1 S 2 8 1 2 — — —4 2 14 Sezugspreiſe:n mauuheim und Umgebung vom 10 dis 10. Januar 1023: 80 Solòd⸗pfg. die monatl. Oezieher verpflichten lich dei ert Renderung der wertſchaftlichen ver bältniſfe notwendeg werdende Freiserhöhungen anzurr.ennen. poſt⸗ ſchecktonte n 178 farisrubde.— Haupt eſchäftsſtelle Manndeim e. Seſchüfts⸗nebenſtelle Ueckarſtast. wald⸗ dofſtr. 6. Fernfpr. Ur. 701 742. 7083. 708, 7048. Celegr. ⸗Rör. Seneralanzeiger mannde m. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 1 ̃ 1— Badiche Aeneſtedlachrichen Verkaufspreis 10 Holdpfeunig 1924— Nr. 26 9 gger Anzeigenpreiſe nach Larif, bei vorauezahlung pre rin⸗ ſpaltige Roone zeiie für Rllg:meine Rnzeigen.40 Soldmark Reklamen 1,50 Sotdmars. Fur Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rasgatben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. Höbere Sewall Streiks. Setriedsſtörungen uſw, derechtigen zu keinen Erſatzanſp. üchen ür ausgefallene oder beſchränkte Rus gaden oder ür verſpätete Rufnahme von gu⸗ zeigen. fuftr. ö. Fernſpr. obne Gewähr. Serichtsſt. Maunhelm. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Ddie Aoͤreßdebatte in England Im Oberhaus Grey und Curzon Im Verlaufe der Debatte über die Antwortadreſſe auf die Thranrede im Oberhauſe, ſagte Grey, er begrüße die Ankündigung. 8 die Reparationskommiſſion zwei Ausſchüſſe zur Prüfung von Deutſchiands Zahlungsfähigkei: eingeſetzt habe. Er ſei indeſſen nicht in der Lage. eine optimiſtiſche Auffaſſung bezüglich der europäiſchen Fragen zu geben. Europa bewege ſich auf dem alſen Wege fort auf dem es ſich vor dem letzten Kriege befunden Wenn es ſo weiter gehe, werde man zu demſelben beklagens⸗ werten Ergebnis kommen Die europä'ſchen Nationen müßten da⸗ 555 kommen einen beſtimmten Weg zu betreten, wenn es Sicher⸗ geben ſolle und der einzige Weg, den er erblicke, ſei der. i5 jede Na'ion die Völkerbundsſatzung unterſchreibe unter der rausſetzung. daß eine jede ihre bewaffneten Streitkräfte nur durch en Völkerbund zur Geltung bringen werde. Bezüglich der aus⸗ ir isen Lage ſei er der Meinung, daß das Dreiparteien⸗ y ſtem beſtehen bleiben ſolle und es angemeſſen wäre. eine zereipbarung zu erreichen, derzurolge der Staatsſekretär der Führer emer oder der beiden anderen Parteien ins Vertrauen zöge, damit in der Lage ſei zu erklären. daß er bezſalich der allgemeinen Richttinien ſeiner Polilik die anderen hinter ſich habe. Grey ſagte weiter. es könne kein dauerndes Arbeitsſbereinkonmen zwiſchen den Liberalen und der Arbeitervartei geben. Er ſehe der Ueber⸗ dahme der Regieruva durch die Arbeibervartei ohne Beſorgeis ent⸗ Dden. Die auswärtige Palier der Arbeiterpartei habe dieſelben Fehler wie die der Liberalen Partei. Lord Curzon erwiderte. es ſei rich'ig. daß die inter⸗ dati raale Lage außerordentlich bewölkt ſei. Die Regierung habe en Eindruck daß der einzige Schlüſſel für eine Löſung in der Auf⸗ Lechtervattung der Enterte liege. In den letzten Jahren habe ſie Iunermüdliche Anſtrengungen in dieſer Richtung unternommen. Curzos trot für vole Deffentlichkei! bei der Politif der Regierung ein und erklärte je mehr davon bekonnt ſei, deſto mehr werde bekannt werden. wie konſequent dieſe Poli'ik ge⸗ wiſen ſei und wie weni⸗ ſie die Boſchuldigeng der Unentſchloſſen⸗ heit und-fähigkeit verdiene, die in ſo unfärer Weiſe gegen ſie erboßen werde. Der Separatiſlenterror in der pfa“z f Die Beſetzung der„Pfälziſchen Rundſchau“ am 15. Januar er⸗ ſelgte durch etwa 20 Separatiſten, welche ſchwer bewaffnet waren. Es iſt gelungen, einen Teil der Zeitungsauflaoe zu rett'n. Der größt Teil der Zeitung wurde jedoch beſchlagnahmt und in Autos fortgeſchafft. Von den Separatiſten wurden weiter 15 Finanzbeamte der Pfalz ausgewieſen, ferner die im Regierungsgebäude in Spener verhaftet geweſenen Beamten, Oberſekretär Aber vom Be⸗ zirtsamt Neuſt. dt. Oberſekretär Nenninger vom Bezirksamt Land⸗ , Gemeindeſekretär Schardt⸗Dahn und der Geſchäftsführer des fälzi'chen Bauernbundes, Müller. Oberſekretär Mayer vom Bürgermeiſteramt Landau wurde deſtern von den Separatiſten verhaſtet, ebenſo Prokuriſt Karl Kull⸗ ann in Frankenthal. . Im Regierungs⸗ und Amtsgerichtsgebäude Speyer werden von ten Separatiſten zur Zeit über 40 Perſonen feſtgehal⸗ Den. Die Behandluna der Gefangenen hat ſich verſchärft. 5 Rote Kreuz darf die Gefangenen nicht mehr beſuchen, ee ſt jeder Beſuch von Familienangehörigen ſtrengſtens verboten. Alich ſe Familienangehörigen der Ausgewieſenen, die bisher zur Rege⸗ d ig von drinoenden Familienangelecenbeiten roch einiee Tage in. M Pfalz bleiben durften, müſſen die Pfalz ſoſort verlaſſen. Die Asde! werden von den Sevaratiſten beſchlagnahmt.(˖9 38 Ausweiſungsbeſehle der Sevcratiſten ſind immer noch in fran⸗ ſiſcher Sprache abgefaßt.() por Inn Anſchluß an das Speyerer Attentat wurden von den Se⸗ tizA iſten alle Perſonen, die ſich auf der Straße über die Separa⸗ Nr wißhellia geäußert haben. von der Straße wega verhaftet er zndes Sefäncnis einceliefert, wurden ſedoch andern Taas wie⸗ i r freigelaſſen. Unter den Verhafteten befanden ſich Kinder(0) lter bis zu 14 Jahren. Clives Beſuch in der Pfalz t0 Havas läßt ſich aus Speyer berichten, daß der engliſche General⸗ 858 in München, Clive, geſtern in Begleitung anderer Brauf⸗ in 5 der interalliierten Rheinlandkommiſſion ſeine Unterſuchung Unt er Pfalz begonnen hat. Clive hatte bereits geſtern abend eine erredung mit dem General de Metz. ne ze wir erfahren, wird Clive im Laufe des heutigen Tages eine 0 Beſprechung mit Vertretern der pfälziſchen Bevölkerung baben. ie erſte fand, wie berichtet, in Mannheim ſtatt. Die Einlaoͤung an Dr. Schacht dun Berlin, 16. Fan.(Von unſerm Berliner Bürb.)„Die Einla⸗ N Schachts durch die Repko iſt bereits geſtern, wie die B. 3. daß Te an die Reichsreglerung ergangen und es iſt wahrſcheinlich, 5 Schacht ſchon heute die Reiſe nach Paris antritt. ach dem„Newyork Herald“ beabſichtigt der Sachverſtändigen⸗ Rezichuß Dr. Schach de den gegenwärtigen Deviſenbeſtand der abebant zu befragen im Hinblick auf die Gründung einer ſtehen otenbank, die völlig unabhängig von der Regierung Sthrſit ſoll. Dieſe Gründung ſei vorgeſchlagen worden ⸗als erſter wird„uf, Stabiliſierung der deutſchen Währung und der Vorſchlag wahrſcheinlich mit Dr. Schacht erörtert werden. die deutſchen Beſitzungen in Marokko Vuitehe a, datier Ut das Jour⸗ ol aus Tanger datlerten Korreſrondenz te 3„8 lereient das ſich die iy, Maroto beſchlaanahmten und noch nicht Milliten deutſchen Beſſhunden. zumeiſt fruchtbar⸗ Kändereien. auf iber gen Franes beziffern. um dieſe Summe ſlüſſig zu macken. Einden ficgvfer nötig. Das ſſſt aber tehr ſchwer. Die Einbeimiſchen webmer b in kchleckten Finansverhältniſſen. und franzöſiſche Un⸗ el die Gütetunden keine Neigung. in Marokko zu koleniſteren. Man tan als 5* verſchleubern. Wahrſcheinlich wird man ſie dem »Domäne“ überloſſen. Die engliſche Preſſe behandelt die Debatte im Unterhaus je nach ihrer rarteipoliti⸗ ſchen Stellung. Die konſervative Preſſe begrüßt die Thronrede als Be⸗ kenntnis deſſen. was die Regierung mit dieſem Parlament ohne Mehrheit zu tun gedächte. wenn wan ſie im Amte ließe. während die „Times“ darauf hinweiſt. daß Ramſay Macdonald nur aanz kurz die außenpolitiſchen Fragen geſtreift habe und daß der innerpolitiſche Teil dieſer Rede einen ausſchließlich demagogiſch zugeſpitzten Angriff auf Baldwin darſtelle. Der„Daily Telearaph“ hält dem Arbeiterführer vor, daß ein noch ſo laut ausgeſprochenes, an andere Völker gerichtetes Ver⸗ bot eine beſtimmte Politik zu verfolgen. noch keine voſitive enaliſche Außenvpolitik darſtelle. Die liberale Preſſe verzichtet auf eingehende Kritik an Ramſan Macdonalds Rede. Dailn Chronicle“ hält ihm vor. daß er die Hoffnungen. die man im engaliſchen Volk auf ſeine Außenvolitik ſetze. nur dann erfüllen könne. wenn er darauf verzichte, wie er und Baldwin es bisher getan haben. der Welt zu verſichern, wie wohlmeinend ſie ſeien. Der Mißtrauensantraa der ee werde von der geſamten liberalen Partei zuſtimmend orũ „Daily Herald“ macht der liberelen Partei heftise Vor⸗ würfe. daß ſie durch die Redeluſt ihrer Abgeordneten die Entſchei⸗ duna über des Schickſal der Regierung bis in die nächſte Woche hinausgezögert habe. Eine franzöſiſche Stimme Zu der Rede Macdonalds ſchreibt das„Echo de Paris“: Der enoliſche Sozialiſtenführer zögere nicht. zu erklären, daß bei der bloßen Ankündigung, daß er demnächſt die Regierung über⸗ nehmen werde. ſich der Einfluß des engliſchen Volkes auf dem Kontinent befeſtigt habe. Wir geſtzhen, ſo fährt das Blatt fort,.ß wir davon weder in Belgien, noch in Italien, noch in Mittel⸗ europa auch nur eine Spur davon entdeckt haben. Da die neuen Ankömmlinge verſuchen, den Völkerbund umzuſtürzen, um aus ihm das willfährice Werkzeug ihrer Abſichten zu machen und daß ſie den Verſailler Vertrag vollkommen brechen und die Mächte der Unordnung und Revanche noch vermehren, ſo werden ſie di⸗ von dem vorausgetancenen Regime vorbereitete Iſolierung Eng⸗ lands ſicher vervollſtändigen. Der Frankenſturz Die Hilfsmaßnahmen der Reglerung Das von der Reaierung aufgeſtellte Sanierungsprogramm um⸗ faßt. wie bereits mitgeteilt, felgende Punkte: 1. Maßnabmen zur Erfülluna der Steuerpflicht und zut Verhütung der Steuerhinterziehungen, insbeſondere auf dem Gebiete der mobilen Werte. 25 2. Erſparniſſe an den Ausgaben für die öffentliche Ver⸗ waltuna. 3. Ausſekung aſler Arbeiten und Proſekte. Laſten für den Fiskus verbunden ſind. 4. Erhöhuna ſämtlicher Steuern um 20 Prozent. Dieſes Programm ſoll in Form von Geſetzentwürfen der Kam⸗ mer bereits in den nächſten Tagen vorgelegt werden. und die Regie⸗ runa kündiat an. daß ſie entſckloſſen ſei, die Annahme durch Stellung der Vertrapensfrage zu erzwingen. Weiterhin iſt eine Reihe admi⸗ niſtratirer Maßnahmen zur Vekämpfung der Spekulation auf dem Deviſenwarkte wie auf dem Markte der heimiſchen Aktien beſchloſſen worden. die unverzüalich in Kraft geſetzt werden ſollen. Der finan⸗ zielle Effekt dieſes Sanierunasvrogramms wird vom Finanz⸗ miniſter auf 7 bis 8 Milliarden geſchätzt. Der Miniſterpräſident hat geſtern nachmittag mit dem Finanz⸗ miniſter und dem Vorſitzenden der Börſenmakler und ferner mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich verhandelt. Er wird heute nachmittag ſämtliche Reſſortsm'niſter empſangen. um mit ihnen endgültig die Erſparnismaßnahmen feſtzulegen, die dem Parlament vorgeſchlagen werden ſollen. Nach dem„Oeuvre“ ſoll man aus Steuererhöhungen eine Mehreinnahme von 4700 Millionen Franken erzieten und durch Sparmaßnahmen, wie Einſchränkung der Veamten und der Penſionen 1500 Millionen Franken. Die erſlen Tar'ferhöhungen als Folgen des Rückganges des Frankenkurſes ſind am Dienstaga in Paris in Erſcheiming getreten. Auf den Unterarundbahnen, Stra⸗ ßenbahnen und Autobuslinien wurden die Tarife für die erſte Klaſſe um 10. für die zweite Klaſſe um 5 Centimes erhöht. Eine ſegensrelche Folge des Sturzes Eine Folge des Sturzes des franzöſiſchen Franken iſt es auch, daß die auswärtigen Vertretungen Frankreichs ab⸗ gebaut werden. Jn der Berliner Votſchaft wird die Preſſe⸗ ſtelle aufgelöſt und der Chef der Preſſeſtelle, Profeſſor He⸗ guard, iſt bereits abberufen worden. Die engliſchen Blälter bezeichnen den neuen Frankenſturz als aufſehenerre⸗ aend und beben die in Paris darüber gezeigte große Beſoranis her⸗ vor. Dem Pariſer Berichterßſatter der Morninovoſt“ zufolge iſt die einzia möoliche Erklärung für den rlötzlichen Zuſammenbruch des Franken die. daß die aroßen und kleinen franzöſiſchen Kapitalanleger über die Wendung. die die Dinoe genommen hätten. beunrudigt ſeien. weshalb ſie ausländiſches Geld und ausländiſche Wertrapiere kauften geoen Abaabe franzöſiſcher Wertrapiere. Die„Dailn News“ ſelber ſchreiben in dem Leilartikel: Die Wirkung der Rüßrinvaſion und das Verſchwinden Deutſchlands als eine wirtſchaftliche Einheit ſei jetzt klar zu ſiberſehen. Wenn Poincare oder ſein Nachfolger beſchließen würde, daß Deutſchland. um Frankreich vor der vollſtändi⸗ en finansielfen Fataſtrophe zu retten, in die Lag⸗ verſetzt werden müſſe. ſeine Schul⸗ den auf einer vernünftigen Grundlage zu be-ablen. ſo werde die Ge⸗ ſamtlaae in Eurora eine bewerkenswerte Ummandluna erfahren. Auch der„Mancheſter Gwardian“ führt aus. wan könre nur hoffen. daß das Dilemma. irdem der nächſte kran⸗öſiſche Fipanz⸗ miniſter ſich befinden werde. ihn dazu veraplaſſen werde. Dewiſchland meniger als Feind anzuſehen. der ⸗erſchmettert werden müſſe. als vielmebr als Schuldner, der bei vernünftiger Behandlang womit neue Frankreich zum ſchließlichen finanziellen Gleichgewicht verhelfen könne. Das Vorſpiel in Sachſen Die Gemeindewahlen, die am Sonntaa in Sachſen ſtatt⸗ cefunden haben. entbehren zwar an ſich allgepein politiſcher Bedeu⸗ tung. ſind aber in dieſem Einzelfalle doch ein außerordentlich lehr⸗ reiches Sümptom. Die ſozialdemokratiſche, geradezu un⸗ erbörte Mißwirtſchaft hat in Sachſen alle bürgerlichen Par⸗ teien zu einem gemeinſamen Block zuſammengeſchweißt und dieſem Block iſt es am Sonntaa gelungen einen Beweis ſeiner Lebenskraft zu geben. Zwar ſind nicht überall gemeinſchaftliche Wahlliſten der bürgerlichen Parteien aufaeſtellt worden, aber es aina doch überall unter der gemeinſchaftlichen Parole: Gegen den Sozialismus. Und ſiehe da: Aus dem roten Sachſen wurde ein Sachſen mit bür⸗ gerlichen Mehrheiten in allen ſächſiſchen Städten. Nur in Chemnitz ſcheint trotz Stimmenüberlegenheit der Bürgerlichen den ſozialiſtiſchen Parteien ein Mandat mehr zuzufallen als ihren Geg⸗ nern. Sonſt iſt überall in Leipzia, Zwickau. Plauen. Dresden. Bautzen uſw. die Sozialdemokratie in die Minderheit ge⸗ dränat worden. Die büragerlichen Parteien haben ſich überall aut geſchlagen. Die Deutſche Volkspartei hat u. a. in Dresden. wo die bürgerlichen Parteien getrennt voraingen, mit 11 Mandaten die Spitze aller bürgerlichen Parteien gewonnen. So hat überall das Bürgertum nicht nur den Platz behauptet, ſondern Neuland gewon⸗ nen. während die Sozialdemokratie auf die Trümmer ihrer Herr⸗ ſchaft blickt. Freilich verändern die Neuwahlen in den ſächſiſchen Gemelnden nicht die politiſche Konſtellation, aber ſie ſind ein Menetekel, das der Sozialdemokratie Böſes weisſagt. Dieſe Partei befindet ſich überall auf dem Rückzua. Auch die thürinaiſche Reaierung hat es für beſſer gebalten, vor der Wahl noch die Bedingungen der Reichsregierung zu erfüllen. um Zwanasmaßnahmen des Reiches zu entgehen. Man ſpürt, daß es mit der Macht vorbei iſt.„Wahljahr 1924“ verſuchte der Vorwärts am Neufahrstaae zu jubeln, er wird heute hinzufügen können: Das Wakljahr fänat aut an. Das Kabinelt Heldt wurde am Dienstag dem Landtag vorgeſtellt. Es ſetzt ſich folgender⸗ maßen zuſammen: Müller(Soz.) Inneres. aiſer(Deutſche Volkspartei) Volksbildung. Bünger(Deutſche Volkspa tei) Juſtiz Reinhold(Demokrat) Finanzen, Elsner(Soz.) Arbeit. Bis zu der noch ausſtehenden Ernennung eines Wirtſchaſtsminiſters wird der Miniſterpräſident ſelbſt dieſes Portefeuille übernehmen. Sämt⸗ haben den Eid auf die Reichs⸗ und Staatsverfaſſung geleiſtet. Aus den Ausführungen Heldts, die das Programm des neuen Koalitionskabinetts enthielten, iſt u. a. bemerkenswert, die be⸗ tonte Feſtſtellung, daß die verſaſſungsmäßigen EinrichtungenSachſens von einem neuen Kabinett peinlichſt gewahrt und geſchützt würden. Zugleich dürſe gehofft werden, daß es durch gemeinſchaftliche Arbeit aller wirtſchaftlichen Kreiſe gelingen werde, die wirtſchaftliche Not des Volkes ſo weit zu lindern wie es angeſichts der gegenwärtigen Lage überhaupt möglich ſei. Die ſächſiſche Regierung lege beſonder⸗ wegen der Erwerbsloſigkeit in Sachſen Wert darauf von der Reichs⸗ regierung unterſtützt zu werden. Sie glaube dieſes Ziel aber d eſſer durch mündliche Verhandlungen zu erxeichen, als durch einen Federkrieg. Eine Geſundung der Finanzen würde in erſter Linie davon ahängen, o es gelingen werde, die Wirt chaft wieder in Gang zu bringen und damit eine geſunde Grundlage für eine Ausgleichung des Haushalts zu ſchaffen. Die Verhältniſſe der einzelnen Landesregierungen zueinander ſeien veelſach durch eine allzu ſharfe Betonung der parteipolitiſchen Gegenſätze getrübt wor⸗ dn. Die bayeriſche Regierung ſei ſoweit gegangen, daß ſie zu Sachſen die Beziehungen abgebrochen habe. Die ſächſiſche Regierung werde ſich nicht durch die Förderung partiku⸗ lariſtiſcher Tendenzen ven de mgeraden Wege abdrängen laſſen, der auf eine allmähliche Errichtung des deutſchen Einheiteſtaates hinziele. Zum Wehrkreiskommando habe die Regierung de Ve⸗ ziehungen aufgenommen und hoffe, ſolange der Ausnahmezuſtand noch beſtehe, im Wege der Verſtändigung mit dem Wehrkreiskom⸗ mando die Härten des Ausnahmezuſtandes auf ein Mindeſtmaß her⸗ abzudrücken und zugleich ſeine Aufhebung zu beſchleunigen. Die ſächſiſ he Regierung lege betonderen Wert darauf, alle Kräfte, de auf dem Boden der Staatsrerfaſſung ſtänden, zuſammenzufaſſen und durch den Ausbau der Volksgemeinſchaft, zum Sphutze Republik, zur Aufrechterheltung von Ruhe und Ordnung die Vorbe⸗ ſcheſen für eine gedeihliche Entwicklung des Wirtſchaftslebens zu ſchaffen. Die Regierungserklärung, die wiederholt von Zwiſchenrufen unterbrochen wurbde, Mitte des Hauſes. Vor der Milderung des Aus nahmezuſtandes Wie aus Dresden gemeldet wird, ſtattete Reichswehrminiſter Dr. Geßler geſtern dem ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Heldt einen Beſuch ab. Dieſer erklärte, daß die Stellung ſeiner Partei in der Koaction und damit der großen Koalition in Sachſen ſelbſt eine weſentliche Stütze erfahren werde, wenn der militäriſche Ausnahme⸗ zuſtand aufgehoben würde. Der Reichswehrminiſter verſicherte dar⸗ auf, daß der milktäriſhe Ausnahmezuſtand derart werde gemil⸗ dert werden, daß von einem Eingreifen der Reichswehr in die Ver⸗ waltung des Freiſtaates Sachſen keine Rede mehr ſein könne. e ee kommuniſtiſchen erztelte lebhaften Beifall in der Bayern und das RNeich Ein Schreiben des Reichskanzlers Berlin, 16. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ kanzler hat unter dem 15. Januar ein Schreiben an den bayeriſchen Geſandten von Preger gerichtet, in dem er den Empfang der bayeriſchen Denkſchrift beſtätigt und gleichzeitig mitteilt, daß die Regierung angeſichts der weitgreifenden Bedeutung dere Dentſchrift ein abſchließendes Urteil noch nicht füllen kaln. Der Reichskanzler ſpricht dann weiter ſeine Genugtuung darüber aus, daß die Denkſchrift getragen ſei von dem Gedanken des ſtarken Zuſammenhaltes des Reiches im ganden ſowohl, wie in ſeinen einzelnen Teilen. Der Reichskanzler gibt dann weiter die Bereit⸗ willigkeit zu erkennen, mit der bayeriſchen Regierung in einen M eb. nungsaustau ch über die einzelnen Punkte der Denkſchrift ein⸗ zutreton. deren Erörterurg eing'hender Prüfung bedürſe. Erſt nach Beerdigung dieſer Prüfung könre erwogen werden weicht geſetzgeberiſchen Maßnahmen zu ergreifen ſeien. Es ſcheint. daß bieſes Schreiben einen bedeutungsvollen Schrill auf dem Wege der Anbahnung eines freundſchaftlichen Verhälhulſhes Bayerns zum Reich ſei, dem bereits in aller nächſt it ei 3 er Zeit ein no entſcheidenderer folgen dürfte. 25

— Attentatsplanes gegen den General v. Seeckt geführt haben, Aberhaupt deutſch⸗völkiſchen Kreiſen an. nommen worden. landkommiſſion und Verſammlungs⸗ und Preſſefreiheit bei dieſen Inſtanzen zu erlangen aiftet wurde. 5 ins einzelne nachprüfen laſſen. (2. Seſle. Nr. 26 mannheimer General-Anzeiger(ubend Aus gübey Mittwoch, den 16. Januar 1924 Der geplante Anſchlag auf Seeckt Berlin, 16. Jan.(Von unf. Berl. Büro.) Von zuverläſſiger Seite erfahren wir über die Vorgänge, die zur Aufdeckung des ol⸗ gendes: Durch Vertrauensleute wurde einer Reichsſtelle mitge⸗ teilt, daß ein Attentat gegen den General v. Seeckt geplant ſei. Die Reichsſtelle hat dann ſofort auf Grund dieſer Angabe nähere Beob⸗ achtungen angeſtellt. Vorgeſtern iſt eine direkte Anzeige bei der Reichsſtelle erfolgt, und zwar von Perſönlichkeiten, die ſcheinbar auf den Plan eingegangen und nun Anzeige erſtatteten. nachdem von den Anſtiftern auf die Ausführung des Attentats gedrängt wurde. Die Reichsſtelle hat ſofort die Staatsanwaltſcheft benachrichtigt. die ihrerfeits die Verhaftung des Verdächtigen anordnete. Die gericht⸗ liche Unterſuchung iſt bereits eingeleitet worden. Bei dem Verbrechen handelt es ſich um den Tatbeſtand des Paragraphen 16a des Republikſchutzgeſezes, wonach Straftaten nach § 49e des Strafgeſetzbuches unter beſonders ſchwere Stra⸗ fen geſtellt ſind, wenn es ſich um politiſche Straftaten handelt. Daß auch gleichzeitig ein Attentat auf Herrn v. Kahr und General , Loſſow beabſichtigt geweſen ſei, iſt hier nicht bekannt, wie hier die bayeriſche Regierung zu Unrecht hereinge⸗ zogen worden iſt. Der Täter führte einen Ausweis des Wicking⸗ bundes, der mit der„Organiſation G“ in Verbindung ſteht. bei ſich. Diejenigen Perſonen, an die der Täter herangetreten war und die dann Anzeige erſtattet haben, gehören nach eigenen Ausſagen Der Hauptattentäter iſt, wie wir bereits melden konnten, ein gewiſſer Thormann, ein angeblich früherer Offizier, der aber den Gerichtsbꝛhörden ſit längerer Zeit als ein übel beleumundetes Subjekt bekannt iſt. Es iſt heute vormittag eine Vernehmung erfolgt, deren Ergebnis noch Weitere Verhaftungen ſind bisher nicht vorge⸗ Von einer abſichtlichen Uebergehung der preußi⸗ ſchen Behörden, von der beute in der„Voſſiſchen Zeitung“ phanta · ſtert wurde, kann nach unſerer Kenntnis gar keine Rede ſein. Das Kölner„Rheinparlament“ Der 60er⸗Ausſchuß trat am Dienstag nachmittag in Köln zur Wahl ſeines Präſidiums zuſammen. Zum erſten Vorſitzenden wurde Juſtizrat Noennig⸗Köln(3Z.) gewählt, zum ſtellvertreten⸗ nicht bekannt iſt. den Vorſitzenden Beigeordneter Meerfeld⸗Köln(S. P..), zu Bei⸗ ſizern Prof. Dr. Moldenhauer(D. V..), Juſtizrat Falt (Dem.) und Rippel⸗Hagen(In. Ppt.). Außerdem wurde ein aus 15 Mitgliedern beſtehender Ausſchuß zur Erledigung der laufenden Geſchäfte gewählt. Juſtizrat Falk⸗Köln behandelte dann die Frage der Be⸗ ſetzungskoſten. Die Frage wurde mit einer Reihe von An⸗ trägen zur Erledigung dem Fünfzehnerausſchuß überwieſen. Abg. Haas⸗Köln referierte über die Beſchränkung der Ber⸗ ſammlungs und Preſſefreiheit in dem beſetzten Gebiet und befürwortete im Hinblick auf die kommenden Reichstags⸗ und Gemeindewahlen Schritte des Sechzigerausſchuſſes bei der eia⸗ neral Degou te, um die Gewährleiſtung voller Die Verſammlung ſtimmte dem Porſchlage des Referenten zu und überwies die Angelegenheit ebenfalls zur weiteren Behandlung der Fünfzehnerkommiſſion. Ein weiteres Referat beſchäftigte ſich mit der Separa⸗ tiſtenbewegung in Heſſen und der Pfal In einer Ent⸗ ſchließung faßte der Sechzigerausſchuß einmütig ſeinen Standpunkt im dieſer Frage zuſammen. Das neue Eroͤbeben in Japan Nach einer Meldung aus Tokio iſt das geſtrige Erdbeben in dem ganzen VBezirk von Kuanto, in deſſen Mittelpunkt Tokio liegt, verſpürt worden. Seit der Kataſtrophe vom 1. Dezbr. 1923 ſei noch nicht wieder ein ſo heftiger Erdſtoß aufgetreten. In der Stadt Tokio ſeien die elektriſchen Leitungen unterbrochen und die Eißenbahnen, ſowie die Straßenbahnen haben verſchiedene Be⸗ ſchädigungen erlitten, doch ſeien die Verbindungen alsbald wieder hergeſtellt worden. Eine Anzahl von Häuſern ſeien zuſammen⸗ geſtürzt, aber es ſei zu keinem Brande gekommen. Weiter wird gemeldet, daß im Bezirk Takido die Eiſenbahnverbindungen viel⸗ ſach unterbrochen ſeien. Nach einer Havasmeldung aus Kobe hat ſich annähernd in den gleichen Gegenden, wie am 1. Dezember 1923 ein heftiges Erdbeben eingeſtellt. Es werden Brände im nördlichen Stadtteil von Tokio gemeldet. Die Telegraphenverbindungen mit der Han⸗ delshauptſtadt ſind unterbrochen. Der Eiſenbahnverkehr auf der Hauptlinie mußte eingeſtellt werden. Die Erdſtöße ſind auch in Mogaya⸗Gumma und Toſchi verſpürt worden. Eein miniſterieller Bericht teilt mit, daß in Tokio und Joko⸗ hama die Zahl der Toten ganz gering iſt. Steinen i.., 14. Jan. Am Mittwoch nachmittag wurde der hier wohnhafte Tierarzt Dr. Kohlhepp in der Wohnuna eines hieſi⸗ den Arztes tot aufgefunden. Es iſt damit zu rechnen, daß Dr. Kohl⸗ hevp. der ausgeſprochener Morphiniſt war, durch das Morphium ver⸗ die Bantiger Roman von Hermann Stegemann Nachdruck verboten; Die Beſorgnis ſeines Sohnes, ein Krieg werde den großen Ent⸗ wurf zunichte machen, ehe er der Regierung und der Volksvertretung vorgelegt werden könnte, hatte ihn darauf gebracht. Gottfried Bantiger warf die ſtrategiſche Bedeutung der großen Querverbin⸗ dung in die Wagſchale. Er gewann dadurch den Kriegsminiſter, den Generalſtab und die Regierung für ſich, entriß dem Ausſchuß des Parlaments die Zuſtimmung zur Beſchleunigung des Baues und ſah den Antrag ſchon im Vorfrühling zum Geſetz erhoben. Als die Finanzierung auf Schwierigkeiten ſtieß, weil die Durchbohrung des Wolfenberges mit ihren unbekannlen Koſten die Menſchen ſchreckte, nahm Bantiger das Wagnis auf die eigenen Schultern und erklärte, er ſei bereit, den Tunnel ſamt der Zufahrt 10 üm eine feſte Summe zu bauen und verzichte auf jede Nachfor⸗ derung. Als im Orient Wolken aufſtiegen und die Kriegsgefahr in dulkkeln Drohgebilden an den Himmel malten, wurde die Aus⸗ führung aller drei Bauſtufen, der beiden großen Talſtrecken Runs— Eggſtetten und Leberau—Bodenſee und der Bergſtrecke zwiſchen Eggſtetten und der Leberau ohne Säumen begonnen. In zwei Jahren follte das Werk, Bahn und Straße, vollendet ſein. So war aus der Hemmung ein Antrieb geworden, der alles mit ſich fortriß. Gottfried Bantiger ſtand an der Spitze einer Unternehmung, die den Einſatz der vollen Kraft von ihm forderte. Dem Baumeiſter hatte der Winter nichts anhaben können. Je mehr auf ihn einſtürmte, deſto kräftiger ſtemmte er ſich feſt und lenkte, ordnete, befahl von Runs bis zum See. Er eilte vom Kontor zu den Werkſtätten, aus den Sitzungsſälen auf die Bau⸗ ſtrecke und vereinigte alle Gewalt in ſeinen nervigen Händen. Als auf dem Wolfenberg der Schnee getaut war und die vollden Bäche ruhiger liefen, ging er dem Bergriegel zu Leibe, den er wie einen Feind haßte, ſeit die Geologen den breitgelogerten Klotz als gefährliches Gelände bezeichnet hatten Der Baumeiſter hatte die beſten Fachleute herangezogen und die Tunnelpläne bis Er, rief Ingenieure und Mineure, die am Simplontunnel gearbeitet hatte, ſchaffte neue Geſteinbrecher und Vohrmoſchinen an. krieb Verſuchsſtollen vor und übertrug ſeinem Sohne die Leitung des Unternehmens. 15 Lenz war von dem mächtigen Antrleb fortgeriſſen worden, der non der. Perſönlichkeit des Vaters ausging. Er war in den erſten Städtiſche Nachrichten 9. deuiſches Sängerbundesſeſt 1924 in Hannover Die geſamte Mannheimer Sängerſchaft wird es lebhaft inter⸗ eſſieren, daß die hannoverſche Sängerſchaft folgende Kundg:bung erlaſſen hat: „Das Jahr 1924. das Jahr des 9. Deutſchen Sänger⸗ bundesfeſtes in Hannover, iſt angebrochen. Was ſeit Jahrzehnten der ſehnliche Wunſch unſerer Sängerſchaft war, dem deutſchen Liede urnd den deutſchen Sängern ein Feſt bereiten zu dürfen in der Hauptſtadt Niederſachſens, ſoll jetzt Ecfüllung werden Noch vor kurzem ſchien es, als ſollte aller freudige Optimismus, mit dem wir den Gedanken des Feſtes wach und lebendig erhielten, zuſchande werden an der erdrückenden Schwere der wirkſchaft' ichen Verhältniſſe, unter denen wir leben und leiden. War doch unſerm Volke kaum noch ein Hoffnungsſchimmer auf Rettung vor dem tiefſten Abgrunde geblieben. Das deutſche Volk wird auch noch einen langen Leidensweg zurückzulegen haben, ehe wieder Tage kommen an denen wir glücklich ſein und vazerländiſche Feſte ſeiern können, wie ſie in ſo herrlicher Weiſe die Vergangenheit geſehen hat. Aber wenn fetzt unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich zu feſtigen begonnen haben, wenn überall in unſerm deutſchen Volke der Wille ſich zeigt die größten Opfer zu bringen, damit wir aus eigener Kraft wieder zur Höhe kommen, wenn der alte deutſche Idealismus wieder die Herrſchaft antritt über die ſo lange vom Materialismus befangenen Geiſter, dann iſt auch für die deutſche Sängerſchaft der Augenblick gekommen, wo ſie nicht beiſeite ſtehen darf, wo ſie ihre vaterländiſche Aufgabe erkennen und erfüllen muß: mitzuarbeiten an der Einigung unſeres zerklüfteten Volkes, an der Stärkung der Vaterlandsliebe, an der Wiederherſtellung der Ehre und Größe unſeres geliebten Deu'ſchen Reiches. Beſeelt und begeiſtert von dieſem Gedanken tritt die Sänger⸗ ſchaft der Stadt Hannover und der beiden das Feſt tragenden Bünde an die vom Bundesvorſtande und Fpeſtausſchuß vorbereitete Ausführung der Arbeiten für das 9 Deutſche Sängerbundesfeſt in Hannover, das wir vom 23. bis 26. Aug uſt feiern wollen, heran und gelobt, alle Kräfte einzuſetzen für ein volles Gelingen der aroßen vaterländiſchen und geſanglichen Kundgebung. Es ſoll unſer Ehrgeiz ſein, allen deutſchen Sangesbrüdern die Tage in Nieder⸗ ſachſens Hauptſtadt zu einem Erlebnis zu geſtalten, deſſen Eren⸗ nerung nie verlöſchen wird. Zwar wiſſen wir und die Deutſche Sängerſchaft weiß es mit uns, daß eine überaus ſchwere Aufgabe unſer harrt. Wir ſind nicht mehr das reiche Volk. das große Feſt⸗ hallen bauen und in äußerem Glanze ſchwelgen kann. Aber trotz⸗ dem ſoll unſer Feſt mit Ehren beſtehen können. Wie Han⸗ norer für ein Feſt in dem feſtg⸗ſetzten und bereits bekann ·aegebenen Rahmen die günſtigſten Vorausſetzungen bietet, ſo beſteht die ſichere Gewähr, daß alles, was in dieſem Rahmen an geſanglichen und vaterländiſchen Veranſtaltungen vorgeiehen iſt. in vollem Umfance celigen muß, wenn jeder ſeine Schuldi ⸗feit tut. Und das wollen wir. Die Voranmeldungen, die in großet Zahl von Bünden und Vereinen des In⸗ und Auslandes vorliegen. beweiſen, daß die deutſche Sängerſchaft mit Freude und Vertrauen unſerem Rufe zum 9. Deufſchen Sängerbundesfeſte nach Hannover zu kommen, Folge leiſten will. Die Sängerſchaft der Feſtſtadt erneuert heute dieien Ruf. ſte bittet die deutſche Sängerſchaft bei ſich zu Gaſte und fordert ihren Feſtausſchuß und den Geſamt⸗ ausſchuß des Deutſchen Sängerbundes auf, nunmahr ungeſäumt die welteren Schrie zu unternehmen, die zur Verwirklichung des oroßen Feſtes erforderſich ſind Was an uns llegt, werden wir tun. damit das erſte deutſche Sängerbundesfeſt in Hannover ein Mark⸗ ſtein werde in der Geſchichte des Deutſchen Sängerbundes.“ Wie wir dem„Hannov. Kurier“ entnehmen, hat die han⸗ noverſche Sängerſchaft am Sonntag in einer von Ein⸗ mütigkeit und p e l getragenen Verſammlung be⸗ ſceglern, den vorſtehenden Aufruf ergehen zu laſſen. Bürger⸗ melſter Fink eröffnete die von etwZ 1000 Perſonen beſuchte Ver⸗ ſammlung mit einem Rückblick auf die bisherigen Vorarbeiten für das Sängerfeſt. Heute handle es ſich darum ob die Sängerſchaſt dieſen Entſchluß beſtätigen wolle. Als die Verſammlung einmütig dieſe Frage bejahte, forderte der Redner auf, dann aber auch mit voller Begeiſterung an die Arbeiten heranzu⸗ gehan, damit die große Aufgabe reſtlos gelinge. Redakteur Wilhelm Rodewald verbreitete ſich dann über die Organiſation des Feſtes, bei dem man nach den bisherigen Anmeldungen mit 20 000 bis 30 000 auswärtigen Sängergäſten zu rechnen haben wird. Chormeiſter Hans Heinrichs ontwickelte das Programm der geſanglichen Aufführungen. Den Vegrüßungskonzerten der beiden hannoverſchen Verbärde am Samstag abend folgen am Sonntag und Montag mi'tag die großen vaterländiſchen Kundgebungen im Stadion, wo unter Leitung von Wohlgemuth⸗Leipzig und Kel⸗ dorfer⸗Wien Maſſenchöre aller Sänger aufgeführt werden. Das größte Intereſſe in muſikoliſcher Hinſicht erfordern die Einzel⸗ veranſtalbungen der Bünde und großen Vereine am Montag und Dienstag(Berliner Sängerbund, Rheiniſcher Sängerbund, Weſt⸗ Sänderbund. Wiener Männergeſangverein und Schubertbund, Köl⸗ ner Männergeſangverein. Berliner, Dortmunder, Bremer und Kaſ⸗ ſeler Lehrergeſangverein, Berliner Liedertäfel, Danziger Vereine, Märztagen von Runs nach Eggſtetten übergeſiedelt und hatte ſein Heim und ſeine Arbeitsſtätte im alten Schloß Egg, am Eingang des Wolfentales, aufgeſcklagen. Das Schloß gehörte ſeit mehr als hundertfünfzig Jahren den Gemeinden Wolfenziel und Eggſtetten, die den Beſitz als Bürger⸗ aſyl benützten. Der Baumeiſter erkannte, daß das mächtige Bau⸗ werk, das einſt den Paß des Wolfenberges beherrſcht hatte, ſich trefflich zur Unterbringung des Ingenieurſtabes für den Tunnelbau eignete, bot den Inſaſſen raſch entſchloſſen einen Kuraufenthalt im Kurhaus„Ob der Weid“ und richtete das Schloß und den weit⸗ läufigen Schloßhof als Hauptquartier ein. Lenz bewohnte drei Zimmer des Oſtflügels und erwartete den Beſuch YPponnens, die während der ſchönen Jahreszeit auf Egg hauſen ſollte. Er fühlte ſich kräftiger als früher und der Baumeiſter wußte, daß er keinen treueren Mann auf dieſen Poſten, ſtellen konnte, als ſeinen Sohn. Und darauf kam es ihm an, denn der leitende Vergingenieur beſaß wohl große Fachkenntniſſe und eine unglaubliche Arbeitskraft und beriet den Baumeiſter und Lorenz Bantiger auf das beſte, aber der Baumeiſter lud die Verantwortung lieber auf ſeine eigenen Schultern und die Schultern ſeines Sohnes. els auf die eines Fremden. Am raſchen Bau des Tunnels hing nicht nur die glückliche Vollendung des panzen Werkes, ſondern auch das Anſehen des Namens Bantiger Es lagen noch zwei klei⸗ nere Durchſchläge, ſieben eiſerne Brücken und ein ſteinernes Viadukt in den Bauplänen, doch keine dieſer Bauten beſchäftigte Goitfried Bantiger ſo wie der Wolfenbergtunnel. Die Verſuchsſtollen waren wohl auf loſe, naſſe Zwiſchenſchichten geſtoßen, ober das„ſchwimmende Gebirge“ ſchreckte die Bauleute nicht, da der Baumeiſter Berge von Holz und Eiſenträgern zur Auszimmerung der Hohlräume anſchaffte, ut jedem Druck des un⸗ ruhigen Geſteins zu begegnen. Bantiger war auf alles gefaßt, im Grunde aber völlig unbeſorgt, und als der Richtſtollen mit zauber⸗ hafter Schnelligleit vorgetrieben und nicht weniger Waſſer ange⸗ ſchlagen wurde, als die Vorausſage der Geologen berechnet hatte, war ihm zumute wie einem Ringer, der ſeinen Gegner über“ Hätzt hat und nun um ſo taſcher zu Ende kommen will Er verzichtete auf die Abteufung eines großen Schachtes in der Paßſenke. um den Tunnel von oben her nach beiden Seiten auszubrechen, und griff ihn von der Sohle an. Die Arbelten gediehen während des erſten Jahres auf der offenen Strecke ſo ſchnell, daß Bantiger den milden Winter zur Fertigſtellung der Straße benützen konnte. Die Zeit flog. fäliſcher Sängerbund, Vadiſcher Sängerbund. Kurheſſiſcher 55 Auslandsvereine uſch.) Nachdem dann der von Redakteur Rode wald verleſene Aufruf an die deutſche Sö⸗gerſchaft genehmig worden war, ſchloß Bürgermeiſter Fünk die Verſammlung mit det Aufforderung, nun aber alles daran zu den geſungene deu'ſche Sängergruß bekräftigte dieſes Gelöbnis. Wie hören, ſteqen für das Sängerbundeskfeſt bis ſetzt ſchon etwa 900—1000 Anmeldungen aus den Kreien der Mannheimer Sängerſchaft vor. Unſere Stadt wir demnach in Hannover in gebührender Weiſe vertreten ſein. Schweizer hilfswerk Erweiterung det Aklion durch Beleillaung aller volitiſchen Partelen und aller Glaubensbekenntniſſe Die Suppenabaabe durch die Berner Nothilfe⸗Oraanila⸗ tion tat heute beaonnen Wir werden über das menſchenfreundlich⸗ Werk der Berner aufarund rerſönlicher Eindrücke berichten. die. wie beabſichtigt, von der Leitung des Mannhbeimer Hilfswerkes den Preſſe in den nächſten Tagen durch eine Beſichtiaung der nunmeh ſollen. beitsausſchuß der ſchweizeriſchen Hilfsaktion für deutſche Not al Hand der Berichte des Generalſekretariats in Bern und der Vertrete der einzelnen Landesteile ein ruhiges ſtetes Fortſchreiten der Hilfe' leiſtuna und der andauernden aroßen Gebefreudigkeit des ſchweizer ſchen Volkes feſtſtellte. Die Verſammlung beſchloß einſtimmia die Erweiterung der Aktion durch die Aufnahme des vom Partei gebildeten Hilfskomitees für die hungernde deutſche Arbeiter⸗ ſchaft, ſo daß an der ſchweizeriſchen Hilfsaktion für die deutſche No nunmehr alle volitiſchen Parteien und alle Glau, bensbekenntniſſe der Schweiz zuſammenarbeiten. Die Verſammluna nahm einſtimmiq eine Entſchließung an. in der Kennt⸗ nis denommen wird. daß die ſchweizeriſch-deutſche Hilfsaktion fül deutſche Kinder durch ihre Geſchäftsſtelle Maßnahmen erariffen bat gegen das Treiben gewifſer deutſcher Beſuchel ſchweizeriſcher Fremdenzentren, um dieſe zu einer finanziellen Hilfeleiſtung an der ſchweizeriſchen Aklien für deutſche Not heranzuziehen. In der Entſckließung heißt daß in Deutſchland ſelbſt zahlreiche ſlaatliche und vrivate Kräfte ernſthaft an der Arbeit ſind, aus eigenen Mitteln und mit eigenen Kräften die Not lindern zu kelfen. Die erfreuliche Zuſammenarbeit verſchiedener deutſcher Behörden und Oraoniſationen mit den ſchwel zeriſchen Hilfsaktionen beſtätiat dies. Weiter wird berichtet: Die Schweizer Eiſenbahner faßten den hochherzigen Entſchluß. in ihren Familien einer arößeren An“ zahl erholunasbedürftiger und notleidender Kinder deutſchetr Reichsbahnbedienſteter unentgeltlichen Erho“ holunasaufenthalt zu gewähren. Dem Wunſche der Spen der entſprechend, werden für den erſten Transport nur Kinder au⸗ dem ſüdweſtlichen Reichsbahngebiet ausgewählt. Der Reichs⸗ verkehrsminiſter ſprach der ſchweizeriſchen Eiſenbahnerſchaft den Dank der deutſchen Reichsbahnverwaltung aus. 8, Vierfache Jollgebühr ſue Pakete ins beſegte Geetiet. Di: fart zöſiſche Zollverwaltung hat die Verzollungsgebühr für Pakete m. ſofortiger Wirkung auf das Vierfache der bieherigen Sätze ele dem beſetzten Gebiet beträgt daher künftig: bis 5 Kilo.60, übe .40 Goldmark, in umgekehrter Richtung die Härſte dieſer Säte. Die beſondere Behandl jühr von 10 Pfg. für jedes Pabet beibt un⸗ rerändert. Bei der Außenhondelsſtelle der heſigen Handelskammel war eine Beſtätigung der Nachricht, die wir der„Nheiriſeh⸗Weſtſ Ztg.“ eninehmen, noch nicht zu erlangen. Jur jüngſten Hemmuna des Rheinbrückenverkehrs erhält da⸗ Wolffbüro von amtlicher Seite die Mitteilung, daß ede wohnenden Perſonen der Durchlaß durch die Brücke von boiden Seiten geſtattet iſt; dag⸗gen ſteht den rechtsrheiniſch Wol nenden nur der Eiſenbahnverkehr über die Brücke oſſen. Uniformierte Separatiſten üben im Verein mit franzöſiſchen Soldaten auf der Ludwigshafener Seite die Paf, kontrolle aus.— Die Rheinlandkommiſſion teilt folgendes müt Der Oberdelegkerte für die Pfalz hat unterm 3. Januar 1924 unte Nr. 901 beſtimmt: Die Entſcheidung Rr. 64271 bezüalich Auleh mobilverkehr über die Rheinbrücke vom 19. Juli 1923 wir aufgehoben. Folglich iſt der Automobilverkehr über die Rhein⸗ brücke Ludwiagshefen—Mannbeim frei unter dem Vorbchalte, erſaubnisſchein nach der Verordnung 230 mitführen. „Vorſicht bei Geſprächen nach der Pfalz. Es iſt damit zu rech⸗ nen, daß der Fernſprech⸗ und Telearammverkehr des unbeſetzten Ce⸗ bietes mit der Pfalz von den Separatiſten überwacht wird, Es emopfieblt ſich daher, bei Geſprächen und Telearammen rach der Pfalz die arößte Vorſicht zu üben. * Mannheimer Sonnenbad. Der Plan der Schakfung ein 'en Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades hat inzwiſchen feſtere.ſtal dewonnen. Das neue Bad wird ziemlich ig der Nähe des bisberige! am Philoſopbenweg, auf günſtigem Gelände und in weſen lich räumiceren Verhältniſſen als bisher und mit bequemen Anlaze Als es Frühling wurde, rückten neue Kräfte an, um die Brücken und die Vergbauten auszuführen. Gottfried Bantiger hatte ſeine Luſt daran, Scharen alter Leute anzuwerben, die ſchon mit ihm gearbeitet hatten. Einer war darunter, der hatte einſt im Runſer Steinbrubh neben ihm Steine gehauen. 0 Er traf ihn in der Tunneltantine und ſetzte ſich zu dem alten Pflaſterhauer. „Ein Glas auf guten Bruch,“ ſagte der Vaumeiſter und ſchenkte ein. Aber der andere trank mit trobigem Geſicht, ſpie ſchlechten Tabak und erwiderte neidiſch und verbittert: „Ja, ſo geht's, wenn einer Glück hat. Andere müſſen ihr Heben lang Blut ſchwitzen.“ Da ſtand Bantiger langſam auf und warf einen harten Blic auf den gekrümmten, geſchundenen Mann. 2425 Glück, Chriſten? Nein— mich hab' ich gehabt. Da⸗ iſt alles.“ Und er ließ ihn hocken und ging. Um ihn her brauſte der große lebendige Lärm der Arbeit. Ueber ihm drohte der angeſchni“ tene Bergrücken. bohrer ſich von Nord und Süd tief ins Gebirg zu freſſen. Da Wolfental dröhnte vom dumpfen Hall der Sprengſchüſſe, die Förder⸗ karren ſtürzten die erſten Schuttkegel ins Moor von Wolſenziel Schloß Egg glich einer belagerten Burg. Auf dem alten Burgwoll blühten Flieder und Kaſtanien, und Lorenz ſah ſeine Frau und Ens auf der Terraſſe im Bergwind ſtehen und von der alten Zinne zu ihm herüberblicken. Er winkte zu ihnen hinauf und freute ſich, als ſie ſeinen Eruß erwiderten. Lenz ſtand auf dem Holzgerüſt der Tunnelzimmerung 555 wartete auf den Mineningenleur und den Vater. um mit ihren üel, die Sicherung des Tunnelſchachtes zu beraten. Der Seite drüß wuchs roſcher als der Druck von oben und preßte breite Sewim bünke aus dem Gebirae hervor, die die Kerrengleiſe verſchüttel⸗ und den Ablauf des Waſſers hinderten. Der Baumeiſter kam mit dem neuen Sprengingenleur auf Dralſine von Eggſtetten her. Er ſtand frel und ſicher au ein f der elſernen Plattform. Pomet'a, der Ingenleur, eln blutjunger 76 ſiner mit feinen, drahtigen Gliedern und einem vornehmen bllct⸗ dem dunkelhäutigen, vom Bartanflug überſchatteten Geſicht, wie ein Knabe zu ihm auf Foriſ. ſolgt) Aus Bern lieat die Mitteilung vor, daß der erweiterte A“ ſchweizeriſchen Gewerkſchaftsburd und der Schweizer ſozialiſtiſchen es weiter. die Gerechtiakeit verlange aleichzeitig eine Feſtſtellung. 5 bis 1 Kilo.20, über 10 bis 15 Kilo.80, über 15 bis 20 Klo den ollvorſchriften genügt wird und daß die Aufos einen Verk. hr“ ſetzen. daß das nationg“ Feſt zum vollen Gelingen gebracht werde. Der von allen Anweſen im Gana befindlichen Notſtandseinrichtungen vermittelt werden Im Juni des zweiten Jchres begannen die großen Geſtein⸗ höht. Der Zoll für ein Paket aus dem unbeſetzten Deutſſ hland nach —— eee, S SSebSgFEZ. S —7 Siren 7f7. ͤ ¾!l! UÄ——8

mtwoch, d den 16. Januar 1024 24 ode⸗ hof hnigt boffentlich it der geims öff chon zu O erei nen könn ſtern 5 — 0 Lar de der Malee Tore d e f bane de v en de⸗ Bevölker Naun ſchon 0 als 1 M alten 85 Mann⸗ N helmer Gen ifen Ner eret Bau e 4 55 ſich ＋ annheim 6 der eral · Anzei wird mit a zu ſind ine n rganiſatori E. V ſen wi em ge Sreurde e wird in eeeeee e ſinal⸗ Wer 1 durch Kalte a vor w Abend-Aus on fün it der Bi ächſter Zei rengun ittel nöti is zu„kban r dieſe e abaclõ enige gabe Man Unf Rent r Bitte r Zeit ſei ung hiarei nötig 5 geben W̃ n uoder n winte aclöſte T n Tage A inheir dentenm angehen, f eine al reichend zu Sie ſi Jande will, h erſportli auwett en eingen weſe im ſt ark an n, ih ten Mitgli zu b ind a⸗ rungen i at r ichen V eren etrete 8 ens ſteht bi n aufwä mla itglie eſcha gebot en im wi eichli Peranü ichts an re. 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4. Seite. Nr. 26 Maunhelmer General⸗Anzelger(Abend · Aus gabe) Handelsblaff des Nie Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Ferotz flüssigen Geldmarktes stiller Börsenverkehr Pranklurt, 16. Jan.(Drahtb.) zZzu Beginn der Börse machte sich verschiedentlich noch Abgabeneigung gel- tend, die im Verlaufe des Verkehrs vereinzelt etlwas ver- stärkung erfuhr. Man kann allerdings nicht sagen, dabß grolles Material an den Markt gekommen wäre, aber die Aufnahmeneigung war noch geringer, da man sich starke Zurückhaltung auferlegte. Dies wurde auf die hohen Steuersälze zurückgeführt, die ein großes Gescnäft nicht zuließen. Der Freiverkehr lag unsicher. Kurse: Chei. Andrà 1450—1400, weiter schwächer, Chem. Remy in Reaklion aui den an der gestrigen Börse erfoigten Rückschlag erholt, später wieder nachlassend, 800—750, Uia 7000, Becker-Stahl 10 000, Becker-Kohle 10 500, Api 10 775, Benz 4000, Growag 375, Unterfranken 650, Brown Boveri 2225, Ludwigsburger Porzellan 3500, Frankfurter MHandels- bank 50. m Montanaktienmarkt eröffnete die Mehrzahl der Papiere mit leichten Kurserhöhungen. Har- pener stellten sich etwas niedriger. Mannesmann büßten 4 Prozent ein. Kleines Geschäft war in Mas chinen. und Metallaktien. Gut behauptet haben sich Maschinen- kabrik Eßlingen, Kleyer. Karlsruher mäßhig höher. Julius Sichel waren zeitweise etlwas lebhafter gehandelt. Schi ff. fahrtsaktien fanden zu schwächeren Kursen Aufnahme. Eine Befestigung erzielten zu Beginn Elektro..G. Lah- meyer lagen schwächer. Gefragter Waren übrigens geule Porzellan Wessel. In Bankwerten zeigten Berliner Handelsgesellschaft lestlere Tendenz. Eine Abschwächung erfuhren Oesterreich. Kreditanstalt. Wiener Bankverein behauptet. Von den Wer- ten der ehemischen Gruppe Waren die des Anilinkonzern sehr still Im übrigen waren nennenswerte Veränderungen nicht festzustellen. Rütgerswerke behauptet. Scheideanstalt. Griesheim schwächer. Schuckert sehr nachgebend. Als gut behauptet zeigte sich Zement Heidelberg. Am Einheits- markt übertrug sich die lustlose Stimmung der Vortage auch auf heute. In den meisten Werten wechiselten nur wenige Stücke ihren Besilzer. Nur auf einige Werte richtete sich einiges Interesse. Am Rentenmarkt Waren heimi⸗ sche Anleihen nicht mehr so lebhaft im Verkehr. Fest lagen 4proz. Preuß. Konsols. 35prOE. Badener ZWwangs- anleihe gesucht. 5proz. Reichsanleihe 150 Nilljarden. Auslandrenten lagen ruhiger. Ungarische Renten unterl⸗en Schwankungen. Später wurde die Tendenz etwas freundllicher. Das Geschäft blieb aber still. Berliner Wertpanlerbörse „ Berlin, 16. Jan.(Drahlb. Die im Anschluß an den estrigen Nachbörsenverkehr hervorgetretene leichte Er- ier konnte bei Beginn der heutigen Effektenbörse eine freundlichere Stimmung mit festerem Grundton bringen. Oftenbar ühte die günstige politische Auffassung einen n- regenden Einflufl aus. Das Geschäft konnte sich jedoch kaum dewegen, weil die Verknappung der Geldmittel Weitergreife. Immerhin gewannen die Besserungen, die allerdings Wweniger bedeutenden Umfanges waren, das Uebergewicht über die Abschwachungen., namenllick für die Montanwerte blie- den die Rückkänfe nicht ohne besonderen Einfluß. So konn- — Man hörte folgende — ten Bochumer Guß 4 Billionen gewinnen. omit behauptete sich der Kursstand im allgemeinen bei den Industr werten. Feste Haltung bestand wiederum für österreichische und Jungarische Rentenpapiere, während die deutschen Staats- ſanleihen weiter anzogen, was darauf zurückzuführen sein dürfte, daß die Richter des Staatsgerichtes sich gegen eine event. gesetzliche Verordnung, die éine Aufwertung von vor- kriegszeitlichen Schulden verbietet, ausgesprochen haben. Am Devisenriarkt besserten sich die Kurse für die Devise Der Kapitalbedart der Weltkunstseiden-Industrie Die internationale Kunstseidenindustrie hat in den letzten Jahren eine überraschende Entwicklung durchgemacht und zwar vor allem durch Bildung umfangreicher Fabrikations- konzerne, die durch jinanzielle Beteiligung gleichgerichtete Unternehmungen in ihren Interessenkreis zu ziehen suchen. Diese Trustbildung ist in letzter Zeit besonders stark hervorgetreten und überdies macht sich angesichts der slei- genden Nachfrage für diesen lextilen Rohstoff ine lebhafte Gründungstäligkeit bemerkbar. Der Konfektionär berichtet, daß der englische Courtaulds-Trust Filialfabriken in Kanada errichlet und hierbei seinen Kapitalumfang erheblich erweiterte. Ebenso plant die italienische Snia Vis- cosa, Turin, eine Kapitalerhöhung von 350 auf 600 blillionen Lire, bei der auch französische Interessenten mitwirken. Ferner erhöhle die italienische Soc. Seta Arlificiale di Padova mit Silz in Rom unter gleichzeitiger Firmenänderung in Soc. Generale Italiana de la Viscosa das Kapital von 40 auf 80 Millionen Lire und die Seta Artificiale Ceriano S. A. in Mai- land von 50000 auf 7,5 Millionen Lire. Auch in der Tschechoslowakei wird bei der Ersten Böhmischen Kunstseidenfabriks.-G. in Prag eine Kapitalveränderung vorgenommen, um die Sanierung des Unternehmens zu er- zielen. Der belgische Tubize- Konzern ernöhte sein Kapital von 20 auf 25,2 und sodann auf 60 Millionen Franken, um mit diesen Mitteln in Lyon einen französischen Zweig⸗ betrjeb zu eröffnen. Deutsches Kapital tritt in der Wellkunstseidenindustrie ebenfalls lebhaft in Erscheinung. Erst kürzlick hat sich ein Konsortium gebildet, das in Alten- burg(Ungarn) ein Kunstseidenwerk ins Leben rufen ird. ——ůͤͤ—˙¾——— mheimer Generel-Anzeiger! Brüssel und Paris etwWas, während sonst eher Neigung zur Absch wachung bestand. Der Devisenverkehr blieb unverändert. Deuisenmark! Berliner Devisen n Milliarden Amtlich G 10 3 15. G. 6 B 16 Heſeng 0 1588.962 258.692 Buenos-Ates 1403,500 1398.437 Hüssteee 173.435 177.34 [Chi stama 601.500 601,5 0 Kopenhagren 746,850 730.845 Nockhom 1122..0 11.7 5 Heisingios 107,26 105.76 lialien 91,820 92 480 6 188.47 1795·(C0 18045.(0 17955, 0 18 45 000 New Vurnk 4180,300 4210 500 4189.500 4210,500 „ 189.528 190,4/8 193,515 91,485 Sircc 7245,1 0 745,850 136,51 740.340 Spamen 3 539,650 534.350 811.641 547,357 abemnmn 1875,300 151U.00 1855,350 190 ,50 Rio de laneiroo 45%¼830 469,170 468, 385 471¹˙.¹ 5 Wien abgg. 60,593 M 60,90 N 59,850 M.150 M 125, 85 126.814 125.190 126.814 tugos.avb en 48.378 43 62² 48.378 43622 Buda es. 156.56 M 157 393 M 156,607 MN 157 303 M 49.975 30 675 49.925 30.075 Miklwoch, den 16. Januar 1524 Mannheimer Handelsreg'ster. Zum Handelsregister B, Aenderungen im Vorstand und in der Geschäftsführung: Mannheimer Marken- ufd Ganzsachen-G. m, b. H. in Mannheim: Stanislaus Prochowski ist als Ge. schäftsfuhrer ausgeschieden; Wanda Prochowski, Mannheim ist als Geschältsluhrer bestellt. 495 edetr Centralheizugswerke-.-., ZWeigni gnieder- Hans Köhne ist als [lassung Mannheim in Mannheim als Z. lassung der Hauptfirma in Hannpver: Vorstandsmilglied ausgeschieden. Unionwerke.-G. Maschinenfabrike Mannheim: Direklor Karl Enzinger in Worms ist, 2 Vorstandsm'tglied beslellt. Satzungsänderungen: Mannheimer Versleherungs Gesellschaft Iin Mannheim: Gesellschaflsvertrag durch.-.-Beschlu vom 20 XII. 23 in 8 15(Geschäftsjahr) geändert. Continentale Versicherungs-Cesellschal in Mannheim: Gesellschaftsvertrag in 8 15(Geschäftsjahr) durch.--Beschlußl vom 20. XII. 23 geändert. Prokuren und Löschungen: Hellmuth Behr Nachf. G. m. b. H. in Mannhee im Gesellschaft aufgelöst; Dr. Hans Werner, Mannheim 448 Liquidator bestellt. Frika Schuhfabrik.-., Mannheim: Gusta“ Rauch, Mannheim, Georg Dewerth, Mannheim, Maria Rauben heimer geb. Sommer, Niannheim als Gesamtprokuristen be- stellt, derart, daß je zwei zeichnungsberechtigt sind. »Süddeutsche Dixi-Krafiw gen-Verkaufs esellschaft m. b. H. in Mannheim: Hermann Hinze in Mannheim ist Gesamtprokura erteilt, derart, daß er mi einem Geschäftsführer zeichnungsberechtigt ist. 5 Süddeutsche Grophandels-.-G. für Getreide und Mühlenfabrikate in Mannheim: Wilhelg Degerdon, Weinheim und Karl Kaufmann, Mannheim, Sins als Gesamtprokuristen bestellt, gemeinsam mit einem Vor— standsmitglied oder Prokuristen zeichnungsberechtigt. Ino Werner u. Co. G. m. b. H. in Mannheim: Ge— sellschaft ist aufgelöst, Dr. Hans Werner, Mannheim ist al“ Liquidator bestellt. Remington- Schreibmaschinen- Gesell⸗ schaft m. b. H. in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitl Berlin: Die Prokura des Hans Höhne ist erloschen. Firma L. Weil u. Reinhardt.-. in Mant⸗ heim: Gesellschaftsvertrag durch.-.- Beschluß vom 19. XII. 23 in 8 3, 15 und 20 entsprechend eingereichlet Niederschrift geäandert. *Personalien. Der Verkaufsverein sSüddeut, scher Kalkwerke G. m. b.., Zweigniederlassun“ Mannheim teilt mit, daß er seine beiden Geschäftsführes Georg Schmitt-Mannheim und Karl Kaufmarr Bruch- sal zu Direktoren bestellt hat. —— n, 15 ——— 1 2— Herauseber Deucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion Jerdinand Heyme— Cbeſredaktenr Kurt Fiſcher. 4 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kus, Fiſcher: für das Feu lleton: Dr. Fritz Hammes: für Komwunalpolitif un Holales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Walt: Winn Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Laude. Nachßargebiete. Gericht. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen. Karf Hüa Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanleihen in Billlonen Prozenten, Stüekenotlerungen in Bllllonen Mark pro Stüek Frankfurter Dlvidenden-Werte. Berllner Dlvidenden-Werte. Berliner Ergänzungs-Kurse. 90 Dtsoh Aus-al. 43—rzobwits Ten.8.8 Meklan Fort 8 f0 Bank-Aklien. rransport-Aktlen. 4f. Verkw 6. 50 3 fee emann 77 Wolf 8udeaa 10½(6 18. 16. 1d 16 18. 16. 13. 16 13. 18 18. 16. 2 sen 4.25 I N 35128 50 12 1 8 8 nneadd 1 6Aerth 10 Iea Koblena fl. 2 — 4——* r.— 45 Nelr.—2 725 Sobantun-dahn.7 4,3D.-Aus“T.. 13— Kerdd. tloys 8,6 2,9 8er Ouden et 286 27Surfsttarts 3% 32 ener felali ½ 1% 2 Binr 1360„ Verelasbk.% 3% Südd..-Ce.-8 4—Alig to. u. S tr. 4. 3ʃ½ KH.-Amk. Paktt. 3788 38 Roland-Liale. 7,23 1Sonsordla Spl. 33 3Södslde u21 3½%3 320120.-atl. Tel. 0, fe Dank.. 3r. lad. 2— 18. 16.5 4————— 1½ c% Se kisend——.-Sada.'soh,.00 32 J Ver. Abeschit 53 3, geutsed. Kufet.7 1, Jall Strena 2,8 2, 4 Weberelz tan 1, 69 * 1 75.bresen, dan; 9,0 Wlener Bankt..5 d, 2 Caiumöfe..— 3½0 Waasa.echief 1% 180 227587200 22 10 75*,.⸗⁰ 2 U 115 23 6 7* U. 7 414Fekf..— 3 3,75 Wüdg. Banka. 5— ebrüoedhar zör, de!.„.nmsb. Eulau 47—5 23 2725 e 5 42* Totenbant ＋ 5 Bank-Aktlen. gotha Wagjon 5 4,7. ner. 42 42 —— 20 gankfel wert it;%0 pt Adat zam. 2 27J gestered- 9 0% oloslalverte 1 — ＋ 15— 955 0˙8.2 5¹ 56 Barmerßgankv. 4,%„3 Deutseb, Saank 13,5 15½1 felehsdanx. 4 9 dteoh-Jstafr. 1.5 rrr——fRunsedank 175275 r 8 227 Pberr ,. 2 gect la deg.% 5 88( b bederse! f eegee ar.„% er en ee, 8 e 0 7— 27 Fckt.. u. Ait—„ Oom. u. Prirbk..5 6, Nlse. Oomma!. 19 18,381 Sudd. Disoonto 2 5 Otavl Ala.„„ 38.½7%rezuantes. 33—aa D. Efekt-u. W. 7 ad Reiobsdank. Garms. u. d- 10½ 15,7 Aaas 180 242 102 Westban b, 875 5552755 2, 15— 4 66 2235510 05 1 Bergzwerk-Aktion. Mitteſd. Kredtd 3,2 5,. 5% Nenikaner—. 4, ont-· Hotor — 2 9 obsohl. Eb.-Vsd..] 22 rlne ꝛrerkehrs- zatg Setee. 2 2 22 25 11—8* 85 7 9 r Asler Kall 2¹ 51 Ubeeng 5 ＋ ＋ 55 S. Leken-Age. z L lSade, keirir Seigbl.. eesulFabr. 47 47½% aglacb. As 2% 27 er.-2½% b Ael, Aüg. 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a ft Nuß afk mur) Tur! und . 1 N *— — Mittwoch, den 18. Januar 1924 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 25 Offene Stellen rrr Vertreter aus besseren Kreisen 10 ſſene f eee —— Artikel. ebote unter N. v. Fdeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 9902 Tunnem! Tbeten: mit Jechenanſchluß ſucht zum ſofortigen Eintritt eine bei der Kundechaft beſtens nihe feuehral welche ſpe ziell in Baden, Mheinpfalz und Rheinheſſen gute Er olge nach⸗ Gefl. Angebote unter UN. 162 an die Geſchäftsſtelle eeeeeeee eee: 2eeee we. ſen lann. gesucht für allerers en Versicherungs · konzern. 7856 Bewerb. mit Ref. u. U. 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—— 6. Seite. Nr, 26 Todes-— Gestern entschliet: anft nach schwetrei Krankheu meim lieder Mann unser guter vatet, Großvater, Schwiiegeivaler, 2 und Schv unUg. Zepp Stadtverwallungsinspektor a. D. im Alter von 54 Jah en. Gestern abend entschlief sanft unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Anna Hohenemser geb. Mayer im 77. Lebensjahre. Mannheim, Frankfurt a.., Berlin, 16. Januar 1924. Die trauernden Hinterbliebenen: Dr. Robert Honenemser Ida Hohenemser geb. Hohenemser Feudenheim den 16 Januar 1924 in tieier Trauer: Frau Maria Zepp geb Kaiser Familie Friedr. Zepp Water, Erna und herbert Zepp und 2 Eukeleinder Die Beerdigung kindet am Donnetstag nachmutag 3 Uht vom Liauerhause teudenneim klaupistr. 115 aus statt Dr. Paul Hohenemser Alice Hohenemser geb. CGans fsichsverkehrsminister Rudolf Oeser Dr, Gustav Hohenemser Leonore Honenemser geb. Benck'ser und 8 Enkelkinder. Mahnung. Die Zahlungsfriſt für das IV. Viertel der örtlienen Kirchensteuer fär 1923 — 1. Januar bis 31 März 1924— iſt abgelauten Die noch im Rückſtande befindlichen Steuen pflich⸗ tigen werden kiermit an die alsbaldige Zahlung 7871 Imit letzter Friſt von 8 Tagen erinnert. Mannheim. 15 Imuar 1924 Israelitische Gzmeindekasss. FECC ĩͤveccCcccccccccc eck's Patö Cabaret Friedrichsbau gefſenüber Rander 4J1. 34 Heute Mittwoch abend 7884 Gala- Premisre des neuen Programms mit E. M Biebrichs. dis briliante Duettisenpaar vom Küchlin-Theater Basel kommend Augerdem fäglich: Hans Banling az sst. Finhitt fui DIXI PDersonenkrafiwagen 6/24 PS, 13 30 PS. otten u. geschio sen mit allen Neuerungen 7895 Die Einäscherung im Krematorium statt. findet Freitag, den 18. Januar, 11½ Uhr, 4J1, 34 Die Auszahlung der Resflöhne erſolgt zu den nachstehend angegebenen Zeiten in unserem Fabrik- gebäude an der Slemenss rasse(Tor 5) Donnerstag, den 17. 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