Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 6 Bezugspreiſe: vn m Anzeigenpreiſe nach Tarif, del vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rugemeine finzeigen.40 Soldmark Rekl 1,50 Sold k. Fuͤr Anzeigen an beſiimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſpilichen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder ſür verſpütete Rufnahme von zn⸗ Gadische Neueſte Nachrichlen imer Frauen-GSeitung und Mannheimer Mufik-Seitung W Zanuar 1028; 80 Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten gvom 3 bis 0. dich dei ert Renderung der wirtſchaftlichen verbältniſſe notwendeg dende preiserböh anzucriennen. poſt⸗ ſchecktonte nummer 17500 Kariorube.— Haupt zeſchaftoſtelle Manndeim k 6. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtele neckartast, wald⸗ Dofſtr. 6. Lernſpe. ur. 7961 7032, 7063, 70ad, 7048. Celegr.⸗Rör. deneralanzeiger manndeim Erſcheint wöchentuch zwöilmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit 6 8052 Außenpolitiſche Jahreswende Die Politik Frankreichs und Selgiens nt eene. uns geſchrieben: Die Cußenpolitiſche Lage iſt an der Wende der Jahre 1923 und 1924 noch vollkommen unüberſichtlich. Zu dieſer Unklarheit trägt in erſter Linie die politiſche Lage in England bei. Niemand weiß mit Sicherheit zu ſagen, wer in England im neuen Jahre das Staatsruder in die Hand nehmen wird. Die allgemeine Anſicht ſcheint dahin zu gehen, daß man die Regierung der Ar⸗ beiterpartei überlaſſen wird. Ganz ſo ſicher iſt das indeſſen noch nicht. da die Konſervativen ſich als die ſtärkſte Partei des Parlamentes betrachten köanen und zum Teil wenigſtens keine be⸗ ſondere Neigung zeigen, die Macht aus der Hand zu geben. Aber ſelbſt wenn die Konſervativen als die Geſchlagenen des Wahl⸗ kampfes die Regierung abgeben und die Arbeiterpartei als die ſtärkſte Partei nach ihnen das Steuer in die Hand nimmt. ſelbſt denn weiß man noch keineswegs mit voller ſtimmtheit, was werden wird. Die Arbeiterpartei weiß natürlich ganz genau, daß ſie mit der Uebertragung der Regierungsbildung auf eine recht gefährliche Probe geſtellt werden ſoll und ſie wird deshalb die Hand von allen radikalen Programmforderungen weglaſſen. Sie wird ſich vielmehr von vornherein auf eine Kompromiß⸗ politik einrichten und man kann im voraus nicht ſagen,— dabei herauskommt. Immerhin wäre außenpolitiſch mit einer ſtär⸗ keren Aktivität in der Reparations⸗ und in der Ruhrfrage zu rechnen, ebenſo wie wohl auch die Anerkennung der Sowjet⸗Regie⸗ rung wenigſtens als Frage der nahen Zukunft ins Auge gefaßt werden würde. Aber man weiß an der Jahreswende noch nicht mit Beſtimmtheit. ob Ramſay Macdonald der künftige engliſche Miniſterpräſident ſein wird und deshalb wird man am beſten zur Zeit noch auf Prophezeiungen verzichten. Der Januar wird ſicher nicht zu Ende gehen, ohne wenigſtens in dieſem Punkte Klarheit geſchaffen zu haben. 2* e Eins kann man auch an der ſonſt ſo unſicheren Jahreswende mit aller Beſtimmtheit behaupten: Die franzöſiſche 10 litik hat ⸗Agentur, die ſich nicht geändert. Die Auslaſſung der Havas befanden, nach Mainz zurückkehren. Darunter befinden ſich die Generalintendantur, der Armeegeſundheitsdienſt, der Generalſtab des Pionierweſens. des Trains, der Artillerie und des Veterinär⸗ weſens. Die zukünftige Kußenpolitik Enalands wird in einem längeren Artikel der„Times“ behandelt. Ziel des neuen Kabinetts müſſe ſein, das ſeit der Zeit Lloyd Georges ſtändig geſunkene Preſtige der engliſchen Außenpolitik wieder⸗ herzuſtellen. Seit Beginn des Wahlfeldzuges ſei eine wichtige außenpolitiſche Entwicklung eingetreten. Deutſchland ſei im Begriff, ſich ohne Mitwirkung Englands mit Frankreich über das künf⸗ tige Regime des Rheinlandes und das Ruhrproblem zu verſtän⸗ digen. Ferner ſei es Frankreich gelungen, die Tſchechoſlowakei in ſein politiſches Syſtem einzugliedern. Alles dies laſſe darauf ſchließen daß man von franzöſiſcher Seite eine rückſichtsloſe nationaltſtiſche Politik zu verfolgen gedenke, die den Intereſſen der anderen Allljerten zuwiderlaufe. e 8 e e h 12 indere einſetzen, die mit Konſequenz durchgeführt werden müſſe, um dadur nichmd er auch kranzöſiſcher ſoztoliſtiſcher Miniſter geweſen ei, er allan Ehaftiſhen in Feankreich entgsgenzuwirken, die uns ungünſtig ſ htadeſtoweniger einer ſozialiſtiſchen Regierung in England mit Be⸗ geſinnt ſind. Nur auf ben Wige ſei Ahtung und eine neue uns entgegenſehe und in dem Gedanken befangen bei, eine ſo⸗ Freundſchaft zwiſchen den beiden Völkern zu ſchiſſen und damiit nolennte Umgruppierung der Allianzen herbeizuführen. ſolange es den wahren Intereſſen Frankreich zu dienen. Auch„Daily Herald“ Deh Zeit ſei. Er würde nach dieſer Annahme eine Annäherung an beſchäftigt beh mit außenpolitiſchen Fragen, indem es für die Aner⸗ utſchland anſtreben, da England verſoge und eine Annäherung an kennung der Sowfetrepublik durch ein Arb iterkabinett eintritt. ſe deutſchen Induſtriellen angeſichts des Verſogens der Berliner Wahrſcheinlich werde in einer engliſhen Note in Moskau eine ierung. Welche perſönliche Politik aber auch Mllerand treiben diplomatiſche Anerkleennung der Sowſetregierung ausge⸗ man müſſe wohl oder übel annehmen, daß dieſe Politik ver⸗ ſprochen und die Moskauer Regierung aufgefordert werden, ſofort in 1155 eden genug von der Poincares ſein müſſe, da der Verhandlungen über die gegenſeitigen finanziellen Anſprüche einzu⸗ der Fepre 175 eeee 185—58 treten. usdruck zu bringen, ohne esſenigen winfſteriellen Spoach⸗— Ar rohrs zu das ihm die Verfaſſung vorſchreibe. Lran reich un y oe Türkei Millerand und Poincaré Immer noch die Ueufahrsanſprache Robert de Jouvenel beſpricht im„Oeuvre“ die vom Matin“ veröffentlichte Erläuterung zu der Neujahrsanſprache des näſidenten Millerand an das diplomatiſche Korps: Es ſei unmög⸗ Ich, eine Patallele zu ziehen zwiſchen der Haltung Poin⸗ garegs, der, durch ſein Amt verpflichtet, mit Deutſchland zu verhandeln, ſich bemühe, die Verhandlungen auf das kleinſte Ausmaß einzu⸗ ſchränken und erkläre, daß er ſich weder bereit finden werde, dieſe nſtände zu berühren, noch jene auch nur zu ſtreifen, nach vor lem das Kapitel der Reparationen anzuſchneiden, um auf der an⸗ dern Seſte die Haltung Deillerands, der für ſeinen Teil nur ver⸗ Nachret ſei, ſtilzuſchweigen, der aber nicht zögere, eine Erweiterung r Verhandlungen bis zu einem allgemeinen Wirtſchaftzabkommen Leine reſtloſe Ausſöhnung vorzuſchlagen. Von mancher Seite werde Ferding⸗ unterſtellt, daß. wenn Millerand ſich auf dieſe Weiſe in das Getümmel ſtürze, die Vorſchläge Rechbergs darauf nicht ohne Einfluß geweſen ſeien. Andere fügten hinzu, daß Mille⸗-and, Die Bedingungen der Verkehrserleichterungen Der Brüſſeler Berichterſtatter des„Echo“ meldet: Die Schlüſſe, be denen der belalſche Ob⸗rkommiſſar in Koblenz und der Chef der elgiſchen Miſſion in Düſſeldorf über das deutſche Memorandum vom 8 Dezember aekommen ſeien, werden als ſehr ſtreng betrachtet. Nach leiner Anſicht wolle man ſedoch dieſe Schlüſſe in entaegenkom⸗ mendem Sinnabändern. Theunis und Jaſpar ſeien geneiat. an Regime zuzulaſſen. das die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen ziehungen zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet er⸗ ichtere: ſie werden ſedoch zwei Hauptbedingungen ſtellen: zuerſt. daß die Abänderungen der Sicherheit der Truvpen bei⸗ nen Schaden zufügen. und dann daß ſich in keinem Falle der Be⸗ krag der Pfänder Lüber die man die Herrſchaft bebalten wolle, bermindere. Es ſei unrichtia. daß ſchon Verhandlungen mit Paris engeknüpft ſeien. Man werde Poincare das Ergebnis der Verkand⸗ ungen mitteilen. Zu einer beſtimmten Stellunanahme gelange jeden⸗ alls der Kabinettsrat, der für Montaa zufammenberufen ſei. Verminderung der Ruhrbeſatzung 3 Der„Matin“ will wiſſen. daß ſeit dem 28. Dezember ſieben nfanteriereaimenter aus dem beſetzten Gebiet zurück⸗ gezooen worden und nach Frantreich zurückgekehrt ſeien. 2 Wie das„Echo du Rhin“ meldet. werden am 7. Januar mehrere öteilunqen des Hauptauartiers der franzöſiſchen bwormee von Pifſteldorf. mo ſie ſich ſeit Anfang des Jahres 1923 Die Separatiſten/ in der Pfalz Ein ſeparatiſtiſcher„Bezirkskommiſſar“ hat an die Gemeinden 5„Bezirks“ folgende Verordnung hinausgegeben: ein Der Bürgermeiſter hat ſofort eine Sitzung des Gemeinderats inzuberufen und ihm folgendes zur Kenntnis zu bringen: 5 u 2) Die Regierungsgewalt innerhalb der Pfalz liegt einzig Andaltein in den Händen der Regierung der Autonomen Pfalz betd. d) Wer in Wort, Tat und Schrift die Sache der Regierung ſu anpft oder deren Anordnungen und Beſehle zu ſabotieren ver⸗ icht, hat Strafverfolgung mit aller Schärfe zu gewärtigen. Ge 2. Für Ruhe und Ordnung innerhalb des Ortsbereichs iſt die für inde verantwortlich und haftet mit dem geſamten Vermögen bet alle Fälle, die als Widerſetzlichkeit gegenüber der Regierung zu da cten ſind. Insbeſondere wird in Erinnerung gebracht, daß Standrecht verhängt iſt. Unt.. Platate uſw. ſind auf Anordnung der Regierung oder deren ſtaterorgane nach Zuſtellung ſofort an der Gemeindetaſel und ſon⸗ an en ſichtbaren, verkehrsreichen Stellen innerhalb der Gemeinden zubringen bzw. durch die Ortsſchelle bekannt zu geben. 4. Verſammlungen, Umzüge und ſonſtige Veranſtaltungen, gleich beine 5 wel zier Art, müſſen drei Tage zuvor auf dem VBezirksamt(Kom⸗ Nealbeiat) angemeldet werden und bedürfen der) Genehmigung. Die berühi gliche Ordonnanz der Beſetzungsbehörde wird hiervon nicht bes Generalleutnant a. D. Leibrock von Haßloch und der Sohn wurbeeneralmajors von Groppex aus Edesheim bel Landau verhaff von den Separatiſten als Geiſeln für zwei rechtsrheiniſch Gefez ſtete Sonderbündler feſtgenommen und in das ſeparatiſtiſche langnis in Speyer eingeliefert. Die erpreßten Lonalitätserklärungen Bür, der größte Teil der Pirmaſenſer Landgemeinden, deren don germeiſter unter dem Druck der Gewalt ſich Treuekundgebungen widen, Separatiſten abnötigen ließen, hat dieſe Erklärungen ageenrufen. Die noch ausſtehenden Gemeinden werden dieſer uächenenfalls ihre Stellungnahme gegenüber den Separatjiſten be⸗ in d Zweierlei maß zu 5 Zulaſſung nichtpfälziſcher Elemente ſcheint General de Metz lüzieeben. In der Kreishauptſtadt Speyer hat er einen aus Ga⸗ Bezin n Kaufmannsgehilfen namens Salzberg als ſtellen fakom mifſar durch die Autonome Regierung auf⸗ anſtalt 2 n. Dagegen wurde eine Köchin für die Kreisirren⸗ mnischen enmünſſer abgelehnt, weil ſie aus dem rechts. hern ſtamme 255 Wie die Engliſche Beobachiungen mert e Tologne Poſt“ meldet, verfolgt man in London auf⸗ lun das Treiben der Separatiſten in der Pfalz. wo ſie ſich das Der haben, Päſſe und andere Erlaubnisſcheine auszu⸗ er„Doliy Telegraph“ meint im Zufſammenhang mit dieſen 90 ürde ſie gaß. wenn dieſer Amtsanmaßung nicht Einhalt ge⸗ iſenden führen Zwiſchenfällen für die e densvertrag von Lauſanne ratifizieren ſolle. Ein Vorſtoß gegen den Lauſanner Frieden Dex Berichterſtatter des„Echo“ ſtell: die Frage, ob das fran⸗ zöfiſche Parlament den mit der Türkei geſchloſſenen Frie⸗ Die zuſtän⸗ digſten Behörden hätten auf dieſe Froge mit Nein gean wortet. Man habe gegenüber der Regierung von Angora ſeit mehr als zwei Jahren eine derartige Schwäche gezeigt und ihre Keckheit gegenüber Frankreich habe ſolchen Umfang engenommen, daß. wenn man dabei bleibe, man ſchließlich den ganzen Frieden mit der Türkei verlieren würde. Der Friedensvertrag vom 24. Juli habe der Türkei gegen die Räumung der beſetzten Gebiete gewiſſe Ver⸗ pflichtungen auferlegt, die u. a. das Steuerſyſtem der Ausländer betro'fen haben, die nicht erfüllt worden ſeien. Bevor man alſo die Rechte beſtätige, die durch den Fricdensvertrag feſtgelegt wor⸗ den ſeien, wüſſe man den Anſpruch erheben, daß die Türken ihr gegebenes Wort halten. 5 Im Verlaufe des Artifels werden auch die Maßnahmen in Ziliz en aufgezählt, die die Türken gegenüber den franzöſiſchen Un⸗ ternehmungen getroffen haben. Die franzöſiſche Regierung ſei ent⸗ ſchloſſen, bevor ſie ſich an das Parlament wende, die Rückerſtat⸗ tung der Pfänder der dettes publiques zu verlangen, eine Erklärung über die Verwaltung der franzöſiſchen Schulen, die Grenzregulierung in Syrien und die Zurücknahme aller gegen Nicht⸗ mohamedaner getroffenen Maßnahmen, kurz, die Erfüllung aller ge⸗ gobenen Verſyrechen. P Um die Milderung des Rusnahmezuſtandes bVerlin, 4. Jan.(Von unſ. Berl. Vüro.) Wie wir hören, haben in den letzten Tagen im Zentrum, aber auch teilweiſe bei den Demokraten die Strömungen zugunſten einer weiteren Mil⸗ derung des Ausnahmezuſtandes ſich nicht unerheblich verſtärkt. Das Kabinett darf demnach, wenn es in abſehbarer Zeit die bereits von Dr. Streſemann in Ausſicht geſtellte. zunächſt natür⸗ lich nur teilweiſe Aufhebung des Ausnahmezuſtandes in ernſtliche Erwägung ziehen wird, von dieſer Seite her auf nachhaltige Unter⸗ ſtützung ſolcher Abſichten zählen, denen allerdings parteien entſchiedenſten Widerſtand entgegenſetzen. In Regierungs⸗ kreiſen nimmt man nicht an, daß es in allernächſter Zeit über dieſe Frage zu Konflikten kommen wird, doch verſchließt man ſich den Gefehren nicht, die vermutlich ſogleich nach Zuſammentritt des Reichstags infolge der ſcharfen Gegenſätzlichteit der Anſchauunden gerade aus dieſem Streitpunkt heraus dem Kabinett erſtehen könn⸗ ten. Wenn, was ſich jetzt natürlich noch nicht beurteilen läßt, die Auseinanderſetzungen im Plenum einen normalen Verlauf nehmen, iſt mit einem vorläufigen Kompromiß, durch das der in dieſer Streitfrage enthaltene politiſche Zündſtoff bis zur endgültigen Entſcheidung vor der Exploſion bewahrt ſein dürfte, zu rechnen. Inzwiſchen gewinnt die Reglerung Zeit, das Reinigungs⸗ werk, das in Sachſen und Thüringen begonnen wurde, eventuell auch auf andere Stellen auszudehnen. Uebrigens herrſcht auch innerhalb des Kabinetts hier und da der Eindruck, daß die militäriſchen Stellen bei den jüngſten Zeitungsverboten keine ſehr glückliche Hand gezeigt haben. Streſemann in Lugano Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat in Lugano am Donnersſag den deutſchen Geſandten in Bern. Dr. Adolf Müller und am Freitag den Botſchafter in Rom. Frhrn. v. Neurath empfangen und mit ihnen längere Beſprechungen gepflogen. Alle darüber hinausgehenden Meldungen, in denen von Zuſammen⸗ künften mit ausländiſchen Politikern die Rede iſt, ſind unzutreffend Dr. Streſemann wird morgen Lugano verlaſſen und am Samskag wieder in Berlin eintreffen. dDie R ugskriſts in Japan. Graf Kiyura hat, weil es ihm unmöglich war, ein arbeitsfähiges Kabinett zu bilden, die Kabinertsbildung in Japan abgelehnt. Sulzbach(Saar), 4. Jan. In einer hieſigen Wirtſchaft kam es am ſpäten Abend zu Streitigkeiten zwiſchen ſchen Militär und Ziviliſten, die ſich ſpäter auf der Straße und im Vorraum des Bahnhofs fortſetzten. Einer der Seldaten gab aus ſeinem Revolver drei Schüſſe auf die Menſchenmenge ab, die ſich angeſammelt hatte. Ein Mann wurde durch Herzſchuß getötet, ein anderer ſchwer verletzt. Es iſt eine Unterſuchung über den blutigen Vorfall, der große Erregung in der Bevölkerung verurſacht hat, eingeleitet worden. die Rechts⸗ die deutſchen Ruhrforderungen direkt auf den Kopf ſtellte, ließ die Herrſchaft des alten franzöſiſchen Geiſtes in der Außenpolitik zur Genüge erkennen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat es nicht unterlaſſen, beim Neujahrsempfang der Narſſer Diplomaten dieſen Eindruck zu beſtätigen. Das deutſche Volk hat alle Urſache, die franzöſiſchen Neujahrswünſche nicht zu überhören. Unehrlich und unwahrhaftig wie die franzöſiſche Politik ſind auch ſie nach Form und Inhalt. Poincare redet ſalbungsvoll von dem franzöſiſchen Be⸗ dürfnis nach dauerndem Frieden und von der Ausſicht, daß endgül⸗ tlige Geſundung und endgültiger Frieden nahe ſeten. Wer aber dieſen Worten den Sinn beimeſſen wollte, den ſie zu haben ſcheinen, der wäre elend betrogen. Wie der franzöſiſche Miniſterpröſident ſich Ge⸗ ſundung und Frieden vorſtellt, hat er bei demſelben Neuſahrs⸗ empfange deutlich geſagt, als er die Beharrlichkeit der franzöſiſchen Politik rühmte, die endlich doch ihre Früchte getragen habe. Poin⸗ care hat ſich alſo beim Neujahrsempfang im Lichte ſeines vermeint⸗ lichen Ruhrtriumphes geſonnt und dieſen Rußrfrevel als Grundlage des Friedens und der' Geſundung geprieſen. Er ſcheint des Glau⸗ bens zu ſein, daß dieſer Frevel ſich verewigen werde. ir haben vom ‚dauernden Frieden“ eine andere Vorſtenkung und Frankreich wird ſie im Laufe der Zeit wohl noch kennen lernen. Heute kann man nur feſtſtellen, daß die Ruhrpolitik auch zu Beginn des neuen Jahres das Kernproblem und dbe Kernfrage der geſamten europäi⸗ ſchen Politik iſt und daß ſie bei der Hartnäckigkeit Poincares auch im neuen Jahre zunächſt ihr altes Geſicht behalten wird. Da die Außenpolitik nach der engliſchen Seite noch vollſtändig undurchſichtig iſt, ſo kommt der einzige Lichtſtrahl, der die Zukunft wenigſtens einigermaßen erhellt, von jenſeits des Weltmeeres. Der amerikaniſche Handelsminiſter Hoover hat ſich in einer Neujahrs⸗ botſchaft außerorden lich optimiſtiſch über die Geſamtlage ausge⸗ ſprochen. Er ſieht nicht nur die Lage Amerikas in günſtigem Lichte, ſondern iſt auch der Anſicht, daß das deutſche Problem einer günſtigen Löſüng nähergerückt ſei. Er vertraut dabei auf das baldige Zuſammentreten einer Konferenz, die für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen eine hoffnungsvolle Lage ſchaffen werde. Wenn man noch den Klang der Worke Poincares im Ohr hat, ſo fehlt einem für dieſe amerikaniſche Botſchaft etwas der Glaube. Aber eins bleibt doch haften: Die Ueberzeugung, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika ſich wieder für die europäiſche Politik erwärmen und wohl auch entſchloſſen ſind, etwas für die Geſtaltung dieſer Politik zu tun. Der Grund dieſer Haltung liegt natürlich im eigenen amerikaniſchen Intereſſe. Wie die engliſchen Staatsmänner ebenſo wie die Wirtſchaftspolitiker dieſes Landes über den verhängnis⸗ vollen Einfluß der franzöſiſchen Ruhrpolitik auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Englands klagen, ſo hebt auch Hoover hervor, daß kein Land der Welt alſo auch Amerika nicht, von dieſen Folgen unbe⸗ rührt bleibe. Deshalb ſetzt ſich jetzt auch dieſes Land zur Wehr. Poincare mag ſich noch ſo ſtolz und ſiegesgewiß geberden— das neue Jahr hat doch wohl manche Loſe in ſeinem Schoße, die ihm nicht geſallen werden. Letzte Meldungen Keine rheiniſche Goldnolenbank Der Berliner Korreſpondent des„Echo de Paris“ will von zu⸗ verläſſiger Seite erfahren haben, daß die franzöſiſche Regierung dem von Bankier Hagen ausgearbeiteten Projekt einer xheinſſchen Emif⸗ ſionsbank ihre Zuſtimmung endgültig verſagt habe. Hierzu bemerkt die„Frankf. Ztg.“: Die Tatſache der Ableh⸗ nung trifft zu. Die Bedingungen, die die deutſchen Vertreter in den Verhandlungen über die Gründung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bank geſtellt hatten, ſind ſämtlich von den Franzoſen zurückgewieſen worden. Es handelte ſich vor allem um folgende Vorausſetzungen⸗ 1. Die neu zu gründende Bank ſollte keine andere Währung aufftellen als die künftige deutſche Zentralnotenbank und ſollte 2. ſchließlich in dieſer aufgehen. Ferner ſollte 3. die rheiniſch⸗weſtfäliſche Bank keine kleinere Stückelung einführen als im Reiche üblich, um den Umlauf großer Mengen Scheidemünzen zu verhindern. Der Plan der rheini⸗ ſchen Goldnotenbank dürfte damit wenigſtens vorerſt nicht zur Ver⸗ wirklichung gelangen. Eine merkwürdige„reyublikanſſche“ Demonftrolon Berlin, 4. Jan. In der Siegesallee wurden 16 Denkmäler von bisher unbekannten Tätern beſudelt. Von den Denkmälern, die ſeit der Revolution ſchon mehrfach beſchädigt worden ſind, erhielten faſt alle mit Ausnahme des Standbildes des alten duih das ver⸗ ſchont wurde, die Auſſchrift: Volksbedrücker“. Das Verliner Polizeipräſidium iſt bemüht, die Täter ausfindig zu machen. „ paris, 4. Jan. Der franzöſiſche Maler Paut Renodt iſt im Alter von 78 Jahren geſt o— — ——— ——— e e e 15 den des Schritt auskoſtend, die breitausladende Treppe. 2. Seite. Nr. 6 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 4. Januar 1924 Slaßrote Wahltheorie Die Mächer der im Innern länaſt wieder veruneiniaten deutſchen Sozialdemokratie haben am Neufahrstage eine mühſam zuſammen⸗ gebraute Wahlbotſchaft an ihre zuſammengeſchmolzenen Ge⸗ zreuen erlaſſen. die rein negativer Natur iſt, offen von der Jefenſiven Stelluna der Sozialdemokratie in der deutſchen Republik ſpricht, die eigentlich eine ſozialiſtiſche Republik werden ſollte und die es nicht einmal waat, auch nur die beſcheidenſte ſozialiſtiſche Forderung als erfüllunasmöglich hinzuſtellen. Die ſozioldemokratiſche Partei heult den Chor der Klageweiber über eine Entwicklung, die man mit verurſachte und die man jetzt ableuanen möchte, weil man gegen ſie kein Heilmittel weiß. Daß die üblichen Wahlſchlagworte neu friſiert wurden, verſteht ſich am Rande, aber wenn das Kriterium einer Po⸗ litik nach der marxiſtiſchen Geſchichts⸗ und Wirtſchaftsauffaſſuna ſtets die materielle Lage der Maſſen bleibt. dann hat eine unter ſozialiſtiſchem Einfluß ſtehende Politik in den letzten fünf Jahren einen Superlativ der Verelendung gerade über die Maſſen gebracht. ſozialdemokratiſche Partei zur ſtärkſten in Deutſchland hinauf⸗ wählten. Es gehört die Wahlanoſt der Sorialdemokratie dazu, leng zu wollen. daß die nachrevolutionäre Wirtſchaftsentwicklung ſoziali⸗ ſtiſchen Dogmen unterlag. Wie während des Krieges, vor allem unter Bethmann⸗Hollweg, der Einfluß der Sozialdemokratie auf die deutſche Politik arößer war. als gemeinhin angenommen wird. ſo war nach der Revolution die Beſetzung aller wichtigen volitiſchen Stellen durch Sozialdemokraten nicht nur durchgeführt worden, ſondern der Staat unterlaa mindeſtens bis zur Reaierung Cuno, aber auch noch im Sommer 1923 durchaus dem ſtarken Einfluß der ſozialiſtiſchen Reichstagspolitiker und der Gewerkſchaften. Erſt das vollkommene Verſagen eines der arößten Theoretiker der modernen Sozialdemo⸗ kratie, des Reichsfinanzminiſters Dr. Hilferding. unter dem die Mark endqültia zuſammenbrach brachte der Sozialdemokratie die für die Wahlen erſehnte Stellung der unverantwortlichen, areinenden Oppo⸗ ſition. Nicht nur ihrem Einfluß. ſondern auch der Tätiakeit ihr Nahe⸗ ſtehender, wie Erzberager und Wirth iſt es zu verdanken, daß die nachrevolutionäre Wirtſchaft eine allaemeine Verpro⸗ ketariſierung herbeiführte. Die zuſammengebrochenen Schich⸗ ten des Mittelſtandes haben die auch das kleinſte Kavital ver⸗ zehrende Inflation mit der Einbuße von rund 100 Milliarden Gold⸗ mark bezahlt, am Ende dieſer Wirtſchaft. deren Maſchinerie von der Sozialdemokratie erfunden, von ihr zu immer arößerem Leerlauf ge⸗ zwungen wurde. war auch das Vetriebskapital der großen Wirt⸗ ſchaftsbetriebe erlediat. und in einer zuſammengebrochenen Wirtſchaft hruchen natürlich auch die Gewerkſchaften zuſammen. Was im Rußland zur Verelendung führte, ſchließlich auch Nollage der ruſſiſchen Arbeiterſchaft, war die An wendung doktrinären Marxismus auf die Wirtſchaft. emem ſo komplizierten wirtſchaftlichen Apparat wie dem deu waren Widerſtände natürlich auch feiner organiſiert, immerhin aber erlebten wir einen Zuſammenbruch der Wirtſchaft, hervorgerufen durch die immer erneuten Verſuche, ſozialiſtiſche Forderungen auf birektem oder indirektem Wege zu verwirklichen. Ganz abgeſehen rfönlichen Unfähigkeit der regierenden Sozialiſten erwies ſich ihr Programm als wirtſchafts⸗ und volksvernich⸗ tend. Am Ende des ſozialiſtiſchen Einfluſſes auf Reich und Wirt⸗ ſchaft ſtand die Stillegung der Notenpreſſe, eine Genefungskriſe und damit eine Möglichkeif der Beſſerung und der Wirklichkeitspolitik. Die Sozialdemokratie hat ſich immer wieder dieſer Geneſung ent⸗ engeſtemmt. Wäre ſie durch irgendeinen Zufall bei Ende der Suſtanon ans Ruder gelangt, dann hätte ſie entweder wirtſchafts⸗ politiſche Maßnahmen der gleichen Art ergreifen müſſen, wie ſie das tzige Kabinett Marx führt, oder ſie hätte aus Parteirück⸗ chten wieder zur Inflation zurückkehren müſſen, denn für die Wirtſchaft iſt und war das ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ und Steuerprogramm ruinierend, und für den deutſchen Arbeiter brachte 2s gerade umter ſozialiſtiſcher Herrſchaft ein immer ſtärkeres Schwin⸗ Reallohnes. Die ſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik ging darauf Mnaus, die Produktian zu ſeſſeln, ſie ſchwindelte den Arbeitern aber durch hohe Nominallöhne einen größeren Anteil an der Produktion vor. Daß der Anteil des Arbeiters mit Abnehmen der Produktions⸗ menge ſinkt, begründet die wirtſchaftliche und politiſche Ausſchaltung be⸗ In der Sozialdemokratie, was dieſe Partei der ewig Unfrucht⸗ baren als reaktionär bezeichnet. Sie verſucht, für die kommende Reichstagswahl dieſenigen einzufangen, die unter der Sanierungs⸗ kriſe zu leiden haben. iſt ein großes Heer. Aber die Sanie⸗ rungskriſe wurde durch die ſozialiſtiſche Mißwirtſchaft verurſacht. Die Semierung wird nur geſicherl durch eine weftere Ausmerzung der Sozilaldemokratie aus der Perwaltung, aus der Gaſetz⸗ und der Wirtſchaft Deutſchlands. Mit der Arbeiter⸗ 7285 been 50l. und muß aufs engſte zuſammen auſgebaut werden. die große Roalit'on in Sachſen Die zur Bildung einer großen Koalition zwiſchen den Parteien eingeleiteten Verhandlungen haben zu einem Ergebnis geführt, wo⸗ nach der frühere Finanzminiſter Held zum ge⸗ wählt werden dürfte. Nach Preſſenachrichten wird Held das Kabinett wie folgt bilden: Inneres Redakteur Müller⸗Chemnitz(Soz.), Finanzminiſter: Miniſterialdirektor Dehne(Dem.): Juſtiz: Rechts⸗ anwaltl Dr. Kaiſer(D. Ppt.): Wirtſchaft: Felliſch S5 Ar⸗ beit: Elſner(Soz.); Kultus: Miniſterfaldirektor Dr. Schulze (D. Vpt.). Ob der Landtag nach der Bildung des löſt werden wird, ſteht jetzt noch dahin. abinetts aufge⸗ itſchen davon, daß alle Zur Rufwertung der Hypotheken Man ſchreibt uns aus Parteikreiſen: Die beiſpielloſe Geldentwer⸗ tung der letzten fünf Jahre hat zu einer Enteignung derjenigen Volkskreiſe geführt, die einſt als die Träger der kulkurellen und wirtſchaftlichen Belange Deutſchlands in erſter Linie in Betracht amen. Die Entwerkung der Hypotheken und deren Rückzahlung durch faſt wertloſes Papiergeld iſt nur ein Glied in der Kette der fortlaufenden Enteignung des deutſchen Mittelſtandes geweſen. Es ſoll hier nicht von Staatsanleihen, Reichsanleihen uſw. geſprochen werden. Jedermann weiß, daß Staat, Reich und Gemeinden finan⸗ ziell als bankrott zu betrachten ſind, was vom Grundbeſitz nicht ohne weiteres geſagt werden kann. In beſſeren Zeit hat man ge⸗ glaubt, Hypotheken auf Haus⸗ und Grundbeſitz als ſicherſte Kapitals⸗ anlage anſehen zu können. Rentner und Witwen haben ſolche Ob⸗ jekte beliehen, Mündelgelder ſind vielfach dort angelegt worden Sparkaſſen gaben die Gelder ihrer Einleger für Hypothelen hin. Man wird alſo nicht behaupten können, daß Schieber und Großge⸗ winner die Leidtragenden ſeien, die durch die Rückzahlung von Gold⸗ hypotheken mit Papiermark getroffen waren. Vor etwa Jahresfriſt ſetzten die Bemühungen ein, den Weg der ſchwindenden Hypothekenwerte aufzuhalten. Es kam der An⸗ trag Püringe r(Deutſche Volkspartei), der zwar in weiſer Be⸗ ſchränkung nicht die Aufwertung der Hypotheken ohne weiteres ver⸗ langte, ſondern nut eine Sperrfriſt forderte, etwa auf zwei oder drei Jahre. Innerhalb dieſer Friſt ſollten Kündigungen von Hypo⸗ theken ſein. Abgeordneter Düringer war der Ueber⸗ zeugung, die Rechtſprechung in den nächſten Jahren Wege finden werde, die eine weitere Enteionung der Hypothekengläubiger verhindert. Leider ſtellte ſich das Reichsjuſtizminſſterſum auf den formal⸗juriſtiſchen Standpunkt, daß die Mark immer noch geſetzliches Zahlungsmittef ſei, zalſo auch zur Abfindung alter Schulden nicht abgelehnt werden könne. Der Rechtſprechung ſollte 1 0 nicht vorgegriffen werden. So ging der Prozeß der ſtillen Enteignung des verarmten Mittelſtandes immer weiter. Mancher Gläubiger iſt wohl ſo vorſichtig geweſen, Quittungen für zurückbezahlte Hypo⸗ thekenbeträge nur„unter Vorbehalt“ auszuſtellen; viele Grund⸗ eigentümer haben auch den Weg des Vergleiches mit ihren Gläubi⸗ gern gefunden, alle übrigen Beſitzer von Hypothekenbriefen aber mußzten ſich in Unkenntnis der Verhältniſſe mit Papiermatk„abfin⸗ 50 7** N N 12 1 e Leute für Summen, n e efisarbeit ganzer echter darſtell kaum ein Pfund Butter kaufen konnten. we Am 28. November endlich iſt das Urtell des Reichsgerichts er⸗ guu das der alte Juriſt Dr. Düringer erwartet hatte. Die ur; Papiermark erfolgte Abzahlung von Goldhypotheken nach dem Eintritt des Währungsverfalls wird darin als gegen Treu und Glauben verſtoßend bezeichnet. Ein Aufatmen ging durch die(immer⸗ hin nicht geringe) Zahl derſenigen Perſonen, die immer noch Hypo⸗ thekenbeſiter ſind. Selbſtverſtändlich ſpricht das Reichsgericht nicht ̃ Hypotheken in Gold zurückzüzahlen ſind: von Fall zu Fall wird zu entſcheiden ſein, wie hoch die Leiſtung des Shuſd⸗ ners ſe nach Lage der Verhältniſſe zu bemeſſen iſt. Weſte Kreiſ⸗ des Mittelſtandes erhielten. aber doch wieder ein Recht auf Hoff⸗ nung. Aber guch die Sparkaſſen und Hypothetenbanken durften da⸗ mit rechnen, in abſehbarer Zeit durch höhere Bewertung ihrer aus⸗ geliehenen Gelder in beſſere Verhältnſſſe zu kommen und ihren Geldgebern ſpäter wieder einige Vorteile zu bieten. Es erbob lich deshalb ein Sturm der Entrüſtung, als durch die Preſſe die Meldung aing, das Reich habe die Abſicht, ein Verbot der Auf⸗ werkung der Hupotheken auszuſprechen! Nachdem das Urteil des Reichsgorichts über dleſe Frage im angegebenen Sinne vorlag, wäre ein ſolches Verbot ein Schlag gegen ſedes Rechtsgefühl im deut⸗ ſchen Volke geweſen. Der deutſhe Mittelſtand würde eine Regle⸗ rung, die ſolche Schtitte unternimmt, nicht verſtehen. Der Plan ſcheint denn auch ſchon an ſeiner eigenen Unmöglichkeit geſcheitert 18 zu ſein, hoffentlich für immer. Nach allem, was man hört, wird die Ein g der Gold⸗ mieten, die zunächſt eine Frage der Zweckmäßſakeſt iſt. mir der Frage der Hypothekenaufwerkung, die wit als grundſätzliche Re us⸗ froge betrachten müſſen., verbunden. Sollte dies im Augenbfick notwendig ſein, ſo muß es doch der Könſecquenzen willen bedanert werden. Dabei iſt nit zu überſehen, daß ein allzuraſches Vorgehen in der Richtung der Goldmieten vermieden werden muß. Wie ſede Zwangswirtſchaft, ſo hat ſich natürlich auch die Zwangsbewirtſchaf⸗ tung der Wohnungen überfebt. Ihre Aufhebung muß das Ziel bleiben: anders iſt eine Belebung des Baumarktes, die allein die Wohnunagsnot beſeitigen kann, nicht denkbar. Der Hausbeſitzer muß wieder Herr ſber ſein Eigentum werden. In Einzelfälſen mag natürlich die Aufwertung der Hypatheken, wie ſie das Urteil des Reichsgerichts vorſieht. auch manche Härte in ſich ſchlieen. Wielleicht iſt es zwechmäßig, für die nächſten Jahre eine Sperrfriſt gegen Hypathekenkündigungen zu erlaſſen und ſo in anderer Form auf den Antrag Düringer zurückzukommen. Was man vor einem Jaähre wollte, eine Sperrfriſt zur Rettung der Hupothekengſäubiger, das würde ſetzt eine Syerrfriſt zur Schonung der Hyp thekenſchuldner vor allzu ſchnellen Kündigungen werden. Denn niemand wird ſih in Zukunft mehr darauf einlaſſen können, mit Papiermack oder mit gering aufgewertetem Gelde den Empfang einer ſ. Zt. in Gold ge⸗ ee Sch en 5 ze Soche e Entſcheldung über die ganze ſiegt zur Zeit nicht beim Reichstage, ſondern bei der Die Volkspartei muß ſich auch in dieſer Frage flar darüber ſein, daß die Zukunft unſeres Landes von der Erhaltung der noh vor⸗ handenen Reſte der Mittelſchichten abhängt. Denn dieſe werden in erſter Linie dazu berufen ſein, den wirtſchaftlichen und ſittſichen Wiederaufbau des ganzen Volkes zu führen. Das iſt die politiſche Seſte der Angelegenheit.„ 2 2 Die Bantiger Roman von Hermann Stegemann 9(Nachdruck verboten) Als der Baumeiſter aus dem Wagen ſtieg, trat Agnes Ban⸗ uger aus der Vorhalle des Hauſes. Grüne Lindenſchatten rannen über ihre rötliche Haarkrone und ſchlugen goldene Funken aus den ſtraff um die Stirn gewundenen Flechten. In ihſem weißen, ſchmalen Geſicht lebte kein Lächeln, Nur die geſpannten Brauen und der gepreßte Mund verrieten, daß ſie auf die Heimkehr des Baters gewartet hatte. Eine verhaltene Frage brannte in den bunklen Augen, die ſich unter ſchönen, ſchwarzgeſäumten Lidern ver⸗ bargen. Ein einziger voller Auſſchlag ließ die Sterne goldbraun aufglänzen, dann tauchten ſie wieder in den Schatten der gebogenen Wimpern. Stumm ſtützte ſich das Mädchen auf das ſchwergeſchmie⸗ dete Geländer und wartete auf die Anrede des Vaters. Er war gewohnt, ſtumm empfangen zu werden, wußte, daß ie ihm nicht entgegenflog, daß ſie ſchon als Kind nicht den Mund geöffnet hatte, um ihn zu begrüßen, und erſtieg langſam, jeden Erſt als er dicht vor ihr ſtand, müde von zweitägigen Verhandlungen und zwei durch⸗ wachten Nächten, aber den Kopf voll aufpeitſchender Entwürfe, holte er Atem und grüßte ſie mit den Worten: „Es iſt in Ordnung. Ich hab' ſie gezwungen!“ Ein Lächeln löſte den ſtrengen Mund und das Geſicht ward das eines fröhlichen Mädchens, aber dann ſchürzten ſich plötzlich ihre Brauen und es klang beinahe wie bedauernd und ein wenig geringſchätzig, als ſie ihm die Hände gleichſam abwehrend entgegen⸗ ſtreckte und die kurze Frage hervorſtieß: „Gezwungen? Alle?“ Da lachte Gottfried Bantiger laut auf, ergriff die ſchlanken Handgelenke und zog das Mädchen an ſich, indem er ſagte: „Nein, nicht alle, aber die große Mehrheit, und das genügt! Hätte der Scharf von Scharfenegg nicht ſeinen Kopf aufgeſetzt und die von Eggſtetten und Gehringen mit ſich gezogen, um die Zer⸗ ſchneidung ihrer Feldmarken zu verhindern und die Straße in die ſumpfigen Gründe der Leberau zu verwꝛiſen und dadurch den Koſtenvoranſchlag umzuſtürzen, ſo wäre kaum eine einzige Stimme dagegen gefallen.“ „Aber das war doch ſein anf der anderen Seite und en Recht,“ trotzte Agnes, als ſtünde ſie t0g. ſich dm Griff des Vaters. — „Recht! Der Teufel hol ſein Recht!“ brauſte Bantiger auf, „mein Recht iſt ſtärker, denn es läuft mit dem allgemeinen Vorteil.“ Die letzten Worte warf er ſchon über die Schuller, als er in den hallenden Flur trat, der das Haus von der Vortreppe bis zur Vergſeite durchzog und erſt hart an der Felswand von der Stütz⸗ mauer des alten Steinwürfels aufgefangen wurde. Ihre Agnes blickte ihm nach, ohne ſich vom Fleck zu rühren. Lippen ruhten wieder feſt aufeinander. Er wandte ſich nach ihr um und ſah ſie in grünlichem Baum⸗ ſchatten, vom dunklen Türrahmen umfangen, wie ein Bild vor ſich ſtehen. Vronzetöne funkelten im Haar, nachtſchwarz, von einem Golbfunken erhellt ſchienen die Augen, hartgekantet trotzte das ſtarke Kinn. Und wiederum erfaßte ihn das eigentümliche Ge⸗ fühl, das ihn ſeit einiger Zeit mit ſeltſamen Ahnungen überfiel, wiederum war ihm, als ſtände ſie ihm abwehrend, feindlich, nicht wie ſeine eigene Tochter, ſondern als ein fremdes Weib gegenüber. Aber er erſtickte dieſe Anwandlung, umfaßte ihre Geſtalt mit ſtreichelnden, eiferſüchtigen Blicken, fühlte ſich als der Vater, der Herr über das Schickſal dieſes ſtarken, fremden Geſchöpfes und rief: „Komm mit mir, ich brauche dich zur Niederſchrift, ſonſt laufen mir die Gedanken ſchneller als die Feder. Wir wollen aus der Straße eine Eiſenbahn machen. Ich will ihnen eine neue Ader einſpannen, die von Runs bis zum Vodenſee ſchlägt! Komm und hilfl“ Da löſte ſich der ſtarre, feindliche Zug ihres Weſens, und auf einmal war ſie wieder die raſch zufahrende, von der herriſchen Art des Vaters unwiderſtehlich angezogene Magg. Ich komme!“ rief ſie und flog hinter ihm drein, etreichte ihn vor der Tür des großen Arbeitszimmers, das den halben Unterſtock füllte, und warf ſich ihm wild an die Bruſt. „Ich hab' dich ja noch gar nicht begrüßt.“ flüſterte ſie außer Atem und drückte die Wange an ſeine Bruſt. „Ens,“ antwortete er zärtlich, ihr den verſtümmelten Namen gebend, den ſie ſich als Kind ſelbſt beigelegt hatte Seine Lippen lagen auf ihrem loſe geſteckten Haar, und er preßte ſie einen Augen⸗ blick feſt an ſich. eee 18578 Das ſeltſame, unſichere Verhältnis, das ſich dann und worn zwiſchen ihnen auftat, ſank wieder in die Tiefe und verlor ſich unter der Schwelle des Bewußtſeins. Ein Strom von Zärtlichkeit überflutete alle Riſſe und Sprünge und trug Vater und Tochter in einer einzigen großen Empfindung vereinigend über die gefährliche Stunde hinweg. hingebenber als je ſchmiegte ſich Agnes * 1* Enger, Städtiſche Nachrichten Franz Kaver Gabelsberger Zu ſeinem 75. Todeslage Von Dr. Ferdinand Rueß(München) Am 4. Januar 1849 wurde Gabelsberger ſeiner Familie und ſeinen Schülern durch einen plötzlichen Tod entriſſen. Aber ſein Leben und Wirken war kein vergebſiches geweſen. In 30 Jahren angeſtrengter Tätigkeit hatte er ein Werk geſchaffen und vollendet, daß nich nur ſeine Vgterſtadt München und ſein Vaterland Bayern, ſondern alle Länder, ſoweit die deutſ he Zunge klingt, Anlaß haben, an dem Tage, an dem 75 Jahre ſeit ſeinem Hinſcheiden vergangen ſind, des Erfinders der deutſchen Stenographie danlbaren Herzen⸗ beſonders zu gedenken. Die Kurzſchrift— oder, wie man früher gern ſagte,„die Kunſt, ſo ſchnell zu ſchreiben, wie man ſpricht“,— war abgeſehen von den Römern auch in den Jahrhunderten vor Gabeleberger ven. neuen Kulturvölkern, beſonders in England und Frankreich, gepflegt worden. Aber Gabelsberger hat ihr neue Bahnen gewieſen und ſie ſo ausgebildet, daß ſie den Anforderungen, die mon in der neuen Zeit an eine Skenographie ſtellt, vollkommen gewaſhſen iſt. Er entnahm im Gegenſatz zu ſeinen Vorgängern die Zeichen Teil⸗ zügen unſerer gewöhnlichen Schrift und machte die Kurzſhrift da⸗ Durch ſchreibflüchtig, er erkannte, daß die Mitlaute die weſentlichen Beſtandteile des Wortes ſind, während die Seſbſtlaute für die Dar⸗ ſtellung des Wortbildes geringere Bedeutung haben. Er ſchrieb da⸗ her die Mitlaute aus, deutete aber die Selbſtlaute nur an. Fiült häufig in der gleichen Reihenfolge vorkommende Miilautverbin⸗ dungen ſchuf er eigene einfache Zeichen. Seinem Werk ſetzte er aber die Krone auf, indem er ſeine Lehre von den Prädikatkürzungen auf⸗ ſtellte, die uns zeigt, wie das Wort im Zuſammenhang des Satzes durch die kürzeſte Form geſchrieben werden kann, ja oft nur ange⸗ deutet zu werden braucht. Damit ſetzte er ſeine Schüler wirklich in die Lage, mit einer ebenſo ſchreibflüchtigen als leicht lesbaren Schriſt auch der ſchnellſten Rede folgen zu können. Was er fand, das gab er hin, um Nutzen zu verbreiten. Und der Nutzen jft ein allgemeiner gewordenf In faſt allen parlamentariſchen Verhand⸗ lungen, bei Gerſcht, bei größeren Verſammlungen, bei Vorträgen, in Schreivſtuben, am Fernſprecher kurz überall, wo es ſich darum handelt, das geſprochene Wort feſtzuhalten, wird neben den anderen ſpäter entſtandenen Stenggraphieſyſtemen die Redezeichenkunſt Ga⸗ belsbergers verwendet. Und auch die Snſteme, die nach Gabels⸗ berger erfunden worden ſind. fußen größtenteils auf ſeinen grund ſätzlichen Gedanken und Gabelsberger wird mit Recht auch von den ſpäteren Erfindern als der Bafer der deutſchen Kurz⸗ ſchrikt anerkannt, wie ſein Hauptmerk, die umfaſſende„Anleitunh zur Feutſchen Redezeichenkunſt“ allſeits als die„ſtenographi Bibel“ bezeichnet wird. Gabelsberger lebte und wirkte in ünchen. Die dankbark Vaterſtadt hat die Straße, in der er zuletzt wohnte, nach ihm be⸗ nannt. Seine Schüler ſchmückten das Haus an der Ecke der Barer⸗ ſtraße mit dem Bilde des Meiſters und einer Gedenktafel; ſie errich⸗ teten ihm an der Kreuzung der Otto- und Barerſtraße 1890 ein ehernes Standhild. Eine Büſte Gabelsbergers ſteht in der Ruhmes⸗ halle bei der Bavaria neben denen der großen Männer, die ſich um Bayern und Deutſchland unſterbliche Verdienſte erworben haben. Das jetzt in der Staatsbibliothek untergebrachte Gabelsberger⸗Muſfeum enthält einen literariſchen Rücklaß, der uns tief hineinblicken ſäͤßt in die unermüdliche und gründliche Tätiglkeit Gabelsbergers Das Weſentlichſte was uns Gabelsberger hinterlaſſen hat, iſt die Nede⸗ zeichenkunſt feſbſt. Sie zu hegen und zu pflegen ſie immer weiteten Kreiſen zugänglich zu machen, betrachten ſeine Schiiler als das koſt⸗ barſte Vermächtuſs des Meiſters. Sie gründeten ſchon am 8. Jan. 40 den Gabelsberger Stenographen.Zentral⸗ verein, der es ſich vor allem zur Aufgabe machte, die„Anſeitung zur deutſchen Redezeichenkunſt“ neu herauszugeben, der Jahrzehnte⸗ lang den Mittelpunkt der Schule Gabelsbergers bildete“— ſein Erbe rein und unverfälſcht bewahrte der 1867 die überal in deul⸗ ſchen, Landen perbreiteten Stenographenvereine in dem„Deu'ſchen eee ee Gabelsberger“ vereinigte und ſpster, als Min⸗ en ſich mehr und mehr ausdehnte, eine größere Anzaßhl von Ver⸗ einen in der Stadt ins Leben rief die alle in gleicher Weiſe wie der Zentralberein beſtrebt ind, Gabelsbergers Erxſindung in immer wel⸗ teken Kreiſen zu verbrelten. Iſt auch ſeine Bedemtung und ſein Eſ⸗ tuß, durch die Verhältniſſe veranlaßt, nicht mehr gleich großh wie in den erſten Zohrzehnten ſeines Beſtehens, dc der Zentrol — —— verein mit Befriedigung über das was er ſel ̃ zane be⸗ 2870 geleiſtet hat, das Jubelfeſt eeen eit felern. Wie ſehr auch der Staat Bayern die Erffodema elsbergets zu ſchätzen welß. das bezeugt vor allem die a der N graphie als Wahlfach in den höheren Schulen, die ſhon 1853 er⸗ folgte und allmöhlich eine ſo allgemeine Teilnahme fand. daß wil wohl ſchon in der nächſten Zeit eine Verordnung des Kulkusminb ſteriums erwarten dürfen, durch die die Kurzſ hrift zu einem Pflicht ſach an den höheren Lehranſtalten erhoben wird. Mag es au den Anſhein ermeckt haben. daß die Beſtrebungen zur Schaffun einer deutſchen Einheitskurzſchrift, die ſchon auf nahez! 20 Jahre zurückgehen, Gabelsbergers Erindung zurückdrängen werden, die Tatſache, daß dieſe Beſtrebungen bis heille zu keine günſtigen Erfolge geführt hoben, beweiſt nur, daß es unendlich ſchwer iſt, etwas Neues und Veſſeres zu erfinden, als der ſchöpfell⸗ ſche Geiſt des einen großen Meiſters Gabelsberger vollbracht Wenn aber das 7 ſich erſtrebenswerte 1 erreicht werden ſollte— Gabelsbergers di 8 0 nicht geſchmälert werden. een — ſan die Bruſt, in der ſie das Herz hart und Zuverſichtlich und kraftwoll wie herriſch klopfen hötte⸗ immer hielt Gottfried Bantigel ſein Kind umfangen. Arm in Arm üderſchritten ſie die Schwelle⸗ Bankiger hatte die alte Eßſtube des Herrenhaufes in eineln Arbeitsraum verwandelt, in dem für Staffeleien, Zeichentiſche un Schränte Platz war. Tief hing die Valkendecke herab, die dunkel getäfelten. Wände verloren ſich im Zwielicht und an der Schmal⸗ wand drohte ein mächtiger Kamin, groß genug, ganze Ochſenvlertel am Spieß zu braten. Ein Leuchterweibchen ſpiegelte ſich im Glanl der elektriſchen Birnen, wenn früh abends das Licht aufflammie und blickte aus rätſelhaften Augen auf den Mann herab, der dant mit ſtarken Schritten auf und nieder ging, während Agnes an Schreibmaſchins ſaß und ſeine geheimſten Brieſe und Berichte u Papier brachte. Als Vater und Tochter eintraten, waren Schreiber und Zeichnet eifrig beſchäftigt. Bantiger fand, raſch gefaßt, Weiſungen und Aufkräge, um ſie zu entfernen. Sie wurden auf den Wauhof, le die Ziegeleien, in die Steinbrüche und zur Verladeſtelle geſchih und verließen nacheinander den Naum. 8 Unterdeſſen ſtellte Agnes dem Vater auf dem Eichenki ben dem Kamin einen Imbiß bereit. Der Daumeiſter aber ſtieß die Tür ſeines Schlafraumes auf ging ins Badezimmer und erfriſchte ſich am Bergwaſſer, das r ſchend in die Badeniſche ſchoß, als er den Hebel niederdrückte un dem ziſchenden Strahl den Zugang freigab. Eine kolte Luf well ſtürzte jäh aus dem Bad ins Schlafzimmer und erfüllte es mn feuchtem 10 Gottfried Bantiger hatte ſich vor ſechs Jahren, als ſeine Ft eine Nachtpflegerin bedurfte, ſeinen Sbte ei neben Arbell⸗ tube im Unterſtock des Hauſes einrichten laſſen und die alte Brunn“ lube, die in die natürliche Felswand gehauen und eng mit de Heuſe verbunden war, in einen Baderaum umgewandelt. Del Arzt war vergebens bemüht geweſen, ihn von dieſem tollen Pla abzubringen. Er hatte weder den Rat des Argzteg noch die ſchhkuen Bitten ſeiner Frau beachtet und ſein Bett in dem dunklen, von Eiſeskälte erfüllten Raum aufseſchlogen, in dem einſt die Wei krüge der Herren von Runs gekühlt worden waren. Er hatte 15 ö Beſchwörungen mit der Antwort abgewieſen:„Mein hitziges fürchtet kein Reißen.“ Er hatte Recht behalten, er war keine Stunde krank cewweſe und dund heun noch aufrecht in ſeinen Schuhen und ſerühle 00 nd Lebon.. folge und. 91 24 —— — —5 — E — ſtellen iſt. „earbeiter hat. Mit dem Erſtehen dieſer Jteitag, den 4. Jannar 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 6 Die Natue im Jauuar Die Bäume ſtehen im Januar ſtarr und ſteif ohne jede gung da Bis Anſang des Januar erſtreckt ſich die Winterruhe. Ein altes Sprichwort ſagt uns, daß der in der Chriſtnacht gefällte um am beſten zum Bauen tauglich ſei, offenbar deswegen, well dann alle Safebewegung im Holze ruht. Aber an Fabian Sebaſtian 20. Jan.) fängt der Caſt zu ſteigen an, beri uns ebenfalls eine uralte Bauernregel. Es muß ein feiner bachter geweſen lein, der das herausgefunden hat, denn es iſt in der Tat ſo, da geben Ende Januar ſich ſchon ein Regen der Säfte in den Stämmen merkbar macht Was t ſich aber dort und ſetzt ſchüchtern taſtend wie noch halb im Schlaſe ein? Es kann nicht die Boden⸗ ſeuchtigkeit ſein denn die Saugwürzelchen ſind nicht im Sdande, irgend etwas auf dem hartgefrorenen Boden aufzunehmen. Es iſt die Reſervenahrung, die von der Pflanze erſt Umählich in den flüſſigen Zuſtand gebracht werden muß. damit ſie wandern und zur Frühfahrsarbei gebraucht werden kann, ſener Nahrungsüder⸗ huß, den jede ausdauernde Pflanze als Vorrat an beſtimmten rten ihres Körpers ablagern und aufbewahren muß, damit ſie im kommenden Frühſahr das erſte grüne Laubblättchen aus den con im Hochſommer vorgebildeten Knoſpen treiben kann, womit dann ie Lebensarbeit der Umwandlung von unorganiſchen, aus dem Falane rvenden Stoffen in Stärke, alſo in organiſche Nahrung. inn Machen wir im Januar an einem ſchneefreien Tage einen Cang. ſo entbehrt das Auge doch nicht ganz des Anblicks grüner flanzen. Das Wintergetreide, der Kohl und ſeldſt die Wieſen zeigen noch lebhaftes Grün und auch an den Wegerän⸗ dern fallen uns grüne Blätter auf, wenn unſer Fuß nicht achtlos darauf tritt. Sie ſtehen in Roſettenfſorm und gehören en:weder ausdauernden(Wegericharten) oder Mflangen(Ccchorie) an. Angedrückt an den Boden harren ſie geduldig aus, bis die gütige Sonne im Frühling mit ihren Strahlen aus ihrer Mitte emen Stengel ſprießen läßt. der die Lebensarbeit zu leiſten har. Si nehmen dieſe Haltung nicht ees an. ſondern werden durch die ot dazu gezwungen, da ſich die Erde im Sonnenf. ein ſtärker er⸗ wärmt als die umgebende Luft, und dann werden ſie auch ſo ganz mit Schnee bedeckt und warm gehalten, wenn auch noch ſo wenig on fällt. Aber es gibt auch im Januar ſchon Blumen. Sie entſtammen e N des Gebirges, die der ſch heruntergeholt und in Gärten und namentlich auf Friedhöfen angepflanzt hot. um die Gräber ſeiner Lieben zu ſchmücken. eingedenk der Auferſtehungs⸗ ffnung. Es iſt dies die Chriſt⸗ oder Schneerofe, wilſen⸗ tlich die ſchwarze Nieswurz genannt. 5 Bewe⸗ „Die ſparſame Poſl. Eine für den Poſt⸗ und Tebe⸗ Taphenbetrteb ordnet erneut äußerſte Sparfamteit im Betriebe on. us den allgemeinen Richtlinien dürfte die Anweiſung intereſſieren, daß die allgemeine Lieſerung von Seife an das Perſonai einzu⸗ Seife dürfte zum Dienſtgebrauch mir noch beſchafft wer⸗ en, wo zwingende dienſtliche und geſundheitliche Gründe(3. B. ſchmutzige Arbeisen, Berührung mit anſteckenden, giftigen oder 1. fumdheitsſchädlichen Gegenſtänden, Unterſuchungen uſw.) die Lieſe⸗ rung erfordern. Das Bedürfnis iſt in Falle prüfen und von der Oberpoſidirektion gutzuhei— Ueber kleinen Schreibmittel heißt es, daß on den einzelnen Be⸗ amten jährlich im Höchſtfalle abgegeben werden dürfen: 25 Sahl⸗ federn, 3 Bleiſtifte, ein Federhalter, je ein Tinten⸗, Rot⸗ und Blau⸗ ſtift, ſoweit ſolche Stifte dienſtlich gebraucht werden. 2 * Ausfuhrverbol für Schäſerhunde. Die Abteiung Ausfuhr⸗ gandel des Velchshunbelemeniſternme hat auf ein Geſuch des äferhund⸗Vereins Augsburg, es möchte Raſſe für eingetragene Schäferhunde mit Stammbaum ein Ausfu verbot exlaſſen werden ein allgemeines Ausfuhrverbot——— bdunde verfügt. Es dürfen alſo auch nicht eingetragene ſerhunde nicht mehr ausgeführt werden. Die Behörde iſt hierbei viel weiter gegangen, als es die Geſuchſteller wünſchten, dies wohl aber nur in⸗ ſolge eines Irrtums. Die Foige iſt eine erhebliche Auden der Schaferhundezüchter, die nun nicht mehr nach dem ver. ufen können. Eine Reviſion Ausfuhrverfügung iſt deshullh Oringend geboten. Gegen die Iwangsbewi der Milch hat ſich eine Ver⸗ ſammlung der SSeeeeeeeee einigung ausgeſprochen. Es wurde einſtimmig folgende Ent⸗ chließung angenommen:„Die Milchproduzenten und Oieferan⸗ ten von Stuttgart und Umgebung fordern die Aufbe⸗ der de · ft hördlichen Bewirtſchaftung der Milch, da dieſe nur verteuernd, aber nicht Die Müchpreisbildung hat frei don jedem ſtaatlichen und behördlichen Druck zu erfolgen, damit die Milehgenoſſenſchaften wieder ihre Tätigleit in lohnender Weiſe auf⸗ nehmen können. Landaufenlthall für Skadffinder. Berichten Neichszentrale für die Vermitt von für Siadt⸗ kinder zeigt ſich, daß in den Ja 1917—22 im Inkande 1 554 016 Stadkkinder einen Landaufenthalt erhalten haben, davon 145 669 produktiv wirkt. Nach den Landaufenthalt 255 Auslande. Im Jahre 1922 betrugen die Aiffer für das Irlard — 288, für das Ausland 11 487. Davon nahmen Holland 3408, Schweiz 4000, Schweden 219, Norwegen 50 und nland 254. »Der tägliche Kaminbrand. In einem Kamin des Vorderhaufes B 2, 10, wurbe geſtern nachmittag dadurch ein Brand verurſach, datz Feitungspapier hineingeſteckt wurde. Die um.30 Uhr alcrniterte Frufsfeuerwehr löſchte den Brand mit dem Kaminkehrzeug. Ber Die N Rommunale Chronik Aufnahme eines Anlehens von 1,512 Millionen Goldmark durch die; Stadt Baden⸗Baden ai Baden-Baden. 3. Jan. Am Mittwoch, alſo gleich zu Beginn des neuen Jabres. ſand unter dem Vorfitz des Oberbürgermeiſters Fieſer eme Sikzuna des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung bearüßte der Vorſitzende die Anweſen⸗ 5den, wünſchte allen ein frohes neues Jahr, aab dem Wunſche Aus⸗ druck, daß das deutſche Volk und Vaterland zur Geſundung und zum Aufſtiea geführt werden möge aus der ſchweren Kriſe und widmete den im Laufe des letzten Jahres verſtorbenen Mitaliedern des Kolle⸗ giums ebrende Nachrufe. Sodann ſtand zur Beratuna folgender An⸗ traa des Stadtrats:„Zur Durchführung der Aufaabe, für die die Holzwertanleibhe aenehmigt wurde und zur Beſtreitung der Koſten der Erweiterung des ſtädt. Krankenhauſes ſowie zur Finanzierung des Rückkaufs agezeichneter Stücke der Holzwertanleihe iſt ein Anlehen in Höbe von 1 512 000.— Goldmark, verzinslich mit 6 Proz. fährlich und tilabar in Zyrozentigen Annuitäten, aufzunehmen. Die Verzin⸗ ſung erfolat halbjiährlich, die Tilgung ſährlich. Die Anleihe iſt für zwei Jahre ſeitens der Stadt unkündbar. danach beſteht das Recht zur verſtärkten oder völligen Heimzahlung. Die Aufleauna der An⸗ leibe erfolgt zu einem Kurs von etwa 95 Prozent. Für das Anlehen wird eine dinaliche Sicherung auf den Beſitz der Stadt an Waldungen. auf die Grundſtücke und Gebäulichkeiten der ſtädt. Be⸗ triebswerke und die Bahnen, welche im Grundbuch der Stadt Baden⸗ Baden eingetragen ſind. bewilliat. Auf die Weiterausaabe der Holzwertanleibe wird verzichtet. Für die Verwendung des etwa für die obigen Zwecke nicht benötiaten Teils des Anlehens wird die Genehmiaung des Bürgerausſchuſſes vorbehalten.“ Nach⸗ dem der Vorſitzende den Antraa in eingehender Weiſe begründet hatte, ſprachen der Obmann des Stadtverordneten⸗Vorſtandes und die Redner der einzelnen Parteien in befürwortendem Sinne. Die An⸗ Sie nahme erfolate einſtimmia. Beamlenabbau der Stadt Konſtanz Auch die Stadt Konſtanz muß die Zahl ihrer Ange ſtellten verringern. So wird zum 1. Februar 1924 36 An⸗ geſtellten gekündiat, von denen 23 nur wenige Monate bei den Buch⸗ baltungen und Kaſſen der Stadt beſchäftiat waren, 5 Beamte werden wegen Erreichuna des 65. Lebensjahres in den Ruheſtand verſetzt. Die Arbeitszeit wird in allen ſtädtiſchen Behörden von 8 auf 9 Stunden verlängert. Aufaehoben werden doas Lebensmittelämt, die Ortskoblenſtelle. das Wahlamt und das Vermeſſungsamt. Die Aufgaben einiger anderer Aemter werden durch andere ſtädtiſche Stellen mizerkediat. dDe berag 8255 Net die neegeng d 14125 zrracher adtrat gegen es badiſchen Unterrichtsminiſeziums ausgeſprochen, wonach Gym⸗ naſium und Roalſchule zu Nealgynnaſium zuſammengelegt werden follen. Gerichtszeitung tEinen unerwünſchten Ausgaug nahm die Berufung des Bäckers Hermann Wilheim Schmith aus Karlsruhe, mit der ſich die Straftammer Karlsruhe beſchäftigte. Er war wegen eines iebſtahls und anderer ehen als rückfälliger Dieb vom öffengericht zu 1 Jahr Gefängnis verürteilt worden. Gegen dieſes Uxten legte ſowohl Schmith wie auch die Saatsanwaltſchaft Berufung ein. Der Angeklagte brachte in der Sitzung einen neuen Zeugen bei, der ihn entlaſten ſollte, deſſen Ausſagen aber gerade eine gegenteilige Wirkung Die Strafkammer Karlsruhe hob das Ureil des Karlsruher ffengerichts auf und veruürteilte +.—*. Jahr 3 Monaten Zuchthaus abzüͤglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Außerdem werden Schmith die bürger⸗ lichen Ehrenrechte— die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Ein ſchofler Denunziank. Aus Offenburg wird uns be⸗ richet: Eine gemeine Tat beging ein 19jähriger Burſche im be⸗ 28 Ebersweiher. Infolge Streits mit ſeinem Stiefovater meldete er der fronzöſiſchen Gendarmerie in Appenwefer, daß der Vater zu Hauſe einen Nevolver auſbewahre.(Im beſetzten Gebiet nußten alle Waffen werden.) Die Franzoſen verhafteten darauf den Mann und verurteilten ihn zu 1 Monat Gefäng⸗ nis und 100 Soldmark Geldſtraſe. e Frankfurt a. e e ale ein Frauchen, verſchämt unter ch blickend, mit Stimme Auskunft gebend. Sie war vor Weihnachten zum Strumpfeinkauf in einen Laden gegangen und hieß von einem ein Paket mitgehen. Dann begab ſie ſich in ein Warenhaus um noch etwas mitzunehmen“. Dort ſah ſie, wie Frauen etwas ſtahlen. Das ſtörte ihre moraliſchen Gefühle rurt, daß ſie die Frauen zur Nede ſtellte, um nachher ſelbſt noch einen 2 in dem Warenhaus zu begehen, wobei man ſie faßte. draliſtin wurde zu einer Woche Gefängnis verurteilt, aber bedingt begnadigt, wenn ſie 40 Goldmark Buße rotenweiſe zahlt. . Jahrläft ötung durch den elektriſchen Strom. 38 der Nähe ihres An in Grubmdg wurde am 26. März die Gütlers⸗ witwe Maria Weber durch den elektriſchen Strom getötet. Der Unfall wurde nach dem Gudachten von Sachverſtändigen dadurch her⸗ beigeführt, daß die elektriſche Anlage techniſch nicht einwandfrei her⸗ geſtellt und auch die Sicherheitsvorſchriften nicht genau befolgt wor⸗ den waren. Nun ſich der Montagegeſchäftsinhaber Joſef Laſſerx, dem die Leitung übertragen war, vor dem richt Mün II wegen ſahrlaſſger Tötung zu verantworten. Er wurde zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Neues aus aller Welt — Anfälle im Gebiege. Die umfangreichen Nachforſchungen nach dem auf der Kampenwand verunglückten Bankdireltor Anspacher⸗München ſind leider infolge der koloſſalen Schnee⸗ maſſen(—3 Meter Schnee) erfolglos geblieben.— Dr. Fiſcher (Traunſtein), der am Sonntag eine Tour auf das Sonntagshorn unternahm, wird ſeither vermißt.— Ein bekannter Münchner Ski⸗ läufer. Wolfgang Bofer, iſt am Sonntag auf der Rotwand tödlich verunglückt.— Ein Münchner Bankbeamter verunglückte im Kuf⸗ ſteiner Gebiet. ein Münchner Arzt im Schlierſeer Gebiet beim Ski⸗ fahren; beide erlitten Oberſchenkelbrüche. Die Verunglückten wurden mit der Bahn nach München gebracht und durch den Rettungsdienſt ins Krankenhaus eingeliefert.— Am Sonntag gerieten beim Abſtieg von der Schneekoppe drei Schneeſchuhläufer, darunter ein 22 Jahre alter Münchener Läufer, in Nebel und Schneeſturm, wobei ſich alle drei verirrten. Den Münchner verließen bald die Kräfte, die Kame⸗ raden mußten ihn in pöllig erſchöpftem Zuſtande zurücklaſſen, um Hilſe zu holen Eine Rettungsexpedition kehrte unverrichteter Sache zurück. Bis heute iſt die Leiche des Verunglückten noch nicht ge⸗ funden. Die Schneeverhältniſſe im Gebirge ſind zur Zeit außer⸗ ordentlich ungünſtig. Namentlich iſt die Lawinengefahr ſehr groß, ſo daß für alle Touriſten große Vorſicht geboten iſt. — Ein Wildererdrama nach vier Jahren aufzeklärt. Der Forſt⸗ wart Lenger in Aflenz. Oeſterreich, geſtand am 12. Dezember 1919 den Arbeiter Eibisberger beim Wildern angetroffen und in der Notwehr erſchoſſen zu haben. Er habe den Toten dann übet eine Wand geworfen und die Ueberreſte der Leiche verbrannt. Eibisberger, ein berüchtigter Wilderer, wurde ſeit dem 12. Dezemb. 1919 vermißt, ohne daß man ſein Verſchwinden aufklären konnte. Der Forſtwart gab an. daß er unter dem Druck der Aflenzer Ver⸗ hältniſſe. die ihn ſeines Lebens nicht hätten ſicher ſein laſſen, die Tat bisher nicht angezeigt habe. Forſtwart Lenger, der ſich allent⸗ halben großer Beliebtheit erfreut, ſtellte ſich nunmehr ſelbſt dem Gericht. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Uuſchlag als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſffen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen obne Namensnennund werden nicht beauntwortet S. 83. 1. Flächeninhalt von Wergſe 106,064 Quadratkilometer, von Berlin 63,25 Quadratkilometer. 2. In dieſem Falle iſt es Pflicht der Fabrik, die Einfahrt reinigen zu laſſen. Gaggenau. Waſchen Sie den Sport⸗Sweater mit Pauama⸗Rinde und laſſen Sie ihn liegend trocknen. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(TI morgeng) * vufte] Tem⸗ e g 1 böde druck vera⸗ 8 828—— 8 böhe ſin NN 1r J 38 8—— 8 n mm SE sKict. Stärke Wertheimm————3—1 5 leicht 0 Königſtuhl.. 563762.3—1—INeicht ann. Karlsruhe127 763.1—2 4J—1Sw ieicht n 2 Baden⸗Baden213———————— Villingen7807647]—1 8]—][ſteicht n 4 Feldberg. Hof1281 64944—5 2— N ſteicht den 10 Badenweiler“—————1——— St. Blaſienrn——1 11—2— fue7 Das von einem Einbruch warmer Luftſtröme bealeitete Def⸗ druckgebiet über Mitteleuropa iſt oſtwärts obgezogen, wäbrend ſich auf ſeiner Rückſeite ein Hochdruckrücken ausbreitet. Für moraen ſteht etwas kälteres. beilweiſe aufheiterndes Wetter mit ſtrichweiſen Schneefällen bevor. Vorausſichtliche Witterung für Samstaa bis 12 Ahr nachts: Tei⸗ weife aufbeiternd, leichte Schneefälle, etwas kälter, im übrigen wieder ſtärkeren Froſt. Schneeberichle. Furtwangen: 150 Itm Schnee, auf den Höhen—2% Mtr., 5 Ztm. Pulverſchnee, windſtill, klar,— 4 Grad. Skibahn ausgezeichnet. Hornisgrinde: 230 Itm. Schnee, davon 30 Itm. pulveriger gut, fahrbar Neuſchnee, windſtill, Nebel,— 5 Grad. Skibahn bis Bahnſtation. Feldberg: 202 Ztm. Schnee, Pulverſchnee, ſchwacher Weſtwind, bedeckt,— 5 Grad. Skibahn ſehr gut. Hundeseck: 120 Ztm. Schnee, davon 10 Ztm. Pulverſchnee, leich⸗ ter Nordweſt, bedeckt.— 3 Grad. Skibahn ſehr gut. Unterſtmatt: 100 Ztm. Schnee, davon 10 Itm. pulvriger Neu⸗ ſchnee, Weſtwind, Schn all.— 10 Grad. Skibahn gut fahr⸗ bar bis ins Tal. Tribera(vom 3..): 100 Ztm. Schnee, ſchwacher Weſtwind. — 1 Grad. Skibahn gut. Titiſee(vom 3..): Nordweſt, bewölkt, Schrerverhältniſſe gut. Bei gutem Wetter findet am Sonntag ein Eisfeſt ſtatt. Heiligenberg: 54 Zim. Schnee. Dürrheim: 23 Zim. Schnee. Kniebis: 100 Ztm. Schnee. Krautheim: 16 Ztm. Schnee. Buchen: 30 Ztm. Schnee. die Schließung der Deutſchen Büchere Itondsdeuiſchtun bis zur Einſteinſchen Relativitätstheorie. Als die Mittel aufzuwenden hat. Die Deutſche Jugendbewegung z. B. darangehen wollte, ſich ein Archiv Eine deulſche Angelegenheit ihtes Se ſah ſie 2 tem Erſtaunen, daß es auf 10— Feutfglande Die Opſerwilligtelt— und die rührige Ge⸗ aun dbnalbibliathet geſchoſen worden, well die Mitiel 2 der Freunde—— e ar Fortführung des Betriebes ſehlen. Ueber den unerſetz ⸗ aee— 8 ine ene en„ bichen' Verluſt, den dieſe Schließung für die wiſſenſchoſtliche Arbeit, das geiſtige Leben und die geiſtigen Arbeiter nds tet, wird uns ſei Als nach der politiſchen Einigung Deutſchlands das Bewußt⸗ 8 der geiſtigen deutſchen Einheit innerlich zu wachſen begann, —2 es nach verſchiedenen Anſätzen endlich auch ſeinen Ausdruck in 6„Sammlung ſalles deutſchen Schrifttums in der zündung der Deutſchen Bücherei zu Leipzig. Eine ſolche Fraichung beſaßen Nationen mit älterem wie die bianzoſen und Engländer— ganit in der Pariſer Ratdonat⸗ ibliothek und der des Briiiſchen Mufeums. Viel liger hatte ſich das gleichzeitig mit uns geeinigte Italten die ſchactde nalbibliothet in Florenz für ſein Schrifttum ge⸗ Paffen. die Ameritaner ſammelten alle Amerifana in der bangreßbibliothet in Waſhington, die Schweiz alle Hel⸗ Guita in der Landesbibliothek in Bern. Das ſpäte utſtehen der Deutſchen Bücherei ſetzte ſie den alten Bücherelen kunenüber in den Vorteil der neueſten und ngen, was jeder beſtätigen witd, der in Mris und London ſeld cherei empfand der Foiſtige Arbeiter den Stolz über einen Wert. den auch kein ver⸗ Arzner Krieg oder Umſturz umwerten konnte. Nun ſoll der geiſtige Leil unſerer Jugend einer der letzten im heuegen Deulſchtand. duch dſt Schäeßeng der Bent en im heutigen Deutſchland, du e de ung dee ee auch dieſen Wert verlieren. 4 bie Weradezu fieberhaft hat nach dem Kriege auf allen ge Ge. Aen eine Tätigkeit eingeſetzt wieder um hier am erſten die Verluſte Paltereinzubringen. In allen akademiſchen Ferien ſtiegen Gelehrte. battelker. wiſſenſchaftlich arbeitende Kauſteuſe, die nicht dos Glück Büen am Platze zu wohnen, in Leipzig ab, um auf der Deutſchen frülber an zu arbeiten. Hinrichs wöchentliches Verzeichnis hatte jetzt anerkennenswerter Weiſe die Neuerf heinungen ſche nnerrichtete das ausgezeichnete Verzeichnis der Deut⸗ nun un Dücherei über alles. was neu erſchienen war. Hier war wendienes ſofort einzuſehen, während andere Bibliotheken das not⸗ daß eaſte Arbeitsmaterlal nicht anſchaffen konnten, geſchweige denn eif sder Einzelne hätte beſorgen können. Von der Deutſchen Jeleitung bis zur Jeitſchrift für Aſſyriologſe waren dier gile nſtalt auch keine nennenswerten fachlichen feinzi orge iſt der Perſonaletat. Die drei Geldgeber der Deutſchen Aicherei, das Reich, der Freiſtaat 98 und die Stadt Leipzig müßten es doch ermöglichen können, daß — 5 ig- daſtehende und erſtaunlich aufgeblühte Archiv den ſtigen Arbeitern wieder zugänglich gemacht wird. Ihre Arbeit, ihr Schaffen wird dieſe Kapftalsanlage der Allgemeinheit reichlich verzinſen. Denn der Zuſtand, daß eine Bücherei von derart um⸗ faſſender ſich der allgemeinen Benutzung verſchließen muß, iſt als rend zu bezeichnen. Wenn die Stabliſierung der Mark das che Wi slebem wieder in geregelte Bahnen zu lenken ſcheint, ſo mülſſen gleichzeitig alle Kräfte zuſammenwirken, daß auch der deuiſche weider entwickeln können. ismus und das geiſtige Schaffen ſich hoffnungsvoll Runſt und Wißhenſchaſt Ein Preis für die beſte Arbeit über Krebskrankheit. Der Dr.⸗Sofie⸗A.⸗Nordhoff⸗Jung⸗Preis für die beſte Arbeit der letzten Jahre auf dem Gebiet der Krebsforſchung wurde für das Jahr 1623 durch einſti en Beſchluß der mit der Verteilung des Preiſes be⸗ ktrauten Kommiſſion, beſtehend aus den Profeſſoren der Münchener Univerſität: Borſt, Döderlein, von Romberg und Sauerbruch, dem Profeſſor der behelpgen Anatomie an der Univerſität Kopen“ gen, Johannes Fibiger, zuerkannt. Fibiger iſt es als erſtem ungen, durch ſyſtematiſche Unterſu Krebs bei Verſuchs⸗ zexperimentell hervorzurufen und hierbei die Bedeutung von Pasaſtten ir die Krebsentſtehung klarzulegen. Schriſiſteller-Hilſe und Buchhandel. Anläßli h des tragiſchen Tides des Schriftſtellers Maximilian Bern ging Anfang Oꝛ⸗ tober vergangenen Jahres durch einen Teil der deiuſſden Ni ſſe eine ſcharfe Anklage gegen die deutſche Verlegerwelt. wie es möglich ſei, daß man Schriftſteffer der heutigen Zeit verhungern laſſe. Das hat ſich nun als ein Märchen herausgeſtellt, weil nachgewieſen wurde, daß M. Bern bei ſeinem Tede durchaus nicht in Not geweſen, ſondern an einer natürlichen Ausz⸗hrungs⸗ krankheit orben iſt. Trotzdem blieb beim großen Publikum eine ſtarke Mißſſtimmung gegen die deutſche Verlegerwelt im allgemeinen zurück. Eg iſt daher angebracht, auch gegenteilige Fälle zu buchen, Ausgaben. Die ſchriften zu bekommen, vollſtändig, nicht mur in Auswahl, des Materza iber die Kriegsſchuldfbage, den Ruhreinbruch, das Aus⸗ in denen deutſche Verſeger eine offene Hand gegen notleidende Schriftſteller zeigen. Das war dieſer Tage der Fall, als am 18. . Dezember die angeſehene Schriftftellerin und Kritikerin Margatete Nomann— unter der Abkürzung E. M. Hamann als Literatur⸗ hiſtorikerin und Eſſayiſtin in weiten Kreiſen bekannt— ihren 70. Geburtstag in Scheinfeld in Oberbayern beging. Zu dieſer Ge⸗ legenheit wurde, wie das„Buchhändler⸗Börſenblatt“ erfährt, vom Verlag der Allgemeinen Rundſchau in München eine Sammlung für eine Hamann⸗Spende eingeleitet, an der ſich eine ahl größerer Verlage beteiligt haben: J. P. Bachem, Köln, Herder u. Co., Hrenburg. Köſel⸗Puſtet, Kempten, Verlagsanſtalt Manz in Regens⸗ urg. Ein neues Marcées-Büd in Eſſen. Ein r unbekanntez Frauenbild von Hans von Marses iſt kürzlich if Eſſener Prinab⸗ beſitz gekommen. Das Werk, das keine Bezeichnung trägt, aber von Meier⸗Gräfe, dem Biographen des Meiſters, mit Beſtimmtheit auf Marces zurückgeführt wird, iſt wahrſcheinlich während des Münche⸗ ner Aufenthaltes des Malers um 1863 entſtanden. Es iſt ein Frouen⸗ bildnis, das der„Kunſbchronik“ zufolge in der beſtrickenden Weich⸗ heit, mit der ſich das leichtgetönte Fleiſch und Haar aus der bräun⸗ lichen Dämmerung des Hintergrundes löſen, an das rembrandthafte Bild des Pröſidenten von Marses erinnert. Von beſonderer Schön⸗ heit iſt die Rafſung der von den Händen ruhevoll zuſammengehel⸗ tenen Mantille der Dame. e Tier und phonographiſche Platte. Ueber ein Experiment wird aus London berichtet. Dort iſt der 5 ge⸗ macht worden, feſtzuſbellen, inwieweit das Tier auf die Phanete reagiert. Man hat im Zoologiſchen Garten einem Elefanten die ihm geläufigen Befehle, Zurufe uſw. ſeines Wärters mit einer Sprech⸗ maſchine übermitdelt, um ihre Wirkung feſtzuſtellen. Das Ergebmis enttäuſchte leider, denn, obwohl der Tonfall der Stimme genau wie⸗ derzuerkennen und ein Unterſchied zwiſchen maſchineller Wiedergabe und dem Original nicht zu entdecken war, gehorchte das Tier nicht. Womit bewiefen iſt, daß der Grund des ſon ligen Gehorchens nicht nur in phonetiſchen Uxſachen zu ſuchen iſt. Es ſcheint vielmehr, daß der Erfolg der mündlichen Befehle mehr in konkreten Begleitum⸗ ſtänden liegt. Als nämlich dem Tier derſelbe Beſehl perfön ſich ge⸗ geben wurde, gehorchte es ohne weiteres, obwohl es nicht ſein ge⸗ wöhnlicher Wärter, ſondern ein fremder war. Derartige Veriu ſind auch ſchon En anderen Tieren gemacht worden, doch hatten alle faſt ausnahmelos den gleichen Erfolg. Inwieweit ſonſt die Tiere für Laute empfünglich ſind, hängt wohl von deren Melzdik ab. Man denke z. B. an die Sage des Rattenfängers von Hameln dem die Mäuſe ſcharenweiſe folgten, oder an die dewöltigende Wirkung der Macht der Muſik bei den die Giſtſchlangen beſchwörenden Faffren. Vielleicht kommt es auch mehr auf die Gattung an. Unſere lieben Haustlere ſind mehr oder weniger für die Muſik eingenommen. Gänſe, Enten und Hühner ſcheinen ſehr muſikliebend zu ſein, weniger jedoch Hund und Katze, die bekanntlich in den meiſten Fällen, ſäm⸗ merlich zu heulen bezw. zu miauen anfangen. —— Daer 4. Seite. Nr. 6 ———— ndelsb Börsennerichte Frankfrurter Wertpapierbörse Franklurt, 4. Jan,(Drahtb.) Tendenz: Uneinheitlich. Auslandswerle und heimische Anleihen lebhaft. schaftsbelebung, welche sich gestern an der Zörse zeigte, machte zwar auf einheitlichem Gebiei weilere Fortschrilte, trat aber nur von einzelnen Spezialpapieren stärker in Er- scheinung. Die festere Stimmung prägte sich nichi ũberall aus. Es zeigle sich, daß verschiedentlich wieder mehr Ware auf den Markt gebracht wurde, so daß trotz des verhältnis- mäßig ger ingen Angebols die Kurse verschiedenllich Ab. schwächungen erfuhren, auf der anderen Seile waren aber Aauch Käufe des Publikums zu bemerken. Die ersten variablen Notierungen zeigten ein ruhiges Ausschen. Etwas auffallend erschien, es, daß die Nachfrage nach Auslandsrenten spũter Wieder nachließ. Russenwerte haben an Belebung ein- ebüßt. 1902er Russen traten mit 6,50 und 7 Billionen in den erkehr. Fester waren Türken, Mazedonier, Bagdod. Ruhiger lag der Montanaktlenmarkl. Die führen- den Aktien, wie Riebeck · Montan, Harpener, Rheinische Braunkohlen, setzten etwas höher ein. Tendenz schwächer. Unter den chemischen Aktlien eröffneten Anilinwerte mäbig schwächer. Ruhiger gestaltete sich das Jeschäft in Albertwerke. Von elektrischen Werten schwächten sich Felten u. Guilleaume etwas ab. Lahmeyer, Licht u. Kraft, ..G. preishaltend. Schuckert fester. Am Schiffahrts- aktienmarkt blieben die Kursbewegungen in engen Grenzen. Zellstoff Waldhof, Aschaffenburg, Zucker- aktlen behaupten ihren Kursstand. Metall- u. Maschi- nen-Aktien verzeichneten keine einheitliche Tendenz. Lebhafter gesucht waren Darmstadlier Moloren und Motoren Oberursel. Wesentlich ruhiger gestaltete sich der Verkehr in Bankaktien. Deutsche Banke, Dresdner, Disconto- gesellschaſt leicht abgeschwächt. Oesterreichische Kredit- anstalt lebhaft. Hervorzuheben wären im übrigen noch Inag, welehe Kurserhöhungen davontrugen. Heimische An⸗ Jeihen lagen sehr fest. Im Freiverkehr konnten sich Efdemo weiter befestigen, 900 zu 1100. Als fest sind noch 2u erwähnen: Tiag, welche anfänglich zu 4775 umgingen. Man hörte ferner noch folgende Kurse: Growag 625, junge 475, Ufa 8000. Becker-Stahl, Becker-Rohle ſe 13 500. Api 11 000, Benz 6500. Chem. Remy 725. Krügershall 15 500, Rastatter Waggon 7500. Hansa Lloyd 2225. Frankfurter Handelsbank 60 zu 65, Kunstseide mit 50 Billionen gesucht...G. 4500, Wronker 800. Im Verlauf trat fär einzelne Papiere regere Kauf. lust ein. Sehr gesucht waren 4proz. Reichsanleihe, Konsols Württemberg. Bayern weiter fest. Am Einheitsmarkt Waren wiederum Käufe in Aktien der noch mit kleinerem Kapital arbeitenden Gesellschaften zu bemerken. Hier War die Haltung fest. Berliner Wertpaplerbörse Berlin, 4. Jan.(Drahtb.) An der Börse machte sich das Gefühl der Unslcherheit in verstärktem Mabe be- merkbar. Verstimmend wirkle neben der uner freulichen außen- und innenpolitischen Lage die niedrige Bewerſung der Mark im Ausland und der Meiallarbeiterstreik. Gleich- wohl wiesen aber die ersten amilichen Kurse meist Er- höhungen. allerdings wenig erfreulichen Umfanges aul. Nord- 1 D¹ en-Werte. Berliner Erwünzungs-Kurse. 92 Frankfurter Dlvidenden-Werte. Vorliner Dividenden- otagt Apstral ½ 65 Krusehlis Te 6,% 675J Wolf boctan 1175 4 nanh-Aktsem Transport-Aktlen..-d. f. Verkw. 67 72J2 Heohẽůmagn. 82 9[Wiesener et. 15,5 67 — Aind, Bellgeen 3 3 Gotsone Gör.. 7 7,8 Kebleganl. 135 3 Sobantungbabn 57 85.-Ausleb'ek. 2 verdd tioyt* A gerene eeeen 23 /bnsbead, 7el 275 15. 2-Aus 5 1. alzdetfur tsob.-atl. Tel. ereeee e deeee, e eeee 8 Zanz.Br. ud. 2½„ Vereinebk. 21 8044..-Ce.-B.——Sud Eieend.—-Suda gseh. 37 5ʃ,5 Ver. Eibssohif Henteeb. Kuget 2 2% Sezai Strumml 3 ender grokb..5 15 Sayr..-Gr,. 6. Gesells. 2* 75 Audd. Discentg.— Tees, 4% ss Uschiff 2,75 darg 8e 8 ge de, 1 12½7 Winmeh.uiag.8 . Myb. u. WW.— 6% Dresan, Bank 922 1½% Wiener Bankr..7 0,925 b Johrdoedbarat 33 10 Tböring. Sallnge 62,5 85 —* Dankv. 20 4 2 vnt A 3 Bank-Aktien. Gotha Waggon 7,s 6% Moklnz Feru 38 erl. andges. anb. u n. nden 7 Lankt. el wWert. 18,5 15.78 pt. Aehat han 42 40 best, redAn 115 Koloutalwerte a 9 4——— 7 25 3˙ 11——** Barmergankv. 475 15 deuleod. Sank 16,26 17, Reſohebanx, 40 40 och-Ostatr. 683.3 NNnN— eeeenbank.25 25 U 88 168 177 6 972— 112˙2f anEf 4¹. ½erl. Nd. Ges. 75 2 d. bederseeg dg 00 EHdein. Gred sKx. 3 327 Leu-Bulnea, 10.5 13.75 4¼% Ler 8. 7 10 Deutsone Fotr 25,3 5 Bet 2. 2 berrb. Lameen, 2, 25 Ple. Cmae, 23,0.26 Sde Slee8 ae Faibe- 8 45 8„——„V.. 1280 7 f 70 5 4*— u ee e e rT7Tr— Bergwerk-Aktien. Berllaer Frelverkehrs-Karse. 6 ete Ue. s 3 eean 820 162 8 Sogb. Bp. u. 4. Harp. Berypbes Obeohl. Eb.-Ud. 80 Industrie-Autlen. Adler kal 1½23 Krügecchell. ſg 183 5. 25 Buder. EIlsenw. 3 2⁰ Lalſw.Asohbraß 2— 0. E. ind.(.) 207 ZocumufFahr. 4½ Sagtsch Aaliian 39,75, 30.5, be. n. 91.75 4 14%25 deyer Teatil 9 0f½75 19—— 1466 12½ 3 80 Kalle. Woste, is i e esir 56 38 Jclece en. 7 Gaſte naech. 8 Sremer Vull, 80— geoker-Staht 13. 13,23 Aulcenth. Pap. ibee 55 schw. Berhw. Kallw. Wester. d Braunkofle 120 Adlorwerke 8 5,28 Sploget 20 Suder. kisens 8, 30 piamand 20 24 Rongenderg, 0,373— e eeee, fe ben 7 t Ker e 2% Sden eden ſ ie eeeee eeeee e 5 okanderw 4Sorgm. 5 om. Hoyden 2 18, Hoeisenk-Gufst.— Ku. Lauradl. Aedeed en 1 15 71655 104 11 5 7— 2 13 165 0 Berliner Festverzinsliche Werte. 9. Portl. Zem. 2J erl Karis.-In 5 em. Gelsenk. 0 lohs- und Staataspapl geenteppbbg„ derde Uers. 14½ 188 beha. 4 000 2 e eee eeeee 9 I 20 65 8. 8 Anglo-.-Auan LE„5orzellus Ber 1 alm tor. 1.2 4% P. 4 Ke da a Sestd Lakeler ent, 7 Sen iegcg af er eeder de., 245 3 2 eee en ge annener auss 3 3% Sismarohüttes— 45 oteeb.-Tundg 69 b1 77 lohasohatz iv.—— 4% Gadisohe Antelb 0 2 eeeee, 2 2eon gubstahl, 32 80 p. Elsend,- 2* 5 40.— 3% bever Aleine 000 9420 Hobv. mannd. 20 20. Anfl. v. 80%%s& dem Karlstadt 13 A60bffh. aller 2 21 Abr. Söhler 66 3 b7 Deutech. Krt, 65 0. 192807— ad.Kohlenanleln. 15530 167%7 .-Kompf- Bin.—ad. Eiek.-Ges— 2 1 metz 20 Agb.-Md. MeoR 25 Braunk u. arIk. 90 l B. Kusstabikg. 10,28 19,25% Utsch. Reloheünl.085. 0s% Preud. Kallanleihe.50 2³¹ Samm— 214 25 3— 922 deuisdbe Kade7 ½ E. Teferzaaqen T eſtüat BM N 70.5 40. 0. eae es, e Roggenwortanl. 88 92 Arkbrauece f. Ubcen furtu een 14 bison kallak. 6 85 Fſentk.u. Kraft. J 13, Seisent duäst 36,75 8,75%% d0. do. 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Slarrents 21% 49..fle. ,1910 7 2 a,. e 1„%% 8efte.1887 7 Frelverkehrs-Kurse. Stochekamnz. 101 108,2 V. b. Miokefe 35,5 3/ WMtzenet Ous 58 9.4 Zbenkan. am. inn. 5 60 geite.28 6 Krelobgener bd 700 nastatterwagß 7 9 10 3 1 8 4 2 1 N 175. 25 9010 1 77 + 4% r 22— 3 4 rzerka J— i 499„* Frczrtes:, c der Wöae 62 ee ene 8deg. ameb 8. begezſ 8.%, 2 2˙0 1%e d0. am. ft.· Veru. 22 8% Pepkantebtd 4 reprises. des Nan Die Ge-d imheimel deutsche Wolle konnte jedoch 9 Billionen gewinnen. Gröbleres Interesse bestand fär Petroleumaktien, die bis 4J. Billionen anzogen. Valutapapiere, insbesondere Ungarn und Türken, wurden namhaft teurer bezahlt. Für Ungarn wirkte die Erwartung der baldigen Wiederaufnahme er Couponszahlung anregend. Deulsche Anleihen zogen weiter kräflig an, besonders 5. und 3proz. Reichsanlefhe. Lelztere stellfen sich um 550 Milliarden höher. Im späteren Verlauf Wurde die Haltung ·des Industrie markles schwankend. Das Geschäft konzentrierte sich im wWesentlichen auf einzelne Werte, besonders..G. und Harpener Bergbau. Die letzteren hatten einen Gewinn von 6 Billionen gegen gestern zu verzeichnen. Devisenmaryp. Berliner Devisen in Milliarden Amtlich G. 3. B. 3. G. 4. B. 4. Holland 11 1596.000 1604, 1623,928 1634,075 Buenos· Alres 1356,600 1360,4 1386,525 1393,475 Nee 180,525 190,475 189.525 190,475 Christianin 620.445 623.555 61.63 5165,37 Kopenhagen 748,125 751,875 750 120 753.88 Stockhom 1117,200 1122,800 4132,163 1137.37 Helsingtors 104,734 105,263 105,735 106,205 ltalen 182,50 184.400 184,525 190 475 Londoen 135054,750 18148,280 182542,50 18343, 150 New Vorrk 4180,500 4210.500 4189,500 4210,500 8 215.957 218,043 2164,58 2175,42 Schweiz 2 740,130 740,870 151,718 754.882 Spanien. 541,144 543,856 548.628 35ʃ,375 Mpatr. 0 1948, 125 1954.8 75 1995%00 2005,000 Rio de Janeiroo 394,010 306,990—— Wien. abg. 59,45 1 M 39,717KN1 60.847 M 61,153 M FFF 124ʃ,88 1248,12 127680 129,320 Gerdenen 47,880 48.120 45378 46.622 udapest. 2719,450M 220,550 M 219,045 M 220.0538 N Bons 29.825 30,078 30.922 31,078 Die Heidelberger Beamtenschaft zur Währungsfrage In der Versammlung des Deuischen Beamtenbundes Orts- kartell Heidelberg, die am 18. Dezember statifand, Wurde einmütig ſolgende Entschliung gefast: Die Regierung ekklärt Vertretern der Beamten- schaft, dal die Cehaltszahlung wegen Geldmangels inmög⸗ lich ist. Handelshochschulprofessor Dr. Eustach Mayr, Heidelberg-Mannheim, eine Autorität auf dem Gebiete des Währungs- und Bankwesens, hat alle die eingetretenen Schwierigkeiten vorausgesagt. Dieser Gelehrte zeigt Mittel und Wege zur Behebung der Währungsschwierigkeſten und ist bereit zu beweisen, daß es wirtschaftlich tragbar ist, der Beamtenschaft Friedensgehälter zu zahlen. Wir verlangen, daß die Regierung die Mayrschen Pläne unter Anhorung des Autors genau prüft und mitleilt, ob und zulreffendenfalls warum sie nicht durchführbar sind. Die Beamtenschaft ist gewillt, Opfer ꝝzu bringen, verlangt aber, daß sie von allen Volksteilen gleichmäbßig getragen werden. en (Wir haben uns mit den Mayr'schen Vorschlagen in den Nummern 515, 516, 558, 5359, und 562 eingehend befagt, ——..—ä.—(——Ü— ̃8—ͤö—————ääͤ— Anzeiger — 22——— *Neckar-Aktiengesellschaft, Stuttgart. Eine am 29. d. M. stattfindende ao..-V. soll die Ausgabe von Teilschuld- verschreibungen beschließen. 4 IL. Lieberich Söhne, Kellereimaschinenfabrik,.-G, Neustadt a. H. Gegenstand des mit einem Grundkapital von 12 940 000 errichleten Unternehmens ist die Fortführung der unter der Firma„L. Lieberich Söhne, Kellereimaschinen- fabrik G. m. b..“ in Neustadt a.., sowie der unter der Eirma„Lieberich u. Hagedorn“ offenen Handelsgesellschaft in Freiburg i. B. betriebenen Geschäfte und Fabrikbeiriebe, otiagatglleger sind: Jakob Lieberich, Fabrik- direkior in Neustadt a.., Rudolf Lieberich, Fabrikant ebenda, Heinrich Lieberich jun., Fabrikant in Freiburg i. B, Max Hagedorn, Fabrikant, ebenda. Die Gründer, dis Sämtliche Aktien übernommen haben, sind: Ludwig Lieberich Bürgermeister a. D. in Neustadt a.., Jakob I. jeberich Labrikdirektor eben“ FHeinrich Lieberich jun., Fabrikant 1n Freiburg i.., die offene Handelsgesellschaft unter der Firms Lieberich u. Hagedorn in 18 i.., die Firma L. Liebe- rich Söhne, Kellereimaschinenfabrik, G. m. b. H. in Neu- stadt a. II. Mitglieder des ersten Aufsichtsrates sind⸗ Ludwig Lieberſch, Bürgermeister a, P. in Neustadt a. H, Heinrich Lieberich sen,, Fabrikant in Freiburg 1.., Wilhelm Sammler, Bankdirektor in Neustadt a. H. und Eduard Girisch Justizrat und Rechisanwalt in Neustadt a. H. Waren und Härkie „Vom Wachsmarkt.(Bericht des Ludmar m. b..,„„ und Crophandel in- u. ausländischer Wachse.) K ö1n, 4. Jan, Die Marktlage hat sich in der abgelaufenen Woche gegen“ über der Vorwoche verändert. Durch—— der Frdel preise in Amerika haben die Forderungen für Paraffin weiterhin angezogen. Die Preise der übrigen Wachse sin fest. Im Gronhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preise: Paraffin weiße Tafelware 50½2 Gr. C 10,75 Dollar; Paraffinschuppen weiß 50/2 Gr. 0 9,5 Doll. je 100 kg; Carnaubawachs fetigrau 92—93 Lstrl; Bienenwachs je nach Herkunft 103—110 Lstrl.; Japanwachs Originalmarken 89 Lastrl.; Rindertalg prima hellfarbige Ware 44/—45 Lstrl. je 1000 kg. Verzollte deutsche Veredlungs- Ware: Carnauhawachs gebleicht 32,50 Doll.; Carnaubawachs⸗ Rückstände 30,50 Poll. Ceresin weif 54/½56 Gr. C 17,00 Doll⸗ Ceresin naturgelb 54½56 Cr. C 16,65 Doll.; Stearin primz weiße Ware 6600 Gulden je 100 kg. Der Zoll beträgt ffl Parafſin, Carnaubawachs und Bienenwachs 10 Goldmark. für Japanwachs 15 Goldmark per 100 kg. Frankfurter Getreidebörse. Bei unveründerter Tendent kotierten an der Frankfurter Getreidebörse am Donnerstag Weiren 19,00—19,50, Roggen 16,75—17,25, Sommergerste 17,0 bis 18,00, Ilater(inl.) 14,50—1500, Weizenmehl 20,25—20,J5 — ,50—26,00 und Kleie 7,75—8,5 Kentenmark die 100 ausgebex. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer er ee G. m. d. 5. Mannheim. E 6. 2. 10 —— 7 1 eyme redakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das ileton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitir und kales: Richard ſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willh s0 daß sich eine Stellungnahme zu dieser Entschlienlung für uns erübrigt. Red.) ˖ 2285 Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, icht v. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Saen Fen. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanleihen in Billlonen Prozenten, Stückenotilerungen in Billionen Mark pro Stück —4 zils — e NN eenenee 2 — — ees — Freitag, den 4. Jauuar 1024 Mannuheimer General⸗Anzeiger Gtbeub · Aus gabe) B. Seifle. Nr. 6 Sportliche Rundſchau Sußball B. f. L. Neckarau.—Phönix Karlsruhe:3(:2) Der Meiſterſchaftsfavorit des Neckarkreiſes leiſtete einer Ein⸗ kodung des Deutſchen Alimeiſters, Phönig, Karlsruhe, Folge und ſertigte dieſen Bezirksligagegner am Neufahrstage auf.genem Platze nach blendendem Spiel überraſchend hoch ab. Schon nach 10 Minu⸗ ten lagen die Gäſte:0 in Führung, doch ehe 8 Minuten ver ingen, hatte der Gegner den Vorſprung wieder eingeholt, mußte ſich bis Halbzeit jedoch noch ein weiteres Tor geſallen laſſen. In der 2. Hälfte hatte Ph. nicht mehr viel zu beſtellen, V. f. L. beherrſchte das und erzielte bis zum Schlußpfiff noch weitere 5 Tore, meiſtens 15 Leiſtungen des Mittelſtürmer Zeilſelder, der einen ſehr guten Tag hatte und aus allen Lagen ſeinen gefürchteten Schuß an⸗ brachte. Der Gegner konnte erſt kure vor Schluß, nachdem Zeit⸗ felder wegen Verletzung ausgeſchieden war, wieder aufkommen und ein 3. Tor erzwingen, das zu halten geweſen wäre. Beide Mann⸗ ften waren gezwungen mit je 2 Erſatzleuten anzutreten und zwar ſehlte bei Ph. der rechte Verteidiger und Läufer, während V. f. L. ene Arnold E. und Frey fahren mußte Die Gäſte haben den ckarkreis würdig vertreten, ſie ſpielten heute eines ihrer beſin Spiele dieſer Saiſon und hinterlſeßen einen guten Eindruck, ſrend der Altmeiſter dagegen nicht ſonderlich gefallen konnte, er zeigte nur itweiſe ligaltaſſiges Können, ihr beſter Mann war der Mittel⸗ rmer Doſſenbach. Motorradſport Gründung des Motorradklub Heidelberg. Ein engerer Kreis don Anhängern des Motorradſportes verſammeſte ſich auf An⸗ degung des Deutſchen Motorradfahrverbandes, Gruppe Südweſt und Mannheimer Motorfahrerklubs im Hotel„Tannhäuſer“, um innerhalb des.M. V. in Heidelberg einen Motorradklub ins Leben en. der dann auch nach längeren vortrefflichen Ausführungen Herrn Manes und Ißlinger vom..C. unter dem Namen Motorradklub Heidelberg“ gegründet wurde. Der 1. Vorſitzende Robert Wilhelm entwickelte die Abſichten und Ziele des neuen Vereins. Mam legte ſodann ein reichhaltiges Sportprogramm feſt. Die große Einſtimmigkeit bei allen behandelten Fragen bewies, daß ſich in dem Motorradklub Heidelberg Sportsleute gefunden haben, die das Wirken der Motorradfahrer im A. D..C. als eine Angele⸗ genheit von geſtern betrachten und die gewillt ſind, dem Motor⸗ h rt mit und durch den neuen Verband eine Stellung zu ver⸗ Boxen Infernaflonale Bogkämpfe. In ſtanden ſich der Wültelgewichte⸗ Welnneie riy Grebb und ugh⸗ ran, der kürzlich Roland Todd ſchlagen konnte, gegenüber, Harry Grebb ſiegte über 10 Runden glatt Punkten. Ueber die gleiche Diſtanz gingen in Philadelphia die beiden Neger Battling Siki und Jack Tahylor, Anfangs beſchränkte ſich Taylor auf die Defenſive, doch gelang es ihm in der 2. Runde, ein Auge ſeines Gegners zu ſchließen. Siki war dadurch ſtark benachteiligt und mußte ſich nach Punkten geſchlagen bekennen. In London ſchlugen Ted Kid Lewis ſeinen, Neasfokddre Shoeing Shmith Davis nach Punkten. Winterſport Deutlſche Skimeiſterſchaften 1924. Die Meiſterſchaft von Deutſchland im Skilauf für 1924 gelangt jetzt durch den deutſchen Skiverband zur Ausſchreibung. Die Meiſterſchaft wird desmal durch den Schwäbiſchen Schneelaufbund durchgeführt und zwar am 2. und 3. Febrüar 1924 in Iſny(Württ. Allgäu). Die Oberleitung hat C. Walker⸗Stuttgart. Der üblichen Kampfrichterſizung am Vortage folgt am Samsdag, 2. Februar früh der Langlauf über etwa 16 Kilometer(Geſamtſteigung 300 Meter) für Senjoren 1. und 2. Klaſſe, Junioren und Altersklaſſe 1. und 2. Am Sonntag, 3. Feb. beginnt 10 Uhr vormittags der Sprunglauf für die vorge⸗ nannten Klaſſen auf der Haſenbergſchanze bei Großholzleute. Vertei⸗ diger der Melſterſchaft iſt der Deutſchböhme Joſef Adolf.— Mit der deutſchen Meiſterſchaft verbunden iſt ein Militär⸗Lang⸗ lauf über die Meiſterſchaftsſtrecke: a) um den Schwedenbecher —— Verfunſtgemaße Schönkeüspfege. Selbſt in der Schönheitspflege verſchafft die Vernunft ſich Gel⸗ Statt ſich die Poren mit Puder und Schminke zu verkleiſtern, t die Dame von Heute darauf, die Poren ihrer Haut durch gründ⸗ Reiniaung offen zu halten. Sie hat auch ſchon gelernt, daß Seſte dazu nicht gerade von Vorteil iſt. Beſſer iſt ſchon Mandelkleie, eber die moderne Dame wendet die Marulan-⸗Methode an. Das iſt ein Prozeß, bei dem eine ganz eigenartige weiße Creme Perwendet wird, die ſich anfangs ganz in die Haut einreibt, dort ein leines. der Haut dienliches Hautfett zurückläßt und bei weiterem Rei⸗ ben ſchon nach einigen Sekunden wieder herausquillt, nun aber grau beladen mit dem Schmutz und Staub der Poren. den Ausdünſtungs⸗ ſtoffen der Hautdrüſen ünd allen Selbſtaiften der Haut, die dieſe arau. welk und fahl machen und auch das Runzeliawerden bauptſächlich veranlaſſen. Dieſe Creme unterſtützt die Haut in ihrem Werke, ſich auf natür⸗ lichem Wege zu erneuern. Das Präparat enthält keinerlei ſcharfe Beſtandteile, die etwa eine Schädiguna auch der zarteſten Haut her⸗ beiführen könnten. Man wolle daher die Marylan⸗Methode nicht mit den ſogenannten Schälkuren verwechſeln. Wanderpreis) ofſen für Angehöri aller deutſchen Truppen Vectediger iſt das 3.(Jäger) Btl. J5.-Megt. 17 Goslar b) um( zelpreiſe, offen für aklive Mannſchaften deutſcher Truppent 5 Sportabzeichenprüfung für Militär.— Zur beſſeren Durchführg der deutſchen Skimeiſterſchaft in Inny wird räumlich getrenut von dieſer der Staffellauf des Deutſchen Ski⸗Verbandes für Ber eins⸗, Städte⸗, Kreis⸗, Verbands⸗ und Landesmeifterſchaften em Sonntag, 10. Februar in Oberhof du führt. Leiter der Ver⸗ anſtaltung iſt der Verbandsfkiwart des interſportverbandes Reiß⸗Nuhla.. e 180 Die Triberger Winkerſportwoche. nden Winter wir die Winterſportwoche in Triberg in der Zeit vom 12 bis 20 Januar abgehalten. Veranſtaltet werden, abgeſehen von den dies Jahr nicht unmittelbar nach Triberg fallenden Hauskiwettläufen und dem 30 Kilometer⸗Dauerkauf des Ski⸗Club Schwarzwald an 5 Tagen Bobrennen, an denen die Bobtlubs Schwarzwald und Taumus als Leiter beteiligt ſind. Vorgeſehen ſind Bobrennen um den Wan⸗ derpreis des Freiherrn d. Benningen⸗Ullner(13. Jan), Zweierbobrennen um den Eh is des Rittmeiſters Ortebel⸗ rankfurt.., Vorſitzender des Deutſchen Bobverbandes(15. Lan„ Zweierbobrennen um den Ehrenpreis Lautenſchläger⸗Frankfurt g. M.(16. Jan.) Bobrennen um den Pokal von Triberg(16. Jan.), Bobrennen um den Jubildumepreis des Bobklub Taunus, Fronkfurt, geſtiftet von Karl Se Len(18. Jan.), Zweie r⸗ bobrennen um die Deutſche Meiſterſchaft(20. Jan.). Weitere Babrennen ſind für Mitte Februar vorgeſehen, wührend die Seo denden für Stiwettläufe und Rodelrennen vorbebelten iſt. In erbindung mit den Preisverteilungen ſind mehrere geſellige Veran⸗ ſtaltungen geplant. Hiſtori Winterſporigegenſtände auf der Karſsruher Aus⸗ ſeung 5 ie am 12. Januar in Karlsruhe in der Gewerbehalle vorgeſehene Winterſportausſtellung wird die Ortsgruppe Triberg des Skiklubs S rzwald ihre von der Internatſonalen Winter⸗ ſportausſtellung Triberg ſtammenden hiſtoriſchen Winterſportgegen⸗ ſtände, darunter hochoriginelle altſchwäczwälder„Schlitten zur Ver⸗ jügung ſtellen. gern unberechnet und portofrei eine Probe nebſt intereſſantem Büch⸗ lein über Schönheitsyflege. Beim Leſen dieſes Büchleins werden Sie merken, wieviel Sie bisber verſäumt haben: Sie werden aber auch ſehen daß gründliche Hilfe leicht iſt. Bald werden Ihre Freunde. Freundinnen und Be⸗ kannte ſich über Ihte auffallende Verjünauna und Ihr beſſeres Aus⸗ ſehen ohne die Urſache herauszubekommen, und werden Sie beneiden. Machen Sie einen Verſuch!l Was ſchon Tauſenden vor Ihnen alänzendſte Erfolge gebracht hat, wird auch für Sie aut und dienlich Sie können ſich ohne Koſten von der Richtigkeit meiner Behaup⸗ tungen überzeugen. Schreiben Sie an mich. 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Zur Abgeltung der Abzüge für Werbunzs⸗ koſten uſw. bleiben vom Steuerabzug befreit: a) bei Zahlunz des Arbeitslohns für volle Monate 50 Goldmart monatlſch; b) bei Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen 12 Goldmark wöchentlich; c) bei Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage 2 Goldwark täglich; d) bei Zahlung des Arbeitslohns für kür⸗ zere Zeiträume.50 Goldmark für je 7 ei angeſangene oder volle Arbeits⸗ 2 unden. Von dem nach 21 155 dieſes„ſteuerfreien Lohn⸗ betrags“ noch verbleibenden Arbeitslohn betraßt die einzubehaltende Steuer 10 vom Hundert. Sie exmäßigt ſich für die zur Haushaltung des Arbeit⸗ gehmers gehörende Ehefrau ſowie für jedes im Steuerbuch eingetragene Kind oder mittelloſe An. gehörige um je 1 v. H. des Arbeitslohns, ſo daß 3. B. für einen verheirateten Arbeitnehmer mik 2 minderjährigen Kindern die Steuer 10 weniger 3 7 b. H. des nach Abzug des ſieuerfreien Zohnbetrags noch verbleibenden Arbeitslohns be⸗ trägt. Wird der Arbeitslohn nicht für eine be⸗ —47 7 Arbeitszeit bezahlt. wie es z. B. beim kordlohn vorkommen kann, ſo ſind vom vollen Arbeitslohn 4 v. H. als Steuer einzubehalten: in dieſem Falle wird alſo weder ein ſteuerfreꝛer Lohnbetrag noch eine Ermäßigung für Haushalts⸗ angehörige gewährt. Der einzubehaltende Steuer⸗ betrag wird auf den nächſten durch 5 Goldpfennig teilbaren Betrag nach unten abgerundet. Iſt ein Arbeitnehmer bei mebreren Arbeitgebern be⸗ ſchäftigt, ſo wird der ſteuerfreie Lohnbetrag nur von einem Arbeitgeber, die Ermäß zungen für Haushaltsangehörige werden dagegen von jedem Arbeiigeber berücktchtien eiſt.„ Arf t en. narh, daß die ihm geſetzlich zuſtehenden Ahzüge für P uſw. den ſteuerfreien Lohn⸗ betrag(50/ monatlich) überſteigen oder daß ihm wegen verminderter Leiſtungsfähigkeit infolge be⸗ ſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe ein geſetz⸗ Ucher Anſpruch auf Steuererleichterung zuſteht, ſe kann er beim Finanzamt die Erhöhunz des ſteuerfreien Lohnhetrags beantragen, vorausze⸗ tzt, daß ſein ſteußebares Einkommen vierteljähr⸗ ich 2000 Goldmark nicht überſte gt. Werden Vorſchüſſe oder Abſchlagszahlungen auf den Lohn geleiſtet, ſo iſt der Steuerobzug dei jeder einzelnen Teilzahlung zu machen. Beſteht der Lohn ganz oder zum Teil in Sachbezügen und zeicht der daneben etwa gewährte Barlohn zur]f Deckung des Steuerabzugs nicht aus, ſo muß der Arbeitnehmer den fehlenden Betrag dem Arbeit⸗ bar zur Berfügung ſtellen. nöttzenfalls muß er Arbeitgeber einen entſprechenden Teil det Sachbezüge nach ſeiner Wahl zurſickbehalten. um darauz den fehlenden Steuerbetrag zu decken. Die einbehaltenen Steuerbeträge hat der Ar⸗ beitgeber unter Angabe des Zahltags und des ge⸗ zablten Lohnbetrags, getrennt nach laufenden Be⸗ igen und einmaligen Einnohmen ſowie nach 115 und Sachbezügen, auf einem für 8 rbeltnetzmer zu führenden Lohnkonto in mark korlaufend aufzuzeichnen und die Aufzeich⸗ Aunden bis zum Abſauf des dritten auf die Lobn⸗ * folgenden Kalenderjahres aufzuhewahren. je in ſedem Menatsbritel einbehaltenen Steuer⸗ betrade fſhrt er ſpäteſtens um fünften Taze nech Aflauf des Monatsdrittels alſo bis zum 18. und 28. des Monats und bis zum 5 des fol⸗ den Monats an das Finanzamt ab. Geſchiebt es nicht rechtzeitig, ſo iſt für jeden auf den Zeil ⸗ runkt der Fünistet folgenden angtfangenen n Monat ein Zuſchlaa in Höße von 5 v. H. Nſickſtandes zu zanlen. Nach Abfauf ſedes Kal⸗nderenats. ſpäteſtens bis zum 5. des fel⸗ ·n Monats. bat der Arbeitgeber der Kaſſe Ninonzamts zu beſcheinjeen, den die Geſemt⸗ ſumwe der für den obarfonfeney Monot an die Kaſt · Stüete Stuergtevuesdhetrzee»it der Geſam ſumme der in biefem Meust einbehaltenen — Steuerbeträge übereinſſimmt. Ueberweiſuns⸗ klätter über die den Arbeitmehmern im Laufe eines Kalenderſahres einbehattenen Steuerbeträge ſind erſt nach Ablauf des Kalenderjahres, erſtmafs wieder im Januax 1925 den Finanzämtern ein⸗ zureichen. ie Vordrucke hierzu hähen ſich die Arbeitgeber ſelbſt zu beſchaffen. Durch Verwendung von Steuermarken dürfen den noch ſolche Arbeitgeber be⸗ wirken, die zu mehr als drei Arbeitnehmer beſchöftigen. Für Steuerbeträge, die von dem Arbeitslohn einbe⸗ halten werden, der für eine nach dem 31. De⸗ zember 1923 erfolgende Dienſtleiſtung gezablt wird, dürfen nur noch auf Goldmark laufende Steuermarken verwendet werden. Sie werden vorausſichtlich vom 10. Januar an bei den Poſt⸗ anſtalten zu erhalten ſein. Einlagebogen zum nen Polizeirevieren und bei den Finanzämtern Mannheim⸗Stadt u. Neckarſtadt abgehrlt werden. Das Nähere iſt aus einem Merkblatt erſicht⸗ lich, das demnächſt— es muß erſt vervlelfältigt werden— bei den Finanzämtern unentgeltlich zu erhalten iſt. 5 Das Geſetz über die Beſteuerung der Betriebe (Arbeitgeberabgabe und Landabgabe) tritt am 1. Januar 1924 außer Kraft. Steuerbeträge, die vor dieſem Tage 12 geworden und nich⸗ bezahlt ſind, müſſen jedoch noch entrichtet werden. Die Wertanſchläge der Sachbezüge(freie Ver⸗ köſtigung und 4 ſind für die Zeit vom 1 8 1924 an ſolgendermaßen feſtgeſetzt worden: a) für weibliche Hausangeſtellte, Lehrlinge, Lehrmädchen und ſonſlige gering bezahlte weibliche Arbeitskräfte auf i 20 Goldmark. d) füf männliche Hausangeſtellte, männliche und weibliche Gewerbeg und für Perſonen, die verſicherung unterliegen, 30 Goldmark. e) für Angeſtellte höherer Ordnung(3. B. Aerzte. Apotheker, Hauslehrer. Hausdamen. Geſchäftsführer, rkmeiſter, Gutsinſpek⸗ toren) auf monatlich 45 Goldmark. Mannheim, den 2. Januar 1924. 50 Finanzamt Mannheim⸗Stadt Finanzamt Maunheim. Neckar ſtadt. Einkommenſteuer für 1923. Nach der zweiten Steuernotperordnung vom 19. Dezember 1923 haben die Steuerpflichtigen, die erhöhte Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ ſteuer für 1923 zu leiſten hatten, nämlich die⸗ echte, fen uptſächlich in Einkünften aus Handel, Gewerbe, Landwirtſchaft, Grundvermögen oder Kapitalver⸗ Wertpapiere) beſtanden hat, als Abſchlußzzahlung auf die Steuerſchuld für das Kalenderfahr 1923 für jede vollen tauſend Mark der Jahres⸗Steuer⸗ ſchuld für 1922 einen Betrag von.40 Goldmark zu zahlen. Soweit der Feſiſtellung des Eink mens ein Abſchluß vor dem 1. Juli 1922 du⸗ runde liegt, beträgt die Abſchlußzahlung.60 ldmark für jede vollen tauſend Mart der für 1922. Die Zahlungen ſind bis zum 10. Januar 1924 ohne be⸗ ondere Aufſorderung an die Kaſſe der unter⸗ — Finanzämter Mannheim⸗Stadt. F 6. 20, Rannheim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtr. 98, oder an die für den Zahlungspflichti zuſtändige Steusreinnehmerei zu leiſten. ird die 5 nicht eingehalten, ſo iſt für jeden auf den Zeit⸗ punkt der Fälligkeit bis zur Zahlung folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höbe von fünf vom Hundert des Rückſtands zu zahlen. Der Zuſchlag unterbleibt, wenn noch ſpäteſtens bis zum 17. Januar gezahlt wird. ber die Zahlungspflicht der Erwerbsgeſell⸗ ſchoften und der barſeuen der Körperſchaftsſteuer umterliegenden Vereinſgungen erhalten dieſe be⸗ ſondere Benachrichtizungen. 60 Mannbeim. den 2. Januar 1984. Finanzamt Ngunheim ⸗Stabt Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. Wie dngsrdieen repariert schuell B65 Adolf Beiz 5, 3 Sanitäre Anlagen Tel. 8231 ginn des Kalenderjahres nicht der Angeſtellten⸗ auf monatlich enigen, deren Einkommen im Kalenderjahr 1922 mögen(mit Ausnahme feſtverzinslicher deutſcher Kleben von Stenermarken Lönnen dei den einzel⸗“ Wir bringen hiermit zur Kenntnis, dag unser lang- ſahiiger Ardeiter Herr Karl Tentmaler nach langem, schweren Leiden am 3. Januar in Schwet⸗ zingen, im Alter von o3 Jahten sanſi entschlafen ist. Wir werden dem Dahingeschiedenen, der uns 35 Jahte lang die tieuesten Dienste leistete, ein ewiges, ehrendes Andenken bewahren. MANNHEIM, den 3. Januar 1984. Walz& Geis Lebensmittel-Grosshandlung. 76 monatlich!; Danksagung Für die wohltuenden Beweise herz- 5 licher Anteilnahme an ihtem schweren Leid bei dem lode ihrer lieben Jochter und Schwester Elisabeth dsagen innigen Dank Familie Johann Heupel 11˙¹wà˙¹¹ 70⁵4 Trauerbriefe neiert schnell Oruckerei Dr Haas. G. m. b. H E G6. 2. 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