilt mit, daß ihm von einer Kriſe im Verein nichts bekannt ſei. Der Vorſtand mußte zur Aufrechterhaltung der Diſziplin gegen eine Anzahl Mit⸗ glieder einſchreiten, darauf traten dieſe und einige Anhänger zu⸗ jammen 22 aus. Die ſtark beſuchte Mitgliederverſammlung vom 19. ptember billigte das Vorgehen des Vorſtandes in der richtigen Erkenntnis. daß ein großer Verein ohne Diſziplin ſeiner Mitglieder nicht geleitet werden kann. Lawntennis kSs. Die Tennismeiſterſchaft von Amerika im gerren⸗Einzelſpiel zan in Philadelphie zum Austrag. Für den Endtamef Jatten ſich die beiden Amerikaner Tilden und Johnſton quali⸗ gliert Der mehrfache Weltmeiſter Tilden ſchlug nach ſpannendem ampf ſeinen Rivalen:4,:1,:4. die ſonntägigen pferde⸗Rennen Leipzig. 35 Preis von Noſenthal. 5800 Mk. 1000 Meter. 1. Leda Saint Helena, Semendria, Schwarzamſel, Adepla. Tot.: 2710: Platz: J5, 17.10.— Ausgleich. 5800 Mk. 2550 (Seter. 1. Hagelſchlag GKapiſch), 2. Breſa(Preißler), 3. Menſa Unplaziert: Leoſett. Tot.: 14:10; Platz: 10, 10:10. reis von Volkmarsdorf. 4500 Mk. 1400 Meter. 1. unblau(Schönfiſch), 2. Elmado Neche Peet 3. Sultana 85.Schmidt). Unplaziert: Pirol, Rache Preſtovat. Tot:: 20f0 Platz 21, 12:10.— Sechzig Jahre. Ehrenpreis und 8 900 Mark. 2000 Meter. I. Famulus(Kaſtenberger), 2. Rot⸗ den(Tarras), 3. Staffelſtab(Olejnik). Unplaziert: König Midas, Tot.: 25:10; Platz: 15, 18:10. Preis von Bie⸗ 8 Mk. 1000 Meter. 1. Mänade(O. Schmidt), 2. Cebria giel 3. Savientia(Grabſch). iel, ünzmeiſter: Tot.: 14:10: Platz: 14, 22:10.— Johanna⸗ NerkAusgleich. 11000 Mk. 1400 Meter. 1. Varbene klaz Schmidt), 2. Markgräfmm(Huguenin) 3, Maya(Reinike). Un⸗ .iert: Alabaſter, Iſer, Nacog. Tot.: 42710. Rlatz: 17, 12.10.— (Mets von Leußzſch. 5800 Mk. 1800 Meter. 1. Orkarta plazz idt), 2. Kamelie(Dreißig), 3. Kiek in die Welt(). Un⸗ kaziert: Odd. Tot.: 14.10; Piaß: 12, 1410. Neues aus aller Weit li, T Verhaftung eines Wertpapierſchwindlers. In einem Ber⸗ 90 ner Caße Zoo wurde ein Hochſtapler und Wert⸗ vebierſchwindler namens Curt Mühlhauſen aus Pankow nehntet Er hatte viele ausländiſche Wertpapiere im Werte von ageen Hundert Milliarden Mark im Reichsausgleichsamt unter⸗ bis ben. Erſt jetzt iſt es mit vieler Mühe gelungen, den Täter, der — 2 unbekannk war, zu entlarven. Da dringender Fluchtverdacht des eſtand, wurde er von Beamten der Wertpapie rabteilung Berlſner Polizeipräfidiums verhaftet. 155 rd(Choraſan) am Morgen des 17. eres Erdbeben ereignet. In Meſched wurde r Erdſtoß verſpürt, der aber keinen Schaden anrichtete. Vrand Rennd im Judenvierkel von Sambor. Durch einen Fähtort ammen rein ein oßen ſt worden. 70 Häuſer und 2 Synagogen wurden ein Rauh der 150 Familien ſind obdachlos. Der Maun ohne Banauen. Einer der modernſten Gaſſen⸗ hat der in Newyork überall geſpielt, geſungen und getanzt wird, meg„ geiſtreichen Text:„Ja, wir haben keine Bananen richt r1. Dieſer Gaſſenhauer ſpielte eine Rolle vor dem Polizeige⸗ einen uel ein Ladeninhaber zu verantworten hatte, dafür, daß er weil dieſer ſich darüber ihm wohnenden t beſchimpft und geſchlagen beſchwerte, daß der Phonograph unter orgen bis zum Abend ununterbrochen ihm vorſang:„ keine Bananen mehr“. Der er war allerdings der machen. daß das genügen könnte, um Menſch und Tier raſend Eröffnung der Frankfurter Herbſtmeſſe baukfurt d.., 23. Sept. Der erſte Tag der Frankfurter oſtmeſſe ſtand naturgemäß unter dem Zeichen unſerer wirk⸗ und politiſchen Lage. Die Käufer waren zurückhaltend, — abwarten will ob die Reichsbank weiter energiſch auf markt eingreifen wird und weil man ferner an eine ung der Ruhrfrage in den nächſten Tagen glaubt. — 95 Te dur oben dar auf dem Textilien⸗ und dem Lederwarenmarkte und haft auch in Holzſpielwaren das Geſchäft zum Teil recht leb⸗ Keſchäft entgegen den ſonſtigen Erwartungen wurden hierin auch einer ſe nach dem Ausland getätigt. Sowjetrußland iſt mit dort ſitclöſtändigen Rohſtoffausſtellung vertreten, und auch bültd einige Abſchlüſſe kommen, Erſchwert ſind die und Dlene auch dad 5ß die Fieſigen nken am Samstag Mit stag ihre ter vollſtändig geſchloſſen halten. Neſſe ſardem üblichen Regenweiter wurden der 9. Inbernattonaten 78 und glos die Tore Während draußen in unelt der Sturm fobt und von allen Sekten Heutſchlands Ber⸗ wannsg, zgeſucht wird, zeigen die weiten Hallen, daß deulſcher Kauf⸗ Eröffn eiſt und Deutſchlands Wille nicht untergehen werden. Der JIn den naskag brachte nicht den ſonſt üblichen Fremdenzuſtrom. ſteler u. Hallen herrſchte noch geſchüftliches Treiben, denn die Aus⸗ 15 aren teilweiſe noch beim Aufbauen ihrer Erzeugniſſe. mehr—5 Herbſtmeſſe überragte ihre Vorgänger. Wiederum wurde ſehr ſla.Die Preiſe auf Einheitlichkeit geſehen. Das Geſchüft war notzerten. Die Preiſe werden in Goldmarl oder fremden Valuten Unplaziert: Blaue Grotte, Fang⸗ 2 at de Schweres Erdbeben i Nach Beri Meſched ſel ſeh m Bu n un Perſien. Nach e das jüdiſche Viertel der Stadt Alt⸗Sambor faſt vollfkändig Ja, für Hütten weichhlei 23—25 MIll. notiert worden sind. Die heutigen Notierungen liegen 5. Seile. Nr. 437 ————b̃̃̃ Keine Erhöhung der Kohlenpreise In den Verhandlungen im Reichskohlenrat mit dem Wirtschaftsministerium wurde eine Einigung dahingehend erzielt, dab die Kohlenpreise einstweilen unverändert bleiben. Hande Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert& Cie..-G. In der am 20. September abgehaltenen Aufsichls- ratssitzung der Gesellschaft wurde beschlossen, der auf 24. Oktober einzuberufenden 34. o..-V. die Verteilung einer Dividende von 50 Goldpfennigen vorzu- schlagen. Ferner ist beschlossen Worden, ei Kapital- erhöhung zu beantragen, wobei den alten Aktionären ein Bezugsrecht von:1 eingeräumt werden soll. Kreditüberziehungen. Die der Berliner Stempelver- einigung angehörenden Banken beabsichtigen, daß die von Kunden ohne Verabredung mit der Bank beanspruchten Vorschüsse, also sogenannte Veberziehungen, valeri. sjert werden sollen. Ueber den Uebergang zur generellen Einräumung wertbeständiger Kredite scheinen die Banken der Stempelvereinigung noch keine endgültigen Beschlüsse gefaßt zu haben. Die Voraussetzung für die Gewährung Wertbeständiger Kredite bildet die Wiederbefestigung des Depositengschäfts durch Annahme wertbeständiger Ein- lagen. Solche Einrichtung planen manche Banken, ähnlich wie das schon Sparkassen getan haben, auf der Basis der Goldanleihe und der Goldanleihekurse. Die Zinssätze, die man jetzt für derartige Kredite hört, scheinen für Gold- kredite allerdings übermäßhig boch zu sein und den Lom- bardsatz der Reichsbank von 10 Prozent erheblich zu über⸗ steigen. 1 5 *Gothaer Waggonfabrik.-G. in Gotha. Der Aufsichts- rat beantragt die Verteilung einer Dividende von 1 Gold- mark gleich 40 0000 Papiermark nach dem ungefähren Dollarkurse vom 30. Juni 1923. Auf die in der ab..-V. ge- schaffenen 85 Mill.„½ Stammaktien soll den Aktionären ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 eingeräumt werden, wobei die Gesellschaft den Gegenwert selbst auszahlt und der beziehende Aktionär nur die Abgaben zu tragen hat. * Gesellschaft für Lindes Hismaschinen.-G. in Wies⸗ badden. Für das laufende Jahr liegen zurzeit Aufträge auf Maschinenlieferungen im Betrage von insgesamt rund 8 Milliarden vor. Unter allen durch die gegenwärtigen Ver- hältnisse bedingten Vorbehalten dürfte auch auf das er- höhte Aktienkapital mit einer befriedigenden Dividende zu rechnen sein. *.-G. für Juteerzeugnisse in Köln. Die Gesellschaft beantragt eine von 10 um bis zu 490 Mill., fer ar Ergäanzungswahlen zum Aufsichtsrat. Linke-Hofmann—Lauchhammer.-G. in Breslau. Die Werke der Gesellschaft sind im laufenden Geschäftsjahr mit Aufträgen sowohl für das In- wie das Ausland reichlich botenen Vorbehalten auch für das neue Geschäftsjahr mit einem befriedigenden Ergebnis auf das erhöhte Aktien- kapital gerechnet werden könne. *Zusammenschlus Norddeutsche Unionwerke.-G. in Hamburg u. Deutsche Evaporator-.-G. in Berlin? Gerüchte über einen engern Zusammenschluß zwischen den Nord- deutschen Unionwerken, Werft-, Maschinen- und Waggonbau .-G. in Hamburg, und der Deutschen Evaporator A. G. in Berlin eilen den Tatsachen insofern voraus, als zunächst nur Anregungen zu solchem Zusammenschluß gegeben Wor⸗ den sind. Die Erwägungen sind noch nicht àabgeschlos- sen. Besonders ist die Verwaltung der Unionwerke sich über die Frage noch nicht schlüssig geworden. agentur erhält vom Zentralen Statistischen Amt Angaben über die Ernteergebnisse im russischen Gebiet des Sowiet- bundes. Demnach beträgt die Getreideernte im landwirt- schaftlichen Zuschußgebiet 296 Millionen Pud, im landwirt- schaftlichen VJeberschußgebiet 685 Millionen Pud, im Süd⸗ osten 179 Millionen Pud, im kirgisischen Gebiet 33 Millionen Pud, in Sibirien 119 Millionen Pud und in der Ukraine 839 Millionen Pud. Insgesamt sind im Gebiete des Sowijetbundes 2153 Millionen Pud eingebracht worden. IInter Hinzurechnung der Kartoffelernte und anderer land- Wirtschaftlicher Erxzeugnisse beträgt die Gesamternte etwa 2800 Millionen Pud. ders rernegas Sept(WS) Deuieen, erankreih 321.7 Soeeste 18 Spapbe 151 1* ..027 1„„ Spaten 0.56 228 Engang 8 455 ſtallen 4(.51 Belglen Waren und Märkte *Schwankende Preise im deutschen Metanhandel.(Be- richt der Deutschen Metallhandel.-., Berlin-Oberschbne- weide.) Der Markentwertungsprozeſ wurde in der Berichts- Woche durch starke Interventionen der Reichsbank jäh unterbrochen. Infolge der un ren Bewegungen am Devisenmarkt waren naturgemäſ auch die Preise am deut- schen Metallmarkt außerordentlich schwankend. Die böch- sten Notierungen Waren am 19. September d. J. zu verzeich- nen, an welchem Tage für Raffinade-Kupfer 58—62 Mill. A, , Bankazinn 203—207 Mill. 4 und für Hüttenrohzink 31—33 Millionen für ein kg Anz erheblich unter diesen Preisen. Die Umsätze in Neu- metallen sind abgesehen von den antitäten, welche importiert und infolgedessen in fremder Währung gehandelt werden, trotzdem nur verhältnismäßig recht gering ge- wesen; ebenso War das Geschäft am Altmetallmarkt nur klein. Die Ursache für diese geringe Geschäftstätigkeit ist auf der einen Seite in der Unbeständigkeit der Preise zu suchen und auf der anderen Seite in der unbefriedigenden Beschäftigung der Industrie, besonders der Metallindustrie. Der Londoner Metallmarkt war zunächst für Kupfer weiter rückgängig, konnte sich am Ende der Woche aber wieder befestigen. Die übrigen Metalle waren an der Londoner notierungen vom 20. d. J. betrugen: Kupfer, prompt 6276, 3 Monate Opale 1e 65 55 prompt 19875* den letzten„ man kann behau in den letzten Monaten verändert. Teabmmencf fin die sind nach wie vor der Kursstand des Dollars und die Geldverhältnisse. Nach Aufhebung der Ver- 4 traten in der verflossenen Woche dlie rheini- schen Industriebörsen wieder mehr in Aktion; da aber dort zumeist nur Kuxwerte gehandelt werden, in denen kaum noch Angebote vorkommen, so haben diese Börsen vor- läufig an 12 eingebüßt. Bemerkenswert ist der am 20. er. gefaßte Beschluß der Sechser-Kommission des Reichskalirats, den Preis für Kali mit unmittelbarer Wir⸗ kung um 39,56 Prozent herabzusetzen, anschliezend an den Lu versehen, so daß unter allen durch die Zeitverhälinisse ge- * Rußlands Ernteergebnisse. Die russische Telegraphen- uster Sept. 30 Metallbörse ziemlich unverändert. Die Londoner Metall- 5 rie 285— scharfen Rückgang des Dollarkurses. Wenige Tage zuvor noch hatte eine 100proz. Erhöhung stattgefurden. Was die A bs atz verhältnisse in der Kaliindustrie betrifft, so ist gutem Vernehmen zufolge die Nachfrage für den Export befriedigend geblieben, Während der Inlandbedarf nachgelassen hat. Die BRandwirte nrußten mit Käaufen auf⸗ hören, angesichts der hohen Preislage für Kali und der Erntebewegung, welch letztere bei den enormen Lohn⸗ zahlungen auflerordentlich große Barmittel erfordert.— Bei denkbar kleinsten Umsätzen erfuhren alle Kuxe zunächst aufſerordentlich große Steigerungen, doch war der Schluß stark gedrückt zufolge des Rückganges der fremden Wäh⸗ rungen und der auſerordentlichen Geldknappheit. Zu er- Wähnen sind Alexandershall, Burbach. Karlsfund Einigkeit, Hindenburg, Hohenfels, Hope, Volkenroda und Wilhelmsball, die immerhin noch mit einem Plus von ca. 20 000 000% ab⸗ schließen. Für Bergmannssegen, Desdemona, Glückauf, Heiligenroda und Wintershall pestand ganz besondorer Be- gehr, welche Kursverbesserungen von fast 100 000 000% hrachten. Niedriger angeboten Waren Siegfried Gießen. Auf dem Aktienmarkte Vollzogen sich anfänglich sprung- hafte Steigerungen in Adler, Friedrichshall, Hallesche Kali, Hannoversche Kali, Krügershall, Niedersachsen, Salzdet- furth und Ummendorf-Wilsleben, ganz zu schweigen von Mansfelder, welche sich im höchsten Moment beinahe ver⸗ dreifachten. Mit dem Umschwung der Tendenz ging aber bei weitem der größte Teil der Gewinne wieder verloren, so daß das Endergebnis kein besonders günstiges Wurdle. *Wachs.(Bericht von Ludmar m, b..) K ö In, 21. Sept. Normales Bedarfsgeschäft, den derzeitigen Wirt⸗ schaftsverhältnissen entsprechend, führte zu Abschlüssen in allen nachstehenden Produkten. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preise: Paraffin, weiße Tafelware, 50—52 Gr. CG. per 100 kg.25 Dollar; Paraffinschuppen, weiß, 50—52 Gr. C. per 100 kg. 7550 Dollar; Carnaubawachs, fettgrau, per 1000 kg 93/15/ Pfde Sterl.; Bienenwachs, ſe nach Herkunft per 1000 kg 103/— Pfd. Sterl.; Japanwachs, Originalmarken per 1000 kg 86/— Pfd. Sterl.; Rindertalg, prima hellfarbige Ware, per 1000 kg 43/— Pfd. Sterl. Verzollte deutsche Veredlungs- Ware: Carnaubawachs, gebleicht, 24,50 Dollar; Carnauba- Wachs-Rückstände 28,50 Dollar; Ceresin, weiß, 54—56 Gr. C. 13,— Dollar; Ceresin, naturgelb, 54—56 Gr. C. 12,75 Dollar, alles p. 100 kg. Der gegenwärtige Zoll beträgt für Paraffin, Carnaubawachs und Blenenwachs 2 180 000 4, für Japan- wachs 3270 000 1 per kg. Vom amorikanischen Eisen- und Stahlmarkt. Nach dem Fachblatt Iron Age ist die Lage in allen Zweigen des Stahlhandels ruhig. Die Erzeugung von Roheisen und Stahl Weist eine weitere Ermäßigung auf. Der Stand einiger Preise ist derartig, daß die Käufer zu Anschaffungen ver⸗ anlaßt werden. Amerikanischer Funkdienst Neu Torit, 22. Sept.(WB) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 21. 22. Zuf. zus. 39000 28000 stand wt 1250 312.80 Kakte looo 10.65 10.65 Elektrolyt 13.45 13.45 Ored. Bal. 275 275 ktober 89.50 inn loko 41.12 41.12J Zuoker Centr!.41 7. Dezemb..22 8 25 Sjel.97.97 Terpentin—.— 100.— Aarz.28.82 Zinx.45.42 Savannah—.— 886.— Nal.J4.57 Elsen 25.5ʃ 25.50 fN. Orl Baum 29.— 29.— Juſi.38 7,8 Weigblech.62.52 Welzen rot 113.25 113.75 Reumr. looo 30.10 30.10 Sohmalr wit. 13.05. 13.02 Hart loko 116.25 116.25 Septembd.—.——.—Taig.75.7 MHals loko 102.25 103. Okiober 29 30 29.25 Baumwsatöl 11.85 12.38 fehl niedr.Pr.—.— November 28.90 28.90 Oktober 11.68 11.68 höohst Pr..50.50 Dezember 29.85 28.85 Petrol. oases 15.41 15.40 Setrafr. Engl. 7 175 Januar 29.34 29.38 tanks.50.0 Kontinent.—.— Chiesgo, 2. Sept(Wa) Funkctenst,(Machdruock verhoten) . woelrengept. 190.25 101.— goßgen, ger.85 Sohwalne Der. 102.73 108.15 Sofmalz Sey 11.95.2 lefocht niedr. 480 3880 nale Sept. 35.75 8868„ Otkt. 11˙92.50 nöcbet..— Dez. 67.45 69.15 Pork—.——.— eschw. nledr..55 0 .— 39.50 Rippen Sept..02 8 97 hüohst..25 370 „ Der. 39.65 40.— Speck niede..75.78 Zukf. Oioages 2000 4600 Rongen Spt. 86.15 66.— nöohst..—.— Westen 78000 43000 Die Körperschaftssteuererklärung aufgrund des Geld- entwertungsgesetzes vom 20. März 1923 und des neuen Formulars mit ausgefülltem Musterformular, Erläuterungen und Anleitungen zur richtigen Deklaration von Dr. Erler, Oberregierungsrat a. D. in Weimar und Dr. Koppe, Rechts-⸗ anwalt in Berlin, Hauptschriftsteller der Deutschen Steuer- Zeitung 3,80 ½— 1923— Spaeth u. Linde, Kachbuchhandlung für Steuerliteratur, Berfin G 2. Das Geldentwertungsgesetz hat auch die Körperschafts- stetter in Wesentlichen Punkten umgestaltet, vor allem sind die Zalungs- und Bewerfungsvorschriften neu geregelt. Die Finanzämter haben nun⸗ mehr die neuen Steuererklarungsformulare an die Gesell- schaften versandt und zu den fälligen Zahlungen aufgefor- dert. Alle zu den neuen Pflichten notwendigen Anleitungen sind in der anliegenden Bearbeitung enthalten. Das Buch ist ganz auf den praktischen Gebrauch zugeschnitten, indem es von dem amtlichen Formular ausgeht, dieses aus- füllt und jede einzelne Frage des Formulars erklärend erläutert. Die gleiche Bearbeitung des alten Formulars war in kürzester Zeit vergrikfen; als- baldige Bestellung ist daher notwendig. Schiffahrt Dampierbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Nork: D. President Roosevelt“ am 15. 9. ab New Lork; D.„München“ am 15, 9. ab New Lork; P. Forck' am 16. 9. an Bremerhaven; D. Seydlitz am 17. 9. Bishop Rock passiert.— Bremen-Baltimorèe: D. Porta- am 16. 9. an Bremen.— Bremen- Brasilien: D. Hornfels“ am 18. 9. ab Rio.— Bremen-La Plata: D. Gotha“ am 6. 9. an Hamburg.— Bremen-Australien: D. Elberfeld' am 17. 9. Ushant passiert.— Bremen-Ostasien: D. Schlesien“ am 16. 9. Sagres passiert; D. Göttingen“(heimkehrend) am 14. 9. Perim passiert; D. Ludwigshafen(heimkehrend) am 16. 9. ab Hankow; D. Holstein“(ausgehend) am 16. 9. in Hamburg. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Abein-Pegel 18J 10 J0. 21 22[24[Nedar-Hegelf 18.15 20. 27. 2. 10J.40 J1.20 8 220 263 1 8 98.08.36 „„46.51346.4 13.613.91 Mannheim Heilbronn. .28 220.20.29.20 10 u„„.82 0,90.88 0. 68 Manuheimer Wetterbericht v. 24. Sept. morgens vathe Barometer 355 mm. Thermometer: 10.2 C. Miedrigſte Temperatur nachts: 9,00 C, öchſte eratur geſtern: 17,50 C. Niederſchlag: 00 Liter auf den qm. Südweſt 4, aufheiternd. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druchexei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. 85 Mannheim, 2 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Jiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard önfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: i. V. Richard Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher, für Anzeigen: Karl Hügel. 5 —— Angebote unt. K. 6. Seite. Nr. 437 Wasna-Ineater iannkeim. Montag, deu 24. Sepitember 1923 Miete 8, Reihe zwei, 1. Vorstellung F. V. B. Nr. 14131—14345 u.—80 B. V. B. Nr. 6701—-6900 Zar und Zimmermann Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Spielleitung: Karl Marx. Musikalische N Paul Breisach. 45 Antang Uhr Ende gegen 10 Uhr. Peter der Erste, Zar von Russland unter d. Namen Peter Michae- iow, als Zimmergeselle Peter Twanow, ein junger Russe als Zimmergeselle Phillpp Massalsky Van Bett, Bürgermstr. in Saardam Karlt giang Marle, seine Nichte Gussa Hleiken Admiral Leford, russisch. Gesandt. Hugo Voisin Lord Syndham, englisch. Gesandt. Mathieu Frank Marquis von Chäteauneuf, franz. Gesandter Witwe Brown Zimmermeisterin Ein Offizier Ein Ratsdiener Karl Zöller KRunstlerthealer„Apollo“ Heute und morgen zum letzfen Male: Familie Raffke 8178 losef Burgwinke. Fritz Bartling Betty Koflet Mittwoch, 7½ Uhr: Erstaufführung [pDZI, 2 8 Able SoffgesclEilt, SirZI ir Seirher AYf. Die HNamburger Filiale. Aigemelne Oftskrankenkasze Aaunbeim. Uftsrankenkasse fͤr Mandelsberehe der Sfadt Mannbeim. Mit Wirkung vom 24. September ds. Is. ab wird die bisherige Lohnſtufeneinteilung unter Weg⸗ fall der Lohnſtufen 25—28 wie folgt erweitert: Arbeitsverdienſt Wochen⸗ E f. d Kalenderta 2 i 8 9 3 beitrag anteil des J über bies s 2 8 M. M. M. M. M. in Milionen 40 65 80 72 47880000 31920000 41 80 100 59850000 39900000 42 100 128 114 75840000 50540000 43 128 160 144 44 160 200 180 45 200 222 95760000 63840000 119700000 79800000 147630000 98420000 Lohnveränderungen ſind umgehend zu erſtatten, andernfalls Berechnung der Beiträge in der Lohnſtufe erfolgt. 6590 Mannheim, den 24 Seytember 1923 Die Vorſtände⸗ Die Geburt ihres zweiten Stammhalters zeigen hocherfreuf an 3531 Hermann Sosnowski und Frau. Vom 24. bis 26. September werden wir inMannheim, Hotel Union am Haupt- bahnhof anwesend sein, um Haalade Auaen nach der Natur für die Patienten anzufertigen und einzupassen. E201 F. Ad. 8. ſelſte Söhne, Wiesbaden Anstalt für künstliche Augen. Taichke Veröktentlöchungen der Stadtgemeinde. Morgen früh auf der Freibank Gekrier-Hammel- Fleisch. 87 EIIIIII Büchhalterlin) firm in amerikanischer Buchhaltung u. Devisenrechnung per bald gesucht. 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