wärts begrüßt dief Samstag, 29. September Be reiſe: In mannheim u. Umgebung in der laufenden Woche me. 9ꝗ—— die monatlichen Sezieher verpflichten 7043, 7048. Telegramm⸗Nöreſſe: Generalanzeiger Mannheim erſcheint wöchentlich zwölfmalll ſich bei der Beſtellung des Rbonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17590 Rarlsruhe.— hauptgeſchüftsſtelle mannheim E 6. 2.— Seſchäfts ⸗nebenſtelle neckarſtadt, waldhofſtraße 6. Sernſprecher nummer 7041, 702, 7943, Wittag⸗Ausgabe Verkaufspreis 5 Willionen Marl 1923— Nr. 447 Maunheimor Genornl Amweiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung Srunꝰzahl für allgem. Anzengen%, Fam.-Anz. 200, Reklamen 1600, Schlüſſelzohl des vereins deutſcher Jeitungsver eger Soooo. Alles andere laut Tarif. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8¼ Ahr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Für Anzeig. an beſtimmten Tagen Stellen u. Nusgab.wird keine verantwort. übern. hõh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtbrung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall.od. beſchrünkt. Ausgab. od. f. verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Nuftr. ö. Fernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Die abwartende Haltung Frankreichs Eine neue franzöſiſche Note Die Havas⸗Agentur veröffentlicht eine Erklärung halbamt⸗ lichen Charakters, in der bekannt gegeben wird, der fran⸗ zöſiſche Botſchafter in Berlin habe mitgeteilt, die deutſche Regierung habe ihm die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes notifiziert und im Reichskabinett ſeien einige Verordnungen erſchienen, die einige der Dispoſitionen abändern, die aus Anlaß der Ruhrbeſetzung getroffen worden ſeien. f Man müſſe jedoch bemerken, daß nur fünf dieſer Verordnungen (die die Havas⸗Note ungeſetzlich nennt) zurückgenommen wurden, während die Regierung eine große Anzahl erlaſſen habe. Man könne alſo erwarten, daß der Reichskanzler baldigſt eine Geſamt⸗ maßnahme treffen werde, die alle früheren Verordnungen endgültig aufhebe. Bis dahin könne felbſtverſtändlich kein Abkommen zwiſchen den franzöſiſchen Vertretern und den deutſchen Behörden getroffen werden. Wenn dieſe Bedingungen einmal erfüllt ſeien, müßte in den beſetzten Gebieten das normale Regime, das vor der Beſetzung beſtanden habe, durch die vollkommene und dauerhafte Wiederaufnahme der Arbeit und der Sachlieferungen, namentlich in Kohle nach den Beſtimmun⸗ gen der Reparationskommiſſion wiederhergeſtellt werden. Das ſeien die unerläßlichen Bedingungen, die Poincare immer wieder für die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Deutſchland geſtellt habe. Man erwarte alſo die Handlungen der deutſchen Re⸗ gierung, die ihren guten Willen zu beweiſen habe, was bis fetzt noch nicht geſchehen ſei, und ob ſie ihre Reparationspflichten gegenüber den Alliierten verſtehe und bereit ſei, ſie in der Zukunft zu erfüllen. Wie weiter aus Paris gemeldet wird, glaubt man in dortigen politiſchen Kreiſen, daß die franzöſiſche Regierung jetzt die Entſen⸗ dung eines Botſchafters nach Paris und eines Geſandten nach Brüſſel als erſte Maßnahme Berlin nahelegen wird. Nach eng⸗ liſcher Anſicht will ſich Frankreich erſt eine Wartefriſt ſichern, in der die Ertragsfähigkeit des normalen Betriebes im Ruhr⸗ 1 1 enke ſoll. 8 Frage einer neuen Re⸗ parationskonferenz werde ſich Frankreich hinhalten mit Be⸗ rufung darauf, daß erſt neue gide Werd A verliegen müſſen. Weitere Preſſeſtimmen Die Frage der Zurückziehung der Erlaſſe über den paſſiven Widerſtanßd wird in den heutigen Pariſer Morgenblättern Anter dem Ausnahmezuſtand Opfimismus Geßlers Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Das B. T. veröffentlicht eine Unterredung mit dem Reichswehrminiſter Seßt er, in der ſich der Reichswehrminiſter nicht ganz ohme ptimismus und mit ſtarker Entſchiedenheit ausge⸗ ſprochen hat. Geßler meinte u..: »Ich hofſe, daß zunächſt die Verhängung des Ausnahme⸗ zuſtandes und die Androhung nachdrücklichſten Einſchreitens bei Gen. den Staat zu bedrohen, genügen wird, um die unruhigen S 8 nte von rechts und links von Umſturzverſuchen zurückhalten. vilten ſich meine Erwartungen nicht erfüllen, ſo werde ich nicht meine Machtmittel gegen alle Unruheſtifter, die die woll deutſchen Volks für ihre ſelbſtſüchtigen Zwecke ausnützen e dückſichtslos und ohne Anſehen der Perſon ben. Die Laſt der Verantwortung wird mir erſeichtert ige + das Bewußtſein der Zuſtimmung der gewal⸗ d08 5 des deutſchen Volks, wenn ich dafür ſorge, bleiden. eeee neue revolutionäre Erſchütterungen erſpart den Füh a anderen durch das Gefühl der Sicherheit, das d e rer erfüllt, der eine ſchlagfertige Truppe hinter ſich hat, t ihm auf Gedeih und Verderb verbunden und bereit iſt, — 55 zur Selbſtaufopferung für das Wohl des Vaterlondes ein⸗ Verbot des„VBölkiſchen Beobachters im ganzen RNeich Meldung des ſozialdemokratiſchen Parlzments⸗ 97 05 er Reichswehrminiſter geſtern das Zentral⸗ 10 er Münchener Nationalſozjaliſten den„Völkiſchen eobachter“ für das ganze Reich verboten. Der Vor⸗ e Maßnahme als ein Zei keineswegs gewillt ſei, die Dinge i Jechen, daß das neic W.„ in in Ba laſſen wie bisher.* vern ſo weiter treiben zu Sonderbare Ireiwillige Berlin. 28. Sept. In der Um 5„28. Sept. gebung von B d die ſcc der Nachere jugendlicher 6 zie ſich der Rei r zur Verfüguna zu ſtell i ein ausdrückliches militäriſches Verbot 15 Saben a Anwerb Teig derartiger Freiſchärler vorltegt. machen ſich die Beree unß eilnehmer an der Bildung derartiger Trup f vs wegen 3 80 gegen die Verordnung des Reichspräſidenten— 245 Mel 01 N das Verbot militäriſcher Verbände ſtrafbar. Der Polizei⸗ kräſident von Berlin hat infolgedeſſen die Beamten der Schußpolizei bie Aielen. beim Auftauchen ſolcher Trupps ſofort einzuſchreiten und Teilnehmer feſtzunehmen. 5 Feigners Stellung erſchüttert? Berlin, 29. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie uns be⸗ M 55 wird, iſt die Prüfung des von Zeigner einge forderten Us für den dergeitigen ſächſiſchen Miniſterpräſidenten daßf Man wird damit zu rechnen haben, a 8 daraus gezogen werden. Dr. Zeicner die Konſequenzen weiter erörtert. Der Petit Pariſien ſchreibt: Die deutſche Regierung habe die Verordnungen zurückgezogen, die den paſſiven Widerſtand organiſiert haben. Sie habe die Deutſchen im beſetzten Gebiet aufgefordert, die Arbeir wieder aufzunehmen. Das ge⸗ nüge nicht. Die deutſche Regierung habe bis jetzt nur eine halbe Maßnahme getroffen. Sie habe den Rheinländern ge⸗ wiß ſagen laſſen, ſie ſollten die Arbeit wieder aufnehmen. Aber ſie habe nicht den Beamten die Weiſung zur Zuſammenarbeit ge⸗ geben, die bis zum 11. Januar erfolgt ſei. Keine der Verordnungen ſei zurückgenommen, die den Sachlieferungen und den Rückleiſtungen ein Ende bereitet haben. In Verbindung damit weiſt der„Matin“ auch auf die Note vom 13. Auauſt bin. in der Deutſchland der Reparationskommiſſion mitteilt, daß es infolge der Geldentwertung nicht nur die Sachlie⸗ ferungen für Frankreich und Belgien, ſondern für alle Alliierten ein⸗ ſtellen müſſe. Es ſei nicht unmöglich. ſo folgert das Blatt, daß man es hier mit einem Kalkül zu tun habe. Berlin könne das Ende des paſſiven Widerſtandes nur anempfohlen haben, um mit weniger Koſten ſeine Haltung gegenüber dem Friedensvertrag von Ver⸗ ſailles aufrecht zu erhalten. Wenn das der Plan der deutſchenRegie⸗ rung ſei, wie dies der baneriſche Miniſterpräſident v. Knilling am Mittwoch abend erklärt habe, dann mache ſich Deutſchland eigenartige Illuſionen. Frankreich habe das Gefühl, bis jetzt über ernſtere Schwieriakeiten geſiegt zu haben, als die, die man ihm jetzt in letzter Stunde bereite. Das„Echo de Paris“ ſagt, der preußiſche Miniſterpräſident habe bei der Beratuna der deutſchen Miniſterpräſidenten geſagt. der Vertrag von Verſailles müſſe für aufgehoben erklärt werden, ſolange die Ruhrbeſetzung andauere. Unter dieſen Umſtänden ſei die Tat⸗ ſache. daß die deutſche Regieruna nur gewiſſe Verwaltungsakte zurück⸗ gezogen habe, an ſich nicht viel. Frankreich verhandelt nicht mit Dr. Juchs? Frankreich und Belgien wollen die Ernennung des Miniſters Dr. Fuchs zum Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete nicht anerkennen. Sie lehnen es ab, mit Dr. Fuchs zu ver⸗ handeln, weil er von der interalliierten Rheinlandkommiſſion aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen worden iſt. Dder Temps bezeichnet die Ernennung des Miniſters Fuchs zum Kommiſſar in den be⸗ ſetzten Gebieten als eine glatte Unmöglichkeit. Miniſter Fuchs ſei ebenſo wie Sollmann ſo ſtark„belaſtet“, daß ſie beiden für Verhandlungen mit Frankreich nicht in Frage kommen. Der Temps lehnt gleichfalls Verhandlungen mit Arbeitnehmern und Gewerkſchaftsvertretern ab, die nicht im beſetzten Gebiet ihren Wohnſitz haben. Ddie Lage in Bayern Der„Völkiſche Beobachter“ hat an der Spitze ſeiner letzten Aus⸗ abe mitgeteilt: In verſchiedenen Geſprächen der letzten Tage er⸗ ärte der Generalſtaatskommiſſar Dr. v. Kahr, was er tue, tue er mit Billigung des Königs. Er betrachte ſich als deſſen Statthalter. Die offiziöſe Korreſpondenz Hoffmann meldet dazu: Auf Be⸗ fragen hat der Generalſtaatskommiſſar erklärt, daß ſeine perſönliche Stellung zur Monarchie allgemein bekannt ſei, daß er im übrigen keine Zeit habe, ſich mit Preſſemeldungen zu befaſſen, die mit ſeiner Aufgabe als Generalſtaatskommiſſar nichts zu tun haben. Inzwiſchen fahren die Blätter fort, aus Bayern allerlei Uner⸗ freulichkeiten zu melden. Einige von dieſen Unerfreulichkeiten 88 ſich inzwiſchen als unrichtig herausgeſtellt. So iſt die Roß⸗ achverſammlung, die für geſtern abend angeſetzt war, in⸗ zwiſchen doch von Herrn v. Kahr verboten worden. Die„V. Ztg.“ nimmt es +50 aber übel, daß der Generalſtaatskommiſſar auch den „Deutſchen Tag“ in Bayern, die„Deutſche Woche“ mit all ihren Ver⸗ anſtaltungen erlaubt habe, darunter heute einen Vortrag des Ad⸗ mirals Scheer im Zirkus Krone. Am Sonntag ſoll in München der Leiber⸗Tag zum Gedächtnis der Gefallenen des bayeriſchen Leib⸗ regiments abgehalten werden, bei welcher Gelegenheit der Kronprinz Rupprecht ſprechen ſoll. Dagegen ſei die vom republikani⸗ ſchen Reichsbund für morgen in München angekündigte Mor⸗ genfeier verboten worden, ebenſo ein Betriebsrätekongreß. Waffen in der er Poſt“ In der ſozialdemokratiſchen„Münchner Poſt“ iſt„gehausſucht“ worden, mit bemerkenswertem Erfolg. Es ſind zwei leichte Maſchinengewehre, etwa 40 Infanteriegewehre und eine Angahl Handgranaten beſchlagnahmt und weggeführt worden. Eine Münchner Drahtung des„Vorwärts“ behauptet zwar, dieſe Waffen maue gar nichts zu bedeuten. Vielleicht, vielleicht doch nicht. Jeden⸗ alls iſt der„Vorwärts“ an anderen Stellen nicht ſo tolerant ge⸗ weſen. Stimmen der Oppoſition In einer geſtern abgehaltenen ſtark beſuchten Vertreterver⸗ ſammlung der Vaterländiſchen Verbände Bayerns wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es die Vaterländiſchen Verbände begrüßen, daß die parlamentariſchen Regierungen im Reiche und in Bayern ihre Gewalt Diktatoren übertragen und da⸗ durch dem parlamentariſchen Syſtem den Todesſtoß verſetzt haben. Zu Herrn Streſemann können die Vaterländiſchen Verbände kein Vertrauen(]) haben. Daher fordert der Vaterländiſche Verband Bayern(V. V..) alle vaterländiſch geſinnten Bayern auf, ſich ge⸗ ſchloſſen hinter Herrn v. Kahr zu ſtellen. „Ausnahmerecht beſteht in Bayern und im Reich“ ſchreibt die„München⸗Augsb. Abendzeitung“, aber aus ganz verſchiedenen Motiven iſt dieſelbe Maßnahme in Berlin und in München ergriffen worden. Hier geht es um die Rettung des Reiches, während in Berlin die Aufrechterhaltung einer Partel⸗ herrſchaft bezweckt wird.() Dieſe Verſchiedenheit hat ſich jeder klar zu machen, umſomehr, als von Berlin aus verſucht wird, den Sinn der bayeriſchen Politik ins Gegenteil zu kehren und die vaterländiſch Geſinnten in München gegeneinander auszuſpielen. Wer daher heute der Regierung Kahr, die alle einigen will, die deutſchen Stammes ſind, ſich entgegenſtellt, der leiſtet den Inter⸗ nationalen erwünſchteſte Handlangerdienſte. Herr Kahr hat die Regierung übernommen, das genügt. Wir ſind überzeugt, dieſer ann wird ſeine beſte Kraft daran ſetzen, die ſchwere Aufgabe zu einem für Bayern und Reich guten Ende zu führen. Die Berliner Regierung ſteht der Einigung im Wege, weil klaſſenkämpferiſche So⸗ zialiſten in ihr maßgebenden Einfluß haben. Deshalbmußſie ab⸗ treten.() Das deutſche Volt muß frei werden von den Verſailler Vertrages, darum weg mit dem Verſailler 4 2 „Kuhrſieg“ und Innenpolitik (Von unſerm Mitarbeiter) 22 Paxis, 27. September. Die„Poincariſten“ raſch entſchloſſen, den Ruhrſieg ihres Chefs innenpolitiſch auszumünzen, haben in breiter Front den Angriff gegen die Radikalſozialen unternommen, deren an und für ſich recht bedenklicher Ruf:„Keine Feinde auf der Linken!“ dem Poincare⸗Block mancherlei Ungelegenheiten berei⸗ tete. Der Miniſterpräſident erfreut ſich der bedingungsloſen Unter⸗ ſtützung der Uebernationaliſten und des royaliſtiſchen Flügels; die Oppoſition, deren Führer der gegenwärtig in Amerika weilende Herriot iſt, hielt ſich mit den gemäßigten Sozialiſten auf gutem Fuß und ging ſelbſt ſoweit, daß er ſich— mitten in der Ruhrkriſe — mit der äußerſten Linken(worunter man die Sozialiſten der Amſterdamer Internationale verſteht) verbündete, einen Wahlpakt abſchloß. Das geſchah im Mai. Die Poincariſten, ihres„Siegeg“ nicht gewiß, Schwierigkeiten mit England befürchtend, ſahen ſchwarze Wahltage voraus. Man verſuchte, mit Herriot eine Verſtändigung zu erreichen und brachte es auch bis zu der oppoſitionellen Er⸗ klärung, daß die Radikalſozialen nichts unternehmen würden, was ſich dem Preſtige Frankreichs nachteilig erweiſen könnte. Die Vor⸗ dedingung Herriots lautete aber: baldigſte Einigung mit England, Löfung der Reparationsfrage auf breiteſter Grundlage unter Heran⸗ ziehung Amerikas. Poincare ſah ſich im Mai genötigt, in ſeinen Sonntagsreden einige derartige unverbindliche Zuſagen einzuflech⸗ ten; die eventuell notwendige Brücke zu den Radikalſozialen, dem Block der Linken, wollte er nicht abbrechen. Die Kapitulation Deutſchlands iſt erzwungen. Poincares Block jubelt und proklamiert den Wahlſieg für 1924. Der Lärm der Triumphierenden übertönt vorderhand noch die mehr oder weniger nüchternen Betrachtungen der linksrepublikaniſchen Preſſe. Bis zum Wiederzuſammentritt der Kammern wird wahrſcheinlich die„Aus⸗ beutung der Ruhr⸗ und der Rheinbahn“ in Fluß ſein, ſo daß die Partei Herriots als„geſchlagen“ auf ihre Bänke zurückkehren wird. Was ſie dann tun wird, läßt ſich noch nicht ſagen; für die nächſten Wochen iſt aber von dem Block Poincares die Loſung ausgegangen: Kampffront gegen die Männer des Linksblocks! In den Generalratsſitzungen wurden die Radikalſozialen und die Sozialiſten gründlich zerzauſt, inſofern die Linksrepublikaner, das Mäntelchen nach dem Winde hängend, nicht den Knie⸗ und Umfall nach der poincariſtiſchen Seite hin machten. Es kam zu einigen ſehr ſchönen„Bekehrungen“ von Linksrepublikanern. Aus mehreren De⸗ partements werden Meldungen verbreitet, denen zufolge expichte Männer des Blocks der Linken für Poincare, den„glänzenden Pi⸗ loten Frankreichs“, ein Hoch ausbrachten und ſich verpflichteten, der Parteileitung einen Abſchiedsbrief zu ſchicken. Die Poincariſten kön⸗ nen daher ſchon auf einige Ueberläufer hinweiſen, die dem in der Ferne weilenden Herriot glatt den Rücken gekehrt haben, in der Hoffnung auf ihren Wahlſieg. Das genügt aber den offenſivfreudigen Siegern des bloc national noch lange nicht. Mit einigen Männ⸗ chen, die ins Lager der ſiegreichen Mehrheit übergelaufen ſind, bo⸗ gnügen ſie ſich nicht. Sie gehen aufs Ganze los, ſind feſt entſchloſſen, im Anſchluß an den Ruhrſieg den Welttriumph der„nationalen Majorität“ Poincares zu ſichern. Ihr Programm wurde vor acht Tagen feſtgeſtellt: das beſorgte der Kriegsminiſter Maginot, Poincares allzeit williges Sprachrohr. „Republikaniſche Vereinigungund nationale Ein⸗ tracht“,— das iſt der Grundgedanke des künftigen Blocks, der— wenn Alles aut geht— im April des nächſten Jahres ans Ruder kommen und die Geſchicke der Republik nach Innen und Außen be⸗ ſtimmen ſoll. Hinter der allgemeinen Formel, die ebenſogut von Briand ausgehen könnte, ſteckt aber das rein nationaliſtiſche Poſtu⸗ lat. Es lautet:„Unterdrückung aller Revancheregungen beim Feinde, Maximum der Sicherheit für Frankreich.“.... Stellt man dieſe Wahlparole der linksrepublikaniſchen Herriots gegenüber, ſo erkennt man den tiefen Unterſchied. Herriot glaubt an die„internationale Aktion und den Völkerbund“, um Deutſchland und Frankreich für ge⸗ meinſchaftliche Aufbauarbeit zu gewinnen. die Kriegsgefahr zu beſei⸗ tigen. Die Poincariſten beurteilen ſowohl internationale Mitwir⸗ kung, als auch Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund für unzu⸗ reichend, um das Höchſtmaß an Sicherungen zu erreichen. Die Idee des rheinländiſchen Pufferſtaates— im Hintergrund Deutſchlands Zerfall— ſteht hoch aufgerichtet in ihrem Lager. Hier drängt ſich die Frage auf, wie Poincare mit den ſtarken Gruppen der nationaliſti⸗ ſchen Rechten auskommen wird. wenn er nicht rechtzeitig das Min⸗ deſtprogramm der Sicherungen dem ungeheuerlichen Programm der Rheinlanderoberer gegenüberſtellt und es zugleich zur Plattform macht. Poincare hat ſeine Propagandareden ſtets dazu benutzt, dem Verdachte imverialiſtiſcher und annexioniſtiſcher Regungen ſcharf zu widerſprechen. Seine jüngſte Sonntagsrede(die bereits in Erwar⸗ tung der Kapitulation Deutſchlands geſprochen wurde) verdient aber vom innenpolitiſchen Standpunkte aus eine große Beachtung. Wäh⸗ rend der Miniſterpräſident Frankreichs, die Abweſenheit von Politi⸗ kern, die wegen ihrer Rheinlandideen bekannt ſind, zur Bedingung ſeiner ſonntäglichen Kundgebungen machte. ſo ließ er ſich diesmal ge⸗ fallen. ſechs Deputierte und Senatoren. ſowie einige gleichgeſinnte Belgier, durchwegs Vertreter des„Comité franco-rhenan“, unter ſeinen Begleitern zu ſehen. Er ließ ſich von dem Präſidenten des Rheinlandkomitees, dem Senator Louis Marin, beglückwünſchen und hörte aus dem Munde dieſes wütenden Annexioniſten die Worte: „Am Rhein bleibt Frankreich für immer!“ Desgleichen der Belaier. Es wird für Poincare nicht ſo leicht ſein, die rechtsſtehenden Elemente ſeines Mehrheitsblocks zu befriedigen. Ob er den Verſuch machen wird, nach der Linken Herriots die kommende Majorität zu entwickeln, dürfte ſich erſt aus der Winterſeſſion des Parlaments ergeben. So, wie heute die Dinge ſtehen, herrſcht bei den Poin⸗ cariſten nicht die leiſeſte Neigung, dem Block der Linken näherzu⸗ rücken. Hinter der heutigen Mehrheit, die ſich der Hoffnung hin⸗ giebt, im April 1924 den größten Wahltriumph zu erringen, den die dritte Republik jemals erlebt, hinter dieſem Block ſtehen die militäriſchen Führer. Sie werden auch in den nächſten Wahlen mitwirken, um die„Aufklärung der Maſſen“ zu beſorgen, ſie wer⸗ den den Bürgerdeputierten Aſſiſtenz leiſten und ſich, wie im Oktober 1919 unter Clemenceau, Kandidaturen zuſchieben laſſen. Aller Vor⸗ ausſicht nach,— im„Echo de Paris“ kann man's bereits leſen— wird General Degoutte in der Kammer des nächſten Jahres einen Sitz haben. Die Propaganda der Poincariſten ſetzte am Tage der Auf⸗ gabe des paſſiven Widerſtandes an der Ruhr mit Vollkraft ein Im „Echo de Paris“ beginnt eine innenpolitiſch bedeutſame Rundfrage, in der die ſogenannte„Stimme des Landes“ dadurch erforſcht werden ſoll. daß man die Deputierten des Poincare⸗Blocks ihre Meinungen ſagen läßt. Lieſt man die Erklärungen dieſer exminiſteriellen und ſederzeit miniſtrablen Volksvertreter, ſo findet man immer und „Deutſchland iſt nicht zu trauen, wir müſſen es konfrollieren, alle immer wieder die gleiche Schlußfolgerung: — — ——————-— — ————— — ̃—— 2. Seike. Nr. 447 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 29. September 1923 unſere Kräfte anſpannen, um es niederzuhalten und zum Frieden zu zwingen.“ Daß Deutſchland jetzt bezahlen wird, weil es muß(und das iſt ja bloß der erſte Sieg Poincares)— darüber ſpricht man ſozuſagen nicht mehr. Nun heißt es: den Frieden ſichern! In dieſem Geiſte prägnanteſten Nationalismus ſprechen die Männer des Poincare⸗Blocks, getreu der Weiſung des Kriegs⸗ miniſters Maginot. Eine traurige Perſpektive für Europa. Die Poincariſten— ob mit oder gegen den Willen ihres Chefs— prok⸗ lamieren, daß man Deutſchland nicht trauen dürfe. Heute über⸗ ſchreibt„Matin“ einen Leitartikel: die ewige deutſche Lüge. Mit ſolchen Schlagern bereitet man die Wahlen und den Sieg vor. —— Die Wiesderherſtellung der Entente Der enaliſche Premierminiſter ſtreifte in einer Rede in Nortgampton die auswärtige Lage nur flüchtig. Er beglückwünſchte das Land zur Wiederherſtellung der Entente mit Frank⸗ reich. Im Einvernehmen mit Frankreich würden die europäiſchen Probleme leichter zu löſen ſein. Ein führender engliſcher Diplomat in London äußerte ſich Preſſe⸗ vertretern gegenüber, Enaland ſei an der inneren Organiſation Deutſchlands völlig unintereſſiert. England ſei es gleich, ob ein Dik⸗ tator oder ein konſtitutioneller Präſident regiere. Deutſchland müſſe Fur⸗ ſeine Reparationsverpflichtungen erfüllen. Frankreich habe das RNuhrabenteuer gegen Englands Rat unternommen. Es ſolle allein mit dem Ruhrgebiet ins Reine kommen. England werde zur gege⸗ benen Zeit ſeinen Anteil einfordern. England im franzöſiſchen Schlepptau „Am Quai d Orſay wurde den franzöſiſchen Preſſevertretern er⸗ klärt. die Rede Baldwins habe in Pariſer Regierungskreiſen einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Sie beſtätige, daß jede Möglichkeit 80 Bruches zwiſchen Frankreich und England als ausgeſchſoſſen gclte. Das„Giornale'Italia“ ſtellt feſt. daß die engliſche Politik in der letzten Zeit Fehler über Fehler beging. England habe zunächſt Deutſchland, dann Griechenland im Stiche gelaſſen. Es habe auch die alte italieniſche Freundſchaft bedenklich angegriffen. Die engliſche Regierung werde gut tun, etwas den unangenehmen Ein⸗ drück zu verwiſchen, den dieſe politiſchen Fehler hervorgerufen hätten. Der vereitelte Separatiſtenputſch Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Separa⸗ tiſten putſch, der für Sonntag in Düſſeldorf geplant war, iſt inzwiſchen abgeblaſen worden. Die Franzoſen ſollen jede direkte und indirekte Mitwirkung abgeſagt haben, auch Smeets hat ſeine Teilnahme verſagt. Und nun iſt die ganze Geſchichte ins Waſſer gefallen, außerdem haben die Kommuniſten alle größeren Säle Düſſeldorfs für den kommenden Sonntag belegt. In Köln hat die deutſche Polizei dank der britiſchen Beſatzungsbehörde völlige Frei⸗ heit zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Das Ziel der Kommuniſten el Berlin, 29. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Kommu⸗ niſten erlaſſen, wie wir dem„Vorwärts“ entnehmen, Richtlinien, in denen ſie ihren Anhängern empfehlen, die ſofortige Sachwerte⸗ erfaſſung, die Erwerbsloſenunterſtützung, die Freilaſſung der politi⸗ ſchen Gefangenen und Neuwahlen in Kommunen und Reich zu pro⸗ pagieren, alles mit dem einen Ziel: dem Bürgerkrieg. Ein Mahnruf aus dem Saargebiet 285 Die politiſchen Parteien des Saargebietes erlaſſen einen Aufruf, in dem es heißt: „Die Parteien wenden ſich in dieſer ſchwerſten Stunde ihres deutſchen Vaterlandes in arößter Beſorgnis um die Einheit des Reiches und den Beſtand ſeiner Grenzmarken an das geſamte deutſche Volk mit der dringenden Aufforderung, die Reichsregierung und ihre Beſtrebungen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung mannhaft zu unterſtützen!“ Der Aufruf iſt von fünf Parteien unterſchrieben. Die Ausweiſungen aus der Pfalz * Dudwigshafen, 29. Sept. Ausgewieſen wurden am 26. Sept. pier ledige und 23 verheiratete Eiſenbahner mit Frauen und Kindern. Am 27. Sept. 2 ledige und 10 verheiratete mit Frauen und 16 Kindern. Verurteilung von Deutſchen Das Kriegsgericht von Amiens hat zu 5 Jahren Ge⸗ fängnis, 500 Franken Geldſtrafe und 40. Jahre Aufenthaltsverweige⸗ kung folgende Deutſchen in Abweſenheit verurteilt, die während der Beſetzung in Frankreich Vergehen begangen haben ſollen: Poliziſt Reinhold Rothmann aus Plauen, Gärtner Reinhold Waaner aus Dresden, Hermann Buſch aus Merſeburg und einen gewiſſen Freſe aus Bremen, die in Voyennes Einwohner ausgeplündert und haben ſollen. Zu der gleichen Strafe wurden verurteilt: utnant Knopff aus Tübingen u. der ehemalige Soldat Hallock aus Reutlingen, die angeblich in Ribemont⸗ſur⸗Oiſe Silbergeräte und Möbel bei einem Notar entwendet haben ſollen. * Ablehnung des Memellandverkrags durch Litauen. Die litauiſche Regierung hat den letzten ihr Anfang Auguſt zugeſtellten Vertragsentwurf wegen des Memellandes abgelehnt, ſo daß ſich die Botſchafterkonferenz erneut mit der Frage befaſſen muß. 1 Wir leben in einer Zeit, wo das Leben keine leichte Aufgabe iſt: es erheiſcht Opfer und Vergeſſen ſeiner ſelbſt. Dieſe Bereitwilligkeit, alles aufzuopfern dem Vaterlande und der Ehre, was dem Menſchen leuer und heilig iſt, iſt eine ſo ſchöne Erſcheinung, daß man nur wünſchte, ſie in ihrer ganzen Reinheit und Glanz aufzuftellen, um alle fürs Gute nicht erſtorbenen Menſchen zur Nachahmung auf⸗ zuregen und die Veſſeren zu tröſten und zu ſtärken. Frhr. vom Stein. 2 22 Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Matinee im Staatstheater. Veranſtaltung des Vereins „Junge Bühne“. Schwerlich je wieder wird Hermann Eſſigs Tragödie„Ueberteufel“ an einem ſo ſtarken Erfolg der Darſtellung teilhaben. Es gab tollen Beifall. Abglanz fiel auf des Ungereiften frühes Grab. Ab und zu in den letzten Jahren hat ſich ein Theaterdirektor an ein Stück aus Hermann Eſſigs Nachlaß gewagt; wollte einen Schatten vom Schatten Wedekinds ausmünzen. Jetzt kommen junge Pfadfinder, meinen es treu und nicht ſpeku⸗ latip, bringen den„Ueberteufel“ zur Uraufführung. Dieſes eigent⸗ liche Kennſtück Hermann Eſſigs. Und jetzt— Gott ſtrafe mich!— zweifle ich erſt recht, ob in einem Reinigungsfeuer der lebendige Eſſig würde Asbeſt zurückgelaſſen haben.„Ueberteufel“! Ein ganzes Geſchlecht junger Schwarmgeiſter hat das Ueber zu ſeinem Geſetz gemacht, ohne blaſſe Ahnung vom ewigen Gleichgewicht höchſter Kräfte. Regiſſeure und Schauſpieler, denen es ſchwer fallen würde, der Natur gerecht zu werden, holen ſich mit Ueberekſtaſe den Reſpekt der Belämmerten. Seit jeher war in der Kunſt das Zupiel häufig nichts anderes als ein Zuwenig. Schon im Titel von Eſſigs Trauerſpiel macht das allzu bewußte„Ueber“ mißtrauiſch. Man kann indeſſen nicht leugnen, daß Eſſig dem vielfach mißver⸗ ſtandenen Uebermenſchen des Nietzſche einen gehörigen Unter⸗ menſchen entgegengeſtellt hat! Sofern Frau Martha Weber als Menſch(der Menſch..) überhaupt Geltung haben kann. Schön⸗ herrs Weibsteufel iſt ein ſehr harmloſes Teufelchen: verglichen mit Eſſigs Ueberteufel, werden ſogar Strindbergs Frau, die ihren Gatten zielbewußt in Irrſinn und Irrenhaus treibt, oder die Mutter die ihre hungernden Kinder beſtiehlt! zu armen Haſcherln. Frau Martha Weher, gebildete Dame, Erotomanin in jeder Form, verbraucht das Cyankali der Verleumdung und Verſchwörung pfundweiſe, macht ihr Töchterchen zur Dirne und betreibt und er⸗ * Um t in Seelenruhe, daß ihr lyriſch wimmernder Sohn den Schädel Vaters mit der Axt ſpaltet. Das geſchieht, nach genauer vor⸗ riger Zeitbeſtimmung, Schlag zwölf Mitternacht— hu! Der völkerbund als Schiedsrichter Der Völkerbundrat hielt am Freitag zwei lange, geheime Sitzun⸗ gen ab. Am Nachmittag kam es zu einem Kompromiß über das Ver⸗ fahren, das bei der Aufklärung der durch den griechiſch⸗ita⸗ lieniſchen Konflikt aufgeworfenen Rechtsfragen einzuſchlagen ſei. Angeſichts des italieniſchen Widerſtandes wird der Ratspräſident die von den Juriſten ausgearbeiteten Fragen nicht dem ſtändigen in⸗ ternationalen Gerichtshof unterbreiten, ſondern ſie durch einen beſon⸗ deren ſuriſtiſchen Ausſchuß prüfen laſſen und dann ſelbſt ſeine Ent⸗ ſcheidung treffen. Nachdem Ratspräſident Iſhii die einzelnen Fra⸗ gen, die noch zu begutachten waren, verleſen hatte, brachte er die Ent⸗ ſchließung des Rates zur Kenntnis, in der es u. a. heißt:„Da die Ratsmitglieder ſich einig darüber ſind, daß jeder Konflikt zwiſchen Völkerbundsmitgliedern, der einen Bruch herbeiführen kann, in das Gebiet der Völkerbundstätigkeit gehört. und daß. wenn der Konflikt nicht auf diplomatiſchem Wege durch Schiedsverfahren oder eine gerichtliche Regelung gelöſt werden kann, es Sache des Rates iſt, ſich mit der Frage des Art. 15 des Paktes zu befaſſen.“ Dieſe Löſung fand nur ſchwachen Beifall. Als das ſchwediſche Rotsmitglied darauf das Wort ergriff, um ſeine abweichende Meinung darzulegen, wurde er mit ſtürmiſchen Beifall bearüßt. Die FJiume-Frage Nach Belgrader Preſſemeldungen ſoll Miniſterpräſident Pa⸗ ſitſch mit Muſſolini bereits den Vertrag über die Ueber⸗ gabe ffiumes an Italien abgeſchloſſen haben, nachdem der italieniſche Miniſterpräſident einige Konzeſſionen bei der Grenzreau⸗ lierung zugeſtanden habe. Zwiſchenſtadium im Keichstag 2J Berlin. 29. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem erreg⸗ ten Auftakt vom Donnerstag iſt keine Entſpannung, auf die wir lei⸗ der noch lange zu warten haben, wohl aber eine Art Zwiſchen⸗ ſtadium gefolgt. Der Atem der Verſammlung geht ruhiger, wenn⸗ ſchon die Begebenheiten mehrfach in die Debatte hineinſpielten. Die Deutſchnationalen üben ſich immer mit den Kommuni⸗ ſten um die Wette in der Obſtruktion. Zunächſt verlangte der Düſſeldorfer Neuhaus unter Berufung auf die geſtrigen Entaleiſungen des Abg. Marx die ſofortige Eröff⸗ nung der politiſchen Ausſprache. Das hatte immerhin den erfreulichen Erfolg, daß der Abg. v. Guérard im Namen der rheiniſchen Zentrumsvertreter ein ganz unzweideutiges, von ſtarker innerer Wärme getragenes Treugelöbnis zum Reich und Preußen ablegte. Dieſes Treugelöbnis war, wie die Dinge liegen, eine Notwendigkeit. aber es tilat auch alle Schatten, verſcheucht die leiſeſten Zweifel. Wie⸗ derholte Beifallsrufe unterſtrichen die Sätze des Zentrumsſprechers. Als er geendet hat, muß ſelbſt Herr Neuhaus ſeine Befriedigung be⸗ kennen. Dann hat man nach kurzer Zuſtimmungserklärung den Zentrumsantrag angenommen, der öffentliche Aufträge und Vorſchüſſe verlangt, um ſo ſchnell wie möglich Induſtrie und Gewerbe an Rhein und Ruhr wieder zu beleben.* Schließlich landete man wieder bei dem Thema vom Donnerstag, dem Ausnahmezuſtand. Zwei kommuniſtiſche Anträge wün⸗ ſchen gleich alle beide zu erledigen. den bayeriſchen wie den im Reiche. Die Deutſchnationalen wollen ſo freundlich ſein, ſich mit der augenblicklichen Aufhebung der Verordnung des Reichspräſidenten zu begnügen. Das kommuniſtiſche Begehren wurde durch Herrn Koenen. der Antrag der Deutſchnationalen mit herausforderndem Ungeſchick von dem thüringiſchen Amtsgerichtsrat Gräf begründet, der im alten Reichstag ein antiſemitiſches Grüppchen führte. Die Antwort vom Regierungstiſch blieb, wie vorauszuſehen war, vorläufig aus. Herr Sollmann. als zuſtändiger Reſſortminiſter erklärte kurz, die Regie⸗ rung könnte jetzt noch nicht antworten, erſt am Dienstag. So ſieht es faſt aus, als ob der Kelch dieſer, außenpolitiſch geſehen, ſehr unzeit⸗ —— 85 und verfrühten Debatte doch nicht an uns vorübergehen olle. das Steuerprogramm der Sewerkſchaſten Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Vor⸗ wärts wird heute das Steuerprogramm der Gewerkſchaften ver⸗ öffentlicht. Es handelt ſich da um eine gemeinſame Arveit der Steuerkommiſſion des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes, der Afa und des Allgemeinen Deutſchen Beamtenbundes, die auch bereits ſeit dem 18. dem Reichsfinanzminiſterium vorliegt. Die Grundlagen dieſer gemeinſamen allgemeinen Finanz⸗ reform würden, wenn man ſich auf ſie einließe, eine allgemeine Beraubung bedeuten und trotz aller ſchlechten Erfahrungen, die wir bislang mit derlei Experimenten gemacht haben, einen Verſuch 55 Uebergang zur ſozialiſtiſchen Wirtſchaftsmethode bedeuten. atürlich marſchiert an der Spitze dieſes Programms der Ein⸗ griff in die Subſtanz der Wirtſchaft, die unmittelbgre Beteiligung des Reichs an den Erträgen der Volkswirtſchaft und die Erfaſſung der Sachwerte. Alle Körperſchaften ſollen bis zum 1. Oktober ihren Kapitalsanteil um ein Drittel erhöhen, das dann dem Reich abzutreten iſt. Für Unternehmungen mit über 100 Arbeitnehmern oder einem Anlagekapital von mehr als einer Mil⸗ lion Goldmark ſoll durch das Reichsgeſetz die Pflicht der Körper⸗ ſchaftsſteuer eingeführt werden. Auch inländiſche Vermögen in Grundbeſitz, ſoweit es eine beſtimmte Grenze überſteigt, ſollen zu⸗ gunſten des Reichs an erſter Stelle eine Grundſchuld in Höhe von einem Viertel des von den Eigentümern angegebenen Wertes ab⸗ getreten werden. Das Reich erhält das Rechl, Immobilien zu dem von den Beſitzern angegebenen Betrag abzüglich der Grundſchuld zu übernehmen. Das Erbrecht der Verwandten erſter und zweiter Madame Ueberteufel herum wimmelt's von anderen Menſchen⸗ teufeln, die alle recht abnormal ſind und nach dem taktloſen Takt des Tanzmeiſters Lüſtling bocktanzen, welcher Herr der alte Höllen⸗ ſatanas in beliebter ſymboliſtiſcher Verkleidung iſt. Ich wettere nicht gegen den Urſchlamm menſchlicher Gemeinheit. Wenn nur der Dämon in ihm wühlte, ſich ein Wollen blutig ränge! Aber nur ſelten blitzt der Gott— immerhin! er blitzt, wenn auch ſelten!— kanghin dagegen verdecken orphiſche Worte eine rechte Schundbanalität. Das Manko wäre deutlicher geworden bei einer Darſtellung, die nicht ſo mit ihren Werten geblendet hätte. Leopold Jeſſner iſt auf ſeiner eigenen Spur geſchritten. In ihrer Art eine große Leiſtung. Umſo ernſthafter die Klage, daß ſo viel Kraft und Können nur dem „Theater“ dienen will. Theater großen Stils, aber Theater, Theater, auch die Ueberteufel in der Agnes Straub von allem Menſchlichen fern. Affekte(und Effektel) und Zerrgebärden, die aus dem Gehirn, nicht aus dem Geblüt kommen und im Raume flatiern. Ungefähr ein Adept dieſes Stils, aber ein unvollkommener, Hans Heinrich von Twardowski, der junge Krampfwüterich. Gebundener und im Untermenſchlichen noch merkwürdig lebensvoll, nicht er⸗ klügelt, die verbrecheriſche Dirne der Gerda Müller. Neben den beiden weiblichen Sternen(welch ein Enſemble ſtolzer Namenl) Eugen Klöpfer, der den alten Märtyrer in der Höhle des Weibes mit beſchwerter, hilfloſer Seele beleiht; den anſtändigſten dieſer Menſchen(bloß ein Dfeb!). Das Ganze: ein meiſterlich mit geſpenſtiſchen Gliedmaſſen in einander greifendes Hokuspokus. Ueber dem viele Sterne glitzern,— nur nicht der heilige Stern der Wahrheit. Die Aufführung der hundertfünfzigjährigen Tragödie„D ie Wie illinge“ im Renaiſſancetheater— nach der erfolgreichen iederaufführung im Sommer 1922 am Heidelberger Stadttheater. über die wir ausführlich berichteten, fälſchlich als Uraufführung be⸗ zeichnet(Die Schriftl.)— ſollte, unverkennbar, eine indirekte Apo⸗ logie unſerer Jung⸗Jungen ſein, die auch wieder, wie die Stürmer und Dränger des 18. Jahrhunderts, mit dem Feuer und Schwert der Jugend die Ueberlieferung morden, die Nähte der Kultur aufreißen und aus gärendem Chaos das Niedageweſene hinlodern wollen. Aber der allgemeine Vergleich würde auf beiden Beinen hinken. Die Klinger, Lenz und Genoſſen zertrümmerten die„gelehrte Dich⸗ tung“ der Gottſchedleute, ſie ſtürzten ſich ins Dämonium der Natur und der Leidenſchaften. In ihr Labyrinth leuchtete das von ihnen Ir Wer Sonnenlicht Shakeſpeare. Ihr Titanismus war ehr⸗ li ch. Poſe des Sturms und Drangs.. Der Friedrich Maximilian Klinger, Goethes Jugendfreund, der mit dem Titel eines ſeiner Schauſpiele der literariſchen Periode den Namen gab war kein Die wilden Jünglinge von heute haben zumeiſt nur die Ordnung iſt zu beſchränken auf 100 000 Goldmark der Erbmaſſe. Neben dieſem Reichserbrecht bleibt natürlich die Reichserbſchafts⸗ ſteuer nach wie vor beſtehen. Natürlich ſoll nicht der Maſſen⸗ konſum, ſondern der über den normalen Bedarf hinausgehende Luxus beſteuert werden, der nach den Erfahrungen aller Zeiten noch nie die Finanzen eines Staates oder einer Gemeinde fett gemacht hat. Und mit dieſem Programm, das wider jegliche Pſychologie ver⸗ faßt iſt, gedenken die Herrſchaften im Ernſte das deutſche Reich wieder aufzubauen! die Nenderung des Tabakſteuergeſetzes Im finanzpolitiſchen Ausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates wurde der Entwurf eines Geſetzes zur Aen⸗ derung des Tabakſteuergeſetzes vom 12. September 1912 und der Novelle vom 8. April 1922 angenommen. Durch grundſätzliche Er⸗ hebung der Agaben in Gold ſoll die Wertbeſtändigkeit in das Geſetz eingeführt werden. Aufgehoben ſind in dem Etwurf die Zigaretten⸗ ſtückzahl(Kontingentierung, ſowie die Stevererhebung auf Deputate. Seitens der Arbeitnehmervertreter geltend gemachten Bedenken wurde dadurch Rechnung getragen, daß der Ausſchuß die Ent⸗ richtung der Steuer in Goldanleihe und Dollarſchatzanweiſungen zum jeweiligen Kurs und eine Stundungsfriſt von 2 Monaten für die Zahlung der Steuer beſchloß. Ddie Beamtengehälter Bei den Verhandlungen am Donnerstag im Reichsfinanzminiſte⸗ rium lehnte die Regierung es ab, mit den Beamtenorganiſatio⸗ nen über eine Erhöhung zu verhandeln, da die Beamtengehälter bereits 26%% über die Teuerung kämen. Die Beamtenorganiſationen erklärten ſich mit dieſem Beſcheid einverſtanden. Die nächſten Verhandlungen finden am 1. Oktober ſtatt. Badiſche Politik Zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit und Oroͤnung Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: Die wachſenden Schwierigkeiten der innen⸗ und außenpolitiſchen Lage unſeres Rei⸗ ches und Landes machen ſich in jüngſter Zeit gewiſſe politiſche Grup⸗ pen, die, ſei es dem Staat überhaupt, ſei es der gegenwärtigen verfaſſungsmäßigen Staatsform, ſeindlich gegenüberſtehen, in ſtei⸗ gendem Maße zunutze. Dieſe Tatſache haben dem Juſtizminiſter Anlaß gegeben, die Oberſtaatsanwälte und Leiter der ſtaatsanwalt⸗ ſchaftlichen Zweigſtelle auf ihre beſondere Aufgaben hinzuweiſen, alle irgendwie verdächtigen Bewegungen und Erſcheinungen ſchärf⸗ ſtens zu beobachten, ſobald der Verdacht ſtrafbarer Unternehmungen gegen den Beſtand oder die Ordnung des Staates begründet er⸗ ſcheint, ohne Anſehen der Perſon oder der Richtung, in der ſich die Unternehmungen bewegen, oder der Seite, von der ſi⸗ kommen, rückſichtslos und mit allen geſetzlichen Mitteln ſowohl ſelhſt durchzugreifen als durch nachdrücklichſte Antragſtellung bei den.⸗ richten in dem gleichen Sinne zu wirken. * Als ſozialdemokraliſcher Reichstagskandidak wurde vom 4. badiſchen Wahlkreis Offenburg—Kehl—Raſtatt durch Urabſtimmun! der bisherige Reichstagsabgeordnete Adolf Geck in Offenburg vorgeſchlagen. Eine ſozialdemokratiſche Kreiskonferenz, die gewöhn⸗ lich die Kandidatenfrage regelt, konnte infolge der Bahnunter⸗ brechung nicht ſtattfinden. Letzte Meloͤungen Eine Maßregelung des„Lokalanzeigers“ Berlin, 29. Sept. Der Ausſchuß der Preſſe⸗Konferenz teilt mit: Der„Berliner Lokalanzeiger“ berichtete in ſeiner Abend⸗ ausgabe vom 27. Oktober über eine Rede des Reichskanz⸗ lers vor Vertretern der Preſſe. Der Ausſchuß der Preſſe⸗Konferenz ſtellt feſt, daß der„Lokalanzeiger“, der wegen eines groben Vertrauensmißbrauchs aus der Preſſe⸗Konferenz aus⸗ geſchloſſen, wurde, an der fraglichen politiſchen Anſprache de⸗ Reichskanzlers mit Mitgliedern der Preſſekonferenz überhaupt nicht teilgenommen hat. Uebrigens entſprechen die Mitteilungen des „Lokalanzeigers“, die er nur durch einen neuen groben Vertrauens⸗ mißbrauch erhalten haben kann, in wichtigen Punkten nicht dem wirklichen Inhalt der Ausführungen des Reichskanzlers und ſind geeignet, die Zuſammenarbeit von Preſſe und Regierung aufs höchſte zu gefährden.“ Der Ausſchuß der Preſſekonferenz hat des⸗ halb beſchloſſen, den„Lokalanzeiger! dauernd aus der Preſſe⸗ konferenz auszuſchließen. Eiſenbahnunglück in Nordamerika *Rewyork, 29. Sept. Nach einer Meldung aus Caſpar wurden bei einem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Lochett im Staate Wyoming(Nordamerika) 50 bis 100 Perſonen getiß zet. Der Eiſenbahnzug war infolge Zuſammenbruchs einer Brücke n einen reißenden Fluß geſtürzt. Barmen 28. Sept. Vergangene Nacht wurde der Führer der kommuniſtiſchen Jugend von einem Mitglied des Jung⸗ deutſchen Ordens n. Die Kommuniſten hatten ſich vor dem Lokal, wo der Jungdeutſche Orden tagte, verſammelt und 1 von ihnen ein Fenſter eingeworfen wurde, fiel aus der Wirtſchaf ein Schuß, der den Führer der kommuniſtiſchen Jugend tötete. Max Pallenberg, in der Schauſpielwelt heute die letzle Kundgebung einer unfverſalen Natur, ein perſönliches Pan, dämonium der Komik(die in der Tiefe den Urſprung mit der Tragik gemein hatl)— dieſer große, trotz aller Schnurrpfeifereien ganz ernſte Künſtler, iſt vom Fatum verurteilt, ſeine Perlen faſt immer über ſchlechte Stücke zu ſtreuen, er, der berufen iſt, Dichzer! ſeine brüderliche Hand zu reichen.(Der Shylock wäre ein Ziel, ihn und uns auf's Innigſte zu wünſchen!) Und f er eiimal auf ſeinem Weg einen Dichter, ſo will's am Ende ſenes Fatum, da auch der Dichter ihm nur einen Schmarren lieſert. So liegt der Fall mit Hugo von Hofmannsthals Luſtſpiel„Der Un? beſtechliche“, das im Leſſingtheater von Dr. Rudolf Bee! dem Direktor des Wiener Raimundtheaters, einem Mann von lite⸗ rariſchen Verdienſten, inſzeniert und von Fallenberg zu einem nur dem Darſteller gebührenden Erfolg getragen wurde. Ohne Pallen berg— das kann beeidet werden!— wär's ein Durchfall mi Pauken und Trompeten geworden. Dazu kam das Pech, daß der Wiener Regiſſeur in Verkennung unſerer unwieneriſchen Atmoſphäre reichlich Schmalz in den Brei tat. Die bildſame Liſelotte Denerg war mit der ihr angetanen Sentimentalität kaum er⸗ träglich, und ſelbſt Kitty Aſchenbachs friſche Quelle wur getrübt, während Ernſt Karchow in der Rolle eines frivole! und zum Schluß, ach! rührſam gebeſſerten Schürzenjägers eine 75 wiſſe Eleganz mit ſeinem beſſeren Talent bezahlen mußte. Abe. Pallenberg,— Pallenberg freilich hat aus dem Theodor, dem Diene“ und ſittlichen Gewiſſen des barönlichen Schloſſes, eine Figur gu. boſſelt, die genau ſo lange auf der Bühne leben wird, als Pallen berg dieſe Rolle ſpielt. Der Einfall, daß ſich der Diener aus kreuen, Herzen und Gewiſſen die Vorſehung anmaßt, die betrogene junge Frau ſeines Herrn beſchützt, das Haus von allen Nebenfraus fäubert, iſt karg; reich dagegen die immer diskrete, tartwoll⸗taktlof Gebärde des ſonderbaren Miſſionars. Pallenberg wurde bejubel! Wenn ſich's erfüllen ſollte, was die Thebaner prophezeien: Aen nächſt würden die Berliner Operettentheater daran glauten müſſen, weil die Orcheſtermuſiker nicht mehr hezahlt werdee könnten, dann brächte dieſe Phaſe des Niedergangs— aber di⸗ armen Muſiker!— dem Theater geiſtigen Gewinn. Der wiegt 75 lich nicht ſchwer bei dem ungeſungenen Stück, mit dem das bishe muſikaliſche Thaliatheater ſchon die neue Aera einzuleite ſcheint.„Mimikry“, ein, R Scherz! cge Zweifel, der erſte Teil der Marke iſt nicht bloßer Titkel, iſt f. werbebeſcheinigung. Das Stück von C. K. Roellingho f, gebaut auf dem Schwankeinfall, daß ſich die ſeidenfeine Molly aau weilig für ihre Zwillingsſchweſter Polly ausgiebt, um die 3 züge ſowohl des jungen armen Guſtl, wie des alten reichen H2 5 Roſenhein genießen zu können, wäre mit ſeinem praktiſchen Alfe. Genie, wenn gleich einer der beſten Köpfe ſeiner Zeit. Nur das alte Drama, mit Reſpekt aufgenommen, ließ kalt. geiſt kaum erträglich, käme ihm nicht erotiſche Laune zu +. Fr eer + ie i⸗ n 12 e⸗ t⸗ r⸗ n 1 Samstag, den 29. Seytember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) re 3. Seife. Nr. 447 An unſere Leſer! Der Bezugspreis unſerer Jeitung für die Woche vom 29. September bis einſchl. 5. Oktober 1923 beträgt m. 60 Millionen. Wir bitten unſere wertien Bezieher, dieſen Betrag der Trägerin beim erſten Vorzeigen der Quittung auszuhändigen, da wir ſonſt gezwungen wären, einen Entwertungszuſchlag anzurechnen. Der Verlag. jFECCC ddbTbTTbTbTbTbTbTbTbTbTbbb Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 27. Septbr. 1923 Erhebung einer vierten Vorauszahlung auf die Grund ⸗ und Gewerbeſteuer Es wird eine(vierte) Vorauszahlung auf die Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1923 beſchloſſen, fällig am 30. September 1923, in Höhe von 200 000 M. aus 100 M. Steuer⸗ wert der Gebäude, 800 000 M. aus dem Steuerwert der einzeln ge · ſchätzten und 2 000 000 M. aus jenem der klaſſifizierten Grundſtücke ſowie 200 000 M. aus dem Steuerwert des Betriebsvermögens der Gewerbebetriebe ohne Hilfsperſonen und der landwirtſchaft⸗ lichen Betriebe. An die Stelle der Vorauszahlung aus dem Be⸗ triebsvermögen tritt bei Gewerbebetrieben mit Hilfsperſonen zwei Proz. der im September dieſes Jahres gezahlten Lohn⸗ und Ge⸗ haltsſummen. Falls nicht ſpäteſtens am 15. Oktober bezahlt iſt, erhöht ſich die Steuerſchuld um 20 Proz., nach weiteren 2 Wochen Zahlungsſäumnis um weitere 20 Proz., auch muß dann die Zwangsvollſtreckung gegen die Säumigen durchgeführt werden. zur Berminderung des Jehlbetrags der ſtädtiſchen Skraßenbahn ſind in der letzten Zeit verſchiedene Betriebs einſchr an an⸗ — porgenommen worden und dadurch 100 Fahrbedienſtete zählia geworden. Das Dienſtverhältnis dieſer Bedienſteten wird au 31. Dezember 1923 gekündigt. itt i ſt⸗ und Poſt⸗ KRI rankieren! Am Montag tritt im Pof 0 g oſt oſtkarten im Ortsverkehr— 809000 M. Brie ſe 0 Ortsverkehr 800 000., im rnverkehr 2 Milltonen. Druckfachen 400 000 M. Päcchen 4 Millionen Mark.—7 5— Zone bis 3 Klogramm 4500 000., in der zweiten Zone 9 Millionen., in der dritten Zone eben⸗ falls 9 Millionen, Zeitungspakete bis 5 Kg. in der erſten Zone 3,5 Millionen, in der zweiten und dritten Jone 7 Millionen. Po ſt⸗ anweiſungen bis 50 Millionen 400 000., Zahlkarten bis 50 Millionen 100 000 M. Ar Am 1. Oktober tritt auf den reichzeigenen Kraftpoſtlinſen ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Verkehrszeiten ſind aus den gedruckten Fahrplänen zu erſehen, die bei den an den Kurſen liegenden Poſtämtern und Eiſenbahnſtationen aus⸗ gehängt ſind. * Poſtſchalterſchluß. Wegen erheblicher Schwierigkeiten im Bar⸗ geldverkehr muß der S aunſca für die Einlieferung von Poſt⸗ anweifungen und Zahlkarten. bei den hieſigen Poſtanſtal⸗ ten bis auf weiteres auf 5 Uhr nachmittags feſtgeſetzt werden. Nofverordnung für die Krankenkaſſen. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat dem Reichsrate den Entwurf einer Notverordnung vor⸗ gelegt, wonach die Krankenkaſſenvorſtände die Grundlohngrenze auf⸗ heben, die Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienſt bemeſſen und kürzere Zahlungsfriſten mit erheblichen Verzugsfolgen be⸗ ſtimmen dürfen. Die Maßnahme iſt eine notwendige Jolge der Geldentwertung der letzten Zeit. Es iſt damit zu rechnen, daß die Verordnung ſchon in den nächſten Tagen in Kraft tritt. „ Viehzählung am 1. Oktober. Der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung u wirtſchaft hat die Vornahme einer Viehzählung am g und Landwirtſchaf debda 1. Oktober 1923 angeordnet. Zum Vollzug dieſer Viehzählung hat das Miniſterium des Innern unterm 18. September eine beſondere rordnung erlaſſen. Darnach ſind bei der Vie zählung neben der Zahl der viehbeſitzenden Haushaltungen die Beſtände an Rind⸗ pieh, Schafen, Ziegen und Schweinen zu ermitteln. Das bei der aie hung am 1. Dezember 1922 gültige Erhebungsformular gilt als Grundlage für die Erhebungen. Die Aufnahmen erfolgen ge⸗ Aeindeweiſe auf Grund von Ortsliſten; die Viehbeſitzer ſind zur Gustunft verpfüchtet. Wer vorfätzlich die Auskunft, u der er auf N dieſer Verordnung verpfüͤchtet iſt, nicht rechtzeitig erteilt mai guiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird ſtee fängnis bis zu 6 Monaten mit entſprechender Geld trafe be⸗ raft. Auch können Tiere, deren Vorhandenſein verſchwiegen Manen iſt, im Urteil für den Staat— 5—59 und Klauenſeuche verſeuchte Gehöfte dürfen durch die Zahl⸗ wammiſſon nicht——— werden; die Viehzahl ſolcher Gehöfte uß durch Befragen der Viehbeſitzer feſtgeſtellt werden. „ ein Aufruf an die Landwirte. Der Bad. landwirtſchaftliche Hauptwerband veröffentlicht in ſeinem Wochenblatt folgenden Auf⸗ rünf„Lebensmittelmangel bedroht die Städte! Mangel an Nah⸗ ungsmitteln iſt der Anlaß für Störungen der öffentlichen Ordnung ur Bedrohung der perſönlichen Sicherheit und Gefährdung des Sittliche Untugend wird hier zu 75 r dramatiſchen Tugend. Und für manche grobkörni Sünd—5 die—— Erolt erwirkt Li a ahms Abſolutlon in all ihrer faſt hüllenloſen Munterkeit und 10 Schönheit. Lüßt man derartige Sachelchen überhaupt gelten, de iſt zu bekennen, daß es auch mit der Vignette zweitem Teil, 101„Scherz“, kein leeres Verſprechen war. Ein— nigſtens —— luſtig, daß auch der ſchwache Beſt mit in Kauf 5 ſch werden mag. Die Figur eines verfilzten ſächſiſchen Ge⸗ 8095 zmanns, dem ein Roſenlager der Venus gerade zum Bi— rchen gut genug iſt, hat ſogar ein wenig Eigenwuchs. Der ledermann wurde von Kart Platen ſehr ulkig gegeben und ganze Scherz unter Friedrich Lobes Leifung flott ab⸗ gedreht. Runſt und wWiſßſenſchaſt Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Blicke in die Formen ⸗ der Primitiven“ die ſich bis——— ſehr regen eee ge. e ngli in. Di„Deut⸗ ſches Zeichnen“ iſt in— Ein Max Eyth⸗Denkmal. Der Verein Deutſcher enieure und die Deutſche Frondeneee t haben 2 850 Stadt Kirch⸗ 5 im u. T. eine bronzene Gedenktafek für Max Eyth feierlich 5 rgeben. Das Denkzeichen iſt am Geburtshaus Eyths angebracht. ofeſſor Dr. Matſchoß vom„Verein deutſcher Ingenieure“ ſchilderte — Lebensgang Eyths, ausgehend von ſeinem Geburtsjahr, dem —15 der Inbetriebnahme der erſten deutſchen Eiſenbahn und hin⸗ Keilend auf ſeine Reigung für Mathemgtik und Technik; auf ſeine Enklandsaufentgalte, ſeine Naturfreude. Auch von dem Dichter Max 815 war die Rede, dem Verfaſſer der Erzählungen„Hinter Pflug Schraubſtock“ und des reizvollen kulturgeſchichtliche „Der Schneider von Ulm“. Max Eyth, 1836 geboren, ſtars 1800, noch bevor ſein letztgenanntes beſtes Werk erſchien Schweziſche Spende für das M en edaz und Kapellmeiſter Nielſon als a16 r Ueberweiſung aus einer ammlung des ſchwediſchen Muſikerverbandes fünfzi i 5 zig Millionen —— zur Wieder e des baufälligen Mozarthauſes in Salz⸗ Hochſchulnachrichten. Der ordentli 1 t⸗ Ha r del 5ot, 8— eeee „Ker. pol. Frit midt, hat einen Ruf an die Handels⸗ Doctec e Mannheim für das Fach der Betriebswirtſchaftslehre er⸗ Eigentums. Auch die Landwirte leiden unter ſolchen Erſchütte⸗ 1 5 Darum Landwirte, ſchafft Lebensmittel in die tädtel“ * Erhöhung des Preiſes für Markenbrot. Nach der Bekannt⸗ machung des ſtädtiſchen Kommunalverbandes im Anzeigenteil dieſer Nummer wurde der Preis für das Markenbrot vom 1. Oktober 1923 ab auf 15,6 Millionen Mark für den 3 Pfund⸗Laib erhöht. * Beſchäftigungsgenehmigung für ausländiſche Landarbeiter für das Jahr 1924. Dieienigen landwirtſchaftlichen Arbeitgeber, die in ihren Betrieben die Beſchäftigung ausländiſcher landwirtſchaftlicher Arbeiter(dauernd beſchäftigte und Saiſonarbeiter) auch für das Jahr 1924 für unumgänglich notwendig erachten, müſſen möglichſt ſofort Anträge auf Beſchäftiaungsgenehmigung beim zuſtändigen Be⸗ zirksamt ſtellen, das ſie nach Anhörung des zuſtändigen Arbeits⸗ nachweiſes an das Badiſche Landesamt für Arbeitsvermittlung in Karlsruhe zur Entſcheidung über die Genehmigung weiterleitet. Die Anträge ſollen enthalten: Die Zahl der für das Jahr 1924 für unum⸗ gänglich notwendig erachteten und daher beantragten ausländiſchen Landarbeiter. ferner die Zahl der im Jahr 1923 tatſächlich beſchäftig⸗ ten inländiſchen und ausländiſchen Wande rarbeiter. Außerdem ſoll angegeben werden die Anbaufläche 1923 und der Anteil der Hack⸗ früchte daran, ſowie der für 1924 geplante Anbau und der geplante Anteil der Hackfrüchte daran(alles in Hektar). Endlich muß der An⸗ trag die Zabl der im Jahr 1923 etwa neu errichteten Arbeiterfamilien⸗ wohnungen und die erforderliche Begründung enthalten. Späteſter Antraastermin iſt der 20. Oktober; Anträge, die nach dieſem Termin eingehen, haben keine Ausſicht auf Berückſichtigung. * Die Kartoffelverſorgung Mannheims konnte, ſo wird uns aus Großhandelskreiſen geſchrieben, bisher nicht in vollem Umfange ausgeführt werden, weil dem Großhandel nicht die genügenden Geldmittel zur Verfügung ſtanden. Dieſe Schwierigkeit iſt nun dank einiger hieſiger Großbanken und der Reichsbank behoben. Anfang nächſter Woche iſt mit einer ausreichenden Verſorgung Mannheims mit Kartoffeln zu rechnen. Die Verſorgung mit Spätkartoffeln iſt ebenfalls als geſichert zu betrachten, vorausgeſetzt, daß es durch politiſche Störungen uſw. keine Hinderniſſe gibt und die Wagen⸗ geſtellung befriedigend iſt. Jedenfalls iſt kein Grund vorhanden, daß ſich das Publikum beunruhigt. Es iſt nur zu raten, daß die Privat⸗ leute ihren Bedarf bei ihren Händlern frühzeitig anmelden. FJur Preisfeſtſetzung gärtneriſcher Marktwaren. Die Be⸗ Jirksgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe erläßt in vorliegender Ausgabe eine Bekanntmachung über die Berechnung ihrer Erzeugniſſe. Sämtliche Rohſtoffe für Gärtnereien, wie insbeſondere Samen und Dünger, haben eine kaum glaubliche Preisſteigerung erfahren die von der maßgebenden Stelle jedoch nicht berückſichtigt wird. Wir verweiſen auf die Anzeige. * Einen wackeren Auffatz ſchrieb ein Schüler der Emil⸗Thoma⸗ Schule in Freiburg über das zeitgemäße Thema: Von der Wichtiakeit einer Zeitung im Hauſe. Der geweckte Volksſchüler, der manchen Erwachſenen durch ſeine Einſicht beſchämt, ſchreiht darüber in erfreulich ſchöner, ſauberer Handſchrift folgendes: „Viele Leute beſtellten in letzter Zeit ihre Zeitung ab. Wenn man ſie frägt, warum ſie dies getan hätten, ſo bekommt man die Antwort, ſie iſt zu teuer. Daß eine Zeitung ſehr billig iſt, will ich kurz nach⸗ weiſen. In letzter Zeit konnten die vernünftigen Zeitungsleſer vom Aufſchlaa der Eiſenbahn, der Poſttarife, der Gasmarke, des Brotes und der Milch leſen. Meine Mutter ſchickte mich ſofort in den Laden, um noch einige Doſen Milch zu holen. Auch verſorgten wir uns noch mit Gasmarken. Mein Bruder erledigte noch ſchnell ſeinen Brief⸗ wechſel und machte noch eine wichtige Reiſe. Bei all dem ſparten wir viel Geld und zwar nur durch die Zeitung. Und wenn jeder Menſch ſeine Zeitung abbeſtellen würde, ſo müßten alle Zeitungen ſchließen und es gäbe noch mehr Arbeitsloſe in Deutſchland und ich meine, es gibt dergleichen ſchon genug. Ich kann alſo nur jedem Menſchen raten, ſich eine Zeitung zu halten, denn die Zeitung iſt ein bildendes Blatt für ſeden Menſchen. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feiert heute der langjährige Vorſtand der Abteilung Inſtallationen der Firma Brown, Boveri und Cie.,.⸗G., O 4, 8/9, Herr D. Hohm. Das Werk, das er als Vorſtand dieſer Abteilung mit Ausdauer und Zähig⸗ keit, in nie erlahmender Schaffensfreude entwickelt, gefördert und aufgebaut hat, verkörpert heute mehr als 2000 Angeſtellte und Ar⸗ beiter. Wir bringen dem Juhilar, der auch in der Mannheimer In⸗ duſtrie keine unbekannte Perſönlichkeit iſt, insbeſondere durch ſeine während der Gründungszeit des Elektrizitätswerkes hergeſtellten An⸗ ſchlußanlagen, unſere herzlichſten Glückwünſche dar in der Hoffnung, daß es ihm vergönnt ſein möge, mit gleicher Schaffensfreude noch viele weitere Jahre zum Wohle der Firma tätig zu ſein. Das Jeſt der Silber-Hochzeit feiert am Montag, 1. Oktober Herr Joſef Kirnberger mit ſeiner Ehefrau Ida geb. Lieblang, Rennershofſtraße 21 wohnhaft, ebenſo Buchhalter Paul Wilh. Frank mit ſeiner Gattin Käte geb. Gruber, Gr. Merzelſtr. 23 wohnhaft. 92 Veranſtaltungen 5 Webers„D iſchü tz“ gel Montag den 1. O—2— Paul Breiſache⸗ Mcteh zur Wiederholung. Es iſt dies die 30 0ſte Aufführung am Mannheimer Nationaltheater.— Julius Bittners neueſtes, hier im Frühjahr uraufgeführtes Werk„Das Roſengärtlein“ wird Sonntag, den 7. Oktober wieder in den Spielplan aufgenommen.— Emilia Poß zert aus en iſt als erſte Altiſtin für das Nationaltheater verpflichtet worden. Künſtlertheater„Apollo. Heute und morgen abend geht der mit großem Beifall Schwank„Die Hamburger Filiale“ in Szene. Das gleiche Stück wird auch Sonntag nach⸗ e Fremden⸗Vorſtellung zu ermäßigten Prei⸗ Theater und Muſik Tanzabend Edich Walcher. Im Muſenſaal tanzie ſie, die eine Schülerin von Laban iſt. Sie iſt jung und hübſch, hak ein reizendes, Eigenart verheißendes Köpfchen, feine Glieder und noch ſchönere Hände und eine klug zurückgedämmte Mimik. Sagen wir es alſo laut, daß ihr ſchon nach dem erſten Tanz unſere Sympathie gehörte; denn es war eine Freude, den Bewegungen dieſes ſchönen, geſtrafften Körpers und der feinen Linienführung dieſer Wunderhände zu folgen. So, wenn ſie aus ſchottiſchen iſen ungeahnte, frauliche Wunder Feube oder in den heiteren Tönen eines Ländlers in bart. Drei ihrer Darbietungen gehen Wege; aber auch ſie ſind unendlich ſchön beſchwingt. zwiſchen warf ſie als ungelöſtes Problem auch den Tanz ohne Muſik Szenen aus Rilke“ hat ſie ſehr gut in ihren Körper und in ihr Weſen zu überſetzen vermocht. Die wenigen Minuten, die ſie angſtvoll um die Fahne bangend, rückwärts ſchreitet— dieſe Augenblicke erſchüttern und ließen Großes entfernt ahnen, ſagten auch, daß, wenn dieſe Tänzerin befreit iſt von jeglichen Schulmaximen, ſie zweifellos einer Feben Zukunft entgegentanzt. H. L2. Das Mimodrama„Ein Spiel ums Leben“ wird, wie uns von der Direktion mitgeteilt wird, am hieſigen Apollotheater ſeine Ur⸗ aufführung erleben. Komponiſt iſt Prof. Clemens Schmalſtich. Beſonders bemerkenswert iſt, daß Henny Porten, die beliebte hinein. Die wirken mit der erſte Held des Berliner Staatstheaters Theodor Becker, ein geborener Mannheimer, und Lutz Altſchul von der „Truppe in Berlin. oberrheiniſche Landesbühne. die Säckinger Schloßpark⸗ 12 die durch ihre Erfolge im letzten Sommer bekannt geworden nd, werden über den Winter als Oberrheiniſche Landesbühne wei⸗ tergeführt werden. Dem Unternehmen, das in Wehr bei Schopf⸗ Vereine des badiſchen Oberlandes weitgehende Unterſtützung gewährt. Die Leitung liegt in Egon Schmid's Händen. Schloßparkſpiele ſind übernommen, andere Künſtler erſter Bühnen neu verpflichtet worden. Die erſte Vorſtellung wird am 14. Okt. in Lörrach ſtattfinden. Das Programm umfaßt als erſte Reihe den: zUrfauft“, Shakeſpeares:„Was ihr wollt“ und.„Der Schwarzkünſt⸗ ler“ des hadiſchen Dichters Emil Gött. — Rommunale Chronik verſchärfte Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel Das badiſche Arbeitsminiſterium hat eine Verordnung erlaſſen, die im badiſchen Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 62 veröffentlicht wird, durch die die bisherigen Beſtimmungen über die Maßnahmen egen den Wohnungsmangel ergänzt und teilweiſe verſchärft werden. Iu der neuen Verordnung wird u. a. beſtimmt, daß ohne vorherige Zuſtimmung der Gemeindebehörde Gebäude oder Teile von Gebäuden nicht abgebrochen und mehrere Wohnungen nicht zu einer ver⸗ einigt werden dürfen. Auch Räume, die bis zum 1. Oktober 1914 u Wohnzwecken beſtimmt oder benützt waren, dürfen zu anderen wecken, insbeſondere als Fabrik⸗, Lager⸗, Werkſtätten⸗, Dienſt⸗ oder Geſchäftsräume nicht verwendet werden. Ferner wird beſtimmt: Die Gemeindebehörde kann für eine unbenutzte Wohnung, für andere unbenutzte Räume, die zu Wohnzwecken geeignet ſind, von dem Verfügungsberechtigten verlangen, daß er mit einem der ihm bezeichneten Wohnungsſuchenden innerhalb einer angemeſſenen Friſt einen Mietvertrag abſchließt. Eine neue Beſtimmung iſt in da⸗ Wohnungsmangelgeſetz inſofern eingefügt, als auf Räume, die zur Unterbringung von Angeſtellten eines Betriebs von dem Inhaber des Betriebs errichtet oder vor dem 1. Juli 1918 zu Eigentum erworben oder gemietet worden ſind(Werkwohnungen), die Vorſchriften über Beſchlagnahme nur dann Anwendung finden, wenn dieſe Räume län⸗ ger als 4 Wochen nicht benutzt ſind und auch keine ſichere Ausſicht auf die Benutzung der nächſten 4 Wochen beſteht. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die neue Beſtimmung über den Wohnungstauſch. Danach haben Perſonen, die ihre Wohnun⸗ gen tauſchen wollen, die Verpflichtung, die Genehmigung der beteilig⸗ ten Gemeindebehörden unter Beifügung der ſchriftlich gegebenen Zu⸗ ſtimmung der Vermieter vor Durchführung des Tauſches einzuholen. Wird die Zuſtimmung von dem Vermieter verſagt, entſcheidet das Mieteinigungsamt. Ferner iſt neu eingefügt ein Paragraph, der beſagt; die Vorſchriften dieſer Verordnung finden auf Neubauten oder durch um⸗ oder Einbauten neuge⸗ ſchaffener Räume keine Anwendung, wenn ſie nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden ſind oder künftig bezugsfertig werden. Kleine Mitteilungen In Doſſenheim wurde in der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung für Auguſt der Lichtſtrom auf 1,5 Millionen A, der Kraft⸗ ſtrom auf 1,2 Millionen je Kilowattſtunde feſtgeſetzt. Für ver⸗ ſpätete Zahlungen von Gemeindeſchuldigkeiten wird die Geldentwer⸗ tung berechnet.— Von der Ueberweiſung von 2,4 Milliarden als Darlehen wurde Kenntnis genommen. Die Karlsruher Straßenbahn koſtet nunmehr auf der kürzeſten Strecke 5 Millionen Mark. Die Fahrpreiſe bei der Duisburger, der Kreis⸗ Ruhrorter und der Düſſeldorf⸗Duisburger Straßen⸗ bahn wurden um rund 100 Prozent erhöht. Es kommt damit der Mindeſtfahrpreis auf 5 Millionen 1. Tagungen * Karlsruhe, 27. Sept. In den letzten Tagen wurde hier der Vertretertag des badiſchen akademiſchen Aſſiſtenten⸗ verbandes abgehalten, zu dem die drei badiſchen Hochſchulen Delegierte entſandt hatten. Auch der Deutſche Gewerkſchaftsbund und der bayeriſche akademiſche Aſſiſtentenverband hatten Vertreter entſandt. Neben verſchiedenen ideellen Standesfragen wurde auch die wirtſchaftliche Notlage berühhrt. Es wurde u. a. beklagt, daß das Anfangsgehalt eines badiſchen Hochſchulaſſiſtenten mit e wiſſenſchaftlicher Vorbildung geringer iſt, als das eines Anwärters auf den Volksſchuldienſt. Von allen Seiten wurde ausdrücklich betont, daß die Erklärung des Regierungsvertreters über die Lage der badiſchen Aſſiſtenten in der letzten Landtagsſitzung den tatſächlichen Verhältniſſen nicht Rechnung trägt. Ferner wurden für das Zuſammenarbeiten mit den übrigen Aſſiſtentenverbänden und den großen Arbeitnehmer⸗ und Beamtenorganiſationen Richt⸗ linien aufgeſtellt. In Anbetracht der unhaltbar gewordenen Not⸗ lage der badiſchen Hochſchulaſſiſtenten ſollen ſofort bei Regierung, Volksvertretungen und Organiſationen alle erforderlichen Schritte eingeleitet werden. Nus dem Lande * Weinheim, 29. Sept. Die Mannheimer Sängerin Hanna Lintz erzielte anläßlich eines Liederabends, den ſie mit dem bekannten Weinheimer Organiſten Karl Kappeſſer in der Alt⸗ ſtadtkirche gab, recht bedeütende Erfolge. (Ktarlsruhe, 28. Sept. Am 26. d. M. feierte das bieſige Diako⸗ niſſenhaus in der Stadtkirche ſein Jahresfeſt. Bei der großen Be⸗ liebtheit der Diakoniſſen in Stadt und Land war es ſelbſtverſtändlich. daß das Feſt ſehr viele Teilnehmer ſah, wenn auch das Oberland. wohl wegen der teuern Reiſe, nur ſpärlich vertreten war. Nach einem feierlichen Chorgeſana der Schweſtern bewillkommnete Pfarrer Graebener aus Neureut die Feſtgäſte. Pfarrer Katßz gab den Jahresbericht. 517 Schweſtern ſtehen im Dienſte, nur 2 ſind geſtor⸗ ben und 4 ausgetreten, aber viele erkrankt aus Ueberanſtrengung. Eine Station mußte wegen Schweſternmangel aufgegeben werden. vier Stationen wurden neu errichtet. Die meiſten Schweſtern gibt das Land, die Städte wenige, dabei iſt der Dienſt doch ſo befriedi⸗ gend. ſa beglückend. Bei den großen Ausgaben iſt Hilfe dringend not. Pfarrer Roſt aus Mannheim mabnte in feuriger Kraft zum Diakoniſſendienſt, zur ſtillen, tapferen Freudiakeit auch in Not und zum treuen Ausharren. Den Höbepunkt der Feier bildete die Einſegnung von 19 Schweſtern. Wer weiß. was durch das Diakoniſ⸗ ſenhaus und ſeine Schweſtern im ganzen Land geleiſtet wird, der freut ſich über dieſen willkommenen Zuwachs und öffnet gerne ſeine Hand zum Geben. Eiteratur Theodor Barth: Politiſche Porträts. Neue Ausgabe beſorgt von Dr. Ernſt Feder. eN Verlag, Berlin, Leipzig, Wien und Bern.— Als zweiter d einer Reihe politiſcher Perzont. keitsdokumente, die der Verlag Franz Schneider herausgibt, der erſte — Oscar Blum(Ruſſiſche Köpfe) erſchienen ſoeben die„Pollitiſchen orträts“ von Theodor Barth. Theodor Barth gehörte jener Gruppe der National⸗liberalen Partei an, die als ſogenannte Sezeſſioniſten egen den taktiſchen Umſchwung Bismarcks vom Freihandel zum Schutgoll opponierte. Er ſah in der Politik Bismarcks nach 1866 prudelnder en iche ihre Eigenart in füßer Natürlichkeit offen⸗ ein Hemmnis der deutſchen Entwickelung und ruft ihm gegenüber Cavour auf, der als der bedeutendſte Überale Repräſentant das neue Italien ſchuf u. den Engländer Gladſtone, den politiſchen Wecker der Mittelſchicht ſeines Landes. Außerordent⸗ „Die Weiſe von Liebe und Tod des Cornets Ehriſtof lich aktuell erſcheint Barth, wenn er eine Koalitionsregierung mit der Sozialdemokratie und eine demokratiſche Außenpolitik fordert. Er entwirft meiſterhafte Charakteriſtiken ſeiner Stimmungsgenoſſen. So würdigt er die Finanzpolitiker Bamberger und G. v. Sie⸗ mens, welch erſterer der Reichsbank und Goldwährung Relief ver⸗ lieh, während der andere die deutſche Bank zum Weltinſtitut machte, — ſo modellierte er ein ſchärfſter Kontur des be⸗ rühmten Theodor Mommſen und ſchildert im Deutſch⸗Amerikaner Karl Schurz das Vorbild eines freizügigen Demokraten. Nach den Kämpfern aus eigenem Lager treten in Deutlichkeit Vertreter anderer Richtungen auf die Bühne: Eugen Richter, oder Windthorſt, der kleine bewegliche Führer des Zentrums. Die Filmſchauſpielerin die weibliche Hauptrolle creiern wird. Außerdem Caprivi⸗Studie gewinnt für die Beurteilung des Mannes Ge⸗ wicht, der Bismarcks Erbe übernahm, weil in ihr wohl zum erſten Male von liberaler Seite dem vielbefehdeten Kanzler für ſeine um den Liberalismus erworbenen Verdienſte Dank und Anerkennung ge⸗ zollt wird. Schließlich bleibe der Lorbeerkranz nicht unerwähnt, den Barth dem tragiſchen Geſchick des liberalen Kaiſer Friedrich III. flicht und die Wärme, mit der er der Segnungen des liberalen Regiments der Königin Victoria von England gedenkt.— Abge⸗ heim zuſammengetreten iſt, haben verſchiedene Stadtgemeinden und ſehen von der pſychologiſchen Durchdringung der Stoffe verleiht über⸗ all die lebhafte perſönlſche Anteilnahme dem Buche Barths beſonderen Die beſten Kräfte der Reiz, das um ſeiner glaubensſtarken, inneren Feſtigkeit willen Dr. Feder im Vorwort einen Katechismus des politiſchen Idealismus nennt. Das Buch ſſt durch einige Originalzeichnungen nach den Porträts von Barth, Bamberger, Mommſen, Richter und Rickert und durch Facſimile⸗Wiedergaben von Briefen werwoll ergänzt und verſchönt. 5 4. Seite. Nr. 447 Manunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) *Ktarlsruhe, 29. Sept. Am Freitag nachmittag wurde der 84 Jahre alte Dreher Heck in der eliagerſraße——— in der Näbe des Vierordtbades die Straße überſchreiten wollte, von der Straßen⸗ bahn erfaßt und zu Boden geworfen und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Der Fahrer konnte trotz ſtarken Bremſens du⸗ Unglück nicht mehr verhüten.— Am Mittwoch abend wurde in der Südſtraße ein Feuermelder in geſetzt, ohne daß irgendwo ein Brand ausgebrochen war. Der Täter, ein Schuljunge, konnte er⸗ wiſcht werden. Sein Vater wird nun zu den Koſten, die der falſche Alarm vperurſachte, herangezogen. Der„Schulbubenſtreich“ dürfte auf über 100 Millionen zu ſtehen kommen, alſo eine Summe, die den Eltern Veranlaſſung gibt, ihre Kinder erneut auf den Unfug des falſchen Feueralarms aufmerkſam zu machen. Lahr, 28. Sept. In Ichenheim fand kürzlich eine vom Land⸗ bund einberufene und von etwa 2000 Landwirten beſuchte Verſamm⸗ lung ſtatt, die ſich mit der Landabgabe beſchäftigte. In einer Entſchließung, die an das Reichsfinanzminiſterium geſandt wurde, wird ausgeführt, die Landabgabe bedeute für den Landwirt den Raub ſeiner Subſtanz und bedinge ſeinen wirtſchaftlichen Un⸗ tergang. Die Steuerſätze ſeien im Verhältnis zu denen in Nord⸗ deutſchland unverhältnismäßig hoch, weil bereits zum Wehrbeitrag eine außerordentlich hohe Einſchätzung landwirtſchaftlicher Betriebe erfolgt ſei. Die Bauern ſeien gewillt, den Arbeitern Lebensmittel zu niedrigen Preiſen zu liefern, das ſei aber nur möglich, wenn die Regierung dem Verlangen der Bauernſchaft auf Milderung bezw. Aufhebung der Landabgabe ſofort und weitgehend Rechnung trage. Freiſtett bei Kehl, 27. Sept. Der in den 40er Jahren ſtehen⸗ den Frau des Schweinehirten Hummel wurde durch einen Zucht⸗ eber der Leib aufgeriſſen. Die ſchwer verletzte Frau ſtarb kurze Zeit darauf. (Emmendingen, 28. Sept. Der 57jährige Knecht Taver Im⸗ hof von Oberwinden ſtürzte in der Scheuer vom Heuboden ab und war alsbald tot. 7 Gerichts zeitung Mißbrauchte vertrauensſtellung. Eine Silberdiebſtahl⸗ und Hehlereiaffäre führte den Kabinettmeiſter Friedrich Walz aus Illin⸗ gen, den Biſouteriehändler Friedrich Ludwig Walther aus Pforz⸗ heim und den Bijouteriehändler Heinrich Endlich vor die Straf⸗ kammer in Karlsruhe. Der Angeklagte Walz war über 20 Jahre bei der Firma Lutz u. Weiß in Pforzheim beſchäftigt und nahm eine Vertrauensſtellung ein. Er ſtahl von dem durch ihn zur Verteilung gelangenden Silber über 40 0 Kilo, die heute einen Wert von un gefähr 1500 Milliarden Papiermark darſtellen. Das Gericht verurteilte Walz zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnie, abzüglich 5 Monate Unterſuchungshaft und den Angeklagten Walther wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei zu einem Jahr Zuchthaus. Der wegen fahrläſſiger Hehlerei angeklagte Biſouteriehändler Endlich wurde frei⸗ geſprochen. Ein Mädchen wegen Tragens einer franzöſiſchen Offiziers⸗ uniform verurteilt. Vor dem franzöſiſchen Krieasgericht Landau hatte ſich Eliſabeth Pokelsberager aus Ludwiashafen zu ver⸗ antworten, weil ſie die Uniform eines franzöſiſchen Offiziers angezo⸗ gen hatte und in dieſer Uniform in eine Tanzdiele in Ludwigs⸗ bafen aing. Sie wurde deswegen zu acht Tagen Gefänanis verurteilt. fängnis, weil er einen Einſchreibebrief von Kirchheimbolanden, der an die franzöſiſche Poſtbehörde in Speyer adreſſiert war. wieder zu⸗ rückgehen ließ.— Der Eiſenbahner Friedrich Frey in Kaiſerslau⸗ tern war wegen ungebührlichen Benehmens gegen die franzöſiſche Polizeibehörde und wegen des Fehlens ſeines Perſonalausweiſes an⸗ geklagt: er wurde zu 6 Monaten Gefänanis verurteilt. Wegen Körperverletzung vom franzöſiſchen Kriegsgericht ver⸗ urteilt. Wegen Mißhandlung eine⸗ Angeſtellten der franzöſiſchen Eiſenbahnregie wurde der Gärtner Luitpold Keſſelring aus Eiſenberg vom franzöſiſchen Kriegsgericht zu einem Jahr Gefäng⸗ nis verurteilt.— Unter der gleichen Anſchuldigung, einen Angeſtell⸗ ten der franzöſiſchen Eiſenbahnregie in einer Wirtſchaft in Neuſtadt an der Haardt mißhandelt zu haben, erhielt der daufmann Guſtav Mahle in Gimmeldingen drei Monate Gefängnis.— Mit zwel Jahren Gefängnis und einer Geldſtrafe von 16 Franken verurteilt wurde unter der Anklage einen franzöſiſchen Soldaten durch einen Meſſerſtich verletzt zu haben, Johann Schmidt in Ludwigshafen. Jum Tode verurteill. Der 27 Jahre alte Landarbeiter W. Sauer, der im Juli v. Is. in einem Wald bei Gießen die 72 Jahre alte Frau Hoffmann ermordet hatte, wurde geſtern vom Schwurgericht Gießen zum Tode verurteilt. Frühmorgens, wenn die Hähne krühen.. Aus Mar burg wird geſchrieben: Vor dem Schöffengericht ſtand dieſer Tage ein Hühnerhalter, der Beſchwerde eingelegt hatte gegen einen Strafbe⸗ fehl, weil.. ſeine Hühner morgens gegackert und dudurch ruheſtören⸗ den Lärm verübt hatten. Der Mann wurde freigeſprochen, denn es war verſäumt worden, ihn vorher aufmerkſam zu machen, er möge Sorge tragen, daß der Spektakel, den ſeine Hühner verurſachen, ſich in der Nachbarſchaft weniger bemerkbar mache. Hoffentlich ſind die Herren Hähne und ihre„Damen“ ſo einſichtig, daß ſie morgens ſpäter tufſtehen und ihren Herrn nicht in fernere Ungelegenheiten bringen. Neues aus aller Welt doppelmord. Der verheiratete Reiſende Leonhard Litz aus Nürnberg, der verdächtig war, den Mechaniker Renner aus Nürnberg ermordet, beraubt und bei Gera-mühle in die Pegnitz verſenkt zu iſt am Donnerstag nachmittag beim Suchen nach dem Ruckſack s getöteten Renner an derſelben Stelle aus der Pegnitz gezogen worden, wo in der vergangenen Woche Renner aufgefunden worden war. Die Leiche befand ſich in einem Sack und wies zwei Schnitt⸗ wunden am Halſe auf. Auch er war ſeiner Barſchaft beraubt. Man nimmt an, daß beide, von einer Hamſtertour heimkehrend, im Walde äusruhten, einſchliefen und von Landſtreichern ermordet worden ſind. — Ein„ehrlicher“ Finder. In Hagen i. W. hat vor einigen Ta⸗ gen ein unbekannter Mann ein Paket mit zwei Milliarden Papier⸗ geld gefunden. Er entnahm daraus 10 Prozent des Inhalts und überſandte die übrige Summe anonym dem ſtädtiſchen Fundbüro, das als Verlierer—7— „ehrliche“ Finder muß ſich allerdinas in acht nehmen, er ni doch noch gefaßt wird, denn ſein eigenmächtiger Abzug des von ihm fixrierten Finderlohnes iſt zweifellos Fundunterſchlagung. der Wirteſtreik in Bochum geſcheitert. In einer von 400 Wir⸗ ten Bochums und der benachbarten Bezirke beſuchten Verſammlung war einſtimmig beſchloſſen worden, als Proteſt gegen die Dol⸗ larberechnung der Brauereien den Biervertrieb einzuſtellen. Schon am zweiten Tage de⸗ Streikes wurde von einigen Großwirten in Ehrenfeld und der Altſtadt das Bier nach Dollarberechnung verkauft. worauf nach und nach auch andere Wirt⸗ ſchaften den Biervertrieb wieder aufnahmen. Ueber dieſes Vorgehen. das zum Zuſammenbruch des Streikes geführt hat, herrſcht in Wirte⸗ kreiſen helle Entrüſtung, die ſich in einer Wirteverſammlung am Samstaa ſehr ſtark äußerte. Der Ausgang der Bewegung bedeutet für den Bochumer Wirteverein eine ſchwere Kriſe. — Ein Preisausſchreiben für Zeitungsinſerate. 8 25 tung der Harvard⸗Hochſchule zeilt mit, daß ſie in den Stand ſetzt ſei, jährlich eine goldene Medaille und acht Geldpreiſe im Ge⸗ twerte von 8500 Dollar für die beſten Zeitungsinſerate auszu⸗ ſchreiben. Der Stifter der Preiſe iſt Herr Edward Bock in Philadelphia, der damit ſelbſt einer Anregung praktiſche Folge gibt, die er kürzlich in einer Zeitſchrift entwickelte. Er legte dar, daß in den Vereinigten Staaten jährlich über vier Milliarden Gold⸗ mark für Inſerate ausgegeben werden und daß davon 2, Mil⸗ den auf Zeitungsinſerate entfallen. Er meinte, bei dieſem ſei es angebracht, nun auch dafür zu ſorgen, daß das Inſerat einen künſtleriſchen Anſtrich erhalte. Es ſei in dieſer Beziehung ebenſo wichtig wie Literatur. An dem fämtliche Zeitungen und Zeitſchriften⸗ der außerordentlich hohen Betrage Wettbewerb können ſich i90 Vereinigten Staaten und Kanadas beteiligen. fällt demjenigen zu, der nach dem Spruch des Preisrichters des Kollegiums das Meiſte im Niveau des Zeitungsinſerates zu heben. Drei Geldpreiſe von je 1500 Dollar ſind für die beſten Vorſchläge beſtimmt, wie man durch Inſerieren im größten Maßſtabe geſchäftliche Propaganda machen kann. Andere Preiſe ſind beſtimmt für das Inſerat, das in kürzeſter zaſſung eine ſchlagende Wirkung ausübt für die beſte bildliche ganda uſw. und Fahrer äußerſt anſtrengend, obwohl die Benzfahrer weder unter Die Goldmedaille de Laufe dieſes Jahres getan hat, um das! Sportliche NRundſchau Um den Großen Preis von Europa Eine Unterredung mit den deutſchen Teilnehmern VBon Monza zurück— Der Erfolg der deutſchen Automobilinduſtrie in Italien— Eine Begegnung mit Muffolini— Das Verhalten der Italiener Don Georg Haller(Mannheim) Die Lombardei iſt die Kriegerin unter den italieniſchen Landesteilen. Wenn wir ihre Hauptſtadt Mailand betreten, denken wir an Kämpfe, an Oſtgoten und Langobarden, Karo⸗ linger, Guelfen und Chibolinen, an das heilige römiſche Reich deutſcher Nation, an den Frieden von Raſtatt, Napoleons cis⸗ alpiniſche Republik. Ueber Mailand aber geht die Reiſe, wenn man nach der Rennbahn von Monza, dieſer einſtigen Reſidenzſtadt lombardiſcher Könige, will. Und mit Gedanken an einen heißen, aber friedlichen Kampf ſind die deutſchen Fahrer und Wagen nach Monza gekommen. Soeben ſind ſie nun nach Mannheim zurückgekehrt. Bei der volkswirtſchaftlichen Bedeutung der deutſchen Automobilinduſtrie und ihrer Erfolge im Ausland ſuchte ich eine perſönliche Unterredung, die mir gerne gewährt wurde. Volkswirt⸗ ſchaftliche Fragen ſtehen neben der Politik gegenwärtig in all un⸗ ſeren Lebensäußerungen an vorderſter Stelle. Stand doch in den Jahren ſeit dem Kriege im allgemeinen die für un⸗ ſo wichtige Kurve der deutſchen Ausfuhrziffern in unmittelbarer Beziehung zu der Kursbewegung unſerer Reichsmark, während wir ſetzt, nach allen Anzeichen zu ſchließen, an einem Wende punkt angelangt ſind, von dem aus die deutſche Qualitätsarbeit allein das Feld im Ausland für uns behaupten dürfte. Zunächſt ſprach ich mit dem Rennfahrer Hörner, der die Benzwagen ſchon in Wettfahrten in Rußland, Holland, Spanien, Nord⸗ und Südamerika und in England geſteuert hat, ſodann mit den Direktionsmitgliedern Baurat Dr. Nallinger und Direktor Dr. Ribel. Hörner iſt etwa das gerade Gegenteil von dem fran⸗ zöſiſchen Windhund, den uns Octave Mirbeau ſo anſchaulich ſchil⸗ dert, wie er ſeinen Konſervenfabrikanten auf der Reiſe nach Brüſſel in Givet ſitzen läßt, angeblich um einen Wagenteil in Paris repa⸗ rieren zu laſſen, in Wirklichkeit um, von Eiferſucht geplagt, nach Paris unerwartet zurückzukommen. Hörner hat etwas vom deutſchen Seemann der Vorkriegszeit an ſich mit dem ins Weite gehenden Blick, der Bedächtigkeit und doch raſchen Entſchloſſenheit und Ge⸗ wandtheit des Seemanns, der alle Länder geſehen hat und ſich nichts vormachen läßt, ein Repräſentant jenes Typs, von dem man ſofort weiß, man kann ſich ihm anvertrauen. Meine erſte Frage ging dahin: Wie ſind Sie in Italien aufgenommen worden? „Ausgezeichnet, ſowohl bei den Sportsleuteen als auch, was mehr beſagen will, bei der Bevölkerung. Schon beim Ausladen unſerer Wagen wurden wir von hunderten von Photographen, darunter auch Sportsleute, beſtürmt. Alles wollte ſehen, was die Deutſchen Neues zu bieten hätten. Sie wiſſen ja, daß die Firma Benz als einzige Vertreterin der deutſchen Autoinduſtrie drei Wagen geſtellt hatte. Da es das erſtemal ſeit 15 Jahren war, daß ſich unſere Firma wieder einer großen internationalen Konkurrenz ſtellte, war das Intereſſe begreiflich.“ „Und hatten Sie Neues zu bieten?“ „Wir haben“, fiel Baurat Nallinger ein,„beim Bau des Benz⸗z⸗ Liter⸗Rennwagens bei der Form der Karoſſerie wie der konſtruktiven Durchbildung des Fahrgeſtells und des Motors die letzten Erfahrungen der Automobiltechnik in weiteſtem Umfange berückſichtigt. Wir ſind dabei eigene Wege gegangen, ſodaß unſere Wagen einen weſentlichen Fortſchritt in der Ent⸗ wicklungsreihe des Motorwagens darſtellen.“ „Wie fanden Sie die Bahn?“ „Wir haben nur 10 Tage Zeit gehabt, uns damit vertraut zu machen: ſie hat zahlreiche ſchwierige Kurven und kann keineswegs mit der Avus in Berlin verglichen werden.“ „Wie iſt die Fahrt vor ſich gegangen?“ „Sie war zu Beaginn und zu Ende hochintereſſant. Muſſo⸗ lini kam im Flugzeug von Rom, landete glatt auf der Rennbahn und ließ ſich kurz darauf ſämtliche Fahrtteilnehmer per⸗ ſönlich vorſtellen. Er ſchüttelte ſedem einzelnen die Hand und wünſchte uns alückliche Fahrt. Der Miniſterpräſident machte mit ſeinem leb⸗ haften Minenſpiel und ſeinem ſcharfen Blick den Eindruck eines äußerſt energiſchen und durchaus zielbewußten Mannes auch rein äußerlich. Er fungierte als Starter. Als er die Fahne ſenkte. verſuchte natürlich ſeder Fahrer an die Spitze und damit an die bei zunehmendem Tempo ſo unentbehrliche überhöhte Außenſeite zu kom⸗ men. Es waren aufregende Momente. An den Tagen vorher hatten wir ſehr ſchönes Wetter gehabt. Herrlich ſchön waren insbeſondere die Abende und die hellen Nächte da unten. Am Renntage ſelbſt herrſchte dagegen eine Hitze von ſchätzungsweiſe 45 Gr. Da 800 km zurückzulegen waren, eine Strecke, die größer als die 681 km betra⸗ gende Entfernung Berlin—Wien iſt. ſo war die Fahrt für Wagen der Hitze des Motors noch unter der Wirkung der Oeldämpfe und der Auspuffgaſe zu leiden hatten: troßdem, eine„Klubſeſſelfahrt“ war es nicht!“ „Und die Italiener?“ Die Italiener hatten natürlich den Vorteil, die Bahn in jeder Eigenart aufs genaueſte zu kennen. An die dritte Stelle kam ein amerikaniſcher gen, an vierter und fünfter Stelle lagen zwei Benzwagen. Unſere Wagen liefen, wie ſelbſt alle italieniſchen Be⸗ richte beſtätigten, mit der Genauigkeit eines Uhrwerkes und ließen alle reſtlichen Konkurrenten, darunter alles, was aus Frankreich kam, leicht und weit hinter ſich. Der Sieger fuhr die Strecke in 5½ Stunden; die Durchſchnittsgeſchwindigkeit des erſten Benzwagens (Fahrer Minoiah betrug 137 Kilometer die Stunde Der zweite Benz: wagen(Hörner) hatte rein als Vorſichtsmaßregel einen Reifenwechſel vorgenommen, Minoia fuhr ohne ſolchen bis zu Ende und hätte nach der e eit, noch mindeſtens 40 Runden fahren können. „Wie fühlten Sie ſich nach Beendigung des Rennens?“ „Etwas abgeſpannt ſchon, ſonſt aber ganz wohl. Vor allem machte es uns große innere Freude zu ſehen, wie unſere Wagen — völlig intakt das Ziel paſſierten, während die zwei ſiegenden talteniſchen Wagen in den letzten Runden ſtark abgefallen waren und durchaus„krank“ ans Ziel kamen. Soweit der Sportgeiſt es ieß, hätten wir gewünſcht, daß wenigſtens noch zwei Runden zu ren geweſen wären!“ „Worauf führen Sie nun eigentlich den Erfolg in Monza in der Hauptſache zurück? Oder iſt dies ein Fabrikgeheimnis?“ „Auf die neue Konſtruktion unſerer Rennwagen. Als befonders wichtig kam in Betracht die hohe Leiſtung und außerordent⸗ liche Betriebsſicherheit des Motors, der erreichte geringe Luftwider⸗ ſtand des Wagens, 1 Verringerung der ungefederten Maſſen der Hinterachſe und ſehr gute Federung.“ „Werden Sie das Prinzip auch für die Serienwagen anwenden?“ „Was ſich bei einer Dauerfahrt wie in Monza bewährt“ wurde mir N erwidert,„dem darf auch der Tourenfahrer ſein volles Vertrauen 7 wurde das Fahrtergebnis von den Zuſchauern aufgenom⸗ men „Man überſchüttete uns mit dem gleichen Beifall wie die Italie⸗ ner. Die Teilnehmer wurden abermals zu Muſſolini gerufen, der die Fahrer perſönlich beglückwünſchte. Im übrigen hatten wir Grund, uns ſelbfk zu beglückwünſchen, denn wir waren mit dem Erreichten 7. durchaus zufrieden. mr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September dbeln-egel 21 J25 2 2 INetar-Bear 2[25.28.2. 28.25. .30.85.40l.371.20.22 Manuheim.62.662 75.7602.63.57 .362.422.45 2 30 f2.0.23 Heilbronn. Maxau 391.924.02.97.83 3 80 2 Mannbeim.40.77½8..832467.52 Laulb RBln mannheimer Wetterbericht v. 29. Sept. morgens 7 Uhr Baromeler 765,3 mm. Thermometer: 12.5 C. Niedrigſte Temperatur Handel und Industrie Rapitalerhöhungen u. Bezugsrechtssteuern Von Prof. H. Bonte, Karlsruhe Da viele Industrieunternehmen und Maschinenfabriken in der Form von Aktiengesellschaften betrieben werden, dürfte eine Erörterung der Folgen der Bezugsrechtssteuer auch hier am Platze sein. Bis zum 31. Juli 1923 betrug die Bezugsrechtssteuer, die auf jede Jungaktie entfiel, 2% des Wertes, der zum Bezug einer Jungaktie erforderlichen Bezugsrechte. Mit Wirkung vom 1. August 1923 ist die Steuer auf 39% erhöht. Zu welchem Mißverhältnis zwischen dem Ausgabe- kurs der Aktie und der zu zahlenden Steuer chon der Satz von 296 geführt, soll an drei charakteristischen Bei- spielen aus der Zeit von Ende Juni bis Ende Juli 1923 ge- zeigt werden. Eine Metallwarenfabrik in Bayern wollte ihren Aktionären die Jungaktien zu einem niedrigen Kurs zukommen lassen und setzte daher den Ausgabekurs auf 2009%, d. h. 2000 per Aktie fest. Das Bezugsrecht wurde an der Börse zu durchschnittlich 11 000% notiert und die Bezugsrechtssteuer je Jungaktie betrug daher dei einem Ausgabeverhältnis von einer Jungaktie auf fünf alte Aktien 11 000& 0,02 5 1100%= 1000 pro Jungaktie. Der beziehende Aktionäàr hatte also 2000% für die Jungaktie und 11 000 Steuer zu bezahlen. Eine Maschinenfabrik in Baden beschloß, ihren Aktionären auf zwei alte Aktien eine Jungaktie zu 100096 zu geben. Da in der Zeit zwischen der Genèralversammlung und dem Ablauf des Bezugsrechtes eine starke Markentwer- tung eintrat, so stiegen die Kurse der Aktien sehr und die Bezugsrechte wurden infolgedessen mit durchschnittlich 341 000 bezahlt. Die Bezugsrechtssteuer betrug je Jung- aktie 341 000%2 XN 2 13 640% 136 500. Mancher Aktionär kühlte sich enttäuscht, Weil er für die Jungaktien ungefähr 15 mal so viel zu bezahlen hatte, als er bei flüch- tiger Betrachtung aufgrund der Veröffentlichung der Gesell- schaft angenommen hatte. Auch die Mittel der Gesellschaft wurden in hohem Maße in Anspruch genommen, weil die gesamte Bezugsrechtssteuer sofort von der Gesellschaft an das Finanzamt abzuführen ist. Bei 40 000 bezogenen Jung- aktien berechnet sich der von der Gesellschaft vorzulegende Betrag auf 40 000 136 400 5,45 4 Milliarden. Nicht jede Gesellschaft ist in der Lage, sofort und noch vor Eingang des Erlöses aus der neuen Emission solche Beträge an das Finanzamt zuzüberweisen. Eine Nährmittelfabrik in Mürttemberg setzte kür die im Verhältnis:1 auszugebenden Jungaktien einen Ausgabekurs von 2000% und zur Abgeltung der Unkosten und der Bezugsrechtssteuer weitere 5006, also insgesamt 250096 fest. Da die Gesellschaft für die zusätzlichen 5006 die Bezahlung der Steuer übernommen hat, so ist der Oeffentlichkeit die Höhe nicht bekannt geworden, doch kann man sie leicht aus den beiden Bezugsrechtsnotierungen (400 000 und 500 000%) berechnen. Die Steuer je Jungaktie beträgt demnach: 450 000& 0,02& 2 18 0009% 180 000 K. Während die Gesellschaft je Jungaktie vom Aktionär nuf 25 000„ bekommt, muß sie an das Finanzamt 180 000 Steuer bezahlen, d. h. sie setzt bei jeder Aktie 155 000 4 zu! Der Zweck der Kapitalerhöhung, die Stärkung der Betriebsmittel, ist also nicht erreicht, sondern das Gegenteil ist in hohem Maße eingetreten. Da nur ein Teil der Jungaktien den Aktionären angeboten und der andere Teil der Emission zur Verwendung an der Börse bestimmt war, so wird die Gesellschaft den oben berech- neten Verlust wWohl haben ertragen können, wenn er auch bei ungefähr 30000 angebotenen Jungaktien ungefähr 30 000 155000 ungefähr 4,6 Milliarden hbetragen haben mag. Aus diesen wenigen Beispielen geht hervor, daß schon durch die bisherige Steuer von 27 ganz ungeheuerliche Verhältnisse geschaffen worden sind und daß die jetzige Erhöhung auf 32% alle Verwaltungen von Aktiengesellschaf- ten veranlassen sollte, der Frage der Bezugsrechtssteuef besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Hierbei drängt sich die Frage auf, wie die, Steuer last vermindert werden kann. Meines Erachtens bleibt kein anderer Ausweg, als mit der bisherigen Gewohnheit, den Aktionären durch niedrige Festsetzung des Ausgabe- kurses ein„Geschenk“ zu machen, gründlich zu brechen- Oesterreich ist uns auch in diesem Abschnitt der Entwiek⸗ lung vorangegangen, denn dort besteht die Vorschrift, da der Ausgabekurs der Jungaktien mindestens ½ des Kurses der alten Aktien betragen muß. Bei einer solchen Preis⸗ festsetzung wird der Wert des Bezugsrechtes und dahel auch die Höhe der Steuer sehr gering, also der gewünschte Erfolg wird erzielt. Aber es treten andere Schwierig⸗ keiten auf. Die Banken weigern sich, die Emission zu einem 89 hohen Kurse zu übernehmen, oder sie fordern doch minde- stens eine sehr hohe Wagnisprämie, weil sie befürchten, auf den übernommenen Aklien sitzen zu bleiben. Als Ab- hilfe dagegen ließ sich wohl der Weg beschreiten, daß die Banken die Emission zu einem sehr niedrigen Kurs, Z. 1509%, übernehmen, aber die Verpflichtung eingehen, die Differenzen zwischen dem Uebernahmepreis und dem Aus gabekurs, zu dem die Aktien an die Aktionäre gegeben Werden, restlos an die Gesellschaft abzuführen und die von den Axktionären nicht bezogenen Aktien 2u Verfügung der Gesellschaft zu halten. Größer sind die Schwierigkeiten, die aufseiten aeg Aktionäre entstehen. Es ist wohl kaum anzunehmen, 41 die Aktionäre aus eigener Kraft die groſßſen Mittel 2 bringen können, die infolge der Geldentwertung in den Betrieben erforderlich wären. Man hat deshalb den g gewählt, daß man nur einen Teil der Jungaktien den Aknie, nären zu sehr niedrigem Kurse anbot, während man de anderen Teil an der Börse möglichst günstig verkauft. erste Teil der Aktien dient dabei weniger der Beschaffun der erforderlichen Mittel, sondern hatte mehr oder wenige den Zweck die Aktionäre bei guter Laune zu halten und darüber zu trösten, daß ihnen ein Teil ihrer Rechte r. Gesellschaftseigentum in der Form des Verkaufs der v wertungsaktien entzogen wurde. Trotzdem haben vielfee die Aktionäre gegen Schaffung von Verwertungsaktin protestiert und verlangt, daß ihnen alle Aktien 4 geboten werder. Sie bedenken jedoch hierbei meisteeg nicht, daß ihnen dann die Aktien so teuer angebongl⸗ werden müssen, daß der Erlös aus ihnen den Ausfall wWe macht, der dadurch entsteht, daß keine Verwertungsak gie mehr an der Börse verkauft werden, Der Aktionär muee dann also mehr Aktien zu einem sehr viel höheren Prqaß beziehen, und in dieser doppelten Steigerung liegt es, pe⸗ die Grenze seiner Leistungsfähigkeit bald erreicht ist. ige sonders, da in der heutigen Zeit von allen Seiten derart Ansprüche an ihn herantreten. Trotz der geschildener- Schwierigkeiten wird doch die Uebersteigerung des Sten, satzes die Entwicklung auf den Weg treiben, daß die gesellschaften ihren Aktionären den gesamten Betrag Jungaktien zu einem gegenüber der bisherigen Gewohn sehr erhöhten Kurs anbieten und es den gie nären selbst überlassen, sich durch Verkauf von Aktienn 5 erforderlichen Mittel zu beschaffen. Wenn die Gesellse 66 ten aus Rücksicht auf ihre Aktionäre den Geldbedarſ weine lichst einschränken and nur auf mehrere alte Xhetten. 5 der heit nachts: 11,0% Höchſte Temperatur geſtern 21.85 C Niederſchlag.0 Liter auf den qm. Windſtill, neblig. 5 dtionär teuerere Jungaktie ausgeben, so würde es den Aktiona Aktien- Aktio- — 23*8 ————.—— ÄE————————————————— B — er — Samsltag, den 28. Seylember 1923 Maunteimer General ·Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 447 ehr wohl möglich sein, den gestellten Ansprüchen zu ge- Reichsbank sind. D 7 7 2 5 8 ichs 5 as galt bereits bisher. Künftig ist ein 7 85 Dieses eeeeee—— den Lorteil, dag wWeiteres Erfordernis, daß die betreffende Bank— vor Deuisenmarkt Haberigen Bestzuntell an der Fabrik 2u erbalten under die Pecünpns des Derteenkommisers wem ia. piemer[ der kee meiene 2 isherigen Besi zaltken und erdie Devisenbankeigenschaft aufgrund der Valulas ekula- 2 r 66 13.73 Haren en en Aen er dere denshenens e A diel aare beue, pe Veeee ee en e een e e ee, e kaufen will. Wenn dagegen die Gesellschaft selbst ihre eigenen Aktien an der Börse in großer Zahl verkaufen läßt, so ent- steht hierdurch meist ein empfindlicher Kursdr uck, der jetztenendes dem Aktionär zum Schaden gereicht. Ferner ist zu beachten, daß die Gesellschaft selbst in der Regel nur ihre jüngsten Aktien verkaufen kann, Aaber hierfür einen weit geringeren Preis erhält, als für die alten schon an der örse eingeführten, Um diesen Verlust zu vermeiden, kann sich die Gesell- schaft bei ihren Großaktionären usw. alte Aktien jeihen muß aber hierfür selbstverständlich ein entsprechendes Leihgeld zahlen. Wenn man es dagegen dem Aktionär überlaßt, durch Verkauf von Aktien Geld zu beschaffen, 50 werden die verschiedenen Aktionäre aus ihren sonstigen Beständen die verschiedensten Aktien verkaufen und der obener wähnte Kursdruck wird vermieden. Aber selbst, wenn der Aktionär Aktien der emittieren- den Gesellschaft verkaufen will, 50 Wird er selbstverständ- lich hierzu nur alte an der Börse schon eingeführte Stücke wählen. Er vermeidet daher von selbst die oben- erwähnte Kurseinbuße, bzw. das Bezahlen von Leihgeld. Aus allem geht hervor, daß die Verwaltungen der Akkien. gesellschaften bei der Festsetzung des Erhöhungsbetrages des Ausgabekurses und die Folgen der jetzt erhöhten Bezugsrechtssteuer eingehend prüfen und berücksichtigen müssen. Devisenkommissar und Devisenbesitz Der Devisenkommissar Geheimrat Fellinger äußer sſeh gestern über seinen Wirkungskreis vor cnem Beil der Oeffentlichkeit: Verboten sei nicht der rechtmäßige Besitz von Devisen, verboten sei nur der unrechtmäßhige Erwerb. iIm letzteren Falle könne das Reich ohne Entschädigung beschlagnahmen. Bei rechtmäßigem Besitz sei zu unterscheiden zwischen produktiv und unpro- uktiv gehaltenen Devisen. Die letzteren für sich in Auspruch zu nehmen, habe das Reich das Recht, gewähre allerdings Entschädigung, im Normalfall in Coldanleihe, im Kusnahmefall in bar, Im Interesse der Ausländer und er kleinen Leute, die Unterstützungen vom Ausland bekommen haben, lege sich der Kommissar Beschränkungen auf. Bei der Entscheidung, ob ein Devisenbesitz produktiv sei, werde von einer Störung der Wirtschaft und internationalen Kreditbeziehungen Abstand genommen, aber gerade bei den grögten Unternehmungen werde die Prüfung zuerst und mit Sorgfalt vorgenommen, weil gegebenenfalls dort die nennenswertesten Devisenbeträge herauszuholen seien. Selbst- Verständlich werde geprüft, ob und welche Auslandsver- pflichtungen gegen einen Devisenbesitz liefen. Nach erst 18 Tagen bisherigen Wirkens könne angesichts der kompli- Zierten Einzelarbeit ein zahlenmäßiges Ergebnis noch nicht desigestellt werden. Die Errichtung einer besonderen Devisenstelle beim bayerischen Handelsministerium geschah in Berücksichtigung der von München geltend gemachten besonderen Wirtschaftsverhälinisse Bayerns. Eine ähnliche Zinrichtung in Stuttgart solle folgen, ob auch in sonstigen Bundesstaalen, sei noch zweifelhaft, zumal die Personen- rage eine Rolle spiele. f Die Vorschriften über das Devisenhandelsrecht 51 Banken erfahren eine neue Aenderung. Devisenbanken Sinne der Devisengesetzgebung sind danach die Banken ind Bankfirmen oder deren Zweiganstalten, die Mitglieder ler an ihrem Sitz befindlichen Abrechnungsstelle der des Devisenkommissars über Devisenbanken vom 12. Sept., die jetzt mit dem alten Prinzip brach, statt dessen das mechanische Prinzip der Zugehörigkeit zu einer Reichsbank- abrechnungsstelle zum Kriterium für die Devisenbank machte, hatte damit nämlich auch einer Reihe von Banken, vor allem aber kommunale Geldorganisationen, den Devisen- charakter verliehen, obwohl diese vorher vom Devisen- geschält ausgenommen waren. Sie brachten also neben der beabsichligten Einengung des Kreises auf der anderen Seite eine Erweiterung. Diese unbeabsichtigle Erweiterung des Kreises der Devisenbanken will man durch die neueste „Aenderung der Verordnung über Devisenbanken vom 27. September“ wieder rückgängig machen. Des ferneren wird bestimmt, daß die AbwWieklungsfrist für laufende Geschäfte solcher Devisenbanken, die ihre Eigenschaft als solche nach der neuen Regelung verloren haben, über den 30. September hinaus bis zum 13. Oktober verlängert wird, aber nur für dieſenigen Banken und Bankiers, die einen Antrag auf weitere Zulassung als Devisenbank bei der zuständigen Landesbehörde gestellt haben. Solchen Anträgen wurde bisher zwar mehrfach stattgegeben, dennoch harren zahlreiche weitere Anträge noch der endgültigen Entscheidung. *„ Die Reichsbankhauptstelle Mannheim veröffentlicht in vorliegender Ausgabe eine Bekanntmachung, Wonach ihre Geschäftsräume bis auf weiteres an jedem Mittwoch zwecks Aufarbeitung für den Verkehr geschlossen sind. * Rheinische Hypothekenbank. Wie uns das Institut mitteilt, hat es auf vielfachen Wunsch sein im August er- gangenes Umtauschangebot von Pfandbriefen In Aktien vorbehaltlich früheren Schlusses bis Ende November verlängert. * Fingado Seilwerke.-., Mannheim. Unter dieser Firma wurde ins hiesige Handelsregister eine neue Aktien- gesellschaft eingetragen. Die Firma lautete bisher Gebr. Fingado Nachf, und War ein Zweigunternehmen des Hauses Karl Steppuhn in Elbing. Das Aktienkapital befindet sich vorwiegend im Besitz der Familie. Die Firma Fingado besteht seit dem Jahre 1830. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse *Mannheim, 28. Sept. Die Stimmung wWar enorm kest. In Anilin vollzogen sich Umsätze zu„ in Rhenania zu 750 und in Weskeregeln zu 1,5 Milliarden. Bremen-Besig- heimer gefragt zu 500, ebenso Verein Deutscher Oelfabriken zu 325. Nachbörslich notierten Anilin 950 bez. u. G. à 975 bez. a. 950 bez. u. B. Ferner wurden gehandelt: Benz zu 175, Fahr zu 300, Waggonfabrik Fuchs zu 110, Karlsruher Maschinenbau zu 200, Knorr zu 160, rat., und zu 175, Braun- Konserven zu 75, Dingler'sche Maschinenfabrik zu 300, Neckarsulmer zu 130, Pfälz. Mühlenwerke zu 90, Pfalz. Näh-⸗ maschinen zu 180, Rhein-Elektra zu 100, Mannh. Gummi zu 65, rat., Maschinenfabrik Badenia zu 140, Zellstofffabrik Waldhof zu 350, Zuckerfabrik Frankenthal zu 430, rat,, und Zuckerfabrik Waghäusel zu 420. Von Bankaktien notierten Rhein. Creditbank 75 à 80 bez., u.., Rhein. Hypothekenbank 60 bez. u. 6. rat., und Südd. Disconto 170 G. Von Braue- reien sind: Sinner 110 bez. u. G. und von Versicherungs- Aktien Continentale 100., Mannheimer Versicherung 350., Oberrheinische 150., Bad. Assekuranz 200., Frankona und Frankfurter Allgemeine je 500 G. „ New Vork, 28. Sept. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000,00060 Cents Geld, 0,000,00062 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 166 666 666 bzw. 161 198 548 kür den Dollar(147 058 824 bzw. 142 857 143 Umrechnungskurse für die Berechnung der Ausfuhrabgabe in Gold duftig fur die Zeit vom 29. September bis 2. Oktober 1923 Goldmark Zoldmark. 100 ügyptische Plaster...69 109 holländtsohe gulden. 185,60 100 amerikanische Dollar.. 120,32 100 lapanisohe Lven 205,59 100 argentinisohe Pesos Papier) 137,1 100 ftallentsche Lire 19.00 100 argentinische pesos(Ged). 313,39 100 fogoslawische Dlnar.45 100 beigisohe Franken 21,53 100 ſeſtisone Rubel 15t 100 brasliſanisch. Mlireis(apier! 4,79100 Lljtt....„ 8 0 39.59% 100 bulgarische Le.wWwa 4,12 100 mexikanisohe Dollar. 199.76 100 chiſenisohe Pesos(Papier) 32,09 100 norwegische Kronen 68,50 100 ohllenisohe Pesos(Goſd).. 148,95 100 ostindisohe Rluplen 1⁴8.01 100 dänisohe Kroden 78,45 100 palnische Hark. 014 100 deutsche Paplermarx 0,00000 100 portuglesische EsKudos 17,35 100 deutschösterreleh. Kronen, 0,0059 100 rumänische Lei.94 1 englisches Pfund Sterling: 19,11 100 sohwedlsche Kronenn 112.15 100 engiische Sohſihing 95,55 100 schwelzer Franken 75,99 100 englische Penoee 796 100 spanische Feseten 37,62 100 estländische Mark 1,18 100 tschechlsche Kronen 12.52 100 finnische Marrk 11,49 100 türkische Plaster 2,48 100 franxösische Franken 25,23 100 ungarische Kronen.021 100 grlechische Drachmen.62J 100 uruguaysohe Peses(Gold) 313,4 * Preiszuschläge auf Phantasie-Wirkwaren. Der Ver- ein Deutscher Fabrikanten von Phantasie- Wirkwaren e. V. hat laut Konfektionär für alle Liefe- rungen ab 26. September folgende Preiszuschläge festgesetzt: Für Aufträge aus den Monaten Januar 662 6359%, Pebruar 279 0759%, März/ April 203 3909%, Mai 158 29526, Juni 77 65596, Juli 200159. Berliner Metallbörse vom 28. Sept. prelse in 1000 Mark für i. Kg. 27¹ 28. Aluminium 27. 288. Elektrolytkupfer—— in Barren—.——.— Raffinadekupfer 50.5200] 51-55000 Zinn, ausſänd. 165-170000 183.186000 Blel 25-27CC0 29-30000] Huttenzinn 160-165000 177·1800000 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— MWiokel 95-100000 100-105000 do.(fr. Verk.) 29.30000 33-35000 Antmon 222400⁰ 23-2500 Plattenzink 20.22000 23.23000 Silber für 1 Or. 94.3600 370-3800 Aluminium 92.94 100.105] Platin p. Gr.— 475⁰⁰⁰ London, 20. Sept.(WS) Retallmarkt.(n Lst. f d. engl. t. v. 1015 Kkg.) 27. 28. bestseleot, 66.50 65.50 J Slel 25.55 25.50 Kupferkass 62.65 62 25] Mokel 135.— 135.— Tink 92.50 32.45 do. 3 Nonat 63.45 62 65[ Einn Kassa 198.65 19.15 Quecksilber.25.25 do. Elektrol 67.— 66.75 d0. 3 Monat 198.65 198.65] Regulus 34%86 34,6 Amerikanischer Funkdienst New Vork, 28. Sept.(W3S) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). 27. 20. Zuf. zus 39000 42000 stand wt 12.50 12.50 Kaffe looo 10.67 10.57] Elektrolyt 13.50 13.50 Cred. Bal..25 275 Oktober.44 657] Zinn loko 41.37 41.52 Zucker Cenirt.78.78 Deremb. 83 24.35 Slel.97.97 Terpentin 100.— 100.— NArz.78.87Tink.40.37 Savannah 92.50 83.25 Mal.58.65 Elsen 25.— 25.— N. Orl Baum 28.25 28.50 Juli.34.57[Weisblech.62.62 Welzen rot 119.25 120.25 Baumw. oc 29.45 29.55 Schmalz wi 13.— 13.15 Hart loko 120.75 121.75 Ssptemb.—.——.— Talg.75.75 Mais ſokO 109.25 109.25 Oktober 28.683 28 62 Baumwsatöf 12.60 12.35 Mehl niedr. Pr.. November 28.4t 28.62 Oktober 11.60 11.56 höchst Pr..75.75 Dezember 28 42 28.60 Petrol. cases 15.40 15.4 Getrdfr. Engl 1710 1/0 lanuar 28.14 tanks 50 5 Kontinent 10.— 10.— 2 27.93 Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. en. b. Lz Mannheim, E 6. 2.* Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil. Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Verdienst Mitbeſchäftig. in Büroar⸗ beiten u. Kaſſieren bietet geb. Herr Damen u. Herrn, welche eig. Wohng. beſitz. u. ein Zim. für ſich dafür einricht. könn. Angb. mit ffene Stellen Feuerversicherung. Käufmann, ält. geb. Fahrrad gut, billig zu verkaufen. 33722 Weik, Q 4. 20. fabfineues Damenkall Stodtholz keſſel⸗ u. ofenfert. haben wir einige Wagg. abzug. Mannh. Holgvertriebs G. m. b.., Tel. 8273. E233 ruh. Herr, ſucht 3699 Aoöbl. Heizbares Limmer mögl. mit Verpflezung in gutem ruhig. Hauſe. Angebote unt. T. T. 42 Ab 1. Oktober iſt unſere Mannheimer Lebenslauf u. J. P. 38 cen Sic bersonal (Triumpf) zu verkaufe. an die Geſchäftsſtelle. an die Geſchäftsſt. 3686 Porl.Hausschneidenn geſucht. 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B Nr.—100 Das Rheingold Vorabend zum Bühnenfestspiel„Der Ring des Nibelungen“ v. Rich Wagner Inszeniert v. Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Werner v. Bülow. Anfang 7 Uhr. Ende nach 9½ Uhr. U lssef onner 3 osefk Burgwinke Froh Oötter FPritz Barkling Fassi 3 Färbach asolt) pi arl Man Aiberi. Riesen rank Alberic ugo Voisin Mime Nibelungen Phifipp Nassalsky 45 Fricka 1 Emilia Posszert Freia Göttinnen Aenne Geier Erda Ida Schäffer Woglinde Qussa Heiken Weilgunde Rheintöchter Ida Schäffer Flosshilde lane Freund-Nauen a. G. Neues Iheater im Nosengarien. Samstag, den 29. September 1923 Für die Theatergem.(ohne öffentl. Kaitenverkauf: .-.-B. No. 2451—2800 u. 3161—3500 u. 4131—5080 .-.-B. No. 901—1200 u. 1350—1400 u. 7801—8000 und 8251—8500 Mohrenwäsche Schwanklustspiel in 3 Akten von Toni Impekoven u. Carl Mathern. Inszeniert: Ado von Achenbach. Anfang 7½ Uhr. Ende nach%½ Uhr. 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Obwohl ſeitens der Stadt die Friedensgrundpreiſe für Gas, Strom uſw. um nahezu das Doppelte erhöht wurden und obwohl auch für unſere Be⸗ triebe dieſe erhöhten Betriebsunkoſten in Frage kommen, ſollen bis auf Weiteres für unſere Erzeug⸗ niſſe die unveränderten Friedensgoldmarkpreiſe als Grundlage der Preisberechnung unter jeweiliger Berückſichtigung des amtlichen Berliner Dollarbrief⸗ kurſes vom Vortage des jeweiligen Wochenmarktes dienen. Der Vorſtand. 6708 ſian maln Ae Nleldt unser deschäft am Inn n Ad L Lnlaue U. ſiah. Amder Landauer.-.) 6714 * Nachlag-Versteigefung. MHontag, den 1. Oktbr., nachmit⸗- Ks 2 Uhr, verſteigere den geſamten Geſchäfts⸗ achlaß des verſtorben..⸗Photographen A. Weinig, L 4 Nr. 4 parterre,. unter anderem Neſcheanf wiſ Apparate, Satiniermaſchine, Bilderſchrank Radierungen, Kunſtmöbel, Bilderrahmen, und vieles Ungenannte. Beſichtigung 1 Stunde vor der Verſteigerung. Heinrich Seel. Auftlonator, O 4. 5, Tel. 4506 Amtliche Bekanntmachungen Entrichtung von Sieuern betr. Vom 1. Oktober d. Is. an ſind die Ermäßig⸗ ungen beim Steuerabzug mit dem ſechsfachen der bisherigen Beträge und die Wertanſchläge für die Sachbezüge mit— A zehnfachen der bisherigen Sätze zu berückſichtig Für die am 5. Ottober ds. Is. fälligen Ein⸗ kommenſteuervorauszahlungen beträgt der Multi⸗ plikator dreißigtauſend, während für die nach dem 30. September ds. Is. fällig werdenden Körper⸗ ſchaftsſteuervorauszahlungen der Multiplikator auf fenſeda dger feſtgeſetzt iſt. Mannheim, den 28. September 1923. Fmanzamt Manuheim-Stadt und Neckarſtadt. Amnfüche eröktentuchangen der Stadtgemelnde. Neue Preiſe für Markenbrot. Da die Reichsgetreideſtelle ab 1. Oktober 1923 die Verkaufspreiſe für Roggenmehl und Welzenmehl mehr wie verfünffacht hat und daher auch die übrigen Poſten der Brotpreisberechnung weiter geſtiegen ſind, werden die Höchſtpreiſe** die Abgabe von Markenbrot und Markenmehl mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 für Mannheim wie folgt ſeſtgeſett: Fur den groß. Laib Brot(1500 g) auf 15 600 000 M. 8 kleinen„(750 g)„ 7800 000 M. das Kleinbrot(400 g 1100 000 M. „ 1 Pfund Weigenbrofmehl (Spoboiger Ausmahlung) 4150 000 M. Mannheim, den 28. September 1923. Kommunalve Mannheim-Stadt Der Berbirgermeiſtes 50 Seſſenllſche— Friedhoſfommiſſion m riedhofe 2 Maunhele gelangen im 6. Teil 115 0 7. und 10. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 10. April 1905 bis 26. Juli 1906 und vom 22. April 1908 bis 27. Juli 1908 verſtorbenen Kinder zur Umgrabung. Gegen Entrichtun. 25 500 000.— wird— eine 12 jährige Ruhezeit ein neues Grab überwieſen, da die Gräber an ihrem derzeiti— Platze nicht verbleiben können; außer dieſer bühr ſind die Koſten für die Verlegung der— 5 noch vorhandenen Ueberreſte nach der neuen Grab⸗ ſtätte von den Antragſtellern noch beſonders zu vergüten. Anträge ſind bis längſtens 31. Oktober 1923 beim Friedhofſekretariat Mannyeim—Rathaus N1 Zummer 13— zu ſtellen. Später einkom⸗ mende Anträge werden nicht brrnfſchlige Denk- mäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflan⸗ zungen auf Gräbern, deren Verlegung nicht be⸗ antragt wird, ſind bis ſpäteſtens 10. Nobember 23 u entfernen; nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhoftommiſſion über die nicht entfernten* rialien geeigneie Verfügung treffen. Drama in 5 Akten von Siegfried Philippl. In der Hauptrolle: Nia jende. eeneeee Moritz Schnörche Eilmschwank in zwei Akten nach dem gleich- e Lustspiel von Gustav Moser. +324&„„. Triberg Naturauinahme Anfang 5 Uhr! Letzte Vorstell. 8 Uhrl Alt⸗Gold u. Alt⸗Silber⸗ gegenſtd., Zahngeb. kauft Ankaufsſtelle Jakob Wertheim, J 1. 19 Tel. 8492. Söð Fintdel-zommel Muft Al-Gold-, Ailber- u. W Tel. 9701 —.— reelle eng Gegr. 1871. Negelmäsager Naärtdeanplerdend mittelst Doppelschrauben- u. Dreischraubendampfer Hamburg- New-Vork „Mongolla“ 6. Okt. „NMinnekahda“. 13. Okt. „Manchuria“. Okt. „Nlongolia“. 0. Nov. „RMinnekahda“. 17. Nov. 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Die Zuleitusg Sendungen wird ſo 10 regelt, daß Güter an, pfänger in der Schwetzngerſtadt, ſtadt, Lindenhof Neckarau in der zuch deer erdahn 11 über Fabri— Sendungen anEmpf in derRecarſtadt ine tal u. Feudenheie 10 alle bei der Ser aſertal(Exerzt nördlicher Teil) t nahme bereitgeſtellt den. Sendungen A, ee 5„M 45 und Sandhe werden W dieſen tionen ausgeliefent die Ankunft bahnla 10 geſtellter Sendungen 1ſchel, den die Empfänger! 2 lich benachrichti— ftelle wird au daemgee Werden die Oute innerhalb 24 Stundenſel, —4 912 5 7 ung durch den Beſtaätter⸗ Saege gierbahnhof wird an Ge ktober, die— dem 9 i zierplatz a Dienſiſe 5 1 10 —— eröffnet. —12 vorm. u. 2— unheim, Deutſche ee Betriebsinſpe ktlon ſehn ſemne zu kauf. 9912 Beſſ. Frau, nette egen 192 5 möchte ebenſ. ergenn, ſprechend.* 195 17 lernen zwecks ſpät Schöne. 380800 2 1 Gednee. J Waldho lraße 8. 7 — ——ů— —3 108