„e „„r agr S Keeeeeer Ns e —— Mittwoch, 26. September * Jezugspreiſe: In Manndeim u. umgebung in der laufenden woche Mr. 40 O00 o00. die monatlichen Sezleher verpflichten ſich bei der Seſtellung des Abonnements die während der dezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17500 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle mannbeim E 6. 2.— Seſchüfts ⸗nebenſtelle neckarſtadt, waldhofſtraße 6. Sernſprecher nummer 7051, 7942, 7035, 7044, 7045. Telegramm⸗öreſſe: Seneralanzeiger Mannheim erſcheint wöchentlich zwölfman. 4 Beilagen: Der Sport vom Sonntag— „„6„ Padiſche Neueſte Nachrichlen Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer§rauen⸗ — ͤ—— Die letzten Entſcheidungen gefallen Fuſtimmung auch der Fraktionsführer Berlin, 26. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ring iſtnunmehr geſchloſſen. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags und Abends ſind die letzten Entſcheidungen gefallen. Zu⸗ nächſt ſei nochmals darauf verwieſen, daß bei der Konferenz der Mi⸗ niſterpräſidenten die Vertreter aller größeren Bundesſtaaten das Wort ergriffen und ihren Standpunkt dargelegt haben. Sie ſind dann mit Einſchluß des bayeriſchen Miniſterpräſi⸗ denten für den Beſchluß der Reichsregierung eingetreten. Am Nachmittag fand dann die Beſprechung mit den Parteiführern in der Reichskanzlei ſtatt. Reichskanzler Dr. Streſemann führte aus, welche innenpolitiſchen und finanziellen Beweggründe die Reichs⸗ regierung zu ihrer von den Vertretern der beſetzten Gebiete gebillig⸗ ten Auffaſſung gebracht haben, daß der paſſive Widerſtand aufgegeben werden muß. Er hob dabei hervor, daß die ſchweren Opfer der Be⸗ völkerung an Rhein und Ruhr in den letzten neun Monaten nicht umſonſt gebracht ſeien, daß aber die durch den paſſiven Wider⸗ ſtand geſchmiedete Waffe ſich gegen das deutſche Volk ſelbit zu wenden drohe. Die Fraktionsführer ſchloſſen ſich dieſer Auffaſ⸗ ſung des Reichskanzlers an mit Ausnahme des Führers der deutſchnationalen Volkspartei, der den paſſiven Wider⸗ ſtand durch ſchärfere Maßnahmen zu übertrumpfen ſuchte. De Wie wir dazu noch näber erfahren, haben mit Ausnahme der bonn dnationalen tatſächlich alle Parteien ihre Zuſtimmung erklärt, 8 5 die bayeriſche Volkspartei. Die Vertreter der chnationalen haben, wie parteiamtlich bekanntgegeben mirde zerklärt. es gebe für Deutſchland nur noch einen Weg. ulti⸗ d ative Forderung an Frankreich zur Wiederherſtellung Fre Rechtszuſtandes und Wiedergutmachung aller Rechtsbrüche. Falls Air aereich dieſe Forderung ablehne. Bruch mit Frankreich it allen ſich daraus ergebenden Folgerungen. In einer formellen wktärung. die vom deutſchnationalen Preſſedienſt ausgegeben wird, 5 ird geſagt. daß der ſtändige Ausſchuß der deutſchnationalen Frak⸗ Uen vom Reichstaa und Landtag ſich dieſen Standpunkt in vollem mfang zu eigen machen und desbalb eine Neubildung der eichsregieruna fordere und die Uebertragung der leitenden er in Reich und-in Preußen an Männer, die ſich dieſe⸗ Pro⸗ zu eigen gemacht haben. Im Reichstag aber, der morgen ſammentritt, dürfte für dieſe deutſchnationalen Forderungen einſt⸗ keßten wenig Stimmuna vorhanden ſein. wennſchon es zu⸗ aanden mag. daß es auch den bürgerlichen Koalitionsparteien nicht nz leicht wird. den Weg zu gehen, der nun leider einmal gegangen werden muß. Von den Fraktionen des Reichslags traten geſtern Sozialdemokraten. Zentrum und Deutſche Volkspartei 8 mmen. In der Deutſchen Volkspartei hat es. wie die ..“ meldet, und wie ohne weiteres glaubhaft iſt. einen lebhaf⸗ Juell,enungsaustauſch gegeben. Das Zentrum hat nach derſelben den die Haltuna der Reichsregierung einmütia aebilliat. Die ruf okratiſche Partei erläßt inzwiſchen bereits einen Auf⸗ ſtand in dem es am Schluß beißt:„Der Kampf um den deutſchen Be⸗ gelüſte btfort! Wirkennen die Annexions⸗ und Separations⸗ 225 S2R Franzoſen. Eine Verſöhnuna mit ihnen iſt nicht möglich, Volt e bitbehauptung ihnen gegenüber nur dann, wenn das deutſche der bleibt in dem Willen. ſein Reich nach dieſer zweiten Nie⸗ derzuhaltem Trotz zu behaupten. Landesverräter und Heißſporne nie⸗ mals 8 und der deutſchen Republik die Treue zu bewahren. Nie⸗ nlemals— robhe Gewalt uns zwingen., von Rhein und Rubr zu laſſen. Brutalit wir dulden, daß die Hunderttauſende, die franzöſiſche and— vertrieben hat. die Tauſende, die ihrer Treue zum Vater⸗ mat fer ü ſchweren Freiheitsſtrafen verurteilt wurden. ihrer Hei⸗ Selbſth werden. Wir werden weiter kämpfen um das wer das unſerm Volke vorenthalten wird und wir erſtrebt egen, ſo gewiß wie das Recht, wenn es mit feſtem Willen wird. ſiegen muß über die Gewalt.“ Vericht über Sozialdemokraten erſſattete Hermann Müller zen—— er die von ihm in der Zwiſchenzeit geführten Verhandlun⸗ erüh. 88 vertagte ſich die Fraktion auf beute ein s aa die volitiſche Ausſprache ſtattfinden ſoll, eg Anſchluß an die Beſprechungen mit den Parteiführern trat Keichskabinett zu ſeiner entſcheidenden Sitzung abenmer, dn dieſer Sihmg, die bis ſent ia die ducht pnem m der einigte man ſich über die Form der Proklamation, deſfentg„Regierung ihre Entſchlüſſe und ihre Begründung der ufeuf ichkeit mitzuteilen gedenkt. Der„Vorwärts“ meint, der ſuhrbe würde noch einmal in Kürze die einzelnen Etappen der 90 ſetzung behandeln und der Bevölkerung den Dank der Regie⸗ leſe 5 die Opfer der letzten 9 Monate zum Ausdruck bringen. 1981 undgebung des Kabinetts ſoll mit einem Aufruf der wiſchen Parteiführer verbunden ſein. Der Ernſt der Lage Die„Zeit“ ſetzt auseinander, daß die Auf gabe des paſ⸗ Widerſtands noch nicht die Kapitulation be⸗ ß aber die Frage, ob Kapitulation oder nicht, ſich eines N5 1885 fernen Tages vor uns erheben könnte. Es beſteht die glichkeit, daß es zu Verhandlungen kommt, und es iſt ſelbſt⸗ erſtändlich nicht ausgeſchloſſen, daß uns in dieſen Verhandlungen F i anen geſtellt werden, die ſich mit unſerer nationalen Ehre hein. iinbaen laſſen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß man das — und Ruhrgebiet und die Rückkehr in die Freiheit den vielen ſiſch en und Abertauſenden verſchließen will, die unter der fran⸗ 15 120 Willkür leiden mußten. Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, 1 e die Souveränjtät des Rhein⸗ und Ruhrgebiets antaſten Aoſſen⸗ deutſchen Boden rauben will. Es iſt ferner nicht ausge⸗ ill 8 daß man uns die Erfüllung von Forderungen aufzwingen on und funter Drohungen von Gewalt unmögliche Unterſchriften 15 fordert, ſei es in bezug auf die Rhein⸗ und Ruhrfrage, es in bezug auf die Reparationsleiſtung. Wenn es dazu kommt, Ard die Frage der Kapitulati i i ſei apitulation oder ihrer Verweigerung eben zein. Wir haben volles Vertrauen, daß die Regierung. 0 ſol i i die deutſche Ehre und Würde zu wah⸗ U 11 In den Berliner Morgenblättern wird heute das Fazit aus dem Ruhrkampf gezogen und dem paſ⸗ ſiven Widerſtand ein Epilog geſchrieben. Im„Vorwärts“ begegnet man ähnlichen Gedankengängen wie geſtern in der„Zeit. Es heißt da u..:„Falſch wäre es, zu ſagen, es ſei alles verloren, weil man gezwungen war, eine Waffe wegzugeben, die ſtumpf wurde. Dabei iſt ein Verzicht auf die Wiederherſtellung der Reichs⸗ einheit, auf die Befreiung von der militäriſchen Fremdherrſchaft einfach eine pſychologiſche Unmöglichkeit. Kein Deut⸗ ſcher wird ihn ausſprechen, und würde er ihn ausſprechen, ſo würde die Geſchichte und der ſonſtige Gang der Ereigniſſe dieſen unmög⸗ lichen Verzicht widerrufen.“ Im„B..“ wird auf die pfycholo⸗ giſchen, techniſchen und politiſchen Schwierigkeiten. die ſich einſt⸗ weilen der Rückkehr all deſſen, was war, entgegenſtellen. Bei der Gelegenheit erklärt das Blatt es für geradezu unverſtändlich, daß der Reichsfinanzminiſter wochenlang mit der Einführung der neuen Währung zögere. Einer rheiniſchen Sonder⸗ währung, die im Anzuge ſei, könne nur durch die allgemeine Ein⸗ führung der deutſchen Neumark vorgebeugt werden. In der„Voſſiſchen Zeitung“ appelliert der Gsneral v. Deimling vornehmlich an ſeine Kameraden von der alten Armee: Was zwecklos iſt, ſoll man aufgeben, das iſt keine Schmach. ſondern das iſt die Rückkehr zur Vernunft und iſt geſunder Menſchenverſtand. Eine Schmach wäre es vielmehr, das deutſche Volk in Not und Elend verkommen zu laſſen und deshalb wollen wir alle die Regierung unterſtützen in ihrer Ab⸗ ſicht, das Mögliche zu tun zur Beendigung des Ruhrkampfes.“ Die deutſchnationalen Blätter variieren inzwiſchen das Thema, daß wir uns nunmehr in Schande ohne Ende begeben, wobei die„Deutſche Zeitung“ nach ihrer Gewohnheit ganz unmiß⸗ verſtändlich zu Aufruhr und Aufſtand aufruft. Kommunifliſche Agitation gegen die Aufgabe de⸗ yaſſiven Widerſtandes Die Kommuniſten laſſen augenblicklich im ganzen beſetzten Gebiet ein in Berlin gedrucktes Fluablatt verteilen, das die be⸗ dingungsloſe Aufgabe des paſſiven Widerſtandes Hochverrat am deut⸗ ſchen werktätigen Volke nennt, denn ſie bedeute faktiſch den Beginn der Loslöſung des Rhein⸗ und Ruhrgebietes vom übrigen Deutſch⸗ land und ſei ein Verſuch, das rheiniſch⸗weſtfäliſche Proletariat vom deutſchen Proletariat zu trennen. Die kommuniſtiſche Partei ruft die werktätige Bevölkerung des beſetzten Gebietes auf, die Vorbereitun⸗ gen zum Maſſenproteſt gegen die Unterwerfung unter den Impe⸗ rialismus zu treffen. Die Regierung der Kavitulation und der Aus⸗ beuter, die Regierung Streſemann⸗Hilferding müſſe hinweggefegt und durch eine Arbeiter⸗ und Bauernregierung erſetzt werden. Franzöſiſche hymnen Der„Temps“ ſtellt die Frage, woran man die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes erkennen könne. Die Annullierung der Ordon⸗ nanzen und der ſie begleitenden Maßnahmen, ſo unerläßlich ſie auch iſt, wird nun das äußere Zeichen der Veränderung ſein, die ſich voll⸗ ziehen muß. Dieſe iſt nur die Vorbedingung einer Verhand⸗ lung zwiſchen den Alliierten und Deutſchtand. Damit deutſche Vor⸗ ſchläge diskutiert werden können, iſt es notwendig, daß man weiß, was die von den Alltierten beſchlagnahmten Pfänderleinbringen. Während der Woche, die der offiziellen Einſtellung des paſſiven Widerſtandes folgen würde, müſſe man die Entwicklung der Ausliefe⸗ rung und den Betrag der einkaſſierten Taxen und Einnahmen der Eiſenbahnregie uſw. feſtſtellen und dieſe Erträgniſſe mit den von den Beratungsmächten geleiſteten Ausgaben und mit den Schwierigkeiten, die die Kontrolleure gefunden haben, vergleichen. Erſt nach dieſer Erfahrung könne man ſich über die Einſtellung des Widerſtandes und im allgemeinen über den Wert aller orſchläge ausſprechen, die die Alliierten vom Deutſchen Reiche erhalten werden. Das„Journal des Debatts“ ſchreibt: Wir haben jetzt nur ruhig unſer Werk fortzuſetzen. Wir ſind geneigt, in das beſetzte Gebiet alle die arbeitenden Elemente wieder zuzulaſſen, die nur ausgewieſen wurden, weil ſie notgedrungen den Befehlen ihrer Chefs gehorcht haben. Aber die arroganten Beamten, die ſich gegen⸗ über den alliierten Oberkommiſſaren aufgelehnt haben, die gefälligen der Aufwiegler zum paſſiven Widerſtand, alle fana⸗ tiſchen Preußen(9 werden nicht mehr zugelaſſen werden. Ja, man muß ſogar ein wenig weiter gehen. In den Verhandlungen, die mit Streſemann geführt werden, müſſen die Franzoſen und Bel⸗ gier ihm bedeuten, daß ſie in keiner Form irgendwelche Propaganda im beſetzten Gebiet zulaſſen und daß im übrigen deutſchen Reich die Behörden die Kampagne über die Verantwortlichkeit für den Krieg ein Ende bereiten müſſe. Das deutſche Volk habe allein Vorteil, endlich die Wahrheit kennen zu lernen und in Ruhe zu ar⸗ beiten. Man müſſe im deutſchen Reiche die„Politiker mit und ohne Uniform“ zum Schweigen bringen. 7 Der„Gaulois“ weiſt auch auf die ſeparatiſtiſche Be⸗ wegung hin und erklärt, Frankreich möge unter keinem Vorwand in dieſe Manifeſtation eingreifen, um nicht jenen Argumente zu lie⸗ fern, die nicht nur in Deutſchland, ſondern auch anderwärts behaup⸗ teten, es unterſtütze einen ſeporatiſtiſchen Verſuch. Frankreich müſſe ſich darauf beſchränken. den Rheinländern die Freiheit zu ſichern, ihren Willen auf Grund des Prinzips des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechts der Völker zum Ausdruck zu bringen. die Stellung des engl ſchen Rabinetts wird heute in einer Kabinettsſitzung beſtimmt werden. Her⸗ vorgehoben wird, daß die Ruhrfrage ebenſo wie England auch ſeine Kolonien berühre. Die Kolonialſtaaten ſeien unabhängige Mit⸗ glieder des Völkerbundes. Im übrigen wünſchen die britiſchen Steuerzahler zu wiſſen, ob ſie Anteil an dem Geld hätten, das rankreich an der Ruhr herauswirtſchaften werde. Außerdem ſei es von Intereſſe zu erfahren, ob Frankreich mit der Rückzahlung ſeiner Schulden an Großbritannien beginnen werde. Habe Baldwin in Paris britiſche Anſprüche aufgegeben, ſo drohe ihm eine ſchwere Zeit. „Die ſonſt nicht deutſchfreundliche„Pall Mall Gazette“ kritiſtert den Sieg Poincares über Deutſchland in Aten für Frant⸗ reich nicht gerade freundlicher Weiſe. Die Zeitung ſchreibt, es ſei wenig ruhmvoll, einen Mann zu beſiegen, der bis aufs Hemd ausgezogen ſei. Trotz der geringen Liebe für die Deutſchen müſſe man Achtung für ihre Ausdauer während des Ruhrkampfes haben. Frankreich werde keine greifbaren Beträge aus der Ruhrinduſtrie ziehen, auch wenn der paſſive Widerſtand aufgehoben ſei: Sklavenarbeit könne in der modernen Welt nicht mit Gewinn unternommen werden. Eine weiße Bevölkerung. Verauufspiee 4 ln cn Ae 1923— Nr. 441 zoiger Rnzeigenproiſe: der vorauszu ung Srunezabl für allgem. Nnze gen 400, Fam.-Anz. 200, Reklamen 1000, Schluͤſſelzahl bes vereins deutſcher Zeitungsverteger 30000. Allee andere laut Tarif. Rnnahmeſchluß: mittagblau vorm. 8¼ Ahr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Für Rnzeig. an beſtimmten Tagen Stellen u. Rus gab. wird keine berantwort. übern. göh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus grfall. od. beſchrünkt. Rus gab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. d. Fernſpr. ob· Gewühr. Serichteſt. Mannheim Zeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung — ſchwarzer Truppen arbeite, werde mehr und mehr die Sympathie der Ziviliſation gewinnen. Der„Standard“ äußert ſich. Frankreich habe nur dadurch Erfola gehabt, daß die Mächte. die Poincares Politik n icht billigten, untätig geblieben ſeien. So mußte der deutſche Widerſtand zuſammenbrechen. Die ſchwierigen Fragen begännener ſtietzt. Der Reichskanzler ſei ohne Mitwirkung Enalands, ohne Wiederher⸗ ſtellung eines vernünftigen nationalen Lebens im Rheinlande, an der Ruhr und in ganz Deutſchland unmöalich. England müſſe bei der all⸗ gemeinen Regelung auf die gleichen Forderungen wie Frankreich und Belgien beſtehen. Die engliſche Regierung ſoll ihre Politik offen dar⸗ legen. das Fiel der italieniſchen Diplomatie Wie der„Frkft. 18g.“ aus Rom gemeldet wird, ſind die Be⸗ mühungen der italieniſchen Diplomatie darauf gerichtet, daß die be⸗ vorſtehenden Verhandlungen über die Ruhrproduktion nicht von Frankreich allein, ſondern von den geſamten Alliterten geführt werden, damit nicht ein fran⸗ zöſiſches Monopol unter der Maske eines franzöſiſch⸗ deutſchen Truſts die geſamte feſtländiſche Eiſeninduſtrie kontrolliere. Das ganze Problem münde nunmehr nach der dortigen Auffaſſung in ein Abkommen der Schwerinduſtriellen, worin ſich Frankreich freilich nunmehr den Löwentanteil ſichern könne, den die deutſchen vor Cuno durch zeitigere Verhandlungen vermeiden wollten. Von der„Tribuna“ und dem Corriere d Italia“ abgeſehen, nimmt die geſamte römiſche Preſſe Stellung zu dem Abbau des paſſiven Widerſtandes.„Monde“ rühmt die mutige Erttſcheidung des Reichskanzlers und hofft, daß Frankreich ſich nachgiebig zeigen werde. Die„Epoca“ befürchtet, daß Europa eine einzige Aktiengeſellſchaft mit Frankreich als Aufſichts⸗ rat geworden iſt., Das Blatt wirft England Schwächlichteit in ſeiner Haltung vor und glaubt, es werde zur Bildung eines kon⸗ tinentalen Blocks gegen England kommen. Das „Giornale'Italia“ erklärt ſich mit Poincares Haltung einver⸗ ſtanden und rechtfertigt ſie. Das Blatt iſt der Anſicht, die italieniſche Regierung ſei ſtark genug, um die wirtſchaftlichen Nachteile der neugeſchaffenen Lage von Italien abzuwenden.— Der„M 0* drückt diefelben Anſichten aus.— Der„Nuovo Paeſe“ erhofft nichts von der Aufgabe des paſſiven Widerſtandes, weil Frankreich nie⸗ mals den Wiederaufbau Deutſchlands begünſtigen werde.— Die „Voce Republicana“ ſagt, Poincare habe einen politiſchen Sieg, aber eine wirtſchafkliche Niederlage erlitten.— Die „Ideg Nazionale“ betont, Italien werde ſich weder unmittelbar noch miktelbar von der Löſung der Reparationsfrage ausſchließen laſſen. das Schlußwort des Reichstags Die Vertreter der beſetzten Gebiete, die Miniſterpräſidenten der Länder und die Parteiführer haben ihre Zuſtimmung Ke Auf⸗ gabe des paſſiven Widerſtandes gegeben. Nun hat noch der eichs⸗ tag als Vertretung des deutſchen Volkes das Schlußwort zu ſprechen. Früher als man noch vor Monatsfriſt angenommen hatte, muß der Reichstag zuſammentreten, früher, und unter un ünſtigeren Auſpizien, als man damals vielfach gemeint hatte. Die Fühler, die wir nach der franzöſiſch⸗belgiſchen Seite ausſtreckten und von denen die kontinentalpolitiſchen Traumgeiſter uns ſchnellen und reichen Er⸗ folg verhießen, ſind, weil niemand am jen itigen Ufer ſie aufnahm, mehr oder weniger zu Boden geglitten. Kann ſein, man in Brüſſel die Dinge etwas weicher behandeln möchte als in Paris, daß man in dem einen oder anderen Stück dort bereit wäre, mit ſich reden zu laſſen. Am letzten Ende ſind auch das wohl nur Nuancen. Frank⸗ reichregiert die Welt, auch ſeinen nächſten Kampf⸗ Fn und dies Poincareſche Frankreich will von Verhandlungen, bmachungen, Uebereinkünften nichts wiſſen, weil es auch ohne ſie ſeine Ernte dem Schnitt entgegenreifen ſieht. Das iſt die Lage, unter der nun der Reichstag zufammentritt. Aber es iſt noch nicht die ganze Situation. Inzwiſchen iſt etwas offenbar geworden, was bange Sorge bereits ſeit Wochen, vielleicht ſeit Monaten zu ahnen begann: daß die Kräfte, die moraliſchen wie die phyſiſchen, den durch Krieg und Revolution gegangenen Deutſchen zu erlahmen drohen. Man hat in dieſen Tagen viel und mit mehr Geräuſch und Temperament, als der deutſchen Sache frommen mochte, über die Notwendigkeiten ge⸗ ſtritten, den paſſiven Widerſtand abzubauen. Der Streit war, bei Licht beſehen, müßig. Wenn die Mannſchaften ſpärlicher werden, muß man die Front verkürzen; wenn der Atem auszugehen droht, in das Unvermeidliche ſich zu fügen lernen. Die Frage bleibt nur: was kommt danach? Gewiß iſt uns der paſſive Widerſtand zu keiner Friſt, auch unter dem Kabinett Cuno nicht, etwas Abſolutes geweſen. Sicherlich auch nur ein taktiſches Mittel, das man nach Bedarf auswechſeln kann und unter Umſtänden ſogar aus⸗ wechſeln ſoll. Und kein Zweifel iſt unter verſtändigen, die aſch⸗ graue Wirklichkeit nüchtern wägenden Menſchen möglich, da vonꝰ dem paſſiven Widerſtand Abſchied zu nehmen iſt, wenn die fahr beſteht, daß aus ökonomiſchen und politiſchen Gründen(der Zu⸗ ſtrom in das ſeparatiſtiſche Lager beginnt da doch ſchon eine Rolle zu ſpielen) er eines Tages von innen heraus durchbrochen werden könnte. Dann wollen wir uns doch ſchon lieber die Freiheit der Initiative wahren und aus eigenem Entſchluß und freien Stücken tun, was früher oder ſpäter doch getan werden müßte. Immer⸗ hin: was kommt danach? Wir haben in der letzten Woche wiederholt die Verſicherung vernommen: von einer be dingungsloſen Kapitulation könne keine Rede ſein. Das trifft nach unſerer Kenntnis durchaus zu. Ein Kabinett, an deſſen Spitze ein Dr Guſtav reſemann ſteht, wird nicht einfach die Waffenſtrecken. Es wird keiner⸗ lei territoriale und Souveränitätsrechte aufgeben, wird auch in keinen Pakt willigen, der die Gefahr ſolcher Preisgabe im Laufe weiterer Verhandlung einſchlöſſe. Dennoch ſoll man ſich darüber nicht täuſchen, daß es eine trübe Herbſtwanderung iſt, die wir nun an⸗ treten und ein klein wenig auch eine Wanderung ins Dunkel. Nur: daß es vielleicht der einzige Weg iſt, der überhaupt uns frei⸗ ſteht. Man ſtößt mehrfach auf die Behauptung, daß ein anderer, beſſerer Weg, der einer engliſch⸗deutſchen Kooperation, durch den Sturz der Regierung Cuno uns verſchüttet worden wäre. Die An⸗ nahme hat, angeſichts der engliſchen Note vom 11. Auguſt, manches Beſtechende für ſich. Trotzdem trifft ſie nicht den Kern. Im beſten Fall hat die Politik Baldwins mit ſo langen Friſten gerechnet. Mit längern, als die wirtſchaftliche Erſchöpfung und die ſeeliſche Zermür⸗ bung der Deutſchen zu tragen vermochten. Abgeriſſen hat Dr. Streſe⸗ mann den engliſchen Draht nicht. Vielmehr ſind, wie wir zu wiſſen glauben, die Fäden bis in dieſe Tage weitergeglitten, hinüber und herüber, und kaum ein Schritt wird von uns unternommen ſein, von dem man in London nicht informiert geweſen wäre. Aber die eng⸗ die unter der Drohung franzöſiſcher Bajonette in den Händen liſche Atempauſe, eine jener Perioden der Erſchlaffung und des Ge⸗ — — — — ————⅜ 2. Seite. Nr. 441 Mannheimer Gene ai-Anzeiger Mittag-Ausgabe) Miltwoch, den 26. Seplember 1923 währenlaſſens, die, wie Erich Marcks aufgewieſen„in der engli⸗ ſchen Geſchichte allemal die Zeiten geſteigerter Attloität abtsſen, if wohl noch nicht abgelaufen. Wir ſtehen immer noch allein und müſſen den herbſtlich dunklen Weg allein gehen bis ans Ende Man brauchte dennoch nicht zu verzweifeln, wenn das deutſche Volk endlich, in zwölfter Stunde, ſich ermannte und der freſſenden Zwieſpälte in ſeinem In⸗ nern Herr würde. Ein Volk, das an ſich glaubt, in ſtraffer Selbſt⸗ zucht an ſich arbeitet und von einheitlichem, opferwilligem Geiſt er⸗ füllt iſt, iſt nie verloren. Nur, wo der äußern Not die Selbſtzer⸗ fleiſchung ſich geſenn, lot es keine Rettungl Die Liga oͤer Ohnmächtigen „Beträchtliche Beſtürzung“ Die Völkerbundsverſammlung beriet am Dienstag lange über den vom erſten Ausſchuß beantragten Text einer Entſchlie⸗ ßung durch den Artikel 10 des Paktes, betreffend die gegen⸗ ſeitige Gewährleiſtung der territorialen Unver⸗ ſehrtheit und Unabhängigkeit der Mitgliedſtaaten, eine neue, ſeine Tragweite erheblich abſchwächende Aus⸗ legung erhalten ſollte. Die Auslegungsformel überläßt es dem Völkerbundsrat, bei den durch Artikel 10 gebotenen militäriſchen Maßnahmen auf die geog raphiſche Lage und beſonderen Bedingungen der einzelnen Mit⸗ glied ſtaaten Rückſicht zu nehmen, ferner ſollen die verfaſſungs⸗ mäßigen Inſtanzen jedes Mitgliedſtaates ſel bſt entſcheiden, in welchem Maße ſie den Schutz der Unabhängigkeit und territorialen Unverſehrtheit der anderen Mitgliedſtaaten durch Waffengewalt ſichern wollen, wobei immerhin die Empfehlungen des Rates zu beachten ſind. Die Annahme dieſer Formel durch die Verſammlung war zu⸗ nächſt ſo gut wie geſichert, um ſo mehr, als die franzöſiſche Dele⸗ gation, die im Vorſahre jede Abänderung des Artikels 10 abgelehnt hatte, diesmal lebhaft für die Auslegungsformel eintrat. Entſchie⸗ denen Widerſpruch gegen die Abſchwächung des Artikels 10 erhoben nur die Vertreter Panamas und Berſiens. Auf Drängen Mottas(Schweiz), Barthelemys(Frankreich) und Politis (Griechenland), die darauf hinwieſen, daß zur Annahme der Ent⸗ ſchließung Einſtimmigkeit nötig ſei, erklärte ſich der Vertreter Pa⸗ namas bereit, ſich der Stimme zu enthaten. Der perſiſche Delegierte erſuchte die Abſtimmung zu vertagen. Mit 19 gegen 18 Stimmen beſchloß die Verſammlung nun, ſofort zur Abſtimmung zu ſchreiten. Von den 43 anweſenden Dele⸗ gierten ſtimmten 29 für den Antrag, 13 enthielten ſich der Stimme, darunter die meiſten lateiniſchen Kleinſtaaten, die balti⸗ ſchen Staaten und die Tſchecho⸗Slowakei. Dagegen ſtimmte nur Perſien. Damit war der auslegende Entſchließungs⸗ teꝝt abgelehnt. In der Verſammlung herrſchte eine beträchtliche Beſtür⸗ zung darüber, daß infolge der Weigerung, die Abſtimmung zu vertagen, der perſiſche Delegierte die langjährigen Bemühungen zur Abſchwächung der Bündnisverpflichtung des Artikels 10 zum Schei⸗ tern gebracht hatte. Der Präſident der Verfammlung verſuchte das klare Ergebnis dadurch zu verſchleiern, daß er erklärte, der An⸗ trag ſei zwar nicht angenommen, er könne aber auch nicht ſagen, daß er abgelehnt ſei; er werde daher das Ergebnis der Sitzung dem Völkerbundsrat zur weiteren Stellungnahme mitteilen. Die Reparationsfrage ſoll vor den Völkerbund Die Leitung der Vereinigung für den Völkerbund und den Frie⸗ den nahm eine Entſchließung an, wonach die nied erländiſ ch e Regierung aufgefordert werden ſoll, einen Wea ausfindig zu machen. auf dem die Reparationsfrage vor den Völkerbund ge⸗ bracht oder auf andere Weiſe zum Gegenſtand friedlicher internatio⸗ naler Beratung gemacht werden kann. Ein bezeichnender franzöſiſcher Antrag Bei der Debatte des dritten Ausſchuſſes(Abrüſtung) über den Bericht der temporären gemiſchten Abrüſtungskommiſſion und über die Verlängerung ihres Mandats beantragte der franzöſiſche Vertrter Racquin die Abſchaffung dieſer Kommiſſion. Da es ſich hier um ein Völkerbundsorgan handelt, dem im Gegenſatz zu der ſtändigen beratenden Militärkommiſſion nicht nur Berufsmilitär⸗ ſondern die verſchiedenſten Perſönlichkeiten, darunter Churchill und Vertreter der Arbeiterklaſſe angehören, und alle bisherigen Initia⸗ tiwen auf dem Gebiete der Rüſtungsbeſchränkungen von dieſer Kom⸗ miſſion ausgingen. Der Antrag ſtieß auf lebhaften Widerſpruch Churchills und des norwegiſchen Vertreters Lange. Letzterer wies nachdrücklich auf den äußerſt ſchlechten Eindruck hin, den es in der ganzen Welt hervorrufen müſſe, wenn in Zukunft das Ab⸗ rüſtungsproblem nur von einer rein militäriſchen Kommiſſion bear⸗ beitet würde. Der italieniſche Delegierte dagegen ſtimmte dem fran⸗ zöſiſchen—. zu. Beneſch forderte, daß man im Intereſſe einer einmütigen Stellungnahme ſich auf ein Kompromiß einige. Churchill verſuchte dem franzöſiſchen Standpunkte entgegenzukommen. indem er vorſchlug, die Fragen der Nützlichkeit der Kommiſſion zu⸗ nächſt durch den Rat entſcheiden zu laſſen. Am Schluß der Sitzung ergriff das Mitglied der gemiſchten temporären Kommiſſion Arbeiter⸗ vertreter Jouhaux das Wort, um lebhaft auf die Gefahren des franzöſiſchen Vorſchlages hinzuweiſen, da er dem Völker⸗ „des einzigen Organs berauben würde, der ſeinen Kontakt mit der öffentlichen Meinung aufrecht erhalte und bisher als ein⸗ ziger Organismus die Aufgaben des Völkerbundes zu verwirklichen getrachtet habe. Die weitere Debatte über dieſe Frage wurde auf morgen vertagt. Zeder echte Staatsmann dient dem Volke, nicht um Lohn, auch nicht um den Lohn ſeiner Liebe, ſondern gibt die Gunſt der Zeit⸗ genoſſen hin für den Segen der Zukunft und vor allem für die Er⸗ laubnis, ſeine Nation retten und verjüngen zu dürfen. Th. Mommſen. wahr:— Rich:! Sprachungezogenheiten unſerer Zeit. Bittäh? Nicht Zu den vielen Anzeichen des Niederganges unſeres Volkes geſellt ſich neuerdings eine erſchreckende Liederlichkeit im Sprechen, eine völlige Nachläſſigkeit in der Bildung der Sätze, eine ſtarke Rückſichts⸗ loſigteit gegen den Zuhörer. Eine derartige Unſitte, die von Tag zu Tag zunimmt, iſt die Gegenfrage:„Bitte?!“, trotzdem man den Sprechenden gut verſtanden hat. Wir fragen:„Wo haben Sie dieſes Mal Ihren Sommerurlaub verbracht? und erhalten prompt als Ant⸗ wort:„Bittäh?!“; im Augenblick, da wir uns anſchicken dieſe Frage, die offenbar nicht verſtanden wurde, zu wiederholen, fährt der andere fort:„Ich war dieſes Mal im Rieſengebirge, auf der Rückreiſe ein paar in Dresden. Oder:„Was koſtet dieſer Gegenſtand?“—„Bit⸗ täh! er koſtet 100 000 Mark.“ Eine andere Unart, die offenbar noch tiefer eingewurzelt iſt, iſt die üble Gewohnheit, mit einem„Nichtwahr?“ oder„ ich?“ grundlos zu unterbrechen. Wir fragen in einer fremden Stadt einen uns gänz⸗ lich Unbekannten:„Verzeihung, wo iſt die Schillerſtraße?“ Und er: „Die Schillerſtraße? Da gehen Sie geradezu, nichtwahr? dann kom⸗ men Sie an einem Schuhgeſchäft vorbei, nich? gleich dahinter kommt eine ſchmale Straße, nichtwahr? die gehen Sie bis zum Ende durch, nichtwahr? dann ſehen Sie ſchon die Schillerſtraße.“ Dieſe Unſitte verrät nicht nur eine Trägheit und Bequemlichkeit im Denken, es macht ſich auch ein Anlehnungsebdürfnis, meiſt unbe⸗ wußt aus dem Gefühl der Unſicherheit heraus, geltend und wer pſychologiſch das Entſtehen dieſer Unſitte analyſiert, kommt vielleicht zur Wurzel: man fühlt die Wirkun der ewigen Anklagen aus der halben Welt wie aus dem eigenen—5 und man hat das Bedürf⸗ nis, jeden Augenblick die Beſtätigun r Richtigkeit ſelner Handlun⸗ gen zu erfahren; ſo verſichert man ſt des Zuhörenden. Die Energie der Verantwortung iſt geſchwunden. Alle dieſe Sprachungezogenheiten kennzeichnen den Tieſſtand unſeres Volkes. Eine krafwolle Nation pflegt ihre Sprache und legt auf Korrektheit im Ausdruck Wert. Es iſt im Intereſſe unſeres Volkes dringend nötig, der Sprache wieder ſchöpferfſche Kraft und dem Auedruck ſchöpferſſche Selbſtändigkeit zu geben. F. immer wieder der Zuſtimmung Unter der Fremoͤherrſchaſt Der Gelderraub Wie aus dem Ruhrgebiet gemeldet wird, haben die Franzoſen in Langendreer zwei Billionen Mark Reichsbahngelder weggenommen. Zwei Eiſenbahnbedienſtete wurden verhaftet.— Bei der Wegnahme eines Lohngelderautos der Dortmunder Un ion durch belgiſche Gendarmen fielen dieſen 126 Billionen Mark in die Hände.— Auf der ſtädtiſchen Sparkaſſe in Bochum wurden 440 Milliarden beſchlagnahmt. Neubeſetzungen Franzöſiſche Soldaten beſetzten die Schachtanlagen der Zeoche Ewald in Buer. Es ſcheint ſich nur um eine Beſchlaanahme der Kohlenhalden zu handeln. In Wetter beſetzten die Franzoſen am 24. September überraſchend den Bahnhof und die deutſchen Schienen⸗ werke, deren Belegſchaft die Arbeit niederlegte. Goldmarkgebühren Nach einer neuen Verfüaung des Generals Deaoutte ſollen in Zukunftalle Gebühren in Goldmark berechnet werden. Die Errechnung erfolat täglich. Der Jall Raabe Wie Havas aus Düſſeldorf berichtet, hat der vom Kriegsgericht zum Tode verurteilte Student Raabe ein Gnadengeſuch an den Präſidenten der Republik gerichtet. Der Vater und Bruder Raabes hatten ſich vor dem fran⸗ zöſiſchen Poligzeigericht in Düſſeldorf wegen Beſitzes von Waffen und Munition ſowie von Flugblättern zu verantworten. Der Vater wurde wegen des Beſitzes von Waffen zu 50 Tagen Gefängnis und der Sohn wegen des Beſitzes der Flugblätter zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Polniſche Ausflüchte Am Montag wurde den in Polniſch⸗Oberſchleſien wohnenden deutſchen Eltern, die die im Genfer Abkommen vorgeſehenen Anträge auf Errichtung höherer deutſcher Schulen geſtellt hatten, der Beſcheid der polniſchen Schulbehörde zuteil. Etwa 90 Prozent der Anträge wurden abgelehnt, in Kattowitz mit der Begründung, daß der Magiſtratsbeamte, der die Beglaubigung der Unterſchriften vollzogen hatte, dafür nicht zuſtändig geweſen ſei, in Königshütte mit der Begründung, daß der Magiſtrat für die Be⸗ glaubigung kein Dienſtſiegel benutzt habe. Dabei iſt die Legaliſierung der Unterſchriſten in der von der Behörde angeordneten Weiſe ge⸗ ſchehen. Die Botſchaſterkonferenz Die Bolſchafterkonferenz hat geſtern nachmittag über den Bericht verhandelt, der ihr von der interalliierten Kontrollkommiſſion in Janina am 21. September zugegangen iſt. In dieſem Bericht erklärt die Kontrollkommiſſion, daß ſie zu keiner einmütigen und endgültigen Beſchlußfaſſung habe kommen können, da ihr dazu eine zu kurze Friſt gegeben ſei und die ihr geſtellten Probleme zu ſchwer ſeien. Dann wird feſtgeſtellt, daß es ſich um ein ſehr ſorgfältig vorbereitetes Verbrechen handle, das ſicher einen politiſchen Charakter habe, wenn es ſich nicht gar um eine Vendétte handle, die gegen den General Tellini ge⸗ richtet ſei. Es werden der griechiſchen Regierung einige Verfehlungen zur Laſt gelegt. Aber man müſſe anerkennen, daß die griechiche Polizei an der griechiſch⸗albaniſchen Grenze nicht ſo organiſtert ſei, daß ſie die Verbrecher entdecken könnte. Die Mehrheit der Kom⸗ miſſion neige daher der Anſicht zu, daß es ſich um einen perſön⸗ lichen Racheakt handle. Der italieniche Delegierte aber bleibe bei der Anſchauung eines politiſchen Verbrechens. Die Botſchafter waren in ihrer Meinung geteilt. Nach der engliſchen Auffaſſung ſei es das beſte, einen neuen Bericht der interalltierten Kommmiſſion abzuwarten. Man könne ſo nicht ver⸗ urteilen. Nach der franzöſiſchen Auffaſſung muß wan zu einem Ende kommen, damit der Streit nicht wieder eröffnet wird. Man ſoll demnach Italien die 50 Millionen Lire, die von Griechenland hinterlegt ſeien, bezahlen, vorausgeſetzt, daß bis zum 27. Sept., dem Tag der Räumung von Korfu, die Schuldigen nicht verhaftet worden 10 Nach der italieniſchen Auffaſſung muß die Bezahlung der 50 Millionen Lire unter allen Umſtänden der Räumung von Korfu vorangehen, denn auch, wenn am 27. September die Schul⸗ digen verhaftet wären, ſei es nicht weniger ſicher, daß Griechenland 85 Nachläſſigteit begangen habe, die Sanktionen notwendig machten. Die Botſchafterkonferenz ſoll heute wieder zu einer Beratung zuſammentreten. Nach dem Pelit Pariſien umfaßt der Bericht der Unterſuchungskommiſſion 40 bis 50 Seiten und macht den Eindruck, daß er in Eile abgefaßt worden ſei. die Türkei wird Kepublik Nach einer Drahtung aus Konſtantinopel hat die National⸗ verſammlung in einer geheimen Sitzung den Entwurf be⸗ ſprochen, in dem die endgültige Form der türkiſchen Staatsverfaſſung feſtgelegt werden ſoll. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß der Geſetzentwurf die republikaniſche Staatsform vorſieht. Als erſter Präſident der Republik wird Muſtapha Kemal genannt. London, 26. Sept. In einem Bergwerk bei Fallirk in der Nähe von Glasgow ſind—77 früh infolge Waſſereinbruchs etwa 40 Bergleute ums Leben gekommen. Bisher, ſind 20 Tote ge⸗ borgen. Das Unglück iſt das größte, das ſich in England ſeit 1913 ereignet hat. 2 Die bolſchewiſtiſchen Waffenlager J Berlin, 26. Sept.(Von unſerm Verliner Büro.) Die geheim⸗ nispolle Angelegenheit der kommuniſtiſch⸗ruſſiſchen Waffenfunde iſt einſtweilen noch immer nicht aufgeklärt. Am wenigſten hat zu ſol⸗ cher Aufhellung eine nichtsſagende Erklärung beigetragen, zu der der ehemalige ruſſiſche Botſchafter den Wolffſchen Draht mißbraucht hat. Mit Recht nennt der„Vorwärts“ dieſes Dementi teils dreiſt, teils ge⸗ wunden. Im einzelnen ſchreibt das ſozialdemokratiſche Organ, daß bei der hieſigen Sowjetmiſſion mehrere Petro ff exiſtieren. Das macht die Sache nur noch intereſſanter, weil ſich daraus ſchier un⸗ geahnte Möglichkeiten ergeben. In dieſem Falle nützt das Leugnen der Petroffs wenig, da man nicht nur Dokumente beſitzt, wie Aus⸗ weiſe und Quittungen der ruſſiſchen Botſchaft, ſondern auch die Per⸗ ſonen feſtſtellen konnte, die mit Petroff und Fiſcher, einem Funktio⸗ när der ruſſiſchen Handelsſtelle, über den Ankauf der beſchlagnahmten Waffen verhandelt haben. Vielleicht wird man in dieſem Zuſam⸗ menhang daran erinnern dürfen, daß ſ. Zt. der Reichspräſident Ebert ſich mit Händen und Füßen gegen den Rapallo⸗Vertrag gewehrt hat. Der Rapallo⸗Vertrag hat— wir wiederholen als Grundſatz— dem illoyalen ruſſiſchen Bolſchewismus all dieſe Möglichkeiten eröffnet. Ob er uns irgend etwas poſitives geboten hat, iſt trot aller Schön⸗ färberei bisher wohl nicht feſtgeſtellt, aber ſicher hat er den Anhauch günſtiger Stimmung, der ſich in Genua anfangs bemerkbar machte, zerſtört. die Finanzierung der bayriſchen Revolution Auf eine ſozialdemokratiſche Anfrage an die Staatsregierung über die Aufwendungen, die Eisner für die Vorbereitung und Finanzierung der Revolution im Sommer und Herbſt 1918 gemacht hat, liegt jezt die Auskunft des Staatsminiſteriums des Aeußern vor. Danach haben ſich in den Akten des Miniſteriums aus der Zeit der Miniſterpräſidentſchaft Kurt Eisners eine größere Zahl von Tagesordnungen und Protokollen der damals abgehal⸗ tenen Miniſterratsſitzungen gefunden. Auf der Tagesordnung für einen Miniſterrat vom 18. November 1918 ſteht als erſter Vunkt „Liquidationen“; als Beilage war eine Zuſammenſtellung über insgeſamt 3103 Schecks im Geſamtbefrag von rund 162 Millionen Mark angefügt. Das Protokoll über den Miniſterrat vom 18. November 1918 enthält über dieſen Punkt der Tagesordnung nichts. Auch ſonſt geben die Akten des Miniſter ums nach dem Ergebnis der bisher gepflogenen Erhebungen keinerſei Aufſchluß über die Bedeutung der erwähnten Zuſammenſtellung⸗ der Staatsregierung über die Angelegenheit zurzeit nichts annt. Die„Münchener N..“ bemerken hierzu, es könne nach den Zeitpunkt der Verausgabung keinem Zweifel mehr unterliegen daf es ſich bei dieſen Miillonenbeträgen, die faſt noch Goldmarkkauſ⸗ kraft hatten, um die Finanzierung der Revolution in Bayern han, delte. Das Blatt erwartet, daß die Nachforſchungen nach den Geldgebern nach allen Richtungen fortgeſetzt werden und ſchreib! zum Schluß: das bayriſche Volk wolle Klarheit darüber haben, wel Herrn Eisner dieſe hohen Beträge gegeben hat, damit es dieſes Geſindel das mit ſchuld iſt an unſerer heutigen verzweifelten Lage, zur Verantwortung ziehen und der Verachtung der Mit⸗ und del Nachwelt überliefern kann. Baoͤiſche Politik Zu den Bauernunruhen in Ruft wird noch weiter berichtet, daß dieſe ſich hauptſächlich gegen den Standesherrn von Ruſt, den Freiherrn v. B öichlin⸗ und Böck; linsau, mit dem die Bauern und Kleinpächter wegen der Pacht⸗ verhältniſſe unzufrieden waren. Sie forderten, daß Freiherr 9. Böcklin für die Landabgabe der von ihm verpachteten Wieſen und Aecker aufkomme und weiter die käufliche Ueberlaſſung der im Freien aufgeſchichteten Futtervorräte an die mit Winterfutter nut mangelhaft eingedeckten Kleinbauern. Als die Bauern vor Schloß demonſtrieren, erklärte ſich Freiherr v. Böcklin bereit, auf dem Rathaus mit den Landwirten zu verhandeln, eine Einigung iſt aber nicht zuſtande gekommen. Die Stimmung in Ruſt iſt nach wie vor ſehr erregt. Letzte Meldungen Zeigner ſoll ſich verantworten el Berlin, 26. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der o 25 demokratiſche Parteivorſtand hat dem„Vorwärts u, folge in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, den ſächſiſchen Miniſte, präſidenten Dr. Zeianer aufzufordern, ihm ungeſäumt, Material zuunterbreiten, auf das ſich ſeine auf dem Bes liner Parteitag aufgeſtellten Behauptungen von dem Beſtehen moraliſchen Korruption in den leitenden Verliner Patle kreiſen gründen. München, 20. Sept. Corneliusbrücke in München wurde in der vergangenen Bubenhänden beſudelt. Mäünchen, 26. Sept. Im D⸗Zug beraubt wurde die des Generalmuſikdirektors Bruno Walter, die ſich auf der nach München befand. In Würzburg ſtahlen ihr Diebe eine e Gegenſtände im Werte von über 160 Milliarden enthielt. 155 auf 5on Das Denkmal Ludwigs II. Nacht in Hl Vuat Theater und Muſik Liederubend Lotte Leonard.(Konzertgemeinde der Freien Volksbühne). Dem Liedſchaffen des 18. und 19. Jahrhunderts hat Lotte Leonard den erſten Konzertabend des Zyklus:„Das deutſche Lied“ geweiht, und, um uns die Entwicklung de⸗ Liedes zu zeigen, lieh ſie den beſten Liedkompoſitionen von Mozart, Beethoven und Schubert ihre ſchöne, quellende Stimme. Daß Mozart nicht zur Vextonung eines bedeutenden Liedtextes gekommen iſt, iſt ja der größte Verluſt, den die Geſangslyritk treffen konnte; aber ſelbſt in dieſen Liedern zeigt ſich der unvergleichliche Meiſter, der das un⸗ ſcheinbarſte Gedicht mit der Schönheit und Stärke ſeines Empfindens zu erfüllen wußte. An zweiter Stelle ſprach Beethoven zu uns in weſentlich anderen Tönen. Für ſein Verhältnis zum Text eines Liedes iſt der Ausſpruch bezeichnend:„Ich brauche einen Text, der mich anregt; Texte, wie Mozart komponieren konnte, wäre ich nie im Stande geweſen. in Muſik zu ſetzen“, und ſo darf es uns nicht wundern, daß die meiſten Liedertexte von Goethe ſind, für den er „zehnmal ſich hätte totſchlagen“ laſſen. Beethoven hatte ja über⸗ haupt ein ſehr inniges Verhältnis zur Dichtung und ſein Schaffen als ein„Dichten in Tönen“ betrachtet. Auch bei Schubert iſt dieſes der Fall, der ja aus Beethovens Werken viel gelernt hat, wenngleich er in ſeinen Liedern ſchon früh ſeine Eigenart betonte. Er bildet die Melodie aus dem natürlichen Tonfall der Sprache, daher zu Anfang die Vorliebe für rezitative Stellen. Dieſe aus der Wahrheit des dichteriſchen Empfindens natürlich herauswachſende Melodie iſt Schuberts Verdienſt um das deutſche Lied. Lotte Leonard ſang uns von jedem Komponiſten eine ſchöne zumeiſt wenig bekannte Lieder, und hat damit eine glückliche hl getroffen. die Zuſammenſtellung des Programms erhielten wir das klare Bild der Liedentwicklung. Kompoſitionen wie das Lied„Mit einem gemalten Bande, kleine Blumen, kleine Blätter“ und das wirkungsvolle Schubertlied,„Die junge Nonne“, verdienen es, öfter gehört werden. Die Sängerin iſt aufgrund ihres ſchönen, üppigen(in der—— nicht beſonders inter⸗ eſſanten) Organs, der ſamtenen Töne der Mittellage, ihres lockeren freien Tones und der außerordentlichen Möglichkeiten ihrer Stimme, eine Sängerin von bedeutendem Rang. Die Begleitung der Lieder durch Paul Breiſach war hervorragend; beſonders bei Schubert bildete wiſſermaßen den ſeeliſchen Stimmungs⸗ boden, aus dem die Liedſtimme herauswächſt, ganz im Sinne des Meiſters. Karlsruher Uraufführung der»Herbſtweche“ Der etwas preziöſe Titel von Rolf Lauckners neuem Drama„Reiſe gegen Gott“ iſt eigentlich nur Deckname für einfachere wie „Heimat“,„Muttererde“ oder dergl. Denn vom ungeklärten Sturm⸗ ie nur mehr ein jämmerliches Häuflein von Heimatſehnen und Man ee übrig. Die Gottfucherei verbröſelt ſich ſchon bald. ektonik und Innenbau zwieſpältiges Opus. Neben ſentimen! Anwandlungen und zerfließenden Reden auffallend ſcharf gept dea⸗ in ſtraffem, pointiertem Dialog zu packender Wirkung geführte cho⸗ matiſche Szenen. Neben tief einfühender Seelenkunde ſtarke p logiſche Unwahrſcheinlichkeiten menſchlichen Handelns. Ein Jeſel das mit dem zweiten Akt ſeine Höhe erreicht und darauf, nach die Kraftleiſtung, den Atem verliert. Der Reſt verſchleppt ſich anel müdender Exotik, in weiſen Reden reſignierter Südſeeinſul nich Schade drum; der Mittelakt verſprach ſo viel. Das Problem ſehel neu: der ringende Künſtler glaubt ſich durch Enge und Nüchterſten, der Heimat in ſeiner Entwicklung gehemmt und drängt nach ſchhel. fort ins unbekannte Land der Farbe, Sonne und guten Menſchen Und dort— unterwegs zuvor von der heimwehkranken Ir pel⸗ laſſen, die ihr Kind nur daheim zur Welt bringen will— dot gen dirbt er vor Heimatſehnfucht, im Irrſinn, ohne die Stärke zur reuihn Heimkehr, ohne den geſuchten Gott zu finden. Der Künſtler⸗ Haus nicht zum Ziel kam, rang ſich auch draußen in der und Weite nicht zum Letzten durch.. Der Inhalt bietet weng en z 1255 105 den Reimer* jehen ſucht, er liegt über der ganzen Stimmung gebreit 5 heiße Sonne, in die er eſlt, ſengt kötlich heiß Das Schickſal eund eigenwilligen, rückſichtsloſen Suchers, der nirgends Frieden ber⸗ Kraft zur Arbeit findet; kein Typus, ein Einzelſchickſal.— 5 ſchiedenen, gut geſehenen Bilder wurden von der Regie,* Dichter unterſtützte, in richtiger Einfühlung herausgeſtellt, die„ ud rollen des Reimer und der Sabine durch Robert Bürkne ohne Martha Möller mit anſprechender Charakteriſtit bekleidet rd⸗ doch allzuſtarken Wiederhail in der Seele zu wecken. B uro. Szenerien wirkten wohltuend in ihrem einfach gehaltenen Geſchaſer⸗ Das Drama, keine weltbewegende Angelegenheit für große allgemein menge, eher Gegenſtand nachdenklichen Kammerſpiels, and freundlichen, warmen Beifall. 5ſ⸗ + Her del Die Aufführung lag im Rahmen der Karlsruheh an woch e, die ohne viel Aufſehen zu verlaufen ſcheint. Im Ante om⸗ künſtleriſchen Ereigniſſe ſtand ein Orgelkonzert des Freibuſde gerene poniſten Philipp und gleichzeitig gab J. Weismann mit von del eiren Liederabend.(Für keine dieſer Darbletungen wurden gerich Konzertleitung Neufeldt Einladungen zuteil, womit ſich eln ſtaai erübrigen muß.) Mit 17 5 Geſchmack hat die Direktlon deſ tt vol lichen Mufeums im Schoß. Dr. 5. Rott. unterſeie gel⸗ ihren Mitarbeitern, vor allem Dr. 5. Homburger, ſin»erſeg woche einen neuen Ausſtellungsſaal zuſtande gebracht. Duaſung 10 beute des Türkenlouis rückt jetzt durch wirkungsvolle Aufraheſtücken helles Licht und präſentiert ſich in ihren werwollſten Proceſeveß und Dranggenie, das Anfangs auszieht, ſeinen Gott zu ſuchen, bleibt Die herrlichen Trophäen der Türkenkriege geben einen deksre 2— Wm enmere „ 15 1* uf 10 * 1* 0 as r⸗ el ei⸗ 7 — Mittwoch, den 26. Seplember 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 441 Der Ausländerverkehr in den deutſchen Städten Der Ausländerverkehr, in den deutſchen Städten ſchon in Vor⸗ kriegszeiten ſehr rege, nahm nach dem Kriege, beſonders bei dem rapiden Markverfall, außerordentlich zu. In manchen Großſtädten, in erſter Linie in der Reichshauptſtadt, war der Zuzug ſo erheb⸗ lich, daß man in manchem weſtlichen Stadtteil häufig mehr fremde Laute hörte als deutſche. Die Beteiligung des Auslandes an dem ſog. deutſchen Ausverkauf, beſonders auf dem Grundſtücksmarkt, war ſo gewachſen, daß ſogar das Parlament ſich mit dieſer Frage beſchäftigte. Man hat hier Maßnahmen getroffen, um die Aus⸗ wüchſe, die durch die Ausländer beim Hauskauf in Erſcheinung traten, zu beſeitigen. Andererſeits iſt nicht zu verkennen, daß ein reger Ausländerverkehr in wirtſchaftlicher und kultureller Hinſicht für das betreffende Land zahlreiche Vorteile mit ſich bringt. Man kann es den deutſchen Städten nicht verdenken, wenn ſie bei der großen finanziellen Notlage, in die ſie in der Nach⸗ kriegszeit gerieten, den Verſuch machten, aus dem Ausländerver⸗ kehr finanzielle Vorteile zu ziehen, denn es erſcheint nur gerecht, wenn der Ausländer mit ſeiner hohen Valuta dem Lande, das er meiſtens aus egoiſtiſchen Gründen betrat, ein kleines Opfer brachte. Am bekannteſten dürfte in dieſer Hinſicht die Beherber gungs⸗ ſteuer ſein, über deren Wirkungen in der Oeffentlichkeit ſchon oft geſprochen worden iſt. Wie nun die Behandlung der Aus⸗ länder in den einzelnen Städten iſt, darüber gibt eine Rundfrage, die der Deutſche Städtetag vor einiger Zeit veranſtaltet hat, recht intereſſante Aufſchlüſſe. So wird beim Beſuch der Schulen durch Ausländer in den meiſten Städten der fünffache Betrag des von dem Inländer zu zahlenden Schulgeldes ver⸗ langt, und zwar in folgenden Städten: Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, Breslau, Frankfurt a.., Nürnberg, Chemnitz, Magde⸗ burg, Königsberg, Stettin, Barmen, Kaſſel, ungabeßſ Elberfeld, Erfurt, Görlitz, Frankfurt a.., Zwickau, Flensburg, ilſtt, Beuthen u. a. Vereinzelt werden geringere Erhöhungen, vereinzelt größere Erhöhungen des Schulgeldes verlangt. Der doppelte Betrag des Schulgeldes der Einheimiſchen wird gefordert in Karlsruhe, Darmſtadt, Gießen, Harburg, Schwerin und Reutlingen. Der drei⸗ ſache erhoben in Stuttgart, Offenbach, Meißen, Olden⸗ burg und Darmſtadt, der ſechsfache in Stolp und Naumburg, und der zehnfache in Minden. Balutazuſchläge werden erhoben in Heil⸗ bronn, Reichenbach, Glauchau und Detmold. Aufſchläge werden auch bei den Theatern erhoben. So er⸗ heben das Mehrfache des Inländerpreiſes: Berlin 6, Hamburg 5, Dresden 5, Frankfurt a. M. 5, Nürnberg 8, Stuttgart 6. Roſtock 6, Heidelberg 6, Darmſtadt 8, Würzburg 2. Das Zehnfache neh⸗ men Regensburg, Weimar, Jenga und Plauen. hr verſchieden ſind auch die Säßze, die von den Ausländern für die Benutzung der Krankenhäuſer erhoben werden. Meiſtens handelt es ſich hier um das—10fache der Sätze, die die Inländer zu tragen haben. Aehnlich liegt das Verhältnis bei Benutzung der Badeanſtalt en. Beim Beſuch der Muſeen und Sehenswürdigkeiten wer⸗ den nur vereinzelt höhere Preiſe verlangt. Das mehrfache des Be⸗ trages für Inländer iſt zu zahlen in folgenden Städten: Lübeck 25, Goslar 10, Nürnberg 10, Greifswald 6. Im allgemeinen werden die Erhöhungen, ſoweit ſie verlangt werden, von den Ausländern ohne Ünterſchied ihrer Nation erhoben. Verſchiedentlich werden aber bei der Feſtſetzung der Preiſe uſw. Unterſchiede nach der Valuta des Ausländers gemacht. Was die Hotels betrifft, ſo wird im allgemeinen das ein⸗ einhalbfache und das doppelte des von den Inländern zu zahlenden Preiſes verlangt, vielfach in Form eines Prozentſatzes der Wohn⸗ ſteuer. Die außerordentlich ſchwierige wirtſchaftliche Lage, in die das Deutſche Reich hineingeraten iſt, wirkt ſelbſtverſtändlich auch auf die Hotelinduſtrie, wie auf die geſamte Fremdeninduſtrie zurück. m allgemeinen ſind die Berliner Hotels zurzeit etwa zu einem Drittel bis zur Hälfte beſetzt. Aehnlich werden die Verhältniſſe in den Großſtädten ſein, die bisher einen regen Fremdenverkehr zu verzeichnen hatten. Der Fremdenverkehr aus dem Auslande macht ſetzt nicht mehr das aus, was er noch im Vorfahre geſchäftlich be⸗ deutete. Es gibt allerdings Hotels in Berlin, ſo bemerkt ein Ver⸗ kehrsfachmann in der„Voſſ. Itg.“, in denen noch heute das aus⸗ ländiſche Element die Mehrheik hat. So waren an einem Tage in einem der prominenteſten Häuſer unter den Linden, das mit Vor⸗ liebe von den Ausländern aus Ueberſee bevorzugt wird, zu ver⸗ zeichnen: 72 Amerikaner, 26 Engländer, 8 Franzoſen, je 6 Griechen, Japaner, Tſchecho⸗Slowaten, Polen, je 5 Spanier. Italſener, Süd⸗ amerikaner, Schweden und Dänen, denen nur 38 Gäſte aus Deutſch⸗ land gegenüberſtanden. Aber das iſt ein Einzelfall. Der deutſche Reiſende beherrſcht gegenwärtig die Situation.* Kl. * Städtiſche Nachrichten Beſchlüſſe des Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes Erhöhung des Straßenbahnkarifs auf 12 Millionen Infolge Erhöhung der Stromkoſten, der Materialpreiſe, der Ge⸗ hälter und Löhne ſteigern ſich die Ausgaben der Straßenbahn von Beginn dieſer Woche ab auf das Zfache des bisherigen Betrags. d verſucht werden ſoll, im Intereſſe der Mannheimer Bepölkerung — Betrieb der Straßenbahn ſo lange als möglich aufrecht zu er⸗ halten, erübrigt nur, vom 26. September ab den Straßenbahntarif im gleichen Verhältnis zu erhöhen. Es beträgt von dieſem Tage ab Aruntſaal des Mufeums ab, der die Wiſſenſchaft zurückſtellt und das miie mit glänzenden Aus rüſtungen, durch Gold⸗ und Silberſchimmer, ſtue kunſtreich gearbeiteten, damaszierten und tauſchierten Waffen⸗ ücken des 16. und 17. Jahrhunderts entzücken kann. Zu all dem ſtaten Türkenpomp bildet die einfache Kriegsrüſtung des Türkenlouis arken Kontraſt. Der Saal fand am Eröffnungstag reichen Zuſpruch und Beifall. Am Ausbau des Muſeums wird mit Energie von be⸗ rufenen Kräften gearbeitet: in kurzer Zeit kam das ganze prähiſto⸗ ſche Material zu maſtergeniher Aufſtellung in ſeltener Uleberſichtlich⸗ eit, die den Kulturſtand der badiſchen vorgeſchichtlichen 891 auch dem Wiſſe klarverſtändlich vorführt, Folgte nun auf dieſe reiner iſſenſchaft in gleicher Schnelligkeit das Prunkſtück der Türken⸗ e ſo wird man der zielbewußten Leitung und ihrem arbeits⸗ rohen Mitarbeiterſtab für ſolche Reſultate höchſte Anerkennung nicht en. Das Schloßmuſeum hat landesgeſchichtliche Bedeutung im umfaſſendſten Sinn erhalten. Dr. K. Preisendanz. Stultgarter Theater. Der von unſerem Landestheater ver⸗ euſtaltete Mozartzyklus fand mit der Aufführung von„Coſi fan —.— in den von nhard Pankok entworfenen reizenden ühnenbildern am 22. September ſein Ende. Die muſikaliſchen chönheiten des Werkes kamen unter Erich Bands ſorgfältiger itung voll zum Ausdruck. Rhode von Glehn und Erna Ellmen⸗ 7 verſtanden als die beiden Schweſtern Fiordiligi und Dorn⸗ a in Geſang und Darſtellung den richtigen Stil zu treffen. Aus⸗ Sdeichnet waren Heinrich Rehkemper als Guglielmo und Albin woboder als Don Alphonſo.— Im Schauſpiel ſtellte ſich Dr. — olfgang Hoffmann- Harniſch, der an die Stelle Holls b Oberſpielleiter getreten iſt, mit Neuinſzenierungen von Shake⸗ ——„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ und Bern⸗ 88 Shaws:„Der verlorene Vater“ vor. Die Aufführung, von hakeſpeares Luſtſpiel hatte Munterteit und Bewegtheit. Die Aa Löſung war zweckentſprechend und auch in der Farbe recht 5 lich. Sie gab dem Spiel- Beſchwingtheit und den Schein einer 8 Improviſation. Als Katharina bewies Frau Pfeiffer Fr r ihre trefflichen ſchauſpieleriſchen Gaben. Weiter ſind noch 5— als Grumio. Wiſten als Tranio und Schafſeitlein als fl nſio zu nennen. Im Vorſpiel zeichneten ſich Marx als Keſſel⸗ N0 155 und Manz als Lord aus. Bernhard Shaw ſpottet in ſeiner ihr— über heute veraltete Probleme der Frauenfrage. Da in —— doch piel Geiſt ſteckt kann ſie immerhin durch eſne munter —— auch heute noch elnigermaßen gerettet werden. ſchen Schwank gegenüber hatte Dr. Hoffmann.Harnt ch gewiſſe Unſicherheit: das Spiel war nicht derb luffig —— e ſchauſpieleriſche Leiſtungen boten hier namentlich Eamont Richter als Me. Nangthon, Waldemar Frank als Me. gezeichneten K der Fahrpreis für—5 Teilſtrecken 12 Millionen Mk., für 6 und 7 Teilſtrecken 15 Millionen Mk., für 8 und mehr Teilſtrecken 18 Millionen Mk.(zwiſchen 8½ und 11½ Uhr vormittags 9 Millionen, 12 Millionen und 15 Millionen Mk.) Die übrigen Preiſe ſind im Anzeigenteil bekanntgegeben. die Franzoſen in Mannheim Zur Beſetzung des Mannheimer Schloſſes erfahren wir von unterrichteter Seite: Die Beſetzung des Mann⸗ heimer Schloſſes erfolgte bekanntlich als Repreſſalie ſür einen Zwiſchenfall, der ſich Mitte Auguſt auf der Grenze des beſeßten Gebiets abſpielte. Deutſche Polizeibamte glaubten einen bekannten Landesverräter feſtgeſtellt zu haben, bei deſſen Verfolgung ſie die Grenze des beſetzten Gebiets überſchritten. Der Feſtſtellung der Beamten lag eine Verwechslung zugrunde. Als ſie zur Feſtnahme des Geſuchten ſchreiten wollten, wurden ſie von deſſen Begleiter beſchoſſen. Das Feuer wurde erwidert, ohne daß es beiderſeits zu Verletzungen gekommen wäre. Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß die beiden Perſonen franzöſiſche Gendarmen waren. Unmittelbar nach dem Vorgang wurde deutſcherſeits der Be⸗ ſatzungsbehörde die nötige Aufklärung erteilt und eine genaue In⸗ ſtruktion der Polizeibeamten, wie die Markierung der Grenze des beſetzten Gebiets durch beſondere Tafeln zugeſagt und durchgeführt Der franzöſiſche Beauftragte zeigte ſich den abgegebenen Er⸗ klärungen zugänglich und ſtellte Bericht an die franzöſiſche Milit“ behörde in dem Sinne in Ausſicht, daß keinerlei Weiterungen und Repreſſalien aus dem Vorfall entſtehen ſollten. Die Antwort des franzöſiſchen höchſtkommandierenden Generals(Degutte), auf dieſe verſtändige und entgegenkommende Intervention der zuſtändigen franzöſiſchen Zivilſtelle iſt inzwiſchen mit dem Befehl zur Beſetzung des Mannheimer Schloſſes erfolgt. Beſchlagnahme von 17 Milliarden Geſtern vormittag wurde dem Kaſſenboten der Zündholz⸗ fabrik Rheinau durch einen franzöſiſchen Zollbeamten in der Rhenaniaſtraße die Mappe mit 17 Milliarden Mark weg⸗ genommen. Das Geld ſollte zum Kraftwerk Rheinau verbracht werden zur Begleichung der Stromrechnung der Firma. Von franzöſiſchen Beamten wurde der Kaſſenbote zuerſt in die Kommandantur in der Sunlicht⸗Seifenfabrik, hierauf in das fran⸗ zöſiſche Zollamt Mannheim und ſchließlich in das Zollamt Lud⸗ wigshafen verbracht. Dort wurde das Geld wegge⸗ nommen, die Ausſtellung einer Quittung abgelehnt und dem Kaſſenboten erklärt, er könne zufrieden ſein, daß er wieder entlaſſen werde. Auch der Firma wurde keine Auskunft über den Grund der Wegnahme des Geldes gegeben. Zur Neugeſtaltung der Brückenpäſſe Zu der gemeldeten Neugeſtaltung der Brückenpäſſe iſt nach⸗ zutragen, daß die Paßviſa am 30. September außer Kraft geſetzt werden. Vom 1. bis 6. Oktober gelten nur noch die roten Streifenpäſſe(für Arbeiter von Großbetrieben uſw.). Nach dem 6. Oktober wird dann die Neuregelung in Kraft treten, über die in den nächſten Tagen ſchon weitere aufklärende Mittei⸗ lungen der mit der Angelegenheit befaßten Bürgermeiſterämter er⸗ gehen werden. Alie bisher in der Preſſe veröffentlichten Einzel⸗ iten können als verfrühte, keineswegs zuverläſſige Aufſtellungen bezeichnet werden. Der vergeſſene Brückentorſchlüſſel An der Rheinbrücke gab es heute früh eine große Menſchen⸗ anſammſung. Die franzöſiſche Wache auf der pfälziſchen Seite hatte die Schlüſſel zu den Brückentoren nicht im Beſitz. Es dauerte faſt eine halbe Stunde, bis der Zugang nach„Deutſchland“ um halb 6 Uhr frei war. Sobange mußten Fußgänger und Fuhr⸗ werke in der Dunkelheit harren. ——— Wie wir gemeldet haben, iſt den Behörden das Schloß für ihre Tätigkeit von den Franzoſen freigegeben worden, womit allerdings nicht geſagt iſt, daß dieſe nun etwa das Schloß an ſich freigegeben hätten. Wo Behörden ſind, gibt es Akten, wo Akten ſind, gibt es Staub, wo Stoub iſt, darf die Putzfrau nicht fehlen. Im Schloß ſind ihrer eine ganze Kompagnie beſchäftigt. Wenn wir Kompagnie ſagen, ſo meimen wir damit beileibe nichts Militäriſches — was wir der Franzoſen wegen betonen wollen. Wir könnten uns auch die Schloßreinemacherinnen nicht in Reih und Glied mit „Beſen über“ und einer Oberreinemacherin vor der Front vor⸗ ſtellen. Was wir uns aber vorſtellen können, iſt das verdutzte Ge⸗ ſicht einer der braven Reinmachefrauen. Das ging ſo zu: Die Gute iſt zwar die Witwe eines Schriftſetzers, der viele Jahre lang bei einer hieſigen Zeitung tätig war, aber zum Zeitungleſen kommt ſie nur ſelten. So wußte ſie am Tage der Beſetzung des Schloſſes nichts von den in den Mittagsblättern erzählten Vorgängen. Der Be⸗ ſetzungstag war zugleich Zahltag für die Purifikationsgeiſter des Schloſſes. So kam ſie denn letwas nach der üblichen Zeit— 6 Uhr abends— wegen der unliebſamen Verſpätung in Sorge, zum Geldempfang zu ſpät zu kommen) in aller Haſt ins Amtsgericht, um Staublappen und Beſen zu ſchwingen. Sie war ſo in Arbeits⸗ eifer und Eile, daß ſie weder am Eingang noch in den Gängen etwas von einer Veränderung merkte, ihre Straßenjacke auszog und im nächſten Zimmer anfangen wollte zu ſäubern. Da tönte es aus einer Ecke in Elſäſſer⸗Deutſch: Händel-Jeſt in Hannover. Die ſtädtiſchen Bühnen Hannovers, die als erſte die Opern Georg Friedrich Händels in den Spielplan des ſtehenden Theaters eingeführt haben. veranſtalten in der Zeit vom 6. bis 8. Oktober ds. Is. ein Händelfeſt, bei dem die Opern „Otto und Theophano“ und„Julius Caeſar“ im Opern⸗ hauſe zur Aufführung gelangen werden. Außerdem iſt eine Morgen⸗ feier in der Schauburg geplant, zu der der Ordinarius für Muſik⸗ wiſſenſchaft der Univerſität Berlin. Profeſſor Dr. Hermann Abert, einen Vortrag zugeſagt hat. und Georg A. Walter Geſänge von Händel brinat. Den Kernpunkt des Feſtes bildet die ſzeniſche Auf⸗ führung des Oratoriums„Saul“ in dem 4000 Menſchen faſſenden Kuppelſaal der Stadthalle. Oberregiſſeur Dr. Hanns Niedecken⸗ Gebhhard, der auch die Göttinger Opernfeſtſpiele inſzenierte, hat das Werk für den Zweck dramaturgiſch bearbeitet. Die von ihm ge⸗ leitete Inſzenierung ſieht die erſtmalige Verwendung von Bewe⸗ e en die teils in der 8 gu r Bühne mitwirken, die großen dr if Akzente tänzeriſch ausgeſtalten ſollen. e e Kunſt und wiſhenſchaſt Ein heilbronner Orgelbauer am Dom zu Speyer läßt ſi nach unveröffentlichten Archſwquellen für die Mitte des 16. 1 55 hunderts nachweiſen. Als 1547 die Domorganiſtenſtelle vakant wurde, wandte ſich das Kapitel am 9. Dezember an Meiſter Lorenz Winter, „Organiſt ſo auch Orgeln machen kann. It Herrn Nicolaus ur(Meiſter der Domfabrik) bevolhen, Ime wider zu entbieten, daß er ſich herabthun u. mit Ime handlem laſſen wolle“. Zunächſt winkte Meiſter Winter ab: es ſei ihm„des frembden Volks halber, ſo ſie in der Stadt haben, unmüglich herzukomen; aber ſobuld das Volk wider von uns, wolte er komen“. Und ſo warzeie das Domkapitel zu, bis 9. Juli 1548, wo die Verhandlungen wieder aufgenommen wurden„umb Annemung des Dienſt der Orgel, und nachdeme er auch geſchickt, Orgeln zu richten u. beſſern. derhalben meine Herren Ine deſto mehr anzunemen bedacht“. Winters For⸗ derungen wegen Behauſung und Beſoldung fanden Annah ne, er dagegen mußte„uf meinen Herren zu Nutzen bei dem Stift be⸗ harrlich bleiben u nie von Ime ſtellen“. Er ſiedelte nach Speyer über und trat ſeinen Organiſtendienſt am Dom an, der reichlich Arbeit brachte u. Kunſt forderte. 1551 amtete er noch: damels teichte er mit ſeinem alt nicht aus, und ſo bat er das Kapitel, „Ime— außer mit dem üblichen Juantum— noch mit 4 Om Weins zu bedenken u. aus Gnaden Ime zu Hilff zu komen“. Die verden ihm denn auch in Anbetracht ſeines„Vleiß und getreuer Dinſt“ aus der Domfabrik zugeſtanden. Wie lang er noch die Orgel am Dom zu Speyer ſchlug, geht aus den Protokollen der Kapitel⸗ omas und Max Marx als den l i 5 rx von Shaw mit Siebe .I „Was iſt das? Was wollen Sie hier?“—»dch? Sauber machen, das ſehen Sie doch!“—„Nix, nix ſauber machen!“— „Ja, aber ich muß doch“... da merkte ſie erſt, daß der Sprecher Uniform, franzöſiſche Uniform, trug.—„Hier nix ſauber machetl. Jetzt ſind wir da, verſtehen?—„Ich muß Staub wiſchen, dafür bin ich da und dafür werde ich bezahlt!“—„Nix Staub wiſchen!“ Nicht mißzuverſtehende Handbewegung nach der Tür. —„Iſt mir auch recht, Ihr..—. Die Tür knallte von draußen zu.— Heute abend hat ſie nicht die Wahl der Qual: ſie darf wieder Staub wiſchen. Vom Hausmeiſter einer Amtsabteilung im Schloß erzählt man ſich: Als Frühaufſteher ſtand er am Fenſter, als er zu ſeiner nicht geringen Ueberraſchung franzöſiſche Truppen anmarſchieren ſah. Ihm ſchwante etwas. Das Etwas verdichtete ſich, als es ſcharf ans Tor klopfte. Aber, wozu hat man ſeine Inſtruktion, nicht wahr? Dieſe Inſtruktion aber beſagt, daß er das Haus zu hüten und außerhalb der Amtsſtunden niemand hereinzulaſſen hat. Alſo, ſelbſt⸗ verſtändlich auch keine Franzoſen! Er machte nicht auf. Er würde nicht aufmachen und wenn die ganze franzöſiſche Armee Einlaß verlangt. So mußten die Franzoſen das Aufmachen ſelbſt beſorgen. Was ungünſtig auf ihr Temperament einwirkte, ſo daß ſie den getreuen Hausmeiſter zunächſt einmal auf einige Tage einloch⸗ ken. Jetzt iſt er wieder frei und wir glauben, daß er, im Gegenſatz zur Reinemacherin, die die Tür von außen zuknallte, dieſe ganz gerne von innen— hinter den Franzoſen— ſchließen würde. Was dieſe ihm nicht einmal verargen können. * In den Ruheſtand verfetzt wurden wegen vorgerückten Alters: Oberlehrer Emil Tremmel, hier ſeit 1883, die Hauptlehrer Frln. Marie Reck(ſeit 1880), Hauptlehrer Hch. Nickel(ſeit 1882), Haupt⸗ lehrer Phil. Krauß(ſeit 1880) und Hauptlehrer Fr. Binkert (ſeit 1886). Letzterer war im verfloſſenen Schuljahr mit 48 Amts⸗ jahren der dienſtälteſte Lehrer Badens. 1 08 * Handabgabe. Der Umrechnungskurs für die Abgabe der land⸗ wirtſchaftlichen, forſtwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Betriebe (Landabgabe) beträgt für die Zeit vom Mittwoch, den 26., bis zum Freitag, den 28. September 1923, einſchließlich 34 800 000 für je eine Goldmark. * Vorgehen gegen das wilde Nolgeld. Das Reichsfinanzminiſte⸗ rium hat ſich genötiat geſehen, in vielen Fällen die Auszahlung von Notgeld zu geſtatten, in jedem Fall jedoch genaue Beſtimmungen über eine Anlegung des Gegenwertes des ſeweils ausgegebenen Betrages aufgeſtellt, die einer mißbräuchlichen Verwendung der Notgelder, ins⸗ beſondere der künſtlichen Geldmacherei vorbeugen ſollen. Indeſſen iſt daneben auch von zahlreichen Stellen Notgeld ohne jede Genebhmi⸗ gung ausgegeben worden, wobei ſelbſtverſtändlich die von den Be⸗ hörden verlangten Sicherheitsmaßnahwen nicht getroffen worden ſind. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird. wird gegen dies wilde Notgeld mit aller Schärfe vorgegangen und es wird unnach⸗ ſichtig ſeine ſchleunige Einziehung verlanot und nötigenfalls mit voli⸗ zeilichen und ſtrafrechtlichen Mitteln erzwungen werden. * Die Heizung der Züge im kommenden Winter. In einem Er⸗ laß des Reichsberkehrsminiſters Oeſer werden, wie die„Reichszen⸗ trale für Deutſche Verkehrswerbung“ mitteilt, die Reichsbahndirektio⸗ nen auf die genaue Beachtung der Vorſchriften für die Heizung der Züge hingewieſen; möglichſt rechtzeitig ſollen alle Vorkehrungen für eine ordnungsmäßige Zuaheizung getroffen werden, damit zu Be⸗ ſchwerden über mangelhafte Heizung kein Anlaß vorliegt: für beſon⸗ ders lange Züge, die von der Lokomotive nicht durchgeheizt werden können, ſollen Heizkeſſelwagen eingeſtellt werden. auch wenn dadurch zuweilen betriebliche Schwierigkeiten entſtehen ſollten. * Seinen 60. Geburkskag begeht morgen Donnerstag Herr Jak. Kaiſer, Zugführer der Freiwilligen Sanitäts⸗Kolonne, Frucht⸗ bahnhofſtraße 3. * Aus dem Sängerleben. Nachdem die diesfährige Hauptver⸗ ſammlung des Badiſchen Sängerbundes infolge der teuren Reiſe⸗ und Verpflegungskoſten abgeſagt werden mußte, finden ſtatt der Hauptverſammlung zwei Sitzungen des Haupt⸗ und Muſik⸗ ausſchuſſes und der Gauleiter ſtatt, und zwar die erſte am Sonntag, 30. September in Karlsruhe und die zweite am Sonntag. 7. Oktober in Freiburg. Die Tagesordnung iſt ſehr reichhaltig und wichtig. Auch im Deutſchen Sängerbund ſcheint die Not⸗ lage unſerer Tage zu ernſten Maßnahmen des geſchäftsführenden Ausſchuſſes zu führen. In der letzten Nummer der„Deutſchen Sän⸗ gerbundeszeitung“ wird in einem Aufruf dringend erſucht, daß von jedem Sänger 4 Goldpfennige(allerdings eine beſcheidene Forderung) innerhalb dreier Wochen an den Schatzmeiſter des Deutſchen Sän⸗ gerbundes, Gerichtsaſſeſſer Redlin, Charlottenburg, Berliner Straße 97, Poſtſcheckkonto Nr. 81318(Deutſcher Sängerbund) einzu⸗ ſenden ſind. Am Schluſſe des Aufrufes heißt es:„Deutſche Sänger. es geht ums Ganzel Liefert den Beweis, daß es in Wahrheit eine deutſche Sängerſchaft gibt, die machtvoll für deutſche Art und deut⸗ ſches Lied wirkt und weiter zu wirken ernſten Willens iſt!“ veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Am Donnerstag, 27. ds. Mts. gelangen im Nibelungenſaal unter der Spielleitung von Artur Holz Schiller's „Räuber“ nicht in der Mannheimer Bearbeitung, ſondern in der Originalausgabe zur Aufführung. Künſtlertheater„Apollo“. Die heutige Erſtaufführung„Die Hamburger Filiale mit Prang in der Hauptrolle dürfte auch hier vollen Erfolg haben. Dieſer famoſe Schwank von Kraatz und Neal, der am Wiesbadener Staatstheater die Uraufführung erlebte, wurde von Prang in Elberfeld, Aachen und Trier mit beiſpielloſem Er⸗ folg geſpielt.(Näheres ſiehe Anzeige). Eine Wüſtenpoſt ſoll in der nächſten Zeit ihren regelmäßigen Dienſt aufnehmen. Es handelt ſich um die Verbindung Bagdad—Da⸗ maskus quer durch die Wüſte mit Hilfe von Motorwagen. In den letzten Auguſttagen iſt die Probefahrt in dieſer Richtung vor ſich ge⸗ gangen. Die Verbindung vollzog ſich ſo glatt, daß Briefe, die bei dieſer Gelegenheit von Bagdad mit der Motorpoſt abgingen, zehn Tage ſpäter bereits in London ankamen. eine Geſchwindigkeit, die nahezu die der Flugzeugpoſt erreicht. Von Baadad geht die Verbin⸗ dung mit der Bahn nach dem Hafen Haifa, um dort Anſchluß an die Dampferlinie zu finden. Reiſende, die die Wüſtenpoſt auf ibrer Fahrt nach Bagdad benutzten, legten die Geſamtſtrecke auf der Bahn, dem Dampfer und der Motorpoſt in insgeſamt neun Tagen zurück, was ſich vollſtändig mit der Dauer einer Fahrt im Flugzeug deckt. Die regelmäßige Durchquerung der Wüſte von Bagdad nach Damas⸗ kus iſt ein außerordentlich großer Fortſchritt. Die Poſtverbindung ſoll, nachdem die Probefahrten in jeder Beziehung gelungen ſind, demnächſt regelmäßig aufgenommen werden. * Citeratur „ Leo Frobenins:„Vom Kulturreich des Feſtlandes“. Volksver band der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin— Der Volks⸗ verband der Bücherfreunde, in der Zeit ſchwerſter Wirtſchaftsbedrängnis gegründet, um den nach Kultur ringenden Schichten des deutſchen Volkes den Bezug beſter Bücher zu billigen Preiſen zu ermöglichen, eröffnet bei einem Mitgliederſtande von weit über 100 000 ſeine 5. Jahresreihe mit dieſem neuen Werk des genialen Forſchers Leo Frobenius, des Grün⸗ ders und Leiters des Forſchungsinſtitutes für Kulturmorphologie. In der auch für Laien durchaus perſtändlichen, durch kartographiſche und ethno⸗ graphiſche Darſtellungen überaus lebendig erläuterten Einführung in ſeine Kultur ⸗Kreislehre wirft Frobenins die Frage auf, welche Stellung die deutſche Kultur in der Welt einnimmt und was ihre Zukunft ſein wird. Frobenius ſieht in dem Kampfum dden Rhein nicht nur eine politiſche Entſcheidung, ſondern auch eine entſcheidende Auseinanderſetzunz der Kul⸗ turen. Der Entwicklungsweg der Kulturmenſchheit führt von der früheſten Mythologie des fernen Oſtens über die aſiatiſchen Religionen zu den großen Philoſophen Europas, um weſtwärts in den egoiſtiſchen Geſchäftsmaterialis⸗ mus Frankreichs und Englands auszulaufen. Dieſer rein ziviliſatoriſche Materialismus überquerte den Atlantik beherrſchte Amerika, und iſt heute dabei, ſich Japans zu bemächtigen, während anderſeits mit dem politiſchen Zuſammenbruch Deſterreichs und Rußlands der Orient gegen Deutſchland vordringt. Der Orientale, das Wort weltanſchaulich genommen, empfindet ſich als Objekt des metaphyſiſchen Seins der Umwelt. Der Okzidentale leugnet das Metaphyſiſche und erklärt die Umwelt als ſein Obfekt. Wenn Deutſchland in dieſem Sinne wieder zum Vorkämpfer und Träger der meta⸗ phyſiſch und religiös vertieften Weltanſchauung wird ſo kann das Vor⸗ rücken des Orients für uns einen inneren Geſundungsprozeß bedeuten, der die höchſten ſittlichen Kräfte des deutſchen Volkes entbindet. Das geiſtvolle und tiefgründige Werk wird nicht nur Fachleuten, ſondern allen, die in ſiungen nicht unmittelbar hervor(General⸗Landesarchiv Karls⸗ ruhe). D —95 Sinn nach Bildung ſtreben, lebendige Anregung und Bereicherung geben. 15 —— ———ĩůů ͤ¶ĩ ů ů ů ů˙*;—7˖êie.4—— hieſigen Demonſtrationen ſind hier eine rabere 5s Auf 4. Seite. Nr. 441 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 26. September 1923 Nus dem Parteileben . Deutſche Volkspartei. Die auf Montag abend in den Kaſino⸗ aal einberufene Mitaliederverſammluna war von 8 85 ren Hundert Mitaliedern beſucht, ſodaß die Räume überfüllt waren, ein Beweis dafür. wie ſtark unter den Parteifreunden das Intereſſe an der politiſchen Geſtaltung des Vaterlandes iſt. Nachdem einlei⸗ bend der Vorſitzende. Stadtrat Auauſt Ludwig auf die Not des Baterlandes hingewieſen hatte, entrollte Hauptſchriftleiter Kurt Fiſ cher in einem 175ſtündigen Vortrag ein überſichtliches Bild der gegenwärtigen politiſchen Lage. Er gina davon aus, daß die Miß⸗ erfolge der engliſchen Politik einerſeits und die diplomatiſche und militäriſche Unterlegenbeit andererſeits zur Wiederannäherung Eng⸗ lands an Frankreich aeführt habe, wodurch die Karte des Kabinetts Cuno verloren gegangen ſei. Den Verluſt des Ruhrkrieges müſſe das deutſche Volk mit Opfermut auf ſich nehmen. Nichts wäre verfehlter. als nunmehr in romantiſcher Umnebelung von aktivem Widerſtand zu träumen. Vor allem dürfte der Politiker ſich nicht blenden laſſen von dem Schein einer imaainären Siegeskrone oder dem Schein repglutionärer Jackeln. Wenn die Regierung Streſemann den letzten entſcheidenden Schritt mit der Aufaabe des vaſſiven Widerſtandes vollführe, ſo täte ſie dies nicht leichtfertig. ſondern geſtützt auf eine nach Befragen der Vertreter aller in Betracht kommenden Kreiſe vorhandenen Mehrheit. Man ſolle ſich nicht an Einzelheiten klam⸗ mern. das höchſte Gut ſei und bleibe der Beſtand und die Ein⸗ heit des Rei che s. Unſer Ziel bleibe die Erhaltuna der Sou⸗ veränität des Reiches und die Wiederautmachung all deſſen, was den Verurteilten und Vertriebenen an Rbein und Ruhr zugefüat worden ſei. Darüber hinaus müſſe endlich die Schlußſumme in der Re⸗ varationszahlung feſtgeſetzt werden, damit wir uns unſeren inneren Haushalt darnach einrichten könnten. Wenn wir wirklich an den Wiederaufbau des Vaterlandes gehen wollten, muß eine Umſtel⸗ luna in politiſcher, wirtſchaftlicher und ſeeliſcher Hinſicht erfolgen. was der Redner im einzelnen belegte. Vor allem gelte es, unſerer Jugend die Heimat und das Heimataefühl wiederzugeben. denn die ſittliche Erneuerung könne nur aus dieſen Wurzeln kommen. Mit dem Bekenntnis des unerſchütterlichen Glaubens an die Zukunft des deutſchen Volkes. ſchloß der Redner ſeine mit ſtürmiſchem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen In der ſich daran anknüpfenden Aus⸗ ſprache warnte Oberſtleutnant a. D. Schnell vor jeglicher frivolen Spielerei mit dem Gedanken eines Krieges, den nur ſolche Leute im gegenwärtigen Augenblick propagieren können, die vermutlich nie⸗ mals an der Front geſtanden hätten. Stadtverordneter Moſes giff die ethiſchen Ausführungen des Hauptredners auf und ſprach für die wahre Betätiaung des ſozialen Gedankens nicht nur innerhalb einer Partei. ſondern im Hinblick auf alle Mitbürger. Mit Dankes⸗ worten an alle Redner ſchloß der Vorſitzende die eindrucksvolle Ver⸗ ſammlung.— Im Anſchluß daran ſei noch mitgeteilt, daß am kom⸗ wenden Sonntaa. nachmittags, in der Geſchäftsſtelle der Partei. zamenſtraße 17, eine Vertrauensmänner⸗Beſprechung des 6. badiſchen Wahlkreiſes ſtattfindet. Aus dem Lande Tagung der Evang. Landesſynode ep. Karlsruhe, 25. Sept. Geſtern nachmittag um 5 Uhr trat im Landtagsgebäude zu einer vorausſichtlich ſehr kurzen Tagung die Evangeliſche Landesſynode zuſammen. Veranlaßt iſt die Tagung durch die wirtſchaftlichen Notſtände, die ſchwer auf Kirche, den Gemeinden und beſonders auf dem Pfarrſtand laſten. Der Eröffnung der Synode ging wie üblich eine kurze religiöſe Feier voraus, die Prälat D. Schmitthenner abhielt. Zu⸗ erſt ſtimmten die Verſammelten die erſten 2 Verſe von Luthers Not⸗ und Bußlied„Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir“ an. Dann ſprach der Prälat über zwei Worte des Apoſtels Paulus(1. Kor. 2, 12 und 1, 30). Der Geſang des letzten Verſes vom angeſtimmten Lied und ein Gebet beſchloß die Andacht. Nun erklärte Kirchenpräſident D. Dr. Muchow die Synode für eröffnet. In längeren Ausführungen gab er ein genaues Bild von der finanziellen Lage der Kirche: Der kirchliche Bedarf iſt ins Unermeßliche geſtiegen; er beträgt zurzeit monatlich 27 Billionen. Einnahmen erzielt die Landeskirche aus der Landes⸗ kirchenſteuer, der Zentralpfarrkaſſe und der Staatsdotation. Der Er⸗ trag der Kirchenſteuer, die für 1923 noch nicht erhoben iſt, iſt un⸗ gewiß. Mit der Staatsregierung werden Verhandlungen wegen eines Notgeſetzes geführt, das die Erhebung eines 10 000fachen Betrags(ſtatt eines 50fachen) zulaſſen ſoll. Der Staat hat in entgegenkommendſter Weiſe Darlehen, Zuſchüſſe und Vorſchüſſe ge⸗ währt und ſo die Kirche zu größtem Dank verpflichtet. Die Mittel erhielt der Staat vom Reich. Die Einbeziehung der Kirche in §. 528 des Landesſteuergeſetzes würde die beſte Abhilfe der Nöte ſein; in dieſem Sinne iſt auch der Deutſch-Evang. Kirchenausſchuß vorſtellig geworden. Die Erhebung der Kirchenſteuer, die künftig monatlich geſchehen ſoll, iſt den Notverhältniſſen anzupaſſen. Staat und Kirche ſind unter dem Druck der Verhältniſſe zu einer Not⸗ gemeinſchaft des gegenſeitigen Gebens und Nehmens zuſam⸗ mengeſchloſſen, ohne ſich die Freiheit zu beſchränken. Die Kirche braucht aber vor allem den Geiſt des Herrn: wo er lebt, iſt Stärke und Opferſinn. Nun entbot auch der Synodalpräſident D. Keller der Synode ſeinen Willkommgruß. Er gedachte der verſtorbenen Abgeordneten, des Vizepräſidenten Kirchenrat van der Floe, der Abgeordneten Däublin und D. Dr. Menton. Die Synode ehrte ſie in üblicher Weiſe. Die neuen Mitglieder Pfarrer Ernſt Schulz. Ullmer, Lackert imd Gauß wurden verpflichtet. Auf Vorſchlag von D. Frey wurde ßfarrer W. Schulz(lib.) einmütig zum Vizepräſidenten gewählt. die Ausſchüſſe wurden durch Erſatzwahlen ergänzt. Die Vorlagen zer Kirchenregierung und die weiteren Eingänge wurden angezeigt nd den Ausſchüſſen überwieſen. Am Mittwoch ſoll nachmittags Uhr die erweiterte Finanzkommiſſion zufammentreten. Pfarrer . Schulz ſprach ein kurzes Schlußgebet. *Hheidelberg, 25. Sept. Am Sonntag fand hier bei außer⸗ ordentlich zahlreicher Beteiligung der 2. Sängertag der alt⸗ katholiſchen Kirchenchöre Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg ſtatt. Am Samstag wurde die Tagung durch einen Begrüßungsabend eingeleitet. Am Sonntag vormittag fand ein Feſtgottesdienſt ſtatt, der durch die Mitwirkung der gemiſchten Chöre von Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg ein beſonders feierliches Gepräge erhielt. Nach dem Feſtgottesdienſt fand die Vex⸗ bandsſitzung ſtatt, wobei der 3. Sängertag für 1924 dem Chor Karlsruhe übertragen wurde. Nachmittags 3 Uhr folgte ein Feſtakt im vollbeſetzten Saal der Stadthalle, bei dem die Chöre aus Mann⸗ heim, Karlsruhe und Heidelberg in hervorragender Weife mit⸗ wirkten. ( Freiburg, 25. Sept. Wegen be e während der nzahl Perſonen verhaftet worden. Zehn werden de ruhrs, Landfriedens⸗ bruchs, Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz, Amtsanmaßung, Nötigung uſw. Unter den Verhafteten befinden ſich auch drei Burſchen, die die Türe des Rathauſes demolierten. *Freiburg. 25. Sept. Die Heilsarmee hatte am Donners⸗ tag etwa 38 alte Leute, darunter einige Blinde und Lahme, zu einem kleinen Feſt geladen, um ſie einmal auf eine kurze Zeit ihre Sorgen und die Not vergeſſen zu laſſen. An der ſauber und einladend gedeckten Tafel, die liebe Hände hergerichtet hatten, ſaßen die Alten und erquickten ſich an der kräftig gekochten Nudel⸗ ſuppe, von der jeder eſſen konnte, ſo viel er wollte. Vor jedem Ge⸗ deck ſtand außerdem ein Teller mit Kuchen, Brötchen und einem Würſtchen, alles geſpendet von hieſigen Geſchäftsleuten. Frau Oegrim, die Leiterin der Heilsarmeefürſorge an den Frauen und Kindern, und Cuttin des Oberkommandierenden der Heilsarmee in ſche Deutſchland, die gerade in unſerer Stadt weilt, leitete die Feier. Auch durch Wort und Lied wurden die Gäſte erfreut, ſo daß es nicht lange dauerte, bis ſie ſich bei der Heilsarmee wohl fühlten und ſich den ihnen ſpäter gereichten Kaffee gut ſchmechen ließen. Beim Ab⸗ ſchied erhielt jeder Gaſt noch ein halbes Brot und 1 Million Mark, was großen Jubel hervorrief. Stocach, 25. Sept. Bei einem ſchweren Zuſammenſtoß zweier Kraftwagen in der Nähe von Owingen wurde der Führer des 575 2 758 ſchwer verletzt und dis beiden Kraftwagen vollſtändig zertrümmert. Nachbargebiete Aus der Südpfalz, 25. Sept. Die Zwetſchgen werden zur Zeit geerntet und bringen ſehr gute Exträgniſſe; die Bäume hängen ſo⸗ zuſagen gerappelt voll, ſo daß ſie geſtützt und gebunden werden mußten. Es iſt auch die Nachfrage namentlich von den Brennerei⸗ beſitzern ſehr lebhaft; anfänglich wurden 11 Millionen für den Zentner bezahlt, jetzt wurden bereits 20 Millionen und mehr ge⸗ boten. Die Aufkäufer verfrachten große Mengen nach den pfäl⸗ ziſchen Großſtädten. Birnen und Aepfel liefern nur eine mittel⸗ mäßige Ernte. Sembach b. Kaiſerslautern, 25. Sept. Geſtern abend wurde das dreijährige Söhnchen von Jakob Denuel vom eigenen Fuhrwerk überfahren. Die drei Mädchen von Denuel waren auf dem Felde, um Rübenblätter zu holen. Auf dem Heimwege ſetzten ſie das Kind auf den Pflugkarren, von dem es herunterfiel und zu Tode gedrückt wurde. Die Mutter des Kindes iſt zur Beſſerung ihrer Geſundheit auswärts und der Vater iſt zurzeit von zu Hauſe ab⸗ weſend, um die Mutter zu beſuchen. Pirmaſens, 25. Sept. Feſtgenommen wurde der Getreidehändler Lud. Weil, Schloßſtraße, weil er bei einem großen Mehlver⸗ kauf übermäßigen Gewinn gefordert hat. Weil war bereits vor einigen Tagen einmal verhaftet, wurde wieder freigelaſſen, nun aber neuerdings feſtgenommen. sw. Darmſtadt, 25. Sept. Die Fettpreiſe ſind heute ganz überraſchend um die Hälfte im Preiſe gefallen. Schmalz, das um Vormittag noch mit über 60 Millionen bezahlt wurde, wird ſeit heute Nachmittag mit 30 Millionen Mark verkauft. Gerichtszeitung — Schnelle Jufliz. Das Marktgericht des Potsdamer Land⸗ gerichts verurteilte die Verwalter der Genoſſenſchaftsmolkereien in Lehnin und Beelitz an Ort und Stelle zu je 25 Milliar den Mk. Geldſtrafe unter Einziehung des Ueberpreiſes, weil die Molkereien in der vorigen Woche für ihre Produkte höhere Preiſe nahmen, als ihnen nach der amtlichen Notierung erlaubt war. Getlreidezurückhaltung für die— Ausſteuer. Einen ungewöhn⸗ lichen Fall von Getreidezurückhaltung hat die bayeriſche Landes⸗ wucherabwehrſtelle feſtgeſtellt. Sie beſchlagnahmte bei einem Land⸗ wirt im Bezirk Waſſerbura 240 Zentner Getreide aus der Ernte 1921 und 1922 wegen Zurückhaltung. Der Land⸗ wirt hatte weder aus der Ernte 1922, noch aus der Ernte 1921 irgend⸗ welche Mengen verkauft und wollte das Getreide angeblich zum An⸗ kauf einer Ausſteuer für ſeine Tochter zurückhalten. Vom Wuchergericht wurde die ſofortige Veräußerung des Getreides durch die baneriſche Landeswucherabwehrſtelle verfügt. Das Getreide wurde durch 7 Landesgetreideſtelle dem Kommunalverband Waſſerburg zugewieſen. Rommunale Chronik Der gemiſcht⸗beſchließende Ausſchuß der Stadt Heidelberg der Begebung einer Holzwertanleihe von 50000 Feſt⸗ meter Nadelnutzholz vierter Klaſſe durch die Stadtgemeinde Heidel⸗ berg zugeſtimmt. Die Anleihe iſt zu 6 Prozent verzinslich und vom 1. Oktober 1926 ab mit jährlich 3 Prozent zu tilgen. Sie ſoll je nach Bedarf in Serien ausgeteilt werden. Die Gelder werden zum Zwecke der Ausführung des Kanalnetzes, d. h. während der Durchführung der Kanalanlage noch vorzunehmenden Arbeiten, und zur Schaffung weiterer Notſtandsarbeiten, ſowie zur Belebung der Wohnungs⸗ bautätigkeit benötigt. In Karlsruhe koſtet nunmehr eine Fahrt auf der Straßen⸗ bahn bis zu fünf Teilſtrecken 5 Millionen Mark. Die neuen Sätze werden vom 27. September um weitere 100 Prozent erhöht. In Darmſtadt betragen die Preiſe der Straßenbahn bis 2 Kilometer 4 Millionen, bis 5 Kilometer 5 Millionen, über 5 Kilometer 6 Millionen Mark. In Duisburg ſind die Preiſe für Leucht⸗ und Kochgas auf 6 300 000 Mk., für Gewerbegas auf 6 100 000 Mk., für Waſſer auf 2 900 000 Mark je Kubikmeter, für Lichtſtrom auf 12 200 000 Mark, für Kraftſtrom auf 5 700 000 Mark je Kilowattſtunde feſt⸗ geſetzt worden. Sportliche Kundſchau Kuderſport „Firmen-Regatta. Als letzte Veranſtaltung des Mannheimer Regatta⸗Vereins findet wie alljährlich am 29. September(Samstag) die Mannheimer Firmen⸗Regatta auf dem oberen Neckar ſtatt. Es werden Rennen im Einer, Vierer und Achter ausgefahren. Die Mannſchaften, die aus Mitgliedern der verſchiedenen hieſigen Vereinen beſtehen, trainieren fleißig für die Rennen. Im Vierer treffen ſich: Heinrich Lanz, Benz u. Co. Brown, Boveri u. Cie., Rheiniſche Creditbank, Darmſtädter⸗ und Nationalbank, Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft, Zellſtoff⸗Waldhof, Mohr u. Federhaff, L. Weil u. Reinhardt, Siemens Schuckert, während der Verteidiger vom letzten Jahre, die Dresdner Bank, dieſes Mal keine Meldung abgegeben hat. Die Meldungen zum Firmen⸗Achter ſind in dieſem Jahre ſpärlicher als im vergangenen eingegangen: doch verſprechen die drei Boote ein äußerſt ſcharfes und hartes Rennen zu liefern. Es ſtarten hier der Verteidiger des Preiſes vom letzten Jahre die Rheiniſche Creditbank, BBe und die Süddeutſche Disconto⸗Geſ. Dieſe 3 Mannſchaften beſtehen faſt ausſchließlich aus Rennruderern, die alle dieſes Jahr für ihre Vereine erfolgreich geſtartet haben. Die meiſte Ausſicht ſpricht man der Disconto⸗Mannſchaft zu, die den Vorteil hat, ausſchließlich aus Rennruderern des Mannheimer Ruderklubs zu beſtehen. Im Firmen⸗Einer treffen ſich je zwei Skuller der Rheiniſchen Creditbank und von F. Ein Vierer⸗ rennen der hieſigen höheren Lehranſtalten wird die Regatta ein⸗ leiten; während in den Pauſen interne BBC.⸗Vierer und Achter ſowie Kanu⸗ und Faltboot⸗Rennen zum Austrag kommen. Leichtathletik Es. Die Leichtalhletikmeiſterſchaften im Jehn⸗ und Fünfkampf kamen in Lauſanne zur In beiden Bewerben blieb der Lauſanner Bucher leichter Sieger gegen Schneider. ks. Die L elikmeiſterſchaften der Vereinigten Staalen (u. S..) wurden in Chicago zur Entſcheidung gebracht. Sie ſind⸗ im Hinblick auf die nächſtjährigen Olympiſchen Spiele von außer⸗ ordentlichem Intereſſe, ergaben aber, ausgenommen den Weitſprung, keine die europäiſchen Beſtleiſtungen übertreffenden Ergebniſſe. Der Weitſprung fiel mit 7,51 Meter an den Neger de Hart Hubbard (Michigan). Wenn die Amerikaner im nächſten Jahre in Paris nicht mehr aus ihren Leuten herausholen können, ſo wird es ihnen kaum wieder gelingen, den Hauptanteil der olympiſchen Wettkämpfe auf ihr Konto zu bringen. Athletił *Erſolge des Vereins für Körperpfle der Verein für Körperpflege 1886 auf dem Sportfeſt für Schwer⸗ und Leichtathletik in Rimbach im Odenwald. Trotzdem das Wetter ſehr zu wünſchen übrig ließ, nahm das Feſt einen ſchönen Verlauf. Die Teilnehmer des V. 5 K. 1886 konnten bei ſtarker Kon⸗ kurrenz aus ganz Süddeutſchland faſt alle ſiegreich nach Hauſe kehren. Es waren folgende Sieger im Einzelkampf: Stemmen, Bantam⸗ — R. Meier, 1. Preis; Federgewicht: O. Geißler 3. Preis; ichtgewicht: W. Reinfrank, 1. Preis; Mittelgewicht: A. Merkle, 2. Preis, W. Albrecht 5. Preis: Mittelgewicht B: Fr. Hünenberger 1. Preis, Fr. Hauer 3. Preis; Schwergewicht: L. Ohneſorg 1. Preis: Altersklaſſe Mittelgewicht: H. Küchler, 1. Preis, J. Edinger 3. Preis; Fliegengew.: E. Schäfer 5 Preis; Ringen: Fliegengew.: S. Merkle 5. Preis; Leichtgew.: Fr. Bett⸗ n 5. Preis: Steinſtoßen: 1. Klaſſe: Fr. Hünenberger 1. Preis; 2. Klaſſe: W. Reinfrank 3. Preis: Dfreikampf: Fr. Hünenberger 2. Preis; 400 Meter⸗Lauf: L. Konrad 2. Preis(durch Los entſchieden). Außerdem konnte der Verein für Körperpflege den erſten Vereinspreis mit 115 Punkten, ſowie den zweiten Preis im Korſogehen auf ſein Konto bringen. Fußball Am Sonntag weilte K. Direktor der Nationalgalerie von London und der Direktor d enthält über 20 000 Unzen reines Silber. Neues aus aller Welt — Einſturz einer Verbindungsbrücke in Buhlbach, 1 Mädchen tot, 8 ſchwer verletzt. Am Freitag mittag ereignete ſich in der Orientaliſchen Teppichknüpferei, welche in den Gebäuden der Firma Böhringer in Buhlbach ihren Betrieb eingerichtet hat, ein ſchwerer Unglücksfall. Nach der Mittagspauſe drängte ſich beim Wiederbeginn der Arbeit eine Anzahl der dort beſchäftigten Mädchen auf dem Steg zuſammen, um bei dem heftig niedergehen⸗ den Regen raſch ins Trockene zu gelangen. Bis die Tür geöffnet war, zu der eines der Mädchen den Schlüſſel hatte, ſcheinen ſich verſchiedene an das Geländer angelehnt zu haben. Das Geländer wich aus ſeinen Verzapfungen und eine Anzahl der Mädchen ſtürzte, das eine das andere mitreißend, auf das Betonpflaſter. Acht. erlitten ſchwere Kopfwundenz die 20jähr. Lina Geiſer von Obertal erlag ihrem ſchweren Schädelbruch nach wenigen Minuten. — Ein eigenartiger„Menſchenfreund“. In Frankfurt wollte eine 70jährige Frau in einer Drogerie ein Mittel kaufen, um an ihrem Gebiß etwas zu reparieren. Ein zufällig anweſender junger Mann bot ſich der Dame als„Fachmann“ an und ging mit zur Wohnung der alten Dame. Hier beſah er ſich das Gebiß und bat um etwas Gold, damit er die beiden Brücken reparieren könne. Die Dame holte einen Ring und ein Plättchen Platin(3 Zenti⸗ meter im Quadrat). Als nun der hilfsbereite junge Mann einen Gipsbrei in einem Töpfchen angerührt hatte, ſagte er, er müſſe noch einmal raſch in der Drogerie etwas holen, um ver⸗ ſchiedene zu der Reparatur nötigen Teile einzukaufen. Er nahm die ſämtlichen Zähne mit den zwei goldenen Brücken, das koſtbare Stück Platin und den Ring mit und ver ſchwand auf Nimmer⸗ wiederſehen. — Doppeltes Pech hatte eine Hausfrau, der auf dem Markt in Bonn eine Brieftaſche mit 180 Millionen A geſtohlen wurde. Als die Frau den Umſtehenden ihr Pech erzählte und ſich auf den Heimweg machen wollte, mußte ſie gewahr werden, inzwiſchen auch ihr gefüllter Marktkorb, den ſie neben ſich geſtellt hatte, verſchwunden war. — der Sylter Dammbau. Die Schäden, die durch die letzte Sturmflut angerichtet worden ſind, haben die Aufmerkſamkeit wieder auf den Sylter Dammbau gerichtet. Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt der Schaden weſentlich größer, als man urſprünglich angenommen hatte. Die Kataſtrophe, die ſich wiederholen kann, läßt den Gedanken auf⸗ kommen, ob es angebracht iſt, bei der gegenwärtigen finanziellen Lage des Deutſchen Reiches und Preußens den Bau überhaupt wieder aufzunehmen. Die Zeitdauer der Reparatur und der Beendigng des Werkes dürfte nach Schätzung von ſachverſtändiger Seite eiwa ſechs Jahre betragen. 3 — Bootsunglück auf der Unterweſer. Bei Hammelwarden bei Brake ereignete ſich ein ſchweres Bootsunglück. Ein von Bremen kommender Schleppzug überfuhr eine ohne Licht fahrende Segeljacht. Die drei Inſaſſen wurden ins Waſſer geſchleudert. Nur einer konnte gerettet werden. Die anderen ſind ertrunken. — Das internationale Freiballonrennen verunglückt. Die inter⸗ nationale Freiballonwettfahrt um den Gordon⸗Bennet⸗Preis, deren Start geſtern in Brüſſel ſtattfand, wurde durch ein ſchweres Unglück und mehrere weniger ernſte Zwiſchenfälle eingeleitet. Zwei Ballone, die von Spaniern und Schweizern ge wurden, ſind vom Blitz getroffen worden und brennend zur Erde geſtürzt. Drei Piloten ſind tot, einer iſt ſchwer ver⸗ letzt. Andere Ballone gerieten durch den ſtarken Wind bei der Ab⸗ fahrt in Gefahr, doch wurden bei dieſer Gelegenheit ſchlimmere Folgen verhütet. Ueber den Unglückstag liegen bisher folgende Mel⸗ dungen vor: Der Start der Ballone fand geſtern bei Solbo ches ſtatt. Der Himmel war durch dunkle Wolken verdeckt, ein ſtarker Nordoſtwind machte die Abfahrt gefährlich. 15 Teilnehmer von 21, die ſich zur Wettfahrt gemeldet hatten, wagten dennoch den Auf⸗ ſtieg. Sie wurden ſchnell in Richtung Holland abgetrieben. Gegen Abend traf in Brüſſel die Mitteilung ein, daß der ſpaniſche Ballbn„Polar“ in der Umgebung von Malines vom Bli getroffen worden ſei. Der Pilot Gomez hatte das Bein ge⸗ brochen, einer der Paſſagiere war getötet. Gleich darauf kam Nachricht über einen zweiten Unglücksfall: Auch der Schweize: Ballon„Genf“ war zwiſchen Moll und Merhout im von Antwerpen im Gewitter abgeſtürzt; beide Inſaſſen, der Pilotleutnant v. Grüningen und ſein Begleiter Wehren waren tot. Nähere Mitteilungen fehlen noch. Auch beim Start in S boches hatten ſich Zwiſchenfälle ereignet. Der amerikaniſche Ballon U. S. Army„S. 6“ war zu ſehr belaſtet und wu von einer Windbö über die Zuſchauer fortgeriſſen, die entſet entflohen. Der Sturm warf den amerikaniſchen litärballon gegen einen der belgiſchen Ballone, deſſen. Umhüllung platzte, ſo daß das Gas ausſtrömte und der Ballon nicht ſtarten konnte. — Wichtige Skelett⸗Junde ſind kürzlich in Solutre in Bu⸗ gund gemacht worden, in einer Gegend, die wegen des vorge 2 lichen Bodens und der Ueberreſte, die er birgt, bekannt iſt. Es han delt ſich dabei um drei voll erhaltene Skeletts, die ein Alter von 15 000 Jahren aufweiſen und mit den Funden übereinſtimmen, die der Höhle von Aurignac gemacht worden ſind. Die Skelette laſfen ihrer guten Erhaltung wegen den ſicheren Schluß zu, daß ſie 9 geſchichtlichen Menſchen angehörten, die im Alter von eiwa 25—35 Jahren geſtorben ſind. — Im Kampf gegen den Ku-Rlux-Klan. In den Vereinigteß Staaten von Amerika iſt Mitte September der Belagerungsz 4 über Oklohama verhängt worden, nachdem die dort beſtehende 35 ganiſation des 2 ux⸗Klan den Gouverneur öffentlich durch Behauptung haekausgefordert hatte, die Staatsbehörden würden niemals fähig ſein, mit dem Ku⸗Klux⸗Klan fertig zu werden. Dr Klan hat ſeit längerer Zeit in dem genannten Staate eigene Gerichtabe. keit abgehalten und einen Teil der Bevölkerung ſtändig terroriſten Die herausfordernde Sprache erklärt ſich daraus, daß in dem des Klans offenbar auch Beamte ſind und daß die geſetzgebenden Körperſchaften des Staates hinter der Organiſation des Klans ſtebei Der Gouverneur des Staates hat offenbar die Abſicht, durch n Verhängung des Belagerungszuſtandes nicht nur gegen den. 1 Klux⸗Klan vorzugehen, ſondern ſich auch gegen die parlamentariſchen Körperſchaften zu ſichern. Er hat von anderen Staaten Miliz an gefordert, die im Anmarſch iſt. 4 — Ein inkereſſanter und teurer Prozeß. In dem Pariſer Lou Nerg ein Bil d von Leonardo da Vinci, genannk„Die ſchön⸗ Ferrioniere“, ein Kunſtwerk, das ſich der beſonderen Wertſchä pun Franz I. erfreute. Dasſelbe Bild iſt im Beſitze einer ameritaniſche⸗ Millionärin, der Frau Andree Han in Newyork. Frau Han„ hauptet, daß ihr Bild das eigentliche Originalwerk des Künſtlers 7 ein Anſpruch, den natürlich auch das Pariſer Muſeum erhebt. 0 Frage, welches das Original und welches die Copie iſt, beſchäter zurzeit das amerikaniſche Gericht. Ein Newyorker Kunſthänem. namens Sir Joſeph Duvenn hat nämlich die Echtheit des N rin horker Gemäldes beſtritten und iſt daraufhin von deſſen Beſizden auf Zahlung eines hohen Schadenerſatzes verklagt woeden Das amerikaniſche Gericht hat daraufhin einen Vergleich der bei Gemälde angeordnet, um ſich auf das Gutachten von Sacfverftag e ſtützen zu köͤnnen. Das Gemälde der Frau Han wurde zu die Zwecke nach Paris geſchafft und dort im Louvre neben dem glei emälde aufgeſtellt. Es ſind bisher ſchon ſehr gewichtige Sachrde ſtändige vernommen worden, die ihre Gutachten in Anweſenheit 1 amerikaniſchen Generalkonſuls abgeben. Darunter befinden flalie⸗ er niſchen Kunſtgalerie, ferner engliſche, franzöſiſche und belgiſche verſtändige. Ihr Gutachten fiel faſt durchweg zu Gunſten des 921 mäldes im Louvre aus, das von ihnen als das Origiee⸗ Vorausſichtlich wird Frau Han mit—5— noch Prozeſſes bezeichnet wurde. ſprüchen daraufhin abgewieſen werden, und ſie hat auch a0 been die vielleicht ungewöhnlich hohen Koſten des zu bezahlen. ein Rieſenſtück Silbererz das wohl den größten zuſammen hängenden Block dieſer Art darſtellt, wurde kürzlich in den zu diſchen Silberminen von Keely(Nördliches Ontario) Er Tage gefördert. Der Block hat ein Gewicht von über 2 Tonnen. in⸗ Der Block ſoll nicht 401 geſchmolzen werden, da die kanadiſche Regierung die Abſicht har, Er Spielvereinigung Jürth in Spanien. Das erſte Treffen des Süddeutſchen Meiſters gegen den ſpaniſchen Altmeiſter F. C. Bar⸗ celond ſah die Spanier mit:2 im Vorteil. als eine Denkwürdigkeit dauernd der Nachwelt zu überlie'ern. 6• wird von der kanadiſchen Regierung angekauft und im Parkamen gebäude dauernd aufgeſtellt werden. kana⸗ —2 re reeeeeree ee 22„„ Ee Erhöhung des„ deniveads um 148,2 v. H. Der Großhandelspreisindex der„I. u..“: 47 009 772,98 In den vorliegenden Berechnungsabschnitt fäallt als wichtigstes und enischeidendes Wirtschaftsereignis die Um- stellung der Kohlenpreise auf Dollarbasis. Da an den Selbskkosten der Werke infolge der unveränderten Lohn- und Materialkosten pro Tonne nichis geändert werden onnte, so bedeutet diese Umstellung, daß für absehbare eit der deutschen Wirtschaft die eine Krücke, die hr in ler Nachkriegszeit lange Zeit hindurch eine Konkurrenz- kähigkeit auf dem Weltmarkte ermöglichte, ent-ogen ist. Die nunmehr erfolgte Ueberschreitung der Weltmarktpreise bei lesem so wichtigen Grundstoff muß naturgemäß Gefahren, sonders in einer Zeit, in der auch der Vorteil billiger Arheitskräfte für die deutsche Industrie bereits verloren gegangen ist, in sich bergen. Preiserhöhungen in grofem krasmabe auf der ganzen Linie, Erhöhung der Eisenbahn- rachten, der Lebenshaltungskosten, der Löhne und damit Wiederum der Gestehungskosten im Bergbau sind die emander bedingenden Folgen dieser, allerdings auch Blederum unter dem Drucke der Wirtschaftsnot und der Ezustenzbedrohung nunmehr erfolgten Goldpreisstellung. me Schraube, die mechanisch unaufhörlich angezogen Werden könnte, wenn nicht eines Tages der Augenblick ommen müßte, in dem dieser Kreislauf gestört wird da- urch, daß das Inland nicht mehr zahlen kann und das Aus- and nicht mehr will. Und dieser Augenblick scheint sehr nahe! In der Berichtswoche hat sich der Großhandelspreis- index der Industrie- und Handels-Zeitung von 18 943 813,98 457 47 009 772,98 also um 148,2% erhöht. Der Außenwert 05 Mark, gemessen am Dollar, dessen Wwochendurchschnitt. icher Mittelkurs in Berlin von 79 140 000 auf 151 240 000 stieg, fiel um 91,1%; der Entwertungsfaktor der Mark stellte sieh entsprechend auf 36 026 679,37. p Bei der Umrechnung des Großhandelspreisniveaus, von Apiermark auf Dollargoldmark tritt die Tatsache, daſl die roßhandelspreises stärker gestiegen sind als der Dollar- urs, in einer starken Erhöhung des Goldpreisniveaus deut- lich in die Erscheinung. Unter dem Einfluß der Umstellung der Kohlenpreise auf Dollarbasis erfuhr die Gruppe Kohle, Eisen eine teigerung von 176,7%. Diese Steigerung übertrifft die in 8 andern Gruppen erfolgte ganz erheblich und ist mehr Wie doppelt so hoch als die Markentwertung am Dollar ge- messen. Es folgen nach der Stärke der Preiserhöhungen ie Gruppen Getreide, Mehl( 153,0%) und Flei,s ch, isch(+ 122,59%), die beide noch vorwiegend auf Papier- markpreisen aufgebaut sind, da ja bekanntlich für landwirt- 8* 2 12 schaftliche Erzeugnisse des Inlandes Preisbemessung nach duslandswährung verboten ist. Auch in den Gruppen mit en geringsten Preiserhöhungen Textilien( 107.%), adute, Felle, Leder(+ 101,39%) wird die Senkung des ußenwertes der Mark nicht unerheblich übertroffen. d Die Meßziffer amerikanischer Exportwaren erfuhr in er letzten Woche eine Steigerung um 0,696, während die englischen Großhandelspreise eine Steigerung um 0,/19% auf- uweisen haben. Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Darmstadt Nach dem Geschäftsbericht ist das Ergebnis des ab- Felaufenen Geschäftsjahres durch die Wirkungen des Ver- der deutschen Währung gekennzeichnet. Die fort- WNährenden Lohnerhöhungen wie die ständige Steigerung der ohlen- und Strompreise und damit die Erhöhung der sonsti- en Betriebsstoffpreise machten es erforderlich, auch die örderungspreise in kurzen Zeitabschnitten zu erhôhen. auetedem die Exhöhungen der Personenfahrpreise noch nicht usreichend waren, traten bei jeder Erhöhung erhehliche teſlwanderungen ein, die zu Betriebseinschränkungen und zu die Veiser Stillegung von Strecken führten. Bei den Strecken, W 4 Konkurrenz mit der Staatsbahn stehen, Rückgang des Lerkehrs besonders preisen Weil die Reichsbahn immer noch mit Personenfahr- 905 55 arbeitet, di. nur einen kleinen Teil ihrer Selbst⸗ decken, und die stets weit hinter denen der Straben- Wurde zurückgeblieben sind. Schon im vorjährigen Bericht zusgaben ant hingewiesen, daß nach Deckung der Betriebs- Do die Betriebsüberschüsse zu einer genügenden ten. Ims der Erneuerundsfonds bei weitem nicht iusreich- verschärt Berichtsjahr hat sich die Lage noch wesentlich den Mitt t. Aus den Beständen der Erneuerungsfonds wur- zur Ve nicht entnommen. Es wird vorgeschlagen, den 1676 452 ugung der.—V. stehenden Reingewinn von 114 G 408 060) wWie folgt zu verwenden; 6 Prozent Gie auf 26 Mil. Aktienkapital 1560 000 85250) 75„Tantiemen 64000 2⁵2 810) A, Vortrag 52452 Getreide-Industrie- und Handels-.-G. in Berlin 8 Se Nach den Beschlüssen der O..-V. vom 22. September kür 1923 eine Dividende von 50 Prozent auf das erzielte 11 50 Mill. sofort zur Ausgabe. Die Gesellschaft jahre 1 55 ihrem ersten neun Monate umfassenden Geschäfts- J einen Belriebsgewinn von 182 856 656. Un⸗ den 18 5 79 668 303 ½ und zur Abschreibung wer⸗ n verwendet, so daß ein Reingewinn Nite ins 7 75 verbleibt. Von diesen erhalten die Aktio- Autsichts von 50 Prozent mit 25 Mill. d, der 88 2.8 Mill. 4, der Reservefonds 4,5 Mill. 4 und Aar Rilg echnung werden 56 278 882 vorgetragen. In Hanz erscheinen Fabrikanlagen mit 1, Kasse, Bank- guthaben und Wechsel mit 54 251 518, Pebitoren mii 974 871376% und Waren mit 66 122 870 4. Kreditoren haben 945 166 883„ zu fordern. Wie der Vorsitzende, Kom- merzienrat Zielenziger, mitteilte, hat sich das Geschäft im ersten Jahre außberordentlich günstig entwickelt und es konnte ein. Ergebnis erzielt werden, das die Abschreibung der Fabrik in Hochheim und des Inventars in Mainz und Berlin auf je eine Mark gestattet hat und darüber hinaus noch einen Reingewinn von über 90 Mill. 4 ergab. Die sehr gut- Beziehungen, die bei Gründung der Gesellschaft über- nommen wurden, sind nicht nur erhalten, sondern noch weiter ausgedehnt worden. In Mainz gestaltete sich das Ge- schäkt aus den bekannten Gründen außerordentlich schwie- rig, es gelang aber doch, auch hier ein gutes Ergebnis zu erzielen. Er wolle hervorheben, daß die Gesellschaft nach der Besetzung keinen Pfennig der Ruhrhilfe in Anspruch genommen habe. Im laufenden Jahre 1923 hat die Gesell- schaft die auf das allermodernste éingerichtete Malzfabrik Kalkscheuren in Pacht genommen. Im neuen Jahre hat sich das Geschäft trotz der großen Schwierigkeiten weiter gut angelassen. Man dürfte mit mindestens demselben Nutzen rechnen, wie für das abgelaufene Geschäftsjahr. *Kölner Stadtanleihe. In der Kölner Stadtanleihe finden zurzeit sehr starke Käufe statt, und zwar stammen diese vorwiegend aus dem Rheinlande. Man vermutet, daß es sich dabei letztia Endes um Käufe für ausländische Rechnung handle; ebenso bei den gleichfalls fortigesetzten starken Käufen in der Rheinprovinzanleihe. 55 Vereinigte Schuhfabriken Berneis-Wessels.-., Kugs- burg-Nürnberg. Die Gesellschaft beantragt die Erhöhung des Grundkapitals um 30 Millionen&.— den neu zu schaffenden Aktien sollen 2,50 Millionen/ den Inhabern der 20 Millionen 4 6- bis Sproz. Vorzugsaktien Lit. A im Nerhältnis von 1 neuen Stammaktie zu 8 Vorzugsaktien zum Umtausch angeboten werden. Den Inhabern der 1½4proz. aus 1920 stammenden Teilschuldverschreibungen wird der Umtausch ihrer Obligationen im Verhältnis von 10 000 4 auf ine Stammaktie vorgeschlagen werden. *Agricola Getreide- und Futtermittel-Import- und Handels-Gesellschaft in Berlin. In der-V. wurde das Aktienkapital der Gesellschaft um 10 auf 12 Milliarden erhöhl. Die sämtlichen Aktien sind von einem Bank- konsortium unter Führung des Bankhauses Laband, Stiehl u. Co., Berlin, übernommen worden. Der Vorstand der Ge- sellschaft berichtete, daß in der kurtzen Zeit des Bestehens der Gesellschaft die Umsaàtze einen sehr erheblichen Um- kang angenommen haben, die die Bereitstellung erheblicher Miitel, wie sie die vorstehende Kapitalerhöhung vorsieht. erforderlich machte. Die Gewinne aus diesen Umsätzen übersteigen schon um ein Vielfaches das Aktienkapital. Die Kapitalerhöhung soll auch dazu dienen, Interessenten aus landwirtschaftlichen Kreisen die Möglichkeit zu geben, sich durch Aktienerwerb gauch an der Substanz der Gesellschaft, mit der sie in Geschäftsverbindung steht. zu beteiligen. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde der preuſlische Land- wirtschaftsminister a. D. Exzellenz von Arfim in Crieven. * Metallwerke.-G. vorm. Luckau u. Steffen in Ham- burg. Die-V. beschloß, das Grundkapital um 26 Mill. 4 zu erhöhen, Die Modalitäten der Ausgabe werden dem Aufsichtsrat überlassen. Ferner wurde das Stimmrecht der Vorzugsaktien erhöht derart, daß für je 5 volle Millionen, die ausgegeben werden, jede Vorzugsaktie sechs Stimmen oder mehr, höchstens 60 faches Stimmrecht erhält. Neu in den Aufsichtsrat Wurde Dr. Sperling(Berlin) gewählt. * Hansa Lloyd Werke.-G. in Bremen. Die Werke haben Einfluß genommen an der Spyker-Automohi! .G. in Amsterdam. In lechnischer wie kommerzieller Hinsicht sollen künftig enge Beziehungen unterhalten Wer⸗ den. Die Hansa Lloyd-Werke in Bremen beschäftigen sich mit der Herstellung von Personenkraftwagen der Type 18/60 PS, von 1½ t Lastkraftwagen, von Treckern für land- wWirtschaftliche Zwecke und Elektrotransportkarren. I ie Amsterdamer Spyker-Werke, die Sechszylinder-Personen- wagen und Lastkraftwagen bauen, gehören zu den best- eingerichteten Kraftfahrzengfabriken Hollands. * Sehlesische Testilwerke.-G. vorm Mechner u. Frahme. Bei den starken Käufen in den Aktien des Unter- nehmens hören wir von gutunterrichteter Seite, daß diese von tschechischer industrieller Seite ausgehen. Im Kurse der Aktien ist bekanntlich auch poch das Bezugsrecht auf die ſetzt zur Ausgabe gelangenden Genußscheine enthalten. Mitropa Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen- gesellschaft in Berlin. Der Messaggero vom 11. d. M. pringt die Meldung, daß Aktien der Internationalen Schlafwagen- gesellschaft an die Mitropa zediert Worden seien. Von zu- ständiger Seite wird mitgeteilt, daß die Mitropa Aklien der Internationalen Schlafwagengesellschaft nicht besitzt und nie besessen hat, und daß sie auch niemals direkt oder F den Versuch gemacht hat, solche Aktien zu er- Werhen. * Ausfuhrfreigabe für Mehl aus Rumänien. Die vom rumänischen Industrie- und Handelsministeriüm durch- geführten genauen Erhebungen haben ergeben, dab in den Mühlen Großrumäniens tetsächlich bedeutende Mengen an Weihmebhl lagern, die einen Wert von vielen Hunderten von Millionen Leu darstellen. Da nun die Ver- wendung im Lande wegen des groſſen Preisunterschiedes zwischen Weiß- und Schwarzmehl auf Hindernisse stößl. soll die Ausfuhr der Weißhmehlüberschüsse gegen den, doch ist man sich noch nicht im klaren, ob eine ſeste Ausfuhrgebühr bestimmt werden soll, oder ob die Ver- zollung ad valorem stattzufinden hat. Mer Generel-Anzeiger! Sonderbewilligung freigegeben wer-“ deuisenmarkt Umrechnungeskurse für die Berechnung der Ausfuhrabgabe in Gold Gültig für die Zeit vom 26. bis 28. September 1923 Die für die zZeit vom 22. bis 25. September 1923 kestgesetzten Umrechnungskurse für die Berechnung der Ausfuhrabgabe in Gold bleiben einschlieblich der Papier- mark auch für die Zeit vom 26. bis 28. September 1923 weiterhin in Gültigkeit. Das Goldzollaufgeld für die Zzeit vom 286. bis 28. September 1923 beträgt 3 479 999 900 Prozent. Umrechnungskurse zur Verordnung über die Ablielerung ausländischer Vermögensgegenstände Auk Grund des 5 17 Absalz 2 der Purchführungs- bestimmungen zur Verordnung des Reichspräsidenten über die Ablieferung ausländischer Vermögensgegenstände vom 30. August 1923 werden laut Bekanntmachung de Zeichs- kinanzministers und des Reichswirtschaftsministers folgende Kurse veröffentlicht: Goldmarkkurse: 100 bulgarische Lewa=.06: 1 chinesischer Tael 2,80; 1 Hongkong- Dollar=.18; 100 000 deutschösterreich. Kronen= 35,88; 100 estländ. Mark= 1,20; 100 griechische Drachmen 7550. 1 indische Rupie 1,25; 100 lettische Rubel= 1,60, 400 litauische Litas 415; 1 peruanisches Pfund 17; 100 000 polnische Mark= 1,50; 100 rumänische Lei= 190 00 jugoslaw. Dinar.40: 10 000 ungarische Kronen 230; 1 Uruguay-Goldpeso= 3,10. * New Lork, 25. Sept(Wa) Devisen. ee 24. 25 2⁴ 2. 24. 25. Frankreloh.15.25 Sohweir 17.93 17.89] Spanjen 14.10 14.0 Beiglen 5 39.36] England.55.56 ltallen.860.56 * New Vork, 25. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000.00082 Cents Geld,.000,00084 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 121951 220„ bzw. 119 947 619 für den Dollar(142,9 Mill. bzw. 138,9 Mill.). Waren und Märkte Berliner Metallbörse vom 25. Sept. Preise in 1000 Mark für 1 Kg. 24 25. Aluminum 24. 25. Elektrolykkupler——— in Barron—.——.— Raftinadekupfer 44.4600 35.3700) Zinn, auständ. 152.15000 125-128000 Blel 20. 220⁰0 17-180000 UHutteneinn 148.150000 120-123000 Robazink(.-Pr.)—.——.— Miokel 83-85000 68-70000 do.(Fr. Verk.) 28.28000 20.22000 Antimon 18-200⁰ 15-16000 Plattenzink 19.21000 15.17000 Sider für 1 àr. 31-3300 2025000 Aluminum 84˙83 70-73[ Pia tin p. Gr. 6000⁰⁰— Londlon, 25. Sept.(%) fetallmarkt. n Lst. d. ongl. t. v. 1016 kg.) 24. 25. hestselsot, 86.— 67.— Blel 25.4525.50 Kupterkass 68 25 63.88 Klokel 135.— 735.— Zink 33.— 32.85 0. 3 Aonat 63 75 84.25 Tinn Kassa 202.65 203.45 Queoksliber.—.— 00. Elektrol 67.78 88.— do, 3 Monat.— 203.— fegulus 3% 34%6 Amerikauischer Funkdienst New Lork, 25. Sept. WaIy Funkdienst.(Nachdruck verboten). 24. 25. Zuf. zus. 41000 10000 stand wt 12.50 12.50 kafte looe 10.85 10.65 Eiektrolyt 13.50 13.50 Ored. Bal. 275.75 Oktober 8 85.55 TZion loke 42 12 42.57 Zuoker Centrl.41.53 Dezemb..29.81 Slel.97.97 Terpentin 101.— 101.— Därz.84.88 Zink.40.42 Savannahn 94.25 83.25 erl.80 61[ Eiten 25.50 26.50 M. Orl Zaum 28.50 28.50 Juſi.42.42 Weigblech.62.62] Welren rot 116.— 118.50 Saumw.Jooe 20.75 29. 0 Sohmalr W. 1292 12.82 Hart ioko 118.— 118.50 Septembd.—.——.— Talg 678.75 Nale loko 105.— 106.— Oktober 28 88 29.33 faumwsatäl 12.25 10.25 ehl nledr. Pr.—.— Rovember 28.80 27.92 Oktober 11.61 11.83 höchst Pr,..50.50 Derember 28.48 27 90 Petrol. cases 15.4 15.40 Getrdfr. Engl. 175⁵ 17 Jakuar 28.— 27.45 tanks.50.50 Kontinent.—.— Chlengo, 25. Sept(W3] Funkdlensl.(Nachdruck verboten) 24. 25⁵ Wolzensept, 102.75 102.30 Roggen dez, 69.80 69.65 Sohwelne „ Dex. 104.20 104.25 Sohmalz Se 11.0 11.82 leioht nledr..20.50 Hafs Sept. 36.45 69.50„ Okt. 11.77 11.72 höohst. 880.85 Der. 89.75 70,25 Pork—— Ischw. niedr..45.25 tafer Sept. 39 95 40.— Rſppon Sept..87 320 höcbst..85 845 4 Der, 40.65 41.— Spook nſede..75.70 Tuf. Obioago 44000 25000 Roggen Spt. 67.25 67.80 höchst..—.—-] Westen 145000 132000 Schiffahrt * Schifts-Nachricht. Dampfer Rotterdam' der Holland- Amerika-Linie, am 12. September ab Rotterdam, ist am 21, September in New Lork ängekommen. Nächste Dampferablahrten der Hamburg-Amerika-Linie New Vork: D. Albert Ballint am 27. Sept.; D. ‚Reliance am 2. Okt.; D. Thuringia, am 4. Okt. D. Häansat am 11. Oktl.; B. Bayern am 13. Okk.; D. Resolute am 16. Okt.? P. Cleve- land' am 21. Okt.— Boston-Baltimore-Norfolk; D. Bayern“ am 13. Okt.— Philadelphia-Baltimore-Norfolk: D. Emden am 28. Sept.— Cüba-Mexico: D. Westerwald' am 29. Sepl.; D.„Toledo“ am 20. Oktbr., D. Sachsenwald am 3. Novbr.; D. Holsatia, am 20. Novbr.— Ostasien: D.„Holstein“ am 2². abr. Engl. D.„Theseus! am 29. Sept.; D.„Ereußen! am 6. Oktbr.; Engl. D. City of Parist am 13. Okt.; D. Schlesien- am 20. Okt.; Engl. D. am 27. Okl.; M. S. Rheinland' am 3. Novbr.— Weskküste-Nordamerika: M. S. Osiris“ am 20. Sept.? D. Sachsen! am 20. Okt.— Westindien: D. ‚Otavi' am 28. Sepl.; D. Cupatoria“ am 13. Okt. von Hamburg. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September möeln-Pegel 25. 2 22 25[8. Netar-Begel 0. 21.22.24.25.J25 Schnlente08.081.45 fl. 30.85fl.40 Mannhelm.17.20.28.88.662.75 deh 81g 8e.4 2s beilbronnn Maran:.4485550 5505 1 4 Mannbeim„.20.23.20.70.722.8⁰ Faubb Nöln..88.88 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer ö General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Maunheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht n. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Acht der pveis entſcheidet ſondern die Qualität. Feuvio enthält 80 Fett Revnſeifen nur o0, Seuvio iſt daher im Gebrauch viel ſparſamer und ſchont die Wůſche ungleich mehr. a ———— ——— ———— 1 —— ——— 6. Seite. Nr. 441 Mittwoch, den 26. September 1923 Naional-Iheater lannheim MHittwoch, den 26. September 1923 5. Votstellung, außer Miete F. V. B. Nr. 1051—1380, B. V. B. Nr. 7681—7800 Aida Große Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni.— Musikalische Leit.: Paul Breisach. Spielleitung: Eugen Gebrath Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Der König 5 Mathien Frank Amneris, seine Tochter Aida, àthiopische Sklavin Anna Karase Radames, Feldherr Ramphis, Oberpriester. Amonasro, Aldas Vater Ein Bote Eine Priesterin Amneris vom Stadtth. in Braunschweig a. 2. O. Rünstlertheater„Apollo“ Heute 7½ũ Uhr: Erstaufführung „Die Hamburger Fillale“ mit Meh. Prang. 8178 Sonntag 3½ Uhr: Erste Eremdenvorstellung. Kammer.-Lichispilele 92,6 Nur no 2 Iage Alfred Färbach Wilnelm Fenten 0 . ſip assalsk 4⁵ Jusss rieſken Emilla Posszert haben Sie Gelegenheit, das größte Fülmwerk der Saison e kiltstaneuim gunkeistenairita 1. Episode: Sklavenhandel. S182 Noch nie dagew 8 11 1 Beiprogrerruni Antans 3 Unr! Drahtstifte lieferu in allen Größen ab Lager J. Loeb& Co., Frankiurt a. li. Gr. Friedbergerſtr. 23. Tel. Hanſa 4855. Aatüche deroftenthcangen der tadtpemeadg Erhöhung der Gebühren für den Roſengarten. Zur Deckung der geſtiegenen Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten werden die Gebühren für die Benützung der Räume und Einrichtungen des Roſengarkens vom 28. September 1923 ab wie folgt erhöht: Mietzinſen: Nibelungenſaal 4000 000 000 4, Muſenſaal 2 400 000 000 4, Verſammlungsſaal 800 000 000; Einlaßgeld: 4000 000 4, Kleiderablagegebühr: 4 000 000. Bis 27. September nicht verwendete alte Einlaß⸗ karten können noch bis 29. September 1923 an der Tageskaſſe im Roſengarten(11—1 u.—4 Uhr) und beim ſtädt. Materialamt, L 2. 9, umgetauſcht werden. 13 Bis zu einer Beſchlußfaſſung des Werk⸗ und inanzausſchuſſes der 120 Ludwigshafen die am reitag den 28. Septbr. erfolgen ſoll, geiten für Ludwigshafen nachſtehende N e 15 Teilſtrecken 8 Millionen Mark —-7 Teilſtrecken 10 Millionen Mark 8 u. mehr Teilſtrecken 12 Millionen Mark Kinderfahrſcheine 4 Millionen Mark Jahrſcheine werden vom 26 Sept ab in Lud⸗ wigsgafen vorübergehend nicht verkauft werden. Fahrſcheinhefte, che vom 16.—20. Sept. gelöſt wurden, gelten bis einſchl. 27. Sept., ſolche, welche vom 21. bis 25. Sept. gelöſt wurden, gelten bis einſchl. 2. Okt. ohne Zuſchlag Eine Fahrt im aeegen koſtet 18 Millionen Mark. Straßenbahnamt. 5 eeeeereeee Offene Stellen Wir ſuchen per ſofort: im Regulierungsweſen durchaus erfahrene Iunlo-Aonrent-Juhhaber ferner 6638 einen kaufmänn. Beamten Fur Unterſtützung des Kaſſiers. Schriftl. Bewerbungen ſind unter Beilage von Zeugniſſen und Lebenslauf zu richten an: Motoren⸗ Werke Mannheim vorm, Benz Abt. ſtationärer Motorenbau, Waldhofſtr. 24. Alches Indagttie-Intemehmen sucht tüchtige 6586 Lankadungnt.ducbalke zum sofortigen Eintritt. Ausführliche Angebote unter L. B. 126 an die Oeschäftsstelle d. Bl. erbeten. Tuverlässiger 6648 Buchhalte für sofortigen Eintritt gesucht. Trankl& Kirchner, Mannhelm, P 7, 24. 2 Neisende der Selfenbranche br. Mannheim und Umgebung gegen hohe roviſion per ſofort geſucht. 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