7 Bezugspreiſe: zn mannheim u. Umgedung v. 27. dez. 1925 b. 2. Jan. 1028 1 Stllien Mark. die monatl. Sezieher verpflichten ſich bei der Oeſtellung des Abonnements die während der orzugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17500 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle mannheim k 6. 2.— Seſchäfts⸗nedenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ Hoſſtr. 6. Fernſpr. Ur. 741, Jogg, 7048, 7048, 7948. Celegr.-Rör. lanzeiger Man erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonnta Seig 2 Badiſche Neneſte Nachri 9— Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Srauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung Anittag⸗Ausgabe Verkaufspreis 100 2litliarden WMark 1924— Nr. 1 dei vorauszahlung pee ein⸗ un Soldmark Reklamen 1,80 Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. 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Er wies auf die Schmerzen und Leiden des veraangenen Jahres hin und verſicherte daß ſich ihre Blicke mit inni⸗ ger Teilnahme auf die unglücklichen Volksklaſſen richten. auf die werktätige Bevölkerung und die Geiſtesarbeiter. den Mittelſtand, Kranke. Greiſe Frauen und Kinder. denen oft das Allernotwendiaſte zum Leben fehlt. 175 „Reichspräſtdent Ebert dankte für die Glückwünſche des diylo⸗ matiſchen Korps und die Worte des Mitgefühls mit der Not des deut⸗ ſchen Volkes. Er gedachte der Hilfe und des Beiſtandes weiter Kreiſe der fremden Nationen, durch die manches Leid gemildert und Vielen wirkſam geholfen wurde. Es iſt bei Beainn dieſes neuen Jahres, ſo führte der Reichspräſident aus, der ſehnlichſte Wunſch des deutſchen Volkes, in ſeinem harten Ringen um ſein Leben und ſeine Zukunft, daß auch ihm bald das hohe Gutrukhiaer Arbeit und friedlichen Lebens im Kreiſe der Völker beſchieden ſei. sdann begrüßte der Reichspräſident die diplomatiſchen Vertreter und tauſchte im verſönlichen Einzelgeſpräch mit ihnen Neufahrs⸗ wünſche aus. Anſchließend empfing der Reichspräſident den Reichskanz⸗ ler, die Reichsminiſter und Staacsſekretäre. Hierbei hielt der Reichskanzler eine Anſprache, in der er auf die harten ſacg Letechge hinwies; die das vergangene Jahr unſerem Polke und Vaterlande gebraicht hat. Er wies weiter hin auf die Beſatzung des Ruhrgebiets und auf die ungeheuren Folgeerſcheinungen, dis ſich daran geknüpft haben. Die ſchrbere Beeinträchtigung unſeres Finanz⸗ und Wirtſchaftslebens, die dadurch verurſacht worden ſei, zwinge uns zu geradezu brutalen Maßnahmen, um wenigſtens die notwen⸗ digſten Lebensbedrfniſſe unſere⸗ Staatslebens zu beſtreiten. Es gehöre der ganze Starkmut der deutſchen Nation dazu, dem Jahrs 1924 und der politiſchen Entwickelung in ihm getroſt entgegenzuſehen. Der betonte dann, daß die Miniſter, von ihrer Verant⸗ wortlichkeft erfüllt und von Pflichtgefühl durchdrungen, von neuem ſeiert erkläven, daß ſie ihre ganze Kraft bdaran ſetzen werden, um unſer heulſches Baterland im kommenden Jahre aus ſeinem Zerfall herquszuführen und die wirtſchaftlichen und finanziellen Verhältniſſe nach Möglichkeit zu geſunder Enwicklung zu bringen. R Der Reichspräſident dankte für die von großem Vater⸗ landsgefühl getragene Verſicherung der ſelbſtloſen und verantwor⸗ tungsbewußten Arbeit im Dienſte des Volkes. Er betonte die ſchwe⸗ ren Schickſalsſchläge, die das vergangene Jahr dem deutſchen Volke auferlegt hat. 1 Dankbar erinnern wir uns auch heute des Opfermutes, mit dem alle Schichten der Bepölkerung das harte Los getragen und weiter tragen. Möge das neue Jahr den beſetzten Gebie⸗ ten eine Erleichterung ihres ſchweren Schickſals dadurch bringen, daß es gelingt, auf der Grundlage de⸗ wahren Friedens und des Rechtes der Völker die Lebensmöglichkeiten und wirtſchaft⸗ lichen Kräfte ihrer Bewohner wieder zu entfalten. Zum Schluß ſeiner Ausführungen hob der Reichspräſident die Notwendigkeit her⸗ vor, daß der Wille des ganzen deutſchen Volkes durch Zuſammen⸗ gehörigkeit lebendig bleibe. Hiernach empfing der Reichspräſident den Reichstagspräſiden⸗ ten Löbe und den Vizepräſidenten Dr. Rieſſer, die ihm die Glückwünſche des Reichstags übermittelten. In ſeinen Dankes⸗ worten gab der Reichspräſident der Erwartung Ausdruck, daß der Reichstag, deſſen Tätigkeit durch die dringende Not der finanziellen Lage zur Zeit etwa⸗ in den Hintergrund getreten ſei, bald wieder in ſeine vollen Rechte und ſeine ganze Arbeit eingeſetzt werde. Anſchließend ſprach eine Abordnung des Reichsrates dem Reichspräſidenten die Glückwünſche des Reichsrates aus. Später übermittelten Vertreter der Heeres⸗ und Marineleitung dem Reichspräſidenten die Glückwünſche des Reichsheeres und der Reichsmarine Neujahrsaufrufe an Heer und Marine Der Chef der Heeresleitung und der Chef der Marineleitung Aaben an Reichsheer und Reichsmarine anläßlich des Jahreswechſels ufrufe gerichtet, in denen auf die Bedeutung des Heeres und der 55 arine für das Volk hingewieſen und der Erwartung Ausdruck Jahren wird, daß gleich wie im vergangenen ſo auch im neuen ſhre Heer und Marine ihre Pflicht im Dienſte des Vaterlandes un werden. 12%% ETT Die Antwort aus paris und Brüſſel 8 Der Meinungsaustauſch der Pariſer und Brüſſeler Re⸗ ſhen ung über die an Deutſchland zu erteilende Antwort hat inzwi⸗ Ein zbeinen. Fortgang genommen, ohne daß man bislang zu einer n g gekommen zu ſein ſcheint. In Pariſer diplomatifchen Aclen hält man indeſſen, wie die Blätter melden, die Antwort Frankreichs und Belgiens für unmittelbar bevorſtehend, glaubt ſo⸗ gar, daß ſie bereits morgen oder übermorgen den Berliner Stellen übermittelt werden würde. Nofwendige Kichtigſtellungen Havas hat am 29. Dezember folgende Meldung ver⸗ 05 Einverſtändnis mit der deutſchen Reaierung es für zweckmäßia⸗ fel haben. das am Montaa überreichte Memorandum der Oef⸗ genlichkeit nicht zu übergeben, um ſo die angebahnten Verhandlun⸗ des alchſt zu erleichtern, iſt heute erſtaunlicherweiſe der Wortlaut die Nemorandums in der enaliſchen Preſſe au leſen. Obaleich ſtücks te ſich den Chorakter eines im weſentlichen techniſchen Schrift⸗ anderendt. zeiat ſie viel deutlicher, als man annehmen konnte da⸗ inene Jiel, das viel weniger darin beſteht, an Rühr und Rhein wirtſchaftlichen modus vivendi zu ſchaffen. als darin, die poli⸗ 4 e und adminiſtrative Souveränttät Berlins wieder Rückken ſtellen. Auf allen Gebieten verlangt Berlin einfach die ebr zum Status vor dem 11. Januar 1923. 15 für Fur Berlin iſt der Augenblick noch nicht da, die Bedingungen ie Erneuerung der Micum⸗Verträge zu erneuern, nach weniger der Reparationen einen Augenbſick dafür, eine allgemeine Regelung zu beſprechen. So handelt es illuſoriſch und ergebnislos zu machen. Während die Regierungen von Frankreich und Belgien Politiſche Newahrsempfänge und Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat ferner folgenden Aufruf an die geſamte Wehrmacht erlaſſen:„Auch beim diesjährigen Jahreswechſel drängt es mich, allen Angehörigen von Heer und Marine meinen wärmſten Dank und Anerkennung für ihre treue Pflichterfüllung in ſchwerer Zeit auszuſprechen. Berufen zum Schutz der deutſchen Heimat, hat die Reichswehr voll ihre Schuldig⸗ keit getan und ſich damit in weiteſten Kreiſen des Volkes neues Ver⸗ trauen und Anſehen erworben. Für das kommende Jahr ver⸗ einigen wir uns zu dem Gelübde, daß die Reichswehr allen Schwie⸗ rigkeiten zum Trotz bleibt: äeiſerne Klammer der Einheit des Reiches und unerſchütterlicher Grundſtein der verfaſ⸗ ſunasmäßigen Ordnung, auf der ſich unſer Vaterland aufbaut zu Größe und Freiheit.“ In paris Auch in Paris fand Neujahrsempfang des diplomatiſchen Korps ſtatt, wobei der päpſtliche Delegat Moſignore Cerletti als Doyen des diplomatiſchen Korps in einer Anſprache erklärte: Die Jeden beunruhigenden kragiſchen Exeigniſſe, die den Verlauf des vergangenen Jahres gekennzeichnet haben, brauche man nur in die Erinnerung zurückzurufen. Trotz allem ſei es möglich geweſen den Frieden aufrecht zu erhalten. Angeſichts der Gefahren habe ſich die menſchliche Solidarität ſtärker erwieſen als alle Egoismen. Der Präſident der Republik Millerand ſagte in ſeiner Er⸗ widerung: Die Beharrlichkeit der franzöſiſchen Politik, die mit uner⸗ ſchütterlicher Mäßigung durchgeführt worden ſei, habe ſchließlich doch Früchle getragen. Es ſcheine, daß man jetzt das Herrannahen der endlichen Geſundung und des⸗ endlichen Friedens be⸗ grüßen dürfe. Frankreich, deſſen Genie Haß und Zwietracht ſo fern ſtehen, wünſchen von ganzer Seele Frieden und Entſpannung. Dieſe Wendung, die vielbemerkt wurde, entbehrt nicht eines ge⸗ wiſſen pikanten Beigeſchmacks. Man kennt die Gegenſätze zwiſchen Millerand und Poincare, die ſchon ſeit geraumen Zeiten ſchweben und die ſich in letzter Zeit erheblich verſtärkt haben. Es hat den Anſchein, als ob Millerand den wachſenden Wunſch eines großen Teils der franzöſiſchen Bevölkerung zu eine rendlichen Be⸗ reinigung des Reparationsproblems nicht ungeſchickt gegen Poincare, der nach wie vor der Verſtändigung Hemmungen in den Weg legt, anzuſpielen verſtanden hat. Als Symptom für die inneren Wider⸗ ſtände, die ſich gegen die intranſigente Haltung Poincares im eigenen Volk hervorwagen, verdienen, ohne daß man eine ſolche Kundgebung überſchätzen darf. auch die Vorſtellungen der franzöfiſchen Kolonie in Berlin beim franzöſiſchen Botſchafter bewertet zu werden, die ſich für eine politiſche Entſpannung ſehr beſtimmt ein⸗ geſezt haben. Auch Herr Beneſch ſieht in den vorſichtigen Neu⸗ ſahrsbetrachtungen die er, der eben mit dem Bündnisvertrag in der Taſche aus Paris zurückgelehrt iſt, in den ihm naheſtehenden Prager Blättern anſtellt ſo etwas wie eine Friedensdänmerung am politiſchen Horizont aufſteigen. Auch ex deutet an, daß vielleicht eine Milderung der franzöſiſch⸗deutſchen Spannung bevorſteht, wenn⸗ gleich er zunächſt nur eine provkſoriſche Löſung der Reparations⸗ krag: für möglich hält. In Brüſſel Beim Neujahrsempfang im königlichen Schloß ſagte der König in Erwiderung auf eine Anſprache des Präſidenten der Abgeord⸗ netenkammer: Die Regelung der Repapationsfrage ſei für die Wie⸗ derherſtellung des wiriſchaftlichen Gleichgewichts Belgiens uner⸗ läßlich. Die Berechtigung der Reparationen ſei wie von der gan⸗ zen Welt, ſo auch von Deutſchland anerkannt worden. Dem Präſi⸗ Haltung Belgiens ſei durch ſeine politiſche und geographiſche Lage beſtimmt und ziele darauf ab, die beſtehenden Freundſchaften auf⸗ recht zu erhalten und die unerläßlichen Stützen zu bewahren. ***. Aus der Ueujahrsbotſchaft Hoovers Der Newyorker Berichterſtatter der Times ſchreibt: In der Neujahrsbotſchaft des Handelsſekretärs Hoover herrſche ein opti⸗ miſtiſcher Ton. Nach deſſen Anſicht ſind die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Ameriſa gut. Die Weltlage ſei hoffnungsvoll, und zwar infolge der Einleitung von Verhandlungen für die Regelung des deutſchen Problems, das Hoover die größte Bedrohung der wirt⸗ ſchaftlichen Welt nennt. Hoover erklärt weiter, die Stabiliſterung des franzöſiſchen Franken und eine große Verminderung in den europäiſchen Rüſtungen ſind die Vorbedingungen für die Wohlfahrt der Welt. Der deutſche Zuſammenbruch habe in geringerem Maße jeden anderen Teil der Welt gerührt, der noch nicht den vollen Sto ß der Ruhrbeſetzung geſpürt hat. Aber die finanzielle Stärke und Stabilität der weſtlichen Halbkugel und die Ausſichten auf eine baldige Konferenz über die franzöſiſch⸗deutſchen Bezieh⸗ ungen ſchaffen eine hoffnungevolle Grundlage, auf der ſich das neue Jahr aufbauen kann. ſich für das Reich nicht darum, eine Anpaſſung an die durch die Beſetzung geſchaffene neue Lage zu fin⸗ den, es zielt einzig und allein darauf ab, die franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Behörden jeder Unterhandlungsfreiheit im beſetzten Gehiet zu berauben und die Erzreifung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Pfandes 2 Es iſt leicht begreiflich, daß unter dieſen Umſtänden die erſten von den franzöſiſchen Vertretern an Ort und Stelle eingegan⸗ genen Gutachten ſich über die Geſamtheit der von Berlin ins Auge gefaßten Maßnahmen ungünſtig ausſprechen. Die leitenden deutſchen Perſönlichkeiten irren ſich und ſetzten ihre Lands⸗ leute ſchweren Enttäuſchungen aus, wenn ſie ſich einbilden. daß man in Paris wie in Brüſſel ſo leicht eine Beelnträchtauna der Eraeb⸗ niſſe hinnehmen wird, die durch die franzöſiſch⸗belaiſche Politik ge⸗ zeittg worden ſüubb]? 3 Zu dieſer Meldung wird von untetrichteter deutſcher Seite fol⸗ gendes mitge. ilt: Die vor zeitige Verböffentlichung des deutſchen Memorandums, die der bei den Beſprechungen in Parxis und Brüſſel getroſſenen Verabredung zuwidetläuft, wird qu ch⸗ deutſche rfeits bedauert, zumal ſie einen Teil der frafzöſi⸗ ſchen Preſſe zu Aeußerungen veranlaßt hat, die kaum geeignet ſind, den im Gange befindlichen Austauſch zwiſchen den Regierungen zu fördern. Der deulſchen Regier ung wird darin vorgeworfen, daß es ihr nicht auf ein modus vivendi in den beſstzten Gebieten, ſondern darauf ankomme, dort die politiſche und adminiſtrative Souveränität des Reiches und ſchlechthin den Zuſtand vor dem 11. Januar 1928 wieder herzuſtellen. Die Reichsregierung hat bei den von ihr einge⸗ laleten Beſprechnneen nicht die endgültige Eßſung der Ruhr⸗ und Rheinfrage zur Di⸗ üfſion geſtellt. Sie hat denten des Senats erwiderte der König auf deſſen Anſprache: Die braucht jene, wie auch dieſe ohne ſie Einzelatome k hat, lediglich da⸗ Mittel ſein, ſoriſch zu haltbaren Zuſtänden zu gelangen. Abſicht zugrunde, einen Modus vivendi zu ſchaffen. Rundgebungen 19 2 4 Ein Sekenninis zum Optimismus gegenwärtig von jedermann zu verlangen, erſcheint gewagt, — und dennoch möchten wir uns nicht nur für heute, ſondern auch für die kommende Zeit dazu bekennen und jeden unſerer Leſer auffordern, das gleiche zu tun. Das bislang ſchwerſte Jahr der Nachkriegszeit liegt hinter uns. Die Zeitung war ſein Chroniſt und in ihren Berichten und Betrachtungen ſpiegelte ſich das nervenzerrüttende Auf und Ab in der Politik, wie vor allem auch in der Wirtſchaft wieder. Zum erſten Male ſeit längerer Zeit iſt nun aber eine gewiſſe Beruhigung eingetreten. Noch können wir uns kaum an den Gedanken gewöhnen, wieder zu einem Land mit einer gewiſſen Währungs⸗Stabilität geworden zu ſein. Vorſichtige Zurückhaltung, wenn nicht gar Mißtrauen hemmen noch viele, feſten Fuß auf das nach unendlichen Mühen gewonnene Neuland zu ſetzen, und gewißlich, allzu blindes Vertrauen und allzu großer Optimismus, als wäre nun alles Leid über⸗ wunden und eine neue goldene Zeit bräche an, wäre verfehlt. 5 Noch ſteht uns Schweres bevor, das jeden von uns in irgendeiner Weiſe berühren oder treffen wird. Aber die Atempauſe, in der wir uns jetzt befinden, läßt uns erfreu⸗ licherweiſe Zeit zum Kräfteſammeln. Die wohltätige Ruhe des Geiſtes und des Körpers führt zu einer ſeeliſchen Geſun⸗ dung, aus der dann neue Kräfte hervorwachſen für die Arbeit und Beteiligung am Staatsleben und im Beruf. Jede Arbeit aber, zu deren Gelingen man nicht von vornherein Vertrauen hat, iſt unnütze Kräftevergeudung. Wem ſoviel genommen worden iſt, wie dem deutſchen Volk, darf nicht Raubbau treiben mit dem Wenigen, was übrig geblieben iſt. Darum fordern wir alle auf, die mit uns den Glauben teilen an die unverſiegbaren Quellen deutſcher Volkskraft und deutſchen Lebenswillens ſich mit uns zu vereinen zur Wiedererrichtung des Deutſchtums, das die Grundlagen unſerer ſtaatlichen und völkiſchen Zukunft bedeutet. Zu dieſem Zweck will der Mannheimer General⸗Anzeiger an⸗ regen- und begeiſtern, mithelfen und mitberaten, wo immer ſes nötig iſt. Er will vor allem auf der äußerſten vorgeſcho⸗ benen Stellung in der Südweſtmark des Reichs nicht auf ver⸗ lorenem Poſten ſtehen, wenn er das Sturmbanner des Deutſchtums aufrecht erhält. Der Gemeinſchaftsgedanke, der alle. Volksteile verbinden ſoll, muß in erſter Linie auch zwiſchen der Zeitung und ihren Leſern lebendig ſein. Sie bleiben. So gedenken wir im neuen Jahr unſere Aufgabe zu er⸗ fülleng Wir bekennen uns zu dem feſten Glauben an eine Beſſergeſtaltung unſerer Lage und an glücklichere Zeiten unſerer. Geſchichte. Wir vertrauen nicht nur auf unſere bisherigen Geſinnungsfreunde, ſondern hoffen vor allem auch auf jene, die bisher aus irgend welchem Grunde abſeits ſtanden. Nicht leichtherzig, ſondern im vollen BVewußtſein unſerer Verantwortung wollen wir weiter den Dienſt im Intereſſe der Oeffentlichkeit und damit des Volkes ausüben. Das iſt unſere Loſung und unſer Ziel! Mannheimer General-Anzeiger. ermöglichen würde, ſcho lebens in den beſetzten die Bevölkerung ein ſchaffen. Gerade nach die das Beſatzungsregime un CCCCCCCcCcCcc n vor der endgültigen Löſung das Wirtſchafts⸗ Gebieten wieder in Gang zu bringen und für ermaßen erträgliche Lebensbedingungen zu anzöſiſcher Auffaſſung ſollten die Formen, inn Laufe des letzten Jahres angenommen 5 angſche der 1 pölterung zu brechen. Wenn die franzö iſche Regierung ihre wieder⸗ holten eeren Erklärungen in dieße! Hinſicht nicht verleugnen will, wird ſie jetzt nach völliger Beſeitigune, des Widerſtande⸗ gegen eine Aenderung des Regimes, wie ſie in dem deutſchen Memorondum vorgeſchlagen wird, nichts mehr einwenden können. In der Tat iſt es ohne Regelung fragen undenkbar, in den beſetzten Gebieten auch nur provi⸗ n F i uſo nicht, wie die Havasmeldung anzuden int, irgend eine verſteckte Abſicht, ſondern lediglich die offen Diejenigen Kreiſe in Fnankreich, die zur Beurteilung der deutſchen Vorſchaage nicht auf Londoner Indiskretionen angewieſen ſind, ſondern das deutſche Memorandum kennen, werden deshalb nicht im die Auslegung der Agentur Havas den ern der deutſchen Anregun nicht trifft und i ichtlj nicht gerecht wird. 8 85 5 75 18 e e fee Auch noch ein Reuter⸗Dementi —*. Zu der Behauptung, die britiſche Regierung ſei in i deh Weiſe für die Veröffenklichung der unglen denghen Nofe beteſ. fend die Verhältniſſe in den beſetzten Gebieten verantwortlich, ſtellt ihre Anvegung vielmehr Reuter feſt, daß von keiner amtlichen britiſch 2 ganz unzweideutig auf eine propiſoriſche Regelung obgeſtellt, die es eine Information über die Note der in dem deutſchen Memorandum angeſchnittenen Verwaltungs⸗, Verkehrs⸗ und Finanz⸗ — Se, 85 * eee tezen Fühlung genommen, Gründen eine reſtloſe Aufhebung des Ausnahmezuſtandes gegen⸗ würtig kaum möglich wäre. Problem der Markſtabilſierung der Löſung enkgegenzuführen, um eenbnien wn 2* Seiie. Nr. 1 Mannheimer General-Anzeiger(mittag · Aus gabe) Miltwoch, den 2. Jauuar 19824 Milderung des Ausnahmezuſtandes Auf Grund des Art. 48 der Reichsverfaſſung wird folgendes verordnet: 5 Artikel 1: Hinter§8 5 der Verordnung des Reichsprüſtdenten bom 26. September 1923 werden fſolgende Paragraphen 3a und 5b eingeſchaltet: 9 7 24 0 5a. Gegen das Verbot regelmäßig erſcheinender Druck⸗ ſchriften iſt eine Beſchwerde an den Staatsgerichtshof zum Schuge der Republik zuläſſig. Die Beſchwerde hat keine aufſchie⸗ bende Wirkung Der Staaksgerichtshof entſcheidef in der Beſegung von drei Mlitgliedern, von denen mindeſtens eins dem Reichs⸗ gerichte nicht aͤngehört. Die Entſchei ungen des atsgerichtshofs ſind ſchriftlich zu begründen und dem Beteiligten zuzuſtellen. Auf die Beſchränkungen der Freihelt findet das Geſetz betr. Verhaftung und Aufenthalts⸗ beſchraänkung auf Grund des Krlegs⸗ und Belagerungszuſtandes vom 4. Dedember 1916 Anwendung. An die Stelle des Relſchs⸗ Milftärgerichis tritt der Staatsgerichtshof gum Schutze der Republik Arkikel 2: Dleſe Berordnung tritt mit dem Tage ihrer Ver⸗ kündung in Kraft. Sie findet auch Anwendung, ſoweit an dieſem Tade aufgrund der Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. Seßplember 1923 regelmäßla erſcheinende Druckſchriften verboten oder Perſonen in ihrer perſönlichen Frꝛiheit beſchränkt ſind. Perſonen, die ſich am Tage der Verkündung dieſer Verordnung aufgrund der Verordnung des Reichspräſſdenten vom 26. September in Haft befinden, ſind alsbald darüber zu belehren, daß ihnen gegen ihre Verhaftung jederzelt das Rechtsmittel der Beſchwerde an den Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik zuſteht. Der Reichspräffdent: Ebert.! Der Reichskanzler: Marx. Der Reichsminiſter des Innern: Dr. Jarres Ungünſtige Aufnahme rechts und links Die geſtern Verdrdnung der Reichsregierung, die eine ſofert in Kraft tretende Milderung des Ausnahmezuſtandes n haß bei den exttemen Partelen eine gleich ungünſtige Au nahme gefunden. Die deutſchnationale Preſſe legt der Reglerung die einſchränkenden Beſtimmungen als Schwäche und als ein erneutes Zurückweichen vor den marziſtiſchen Parteien aus. Inner⸗ halb der Sozlaldemoktatie iſt man, wie zu erwarten war, mit dem „Reufahrsgeſchent“, wie die„Deutſche Zeitung“ den Erxlaß zu nenſten beliebt, ebenfalls nicht zufrieden. Man hat offenbar zum mindeſten erwartet, daß der Reichskanzler eine teilweiſe Aufhebung des Ausnahmezuſtandes, wie ſie Dr. Streſemaun bereits kurz vor ſeinem Rücktritt in Ausſicht geſtellt hatte, anordnen werde. Von lünksſtshender Seite wird allerdings darauf aufmerkſam gemacht, daß die Verordnung kaum als Antwort der Regierung auf die ſüngſten Vorſtellungen der Sozialdemokraten beim Kanzler gelten könne, da ſie ſchon vom 23. Dezember datiere, alſo ſchon beſchloſſen —* bevor die ſozlaldemokratiſchen Vertreter bei Dr. Marx vor⸗ prachen. Wie der Lokalanzeiger berichtet, haben geſtern Vertreter der Sozialdemokratie mit Mitgliedern der bürgerlichen Koglitionspar⸗ in wie weit im bürgerlichen Lager für eine völlige Beſeitigung des Ausnahmezuſtandes Stimmung vorhanden ſei. Es ſoll in der Beſprechung von ſozialdemokratiſcher Seite geltend gemacht worden ſein, daß auch durch die neue Verordnung die bisherigen ſozial⸗ demokratiſchen Bedenken gegen den Ausnahmezuſtand nicht hinfällig geworden ſeſen und daß man daher eine ſofortige Einberufung des Reichstags für notwendig halte. Auf bürgerlicher Seite iſt man indes der Meinung. daß zunächſt aus außenpolitiſchen Die inoffisellen Beſprechungen hälten indes kein Ergebnis gehabt. Daß die Sozialdemokraten ihre Vor⸗ ſtöße eiwa bis zur Auflöſung des Reichstaas treiben würden, wird in parlamentariſchen Kreiſen nicht angenommen. Die Neufahtrsparole, die geſtern der Vorſtand der ver⸗ einigſen ſozfaliſtiſchen Parteien im Vorwürts veröffentlicht hat, wird allg-mein als der Auftakt zu den kommenden Reichstags⸗ wahlen betrachtet. Man hält die Angriffe gegen das Kabinett Marx in bürgerlichen Kreifen für umſo ungerechtfertigter, als gerade die Sozialdemokraten die ſa wiederholt in der Regierung ſaßen, ihrerſeits auf wirtſchaftlichem Gebiet nicht den ge⸗ ringſten Exrfolg zu verzeichnen haben, während es doch erſt unter dem Kabinett Slreſemann und Marx. nach dem Aus⸗ trikt der Soztald⸗mokralie aus dem Kabinett gelungen iſt, das die ſich einer der angeſehenſten Männer der Sozialdemokratte. Dr. Hilferböng, vergebens bemüht hat. der Bombenanſchlag in Hannover Eine amtliche Mit,eilung des Polizeipröſidiyms in Hannover t, daß der Bombenanſchlag auf das Regierungsgebäude in Häanncver von Miigliedern der Kommuniſtiſchen Par⸗ ſeil ausgeführt worden iſt. Die Zentralleitung der Partei in Ber⸗ lin und die Bezirksleifung der Partei in Hannover hätten die Anlei⸗ ſung ergehen laſſen, Sprengitoffe und Sprengkörper zu beſchaffen. beſondere Kommandos zu bilden, die Behörden zu beunruhgen und mißliebige Perſonen und Beamte zu beſeitigen. Ein Teil der Sprengſtoffe ſei erfaßt unßd eine Anzahl Perſonen fedgenommen worden, die als Täter in Frage kommen. Am 30. Dezember ſei ein Mann feſtgenommen worden, der im Beſitz einer fertigen Bombe geweſen ſei. Das neue Jahr, dir bring es Frieden Und Troſt zuerſt, du deutſches Land! Denn an dem Teil, das dir beſchieden, Trägt jede Hand. Karl Stielet * Theater und Muſik vom Katlstuher Landestheater. Von den zwei großen Ver⸗ heißungen des Landestheaters erfüllte ſich die eine als wirklich glän⸗ zendes Weihnachtsgeſchenk: Pfitzners Paleſtrina(de an⸗ dere, Aiſchylos Oreſteia ſoll nach Neujahr herauskommen. Mann⸗ heim war wie andern größeren Opern Pfitzners muſikaliſche Legende längſt dekannt) für Karlsruhe blieb ſie noch mit höchſter Spannung erwartetes Ereignis. Und der Erfolg war wie überall: begeiſterte, ergriffene Aufnahme des Werkes in ſeinem Anfang und Ende: der weſſe Att ſieß auch einſeitige Verehrer des Schöpfers bei aller Zu⸗ n im Einzeinen den Kopf ſchütteln. Für de Wiede gabe am erſten Felertag hatte das Theater alle ſeine künſtleriſche Kraft kon⸗ Airierk Das Ircheſter unter Fr. Cortolezis entwickelte eine ung nicht mehr erfebte Leiſtungsfähigkeit als ganzer Muſikkörper wie in den Feadden Aufaben, die nicht gering ſind! H. Mülber Drachte die pröden und less iſch wie muſtkaliſch ſchwierigen Viola⸗ ſaln einwandftei, wie man h Konzertmeſſters Voigt Geden⸗ portien mit hohem Genuß aufnahm. Das ganze komplizierte Werk Aber mit ſeinen tauſfenderlei Nüancen reſignierter Lebensſchwere und otterfüllzer Schöpferfreude, dieſe Generalbeichte eines unſerer vef⸗ len Tondichters, dankte der mitreißenden Führung Cortolezis eine ſedergabe aus einem Guß, die kritiſche Diskuſſion überflüßig machte. Rud. Balde ſang und verkörperte Paleſtrina in richtigem Erfaſſen der Rolle Ohne ſich in den Vordergrund ſtellen zu wollen, beherrſchte er als lebensmüder wie ſchaffender Paleſtrina die Bühne, ſparte anfünglich vielleicht zu ſtark merklich die Stimme, um dann geihen Ende des erſten Akts ſein großes Materfal hinreißend ſtrömen laſſen. Aus dem Gewirre der vielen, meiſt nur vorüberziehenden ollen ragten noch die Partien der Paleſtrinaſchüter Ighino und hervor: Hete Stechert und Lili Breig brachten ſie in der tichtigen Miſchung jugendlicher Sentimentglität und Gärung auch zu ſtimmlich hervorragender Wirkung. Mit dieſer eindrucksvollen iedergabe des Paleſtringa hat die Oper des Landestheaters ihre be⸗ deutendſte Tat der bisherigen Spielzeit vollendet und zugleich eine tängſt ſchuldige Ehrenpllicht gegen den Meiſter erfüflt, deſſen Werke ſie von jeher mit beſonderer Liebe der Allgemeinheit verſtändlich zu Pr. K. Preisendaur perſönlichen men haben, wobei die Kommiſſare nach Auffaſſung der Thüringer thüringiſchen Reglerung auch leicht möglich geweſen, für die bevor⸗ Hoffnung der Literatur. Ob als Dramatiker, muß ſich erſt erweiſen, denn ſein, ſchlicht„Theaterſtück“ genanntes, bureau“, das im Frankfurter Schauſpielhauſe erlebte, iſt höchſtens eine erſpart. N 8 989. Der ſoziallſtiſche Sumpf in Thüringen Dr. Jarres in Weimar er Reichsminiſter des Innern, der ſich im Sonnlag ar aufhielt, hat dort zunächſt den Vortrag der thü⸗ zell Landeszentralhehörde enſſandien Reichsbeauftragten enk⸗ gegengenommen, alsdann die Vertreter des Thüringer Brauiten⸗ bundes angehört ſowie der bürgerlichen Parteien und der ſozial⸗ bdemokrallſchen Partei und im Anſchluß daran noch eime Beſprechung inft dem thüringiſchen Stagtsminiſterium geha Jalſche Behauptungen der Preſſeſtelſe camt für Thüringen teilt unter der Ueberſchrift n der bürgerlichen Parteien nach dem Reichskom⸗ für Thüningen“ mit: Nachdem ſeit dem 28. 12. die Kom⸗ der Reſchsreglerung unter Jührung des Reichskommiſſars die lleberwachung der öffenklichen Ordnung, Herrn Künzer, bei er Thüringer Regjerung gemäß Artikel 15 der Re ſchsverfaſſung die Aufſicht über die Durchführung des Reichsgeſetzes vorgenom⸗ ringiſche Staatsregierung die ihnen verfaſſungsrechtlich und laut Vollmacht des Reichskanzlers verliehenen Befugmſſe weit überſchrit⸗ ten hatten, hat anſchließend die Thüringer Landesregierung den Reichsminiſter des Innern Dr. Jarres am 30. 12. über die Be⸗ anſtandungen in mündlicher Ausſprache in Kenntnis geſetzt. Zuvor hat der Reichsminiſter am gleichen Tage mit den Vertretern der Thüringer Parteien Beſprechungen abgehalten. Die Thüringer Landesregierung wird de erhobenen Beanſtandungen auf ihre Halt⸗ barkeit hin prüfen und alsbald mit der Reichsregierung weitere Verhandlungen aufnehmen. hauptung, daß die Reichsbeauftragten ihre Befugniſſe überſchritten hätten, unzutreffend. .* 1* Wenn die khüringiſche Regierung ſich gegen die Kontrolle ihrer Tätigkeit lange zur Wehr geſetzt hat, ſo weiß ſie ſelbſt am ſaſten warum. Das was in Thüringen von reglerungswegen geſchehen iſt, hat in ſehr vielen Fällen das Licht der Oeffentlichkeit zu ſche uen, weil es eine Auswirkung übelſter Parteſwirtſchaft iſt. Zu einem richtigen Skandal haben ſich vor allen Dingen die Zu⸗ ſtände in Jena entwickelt. Der thüringiſche Kultusminiſter hat die Univerſität in Jena mißhandelt, wie wohl noch nie zuvor ein wiſſenſchaftliches Inſtitut von einem Kultusminiſter mißhandelt wor⸗ den 5 Die Amtstätigkeit des Zehn⸗Gebote⸗Hoffmanns in Preußen und ſeiner Braunſchweigiſchen Kollegin iſt immer noch erträglich im Vergleich mit dem Kulturſegen, der unter einem ſozialiſtiſch⸗kommu⸗ niſtiſchen Kabinett über das Land Thüringen und insbeſonder über die Landesuniverſität Jeng hereinbrach. Der thüringiſche„Kultus⸗ miniſter“ bevölkerte die Univerſität mit ſeinen Kreaturen und ging dabel über alle Rechte des Profeſſorenkollegiums unbekümmert hin⸗ Der ee e daß die Wiſſenſchaft frei ſein müſſe, exiſtierte für dieſen Kultusminiſter nicht. Die Wiſſenſchaft hatte ſeiner Anſicht nach eeee e zu ſein, oder aber ſie hatte jedes Recht tuf Berückſichtigung verloren. Der Genoſſe Dr. Strecker, der in Heſſen als Vertreter des Schulweſens ſich völlig unmöglich gemacht hatte, erlebie in Jena eine fröhliche Wiederaufer⸗ ſtehung und hatte dort Gelegenheit, ſeine Erzlehungsgrundſätze reſt⸗ kos und hemmungslos in die Tat umzuſetzen. Aehnlich wie Müller⸗ Brandenburg die thüringiſche Polizei reformierte, ſo reformierte dieſer Strecker die Wiſſenſchaft. Die Profeſſoren der Univerſität Jena waren der Willkür einer ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Geiſtes⸗ tyrannei hilflos preisgegeben und die Studentenſchaft litt unter die⸗ ſem Zuſtande ſo ſehr, daß ein Auszug der Muſenſöhne ſchli ßlich unvermeidlich geworden wäre. Die Zuſtände wurden derart unhalt⸗ bar, daß ſogar die Jenger Demokraten, die von jeher ſehr weit links ſtanden, die Hilfe derReichsregierung gegen das Treſben ih es Kultus⸗ miniſters anrlefen. Wenn die Reichsregierung ſich nicht einer fohr⸗ läſſigen Haltung ſchuldig machen wollte, ſo mußte ſie dieſem Rufe Folge leiſten und endlich in Thüringen nach dem Rechten ſihen.. Aber Jena war nur eins von vielen Betätigungsfeldern. Die Sozialiſten und Kommuniſten in dem thüringiſchen Kabinett hatten auch im übrigen redlich für ihrk Parteigenoſſen geſorgt und die thüringiſche Verwaltung mit ihnen bevölkerk Der Beamtenab⸗ bau drohte unter dieſen Umſtänden in Thüringen zu einer beſon⸗ deren Miczwirtſchaft zu führen. Es hätte in der Hand der thüringi⸗ ſchen Regierung gelegen auf dem Wege des Veamtenabbaues noch raſch dieſenigen Beaniten aus den höheren Verwaltumgsſtellen ver⸗ ſchwinden zu laſſen, die ſich bisher trotz aſler ſoziafdemokraciſchen Vetbernwirtſchaft dort gehalten haben. Auf dieſe Weiſe wäre es der ſtehenden Wahlen möolichſt günſtige Vorbedingungen zu ſchaffen. Denn wer den Verwaltungsapparat eines Landes in der Hand hat und ihn durch ergebene Partejanhänger kontrollieren laſſen kann, der kann auch bei den Wahlen manche Vorkeile für ſeine Partei er⸗ zielen, die bei einem unparteiiſchen Verfahren nicht wögleh ünd Gerode das aber mußte verhindert werden. Denn in Thüringen iſt die Beſeitfgung der ſozaliſtiſch⸗kommuniſtiſchen Regi rung eine bebensfrage. Hier müſſen allerdinas num die bürgerlichen Wähler ihr Beſtes tun. Denn auch ein Reichskommiſſar kann einem Lande niht helfen, wenn ſich nicht die eigenen Bewohner zu einem tat⸗ kräftigen Willen aufraffen. Ein tüchtiger Revolutionsgewinnler Grund der Feſtſtellungen der zu den thüringiſchen Landes⸗ Auf gten, die zu einer An⸗ zentralbehörden entſandten Reichsbeauft neueſtes Werk„De⸗ ſeine Uraufführun Probe aufs Exempel. Es ſteckt 12 vie vom Expreſſionismus in dieſem jungen deutſchböhmi chen Kopfe, aber auch eine reiche Phantaſie eigener Art. Sein Sp macher—4 bureau aus der Familie des Pariſer Vorſtadt⸗Bajagdos ſtammend, lacht über die Menſchen, nur nicht über ſich ſelbſt. Die Welt gleicht einem Tollhaus, in dem der Scharfrichter, die Henker, die Dirne, der Leichenkutſcher und andere nicht gerade Pie erſten.ſellſchaft ge⸗ hörende Kreaturen agieren. Mitten in ieſer Schar treibt De⸗ bureau ſeine Scherze. Die Tragik bleiht auch dieſem Narren nicht Eiferſüchtig, um 55 beſorgt, ertappt er ſein Weib, vorher eine Dirne, auf un auberen Wegen. Das Kind, das ſie ihm eben geboren hat bringt er um, weil es einen anderen Vater haben ſoll. Vor Gericht erpreßt Debureau das Schuldgeſtändnis aus dem Weibe heraus. Die Unſchuldige wird verurteilt, der Schuldige frei. Aber ſchwer belaſtet, findet Deburean das Lachen des Spölters und Narcen nicht mehr. Juſt an dem Tage, da ſein Weib die Strafe verbüßt hal, da er zum erſten Male nach langer Krantheit wi der vor ſein Publikum treten ſoll, verliſcht das Leben dieſes peßvogels wie eine abgebrannte Kerze. In acht Bildern, die bisweilen wie Träume vorüberziehen, 05 ſich das dichteriſche Talent Viſchers. Unter der wirklich nachſchöpferiſchen Spielleitung den Intendanten Weichert, weſentlich unterſtützt durch den phantaſieerfüllten Maler Sievert, kam eine hervorragende Aufführung zuſtande, in deren Mittelpunkt der junge Fritz Odemar als Debureau ſtand. Am Schluß konnte der Dichter oftmals für den ſtarken Beifall danken. Saarbrücker Kunſtbrief. Wohl auf keinem Gebiet iſt das Saarland ſo 5 der hemmenden Tſolierung ausgeſetzt, wie auf dem der bildenden Kunſt Die äußeren Gründe der erſchwerten Verbin⸗ dung beſonders in der Verſendung von Kunſtwerken ſind auf der Hand liegend; es kommen innere hinzu, die vornehmlich in dem Mangel einer tragfähigen örtlichen Tradition zu ſuchen ſind. So ſteht eine immerhin vorhandene, ſtrebſame und talentvolle Jugend — für die im laufenden Winter bisher nur der Maler Fritz Grewenig mit einer zunehmende Reife und vielverſprechende Entwicklung perratenden Atelierausſtellung an die Oeffentlichkeit trat — einigermaßen wurzellos und ohne Fühlung mit einem ſpürbaren öffentlichen ee zerſplittert da; die Vorbedingungen einer repräſentablen Geſamtausſtellung erſcheinen kaum gegeben. Kenn⸗ zeichnend iſt, daß in dieſer, wie der weiteren wichtigen Aufgabe der Fühlung mif dem Kunſtſchaffen des Reichs Saorbrücken die führende Rolle an Neunkirchen abgetreten hat, wo die vege Kunſt⸗ dtung Raber zur Heit eine beachtenswer'e Sammelausſtelung Fcnkiucter Urauffüprung. Welchor Bif Her, vielen E2* Verleihung des Kleiſtpreiſes bekannt— iſt lüddeutſcher vorwiegend ſchwäbiſcher Meiſter veranſtaltet: an Klaſt⸗ Wie dazu von der Reichsregierung mitgeteilt wird, iſt die Be⸗ zeige an die Staatsanwaltſchaft in Weimar galührt haben, iſt von der Weimarer Staatsanwaltſchaft Regierunggaſſeſſor Kunze vom lhüringiſchen Miniſterium des Innern wegen des dringenden Verdachts der Urkundenfälſchung und Akten⸗ beſeitigung verhäftet worden. Kunze, der Vorbildung für den mittleren Gemeindebeumtendienſt beſitzt, wurde im April 1922 als Aſſiſtent im Miniſterium des Innern eingeſtellt und am 10. 4 23 Ein bürgerlicher Ordnungsbund gegen die Klaſſenherrſchaft Wie die„Thüringer Allg. Ztg.“ aus Weimar meldet, beſchloſſen die geſamten bürgerlichen Parteſen und Verbände Thüringens am Montag nachmittag in We mar die Gründung eines bürgerlichen Ordnungsbundes. Zur Aufſtellung einer bürgerlichen Einheltsliſte wurde eine Entſchlicßung ge⸗ faßt, in der als Ziel der Einheitsliſte bezeichnet wird, die Wieder⸗ kehr einer einſeitigen Klaſſenregierung zu verhindern und die in den letzten Jahren dem Thüringer Staatsweſen durch die ſozicliſtiſch⸗kommuniſtiſche Regierung zugefügten Schäden zu heilen. der Untergang der„dixmulden“ Der deutſche Geſchäftsträger in Paris, von Hosſh, gegab ſich am Montag nachmittag zumn Juai d Orſay, wo er das Bi⸗ leid der deutſchen Regierung anläßlich der Kataſtrophe des Luft⸗ ſchiffes„Dixmuiden“ ausdrückte. Die franzöſiſche Regierung hat außerdem von den meiſten Staatshäuptern der eurppäiſchen Länder Beileidsbezeugungen erhalten. verhaltung eines Separatiſtenfreundes Der„Ecloir“ berichtet, daß am 11. Dezember, was bic her ver⸗ ſchwiegen wurde, der Agitacor und Vorſitzende der franz ſiſ hen „Rheinliga“, Paul Hockel, durch die franzöſiſche Poligei ver⸗ haftet wurde. Aus einer Erläuterung des Blattes geht hervor, daß Hockel mit Separatiſten eine Geldſendung der Reichsbank⸗ ſtelle Frankfurt a. M. nach Wiesbaden abgefangen und den Raub in der Villa Dortens in Wiesbaden niedergeleſt hatte. Hter wollte Hockel die Verteilung des Geldes unter die verſchiedenen Befehlsſtellen der Separatiſten vornehmen. Für dieſe Tat habe Hockel dem franzöſiſchen Befehlshaher in Wiesbaden gegenüber die Verantwortung übernommen, um Schwierigkeiten mit der deutſchen Polizei zu vermeiden. Der franzöſiſche Oberkommiſſar in Koblenz hat Inſtruktionen vom Quai d Orſey verlangt und dieſer habe die Verhaftung Hockels gebilligt. Kleine politiſche Mitteilun! en *86 000 deutſche Efenbahner bel der Regte⸗ Nach einer Havas⸗ meldung aus Düſſeldorf hat die franzöſiſ hebelgiſche Regie ſeit dem 17. Oktober 56 102 deutſche Eifenbahner eingeſtelſt. Nach der gleichen Agentur ſind am 28. Dezember 20 Ausweiſungsbefehle rück⸗ gängig gemacht worden. Die holländiſche Kabinettskriſe. Die Führer der kathsliſcen und chriſtlichen Parteien haben die Königin erſucht von dem der rechten Seite der Kammer gegebenen Auftrag, ein Kobinett zu bil⸗ den, enthoben zu werden. Infolgedeſſen bleibt die ſeit mehr als 2 Monaten dauernde Kabinettsfriſe ungelöſt. * Der Nachfolger Duats. Nach dem„Matin“ ſoll General De⸗ beney. Mitgli⸗d des Oberſten Kriegsrates und Direktor der Krieas⸗ ſchule, als Nachfolger des verſtorbenen Generals Buat zum Chef des Generalſtabs werden. * Riicktritt des griechiſchen Kghinetts. Das oxie hiſche Kabinei iſt zurückgetreten Der bisherige Miniſterpräſſdent— rae erklärt. daß die Regierung die laufenden Geſchäfte erledigen werde. In liberalen Kreiſen erwartet man, enizelos Zaimis mit der Bildung des Kabinetts beauftragen wird. —— 8 Letzte Meldungen Der Mann mit der„Reiſekiſte“ Berlin. 2. Jan.(Von unſerm Berliner Vüro.) Zu einer Aber⸗ raſchenden Enthülluna führte eine Verhaftung auf dem Bahn⸗ hof in Gera. Dork erregte ein Mann mit einem Ballen Tuch Ver⸗ dacht. Als man ihn feſtſtellen wollte. entfloh er unter Zurücklaſſung des Ballens, er konnte aber erariffen werden. Er entpuppte ſich als ein Kaufmann Erich Waaner aus Berlin. Aus ſeiner Verneß⸗ mung aina hervor, daß er mit einer Reiſekiſte zürbeitete“, die völlig wohnlich eingerichtet war und in der ſein Kommlise ſteckte. Die Kiſte enthielt eine Vorratskammer und eine Bedürf⸗ nisanſtalt. Sie hatte ſogar eine Vorrichtung, mit Hilfe der, falls ſie auf dem Transport auf den Kopf aeſtellt wurde, dem Mann in der Kiſte wieder auf die Beine zu helfen war. eeee, ee verlin, 2. Jan. Von unſ. Berl. Bür.) Die Sitveſternacht iſt in Berlin verhältnismäßig ruhig verlaufen. In Gegenſatz zum Silveſter der verfloſſenen Jahre hat ſich diesmal ein außer⸗ ordentlich lebhaftes Treiben in den Straßen entwickelt, das aber nicht über den Rahmen des Normalen hinausgeht. Abgeſehen von einigen Schlägereien und Ausſchreltungen fand die Polizei nirgends Anlaß einzulchreiten, ſedaß die Faht des ſieterten Perſznen erbesiie dener der Friedenszahl zurückblieb. Die Feuerwehr iſt allerdings in 49 Fällen alarmiert worden. nicht mit Strich⸗Chapell ins Gefüllig⸗Modiſche oder mit E. Kölwel ins Dekorative gehen will. In Sgarbrücken pflegt das neueröffnete Kunftgewerbehaus Lang mit eigenen Entwürſen und Arbeiten aus namhaften Werkſtätten des Reiches und geſchmack⸗ voll den Anſchluß an moderne künſtleriſche und kunſtgewerbliche Strömungen. Ein Band ganz anderer Art zur Kunſtpflege des Reiches hinüber hat der Beſuch Max Slevogts geſchlungen, deſſen nunmehr vollendetes, für den Salon des Lloyd⸗Damyfers „Sgarbrücken“ beſtimmtes Gemälde, ein Stadtbild aus Alt⸗Saar⸗ brücken, in der(im übrigen ſtark dem Konventiopalismus verfal⸗ lenen) Kunſthandlung van Hees hier kürzlich zu ſehen war. Das Bild iſt als Ganzes von meiſterlicher Konzentrittton und reifer Be⸗ grenzung des landſckaftlichen Erlebens, mit der die Saarbrücker nicht recht zufrieden ſind, weil ſie eben täglich ſo vieles ſehen, was nicht darauf iſt: Neu⸗Saabrücken in der ungewiſſen Vieldeutſakeit ſeiner Gegenwart. E. B. den Araufführungsſport im Dresdner Alberktheater. Unſer Dresdner Kunſtreferent ſchreibt: Das ehemalige Dresdner Hof⸗ theater, das ſpätere„Alberttheater“ und heutige„Neuſtädter Schau⸗ ſpielhaus“, gegen deſſen Direktor Paul Willi die Bühnoneenoſſen⸗ ſchaft auf Entziehung ſeines Kunſtſcheines wegen„Unfehgkeit“ klagte, iſt wiederum in Kamof. Geheimrat p. Polenz, der Leiter des Bühnenvolksbundes, führte Klage wegen Schädigung der Mitgffeder und erhob gegen den unſinnigen Schwank⸗Uraufführungs⸗Rekord literariſcher Nieten an dieſem Theater ſcharfen Proateſt Direktor Willi, deſſen Vertrag am 1. Auguſt 1925 abläuft, fühee 5 zu ſeiner Entlaſtung an, daß er bei der Uebernahme des Theaber die Verpflichtung von Uraufführungen wertloſer Stücke übernammen habe, die die früheren Direktoren angenommen kätten. Einice An nahmen liegen ſchon zehn Jahre zurück. Um Konventionalſtraf f zu entqehen, müſſe er ſie bringen oder für andere geringwertie Stücke aus dem Verlage eintauſchen. Wenn das auf Wahrheit beruht, dann hätten an dem Niedergang des deutſchen Theaters die Verleger eine größere Schuld als die Theaterdere torel, und Dramaturgen. J. R. ½% Meue Sammlung alter Puppenſpiele. Der b kannte F ſcher und Sammler auf dem Gebiet der Pupnenſpiel“. Profeſſ) Arthur Kollmann in Leipiig wird am Anfang des Jahrez ginnen, eine größere Anzahl alter Puppenſpiele herausengebe alten Terte, die Kollmann bringen wird, ſind ni ht antigug huchhändlerſſhem Wege geſammelt worden. ſondern ſi U direkt ous dem Kreiſe der fahrenden Leute. Au⸗) küs ſeriſch Zurechtoemachtes iſt nicht dabei. ſondern es hondei ſi v mehr ansſchlieslich um qute alte Ueberlieferungen wel de die Feue vrobe öffentlichen Spiels vor breiien Schi den des B tächlien in Pörfern und kfeineren Stedten viele Genera jonen lern von qualitatip ſtrenaſter ben iſt hier freilich außer Theodor Werner⸗Stuttgart kau a1 nennen, wenn man 8 9 0 225 72 5 14 1 zum Regierungsaſſeſſor ernannt. N durch beſtanden haben. Eine Welt vergandener Johrtunderts ſich an ihnen auf; wir erblicken Schätze köſtlicher, einfach⸗ ſchl 2 eon eegg 22 G EFTFFrr 22 2282 2328058 di 534 .S 8HihS22a8 S 5 4 — m ührkt“ ſſor des e n⸗ den als 23 1 aft ſſen, de ung lung ſe⸗ der⸗ ern urch 3u vas⸗ dem ück⸗ chen bil⸗ als Enc⸗ Chef ineit Hat ekde. nis ber⸗ ahn⸗ Ver⸗ ſung als neh⸗ die ckte. dann 4 15 eit Achen 10 reb, 17% 7% Mittwoch, den 2. Jauuar 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Nr. 1 — 3. Seite. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die Geſamtarbeitsmarktlage zeigt in der Berichtswoche eine weitere, wenn auch nur gerinafüaige, Beſſerung. Es ſind allent⸗ balben Wiedereinſtellungen zu verzeichnen: auch die Kurzarbeit nimmt ab. Andererſeits führt der Kriſenzuſtand der Wirtſchaft immer noch da und dort zu Entlaſſungen und Kurzarbeit. In der metallverarbeitenden Induſtrie wurden in der Ma⸗ ſchineninduſtrie verſchiedentlich Wiedereinſtellungen. haupt⸗ ſächlich von Facharbeitern(Drehern und Formern). vorgenommen. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie ſank die Kurzarbeiterzif⸗ ſer weiter um 1041: jetzt arbeiten noch 104 Betriebe mit insgeſamt 4089 Perſonen mit verkürzter Arbeitszeit(gegenüber 119 Betrieben mit 5130 Perſonen in der Vorwoche). Die Schwarzwälder Uhren⸗ indeſtrie arbeitete zum Teil flott. zum Teil noch mit Einſchränkung. Die Tabakinduſtrie des Bruchſaler Bezirks zeigt noch Nach⸗ ſrage nach ungelernten Tabakarbeiterinnen, auf der andern Seite er⸗ folgten aber auch zwei Betriebsſtillegaungen. Die Lahrer Tabak⸗ induſtrie zeigt etwas Aufnahmefähiakeit, die einerſeits in Wiederein⸗ ſtellungen entlaſſener Arbeitskräfte, andererſeits im Uebergang von Kurzarbeit zu Vollarbeit ihren Ausdruck findet. Städtiſche Nachrichten Silveſter und Neujahr Der Uebergang ins neue Jahr hat ſich in der herkömmlichen Weiſe vollzogen. Die Silveſtergottesdienſte waren durchweg ſehr kark beſucht. manche Kirche ſogar überfüllt, ein erfreuliches Zeichen dafür. daß man mehr denn ſe das Bedürfnis hat, in ſolchen Stunden Stärkung und Tröſtung in der Religion zu ſuchen. Der Straßenlärm, der in der üblichen Weiſe den Höhepunkt erreichte, als die Zeiger ſich der Zahl 12 näherten, war, obwohl das trockene Froſtwetter zu einer Wanderung durch die Stadt geradezu herausforderte, nicht ſo ſtark Pie in früheren Jahren. Man war ſparſamer in dem Abbrennen von Jeuerwerk. Das Geld ſitzt für derartice überflüſſige Dinge nicht mehr ſo locker in der Taſche Aber trotzdem konnte man, wenn man ſich zwiſchen halb 12 und halb 1 Uhr auf die Straße waate manche Ra⸗ kete am nachtdunklen Himmel vlatzen ſehen u. manchen Froſch krachen ren. Scharfe Schüſſe waren in der Innenſtadt ſo gut wie gar nicht zu bören. In den Vorſtädten maas nach den Erfahrungen früherer de pielleicht anders geweſen ſein. Wer ſich um Mitternacht dem Marktplatz näherte, auf dem es mie immer mit am lauteſten zuaing, konnte ſich an Choralmuſik er⸗ 0 nen. die, von der neugegründeten 1. Mannheimer Sportkavpelle Undaber W. Schöniah geſpielt, vom Turme der Marktkirche er⸗ inte und mit dem feierlichen Glockengeläute zu Akkorden verſchmolz. de inmitten des lebensluſtigen Treibens zu ernſter Einkehr mahnten. r im eigenen Heim das neue Jahr im Kreiſe der Angehörigen und Freunde erwartete, hatte wohl das beſte Teil erwählt. Aus zahl⸗ keichen Fenſtern ſtrahlte der Kerzenalanz des Weihnachtsbaumes. Schneller denn ſonſt ſchwinden die Stunden, wenn man ſich mit den Sildeſterſcherzen unterhält. die von Vater und Großvater überkom⸗ men ſind. Solls doch heute noch vorkommen, daß man ſich heimlich zur„weiſen Frau“ ſchleicht, um ſich das muyſteribſe Erzeuanis des Neigießens deuten zu laſſen. Trotz der Kälte waren um 12 Uhr diele Fenſter geöffnet, aus denen vielſtimmig der Proſit Neufahr⸗Ruf binunter auf die Straße geſchickt wurde, wo er ein ebenſo vielſtimmi⸗ des Echo fand. Auch Feuerwerk ſprühte aus den Fenſtern, lohte ben⸗ galiſches Feuer. In den Lokalen ainas wie immer ſehr lebhaft zu. Verſchiedene waren ſchon lange vor Mitternacht bis auf den letzten Platz beſetzt. Das Palaſt⸗Kaffee, in dem das Orcheſter⸗Doppelkonzert durch Solovoriräge bereichert wurde, erhob Eintritt. Trotzdem konnten Niele keinen Zutritt finden. Der Inhaber der Eintrittskarte hatte Anſpruch auf Beteiligung an einer Verloſung, die den Glücklichen nette Gewinne ſpendete. Im Mittelpunkt der mannigfachen Veran⸗ ſtaltungen ſtand die Raffke⸗Abſchiedsfeier im Roſengarten. Nan wurde beim Betreten des Nibelungenſaales unwillkürlich an die unvergeßlichen ſtädtiſchen Maskenbälle erinnert. Das Parkett war zum Tanzen freigegeben. In der Mitte erhob ſich ein Pflanzen⸗ Arrangement. Die Brüſtungen waren mit mächtigen Teppichen ge⸗ ſchmückt. Um die Säulen, die die Empore tragen, ſchlanagen ſich Rofen. Zwiſchen den Säulen leuchtelen Ampeln. Einen vompöſen Anblick gewährte das Podium. Auf jedem der Tiſche. die bis unter Die Orgel geklettert waren, prangte eine Stehlampe. Ein wunder⸗ volles Farbenſpiel, wenn die Saalbeleuchtung ausgeſchaltet wurde und dafür die Tiſchlampen mit ihren vielfarbigen Schirmen auf⸗ klammten. Damit war ein eleganter Rahmen für das originelle Spiel geſchaffen, das mit dem Raffke⸗Abſchied einſetzte. Die hufeiſen⸗ förmige Tafel war auf dem unterſten Podeſt aufgeſtellt. Zunächſt keierlicher Aufzug des Oberhaushofmeiſters(Alex Kökert) mit zehn kotgallonierten Dienern. Nach einem beweglichen Klagelied des oberſten Dienſtboten des Herrn Raffke erſchien Herr Neureich(Sla⸗ eck) mit Frau Gemahlin(Julie Sanden) und den übrigen Gäſten, — Schluß Frau Raffke(Delank) und ganz zu allerletzt der Herr es Hauſes(Voiſin), der ſich verſpätet hatte, weil er gezwungen ge⸗ eſen war, ſich für die bevorſtehenden Magenſtrapazen zu ſtärken. me Quelle großer Heiterkeit war für das Publikum, das im Saal die beiden Reihen Tiſche umdrängte. die vor dem Podium noch für Zuſchauer aufgeſtellt waren, das Gebaren der beiden Raffke⸗Ehe⸗ are, die. mit Brillanten überladen. ihre Rolle ausgezeichnet durch⸗ führten. In Maske und Spiel unübertrefflich. Im Verlaufe des Eſſens traten mehrere Kunſtkräfte auf, die Raffkes geladen hatten. ſo Fährbach. Burgwinkel, Frl. Orth und vom National⸗ theaterorcheſters die Herren Steamann. Sander, Krenz und Flechſig. die vor allem mit ihrem Juartett(Flügel. Poſaune, Kontrabaß und Kylophon) Raffkes rieſig imponierten. Die Eſſerei nahm ein übles Ende. Der Saal verfinſterte ſich plötzlich, in rotem Licht tauchte der Teufel auf, der Raffke verhaftete. dem inſtändig Beſſerung gelobenden aber ſchließlich Freigabe verſprach. wenn er als„neuer Menſch“ wieder auf der Bildfläche erſcheinen woſle. Damit ſchloß das oriainelle Spiel, das viel Beifall fand Weni⸗ ger einverſtanden war man mit der Neujahrsaratulation. Ledialich eine unter der Orgel geſpannte weiße Plane, auf der da⸗ Programm projeziert wurde, rief den ſehr zahlreichen Feſtgäſten ein Proſit Neujahr zu. Das war Alles. Etwas ſtimmungsloſeres haben wir noch nicht erlebt. Man hätte doch zum mindeſten einige Worte an das Publikum richten müſſen. Wo blieb die Regie? Nach 1 Uhr wurde das Ergebnis des Preisausſchreibens um den beſten Raffke⸗Ausſpruch durch Herrn Eberts bekannt gegeben. Der erſte Preis. eine Kaffeemaſchine. wurde den drei Telegrammworten „Nous sommes parvenu“ geſpendet, mit denen Frau Raffke und Tochter dem beſorgten Gatten und Vater die alückliche Ankunft auf dem Riai ankündigen. In der Zeit. in der es nichts zu ſchauen gab. wurde flott getanzt. Man hatte hierbei Gelegenheit, ſchäne Toiletten zu bewundern. Auch in dieſer Beziehung eine leiſe Erinnerung an Zeiten, die nicht wiederkommen. Bis zum Morgen herrſchte noch Leben in den Straßen. Ziemlich unruhig ſolls in der Unterſtadt zwiſchen 3 und 4 Uhr zugegangen ſein. Der erſte Tag des neuen Jahres brachte wieder ſchönes Froſtwetter. Um die Mittagszeit vermochte ſogar die Sonne kurze Zeit ſich Durch⸗ bruch durch die araue Wolkendecke zu verſchaffen, die den Himmel be⸗ deckte. Die erfriſchende Luft lockte Viele hinaus in den Waldpark, der nachmittaas ſehr belebt war Auch viel gerodelt wurde überall da, wo das Tauwetter noch genügend Schnee zurückgelaſſen hatte. Abends waren die Lokale wieder ebenſo ſtark beſetzt wie am Silveſter. Das Nationaltheater begann das neue Jahr mit ausverkauften Häuſern am Schillerplatz und im Roſengarten. Die Mannheimer Lie⸗ dertafel hielt ihren traditionellen Herrenabend im voll⸗ ſtändig beſetzten aroßen Geſellſchaftsſool ab. Die Feierabendſtunde wurde geſtern pünktlicher eingehalten. als am Jahresſchluß, weil der graue Werktag vor der Türe ſtand. Aber auch der Geldbeutel wird Viele zu fröherem Aufbruch veranlaßt haben. Sch. Weihnachten im Landesgefängnis Von einem Leſer unſeres Blattes wird uns geſchrieben: An manchen Orten und bei verſchiedenſten Anläſſen habe ich Weihnachtsfeiern miterlebt, aber wohl ſelten hat eine einen tieferen Eindruck auf mich gemacht, als die diesjährige Weihnachtsfeier in der ſchlichten Kirche des Rannheimer Landesgefäng⸗ niſſes. Und es mag paradox klingen oder nicht: Ich hatte den Eindruck, als ob hier auch wirklich Weihnachten gefeiert würde in urchriſtlichem Sinne, daß hier nicht nur Namen⸗ und Taufſchein⸗ chriſten beiſammen ſaßen, ſondern daß tief erſchütterte, im Innerſten ihrer Seele aufgewühlte Menſchen hier in Wort und Lied ihren tiefen Schmerz, ihrer quälenden Reue, ihrem namenloſem Heimweh und ihrer tieſſten Sehnſucht Ausdruck verleihen wollten. Ein ſchlicht gezierter Tannenbaum erſtrahlte im frohen Weih⸗ nachtslichterglanze und zauberte ſo manchem in Ehren ergrauten, aber im Alter geſcheiterken Menſchen eine ſeligere, glücklichere Zeit vor Augen und ließ ihn bei Gedanken an das arme, verlaſſene Weib und die noch ärmeren Kinder bittere Tränen in die Augen treten, ſo mancher blutjunge Menſch, der früh an des Lebens Klip⸗ pen zerſchellt, mag die verhärmte, gütige Mutter vor ſich geſehen haben. Totenſtille herrſchte im weiten Raume, als die Orgel im leiſeſten Piano die weihnachtlichen Klänge aus Roſſinis Tellouver⸗ türe erklingen ließ, nur ein leiſes Schluchzen miſchte ſich in die zarten Weiſen der Orgel. Der tiefe Eindruck der Muſik auf das Gemüt der Zuhörer war unverkennbar. Noch deutlicher aber trat dieſes Moment in Erſcheinung, als der vom Anſtaltslehrer gut ge⸗ leitete vierſtimmige Beethovenſche Chor„Heil'ge Nacht, o gieße du“ von den Gefangenen zum Vortrage gebracht wurde. Da blieb kein Auge tränenleer. Die ganze Sehnſucht einer in Ketten gelegten Menſchenſeele nach Befrelung wurde in dieſes Lied hineingelegt. Den Höhepunkt erreichte die Feier, als ein Gefangener ein ſelbſtverfaßtes Gedicht vortrug. Der immer wiederkehrende Refrain„Wie bitter, ſo jung und gefangen zu ſein“, löſte bei allen Gefangenen ohne Ausnahme einen wahren Tränenſtrom aus, der auch nicht verſiegie, als der Oberpfarrer der Anſtalt die Kanzel beſtieg und in markigen Worten zu den Leuten ſprach. Sein Appell an das Gewiſſen des Einzelnen, ſein Weckruf zur zeitigen Ein⸗ und Umkehr, die Erinne⸗ rung an Vater und Mutter und Kind, der Hinweis auf den kraſſen Gegenſatz zwiſchen ehemals Tagen der Freiheit und dem weißen Sträflingsgewande, die geſchickte Auslegung der Bedeutung des hohen Feſtes ließ in manchem tiefe Reue über das bisherige Leben aufſteigen. Auch die geſchickt ausgewänlten und dem ganzen Milieu angepaßten Weihnachtslieder konnten ihre Wirkung auf die Gefangenen nicht verfehlen. Möchte, ſo dachte ich auch das deutſche Volk ſtille Einkehr hal⸗ ten und wieder zur Selbſtbeſinnung und brüderlicher Einigkeit kom⸗ men, dann können und werden wir als Volk nicht untergehen. Wohl der Anſtalt aber deren Direktor ſeine gut geſchulten Kräfte auf dieſe Weiſe in den Dienſt der Menſchenbeſſerung ſtellt und ſo mit dem — 5 des Einzelnen auch zum Heile der Geſamtheit des Volkes bei⸗ rägt. — Abecterfrenden. Profeſſor Kollmann hat ſich der Mitarbeit von Dr. nette und Paul Scherrer in St. Gallen verſſchert, die in dem Mario⸗ übenntheater ihres Vaters von Kindheit an forſchende und aus⸗ Beſta Puppenſpieler ſind. Auch haben ihm andere Sammler ihre zur Verfügung geſtellt. Die Veröffentlichung der Puppen⸗ 5 olke wird von großer Bedeutung für die Theatergeſchichte wie die skunde ſein. Die Texte werden als Sonderhefte der Zeitſchrift »Das Puppentheater“ erſcheinen. 5. Theaterrundſchau. Am Stadttheater in Hannover ſchei⸗ 87 35 Schluß der Spielzeit der Opernſpielleiter Fr. Niedecken⸗ keitet gard, der mit Lert die bedeutſamen Händelaufführungen ge⸗ hat, und Ballettmeiſter Max Terpis, ein Wigmanſchüler, *3 Das alte Theater in Lei ꝓ5 ig bereitet als nächſte Premiere ers:„Nebeneinander“, Barlachs„Der arme Vetter“ raufführung Melchior Viſchers„Teemeiſter“.— Landesten s bru d wird gemeldet, daß der Direktor des Linzer els, hegters, der Kammerſpiele Linz und des Stadttheaters die Kamirettor Max Höller. nun auch das Stadttheater und nommen zerſpiele und das Lßwenhausthealer Innsbruck über⸗ Oper derdan— Erich W. Korngald arbeſtet an einer neuen ſtemet In Buch, wie ſchon das von„Violanta“ gela Das Werk ſoll an der Wiener Staatsoper zur Uraufführung 28 dem Erfolg des großen Muſikfeſtes, das die Stadt Kfühhzt 9 Jahre 1920 trotz den ungünſtigſten Verhältniſſen durch⸗ gelee atte, iſt man mit den Vorbereitungen zu einem neuen „von Hans Müller eßen Nufirfeſte beſchäftigt. das im Mai 1924 ſtattfinden wird. 175 2 mird nicht der Muſik allein ſondern auch dem Theater alles heranziehen, was dem Theater künſtleriſchen Wert Ver 8—— e eichen für das Erſtarken des Deutſchtums in den wied en Ktaaten iſt zu erblicken: von Neufahr wird Newyork Bzieder eun ſegelmäßiges deutſches Theater beſitzen. Zwar Far. ncch nicht täglich, aber zweimal wöchentlich Vorſtellungen im kabe ren deutſchen Theater am Irving Place ſtattfinden.— Tſchai⸗ 3 Oper„Mazeppa“ iſt in Deutſchland bisher noch Jur als aufgeführt worden. Sie gehört ſeiner letzten Periode an. ein zeit iſt Rolf Lauckner daran das Werk neu zu überfetzen und zeit ichten. Die deutſ he Uraufführung wird noch in dieſer Spiel⸗ 9 7 mehreren deutſchen Bühnen zugleich ſtattfinden.— Die mit — Anung erwartete Erſtaufführung v.„Triſtan und Iſolde“ Stald leniert von dem Schweizer Adolf Appia an der Mailänder 33 iſt kurz vor dem Weihnachtefeſt Creignis geworden. Appia zichtete im Intereſſe der reinen Wirkung des muſikoliſchen Dra⸗ brin zauf alle dekorativen und ſzeniſchen Effekte und will mit dem el berſben Mittel ſzeniſcher Andeutung den Darſteller allein inz ſett Licht rücken. Die Probe auf das Exempel ſeiner Theorie, die gemacht wurde, hat nicht entfernt das geholten, was man ſich on verſprochen hatte. Das Publikum lehnte die primitive In⸗ Hnierung. die ſtellenmeiſe, wie im zraeiten Akt, auf eine Karfbatur nauslief, ab. Runſt und Wißdenſchaſt eDen 200. Geburtsfag Klopſtocks, des„Meſſias“⸗Dichters, be⸗ abſichtigt ſeine Heimatſtadt Auedlinburg am 2. Juli n. Is. in würdiger Weiſe zu feiern. Es iſt daran gedacht, von einem hervor⸗ ragenden Rezitator aus dem„Meſſias“ vortragen zu laſſen, ferner ſoll eine Würdigung der Verdienſte Klopſtocks durch einen bekannten e ſolgen. Auch muſtkaliſche Darbietungen, denen Texte aus Klopſtocks Werken zugrunde liegen, ſind vorgeſehen. Des Dichters Geburtshaus iſt ſchon 1898 von der Stadt käuflich erworben und darin ein intereſſantes Klopſtock⸗Muſeum eingerichtet worden, mit vielen Bildniſſen, Handſchriften, Büchern und Priefen. Borläufige Schließung der Deutſchen Bücherei. Wie uns aus Leipzig gedrahtet wird, muß die Deutſche Bücherei in Leipzig infolge finanzieller Nöte bis auf weiteres als öffentliche Bibliothek ausſcheiden. Die Zuſchüſſe des Reiches, des Freiſtaates Sachſen und der Stadt Leipzig ſind durch die Sanierung des Etats auf das notwendigſte beſchränkt worden, ſo daß es nur noch möglich iſt, die Deutſche Bücherei als das Archiv für die geſamte Gegenwartls⸗ literatur aufrechtzuerhalten. Es wird eine„Nothilfe der Deutſchen Bücherei“ organiſiert, mit dem Ziele, ihre baldige Wiedereröffnung zu ermöglichen. eHochſchulnachichten. Am 1. April ſcheidet Prof. Hch. Wölff⸗ lin von ſeinem Münchner Lehrſtuhl, um nach Zürich überzu⸗ ſiedeln. Wie wir hören, iſt für den Poſten Prof. Dr. Wilhelm Pinder in Ausſicht genommen, zurzeit ordentlicher Profeſſor der Kunſtgeſchichte an der Univerſttät Leipzig.— Zum Nachfolger Adalf von Harnacks iſt der als Kirchenhiſtoriker, Bibelforſcher und Archäologe gleich hervorragende Gelehrte, Prof. D. Hans Lietz⸗ mann(Jewa) berufen worden. Prof. Lietzmann hat den Ruf an⸗ genommen. Lietzmann wird bereits im Sommer 1924 ſeine Lehr⸗ käligkeit in Berlin aufnehmen. Profeſſor von Harnack, der von Rlen Recht, auch als e 45 ücktritt immer erfolgreichſ r. gema ſten Sommer Semeſter atademiſcher Lehrtätigkeit zu⸗ rückblſcken.— Ein Zeitungsinſtitut ſoll nach einer Mittei⸗ lung von Prof. Dr. Karl'Eſter n München geſchaffen werden. Als erſte wiſſenſchaftliche Veröffentlichung iſt die Herausgabe eines Atlas des geſamten Zeitungsweſene geplant. Kleine Chronik. Geheimrat Prof Dr. Mar Tehrs der Direktor des berühmten Dresdner Kupferſtichkabinetts, eine Eründung Auguſts des Starken, tritt zur Jahreswende in den Ruheſtand. Sein Hauptverdtenſt iſt, daß er mit Spürſing und Glüch die wertvollſte Sammlung deutſcher Kupferſtiche im 15. Jahrhundert und die Sommlung alter und moderner Meiſter ſyſtematiſch er⸗ gänzt hat. Von den Künſtlern der Gegenwart hat er Max Klingers grauhiſches Werk in ſeltener Vollſtändigkeit und Erleſenheit er⸗ worben. * Jehnſtundenarbeilstag. Die geſamte Arbeiterſchaft einer be N Lextilfabrit bat ſich nach einer 71 des„Konfektionär“ für die zehnſtündge Arbeitszei ent⸗ ſchieden, um ihrem Werk die Uebernahme größerer träge zu ermöglichen. Die Belegſchaften anderer ze⸗ triebe haben für Januar 1924 gleichlautende Beſchlüſſe gefaßt. tung des Eigenverbrauchs der Landwirke für die Umn. e m Jan zimanzemtsbezir Karlsruhe ohl zur Bewertung des Eigenverbrauchs der Landwirte 0 t Dezember auf 16 Billionen Papiermark, für das 8 jahr auf 24 Billionen Papiermark feſtgeſetzt worden. 89 1 5 zahlen ſind bei den bis ſpäteſtens 10. Januar 1924 auf 5 22555 ſteuer zu leiſtenden Abſchlagszahlungen nach Art. 4 Nr. 10 25 5 dei⸗ ten Steuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 zu berückſichtigen. „Aenderung im Hinterlegungsweſen. Vom 1. Januar 1924 ſind die bei den duntegrrichten erdichkelen. Fuſttgtaſſen die öffenü Hinterlegungsſtellen. Die vor dieſem Zeitpunkte bei den bish 58 Hinterlegungsſtellen, den Finanzömtern anhängig gewordenen Hin⸗ terlegungen werden noch bis Ende Januar 1924 von den Finaaz⸗ ämtern weiter behandelt und, ſoweit ſie bis dahin noch nicht erledigt ſind, auf 1. Februar 1924 gleichfalls an die Juſtizkaſſen abgegeben. Aufſichtsbehörden über die Juſtizkaſſen als Hinterlegungsſtellen ſind die Amtsgerichtsvorſtände. Beſchwerden gegen die Entſcheidungen der Amtsgerichtsvorſtände in Hinterlegungsſachen gehen an das Juſtizmintſterum 2 *Ehrung von Jubilaren der Arbeit. Am letzten Tage des alten Jahres fand im Verwaltungsgebäude der Firma Bopp u. Neuther in Mannheim⸗Waldhof eine eindrucksvolle Feier zur Ehrung der im Werke tätigen Jupilare ſtatt. Die Firmeninhaber und Direk⸗ toren begrüßten die Jubilare mit herzlichen Worten der Anerken⸗ nung und ſprachen den Dank aus für die dem Werke geleiſtete lang⸗ jährige treue Mitarbeit. Es haben 50 Jahre Dienſtzeit: Meiſter Peter Eckert, 40 Jahre: Kaufmann Eduard Straub, Meiſter Johann Schnappenberger, Meiſter Philipp Speck, Meiſter Karl Götzinger, Meiſter Karl Junker, Vohrmeiſter Chriſt. Röſinger, Kernmacher Gg. Spernagel, Dreher Eduard Geng. 25 Jahre: Vertreter Hermann Kurtz, Betriebsleiter Karl Schmitthelm, Meiſter Heinrich Herbert, Meiſter Heinrich Weber, Meiſter Johann Volk, Meiſter Michgel Wegmann, Meiſter Richard Grobeiß. Schloſſer Edmund Brand Schloſſer Heinrich Beſſerer, Schloſſer Martin Keitel, Modellſchreiner Nikolaus Beckenbach, Mechaniker Ludwig Leutz, Fräſer Chriſt. Hüss Bohrer Johann Heiler, Dreher Otto Leiſer, Kernmacher Georg Jeleh Taglöhner Karl Klärle. Allen Jubilaren wurden namhafte Ge⸗ ſchenke, ſowie die Carl Reuther⸗Gedächtnismedaille(ausgeführt von Prof. Krauß in Berlin) mit Urkunde zur Erinnerung an Tag überreicht. Bdt. * Opfer ihres Berufs. Am Donnerstaa nach dem Weihnachtsfeſte ereignete ſich in Köhr⸗Riehl auf dem Rhein ein ſchwerer Un⸗ alücks fall, der leider zwei blühenden Menſchen das Leben koſtete. Von der Motorbootswerft des Dipl.⸗Ing. Fr. Bauſch mar ein Fracht⸗ boot abgetrieben. Meiſter Oper und Schiffszimmerer Gabrie begaben ſich in ein leichtes Boot, um auf dem abtreibenden Schiff Anker zu ſetzen. Als von der Werkſtatt aus der Unglücksfall bemerkt wurde, trieb das Boot kieloben auf dem Rhein, Gabriel trieb ſchum⸗ mend mitten im hochgehenden Rhein, von Meiſter Over war nichts mehr zu ſehen. Ein in der Eile zu Waſſer geſchabenes Boot bracht die Retter bis auf 20 Meter an den Schwimmer heran. als dieſen die Kräfte verließen und er ſpurlos in die kalten Fluten verſank. Meiſte⸗ Over war ein gediegener Schiffsſchreiner, der in die Ausſtattung von Motorbooten einen einfachen, vornehmen Geſchmack legen konnt 1. Januar wollte er eine neue Stellung antreten. Der Schiffsz rer Gabriel war bis zum Oktober auf der hieſigen Schiffswerft al; Vorarbeiter beſchäftigt, am 1. Januar ſollte er die durch Meiſter Oren frei werdende Meiſterſtelle einnehmen. Gabriel war ein gemäßigter Arbeiterführer, geachtet bei Vorgeſetzten und Mitarbeitern: den Welt⸗ krieg machte er bei den Koblenzer Pionieren vom erſten Tage an mit. Sein Reaiment führte ihn noch dem Suez. nach Meſopotamien und nach Tiflis. Als Feldwebel ſah ihn die ſchwergeprüfte Heimat aus dem Kriege geſund zurückkommen. Um den verlorenen Vater frauern die Witwe und drei unverſorate Kinder. Veranſtaltungen Theaternachricht.„Die Jungfrau von Orleans“ von Schiller wird am Freitag, 4. Januar wieder in den Spielplan aufgenommen. Die Titelrolle ſpielt Olga Olberich. * Odenwaldklub. Eine ſchlichte nachträgliche Weihnachtsfeier veranſtaltete am Freitag abend der Odenwaldklub in ſeinem Klub⸗ heim. Muſikaliſche Darbietungen und deklamatoriſche Spenden ern⸗ ſterer Art wechſelten mit humorvollen geſanglichen Gaben der Mit⸗ glieder.— Das Wandern des neuen Jahres beginnt mit einem Be⸗ ſuch der Mannheimer Hütte auf dem Eichelberg. Dieſe ſeit Jahren beſtehende Gepflogenheit, dem kommenden Jahre vom hohen Berggipfel am erſten Tage entgegenzuſchauen und aus den brodeln⸗ den Nebeln der Tiefe pythiſche Schlüſſe zu ziehen, ſoll aufrecht erhalten werden.— Am Freitag, den 4. Januar iſt die Hauptverſamm⸗ lung. Dort wird über das vergangene Wanderjahr berichtet, der neue Wanderplan feſtgeſetzt, für die Schülerwanderungen Vorſchläge gemacht und die Vorſtandswahlen werden eingeflochten, dabei ſoll der„papierene“ Kaſſenbericht entgegengenommen werden.— Die erſte Hauptwanderung führt am 6. Januar ins Neckortal, der ſich im Laufe des Jahres 11 weitere gemeinſame und 4 Herrenwan⸗ derungen angliedern. Rommunale Chronik Entkommunaliſierung des Berliner VDiehhofs Es ſind gewiſſe Pläne im Stadium der Erwägung, den Betrieb des Berliner kadt Vieh⸗ und Schlachthofes der Stadt Berlin zu entziehen und in private Hände überzuleiten. Eine in den Kreiſen der Fleiſchermeiſter und Vieh ändler bekannte Ver⸗ ſönlichkeit der Berliner Stadtverwaltung ſpielt, wie die„Allgemeine Fleiſcher⸗Zeitung“ meldet, dabei eine führende Rolle und ſcheint auch Verhandlungen in dieſer Frage bereits eing⸗leitet zu haben. In einer Sitzung der Deputation der Viehhofsverwaltung kam die An⸗ elegenheit zur Sprache. Da beſonders von ſozfaldemofratiſcher Seite gegen den Plan ſtark opponiert wurde, gab die betreffende Perſönlichkeit einige Erklärungen ab, aus denen hervorging, daß olche Verhandlungen tatſächlich geführt worden ſind, eine Jort⸗ 85— aber nicht vor Januar nächſten Jahres und, wie verfichert wird, auch nicht ohne Hinzuziehung der intereſſierten Kreiſe er⸗ fahren ſollen. Scharfer Proteſt gegen die Amlagenerhebung in Iweibräcken Die Umlagenerhebungen bilden zur Zeit in den pfälziſchen Städ⸗ ten das Hauptgeſprüäch. Höhe der Anforderungsſummen und Zeit⸗ punkt der Erhebuna ſind nicht immer alücklich gewählt worden. Am meiſten Staub aufgewirbelt hat die Umlagenerhebung in der Stadt Zweibrücken, wo es öffentliche Proteſte, Vorſtellungen auf dem Bür⸗ germeiſteramt und ſonſtige Einſpruchskundgebungen nur ſo regnete. Mehrere hundert Vertreter des Mittelſtandes, Handwerker und Ze⸗ werbetreibende veranſtalteten eine öffentliche Verfſamm⸗ luna, in der gegen die Stadtvermaltung ſchweres Geſchütz aufgefap⸗ ren wurde. Allenthalben wurde die Höhe der Umlagen als vollftän⸗ dig unaufbrinalich bezeichnet. In ſcharfer Weiſe wurde nach dem Vorbild von Reichs⸗ und Landesbehörden ein Abbau des Bramten⸗ apparates verlanat ferner äußerſte Sparſamkei t auf all en Gebieten ſofortige rechneriſche Klarlegung der ſtädtiſchen Finanzen, Aufſtellung eines ordnungsmäßigen Voranſchlage⸗ und ſeſtſekung der Umlagen nach Anhörung von Vertretern des Mitſel⸗ ſtandes. Zablreiche Beiſpiele von Einſparunasmö alichkei⸗ ten in den ſtädtiſchen Betrieben wurden gezeigt. Kritiſch behandelt wurde die Undurchſichtigkeit der ſtädtiſchen Gehaltezahlun⸗ gen. Verwenduna einer Schreibkraft auf dem Stadtbauamt unmittel⸗ bar im Anſchluß an die Entlaſſung aus dem Gefünanis Anſtellung eines früberen Bäckergeſellen auf der Stadtſrarkaſſe. Weiterführung den nach Aufhebung von Krieaseinrichtungen u. dal. i. In der Erörteruna ſprachen mehrere Stadträte. Schließlich wurde eine Entſchließung einſtimmig an forti 0 f ig genommen. wonach eine ſofortigs A der Umlagenſätze mit Zuziehung von Bürgervertrelerz 2 Angleichung an die übrigen pfälziſchen Städte verſanat wurder 4. Seite. Nr. 1 Miitwoch, den 2. Januar 1924 Nachdem die Arbeiten im Talſperrenbau ſo weit gediehen Waren, daß nunmehr das laufende Waſſer der Linach ausgenützt werden kann, feierte die Gemeinde Vöhrenbach das Richtfeſt unter dem Schein des Lichts durch eigene Kraft und eigenen Strom. n 6. November 1921 hatte der Bürgerausſchuß den Beſchluß zur 0 ng des Kraftwerkes gefaßt. Am 1. Januar 1922 erfolgte rſte Spatenſtich und am 24. Juni 1923 kolgte die Feier der legung. In dem Maſchinenhaus können 740 Pferdeſtärken 44 Kilowatt Strom erzeugt werden. Mönchen wurde die Hundeſteuer durch Stadtrats⸗ auch auf Goldmarkrechnung umgeſtellt. Die Abgabe für den Hund beträgt 20 l. für den zweiten Hund 30 Kl, für den n und ſeden weiteren Hund 100„. Für Hunde in Einöden, de von Schäfern und Forſtſchutzbeamten wurde die Gebühr 4 ermäßiat. Eine ähnliche Ermäßigung tritt auch bei Hun⸗ den von alleinſtehenden Perſanen mit einem Jahreseinkommen von ncht mehr als 360 Goldmark ein. 2 8 Aus dem Lande Tr. Dadenburg, 1 Jan. Eine vorbildliche Tat hat der hieſige erbund“ vollbracht, indem er den Kriegerwitwen, deren Mäaner früher Mitglieder waren, zu Weihnachten je ein Pfund Fleiſch und ein Pfund Nudeln beſcherte.— Zum Beſten der heſigen No hilfe erſchien ein illuſtriertes Büchlein mit Dichtungen Durch Nacht zum Licht) von Georg Fritz Ickes. Die Dichrungen ſind vielfach eng verknüpft mit dem alten erinnerungsreichen Römer⸗ ſtädtchen Ladendurg und ſind dadurch von eigenem Reiz. Ickes hat dichteriſche Begabung und führt ſich durch dieſes Werkchen, das auch eine mundartliche Dichtung ſeines Dichtervaters Ickes aus Gelnhauſen enthält, vielverſprechend ein. Es llingt und ſingt in den ſormſchönen Liedern ein volles, weiches Menſchenherz in Weh und Leid und ringt ſich zum Lichte durch. Hheidelberg, 31. Dez. Bei einer geſtru ausgeführten Poli⸗ geiſtreiſe wurden ein Landſtreicher, vier Vettler, ein Ausgeſſhrie⸗ ener, ein Mechaniker und eine Dirne betroffen. Letztere beiden ſind von auswärts, friſteten in den letzten 14 Tagen in den Städten ansheim, Weinheim, Mannheim und Heidelberg ihr Leben h Unterſtützungsſchwindel und führten zum beſſeren zmmen falſche Papiere bei ſich Der Mechaniker ließ ſich al⸗ ngoblicher Ordensbruder des Jungdeutſchen Ordens von Geſin⸗ nungsgenoſſen Unterſtützung geben Alle wurden feſtgenommen und ins Amtsgefängnis eingeliefert. Heidelberg, 31. Dez. Von der Wucher polizei der Poli⸗ reßtion Heidelberg wurden ſeit 1. März d. Is. 780 Anzei⸗ n die Staatsanwaltſchaft hier weitergeleitet, darunter 412 Preistreiberei und Preiswuchers, 182 wegen unerlaubten wegen Verweigerung der Annahme von Papiergeld, 45 ſſener Preisauszeichnung und 48 wegen Schleichhan⸗ zur Aufklärung des unerlaubten Handels, * N! 9. Feſtgenommen wurden bis insgeſamt 14 Perſonen wegen 5 und Deviſenhandels. Beſchlagnahmt wurden: ein lager im Werte non mehreren Tauſend Goldmark, das weck der Preistreiberei zurückgehalten urde, ausländiſche m Wert von etwa 6000 Goldmark, die zum Weiterverkauf er⸗ waren, ohne daß der Käufer im Beſitz einer Handelserlaub⸗ 108 Paar Schuhe die auf ungeſetzlichem Wege er⸗ worden ſind, 44 Kilogr. friſches Fleiſch, 45 Pfd. Butter, 346 104 Liter Milch und 6 Gänſe, mit werden ſollte. In einer Anzahl von Fällen wurden die den mit Gefängnis⸗ und empfindlichen Geldſtrofen belegt. * Heidelberg, 1. Jan. Der Polizeibericht meldet: Auf der elbahnm vom Königſtuhl bis Klingenteich erlitten am Sonntag eln vier Perſonen Beinbrüche, ferner eine Frau Mannheim eine Schienbeinverletzung, ein Mädchen von hier u Naſenbeinbruch und ein Mädchen aus Pezerskal einen Schädelbruch, der mit Lebensgefahr verbunden iſt. Außerdem den noch mehrere Rodler leichtere Kopf⸗, Arm⸗ und Zeinver⸗ zen daven. Ins Akademiſche Krankenhaus wurden elf ver⸗ Rodler eingeliefert. .Dez. Hier fiel in der Dunkelheſt eine ältere Frau bei der Silberfabrik. Die Hilferufe verhallten ungehört. ein der Unfallſtelle benachborter Bewohner ſich im Stolle be⸗ te, wurde er durch ein lautes Stöhnen und Wimmern darauf rkſam. Mit einer Laterne ausgerüſtet, ſuchte er die Ufer ab bewußtlos im Waſſer liegend. Mit herbei⸗ ſe Perunalückte dem naſſen Elemente und dem ode entriſſen w l. Hühtertal, 1. Jan. Hier ereignete ſich auf der Landſtraße da⸗ durch ein ſchwerer Autounfall, daß kurz vor dem Waldanfang die Schneekette dss Laſtautos, das im Auftrage der Poſtverwallunz die Poſt⸗ und Gepäckſtücke nach der Höhe zu befördern hatte, brach. Dadat das Auto und kollerte den Abhang hinunter. Während der Begleiter abſpeingen konnte. datte der Chauffeur das lisglück, mit dem Wagen hinunterzuſtürzen. Der Mann trug ſchwore Verletzungen davon. Pforzheim 1. Jan. Ein hieſiger der infolge des Peamtenabbaues ſeinen Poſten verlor, uchte ſich in der Enz rtränken. Er wucde hieran gehindert und nach Hauſe gebracht. verfiel er in Tobſucht und zerſchlug die Wohnungseinrichtung, man ihn nach der Irrenanſtalt bringen mufſte.— Hier famen Rodeln verſchiedene Unfälle vor. Ein 6 Jahre alter Knabe wuürde von einem mik 3 Perſonen beſetzten Rodelſchlitten umge⸗ fohren. Der Knabe erlitt einen Schädelbruch.— Auf der Brettener keige ſtürzten zwei Kinder beim Rodeln, als ſie einem die Straße — überguernden Manne ausweichen wollten, vom Schlitten. Beide mußten nach dem Krankenhaus transporltiert werden. Als die Frau des Mechanikers Oskar Freihofer mit ihrem Schlitten die Brettener Steige bergauf ging. wurde ſie von einem Schlitten an⸗ gefahren. Sie erlitt einen Beinbruch und ſchwere Kopfperletzungen. — Noch ſchwerer verletzt wurde in Nieſern der 15jährige Stahl⸗ graveurkehrling Adelf Bauer, der anſcheinend mit ſeinem Schlitten guf einen ſeſten Holzgegenſtand auffuhr. Dieſem ſind beide Beine gebrochen, außerdem hat er ebenfalls ſchwere Kopfrer⸗ letzungen davongetragen. * Grafenhauſen(A. Ettenheim), 29. Dez. Der tiefe Schnee het bier ein Opfer gefordert. Jaſolge des anſtrengenden Watens im tieſen Schnse erlitt der 78jährige Thomas Schäuble einen Herzſchlag, der ſeinem Leben ein Ende ſeßte. Iteſburg, 30. Dez. hebt ſich am Abhang des Lorettoberges eine hochragende Villa, die einſt im Beſitz eines auswärtigen Fabrifanten war, der das etmas einſam ſtehende Landhaus an einen früheren Offizier verkaufte. Aus familiären Gründen verſchob der neue Beſitzer den Einzug in das Haus; er begnügte ſich damit, es einſtweilen wohnlich einzurich⸗ ten, und dann abzuſchließen. Das machte ſich eine ſiebenköpfige Diebesgeſellſchaft aus Freiburg zunutze. Sie öffnete die Villa mit Nachfehlüſſein und ſchaffte die Möbel ſamt den anderen Wertgegen⸗ tänden fort, ſo daß dem Beſitzer bei einem Beſuch ſeines Hauſes die leeren Wände entgegenſtarrten. Es iſt der Freſpurger Polizei gelungen, das ganze Diebesneſt auszuheben. Vier der Beteiligten wurden verhaftet. Die geſtohlenen Möbel uſw. ſind ebenfalls aufge⸗ funden Die Langfinger hatten damit zwei Zimmer voll⸗ gepfr pft. *Wehr, 30. Dez. Am Samsteg nachmittag war Schloſſermeiſter Krgwer in Enkendorf mit einer Repartaur an der Waſſerleitung ke⸗ ſchäftiot. als ihm durch Zufall ein Stück Holz an die Schläfe Trotzdem der Schwerperletzte noch in der gleichen Naht im Sch heimer Spfital operiert wurde, er hag er ſeinen Verletzungen. * Aus dem Wieſenfal, 30 Dez. Infolge der ergſebigen Regen⸗ fälle der letzten Tage führen Birs, die Birſig und die Wieſe Hach⸗ waſſer. Der Tag n.70 auf.08 Meter geſteigen. Konſtanz. 1. Jan Einem ſrechen Raubüberfall iſt vor Waih⸗ zen die Beſſitzerin des koswetiſchen Laborgtorjums, Frau Marie 0 zum Opfer gefallen Sie war nach mehrmöchſger Ab⸗ hen in ihrer öfterreichſchen Heimgt, ſzo ſie u. a. eine groß⸗ Helfaeklon(ür Konſteßer Kinder gelaitet haue auf der e baeriffen Kuf der Umſteſgeſtation Innshruck erbat ſich „eder ihr beim Umoden des Genäls behnflich zu ſein. Seter fren Kovehki die Hondtaſche pom Arm und ſprang gen, Troß dertteer Verkptaung des Räubers konnte Die Herd gichg onihlelt neben den Auzweiz vieen ehes Kronen. Aee „ Arbeiter Wycziekowski erhielt 2½ Jahre Zuchthaus, denen Schleichhandel ge⸗ ihm ſchon für dieſen Fall mitgegeben. Zwiſchen Freiburg und Merzhauſen er⸗ auch 0 le 5 ſtahl zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, Wegen Preistreiberei beim Karkoffelhandel, begangen durch Pegelſtand des Rheins iſt infolgedeſſen an einem Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Ausſagen von Schulkindern vor Gerichl. Wie anfechtbar oft die Ausſagen von Schulkindern ſind, zeigte wieder einmal in einer Sitzung der Straftammer zu Karksrube. Ein Lehrer mußte unter der furchtbaren Anſchuldigung des Sittlich⸗ keitsverbrechens vor dem Gericht erſcheinen. In emem badiſchen Amtsſtödtichen war eines Tages das Gerücht verbreitet, der Lehrer habe ſich Schulmädchen der 8 Klaſſe gegenüber unſittliche Handlun⸗ gen zuſchulden kommen laſſen. Der Lehrer, ſofort von ſeinem Vor⸗ geſetzten verhört, beſtritt jede Schuld und flüchtete ſchließlich in die Heilanſtalt Illenau, da er an ſeiner Geiſtesverfaſſung ſelbſt ver⸗ zweifelte, weil hauptſächlich eines der Mädchen an ſeinen Anſchuldi⸗ ungen feſthielt. Die Sache kam dann der Staatsanwaltſchaft zu hren, worauf ſich dann der betreffende Lehrer vor Gericht zu ver⸗ antworten hatte. Das, was ihm die Hauptbelaſtungszeugin, ein 13jähriges Mädchen vorwarf, war ſo unglaubhaft— die das Sitt⸗ lichkeitsgefühl verletzenden Handlungen ſollten ſich vor den Augen der ganzen Klaſſe ereignet haben— daß ſchon der Laie erhebliche Zweiſel in die Glaubwürdigkeit dieſer Zeugin ſetzen mußte. Der pſychiatriſche Sachverſtändige unterſtrich dieſen Zweifel derart, daß an dem Ausgang des Prazeſſes kaum ein Zweifel ſein konnte. Der Sachrerſtändige verwies insbeſondere darauf, daß bei den im Ent⸗ wicklungsalter ſtehenden Mödchen ſich Erträumtes mit Er⸗ lebtem vermiſcht und daß ein ſuggeſtives ſexuelles Milieu ge⸗ ſchaffen wird, das nicht vorhandene Tatſachen zum Erlebten ſtempelt. Bemerkenswert war, daß die Ausſagen der Schüler, die zufammen mit den Schülerinnen in der gleichen Klaſſe Unterricht von dem beſchuldigten Lehrer genoſſen, gerade das Gegenteil von dem ausſagten, was die Mädchen bekundeten. Das Gericht kam zur Freiſprechung des Lehrers. Der geſtohlene Boxer Eine der gemeingeführlichſten und verwegenſten Diebesbanden würbe bon der 6. Strafkammer des Landgerichts Berlin III in einer Straſſache gegen den Schloſſer Friedrich Böhlke und 13 Diebes⸗ und Hehlergenoſſen abgeurteilt. Die Diebesbande Böhlke hatte ſeit über Jahresfriſt die verwegenſten Raabzüge in Perlin und Um⸗ gegend berübt. Es wurden von ihr Friedhofskapellen erbrochen und Alisgeraubt, von der alten Stadtmauer in Berlin ſtahlen ſie die Metallteile, auf einem Gutshof bei Löwenberg wurden Automobile ihrer wertvollen Metalſteile beraubt, in Bepernick haben ſie von der Friedhofskapelle die Zinkrohre abgeriſſen, ſogar ganze Eiſenbahn⸗ waggons wurden von der Bande abmontierk. Eine Spezialität der Diebe bildete auch der Raub von Metallteilen in der Stadtbahn. Der verwegenſten Diebſtahl wurde jedoch in der Neujahrsnacht begangen. Die Bande ſägbe bekanntlich die überlebensgroße Bronzefigur des Boxers am Ausgang des Preußenparks am Fehrbelliner Platz ab und hat die zerſchlagenen Stücke zu ihren Hehlern gebracht. Böhlke ſchob die ganze Schuld auf ſeinen Stiefbruder Schmelter, von dem er auf die verbrecheriſche Vahn gedrängt ſein will. Schmelter konnte bisher nicht e werden. Einer der Diebesgenoſſen, der Speiſeeishändler ohtz, ſpielte den„wilden Mann, ſo daß gogen ihn die Säche abgetrennt werden mußte. Böhlke wurde zu 5 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Chrverluſt verurteilt,— ie anderen Diebe und Hehler Gefängnisſtrafen von—1½ Jahren. Zwei Todesurteile in Königsberg Vor dem Schwurgericht Köniasbera wurde der Raubmord im Aronſchen Juweliergeſchäft. der im September d. J. ſo großes Aufſehen erregte, verhandelt. Der Maler Guſtar Beſemer, der 25fährige Friſeurgehilfe Albert Paſſarae und deſſen Bruder, der ſiebzehnſähriage Richard., hatten ſich durch den Erlös von Unter⸗ ſchlaaungen und Schiebungen an ein üppiges Leben gewöhnt. So ſand es Richard z. B. unter ſeiner Würde, zu Fuß zu gehen. Im Auto fuhr der Bengel mit ſeinem Anhang zum Rennen und be⸗ ſuchte die verrufenften Stätten. Als aber ſeine Unterſchlagungen ent⸗ deckt wurden und er aus ſeiner Stellung entlaſſen wurde. war die Geldquelle verſiegt. Darauf beſuchte Beſemer, mit einer großen Flaſche gaprozentigem Spiritus bewaffnet, in Gemeinſchaft mit Albert., den ſein Bruder für das Unternehmen gewonnen, wührend er ſich verſönlich aus dem Staube machte, den 65jährigen Hausdiener Gramatzti, der im Juweliergeſchäft Aron die Nachtwache bielt. Mit der gefährlichen Flüſſigteit fiel es den beiden nicht ſchwer, den alten Mann in kurzer Zeit betrunken zu machen. Dann feſſelte Be⸗ ſemer unter freundlichem Zureden den Machtloſen, verſetzte ihm einen Schlaa in den Leib, während Paſſarge ihn von hinten ungefähr ſochsmal mit einem l⸗kg⸗Meſſinggewicht auf den Hinterkopf traf, ſo daß er ſtark blutend zu Boden fiel. Darauf ſtopfte Beſemer it⸗ einen Lappen in den Mund, den der ſiebzehnjährioe Richard Schließl! Waingen ſie in die aberen Geſchäftsräume, um zu warten, bis es draußen dämmerte, datnit man ſie in dem erleuchteten Juwelierladen nicht ſehen könnte. Um vier Uhr gina Paſſarge als Poſten hinaus. während Beſemer uUnterdeſſen den Laden etwa eines Viertelzentners Edel⸗ metall deraubte. Erſt als ſie die Beute in dem Raum. in dem ſie gezecht, verpacken wollten. ſtießen ſie dort auf den lebloſen Körver de⸗ Gromatzti. Zufällia will Beſemer da die Spiritusflaſche vom Tiſch geſtoßen haben, deren Reſt ſich nun auf die Kleider der Leiche ergoß, die in dem Moment, als Beſemer ein zufällig angezündetes Streichholz„achtlos weggeworfen haben will, Feuer fingen, wo⸗ rauf die Täter ſich mit ihren Paketen ſchleuniaſt entfernten. In der Verhandlung waren die beiden Angeklagten Beſemer und Albert Paſſarge ſowie der Zeuge Richard., der vor ein Jugend⸗ gericht geſtellt wird im weſentlichen geſtändig. Beide Angeklagten wurden zum Tode verurteilt. Das Urteil, das die Angeklaaten ohne BVeweaung entgegennahmen. löſte in der Bevölkerung allgemeine Genuatuung aus. ‚ aI Daute und Dienſtmädchen. Aus Beszdorf a. d. Sieg wird uns gemeldet: Ein nicht alltäglicher Fall eines Diebſtahls be⸗ ihr 15jähriges Dienſemädchen wiederholt zu den Nachbars⸗ leuten geſchickt mit dem Auftrage, dort Diebſtähle auszuführen. Hierbei wurde das Mädchen überraſcht und feſtgenommen, ſodaß es ſich vor dem Jugendgericht zu veranworten hatte. Da das dehen bei ſeinen Ausſagen den wirklichen Sachverhalt klarlegte, zte nunmehr die Dame vor dem Schöfſengericht erſcheinen, die auch die Tat eingeſtanden. Sie wurde wegen Verleitung zum Dieb⸗ Verlangen eines Kaufpreiſes in Höhe von 20 Frank für den Zentner, wurde der Landwirt Richard Molter aus Zweibrücken, ſchöffenge⸗ richtlich zu 1 Monat Gefängnis und 10 Goldmark Geldſtrafe oder wetteren 30 Tagen Gefängnis nerurteilt. Der Uebererlös 6 Frank wurde eingezogen und Veröffenrlichung des Urteils beiden Zweibrücker Jeitungen angeordnet. * Das Geheimnis eines Haufes. Das Geheimnis eines ver⸗ wunſchenen Hauſes wurde durch eine Verhanplung vor dem Valks⸗ gericht Landshut aufgeklärt. In dem Dorf Gröben genoß das Anweſen eines gewiſſen Rupert Fiſcher ſeit Jahren den Ruf, daß von Zeit zu Zeit dort ein Menſch ſpurlos verſchwindet. Nach Auffindung einer in ſeinem Stalle 1 Leiche wurbe Fiſcher dann unter Mordverdacht verhaftet Der Tote wurde als ein Bardier feſtgeſtellt, den Fiſcher gemeinſam mit einem gewiſſen Steingruber erſchoſſen und beraubt hat. Das Polksgericht verurtellte Fiſcher wegen dieſes Raubmordes zum Tode. Weiter wird Fiſcher beſchuldigt, gemeinſam mit einem anderen Helfer, Andreas Hutterer, ſeine Frau umgebracht zu hahen, weil ſie zuviel von ſeinen Berbrechen wußte. Hutterer ſchonß Frau Fiſcher auf deſſen Anſtiften durch den Hals. worauf ihr Fiſcher Waſſer in den Mund goß, um das Ausfließen des Blutes zu verhindern. Da ſich ia der Geheimabſtimmung des Volks⸗ Ntehte weder für die Verurteilung noch für die Freſſprechung ir leſem Falle die nötige Stimmenmehrheit ergab, ſo wurde dieſer Fall an das Schwurgericht Straubing berwieſen. Ein drittes Ver⸗ brechen betrifft den Ueberfall auf ein einſames Bauerngehöft. Der 10 des Hoſes purde hierbei durch einen Piſtolenſchuß ſchwer in Heinr, Wi dmann von Freiſing ſtellie nach eigenem Verſahreg außz Hagebutten, Weinſprit und anderen Subſtanzen ein Getränk her 1 von n tet und vor Gericht geſtellt. Malaga aus Hegebutlen. Der Spirituoſenfabrikant Hans das er als Malagawein in den Handel brachte. Der„Südwein“ wurde beſchlagnahmt und Widmann zur Anzeige gebracht. Das Schöffengericht Freiſing verurteilte ihn zu einer Geldſtraſe. Die vom Angeklagten eingelegte Berufung wurde vom Landgericht München I] verworfen * Beſtechungen in einem Wohnungsamk. Nach fünftägiger Ver⸗ handlung der Strafkammer Gleiwitz wurde der Leiter des Woh⸗ nungsamtes und Vorſitzender der Wohnungsvergebungskommiſſion Stadtrat Joſef Kubetzey wegen aktiver und paſſiver Be⸗ ſtechung in drei Fällen zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt Kubetzky war Mitglied der Nationalverſammlung für den Wahlk Oppein und zog ſpäter, da die Wahlen in Oberſchleſien nicht ſtaltfa den, in den Reichstag ein. Er war Mitglied des Zentrums und Hauptrertreter der chriſtlichen Gewerkſchaften Todesurteil bei einem Kommuniſtenprozeß. Das Außer⸗ ordentliche Gericht in Hamburg, das ſeit zwei Monaten die Straftaten aus dem Kommuniſten⸗Putſch vom Oktober aburteilt und in dieſer Sache ſchon ein Todesurteil gefällt hat, fällte das zweite Todesurteil. Wegen verſuchten Totſchlages. Hochverrats, ſchweren Aufruhrs und verbotenen Waffenbeſitzes war der 23 Jahre alte⸗Werkzeugmacher Wilhelm Willendarf angeklagt Er hat aus dem Kohlenkeller der Wache 42, als dieſe entſetzt wurde, auf den Schupo⸗Wachtmeiſter Jahn einen Schuß abgefeuert, wodurch der Wachtmeiſter ſchwer verletzt wurde und noch in Lebensgefahr ſchwebt. Das Urteil ſautet auf Todesſtrafe und dauernden Ehr⸗ perluſt, außerdem auf 3 Wochen Gefängnis wegen unbefugten Waffenbeſitzes. Neues aus aller Welt — Wieviel Menſchen gibt es? Die Bevölkerung der Erde be⸗ trügt nach der neueſten Berechnung 1800, genauer 1794,7 Mill., die ſich auf 149 Mill. Quadratkilometer verteilen Nahezu 1 Millarde Menſchen kommen auf Aſien, genauer 997,7 Millionen. Noch nicht die Hälſte davon machen die Bewohner Europas mit 448,4 Mill. aus. Noch weniger als die Hälfte hiervon hat Amerika mit 207,7 Mill., davon Nordamerika 140,7, Südamerika 67,0. Afrika zählt weniger als Nordamerika allein, nämlich 132,5 Mill. In Auſtralien und Polyneſien wohnen nur 8,3 Mill. Menſchen. Die Dichtigkeit der Bevölkerung iſt natürlich am größten in Europa mit 45,2 Bewohnern auf den Quadratkilometer, in Aſien etwa über die Hälfte davon, 24,4. Amerika hat im ganzen eine Dichtigkeit von 4,8, Nordamerika 5,7, Südamerika 3,5. In Afrika wohnen 4,6 Menſchen auf den Quadratkilometer, in Auſtralien und Zolyneſien 1. Auf der ganzen Erde mit Einſchluß der unbewohnten Gebiete an den beiden Polen müſſen ſich je 12 Erdbewohner mit 1 Quadratkilometer begnügen. — William Büllers Tragödie. Die ungebrochene Gaſtſpiel⸗ freude des vor einigen Tagen verſtorbenen Schauſpielveteranen C. W. Büller, der den„Strieſe“ im„Raub der Sabinerinnen“ mehrexe tauſend Male verkörperte, findet jetzt ihre Erklärung darin, daß der berühmte Komiker aus Angſt vor der Not, aus Furcht, von Almoſen abhängig zu ſein, an der Geldentwertung, alſo an dieſer Zeit. geſtorben iſt. Büllers unermüdliche Gaſtſpielreiſen galten, ſo erfährt die„B..“, nur der Stcherung ſein es Lebens⸗ abend s. Noch Ende Oktober, als ihn bereits ein heftiges Ischias⸗ leiden gepackt hatte, ſtand er unter überwindung körperlicher Schmerzen auf der Bühne. Als Büller Ende Oktober von ſeiner letzten Tournee nach dem Schloß Döhlitz, wo er als Zwangsmieter wohnte, heimkehrte, Geldentwertungsperiode zu nichts zerſchmelzen ſah ergriff ihn eine tiefe ſeeliſche Depreſſion. Er verlor allen Lebensmut und verfiel in einen Zuſtand dumpfer Apathie, die nur durch Errechnen von Zahlen unterbrochen wurde. Ganze Seiten hat er voll gerechnet, was alles koſtet und wie lange es noch reichen würde, wenn er ge⸗ zwungen wäre, längere Zeit mit den Gaſtſpielreiſen zu pauſieren. Die Zahlen verwirrten ſich, und ſchließlich verwirrte ſich ſein Geiſt. Er leiſtete ſeinem an ſich harmloſen phyſiſchen Leiden keinen Widerſtand, er wollte ſterben. Büller, deſſen Wehrhahn in der denkwürdigen Wiener Erſtaufſührung den„Biberpelz“ zum ent⸗ ſcheidenden Erfolg geführt hatte ſah nach einem an Arbeit und Er⸗ folgen reichen Leben den geſicherten Lebensabend in grauer Not und Sorge zerrinneu. — Hoffnungsvolle Jugend. Im Goslarer Bürgervorſteher⸗ kollegium kam es zu einer kleinen Senſation bei der Behandlung des Punktes:„Hauptamtliche Leitung der Berufsſchule“. führer erklärte nach der„Gosl. Ztg.“ hierzu. daß die bisherigen Lehrkrüfte in großer Zahl ihr Amt niedergelegt hätten und auch der bisherige Leiter um ſeine Entlaſſung nachgeſucht habe. Unter den Schülern habe ſich ein bedauerlicher Mangel an Diſziplin ſowie lückenhafter Beſuch bemerkbar gemacht. Eine Anzahl Schüler ſei be⸗ reits wochen⸗ oder gar monatelang nicht mehr zum Unterricht er⸗ ſchienen. Die Ausführungen des By. Förſter offenbarten eine ge⸗ radezu ſkandalöſe Verwahrloſung der Berufsſchule. Vor dem Kriege machte der Unterricht dem Lehrer Freude. Der Wort⸗ — Doch nach dem Kriege haben ſich die Verhältniſſe erſchreckend getnder., Jegtzeſt es is 16jährige Ben⸗ ſoweit gekommen, daß in der Schule 1 5⸗ b bieten, gels dem Lehrer Ohrfeigen an muß! Verlangt man etwas, wenn er ſie ſo bekommt man freche ntworten, daß der Lehrer Überhaupt nichts zu ſagen habe. Unter dieſen Umſtänden wird man bald keinen Lehrer mehr finden, zumal dieſer kein Züchtigungsrecht befißt, um den Flegeleien wirkſam be⸗ gegnen zu können. Bo. Förſter berichtete ergänzend, daß die Zu⸗ nicht roſiger ſeien. Hier wütr⸗ Stinkbomben organiſiert. ſtände in der Handelsſchule durchaus den ſogar„Gasangriffe“ mit (Nette Zuſtände!) ſchäftigte das hieſige Schöffengericht. Eine Dame von hier hatte n N55 55 FUR MANDRL, INE UND GEWERBE — und die Honorare in der damaligen ärgſten 1 0 Mittwoch, den 2. Jannar 1924 nicht Mill. alien t der nern — Maanheimer General⸗Anzeiger(Mitlag⸗Ausgabde) 5. Seſte. Nr. Sportliche Runoͤſchau Fußball Die Fußballwettkämpfe an Ueufahr Der Froſt machte die Spiele am Neufahrstage illuſoriſch. Die meiſten Plätze waren vereiſt und ſo waren von vornherein faſt keine Spiele angeſetzt. In Ludwigshafen ſollten 1903 und Wald⸗ hof das fällige Rückſpiel austragen Zirka 1500 Zuſchauer hatten ſich trotz der Kälte auf dem Sportplatze der alten Rennbahn einge⸗ funden. Aber als die Mannſchaften angetreten waren, erklärte der Schiedsrichter Herr Beutel(V. f. B. Frieſenheim) den Platz als ſpielunfähig für ein Verbandsſpiel Darauf einigten ſich die Par⸗ teien für ein Privatſpiel. Der Platz war aber dermaßen glatt, daß ein regelrechtes Spiel unmöglich war. Nachdem ſchon verſchiedene Spieler geſtürzt waren, verletzte ſich Brückel(Waldhof) bei einem Sturz ziemlich ſchwer, worauf ſich der Schiedsrichter genötigt ſah, um Unglücksfälle zu vermeiden, den Kampf abzubrechen. Das Spiel findet daher an einem ſpäteren Termin ſtatt. In Mannheim hätten ſich Herta und V. f. R. Darm⸗ ſtodt im Pokalwiederholungsſpiel treffen ſollen., nachdem das Vor⸗ ſpiel in Darmſtadt:4 unentſchieden geendet hatte. Darmſtadt hatte es diesmal vorgezogen, nicht anzutreten und ſo gelangte Herta kampflos in die 2. Runde und muß nächſten Sonntag dem A⸗Pokal⸗ meiſter Fv. 08 Hockenheim gegenübertreten. 8. Autoſvort Deutſchlandsfahrk 1924 des Club für Motorſport Köln. Die Vorarbeiten für dieſe Materialprüfungsfahrt ſind jetzt bis zu einem ſewiſſen Abſchluß gelangt. Die Strecke iſt mit kleinen Aenderungen im allgemeinen dieſelbe geblieben. Sie führt von Köln über Lim⸗ burg, Frankfurt, Mainz, Worms, Ludwigshafen, Mann⸗ Beei m, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Ulm, Augsburg, München, Ingolſtadt, Weißenburg, Nürnberg, Bamberg, Koburg, Er⸗ furt, Weimar, Merſeburg, Leipzig, Meißen, Dresden, Görlitz, Lieg⸗ Bitz. Breslau, Grüneberg, Frankfurt a. d. Oder, Verlin, Stettin, Greifswald, Stralſund, Roſtock, Wismar, Lübeck. Kiel, Hamburg, Harburg, Rotenburg, Bremen, Verden, Soltau, Celle, Hannover, Paderborn, Soeſt, Dortmund, Hagen, Elberfeld, Düſſeldorf, Köln. Wenn die Schneeverhältniſſe es zulaſſen, wird evtl. wie folgt ge⸗ fahren: Stuttgart, Ulm, Konſtanz, München uſw. Die Strecke iſt in Etappen eingeſtellt. Der Start findet am 17. Februar, vorm. .20 Uhr in Köln ſtatt. Die Meldungen ſind ſo zahlreich eingelaufen, 5 der urſprüngliche Plan, für dieſe erſte große Prüfungsfahrt nur 20 Fahrer vom Start zu laſſen, 5 werden mußte, da weit Uber die doppelte Anzahl Meldungen bereits vorliegen und täglich Weiter einlaufen. Der Meldeſchluß iſt für Nachmeldungen endgültig auf den 10. Januar feſtgeſetzt. Die Wertung geſchieht nach Punkten und zwar erhalten die Fahrer für je angefangene 10 Minuten zu ſpäten oder zu frühen Ankommens in den Etappen oder in den Kon⸗ krollſtationen einen Strafpunkt. Die Maſchinen müſſen nach Ankunft in den Etappen zur Kontrolle in gemeinſame Garagen zur neutralen Dewachung abgegeben werden. Hier verbleiben ſie bis 45 Minuten dor dem Start am nächſten Morgen. Mit Genehmigung der Sport⸗ kommiffion können dringende Reparaturen nach Ankunft in den Etappen ausgeführt werden es wird hierfür für jede angefangenen Minuten ein Strafpunkt in Anrechnung gebracht. Rahmen und otor werden plombiert jedoch ſo, daß der Zylinder demontiert werden kann Die Genehmigung der Beſatzungsbehörde zur Ein⸗ und Ausreiſe iſt zugeſagt. Schwimmen »Sommer⸗ und Wintermeiſterſchaften der Schwimmer. Der Verbandstag des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes am 1. und 2. März in Münſter i. W. wird ſich mit einem Antrag zu beſchäftigen Jaben, der eine vollkommen neue Richtung in der bisherigen Aus⸗ kragung der Deutſchen Meiſterſchaften vorſteht. Der Schwimm⸗ ſportclub Hellas⸗Magdeburg hat ſeinem Gautag einem von ſeſem angenommenen Antrag eingereicht, der beſagt, daß das Perbandsfeſt, auf dem die Meiſterſchaften bisher ſämtlich ſtattfanden, in Zukunft wegfallen ſoll. Dafür ſoll alle vier Jahre nach dem Muſter des Deutſchen Turnfeſtes ein„Deutſches Schwimmfeſt“ ſtattfinden, deſſen Programm ſowohl der volkstüm⸗ Ichen, wie auch der ſportlichen Richtung Rechnung tragen wird. Die Meiſterſchaften ſollen eine ganz bedeutende Erweiterung erfahren, Sommer⸗ und Wintermeiſterſchaften umfaſſen und über das ganze Jahr verteilt werden. Neben den bisherigen Meiſter⸗ ſchaften ſind ſolche über die wichtigeren und olympiſchen Diſtanzen, ſowie in Staffeln vorgeſehen. Die Sommermeiſterſchaften ſollen in den Monaten Juli und Auguſt, die Wintermeiſterſchaften Okto⸗ ber. November. März und April ausgetragen werden. Die Tagung ringt ferner durchgreifende Anderungen der Wettkampfbeſtimm⸗ ungen und den Kampf um die internationalen Waſſerballregeln. Auch der Vorſtand ſteht zur Neuwahl. Eine Verlängerung ſeiner Amtsperiode iſt ſehr unſicher, da ſich ſtarke Strömungen gegen die isherige Geſchäftsführung geltend machen. Es iſt daher ſehr daß der Verbandstag eine völlige Umgeſtaltung Winterſport 8„Bobkermine in Deutſchland. Soweit bis jetzt von einzelnen kraceinen bezüglich der ihnen vom Deutſchen Bobverband über⸗ 90 genen Meiſterſchaften und Verbandsrennen beſtimmte Beſchlüſſe ſelaßt werden konnten. liegen folgende Daten vor: Deutſche Mei⸗ Reſchaft im Viererbob 26.)27. Januar in Schierke/Harz, Deutſche wanterſchaft im Zweierbob 20. Januar in Triberg/ Schwarzwald, einlich zuſammen mit der ſüddeutſchen Gaumeiſterſchaft belubs Schwaben, eventl. dieſe auch acht Tage ſpäter, Plakette berhof in der Sportwoche vom ahr 2½10 deulſchen Bobverbandes in Jebruar. Bah Die Deutſche Rodelmeiſterſchaft wird auf der 2150 m langen und e des Oberlauſitzer Rodelklubs am 27. Januar für Damen glied Oerren ausgetragen. Die Meiſterſchaft iſt nicht nur für Mit⸗ Deutſe des Deutſchen Rodelbundes offen, ſondern auch für die des und ſcben Bobſleigh⸗Verbandes, des Deutſchen Ski⸗Verbandes Haupius. Deutſchen Kanu-Verbandes, ſowie für Angehörige des Slo verbandes der Deutſchen Winterſportvereine in der Tſchecho Neſſte und des Schweizer Schlittenſport⸗Verbandes.— Die Oybin erſchaft von Sachſen wird auf der gleichen Bahn in bei Zwickau für Angehörige des D. R. B. am 6. Januar zum ag gebracht. Allgemeines * Ausſtell 0 lellung für Winterſport und Wandern Karlsruhe. Die 2450 5 ingen zur Ausſtellung für Winterſport und Wandern, halle 1 12. Januar auf vier Wochen in der Bad. Landesgewerbe⸗ und Sunmſtaltet wird, ſchreiten voron. Die mitwirkenden Wander⸗ Deuiſch⸗Derwereine: Schwarzwaldverein, Stiklub ⸗ Schwarzwald. eifrigſt err. Alpenverein und der Verein der Naturfreunde rüſten Tätigteit n ein möglichſt geſchloſſenes Bild ihrer Ziele und ihrer Akademiſche den. Auch der Verein 12 Jugendherbergen und der llung vert Sliklub, ſowie der Eislaufverein, merden auf der Aus⸗ 3 treten ſein und vor allem werden auch die Bad. Verkehrs⸗ e ihren Verband und der Verkehrsverein Karlsruhe ihr ſtellun 1 bekannt geben, von denen erſterer in die Aus⸗ urchführn eine Tagung der Bad. Verkehrsvereine gelegt hat. Zur llu brung tragen in willkommener Unterſtützung des die Aus⸗ W3 veranſtaltenden Landesgewerbeamts ſehr weſentlich bei: tdi ſſer⸗ und Straßenbaudirektion, die Reichsbahn⸗ und die Ober⸗ · von denen erſtere beide auch ſelbſt ausſtellen werden. Wzaulgemeinerem und beſonders ſportlichem Intereſſe wird ſein die nale Ung der Bad. Landesweiterwarte, die uns in das internatio⸗ ſtellun hrmerk ihrer Arbeiten einweiht. Der der Aus⸗ Her bel wird der ſportiichen Ausrüſtung, d. h. den Sportfirmen und tur legten von Sportgeräten uſw. gewidmet ſein. Sportiche Litera⸗ Frage 28 Verein Karksruher N* uſw. wf proviantierung, einſchließli illen, Tourenapolhele weſen niz erſchebenliige Afengen finden und auch 1* üaſe ter mird Bezug auf Unfallverhütung und Behandlung Verunglück⸗ ihrem Fubenfalle vertrelen ſein. Die Bad. Lichſſpieſe wollen bei 0 mporführungen ihr Programm ſportmäßig einſtellen und weilige ör Ausſtellung beteiligten Vereinigungen werden durch zeit⸗ den Vorträen Fügeeen in der Aeeene en t e irkeng—— Lichtbildern für Aufklärung über das Ge ie i Aus Hendel und In Vermögensaufstellung l. Ianuar 1924. Von Steuersyndikus Behrens Bisen- und Stahlwaren-Industriebund, Elberfeld Nachdem die Reichsregierung sich entschlossen hat, eine Bilanz 1923 nicht anzufordern, hat sie durch die Notverord- nung vom 19. Dezember 1923 zur Pflicht gemacht, eine Ver⸗ mögensaufstellung auf den 1. Januar 1924 anzuferti- gen. Für Steuerpflichtige, die Handelsbücher zu führen ver- pflichtet sind, ist auf den 1. Januar 1924 eine Vermögens- aufstelhing nach Art und Menge(Inventar) zu machen und eine Eröffnungsbilanz in Goldmark aufzustellen. Steuerpflichtige, die regelmäßig jährliche Abschlüsse in der Zeit von einschließlich 30. Juni bis einschließl. 31. Dezemher machen, sind berechtigt, für die Eröffnungsbilanz auf den 1. Januar 1924 das letzte vor dem Zeitpunkt aufgestellte In- ventar zugrundezulegen. Auch bei Zugrundelegung eines solchen Inventars sind die Vermögensgegenstände für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz mit dem Werte vom 1. Jan. 1924 einzusetzen. Die Bezeichnung„Inventar ist dem Handelsgesetzbuch entnommen. Gemeint ist damit ein genaues Verzeichnis der Grundstücke, der Forderungen und Schulden, des baren Geldes und der sonstigen Vermögensgegenstände, wozu insbesondere Maschinen, Einrichtungen jeder Art ge hören. Die in der Eröffnungsbilanz mit den Werten vom 1. Januar 1924 angegebenen Werte gelten als Anschaf- kungswerte bei der Feststellung des steuerbaren Ein- kommens im Kalenderjahr 1924. Dieses Einkommen 1924 Wird, ausgehend von der Eröffnungsbilanz 1. Januar 1924, in Goldmark festgestellt werden; auch die Steuer ist eine solche in Goldmark. Für die Vermögenssteuer hat die Eröffnüngsbilanz Ebensogründlegende Bedeutung. Die Werte sind Mindestwerte; ergeben sich nach den Richtlinien der Vermögenssteuer höhere Ansätze, so Werden diege für die Vermögenssteuer berechnet werden. Das Vermögen wird in Goldmark bewertet. Für die Wertermittlung gilt folgendes: 1. Grundstücke sind mit dem Wehrbeitragswert 0 Dezember 1913 zu bewerten, zu dessen Berichtigung Be- er Pflichtigen zu erreichen. 2. Beim Betriebsvermögen ist das Anlagekapital mit dem Preis der Ende 1913 zur Anschaffung oder Herstel- lung des Gegenstandes aufalwenden gewesen wäre, abzüg⸗ lich eines angemessenen Betrages für Abnutzung, zu bewer- ten. Mit anderen Worten: Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Utensilien etc. sind grundsätzlich mit dem Werte von 1913, den sie 1913 gehabt haben oder bei Vorhandensein gehabt haben würden, in Ansatz zu bringen. 3. Beim Betriebsvermögen sind Vorräte an Roh- skokken, Halbfabrikaten, Fertigfabrikaten, sowie Waren mit dem Preise, der zur Anschaffung oder Herstellung des Gegen- standes am 31. Dezember, 1923 aufzuwenden Wäre, zu be- werten. N 4. Das steuerbare Vermögen von inländischen Erwerbsgesellschaften(in der Hauptsache Aktien- gesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung) ist mit mindestens dem Betrag anzusetzen, der der Summe der für die Anteile an der Gesellschaft und für die von der Gesellschaft auszugebenden Genußscheine und Schuldver- schreibungen festgesetzten Steuerkurswerte oder ermittelten Verkaufswerte entispricht. 5. Wertpapiere sind in jedem Falle zum Steuerkurs- werte oder Verkaufswerte am 31. Dezember 1923 zu bewer- ten. Anteile an inländischen Erwerbsgesellschaften(in der Hauptsache Aktien und G. m. b..-Anteile) und die von solchen Gesellschaften ausgegebenen Genußscheine sind beim Eigentümer der Anteile oder Genußischeine nur mit der Hälfte dieses Wertes anzusetzen. 6. Zahlungsmittel und Forderungen in ausländi. scher Währung sind ohne Rücksicht darauf, ob sie zum den Kurs(Mittelkurs) am 31. Dezember 1923 zu bewerten. 7. Soweit für die Bewertung der Wert 1913 zugrunde- gelegt ist, hat der Reichsfinanzminister mit Zustimmung des Reichsrats für Gegenstände oder für Gruppen von Gegen- ständen, bei denen der Wert oder Preis am 31. Dezember 1923 den Wert 1913 übersteigt, Zzuschläge zu dem Wert von 1913 zu bestimmen. wenn anzunehmen ist, daß das Ueber- steigen des Wertes 1913 nicht nur vorübergehend sein wird. Entsprechendes gilt für Objekte, bei denen Wert oder Preis von 1913 nicht erreicht wird; hier kommen Abschläge in Frage. 8. Die Umrechnung hat stets auf Goldmark zu erfolgen. Der Reichsfinanzminister gibt den Umrechnungskurs bekannt. 9. Der Reichsfinanzminister wird ermächtigt, für die Bewertung des Vermögens oder einer Gruppe von Ver- mögensgegenständen an Stelle des 31. Dezember 1923 einen anderen zwischen dem 16. November und 31. Dezember 1923 liegenden Tag als maßgebend zu bestimmen. Dasselbe gilt kür den Umrechnungssatz auf Goldmark. Zur Berechnung der Vermögenssteuer wird das steuer- bare Vermögen auf volle Hunderte nach unten abgerundet. Die Vermögenssteuer ist nach dem Goldwerte zu leisten; sie beträgt 5 vom Tausend. Sie ermäßigt sich, wenn das ab- gerundete steuerbare Vermögen 25 000 Goldmark nicht über- steigt, auf 3 pro Mille; wenn es 25 000 Goldmark, aber nicht 50 000 Goldmark übersteigt, auf 4 vom Tausend. Der Zu- schlag von 1924 beträgt, wenn das abgerundete steuerbare Vermögen 100 000 Goldmark, aber nicht 500 000 Goldmark übersteigt, 20 Prozent(die Vermögenssteuer ist dann also 6 vom Tausend), wenn das Vermögen 500 000 Goldmark, aber nicht 2 Millionen Goldmark übersteigt, 30 Prozent(Steuersatz 6,5 vom Tausend); wenn es 2 Millionen Goldmark, aber nicht 5 Millionen Goldmark übersteigt, 40 Prozent(Steuersatz 7 pro Mille); über 5 Millionen Goldmark 50 Prozent(Steuer- satz 7 vom Tausend). Eine Steuerpflicht besteht nicht, wenn das abgerundete steuerbare Vermögen 5000 Goldmark nicht übersteigt. Soweit nach dem Gesetz eine Pflicht zur Führung von Büchern besteht, oder an die freiwillige Führung von Büchern Rechtsfolgen geknüpft sind, wird bei der Einkom- mensteuer und bei der Vermögenssteuer vom 1. Januar 1924 ab die Pflicht nur erfüllt, und tréten die Rechtsfolgen nur ein, wenn die Bücher auf wertbeständiger Grundlage geführt sind. Die Grundsätze für die Umstel- lung und Führung der Bücher, über die Rechnungseinheiten für die Buchführung usw. werden in Kürze bekannt gegeben, Die Einkommen- und Körperschaftssteuer selbst 5 soweit das Jahr 1923 in Betracht kommt, durch eine A schlußʒ· zahlung am 10. Januar 1924 zu erledigen. Für 1924 werden Vor⸗uszahlungen angefordert. Diese bemessen sich bei ge- Werblichen Unternehmungen auf 2 Prozent Von Betrie 5 einnahmen, abzüglich Lohn- und Gehaltsaufwendungen un sind für Januar 1921 erstmals am 10. Februar 1924 zu leisten. Rheinische Creditbank, Mannheim it Ablauf des Jahres 1923 traten aus dem Vorstan des 17 die Herren Friiz Nierhoff und Hans Vogelgesang in den Wohlverdienten Ruhestand. Bekanntlich war Direktor Niefrhoff vor seinem 1910 er- kolgten Eintritt in die Direktion der Zentrale Reichsbank- Direktor und zuletzt dem Reichsbankdirektorium in Berlin zugetellt. Direktor Vogelgesang, der seft dem Jahre — mmungen zu erlassen sind, um eine gleichmäßige Belastung Betriebs- oder sonstigen Vermögen gehören, mit dem laufen- 1880 in den Diensten der Koester's Bank stand und bereits dem Vorstande der aus dieser hervorgegangenen Oberrheini- schen Bank angehörte, war seit dem Uebergang der letzteren auf die Rheinische Creditbank im Jahre 1905⁵ Mitglied des Vorstandes. Beide Herren, auf denen namentlich auch Wäh⸗ rend des Krieges eine große Arbeitslast und Verantwortung ruhle, haben sich in langjahriger Tätigkeit um die Entwiek⸗ lung der Bank sehr verdient gemacht. Insbesondere Liel ihnen zum Teil die Pflege des Verkehrs mit der Kundschaft zu und weite Kreise der hiesigen Ge⸗ schäftswelt, die Gelegenheit hatten, mit den ausscheiden- den Herren in Berührung zu kommen und ihr stets konzilien⸗ tes und entgegenkommendes Wesen zu schätzen. werden mit Bedauern von ihrem Rücktritt Kenntnis erhalten. Brauereigesellschaft vorm. S. Moninger, Karlsruhe Der Bierversand hat sich ſealden das Vorfahr etwas ge⸗ hoben; die Bierpreise hahen ſedoch mit den sich ständig steigernden Ausgaben für Rohmaterialien und Unkosten nicht immer Schritt gehalten, Bei einem Betriebsüberschuß von 747,13 Md.% ergibt sich nach 3,16 Mill. K Abschrei- bungen einschl. Vortrag ein Reingewinn von 747,13 Md., wWoraus der Vorstand die Verteilung einer Dividende von 1 Goldmark je Aktie(Wert 1. Oktober 1923) vorschlägt, was 495 Md.„ erfordert; restliche 252,12 Md. 4 werden vor- getragen.— Die Bilanz verzeichnet 10870 Md. Kredi- toren, denen 1240,46 Md. Debitoren, 174,16 Md. Lassen- bestand und mit 370,50 Md. A bewertete Vorräte gegenüber⸗ stehen. UDeber das neue Jahr lassen sich infolge der unklaren Verhältnisse keine Voraussagen machen. * Einfuhr von Stickereien. Seitens außersächsischer Firmen wird immer wieder versucht, das bestehende Einfuhr- verbot von Spitzen und Stickereien zu durchbrechen. Ihre bei den zuständigen Augenhandelsorganen gestellten An- träge auf 4 von en für ausländi- sche Spitzen und Stickereien werden damit begründet, daß die Plauener Industrie zur Belieferung der benötigten Mengen nicht in der Lage sei. Daß solche Behauptungen völlig haltlos sind, hat, wie der Konfektionär erfährt, die Handelskammer Plauen erst kürzlieh wieder den maßjgeben- den Stellen nachgewiesen und dabei mit allem Nachdruck gefordert, daß Einfuhranträgen auf Spitzen und Stickereien unter keiner Bedingung stattzugeben ist. * Ein deutscher Seidenhandelskonzern in der Schweis, In Zürich wurde laut Konfektionàr ein neues Unternehmen der Textil- namentlich Seidenwarenbranche unter der Firma Setina.-G. mit 2 415 000 Franken Kapftal gegründet. Die neue Firma besitzt gemeinsame Verwaltungsräte mit der ebenfalls erst kürzlich gebildeten.-G, für Seidenstoffhandel in Zürich, die in direkter Verbindung mit der bekannten Berliner Seidenwarengroßhandlung Schmidt& Lorenzen stehl. beuisenmarlii * Die Devisenbewegung 1919—1923. Angesichts der of eintretenden Notwendigkeit, sich über den Kurs des Dollars, des englischen Pfundes oder des holländischen Guldens an einem bestimmten Tag zu orientieren, wird ein kleines hand- liches Taschenheftchen freundliche Aufnahme finden, das die Commerz- und Privatbank.-G. soeben herausgib 85 ihrer Kassenhalle kostenlos in Empfang zu nehmen) und as die Kursbewegungen der genannten drei westlichen Hauptdevisen bis zum 17. November 1923(von Januar 1919 ab) aufzeichnet,. Es werden jeweils die Mittelkurse angeführi. * Börsenberiente Mannheimer EHektenbörse * Mannheim, 31. Dezbr. Die Tendenz der heutigen Börse War etwas ahgeschwächt, doch waren die Umsätge, belebt. Gehandelt wurden: Anilin zu 29 600, Benz zu 3750, Dampfkesselfahrik Rodberg zu 3500, Fahr zu 7000, Waggon- kabrik Fuchs zu 3000, Germania zu 23 750 bez., Heddernheimer zu 7000, Karlsruher Maschinenbau zu 6000, Braun Konserven zu 2250, Mannh. Gummi zu 3500, Maschinenfabrik Badenia 20 1750, Neckarsulmer zu 8000, Freiburger Ziegelwerke zu 1500, Wayss u. Freytag zu 5500, Zellstofffabrik Waldhof zu 13 500 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 8000. Seilindustrie notier- ten 4000., ferner Dingler 7500., Maikammer 7000., Knorr 7500., Kostheimer Cellulose 28 000., Pfälz. Mühlenwerke 4000., Pfälz. Nahmaschinen 4000., Cementwerke Heidel- berg 16 000., Rhein-Elektra 5000., Rheinmühlenwerke 4000., Unionwerke Mannheim 15 000 G. und Zuckerfabrik Frankenthal 8000 G. Von Banken stellten sich: Bad. Bank 30 000., Creditbank 2500., Rhein. Hypothekenbank 2000 G. und Südd. Disconto 9000 G. Ab Mittwoch, den 2. Januar 1924 sind 120 000 000 4 neue Stammaktien, 120 000 Stück zu je 1000 4, No. 86 801—206 800, der Rhenania Verein Chemischer Fabriken .-G. zu Aachen gleich den bisher notierten Aktien lieferbar. Schifrahrt Nächste Damplerabfahrten der Hamburg-Amerika Linſe Nach New Vork: D. Westphalia am 10..; D. Clexeland am 17..; D. Mount Carroll am 24..; D. Albert Ballin am 31..; D. Mount Clinton am 7..; D. Thuringia am 14.— Boston-Philadelphia-Norfolk-Baltimore: D. Fürst Bülow am 18..; ein Dampfer am 8. 2.— Westküste.Nordamerika, P. Kermik am 19..; D. Holger am 9. 2.— Cuba-Mexice-West- indien: D. Westerwald am 9..; D. Adalia am 12..; P. Hol- satla am 25..; D. Idarwald am 9. 2. D. Toledo am 26..— Südamerika: D. Wasgenwald am 9..; D. Württemberg am 16..; D. Frankenwald am 28..; P. Tentonia am 30. J.— Ostasien: Engl. D. City of Lork am 5..; D. Nienburg am 8..; D. Brasilia am 10. 13. Derfflinger am 12..; Engl. 5. Astyanax am 18. 1.— Lepante-Dienst: D. Cerigo am 5. I. P. Cattaro ca. 12. 1.— Nach Riga und Wöchentlich. Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen D. Presid. Harding am 22. 12. ab New Vork; D. München am 22. 12. an Bremerhaven; PD. Sierra Ventana aàm 26. 12. an New Vork; D. Lorck am 22. 12. ab Newy Lork; D. Derfflinger am 22. 12. an Bremerhaven; D. Canopic am 21. 12. an New Vork. Bremen-Baltimore: D, Hameln am 23. 12. an Bremen; D. Westfalen am 22. 12. ab Norfolk; D. Turpin am 24. 12. ab Bremerhaven.— Bremen-Cuba-Galveston: D. Hannover am 24. 12. ab Galveston.— Bremen-Brasilien: D. Horntfels am 23. 12. an Santos.— Bremen-La Plata: D. Köln am 22. 12. an Hamburg; D. Cxefeld am 25. 12. ab Rio; D. Gotha am 24. 12. ab N. 5. D. Weser am 26. 12. an Bremen.— Bremen⸗ Ostasien: D. Holstein am 26. 12. ab Schanghal; D. Schlesien (ausgehend) am 23. 12. ab Hongkong; D. Saarbrücken(ausg.) am 24. 12. ab Colombo; D. Aachen(ausg.) am 26. 12. Dovel passiert; D. Ludwigshafen(ausg.) am 25. 12. Dover passiert; D Nienburg(ausg.) am 3. 12. an Antwerpen. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerer Dr Paas 7 Oeneral⸗Anzeiger G m. d. 5. Plannbem Dtrektion Ferdinand Heyme— Cbefcedakteur! Kurt Riſcher. Derantwortlich kür den volitiſchen und dolkewirtſchaftlichen Feile mutk Fiſcher: für das Feuilleton Dr frit Hammez: ür Kommunaſpoliiik und Lokales: Richard Schönfelder: für Eport und Neuer aus aller Welt: Wille Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem 8 i den übrigen redaktionellen Teil: Franz Aurcher eee e 8. Seife. Nr. 1 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) National- Theater Mannheim Mittwoch., den 2. Jauuar 1924 Miete A, Reihe 4, 6. Vorstellung P. V. B. Nr 6831—6850 u. 12301—12520 B. V. B. Nr. 3801—400C0 u. 4026—4050 Heterchens Mondfahrt Ein Märchenspiel in! Bildern von Gerdi v. Basse-· Witz, Musik von Clemens Schmaistich Inszeniert: Karl Neumann-Hoditz 1 Leit.. Werner von t ülow Anfang 6 Unt Ende gegen 8% Uhi Personen siehe-Nr. 508 des General-Anzeigeis.) Neues Theater im Rosengarten Mittwoch, den 2. Januar 1924 B. V. B. Nr. 5081—3320 u 5031—5180 u 5851 bis 6950 u. 7251—7500 u 9251—9530 B. V. B. Nr. 3451—3500 u 3601-3700 u. 4501 bis 4700 u. 5001—5200 u. 5451—56“0 Wenn Liebe erwaeht Operette in 3 Akten nach von Schönthau und Koppe- zllfeld von Herm. Haller und Rideamus Musik von Eduard Künneke. Inszenielt: Karl Marx. Musikal. Leit.: W. v. Bülow. Bünnenbild:.Grete Aniang 7 Uhr. Ende 9¾ Uhr. Ftanzeska da Costa Aenne Geyer Tonio. ihr Sohn Gussa Heiken Loregzo, ein Maler Hellmuth Neugebauer Pater Philippo Hugo Voisin Dr. Pedantius, Magister, Tonios Exzieher Veronika, Hausbesorgerin Lella. ihte Nichte Eriedl Dann a. G. Mazietta. ein Model Elisabeth Lrautmann Buühnen-Uolksbund. MHontag, 7. Januar 1924, abends 7½ Uh im Nibelungensaal Reger Ahend u..: Der 100. Psalm. Ausführung: Gesamtes Natlonaltheater- Orchester und Bachverein Alfred Landory 104 Ida Schäfler Heildelberg, Otgel: A. Landmann, Leitung: Dr. H. Poppen. Kartenabgabe im freien Verkaui an der Rosen · kasse von 10—1 und—5½ Uhr, sowie in r Musikalienhandlung Pfeiffer, O 2, 9. 2 Die aufgerufenen Milglieder erhalten ihre Karten im Rosengatten und in der Geschältsstelle, G 3, 14. Fernsprecher 9025. Beck's Pafe Friedrichsbau Heute Hittwoch, 2. Jauuar fagea-Maahnehn-feie mit Hans Bahling als Gast Iui das Heue wertdeständige Prpgraumm! Bereite Stadtgesbreh! Kaffee Börse Vornehmes Konzert- Kaffee. Töelich zwel Konzerte von—61 abends à Uhr untet Leitung des bekannten Sologeigers Herin WILLET NEUMANN. E —————————— AiSold. Siiber, Bialin kauft die Schmelzete E23 Ferdinand Weber Mannheim, C 4, 19 (em Zeughausplatz lelephon 24 Nachdem in dem Geyöft des Landwirts Georg Jakoß Orth in Neckarau, Friedrichſtraße 21. die Naul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden felgende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk. 4 Das Gehöft des Orth bildet einen Sperrbezirk i. S. der 58 161 ff. der Ausführungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. B. Beobachtungsgebiet. Uu den Sperrbezirk(A) wird ein Beobachtungs⸗ zebiet im Sinne des§ 185 ff. der Ausfſthrungs⸗ Aorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz beſtehend aus dem Vorort Mannheim⸗Neckarau gebildet. C. 15 km Umkreis. In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Neckarau/ entfernt(8 168 der Ausführungsvor⸗ Driften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen ſämt⸗ ſiche Gemeinden in dieſer Umgebung. 7 Mannheim, den 29. Dezember 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. Die Zuſchläge zur Grundmiete nach dem Reichs⸗ Aietengeſetz betragen für Jauuar 1923, ſofern die Niete bis einſchl. 3. Januar 1924 bezahlt wird: . für Betriebskoſten in den Gemeinden Ilves⸗ Jeim 31 141. Neckarhauſen 44 913. Schriesheim .220, Wallſtadt 35 443, Kirſchgartshauſen und Sandtorf je 23 905 Milliarden v..; 2. in dieſen Gemeinden gleichmäßig für ee 00, laufende Inſtandſetzungsarbeiten„große Fuſtandſetzungsarbeiten 6000 Milliarden v. H. Hiernach beträgt die geſetzliche Miete bei Einhal⸗ tung ohiger Zahlungsfriſt nach einem unverbind⸗ fichen Durchſchnittsſatz in den Gemeinden Ilves⸗ zeim das 471.(377⸗), Neckarhauſen 609⸗(487⸗), Schriesheim 512-(410⸗). Wallſtadt 514.(411.) und Kürſchgartshauſen und Sandtorf das 399⸗(319.) Milliardenfache der monatlichen Grundmiete. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten das Vielfache er monatlichen Friedensmiete. Für wertbeſtän⸗ Zige Zahlung gilt der Umrechnungsſatz 1 Billion Papiermark ſind gleich 1 Goldmark. Die geſetz⸗ liche Miete für die nach dem 3. Januar 1924 zahlenden Mieter beſtimmt ſich nach den Steuer⸗ zufwertungsbeſtimmungen und dem amtlichen Berliner Dollarmittelkurs des der Zablung voran⸗ zehenden Tages Bei nachträglicher Zahlung der Dezembermiete 1923 bleihen die für die Voraus⸗ Zahlung veröffentlichten Sätze unverändert mit zent Hinweis, daß für Wallſtadt das 241milliarden⸗ ſache der monatlichen Grundmiete maßgebend iſt. Mannheim, den 28. Dezember 1923. 35 Badiſches Bezirksamt— Abteilung VI. Versteigerung. Am Donnerstag, den 3 Jauuar, Freſtag, den 4. Januar und Samstas, den 5. Januot 1924 Fndet in der Turnhalle der Friedrichsſchule in Mann⸗ elns, jemelts von—12 und ven—6 Uhr die Herſteigerung der im Bereich der Städt. Straßenbahn in Mannheim in der Zeit vom 1. Juli 1922 bis 30. Jun 1923 gefinmdenen und nicht abgehoſten Segenſtände ſtatt Zur Verſteigeruns gelangen: Herren. Damen⸗ und Kinderſchirme. Spazierſtöcke Geldbeutgl, Hand⸗ icnee Naphen. Brillen. Ninge. Hondtücher S dnrte, Eüicher u. d.. 92 Grosser Original- Die Belämpfung der Maul⸗ u. Klauenſeuche betr. 85 Unseren Werteg Gdsten, Freunden und Bekannten wünscht ein glückliches neues Jahr Restaurant zur Rheinlust Fritz Knochel und Frau. (—Lüö——-k’—Bp—k——————— FEUERIO Mibelungensaal— ftosengarten Sonntag. den 6. Januar 1924 abends pünktl. 7 Uhr 11 Min. Ich habe mich hier als prakt. Aerztin niedergelassen. Dr. Maria Scharnke L 10, 8, W. Sprechstunden-4 Uhr. MHannheimer Abend Aululd des öd. Uebürttavet on ller. Mker. Mitwirkende: Mitglieder des Nationaltheaters, althewährte Feusriokräfte und die gesamte Prinzengarde— Aus dem Programm: Großer Gratulationsakt, Büttenreden, humoristische Vorträge, Ueberraschungen durch den Stutt- garter,, Möbelwagen“, Ballett(unter anderem Wird Ballettmeistei Herr Reinhold Kreideweiss den Donauwalzer tanzen), Sologesang, allgem. Lieder u. a. m. 12 Preise der Pläütze: Saal: Mk..20, Säulengang Mk..15, Empore: 1. und 2. Reihe: Mk, 4 20. 3. bis 5. Reihe: Mk..15, 6. bis 8. Reihe: Mk..10, Galerie: Mk. 1 05. Eintrittskarten vom 2. Januar ab beim Ver- kehrsvercin(Rathausbogen) urd am 6. Januar, vormittags von 11 Uhr ab an der Tageskasse im Rosengarten erhältlich. Die Veranstaltung findet ES5 Linie Garmisch bayer. St. Moritz, 850 m. ii M. 5040„ Kurhotel Wittelsbach Das moderne MHaus mit allem Comfort * 5 Mirkklich das schönste u. prächtigsteskigelände kislaufplstz elt. NNNNNn mit Wirischaftsbetrieb statt. 19.—20. 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