Mittag⸗Ausgabe h· cht dezugspreiſd: au mannheltm und Umgebdung vom 10 bis 18. l Zauuar 1020; 80 Geld- pfs. die monatl. Pezieher verpflchten 9 0 uch bei ebtl. Renderung der wirtſchaftlichen verbältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuertennen. poſt⸗ Inn. lcheckonte nummer 17800 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftoſtelle mit Mannheim E6. 2.— Seſchüfts⸗Rebenſtelle Neckarſtabt, Wald⸗ ſem fſer. 6. Fernſpr. Ur. 7981, 7902, 70 8,7046, 7048. Celege· ⸗Rör. als alanzeiger Mannheim, Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 44 Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannhe 5— eren 8g— ͤK——(—— . 0 Die Pfalz bleibt deut Ler⸗ 7080 Clive in Mannheim Eine machtvolle und eindrucksvolle Kundgebung Der engliſche Generalkonſul Clive in München, der im Auf⸗ ſeiner Regierung bekanntlich die Pfalz bereiſt, um ſich von der die ſeparatiſtiſche Gewaltherrſchaft in der Pfalz geſchaffene perſönlich zu überzeugen, hat dem Wunſch der pfälziſchen Be⸗ ung entſprochen und hat im Parkhotel in Mannheim, wo wabgeſttegen war, die berufenen Pertreter der Pfalz zu einer Aus⸗ cde empfangen. Außer den Vertretern ſämtlicher Wirtſchafts⸗ zerbände der Pfalz, der Arbeitgeber und ſämtlicher Gewerkſchaften, er Vertreter fämtlicher politiſcher Parteten der Pfalz einſchlie ßlich 70 Kommuniſten und der Vertreter der Preſſe waren das Ober⸗ aupt der katholiſchen Kirche der Pfalz, Biſchof Dr. Sebaſtian Speyer und der Präſident des proteſtantiſchen Landeskirchenrats falz, Dr. Fleiſchmann, erſchienen, um dem engliſchen Re⸗ rungsvertreter die durch den ſeparatiſtiſchen Terror in der Pfalz Vagze dene 2 auf politiſchem, wirtſchafllichem und kulturellem zu ſchildern. Se Dieſe a überragte durch die Tellnahme der kirchlichen Vehörden noch die Bedeutung der Notabelnverſammlung der Pfalz In:18. Mai 1919, die damals einmütig die ſogenannte von, dem Fanzöſiſchen General Gerard unterſtützte„freie Pfalzbewegung“, die leslelbe Ziel wie der jetzige Separatismus verfolgte, abge. ehnt und dadurch den franzöſiſchen General Gerard geſtürzt hat. 8 Die gab ein erſchütterndes Bild der krunlen, die das Pfälzer Volk unter der Separatiſtenberrſchaft er⸗ Schn muß und zeigte, daß ſich die Separatiſten nur durch den be uth des franzöſiſchen Provinzdelegierten für die Pfalz, des Ge⸗ kekal de Metz, und ſeiner Bezirksdelegierten in der Pfalz ſeſeſetzen konnken und ihre Gewaltherrſchaft gegen den einmütigen 2— der wehrloſen pfälziſchen Bevölkerung aufrecht erhalten n. Beſonders lefen Eindruck machte die Erklärung eines Arbei⸗ fennte rtreters, daß 99,92 re baruſhen ee e e ich in die Pfalz hineingetragenen Separatismus auf das e nimmer e die die Regierung mit Gewolt angemaßt haben, als Führer aner⸗ Firen würde. Noch nie und in keinem Punkt, ſo ſagte der die der Arbeiterführer, iſt das pfälziſche Volk ſo einig geweſen, voll in ſeiner Ablehnung des Separabismus. Es war ein bedeutungs⸗ heter Augenblick von hiſtoriſcher Bedeutung, als die berufenen Ver⸗ der des Pfälzer Vofkes, als Erſter der Biſchof von Spever und 1 5 räſident der proteſtantiſchen Kirche, ſich ſpontan zum Zeichen eer Zuſtimmimg für folgende Kundgebung n on ihren Sitzen erhoben: 95 8„Die berufenſten Verkreler ſämtlicher Weltanſchauungen aller Polikiſchen, wiriſchaftlichen und beruflichen Verbände der Pfalz er⸗ klären dem Herrn engliſchen Generalkonſul Clive als dem Ab⸗ geſandien der Regierung Großbritanniens, daß ſich die pfäl⸗ Ziſche vevölterung auch unter den fürchterlichſten Drang ⸗ ialen der Gewalkherrſchuft der ſogenannten ſeparaflſtiſchen Neglerung als einer Horde landfremder, ſiftlich minderwerkiger „Elemente niemals beugen wird. Nur durch die direkte Aulerſtätzung der Separalſten durch die franzöſiſche Befatzung wurde dieſe Gewalkherrſchaft gegen eine wehr ⸗ und waffentoſe Bevölterung möglich. Im Namen der Menſchenkechte und des Zelbſtbe Himmungscechtes einer kulkurell und wirkſchaftlich hoch⸗ ſtehenden Bevölkerung von 800 ooo treudeutſchen Pfäl⸗ zeen bitten wir den Hertn Vertreter der britlſchen Nalion, ſeiner Regletung dahln wirken zu wollen, daß unſerer falz wieder der Rechtsboden der deutſchen und bayeri ⸗ en Verfaſſung, des Becſailter Vertrages und des nlandabkommens geben wird und die Bevölkerung der Pfalz der ſeparaliſtiſchen Tyrannei und Verſklavung befreit 4 45 2 ER S. 145 75 2 * 2 9 wird. die Alive iſt dann in 9 457 ern vormittag, wie ſchon kurz berichtet, 1 geſt Pfalz abgereiſt, dem franzöſiſchen Oberdelegierten für die 2 Pfalz, General Me tz,—— Veſlch abzuſtatten. dies,Ceneral de Metz hal eine kleine Anzahr Pfälzer zu 1 deeen zu ſich gebeten, jedenfalls in der Erwartung, daß draſe zpfelzer unter dem Deuc ſeimer Auweſenbeit einen für die 1 Pialz ſache Politfk gümwſtigen Bericht über die Zuſtände in der 1 geben. 10„Die Pfalz will keine Aufonomie!“ 5 nter di ift nahmen geſtern die„Pfälziſche 1¹¹ Aundfgank uu vug ur Lobalölatt ber ,Generalan ze i⸗ Einladung dr. Schachts nach paris Der erſte Sachberſtändigenausſchuuß hat beſchloſſen, den Reichs⸗ bantpräfidenten und eeeee Dr. Schacht aufzufor⸗ n, einer der nächſten Sitzungen beizuwohnen, um Auskunft über die, e auf die Währungsfrage bezügliche Fragen zu erteilen, wie der Vericht beſagt, noch der Klärung bedürfen. Gegen unerwünſchte Vermittler 4 PFC0 ͤCGCCC0CcCCCéꝙ0CCGPPCGCCGPCCCCC ôC C0(c(c(((c000——————————— Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 25 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Augemeine Rnztigen 0,40 Sslömark Reklamen 1,50 Soldmar?. Fur Anzeigen an beſtimmten Caget Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt. Streiks. Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpeüchen tür ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnohme von An⸗ zeigen. uftr. d. Lernſpr. odne Gewähr. Serichtsſt. Manaßheim⸗ imer Muſik⸗Jeitung ger“, in ſchärfſter Weiſe Stellung gegen die Sonderbündler. Nach einer kritiſchen Würdigung der unſeligen politiſchen Wirkſamkeit des aus dem Leben geriſſenen Führers und Gründers der pfälzi⸗ ſchen Autonomiſten, Franz Joſef Heinz, wird in einem Leitartikel die Gewaltherrſchaft der Uſurpatoren, die bis zur Beſchlagnahme und Stillegung der Zeitungsbetriebe gehende Unter⸗ drückung der freien Meinungsäußerung, die Erpreſſung angeblich freiwilliger Anerkennung der neuen Regierung von den Land⸗ gemeinden, die Ausweiſung der nicht fügſamen Beamten und die Störung des wirtſchaftlichen Lebens vor aller Welt, insbeſondere den in der Pfalz weilenden ausländiſchen Preſſever⸗ tretern feſtgeſtellt und zum Schluß Wiederherſtellung des Zu⸗ ſtandes gefordert, wie er durch das Rheinlandabkommen und durch den Verſailler Vertrag garanttert iſt. Im Anſchluß an dieſe Artikel folgt die Veröffentlichung einer Reihe von Proteſten. An der Spitze ſteht ein Proteſt ſämtlicher pfälziſcher wirtſchaft⸗ licher und religiöſer Verbände der Pfalz. Dieſe ſchließen ſich rückhaltlos dem Proteſt der pfälziſchen Bevölkerung gegen die Separatiſten, der der Rheinſandkommiſſion überreicht wurde, an. Insbeſondere machen ſie ſich folgende Forderungen zu eigen: 1. Wiederherſtellung der deutſchen Verwaltungsrechte und un⸗ abhängiger Gerichtswege.— 2. Verſammlungs⸗ und Preſſefreiheit. — 3. Freiheit der Perſon und des Eigentums.— 4. Rückgängig⸗ machung aller ſeparatiſtiſchen Gewaltmaßnahmen.— 5. Ent⸗ waffnung der Separatiſten und Wiederbewaffnung der deutſchen Gendarmen und der Polizei. Weiter wird ein Einſpruch der Rheinlandkommiſſton gegen die bisher auf Antrag der auto⸗ nomen Pfalz bei ihr amtlich eingetragenen Verordnungen verlangt. Weiter wird in den beiden Blättern des Proteſtes der Kultus⸗ gemeinden der Pfalz beider Konfeſionen gedacht. Anſchließend folgt ein Proteſt des Stadtrats und der Beamtengewerkſchaft von Lan⸗ dau gegen die am 11. Januar durch Soldaten des Rheinlandſchutzes erfolate Verhaftung zweier ſtädtiſcher Beamten. Der Stadtrat und die Beamten drohen bei Wiederholung eines ſolchen Vorganges mit Einſtellung ihrer Tätigkeit. Die Separatiſten haben wegen dieſer Artikel mit der Be⸗ ſetzung des Geſchäftshauſes der beiden Blätter und der Beſchlagnahme der erſchienenen Nummern geantwortet. Das Kurier“ in Neuſtadt zuteil geworden. Die Pfalzfrage vor dem Oberhaus Im Oberbaus nahm geſtern Lord Curzon das Wort zu einer Erklärung über die Stellung der engliſchen Regierung zur Pfalz⸗ frage. Die ſeparatiſtiſche Bewegung im Rheinland und in der Pfalz ſei keine Volksbewegung, ſondern würde von wenigen unerfreulichen Glementen inſzeniert. Die enaliſche Regierung ſtehe auf dem Stand⸗ punkt, daß eneraiſche Maßnahmen geagen derartiae Um⸗ triebe erareifen ſeien. Enaland babe gegen die Anerkennuna der Verordnungen der ſogen. autonomen Reaierung proteſtiert, da die Rheinlandkommiſſion Überhaupt noch nicht das Recht habe, zur innenpolitiſchen Geſtaltung Deutſchlands Stellung zu nehmen, ſon⸗ dern nur dazu da ſei. um über die Sicherheit der Beſatzunastruppen zu wachen. Frankreichs Widerſtand gegen eine enaliſche Enquete in der Pfalz durch den zuſtändigen enaliſchen Konſul ſei unbegreif⸗ Vverhaftungen und Ausweiſungen Rippel und der Landaerichtsrat Kreßbiel wurden von den Separatiſten verhaftet und ausgewieſen, ebenſo der ſchon einmal verhaftete und wieder freigelaſſene zweite Bürgermeiſter Zeun. Die Verhaftuna erfolgte als Repreſſalie dafür, daß in der Nacht vom 12. auf 13. Januar die ſeparatiſtiſche Flaage vom Bezirksamts⸗ gebäude beruntergeholt und zerriſſen wurde. Ueber die Stadt Fran⸗ kenthal wurde von 710 Uhr abends bis 5 Uhr morgens die Ver⸗ kehrsſperre verhängt. Sonderbare Berichterſtaltung Das„Echo du Rhin“ vom 14. 1. bringt einen Bericht über die Trauerfeier für den von der Volksjuſtiz gerichteten Verräter Heinz⸗Orbis, in dem ſedoch verſchwiegen wird, daß General de Metz eine Anſprache hielt und den Verräter Heinz als einen „wahren Freund Frankreichs“ feierte. Dagegen bemühte ſich das„Echo du Rhin“ die Spenerer Tat als von nationaliſtiſchen Elementen aus Kafſerslautern und Pirmaſens verübt hinzuſtellen. Weiterhin erlaubt ſich das„Echo du Rhin“ die Behauptung. daß die Anordnung des Biſchofs von Seyer, Dr. Sebaſtian, die Kundgebung der katholiſchen Geiſtlichen von der Kanzel zu verleſen, auf die In⸗ ſpiration des mit Kahr und Loſſow befreundeten Kardinals Faul⸗ haber zurückzuführen ſei. In der Tat. ein vortrefflich unterrichtetes und wahrheitsliebendes Blatt! der Frankenſturz In der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Kammer wurde der Antrag des Abg. Lacotte auf ſofortige Anhörung einer Interpel⸗ lation über die Deviſenhauſſe nach teilweiſe lebhafter Debatte mit 388 gegen 189 Stimmen auf Donnerstaa vertagt. Der Antrag wurde von dem Finanzminiſter und dem Abg. Taittinger, der eine ähnliche Interpellation angekündigt hatte, unterſtützt, während die Sozialiſten, die das Sinken des Franken als unmittelbare Folgen der Verſchleppungspolitik der Kammer bezeichneten, auf ſoſortiger Diskuſſion des Antrags beſtanden. Die Kammerſitzung vom Donnerstag wird mit großer Spannung erwartet. Man erklärt ſelbſt in amtlichen Kreiſen offen, daß die Frage des Frankenſturzes jetzt eine Regierungsfrage geworden ſei. Es iſt zu erwarten, daß die Gegner des Kabinetts Poincaré einen ſcharfen Angriff unternehmen werden. die Cage in Offenburg Offenburg. 16. Jan.(Eig. Ber.) Die franzöſiſche Haupt⸗ 852 e, N e der Beſetzung der Stadt im St. Andreasgebä ide am Fiſchmarkt unzergebracht war, iſt geſtern ahend aufgelöſt worden. Der Poſten vor dem Gebäude, wie derjenige vor dem Be⸗ zürksamt wurden eingezogen. Ddas Bezirksamt hat geſtern ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen. Wie jetzt von zu⸗ gleiche Schickſal iſt aus denſelben Gründen dem„P fä lziſchen Der Vorſtand des Finanzamtes Frankenthal, Oberregferunasrat II Die bayeriſche Denkſchriſt Ein paar großdeutſche Randbemerkungen von Richard Bahr In der„Bayeriſchen Staatszeitung“ iſt zur Erläuterung und Empfehlung der Verfaſſungsdenkſchrift dieſer Tage zu leſen geweſen: „Bayern hat es immer als ſeine Aufgabe betrachtet, zum Gedeihen und zur Erhaltung des deutſchen Nationalſtagtes nach Kräften bei⸗ zutragen“. Die Denkſchrift ſelber hütet ſich freilich, allzuweit zurück⸗ zugreifen. Sie ſetzt einfach mit der Bismarckſchen Schöpfung ein. Sie ſchildern ihre Verfaſſer, von denen man behauptet, daß e⸗ vornehmlich Juriſten ſeien, als den ſeligen Urſtand der Natur, aus dem erſt der Sündenfall von Weimar uns vertrieben Zugegeben, daß man von ihnen intimere Geſchichtskenntnis nicht ver⸗ langen darf. Vielleicht brauchten ſie wirklich nicht zu wiſſen, daß Bismarck gern mehr genommen, die Zentralgewalt ſchon reicher ausgeſtattet hätte, wenn bei dem damaligen Stand der Dinge— die deutſchen Heere in Feindesland, der Krieg noch lange nicht beendet, dazu das wechſelvolle, nervenzerrende Hin und Her zwiſchen Mün⸗ chen und dem Hauptquartier— mehr zu erreichen 35 wäre. Der Zwang der Stunde gebot ſchnelles Handeln ud ſo ließ ſich Bismärck an dem begnügen, was er noch einigermaßen gutwillſg bekam, in der ſeither wohl als zu optimtſtiſch erwleſenen Hoff⸗ nung, daß Deutſchland würde reiten können, ſoſern er es nur in den Sattel geſetzt hätte. Aber die Autoren der Denkſchrift zeigen ſich leider auch auf dem eigenen juriſtiſchen Felde ſchlecht beſchlagen. Sie tragen auf die restitutio in integrum an: das Reich ſoll wieder in ſouveräne Bundesſtaaten ſch auflöſen(nebenbei: war Lippe ſe ſouverän? War es ſelbſt Bayern? Souverän iſt nur, wer das Recht hat, Krieg zu erklären und Frieden zu ſchließen, pflegte Heinrich von Treitſchte 0 lehren), die auf dem von Bundesverträgen ſich zuſammen⸗ hließen und zugunſten der ſo geſchaffenen Gemeinſchaft auf einen Teil ihrer Gerechtſame, der jener ſchlechthin unentbehrlichen, verzich⸗ ten. Haben die Herren das Problem wirklich bis zu Ende durch⸗ gedacht? Den„ewigen Bund“ von 1871 ſchloſſen die deutſchen Für⸗ ten und freien Städte. Wer ſoll, abgeſehen davon, daß es ein revles Spiel mit der Exiſtenz des Reiches wäre, ſeine Neuſchapfleng von einem Kongreß der Landesvertreter von heute abhängig zu machen, die nun dieſen künftig ſchließen? Die Denkſchrift un ihre Advokaten jenſeits und diesſeits der Mainlinie ſprechen immerfort von einem„bayeriſchen Volk“. Ehedem, wenn Wübeln II. einen der ob ſolcher Gunſt leiſe erſchauernden liebwerten Vettern aufſuchte, pflegten beim unausbleiblichen Prunkmahl Gaft und Gaſtgeber um⸗ ſerg 5„Völker“ leben zu laſſen. Wilhelm II. frank auf daz ſächſiſ 758 zoolk, Friedrich Auguſt auf das preußiſche. Wir haben da⸗ mals ſpöttiſch die Lippen gekräuſelt: uns ſchien das ein höfiſcher Gent lächerlich und geſpenſtiſch uspbech inmitten der deutſchen Gegenwart und des lebenden und lebendigen Einheitsempfindens. Soll der alte Unfug denn niemals ſterben? Es gibt fund das iſt in manchem Belang uns Glück und Reichtum) Aoil den Oſt⸗ und Nord⸗ ſee und Alpen eine Anzahl deutſcher Stämme, ab nur ein deutſches Volk. ſch amme, aber es gißt Es iſt eine Binſenwahrheſt, daß die Weimater Berfaſ⸗ ſung, indem ſie ein wenig kühn, der Zukunft die Bahn zu weiſen unternahm, den unſere Tage bewegenden Kräften nicht durchaus ge⸗ recht geworden iſt. Mehr noch iſt dann vielleicht non der Praxis, der geſetzgeberiſchen, wie, im Schlendrian der achrevolution, der Verwaltenden, verſehen worden. Man hat den Mangel an Exekutive, der vorhanden iſt und eine ſchadhafte Stelle bleibt am Reichskörper, durch eine wahre Reglementierwut auszugleichen verſucht, die aller Orten ſich eindrängte und überall Verbitterung ſchuf, ohne weſentlicher zu wirken. Die Finanzreform mitſamt dem behördlichen Ueberbau, die im Winter 1919 auf 1920 Erzberger durchdrückte, zeigt die verwegene Leichtfertigkeit, wie die meiſten Schöpfungen des kraftgenialiſch ſchutenden Autod dakten. nd ſicher wäre, nahezu von jedem politiſchen Standpunkt, es ein Ziel 2 innigſte zu wünſchen, wenn wir Kulturpolitit und Kultur· pflege in weikerem Ausmaß als bisher den Ländern übertragen könnten: kein Gebiet eignet ſich mehr zur Dezentraliſation. Aber darf man das wirklich? Der ungemein unverdächtige Herr Maurenbrecher nennt dieſe bayeriſche Forderung ſchlechthin unheilvoll. Ihre Ver⸗ wirklichung könnte in Wahrheit bedeuten, daß überall, wo Links⸗ ſozialiſten und Kommuniſten das Heft in der Hand haben, Bar⸗ barei und Knotentum einzögen und das Land in eine geiſtige Wüſte wandelten. Immerhin: züber manche der bayeriſchen Gravamino wird perhältnismäßig mühelos Einverſtändnis zu erzielen ſein, ehne daß man deshalb das Reich von Grund auf neu zu bauen brauchte. Es lauern Gefahren hinter ſolchem Neubau, die auch die ſchwärme⸗ riſchſten Bekenntniſſe der Reichstreue nicht fortzuwiſchen vermögen. Nahezu durch zwei Jahrhunderte pflegten die ſtiernackigen Süd⸗ ſchwaben, die man nun die Schweizer heißt. zu erklären: ſie kämpf⸗ ten nur gegen die Habsburgiſche Landeshoheit, doch das Reich wünſchen ſie zu halten für und für. Dann nach dem Baſeler Frie⸗ 28 5 9 1R noch fn galli— Reichsverbande losgelöſt und ieb nur noch förmlich zu regiſtrieren, was längſt eine rz⸗ liche Tatſache geworden war. 795 0 ee — 9 0 1 Auf den Weſtfäliſchen Frieden, ni führen die Ideengänge 925 bayeriſhen Hentfcheilt mnde Münſter und Osnabrück wurde unter franzöfiſcher Patronana 2ſtaatliche Selbſtändigkeit“ geboren. die das Reich in ein loſes Ge⸗; füge ſouveräner Kleinſtaaten zerteilte und es zum Tummelplatz für den Ehrgeiz der Großmächte werden ließ. Damals ſind die Terri⸗ torialfürſten zu„Herren der Seele des Staates“ geworden. Aber dem Reich ging über ihren neuen Privilegien, dem ſus koederis und dem milos perpetuus der Lebensodem aus. Es ſcheint faſt, als ob in den(vielleicht bewußt unklaren) Wendungen über Wehrver⸗ faſſung und die auswärtige Politik die Denkſchrift auf ähnliche Liber⸗ läten anſpielte Dann würde düſtere Vergangenheit aus den Gräbern aufſteigen und von neuem weg⸗ und ausſi ptsloſe Ohnmacht zune Schickſal der Deutſchen werden. Nicht weil ſie von Natur ſo un⸗ gleich geſcheiter wären haben Franzoſen und Engländer durch Jahr⸗ bunderte eine planvolle und ſtetige Politik treiben können. Wohl aber, weil ſie, bevor der Kampf um den Vorrang im europäiſchen Staatenſyſtem begann, Fane von einheitlichem Willen beſeelt Nationalſtaaten tten bilden dürfen. Ein franzöfiſcher Hiſtoriker. Albert Sorel, hat darguf hingewi⸗ſen. daß derſelbe Zeit⸗ punkt, der in Frankreich dem könielichen Abſolutismus den Sieg brachte, in Deutſchland die Herrſchaft der feudalen Gewalten beſiegeſt hat. Seither galt in Frankreſch der Bund eines Großen mit dem Ausland als Hochverrat znd Verbrechen an der Nation, in Deutſche land aber bedeutet er eines der wichtigſten reichsſtändiſchen Rechtez 0 9 Es iſt kein Zufall, daß unter den Eindrücken der bayeriſchen Denkſchrift auch das Altpreußentum ſich me'det, In der Tat würden in dem Augenblick, wo man die bayeriſchen Reſervate in ſtändiger Seite verlautet, haben ſich um die Rückkehr der Offenburger die Fie Ginglt Rechberas. d iablick auf die Pariſer Verhandlungen Arnold Rech a Gefabhr zeigen, 18 andere, die gleichfalls nicht berufen 5 den micht beauftraat find, das deutſche Volk in ſoichen Schicfalsfra⸗ ichtelac anßen zu verkreten. aleiche oder ödniiche Wece betreien, 1* dar dle Reichstaasfraktion der Deutſchen Volks⸗ 51 vrüfen an die Reichsreglerung die Anfrage, ob ſie gewillt ſel zu 1 wirkfanteb guf dem Wege der Geſetcebung oder in einer anderen 160 gen——5 eiſe ein in Konkurrenz mit den Reqierunasverhandlun⸗ — ſonen olgtes Verhandeln von hierzu nicht beauftraaten Privatper⸗ nen mit N zu dder erſchnoffiztellen Vertretern der auswärtigen Volttik verbindert erſchwert werden kann. a E 1* se—32 „ Neden in Jerienkagung der demokratiſchen Reichstagsfrauttion in ierfen ſolt etern geſchloſſen worden. die Erſatzwahl für Be⸗ 41* Indathek oll nun doch erſt am 26. Januar in Berlin erfolgen. Zur 5 Sne billice Aerertunasfrage wurde ein Beſchluß gefaßt. der ſich für . Schuldners aubfbeag e unter Berückſichtigung der Verhältniſſe des Ausgewieſenen beſonders der Erzbiſchof von Freiburg und der päpftliche Delegat Teſſta bemüht. ——— vollem Umfang erneuern wollte, auch die preußiſchen Anſprüche auf die Präſidialrechte kaum zurückzuweiſen ſein. Rahmen des der⸗ maligen Reichsvecbandes freilich müßte darüber zerſprengt werden. ſozialen Aufbau, im weſentlichen gleichartigen Grundlagen, haben ſich bereits zum Prozeſſe angemeldet. mehrwöchentlichen Dauer der Verhandlungen. „drei Perſonen verhaftet worden: Joſty der bereits genannte Thormann, der übrigens von deutſchen Eltern in Dänemark ſtammen ſoll und dann noch zwei andere Per⸗ ſonen. Die Voſſiſche Zig. ſpricht ſogar von einer ganzen Anzahl die Verhaftung gewarnt, ſofort die Flucht ergriffen. drungen iſt und ihn vollkommen unberührt gefunden kat. richterſtatter der„Times“ entwirft von dieſem großen Augenblick ein packendes Bild. großer Augenblick, der arößte von allen. 2. Seſfe. Nr. 25 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Januar 192 Es iſt eben nicht anders: das Bismarckſche Reich iſt ohne die Fürſten, die in ihm ſich zuſammenſchloſſen, ohne die, im politif hen und lufbe nicht wieder aufzurichten. Am Ende der Wege, den die Denkſ hrift zu gehen vorſchlägt, ſtünde ein neuer deutſcher Dualismus: Preußen und, nun nicht mehr Oeſterreich, aber Bayern. Wofür aber ward denn der Bruderkrieg von 1866, der nach Moritz Hartmanns ahnungsvollem Wort, 10 Millionen Deutſche der flawiſchen Peilſche überantwortet, überhaupt gekämpft? *** Die Beratungen in Berlin Die Denkſchrift der bayeriſchen Staatsregierung zur Reviſion der Weimgrer Verfaſſung iſt nunmehr auch dem Reichsrat zuge⸗ gangen, der darüber wohl ſchon in der nächſten Sitzung des Reichs⸗ rates beraten dürfte. Wie die„München⸗Augsburger Abendzeitung“ aus Berlin er⸗ fährt, ſteht in der Sitzung des Reichskabinetts am Samstag die bayeriſche Verfaſſungsreform erſtmals zur Beratung. Der Reichs⸗ kanzler und der Miniſter des Innern haben ſich mit weſentlichen Teilen der bayeriſchen Denkſchrift einverſtanden erklärt. Es iſt in Ausſicht genommen, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen zu ernennen, die Materie für die weiteren Verhandlungen im Kabinett bearbeiten ſoll. Der hitlerprozeß wird einer der größten Prozeſſe werden, der ſeit langem ein Gericht in München beſchäftigt. Der genaue Termin ſteht noch nicht feſt. Drei Staatsanwälte ſollen die Anklage vertreten und den Beklagten werden neun Verteidiger zur Seite ſtehen. Schon das Studium der gewaltig angewachſenen Akten ſtellt eine große Auf⸗ gäbe dar. Auswärtige Preſſevertreter, darunter auch amerlkanicche, Man rechnet mit einer Oberſtleutnant Kriebel, der militäriſche Leiter des Hitler⸗ putſches, der ſeit dem 9. November 1923 flüchtia iſt, ſoll nach einer Münchener Meldunag ſich heute vormittag der Staatsanwaltſchaft in München ſtellen. Ein Attentatsplan auf Seeckt! Eine merkwürdige Verſchwörung Die heutigen Berliner Morgenblätter berichten, daß geſtern vormittag in dem bekannten Café Joſty ein früherer Offizter namens Thormann durch die politiſche Abteilung des Polizei⸗ präſidiums verhaftet worden iſt, der unter dem dringendon Ver⸗ dacht ſteht, ein Attentat gegen den Chef der Heeresleitung und Inhaber der Vollzugsgewalt. General v. Seeckt, geplant zu haben. Er behauptet, er habe mehrere Mitverſchworene, die an⸗ geblich alle denſelben rechtsradikalen Kreiſen angehören wie die Mörder Erzbergers und Rathenaus. Gegen den Verhafteten iſt bereits eine gerichtliche Vorunterſuchung eröffnet worden. Die Blät'er betonen, daß ſich erſt nach Abſchluß der Ermittlungen beurteilen laſſen werde, ob es ſich um ein ernſtes Komplott, oder ob es ſich nur um eine wie häufig mehr oder minder belangloſe Angelegenheit handelt. Nach einer Darſtellung ſollen die erſten Nachrichten von dieſen Attentatsplänen vhn der bayriſchen Regie⸗ krung nach Berlin gelangt ſein »Kahr und Loſſow hätten kleine rechtsradikale Kreiſe den bevor⸗ Durch Attentate auf Seeckt, Prozeß Hitler⸗Ludendorff verhindern ſtehenden Das B T. behauptet, daß es ſich um eine Selbſt⸗ wollen. denunziation von zwei Leuten aus dem Roßbachkreiſe handelt. Die„Deutſche Zeitung“ dagegen erzählt, es ſeien im ganzen Am vormittag im Café verhafteter Perſonen. Man wird aus alledem ſchließen dürfen, daß einſtweilen noch Llebhaft in das Dunkel hinein kombiniert wird. Der Lokalanzeiger berichtet Thormann hätte wahrſcheinlich in dem Café auf einige ſeiner Mitverſchworenen gewartet. laſſung des Unterſuchungsrichters verhaftet und nach Moabit gebracht Nachdem er dann auf Veran⸗ war, erſchienen im Café auch noch Mi'verſchworene, die aber durch 0 Als immerhin charakteriſtiſche Epiſode ſei angeführt. daß die preußiſchen Behörden. d. h. Herr Severing und ſeine Leute ſich durch den Mund der Voſſ. „IAtg. beſchweren. daß ſie bei der Angolzgenheit übergangen worden ſeien. Man hälte weder dem preußiſchen Innenminiſterium von den Attentatsplänen Mitteiſung gemacht. noch die Mitwirkung der Berliner Polizei bei der Feſtnahme in Anſpruch genommen. Die Lüge von den abgeſchnittenen Kinderhänden Die Skrupelloſigkeit der franzöſiſchen Propaganda EBerlin, 16. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die Lüge von den abgeſchnittenen Kinderhänden ent⸗ ſtand, die uns im Krieg und auch über ihn hinaus ſo außerordent⸗ lich geſchadet hat, berichtet mit ſchönem Freimut Herr Klotz, der „Finanzminiſter in den Kabinetten Caillaux und Clemenceaus in ſei⸗ nen ſoeben erſchienenen Kriegserinnerungen. Klotz war während der Marneſchlacht dem General Gallieni beigegeben. Er ſchildert nun, wie wir einem dem„Lokalanzeiger“ zugegangenen Auszug entneh⸗ men, die Entſtehung des Inſtituts der Zenſur und ihre Tätigkeit im Hauptquartier: „Die Zenſur leiſtete unzweifelhaft gute Dienſte, aber ſie hätte noch mehr unangenehme Zwiſchenfälle verhindern können. So fand ich z..eines Abends auf dem Bürſtenabzug des„Figaxo“ einen für die erſte Seite beſtimmten Artikel, in dem zwei hervorragende Ge⸗ lehrte, von denen der eine Mitglied des„Inſtitute de France“ war, eine Nachricht von außerordentlicher Wichtigkeit brachten. Die bei⸗ den Gelehrten behaupteten. mit eigenen Augen über hundert Kinder geſehen zu haben, denen von den Deutſchen die Hände abgeſchnitten worden waren. Sie ſagten aber weder wo noch wann. Dieſe Nachricht war ſchon deshalb wiſſenſchaftlich anfechtbar, weil die Kinder doch wohl nach ſolcher Amputation geſtorben wären. Wenn die Nachricht wahr geweſen wäre, ſo hätte man ſolcher Grauſamkeit einen feierlichen Widerhall geben müſſen. Ich forderte den Redak⸗ tionsſekretär des„Figaro“ auf, die Veröffentlichung der Nachricht vorläufig hinauszuſchieben und erſuchte ihn nach vorheriger Ver⸗ ſtändigung mit dem Botſchafter der Vereinigten Staaten und deſſen Militärattachee, ſich mit den beiden Gelehrten über das Wo und Wann in Verbindung zu ſetzen. Dieſe beiden Gelehrten aber erwarte ich heute noch, vielleicht ſind ſie im Wahnfieber geſtorben.“ Herrn Klotz' weltmänniſche und humaniſtiſche Skepſis kommt freilich zu ſpät. Im Kriege hat, ſoviel uns erinnerlich iſt, Klotz keinerlei Schritte unternommen, die Ausbreitung der infamen Lüge durch die ganze von der Entente beſtrichene Wel irgendwie zu verhindern. Die engliſche Thronrede Der König eröffnete geſtern das neu gewählte Unterhaus mit einer Thronrede, in der er u. a. ſagte: Unfere Bezzehungen zu den auswärtigen Mächten ſind nach wie vor freundſchaftlicher Art. Ich freue mich, einen endgültigen Fortſchritt bei der Löſugg der Fragen feſtſtellen zu können, die bisher den Weg zu einem gegenſeitigen Einverſtändnis verſperrt haben. Es wird eine Vorlage eingebracht werden, durch die der Lauſanner Vertrag mit der Türkei ratifiziert werden ſoll. Dann werden die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zur Türkei wicder beginnen. Weiter ſagt die Thronrede, in der Frage des Alkchelrerbots ſteh: mit den Ver⸗ einigten Staaten der Abſchluß eines Abkommens bevor, das die glücklichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern und Völkern noch mehr ſtärken werde. Der Einfluß des Völkerbundes werde mit im Bereich der Möglichkeit liegenden Mitteln weiter ge⸗ ſtärkt werden. Nah Erwähnung der Schwierigkeiten in Afghani⸗ ſtan, die infolge der an der indiſthen Grenze verübten Mordtaten entſtanden ſeien, heißt es in der Thronrede weiter: Die letzte Reichskonferenz hat einen ſehr entſcheidenen Fortſchritt im Zuſammenwirken der Glieder des britiſchen Reiches gebracht Beſonders iſt Vorfarge getroffen worden, den Würſhen der Dominions durch eine weſentliche Ausdehnung des Grimdatzes der Reichsvorzugsbehandlung, die von der Konferenz im Jahre 1917 erklärt wurde und ſeit 1919 in Kraft iſt, zu entſprechen. Mit Bezug auf die in nerpolitiſchen Schwierigkeiten heißt es: Ich ſtelle mit Vefriedigung feſt, daß die Pläne zur Beſchaffung von Arbeit im letzten Jahr die Wirkung gehabt haben, die Zahl der Arbeitsloſen zu verringern. Eine gewiſſe Zahl Arbeiter iſt aber immer noh außer⸗ ſtande, Beſchäftigung zu finden. Dies verurſaht mir graße Serge. Meine Miniſter haben jüngſt dem Lande Vorſhöge hinſichtl'ch der Schußzölle unterbreitet. Dieſe Vorſchlöge ſind vom Lande ni ht ange nommen worden. Unter dieſen Umſtänden wir Ihre Ju⸗ ſtimmung zur Ausdehnung und Verbeſſerung der Handelsmöholich⸗ keiten und Ausfuhrpläne erwartet werden, ferner zu den Vorſchlä⸗ gen der Reichskonferenz betreffend eine beſ kleunig e Durchführung und Subventionierung gewiſſer öffentlichen Arbeiten im ganzen Reiy auch wenn ſie unter Aufſicht der öffentlichen Behörden ſtehen oder von privaten Geſellſchaften vorgenommen werden. Die Thronrede erwähnt dann noch die Pläne der Arbeitabe⸗ ſhaffung in der Schiffbauinduſtrie durch den Bau von Kreuzer und Hilfsfahrzeugen und durch eine Vergrößerung der Landesverteidigung. Schließlich wird der Plan erwähnt. ene Kin⸗ ferenz von landwirtſhaftlichen Intereſſenten und Angehörigen der politiſhen Parteien einzuberufen, um eine beſtimmte Polit'k zu be⸗ ſchließen, durch die de Anbaufläche Englands auf der glei ven Höhe gehalten und den landwirtſchaftlichen Arbeitern ausreichende Löhne zugeſichert werden Im Laufe der Adreßdebatte ſagte Ramſay Macdonald, die Lage Europas gleihe der⸗ jenigen vom Jahre 1912 mit rivaliſievrenden Armeen und einer rivaliſierenden nationaliſtiſchen Politik und den ungeheuren Ausgaben für deſtruktive Vorbereitungen. Nationen. die Verbündete ſeien, be⸗ trachteten einander mit unperhohlener Feindſilgkeit. Der Ein luß Großbritanniens müſſe wiederhergeſtellt werden durch geſchickte Handhabung einer Pol tik der Vorausſicht bei Beoba tung der Em⸗ pfindlichkeit anderer Völker, verbunden mit freundſ haftlicher, aber feſter Betonung der Intereſſen Großbritanniens. Die Regierung habe das Vertrauen des Hauſes und des Landtages ver⸗ loren(lebhafter Beifall bei der Arbeiterpartei). Macdonald ſchilderte ſodann die beklagenswerte Lage. die durch die Not in Mitteleuropa herbeigeſührt worden ſei und er⸗ klärte, ihr müſſe Einhalt getan werden. England wolle klar und deutlich erklären, daß es ihr Einhalt tun wolle. Es ſolle bereit ſein, hoffe, daß jede Negiernng, die zur Macht gelange, die den Einfluß ſichern werde, Macht und die von ihm gebrachten Opfer Anſpruch habe. Luftflotte zur loyd Geor aagte im Namen der liberalen Partei, er daß Autorität und auf die das britiſche Reich durch ſeine Der Mißkrauensantrag der Arbeiterpartei Unter dem Vorſitz Macdonalds fand geſtern eine Sitzung der Arbeiterpartei ſtatt. Beſchloſſen wurde, fol. enden Abäderungeſt trag zur Antwortadreſſe auf die Thronrede einzub ingen:„Es, 5 aber unſere Pflicht. Ew. Majeſtät ehrerbietig mi zute len, daß d gegenwärtigen Ralgeber Ew. Majeſtät nicht das Vertraue des Hauſes beſitzen.“ Die Umtriebe der Fommuniſten Berlin, 16, Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Aus Anlaß des geſtrigen Todestags Karl Liebknechts und 9 Luxemburgs hat es doch, wie ſich jetzt herausſtellt, Hand⸗ gemenge und Zuſammenſtöße gegeben. Die Kommuniſte und die von ihnen aufgeputſchten Erwerbsloſen verſuchten imme wieder neue Zuſammenro tungen und Ausſchreitungen gegen die Schutzmannſchaften wobei mehrere Beamte durch Meſſerſtiche ver⸗ letzt wurden. Bei einem Demonſtrationszug der ſich nachmittage durch den Oſten bewegte wurde ſogar auf die Beamten 925 ſchoſſen. Die Polizei mußte dann von der Waffe Gebraue machen, was natürlich auch nicht ohne Verwundungen abging. 4 Friedhof der beiden„Märtyrer“ war nachmittags von ungeſh 3000 Anhängern belagert. Königsberg, 16. Jan. Ddie Verweigerung gemeil“ nütziger Leiſtungen von den Arbeitsloſen hat hier zu„ fangreichen Demonſtrationen geführt. Mehrfach kam es zu Tumut ſzenen, die aber von der Schupo beigelegt werden konnten. In Nacht zum Dienstag gelang es. einige Haup rädelsführer und meh rere kommuniſtiſche Plakatanſchläaer zu verhaften. In. geſtrigen Vormitlagsſtunden veranſtalteten etwa 1000 Erwerbslo vor dem ſtädtiſchen Arbeitsamt eine Kundgebung gegen„Kapite“ lismus und Wucher“. Badiſche Politik Jur vereinfachung der Staatsverwaltung Uueber die Frage, ob im Zuſammenhang mit dem allgemeine Behörden⸗ und Beamtenabbau auch eine Verringerung der Zah der Miniſterien möglich und zweckmäßig wäre, hat in den letzten Tagen eine lebhafte Preſſediskuſſion eingeſetzt, die allerding nicht immer mit der wünſchenswerten Sachlichkeit geführt wur Sehr Nufig waren einſeitig parteipoliliſche Motive beſtim⸗ mend für die Aufſtellung gewiſſer Forderungen. Daß dieſe Art der Auseinanderſetzung der Sache ſelbſt wenig förderlich war, liegt auf der Hand. Die Landtagsfraktionen — 5 Koalitionsparteien haben nunmehr folgenden Antrah 9 4 „Das Staa sminiſterium und die Parteien der Roalition ſind ſich ſchon bei Aufſtellung des Planes einer Staatsverein“ fachung darüber einig geworden, daß auch Zahl und Arx“ beitskreis der Miniſterien unter dem Geſichtspunkt der Verein fachung ernſt nachzuprüfen ſind. Sie ſind ſedoch der Au⸗ Faſſung, daß dieſe Frage zweckmäßia erſt zu erledigen iſt. wenn die beſtehenden Miniſterien die eingeleitete Vereinfachung auf ihrem bisherigen Gebiet durchgeführt haben. Die Regierung wolle a bald nach Durchführung der hauvtſächlichſten Abaumaßnah nen durch die Miniſterzen jedenfalls noch in der gegenwärtigen Tagung dem Landtag einen Geſetzen wurf vorlegen. durch welchen die Zohl und der Geſchäftskreis der Miniſterien in Weiterführung der Staatevereinfachung gemäß 8 52 der badiſchen Verfaſſung neu 8 270 regelt wird. Letzte Meloͤungen Japan von einem neuen Erdbeben heimgeſucht VBhotobama, 16. Jan. Ein ncuer hefliger Erdſtoßz hat heute ſel zapan heimgeſuchl. Betroffen wurden die Städte Torlo, J0e- hama, Kyoto, Nagava, Ofaka und Kobe. der Eiſenbahnidel kehr zwiſchen Tokio und Bokohama iſt eingeſtellt. In Note hama ſind 6 Perſonen getötet und 22 verwundet worden, in Toli 4 getötet und 20 verwundet in Nokohama wurden 600 Här ſer zei, ſtört. Der Straßenbahnverkehr in Tokis liegt ſll. Die kaſſerl Familie iſt in Sicherheit. Ein Eiſenbahnzug wurde zwiſchen Getembe und Tokio in einen Fluß geſtürzt. 6 Züge wurden umgeworſen. Tokio, 16. Jan. Das Zentralobferratorium zeilt mit, daz del Mittelpunkt des Erdbebens beim Tanzavaberg in der Prosl Sayami liege. Das Beben dauerte 12 Minuten. Man glaubt, D0 in Tokio, Yokohama und den Vorſtädten etwa 50 Tote zu bellager ſind. Zahlreiche Perſonen wurden verwundet. Unter Ausländern werden keine Opfer gemeldet. London, 15. Jan. Neu er meldet aus Paſo Tepas, die meſl kaniſchen Auffländiſchen verſichern, daß ſie den Hafen von 2f piceo blockiert hätten und daß ihr Heer imſtande ſei, ihn demnäch vom Land aus anzugreifen. Das belaiſche Zivülrecht für Eupen-Malmedn. Nach einer Meß dung aus Malmedn iſt die zum 1. Februar angekündiate Einführun ſeinen Anteil zu übernehmen, eine derartige Politik zu beginnen und eine Maſchinerie zu beſchaffen, die dieſe Lage wirkſam beendige. des belaiſchen Zivilrechtes für Eupen⸗Malmedy auf unbeſtimm Zeit verſchoben worden. Im Sarkophag des Tutanchamen Es iſt bereits gemeldet worden, daß man nach mühſamen Vor⸗ arbeiten bis zu dem Sarkophag des Pharao—21— er Be⸗ „»Um 3 Uhr ſtiegen alle in das Grab hinab. Es war ein Augen⸗ blick, den alle Teilnehmer nicht ſo bald vergeſſen werden. Schon zwei ſolche aroße Momente waren im veragangenen Jahr geweſen: der eitte, als das Grab zuerſt geöffnet wurde und man den unerwarteten (Blick auf die gehäuften Wunderwerke des Vorzimmers hatte, und der zweite, als die verſiegelte Tür erbrochen wurde und ſich dahinter der aroße vergoldete blaue Fanenceſchrein offenbarte, der das eigentliche Graäbzimmer verhüllte. Jetzt iſt dieſer Schrein entfernt, nachdem er ſo viele Jahrhunderte das Geheimnis ſorafältia behütet. Noch ein erwartet die Ausaräber: wenn der Deckel des Sarkophages gehoben und man den Könia in zaller Majeſtät des Todes darin ſehen wird. Aber dieſes letzte Erleb⸗ nis wird man geduldig abwarten müſſen. Als wir durch das Vor⸗ zimmer auf den angebrachten Treppenſtufen in das Grabgemach hinabſtiegen, da ſchlugen allen die Herzen böher, denn wir ſollten, wenn ſich unſere Erwartungen verwirklichten. Zeugen eines Vorgan⸗ zdes ſein, wie ihn noch kein anderer Menſch unſerer Tage zu erleben Gelegenheit hatte. wenn man ſich etwas mitteilte, geſchah es im ehrfürchtigen Flüſterton. Wie auf Verabreduna ſprachen wir kaum. und Wie wir ſo in dem engen Durchaana nach dem Grabgemach ſtanden, alänzte vor uns der aroße veragoldete Schrein mit ſeinem herrlichen Schmuck von heiligen Zeichen und leuchtenden Fanencen. Da die Türen vor dem erſten Schrein entfernt worden waren, ſo ſahen wir jetzt die Türen des zweiten Schreins in voller Ausdehnung vor uns, ganz veraoldet, über und über bedeckt mit eingeſchnitzten Reliefſꝛenen, die Tutanchamen in verſchiedenen Stellungen der Götterverehrung geigten. Unten und oben war die Tür mit elfenbeinernen Riegeln verſchloſſen und in der Mitte waren mit Schnüren Bron⸗ebeſchläge befeſtlat, an denen das Siegel noch unberührt war. Sorafältia wur⸗ den die Schnüre gelöſt, die Riegel fortgezooen. und die Türen öffne⸗ ten ſich, um einen dritten Schrein zu enthſillen. ganz ähnlich im Schmuck wie die beiden anderen, über und über mit Gold beleat, mit ähnlichen Ebenholzriegeln verſchloſſen. Schnüre und Siegel noch in der urſprünglichen Lage, das Siegel in dieſem Falle etwas abwei⸗ chend von dem gewöhnlichen köniolichen Totenſieoel. das das Wap⸗ pen des Könias Tutanchamen zeigte und die Darſtellung eines Scha⸗ kals, der über ſeine Neinde trlumrbiert. An der Tür waren, auf dem Gold eingeſchnitzt. zahlreiche merkwürdiae Fiauren von Gottheiten der Unterwelt zu ſeßen. Bei jedem folgenden Schrein war das Gold Harer und heller, und da die einander folgenden Türen offenſtanden, ibhre inneren Seiten mit Gold bedeckt wie die äußeren. ſo war das Bild alanzvoll, großartig, faſt blendend in ſeiner Wirkung. Noch einmal wurden die Riegel zurückgezogen und die Wappen⸗ ſchnur zerſchnitten— dann waren die Türen des dritten Schreins geöffnet, einen vierten Schrein freilegend, der ebenfalls aus Gold iſt, nur noch glänzender als der frühere. Auch hier die Ebenholzriegel, aber keine Siegel. Nun waren zwiſchen uns u. dem Herzen des Grabes nur noch die Türen, die die Geſtalten der Schutzaöttinnen mit aus⸗ geſtreckten Flügeln zetaten. der eigentlichen Wächterinnen am Grabe. Der aroße Augenblick war cekommen. und wir alle warteten mit höchſter Srannung. Die Riegel der letzten Tür wurden beiſeite ge⸗ zogen, die Türflügel öffneten ſich langſam, und da ſtand. den ganzen Raum hinter dem vierten Schrein ausfüllend und ſedes Welter⸗ ſchreitend verſrerrend, ein ungeheurer Sarkophag von kriſtallhellem Sandſtein, unberührt, den Deckel noch feſt an ſeiner Stelle. An den Ecken, im plaſtiſchen Relief modelliert. waren Geſtalten der vier Schutzaöttinnen Iſis, Nerhthys, Neith und Selk, aus dem Stein des Sarkophaas ſelbſt berausgehauen. Arme und Flügel über die Sei⸗ ten des Sarkophaas ausſtreckend. Das Hauptgeſims zeiat einen Fries von Inſchriften mit dem Wapren des Könias, eine Bekräftigung deſſen, daß es ſein Grab war und daß innerhalb des Sarkophags ſeine ſterblichen Ueberreſte ſchlummern. Die mächtice und wunder⸗ volle Arbeit, die prachtvolle Art des Schmuckes und der Skulptur, der ſtrablende Glanz der aoldenen Türen und der Wände der ver⸗ ſchiedenen Schreine, all das verſchmolz zu einem aroßarticen Ein⸗ druck in dem muſtiſchen mauvefarbenen Licht, das der elektriſche Re⸗ flektor binter uns über die Szene warf.“ Ueber die wiſſenſchaftliche Bedeutung der Erſhlie⸗ ßung des Grabes ſagt der engliſche Archänloge Howard Carter, der ſie vornahm:„Unſere Arbeit konnte auf völlig unberührtem Boden vor ſich—— haben wir endlich gefunden, we nach wir uns ſo lange ſehnten: einen vollkommenen Einblick in die Begräb⸗ nisgebräuche der Beerdig eines ägyptiſchen Königs. Dieſe Tatſache allein ſchon iſt überwältigend umd ſie wird noch großartiger werden, mwenn der Deckel des Sarkophegs geh⸗ben iſt— wes 95 im Laufe weniger Wochen geſhehen ſein wird— und ſein Inhalt ein Problem löſt, das bisher die Archä logen vergeblich beſchäſtigre. Der Sarkophag iſt in der Form denen der Gruppe von Königen ähnlich, zu der Tut—anch—Amen gehört, aber eine ſehr lehreiche Peobachtung ergibt ſich aus ſeinem Material. Wörend ſein unmittelbarer Vorgänger und Na hfolger, vom alten Brauch ab⸗ weichend. Granit verwendeten, hielt ſich Tut—anch—Amen an die Ueberlieferung des Neuen Reiches in Theben und ließ ſich in dem althergebrachten Sarkophag aus Kriſtallſandſtein beerdigen. Dies iſt ein neuer Beweis für ſeine Rückkehr zu der thebaniſchen Religion und Ueberlieferung. Wenn man in der Grobkammer ſteht und die Szene an der Wand betrachtet, auf der König„Aye“ vor dem — Oſiris⸗Sprößling König Tut—anch—Amen dargeſtellt iſt, fühlt ma⸗ ſich zu der Deutung gezwungen, daß Aye der Mütregen! des Tuiſ, anch—Amen war, und wir in dieſem Zweige der 18. Donal es mit einer Reihe von Miiregentſchaften und nicht mit auſe nande olgenden einzelnen Herrſchern zu tun haben. Das Grab menophis lII., des Herrſchers, der unmittelbar vorausging, iit 57 vollentwickeltes Königsgrab des Neuen Reiches nach der alten Uelel, lieferung, deſſen Dimenſionen mit den Gräbern der früheren Her ſcher übe lrüberen en reinſtimmen. Das Grab des Horamheb, der unmit. 75 auf Ane folgte, ſtummt ebenfalls mit den übrigen Königsgräle wberein Dogegen unter heiden ſich die Gräber des Echengken Tut—anch—Amen und Aye und ſind von einem Talbrör en Typus. Sie haben viel kleinere Größenverhältn'ſſe und ſind mit de Gräbern des Neuen Reiches nicht zu vergleichen. Kaoünſte muſikaliſche Akademie ee Stölzel(1720) Boccherini und Mozart deneralmuſikdirektor Richard Lerts Vortragsfolgen ſind ein feingebeldetes Publikum berechnet; ſein auch dann beſtehen, wenn er ſich in den Mannhelmer Vorausſetzunger einmal irrl. Die Muſik des 18. Fechenddersſt wauc eder* Frankfurt als in Mannheim bodenſtändig. Ein Publikum, da⸗ den Schrußſatz von Mozarts C⸗dur⸗Symphonie mit der Schluß, ſuge nicht in Begeiſterung verſetz., wird auch bei andern Meiſtern ener Zeit r. de Man entgegne nicht, die geſtrige Vorführunge zer die Urſache der lauen Beifallsbelätigung: der ethiſch⸗ Grundzug dieſes Finales mit der verfachen Fuge iſt pielcheh der wahre Grundl Es iſt wahr: die belden erſten Sähe gerieler nicht in der wünſchenswerten Form. Dem Allegro vivace fehii⸗ die olympiſche Würde einer„Jupiter⸗Symphonie“. Das üben, lieferte zu haſtige„Alla⸗breve“ nahm ſowohl dem Geſangs hem der Geigen— ſogleich im Anfang— den zarten Reiz wie 747 7 0 Thena das Leichtſchwebende. Dem zwelten Satz 955 17 uhe die Erhebung und über das„Cantabile“ waren Ho zb ae, und Vioainen imeins. Aber das Menue lt geriet. und der Shluß ſatz, mit klugem Bedacht ausgearbeitet, gaß dem Abend ein durch⸗ aus— 852 We. er eora Heinrich Stölzel? Nun. ein heute ver ſener Zeitgenoſſe von Bach und Händel Er war— in Gonſe Hofkarelmeiſter und ſchrieb u. a. Oratorien. Jedenſclls ka, nr, er damals. als er ſein Orcheſterkonzert für zwei Trompeten ac ſchrieb. den Eingena von Bachs„Magnificat“. Tonart— natürle, -dur— und Toncänge ſind aus derſelben Wurzel. Ein pom, hafter erſter Satz, wſe zum Einzuoe großer Herren in eine N. 0 denz. dann ein ruhiger Satz in H⸗moll mit vielen Soli, endug eine Art Bourée zum Beſchluß. Drei wirkſame Sätze, noch he⸗ auf friſch und lebendig, aber für die heutigen Trompeten kaum ausfüht⸗ 924 1 er tei, at und j ſeine ng der 8 1 I1. iſtie der⸗ ein er⸗ „ e 0 ſe elteeeddeweiſe. die wir geoenüber einer reuen Kunſtmode ung tin wollen Und dieſen Boccherini möchten viele von gerne noch einmal hören! A. Bl. Mittwoch, den 16. Januar 1924 Manunheimer General⸗Anzeiger(mitfag⸗Ausgabe) 3. Seite. Ar. 25 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Der Geſamtarbeitsmarkt zeigt gegenüber der Vorwoche im all⸗ gemeinen ein urverändertes Bild. NAuf dem Arbeitsmarkt der metallverarbeitenden Induſtrie iſt 8 der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie eine weitere kleine eſſerung zu verzeichnen. Dagegen zeigt die übrige metallver⸗ arbeitende Induſtrie da und dort Verſchlechterun“se ſchei⸗ nungen. Verſchiedene Großbetriebe(Nähmaſchineninduſtrie, Fahr⸗ Tuainduſtrie) führten erneut Kurzarbeit mit durchſchnittlich 24 Stunden Wochenarbeitszeit ein. Auf der andern Seite wurden freilich auch Wiedereinſtellungen in orößerem Umfange vorgenom⸗ men. Eine Seifenfebrik konnte infolae Einganas neuer Aufträsze enda 35 Leute wieder einſtellen In der Tertilinduſtrie des ieſentals war es einem Großbetrieb möalich die Arbei'szeit von 32 aut 48 Stimden in der Woche zu erhöhen: daran beteiliat ſind md 950 Arbeiter Aus dem Bruchſaſer Bezirk wird von einer Nos frage der Papi⸗rinduſtrie nach gelernten Arbeitskratten(Ar⸗ butorinnerd berichtot. Im Holzaewerbe des bhadiſchen Oberl ndes iſt ein⸗ kleine Meſſerung zu verzeichnen. Die Tabakinduſtrie Bruchſaler Bezirks war für gelernte Arbeitskräfte aufnahme⸗ äbia. In der Lahrer Tabakinduſtrie fanden Miedereinſteſluncen (rund 200 ofrussrFfteh uf der cudorer Gelie otar cifch arößere Rotriebseinſchrñ πaen(curzarheit) ſtatt Im Baugewerbe an es zu einer Betriehsſtillegaung(Bau eines Kraftwerkes), von r 1700 Arbeiter betroffen wurden. Städtiſche Nachrichten Die Mannheimer Indexziffer 2 Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt. beträct die vom refsprüfunasamt für den 14. Januar berechnete Teuerung 5 e(Ernähruna. Wohnuna. Heizung. Beleuchtung und Beklei⸗ una) 132 674 Miffjarden Naviermark Setzt man die entſvrechende orkrieas⸗ahl(114.89)) aleich 1. ſo erhäſt man die Indergzif⸗ zer 1157.8 Mifſfarden. Da am 7 Janvar die Iyder⸗iffer 1169 Mil⸗ karden hetrug, iſt vom 7. Januar bis 14. Jarvar ein Rückaana 105 1 Pro⸗ent eingetreten. Leat wan die Goldmarkpreiſe zuarunde. o erhält wan nach den Preiſen vom 14. Januar die Goldmark⸗ inderziffer 11838(1913/14= 100). tene Die Arbeitsloſiakeit in Maunbeim. Bom Städliſchen Nachrich⸗ namt wird uns geſchrieben: Nach den Feſtſtellungen des Arbeits⸗ amts Mannßeim betrua am 10. Januar die Zahl der Voller⸗ Nerbslofen 16871(13 777 männliche. 3 094 weiblichel. Von 115 en erhielten 13 390(11 952 männliche, 1 438 weibliche) eine Un⸗ ſlälitzune: außferdem wurden 12 370 Familienangehörige unter⸗ 8880„Die Zabl der unterſtütten Kurzarbeiter belief ſich auf 330(7 875 männliche. 455 weibliche) mit 14 227 Familienangehöri⸗ den. Gegenüber dem z. Januar bat die Jahl der männlichen Voll. gawerbsloſen um 670 zu⸗, die der weiblichen Vollerwerbsloſen um abaenommen. in„. Die Ausaahe von Rentenmünzen wird nunmebr Mitte Januar verſtärktem Maße einſetzen. Bisher hat die Präaung noch unter 15 werwiegenden techniſchen Hemmniſſen zu leiden gehabt. Ur⸗ rünalſch hatte man an den zuſtändigen Stellen gehofft, bereits zu beinn des neuen Japres aroße Mengen von Münzen in den Ver⸗ ehr bringen können. aber neue Schwieriokeiten ſtellten ſich ein, weerſt beteitiat wurden In der Berſiver Münze ſind bisher zehn Millionen Geldſtücke zu 1. 2. 5. 10 und 50 Pfa. oepräat worden. Im benzen dollen von dieſer Steſſe aus etwa 3200 Millionen in den Ver⸗ zehr geworfen werden. Gleichtaus 300 Mimoren Stſig werden die 9 rigen Mün⸗anſtaften in Hambura. Mſinchen(für Bau irn), 0 arlsruhe(für Baden). Stuttaart(für Württembera) urd Mul⸗ enßftten(für Sachlen) zur Ausgabe bringen Zunächſt ſollte auf n Kopf der Bevölkerung Metaſſaeld im Werte von etwa einer Ren⸗ nmark entfaſſen. Um den Geſamtbedarf an Kleingeld decken zu Zen. iſt beabſichtigt, nunmehr fopt⸗ Mſinzen zu vrägen. daß etwa fren; entenwark auf den Koypf der Bevölkerung kommen. Vorläufia eilich hat ſich der Man gel an Kleingeld der ſich ſchon ſeit zochen bemerkbar macht, ſo verſchärft. daß unter ſeiner Ein ⸗ irkung der Zahlungsverkehr vielfach nur noch unter erbeblichen Schwieriakeiten vor ſich aeht. Die nächtliche verkehrsſperre in Cudwiashafen beginnt ſeit geſdern erſt um 11 Uhr, ſtatt wie bisher um 9 Uhr. An der Rhein⸗ wiede wurden geſtern viele Leute die von Mannheim nach Lud⸗ dückehafen wollten, von der Brückenwache abgewieſen. Es rfe ſich um Inbager von ſocen. orſinen Päſſen handeln, denen * Vifumvermerk fehfte. Auf der Brüce ſtanden heute moroen 9 waffnpete pfälziſche Separatiſten, die ſich an der ontrolle von Fuhrwerken beseiligten. We, Der Strahenbaun⸗efmer wird wieder eiogeführt, aber feileibe bint in Mannbeim. ſondern in München. Scit aeſtern koltet die Haldſe Tahrt wieder 10 Pfernia. Für die Nerbilliauna fällt in der munttache erſchwererd ins Gewicht. daß der baveriſchen Landes⸗ ubthtadt biniae Waſſerkräfte zur Verfüouna ſtehen. des 5, Geſehlich: driete für möpliert: Zimmer. Nach Mitteilung 192 Miete nigungsamtes gelten für die Jeit vom 15. bis 31. Januar degleichen Sätze wie für die erſte Hälfte des Januar 1921. „Richtlinien für die Verdienſtſpanne im Tabensmittetdandol Nachdem die ortlichen Behörden in den letzten Wochen vor allem auf dem Lebensmittelmarkt einen Abbau der Handels⸗ und Veedienſt⸗ ſpanne, deren Ausmaß ſehr verſchieden iſt, vorgenommen haben, will man jetzt dazu übergehen, Reichsrichtlinien zu ſchaffen. Im Reßchswirtſchaftsminiſterium haben unter Hinzuziehung der Polizei⸗ und Wucherbehörden, ſowie der Preisprüfungsſtelſen Beſprechungen mit den Vertretern des Fleiſchhandels ſtattgefunden, in denen Grund⸗ lagen für die Feſtſetzung von Verdienflſpannen des Groß⸗ handels und der Kleingewerbetreibenden geſucht wurden. Die Beſprechungen ſollen auch mit Vertretungen anderer Gewerbe fortgeſetzt werden, um nach Möglichkeit eine einheitliche Regelung des Preisabbaus vornehmen zu können. *Weiterer Preisabbau bei den Schuhreparaturen. Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: Die Schuhmacherinnung Mannheim hat unterin 10. Jan. eine neue„Richtpreistafel“ herausgegeben. Aus dieſer geht hervor, daß die Preiſe abermals herabge⸗ ſehzt morden ſind Die neuen Preiſe können nachſtehender Zu⸗ famimenſtellung entnommen werden: Herren⸗Sehlen und Fleck(250 Gramm) genäht.48, holzgenagelt.25, Damen⸗Sohlen und Fleck(170 Gramm) genäht.00, holzgenagelt.10, Knaben⸗ und Mädchen⸗Sohlen und Fleck je nach Größe.30—.50 ½. Deſe Preiſe verſtehen ſich für eichenlohgegerbtes Kernleder und die vorgeſchriebenen Gewichtsmengen. Für geringere Leder⸗ ſarten und leichtere Gewichtsmengen ſind die Preiſe entſprechend niedriger zu ſtellen. Da nach dem Tarif vom 28. November der Preis für Herren⸗Sohlen und Fleck(genäht) 10.85/ betrug, iſt ſeitdem eine erhebliche Preisermäßigung eingetreten. Bezüglich weiterer Einzelheiten ſei darauf hingewieſen, daß die Tarife beim Preisprüfungsamt, R 5, 7, eingeſehen werden können. *Todesfall. In der Nacht vom Montag zum Dienstag iſt nach kangem Leiden Fabrikant Walther Henſel im Alter von 54 Jahren aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene war Mitbegründer der im Jahre 1899 gegründeten Firma Biſchoff u. Henſel, G. m. b. H. Aus kleinen Anfängen heraus hat er die Firma durch raſtloſen Fleiß u einer anſehnlichen Größe entwickelt, ſodaß zu Beginn des Jahres 1920 der größere Teil des Unternehmens in eine Aktienge⸗ ſellfchaft, die Badiſche Elektriziräts⸗Aktiengeſellſchaft, übergeleitet wurde. Die Firma Biſchoff u. Henſel G. m. b. H. blieb als elektro⸗ techniſche Fabrik unter ihrem bisherigen Namen we'terbeſtehen Auch dieſe Geſellſchaft iſt im vorigen Jahre in eine Aktiengeſeilſchaft um⸗ gewandelt worden. Walter Henſel war, nachdem er ſich zu Beginn des Jahres 1920 von der Leitung der Geſchäfte zurückgezagen hatte, Aufſichtsratsmitglied der Badiſchen Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft und Vorſitzender des Aufſichtsrates der Firma Biſchoff u. Henſel, Elektro⸗ techniſche Fabrik, Aktienoefellſchaft. Leider war es ihm nicht ver⸗ gönnt, das in wenigen Monaten bevorſtehende 25jährige Beſtehen der von ihm ins Leben gerufenen Firma zu erleben. ep Abſchiedsfeier im Evang. Oberkirchenral. Anläßlich der Zurucheſetzung des Geh. Oberkirchenrat D. Schenck und des Prä⸗ laten D. Schmitthenner fand im Bibliothekſaal des Karls⸗ ruher Oberkirchenratsgebäudes eine Abſchiedsfeier ſtatt; das Kol⸗ legium und die Beamtenſchaft der Oberkirchenbehörde hatten ſich vollzählig eingsfunden. Kirchenpräſident D. Dr. Muchow entbot den beiden zufolge der ſtaatlichen Abbauverordnung aus ihren Aem⸗ tern ſcheidenden Herren einen herzlichen Abſchiedsgruß. Er ſchil⸗ derte die Arbeitsfülle der 31 Jahre, in denen Geheimerat Schenck ſeines Amtes gewaltet, mit klarem und gerechtem Urteil die Ar⸗ beit befruchtend, er rühmte die Glaubensſtärke, den Gewiſſensernſt und die Hilfsbereitſchaft des Herrn Prälaten, er dankte beiden Herren für alle Treue und wünſchte ihnen einen reichbegnadeten Lebensabend. Den Abſchiedsaruß der Beamtenſchaft ſprach Finanz⸗ amtmann Waltz. Hierauf ſprachen die beiden ſcheidenden Herren herzliche Dankesworte. Geheimerat Schenck betonte, daß das Zufammenſtehen und Zuſammenſtreben im Oberkirchenrat von altersher rühenliche Tradition geweſen iſt. Der Prälat wies auf das Wort hin, das auf dem Prölatenkreuz ſteht:„Ihr ſeid Gotte⸗ Mitarbeiter: die Verantwortung vor der großen Sache und dem großen Herrn muß alle Mitarbeiter verbinden.“ Es war eine ſchlichte und von Freundlichkeit durchſonnte Feier. Die verſönliche Berechttaung zum Betriebe der skern⸗Apokheke in Mannheim wurde dem Apotheker Auauſt Meiß in Mannheim verliehen. KRadfahrer und Glafteis. Bei dem gegenwärtigen vereiſten Zuſtand 775 Straßen klagen viele Radfahrer, 925 ſie mit dem Rad leicht rutſchen oder abgleiten. Es dürfte deshalb ein Hinweis von allgemeinem Inkereſſe ſein, daß der Fehler meiſt darin liegt. daß die Vereifung zu ſtark aufge pumpt wurde, während es ſich cerade bei den gegenwärtigen Verhältniſſen empfiehlt, mit ganz wenig Luft Mder Bereifung zu fahren. vereinsnachrichten 4 Das Karkell der chriſtlichen Gewerkſchaften veranſtaltete am 13. Januar im Saale des Friedrichsrarkes eine in allen Teilen aut gelungene Weihnachts⸗ und Familienfeſer. Das verſtärkte Orcheſter des Jungmännervereins Junabuſch kalſtete Vorzüaliches. Der Feſtproloo, eine Huldiaung der Arbeit. chriſtlicher Sozialein⸗ ſtellung und Gewerkſchaft. Volksgemeinſchaft und Vaterland. von Herrn Leik ſun. wirkungsvoll vorgetragen, fand begeiſterte Zu⸗ ſämmung. Zwei Theaterſiſicke(„Bruder gegen Bruder“ und„Dem Tage entoecen“), Charakterbilder unſerer Zeit und die Beſtrebungen der chriſtlichen Gewerkſchaften verkörpernd. wurden flott geſpielt und farden ſtürmiſche Aufnahmwe. Die Herren Albert Spindler Nereereeeeeee 22ã—ꝛ A bar. bef: 0 n Die alten„Cl.rini“ waren nämlich Zugtrompeien.(Nieben⸗ ob die Gothaer Stadt⸗Trompeter das geſtrige Schlußtempo en ohne Fehler blaſen können?) Das Ganze, wohleinſtudiert von zwei Klapieren unterſtützt(Max Sinzheimer und Johennes etw zann) bereitete uns auf Luigi Boccherini vor, den wir vona„zwiſchen Haydn und Mozart einreihen dürſen Wir beſißen für„Voccherint 150 Streich quintette; ſie haben die Eizentümlichkelt zwei Violinen, eine Bratſche und zwei Violoncello ceſchrieben zu ſein Der cIte Mei 65 4 eiſter— der lange in Madrid gelebt hat— Par ſelbſt Vivloncello-Künſtler, und ſo war das geſtern zum erſten glelte gehörte Bedur⸗Konzert für Violoncells und be⸗ Telundes Streich⸗Orcheſter nebſt zwei Hörnern und Pauken unſerer dd mahme von vornherein wert. Ob die Soloſtimme Urſchrift war, % Pauken? Wer die Kadenzen gemacht hat? Sie waren cel⸗ Boe demach t aber das Publikum liebt dergleichen, und Judieh nice, e d eine ſunge, gewinnende Erſcheinung hat nicht allein kech⸗ em B. Jähiakeiten, ſondern auch muſikaliſche Empfinduna, Stil⸗ grö⸗ dang. Feuer und inneres Leben. So war denn der Erfolg dd⸗ l Konzert ſelbſt iſt wertbeſtändige Muſik in den allen vart Stilformen: IJ. Würde und Breite, II. Arie in G⸗woll(dem denuchönten Tone“ des 18. Jahrhunderts), II11. im Volks'on⸗ gecauelt mit Beränderungen Es iſt alſo nicht wohr, daß alle ver⸗ e Muſif für uns verloren ſein muß.'ölzel wie Roecherini Kunſt und Wiſenſchaſt Der n Al von 73 orwegiſche Schri'tſteller Arne Garborg iſt im Al er Lahren gef 3—5—— Garborg wurde 1851 in Thime (eegen als Sohn eines Bauers geboren wulde nacheinander Sceitleltebrer. Siudent an der Univerſität Chriſtiania, Journelit, um 2neller und als ſeicher vor allem der füh end. Kopf der Eiſerer no ntene dezeinührung der altnorwegiſchen Polksſprache, des ſoge⸗ 30 Ben Peze in dem auch ſeine ſämtlichen Werke geſchrieben „Slte„ e maah an ußzten auch in die norweglſch⸗däniſche Schr ftſprache(Rigs⸗ worde⸗ erſetzt werden), und auch viele in Deutfhand bekcmtge⸗ ſpiegelnden deiſt ſeine ausgezeichneten, die nordiſche Volksſeele welt, und des gturbülder, 8 Bauernſtudenten, Aus der Männer⸗ zu der Reli r berühmte Roman don dem modernen Dekadenten, der Wen Zufam den letzten Halt nach ſeinem geiſtigen und morali⸗ Drutichland menbruch findet, Müde Seelen. Weniger nach Annticde Tenddrungen ſind ſeine Bühnenwerke, die meiſtens eine Sagendi die in vieſe Kulturſprachen übertetzt wurden(eine Hochſchulnachrichken. Das in Freibura verbreitete Ge⸗ rücht. die Regierung beabſichtige den Abbau der rechts⸗ und ſtaats⸗ wiſſenſchaſtlichen Fakultät der Univerſität Freibura, entbehrt, mie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſeder Bearündung.— Das Hamburger Inſtitut für Schiffs⸗ und Tropenkrankheiten wurde vom aragentiniſchen Geſundheitsminiſterium eingeladen, das Mit⸗ alied des Inſtituts. Profeſſor Mühlens zum Studium der Ve⸗ kämpfung der Malaria in den ſtark unter dieſer Seuche leidenden Provinzen im Innern Argentiniens zu entſenden. Mühlens wird auch e an der eee e. in Aſuncion und an der mediziniſchen Fakultät in Valvaraiſo en. 8 Rieſenverluſte der Tokiore Aniverſitätsbibliorhek. Un⸗ erfetzliche Verluſte hat die Univerſität in Toakio durch das Erdb ben am 1. September vorigen Jahres erlitten. Ueber den Geſamtoerluft der Univerſität ſind kürzlich von japaniſcher Seite Angaben gemacht worden. Der ſchmerzlichſte darunter betrifft die Univerſitätsbib io hak Nur ein ganz unweſentlicher Teil der Bücher konnte gerettet wer⸗ den. Die Gründung der Bibliothek geht auf das Jahr 1872 zur d. Im Laufe von 50 Jahren wuchs der Beſtand auf 750 000 Vänd':. Davon waren etwa 600 000 japaniſcher und chineſißher Herkuaft, de übrigen ſtammten aus dem Auslande. An weltberühmten Bü her⸗ ſammlungen hatte die Bibliothek ſich folgende zu erwerben gewuft: Max Müller(10 000 Bände), Ernſt Engel(5200 VBände), Joſeph Kohler(18 300 Bände). Außerordentlich wertvoll waren auch eine Reihe von Original⸗Chroniken aus der alten Zeit der Li⸗Dynaſtie 790 Bände), ferner alte und neue Werke über die chineſiſche und japaniſche Erdkunde. Die Vibliothek hatte auch die weiſten aus⸗ ländiſchen Werke über Japan geſammelt. Darunter eine Anzehl von ſeltenen Jeſufterf hriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Alle dieſe Shätze ſind reſtlos zerſtört und ſelbſtverſtä dlich uner⸗ ſetzlich. Theater und Muſik das Landestheater in Neuſtrelitz abger rannt. We der „Roſtocker Anzeſger“ mitteilt, iſt in der Nacht zum Dienstag im Landestheater in Neuſtrelitz ein Brand ausgebrochen. Als er bemerkt wurde, brannte das Gebäude bereits lichtorleh. Da mehrere Brandſtellen feſtgeſtellt wurden, iſt mit Sicherheit Brand iſtung anzunehmen. Gegen 7 Uhr bildete das Gebäude nur noch einen wüſten Trümmerhaufen Verbrannt iſt die Dekoration zu„Tann⸗ häuſer“, viel Privatga derobe der Bühnenmitglieder, ſowie die meiſten Muſikinſtrumente. Heute abend ſoll eine Verſammlung der Bühnenmitglieder darüber beſchließen, ob und in welcher Form, gegebenenfalls in einem Saal, eine Fortſetzung der Aufführungen möglich iſt. Die Feuerwehr, die kurz nach 5 Uhr an der Brandſtelle eintraf, konnte gegen das entfeſſelte Element nichts ausrichten, da das e en g e h an e be ben ing. etzten 55 wenig mehr von ihm gehört. P Holz, in dem ſchon über 150 Jahre alten Gebäude, den Flammen reichlich Nahrung bot. de er eet e, Ne e (Vater und Sohn) als Jodler wurden mit ihren Volks⸗ und Heimat⸗ liedern freudig bearüßt. Die von Stadtrat Kuhn gehaltene Feſt⸗ rede. der Mittelpunkt der Veranſtaltung, fand lebhafte Zuſtimmunt Die Veranſtaltung hat gezeiat. daß die chriſtlichen Gewerkſchaften Feſte zu feiern verſtehen, weil bei ihnen neben edler Unterhaltung Erziehung und Bildung oberſter Leitſtern iſt. Darüber hinaus lie⸗ ferte die Veranſtaltung auch den Beweis, daß der Teil unſeres Vol⸗ kes. der nich mmerium und Unſittlichkeit degeneriert iſt, durchaus Sinn f Interhaltung und Vildung hat. Es wäre zu wünſchen, daß die ſtlichen Gewerkſchaften häufiger mit derartigen Voranſtaltungen hervortreten. Veranſtaltungen Billiger Operettlenabend im Nübelungenſaal. Nach den Son⸗ derveranſtaltungen der letzten Wochen werden im Nibelungenſaal nunmehr Zzwei Solntaa-Abende zu bedeutendermä⸗ ziaten Preiſen folgen. Der erſte am nächſten Sonntaa brinat als Operettenabend unter Mitwirkung bekannter Bühnenkräfte neben Offenbachs populärem liebenswürdigem„Mädchen von Eli⸗ zondo“ eine Aufführung der unverwüſtlichen in den Vorſahren ſteis mit aroßer Freude aufgenommenen„ſchönen Galathee“ In den beiden Einaktern werden Hellmuth Neugebauer und Hugo Voiſin vom Natljonaliheater mitwirken. Die Theatergemeinden⸗ Ermäßiaung kommt angeſichts der ohnehin ſehr niedrigen Eintritts⸗ vreiſe für diesmal in Weafall *Geſang⸗weltſtreit. Der weithin bekannte Geſangverein Sängerluſt Dieburg feiert am 14., 15. und 16. Junt ſein 6 0⸗ jähriges Stiftungs ſeſt, verbunden mit nationglem Geſangswettſtreit. Durch die Wahl der Ausſchüſſe ſind die Vorbereitungen eingeleitet. Die Rundſchreiben gehen den Vereinen in den nächſten Tagen zu. Dieburg ſteht als Feſtort in gutem Rufe. Der feſtgebende Verein wird es ſich auf Grund reicher Erfahrungen angelegen ſein laſſen, den Wettſtreit in ſeder Richtung einwandfrei und ehrlich durchzuführen. Erhebliche Geldpreiſe 5. Kunſtgogenſtände ſind den Siegern in friedlichem Wettbewerbe zu⸗ gedacht. Außer den 3 Stadt⸗ und 3 Landklaſſen iſt noch eine Abdei⸗ lung für Quartettvereine und eine Abteilung für wicht⸗ preisgekrönte Vereine mit 2 Klaſſen vorgeſehen. Der Delegiertentag findet am 17. Februar ſtatt. Kommunale Chronik Berlins Finanznot Eine Gemeindepolitik, wie ſie nicht gemacht werden ſoll, dau⸗ man zurzeit in der Reichshauptſtadt erleben. Der Berliner Magi⸗ ſtrat ſteht nach ſeiner eigenen Erkläruna vor der Tatſache, daß er nicht genügend Mittel zur Verfügung hat, um die Gehaltsauszah⸗ lung der ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten vorzunehmen. Ju⸗ nächſt können nur 50 Prozent der Gebälter und Veraütungen aus⸗ aezahlt werden. Ob und wann die Zahluna des Reſtes möalich ſein wird, iſt völlig ungewiß. Schon vor einiger Zeit hat der Berliner Stadtkämmerer die außerordentlich ſchlechte Finanzlage vor der Oeffentlichkeit dargelegt, und als einzigen Auswea aus der augen⸗ blicklichen Kalamität die ſchnelle Bewilliauna der vorgeſchlagenen erhöhten Grundſteueranteile durch die Stadtverordneten erklärt. Zurzeit aber hat die Berliner Stadtverordnetenve anſchei⸗ nend wichtigere Aufgaben zu erledigen. Man ſtreitet ſich bereits in mehreren Sitzungen um den Stadtverordnetenvorſtehervoſten und ſeine Stellvertreter und kann zu keiner Einigung kommen. Und das alles in einem Augenblick, wo die verzweifelte finanzielle Lage un⸗ bedinat zur Einiaung und zum ſofortigen Handeln zwinat. Kleine Mitteilungen Der Heidelberger Stadtrat ſtimmte den Vorſchlägen wegen Gewährung einer Zuſchußprämie an die zu ein⸗ nützigen Arbeiten heranzuziehenden Erwerbsloſen der Unterbringung von Erwerbsloſen bei Eröffnung ſtaatlicher. ſtandsarbeiten durch Kulturverbeſſerungen(Meliora⸗ tionsarbeiten) ſoll nochmals Vorſtellung an das Arbeitsminiſtertwm erfolgen. Die Vorſtandsſtelle des ſtädt. Tiefbauamts wurde at Ober· Schwaab endgültig übertragen unter Verleihung des Titels baurat. In dieſer Auszeichnung, ſo bemerkt das her lberger blatt“ liegt eine wohlverbiente Anerkennung für den Schöpfer un⸗ ſerer großen Schwemmkanaliſationsanlage, die in ihrer ganzen Aus· führung ein techniſches Meiſterwerk iſt, um das uns größere Städte beneiden. Wilhelm Schwaab iſt in Gießen geboren und ſteht im 42. Lebensjahre. Nach— des Gießener Realgymnaſiums und der Techniſchen Hochſchule Hannover und Darmſtadt, war iplom⸗ ingenieur beim Tiefbauamt Gießen tätig. Vom 1. Jum 180) bis an Auguſt 1909 wirkte er als wiſſenſchaftlicher Aſſiſtent niſchen Hochſchule Darmſtadt und 255— 1.——— bauingenieur in den Dienſt der Stadt Heidelberg. Nach dem R tritt von Fries leitete er bis ſetzt ſtellvertretend das Heidewberger Tiefbauamt. Als Schriftleiter einer tiefbautechniſchen Zeiſchrift und Verſaſſer zahlreicher tiefbautechniſcher Aufſaze zat ſich Oberzam rat Schwaab auch in Fachkreiſen ganz Deutſchlands einen geachteten Namen geſchaffen. In Freiburg i. Br. iſt das ſtädtiſche Lebensmittel⸗ amt faſt gänzlich aufgehoben. Die bei der Karto tätigen Hilfskräfte werden am 1. April entlaſſen. Die Brem ſtoff⸗ verſorgungsſtelle hat ſeit 1. Januar ihre Tätigkeit ei ſeſtellt. Die Preisprüfungsſtelle dagegen iſt dem Stat. Pmt ange⸗ gliedert worden. Perſonalvermehrung kam dabei nicht in Frage. Das ſtädt. Milchamt iſt ſeit einem Jahr mit der Geſchäſts⸗ J aa den öee dee Tege die Atelung für ärztliche Zeugniſſe wird in den nächſt a amt angegliedert. * cSchwetzingen, 13. Jan. Aus den füngſten Gemeind ratsſitzungen iſt folgendes mitzuteiſen: Neu feſtgeſetzt—— die Badepreiſe des ſtädt. Volksbades, die Gebühren für den Wochen⸗ und Schweinemarkt, die Waggebühren, die Sand⸗ und Kiespceiſe, die Fleiſchbeſchaugebühren, die Begräbnisgebühren, ſowi bühren für Benußung der öffentlichen Anſchl Nl 1 2— ſchlagtafeln.— Die Vergütungen der des Krankenhaus⸗ arztes, das Taſchengeld Schweſtern der Kleinkinderſchuße d der Beitrag an das Mutterhaus Karlsruhe für die Schweſtern de ſtädt. Krankenhauſes werden neu geregelt.— Die Scloguuneeg- ſteigerung vom 10. Jan. 1924 mit einem Erlös von 822 Gofdmart wird genehmigt.— Die Verpflegungsſätze des ſtö dt. Kramker haufes werden neu ſeſtgeſetzt.— Die Lieferung von 250 Tonnen Gas dohlen wird der Firma Hanſen⸗Neuerburg in Mannhe'm übertragen.— Zur Teilnahme an dem im Januar auf der Polizeiſchuke in Karſs⸗ ruhe abzuhaltenden Fortbildungslehrgang ffür Gemeindepolizeibe. amte wird zunächſt ein Schutzmann angemoldet. I. Miesloch. 15. Jan. Aus den Beſchlüſſen der lebten Bür⸗ gerausſchuſſes: Aufnohme eines kurzfriſtigen Darlehens von 100) Gſdmark bei der bod'ſhen Staatsſchuldenverwaltung Karls⸗ ruhe. Nach dem Voranſchlag für das Rechnungsſahr 1923/24 wird ein Umlagefuß von 18 Pfennig auf 100 Mark Stenerwert er⸗ hoben, um die ungedeckten 118 520 Mark zu decken. Danach ſind dufzubringen non einem Betriebspermögen mit 39 268 500 Mark Steuerwert 54183 Mk. aus Gebäuden mit 13 125 000 Mark Steuer⸗ wert 4750 Mark, von kloſſenweis geſchätzten Grundſtücken mit 3080 089 Mark Steuerwert 44353 Mk., von einzeln geſchähten Grundücen rait 491 270 Mar“ Steuerwert 3557 Mk. aus 78018 mit 1550 Mork Steuerwert 22 Mark. zuſammen aſſo 159 520 Mark. — — WaA erhandgbedhachtungen ter Monat Januae eeee rffN Schu erin ei ½ 430124½3.12 Manne 18881 440„ 9 5 70 246 241.42—.8008 66 3 6⁰.78.39— Marau.145(.4478 17346* MNannheiw 3 80 60 a.23 anb Hln 304.3602813.88.3— ————— Stuhlgang regell man ourch echte Apotheker R. Brandts Schweizerpillen E hältlich in allen Apotheken. Sclint Jahre 1877 weisses im roten 8 875 Extr. Sel. p.:s Ach. m. Al. Abs. Aal, Trif. z. 5a0, 5 R. reat. rii Aal. p⁰ 4. Sette. Nr. 25 Aus dem Lande cd Schwetzingen, 15. Jan Der hieſige Verein für gemeinnützige wecke(Verkehrsverein) beabſichtigt der Bad. Reg ſerung in einer enkſchrift Mittel und Wege zu zeigen, um den durch den Per⸗ ſonalabbau bedrohlich gewordenen Verfall unſeres Schloß⸗ gartens und ſeiner Baudenkmäler zu verhüten und anzuſtreben, den Schloßgarten wieder in ſeinen ſchönen Zuſtand wie vor dem Kriege zu bringen Der Verkehrsverein erwirbt ſich durch ſelne tätige Initiative um die Erhaltung des Schloßgartens große Ver⸗ dienſte. Wir zweifeln nicht daran, daß ſeine Beſtrebungen, an denen alle Schwetzinger und alle guten Badener Intereſſe haben müſſen, von Erfolg gekrönt ſind klarlsruhe, 13. Jan. Am Freitag drang ein Dieb in die in der Oſtſtadt gelegene Wohnung einer Steinhauersw'twe ein, um dort ſ ſtehlen. Der Täter verſetzte der Frau mit einem ſtumpfen Gegen⸗ ſtand mehrere Schläge auf den Kopf und brachte ihr einige Ver⸗ letzungen bei Ein der Tat verdächtiger Mann konnte alsbald in der Perfon eines Arbeiters aus Wöſchbach feſtgenommen werden. Dieſer wird außerdem vom Amtsgericht hier zur Erſtehung einer vier⸗ monatigen Gefängnisſtrafe und von der Staatsanwaltſchaft und dem Amtsgericht in Pforzheim wegen Diebſtahls und Hehlerei geſucht.— Am 12 Januar wurde in den frühen Morgenſtunden ein Hilfs⸗ arbeiter von Straßburg von einem Polizeibeamten im Beſitze eines größeren Quantums noch naſſer Wäſche betreten, die er kurz zuvor in der Weſtſtadt, wo ſie zum Trocknen aufgehängt war, entwendete. Der Dieb wurde feſtgenommen.— Der Polizei ar es, einen Kellner von Baſel, der in Lörrach einen Koffer mit Halbedel⸗ ſteinen von hohem Werte unterſchlagen hat und damit flüchtig ging. hier feſtzunehmen Ein großer Teil der unterſchlagenen Sachen konnte wieder beigebracht werden. Pforzheim, 14. Jan Auf der Bahnſtrecke nach Birkenfeld hat ſich ein junger Mann, deſſen Perſönlichkeit noch nicht ſeſtge⸗ ſtellt iſt. von einem Eiſenbahnzug überfahren laſſen und wurde auf der Stelle getötet. Lahr, 14. Jan. Ein Zopfabſchneider treibt hier ſein Unweſen. Er hat an einem der letzten Abende einem 14jährigen Mädchen, das ſich in Begleitung ſeines Vaters befand, beide Zöpfe abgeſchnitten— Eine Witwe wollte ſich mit ihrem 16jährigen Sohn durch Leuchtgas vergiften. Da Hilfe bald zur Stelle war, ſo konnten beide ins Leben zurückgerufen werden. Der Grund zu dem Selbſtmordverſuch dürfte in Nahrungsſorgen zu ſuchen ſein, der Sohn war erſt vor wenigen Tagen aus ſeiner Stelle entlaſſen worden. Gerichtszeitung Strafhammer Mannheim Mannheim, 15. Jan.(Strafkammer III.)) Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Viſcher: beiſitzende Richter ſind die Land⸗ gerichtsräte Dr. Leſer, Roſt, Dr. Kohler, Dr. Arnold. Ver⸗ treter der Staatsanwaltſchaft iſt Dr Silberſtein. Der 21jährige Taglöhner Peter Schnabel von Schwetzingen gehört zu den Schwindlern, die den Leuten im vergangenen Herbſt alles Blaue vom Himmel herab verſprachen und nichts hielten. Einer Familie verſprach er die Beſorgung von Mehl, der andern Kartoffeln, der dritten Frucht uſw. Er ließ ſich auch gleich einen entſprechenden Vorſchuß geben, denn ohne Geld kann man auch nichts verlangen. Die Leute heben aber weder ihr Geld noch ihre Ware geſehen, dafür wandert der Betrüger heute auf fünf Mo⸗ nate hinter ſchwediſche Gardinen. Welcher Hausbeſitzer hätte ſich nicht ſchon geärgert über die Berunreinigung ſeines Hauſes durch Plakatanſchlag oder Be⸗ malung mit Inſchriften wie man ſie namentlich in Zeiten des Wahlkampfes an jeder Hausecke leſen konnte. Der verheiratete 29 Jahre alte Schuhmacher Eug. Schwarz cus Mannheim gehört zu den Elementen, denen das Bemalen der Häuſer Freude macht. Mit zwei andern noch nicht feſtgeſtellten Perſonen und unter Zuhilfe⸗ nahme einet Schablone bemalte er im letzten Herbſt die Häuſer mit der Inſchrift:„Arbeiter. bewaffnet Euch!“ Der Staatsanwalt beantragte gegen den unerwünſchten Anſtreicher und Häuſerverſchmierer 8 Moncte Gefängnis. Das Gericht ging jedoch über den Antrag hinaus und verurteilte den Schwarz wegen„Auf⸗ reizuna zum gewaltſamen Klaſſenkampf“ zu einem Jahr Ge⸗ fängnis. Vielleicht kann Schwarz dort ſeine Kunſt beſſer ver⸗ werten. Wir bezweifeln aber, daß er dort auch freiwillig Nacht⸗ arbeit verſteht. Der Antraa des Verteidigers,.A Dr. Pfeif⸗ fenberger. auf Aufhebung des Haftbefehls wurde abgelehnt. Der 23 Jahre alte„Kaufmann“ Auguſt Adolf Schmitt aus Pirmaſens hat trotz ſeiner Jugend eine Reihe von Betrügereien auf dem Kerbholz. Er kam aus dem Dalles nicht heraus, riß ein Loch auf, um das andere damit zu verſtopfen. bis er ſchließlich keinen Ausweg mehr fand. Da er gerne flunkert, gab er ſich viel⸗ ſach als Autobeſitzer aus, dem unterwegs das Auto defekt wurde, das deshalb liegen gelaſſen werden mußte. Auf dieſen blöden Trick bin wußte er ſich Geld zu verſchaffen. Auch mit andern Aus⸗ reden war Schmitt ſofort bei der Hand. Mit ſeinen Betrügereien legte er u. a. auch den hieſigen Theaterdirektor K. herein. Der Angeklagte wurde wegen Urkundenfälſchung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ein Berſiner Literatenprozeß. der auch nach Mannheim herüberſpielt, endete mit einer empfindlichen Niederlage Siegfried Jacobſohnse, des Hecausgebers der kommuniſtiſch⸗pazifiſtiſchen „Weltbühne“. Jacobſohn hatte in ſeinem Senſationsblättchen gegen Moritz Lederer, den aus dem Geck⸗Prozeß bekannten Heraus⸗ ber s„Revolutionärs“ verleumderiſche Angriſſe gerichtet. derer klacgte antwortete mit einem giftgeſchwollenen Artikel„Das Mauſchel vom Kurfürſtendamm“ und ſuchte den Weltbühnenregiſſeur zur Wider zu zwingen. Aber Jacobſohn wußte das Zuſtande⸗ kommen des Termins zu verhindern und mußte ſchließlich zwangs⸗ weiſe von einem Kriminalwachtmeiſter vorgeführ! werden. Lederer bot Zeugenbeweis für lterariſche Diebſtähle Jacobſohns, für die Korruption ſeines Inſeratenteils und für die Einzelheiten ſeines politiſchen Geſinn wechſels an, unter welch letzteren die Urkunden über Zerobfehns Niellemationsbemüben während der Kriegszeit allerlei Aufſchlüſſe auch über das Wirken anderer Poſauniſten der Noverberrepublik erbringen ſollten. In der Verhandlung. in der u. a. die bekannte Schauſpielerin Maria Fein als Zeugin erſchien. wurde dann Siegfried immer kleinlauter. Das eigenklich literariſche Gebſet, das den Untergrund der K bildete, wurde 3 bald rer⸗ laſſen und Herr Jacobfohn mußte ſich ſehr viele Dinge fagen laſſen die nicht gerade Schmeicheleien waren, Worte wie:„unlautere jour⸗ naliſti növer nur Propagandazwecken“ fielen hageldicht 220 Sewbſehn nieder er denn ſchließlich auch zu. daß er mehr⸗ ſach in ungerechtfertigter iſe verſchie Perſonen angegriffen habe und konnte nicht beſtreiten, daß er wegen eeee auch ſchon mit Ohrfeigen ausgezeichnet wor⸗ e Sar ohtohn verſuchte ſich damit herauszureden, daß einer ſeiner Mannheimer Gewährsmänner, durch den er Erkundigungen über ſeinen P ner erhielt, ihm berichtet habe Lederer habe einmal in einem Zivilprozeßverſahren vor Gericht die Unwahrheit ſagt. Darum habe er ſich mit dem Kläger nicht auf eine Stuſe ſtellen wollen Darüber belehrt. daß dieſe merkwürdige Auskunft in der Tat irrtümlich ſei, erklärte Jacobkohn. daß er nunm hr 0eire elgene Achtung vor dem Gericht dadurch beweiſen werde, daß er cuf keinen Angriff eines ſolchen Gecmers irgendwie antworten, ondern ſich verurtelen laſſen werde. Er blieb auch dabei. As et von der Oegenſelte darauf aufmertſam gemacht wurde daß die Zeugen ihm unter Eid beſtstigen werden. er gehe inſtemoth darauf aus die Ehre arderer Menſchen abzuſchneiden. Der Vorſitzende batte wie⸗ derhelt Mühe die Ruhe im Saale zu bewahren, denn ale Jacobſohn behauptete er habe niemals etwas gegen ſtine Ueberzeugung ge⸗ ihrieben ſprang der Schriftſteſſer Franz Plemfert auf und rief laut:„Er lügt doch, er lügt bewußt!“ Das Gericht verurtellte den Angeklagten zu 300 Gfdmworkf Geldſtrafe, Tragemg der Koſten des Verfahrens und Publikation des Urteils In der Ve⸗ ündung wurde zum Ausdruck gebracht. daß der dringende Verdaht teht, der Angellaate habe ſeine Angriffe gegen den Klöger wider beſſeres Wiſſens geſchrieben, doch habe ſich der volle Beweis hierfür erbringen laſſen.————— — Ss Han Die Goldbilanzen Der durch seine Stellung in der Bankwelt sowohl wie durch seine Sonderarbeiten auf dem einschlägigen Bechts- gebiet bekannte Geschäftsinhaber der Berliner Disconto- Gesellschaft Dr. Gustav Sintenis wendet sich in der Januar-Nummer des„Bank- Archiv“ mit Entschiedenheit gegen die Goldbilanzierungs-Verordnung. Er bemängelt die ungenügende Heranziehung von Sachverstän- digen vor Erlaß der Verordnung und siehl den Zeitpunkt für ein derartiges Gesetz als nocl. nicht gegeben. Dr. Sintenis hält es für unpraktisch, daß eine so wich⸗ tige, keineswegs einer besonderen Beschleunigung bedür- kende Vorlage aufgrund des Ermächtigungsgesetzes gewisser- maßen im Eilzugstempo abgefertigt Wurde. Sollten für diese schleunige Behandlung steuerliche, Gesichtspunkte mapgebend gewesen sein, so hätle die in der zweiten Steuernotverord- nung geforderte Bewertung des gesamien Vermögens Facnfe. Wenn aber der innere Gruünd für die schleunige Verabschie- dung der Verordnung darin zu sehen sei, daß hierdurch eine Grundlage für die Ertragsermittlung des neuen Geschäfts- jahres gefunden werden sollte, so sei nicht einzuschen, wozu es der Umstürzung aller Grundlagen des Aktienrechts be- durft hätte; Vorschriffen über die Errechnung des Ertrags hätten genügt. Sei endlich das Motiv über die Zinführung von Goldbilanzen der Wunsch, die Grundsätze der Bilanz- wahrheit und Bilanzklarheit gegenüber dem„Schwindel“ mit den phantastischen Papiermarkziffern zu Ehren zu bringen, so sei es doch sehr fraglich, ob der Zeitpunkt für die obligatorische Einführung von Goldbilanzen schon ge- kommen sei. Die Rentenmark sei gegenwärtig der sog. Goldmark gleich, sei aber doch nur eine inländische Zwischenwährun als Uebergang zu der endgültigen, in ihrer Gestaltung noc gar nicht übersehbaren Goldwährung. Die Zugrundelegung der Goldmark sei besonders fehlerhaft, weil es zwar Papier- und Rentenmark-, Dollar-, Frank- Pfund- und Guldenkonten gebe, aber keine Goldmarkkonten. Zur Aktivseite bemerkt der Verfasser: Für Grun d- skücke lasse sich eine vernünftige Bewertung zurzeit über- haupt noch nicht. aufstellen, geschweige denn für städtische Häuser. Ebenso würde ein völlig schlefes Bild entstehen, wWollte man für Fabrikgebäude mit ihrer maschinellen Einrichtung und dem sonstigen Inventar die Einstandspreise in Gold zugrunde legen. Man wisse nicht, inwieweit man diese Anlagen zu Buch stellen könne, solange ihre Rentabili. tät völlig in der Luft schwebe. Die gleiche Schwierigkeit ergebe sich bei der Einstellung der Waren und Ekfekten, deren Bewertung gerade in der letzten Zeit vielfachen Schwankungen ausgesetzt gewesen seien. Auf der Passivseite stellten Hypotheken und Obligationen einen überhaupt nicht richtig zu bewer⸗ tenden Unsicherheitsfaktor dar. Während die Aufwertung der deutschen Forderungen verboten werden solle, werde von den Amerikanern die Valorisierung ihrer Vorkriegs- forderungen beansprucht. Das Hauptbedenken lage aber in der von der Verordnung beanspruchten Umstellung des Grundkapitals auf Goldmark. Diese sei fast undurch- kührbar. Die Vorzugsaktien seien in Gold gerechnet nur mit winzigen Peträgen eingezahlt. Der durch diese Aktiengattung beabsichtigte Schutz des Unternehmens gegen- über Ueberfremdung würde bei Durechführung der Verord- nung in Fortfall kommen. Noch schwieriger gestaltet sich die Sache bezüglich der in den Häpden der Verwaltung befindlichen sog. Vorratsstammaktien. Die Haupt- gefahr der Verordnung aber liege darin, daß alle das Unter- nehmen betreffenden Umstellungsvorgänge der breitesten Oeffentlichkeit mitgeteilt werden müßten. Aufsichtsrat und Vorstand hätten zu prüfen und zu berichten, die General- versammlung hätte zu beschlieſſen, die Bilanz sei zu ver- öffentlichen, die Kapital- und Satzungsänderungen zum Handelsregister anzumelden. Die Mer e seien ebenfalls bedenklich; zum HHilfsmittel des Kapitalentwer- tungskontos werde man nur in Ausnahmefällen schreiten, die Vermehrung des Eigenkapitals durch neue Einlagen lieſe sich nicht erzwingen. Der Verfasser schließt mit dem Wunsche, daß die Durch- beratung der sführungsbestimmungen gait be⸗ sonderer Gründfchkeit und Sorgfalt erfolgen mũsse. Sie werde vielleicht das Ergebnis zeitigen, daß die Voraus- setzungen für die Umstellung der dentschen Handelswelt auf Goid noch nicht vorliegen und daß die Durchführung der vorzeitig herausgebrachten Verordnung zu vertagen Lel. Einführung des Repartierungsvorbehaltes für Rentenmark Der Verband Sächsisch-Thüringischer Webereien hat, wie die Textil-Woche erfährt. in seinen kürzlich heraus- gegebenen neuen Verkaufsbedingungen den Repartierungs- Vorbehalt auch bei Zahlung in Rentenmark eingeführt. Nach den neuen Konditionen hat die Zahlung effektiv in aoch- wertigen Devisen zu erfolgen. Soweit dies nieht zulässig ist. ist die Zahlung in einer Höhe zu leisten, die die verlust- und spesenfreie Anschaffung von 60 Prozent des Devisenbetrages durch den Verkäufer oder seinen Vorlieferanten ermöglicht. 40 Prozent des Devisenbetrages werden zum Berliner Brief- kurs des Tages nach Zahlungseingang abgerechnet. Der Reichsbund des Textil-Einzelhandels hat in einer Eingabe an das Reichswirtschaftsministerium erneut die Entscheidung des Kartellgerichts über die Zulässigkeit dieser Klausel beantragt, nachdem diese Konditionen nunmehr tatsächlich eingeführt sind. Der Reichzbund hat ferner das Einschreiten des Kartellgerichts gegen die in den Konditionen enthaltene Forderung eines Verzugszinsensatzes von 145.5 Prozent p. a. gefordert, da dieser Zinssatz bei wertbeständiger und kurs- gesſcherter Zahlung weit über das Maß des Angemessenen hipausgehe und zu einer wirtschaftlich nicht berechtigten Belastung des Abnehmers und des Konsums führen müßfte. Börsenberichte Mannheimer bftektenbörse Mannheim, 15. Jan. Die Börse bekundete heute schwache Haltung, besonders für Industriewerte. Es nolierten(in Billlonen Prozent): Anilin 23,3., Rhenania 10,5., Wesleregeln 26., Seilindustrie 5 6. 6., Benz 4., Emaillierwerke Malkammer 14., Waggonfabr. Fuchs 2,10., Heddernheimer 650., Pfalz. Mñhlenwerke 45., Plalz Nähmaschinen 45., Rheinmühlenwerke 4,5., Salzwerk Hellbronn 100 6. und Unionwerke Mannbheim 20., ex. Bezugsrecht. Geschäft war in Dampfkesselfabrik Rodberg- Aktien zu 4, in Fahr zu 6, in Germanta zu 18. rat. in Rnorr zu 3, in Braun- Konserven zu.78, rat., Mannh. Gummi zu 23, rat., Badenſa zu.7, rat., Neckarsulmer zu 6. Rneinelektra ru.25, Fretburger Zlegelwerke zu 2. Wayss u. Freytag u 45, TZellstofffabritk Waldhof zu 10, Zuckerfabrik Franken- thal zu.50 und Zuekerfabri Waghäusel zu 8,50, rat. Kauf. lust bestand noch far Aktien der Mannh. Aktienbrauereſ (Mayerhof), Notiz 46 bez. u.., für Sinner zu 8 und fur Schwartz Speyer zu 12. Von morgen ab gelangen 30 000 000 neue Stammaktien 30 000 Stück zu je 1000 ½ No. 70 001—100 000 der Consoli- dierten Alkaliwerke in Westeregeln zum Han- del und zur Notierung.—————— deLund Industrie Mannheimer Handelsregister. Zum Handelsregister B, Aenderungen im Vorstand und in der Geschäftsführung: Darmstädter und Nationalbank, Kommandil⸗ gesellschaft auf Aktien, Filiale Mannheim: Dr. Hjalmar Schacht ist als persönlich haftender Ge- sellschafter ausgeschieden. „Mitropa-Schuh-.-.“ in Mannheim: Johann Siegtried Petersen, Ladenburg, ist als Vorstandsmitglied besfellt. Albert Hirsch und Eugen Petzinger sind als Vorstandsmilglieder abberufen. Schuhfabrik Herbst.-G. in Mannheim: Der Gesellschaftsvertrag ist in 5 5, 6 und 7 geäündert. Kaufmann Ernst Frey, Mannheim, ist als Vorstandsmitglied bestelll Walter H erer ist als Vorstandsmitglied ausgeschieden, Weitere Vorstandsmitglieder als zwei können nicht bestellt werden. 5 Nach den Außenhandelsziffern für die ersten 11 Monate 192 hat die französische Einfuhr aus Deutschland in dier:c Zeit 875,4 gegen 1160 Mill. Franken im Vorjahre be- tragen. Die Ausfuhr nach Deutschland ist im gleichen Zeit⸗ raum von 1809,7 in 1922 auf 940,3 in 1923 zurückgegangen. Eine sehr beträchtliche Zunahme weist die französische Aus- fuhr nach dem Saargebiet auf. Sie hat sich mit 825 Millionen nahezu verdreifacht. Die Einfuhr aus dem Saar⸗ gebiet ist dagegen nur von 584 auf 640 Millionen gestiegen. Reutherwerk, G. m. b..,, Mannheim: Gesell- schaftsvertrag in 8 7 geändert. Von den Geschäftsführern Dr. Fritz Reuther und Otto Boehringer, beide in Mannheim, ist jeder befugt die Gesellschaft selbständig zu vertreten. Brauereigesellschaft Eichbaum(vorm. Hof, mann) in Mannheim: Josef Gsottschneider, Mann⸗ heim und Louis Rühl, Worms a. Rh. sind zu Vorstands- mitgliedern bestellt. Gesellschaftsvertrag ist neu gefafft. Keil u. Co. G. m. b. H. in Mannheim: Hans A. Keil ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Mannheimer Bank,.-G. in Mannheim: Die Prokura des Willy Roebig ist erloschen. Carl Sch'ceb Mannheim ist als Gesamtprokurist bestellt; August Herr- sche! ist als Vorstandsmitglied ausgeschieden; Bank⸗ direktor, Albert Groll, Mannheim ist als Vorstandsmitglie Bankdirektor Willy Roebig, Mannheim, als stellv. Vor- standsmitglied bestellt. Neue Firmen: Eintragungen zum Handelsregister A: Firma Bankkommission Franz Darmstädter in Mang- 455 m: Inhaber Franz Darmstädter, Kaufmann, Mann⸗ eim. Karl Schell, Holzhandlung in Mannheim Inhaber ist Karl Schell, Kaufmann, ranz Schwarz in Mannheim; Inhaber Franz Schwarz, Kaufmann in Mannheim. Aenderung von Geschäftszweck oder Inhaber: C. W. Sehmidt Nachfl. in Mannheim: Geschäft samf Eirma von Kaufmann Moritz Levi auf Kaufmann Alberi Weigmann, Mannheim übergegangen, der es als alleirige- Inhaber weiterführt. Uebergang im Geschäftsbetrieb be- gründeter Verbindlichkeiten àusgeschlossen. „„Bernhard Kupfermann Nachfl. Sara brody- Möbelhaus zur guten Quelle“ geändert in: Bernhard Kupfer, mann Nachfl. Geschäftszweig jetzt: Handel mit Möbeln und Textilwaren. Karoline Bermann in Mannheim: Inhaber ist Karoline Bermann, ledig, Mannheim. ˖ Albert Wihler in Mannheim: Inhaber Albel Wihler, Kaufmann, Mannheim. Aleis Bechtold in Mannheim;: Inhaber ist Alois Bechtold, Fabrikant, Mannheim; Friedrich Raumer-Mann heim ist als Prokurist bestellt. Löschungen und Prokuren: Brunner u. Schweitzer, Mannheim: Die. Prc kura des Wilihelm Fochf ist erloschen. Eugen Wührle Mannheim als Einzelprokurist bestellt. C. Wilhelm Walter in Mannheim: Walter-Mannheim als Prokurist bestellt. 05 Carl Fritz u. Gie. in Mannheim: Prokura de Johann Siegfried Petersen erloschen. Hengstenberg u. Wiemer in Mannheim Heinrich Brandenburg in Mannheim ist Prokura ertelleh Stahl u. Gebauer in Neckarhausen: Ges schaft aufgelöst, Firma erloschen. 5 Moser u. Co. in Mannheim: Gesellschaft aufgelös Firma erloschen. Filialerrichtungen(Eintragungen zu);: E. Dfietsche, Hutgrophandlung, 8. m. b.., Miectg, lassung Mannheim, in Mannbeim IL. 11. 3, als Zwe niederfassung der Firma E. Dietsche, Hulgrofhandleff G. m. b. H. in Offenburg. Gegsellschaftsvertrag am 27, 0 58 1923 festgelegt. Gegenstand: Uebernahme und Fortführu ma der bisher von dem Gründer Emil Dietsche unter der Firm E. Dietsche in Offenburg belriebenen Hutgroſhandlun*3 Stammkapital 265 000 000. Emil Dietsche-Offenburg, k fle⸗ Schmitt-Offenburg, Kurt Glunz-Mannheim sind Gescha kährer, jeder für sich allein vertretungsberechligt. ngen der Darlehnskassen. Wie arlehnskassen mitteilt, sind des en der Darlehnskassen Es lauten in Tueu Aul eing⸗ Entd; 1 4 Aenderung der Bedin die Hauptverwaltung der allgemeinen Darlehnsbedingung Reiches wie folgt geändert worden. 5 1: Darlehen in Beträgen von weniger als 100 Billione werden in der Regel nichi erteilt.§ 5, Abs. 2, Satz 2: Pfandschein sind während der gesamten Dauers stehens mindestens 5 Blll. 4 Zinsen zu zahlen. 8.7 1. nahmen und Teilrückzahlungen sind nur in durch 10 Bil teilbaren Beträgen statthaft. d Personalien. Die Badische Anilin- und Sgen EFabrlk, Ludwigshafen a. Rh. hat die bisher“ Prokuristen, Dr. Carl Immerheiser, Ludwigshafen. 0 Dr. Armand Stliegelmann, Ludwigshafen a. Hein⸗ stelvertretenden Direktoren ernannt. Ferner wurden 2. gen rich Brunck, Justizrat. Ludwigshafen a. Rh., Dr. 1 10 Frentzel, Ludwigshaten à. fih., Dr. Albrecht v* Heidelberg, Bruno Wiens, Ludwigshafen a, Rh., zu Rh⸗ kurlsten ernannt. Johannes Altvat er, Ludwigshafen Jakob Frey, Ludwisshafen a. Rh., Heinrich Le aei Manrheim, August Thomae, Ludwigshafen à. Rh., Lu roll⸗ Widamann, Ludwigshafen a. Rh., wurde Handlungsvand macht ertellt. Prokurist Dr. Hans Frese ist auf 5 J. freundschaftlicher Vereinbarung mit dem 31. Dezember. aus unserem Geschäfte ausgeschieden. ereins- Der Aufsichtsratsvorsttzende der Württemberg. Verelin bank, Alfred v. Kanlla. ein hervorragender Fohregiehr würtlembergischen Wirtschaftsleben, ist im 71. 1 cbensngf. gestorben. Der Verstorbene gehörte auch dem ner Sichtsrat einer Anzahl badischer und pfalz1s“ Aktiengesellschaften an. Waren und Närkte Lenden, 18 dennar(5) Metalimantt. dn Les W d. engl.. v, 10 25 14. 18. 14. 18. Blef 90 77 34, Kupfetkass 60.07 60.88 bestselecl. 67— 67.— Einge 95.87 0. do 3 Monat 61.28 61.25 Nickel 130— 130—] Oueckstib. 4.— 4. do Elektol. 67.— 67.— Einn Kassa 249 38 252.25.] Regulus Wilhelm“ * und ndit⸗ Dr. Ge⸗ nann glied als Der iann telll. den. tellt 192²³ 1 in be- zeil⸗ gen. Lus⸗ 8²⁰ aar- I. zell- ern in idig Iol⸗ inn⸗ ids- ei! Die es Mittwoch, den 16. Jauuar 1924 Mannheimer General, Anzeiger(Mitkag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 25 Sportliche Rundſchau e Dauerlauf des Ski-.ub Schwarzwald über 35 Klm. n letzter Minute faſt noch ſchien es, als ob der'ttergolt mit tückiſchen Schlag gegen den für den 12. Januar borgeſeenen n Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald ausholen wollte. inen Tag vor dem Rennen kam es im ganzen Schwarzwald unter 5 m Einfluß von wärmeren Luftſtrömungen zu einer Verſchiebung er Froſtgrenze. die ungefähr in tauſend Meter Meereshöhe lag und it in die direkte Durchſchnittshöhe der Rennſtrecke eingriff. M' ernſter Sorge f auten die ausführenden Ortsgruppen des H hen Schwarzwaldes riberg, Schonach. Schönwald, Furtwangen und St. Georgen auf die Wettergeſtaltung, ob die in ſorgfältiger Deta'l⸗ arbeit vorbereitete Veranſtaltung auch werde ſtatthaben können. Als ann noch am Freitag Vormittag kräftiger Regen bis 900 Meter mauf fiel und die Täler und Höhen ſich dick mit Regendünſten und debel verhängten, ſchien die beſte Hoffnung zu Schanden werden zu wollen Indeſſen gabs welche, die am Rheumaknochen raſche Wet⸗ terbeſſerung vorausſpürten, andere verließen ſich auf den ſtare ſtei⸗ enden Barometer, ſodaß man die Entwicklung einmal abzuwarten beſchloß. Nur Zu einer Aenderung entſchied man ſich noch am Frei⸗ tag Morgen, nämlich zur Streichung des in die tiefere Lagen hinab⸗ ehenden Südſtückes des Laufes gegen Furtwangen zu, ſodaß die trecke auf der Waſſerſcheide in tauſend Meter Höhe verbleibend von der Neuen Welt über Eſcheck direkt zum Fohrenbühl öſtlich und zum Stöcklewald gelegt wurde und dann in der alten Route weiterging. ie damit erzielke Verkürzung betrug etwa 5 Kilometer. Es ollte At auch bezweckt werden, daß den Läufern keine allzu große uf, zugemutet werde, falls der in den höheren Lagen einſeßende Fall von naſſem Neuſchnee ſich fortſetzen ſollte. Wer Hoffnung hatte, ward glänzend belohnt. Die 7 reitag Nach⸗ mittag ſchon beginnende Aufklärung und Drehen des Windes ſetzte ſich über Nacht unter weiter ſteigendem Luftdruck fort und am Renntag, dem Samstag. lag morgens die Sonne über dem verſchnei⸗ ten Gebirge in einer Pracht, wie ſie am Chriſttag und Silveſtertag von Tauſenden erlebt und in der Chronik als Seltenheit verzeichnet worden iſt. Keine Wolke am Himmel, ein mäßiger Oftwind, gut ab⸗ ſetzter Schnee, ohne daß es zum befürchteten Harſcht oder Bruch⸗ ee gekommen war, gut führend, ſtreckenweiſe mit leichter Neu⸗ eeſchicht, das waren die Anzeichen für den Renntag, der ſich dann auch gar nicht beſſer entwickeln konnte. Sportlich war der Lauf ein Ereignis erſten Ranges. Es iſt an⸗ käßlich der Nennungen ſchon auf die Internationalität des Laufes ngewieſen worden, und erfreulicherweiſe waren auch die Nen⸗ nungen aufrecht erhalten worden. Namen wie Schneeberger⸗⸗Tirol, ein Schwede, dazu zahlreiche der Jab Hote Mational-Theater Mannheim UAittwoch, den 16 Januar 1924 Miete B. Reche 3. 6 Vorstellung -.a Ni 231—380 f..-. Nr. 2251—2450 Julius Càs ar Oper in 3 Akten, Teri von Nicola Haym. Musik von Georg Friedrich Händel. Spielleiſung: Eugen Gebiah Musik. Leitung: Richa d Lert. g 6½ Uhr. Ende nach 9% Uhl. Personen der Handlung: Rõmer Caſus Junus Casa. Josel Burgwinkel nelia Gatun d Pompelus Emilia Posszert 5 as Fompejus, ihr Sohn Pritz Barling 40 75 Aegypter: Qeopatia, Königin von Aegypien ane. inr Bruder. König on ypien Achillas. Agyptischei Feid- herr, sein Zeratet Nierenus, Lertrauten der Cleopaire Pranz Bartenstein lrene Eden a. 0. Wimeim Fenten Hugo Voisin Plegrode FürTI.Lustsplel-Vochel! Ein beisplelloser Erfolg!.86 Orig-amerlk. Jazz- Band-Orchester! 2 Die FArTV-Lustspieie schen Ste nur im Palast-Theater. — 51 1 — Harl Incodor Hunstlerspieie ab heute den 16. Jauuar, beſten Einheimiſchen aus Schwarz⸗ Miaplertehe kadcni r Haat Ab heute die leizten drei Gastspieltage im Musensaal abends 7¼ Union-Theater Der Werdegang von: „The Kid 2.— Fortsetzung(Nachdruck verboten) boa nahte mit gewaltigem Tiiumph Charlie Cnap ins und Coogans Leistungs- Sie nannten ihren neuen Fum. The Kid“, Der nicht unter Heiste lungstehlern litt. ie Uraunühtung wuld' bekannt gegeben! Alt, Jung, K ein und Groß begann' sich zu Auch Jugendliche un'er 18 Jahren 5 au id ins Ki o ging'n in gioßen Scharen! Aber auch alle walen auf den Beinen, zu seh'n den„Filn ium lachen und mm Wemen“. ——— Fortsetzung morgen!l Bute ausschneiden und untet dieser Att, die ab Freſtas bereits erschienen sind. zu kleden! preise: S ehe s0nder-Inserat vom 14. Januar! wald und Württemberg ſtritten um die Ehre in der gewiß nicht leichten Aufgabe. Unmit elbar hinter der Schwarzwaldbahn lag der Start mit einer Steigung mäßigen Grades, die auf die Hochfläche führte, die dann auf dem Kamm die ganze Strecke hindurch mit leichten Höhendifferenzen von 50—70 Meter eingehalten wurde. Die Rennſtrecke war durch eine in der Vorwoche durch Vertreter des Haup vorſtandes und der oben genannten Ortsgruppen zur Kon⸗ trolle begangen worden und damals in der Markierung feſtgelegt, wobei vielfach infolge ſtarken Baumbruches auf den vorgeſehenen Waldwegen Parallelwege ausgewählt werden mußten. Die Strecke als Ganzes iſt eine ausgeprochene Flachlaufſtrecke ohne wei⸗ tere ſonderliche Geländeſchwierigkeiten. Die Beteiligung hat die vom letzten Jahr gehaltene noch weſent lich übertroffen und damit einen neuen Rekord aufgeſtellt. Es will immerhin etwas heißen, wenn ſich zu einem Wetlbewerb, der der⸗ artige Anforderungen ſtellt, nicht weniger als 27 Teilnehmer dem Ablaſſer ſtellen. Wie ſcharf die Konkurrenz war, ergibt ſich aus den Namen wie Schneeberger, Allgeier, Richter. Schwer, Braun, Rölſcher. Während des Rennens ergaben ſich außerordentliche Ver⸗ ſchiebungen ſo lief z. B. Nummer 10 Schneeberger als erſter ein, Nummer 29 als vierter. Die erzielten Zeiten ſind bei dem Schnee⸗ zuſtand, der uner der Sonnenwärme unter Mittag teilweiſe klepte. als ſehr gut zu bezeichnen. die kür zeſte Zeit erzielte Schneeberger⸗Tirol mit.34 Stunden, ihm folgten Braun⸗ Baiersbronn Dietſche⸗Altglashütten, Allgeier⸗Freiburg, Richter⸗ Freiburg. Ein mitlaufender Schwede namens Fröhlich, Wohnſitz⸗ Freiburg belegte den ſiebenten Platz. Die mehrfachen Sieger früherer Zeiten, Schwer⸗Schönwald mußte ſich mit dem ſechsten Platz begnügen, Schwaben. das mehrere Vertreter entſandt hatte, hielt ſich in der großen Konkurrenz neben dem Preisträger Vraun wacker auf dem neunten und zehnten Platz. Die längſte benötigte Zeit beläuft ſich auf.08 Stunden, alſo rund die Hälfte mehr als die beſte Zeit Schneebergers. Die Läufer ſind reotz der Länge der Strecke im allgemeinen in auter Verfaſſung durchz Ziel gegangen, das von 27 Abläufen 22 Teilnehmer durchliefen. Die Organiſanog und Markierung waren von den beteiligten fünf Ortsgruppen gut und einwandfrei durchoeführt. In den Dienſt der Sahe hatte ſich zur Unterſuchung der St. Georgener Arzt Dr. Wiatermantel zur Verfügung geſtellt. Die Beteiligung ſeitens der Beoölkecung war erfreulich ſtark. Die Ergebniſſe ſind im einzelnen: 1. Schneeberger⸗Titol .34.26 Stunden, 2. Braun⸗Baiersbronn.38.36, 3. Dietſche⸗Altglas⸗ hütten.44.36. 4. Allgeier⸗Freiburg.47.25, 5. Richter⸗Freiburg .49.03, 6. Joſ. Schwer⸗Schönwald.54.10, 7. Fröhlich⸗Schweden .55.45, 8. Rötſcher⸗Freiburg.57.54. W K. Offene Stellen bbwandter Akguisiteur für eingeführten Bezirk von erſter Handelsauskunftei für Sofort gesucht. Angebote unter I. 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Vor zuſtell. zwinch. 11 Uhr ale oder gut zugängl. Lager⸗ Neues aus aller Welt Cynchjuſtiz an einem Kirchendieb Großes Aufſehen erregt in Italien ein Lynchgericht, das dem Abruzzenſtädichen Celano an einem Kirchendiebe von der bis zum Fanatismus erregten Bevölkerung vorgenommen wurde Der Dieb war ein Gewohnheitsverbrecher, der einen großen Teil ſeines Lebens im Gefängnis zugebracht hat und ſich zyniſch zum Diebshandwerk zu bekennen pflegte. Den Ei nbruch in die Kirche hatte er unmit elbar vor der Sylveſternacht gemacht und die Urnez der dem Volke beſonders teuren Lokalmärtyrer Conſtantius, Vic⸗ torianus und Simplizius heimgeſucht, ſodaß die Gläubigen, als ſie am nächſten Morgen zur Meſſe kamen, die verehrten Gebeine am Voden verſtreut ſahen. höchſte Wut. Schänder des Heiligtums aufzuſpüren. Man Dieſer Anblick verſetzte die Leute in die Die faſziſtiſche Miliz machee ſich ſofort auf, um dei fand ihn in einer Strohhütte nahe beim Orte und bei ihm die Beute, Bruchſtücke de⸗ Urnen aus vergoldeter Bronze, Kelche. Ketten und Ohrringe nach dem Wachklokal der Carabinieri⸗Station gebracht. Weihrauchkeſſel, Unter ſtarker Bedeckung wurde der Dieb goldene Die Menge drang jedoch ein, ergriff den Dieb, tödete ihn durch Dolchſtiche und Stockſchläge, ſchleifte ſeinen Leichnam auf die mit Kot und Speichel, ſchnitt ihm dann den Piazza, bedeckte ihn Kopf ab und ſteckte dieſen auf eine Stange An der Spitze einer großen Prozeſſion wurde dieſe ſchreckliche Trophäe zur Kathedrale getragen. Dann ſamwelte man die grauſam verſtümmelten Reſte des Gelynchten vor der Kirche, übergoß ſie mit Benzin und übergab ſie den Flammen. 1* — Aermelkanaltunnel oder fähre? Auf der letzten Sitzung des Eiſenbahnausſchuſſes der Internationalen Handelskammer wurde die Fraage des Aermelkanaltunnels behandelt. Die Geſamtkoſten werden nach der„Verkehrstechnik“ auf etwa 20 Millionen enaliſche Pfund veranſchlaat und die Bauzeit auf zwölf Jahre. Mit Rückſicht auf dieſe lange Bauzeit ſchlua der franzöſiſche Vertreter eine Fährverbin⸗ dung vor. Der Ausſchuß faßte eine Entſchließung, in der er ſich für Tunnel und Fähre ausſprach. für die letztere als zwiſchenzeitliche Einrichtung. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakte Mannheim. E 6. 2. ur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polltiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt für das eullezun: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller elt: Wiliy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeſoen: Karl Hügel. 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Aen Vorstand der Bischoff& Hensel Eisktrotechuisehe Fabric Aktiengesellecheft Manntielp, gen 15. lanuar 1024. schiedenen einen steis um das Wonl unserer Firma besorgten treuen Freund Nach ungetem Leſcden entschief heute waettt l im Alter von 14 laliren det stellvertretende Vorsitrende unseres Aufsichtsrats Herr Fabrikant Walther Hensel Herr Hensel war der Begrüncher unseres Unternemens, dem er seine volle Arbeitskraft widmete, bis sein Gesundheitszustand ihn zwang, aus der Leitung auszutteten und den Posten ches steſſvertretenden Vorsit. zenden im Aufsichtsrat zu übernehmen. Wir bedauern lebhaft das allzu fruhe Hinscheiden des rastlos tatigen Mannes, der durck seinen offenen Charakter und seine Fühigkeiten die Liebe Aller gewonnen hat, die ihm nähergetreten sind. Wir Werden des Aanclenen an 58570 Verstorbenen stete in ꝶ Oie khren halten. 2 Autstchtsrat and Oiretton Badische ane Aule nedehe eee den 18. lanuat 1034 den 16.—— 1924 —— In der Nachit vom 14. auf 15. Januar 1924 nacli lafigem Leiden Herr Fabrikant Schaft. Königsberg/Pr., den 15. Januat 1924. Deutsche Walther Hensel Herr Hensel war Aufsiclitsratsmitglied unserer Gesell Wir verlieren in ihm einen treuen Freund und Berater und werden sein Andenken in hohen Ehren halten. Elelctrizitäts Akliengesellschaft entschlief 860 Heusel Blektrotechnische Päbrik Axtion-Oesellschalt der Bischoff& Hensel Matitfietem, den I, Janust ioel, Durch das Hinscheiden des Aufsicttsratsvorsürenden der Firma Bisehof& em Walther Hensel veflieren wir den Gründer and jangjührigen Leſter unserer Fitma, Das Wohl der Angestellten und Arbeiler war dem Vetstorbenen eine Herzensangelegenheit, und er hat es auchi in schwierigen Teiten immer ver stenden, steh die Liebe und Wertsehitzung seiner Untergebenen zu gewinnen. Wit werden das Audenten aun den Futschlafeten in hohen Hhren halten. Oſe Angesteſſten und Arbeiter Eſettrotechnische Fabrin Axttengeseſlöohaft. ehel, das Milglied des Aufsſelnsrats unserer Firma Herr Fabrikant Hetſie ſrüh aus dem Leben geschlellen iet. tendes Vorbild. Soſe Audenα Werden wit fnmerdec in Bhren halteu, der MetettM, den 15. Janust 1926. Unerwartet eteit uns die trautige Nachrielx, daas unset ftfherer Senior- Walther Hensel in dem Enischlafenem befrauern wir den Milbegründer der Bischoff& Hensel G. m. b. H, aus vricher utitzer heuliges Unternehmen hetvor- gegangen ist. In unermüdhchem Fleiss, zſelbewu-ster Ardeit und schllichtet Einlachheit wur der Verstorbene ſüit die Betriebsaungehörigen stets eln leuch- Die Arbeſter und Angestelſten Bauische Elektrizitäts-Aktiengeselischaft Billig und in meiner neu eröffneten u. Fl. 40., statt Karten. ie Nach schwerem in Oeduld ertragenem 7 Bitté um geneigten Zuſpru bedlent werben N 1 mhel.. aubere aſee. Oskar Zani. Scunenheg, Kepplerstraße 38,——(tein Labem Leiden entschlief sanft mein ee Mann, mein guter Sohn, Bruder, enee sohn und Schwager Herr Bankdirektor U, 28 Anton Hennhöfer Toparalnren und kunehen an Elektromotoren fülr Dreh⸗ u. Gleichſtrom übernimmt in eigener Werkſtätte 5174 lil. elo. Kurt Hünert im 42. Lebensjahre. Um stille Teilnahme biel in der Hinterbliebenen: füc alle Fahrikpreisen. Großer Posten Verkaut nur an Croßabnehmer. Jermimandeisges. in. Verwendungszwecke zu iagernd. 7820 Mannheim, G 3, 12, Telephon 9339. Frau Lucis Hunert. Frank'urt à. M, 14. januar 1924. Die Beerdigung findet statt Donners· tag, den 17. Januar, vormittags 9½ Uhr vom Portal des Hauptfriedhofes. 8 Kcondolentbesuche danteend verbetenn Verſcaufsstellen: (la. Benzin S. Benazin zu billigsten Preisen in jeder Meuge U 7, 7 4. Friedrichsfelderstr. 51 (Wolk& Diefenhach 89 Alle Serten Trauerbriefe aen Druckerel Dr. Haas, G. m. h.., E 8, 21 Frank tart 28 800ʃ44. Speise u. 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