— —— men 7740 Dienskag, 18. Jaunar dezugspreiſe: ↄn Maungelm und umpebung bom 10 bis 10. Januar 1928: 80 Soldepfg. die monatl. Bezicher verpflichten nieh bei evt Renderung der wirtſchafklichen verbältniſſe notwendig werdende preiserhöh auzusetennen. Poſt⸗ Icheckkonte nummter 1780 Kaelsruhe. Houpkgeſchöftsſtelle Mannheim k 6. 2.— Geſchüfts⸗Nebenſtelle Neckarſtabt. Wats⸗ dofſte. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 7042, 7933, 7068. 7988. Celegr. ⸗Rot. Stneralanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchenkuch zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom 80 8 5. N Badische Neuoſte Nachrichlen untag— Aus Geit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Verkaufspreis 10 Sokdpfemiig 1924— Nr. 23 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rugemelne Rnzeigen.40 Selsmare Reklamen 1,50 Goldmark. Fur Anzeigen an beſtimmten Cagen Stellen unds Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewall Streiks, Octriebsſtörungen uſw. bderechtigen zu eeinen Erſatzanſp.üchen tür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Rufnahme von an⸗ zelgen. Ruftr. d Kernſpr. obne Sewäbr. Serichtsſt. Maunheim, „Unparteiiſch und korrekt“ Heldelberg, 15. Jan. Der engliſche Generalkonſul Elive hat in emer Unterredung mit dem Heidelberger Mitaurbeiter des „B..“ geſtern nochmals den engliſchen Standpunkt in der fn ſchen Frage präziſiert. Er erklärte u.., die Rheinlandkommif⸗ on habe nicht das Recht, ohne weiteres die ſogen.„Autonome Regierung⸗ der Separatiſten in der Pfalz anzuerkennen, wenn ſie aber die Maßnahmen der ſeparatiſtiſchen Reglerung regiſtriere, ſo bedeute das eine de kacto⸗Anerkennung. Gegen dieſe Veſchlüſſe Frank⸗ keichs und Belgiens hat der engliſche Vertreter, Lord Kilmanrock, ein Jetoein gelegt. Die Regiſtrierung der Beſchlüſſe der„autono⸗ men Regierung“ ſei deshalb vorläufig auf einen Monat verſchoben Worden. England, ſo betonte Clive ſchließlich, ſteht auf dem Stand⸗ Funkt, daß das ſeparatiſtiſche Problem in der Pfalz eine inner⸗ dolitiſche Angelegenhelt Deutſchlands iſt und nur auf legalem Wege, d. h. aufgrund des Artikels 18 der Weima⸗ ker Verfaſſung gelöſſt werden kann. England iſt bereit, den wah⸗ zen Willen des pfälziſchen Volkes zu verwirklichen, ſeweit er ſich auf berfaſſungsmäßigem Wetze auswirkt.„Es liegt Ang burchaus fern, Frankreich zu diskreditieren, aber Großbritannien Inn den illegalen Separstiſten nicht das Recht zuerkennen, ſich els rechtmäßige Regierungsgewalt aufzuſpielen und tat⸗ chliche Veränderungen vorzunehmen.“ Weiter betonte Clive, daß er durchaus unparteiiſch und karrekt an die Unterſuchung der Zuſtände in der Pfalz heran⸗ gehen werde. Am Sonntag habe er bereits mit Vertretern der pfül⸗ üſchen Parteien geſprochen und er werde auch die Separatiſten Joren. Ferner gedenke er in Mannheim eine Unterredung mit den Vettretern der pfälziſchen Prefſe zu haben und in Speyer eine ſolche mit General de Metz. 88 England wirb deutlich gegen Frankreich Mit der Lage in der Pfalz beſchüfeigt ſich die öffentliche Rei⸗ Atrng Englands nach wle vor in nicht geringem Maße. Angsſicht r von Frankreich gegenüber der ſogenlannten„Autonomen Regie⸗ zung der Pfalz“ eingenommenen Hetung wird erneut der Stand⸗ zunkt Englands betont, daß die Rheinlandskommißſon nicht da⸗ Rechl habe, Beſchlüſſe zu faſſen, die als die Anerkennung der auto⸗ nomen Regierung der Pfialz ausgelegt werden können. Es werde bervorgehoben, daß die Bevölkerung der Pfalz Gelegenheit ge⸗ dommen hätte, ihrem Wunſch nach der Ungbhängigkeit Ausbruck zu ſeben. Wenn ſie dieſe wirklich gewollt hätte, wäre es Sache der deulſchen Regierung geweſen, dieſem Wunſch ſtattzuzeben ader nicht. Dogegen wäre es nicht Sache der Kommiſſion, ſich in iunerdeutſche Angelegenheiten einzumiſchen, vor allem nicht, wenn eine derartige Bewegung getragen werde, von einer handvoll un⸗ uhiger Exiſtenzen, von Verhrechern, die von überwältigenden Maſſen der anſtändigen Bevölkerung vollkommen abgelehnt werde. — anbetracht der Tatſache, daß es ſeit langem wegen der Unterbin⸗ der d jederñ einwandfreien, unabhängigen Berichterſtattung in r Pfalz unmöglich war, ein richriges Bild über die dortigen Alaſede zu erhalten, hat die britiſche Regierung, wie betannt, be⸗ loſſen, den britiſchen Konful in München nach ber Pfalz zu ent⸗ ft den, um ein getreues Bild über die Lage zu erhalten. Es zeige 0 von Anfang an, daß die franzöſiſche Regierung ent⸗ 6 loſſen war, dieſe Unterſuchung nach Möglichkeit zu behin⸗ Gen u. Sie habe elcten ſeltſamen Vorſchlag gemacht: dem britiſchen tei Neralkonful einen franzöſiſchen Offizier beizugeſellen, deren Tälig⸗ 58 nur die eines Ueberwachungsoffiziers habe gedeutet erden können und deſſen Aufgabe es ſicher ſei, zu verhindern, daß r britiſche Generalkonful Stoff bekomme, der es ihm ermögliche, liehliges Bild über die wirklichen Zuſtände in der Pfalz zu en. de Sctkießlich beantragte die franzöſiſche Negierung die Entſendung tö5 britiſchen Generalkonfuls in München nach der Pfalz mit der An⸗ zndiaung, daß ſie einige Offtpiere nach der von Enaland beſetzten diene zur Unterſuchung der dortigen Verhältniſſe abgeordnet habe, in kroh der Tatſache, daß ſich zablreiche franzöſiſche Off ziere dauernd der Kölner Zone befinden. dexen Wirkſamkeit von den engliſchen Aus der RNeoͤe des Generals Dawes 10 der Eröffnung der Veratungen des erſten Sachberſtändigenaus⸗ chuſſes der Repko ſeien noch folgende Gedankengänge nachgetragen. n merikoniſche General befaßte ſich beſonders mit den Hinder⸗ iſſen, die eiver Regelung der Reparationsfrage im Wege ſtän⸗ 9 Dieſe Hinderniſſe hätten ihren Urſprung im nationalen ochmut, in der Ueberheblichkeit und den egoiſtiſchen Intereſſen —9 verſchiedenen allierten Beamten, deren Vollmachten durch jeden Si Gewalt d tzten interallilerten Akt vergrößert würden. ſteil hätten ihren Urſprung desgleichen in den unaufhörlichen Ent⸗ zenungen der Wahrheit und dem unerträglichen Geſchrei r widerlichen Aasgeier der nationaliſtiſchen Dema⸗ ſahe aller Länder, die in dem gemeinſamen Unglück ein Mittel ihre eigene truurige Perſönlichkeit in eln beſſeres Licht zu 5 u. Er habe mit Scham und Demütigung die Ergüſſe amerika⸗ 95 nationaliſtiſcher Demagogen geleſen, die Europa Lektionen wollen, um einen wenig erheblichen Poſten zu erſangen oder dam Popularität zu pflegen. Wir amerikaniſchen Sachverſtändigen hindeen mit der alleimgen Abſicht, Ruten zu bringen. 5 Jahre geberreg habe lelder unter den Alliierten nicht jenes Einvernehmen lich 81005 das für den Frieden und den wirklichen Fortſchritt weſent⸗ 1 5 Wir ſind ſowelt gekommen, daß wir heute wiſſen: Dieſe einſablgkeit. ſich über eine gemeinſame Haltung zu igen, hat ganz Europa in eine äußerſt kritiſche Lage geführt. en Die Neparatlonsk ommiſſion hat dann auch begriffen, daß Feuer A ind ſſt anf dis Siche gegengen wach Weſſer um es nungen Dabel wird ſie künftig auf die mathematiſchen Bere ch. Amächk i) det dierten Dimenſton verzichten müſfen. Heiſen mir die Jeutſchtande hellung zu erlengen. in den Rzichte Sitzung wird Dienstag vormittag 10 Uhr und zwar dommiiſonnnen der amerikaniſchen Detegotion bei der Reparatfons- Sachverſtandbshalten werden. Die engliſchen und die amerikaniſchen Sitzun andigen ſtimmen in der Abſicht überein jeden 2. Tag 2 dee Arbeſten zabzuhalten. Die Amerikaner hoffen auf dieſe Weiſe 'Im ſpäteſtens einem Monat dewältigen zu können. bon ſeinem Amte verdrüngt. clve über ſeine Aufgaben in der pfalz Behörden keinerlei Feſſeln angelegt werden, die nach freiem Ermeſſen forllaufend an Tirard herichten. Es ſei nicht erſtaunlich. daß infolge dieſer Haltung der alliierten Macht Verwunderung und aufrich⸗ tiae Enttäuſchuna in der Heffentlichkeit zum Ausdruck komme daß man ſich ernſtlich frage, ob dieſe Haltuna der franzöſiſchen Regie⸗ rung gedenüber England als höflich bezeichnet werden könne. „Nur die Dailn Mail“ proteſtiert gegen das eneraiſche Auf⸗ trelen Lord Curzons in der Pfalzfrage. Die„Times“ verzeichnet mit einiaer Jronie. daß die Franzoſen umgekehrt zwei Offiziere in die Kölner Zone ſenden werden, um nach dem Rechten zu ſehen, was aanz überftüſſig ſei, weil dort bereits ausreichende franzöſiſche Stäbe und auch— Spione feien. Der franzöſtſche Kufpaſſer Clives Hauds meldet, der franzöſiſche Oberkommiſſar in der Rheinland⸗ kemmiſſion, Tirard, hat ſeinen Kabinettschef Filliol zum Be⸗ gleiter des engliſchen Generalkonſuls in München bei deſſen Enquete in der Pfalz beſtimmt. Weitere Winkelzüge Das Berbot der Verleſung der Kundgebung des Episkopats gegen die ſeparatiſtiſche Gewaltherrſchaft in den Kirchen, das von der Beſatzungsbehörde verfügt wurde, zeigt nach Münchener Auf⸗ faſſung deutlich genug, daß alle Mittel von Frankreich und ſeinen Beauftragten angewandt werden, um die wahren Zuſtände in der Pfalz vor der breiteren Oeffentlichkeit zu verſchleiern und in ihr Gegentell umzufälſchen. Man bringt auch die Tatſache, daß die ſchon ſeit langem angekündigte Pfalzreiſe des päpſtlichen Dele⸗ gaten Monſignore Teſta bisher unterblieben iſt, ebenfalls mit Auflagen der franzöſiſchen Behörden in Zuſammenhang, die darauf berechnet ſind. auch dem päpſtlichen Delegaten Informa⸗ tionen an Ort und Stelle unmöglich zu machen. Eine italieniſche Stimme „In ihrem Leſtartikel ſagt die„Stampa“, der Mord von Speyer wäre angeſichts der in der Pfalz herrſchenden Tyrannei unvermeidlich geweſen. Das Blatt nimmt Stellung gegen die von General de Metz angeordneten Repreſſaſien und verlangt, daß ſich vie engliſch⸗italieniſche Diplomatie im Intereſſe der Erhaltung des eurbpälſchen Friedens der Pfalz annehmen müſſe. Deutſche Volkspartei und pfalzſrage Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat 25 be einſtimmig eine Entſchliezung angenommen, in der es heißt: 8 „Die Bepülkerung der Pfalz lebt ſeit ungefähr einem halben Jahr unker beſtändiger Bedrohung des Eigentums auch der Aermſten, unter dem Druck der Kriegsgerichte, der Vertrelbung aus der Heimat. völliger Unterdrückung der Preſſe und Verſammlungs⸗ freiheit. Diefer ruhicen, ordnungsliebenden Bevölkerung ſind fämt⸗ liche im Rheinlandabkommen geſicherten Rechte genommen. Seit vielen Wochen iſt ſie einem Regime der töglichen Rechtsbrüche, Erpreſſungen und Bedrückungen ausgeliefert.“ Die Fraktion ſpricht den Pfälzern heißen Dank für ihren herdiſchen Kampf um ihr Recht aus und ſichert ihnen ſede nur mög⸗ liche Unterſtützung zu. „Aabinettskriſis“ in Spener Wie wir hören, hat ſich für den von der Volksjuſtiz gerichteten „Präſidenten“ Heinz noch kein Nachfolger gefunden. daß der„Wirtſchaftsminiſter“ Bley die Nachfolge abgelehnt hat. Da jedoch irgend jemand zunächſt als proviſoriſcher„Präſideni“ fungieren m hab dem Vernehmen nach der wegen Spion age und Unter ſchlagung vorbeſtrafte(ö) 23jährige„ſepara⸗ tiſtiſche Maſor Kuhn aus Speyer die voelöufige Führung der „Präſidialgeſchäfte“ übernommen. Von den Separatiſten ausgewieſen Von den Separatiſten wurden ausgewieſen Renlamtmann Jofeph Fichtner, Rentamtmann Georg Kaufmann, Rentamtmann Ludwig Rütter und Regiſtrator Hans Stoll, ſämtlich aus S peyer. Der ſtellvertretende Bezirksamtsvorſitzende Regierungsrat Nerz in Bad Dürkheim wurde durch den feparatiſtiſchen„Bezirkskommiſſar“ Die Nachprüfung der Memelfrage Der ameritaniſche Unterſtagtsſekretär Norman Davis hat den Vorſitz in der vom Völkerbund ernannten Memel⸗Kom⸗ miffion angenommen. Davis verläßt bereits morgen, Mittwoch. Amerika. um ſich nach Europa zu begeben und ſein Amt zu überneh⸗ men. In der Uebernahme dieſes Amtes durch einen höheren ameri⸗ kanifchen Bundesfunktionär alaubt man ein Anzeichen dafür zu ſehen. daß Nordamerika ſich wieder dem Völkerbund zuzuneigen be⸗ ainnt. Die Memelkommiſſion iſt auf der letzten Pariſer Dezember⸗ taauna des Völkerbundsrates eingeletzt worden mit der Aufaabe. die Memel betreffenden Fragen, vor allem die Verkehrsprobleme zwi⸗ ſchen der Botſchafterkonferenz und der litauiſchen Reglerung zu ſchlichten und im endaültigen Abkommensentwurf das künftige Sta⸗ tut für Memel auswarbeiten. Beneſch in London Dr. Beneſch krof geſtern in London ein. Er wird am Mittwoch mit einigen Vertretern des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes über die Ausqabe der ungariſchen Anleihe verhandeln. Er wird gleich⸗ zeitig mit Lord Curzon und Macdonold die enaliſchen Bedenken gegen den franzöſiſch⸗tſchechiſchen Bündnisvertrag erörtern. Das Defenſiobündnis szwiſchen JItalien und Süd⸗ (lawien wird von den encliſchen Parteien zuſtimmend begrüßt. Man faſſe den Vertrag als ein Anzeichen dafür auf, daß Rumänien und Südflawien entſchloſſen ſind, durch eine Annäherung an England das durch den Pariſer Vertrag empfindlich geſtörte Glelchgewicht in der kleinen Entente wiederherzuſtellen. fKlafholikentag in Hannover. Das„Zentralkomitee für die Ge⸗ neralverſammfung der Katholiken Hlands“ hat auf ſeieter Tagung in Dad Homburg beſchloſſen, die diesjährige Generalver. 1— in Hannover vom 31. Auguſt bis 2. September ab⸗ 3 Wegen verurteitt. Der frühere Redakteur des Berliner Standalblättchens„Freie Preſſe“ und Herausgeber der Broſchüre„Etappe Gent“, Heinrich Wandt, iſt vom Reichsgericht in Leipzig wegen Landesverrats und Hehlerei zu 6 Jahren Zucht⸗ haus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Englands proteſte gegen die franko⸗ belgiſche Nheinlandspolitik (Von unſerm Mitarbeiter.) § London, 12. Jan. Frankreich treibt im Rheinland ein Diebeshand⸗ werk. Packen wir den Räuber!„Times“ vom 12. Januar. Die Diſziplin der poincariſtiſchen Preſſe iſt bewundernswert. Am 5. Januar fand im Pariſer Außenminiſterium ein ſehr leben⸗ diger Meinungsaustauſch zwiſchen dem engliſchen Botſchafter Lord Crewe und Poincaré über die von den franzöſiſchen Behör⸗ den im beſetzten Gebiete, und namentlich in der Pfalz, betriebenen Manöver ſtatt. Sämtliche Blätter Englands veröffentlichten eine auf dieſe Demarche bezügliche Reuter⸗Meldung, die ohne jeden Zweifel auch durch die Havasagentur übernommen wurde. Die Nachricht erſchien in keinem einzigen Pariſer Blatte. Wurde ſie durch die Havasagentur auf höheren Befeh unterdrückt? Ließ man ſie in den Redaktionen aus beſtimmten Gründen in den Papierkorb fallen? Darauf iſt eine genaue Ant⸗ wort ſchwerlich zu geben. Begnügen wir uns damit, feſtzuſtellen. daß in Paris ſorgfältig für eine einſeitige, irreleitende Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung geſorgt wird. Mit derſelben Kühnheit, mit der dort behauptet wird, daß die Deutſchen den Franken ſtürzen und im Rheinland einen„Guerillakrieg führen, ebenſo hartnäckig ſchaltet man alle in hieſigen Zeitungen veröffentlichten Nachrichten. Leitartikel aus, die den Franzoſen ein einigermaßen klares Bild der hier herrſchenden Stimmung vermit⸗ teln. Poincars hält ſeine Preſſe noch immer feſt in der Hand. Den Gegnern fehlt es, wie die„Times“ in einer Betrach⸗ tung der Pariſer Zuſtände ſchreiben, an ſtark verbreiteten, infor⸗ mativ entwickelten Organen. Es iſt gewiß intereſſant. wenn der Pariſer Vertreter der„Times“(Siddlehurſt) verrät daß den anti⸗ poincariſtiſchen Zeitungen in Frankreich die größten Schwierig⸗ keiten gemacht werden. Man verhindert ihre rechtzeitixe Sendung in die Provinz. läßt ihre Reporter bei den Amtsſtelloen unbefrie⸗ diat. Pariſer Blätter, die— zwecks Aufklärung der öffenklichen Meinung Frankreichs— ein wahrheitsgetreues Bild der enoliſchen Preſſe liefern, werden bei. den Miniſterien einfach boykottiert. Dreimal hat ſich bereits der Fall ereianet, daß die Redakteure oppo⸗ ſitioneller Organe zu den Preſſeemyfängen, die Poincaré arran⸗ giert, nicht zugelaſſen wurden. Wie es heißt, aus Furcht vor „Indiskretionen“. Dieſe Feſtſtellungen ſind inſofern wichtig, als ſie die erſtaun⸗ liche Unkenntnis des Pariſer Publikums betreffs der engliſchen Proteſte gegen die franzöſiſchen Treibereien in der Pfalz erklären. Dem Schritte vom 5. Januar folgte am 7. ein arund⸗ ſätzlicher Proteſt des Foreian office. Lord Curzon ſoll darin eine Reihe wichtiger Tatſachen aufgeführt haben, die ſich aus einer— vorläufig prinaten— Unterſuchung des britiſchen Konſuls in Mün⸗ chen. Clive. ergaben. Der Leiter des hieſigen Außenamtes führte gegen die pfälziſchen Separatiſten ins Treffen, daß es ſich. auf Grund authentiſcher Anaaben, um moraliſch verwerfliche, gegen Geld(aus welchen Quellen?]) gemietete Individuen handle. Auch dieſe Angaben ſind engliſchen Nachforſchungen zu ver⸗ danken. Es iſt kennzeichnend für die Pariſer Propaganda, daß dort gefabelt wird. Lord Curzon bediene ſich deutſcher Unterlagen. Im heutigen„Daily Telegrarh“ nimmt der diplomatiſche Beobachter gegen diefſe Behauptungen ſehr ſcharf Stellung. Er ſchreibt: „Man ſcheint in Paris zu glauben, daß die engliſche Regierung nicht ausreichende Kräfte beſitzt, um ihre Unterſuchungen auf eigene Fauſt durchführen zu laſſen. Unſer Kölner Dienſt iſt hoch organiſiert, glänzend informiert. Wir werden in der Lage ſein, die Proteſte des Foreign office gegen das Vorgehen der franzöſiſchen Behörden in der Pfalz Punkt für Punkt zu begründen. Frankreich bedient ſich in der Pfalz dunkler Perſonen, um dieſes Gebiet, wider⸗ rechtlich und gegen den Willen der dortigen Bevölkerung, vom deutſchen Reiche loszureißen. Der Terror, den die Separatiſten dort ausüben, beſitzt die Unterſtützung der fran⸗ zöfiſchen Militärs. Wir ſind davon überzeugt, daß die Mord⸗ tat in Speyer das logiſche Ergebnis dieſer franzöſiſchen Politik iſt, die rückſichtslos und brutal ein allen Verträgen zuwider laufendes Endziel verfolgt. Da alle Entſchei⸗ dungen über das Vorgehen der franzöſiſchen Behörden in Paris ge⸗ troffen werden, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir bei Poincare pro⸗ teſtieren. Die interalliierte Rheinland⸗Kommifſion, in der wir von Fall zu Fall überſtimmt werden, dient nicht mehr zur Wahrung unſerer Intereſſen, ſondern bleibt, infolge des Zuſam⸗ mengehens der Vertreter Frankreichs und Belgiens, das Werk⸗ zeug Poincares.“ Lord Cur zons Forderung, eine Unterſuchung der pfälziſchen Zuſtände von„nicht beteiligten Perſönlichkeiten“ bewerk⸗ ſtelligen zu laſſen, erklärt ſich aus obigen Bemerkungen. Frankreichs, bezw. Poincares Standpunkt, von dem Votſchafter St. Aulaire dem Foreian office mitgeteilt. kennzeichnet ſich— vorderhand wenigſtens — durch die berühmte Starrköpfigkeit des Pariſer„Juriſten“. Poin⸗ care will die oberſte und alleinige Inſtanz der Rheinlandkommiſſion nicht preisgeben, weil er dort, ſolange Belgien mittut, die Mehrheit beſitzt. Was er hinſichtlich der Reparationskommiſſion verlangt, näm⸗ lich reſtloſe Anerkennung, das fordert er auch für die Koblenzer In⸗ ſlitution. Hier wird die Meinung vertreten, daß der Völkerbund in beſtimmter Form eine Rolle ſpielen könnte, um die ſchwierige Si⸗ tuation zu klären. Der Veraleich mit dem Saarland ſtimmt zwar nicht, aber man würde weniaſtens den Verfuch machen, auf die be⸗ queme Modalität einer durch den Völkerbund zu übernehmenden Prüfung hinzuweiſen. Freilich, die Rheinlandkommiſſion würde die —— 0 müſſen. Und dann bliebe noch immer ie Sianatur der beteiligten Reajerungen, deren Veto i0 n⸗ tägige Friſt beſitzt, erforderlich. Die maßaebenden Kreiſe verttreten die Anſicht. daß wir uns erſt im A uf anasſtadium der enaliſch⸗franzöſiſchen Kontro⸗ verſe über den linksrheiniſchen Separatismus befinden. An dem überaus heftigen Ton ſämtlicher Blätter läßt ſich erkennen. wie ner⸗ vös die Auseinanderſetzung ſeit den Voraängen in der Pfalz gewor⸗ den iſt. Enaland ſteht jetzt vor der ungeheuer wichtigen Entſchei⸗ dung. ob es durch Zulaſſuna der tatſächlichen Anerkennung des pfäl⸗ ziſchen Sevaratismus einen Präzedenkkall für das Rheinland ſchaffen kann und darf. obne ſich gleichzeitia zum Komplizen einer endaültiaen Vernichtung des Verſailler Vertrages zu machen.„Dieſe Entſcheidung wird auch nicht mehr lange verzögert werden können da die Räumunasfriſten für die Kölner Zone bald in Kraft treten. Werden wir das Gibraltar am Rhein preie⸗ geben?“ So fragen die„Times“. Die Frage wird mit einem Nein beantwortet und mit engliſchen Intereſſen begründet. Um den 2. Seile. Nr. 23 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgade) Dlenstag, den 15. Januar 1824 Franzoſen nicht den Brennpunkt des rheiniſchen Handels zu über⸗ laſſen, nachdem die Ruhr ihnen preisgegeben wurde. muß Enaland Köln feſthalten. Der franzöſiſch⸗engliſche Streit beſitzt alſo, außer der gegenſätz⸗ lichen Ausleauna des Verfailler Vertrages, einen rein machtpoli⸗ ziſchen Charakter. Bisher hielten die enaliſchen Blätter hin⸗ term Berge: ſie ſchoben den Vertrag vor und ließen die britiſchen Intereſſen beinahe unerwähnt. Die Ereianiſſe in der Pfalz haben ſie gezwungen, mit offenen Karten zu ſpielen. Der Verſailler Vertrag in allen Ehren. aber Enaland wird das linke Rheinufer nicht zu einer franzöſiſchen Provinz“ werden laſſen, wie Lord Curzons Organ.„Dailn Telearaph“. ſchreibt. Der aroße Einſatz in der franzöſiſch⸗enaliſchen Kontroverſe liegt nunmehr klar vor der ganzen Welt. Zwiſchenlöſungen werden das Machtvroblem violleicht bemänteln aber nicht entwirren. Am Rhein wird ſich die Zukunft Europas entſcheiden! der Frankenſturz hat, wie aus Paris gemeldet wird, geſtern erneute kataſtrophale Formen angenommen. Der Dollar wurde amtlich mit 22,80 notiert und ſtieg nachbörslich noch weiter. Dos engliſche Pfund erreichte einen amtlichen Mittelkurs von 96,11% und ging nach der Börſe bis auf 96,50. Die italieniſche Lire erreichte einen amtlichen Kurs von 101,2, überſtieg alſo die Parität. Im Zuſammenhana mit den Meldungen aus Belarad über die italieniſch⸗ſüdflawiſche Verſtändigung verzeichnet die römiſche Preſſe geſtern an hervorragender Stelle, daß zum erſten Male der franzö⸗ ſiſche Franken aleich der Lire notiert worden ſei und ſchließt daraus, daß auch in dieſem Falle die aufdämmernde Konſtellation an der Donau dazu beigetragen habe. den Rückhalt der franzöſi⸗ ſchen Politik. d. h. den Franken zu ſchwächen. Fünffache Teuerung In einer Unterredung mit dem Vertreter einer großen Liller Zeitung erklärte Loucheur, daß ſich die Koſten des täglichen Lebens in Frankreich um das fünffache verteuern würden, wenn der Hollar den Wert von 20 Franken weiter behalte. Der Dollar ſei aber bereits in den letzten Tagen auf 21 Franken ge⸗ ſtiegen. Wenn nicht bald ſchnelle Hilfe geſchaffen werde, dann habe Frankreich eine noch weilhöhere Teuecung zu befürchten. Loucheur erklärte das Gerücht von einer Beeinfluſſung des Franken⸗ rückganges durch eine Verſchwörung der deutſchen Vankiers in Frankfurt für ein lächerliches Märchen. Er führe vielmehr den Frankenrückgang auf die Paſſivität der franzöſiſchen Handelsbilanz zurück, die bereits in den Jahren 1919 und 1920 40 Milliarden betragen habe. Es ſei zwar gelungen, dieſes Paſſivum durch Kap'talsanlage der Ausländer auf 10 bis 15 Milliarden herabzudrücken. Dieſe 10's 15 Milliarden ſeien aber nur in den Händen von Amerikanern, Englän⸗ dern, Schweizern und Holländern. Wenn ſich eine politiſche Bewe⸗ gung vollziehe wie die Ruhrbeſetzung, dann bekämen dieſe frer den Gläubiger Frankreichs Anaſt um ihr Eigentum und ſtießen ihren Frankenbeſitz ab, um engliſche Pfunde und Dallars zu kaufen. Dies ſei der wahre Grund der Entwertung des Franken und folange dieſer Zuſtand fortbeſtehe, würden alle Verſuche, den Franken ge⸗ waltſam zu heben, keinen Erfolg haben. Die Botſchaſterpoſten in Par's und London ſe Berlin. 15. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Frankf. Ztg.“ hat dieſer Tage gemeldet, daß während der Anweſenheit des Herrn v. Höſch in Berlin auch über die Beſetzung des Bot⸗ ſchafterpoſtens in Paris entſchieden werden ſollte. Nach unſe⸗ rer Kenntnis ſind die Dinge wohl ſoweit noch nicht gediehen. In aut unterrichteten Kreiſen nimmt man an. daß die nächſte Anwartſchaft auf den Pariſer Botſchafterpoſten der derzeitig deutſche Geſchäfts⸗ träger Herr v. Höſch ſelber hat. Ein hieſiges Nachrichtenbüro teilt in dieſem Zuſammenhang noch mit, daß mit der Abberufuna des deutſchen Botſchafters in Lon⸗ don, Sthamer. zu rechnen ſei. Die Nachricht wird wohl zutref⸗ fen. Herr Sthamer, der auf dem Londoner Poſten ſa nicht gerade Lorbeeren gepflückt hat, wird vermutlich ſchon mit Rückſicht auf ſein Alter demnächſt ſeinen Abſchied nehmen. Ueber die Nachfolge indeſſen ſteht, wie wir zu wiſſen alauben, noch nichts feſt, wennſchon binter den Kuliſſen ein gewiſſer Kampf über die Formel Bürokratie oder Dutſidertum entbrannt ſein mag. Auf die Beſetzung des Poſtens Wird, wie wir annehmen möchten, die Löſuna der engliſchen Kabi⸗ nettskriſe von aus ſchlaagebender Bedeutuna ſein. Der deutſche Gefchäftsträger v. Höſch, der an Mandelentzün⸗ duna erkrankt war, wird vorausſichtlich im Laufe des heutigen Diens⸗ tag nach Berlin abreiſen. der König des Rahrgebiets“. Im Verla iſt ein Buch über Stinnes unter dem Titel„Der König des Ruhrge⸗ biets, Hugo Stinnes“ erſchienen. Der Verfaſſer iſt Prof. Gaſton Raffael, der bereits Bücher über Walter Rathenau und Admiral Tirpitz veröffentlicht hat. * Wieder einmal ein Jwiſchenfall in Albanjen. Römiſhe Blätter berichten von einem Zwiſchenfall in Valong. Der erſte Offizier des dort o langten Dampfers„Serajewo“ wurde beim Betreten der Landizsbrücke von albaniſchen Offizieren und Gendarmen ſchwer mißhandelt. Der ttalieniſche Geſandte verlangte ſofortige Genug⸗ tung. Zunächſt wurde das weitere Anlegen von italieniſchen Damp⸗ fern in Valona eingeſtellt. Payot in Paris Verrat an eianer Seele, der brennt nur insgeheim, Verrat am Vaterlande, trägt weiter Todeskeim. **** Mannheim und die Frankfurter Theaterkriſe Die Frankfurter Opernkriſe, die ſeit dem Rüstritt Ernſt Lerts andauert, hat +5 eine überraſchende Wendung genom⸗ men. Nachdem von allen Kandidoten für den Direktorpoſten, die genannt waren, nur noch der Muſikſ hriftſteller Paul Bekker übrig geblieben war, iſt eine Kandidatur des Darmſtädter Intendan⸗ ten Hartung aufgetaucht, für den ein Teil des Auſſichtsrates der neuen Theater⸗A.⸗G. ſehr ſtark Stimmung macht und der in Frank⸗ furt ſehr lebhaft begrüßt werden würde. Eine Kandidatur Hartungs beſtand ſchon ſeit längerer Zeit. Unbekannt aber war bisher, daß auch Paul Bekker unter den Bewerbern war. Für Bekker treten ge⸗ wiſſe Frankfurter Perſönlichkeiten ein, die ſih von dem Kritiker eine gründli Reform des Frankfurter Oprenhauſes verſprechen. Es haben ſich aber, wie der„Frankfurter General⸗Anzeiger“ meldet, Schwiecigkeiten inſofern eingeſtellt, als der Intendant des Schau⸗ ſpielhauſes, Richard Weichert ſein e Entlaſſung nehmen will, wenn Paul Bekker Leiter des Opernhauſes werden ſollte. Der Grund iſt. daß Weichert glaubt, daß es nicht möalich ſein werde, eine ſtrenge Trennung zwiſchen der Leitung des Scha ſpiclhanſes und der des Opernhauſes durchzuführen. Er ſheint alſ) anzunehmen, daß Paul Bekker einen Poſten bekleiden würde, bei dem er im ge⸗ wiſſen Sinne auch auf das Schauſpielhaus Einfluß haben würde. Anmerkung der Schriftltg. Die Einzelheiten laſſen ſi!h im Augenblick nicht nachprüfen. Jedenfalls ſcheint aber ſoviel ſicher zu ſein, daß die Kriſe ſich erheblich verſchärft hat. Man kann es von Weichert, der ſelbſt als Opernregiſſeur Beweiſe ſtarker Fäh'g⸗ keiten gegeben hat, verſtehen, daß er ſich mit einer Berufung des praktiſch nach gar keiner Seite hin erprobten Paul Be'fer nicht ſo leicht abfinden kann, umſomehr als Bekker. der frühere Muſikkritiker der„Frankfurter Zeitung“, doch eine in ihrer Bedepteng durchaus umſtrittene Perſönlichkeit iſt. Mannheim., diſſen IJrtendanten⸗ frage nun endlich mit etwas mehr Energie betri'ꝛben werden mus, hat vplelleicht Gelegenhelt. nunmehr elne Kraft wiebderzugewinnen, die es allzu leicht hat ziehen laſſen. Weichert iſt einer unſerer erſten Schauſpieſregiſſ ure und auch mit der Opernregie nicht unvertraut. was für Mannheim erhöhte Bedeutung gewinnt. Hoffentlich ſind die verontwortlichen Stellen auf dem Plan und laſſen eine Möglichkeit nicht ungenützt porüber gehen, die ihnen ein freundliches Geſhick günſtig geſchaffen hat. Weichert iſt gewiß auch die Perſönlichkeit, mit der man über Rie Einzelheiten ſprechen kann, die der Oberbürgermeiſter ſelbſt als die utabel bezeichnet hat. Aber man darf mit bürokratiſchen Er⸗ Thüringen und das Neich Der Ausgleich hergeſtellt Die Erörterugen zwiſchen der Reichsregierung und der ſhüringi⸗ ſchen Landesregierung ſind nunmehr abgeſchloſſen. Die thü⸗ ringiſche Landesregierung hat ſich bereit erklärt, die Beding⸗ ungen zu erfüllen, die der Reichsregierung unerläßlih erſchei⸗ nen, um von Maßnahmen auf Grund des Art. 48 der Reichsver⸗ faſſung abzuſehen. In einer amtlichen Erklärung der Reichsregierung zur thüringi⸗ ſchen Frage heißt es: Die thüringiſche Landesregierung entſpricht in der gegenwärtigen Zuſammenſetzung nicht den Vorſhriften der thüringiſ hen Landesverfaſſung. Die gegen die thüringiſche Landes⸗ regierung erhobenen Beſchwerden haben ſich auch nach der eingehen⸗ den Ausſprache mit den Vertretern der Land'sregierung zu einem erheblichen Teil als begründet erwieſen Namentlich gibt die Beamten⸗ politik der thüringiſchen Landesregierung zu ſchweren Bedenken An⸗ laß, weil die Grundſätze des Art. 130 vielfach außer Aht geleſſen ſind. Verfehlungen gegen das Reichsſtrafgeſobbuch im thüringiſchen Miniſterium des Innern, die im Zuſämmenheng mit der Beamten⸗ valitik ſtehen, bilden zur Zeit den Gegenſtand einer ſtrafreſ htli ben Unterſuchung. Die thüringiſche Landesregierung nimmt zu di ſer Erklärung Stellung und beſtreitet. daß die giaen ſi⸗'hobegen Vorwürfe begründet ſind. Die Tätigkeit der Landesregierung hobe die breite Oeffentlichkeit nicht zu ſcheuen. Die Landesregierung habe deshalb beſchloſſen: 1. Anſtellungen. Beförderungen, Entlaſſungen, Verſetzungen von Beamten bis zur Neubildung der Landesregierung nur mit Zuſtim⸗ mung eines Ausſhuſſes von 5 Mitgliedern vorzunehmen und die Herabminderung der Perſonalausgaben nur mit Zuſtimmung di ſes Ausſchuſſes auszuüben, deſſen Vorſitzender der Präſident des Ober⸗ landesgerichts in Jeng iſt. Der Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus zwei Vertretern der bürgerlichen und zwei Vertretern dr ſozialiſtiſ hen Parteien. 2. verpflichtet ſich das thüringiſche Finanzminiſterium, mit Be⸗ ſchleunigung für die Zeit bis zum 31. März 1924 einen außferordent⸗ lichen Bedarfsnachweis aufauſtellen und den ordentli hen und außerordentlichen Bedarf aller Miniſter auf eine feſt begrenzt⸗ Summe zu kontingentieren. Die thüringiſche Landesregierung ver⸗ pflichtet ſich. gegen den Einſpruch des inanzminiſters keine Vernflich⸗ tungen zu übernehmen. Dagegen gibt ſie der Erwartung Ausdruck, daß der Militärbefehlshaber in Weimar durch die Reichs⸗ regierung veranlaßt wird, nicht in den Aufgahen“'reis einzugreifen, der dem Zuſammenwirken der thüringiſchen Landesregierung und dem neu gebildeten Ausſchuß vorbehalten iſt. Die Kriſe im So ialiemus Die ſächſiſchen Gemeindewahlen Nach den bis jetzt vorliegenden Ergebniſſen der ſächſiſchen Ge⸗ meindewahlen läßt ſich bereits feſtſtellen, daß in faſt ullen ſächſiſchen Gemeinden die bisherige ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Mehrheit im Stadtparlament gebrochen, und wo dies nicht der Fall, wenigſtens ſtarkeingeſchränkt worden iſt. Der Zuwechs an kommuniſtiſchen Stimmen gleicht die Verluſte der Sozialdemokraten bei weitem nicht aus.“ Ledebour gegen ſeine eigene Partei Reichstagsabg. Ledebour wendet ſich in einer Erklärung gegen die von ihm ſelbſt gegründete U. S P.., von der er kürzlich ausgeſchloſſen worden iſt. Er legt in dieſer Erklärung die fran⸗ zöſiſche Politik ſeiner Partei bloß, die beim Ruhr⸗ einbruch Poincaré als den Gerichtsvollzieher willkommen hieß, und wirft ihr vor, daß durch eine Kundgebung des Parteivorſtandes vom 26. Oktober 1923 der Ortsverein Cleve dazu verleitet worden ſei, ſich für die Gründung eines Rheinlandſtcates zu erklären, weil hinter den Separationsbeſtrebungen die franzöſiſche Militärmacht ſtehe, gegen die ſa doch nichts zu machen ſei. Es wird, ſagt Ledebour zum Schluß, wohl jedem ſelbſtbewußten Sozia⸗ liſten klar ſein, daß es zwiſchen uns und Leuten von ſo knech⸗ tiſcher Geſinnung keine Gemeinſchaft geben kenn. Fum Seneralſtreik in der Ruhr⸗Melall nduſtre wird aus dem Gelſenkirchener Bezirk gemeldet, daß da⸗ terroriſtſiſche Treiben der Kommuniſten auch in der neuen Woche ſich fortgefetzt habe. Die Eingänge und die Zuganas⸗ ſtraßen der Hochöfen und Hütten werden vor Arbeitsanfang und nach Arbeitsſchluf von Hunderten von Demonſtranten belagert, die aleich Wegelagerern über die zur Arbeitsſtätte wandernden und die von dort kommenden Arbeiter mit Drohungen und Schimpfereien herfallen, die häuſig genug zu hlutigen Tätlichkeiten ausarten. Im Vorderarund der Demonſtranten ſtehen meiſt landfremde Ele⸗ mente. Gemäß der wilden Generalſtreikparole verſuchten Arbeiter die Straßenbahner in Düſſeldorf zum Streiken zu zwingen, was von dieſen abgelehnt wurde. Auch in anderen ſtädtiſchen Betrieben hatte man mit der Streikagitation keinen Erfolg. An einer Stelle wurden die Straßenbahnſchienen aufgeriſſen, ſo daß ein Straßenbahnwagen entgleiſte. Im allgemeinen gelang es der Polizei, die Ruhe in ein⸗ zelnen Fällen von Ruheſtörung ſchnell wieder herzuſtellen und die Arbeitswilligen zu ſchützen. 7 *Eine alllierke Konkrollkommiſſion erſchien am Sametag nach Anmeldung beim Reiterregiment Nr. 7 in Berlin. Sie ſetzte ſieh aus einem Engländer, Franzoſen, Italiener. Japaner und Belgier zuſammen. Die Kontrolle verlief ohne Zwiſchenfall. Tſcher amet oden in Deulſchland Ein politiſcher Mord iſt, wie ſetzt näher bekannt wird am 7. Januar in der Oderbergerſtraße 15 in Berlin begangen worden. Dort wurde der Friſeur Johann Rauſch im dunklen Hausflur von zwei bisher noch nicht ergriffenen Perſonen nie der⸗ eſchoſſen. Rauſch, der ſelbſt der kommuniſtiſchen Partei als üiglied angehörte, ſollte von ſeinen Parteigenoſſen erled gt werden, weil man ihn des Parteiverrats beſchuldigte. Als Täter kommen zub.! Männer in Frage, die in kommuniſtiſchen Kreiſen als Peters und Fritz bekannt ſind. Peters war Mitglied der ruſſiſ hen Tſcheka 1 wurde wegen ſeiner früheren Tätigkeit„Hängepeters“ genannt. Da⸗ Berliner Polizeipräſidium hat für Mitteilungen, die zur Ergreifung der Täter führen können, eine Velohnung von 300 Geldnark aus⸗ *2 Sodiſche politit Ein Steuerprogramm der ba iſchen Lan wiriſchaft Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat in einer ausführlichen Denkſchrift zu den allgemeinen Steuerfragen und zu einzelnen Steuern Stellung genommen; ſie wird dieſe Denk⸗ ſchrift als Steuerprogramm der badiſchen Landwirtſchaft allen zu⸗ ſtändigen Reichs⸗ und Landesſtellen zur Kenntnisnahme und De⸗ achtung zugehen laſſen. 727 Oberſter Grundſatz eines jeden Steuerſyſtems muß nach dieſet Denkſchrift Gerechtigkeit, Wirtſchaftlichkeit und Trag⸗ barkeit ſein in keiner Weiſe darf die Produklion oder der Ver⸗ kehr durch Seuern erſchwert werden. Die Steuergeſetzgebung ſo im Intereſſe der Einheitlichkeit grundſätzlich dem Reiche zuſtehen, die Finanzverwaltung dagegen den Ländern. dem Reiche ſoll hier lediglich ein Aufſichtsrecht zuſtehel zwecks gleichmäßiger Durchführung; demſelben Zwecke ſoll der Reichsfinanzhof dienen. Die Reichs⸗ Landes⸗ und Gemeindeſteuern ſollen durch Landesbeamte erhobden werden. Die bisherige Steuek“ verteilung ſoll alsbald geündert werden: Dem Reich ſollen in Zukunft nur die Erbſchaftsſteuer, die Körperſchafts⸗ ſteuer und alle indirekten Seuern verbleiben; den Län⸗ dern ſoll ausſchließlich die nominelle Vermögensſteuer zufließen und gemeinſan mit der Gemeinde die Einkommenſteuer. Bei der Steuerveranfagung ſoll anſtelle der ſetzigen Steueraus“ ſchüſſe wieder das bewährte Syſtem der badiſchen Shätzungräte eingeführt werden; die Möalichkeit einer Selbſteinſchätzung auf Grund einer geordneten Buchführung muß nach wie vor gegeben ſein. In Bezug auf die einzelnen Steuern ſei die bisherige Viel⸗ heit der Steuern. die jeden Ueberblick unmöaglich mache und die Ver⸗ maltung übermäbig verteuere, unbedingt abzufehnen. Die Haupt⸗ ſteuer ſolle die Einkomenenſteuer ſein. die für die Landwir ſchaft eine Reinerlraasſteuer ſein müſſe: die bisherigen Sätze dieſer Steuer ſeien aber zu hoch. Durch die Vermögensſteuer ſolle nur eine beſondere Beſteuerung des fundierten(inkommens erfolgen: beſondere Grund⸗ und Gewerbeſteuer ſeien abzulehnen, Zur Beſteverung der beſonders leiſtungsfäigen Kartelle ſei eint beondere Kartellſteuer einzufübren. Eine Erhöhung der Um⸗ ſatzſteuer als einer ſehr rohen Beſteworungsform ſei mit allen Mitsoln zubekämpfen. Bei der Erbſchoftsſteuer ſei das Gatten⸗ und Kindererbe grundeätzlich freinnaſſen. So lange die Erbſchafts⸗ ſteuer ſo boch ſei. müſſe es möcſſch ſein, ſie in Jahresraten abzu⸗ zohlen. Eire Beſtewerung auf den landwi⸗'ſchaftlichen Beſitz. die bei etmos eigenem Vermögen des Erhen ſchon bei nächſter Ver⸗ wemdifkaft)/ und wehr der Erßbſchaft betränt und ſofort zu he⸗ zaulen iſt, müſſe in der ſebieen Zeit da Hovotbeten in früherer Höbe vicht mehr erhältlich ſind, zum Verkauf des Beſitzes oder von Betriebsmitteln führen. * Jur Dienſkzeit der Beamten wird dem„Bad Beob.“ aus Beamtenkreiſen mitgettilt, das badiſche Stgotsminfſterium hebe beſchloſſen, in Abweichung von den Richtlinien des Reiches für die Beamten der badiſchen Verweltung die Arbeitszrit in der Woche nicht auf 54. ſondern auf 51 Stunden feſtzuſeben, und zwar deshalb. um den badiſchen Beamten den freien Samstag⸗ nachmittag zu erhalten. Die Dienſtzeit wird in den fünf erſten „ den feſtaeſetzt. am Samstea aber vur 6 Stunden betrasen. Reich⸗gründurgsfeier der badiſchen Reqierung. Am 18. Jan neranſtaltet das badiſche Staatsminiſterium eine große raterländiſ““ Kundaebung für den Gedanken der deutſchen Einhei in großem Feſt, hallenſaal der Stadt Karlsruhe Das Stoatsminiſterſum hat den Dichter Fritz vv Un ruh eingeladen, die Feſtrede zu halten. Nachtrag zum lokalen Teil Aufhebung der Brückenſperre. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Brückenſperre heute vormittog um 10 Uhr wieder auf⸗ gehoben worden. Sperre üblichen Weiſe. Boerlin, 14. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Die heute von einer hieſigen Montagszeitung verbreitete Nachricht von der Ver⸗ haftung des Pripatſekretärs Ludendorffs, Ilshöfer, trifft, wie der B. Z. aus München gedrahtet wird, nur teilweiſe zu. Ilshöfer wohnte in der Nähe des Hauſes Ludendorffs und hat oft für ihn gearbeitet und ihn in ſeiner Tätigkeit unterſtützt, kann aber ni als Priva ſekretär des Generals bezeichnet werden. Vorgeſtern wurde er tatſächlich verhaftet. Da ſich aber keine belaſtende Momente er⸗ gaben, wurde er ſofort wieder auf freien Fuß geſetzt. — wägungen und egoiſtiſchen auf⸗ſeinem⸗Schein⸗beharren nicht koſtbare Zeit verſtreichen laſſen. Die Liſte der Intendantenwechſel, die wir in den letzten Wochen aus guten Gründen ebenſo ſorgfältig geführt haben wie die der Theaterneueröffnungen und Theatererweiterungen. läßt zum Erſchrecken deutlich erkennen, wie man anderwärts ſich erprobte Männer von Anſehen und Ruf in der Theater⸗ welt rechtzeitig zu ſichern weiß. Und was geſchieht in Mannheim? Kuſſiſches Romantiſches Theater Ein Zufall wehte mir am Tage vor dem erſten Auftreten der Tanztruppe das Programmheft auf den Schreibtiſch. das in Berlin das zweite Programm bealeitete. Darnach iſt das„Ruſſiſche Roman⸗ tiſche Theater“ im Sommer 1922 gegründet worden: ſein erſtes Pro⸗ aramm kam am 14. Oktober 1922 heraus. Damals verzichteten die Ruſſen noch nicht auf das geſprochene Wort. Erſt im zweiten Pro⸗ aramm, ganz aus Dichtungen des Regiſſeurs Boris Romanoff be⸗ ſtehend, ſchalteten ſie das geſprochene Wort aus, um ſich ganz dem ſtummen Spiel der Gebärde, der Beredſamkeit des körperlichen Aus⸗ drucks. dem Rhuthmus des Tanzes zu widmen. Sehr vernünftig— und von unſeren Tanzkünſtlerinnen, die Bach. Beethoven und Nietzſche oder Plato tanzen wollen. zu beachten— heißt es im einleitenden Aufſatz des Programmheftes:„Die Pantomime freilich wird ihre Ge⸗ ſtaltunaswelt nicht dort ſuchen dürfen, wo geiſtige Theſen auszufech⸗ ten ſind. ſeeliſche Prozeſſe ſich in zarter Beſchattung entwickeln. Sie muß die Gefilde meiden, die dem Drama vorbehalten ſind, darf ſich nicht an Stoffen verareifen, die nur die Sprechkunſt meiſtern kann.“ Und man ſehe ſich dagegen an. was wir im Variete und auch auf dem Tanzpodium für Pantomimen mit Film⸗ und anderen Sternen vor⸗ geſetzt bekommen!„Die Pantomime hat andere Gebiete, auf denen die Sprache unzulänalicher iſt, als die plaſtiſche Darſtellung, Welten, in denen die Kehle verſtummen muß., weil nur der Ausdruck des Körpers den lyriſchen oder dramatiſchen Inbalt der Dichtung in ſeiner ganzen Zartheit oder Leidenſchaftlichkeit auszuſchönfen ver⸗ maa.“ Aus dieſen wenigen andeutenden Worten läßt ſich der ganze Ernſt erkennen, mit dem die Ruſſen. klar über ihr Ziel und den Weg dazu. an ihre Aufaabe beranoehen. um etwas rein Tänzeri⸗ ſches zu ſckaffen: aus Muſik. Farbe. Körverform und Rhunthmus: etwas ſelbſtändlaes, keinen Erſatz für Drama und Workdich⸗ tung. Und nur wenn man ſich das vor Augen hält, wird man die richtige Einſtellung zu ihrer Leiſtung über die rein äſthetiſche Wür⸗ diaung hinaus finden. Den reinſten Aüsdruck ihres Willens baben ihre Beſtrahungen im„Tempeſopfer der Atoraga“ gefunden. Hier iſt alles ganz auf Rhythmus und mimiſchen Ausdruck geſtellt. Das Hand⸗ lungsmotiv iſt denkbar einfach: eine Prieſterin trinkt der Göttin Iſchtnar zum Opfer den Giftkelch; das Opfer iſt freiwillig und ſchenkt ein ewiges Leben In einem orgiaſtiſchen Tanz ſpricht ſich der Drang der Prieſterin zu dem ewigen Leben aus, während ſich in den ritualen Bewegungen der Wagier, Prieſter und Tempeltän⸗ zerinnen eine niederſchme ternde tragiſche Wucht ausdrückt: del Gegenſatz zwiſchen irdiſcher Schwere und üderirdiſcher Leichtigleit iſt mit einfachſten Mitteln prachtvoll herausgebracht. Die Prieſterln tanzt Ela Krüger vollkommen im tänzeriſchen Ausdruck. Als muſitaliſche Untertage dient Glazunows ſinfoniſche Muſik„Det Tanz der Salome“, den der Komponiſt zu Wildes Salome ſchrieb Die in wundervoll abgeſtimmten Farben gehaltenen Koſtüme und Dekora ionen ſind von Tſcheliſchtſcheff. Am Eingang des Programms ſleht die„Bojarenhochzeit“, ein Rauſch der Be⸗ wegung und Farbe. Ein Tanzgemälde voll von Reichtum dei Phantaſie und des tänzeriſchen Ausdrucks. Hier ſind die Grenzen des Tanzes zugleich nach der Seite des Zirkus und des Variete? hinausgeſchoben: es iſt Raum für Karrikatur und Humor. Man bewundert Elſa Krüger u. Boris Romanoffals Solotänzer und das ganze Enſemble in ſeiner rhythmiſchen Präziſion und ſeinem raſſigen Elan. Auch hier ſtammen die Gewänder und Dekorationen von Tſcheliſchtſcheff. Sie ſind überaus kühn und teil⸗ weiſe faſt grozesk in der Form. Aber auch ſie ſind ganz aus des Bewegung heraus empfunden: ſie leiten den körperlichen Ausdruck weiter, ſie laſſen ihn verklingen, ſie nehmen die Wellen der Bewe⸗ gungen auf und leiten ſie ineinander über. In der Mitte der drel Pantomimen ſteht die„Jagd der Diang“ ein mythologiſchee Ballett. Hier iſt alles in Heiterkeit, in Idylle aufbelöſt, in eine faſt rorokohafte Zierlichkeit, zu der die Aufmachung— S ile des fran⸗ zöſiſchen Pſeudo⸗Klaſſizismus wundervoll paßt. Leo Zack hat den Rahmen erdach. Hier genießt man Elena Smirnowau Anatalij Obuchoff faſzinierende Tänzer von unvergleichlicher Technit Was hier an körperlicher Federkraft, an Leichtigkeit, an raſtloſer Ueberwindung jeder körperlichen Schwere erreicht iſt grenzt ans Wunderbare und es iſt faſt lächerlich, überhaupt noch von Technik zu ſprechen. Die auſe merung der Körper— au bei allen Mitwirkenden erſtaunlich weit gedlehen— kann nicht mehr übertroffen werden. Hler iſt in der Tat einmal der Tanz künſtlerlſcher Ausdruck von -aivpſter Urſrrünglichteit, die nur gewonnen 1 555 aus der letzten Verſeinerung einer alten Tradition wahrer Ballettkunſt. Stürmiſcher Beifall lohne die grotzen Künſtler dankte ganz be⸗ ſonders der unpergleichlichen Smirnowa, der prachtvollen Krüger und Meiſter Obuchoff. ohne den Inſpirator de⸗ Ganzen, Romanoff und den gewandten Dirigenten Dr. Pome ranzew zu vergeſſen. Es war ein Abend mit unvergeßlich ſtarken Eindrücken und es iſt fehr zu bedauern, daß die unzulängliche Büßhn⸗ des Mufenſaals ſich zuweiten beeinträchtigend geltend machte. Abet die Ruſſen ſiegten auch darüber! 15 Wochentagen gerade wie beim Reich ſtatt bisber 81%½ auf 9 Stun⸗ Der Verkehr vollzieht ſich in der vor del 1 24 — wird, jangen unklen eder⸗ i als erden. 1 36.• 8 und a und Daz eifung k aus⸗ * 7 chaft einer nund Denk⸗ n zu⸗ 0 DBe⸗ dieſet rag⸗ 1 ſo iche ern! ſtehen der euern euer⸗ n in fts⸗ än⸗ ießen er. raus⸗ aräte auf geben Viel⸗ 1 N 1 — krequenz in den Städten Dienskag, den 15. Januar 1924 maunheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 23 Satie. ön Zlüchting⸗anſpräche. dieſer Ueberſchriſt Mitte Städtiſche Nachrichten Proteſtberammlung gegen den Schulabbau In einer„Beſprechung, die geſtern nachmittaa im Jugendheim Nure 4, 8 unter dem Vorſitz der Lund agsabg. Frl. Rigel abge⸗ 0 n wurde, iſt einſtimmig beſchloſſen worden, am Sonniag, 27. nachmittags 3 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens große Proteſtkundgebung gegen den geplanten A b⸗ 8 der Volksſchule abzuhalten. Der Gedanke einer der⸗ 7— machtvollen Kundgebung, zu der ſich zweifellos alle Kreiſe und vevölkerung ohne Unterſchied des Standes, der Weltanſchauung d rolitiſchen Geſinnung zuſammenfinden, weil es ſich ſchlechthin Kulturfrage. um eine Schickſalsfrage des ganzen deutſchen — es handelt. iſt von verſchiedenen hieſigen Frauenoroaniſationen an ennden. Die Veranſtaltung ſoll ſich vornehmlich an die Frau d Mutter als Erzieherin der Kinder wenden, weil durch den Ab⸗ Jun der Volksſchule in dem geplanten Umfange die Erziehung der ſoweit ſie der Mutter abgenommen und der Schule über⸗ Stabh iſt auf das ſchwerſte oefährdet iſt. Als Hauptredner wurde ta iſchulrat a. D. Dr. Sickinger gewonnen, der zwar gegen br. Wahl ſeiner Perſon durchaus einleuchtende Bedenken vor⸗ mucdte. ſchließlich aber einwilligte, als ihm vor Augen geführt urde daß er mie kein Zweiter dazu berufen ſei. den Fortbeſtand 0 Mannheime: Volksſchule, ſeines Lebenswerkes, in der ſelbſt Rter den heutigen ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen unbe⸗ ingt notwendigen Form in der Oeffentlichkeit vor tauſenden von üͤttern und Vätern zu verteidigen. Frln. Ri gel wies in der Beſprechung einleitend darauf hin, daß der Shulabbau nicht zu umgehen iſt. Aber ſchon im Reichsgeſetz, 9 dieſen Abbau anordnet, iſt angedeutet, daß die Schule zu 5 onen iſt. Dem Lar e Volke müßten die Wege offen gehalten erden, die ihm die Ausſicht eröffnen, die wirtſchaftliche Windb ſt an z, die es jetzt hergeben muß, durch eine gute Schulbildung 8 zu erſetzen. Die Volksſchule gerate in die allergrößste Ge⸗ le r, wenn der Staat auf ſeinem Standpunkt beharre, daß 55 Shü⸗ ſit mit einem Lehrer aus) amen müßten. Die wirtſchaftlich be⸗ weinden Kreiſe müßten ſich dazu bereit finden, für die Volksſchule Sdater gin größere Opfer zu bringen. Mannheim müſſe als größte d eadt des Landes die Initiative zu einer großen Bewegung ergreifen, ſel m letzten Augenblick die Volksſchule rettet. Die Lehrerſchaft 5 950 bewußft, daß ſie jetzt wieder an erſter Stelle Opfer zu bringen 1 e aber dieſe Opfer dürften nicht zur Gefährdung der Er⸗ Nhrdun g und des Unterrichts unſerer Volksſchulfugend den. Stadtſchulrat Dr. Sickinger unterſtrich die Ausfüh⸗ ungen der Vorrednerin, indem er u. a. feſtſtellte, daß die Kaſſen⸗ we 3 i. n nicht über 40 Köpfe hinausgehen dürfe, 85 il bef einer Ueberſchreitung dieſer Zahl der Unterricht zu nivellie⸗ 55 wird und infolgedeſſen auf Gemüt und Willen des Kindes nicht ehr den notwendigen Einfluß auszuüben vermag. 40. Prozent der annheimer Normalklaſſen mit einer Durchſchnittsziffer von 40 en ſchon bis zu 50 Kinder. Gott ſei Dank faßten nur wenige palen über 50 Schüler. Zu der dringenden Gefahr der Ueber⸗ ölkerung der Klaſſen komme eine Ueberbürdung der .h rerf chaft durch die Vermehrung der Stundenzahl. Bis jetzt 2 185 man die Möglichkeit gehabt, älteren Lehrern zwiſchen 28 und Stunden zuzuteilen. Kriegsbeſchädigte und Schwächliche haben 9209 weniger Stunden erhalten. Nunmehr würde das Höchſtmaß — Stunden erfordern, was in Mannheim.it 40 bis 50 Jahren nicht zehr der Fall war Man denke ſich die überfüllten Kleſſen bei der eutigen Zuchtloſigkeit der Jugend. Dazu eine Lehrerſchaft, die die ganze Woche angeſpannt und durch die Kriegsjahre ohnehin herunter⸗ ſewirtſchaſtet ſei. Von einem wirkſamen Unterricht könne unter die⸗ en Umſtänden nicht mehr die Rede ſein. Der Stock würde wieder Gue ganz beſonders umfangreiche Tätigkeit entfalten. Die höheren chulen würden ebenfalls durch die Verſchlechterung der Volksſchule Arf das allerſchwerſte betroffen, weil die vier unterſten Klaſſen die für die in die höhere Schule übertretenden Kin⸗ ind. Moedizinalrat Dr. Stephani wies auf die ſchweren ge⸗ dheitlichen Gefahren hin, die ein zu radikaler Schul⸗ bau im Gefolge haben müßte. Aus den früher blühenden Kindern ſun welke Pflänzlein geworden, die einer beſonders liebevollen und Fe, Pflege bedürfen. Die Schularztſtelle hat heute allein beb0, tuberkulöſe Kinder zu überwachen. An der weiteren Ausſprache Ftelligten ſich Kirchenrat v. Schoepffer, der auf die ſitt⸗ ˖ uchen Gofahren einer mangelhaften Schulerziehung verwies Land⸗ dig abgeordnete Frln. Dr. Bernays, die ſich mit Nachdruck für e Erhaltung der Fortbildungsſchule für Mäd hen einſetzte die Land⸗ iigsabgeordnete Frau Blaſe, die feſtſtellte, daß die ſozialdemo⸗ ratiſche Landtagsfraktion ſchon einen Antrag eingereicht hebe, der ſ0 gegen einen zu ſtarken Abbau der Volkeſchule wende. Landge⸗ richtsrat Dr. Wolfhar d. der auf die emirente kulturelle Bedeu⸗ zung einer hochſtehenden Volksſchule in den Städten binwies, Frau ulie Baſſermanm und Frau Langer. Die Ausſprache ergab Bde bocherfrenliche Einmütigkeit in der Marſchrichfung. die bei der denk bereitung der Kundgebung im Nibelungenfaal eingeſchlagen wer⸗ 5 muß, wenn ſie ſich zu einem flammenden Proteſt der Allgemein⸗ Heit geſtalten ſoll. Sch. Einreiſegenehmigung in das Saargebiet. Verſchiedene Anfra⸗ den veranlaſſen die Hardelskammer darauf binzuweiſen, daß für die Pofteiſe ins Saargebiet nach wie vor die Genehmiaung der Oberſten die igeidirektion in Saarbrücken erforderlich iſt. Außerdem bedürfen B. Bewohner des unbeſetzten Deutſchlands in jedem Falle eines Mo ückenviſums(Frontalier⸗Viſum), welches für den Uebergana annheim⸗Ludwiashafen bei der Hohen Interalliierten Rheinland⸗ demmiſſion in Mannheim. Oberes Rheinufer 27, erteilt wird Von er Einholuna eines Brückenviſums entbunden ſind ledialich die In⸗ N. er eines roten Saarvaſſes, der ſedoch von der Oberſten dieli'eidirektion in Saarbrücken nur an Saarländer ausgeſtellt wird. N demäß Verordnung der Regierungskommiſſion die Eigenſchaft 3 Saareinwohner beſitzen. Lektere haben auf Grund dieſes Saar⸗ Alles freie Einreiſe ins beſetzte Gehiet ohne befonderes Viſum. war darauf hingewieſen worden, daß für die Anmeldung endgültig ſeſtſtehender Sachſchäden der ſeit 11. Januar 1923 aus dem beſetzten Rhein⸗ und Ruhrgebiet ausgewieſenen Beamten⸗ u. Privatperſonen eine vom Tage des Bekanntwerdens des Schadensfalles an laufende Friſt von einem Monat feſtgeſetzt wurde. Dieſe Friſt zur Anmeldung bereits feſtſtehender Sachſchäden iſt von der Reichsregierung bis 31. dieſes Monats mit der Maßgabe verlängert worden, daß an⸗ meldungsfähige Schäden bei Vermeidung des Ausſchluſſes bis zum genannten Zeitpunkt angemeldet ſein müſſen. Verſpätete Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Dieſe Aus⸗ ſchlußfriſt zur Anmeldung betrifft, worauf nochmals ausdrücklich auf⸗ merkſam gemacht wird, nur die endgültig feſtſtehenden, d. h. dem Geſchädigten der Höhe und dem Umfange nach bekannten Sachſchäden, nicht aber die Fälle, in denen ihm der endgültige Verluſt oder die Veſchädigung der Sache noch nicht bekannt iſt. * Schadenerſaß für verlorene Poſtpakete. Unterm 30. Oktober richtete die Handelskammer Heidelberg folgende Eingabe an den Reichspoſtminiſter: Nach den derzeitigen Beſtimmungen wird in zurückliegenden Fällen, in denen die Poſt für verlorene Poſtpakete Schadenerſatz zu leiſten hat, die inzwiſchen eingetretene Geldent⸗ wertung nicht berückſichtigt. So wurde einer hieſigen Firma für ein am 6. Juni aufgeliefertes, am Beſtimmungsort jedoch nicht ange⸗ kommenes Paket am 30. Sept.— das Paket war bereits am 15. Aug. reklamiert eine Entſchädigung von 19 000 Mark angeboten. Ein derartiges Verfahren kann als gerecht und billig nicht mehr be⸗ trachtet werden. Zum mindeſten kann verlangt werden, daß der Höchſtentſchädigungsſatz jeweils mit den Erhöhungen der Poſtge⸗ bühren im gleichen Verhältnis erhöht wird. Die Nichtberückſichtigung der Geldentwertung bei zurückliegenden Schadensfällen widerſpricht jeglichem geſunden Rechtlichkeitsgefühl. Wir bitten dringend, unver⸗ züglich eine Aenderung der diesbezüglichen Beſtimmungen im Sinne vorſtehender Ausführungen vornehmen zu wollen.— Hierauf er⸗ hielt die Kammer nunmehr folgenden Beſcheid:„Die Berechnung des von der Poſt zu leiſtenden Schadenerſatzes für gewöhnliche Pakete in Anlehnung an die Freigebühr, die am Tag der Aufliefe⸗ rung entrichtet worden iſt, gründet ſich auf das Geſetz über Aende⸗ rung des Pohgebee vom 13. Dezember 1922(R. G. Bl. Nr. 81, S. 913). Das Geſetz trägt den Anſprüchen der Abſender verlorenge⸗ gangener Poſtſendungen inſofern Rechnung. als ein feſtes Verhält⸗ nis zwiſchen Poſtgebühr und Erſatzbetrag unter Wahrung des Grundſatzes von Leiſtung und Gegenleiſtung hergeſtellt iſt. Daß die Entfchädigungen in den letzten Monapen ſo ſehr hinter dem wirklichen Wert der Sendungen zurückbleiben, iſt auf den unvorherfehbaren Verfall der Mark zurückzuführen. Nachdem die Poſtgebühren vom 1. Dezember ab auf wertbeſtändige Grundlage gebracht worden ſind, iſt erreicht worden, daß bei der Erſatzleiſtung für die vom 1. Dez. 1923 an aufgelieferte gewöhnliche Pakete und Einſchreibebrieſe der veränderte Wert der Mark ſich nicht mehr nachteilig auswirken kann. Auf eine beſchleunigte Erledigung des Erfatzverfahrens wird von hier aus dauernd hingewirkt.“ Jur Ausſperrung in der Mannheimer Metallinduſtrie iſt zu berichten, daß Regierungsrat Amberger als Demobilmachungs⸗ kommiſſar auf Veranlaſſung des Reichsarbeitsminiſteriums durch das badiſche Arbeitsminiſterium die Parteſen eingeladen hat, ſich zu einer Sitzung auf heute vormittag 11 Uhr im Mannheimer Bezicksratsſaal zur Beſprechung der Streiklage einzufinden. “Zu Dr. Sickingers Abſchied. Am Sonntag vormittag begab ſich die Vorſitzende der Abteilung Mannheim des Vereins Bad. Lehrerinnen mit den Führerinnen der einzelnen Gruppen zu Stadtſchulrat Dr, Sickinger und ſprach ihm ihr tiefſtes Bedauern über ſein Scheiden aus dem Amte aus. Im Namen der Mann⸗ heimer Lehrerinnen wurde dem Herrn Stadtſchulrat der Dank dafür zum Ausdruck gebracht, daß er in ſeiner langen Wirkſamkeit ſtets Wohlwollen und Verſtändnis für die Ziele und Wünſche der weib⸗ lichen Lehrkräfte gezeigt, befonders dadurch, daß er ihnen bei der Erziehung der Mädchen einen erheblichen Einfluß zugeſtanden habe. Gegen Schmutz und Schund im Jüm. Auf Antrag des Bad. Miniſteriums des Innern hat die Filmoberprüfſtelle Berlin die Zu⸗ laſſung für den 1. und 2. Teil des Films„Vampyre von Newyork“ widerrufen. Der Widerrufsantrag wurde geſtellt in Verfolg eines Einſpruchs des Heidelberger Ortsausſhuſſes für Licht⸗ ſpielpflege, der ſich gegen die verrohende Wirkung des Films wandte. Die Not des Wildes. Der tiefe Schnee, der überall Fluren und Wälder ſeit Wochen deckt, bringt umſer Wild in ernſte Nah⸗ rungsſorgen Daß es Reinecke Fuchs im ſchneere chen Winter in die Nähe der menſchlichen Wohnungen treibt, um ſich dort den er⸗ ſehnten Braten zu holen, iſt wohl keine Seltenheit. Jetzt iſt es aber vorgekommen, daß ſich bei einem Landwirt in Raithaslach fünf Rebhühner einſtellten, um dort ihre Nahrung zu ſuchen. Dar⸗ ſnd läßt ſich ſchließen, wie groß die Nahrungsſorgen der Feldtiere ind.— *Nicht identiſch. Zu unſerer Mitteilung im Freitag Nachmit⸗ taasblatt, wonach zwei jugendliche Burſchen aus der Neckarſtadt Namens Schlecht und Hölle falſche Sammelliſten für das Mannhbeimer Hilfswerk anfertiaten und dabei verhaftet wurden. ſtel⸗ len wir auf Wunſch feſt. daß die Brüder Karl und Oskar Schlecht. Söhne des Monteurs Anton Schlecht. Kleiſtſtraße 4, mit dem fraalichen Schlecht nicht identiſch ſind, auch kein verwandtſchaft⸗ liches Verhältnis zwiſchen beiden beſteht. Hahnhofsdiebſtähle. Der Polizeibericht regiſtriert mehrere Diebſtähle, die in letzter Zeit im Hauptbahnhof vorgekommen ſind. U. a. wurden entwendet: Auf dem Bahnſteig 2 aus der Handtaſche eine Brieſtaſche mit etwa 270„ Geldinhalt.— Vor einem Fahr⸗ kartenſchalter aus der rechten Manteſtaſche eine ſchwarzlederne Briefbaſche mit 50 Rentenmark, 6 halben Gasmarken und einer Mitgliedskarte vom Beamtenbund mit der Aufſchrift Heinvich Klotz, Mannheim, Parkring 17.— Auf dem Bahnſteig 3 aus der Hand⸗ taſche eine ſchwarze lacklederne Geldſcheintaſche mit eiwa 150 l.— rer Runſt und Wiſſenſchaſt — Profeſſor Dr. Quincke 7. Am Alter von 90 Jahren iſt der Hentor der Heidelberger Univerſitätsdozenten, der ordentliche wabfeſſor im Ruheſtand Dr. Georg Zuincke, geſtorben. Quincke ram 19. November 1931 in Frantfurt a. O. geboren, hatte in drr lin. Königsberg und Heidelberg ſtudiert und 1858 in Berlin zum an zbhil. promoviert. 1859 wurde er als Privaldozent der Phyſik Geder Univerſität Berlin zugelaſſen, lehrte 1860—62 zugleich an der dieſderbeakademie und ebenſo bis 1865 an der Bauakodemie. In ſem Jahre wurde er Ertraordinarius, kam 1872 als ord. Profeſſor Unz: Würzburg und wurde 1857 in gl. Eigenſ h. an die Heidelberger Maberſität berufen. Der Nachfolger von Helmholtz hat hier eine Sonſ bengeneration hindurch gelehrt und einen großen Kreis von auf bern am ſich verſammelt. Seine Arbeit bewegte ſih beſonders em Gebiete der Experimentalphyſik. Bochſchulnachrichlen. In Karlsruhe ſtarb im Ruheſtand der iſt b. Profeſſor Dr. Emil Dieckhoff nach kurzer Krankheit. Er wideeboren am 27. November 1851 in Scharzfeld a. Harz(Hannover'. masete ſich an der Univerſität Göttingen dem Studium der Phar⸗ Hoſſe und ſiedelte auf 1. September 1880 an die Technilche wenbſchule Karlsruhe über. Nach ſeiner Habilitation be⸗ 8 ſich ſeine wiſſenſchaftlichen Arbeiten weiter auf dem Gebiete Unterßons. Seine Hauptbeſchäftjauna bildete die Ausarbeitung pon demerhuchunosmethoden für die pharmazeutiſche Großinduſtrie. Nach und Rriege den er als Hauptmann der Landwehr, ſräter als Maſor deke Batailonskommandeur mitmachte. an die Fridericſana zurück⸗ bis ört. übte er noch drei Semeſter lang ſeine Dozententätiakeit aus. Frbef, auf 1. Maf 920 nach nabezu 40fähriaen Dienſten in den turg⸗dand tra.— Der Man ſt bat nach der Kölniicken Noltanei. urd eder Arbeitsgemeinſchaft der katholiſchen theologiſchen Fakultäten b ebranſtalten Neutichlands eine Eumme von 50 009 Lixe für die 781 daiſche Wiffenſchakt petlreiſce Zeitſchriften). v% kröftun n geſtefft— Im After von 8“ Jaßren iſt an En!⸗ ſrare ein Wien der a. o. Profeſſor für Kinderhe'ſkunde an der mderde Wien Dr. ein Gelehrter von Weltruf, Er hat ſich beſonders um die Impfkunde in Oeſterreich —9 Sgende Vendlente erworben. Die Leſche mußte auf Koſten dem Wien beerdiat werden.— Der Nachfolger Roentgens quf Dr Wicheſtude für Phyſik an der Münchener Univerſität, Prof. In weildelng Wie n, volendete am 1. Januar ſein 60. Lebensohr. ere Kreiſe drang der Name Wiens, als er wegen ſeiner For⸗ ſchungen auf dem Gebiete der Wärmeſtrahlung und der Elektronen⸗ theorie im Jahre 1911 den Nobelpreis für Phyfik erh elt. Er hatte den Lehrſtuhl für Phyſtk in Aachen, dann in Gießen inne und wurde als Nachfolger Roentgens zuerſt nach Würzburg und 20 Jahre ſpäter nach München berufen— Zur Vergewaltigung der Univerſität Jena erläßt der Akademiſche Senat der Uni⸗ rerſität München folgende Erklärung: Ein Erlaß des thüringiſchen Miniſteriums für Volksbildung will die Univerſität Jena zwingen ihre fämtlichen amtlichen Schreiben, ſoweit ſie ſich nicht auf den inneren Verkehr der Univerſität beſchränken oder an das Miniſterium gerichtet ſind, einer Vorzenſur durch das Miniſterium zu unter⸗ werfen. Der Erlaß zeugt von einem Mangel an Verantwortungs⸗ gefühl einer großen und ruhmreichen Ueberlieferung gegenüber, wie er auch der reaktionärſten Regierung der Metternichſchen Aera nicht vorgeworfen werden kann und ſtellt eine Vergewaltigung dar, gegen die auch der ſchärfſte Proteſt noch zu fanftmütig iſt. Die Ver⸗ gewaltigung trifft nicht nur die Umiverſität Jena: denn ſie iſt nicht nur thüringiſche, ſondern auch deutſche Univerſität, und die deut⸗ ſchen Univerſitöten ſind nicht gewillt. auf den Verkehr mit einer von dieſen zu verzichten oder ſich mit Schreiben zu begnügen, die durch die Vorzenſur einer parteiiſchen Regierung entwertet ſind. e% Große Thoma-Ausſtellung in der Schweiz. Der Basler Kunſtverein veranſtaltet von Mitte Januar bis Ende Februar in ſämtlichen Räumen der dortigen Kunſthalle eine große Thoma⸗ Ausſtellung. Sie umfaßt etwa 150 Gemälde aus allen Zeiten des Künſtlers, ſowie eine faſt ebenſo große Anzahl von Aauarellen und Zeichnungen. Das Material ſtammt vorwiegend gus Süddeutſch⸗ land, vor allem aus Karlsruhe. Mannheim, Heidelberg. Freiburg, Frankfurt und München. Dank des befonderen Entgeoenkommens der Pripatbeſitzer und Muſeumsleitungen konnte ein Material zu⸗ 2 ſammengebracht werden, das einen nahezu lückenloſen Einblick in die⸗ verſchiedenſten Schaffensperioden des großen deniſchen Meiſters oer⸗ mitteft:— einen Einblick. mie er bisher nur in der großen Berliner Ausſteſlung möglih war Die Vasſer Ausktenung zeſal ſedoch ſber zundert Werke, die in Berlin niat gusgeſtelſt waren und bi⸗tet tomit eine ganz neue und eſgenartige Schau des reihen Schafens des Tünſtters. Die totkröftſoe Auſtſotſpe des Basler Kunſtvebeins der ſejt Jahren eine angeſehene Ausſtellungstätigkeit entfaltet. wird bei allen Kunſtfreunden eine ebenſo freudige, wie dankbare Anerken⸗ nuna finden. Die Vorbereitungen der Ausſtellung lagen in der Hand des Direktors der badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe, Dr. W. F. Storck. 5 VVV mit einem Paar Herrenhalbſchuhen, und ſonſtigem Inhalt.— Im Schalterraum ner Reiſekoffer 80:40:20 Zentimeter mit Wäſcheir halt, auße eine Brieftaſche aus braunem Krokodilleder mit Perſonglausweis mit franzöſiſchem Viſum auf den Namen Hugo Hentſchel.— Auf dem Bahnſteig beim Einſteigen in einen Schnellzug aus der Hand⸗ Wäſcheſtü taſche eine dunkelrotlederne Celdenappe mii etwa 140 ½, ver⸗ ſchiedenen Ausweispapieren, darunter ein Perſonalausweis auf den Namen Amanda Santermeiſter in Manrheim lautend.— Auf dem Bahnſteig beim Einſteigen in einen Schnellzug aus der Hand⸗ taſche eine kleine Geldledertaſche mit 23 däniſchen Kronen, 250 holl. Gulden, etwa 97 Goldmork, 1 däniſcher. holländiſcher, 1 engliſcher Brief und 2 Bricſe von der däniſchen Geſandtſchart in B. ſowie ein Paß mit Photographie, auf den Namen Frieda Waller aus Heidelberg lautend. Als Tätor komm ein junger Monn im Alter von 24 Jahren mit auffallend ſchmalem blaſſem Geſicht in Frage.— Einer Wartefrau aus ihrer Schürzentaſche ein ſchwarz⸗ lederner Celdbeutel mit etwa 45 und 5 franz. Franken Inhalt. — Auf dem Bahnſteig 4 beim Enſteigen in einen Schnellzug aus der Handtoſche 47 Dollarſchatzanweiſungen und 10 Schweizer Frk. in Powergeld * Ein Zimmerbrand eatſtand geſtern abend in H 5, 4 durch unvorſichtiges Umgehen mit offenem Licht. Einige Möbelſtücke wurden ſtark beſchädigt. Als die um.51 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr eingrejfen wollte, war der Brand ſchon durch Haus⸗ bewohner gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 600 Goldmark. Veranſtaltungen . 5. Akademiekonzerl. Heute, Dienstag abend, findet im Muſenſaal das 5. Akademiekonzert ſtatt, bei dem unter Leitung des Generalmuſikdirektors Richard Lert und der ſol'ſſchen Mitwirkuig von Judith Bokor(Violin⸗Cello) von Stölzel: Concerto groſſo für 2 Trompetenchöre, 1 Holzbläſerchor, Streichorcheſter und 2 Cem⸗ bali, Cellokonzert von Bocherini und die Jupiterſymphonie von Mozart zur Aufführung gelangen. Das Kuſſiſch⸗Romankliſche Theater, das geſtern mit großem Erfolge ſein erſtes Gaſtſpiel gab, wird an ſeinen drei weiteren Gaſt⸗ ſpielen durch einzelne Solotanzeinlagen das Programm beſonders abwechslungsreich dadurch geſtalten, daß die virtuoſe Tanzkunſt der einzelnen Solomitglieder durch beſonders geeignete Stücke zur Gel⸗ tung gebracht wird. 2 Rommunale Chronik Oberbürgermeiſter a. D. Wilhelm v. Becker 1 Der frühere Oberbürgermeiſter von Köln, Wilhelm v. Becker, iſt Freitag früh geſtorben. Einem Nachruf der„Köln. Zig.“ entnehmen wir folgende Einzelheiten über die Verdienſte, die ſich der Verſtorbene um die Entwicklung Kölns erworben hat: Als Oberbürgermeiſter Wilhelm Becker am 1. Juni 1886 die ſtadtkölniſche Verwaltung übernahm, da fand er, der ſchon während ſeiner zehnjährigen Amtszeit im benachbarten Düſſeldorf zu einem beſonders tatkräftigen Stadtoberhaupt herangereift war, in Köln Verhältniſſe vor, die in ihren divergierenden Elementen, in dem brauſenden Durcheinander ungeklärter Entwicklungskräfte einer ordnenden Initiative wenig entgegenzukommen ſchienen. ber dieſe Verhältniſſe trugen auch jene Keime einer großen Zukunft in ſich, die richtig erkannt zu haben, jedenfalls das bleibende Verdienſt Beckers iſt. Schon unter ſeinem Amtsvorgänger hatte mit dem roßen Werke der erſten Stadterweiterung die bedeutſame riode der neuen Entwicklung eingeſetzt, womit die alte, müde Colonia aus ihrem langen Schlaf erweckt war. Die von ihrem Feſtungsgürtel erlöſte Stadt heiſchte gebieteriſch Licht und Luft. Das Unternehmen der Stadterweiterung mußte für die weitere Entwick⸗ lung der Stadt und ihre Vororte von größter Bedeutung werden. Wilhelm Becker übernahm die Zügel, als das Werk ſich mitten im Werden befand. Doch eine andere, ebenſo große Aufgabe kam hin⸗ zu, die zwor in gewiſſem Zuſammenhang mit der Stadterweiterung ſtand, aber eine Fülle von Schwierigkeiten aller Art, beſonders finanzpolitiſcher Natur, in ſich trug: die Eingemeindung der Kölner Vororte. Dieſe Aufgabe trat an den Oberbürger⸗ meiſter ſchon im zweiten Jahre ſeiner Amtstätigkeit in der Form einer brennenden Frage heran. Durch die Stadterweiterung trat ſie an die Spitze der Geſchehniſſe. Nur wer die damaligen Zuſtände vor den Toren Kölns gekannt hat, vermag zu urteilen, wilh unge⸗ heuren Wendepunkt die Eingemeindung gebracht hat. Man darf ſagen: keine einzige größere Stadt bot in ihrer nähern Umgebung ein ſo troſtloſes Bild wie Köln. Durch die Eingemeindung erhielt Köln die Möglichkeit, ſeine Umgebung ſo zu geſtalten, wie ſie einer Stadt von ſolcher Bedeutung entſprach. Das Wachstum der Stadt und ihrer Verwaltungsgeſchäfte erhellt u. a. aus der Steigerung der Einwohnerzahl: dieſe betrug im Jahre. 1888 nach der Eingemeindung nur 278 500 und 1907 beim Scheiden Beckers aus dem Amt 451 372 Seelen. Einen Markſtein in der Amtszeit Beckers bildet die arundlegende Umageſtal⸗ tuna der Hafen⸗und Werftanlagen die eine weſentliche Verſchönerung des Stadtbildes am Rhein brachte. Im Jahre 1898 waren dieſe Hafenunternehmungen, die einen wichtigen Wendepunkt in Kölns Entwicklungsgeſchichte bilden, auf der Kölner Seite in der Hauptſache beendet. Sehr wertvoll für die Volksgeſundheit war die Anlage des aroßen Schlacht⸗ und Viehhofs außerhalb der Umwallung. die in Verbindung mit der einhbeitlichen Ausgeſtaltung der Schlachtpieh⸗ und Fleiſchbeſchau und der Einführuna des Schlacht⸗ zwanas eine qänzliche Umgeſtaltung des Vieh⸗ und Fleiſchverkehrs in Köln herbeigeführt kat. In derſelben hyaieniſch⸗volkswirtſchaftlichen Richtung beweate ſich die Errichtung der Hauntmarkthalle, die am 1. Dezember 1904 eröffnet wurde. Ein ganz beſonderes Ver⸗ dienſt erwarb ſich der Verſtorbene auch um die aroßartige Schöpfung des Stadtwaldes der infolge ſeiner perſönlichen Initiative und ſeiner zähen Beharrlichkeit angeleat wurde. Wo immer zur Vertiefung wiſſenſchaftlicher Bil⸗ duna in Köln etwas zu tun war. da trat Oberbürgermeiſter Becker öffentlich dafür ein oder war. wenn dies nicht geſchah, ſicher die oe⸗ heim treihende Kraft dabei. Als Guſtav v. Meviſſen den ſchon früher geleaten Grundſtock zur Errichtuna der Handelshochſchule im Wece ſeines hochherziaen Vermächtniſſes ſo verſtärkte, daß dieſes bedeutſame Werk— allerdinas unter aleichzeitigen Opfern der Stadt — ohne weiteres ins Leben gerufen werden konnte, da war es wieder neben dem Eintreten der Erben Meviſſen und neben dem verſtänd⸗ nisvollen Eingehen der Stadtvertretuna auf das große Werk. Beckers perſönlichem Einareifen zu verdanken, daß ſich alle Schwieriakeiten harmoniſch löſten und das, was ſo lange Gedanke, Wunſch und mit Bedenken gemiſchte Sehnſucht war. zur glänzenden Tat wurde: Kölns Wiederaeburt zur Akademieſtadt. Seiner Ini⸗ tiative iſt auch die ſchnelle Förderung des Monumentalbaus der neuen Handelshochſchule am Oberländer Ufer und die Errichtung der Akademie für praktiſche Medizin im Anſchluß an die neuen Krankenanſtalten zu danken. Hervorragend zu nennen ſind Beckers Verdienſte auf dem Gebiet der Finanzfraaen. Hier war er beſonders zu Hauſe, und man kann ſagen: Beckers Eintritt in die Verwaltung war gleichbedeutend mit einer Geſundunga der ſtädtiſchen Finanzgeba⸗ rung. Hier hat ſich Becker das unbeſtrittene Verdienſt des Reor⸗ aaniſators erworben. Er verſtand es. die in die gewaltige Ent⸗ wicklungsperiode im letzten Jahrzehnt und um die Wende des Jahr⸗ hunderts fallenden großen, opferreichen Aufoaben der Stadt zu löſen. ohne die Steuerkraft der Bürger über Geböhr anzuſpannen oder die Bilanz der Stadt zu gefährden. Noch in den letzten Jahren ſeiner bieſigen Amtstätiakeit hat Wilhelm Becker eine Fülle umfanareicher, für die Weiterentwicklung unſerer Vaterſtad! bochbedeutlamer Unter⸗ nehmungen ihrer olücklichen Löſung entgegengeführt. Wir denken da vor allem an die zweite Stadterweiteruna. die durch den mit dem Militärfiskos abgeſchpſſeyen Vertraa über die Auf⸗ laſſung der rechks⸗ und linkerkeiniſchen Umwalung zubd-de kam und ferner an den Plan des Ciates der Sifthrüce und der Ein⸗ — von Kalk. Vinaſt Möſteim und Merheim. Ueber den Lebeneoare Beters i noch fekoendes 8 agen: Friedrich Wilbelm Beryßard v Becer wurde in der almar. Aſchen Burafeſte Tangermünde am 12. Juli 1825 als Sohn des Superintendenten Becker geboren. Wach Ntſcguß keiner Vorbill na widmete er ſich dem Studium der Recktskunde. Veranlaaung d Neiouna führten ibn auf die Verwaltungslaufbahn, und ⸗war Mer es die Kommunalvoliſik. in der er es zu einer richtigen Entfaltung ſeiner aroßen Arbeitskraft u. ſchnell zu einer führenden Stelle brachte 106 . 0 mit vier ſtark angeheiterten Perſonen, drei Herren und einer Dame . Kraftwagen fuhr, da der Führer anſcheinend die Gewalt due wuen dabel volltändig berumgeſckender und die Inſaſſen sein, daß die Aufnahme der Zinseszinsenklausel in die all- und Hoffmann 1 Paket Keks millaufen laſſen. er ſich 4 bis 5 Kiſten Zigarren mit. Dann ging er mit Jehann Hoff⸗ Bemerkt ſei, daß in einem folchen Kekspaket 200 Rollen Keks keißen laſſen. Es iſt ein 30jähriger Steueraſſiſtent aus Ahrensberg un zur Feſtnahme ſchreiten wollte, erhielt er einen Schlag ins „Bürſchle“. wegen Ruheſtörung zu einer Geldſtrafe von 10 G⸗Mk. verurteilt. Nacht vom 21. auf 22. Oktober 1923 ging er wleder auf Raub aus Nader und Eckert Schmiere ſtanden. Maunbein 4. Seite. Nr. 23 Er trat am 1. Auaguſt 1862 als beſoldeter Stadtrat in Halber⸗ ſtadt ein. wurde am 1. Auauſt 1865 Bürgermeiſter von Zeitz und am 1. Mai 1868 Erſter Bürgermeiſter von Halberſtadt, wo er alsbald den Titel Oberbürgermeiſter erhielt. Er folgte am 1. Juli 1875 der Wahl als Oberbürgermeiſter der Stadt Dortmund, aing aber ſchon am 1. Auouſt 1876 in aleicher Eigenſchaft nach Düſſel⸗ dorf. wo er faſt volle zehn Jahre überaus erfolareich wirkte. In Kö5 In amtierte damals Oberbüragermeiſter Dr. Hermann Becker, und als dieſer am 9. Dezember 1885 ſtarb. bewarb ſich Becker um den ver⸗ waiſten Poſten. Er wurde durch die Stadtverordnetenverſammlung am 25. Februar 1886 gewählt und am 1. Juni durch den damaligen Neaerungspräſidenten v. Sydow in ſein Amt eingeführt. Im Jahre 1897 eifolate Beckers einſtimmige Wiederwahl auf weitere zwölf Jahre. Gelegentlich ſeines 70. Geburtstages wurde ihm als höchſte Auszeichnuna. die eine Stadt zu vergeben hat. der Ehrenbür⸗ aerbrief verlieben. Am 8. Mai 1907 gab die Stadtverordneten⸗ verſammlung ſeinem Antrag auf Verſetzuna in den Ruheſtand Folge Kurs vorber batte er den Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz erhalten: am 27. Januar 1911 wurde er in den erblichen Adelsſtand erboben. Kleine Mittellungen In Verbindung mit der Frage der Geldbeſchaffung für die Durchführung außerordentlicher Unternehmungen der Stadt Hei⸗ delberg, ſowie im Zuſammenhang mit dem geſeßhlich gebotenen Beamtenabbau ſoll, nach einem Beſchluß des Siodtrats die Frage der Ueberführung der wirtſchaftlichen Bekriebe der Stadt in Geſellſchaftsform durch eine beſondere ſtadträt⸗ liche Kommiſſion geprüft werden. Aus dem Lande * Heidelberg. 13. Jan. Am Freitag rettete der 15ſöhrige Kauf⸗ wmonnslehrling Jakob Haas zwei kleine Geſchwiſter, die an einer kefen Stelle auf dem Eis einbrachen, durch ſchnelles Eingreifen, vom Tode des Ertrinkens.— Der 19jährige Siegfried Kaufmann aus Meckesheim, fuhr mit zwei Freunden bei der Dunkelhelt mit ſeinem Rodelſchlitten ſo wuchtig an einen Baum, daß er ſchwere Verletzun⸗ gen dovon trug, denen er in der darauf folgenden Nacht erlag. *Bruchſal, 14. Jan. Ein Autounglück ereignete ſich geſtern bei Mingolsheim(Amt Bruchſal). Sleben Kraftwagen fuhrem hintereinander in der Richtung auf Heidelberg. Einer der Wagen wollte einem anderen in raſender Geſchwindigkeit vor⸗ fahren. Hierbei kam der Kraftwagen dem Straßenrand zu nahe und überſchlug ſich. Der Führer erlitt mehrere Kopfverletzungen. *Helmſtadt b. Neckorbiſchofsheim, 13. Jan. Bei einem Vieh⸗ transport auf einem S. tten ſcheuten im Ort die Pferde, riſſen ſich tos und warfen die Viehhändler Juſtus Schmidt und Thor⸗ warth ſo unglücklich vom Schlitten gegen die Wand, daß beide ſchwere Verletzungen davon trugen. Einer der Verung ückten ſchwebt in Lebensgefahr. Baden-Daden, 14. Jan. Ein geführliches Automobil⸗ unglück hat ſich am Samstag nacht in Baden⸗Oos ereignet. Ein ber den Wagen verlor, gegen einen eiſernen Gartenzaun. Das aus dem Wagen geworfen, die glücklicherweiſe ohne nennenswerten Schäden davonkamen. Der Kraftwagen iſt vollſtändig demoliert. *Freiburg, 14. Jan. Eine Kindsmörderin, die am 27. Auguſt 1919 ihr 8 Tage altes Kind in den Gewerbekanal bei der Schwabentorſtraße geworfen hat, wurde in der Perſen eines 27 Jahre alten Dienſtmädchens aus Baſel ermitteſt und feſtgenommen. Gerichts zeitung Mannheimer Schöfſengericht Mamuheim, 11. Jan.(St. G..) Der 21 Jahre alte Taglöhner Karl Otto Nigl aus Neckarau— ſeit 20. Dezember in Unter⸗ ſuchungshaft— und der 20 Jahre alte ledige Schloſſer Joh. Hoff⸗ mann aus Neckarau haben am 13. November 1923 bei der Plün⸗ derung des rs von Reiche wendet. Nigl hat 3 Pakete Keks und 4 bis 5 Kiſten Zigarren Nigl iſt worden, wie er mit den beiden Kekspaketen aus dem Lager heraus kam, dieſe aufriß und wie ſich dann eine Schar Kinder um ihn herumſtellie. Als er zum zweiten Mal ins Laged ging, nahm mann, der ein Kekspalet hatte, über das Jeld auf den Friedhof zu. enthalten ſind. 9 gibt an, daß er ſeit Februar arbeitsſos war und lediglich en Mitläufer der Erwerbsloſendemonſtralion war. Hoffmann war ein ganzes Jahr arbeitslos. Er will ſein Kekspaket auf dem Schutthäufen vor dem Lager gefunden haben. Nigl bekommt n Plünderung 1 Jahr und Ho m wegen Unter⸗ 3 Monate Gefängnis. wei Beamte haben ſich in der Nacht vom 15. auf 16. Okt. 1923 in F 7 und 6 7 in der Weinlaune zu dummen Streichen hin⸗ und ein 28föhriger Unterlehrer aus Stuttgart. Der zur Ruhe er⸗ utzmann wurde zuerſt verulkt. Als der Schutzmann Geſicht, daß der Helm vom Kopfe fiel. Einer der Nachtwandler Ütulierte auf der Wache einen Wachtmeiſter mit„Schutzmännſe“ und Beiden Angeklagten kam zu gute, daß ſie den Feldzug mitgemacht und wiederholt ſchwere Verleßungen und Verſchüttun⸗ gen erlitben haben. Einer erhält wegen Rüheſtörung eine Geldſtrafe von 10 Mark und wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt und Beleidigung 30 Goldmark. Sein Freund und Zechkumpan wird Wegen ſchwerem Diebſtahl ſind angeklagt: 1. der am 13. Mai 1890 in Zwieſel geborene, verheiratete Fabrikarbeiter Chriſtian Kreilz 2. der am 8. Juli 1902 in Deggendorf geborene, ledige Tag⸗ löhner Killan Selbitſchka; 3. der am 12. März 1892 in Spelten⸗ bach geborene, ledige rikarbeiter Joſef Lanz: 4. der am 15. März 1898 in Scheureck geborene Taglöhner Leopold Nader und 5. der am 1. Mai 1900 in Entzmannsreuth geborene, ledige Tag⸗ löhner Max Eckert, fämtliche in Neckarau wohnhaft. Selbitſchka t in der Nacht vom 10. zum 11. April aus einem eingefriedigten ten einer Witwe aus Neckarau durch Erbrechen und Einſteigen in den Stall drei Gänſe, im damaligen Werte von 100 000 Mark, entwendet. Da ihm der Gansbraten gut ſchmeckte und den Vorzug der Billigkeit hatte, bekam er im Herbſt wiederum Gelüſte. In der und nahm diesmal den Angeklagten Lanz mit. Auf gewaltſame Weiſe erbrachen ſie den Haſenſtahl eines Arbeiters und ſtahlen dieſem zwei Haſen. Da die Sache gut klappte und nichts heraus⸗ kam, ging man am 7. Novemer zu viert auf den Raubzug aus. Kreil und Selbitſchla ſtahlen aus einen Hof zwei Gänfe, wäh end In der Nacht vom 24. auf 25. November ſeiegen Kreil, Selbitſchka und Lanz über den Drahtzaun und über eine zwei Meter hohe Bretterwand eines Gartens und n ſechs Haſen mit fort. Selbitſchka ſtahl dann noch einer rikarbeitersfrau eine Handtaſche mit Handſichuhen und üſſel. Kreil verſezte einem Schreiner, der ihn bei Vegehung eines Diebſtahls ertappte, einen Meſſerſtich in die rechte Hand. Dadurch kamen die Diebſtähle heraus. Ganz Neckarau atmete auf, als die Hauptattentäter verhaftek wurden. Das Gericht erließ foloendes Urteil: Kreil erhäft wegen ſchweren und einfa hen Diebſtahls vier Monate. Selbitſchka wegen zweler Fälle des ſchweren und zweier Fälle des einſachen Dieb⸗ ſbels ſechs Monate, Lanz wegen ⸗weler Fäſle des ſchweren Dieb⸗ ſtahls vier Monate und Noder und chert weſen Helerei anſtelle Sder n ſich verwirkten Gatan-gſtrafe von je zwei Wochen elne Geldſtraſe von ſe 10 Goldmark. ch. r Wene ——.— waberdg,dsbesbaktungen im Mong“ Januar nichn⸗edt 5. iq ſſi ſi ſi. Ure.f. ſterinſele 1 421 2407.3 35065 3 6001.7803.303 30 „.72J2.682.78 702 48 758ʃ.845425 6408466360.50.42 8 00— . fannbeim 2,4 Hellbronn 123 u. Söhne in Neckarau Waren ent⸗ As Einseszinsen Zur Frage der Zinseszinsen veröffentlicht das Bank⸗ Archiv, das Organ des Centralverhands des Deutschen Bank⸗ und Bankiergewerbes in der Nummer vom 5. Jauuar 1924 Ausführungen, in denen es unter anderem heißt: „Es kann nicht oft genug betont werden, daß der Bankier, insbesondere der Effektenkommissionär, dessen Kredit vom Kommittenten meist gegen den Willen des Kommissionärs in Anspruch genommen wird, wirtschaftlich lediglich Kredit- vermittler ist; als solcher ist er genötigt, sich 5 Geld, das er seinem Kunden vorschießt, an der Börse zu den dort üblichen Bedingungen für tägliches Geld zu leihen. Die großen Geldgeber an der Börse, vor allem die öffentlich- rechtlichen bzw. gemischt- wirtschaftlichen Institute, wie Girozentrale, Reichskreditstelle usw. sind zurzeit nicht in der Lage, an der Börse Gelder auf längere Fristen auszu- leihen, und solange diese Usance keine Aenderung erfährt, wird der Kommissionär entweder jede Kreditgewährung ab- lehnen oder Bedingungen vereinbaren müssen, welche ihn vor erheblichen Vermögenseinbußen aus dem Uuterschied zwischen gezahlten und empfangenen Zinsen schützen. An diesen Dingen kann die juristische Betrach- tung soweit sie sich nicht kritiklos in den Dienst ein⸗ seitiger und vielfach nichts weniger als schutzbedürftiger Interessen der Kreditnehmer Ktellt, nicht vorbeigehen. Erst eine wirtschaftliche Betrachtung, welche dem Interessen- standpunkt beider Teile, auch des Kreditgebers, gerecht zu werden versucht, ermöglicht eine unter den heutigen Zeit- verhältnissen befriedigende Auslegung der einschlägigen positiven Vorschriften des geltenden Rechts, also jusbeson- dere der 88 248, 138 B6B., 355 HGB. Wer dureh Gefühlsmomente oder duren unzu⸗ reichendes Verständnis für die tatsächlichen Verhältnisse des Geld- und Kapitalmarktes geneigt ist, alles Recht auf- seiten des Kreditnehmers, alles gebers zu sehen, der wird sich zu einer ausdehnenden Aus- legung des 5 248 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bzw. zu einer einschränkenden Auslegung der im 8 355 des IIGB. aufgestell- ten Ausnahme für berechtigt oder sogar verpflichtet halten; er wird, ohne daß der Wortlaut des 8 355 HGB. hierfür eine Stütze bietet, die Meinung vertreten, daß die Abkürzung der kontokorrentmäßigen Abrechnungsperiode auch die jeweiljige Uebersendung eines Rechnungsabschlusses nach Ablauf der einzelnen Periode voraussetzt; er wird ferner, entgegen der allgemein herrschenden Aufkassung, nach welcher die all- gemeinen Geschäftsbedingungen der Banken lediglich die lex contractus für künftige Rechtsgeschäfte sind, nicht aber im voraus getroffene vertragliche Bindungen, der Meinung gemeinen Geschäftsbedingungen eine gegen g 248 BGB. ver- stogende Vorausverabredung der Verzinsung künftiger Zin- sen bedeute, kurz, er wird die Anpassung der bestehenden Rechtsgrundsätze an die Vorgänge des gegenwärtigen Kredit. lebens so vornehmen, wie es ihm nötig erscheint, um zu dem Ergebnis zu gelangen., das er von seinem geföhlsmäßigen oder wirtschaftlichen Standpunkte aus für das richtige hält. Im Gegensatz hierzu steht die von uns vertretene Auffassung, die jede ausdehnende Auslegung des 8 248 BGB. ablehnt und vor Entscheldufig über die Frage des Vorliegens eines Sitten- verstoßes eine Prüfung jedes einzelnen Tathestandes unter Berücksichtigung der auf beiden Seiten in Betracht kommen- den wirtschaftlichen Momente für erforderlich hält. In der Presse ist unläangst eine Entscheidung des Land- gerichts 1 Berlin, Kammer 19 a für Handelssachen vom 19. Dezember 1923 mitgeteilt Wworden, von der es in einzelnen Notizen heißt, daß sie„grundlegend“ sei und die Frage, ob die Banken berechtigt sind. täglich Zins von Zins zu berech-⸗ nen.„zu Ungunsten der Banken“ entschieden habe. Diese Berichterstattung ist unzutreffend; es handelt sich um ein— übrigens noch nicht rechtskräftiges— Urteil in einem Arrest- verfahren, also in einem Verfahren, Welches seiner Natur nach noch nicht zu einer völligen Klärung des Prozellstoffes führen konnte und in welchem die Abweisung der Arrest- klägerin erfolgte. weil Arrestanspruch und Arrestgrund nicht hinlänglich glaubhaft gemacht erschienen. Das Urteil bezieht sich im übrigen auf einen in mancher Hinsicht besonders gelagerten Einzeffall, und von einer generellen Entscheidung der Zinseszinsenfrage zuungunsten der Banken kann um 80 weniger die Rede sein, als die Frage, ob Erstattung von Jinseszinsen unter dem Gesichtspunkt der nütziichen Ver⸗ Wendung oder des Verzugsschadens verlangt werden konnte, ausdrücklich offen gelassen Wird, da der Arrestkläger unter diesen Gesichtspunkten seinen Anspruch nicht hinlänglich substantiiert hatte.“ Warenverkehr nach dem unbesetaten Gebiet. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, sind die Einfuhr- 265lle auf Warenverkehr, aus dem unbeselzten in das besemnte Gebiet, die bisher des interalliierten Zoll- tarifs betrugen, auf die volle Höhe des interallilerten Zoll- tarifs worden, so daß Waren, die aus dem unbesetz- ten Gebiet in das besetzte Gebiet gehen, ebenso hoch verzont werden, wie dle aus dem Ausland in das besetzte Gebiet gehenden Erzeugnisse. Durch die Erhöhung werden die- jenigen Waren, die bisher einem Zoll nicht unterlegen haben, ebenso wie der Postpaketverkehr für Pakete unter 20 kg nicht betroffen. Nähere Auskunft erteilt die Auhenhandels- abtellung der Handelskammer, Börse. Verordnung über Ausfuhrdevisen. Der Reichswirt⸗ schaftsminister hat eine Verordnung über Festsetzung der Höhe der auf Grund der Verordnung über Ausfuhrdevisen vom 2. November 1923 abzuführenden ausländischen Z ah- lungsmittel veröffentlicht. Darnach ist der in 8 1 der Verordnung über Auslandsdevisen vom 2. November 1923 abzuführende Mindestsatz von 30 Prozent der ausländischen Zahlungsmittel für eine Reihe von Waren von 0 auf 90 Prozent festgesetzt worden. Auskünfte über die Höhe des Devisenablieferungssolls der einzelnen Tarif- nummern erteilt die Außenhandelsabteilung der Handels- kammer Mannheim. „Zum Begriff der Leistung im Sinne des 5g 6 a des Kapitalverkehrssteuergesetzes. Eine G. m. b. H. verwertet Ware, die von ihren Gesellschaftern fabriziert wird. Die Abnehmerpreise setzt der Aufsichtsrat fest, ebenso den er- wertungspreis. Jeder Gesellschafter hat 5 Prozent des an ihn abgeführten Abnahmepreises einem zur Verfügung des Aufsichtsrates stehenden Dispositionsfonds zuzuführen, über dessen Verwendung der eeeeee nicht Rechnung zu— 577 ist. Der Reichsfinanzhof hat die Kapital- verkehrssteuerpflicht dieser Leistungen nach 8 6a beſaht. Unter 3 6 a fallen nicht nur Leistungen an die Gesellschaft, sondern auch solche an einen dritten(den Aufsichtsrat), die im Interesse der Gesellschaft liegen.. Das trifft auch dann zu, wenn der Aufsichtsrat über den Fonds zu vaterländischen oder gemeinnützigen Zwecken verfägen kann. Eine beson- dere Vermögensmasse liegt nicht vor, da der Aufsichtsrat, selbst wenn er für den Fonds nach aullen hin vertretung⸗ berechtigt ist, nur im der Gesellschaft handelnd auftreten keonn. Unerheblich ist es, wenn die Leistungen nicht von allen Gesellschaftern gemacht werden.(Urteil des Reichsfinanzhofes v. 5. 10. 23. II A 143½½3.) und nrecht aufseiten des Kredit- 4 Indusfrie die es im November 1923 erhöht wurde, in Anspruch genom- men Worden. Eine neue Erhöhung des Kontingents ist nach dem Blait nicht beabsichtigt, da nicht mehr die Erweiterung der Tätigkeit der Darlehnskassen sondern ihr Abbau ins Auge gefaßt ist. * Bierbrauerei-Gesellschaft am Hüttenkreuz.-., Ett⸗ Iingen(Baden). Die.-V. beschloß die 105,3 Mill. Rein- gewinn vorzufragen(i. V. aus 181994 4 eine Dividende von 15 Prozent auf 600 000„.-.). In der Bilanz stehen (in Mill. 4) 153 584(3,3) Kreditoren, 156 331(2,5) Debitoren und 364,7(1,24) Vorräte gegenüber. *Palatia Allgemeine Versicherungs.-., Neustadt a. H. Unter dieser Firma wurde eine neue Versicherungsgesell⸗ schaft gegründet, welche das Transport- und Rückversiche- rungsgeschäft betreiben soll. Das Grundkapital be⸗ trägt 10 000 Billionen, Wwovon 1000 Bill. Vorz.-A. sind. Mit⸗ lieder des ersten Aufslehtsrats sind: Dr. Hermiann Troeltsch, Bankdirektor in Ludwigshafen a. Rh., Kom merzienrat Emil Schneider, Fabrikbesitzer in Edenkoben (Pfalz), Julius Dingler, Fabrikdirektor in Zweibrücken, Kommerzienrat Hans Knoll, Fabrikbesitzer in Ludwigshafen a. Rh., Kommerzienrat Jakob Leonhardt, Fabrikdirektor in Kaiserslautern, Phil. Helfferich, Fabrikant in Neustadt a. H, Kommerzienrat Josef Julius Götz, Fabrikdirekt. in Pirmasens umd Jakob Schneider, Direktor in Neustadt a. H. „Der Anteil der amerikanischen Schiffe am Außenhandel. Das United States Shipping Board teilt folgende statistische Zahlen über den Anteil der amerikanischen Schiffe am Aubenhandel der vereinigten Staaten mit: Fahrzeuge unter amerlkanischer Flagge haben in den ersten aeun Monaten des vergangenen Jahres 40 Prozent der gesamten Ueberseefahrt des Landes transportiert. Ihr Anteil an der Beförderung der Einfuhrgüter belief sich auf 49, an der der Exportwaren auf 30 Prozent. Von trockenen Einfuhrgütern (d. h. aller Ware mit Ausnahme von Petroleum in Tank- ampfern) beförderten britische Schiffe in den neuß Monaten 28 und solche anderer Nationen 42 Prozent. während die entsprechenden Zahlen für dieselbe Zeit des Vorjahres 31 und 34 gelautet hatten. An der Ausfuhr aus den Vereinig- ten Staaten Waren britische Schiffe in der Berichtsperiode mit 30(gegen 31 im Vorjahre) und andere nicht amerikan- sche Schiffe mit 39 iese 35) Prozent beteiligt. Personalien. Die Firma S. Bleichröder, Berlis, teilt mit, dal Erich Berkhoff, Walther Gerndt, Regierungsraf Dr. Richard Krüger, Wilhelm Radecke, Erich Straßburg un René Thalmann Gesamtprokura erteilt worden ist. Erant Benezet, Johann Braun, Richard Bütow und Georg Heyel wWurde dergestalt Handlungsvollmacht erteilt, daß ſeder, in Gemeinschaft mit einem Gesamtprokuristen die Firma rechts- Verbindlich zu zeichnen befugt ist. Börsenherichte Mannheimer Kfrektenbörse * Mannheim, 14. Jan. Die Börse war ruhig, Kurse ziemlich unverändert. Von Banken notierten(in Billionen Prozent): Bad. Bank 38., Pfälz. Hypothekenban 6,10., Rhein. Creditban! 4 bez. u.., Rhein. Hypotheken- bank 4,5 bez und Süddeutsche Disconto 12 bez. u.., ral. In Anilin- Aktien erfolgten Abschlüsse zu 286,25, in Rhenania zu 12,50, ferner in— zu.75, rat., Dampfkessel. kabrik Rodberg zu 5, in Gebr. Fahr zu 6,.25, Waggonfabrik Fuchs zu 2,10, at., Germania zu 17,30, Knorr zu 6, Maschinen- fabrik Badenia zu 2, Pfälz. Mühlenwerke zu 4, Pfälz. Näh. maschinen zu 3,50, Rheinelektra zu.75, Rheinmühlenwerke zu 5, Freiburger Ziegelwerke zu 25, rat., Wayss u. Freytaß zu 4,75, rat, TZellstefftabrik Waldhef zu 11, Zuckerfabrik Frankenthal zu 7 und Zu-kerfabrik Waghäusel zu 6. Ferner war kleines Geschäft in Brauerei Sinner zu 9, rat. n Storchenbrauetei-Kktien zu 12, rat., und in Mannbeimer Ver⸗ sicherungs-Aktien zu 50 Billlonen pro Stück. Keine Preisnotierungen an der Pariser Warenbörse Die Pariser Warenbörse hat infolge der auberordentlichen Hausse des englischen Pfundes und des Dollars beschlossel sämtliehe Waren nieht zu nolieren. Der Vormittagskur? des Dollars an der gestrigen Pariser Börse betrug 228. der Vormiltagskurs des englischen Pfundes 96,11. bie Ent⸗ Wertung, die der Franken in den letzten 48 Stunden erfahren Hat, beträgt nicht weniger als 30 Prozent def Parität. Dadurch kam es an der Produktenbörse [keinerlei Umsätzen, 80 daßg man auf die Kurs“ notieruncen für Getreide, Oel, Mehl und Zucker verzichtete. Waren und Markte Frankfurter Getreidebörse. Bei stetiger Tendenz notier“ ten an der Frankfurter Getreidebörse: Weizen 19.—19,50, Roggen 16,7517,50, Sommergerste 19—19,50, Hafef inland. 14,50—15,00, Weizenmehl 29.50—31,00, Roggenmeh .75—26,25, Kleie—8,50, fleu—8,25 und Stroh 5,25—5,75 alles in Rentenmark per 100 kg. Frankfurter Viehmarkt. Der Auftrieb zum gestrigen Hauptmarkt war wesentlich besser als der letzte. Zun Verkauf standen 150 Rinder, darunter 271 Ochsen, 54 Bullem 1205 Färsen und Kühe, ferner 317 Kälber, 233 Schafe une 2647 Schweine. Notiert wurde der Zentner Lebendgewichl. Ochsen 25—45, Bullen 25—35, Färsen und Küne 10—, Käalber 30—50. Schafe 20—40, Schweine 55.—70 Goldmark und Sauer und Eber 55—65 Goldmark. Verglichen mit der Notieruns vom letzten Hauptmarkt wurden Oehsen um—15, Bullen 5 —10, Färsen und Kühe um 10—16, Kälber um 15—20. Schafe um etwa 5 und Schweine um—10 Goldmark per Zenine. Lebendgewicht niedriger bezahlt.— Marktverlauf: Ruhigen Handel und Ueberstand. London, 14. Januar(WBZ) Metalmatktt.(n Lst. 1 d. engl. t. v. 1016 be,. a 11. 14.J Blel 30.60 30 J7 Kupferkass 60.50 00 63] bestseleei. 67.— 67— Link 34.—5 30.87 do. 3 Monat 61.— 61.28 Nicke! 135.—130— Quecksiib.87 4 do. Elektol. 67.— 67.—] Zinn Kases 246.—240 38 Regulus 45.— 45. Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linie 1 Nach New Nork: P. Cleveland am 17. 1. D. Mount Carro am 24..; D. Albert Ballin am 31..; D. Mount Clinton 41 7..; D. Thuringia am 14..; P. R am 21. 2, Boston-Philadelphia-Baltimore-Norfolk: Fürst Bülow. 1 18..; D. Emden am 8..; ein Dampfer am 29. 2.— Nae Südamerika: D. Württemberg am 16..; D. Frankenwald am 23..; D. Teutonia am 30..; D. Steigerwald am 6..— Cubg. Mexico: D. Holsatia am 25..; D. Toledb am 26..— WSI indien: D. Adalia am 12..; D. Eupatoria am 25..— aslen: Engl. D. Astyanax am 19..; Engl. D. Karroo 26..; M. S. Havelland am 2. 2. D. Coblenz am 19. 2. 10 Westküste-Nordamerika: D. Kermit am 19..; D. Holger, 11 9..; M. S. Oslris am 23. 2.— Levante-Dienst: D. N ca. 19..] D. Pontos ca. 19..; D. Cairo ca. 26..; D. Niceg en.: 28..] D. Angelo Scarsellini ca. 30. 1.— Nach Riga ung ogra Petrograd wöchentlſen— Derauszeber Prucder und Berleger Trudereſ Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim F 6. 2. Dtrektion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. eurt Veruntwortlich für den politiſchen und volkswietſchaftlichen Teil: K * ir d 7 ttik und Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunglpalitig g t: „Kontingent der Darlehnskassen, Nach einer Mitteilung r e 80426626103 85/85 der V. Z. ist das Kontingent der Darlehnskassen jetzt bis zur Grenze»on 10 Trillionen Papiermark, auf Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: cht u· Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Ger gel. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hüt — 575 3 1om- nach rung ins Ett⸗ Lein⸗ von ehen oren sell⸗ iche- Mit- nann gom: oben ken, lafen F in sens ndel. sche am inter aeun mten der der itern ank⸗ neuñ ren hres inig⸗ iode gani⸗ lin, 2srat rani eyel chls⸗ — Dienstag, den 15. Januar 1924 Mannhzeimer General⸗Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 23 Sportliche Kunoſchau Winterſportausſlellungen und ihre Bedeutung f Es gehört l den allgemeinen Erſcheinungen im Getriebe menſch⸗ ichen Wirtſcha tlichen Daſeins und Denkens, alsbald über Erreichtes und Errungenes in Form von geſchloſſenen Zuſammenſtellungen eh und ſeiner Umgebung ein Bild zu vermitteln. Subjektive und obſektive Gründe klingen hiecbei ineinander. Der Wunſch. für ſich in gewiſſem ſdealen Befriedigungstrieb Rechenſchaft zu geben über den Stand eirer betriebenen Angelegenheit, des weiteren auch r ins materielle überleitende Gedanke, weiteren bisher nicht in⸗ tereſ ierten Kreiſen vermittelnd gegenüber zu treten und fördernd für ie vertretene Sache zu wirken. Die ideale Seite verbindet ſich eng mit dem Ziel des Güteraustauſches, gleich viel auf welchem 5 biet es auch ſei, und ſo verdanken die alten und die neuen Meſſen dieſem Doppelſpiel von Kräften ihre Entſtehung und Erhaltung. Wunder konnte es daher nicht nehmen, als ſchon nach etwas mehr als einem Jahrzehnt deutſchen und europäiſ hen Winterſports mehr und mehr dazu übergegangen wurde, das was man von der Mitte r Neunziger Jahre her in der Pflege und Verbreitung des Win⸗ Lerſportes, im beſonderen des Skilaufes inzwiſchen erreicht hatte, m kleinerem oder größerem Rahmen da oder dort dem breiten Publikum vorzuführen und zu ſeiner Beurteilung Zaben lich zu machen. Man wandte ſich dabei nicht allein an die Laienſchi hten, ſondern unter dem erwähnten Gedanken des Umſatzes auch in hohem Raße an den Sporttreibenden ſelbſt, indem man ihm aus den produ⸗ a Kreiſen direkt die Erfeugeſſe einer neuen Induſtrie vor⸗ etzte und vorſetzen zu könne glaubte. Unter den beiden Geſichtswinkeln, daß der Freund des neuen aus Skandinavien ſeinerzeit gekommenen Sportes n manhem im unkeln tapple, auf eigene Verſuche und Erprobungen. angewieſen war, daß anderſeits Gewerbe und Induſtrie unmitbelbar ſich auf dieſen neuen vielverſprechenden Zweig warf und in erſter inie auf die Menge, weniger auf Güte und Gebrauchsfähigkeit hinzuzielen ſchien, ergab ſich für die erſten Ausſtellungen, die ſich 5 Winterſportes annahmen, eine gewiſſe Zwitterſtellung, die auch deutlich im Verlauf der belreffenden Jahre,— es handelt um das erſte Jahrzehnt dieſes Jahrhundert— als rote Linſe erkennbar war. Freilich iſt dieſe Eigentümlichkeit damals nicht ſo wie keute Lus krikikſicherem Abſtand weiten Kreiſen bemerkbar geworden und e damals von manchem aufgeklärterem Sportliebhaber geübten Ausſtellungen haben nicht immer die ruhige Beurteſlung der ze⸗ trofſenen gefunden, die angeſichts der Telſach⸗ daß es ſich um ritik von materiell Unintereſſterten zugunſten der Verbeſſerungen Indelt. zwechwäßig geweſen wäre. Man hat es auf zahlreichen Usſtellungen im Winterſport erleben können, daß es nicht der drt war, der im Vordergrund ſtand, ſondern daß der Sport das Schild für das Un ernehmen lieferte, das in erſter Linſe dem ge⸗ ſchäftlicken Abſatz zu dienen beſtimmt ſein mochte. Daß unter dieſen Umſtänden ſchließlich bei ſolchen Geleger heiten dies und jenes auf die Theke kam, was einer ruhigen Beurkeilung nicht ſtandhalten konnze. liegt auf der Hand und braucht als Ffeſtſtellung ſene Ver⸗ de früherer Jahre durchaus nicht zu verkleinern. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß ſowohl die Bekleidurgs⸗ wie die Sport⸗ induſtrie in jenen Jahren manche Sünde begangen hat und daß vor allem das Kunſtgewerbe in of ganz falſch verſtandenen ſport⸗ lichen Zielen ſich ebenbürtig anſchloß. aber wan darf nicht ver⸗ geſſen. daß auch dieſe Zweige einer Produktjon ſich erſt einfühlen, einarbeiten mußten. Das Ver äumnis damaliger Zeit liegt viel mehr in der Richtung daß verſucht wurde. eigenwillig zu produ⸗ eren, ohne genügend auf die Meinung erfahrener Sportsleute, die es damals ſchon reichlich gab zu hören und einzugehen. Es erweckt heute wanche lichte Hei erkeit. wenn man an ſo marcken unmöglichen Gegenſtand auf den früheren Ausſtellungen zurſick⸗ denkt, mit denen allein ſich heute noch fünfzehn Jabren ſchon eine nette'ſtoriſche Sonderausſtellung beſtreiten ließe. Die Maſſe ſollte es bun. die Neuheiten ſollten die ſtiſle Frage der Geeignetheit ver⸗ dunkeſn, das Ziel des Verdienenwollens trat oftmals allzu deutlich vor das Nuce des vielfoch vnbewonderten Poſchauers. Die Auf⸗ zeichnungen über Ausſiellungen jener Jahre geben heute in den fachlichen Annalen im Winterſport intereſſante Aufklärungen, die 1 die Entwicklungsgeſchichte in Winterſport nicht ohne Belang nd. 4 Mit Hinweiſen dieſer Art ſoll der allgemeine Wert dieſer Ausſtellungen durchaus nicht beſtritten werden. Es waren damals Lehrjahre und ein gut geheizter Topf kocht auch einmal über. Das nächſte Mal iſt man eben ſorgſamer. Und ſo iſt man im Lauf der Jahre allmählich zu Winterſporbausſtellungen verſchiedenen Stils kommen, die einen vollen Anſpruch auf Ernſt haben und die in ihrem Kern geſund waren. Und es ſind nicht zuletzt dieſe Aus⸗ ſtellungen geweſen, die mit Namen von Klang verknüpft— es ſei nur an den jüngſt verſtorbenen Bürgermeiſter von Triberg de Pellegrini erinnert—, die Grundlage zu Anregungen und Entwicklungen in der Winterſportinduſtrie ceſchaffen haben. die ſräter bahnbrechend wurden und die z. B. im Fall der Frank⸗ furter Ausſtellung einer bekannten badiſchen Firma ihren Weltruf von beute begründen halfen, eine Entwicklungslinie. die ſich notür⸗ lich noch beltebig weiter belegen ließe. Mitgewirkt hat dabel nicht zuletzt die allmählich geſteicerte Erfahrung des breiten Sportpublt⸗ kums. das ſich daran machte, unnütze Angebote der Produktion aob⸗ zulehnen, und die folgerichtig einſetzende Selbſtkritik in der Winterſportinduſtrie. In allen dieſen ſeitherigen Ausſtellungen drehte ſich das Weſen um die Faftoren des Zurſchauſtellens, des Scharenwollens, des Angebotes und der Abnahme. Inſofern ein engerer. rein wirt⸗ ſchaftlicher Kreis, in dem die tiefere Wirkung, die ſolchen Aus⸗ ſtellungen hätte beigelegt werden können, nicht zur Geltung kam. Wenn auch in der Regel ſogenannte hiſtoriſche und ausländ iſche Abteilungen eine andere Note brachten, über das darſt⸗llende kouri⸗ ſtiſche Moment hinaus ſind wenig Anſätze zu verzeichnen geweſen. Der Begriff der Sammlung, der Konzentration unter der Aegſde des Sports, der Willen der Aufklärung, der Bel⸗hrung war bisher nur in geringem Maße erkennbar und wohl auch prak⸗ tiich nicht erwartbar, denn ſeit den lekten Ausſtellun⸗en ſind rund zehn Iehre verfloſſen. vor deren Zurücklegung die Syſtematik im Winterſport noch nicht zu einer Piſzivlin erhoben war. Die Jabre nach dem Krieg haben darin ſichflich einen Wardel geſchaffen. Pohnbrechend für einen neuen Charafter der Winterſportous⸗ ſtellungen im angedenteten erzieheriſchen Sinne wurde erſt die Er⸗ kenntnis vom Wert der Lehrkurſe un) ſportſiche Kon⸗ zentration innerhelb der herſtellenden Kreiſe in Verbindung mit der autachtlichen Tätigkeit des Fachausſchuſſes im Deutſchen Ski⸗ verband. So wis das wilde Fahren auf Ski in früheren Jaßren hente dem Streben nach ſackcgemäßer Anleitung in erheblichem Maße Platz gemacht hat, ſo tritt den Winderſportausſtellungen heute die Notwendigkeit zur Umſtellung in erzieheriſcher Richtung gegenüber. Es qenügt nicht mehr das beſchreibende Zuſammen⸗ ſtellen von tauſend Gegenſtänden, ſondern die Metbode der be⸗ handeſten Materie ſchirht ſich unabweisbar in den Vordergrund. Ausſtellung wird aus der ſekundären Linie der Beſchreibung in die primöre der Belehrung erhoben, und ſomit ſtehen wir heute vor der Winterſportansſtellung als Lehrelement auf den verlchie⸗ denen Zweigen des Wipterſports, nicht allein ihrer Ausübung, ſondern auch darüber hinaus aller amhängenden Faktoren wie Hngiene, Unfollvorbeucung, Unfallhilfe und anderem mehr. Die Winterſportausſtelbmg iſt damit im Begriffe, den wichtigen Schritt zu tun, ſich als Lehrmittel zu etablieren und um die Amerkennung Nreer Steltung zu ringen. Ste will, vulaär ausgedrückt, die Er⸗ gänzung des Lehrkurſes ſein, mit dem ſie Hand in Hand geht. Daß hier eine Zukunft llect, cuts der auch wieder die Sport nduſtrie wird kernen können, dürfte die jetzt ſlattfindende Karlsruher Ausſtellung dartun können. Schon vor Jahren hat das Badiſche Landesgewerbeamt es ſich nicht nehmen laſſen, in der Landesoewerbehalle zu Karlsruhe eine außerordentſich umfangreiche und vollſtändige Winterſportausſtellung — von gutem Gelinoen begleitet zu bieten. Das gleſche Amt iſt dismal wieder am Werk, um in Verbindimg mit den Sportver⸗ härden ein einwandires Bild ſnorhicher Tätigkeit zu formen und weiteſten Kreiſen zugänglich zu machen. Aber es werden eben ſetzt neue ſchritten, die in der oben angedeuteten Richtung ziehen, die Ausſtellung in vornehmſter Weiſe der Anſchauung u. Belehrung im umfaſſendſten Sinne dienſtbar zu machen. Es iſt Wandel von der Ausſtellung als Selbſtzweck zu der Ausſt. Iun ols Hilfsmittel einer geſunden Entwicklung. Darin liegt eine Er kenntnis, aus der weiteres Streben ſchöpſen möge und der ein gan⸗ zer Erfolg zu wünſchen iſt. Wilhelm Romberg(Triberg), 2. Vorſitzender und Verbandslehrwart des Skiklubs Schwarzwald Pferòeſport » Der Rennſport in Süddeutſchland. Vor kurzem hat ſich, mit dem Sitz in München, ein„erband Süddeutſcher Renn⸗ ſtallbeſitzer“ gegründet, deſſen Tätigkeitsfeld neben den viel⸗ ſeitigen wirtſchaftlichen Angelegenhe ten ſeiner Mitglieder auch auf den Ausbau des Pferdeſportes in Süddeutſchland ſich ausdehnen wird. Unter anderem ſoll eine Vermehrung der Renntage in Baden⸗Baden und Mannheim angeſtrebi werden, um für die Erhaltung und Erweiterung der ſüddeutſchen Vollblutzucht durch Vermehrung ihrer Leiſtungsprüfungen größe⸗ rere Verdienſtmöglichkeiten zu ſchaffen. Da durch die Beſetzung Wiesbadens das Frühjahrsmeeting auf der herrlichen Erbenheimer Bahn leider unmöglich geworden iſt, ſoll der Internationale Club in Baden⸗Baden gebeten werden, dieſe Tage zu übernehmen. Das wäre tatſächlich nicht nur im Intereſſe des ſüddeutſchen Pferde⸗ materials ſondern auch für die Belebung des Badener Kurlebens und Fremdenverkehrs beſonders lebhaft zu begrüßen, denen eine Frühjahrs⸗Veranſtaltung nur äußerſt nützlich ſein könnte. Weiter iſt vorgeſehen, im Sommer eine Erweiterung des Mannheimer Programms anzuſtreben, das ſich in Verbindung mit dem Halb⸗ blutrennen, die ſeit 2 Jahren anfangs Juli ſtattfinden, ſicherlich leicht ausgeſtalten laſſen dürfte. Der ſüddeutſche Vollblutbeſitz, der im Winter 1922½23 durch Auslandsverkäufe leider ſtark be⸗ einträchtigt wurde, hat die diesmaligen Wintermonate erfreulicher⸗ weiſe gur überſtanden und wurde durch Neuerwerbungen wieder ſtark ergänzt. Es werden ſetzt wohl 100 Vollblüter füdlich der Mainlinie trainiert. außerdem wurden mancherlei Tauſchverkäufe mit norddeutſchem Material getätigt, ſodaß man mit berechtigtem Intereſſe der kommenden Saiſon entgegen ſeben darf, zu der wohl auch wieder das im beſetzten Rhein⸗Rührgebidt befinliche weſt⸗ deutſche Material eintreffen wird. 7 Winterſport *Ein neues Mittenlungsblaſt des Skiklub Schwarzwald. Wie⸗ derholt ſind in Jahren Verſuche gemacht worden, für die Mitglieder des Ski Schwarzwald ein onderes in Druck er⸗ ſcheinendes Mitteilungsblatt, ähnlich wie beim Schwarzwaldverein, zu ſchaffen, das zwiſchen den Ortsgruppen und Mitgliedern ſow hi wie a mit dem Hauptvorſtand eine engere Fühlung herſtellen ſollte. Nicht mit Unrecht ſieht man in der Schaffung eines derarti⸗ gen regelmäßig erſcheinenden und den Mitgliedern zugehendes Ver⸗ bandsorgans ein geei s Bindeglied und Werbemiktel. Die Be⸗ mühungen in dieſer Richtung ſind vom neuen Hauptvorſtand als⸗ bald in dieſem Herbſt wieder au n worden, ſte haben jetzt mit dem Beginn des neuen Jahres auch zu einem Erfolg geführt, nachdem die Aune war. Die erſte Nummer der neuen„Mitteitungen des Skiklub Schwarzwald“ iſt dieſer Tage jenen und liegt fertig vor. Sie präſentiert ſich als eine mit anſprechendem 30 274 ttete forgfältig hergeſtellte Nummer von vier Seiten. Si wird neben wiſſenswerten Vorgingen im Verband auch den 80 feaf die Möglichkeit geben, zu Worte zu kommen und foll auch ſonſt belehrenden und anregenden Stoff 25 Die erſte Nummer bringt u. eine bemerkenswerte Dar⸗ ſegung über die Stellung und Ziele der Skizunft Feldberg inner halb des Skiklub Schwarzwald. Sache der Ortsgruppen wird es nun ſein, ihrerſeits die mit der Gründung dieſer„Mitteilungen“ eingeleitete neue Entwicklung, die den Skiklub Schwarzwald wi⸗der ſeiner oſten Bedeutung zuführen möchte, mit aller Kraft zu unterſtützen und dem Hauptvorſtand Gefolgſchaft zu leiſten. weilt unter Preis zum Serie ll füher bis 12.— Serie früner bis.— doder wentür Aösdeped Ausscrscwönnnch bilnges Angebot! 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Staatssekretär Amias Paule Ritter Hüter der Maria Mortimer, sem Neffe Graf Aubespine ranzösischer Rudolf Wiitgen Georz Köhler GZesandter osel Renker: Okelly Mortimers Freund Kurt Reiß Melvü Haushotmeister det ö Königm Maria Fritz Lmun Hanna Nenedy hre amme ulie Suder H. Herbert Micheis Richard Eggarter 4 Menet Aäbenngeng Sountag, den 20. Jan,, abends 8 Uht bei kleinen Preisen Mitwirkende Künstler: Helluth Neugebauer- Hugoe Volsin Friedl Dann Ottilie Linn Letti- Harga Mayer. „Mädchen von Elizondo„Die schöne Galat ier im Rosen- Karten zu 60 Pig. bis.40 M. Zurten und Verkehrsverein. Dienstag Heute adends Uh. 5 Akademjie-Konzert Leitu g: Genera musi Solis Mitwirk. Judith an dei Abendkasse r Musensaal itektor Richard Lert. okor(violin · Ceilo- 5 bei Heckel O 3. 10. Tel. 1103; Mannh. Nus S khaus P 7, 14a, Tel 7479; Blumenhaus Schwetzingerstr. 16, Tel. 5310 und 340 50 E. Kannd A. Eüne —— Nur noch 3 Tage das giosse Prachtprogramm! 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