8 RA A 1 N nn N Senndepreiſe:In mannheim und Umgebung vom 17 dis 23. anuar 1924: 80 Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten lich dei evt Renderung der wertſchaftlichen ver ältaiſſe notwend g werdende reiserhöhungen anzuer.ennen. pol⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Kartsruhe haupt'elchäftsſſtelle manabeim.—SGeſchäfts⸗nebenſtelle deckarſtadt, wals⸗ ofſtr. o. Fernſpr. Ar. 701 90ʃ2, 703, oα, 7048. Celegr.⸗Adr. 8 zeiger Mannheim Erſcheint wöchentlich zwölfmot. Beilagen: Der Sport vom N Mittag⸗Ausgabe Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitun Neueſto Nachric Verktaufspreis 10 Soldpfeunig 1924— Nr. 27 i0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Rotone zeile für Allgemeine Anzt gen 0,40 Solom ek Reklamen 1,50 Sotdmar'. Fur Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgacen wird keine verantwortung uder⸗ nommen höhere Sewa. Streiks. Betrebsſtörunge uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen ür ausgeſallene oder beſchränkte us dgaben oder ür verſpütete Hufnahme ron n⸗ zeigen. Ruftr. 5 Fernſpr. obne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim, g und Mannheimer Muſik⸗Seitung hlen Clives Beſprechungen in Spe yer in Der engliſche Generalkonſul Clives hatte nach ſeiner Ankunft peyer am Dienstag vormittag zunächſt eine Unterredung mit m Bürgermeiſter Dr. Vollmer, der ihm die Verſuche der diebaratiſten, in die ſtädtiſche Verwaltung ſich einzumiſchen. ſchilderte, —5— 5 an dem einmütigen Widerſtand der Stadträte geſcheitert Auf Wunſch Clives waren bei ſeinem Beſuch in Speyer ertreter der pfälziſchen Städte und Gemeinden, der Geiſtlichkeit — der Wirtſchaft von dem Bürgermeiſter Dr. Vollmer in Phalzer geladen, um über die durch die Separatiſtenherrſchaft in der alz geſchaffene Lage Bericht zu erſtatten. Auch dieſe Beſprechung einwandfrei, daß die geſamte pfälziſche Bevölke⸗ un g den Separatiſten ſchroff ablehnend gegenüberſteht und daß die ſeparatiſtiſche Bewegung in die Pfalz nur dadurch gebracht rden konnte, daß die franzöſiſche Beſatzungsbehörde die Bewegung ger Separatiſten in jeder Weiſe unterſtütztte. Trotz der Anweſen⸗ Mez eines franzöſiſchen Vertreters brachten die Pfälzer Vertreter ihee einung mit großem Freimut zum Ausdruck. de Einn großen Raum in der Beſprechung nahm die Frage der von rſchiedenen Landbürgermeiſtern unter Androhung von Gewalt 25 erpreßten Loyalitätserklärungen für die ſeparatiſtiſche Regierung ein. Es wurde die Art und Weiſe geſchildert, wie dieſe Loyalitätserklärungen erpreßt wurden und mit⸗ brteelt daß die meiſten Landbürgermeiſter, ſo z. B. im Bezirk Zwei⸗ rücken, die unter Androhung von Gewalt abgegebenen Erklärungen iderrufen haben. Wie gewalttätig und herrſchſüchtig die paratiſten vorgehen, zeigt das in der Sitzung bekannt gegebene 11 Schbehen der Separatiſten gegen die bekannte Papierfabrik Knoedel, 1 wchmidt u. Co., in Lindenberg, die von den Separatiſten ruiniert wurde, weil ein dort vorher beſchäftigter Separatiſt entlaſſen wurde. * Sehr intereſſant war auch die Schilderung der Plünde⸗ gsſzene auf dem Hauptpoſtamt beim Einzug der Separatiſten pl Speyer. Die Separatiſten verjagten die Poſtbeamten und Underten dann ſämtliche Pakete, während franzöſiſche kiten vor dem Poſtamtsgebäude Wache ſtanden und dadurch die 95 ünderer ſchützten. Beſonders tiefen Eindruck machte „e Rede des 74jährigen Bürgermeiſtes Göhring⸗Zweibrücken, Kollbetonte, daß er von vier Bürgermeiſtern, nach Ausweiſung ſeiner egen, nunmehr der Einzige ſei, der die Geſchäfte der Stadt übrücken führen müſſe.* Im Anſchluß an die Darlegungen der Städtevertreter teilte der Verſtzende Bürgermeiſter Dr. Vollmer unter großer Bewegung der 8 rfammlung mit, daß geſtern von den Separatiſten der Stadt Dpeyer eine Geldbuße von 20 000 Goldmark und die Ueber⸗ fſ e der Beerdigungskoſten wegen der Ermordung des Separa⸗ j enführers auferlegt worden ſei. Der Stadtrat habe die Forderung 0 einſtimmig abgelehnt. Ein zweiter Empfang ö 5 Mittwoch vormittag vereinigte Vertreter aller wirtſchaft⸗ un dn, politiſchen und religiöſen Verbände der Pfalz ſch des Kreisrates. Zunächſt trug der Dompropſt D rohm die Be⸗ drücerde der katholiſchen Kirche wegen der ſeparatiſtiſchen Be⸗ don dung vor. Der proteſtantiſche Kir henpräſident berichtete der dem Sinken der Autorität und Moral, da durch die Separatiſten 5 Bevölkerung durch die Aufforderung zu Einbruch und Steuer⸗ igerung ein ſchlechtes Beiſpiel gegeben worden ſei. Der Ver⸗ Lent des Kreisrates betonte, daß, nachdem der Kreisrat ſeit dem Fürſorember durch die Separatiſten gufgelöſt worden ſei, die ſoziale ten orge in der Pfalz völlig geſtört ſei und daß die drei Heilanſtal⸗ der Pfalz demnächſt ihre 1800 Geiſteskranken den Land⸗ ebinden zurückſchicken müſſe(). Ein Vertreter der Arbeit⸗ 18 er legte die Schäden dar, die der Induſtrie und dem Handel Perh Vornahme von Requiſitonen und Wegnahme von Laſt⸗ und Verſonenkraftwagen zugefügt worden ſeien. Weiter brachten die lche dter der Freien und Chriſtlichen Gewerkſchaften die grundſätz⸗ beit Ablehnung der ſonderbündleriſchen„Regierung“ durch die Ar⸗ bund. zum Ausdruck. Der Vertreter des Allgem. Freien Angeſtellten⸗ der es, appellierte an die Humanität Englands, das für das Ende Heimſuchung und die Rückkehr der Vertriebenen wirken ſolle. Der Anſchlag auf Seeckt 20— Berlin, 17. Jan.(Bon unſerm Berliner Büro.) Ueber die eine Beſch ichte des Attentats gegen den General v. Seeckt weiß verh Berliner Korreſpondenz folgende Einzelheiten zu berichten: Der gen aftete Thorman, der meiſt in Bayern lebte, kam vor eini⸗ liſch Tagen nach Berlin und begab ſich in das Büro der deutſch⸗völ⸗ ſchen Freiheitspartei Dort verlangte er die Adreſſe eines Herrn ſich den er von früher zu kennen vorgab. Bei dieſem legitimierte er ſe u. a. durch einen Ausweis des Wickingbundes. Er erklärte, er Abſicht nach Berlin gekommen, General v. Seeckt zu Als Motiv gab er an, daß nach der Ermordung des v. Seeckt ein neuer Nork kommen müſſe, der Er⸗ ni heißen ſoll.() Allerdings wollte Herr Thorman das Atten⸗ —75 ſelbſt ausführen, ſondern erbat ſich dazu einen geeigneten auch den ging zum Schein auf den Mordplan ein und verſprach miſſar fl Exekutor zu ſtellen. Er fuhr aber ſofort zum Reichskom⸗ Oberſt die öffentliche Sicherheit, dem er den Mordplan mitteilte. wollte„ der vor allem die Hinterleute Thormans faſſen eignete 5 uftragte., zum Schein auf alles einzugehen. Der„ge⸗ präſentie 23 wurde Thorman bei einer neuen Zuſammenkunft Thorman inſtruierte ihn dahin, er ſolle den General nied einem Tatterſall in dem dieſer morgens zu, reiten pflegte, 55 den D. und der Mörder“ giroen verobredungegemüß elan ein. Es wurde vereipbart, daß wan ſich am Montag „einmal treffen uyd dann noch der Tat im Faffe Joſty wie⸗ wolle. De ˖ „Reichskommiſſar ergriff, nachdem er mit den Einzelheiten des Anr NeN ln. da ekannt gemacht war, nunmehr alle Vorſichtsmaß⸗ ich Tpornn Ueberzeugung, daß alles in beſter Ordnung ſei, fand erwartete. J gegen halb 11 Uhr im Kaffee Joſty ein, wo ihn der D. es tauchten t Uhr erſchien jedoch nicht der Attentäter, ſondern 5 verhafteten gelbeamte auf, die Thorman und zum Schein auch Zintermänner, 5. Die Unterſuchung erſtreckt ſich vor allem auf die enerals v. Se d anzunehmen iſt, daß der Plan zur Beſeitigung des eckt nicht nur dem Willen eines einzelnen entſprang. — enerals v. hardt tat Ma derſſpen Pfälzer Unterſuchungsreiſe In allen Reden kam die einmütige Ablehnung der Separatiſtenherr⸗ ſchaft und das Verlangen nach Wiederherſtellung des alten Rechts⸗ zuſtandes entſchieden zum Ausdruck. Clive hat ſich dann am Mittwoch nachmittag nach Landau begeben, wo er gleichfalls Informatioasbeſprechungen abhalten wird. Paris über die Reiſe Clives Ueber die Unterſuchungsreiſe Clives wird von franzöſiſcher helbamtlicher Seite ein Bericht ausgegeben, in dem es u. a. heißt: In Begleitung des Vertreters der Interalliierten Rheinlandkom⸗ muſſion fand eine Zuſammenakunft mit General de Metz und mit zwei pfälziſchen Abordnungen ſtatt. Die Vertreter der Städte hätten ſich gegen den Separatismus ausgeſprochen, da⸗ gegen wären die Vertreter der Bauern für die Schaffung einer autonomen Pfalz eingetreten. Dieſe Behauptung iſt unwahr. Bekanntlich hat ſelbſt die Freie Bauernſchaft vor einigen Tagen ſich energiſch gegen die Separatiſten⸗ herrſchaft ausgeſprochen und die dem Separatismus anhängenden Mitglieder ausgeſchloffen. Ueberdies handelt es ſich aicht um Ver⸗ treter der pfälziſchen Bauernſchaft, ſondern um eine Abordnung ſeparatiſtiſcher Bauern. Die engliſch⸗franzöſiſchen Berhandlungen über die Pfalz haben ſich nach keiner neuen Richtung entwickelt. Die engliſche Regierung ſcheine darauf zu beſtehen, daß die Rheinland⸗ kommiſſion ſich nicht, wie vorgeſehen war, am Donnerstag über die von der Pfälzer Separatiſtenregierung erlaſſenen Verordnungen ausſpreche. Von franzöſiſcher Seite verhandle man mit den Belgiern. Poincars hat geſtern den engliſchen Bot⸗ ſchafter Lord Crewe zu einer längeren Beſprechung empfangen, die ausſchließlich der Pfalzfrage galt. Die franzöſiſche Unferſuchungskommiſſion in Köln Wie die„K..“ von zuſtändiger Seite erfährt, beſteht die Aufgabe der geſtern vormittag in Köln eingetroffenen franzö⸗ ſiſchen Unterſuchungskommiſſion in der Feſtſtellung, ob ſeiner⸗ zeit vom britiſch beſetzten Gebiet aus irgendwelche Vorbereitungen und Hilfeleiſtungen zur Bekämpfung der Sonderbündler in Düren und Honnef getroffen worden ſind. Der Staadpunkt der britiſchen Behörden in dieſer ganzen Frage iſt grundſäblich gekennzeichnet durch die Beſtimmungen der Rheinlandkommiſſion. Die Unter⸗ ſuchungskommiſſion nahm ſofort ihre Tätigkeit auf. Ein Separatiſt vor dem Heidelberger Jugendgericht Vor dem Jugendgericht in Heidelberg fand die Verhandlung gegen den 16 Jahre alten Schüler der Oberrealſchule in Mann⸗ heim, Hüter aus Framkenthal ſtatt. Die Anklage lautete auf Hochverrat und auf Teilnahme an der ſeparatiſtiſchen Bewegung in der Pfalz. Hüter befindet ſich ſeit etwa 6 Wochen in Heidelberg in Unterſuchungshaft. Nach ſeiner Verhaftung wurden auf Ver⸗ anlaſſung ſeines Vaters, der Baumeiſter in Frankenthal iſt und den franzöſiſchen Truppenübungsplatz in Ludwigswinkel baut, der in der Pfalz lebende penſionierte General Leibrock⸗Haßloch und der Sohn des Generalmajors v. Gropper in Edesheim bei Landau als Geiſeln verhaftet, um eine Freilaſſung des Hüter zu erreichen. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtaſt und endete mit der Freiſprechung des Hüter, weil ihm die geiſtige Fähigkeit zur Erkenntnis ſeiner Straf⸗ tat gefehlt habe. In der Urteilsbegründung wird jedoch ausgeführt, daß Hüter überführt iſt, Mitglied der ſeparatiſtiſchen Bewegung zu ſein, daß er ſeine Mitſchüler für die Separatiſten gewinnen wollte, daß er Schmähungen auf das Deutſche Reich ausſtieß, dauernd fran⸗ zöſiſche Lieger ſang und ſich der Freundſchaft mit den Franzoſen rühmte. Der Vorſitzende gab zum Schluß der Erwartung Ausdruck, daß jetzt die beiden für Hüter verhafteten Geiſeln endlich auf freien Fuß geſetzt werden. 5 Königswinter wieder frei! Nach einer Meldung der„Köln. Zeitung“ ſind die Sonder⸗ bündler nachts von Königswinter abgezogen. Die Fahne an dem Rathaus wurde entfernt. In der Stadt herrcht großer Jubel. Der„Vorwärts“ glaubt noch einige Einzelheiten der Korreſpon⸗ denzmeldung über die Vorgeſchichte des Attentats einfügen zu kön⸗ nen: Die Meldung. daß es ſich um einen agemeinſamen An⸗ ſchlag auf Herrn v. Kahr, Loſſow und Seeckt handle, iſt falſch. Die bayeriſche Regierung ſei von der Meldung ebenſo überraſcht worden wie die übrige Welt. Der Mordanſchlag gehe von der Er⸗ hardt⸗Organiſation„Conſul“ aus, der der verhaftete Thorwan ange⸗ hört hätte. Thorman ſei zwiſchen der erſten Unterredung mit ſeinem angeblichen„Vertrauten“, der zum Schein auf den Mordrlan ein⸗ gegangen war, und einer Zuſammenkunft in deſſen Wohnung. wo dieſer ihm den Mann vorſtellte. der die Ermordung Seeckts durch⸗ führen ſollte, wieder einige Tage nach München gefahren. Der Mann, der für das Attentat geworben war, ſollte eine Reitkarte für den Tatterſall beſorgen, in dem Seeckt morgens zu reiten pfleate. Dort beim Spazierritt ſollte Seeckt im Vorbeireiten erſchoſſen wer⸗ den. Thorman batte auch Geld zur Verfügung geſtellt und zugeſichert, daß für die Familie des Mörders geſorat werden würde. Die Tat ſollte am Dienstag vormittaa 11 Uhr ausgeführt werden. Thorman wollte im Kaffee Joſtu das Ergebnis abwarten. Nach Ausführung der Tat ſollte der Mörder im Auto die Flucht ergreifen. Inzwiſchen hat ſich übrigens die übrige Aufregung des„Vor⸗ wärts“ geleat, er muß berichten, daß dem preußiſchen Innenminiſter Severina weniqge Stunden nach der Verhaftung Bericht erſtattet wurde. Der Reichskommiſſar hatte gealaubt, ſchnell handeln zu müſſen und desbalb ſich über den Inſlan⸗enweg mehr oder weniger hinwegzuſeken. Nicht ganz verſtändlich iſt. daß das ſo⸗ialdemokra⸗ liſche Jeyrkraloraan ſeine Mitteilunden von dem Attentat überſchroibt Noutſch⸗pölkiſche verraten den Attentäter“. Das iſt doch ſchließlig beſſer, als wenn ſie ihy oedeckt böften. Thorman wird abgeſchüttelt Der Wiking⸗Bund lehnt es in einer Erkläörurg ab, mit dem Anariff auf General v. Seeckt in Verbindung gebracht zu werden. Der mutmaßliche Attentäter Thorman ſei bereits vor einiger Zeit aus dem Bund ausgeſchieden. * Die neue Regierung in Danzia beſteht aus 7 Deutſchnationolen, 4 Abgeordneten des Zentrums und 2 Senatoren der Deutſchen Dan⸗ ziger Volkspartei. Die Sozialdemokraten hatten weiße Stimm⸗ zettel abgegeben. b den Eingang auch nur Gözendömmerung in Frankreich Die Franzoſen fangen an, alle ſchmerzlichen und pein⸗ lichen Wirkungen der Geldentwertung, die wir ſo gut kennen, nun am eigenen Leibe zu ſpüren. Daß ſie unſere Nachfolger auf dieſem Gebiete ſind, iſt gewiß kein Zufall. Es hängt vielmehr damit zuſammen, daß Deutſchlands wir ſchaftlicher Ruin, den die franzöſiſche Politik auf dem Gewiſſen hat, nun auf ſeine Urheber zurückfällt. Frankreich beginnt eben erſt die Anfangslaſten dieſes Zuſtandes zu tragen, aber wir wiſſen nur allzu gut, daß es auf der ſchiefen Ebene, wenn ſie einmal betreten iſt, ſo leicht kein Halten gibt. Und, deshalb wird auch in Frankreich die Laſt ſich von Woche zu Woche, ja von Tag zu Tag vermehren. Das um ſo mehr, als die franzöſiſche Regierung alles unterläßt, was wirklich helfen köante. Sie könnte den Kranken ſehr raſch kurieren, wenn ſie zu einer ver⸗ nünftigen wirtſchaftlichen Verſtändigung mit Deutſchland käme. Abezz davor ſcheut ſie noch zurück. Sie verſucht, es ſtatt deſſen mit börſeftechniſchen Vorſchriften und ſtrengen Kontrollmaßregeln, alles Dinge, die wir in Deutſchland genug ausprobiert haben, um zu wiſſen, daß ſie für ſich allein nichts helfen. Noch etwas anderes könnte in Frankreich eine Wendung her⸗ beiführen und den Frankenſturz aufhalten. Die franzöſiſ he Regie⸗ rung hat in den Etat Einnahmeziffern deutſchen Urſprung⸗ eingeſetzt, die ſie durch ihre törichte Ruhrpolitik ſelbſt wieder ausge⸗ ſchaltet hat. Denn man kann nicht, wie auch der Dümmſte ſchließlich einſieht, die deutſche Wirtſchaft zugleich vernichten und Einnahmen aus ihr erpreſſen. Frankreich könnte im Falle eines notgedrungenen Verzichtes auf deutſche Leiſtungen die eigene Steuerſchraube anziehen. Und über dieſe Frage hat man ſich denn auch im franzöſiſchen Miniſterrate, wie auch in der Kammer ſelbſt unterhalten. Nun ſoll eine 20prozentige Aufwertung erfolgen. Die Folge iſt die Verbrei⸗ tung eines paniſchen Schreckens, denn nichts iſt den Franzoſen fürch⸗ terlicher als Steuern zu zahlen. Man ſpricht ſogar davon, daß die Kammer ihre ſofortige Auflöſung verlangen werde, da ſich die Ab⸗ geordneten nicht der Gefahr ausſetzen wollen, für unpopuläre Steuer⸗ geſetze im Wahlkampf zu bluten. Das iſt vom Standpunkt der Par⸗ teien aus ein ganz erklärlicher Wunſch. Sicher aber iſt, daß der Franken unrettbar weiter fallen wird, wenn man die Verantwor⸗ zung ſcheut, wirklich durehgreifende Maßnahmen auf ſich zu nehmen. Die Regierung geht um den heißen Brei herum, und die Kammer ergreift vor Steuergeſetzen die Flucht. Unter dieſen Umſtänden wird e Volk die Folgen der Ruhrpolitik weiter auskoſten müſſen. Für Poincare iſt das eine außerordentlich ungemütliche Lage. Er wird im eigenen Lande durch die Entwertung des Franken einem ſcharfen Druck ausgeſetzt. Und dieſe Lage wird dadurch nicht gemüt⸗ licher, daß nun auch der Druck von außen allmählich fühlbarer wird. Der erſte Uuberausſchuß der Reparationskommiſſion, der die deutſche Wärhung und die deutſche Zahlungsfähigkeit unterſuchen ſoll. hat ſeine Arbeit in Paris aufgenommen, und ſchon in der Eröff⸗ nungsſitzung hat der Vorſitzende dieſes Ausſchuſſes, der amexikani⸗ ſchen General Dawes der franzöſiſchen Regierung allerlei unan⸗ genehme Wahrheiten mit einer Offenherzigkeit ins Geſicht. geſagt, die wahrhaft erfriſchend wirkt. Er hat betont, daß die Unfähigkeit der Alliierten fünf Jahre lang wahre Bibliotheken von verſchiedenen Denkſchriften und Statiſtiken angehäuft habe, ohne auch nur das geringſte Poſitive zu leiſten. In dieſer Zeit habe das egoiſtiſche In⸗ tereſſe verſchiedener alliierter Beamter und die Demagogie na⸗ tionaliſtiſcher Aasgeier triumphiert, während die wirt⸗ ſchaftliche Grundlage Deutſchlands und damit die deutſche Produk⸗ tionsfähigkeit zuſammengebrochen ſei. Die Folge ſei die Stockung der europäiſchen Wirtſchaft. Man hätte von dem Wirken Poincares gar kein treffenderes Bild entwerfen, als es in dieſen ſchneidenden Sätzen geſchehen iſt. Daß Poincare ſich dieſen Spiegel im eigenen Lande vorhalten laſſen mußte, wird ihm beſonders peinlich geweſen ſein. So furchtlos wie in dieſem Falle iſt die Stimme weltwirtſchaftlicher Wahrheit und Erkenntnis noch niemals zu hören geweſen. Und wenn auch der amerikaniſche Sachverſtändige betonte, der Ausſchuß werde nur wirtſchaftliche Erkenntniſſe fördern und die politiſchen Schlußfolge⸗ rungen anderen überlaſſen, ſo kann man doch ſicher ſein, daß wirt⸗ ſchaftliche Zeugen von ſolchem Wahrheitsmute ſich gegen alle Wider⸗ ſtände durchſetzen werden. Schließlich hat Amerika ja noch ein ſehr e Mittel in der Hand: Frankreich iſt ſein Milliarden⸗ uldner. Und ungemütlich wird die Lage Frankreichs allmählich auch in der Pfalz. England hat ſich durchgeſetzt. Es wird Poincare 0. allmählich dämmern, daß es doch nicht ſo leicht iſt, den Napoleon zu ſpielen. Es wird gewiß noch einen harten Kampf mit ihm ſetzen. Aber es ſcheint doch dafür geſorgt zu ſein, daß auch die Bäume der franzöſiſchen Politik nicht in den Himmel wachſen. * 0* Die Regierungsmaßnahmen Die von der Regierung angekündigten geſetzlichen Maßnah⸗ men zur Bekämpfung des weiteren Frankenſturzes ſind geſtern nachmittag endgültig feſtgeſetzt worden. Die Kammer dürfte jeden⸗ falls ſchon heute die ſofortige Ueberweiſung an den Finanzaus⸗ ſchuß beſchließen. Dieſer wird ſodann den Miniſterpräſidenten und den Finanzminiſter über die Wirkſamkeit der vorgeſchlagenen Maß⸗ nahmen hören. Millerand ſoll Diktator werden! Die dem Elyſee naheſtehende„Victoire“ wird die For⸗ derung erheben, daß Millerand auf die Dauer von 6 Monaten zum Diktator Frankreichs ernannt werde, dem hinreichende Voll⸗ machten gegeben werden müßten, um einen endgültigen Frieden mit Deutſchland herbeizuführen und die Frankenkriſe zu beſeitigen, das Budget Frankreichs in Ordnung zu bringen und einen religiößſen und ſozialen Ausgleich zu ſchaffen. Die franzöſiſche politik muß geändert werden!“ Der franzöſiſche Gewerkſchaftsbund erlä eine 5 gebung zu den Regierungsmaßnahmen gegen die— 127 tung des Frankens. Er erklärt u.., eine Erholung des Frankens wäre nur durch eine völlige Aenderung der franzöſiſchen Politik zu erreichen Die gegenwärtige Kriſis bringe die Emp⸗ findungen des Auslandes zum Ausdruck, da die franzöſiſche Potzt dazu beigetragen habe, den Wirwarr in Europa zu erhi zer geringſten Repargt'onen für Fraukreſch er gerin urmöglich zu machen. Keine Beſſerung des Frantens wöre ohne eine völlige Umwandlung der franzöſiſchen Innen⸗ und Außen⸗ politik zu erreichen. Nach Anſicht der Internationalen Han ba mmer in Paris geſtaltet ſich die Lage Neee— Frankenſturzes weſentlich kritiſcher, als es in den offi⸗ ziellen franzöſiſchen Erklärungen und den Maßnahmen zum Aus⸗ druck kommt. In Pariſer internationalen Handelskreiſen iſt man ſehr peſſimiſtiſch geſtimmt. Den Grund für dieſe Währungskriſe erblickt man in der kurzſichtigen Politik der Regierung und des * 2. Seite. Nr. 27 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Januar 1924 Bloc national, die Frankreich nur mit Waffen verſehen habe, aber die Staatsfinanzen zerrütten ließe. Auch auf den Skandal der Wiederaufbaumilliarden, die in die Taſchen der Speku⸗ lanten gefloſſen ſind, wird in Zuſammenhang mit der jetzigen Frankenkriſe verwieſen. Weiter ſpricht man von einer Franken⸗ flucht der kapitalkräftigen Kreiſe. Ueber die politiſchen Folgen der Finanzkriſe ſpricht man ſich in bemerkenswerter Wenſe ſehr peſſimiſtiſch 25 3 das fran⸗ 36ſiſche Volk nicht die Geduld des deutſchen Voltes beſitze, ſo werde ſich in bemerkenswerter Weiſe ſehr peſſimiſtiſch aus. Da das fran⸗ zu neuen politiſchen Fehlern verleiten laſſen, die in erſter Linie vorausſichtlich in brutalen Entſchlüſſen gegen das wehrloſe Deutſchland beſtehen würden. In einem Bericht der amerikaniſchen Abteilung der Internationalen Handelskammer kommt zum Aus⸗ druck. daß es ſich bei dem Währungsſturz in Frankreich um eine an⸗ ſteckende Krankheit in Europa handle, für die keine Heilung beſtehe, weil Europa noch immer nicha zur Vernunft der Soli⸗ darität gelangt ſei. Die enaliſche Aòreßdebatte Die geſtrige Unterhausſitzuna über die Thronrede brachte eine aroßangeleate Rede des Unterſtaatsſekretärs des Aeußern Mac Neill, in der er ſich eingehend mit den vor allem von Ramſay Macdonald und Llond George gegen die Außenpolitik der Regierung aevichteten Anariffen auseinanderſetzte. Neill befaßte ſich mit den Tagesfragen der Haltung der britiſchen Reaierung gegenüber dem ſ. Zt von der amerikaniſchen Reaierung anaereaten Revara⸗ tiens⸗Unterſuchuenasausſchuß der ſeparatiſtiſchen Beweaung in Deutſchland und der franzöſiſch⸗belgiſchen Ruhrbeſetzung. Die gegen⸗ wärtige Reagierung ſei immer beſtrebt geweſen, ſtrena nach dem Buch⸗ ſtaben und dem Geiſt des Verſailler Vertrages zu verhandeln. Die Regieruna babe ihr lektes getan. um den Vertraa in Kraft zu erhal⸗ ten. Gleichzeitig habe ſie dem franzöſiſchen Verbündeten zu verſtehen gegeben, daß ſie Frankreichs Methoden nicht mit autem Hewiſſen unterſtützen könne daß Enaland an dem von Bonar Law gegen die Ruhrpolitik erhobenen Proteſt feſthalten und ſedwe⸗ den Anteil an der franzöſiſchen Ruhrvolitik und aller daraus entſte⸗ henden Folgen ablehnen müſſe. Zur ſeparatiſtiſchen Bewegüng im beſetzten Gebiet er⸗ klärte Mac Neill, die engliſche Regierung könne keinen Separa⸗ tismus ſanktionieren, der eine Unabhängigeeitserklzxung von Staaten gleichkomme, die ei en Teil des deutſchen ches bilden. Im Rheinland ſei die Bewegung dank des Einfluſſes der engliſchen Regierung, unterſtützt von Belgien, zu einem natürlichen Ende gekommen. In der Pfalz habe die Bewegung einen erheblich größeren Umfang angenommen. Die engliſche Regierung ſei jetzt der Ueberzeugung, daß die Separatiſten⸗Bewegung, wie ſie auch bei ihrem Beginn geweſen ſein möge, jetzt keine echte Bewegung mehr iſt. Auch ein liberaler Mißtrauersantrag Außer dem Mißtrauensantrag der Arbeiterpartei wurde geſtern ein Antrag der Liberalen im Unterhaus eingebracht. der daxauf hinweiſt, daß die Reaierung Baldwin nach den in der Thron⸗ rede niedergelegten Begründungen das Arbeitsloſenproblem durch durch die Mittel des Schutzzolltarifs zu löſen glaube. Da aber der Schutzzoll von der Mehrheit des Landes abg⸗lehnt ſei, könne die Re⸗ gierung Baldwin nicht mehr das Vertrauen des Parlaments bean⸗ jpruchen. Der ſchottiſche Vertreter der Arbeitervert-i der Führer des radikalen Flügels der Portei, ſagte in einem Mißtrauensantrag, Millionen von Menſchen in England müßten ein elendes Leben füh⸗ ren, obwohl durch Hebung der Produktion eine Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit möglich ſei. Da die Regierung Baldwin nicht mehr die Sicherheit der Lebensverhältniſſe gewährleiſten könne, müſſe ſie zurücktreten. Heute wird Gynes das Amendement der Arbeiterpartei, das das Mißtrauen gegen die konſervative Regierung ausſpricht, einbrin⸗ gaen und begründen.„Dailn News“ ſtellt feſt. daß die Liberalen mit dem Inbalt einverſtanden ſind. Ein ſevarates Awendement der Li⸗ beralen wird nicht zur Abſtimmung gebracht werden. ebenſowenig haben andere Amendements vraktiſche Bedeutuna, wie beiſpielsweiſe ein ſcharfer Zuſak der ſchottiſchen Sozialiſten und ein Antrag Ken⸗ worthy Mosley. der die Bereitſchaft zur Ansnkennung Rußlauds in der Thronrede vermißt. Falls Montaa die Entſcheidung fällt, wird Dienstaag die Vertagung des Hauſes bis zum 11. Februar er⸗ wurtet. *Markdorf bei Ueberlingen 16. Jan. Zu der Aufklärung der Sprengſtoffdiebſtähle aus dem Keller des ſog. Alten Schloſſes hier werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Der Hauptläter iſt der in der Bodenſeegegend bekannte Kommuniſten⸗ führer Marſchall, gebürtigt von Pforzheim, ohne ſeſten Woh ſitz. iter wurden noch 5 Perſonen feſtgenommen, die eben⸗ falls Mitglieder der kommuniſtiſchen Parſ ei ſind und in Markdorf wohnen Die Beteiligten leugreten zuerſt die Tat, legten aber under der Wucht des durch die Polizeidirektion Friedrichshafen, die die Unterſuchung führte. gegen ſie erbrachten Beweismaterials ein umfaſſendes Geſtändnis ab Faſt zur gleichen Zeit wurden in Fried⸗ rich⸗hafen umfangreiche Vorberei ungen zu einem gewaltſamen Umſturz aufgedeckt, die mit dem Markdorfer Spreugſtoffdiebſtahl im Zuſammenhang ſtehen. In einer Reihe von Betrieben in Fried⸗ richshafen wurden ſchon ſeit einiger Zeit aus geſtohlenem Material Handgranaten hergeſtellt. Sieben Perſonen, ebenfalls Mit⸗ glieder der kommuniſtiſchen Partei und in Friedrichshafen wohnhaft, wurden in dieſer Angelegenheit verhaftet. ö Die Einlaoͤung an dr. Schacht Berlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Dr. Schacht iſt geſtern noch nicht nach Paris gefahren. Der neue Zeitpunkt ſeiner Abreiſe ſteht überhaupt noch nicht feſt. Anfänglich hieß es, die Einladung an Schacht ſei auf einen Antrag des amerikaniſchen Generals Dawes zurückzuführen, das ſcheint ſich nicht zu beſtätigen, es ſieht vielmehr ſo aus, als ob im Hintergrunde allerhand In⸗ trigen ſpielten. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ läßt ſich aus Mailand auf Grund römiſcher Informationen die Nachricht zugehen, in der nächſten Zeit würden auch noch andere führende deutſche Per⸗ ſönlichkeiten nach Paris berufen und von dem Sachverſtän⸗ digenausſchuß gehört werden. Auf dieſe Weiſe hofft man zu ver⸗ hürdern, daß die Sachverſtändigen, wie urſprünglich beabſichtigt, nach Berlin reiſen, oder zu erreichen, daß ſie dieſe Reiſe erſt an⸗ treten, wenn das Ergebnis ihrer Beratungen im großen feſtſteht. Natürlich wird es den internationalen Sachverſtändigen völlig un⸗ möglich ſen. ſich auch nur annähernd ein Vild von Deutſchlands zu machen, wenn ſie nicht perſönlich an Ort und Stelle ſich informieren können. der Lage Die Zuſammenkumft zwiſchen Paſitſch und Muſſolini zwecks Unterzeichnung des ſüdflawiſch⸗italieniſchen Vertrags ſoll zwiſchen dem 22. und 28. Januar ſtattfinden. Allem Anſchein nach wird die Unterſchrift in Venedig erfolgen. Der ſüdflawiſche Geſandte in Prag, Dr. Neſitſch, hat den Auf⸗ trag erhalten, die Fiume⸗Verhandlungen zum Abſchluß zu bringen. Gleichzeitig wurde auch der ſüdſlawiſchen Grenzabſtechungskom⸗ miſſion der Auftrag erteilt, die Arbeiten zu beſchleunigen, damit dieſe Mitte Februar beendet ſein können. Die Inſel Lagoſta bleibt bei Italien. die Au'wertung der Hypotveken Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt:„Die Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat auf Anregung des Abg. Dr. Düringer(Baden), des Führers in der Frage der Aufwertung der Hypothekenforderungen, in einer Sitzung vom 12. Januar ſich mit der Frage eines Verbots der Hypothekenaufwertung befaßt. Die Fraktion iſt einſtimmig zu der Entſchließung gelangt, daß jede geſetzliche Regelung der Aufwer⸗ tung von Hypothekenforderungen nur in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen erfolgen dürfe, die in der Entſcheidung des Deutſchen Reichsgerichts vom 28. November 1923 feſt⸗ gelegt ſind. Ein Verbot der Hypothekenaufwertung würde dem Gerechtigkeits⸗ und Billigke tsempfinden weiteſter Volkskreiſe wider⸗ ſprechen und mit dem verfaſſungsmäßig gewährten Schutz des Eigentums unvereinbar ſein und den Realkredit aufs ſchwerſte gefährden.“ Eine berechtigte Warnung Der Richterverein beim Reichsgericht hat an die Reichsregierung und den Reichsrat eine ausführliche Eingabe gerichtet, in der er aus Anlaß eines gerlanten Aufwertungsverbotes für Hypotheken ſeine war nende Stimme erbebt. Wenn der höchſte Gerichts⸗ hof des Reiches nach ſorafältiger Erwäaung des Für und Wider zu einer Entſcheiduna gelanat ſei. ſo dürfe wohl erwartet werden, daß die von ihm vertretene Auffaſſung nicht durch einen Machkſpruch des Geſetzaebers umgeſtoßen wird. Sebenken gegen die verein'achung der Rechtspflege Der Reichskanzler empfing, wie der Lokalanzeiger zu borichten weiß. eine Abordnung des Reichslandbundes und der Vereinigung deutſcher Ardeitgeberverbände zur Entgegennahme ſchrift, in der gegen die vom Reichsfuſtizminiſter Emminger auf dem Verordnungswege Widerſpruch erhoben wird. führt. die Schöffengerichtsurteile der Nachkriegszeit würden von Ge⸗ ſchädigten wie Verurteilten nicht mehr ernſt genommen. Die Heh⸗ lerei ſei von den Strafkammern einigermaßen niedergekämpft, würde aber unter den Schöffengerichten wieder erwachen. 5 die Umtriebe der Kommuniſten Vertagung zu bringen und ſich erſt nach dem April von den neuen Schöffengerichten zu Geldſtrafen ſtatt zu den verdienten Zuchthaus⸗ ſtrafen verurteilen zu laſſen. Auch die wahlloſe Zuſammenſetzung der Schöffen beider Inſtanzen nach den Einwohnerliſten ohne Prü⸗ fung der Vorſtrafen müßte bei dem allgemeinen Rückgang der Moral das Schöffentun mit durchgzus ungeeigneten Sphöffen durchſetzen. Die Autorität des Gerichts würde ſich verringern. einer Denk⸗ uſtigreform nachdrücklichſt eingeführte Denkſchrift iſt u. a. ausge⸗ In der Schon etzt ſehe man, daß Berufshehler ſich verſteckten um die Termine zur Zum Hitler⸗Proꝛeß Berlin, 17 Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach einer Münchener Meldung der Voſſiſchen Zig. iſt der Nationalſozialiſt Eſſer, der auf der Flucht aus München Insbruck aufgehaltem hat, nach Bologna Verbindungsmann wirken. Oberſtleutnan: Kriebel, der militäriſche Leiter des Hitler⸗Putſches, hat ſich geſtern vormittag der Staatsanwaltſchaft beim Volksgericht in München geſtellt. ſich eine Zeitlang in gegangen, um dort al⸗ zwiſchen den Nationalſozialiſten und Faſziſten zu Eſſer war in München bei Hitler eine Art Adjutant.— Deutſch aber iſt es in allßs großen Zeiten immer geweſen, Ar⸗ beit. Geſchäft. Erwerb bloß Mittel zu behandeln, den Zweck des menſchlichen Lebens aber in en geiſtigen Ertrag zu ſehen, in den Ertrag an innerer Reiniaung. Hermann Bahr. 6* Deutſches Dichterlos Das Elend der dramaliſchen Aukoren Ein deutſcher Dichter ruft um Hilfe, einer von den vielen,„die, fern von der Schönheit und Fülle, in dieſer ernſt und ſchwer ge⸗ wordenen Zeit, ſich mit gebücktem Rücken und ſcharrenden Händen Nahrung und Möglichkeit zu leben ſuchen müſſen“. Und dabei nicht der erſte beſte. Vor mehr als zwei Dezennien hat er ſein erſtes Drama geſchrieben, und ſeither iſt ſelten ein Jahr vergangen, 1 wo nicht ein Werk von ihm in Berlin aufgeführt wurde; ſeither nennt man ſeinen Namen, wenn die beſten Namen genannt werden. Sollte es möglich ſein, daß man ihn nicht hört, daß die große Ge⸗ meinde derer, die er ſo oft erhoben hat, ihn in ſeiner Erniedrigung läßt, daß man ihn das Leben haſſen lehrt, das zu lieben und zu loben er nicht verlernt hat,„als er Menſchen mit den Augen ſchreien hörte, die groß und traurig nach dem Sonntagsland ausſahen“? 1 Wilhelm Schmidtbonn, der Dichter der„Mutter Land⸗ ſtraße“, des„Grafen von Gleichen“, der„Schauſpieler“, des Schau⸗ ſpiels„Orplid“, ſchreibt in einem Privatbrief aus Rottach am Tegernſee: „Wir ſind hier vollkommen eingeſchneit, zwei Meter hoch, ein Gana zum Nachbarhaus iſt ein Ereignis und Wageſtück, Eisſturm ſchlägt gegen unſere Wände, und da wir zu viel an den Sommer denken und immer in Sommerwohnungen geraten ſitzen wir zwi⸗ ſchen Gletſchern, die ſich auf unſeren Balkonen auftürmen und zulf en den Fenſter⸗ und Türritzen ins Zimmer quellen. Meine Ir u obwohl körperlich oft vor dem Zuſammenbrechen, hat längſt da Cerne dern»ſter Klaſſe verdient für Tapferkeit vor dem eein ſo dis bält ſie neben mir aus. Arbeit von morgens is tief in die Na“t dazu Fartoffel und Brot und Maraarine Un der Himmel verhüle nur daß eines von uns krank wird. Ohne lede Anregung, ohne jede Freude Raub und Verwüſtung am Ge⸗ hirn die Erfahrungen, die man mit Bühnen und Verlegern macht (meine letzten Tantiemen waren 9 Pfennig für 14 Aufführungen, für 200 verkaufte Dramen[Juni 22 bis Juni 23] erhalte ich Abrech⸗ nung im November 1923, Betrag 30.000 Mark,— ſind, da nicht Zahlbar, als bezahlt zu betrachten; ein anderer Verlag rechnet 29 im Juli verkaufte Bücher ab, 400 000., aufgewertet zu 10 Bil⸗ lionen, aber nicht in bar, ſondern in Büchern zahlbar; ein dritter Verlag zahlt mir ſtatt 100 Goldmark nur noch 15 im Monat, mein nichts mehr. mir irgendeine Unterſtützung im Kampfe kommen könnte, zögere ich nicht lange zu biiten: mehr als Hilfe, es wäre Rettung einziges feſtes Einkommen): Dahinter verbirgt ſich mehr Bitterkeit und Haß gegen das Volk, dem man angehört und dos ſeine geiſtigen Menſchen ſo ſchutzlos verkommen läßt, als Du vielleicht auch nur ahnen kannſt. Sch. fuhren im Auto hier vor, und das Fleiſch, zu dem ſie uns in den Gaſthof luden, war das einzige, was wir ſeit einem halben Jahre zu uns nahmen. Mäzen, ſelten eine Ehrengabe für ein paar der Berliner Schillerſtiftung. für ein Mut, Härte, Opferbereitſchaft, ja wahrhaftes Heldentum dazu gehört, hier in der Einſamkeit auszuharren und ſeinem Lebensziel nicht untreu zu werden? Nun ſieht es ja freilich aus, als ob es pbeſſer würde. Arbeit vor ſich hatte, hat man ja in der äußerſten Not, wenn auch Dabei höre ich wohl von Sammlungen; E. K. und Aber zu mir ins Dorf verläuft ſich kein Tage, wie neulich von Wer weiß wirklich da draußen, was Aber für das, was man im kommendenn Jahr an ächerlich kümmerliche Vorſchüſſe genommen. Man verdient alſo Wenn Du jemand oder eine Einrichtung weißt, daher dann „Sprich doch für mich. Es wäre Das Mannheimer Nationaltheater, das Schmidt⸗ bonn, einem der wenigen wirklichen Dichter, die wir haben, von jeher wenig Intereſſe entgegenbrachte, hat die Pflicht, ſich auch ein⸗ mal dieſes Dichters zu erinnern! Deutſchland und Amerika Das deutſche Element in den Vereinigten Staaten von Amerika, das während des Krieges in den Hinterarund gedrängt worden iſt, tritt neuerdinas wieder mehr hervor und ihm verdanken wir es vor allen Dingen. daß Hilfsbereitſchaft offenbart. immer behauptet wird—. ſo müſſen ſich die deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen doch noch einmal ſehr wertvoll erweiſen. In der ame⸗ rikaniſchen Siedlungsgeſchichte baben Deutſche eine gan“ hervorragende Rolle geſpielt. Es iſt gegenwäxtia angeſichts der Wie⸗ derbelebunga der deutſch⸗amerikaniſchen nähere Einzelheiten darüber in einem Artikel des Profeſſors Learned in einer Amerika⸗Sondernummer der„Leipziger Iluſtrierten Zei⸗ ſich in den Vereinigten Staaten eine ſo garoße Wenn Blut dicker iſt als Waſſer— wie Besiehungen von Intereſſe una“ zu leſen. Die erſten Deutſchen die in der Geſchichte Nordamerikas erwähnt werden, ſind Heinrich Chriſtianſen, der im Dienſte einer nie⸗ derländiſchen Handelsgeſellſchaft zuerſt die Gegenden am Hudſon er⸗ forſchte, und Peter Minnewit, der Direktor der Kolonie Neu⸗Nieder⸗ land, der die Inſel Monhatton.⸗auf der ſich jetzt der Hauptteil von Newyork befindet, von den Indianern erwarb. Die Deutſchen waren nächſt den Engländern die an Zahl und Bedeutung bervorragendſten Siedler. bearündeten aber zunüchſt keine eigenen Kolonien. arbeiteten an der Urbarmachung von Virginſa, Neu⸗England. New⸗ ſondern 7 Kundgebungen zu veranſtalten, nicht gefolgt. ie At n 8 und Dienstag geſchloſſen auf den Arbeftsſtätten erſchienen. Die Streiklage im Kuhrgebiet In langen Bemühungen der nichtſozialiſtiſchen Gewerkſchaften iſt es durchweg gelungen; Teilſtreiks in der Metallinduſtrie des Ruhrgebiets zu! ve 19 arole, die am Samstag ausgegeben worden war, geſtern wieder zurückge⸗ zogen echant gungsverhandlungen Die A wollen unter allen Umſtänden am Achtſtundentag für Schwerarbeiter feſthalten und ſich nur von Fall zu Fal auf Ausnahmen einlaſſen, während die Vertreter der Induſtrie auf der der Berliner Abmachungen(9 Stundentag) be⸗ ſtehen. dadurch eine weſentliche Förderung, daß indern. In Eſſen iſt die Streikparole, Die von Staatsſekretär Mehlich angeſetzten Eini⸗ ſind allerdings ergebnislos verlaufen. er Standpunkt der freien Gewerkſchaften erhält in Eſſen nunmehr auch die Hirſch⸗ Dunkerſchen Gewerkſchaften erklärt haben, daß das Berliner Ab⸗ kommen für ſie nicht bindend ſei. 255 4 In Bochum ſind die in den Betrieben beſ häftigten Arbeiſer der Aufforderung, die Betriebe zu verlaſſen und auf der Straße Die Arbeiter ſind am Verſuche, die Arbeiter gewaltſam von der Arbeit fernzuhalten, wur⸗ den von der Polizei verhindert. Die Betriebe ſtehen in dem geſam⸗ ten Bochumer Bezirk überall in Arbeit. Zu der Bewegung der Mekallarbeiter hat die Or sſtelle Elberfeld—-Bormen—Vohwinkel des Deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes dahingehend Stellung genommen, hren Mitglie⸗ dern zu empfehlen, am kommenden Freitag nach Ablauf de⸗ Mantel⸗ tarifs und Inkrafttreten des Schiedsſpruches über die 57ſtündtge Arbeitszeit nach Beendigung der achtſtündigen Schicht die Betriebe züt verlaſſen. Die Bewegung der Elberfelder Textilarbeiter droht ſich zu verſchärfen Eine vom Deutſchen Textilarbeiterverband ein⸗ berufene Konferenz von rechtsrheiniſchen Vertretern der Textit⸗ arbeiter beſchloß einſtimmig, den Kampf auf der ganzen Linie auf⸗ zunehmen. Der chriſtliche Textilorbeiterverband ſucht ſeine Verhand⸗ lungen mit den Arbeitgebern fortzuſetzen. Auch in M⸗Gladbach bhat ſich die Streiklage weiter ver⸗ ſchärft. Die Bemühungen der Stadtverwaltung, zwiſchen den Ar⸗ beitgebern und den Arbeitnehmern zu vermitteln, ſind bisher ohne Erkola gebliehen. Auch der chriſtliche Textilarbeiterverband hat be⸗ ſchloſſen eberfalls in den Ausſtand zu treten. Im Düſſeldorfer Be⸗ zirk iſt der geitrige Tag ruhig verlaufen. Die kommuniſtiſche Generalſtreikparole blieb weiter ohne Erfolg. die Grun lage des'aleniſch⸗ſüdtlaviſchen Abkommens von dem der Miniſter des Aeußern Nintſchitſch am Schluß det letzten offiziellen Konferenz der kleinen Entente die Teilnehmer ver⸗ ſtändigt hat, ſollen folgende Punfte bilden: 1. Italien verpflichtet ſich, alle Beſtimmungen des Vertrag; von Rapallo zu erfüllen und alle mit dem früheren ital'eniſchen Außenminfſter Sforza feſtgelegten Abmachungen zu beachten. 2. Südſlavien gewährt Italien volle Freiheit wegen der Organi⸗ ſation des Fiumer Staats. 3. Südklavien wird das Recht auf Benutzung des Fiumer Hafen⸗ auf 50 Jahre eingeräumt. 4. Italien und das Königreich Südſlavien werden eine Handels⸗ konvention abſchließen. Badiſche Politik Der Land ſtändiſche Ausſchuß des Landiags beſchäftigte ſich mit der Abänderung des Geſetze⸗ über die Aufwandsentſchädigung der Die bisherige Pauſchalentſchädigung fällt weg und an ihre Stelle tritt eine Aufwandsentſchädigung für die Beteiligung der Landtagsabgeordneten an den Sitzungen des Plenums und der Ausſchüſſe. Durch dieſe Neuregelung dürfte eine nicht uwwerheblich⸗ Erſparnis für die Staatskaſſe eintreten. Weiter beſchäftigte ſich der Landſtändiſche Ausſchuß mit der Regierungsvorlage über die Verlegung der Grundbuchämter in die Amts⸗ gerichke, wodurch die Notariate ſtark abgebäut werden ſollem. Letzte Meloͤungen * Die zollfreie Ausfuhr aus Elſaß⸗Lothringen. In Straßburget Blättern wird mit beſonderer Betonung darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß am 1. Januar das letzte der fünf Rechnungsjahre be⸗ gonnen hat, während derer die aus Elſaß⸗Lothringen ſtammenden Roherzeugniſſe oder Fabrikate gemäß dem Verſailler Vertrag das Recht haben, nach Deutſchland ohne Einfuhrerlaubnis und zollfrei eingeführt zu werden. X Radolfzell. 16. Jan. Der Gnadenſee iſt nahezu vollſtän⸗ dig zugefroren. Unterhalb der Station Heane iſt der Weg über die mehrere Kilometer lange, mit wenigen Ausnahmeſtellen ſpiegel⸗ alatte Eisfläche, bis zur Inſel Reichenau durch Tännchen ausgeſieckt. Donaueſchingen, 14. Jan. Ein großzügiges ſoziales Wohl⸗ fahrtswerk hat die Erbprinzeſſin von Fürſtenbera geſchaffen. Schon ſeit längerer Zeit wird an Bedürſtige und alte Leute im Schloß ein vorzüaliches kräftiges Mittageſſen verabreicht. Seit einigen Tagen 858 nun noch die Mittaasſpeiſung von 50 unterernährten Kindern inzu. Nork und Neu⸗Schweden mit. Hauptſächlich waren es Leute. die wegen ihrer Reliaion im 17. Jahrhundert die Heimat verließen. Mennoniten und Hugenotten, die mit den engliſchen Quäkern nahe Beziehungen hatten. veranlaßten auch die deutſchen Pietiſten zur Auswanderung. und die Beſuche William Penns in Deutſchland 1671 und 1677 führten zur Bildung der„Frankfurter Landgeſellſchaft und zur Begründung von Germantown. der erſten ſtändigen Sied⸗ lung in Nordamerika durch Franz Daniel Paſtorius 1683. German⸗ town wurde dann der Ausganaspunkt für die deutſche Anſiedluna in den reichen Landſtrichen an den Flüſſen Schunlkill, Pequea und Coneſtoga, Susauehanna und Juniata. und ſpäter im Cumberland⸗ kal, im Weſtmarnland. im Tale von Virginia und den Tälern des gud K ie Verwüſtungen Ludwig XIV. in der Rhein ührten zu einer verſtärkten Auswanderung der im Laufe von wenig mehr als 10 Jahren nahm die Einwanderung aus der Schweiz und aus der Pfalz ſo zu, daß im erſten Viertel des 18. Jahrhunderts die ganze Gegend von Deutſchen beſtedelt war. In raſcher Folge entſtanden nun Siedlungen beſonderer Sekten, die viel für die Ausbreitung der Kultur taten. Die„Tunker“ oder„Dunker“. die ihren Namen nach dem dreimaligen„Untertunken“ des ganzen Körpers bei der Taufe hatten, derndenen am Cocalico⸗Fluſſe do⸗ Kloſter Ephrata. Die Schwenkfelder aus Schleſien ließen ſich 1734 in der Graſſchaft Mongomern nieder. Die mähriſchen Brüder kamen 1741 nach nſylvanien, wo ſie Bethlehem und Nazareth gründeren und ſo wurde die 1—5 Provinz Pennſylvanien raſch eine deu ſche Kolonie, in der ſich deulſches Leben entfaltete. Die klappernden.b⸗ ſtühle der Krefelder in Germantown bildeten den Anfang der noch heute in Amerika führenden Textilimdullrie von Philadelphia. Die Pfälzer Bauern führten eine neue Art der Bearbeitung des Bodens ein, die die Grundlagen der amerikaniſ hen Landwirtſchaft ſchuf. Die Druckerpreſſen in ſantown und Ephrata übertrafen bald die engliſchen Druckereien. Der deutſche Drucker Chriſtoph Saur druckle die deutſche Bibel von 1743. die Brüder in Ephrata den Spiegel“ das umfangreichſte Buch der amerikaniſchen K Leniafzeit. Die Schulen und mufikaliſchen Uebungen de Mähri⸗ ſchen Brüder nehmen einen herporrogenden Plab in der Gef hichte des Erziehungsweſens und der Muſikgeſchichte ein Die Schulo'd⸗ nung“ des Deutſ en Chriſtaph Dock wurde die erſte Dar ellung der deutſchen Unterrichtsmethode. die die Ausbildung des Shufweſens förderte.„In den ſtiellen Häufern der Mennonſten, der Dunker und der Anhänger der von den Dunkern abgezweigten Amicchſekte“, ſagt der Verfaſſer,„findet der Fremde noch heute die Sitten, die Kleideng, die Sprache, die Bücher und das kulturelle Leben der deutſchen Pietiſten, der„Stillen im Lande“, faſt ganz wie vor zwei Jahrhun⸗ derten. Germantotn, Ephrata, Lititz, Straßburg und Neu⸗Hanno⸗ ver ſind jett noch die Markſteine der erſten deurſchen Kultur in Ameriko.“ „Märtyrer⸗ K wildeſafticcher Ausſchuß mit 0 Deinerskag, den 17. Januar 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 27 Stãädtiſche Machrichten Die Haſtung des hausbeſitzers Aa Oberlandesgerichtsrat Dr. jur. u. phil. Bovenſiepen⸗Kiel 5 Nach der ſtändigen und gleichmäßigen Rechtſprechung unſeres 8 erſten deutſchen Gerichtshofs, des Reichsgerichts, haftet der Haus⸗ zgentümer für einen verkehrsſicheren Zuſtand in dem ihm gehörigen Gebäude, wenn er in ihm einen Verkehr für andere eröffnet hat. Bei der Ausübung ſeines Eigentumsrechis foll er Rückſich⸗ nehmen auf die ſchutzbedürftigen Intereſſen der euderen Der Hauseigentümer hat daher für die Sicherheit des Publikums zu ſorgen und haftet bei Vernachläſſigung dieſer Sorg⸗ falt nicht nur ſeinen Mietern, ſondern auch dritten Perſonen, die infolgedeſſen Schaden erleiden, in vollem Umfang. So beſteht ins⸗ beſondere nach der Rechtſprechung eine Iflicht zur Beleu chtung des Hauſes, zu ſeiner baulichen Inſtandgaltung, zum eſtreuen des Zugangs zum Haus, des Bürgerſteigs, bei Glatteis und Schneefall. Die Haftpflicht des Hauseigentümers für maangelhafte Treppen⸗ beleuchtung wird auch dadurch nicht ſchlechthin zusgeſchloſſen, daß er die Sorge für ausreichende Beleuchtung durch die Hausoednung ſeinen Mietern auferlegt hat, er muß vielmehr die Oefolgung der Hausordnung in geeigneter Weiſe ſtetig überwachen. Er hat die Pflicht allen Mietern die Beleuchtung der zu ihren Wohnungen führenden Treppen und Zugänge aufzuerlegen und die Erfüllung eines Gebots zu überwachen. Nur dann, wenn er ſein Haus im ganzen vermietet hat, geht die Beleuchtungspflicht auf den Mieter Über, vermietet er es in einzelnen Teilen, ſo verbleibt ſie ihm grund⸗ ſätzlich. Ueber den Umfang der Beleuchtungspflicht laſſen ſich keine allzemein gültigen Vorſchriften aufſtellen. Die Ümſtände des ein⸗ delnen Falles ſind ausſchlaggebend. In einem äußerſt verkehrs⸗ reichen großſtädtiſchen Mietzinshaus mit—5 Stockwerken Lönnen und müſſen ganz naturgemäß weit höhere Anſprüche on die Be⸗ leuchtung geſtellt werden wie im zweiſtöckigen Haus der Kleinſtadt dder des Landſtädtchens. Selbſtverſtändlich, iſt auf die gedrückte Lage des ſtädtiſchen Hausbeſitzes weitgehend Wückſicht zu nehmen. Hat der Hauseigentüwer einen Teil des Hauſes als ſolchen im ganzen vermietet. etwa das Erdgeſchoß und hat hierin der Mieter den allgemeinen Verkehr eröffnet, die Poſt z. B. ein Poſtamt, ein Gaſtwirt eine Gaſtwirtſchaft, ſo haftet nicht der Hauseigentümer, ſondern die Mieter, wenn jemand in dem vermieteten Teil zu Schaden kommt. Es ſtürzt z. B. der Beſucher der Wir:ſchaft die nichtbeleuchtete Treppe zum miwermieteten Keller herunter, ſo trifft die Haftpflicht hier nur den Mieter, alſo den Gaſtwirt. Grund⸗ fätzlich haftet dagegen der Hauseigentümer bei Nichtvermietung von Erdgeſchoß und Keller wegen nicht gehöriger Verwahrung des Kellereingangs im Hausflur oder im Hofe. Er haftet bei mangel⸗ hafter Beleuchtung der Treppen auch dann, wenn er jemanden mit der Beleuchtung beauftragt hatte, wenn bereits wiederholt über mangelhafte Beleuchtung bei ihm geklagt war, er mußte dann eben eine zuverläſſigere Perſon mit der Beleuchtung beauftragen. Das Fehlen von Handgriffen an einer Pendeltüre wird ſich wohl ſtets als ein zum Schadenerſatz verpflichtendes Verſchulden des Hausbeſitzers darſtellen. Er haftet ſogar wegen eines herab⸗ allenden Dachziegels wenn er bei einer Ausbeſſerung des Daches keine entſprechende hatte anbringen laſſen. Eine ſchadhafte oder gar völlig fehlende Stufe im Hausflur verpflichte! zu ganz beſonderer Obhut, z. B. zur weitgehenden Be⸗ leuchtung des Flurs. Dagegen haftet der Hauseigenkümer nicht für Konſtruktionsfehler der Treppe, es ſei denn, daß er ſelber Fach⸗ mann, alſo Architekt oder Schreinermeiſter wäre. Iſt er Laie, ſo kann er ſich darauf verlaſſen. daß die von einem Sachverſtändigen, etwa einem Baugewerksmeiſter. angelegte Treppe den baupolizei⸗ lichen Vorſchriften entſpricht. Seine Verypflichrung zur Verkehrs⸗ ſicherheit geht nicht ſo weit, daß er auf ſpielende Kinder jed⸗ wede Rückſicht nebhmen muß. Ueberhaupt haftet er grundſätzlich nicht für einen Schaden der ſelbſt bei Anwendung größter Sorg⸗ falt garnicht vorguszuſehen war. In weitem Umfang iſt auch bei Beurteilung des Beſtehens und des Umfangs der Schadenerſatzpflicht auch ein eigenes mitwirkendes Verſchulden des im Hauſe oder vor ihm Beſchädigten zu berückſich⸗ tigen. Unter Umſtänden iſt ein ſolches ſo ſcywer zu bewerten, daß jede Schadenerſatzverpflichtung des Hausbeſitzers gänzlich entfällt, dem pflichtgemäßen Ermeſſen des jeweils erkennenden Gerichts iſt hier ein ſo weiter Spielraum überlaſſen, daß eine Aufſtellung allge⸗ meiner Regeln ausgeſchloſſen iſt. So ſoll nach der Rechtſprechung die Haftpflicht gänzlich entfallen, wenn der auf der un⸗ beleuchteten Treppe Geſtürzte, das ihm von dritter Seite, z. B. von einem Mieter des Hauſes gemachte Angebot, ihm die Treppe herabzuleuchken, abgelehnt hat, er haftet nur für einen Teil des Schadens, wenn der Beſucher eines fremden Hauſes ſich beim Hinab⸗ ſteigen der unbeleuchteten Treppe nicht davon überzeugt, daß ſich unter der von ihm betretenen Stufe eine weitere Stufe oder feſter Boden befindet. Ueberhaupt wird man doch wenigſtens den allge⸗ meinen Grundſatz aufſtellen dürfen, daß beim Betreten eines frem⸗ den Gebäudes, insbeſondere eines unbeleuchteten, eine gewiſſe Vor⸗ ſicht geboten iſt. Aber trotz dieſer Beſchränkungen geht die Haftpflicht des Haus⸗ beſitzers ungemein weit und bedeutet für ihn, der gerade heute mit großen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, eine drückende Laft. Durchaus erklärlich iſt es aber. daß ſich zahlreiche Hausbeſitzer zu Haftpflichtvereinen zuſammengeſchloſſen haben oder Saſepſeachdoerſcher uggeſelſchuften beigetreten ud. um 99 1 8 r es ordentlich hohe und ſchwere Riſiko von ſich abzuwälzen. Die Entwicklung der Klein handelspreiſe in Mannheim nach den Ermittlungen des Skädtiſchen Preisprüfungsamtes) Lebens⸗ Häufigſter Preis in Mart für 1 Pfund vedürmiſſe Juliſ 1. 1. 1..1. 22 1.3. 4. 2. 1 515 101. 111 110Geld⸗ſ3 12. Gold⸗r7 12 Gold⸗29 12 ſHold 7 1. Gold⸗14.]Gon 5 191 2222 22 22 23 23 23 235)235) 23) 23 Ufg. 23 fg 23 ffg. 23 Pfg. 24 Pfg. 24 98 Bror(bearken, 0, 10.87 3,47 3,90 9,80 73,.3 228763302,/ 5,22.0 4330 J,216,7 20 16516, 150 15 1500 18 1500 15 Bro.(markenfr. O. 10, 3,00.00 7,0032,500 225 800 4250 300 9,5 3˙7/11018. 30027,/ 215 21, 250 20 209] 20 200 20 Weitenmehl.. ,20 5,50 9,5014,00 6) 300 1000 5300 44012.68 252 42 30 24 10 19 100 19 199] 19 200 2 Graupen..20.70 8,5013,.50 46 300 1100 1800 40013 4,5 174/ 29 200 39 250 26 249 24 240 24 240 24 Weizengrieß 0,22 6 20 10,5014,00 60 290 105 7009 450 15 4,85 264] 44 4400 39J 24) 24 240] 24 220 22 220] 22 Haferflocken.24, 4,80.504.50 70 33/ 959 4500 45014 7,2 240 40 40 40 300 30 280 28 280 28 280 28 Nudeln Waſſerw.42.5 12.00 1 60 350 1150 5501200 16 9,30 312 52 52% 52 400%370 37/ 350 39 350 36 Neis(mittl. Güte).24 5,75 10,00 10 65 350 110) 5400 720%17 304 204 34 40 34 25% 25 250 26 230] 23 240 24 Zucker.25 5,59,50 1545 259 1450 1850 475,10,5 8,4 336 56 850 72 550 35 500 50 500 50 500] 36 Kaffee..2 44 2 14560 340016050 J55000440 110 57929 32/5250 820359) 35.3500 360 3409 3403500 368 Selz...10 0,50 0,95.25 440 24 150 220% 45 1,4 16 48 8% 9% 9 90 9 90 9 90 9 Erbſen igelbe).21.50.2012,50 55 360 1309 5200 55013. 5,70 215] 36 36 33/ 300 30 28 28 280 28 300 39 Bohnen weiße).0, 16 3,00 6,00 6,50 36 250 900 420J 55011 5,7 216 36 360/ 36 270 27 240 24 250 25 300 30 Linſen..3310,00 12,00 8110 350 1400 400—-——350 50 75%/ 55 359 55 550 55 559 35 500 39 Milcl(Liter...22 4,40.00 10 40 188 500 3200 290 17,3 5,30 103 33 370/ 37 40) 4J 400 40 400 40 400 40 Tafelbutter..40 48 70 80 4001890 9000 3090 385010J42,02400 40) 360) 359 3000 30300) 300 3000 3002800 286 Rargarine.90 20 32 40210 980 2850 207672537 15, 540 990 9% 99 85/ 85 850 85 8500 85 800 88 Schweineſchm. augt0,70 25 45 60 290 1509 3550 3513027596) 25, 729 129 140 1310) 100 900 90 900 90 900 90 Spei eöl(Liter)..20 36 50 110 350 1700 52511J]05%90 35,%200 250 2500 200 13) 130% 300 130 1300 13001300 138 Kernſeife..32 13 16 23 180 600 2300 15009 135045 15.3051[ 85 850/ 95 70) 70 700 70 700 70 650 65 Eſei(friſche) Stck. O,07 4,40 4,20 6,500 21 95 425550 30 8,5 3, 16925,7 32%/ 32 220 22 200 20 200 20 200 20 Rindfleiſchel. Sual)0,8 14 34.25 54 164 720 409) 82)2000 56 24,329 220 150 1501100 1101100 119 1000 1001000] 100 Kalbfleiſth. 0,80 16 34.25 56 160 800 4000 0302500 55 24,0320 229165 1591100 1101400 140 100 1091000] 106 Schweinefleiſch 0,7 26 34.2 58 240 940 4200 20004240 84 30,01580 282200/ 221490 140400 140 1200 120(1300 136 Uterdefleiſcß.40 14 24 70 300 200) 890 1000 20 10,0 480 8¼600 69 40% 40 400] 40 400] 40 400 40 Kartoffeln neue 0,04.60 2,90 3,20 4,80 11 60 4000 60 1,8 ,7 30 5/ 70 7 60 6 60 60 60 6 Weinkraut.04 ,70 650 4,50 20 380— 140 3,5 0,5 i8s 3 5% 6 50 5 60 6 80] 4 100 16 Rotkraut. 005,.50 8,00 8 80 420— 200 5 1,0 78 14 300 35 25) 25 200 20 200 209 Wirſing...05.00 8,00.00—] 40 350 1500 130 3,5 0,5 30 5 100 12 100 10 120 20 200 20 Sp naſt. ,30 1,50 380—— 100 900— 250 6˙ 2,0 120] 20 250 50 200 20— Gelbe Rüben ,00 1,60.00.50 20 10) 2400 10 3,5 0,7 40%% 10 8d 80 8 120 10 100 10 Rote Rüben 0,07 1˙80 4,00 3,000—] 25/ 100— 60 4 10 40 6,7 100 20 150 15 150 15 150 15 Zwiebenn..110.60 6,50 10 11 30 100 3500 13 2,5 12 78 13 200/ 2 159 15 200 22 200 20 Sauerkraut.. 0,10.20 5,50—15 40 60 150——— 900 15 1500 18 150 15 150 15 150 15 Fettſchrot(Ztr.) 45,60 64,005,70 360 2215(070——-—-—-!— Braunk plenbörir. gtr l. 153J,90 47,0074,90 255 1630 7530 27053610 10s33,81590 265 2659 265 2350 238,2350 235½2250 225 Gaskoks(Ztr.) 51.0 74.50 114501 3050150950————4500 25%—.———-—— Brennholz gef.(3tr) O,0033.50 43,0 1023401820 8540 330004000 10452,7470 245 2450 2452450 245½2450 248 2450 245ʃ2450 245 Gas(cbwm) ,13.0 3,4 7,0 30 200 730 2100 20,747 3,410132 22 220 22 200 20 200 20 200 20 180 18 Lichtſtrom KWst. O,38 6,50.80 17 75 504, 2250 5400 590 28.159 wor 300 65 650 65 600 50 500] 60 500 60 540 54 Betroleum Iiter).20 900 1150 13 75 40 1300 5300 750.20.29 3000 50 600[ 40, 400 40 400] 40 400 40 400 45 t) Ermittelt werden 2) in tauſend Mark) in Millionen Mart) in Milliarden Mark 1155 33 2 fehlt noch unendlich viel daran, daß alle oder auch nur der weit⸗ aus überwiegende Teil unſeres Hausbeſitzertums gegen Unfälle in oder vor ſeinem Hauſe verſichert wäre. Gerade die wirtſchaftlich am ſchwerſten um ihre Exiſtenz ringenden waren vielfach nicht in der Lage, die Verſicherungsprämie aufzubringen. Erſt die Beſtimmungen des§ 3 Z. 2 und§ 4 Abf. 1 des Reichsmietengeſetzes vom 24. März 1922 gewähren die Möglichkeit, die Verſicherungsgebühren durch be⸗ ſondere Zuſchläge zu den Grundmieten auf die Mieter abzuwälzen. Aber von ihr wird keineswegs in dem wünſchenswerten Umfange Gebrauch gemacht. Daher wäre es u. E. durchaus zweckmäßig. die ſämtlichen Hausbeſitzer zu öffemtlich rechtlichen Zweck⸗ verbänden, nach dem Vorbild unſerer Berufsgenoſſenſchaften, zuſammenzuſchließen, die ihrerſeits aus den von den Hausbeſitzern im Umlageverfahren einzuſchießenden Prämien die Entſchädigungs⸗ ſummen für Unfälle auszuzahlen hätten. Zweierlei würde hierdurch erreicht: Die recht oft ſchwere Belaſtung des einzelnen Hausbeſitzers, der heute, wie bereits betont, noch recht vielfach unverſichert iſt, würde beſeitigt und weiter würde vor allem auch hierdurch die tat⸗ ſächliche Deckung des erlittenen Schadens den Beſchädigten ſicherge⸗ ſtellt werden, während es ſonſt vorkommen kann, und auch vor⸗ kommt, der einzelne unverſicherte Hausbeſitzer einfach außer Stande iſt, den durch Unfall erlittenen Schaden zu erſetzen. Die zahlreichen mit der Durchführung. 975 Vorſſhlages verbundenen verſicherungstechniſchen Fragen können hier natürlich nicht beſprochen werden. Worauf es uns ankam, war, lediglich, einen Vorſchlag zur öffentlichen Ausſprache zu ſtellen, der uns immerhin der Beach⸗ tung wert zu ſein ſcheint. Froſtbeulen und ihre Oebandlung Dr. med. W. Schweisheim⸗München. Froſtbeulen bedeuten ein wenn auch nicht gefährliches, ſo doch höchſt unangenehmes Leiden für viele Menſchen. Jedes Jahr, mit Eintritt der kalten Witterung, treten die gleichen läſtigen Beſchwer⸗ den auf; ſie können den Befallenen wochen⸗ und monatelang Pein bereiten. Man verſteht unter den Froſtbeulen(ihr wiſſenſchaftlicher Name iſt(Perniones) Veränderungen in der Haut, die die Folge von örtlichen Erfrierungen ſind. Im weſentlichen handelt es ſich dabei um Störungen in der Blutgefäßtätigkeit mit nachfolgender Verhärtung und Verdichtung des Gewebes der Haut und des Unter⸗ hautzellgewebes. Froſtbeulen entſtehen durch Erfrierung beſtimmter Stellen an den Extremitäten. Bevorzugt ſind ſolche Stellen, wo unter der Kunſt und Wiſhenſchaſt Graf Geza Zichy. In Budapeſt iſt der bekannte einarmige Klavlervirtuoſe Geza Zichy geſtorben. 0 war am 23. Juli 1859 zu Sztara als Sohn eines reichen unga⸗ tiſchen Magnaten geboren. Als Knabe von 14 Jahren verlor er urch ein Jagdunglück ſeinen rechten Arm, wurde aber nichtsdeſto⸗ weniger durch ſeine nicht zu überwindende Muſikliebe ein berühmter laviervirtuoſe. Die Werke, die er vortrug, bearbeitete er ſich ſelbſt Ur die linke Hand allein! Seine Klavkerſtudien hatte er unter Franz Liſzt, mit dem ihn bis zu deſſen Lebensende per⸗ ſönliche Freundſchaft verband, beendet. Seiner Energie gelang es, uch die Univerſitätsſtudien zu vollenden und die höchſten Ehren⸗ amter anzunehmen. Er wurde Präſident des Ungariſchen National⸗ onſervaoriums, machte auch Konzertreiſen durch die ganze Welt und entzückte ſeine Hörer mit ſeiner der Natur abgerungenen Vir⸗ tuoſt ät. Während des Weltkriegs reiſte er, um ſeinen Leides⸗ genoſſen, den Einarmigen, die im Kriege zu Krüppeln geworden waren, durch Vorträge zu zeigen, wie man den Mut nicht zu ver⸗ kren brauche und es durch Energie doch noch zu etwas Tüchtigem ringen könne. Von ſeinen zahlreichen Kompoſitionen iſt neben Sachen für ſein Inſtrument auch die Oper„Alar“ zu nennen, die 1808 in Berlin wurde. Eine zweite Oper„Meiſter Roland“ kam über Budapeſt nicht hinaus. Auch als Dichter von lyriſchen Gedichten. Epen, Dramen uſw. wurde er gefeiert. Seine ehr intereſſanten Erinnerungen hat Geza Zichy unter dem Titel „Aus meinem Leben“ in drei Bänden erſcheinen laſſen. Das Jungfraujoch als Beobachtungsſtation. Als vor zwei Jahren von er eeechen naturforſchenden Geſellſchaft ein zourde, ob und wie ſich das etwa 3500 Meter hoch gelegene Ingfrau⸗ ſeld für die H5henfenſchung nutzbar machen ließe, da faßte man auch Amde Eignung für aſtronomiſche Beobachtungen ins möget und der Direttor der Genfer Sternwarte, Prof. Gautier, er⸗ Iglichte es, daß ſchon im vergangenen Sommer darüber genaue Helerfchungen angeſtellt wurden, die zu dem übere inſtimmenden eil kamen, daß nirgend ſo günſtige opt ſche Verhältniſſe anzu⸗ treffen ſejen wie dieſer höchſten ſtändigen Beobachtungs⸗ denen der Alten Welt. Denn zu wirklich wertvollen Beobachtungen Wert bekanntlich nicht nur ein gutes Inſtrument. ſondern auch eine ehr günſtige 2 8 ne di da 19 0 ge Atmoſphäre, ohne die oft das beſte Fernrohr ſen Frde⸗ verfehlt. Es ſind vor allem die ſehr tiefen Tempera⸗ den abſoluten Gehalt an Waſſerdampf manchmal faſt ver⸗ bhrrinden laſſen und dann nahezu ideale Verhältniſſe ſchaffen; lich auch im Sommer ſind ſie noch vorzüglich. Sie beſtehen natür⸗ auch an anderen Stellen der Alpen, aber allein auf dem Jung⸗ ſeauſoch iſt dieſe Höhe ſelbſt im Winter praktiſch faſt jederzeit der Graf Geza Zichy P der Prüfung der Frage betraut 3 Wiſſenſchaft zugänglich. In ſüdlicheren Breiten iſt der Waſſerdampf⸗ gehalt trotz durchſchugtüch heiterem Himmel in dieſer Höhe ſchon wieder weſentlich größer. Dieſes iſt es aber, der gerade die ſpek⸗ troſkopiſchen Unterſuchungen über die Atmoſphäre der laneten ſtark beeinträchtigt, weil es ſehr ſchwer iſt, den Einfluß der irdiſchen Atmoſphäre in dieſem Punkt von dem der etwaigen Stern⸗ atmoſphäre zu trennen, ſo daß man vor ſich widerſprechenden Be⸗ ſteht. Die optiſche 1 8 der Luft in der Höhe des ungfraujoches iſt im Winter ſo groß, daß man mit Staunen das in der Ebene ſo blaſſe und faſt unbekannte Phänomen des Zodiakal⸗ lichtes erblickt und ſpäter über den ſchon von der aufgehenden Sonne beleuchteten Gipfel immer noch Sterne funkeln ſieht. Die Meſſungen des letzten Winters haben gezeigt, daß gewiſſe Feinheiten und Gren⸗ zen von Nebelflecken ſchon mit einem Fünfzöller dem Auge viel eindrücklicher werden als ſonſt mit großen Inſtrumenten. Noch gün⸗ ſtiger ſteht es für die Photographie, wo das violette und ultravio⸗ lette Licht in Frage kommt. Die Klarheit der Luft allein genügt aber dem Aſtronomen nicht; es kommt auch auf die Ruhe an, die ſehr ſtarke Vergrößerungen mit Nutzen anzuwenden geſtattet. Und auch in dieſer Hinſicht entſpricht das Jungfrauſoch allen Anfor⸗ derungen, hier ſtändige Beobachtungen vorzunehmen: Damit nun ſchöne Gelegenheiten nicht verpaßt werden, bis die nötigen Mittel zur Errichtung einer größeren Station beſchafft ſind z. B. die Oppo⸗ ſition des Mars im Auguſt, die den ſcheinbaren Durchmeſſer des Planeten auf den ſeltenen Betrag von 25 Bogenſekunden lein Steck⸗ nadelkopf aus 10 Meter Entfernung geſehen, bringen und die Deu⸗ tung der rätſelvollen, das ſtärkſte Intereſſe der Laien und die leiden⸗ ſchaftlichen Erörterungen der Forſcher erregenden Oberflächenbilder dieſes uns am nächſten ſtehenden Planeten erleichtern wird, werden für nächſten Sommer, wie der„Neuen Züricher Zeitung“ geſchrieben wird, alle Vorbereitungen getroffen, um durch weitere Beobachtungen vom Jungfraujoch aus zu neuen poſitiven Ergebniſſen zu kommen. n dem im Bau begriffenen„Bergbau“ ſoll vorläufig ein großes Schärſches Spiegelteleſkop aufgeſtellt werden, mit dem man zu höchſt intereſſanten Ergebniſſen zu gelangen kaſer jedenfalls zu beſſeren als mit noch größeren Fernrohren in tieferen Lagen. 27 Hochſchulnachrichten. Geheimrat Profeſſor Dr. Moriz Nit⸗ ter iſt, Sendie in Bonn geſtorben. 925 Verſtorbene hat ſich beſondere Verdienſte erworben ais Mitalied der hiſtoriſchen Kommiſ⸗ ſion der bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften. 1873 wurde er ordentlicher Profeſſor in Bonn für mittelalterliche und neuere Ge⸗ ſchichte. Sein Hauptwerk iſt die„Deutſche Geſchichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges.“— Auf Grund des Artikels 143 der Reichsperfaſſung wird die wiſſenſchaft⸗ liche und die praktiſche Berufsausbildung der Volksſchullehrer und Lehrerinnen an die Hochſchulen. verlegt, die zu dieſem Zwecke mit pädagogiſchen Inſtituten auszurüſten ſind. In Sachſen iſt be⸗ eweils die Preiſe, die naturgemäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vielfach nicht übereinſtimmen. (Nachdruck verooten.) .. Haut wenig oder gar kein Fett gelegen iſt, unmittelbar darunter der Knochen kommt. Begünſtigt wird ihr Auftreten durch das Vorhan⸗ denſein einer Krankheitsbereitſchaft, einer Dispoſition; ſie iſt nament⸗ lich bei unterernährten oder„blutarmen“ Menſchen gegeben, ferner bei bleichſüchtigen jungen Mädchen. Durch Hebung des Allgemein⸗ zuſtandes wird hier der Neigung zu Froſtbeulenbildung erfolgreich entgegengearbeitet. Meiſtens iſt aber eine ganz beſtimmte örtliche Urſache für die Froſtbeulenbildung gegeben. An den Händen iſt die Ain von nicht warmen oder zu engen Handſ huhen ie Urſache, weiterhin Beſchäftigung im kalten Waſſer im Winter. wie ſie Wäſcherinnen, Köchinnen, Spülerinnen ausüben. Es handelt ſich alſo hier um eine ausgeſprochene Berufskrankheit. An den Füßen iſt in der Regel zuenges Schuhwerk ſchuld an der Froſtbeulenentſtehung; ſie verhindert den richtigen Kreislauf des Blutes und damit die notwendige Ernährung der Haut. Froſtbeulen an den Füßen rühren in den allermeiſten Fällen von dieſer ver⸗ meidbaren Schädigung her. Jucken und Beißen, Schmerzen, Rö⸗ tung und Schwellung, bei ſtärkeren Graden auch Geſchwürbildung und Eiterung ſind die Kennzeichen des Leidens. Dabei iſt beſonders charakteriſtiſch, daß in der Wärme das Jucken ſtärker, nahezu uner⸗ träglich wird, während es im Kalten, im Freien wieder ſchwindet. Aus der Erkennung der Urſachen ergibt ſich ſchon die Möglich⸗ keit ihrer Vermeidung. Man muß darnach trachten, jene Um⸗ ſtände nach Möglichkeit au⸗zuſchalten, die den Grund zu den ört⸗ lichen Erfrierungen legen. Am eheſten ſollte das bei engem Schuh⸗ werk möglich ſein. Enge Lackſchuhe wirken beſonders ſhlimm, an den Händen Glacehandſchuhe. Wer an Froſtbeulen leidet, tut gut daran, ſchon vor Eintritt der feuchtkalten Jahreszeit durch geeignete Maßnahmen das erkrankte Gewebe zu kräftigen und zu ſchützen Tig⸗ liche warme und kalte Fußböder, Maſſage des Faßes, namentlich der vorzüglich gefährdeten Stellen, die oft an den Zehen, oft om Fußrand ſitzen, weiterhin gymnaſtiſche Uebungen des Fußes kräf⸗ tigen den Plutkreislauf im Fuß. Gegen die Fr⸗ſtbeuſen ſelbſt ſind zahlreiche Mittel angegeben, die je nach der Perſönlichkeit des Lei⸗ denden verſchieden wirkſam ſind. Einreiben mit Schnee lindert— wie bei allen örtlichen Erfrierungen— die quölenden Schmerzen und Beſchwerden vorübergehend oft recht gut. Von den vielen Hilfs⸗ mitteln ſei an das alte Hausmittel des Eichenrinde⸗ oder Eichen⸗ blätterbades erinnert, bei dem der Gerbſäuregehalt offenbar der wir⸗ kende Stoff iſt, an Alkoholumſchläge(mit 70prozentigem Alkohoh, Bepinſelung mit Jodtinktur, Jodkalilöſung oder Ichthyol. Darüber kommt eine dünne Watteſchicht, nach einigen Tagen heiße Bäder und Wiederholung der Pinſelung. Landesuniverſität Leipzig der neue Studienweg eröffnet werden — Der Zuſtrom zum Studium der Schulwiſſenſchaften geht in Preußen dauernd zurück. Dieſer Rückgang wird auf die Warnung der Unterrichtsverwaltung zu Oſtern 1920 zurückgeführt. In den letzten drei Jahren gaben nur 252 und 114 und 207= 573 Abiturienten an ſich dem höheren Schulfach widmen zu wollen. Es iſt dies in drei Jahren noch nicht der dritte Teil von 1916/17, etwa ein Viertel von 1910/%11. 2Die amerikaniſche Polarexpedifion durch die Ouft. Die ein⸗ gehenden Pläne für die Fahrt nach dem Nordpolgebiet mit dem Marineluftſchiff„Shenandoah“ der Vereinigten Staten im nächſten Sommer ſind jetzt von dem amerikaniſchen Marineſekretariat ver⸗ öffentlicht worden. Die Expedition wird als durchaus durchführbar und ohne beſondere Gefahren geſchildert. Die ſtändige nördliche Baſis wird im Nome, Alaska, eingerichtet; außerdem aber werden noch zwei Hilfsſtationen in Point Barro und Spitzbergen einge⸗ richtet. Als bewegliche Stationen für die„Shenandoah“ und die ſechs Flugzeuge ſind zwei beſonders eingerichtete Schiffe vorge⸗ ſehen. Die Flugzeuge ſollen hauptſächlich die Beobachtung der Luft⸗ ſtrömungen durchführen, aber auch ſonſt dem Luftſchiff bei der Auf⸗ ſpürung von Land uſw. Hilfe leiſten. Der nächſte Sommer wird zunächſt der Aufklärungsarbeit gewidmet, wobei man beſonders die Möglichkeit eines Luftweges nach dem Oſten erforſchen will. Der Weg von England nach Japan über Spitzbergen und den Nord⸗ iſt kaum halb ſo lang als der durch die gemäßigten Zonen. Die „Shenandoah“ wird vom Hurſtſee in New Jerſey nach Fort Worth in Texas fliegen und von dokt nach San Diego, dann nach dem Puget⸗Sund und nach Nome. Die Expedition ſelbſt ſoll im Juli angetreten werden, wenn die„Shenandoah“ Nome erreicht hat. Literatur *Das würkt. Candwehr⸗Infankerie-Regiment Ar. 119 im Welt⸗ krigg 1914—18. Von M. Röſch. Mit 47 Abbildungen, 19 N. ſkizzen. Chr. Belſer.., Verlagsbuchhandlung, Stuttaurt.— In vortrefflicher Weiſe hat der Verſaſſer es verſtanden, unter Zugrunde⸗ leauna der verſchiedenen Krieastagebücher das verſönliche Erleben des einzelnen Mannes anſchaulich zu ſchildern. ohne die aroßen Ge⸗ lichtspunkte der militäriſchen Unternehmunden im Nahmen des Can⸗ zen im gerinaſten zu vernachläſſigen. Das Lied vom Landwebrmann iſt das gewaltige Lied treueſter Pflichterfünlung. opferwilliger Hin⸗ gabe und ſtärkſter Anſpannung deutſcher Männerkraft für das Va⸗ terlandl Die packende, in ihrer Schlichtheit umfo eindrucksvollere Schilderung verſetzt den Leſer mitten hinein in die Kämpfe und das blutige Ringen im Gebiet der Vogeſen und des Sundgaus. Der Geiſt. der aus dem aanzen Buche ſpricht, wird nicht verfehlen, bei den Le⸗ benden ſeinen Teil zur MWiedererweckung und Wiedererſtarkung der uns jetzt ſo bitter nottuenden deutſchen Weſensart beizutragen. Den reits Oſtern 1923 mit dem neuen Studium an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Dresden begonnen worden. FJetzt ſoll auch an der Toten des Reaiments aber wird mit dieſem Buche eine Dankesſchuls abgetragen; das Buch iſt vortrefflich ausgeſtattet. —— eeeee e 0 17 1 4 —— 3 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4%] 3% 286 1% 5 2 2nabhee ;; f eee 2 2* 5 0 0 00 d. 0⁰ 1 32 38 5 „„„essss 8 12———————(———— 18 10.100.09.08.070.06.05.04.03.02.01 14 20.200.180.160.14.12.10.08.06.04.02 15 30.300.270.24.21.180.15.12.09.06.08 18 40.400.36.32.28.24.20.16.12.08.04 17 50.500.45.40.35.80.25.20.15.100.05 18 60.600.54.48.420.86.30.24.18.120.06 19 70.700.630.56.49.42.35.28.21.14.07 20 80.800.720.640.56.48.40.32.24.16.08 2¹ 90.900.81.720.63.54.45.36.270.18.09 22 101.000.90.80.700.60.50.400.30.200.10 29 11.100.990.880.770.66.55.44.33.22.11 24 12.20.080.960.840.72.60.480.86.240.12 25 131.801.17.040.910.780.65.52.89.26.13 26 141.401.26.120.98.84.70.56.42.280. 4 7151.501.35.201.05.90.75.60.45.800. 165 28 161.60.441.281.12.96.80.64.480.32.16 29 171.701.581.36.19.02.850.68.510.840.17 30 181.80.621.441.26.080.900.72.54.36.18 31 191.901.71.521.331.140.950.760.57.38.19 32 202.00.80.60.40.20.000.800.60.40.20 33 212.101.891.681.47.26.05.840.63.420.21 34 222.201.981.76.54.32.10.88.66.440.22 38 232.302.07.84.61.38.15.920.690.46 0. 8 36 24,.402.16.92.68.44.20.96.72.48.24 87 232.50.25.00.75.50.25.00C. 25.50.25 88 262.60.34.081.82.56.30.04.78.52.26 39 27.70.43.16.89.62.35.08.810.54.27 40 28.80.52.24.96.68.40.12.84.56.28 4292.902.61.322.03.74.45.160.870.880.29 42 903.00.70.40.10.80.50.20.90.60.30 2483 313.102.792.482.17.86.55.24.93.62.31 44 32.20.882.56.241.92.60.280.960.640.82 33.302.97.642.31.98.65.320.99:66.33 46 34.40.06.72.38.04.70.86.02.68.34 247 3538.50.15.80.45.10.75.40.05.70.35 48 363.603.24.88.52.16.80.441.080.72.86 749 373.703.33.96.59.22.851.481.110.740.37 50 383.80.42.04.66.281.901.52.140.76.38 31 3093.90.513.12].73.341.95.56.170.780.39 52 40.00.60.20.80.40.00.60.20.80.40 83 414.103.69.28.87.462.05.64.23.82.41 384 424.203.783.36.94.52.10.68.26.840.42 55 434.303.87.44.01.58.15.72.29.86.43 256 444.408.96.52.08.642.20.76.32.88.44 87 45.50.05.60.15.70.25.80.35.90.45 58 464.60.14.68.22.76.301.841.38.920.46 39 474.70.23.76.29.82.85.88.41[.94.47 60 484.80.82.84J8.36J.88.40 J.92.44 J0.96.48 BVBei monatlicher Lohnzahlung N. 27 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag · Ausgabe)⸗ Donnersfag, den 17. Januar 1924 Der Steuerabzug vom 1. Januar 1924 ab (Ausſchneiden und aufbewahren.) VBom 1. Januar 1924 ab iſt durch eine neue Steuernotperord⸗ nung eine grundlegende Aenderung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn getroffen. Bisher unterlag der geſamte Lohnbetrag mit 10 v. H. der Steuerpflicht von dem Geſamtbetrage konnte in Abzug gebracht werden, ein entſprechender Betrag für den Steuer⸗ pflichtigen, die Ehefrau und die unterhaltungspflichtigen Angehöri⸗ gen, ſowie ein Betrag für Werbungskoſten in Papiermark. Nunmehr iſt die Goldrechnung zugruade gelegt. Künftig bleibt ohne Rückſicht auf den Familienſtand ein beſtimmter Teil des Arbeitslohnes vom Steuerabzug frei, und zwar bei Zahlung des Ar⸗ beitslohnes für volle Monate 50 Goldmark monatlich, für volle Wochen 12 Goldmark wöchentlich, für volle Arbeitstage 2 Gold⸗ mark täglich, für kürzere Zeiträume 0,50 Goldmark für je zwei an⸗ gefangene oder volle Arbeitsſtunden. Durch den ſogenannten ſteuer⸗ freien Lohnbetrag ſind die Werbungskoſten abgegolten. Die unterhaltungspflichtigen Familienangehörigen werden, gleich⸗ gültig ob es ſich um Frau oder Kinder handelt, mit je 1 v.., wenn ſie in dem Steuerbuch der Gemeindebehörde vermerkt ſind, begün⸗ ſtigt. Daher iſt zunächſt zu prüfen, ob das Steuerbuch der Ge⸗ meindebehörde(Finanzamt) keine Irrtümer enthält, weil der Ar⸗ beitgeber an die in dem Steuerbuch angeführten Zahlen gebun⸗ den iſt. Stellt ſich heraus, daß die im Steuerbuch angeführte Zahl der unterhaltungspflichtigen Perſonen nicht ſtimmt, ſo begibt ſich der Steuerpflichtige ſofort zur Steuerbehörde, um eine Richtigſtel⸗ lunng zu erwirken. Beweis⸗ und Ausweispapiere ſind mitgunehmen (Brotbuch u..). Dem Steuerabzug unterliegt, wie bisher, der Geſamtbetrag des Einkommens, die im öffentlichen oder privaten Dienſt beſchäftigten oder angeſtellten Perſonen aus dieſer Beſchäftigung oder Anſtellung, gleichviel unter welcher Bezeichnung oder in welcher Form, bezichen. Der Begriff des Arbeitslohnes iſt jedoch inſofern erweitert, als in Zukunft auch die Entſchädigungen, die den in privaten Dienſt⸗ oder Auftragsverhältniſſen ſtehenden Perſonen zur Beſtreitung des durch den Dienſt oder Auftrag veranlaßten Aufwandes bezahlt werden, zum Arbeitslohn gehören. Dieſe Dienſtaufwandsent⸗ ſchädigungen unterliegen alſo künftig dem Steuerabzug. Z. B. Dürfen Reiſeſpeſen, Entſchädigungen für die Koſten des vom Ar⸗ beitnehmer zu unterhaltenden Berufsgefährtes oder Arbeitszimmers, ſowie die Fahrtkoſten, Werkzeugvergütungen. Auslöſungen, Entfer⸗ nungszulagen oder unter ähnlicher Bezeichnung gewährte Vergü⸗ tungen auch dann bei der Berechnung des einzubehaltenden Steuer⸗ betrages nicht mehr außer Anſatz gebracht werden, wenn es ſich lediglich um die Erſtattung barer Auslagen handelt. Sind die Wer⸗ bungskoſten höher als der ſteuerfreie Lohnbetrag, ſo kann der Arbeit⸗ nehmer eine Erhöhung dieſes Betrages beim Finanzamt beantragen. Aus unſerer Tabellen⸗Aufſtellung kann jeder mühelos den Be⸗ trüg erſehen, den er in Zukunft an Steuern zu zahlen haben wird. Bei wöchentlicher Lohnzahlung ſind von dem ſteuerpflichtigen Teil an Steuern zu zahlen: ſind von de m ſteuerpflichtigen Teil an Steuern zu zahlen: KBKKKH 2 Reichsgründungs eier Der 18. Januar, der Taa der Reichsaründung, wird in Karls⸗ ruhe offiziell durch das badiſche Staatsminiſterium feſtlich begangen. Am morgigen Abend verſammeln ſich alle Kreiſe der Einwohner⸗ ſchaft zu einer aroßen vaterländiſchen Kundaebung für den Gedanken der deutſchen Einheit. Dieſen Charakter ſoll auch die Mannheimer Reichsgründunas⸗ feier tragen, die unter Führung der militäriſchen Vereine von den hieſigen vaterländiſch geſinnten Vereinen und Verbänden(u. a. Stu⸗ dentenſchaft der Mannheimer Handelshochſchule und der Ingenieur⸗ ſchule, Alt⸗Hexren⸗Verband des Deutſchen Waffenrings) am kom⸗ menden Samstag. 19. Januar, abends 7 Uhr pünktlich beainnend im Nibelungenſgal des Roſenagartens veranſtaltet wird. Das uns vorliegende Proaramm iſt ſehr reichhaltig. Die Feſtrede hat Stadt⸗ pfarrer Roſt übernommen. Der geſangliche Teil iſt der Mann⸗ heimer Liedertafel übertragen. kel hat die Liebenswürdiakeit, mit zwei Vorträgen zu erfreuen. All⸗ gemeine Geſänge wechſeln ab mit Vorträgen der Mannheimer Sportskapelle. Die Veranſtaltung wird in einer eindrucksvollen Ehrung der Alt⸗Veteranen von 1870%71 ausklingen, die den Vereinen angehören, die ſich an der Feier beteiligen. Wie wir vernehmen, hat der Verkauf der Eintritts ⸗ karten ſchon recht aute Erfolge aufzuweiſen. Man darf infolge⸗ deſſen erwarten, daß der Nibelungenſaal am Samstag bis auf den letzten Platz beſetzt iſt, zumal der Reinertrag zur Speiſung der bedürftigen Alt⸗Veteranen Mannheims Ver⸗ wenduna finden ſoll. Schulfeiern Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat angeordnet, daß am 18. Januar nach Schluß des Unterrichts, vormittags 11 Uhr, in einer kurzen Anſprache die Schüler auf die Bedeutung des Reichsarün⸗ dunastaas hingewieſen werden. Die weitere Ausgeſtaltung der klei⸗ nen Feier bleibt den Schulleitern überlaſſen. Von 11 Uhr ab fällt der Unterricht an dieſem Tage aus. ep. Aus der evang. Landeskirche. Das neueſte Verordnungsblatt enthält das Notgeſetz des Staatsminiſteriums, die Verordnungen des Kultusminiſters mit den Aenderungen des Landeskirchenſteuer⸗ geſetzes. Darnach wird der Einzug und die Beitreibung der Kirchenſteuern vom Steuerjabr 1923 ab wieder den kirchlicherſeits zu beſtellenden Erhebern übertragen. Die Finanzämter ſcheiden als Hebe⸗ und Verrechnunasſtellen für Kirchen⸗ ſteuern aus. Der Kirchenſteuererheber iſt vom Bezirksamt zu beſtä⸗ tigen und zu verpflichten. Soweit ein Erheber früher als Ortsfonds⸗ vechner oder als letztmaliger Kirchenſteuererheber ſchon verpflichtet war, kann von einer abermaligen Verpflichtung abgeſehen werden. Das Kultusminiſterium hat für die Kirchenſteuerſahre 1923 und 1924 genehmiat, daß die nach dem Landeskirchenſteuergeſetz von der Ver⸗ tretung der Kirchengenoſſen wahrzunehmenden Befuagniſſe durch den Landesſynodalausſchuß ausgeübt werden. Die am Jugendſonn⸗ kaqa für die evangeliſche Jugendpflege erhobene Kirchenſamm⸗ luna hat 8 066 000 Mark ergeben, die an 12 Bünde nach Maßagabe ihrer Mitaliederzahl verteilt wurden.— Der Bauſchillina iſt, ſoweit unmittelbare kirchliche Fonds baupflichtig ſind, mit Wirkung vom 23. April an aufgehoben.— Die erſte theologiſche Prüfunga wird am Montaa. 28. April, die zweite am Montag, 12. Mai beaginnen.— Aus kirchlich geſinnten Kreiſen von Sonntaas⸗ ausflüglern wurde ſchon mehrfach der Wunſch geäußert, etwas über Ort und Zeit des im Gebiet ihrer Wanderung ſtattfindenden Gottes⸗ dienſtes zu erfahren, um dargn teilnehmen zu können. Dieſem Wunſch ſucht nun der Oberkirchenrat zu entſprechen, indem er die Anheftung von Gottesdienſtanzeigern in den ent⸗ ſprechenden Eiſenbahnſtationen— die Generaldirektion hat biezu die Genehmiagung erteilt— ſowie in allen Rathäuſern, Kurorten, Her⸗ bergen empfiehlt. Gedenket der hungernden vögel! Schützet und ſchonet die Jugtiere! *Die Keichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für Montag, 14. Januar, auf das 1,11 der Vorkriegszeit. Gegen⸗ über der Vorwoche iſt demnach eine Abnahme von 1,6 Prozent zu verzeichnen. * Die nächſten Steuerzahltage. Für die am 10. Januar fällig geweſene ESinkommenſteuer⸗Abſchlußzahlung für 1923 und Umſatzſteuer für Dezember bezw. Oktober⸗Dezember 1923 läuft die Schonungsfriſt mit dem 17. Januct ab. Später geleiſtete Zahlungen unterliegen einem Zuſchlag von 5 Prozent für jeden hal⸗ ben Monat der Verſpätung. Am 10. Februar iſt erſtmalig die Vor⸗ auszahlung auf die Einkommenſteuer 1924, und zwar mit 2 v. H. der Roheinnahmen abzüglich der Lohn⸗ und Gehaltsauf⸗ wendungen zu enttichten. die auf den abgelaufenen für die Umſatz⸗ ſteuer maßgebenden Vorauszahlungsabſchnitt entfallen. Soweit alſo die Umſatzſteuer vierteljährlich entrichtet wird(in Betrieben geringe⸗ ren Umfanges). iſt die Einkommenſteuervorauszahlung erſtmalig am 10. April zu zahlen. Am 10. Februar iſt ferner die Umſanſteuer für Januar 1924 fällig: der Sbeuerſatz beträgt erſtmalig 296. Für Einkommen aus dem Betrieb der Land⸗ und Forſtwirtſchaft iſt die erſte Vorauszahlung bis 29. Februar zu leiſten: ſie beträgt 1 Goldmark für ſe 1000 des der Vermögens⸗ ſteuerveranlagung für den 31. 12. 23 zugrunde gelegten Wertes des ſelbſtbewirtſchafteten Grundſtückes bezw., ſolange der Vermögens⸗ ſteuerbeſcheid nicht zugeſtellt iſt, des zuletzt für die Landabgabe maß⸗ debenden Wertes. Gleichfalls am 29. Februar wird die Vermö⸗ aensſteuer für das Kalenderſahr 1924 fällia in der Höhe der Hälfte des Betrages, der der Vermögensſteuererklärung entſpricht. Die Vermögensſteuerbeſcheide liegen noch nicht vor, da die Ver⸗ mögensſteuererklärungen erſt im Laufe des Monats Februar ab⸗ gegeben werden. Steuerfrei ſind 5000 Goldmark, bei Kleinrentnern, Erwerbsunfähigen uſw. 20 000 bezw. 10 000 Goldmark. Bis zu einem ſteuerbaren Vermögen von 25 000.⸗M. beträgt die Steuer 3 v.., 25—50 000.⸗M. 4 v.., über 50 000.⸗M. 5 v. T. Dazu treten Zuſchläge von 20 bis 50 v. H. der Vermögensſteuer bei Ver⸗ mögen von 100 000 bis über 500 000.⸗M. Endlich ſind im Februar, ſoweit nicht auf Grund der dritten Steuernotverordnung weitere Zahltage hinzukommen, am., 15. und 25. die Ueberweiſungen der einbehaltenen Steuerabzüge zu bewirken. * Amzugskoſtenerſatz für die Beamten. Da die Leihgebühr für Packkiſten zur Zeit ſehr hoch iſt. wird das Finanzminiſterium dieſe Koſten auf die Staatskaſſe künftiabin nicht mehr übernehmen. Den Beamten bleibt es überlaſſen, ſich anderwärts das erforderliche Pack⸗ material zu beſchaffen. Die hierdurch entſtehenden Koſten dürfen in angemeſſenem Umfand der Staatskaſſe aufgerechnet werden. Dem Karlsruher Lehrerſeminar J das am 5. Januar auf ſein 100jähriges Beſtehen zurückblicken konnte und in dieſer Zeit vorwiegend der evangeliſchen Lehrerbildung in Baden gedient 5 iſt vom Staatsminiſterium auf Antrag des Unterrichtsminiſters aus dieſem Anlaß die Bezeichnung„Comeniusſchule“ beigelegt worden. Es ſoll dadurch mit dieſer Anſtalt die Erinnerung an den großen bahnbrechenden Pädagogen des Reformationszeitalters ber⸗ knüpft und zugleich zum Ausdruck gebracht werden, daß das bis⸗ herige Lehrerſeminar 1 auch künftig in einer irgend wie gearteten, von der Neugeſtaltung der Lehrerbildung zu beſtimmenden Form den großen Aufgaben der Heranbildung von Volkserziehern erhalten bleiben ſoll. 11 755 80 e für Studierende. Der Vorſtand der Deutſchen Studentenſchaft teilt mit: Reichsverkehrsminiſter Deſer hat dem Vorſtand der Deutſchen Studente in Erledigung einer Eingabe Vorſtandes migeteilt, daß mit Genehmigung der E ſen⸗ bahnverwaltung Sonnta⸗ Kahrturten für Studierende auch auf Ent⸗ fernungen über 150 Kilometer bis höchſtens 250 Tarifkilometern ausgegeben werden. * Jur Entlaſtung der Schnellzüge D) 159 u. 0 156 we die durtchlaufenden Wagen Paris—Prag und ü 557 auf % 8%%6% 5% 4% f8/ 20% 1% *¹ „„ 52„ „„„„eeeeen — 2— 750 6. 0⁰* 0*— 0 ieensees e JT + 7 8 8 8 S PS„S5 JJJJ// 10 kof 5 450J 4 00.50.00.500 2 00.50.0050 150 160 10 C0f S0.00 600 500.00.C0.00%0 400 150 15 13.5012.00 10.500.00].50.%.50 8C01.50 250 200 20 18.00160014.00 12.001000.00f 600.002.00 200 250 25 22.50 200017.50 15 C00 12.50 10 00.50.00.50 250 800 80 27.0024.0021.00 18.0f 15%.00 90./.005.00 400 860 85 31 5028.0024.50A.0017.50 1400 10 50 7008.50 450 400 40 36.0032.00 28.0024.00 20.C0 16.0012.00.004.00 500 450 45 40.5086.0031.5027.00 22.50 18.00 18.50J.00.50 350 500 50 45.00 40.0035.00 30.0025.00 20.00 15.00 10.005.00 700 550 5549.50 44.0088.5038.0027.50 22.C0 16.50 11.0005.50 650 800 60 54.00 48.00 42 0026.00 30.00 24.0018012.00 f8.00 700 680 658.5052.00 45.“39.0082.5026.00 19.50 18.00 f6.50 780 700 70 J68.0056.00 49.00 42.0085.00 28.00 21.00 14.00.00 S 780 78 67.8060.00 52.80 45.00 87.5080.0022.50 18.00 ½7. 50 it mit den neuen Schnellzügen D 117 u. D 118 zwiſchen Kehl weiteres n neuen D u. n und Karlsruhe wie befördert: D 117 Kehl ab 12.18, Appen⸗ meier 12.48, Achern.02, Bühr.13, Baden⸗Oos.30, Raſtart ab Opernſänger Burawin .42, Karlsruhe an.04 nachm. D 118: Karlsruhe ab.05, Raſtat! .29, Baden⸗Ooos.42, Bühl.55, Achern.05, Appenweier.45, Kehl an.00 nachm. lerſetzt zwiſchen Appenweier und Kehl den bis⸗ herigen Zug D 52.)(Der Zug D 156 Karlsruhe ab.15 nm.) fährt nunmehr in Bühl wieder durch, da eine Erſatzfahrgelegenheit durch den Zug D 118 beſteht * Ein Heimattag der Badener. Wie mitgeteilt wird, ſoll im Anſchluß an die am 18 Januar in Karlsruhe ſtattfindende Kuad⸗ gebung für den Reiſe⸗ und Fremdenverkehr, zu der auch der badiſche Staatspräſident erſcheinen wird, in der am folgenden Tag vorge⸗ ſehenen Sitzung des Landesausſchuſſes des Badiſchen Verkehrsver⸗ bandes über die alljährliche Veranſtaltung eines Heimattages der Badener beraten werden. Zu dieſer Veranſtaltung ſollen alle landsmannſchaftlichen Vereine der Badener im übrigen Deutſchland ſowie die Badener im Ausland eingeladen werden. Anlaß hierzu gab die anläßlich der großen Not in Deutſchland gezeigte umfaſſende Liehesätigkeit und die in zahlreichen Zuſchriften aus dem Ausland ergreifend zum Ausdruck gebrachte treue Anhänglichkeit und Liebe ur Heimat. Für den geplanten Heimattag der Badener, für den erſtmals wohl die Landeshauptſtadt vorgeſehen werden dürfte, ſollen der Heimatſinn gefördert und die Fühlungnahme der Badener außer⸗ halb Badens untereinander erleichert werden. Bei der zu erwarten⸗ den regen Anteilnahme auch aller heimatlichen Bevölkerungskreiſe dürfte ſich ſo der Heimattag der Badener alljährlich zu einer macht⸗ vollen Kundgebung für die badiſche Heimat ge⸗ ſtalten. Auf dieſe Weiſe würden auch gleichzeitig die Beſtrebungen zur Erhaltung des Deutſchtums im Ausland eine weſentliche Unter⸗ ſtützung erfahren. Ueber dieſe idealen Aufgaben hinaus ſoll ſe doch die Veranſtaltung der Förderung des Verkehrs nach Baden und durch lichen Intereſſen unſeres Landes dienen. * Jur Ausſperrung in der Meiallinduſtrie iſt zu berichten, dafz die Einigunasverhandlungen bisher zu keinem Ergebnis geführt haben. Der Vertreter des Arbeitsminiſteriums, Oberregierungsrat Emele, hat folgenden Veraleichsvorſchlaag gemacht, über den ſich die Parteien bis zum morgigen Freitag entſcheiden ſollen: 1. Der Eckſpitzenlohn des Mannheimer Metalltarifes beträat: in der 1. und 2. Januarwoche 60 Pfa., in der 3. Januarwoche 55 Pfa., in der 4. Januarwoche und weiterhin 53 Pfa. 2. Die Abſtufung der Löhne, insbeſondere der Jugendlichen und Lehr⸗ linge bilden Verhandlungsgegenſtand der kommenden Verhand⸗ lungen ſiber den Manteltarif. 3. Alle mit dem Manteltarifvertrag traga im Zuſammenbana ſtehenden Fragen ſind als Ganzes zu behan⸗ deln und die Verhandlungen ſo zu beſchleunigen, daß ſie bis 31. Ja- nuar 1924 beendet ſind. 4. Der Ausſperrungsbeſchluß des Arbeit⸗ geberverbandes wird zurückgenommen. Maßregelungen finden nicht ſtatt. Die Arbeit wird möglichſt raſch wieder aufgenommen. 5. Der Schiedsſpruch der Schlichtungskammer vom 9. Januar 1924 iſt da⸗ durch erledigt. 6. Sofern der Unterzeichnete nicht bis Freitaa abend 6 Uhr im Beſitze einer ſchriftlichen Erklärung iſt. gilt der Vorſchlag als angenommen. * Todesfall. Im 77. Lebensjahre iſt am Dienstag abend Frau Anna Hohenemſer. die Gattin des vor wenigen Jahren verſtor⸗ benen Geh. Kommerzienrats Auauſt Hohenemſer, aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Die Heimgegangene, die im Stillen viel Gutes getan hat, entfaltete eine beſonders ſegensreiche Tätigkeit in der Ortsvereini⸗ aung des Badiſchen Frauenvereins. Lange Jahre hat ſie als Leiterin der Nähſäle mit vorbildlichem Eifer für die Fortbildung der weib⸗ lichen Jugend gewirkt. Die letzten Jahre ihres Lebens, die durch den Tod des Gatten und der Tochter getrübt wurden, die mit dem Reichs⸗ verkehrsminiſter Oeſer verheiratet war, hat Frau Hohenemſer in ſtiller Zurückgezogenheit verlebt. *Der Witterungsumſchlag, der von unſerm meteorolog'ſchen Mitarbeiter angekündigt wurde, ſcheint einſetzen zu wollen. Geſtern abend ging ein Graupelſchauer nieder, der mit Regen vermiſcht war. Da unmittelbar darauf die Temperatur wieder zurückging, wurden Gehwege, Straßen und Plätze mit einer neuen Glaſur überzogen. Die Paſſanten mußten ſchon geſtern abend große Vorſicht anwenden, wenn ſie nicht zu Fall kommen wollten. Heute früh zwiſchen 7 und 8 Uhr konnte die Wahrnehmung gemacht werden, daß die Gehwege recht mangelhaft beſtreut waren. Wir richten deshalb von neuem an die Hausbeſitzer die Mahnung. dafür zu ſorgen, daß der Gehweg durch Beſtreuen mit Sand oder Aſche paſſierbar gemacht wird. Wir haben erſt vor einigen Tagen von zwei ſchweren Unfällen berichtet, die durch Glattets auf dem Bürgerſteige verurſacht worden ſind. Da der Hausbeſitzer haf pflichtig iſt, wenn durch ſein Verſchulden vor dem Hauſe jemand verunglückt. liegt es im eigenen Indereſſe des Haus⸗ eigentümers, dafür zu ſorgen, daß der Gehweg ſich in einwandfreiem Zuſtand befindet. In der verfloſſenen Nacht betrug die nied⸗ rigſte Temperatur am Rhein 4 Grad C. Heute morgen wurden 3,1 Grad C. feſtgeſtellt. Wenn man bedenkt, daß geſtern morgen 7 Grad C. regiſtriert wurden und daß die höchſte Tempe⸗ ratur geſtern 38 Grad unter Null betrug, ſo darf von einer immer⸗ him nicht unbeträchtlichen Temperaturſteigerung geſprochen werden. * Ein Fußbodenbrand entſtand heute früh in D 7. 10 durch Aufbewahrung von heißer Aſche in einem Holzkübel. Die Gefaht wurde durch die um.07 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigl. Der Schaden beträgt etwa 80 M. veranſtaltungen Theaternachricht. Nebeneinander“, ein Volksſtück 1923, deſſen Erſtaufführuna Montaa, den 21. Januar im Nationaltheater ſtattfindet, iſt von Arthur Holz in Szene geſetzt.— Moraen Frei⸗ taa wird im Nationaltheater unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert Otto Nicolais komiſche Oper„Die luſtigen Wei⸗ ber von Windſor“ erſtmals in dieſer Spielzeit zur Aufführung gelangen. In der Partie des„Herr Fluth“ gaſtiert Carſten Der⸗ ner vom Stadttheater Halle auf Anſtellung für den auf Schluß der laufenden Spieleit ausſcheidenden Joſef Burgwinkel.— Am Sonn⸗ tag, den 20. ds. Mts. wird im Natiovaltheater anſtelle von„Jauber⸗ 18 5 Richard Waaners„Der fliegende Holländer“ ge⸗ geben. *Das Ruſſiſch-Romankiſche Theater gibt heute ſein drittes Gaſt⸗ ſpiel. Der künſtleriſche Erfola des zweiten Abends war faſt noch ſtärker als der des erſten. Nach ſeinem hieſigen Gaſtſpiel reiſt das Thoater nach London. * Opereftenabend im Nibelungenſaal. Von den beiden Operetten die im Nibelungenſaal am Sonntag bei kleinen Preiſen unter der murikaliſchen Leitung von Karl Eberts und der Spelleitung von Hugo Voiſin zur Wiederholung kommen, iſt„Die ſchöne Galathèe“ die populärere.„Das Mädchen van Eli⸗ zondo“ gehört zu den muſikaliſch reizvollſten Operetten Offenbochs. Bei aller Schlichtheit der Melodik und der Inſtrumentatian hat das Werkchen, das man kennen und lieben ſollte, viel apartes im Kolorit⸗ An der Wiedergabe werden erſte Kräfte beteiligr ſein. Rommunale Chronik Pirmaſens in Geldnot Pirmaſens, 15. Jan. Mit den ſchweren Geldnöten der Stadt Pirmaſens beſchäftigte ſich der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung. Es handelte ſich in der Hauptſache um die Deckung der für die Erwerbsloſen ausgegebenen Gutſcheine. Nach dem Bür⸗ germeiſter, entwickelte Finanzrat Wagner ein düſteres Bild von der Geld der Stadt. Er ſagte: Es wird der Fall eintreten, daß ich die Kafſe ſchließen muß. Meine Mittel ſind erf öp. So⸗ lange das Reich uns nicht umterſtützt. ſind wir machtlos. Schließ'ich wurde der Antrag des Hauptausſchuſſes, die bewegli hen Sachen der Stadt, die überflüſſig geworden ſind, ſowie die Lebenem ttel, Holz⸗ vorräte uſw. zu veräußern und den Reſtbetrag durch Kredine auf⸗ zubringen, mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. In der wei⸗ tere Verhandlung wurde geſagt, dadurch, daß die Stadt gezwin gen war, die Auszahlungen an die Erwerbsloſen vorzunehmen, ſei der Stadtrat, der faum in ſeine Tätigkelt eingetreten war, in die Lage gekommen, daß er ſich ſagen mußte, er kann für die Länge der Zeit die Verantwortung nicht mehr tragen. Der Hauptausſchuß hat des⸗ b beſchloſſen, dem Stadtrat vorzuſchtogen, die Tätigkeit des tadtrates vorerſt einzuſtellen, ſchon in Anbetracht des Umſtandes, daß die Au ungen in der Nacht vom 9. auf 10. Jan. in erheblicher Weiſe geſlort worden ſind. Auch dieſer Antrag des Hauptausſchuſſes wurde mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. die neu aufgelebten Beziehungen zur Heimat gepflegt und gefeſtigt, Anbahnung und Belebung geſchäftlicher Beziehungen den wirtſchaft⸗ nN Eerenenn — —————— ͤ2———— 2 2— 1 .— 1 5. N * Krnn res eeeee. Donnerstag, den 17. Januar 1924 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag · Aus gabey 5. Seite. Nr. 27 KRleine Mitteilungen Gerichtszeitun 5 verlautet, 12 Bewerbungen agelaneh. Wan dte 5 5 Be⸗ Schwere Beſtrafung der Plünderer bei Kander Sportliche Rundſ chau werber gerechnet. BerAfolge der weiteren Herabſetzung der Kohlenpreiſe iſt in Wanhen mit einer Ermäßigung der ſtädtiſchen Tarife für Gas, Kubiller und Elektrizität zu rechnen und zwar wird der Kubikmeter Gas von 21. auf 19 oder 18 Pfg. verbilligt. Für die mndgüllige Geſtaltung des Preiſes für Gas, Elektrizitär und Waffer — angekündigte Ermäßigung der Gütertarife von beträcht⸗ edeutung ſein. Tagungen Geſellſchaft für ſoziale Zugiene 8*Aarlsruhe. 14. Jan. Am geſtrigen Sonntag fand hier im ißungsſaal des Arbeitsminiſteriums die ſatzungsgemäße allgemeine italiederverfammluna ſtatt, die von dem 1. Vorſitzenden Profeſſor Gef med. Baas geleitet wurde. Den Bericht über die Tätigkeit der F Fſchaft erſtattete der Geſchäftsführer der Geſellſchaft Dr. A. 13 cher. Manniafaltiae wiſſenſchaftliche und praktiſche Arbeiten Naßtern trotz den finanziellen Schwieriakeiten geleiſtet. Ueber die and gerhältniſſe berichtete Architekt Curjel. Im Jahre 1923 ent⸗ — ein Fehlbetrag. der durch den Vorſchuß einez Mitaliedes gedeckt ſche e. Geh. Oberregierunasrat Dr. Lange Präſident des Badi⸗ ſabrt Frauenvereins, weiſt auf die Bedeutung der zentralen Wohl⸗ rtsoraaniſationen. zu denen auch die ſozialhyaieniſche Geſellſchaft Faiſte hin. Solche Einrichtungen wirken ſchon durch ihre bloße 5 enz. Man müſſe unbedingt für ihre Lebensfähigkeit ſorgen. Der körwesbeitraa für Einzelmitalieder wurde auf weniaſtens 4 Mk., für 0 verſchaftliche Mitalieder auf weniaſtens 20 Mk. feſtgeſetzt: doch er Arbeitsausſchuß befugt ſein, erforderlichenfalls vor Ausgabe P cbönächtten Nummer der„Sozialhygieniſchen Mitteilungen“ eine öhung vorzunehmen. Aus dem Lande 19 lt. Wiesloch, 18. Jan. Mit dem Zug 982, der abends 76 Uhr U m hieſigen Bahahof abgeht, ereignete ſich heute abend ein ſchwerer beus lücsfall, indem die 18ährige Elſa Werner aus Diel⸗ ſpran weil ſie die Station überfahren hatte, vom fahrenden Zug ab na und dabei unter die Räder kam. Der Bedauernswerten Ve den beide Beine unterhalb vom Knie abgefahren. Die Krannglückte wurde nach Anlegen eines Notperbandes in das akad. ankenhaus nach Heidelberg verbracht. 1 Haßmersheim, 15. Jan. Der Haßmersheimer Schiffs ver⸗ ſeucde rungsverein hielt im Rathausſaale in Haßmersheim ande diesjähri ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Wie alle hei en Casko⸗Verſicherungsgeſellſchaften, ſo litt auch die Haßmers⸗ amner in den letzten Jahren unter den finanziellen Verhältniſſen. 55 uptſächlich war es der Fall im vergangenen Jahre, wo die Schiff⸗ rt faſt nahezu ſtillgelegne hatte, aber trotzdem die Schiffe großen ein hren ausgeſetzt waren. Es galt nun, in dieſem Jahre, den Ver⸗ Pr pollſtändig neu zu fundamentjeren. Es mußten ſehr ſchwie vige ſcheeleme gelöſt werden da gerade dem Haßmersheimer Schiffsver⸗ rungsverein kleinere Neckarſchiffe, wie auch größere Rheinſchiffe gehören und dadurch hinſichtlich der Prämienfeſtſetzungen Ab⸗ Velangen geſchaffen wurden. Der erſte und zweite Vorſißende des gr reins Emil Klee und Heinrich Staubitzer ſen., wurden unter weem Beifal einſtimmig auf weitere 3 Jahre wieder gewählt. Als Peitere zwei Vorſtandsmltglieder wurden bei geheimer Abſtimmung 16 25 Kühnle, Mannheim und Heinrich Spröhnle aus Haß⸗ ersheim gewählt. 5 Karlsruhe, 14. Jan. Infolge eines Nervenanfalles zertrüim⸗ —58 in verfloſſener Nacht ein in der Kaiſerſtraße wohnender Uhr⸗ K cher Einrichtungsgegenſtände, bedrohte ſeine Ehefrau und ſein 91f mit Halsabſchneiden und beging ſodann durch Gasver⸗ Eitung Selbſtmordverſuch. Die herbeigerufene Polizei fand ihn in wußtloſem Zuſtande in einem Zimmer vor. Dörlinbach bei Ettenheim, 11. Jan. Beim Bäumefällen wurde fü 59jährige Taglöhner Landolin Göpper von einem um⸗ khenden Baum totgeſchlagen. Singen, 13. Jan Das 4½jährige Söhnchen des Landwirts W9 d Nuſſer machte mit einem Weihnachtskerzchen Feuerle, dadurch das elterliche Dekonomiegebäude in Flammen geſetzt wurde, 0 b bis auf die Grundmauer niederbrannte. Das Wohnhaus blieb ſGa ebrt Der Schaden wird auf ungefähr 2500 Goldmark ge⸗ Mülheim, 15. Jan. Eine Verſammlung der Müllheimer⸗ VBeienweiler Wirtevereinigung beſchloß, die Richtpreiſe für Liter en auf 25 Pfg. für alten und 40 Pfg für neuen feſtzuſetzen. Auggen b. Müllheim, 15. Jan. Der Winzerverein plant vor⸗ Deichlich für den kommenden Mai eine große Weinverſteigerung. Het,, Winzerverein teilt mit, daß Aufträge von 70 is 80 Mark pro ktoliter Wein zur Abgabe bereitgeſtellt werden. S Obereggeren(A. Müllheim), 14. Jan. r Suindler auf Schloß Bürgeln war ein größerer Poſten Wein Pegendet worden. Von den Dieben fehlte damals ſede 0 Fetzt allennt ſich aber die Angelegenheit doch aufzuklären. ls Täter de n Bewohner aus der Umgegend und zwar aus Eggenen, Kan⸗ en und Vogelbach in Frage kommen. Beim Koemnmerzionrat Bonndorf, 14. Jan. Mit Hilſe eines kürzlich entlaſſenen Ge⸗f ungenen verſuchten hier in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag zwei Ge 05 zu Feilen und Eiſenſägen wurden gufgt⸗ mit Hilfe zuſammengeknupfter Leinentücher in die Zelle hen⸗ dante dagen. Das Feilen verurſachte jedoch Geräuſch, das der wach⸗ duch Gefängniswärter hörte. Die Flucht konnte verhindert und der bereits entlaſſene Sträfling wieder feſtgenommen werden. Ichi Waldshut. 16. Jan. Wegen Beteiliauna an Getreide⸗ 2. ebungen wurden die beiden kaufmänniſchen Angeſtellten W tex und Leiberperbaftet und nach. Konſignz abtransnortiert. Mannheim, 16. Jan.(Strafkammer IV.) Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Baumgartner. Veiſitzende Richter ſind: die Landgerichtsräte Scheid, Dr. Diebold, Dr. Darmſtädter und Frey II. Vertreter der Staatsanwoltſchaft iſt Staatsanwalt Dr. Luppold. Der 24jährige Friſeur Simon Imhoff iſt bei den Plünde⸗ rungen bei Kander eingeſtiegen und hat Bluſenſtoffe, Tiſch⸗, Bett⸗ und Wachstuchdecken mitgenommen. Als Straſe erhält er dafür 1 Jahr und 2 Monate Gefängnis. Die 21 Jahre alte Kellnerin Lina Renſchler hat die Plün⸗ derungen bei Kander zu umfangreichen Diebſtählen benützt. Sie iſt in das Warenhaus eingeſtiegen und hat dort 2 Paar ſeidene roſafarbene Schlupfhoſen, einen ſchwarzwollenen Jumper, ei ne ſchwarze Strickwollweſte, 2 Dutzend verſchiedenfarbige Herrenhand⸗ ſchuhe und noch eine Menge anderer Gegenſtände geſtohlen. Einen Jumper, der außerdem noch bei ihr gefunden wurde, will ſie von von einem Mann geſchenkt erhalten hahen. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis Die 36 Jahr alte Anna Marie Heil iſt ebenfalls bei den Plün⸗ derungen bei Kander eingeſtiegen und hat 6 Oberröcke, 15 Kiſſen⸗ bezüge, 3 Leintücher, 1 Hemdbluſe, 3 Herrenhemden, etwa 15 Taſchentücher, 1 Kochtopf, 1 Unterjäckchen, 3 Paar Strümpfe u. a. m. zuſammengerafft. Die Jahl der geſtohlenen Gegenſtände war ſo groß, daß ſie zweimal zu Kander gehen mußte, um die Waren alle heimſchaffen zu können. Die diebiſche Elſter fliegt auf ein Jahr tas Arbeitshaus. Der 21 Jahre alte Maſchinenſchloſſer Gg. Haaf hat bei den lünderungen bei Kander 2 elektriſche Bügeleiſen,—4 Meter Hemdenſtoff, 1 Stück Gardinenſtoff, ½ Dutzend vernickelte Gabeln, 1 Strang Wolle, etwa 20 Meter Treſſen, 2 Flanellbluſen, 4 Kragen⸗ ſchoner, 6 Unterſacken und 4 Putztücher entwendet. Urteil: 10 Mo⸗ nate Gefängnis. Der 21 Jahre alte Adolf Rupprecht von Waldhof, der gleich⸗ altrige Johann Hopf von Neckarau und der 19 Jahre alte Albert Saß von Waldhof haben ebenfalls bei Kander geplündert. Rupprecht und Hopf ſind durch die zertrümmerte Fenſterſcheibe in das Innere bei Kander eingedrungen, wo Rupprecht ein größeres Duantum Vorhangſtoffe und Hopf 3 Unterhoſen, 2 Hemden, ein Stück Hemdenſtoff, 1 ſeidenes Halstuch, 3 Untertaillen u. a. m. ent⸗ wendeten. Saß hat die Auslagen in dem Schaufenſter geplündert. Jeder erhält heute eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. ch. * Der Aufruhrprozeß in Freiburg i. Bad. Drei Teilnehmer der Freiburger Septemberkrawalle, die urſprünglich vor das Schwur⸗ Ert geſtellt werden ſollten, hatten ſich jezt vor der Freiburger traflammer wegen Aufruhrs zu verantworten. Einer davon war der 26jährige Bauarbeiter Richard Schöpe aus Zaſterhauſen, der vor dem Rathaus während einer Demonſtration von hinten auf den Rücken eines Polizeiwachtmeiſters ſprang und dieſen zu erwürgen ſuchte. Herbeieilende 8 befreiten ihren Kollegen von dem Wüterich. Der 43jährige usburſche Hermann Harter aus Lahr ging mit offenem Meſſer gegen zwei Schutzleute vor und drohte ſie unter wüſten Schimpfereien zu erſtechen. Als dritter der Angeklagten kommt der F Karl Friſchauf, ein 47jähriger Taglöhner in Betracht Sümſiche drei wurden des er⸗ ſchwerten Aufruhrs(§ 115 des Str.⸗G.⸗B. bſatz 2) für ſchuldig be⸗ funden und verurteilt: Harter und Schöpe zu je einem Jahr; Friſchauf zu 6 Monaten Gefängnis. Juchthaus für gewerbsmäßige Gegen drei ge⸗ werbsmäßige Fahrraddiebe, bie in dieſem Sommer das Bodenſeege⸗ biet und das Allgäu unſicher machten, verhandelte das Schöffenge⸗ richt Tettnang in Württemberg in fünſſtündiger Sitzung. Ange⸗ klagt waren der Mechaniker Wilhem Braunwarth aus Fried⸗ richshafen, der Knecht Stefan Raggl von Leutkirch und der Kauf⸗ manm Michael Ruß von Biberach. Die beiden letzteren hatten ſich nach ſhrem Ausbruch aus dem Gefängnis in Saulgau mit Braun⸗ warth verbunden und zuſammen auf dem Lande Fahrrad⸗ und Lebensmiteldiebſtähle ausgeführt. Es ſtanden 14 Fälle zur Abur⸗ teilung. B. erhielt 4, die beiden anderen Angeklagten je 5½% Jahre Zuchthaus. Von der Anklage ꝛder Hehlerei wurde ein Fahrrad⸗ händler, deſſen Sohn, fowie ein Kaufmann freigeſprochen Kähne ſun. vor der Berliner Berufungskammer. Unter dem Vorſitz des Landgerichtsrats Hartung begann Mentagvormitlag im Berufungsverfahren der Prozeß gegen Herrn v. Kähne ſun. Die Anklage vertritt der erſte Staatsanwalt Gerlach. Karl v. Kähne jun⸗ war belanntlich vom Schöffengericht Werder am 19. September v. J. unbefugten Waoffentragens zu 9 Mamaten Gefängnis und 5000 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden. Der Angeklagte hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. Zu dem Prozeß ſind 8 Zeugen, darumter mehrere Wandervögel, geladen. Der Angeklogle, der den Forſtſhutz in den Mäldern ſeines Vaters augübt, traf am 17. März vorigen Jahres den Arbeiter Lucas beim Holzdiebſtahl an. Es kam zu einem uſammenſtoß umd bet dieſer Gelsgentheit ſoll Herr v. Kähne den ucas mehrere Male mit dem K gegen einen Baum geſchlagen haen. Am 28. Januar v. JIs. hatte v. Kähne einen weiteren Zu⸗ ammenſtoß mit Wandervöge die ſich auf einem Feldwege der wegen Körperverletzung in zwei Fällen, Nötigung. Bele digung und S in, Kähneſchen Beſitzung verirrt hatten. Der Zuſchauerraum iſt über⸗ voll.— Die Strafkammer ermäßigte heute das Urteil auf 7 Wochen Gefängnis. Herr v. Kähne ſum. hat, wie die„Voſſ. Ztg.“ er⸗ ährt, gegen ſeinen Vater Klage wegen des Majoraks ange⸗ unh Der Vater hatte ſeinen Sohn, weil er ohne ſeine Erlaub is amter guf dem väterlſchen Gut friſten. Da Kähne jun. vollſtändig beren, das ihm jetzt bewilli mittellos iſt, hat er die Stadt Werder um das Armenrecht ge⸗ heiratete, enterbt und dieſer muß jetzt ſein Leben als Forſtbe⸗ Motorraöſport * Landesgruppe Südweſt des Deufſchen Molorradfahrer⸗Berban⸗ des. Vor einigen Tagen fand in Mannheim die Bildung der Landesaruppe Südweſt des D. M. V. ſtatt. Die Geſchäfte der Lan⸗ desaruppe wurden bisher vom Motorfahrer⸗Club Mannbeim ge⸗ führt. Da ſich die Landesgruppe. die Baden, Württembera. Pfalz. Saaragebiet umfaßt, in letzter Zeit durch Hinzutritt des Motorrad⸗ Club Heidelberg. Freiburger Motorrad⸗Club. Karlsruher Motocrad⸗ Club. Bauländiſcher Motorrad⸗Club Adelsheim und des Motorſport⸗ Club Saarbrücken außerordentlich vergrößert hatte, wurde eine eigene Geſchäftsführung erforderlich. Die Wahlen fanden unter dem Vorſitz des zweiten Vorſitzenden des D. M.., Kalinowsski, Frankfurt a. M. ſtatt. Das Ergebnis war folgendes: 1. Vorſitzender Norbert Manes. Mannheim. 2. Vorſitzender Panzer. Karls⸗ ruhe i. B. Sportleiter Kaſtner. Mannheim., 1. Schriftführer J. Leroi. Mannheim, 2. Schriftführer G. Leroi. Mannheim. Die Aem⸗ ter des 1. und 2. Finanzreferenten ſowie der Fahrwarte werden an die einzelnen angeſchloſſenen Clubs vergeben, pachdem von dieſen die geeianeten Herren namhaft gemacht ſind. Das Programm für 1924 umfaßt in erſter Linie intenſive ſportliche Betätigung neben ausgedehnter Werbearbeit. Athletik *Sporivereinigung 1884 Mannheim. Die am vergangenen Sonntag nachmittag abgehaltene 39. Generalverſammlung erfreute ſich eines äußerſt zahlreichen Beſuches der Mitglieder und Ehrenmitglieder. Auch der 77jährige Altmeiſter der Schwerathletik bekundete durch ſein Erſcheinen ſein Intereſſe an dem von ihm in Mannheim eingeführten Sport. Nach Erled'gung der geſchäftlichen Formalitäten durch den Ehrenvorſitzenden Mich. Wegmann und Erſtattung des Jahresberichts konnte man aus den Ausführungen der Sportwarte erſehen, daß den Sportbetrieb des verfloſſenen Jahres ſehr rege war und reiche Früchte getragen hat. Von allen im vori⸗ gen Jahre beſuchten Wattſtreiten konnten die Mitglieder als Sieger heimkehren. An den deutſchen Meiſterſchaften in Erfurt konnten ſich drei Mitglieder mit unter den Erſten behaupten. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſ.: Th. Schopf, 2. Vorf.: W. Brüggemann, Kaſſier: E. Schlechte, Schriftführer: Kolb und Hegmaier, Ringwarte: H. Biundo, Hertlein und K. Reichert; Stemmwarte: Ernſt Schlechte und Ferd. Rennerz Riegenführer: K. Tafel, Zeugwart: Schmitt. Die übrigen kleineren Poſten werden entſprechend beſetzt. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Sportskollege G. Metz wurde vom Vorſitzenden durch einen Nachruf geehrt.— Der Abend ſah die Mit⸗ glieder mit ihren Familienangehörigen bei einer muſikaliſchen Unter⸗ haltung im Lokal beiſammen. Die Sportvereinigung 1884, die durch den Zufammenſchluß der beiden alten Vereine Athletenklub Mann⸗ heim J und Athletenklub Neckarvorſtadt vor zwei Jahren entſtanden iſt, ſteht jetzt als feſt gefügtes Ganzes da. Winterſport * Die Ausſtellung für Winterſport und Wandern in Karlsruhe wurde am 12. Januar im Landesgewerbeamt, in Anweſenheit der Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden und ſportlicher Organi⸗ ſationen, eröffnet. An der Ausſtellung ſelbſt ſind die bedeutenden Winterſport⸗ und Wandervereinigungen, darunter der Badif he Schwarzwaldverein, der Skiklub Schwarzwald, der Deutſch⸗öſterr. Alpenwerein, der Odenwaldklub, der Schwäb. Albverein, der Verein zur Pfadfinderfchaft und Verlehrsvereine beteiligt. Weiter haben die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion, die Reichs⸗ und Oberpoſt⸗ direktion ſich an der Ausſtellung beteiligt. Neues aus aller welt — Mitternuchtsſpuk. Man kann ſich mancherlei Verg ügen n, wenn man üriges Geld hat. Der eine geht ins ebirge und bleibt im Schnee ſtecken, der andere ſchlemmt, der dritte fühlt ſich zum weiblichen Geſchlecht hingezogen und verliebt ſich zuletzt in einen— Kleiderkaſten. Das gibts! Mag es noch ſo ſeltſam klingen. Kam da ein Kaufmann nach München als Vertreter einer Firma, die ſich einige Speſen leiſten kann. Da er anſcheinend an der Ge⸗ ſpenſterfurcht ntt, mochte er bei der Nacht nicht allein ſein und kud zwei Freunde weiolichen Geſchlechts zu ſich ins Hotelzimmer. Man unterhielt ſich gut und die Freunde unterhielten den Fremdling beſtens durch Zauberei. Sie ließen 150 Rentenmark, die ihm ge⸗ hörten, einfach verſchwinden, ohne daß der Beſitzer wieder eine pur von ihnen entdeckte. Plötzlich ein Rumpler an der Tür, dann noch ein Rumpler und dann geht die Tür auf. Die Poligzei erſcheint, findet Zauberinnen, die verhexten Rentenmark und am Ende im Kleiderkaſten auch den ängſtlichen Kaufmann, der wohl zeitlebens an die Spuknacht in München zurückdenken wird. Ceqen rauhe auſqesprurqene Haui cRENME Mouson vollKormrmenstes Haufpfleqemittel Creme iouson Seife Creme ouson Nasſerselfe — riʒ 2 5 8 5. Schmied Karl S 5 Ne e—5 e. T. Lina 5. Poſtſchaffner Guſt. Viel u. Maria n„Joh. Groß e. S. mut Aandesamlliche Nachrichten. 5. Hipl 95 Bikt. Maliſſet u. Eloira Rombach 3. Kim. Wilh. Ziegter e. T. Ingeborg da 5. Gend.⸗Wuchtmſtr. H. Kranzer u. M. Dollinger 4. Kfm. Hugo Noth e. T. Eliſe nuar 1924: Verkündete: 8. Bankbeamt. Alfr. Gropp u. Martha Scheuer 4. Elektromont. Friedr. Glocker e. T. Liſelotte „Mechaniker Joh. Tham u. Joh. Kölſch 8. Kfm. Waldemar Nitzſche u. Paula Knöffler 4. Ing. Chriſt. Krimm e. T. Ingeborg N Felephoniſt Ludw. Sommer u Eliſe Jutz 8. Lacktierer Hch. Schirmbeck u. Luiſe Jörger 4 Afm. Johs. Probſt e. T. Thereſe ottenmſtr. Joh Goleg 1 Eliſ. Brecht 8. Schloſſer Ernſt Willſcheid u. Joh. Rauch 4. Kfm. Karl Fütterer e. T. Ma⸗dalena Stadearz, 15 5 L. Bleyer geb. Rapp, Dezember 1923: Geborene: 4. Techniker Gg. Debus e S. Werner 3. Poſthelfer Aug. Grimm u. Karoling Noe 27. Prokur. K. Stelzig e. T. Herta u. e. T. Rosw. 4. Kraftwagenführ. W. Reinemuth e. T. Meta 5 Schuhmacher Peter Ber er u. Marie Jung 28. Eiſendreher Aug. Riedel e. T. Katharina 5. Bankangeſtellter Rich. Stumpp e. T. Leonore 5 iffer Herm Lintz 1 Wiſ Gundel 29. Eiſenbohr. Hub. Rademacher e. S. Wilhelm 5. Händler Franz Schäpermeier e. S. Franz 7. In tall.⸗Mſtr. Ewald Huft u. Helene Krauß 29. Fabrikarb. Val. Baureiß e. T. Irmgard 5. Stadtarb. Alois Heilig e. T. Luiſe 4. immerm. Wilh Wahl u Barb. Lind 29. Mechaniker Karl Hirſchmann e. T. Ilſe 5. Verw.⸗Sekr. Eman. Schumura e. S. Günter 5 DBuchdr. Ad. Appler u. Th. Dietrich geb. Burk 29. Schutzmann Karl Baunach e. T. Erita 5. Arb. Karl Kühn e. S. Kurt 5. Fagnter Rob. Lauinger u. Helene Kinſcher 29. Eue 1 285. 8 Sa e ee e. 5—75 rika en*pr: 29. ſer n E. S. 5 5 e. S. Herber 3 Hahloſſer Ferg. 30. Eiſenbehen Karl Jung e. S. Karf 5. Poſtbilfsſchaffn. Karl Parmentier e. S. Kurt 15. Rolizeiwachtmſtr J. Auer u. Anna Schäfer 31. Bürodiener Frid. Neudecker e. T. Anne 5. Landgerichtsrat Wilh. Frey e. T. Helga 5. Weichenwärter Adam Igers u. Aug. Müller 31. Arb. Karl Fütterer e. S. Karl 5. Dipl.⸗Ing. Fritz Deutſch e. T. Ruth 5. Schloſſer Albert S chütz u. Emma Rößig 31. Kfm. Kark Winzenried e. S. 5. Zimmermann Guſtav Kälber e. S. Guſtar 8. Elektromont Frdr. Held u. Wilh. Billmann 31. e Kaver Freiſinger e. T. Erita 6. Kfm. Gottl. Kolb e. T. Margot 5. Buchbinder e Paul. Grammlich 31. Müller Faver Reichinger e. F. Franz 6. Weichenſteller Gottl. Riegler e. T. Elfriede 5. Fuhrm. Otto Wetzler U Phil Lieberknecht 31. Töpfer Oswald Manges e. S. Walter 6. Maurer Emil Wachter e. T. Liſelotte 7 Foltzeiwachtmſtr Aug. Ringwald u. J. Peter 31. Kfm. Ernſt Rebmeiſter e. T. Annemarie 6. Verkmſtr. Otto Koch e S. Guſtar 3 7. Arb. Ber⸗h. Ochwar* Auna Weinröther Januar 1924: 9. Dachdecker Ludw. Schuchmann e S. Heinrich 7 Tormer e 7 5 u. Frieda auer 1. Ing. Ludw Hoffbauer e. S. Otto 6. Kfm. Leovold Darnbacher e T. Lore 7˙ Feülmſtr. Eduard Kriter u. Maria Hauber 1. Schneidermſtr. Adolf Wirth e. S. Paut 8, Tormer Ludw. Schmitting e. T. Moria 8 Nonteur e Morath u. Joſ. Jähringer 1. Arb. Chriſt. Tubach e S. Kurt 7. Muſiker Karl Beckhaus e. S. Guſtav Selaed Friedr. Leyvold“ u aria Bauer 5 P. 2 8 Emma Geſiorbene: Fandſſer K. Baumaä enade 1. Ma ro„Baſt'ans e. S. Joſep 4 Sobredard Frchn e 5 Wenng Tol⸗Wochenzr Jod. deitner e. T. Edich. Water Adem Semitt.J. 7 N. da-var 1924.1 2. Steinhauer Peter Diehm e T. Emma⸗ 1. led. Kfm. Edmund Muſchik, 37 J. 3. Tagl 6 Gekraule: 2. Schloſfer Adolf Ernſt e. S. Adolf 1. Regiſtrator Theodor Spoth, 48 J. 1 M. 8. 9 5 garnſt Jenner u Helene Curth 2. prakt Arzt Or Zudw. Stempel e. S Ftiedr. 2. bd. Prokurſſt Karl Kronberder 52 J 8 m. 5. Ard Ferd Fipphan u. Martha Hausmann 2. Pirettarzalalſ. Dr. Edm. Strübing e. S. Fritz 2. Nargot Frieda Butzbach, 5 M. 23 T. 8. Proturiſt„Bühler u. Annga Jovp 2. Kfm. Karl Landmann e. S. Fritz 2. Maria, geb. Staub, Wwe. des Heilgehilfen Hilsarb Du Jaut u. Dr. Fliſe Wagner 2. Satſler Joegd, Raufeſder e. T. Aiſelotte Peter Boſſert. 71 J. 6 M. 5. Kfm. Diie l Holzinger u. Maria Friedel 3. Schloſſer Otto Kenne e. T. ig 2. Eliſ. Marg., geb. Stahl. Wwe. des Küßers 8. Former u. Hermine Kerrmann 3. Schreinermſtr. Karl Chriſtmann e. T. Magd. Joſ. Schnurr, 81 J. 2 M. Saſe.— u. Maria 3 7 3. 8 4 8 Elſe Heizer + Ard. ai Schmidt u. Martha Fiſcher 3. Schloſſer Ludwig itt e. S. Auguſt 3. Auna, geb. Blei. Ehefr. des Schleifers Geor Ludm. Schuff 3. Ken. Aünten Dütſch e. S. Rurt BVerth, 34 J. 6 M. u. Eliſ. Machauer Hildegard Lingenfelder Kurt Moll, 1 M. 21 T. Valentin Hauck, 1 M. 12 T. Einkaſſierer Philipp Böhler, 58 J. 3 M. „Eliſ. Joh. Haberkorn, 2 J. 8 M. Kirchendiener Franz Hollerbach, 67 J. 5 M. .Schloſſer Konrad Schäfer, 74 J. 4 M. Berta, geb. Hirſch, Wwe. des Privatiers Jak. Strauß, 65 J. „led. Dienſtm. Franziska Links, 23 J. 3 M. „Kleinrentner Karl Aug. Dörner, 74 J. 5 M. .Heizer Emil Holler, 36 J. 2 M. . Karol., geb. Deutſch, Ehefr. des Eiſendrehers Nikol. Löſer, 41 J 7 M. .Anna, geb. Sauer, Wwe. des Heizers Leonh. Kübler, 70 J. Maurer Adam Kohl, 57 J. 6 M. Joſepha, geb. Anderle, Ehefr des Viehhändl. Gg. Schemm, 50 J. 10 M. „Direktor Friedr. Zimmermann, 66 J. 9 M. .Anna. geb. Forch, Wwe. des Miniſters a. D. Dr. Aug. Eiſenlohr, 79 J. 5 W. 5 „Orgelbauer Emil Schmid. 65 J. 9 M. — Kfm. Friedr. Auguſt Heim, 74 J. 8 M. 14 T. Pol.⸗Kom. Ed. Stenger, 56 J. 11 M. Sophie, geb. Haas Wwe. des Privatmanns Jak. Raiß. 82 J. 7 M. Maric, geb. Dimmer Ehofr. mach. Karl Hirchhoff 29 J 5 M. ee Arb Karl Rö'ch. 61 J. 3 M. Schreiner dan Rartast 79 J. 3 m. led Privatin Roſa Bodenhriwer, 73 J. 3 M Monika Jennt Diſtler 3 J 2 M. Werner Debus 3 T. 7 Std. Bildhauer Rupert Stiefenhofer 65 J 8 M. led. Fabrikarb. Franz Walter, 37 J. 10 M. led. Güterarbeit. Frdr Schwarz, 45 J. 2 M. Leichenbeſchauer Leop. Anſelm, 68 J. 4 M. .Cäcilie, geb. Klausmann. Ehefr. des Krimi⸗ nalſekretärs Friedr. Wunſch. 45 J. 1 M. Babette, geb. W Wöwe. d. Gaſtwirts Joh. Becker, 78 J. 1 50 0 Von Prof. Dr. Arthur Blaustein-Mannkeim Das neue Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich, das eine wesentliche Umgestaltung erfahren hat, äber gleich- Wohl sehr interessante 2 len, Petel ermöglicht auch in seinem Abschnitt„Internationale Uebersichten“ einen Ver- Sleich zwischen den nach dem Kriege zum Teil neu entstan- denen Ländern zu führen. Rund 30 Staaten zählt Europa, 22 Amerika, etwa 1 Dutzend Asieh, dazu Afrika mit seinem über wiegenden Kolonialreich und nur 3 besonderen Staaten und Australien. Das kleine Europa hat also fast soviel Staaten wie die übrige Erde zusammengenommen. Wenn Wir die Bevölkerungszahl als zwar nicht einzige aber doch Wesentliche Vergleichsziffer ansehen, dann steht Deutschland in Europa immer noch an zweiter Stelle. Nach Rußland mit 101.4 Millionen zählt Deutschland 59,6. Es folgen: Groß- britannien mit 44,1(ohne Südirland), Frankreich 39,2. Italien 38,8, Polen 27,(die bereits bei Rußland einbegriffene Ukraine mit 25,6). Spanien 21,3, Rumänien 17,4, Tschecho- Slowakei 13,6, Jugoslawien 12,06, Ungarn 8,0, Belgien 7,5, Niederlande 6,9, Oéesterreich 6,7, Portugal 6,0, Schweden 3,9. Griechenland 5,5, Bulgarien 4,9, Schweiz 3,9, Finnland 3, 4, Dänemark desgleichen, Irland 3,2, Norwegen 2,6, Litauen 2,4, europäische Türkei 1,9, Lettland 1,9, Estland 1,1, Albanien 0,9, Danzig 0,4. Luxemburg 0,3, Fiume 01, schließlich die Kleinsten Länder: Monaco mit 22 000, San Marino 12 000, Liechtenstein 11 000, Andorra 5000. In Asien steht China mit 428 Millionen an der Spitze, Indien 319,1, Japan 56,0, Siam 9,2, Persien 9,0, Türkei 8,0, Afghanistan 6,0, Nepal 5,6, Buchara 3,0, Mesopotamien 258, Syrien 2,5, Palästina 0,8, Chiwa 0,5, Bhutan 0,25 Millionen. Afrika: Aegypten 12,7, Abessinien 12,5, Liberia 2,0 Milljonen. Amerika: Vereinigte Staaten 105,7, Brasilien 30,6, Mexiko 13,9, Canada 8,8, Argentinien 8,7, Columbia 6,3, Peru 5,0, Chile 3,8, Cuba 2,9, Bolivia 29, Venezuela 24, Guatemala 2,0, Ecuador 2,0, Haita 1,6, Salvador 1,6, Uruguay 1,5, Paraguay.0, San Domingo 0,9, Nicaragua 0,6, Honduras 0,6, Costarica 0,5, Panama 0,5. Australien: Staatenbund 5,4, Neuseeland 1,2 Millionen. Ein anderes und für Deutschland viel günstigeres Bild bietet aber die Zusammenfassung der Mutterländer Die Großhandelsindexziffer Die auf den Stichtag berechnete Großhandelsindexziffer des Statistischen Reichsamts beträgt 119,3 und zeigt somit gegenüber dem Stande vom 8. 1.(118,7) keine wesentliche Veränderung. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Lebensmittel 106,9(am 8. 1. ebenfalls 106,9), davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln 84,9(84,2), Industriestoffe 143,9 (143,6), davon die Gruppe Kohlen und Eisen 140(140,), ferner Inlandwaren 111,4(111,7), Einfuhrwaren 161,6(160). Erleichterungen im Veredlungsverkehr mit der Tschecho- Slowakei Das tschechoslowakische Finanzministerium hat laut Konfektionär eine neue Verfügung erlassen, durch die die Ein- und Ausfuhr von Waren, die zum Veredlungsverkehr benötigt werden, ab 21. Januar ohne besondere Be- Willigung, Anmeldung und Gebühren frei- gegeben wird unter der einzigen Bedingung, daß die betreffenden Waren wieder eingeführt Werden. Falls jedoch die Wiederausfuhr nicht in der festgesetzten Frist erfolgt oder wenn für den nicht ausgeführten Rest der Waren vor Fristablauf keine Einfuhrbewilligung beantragt worden ist, wird eine solche Einfuhr als Einfuhr ohne Bewilligung angesehen und die Ware demgemaäß als Schmuggelgut betrachtet. Diese letzte Bestimmung dürfte von besonderer Wichtigkeit sein. Im übrigen ist diese Verfügung des ktschechoslowakischen Finanzministeriums eine hedeu- tende Erleichterung für weiteste Kreise der deutschen Industrie. Das deutsche Kapital im Auslande Die siändig zurückgehenden Absatzmöglichkeiten im deutschen Inlande haben dem Exporthandel immer gröſlere Bedeutung verschafft. Insbesondere ist die Textilindustrie bemüht im Auslande noch mehr als bisher festen Fuß zu fassen. Auffallend häufig tritt laut Konfektionàr das deutsche Kapital im Auslande in Form von Firmengründungen und Beteiligungen in In der Schweiz wurde erst Kürzlich eine Hutfabrik Borlesso S. A. in Lacarno gegrün- det deren Verwaltungsrat deutsche Fachleute angehören. Eine weitere Neugründung mit Sitz in Zürich erfolgte in der Casalana.-., die den Handel mit wollenen und son- stigen Spinnstoffen sowie deren Im- und Export hauptsäch- lich nach Osteuropa betreibt und statutengemäß die schwei- zerische Industrie nicht beliefert. Diese Neugründung steht der schon seit längerer Zeit bestehenden Woll-.-., Zürich nahe, die wiederum der deutsch-holländischen Fuhrmann- Gruppe angehört. In der Leitung der Woll-.-G. sind eine ganze Reihe Reichsdeutscher vertreten. Die deutschen Banken in den Niederlanden Zurzeit bestehen in den Niederlanden 14 deutsche Bank- Uunternehmungen, nicht eingerechnet die holländische Filiale der deulschen Reichsbank. Der Konfektionar veröffentlicht hierzu die folgende Zusammenstellung: 1. Mendelsohh u. Co., 2. Von der Heydt Kerstens-Bank(Vertreter des Barmer Bankvereins, der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank und der Allgemeinen deutschen Kreditanstalt). Beide Fir- men arbeiten mit je 5 Millionen Gulden Kapital. 3. N. V. Handels-Mij. De Bary, und 4. Hugo Kaufmann u. Co.(Ver- treter der Kommerz- und Privatbank), die mit je 6 Millionen Gulden Kapital arbeiten. 5. Poehl u. Guttmann Co., 6. F. Schönberger u. Co., 7. Hamburger u. Co.(Vertreter der Darmstädter und Nationalbank). 8. Lisser u. Rosenkranz, 9. Diskonto- und Effektenbank, 10. Behrens u. Söhne, 11. Sternberg u. Co., 12. Continental-Handelsbank. 13. Königs- Handelsbank(Vertreter der Firma Delbrück. Schickler u. Co.), 14. Gebrüder Arnhold, Hauptniederlassung Dresden. Das in den Niederlanden investierte deutsche Kapital wird von maßgeblicher holländischer Seite auf etwa 2 Milliarden Gulden geschätzt. Diese Zahl dürfte aber ohne weiteres zu hoch segriffen sein. Argentinien Ernte 7 25 *Paris, 16. Jan.(Drahtb.) Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires belauft sich die offizielle Ernte- schätzung in Argentinien für Brotgetreide auf 7057 000, für Flachs auf 1 600 000, für Hafer auf 1 190 000 und fkür Gerste auf 275 000 Tonnen. 5 Vexreinigung der Friedr. Eiermann.-., Darmstadt und der Friedr. Eiermann& Co.,=., Rastatt Die Friedr. Eiermann.-G. in Darmstadt und die Friedr. Pioemann u. Co,-G. in Rastatt, sind zu einem Vertrag eeindene der die Errichtung einer 1 l inschaft- chen Zentrale in Mannheim herbeigeführt hat. Jweck dieser Gemeinschaft soll sein, die spätere Ver- schmelzung beider Gesellschaften in eine zu erwirken und zwar ist vorausgesehen, daß diese n den kommenden April stattfindenden.-V. beider Gesellschaften vorgenommen Wirxdd. 65 Die Darmstädter Gesellschaft bringt ihre Darmstadter Fabrik mit sämtlichen Kreditoren und Debitoren ein, die wWaren Mannheimer Aktien-Brauerei(Mayerho) 35 bez., mit den Kolonien. Hier steht an der Spitze Groß- britannien mit 438 Millionen, China mit 428, Rußland 131, Vereinigte Staaten 118, Frankreich 98, Japan 78, dann erst Deutschland mit 60, Niederlande 56, Italien 41, Brasilien 31, Polen 27, Spanien 22, Rumänien 17, Belgien 15. Nur 14 Länder der Erde haben also mit den Kolonien mehr als 15 Millionen Einwohner. Es folgt dann aoch Portugal mit 14 Millionen, die auf 2 Erdteile verteilte Türkei hat nur noch 10 Millionen. Insgesamt besitzen nur 11 Läander Kolonien. Die gesamten österreichisch-ungarischen Nach- kolgestaaten haben 85 Millionen Einwohner. die Balkanländer 43 Millionen, die baltischen Läander, zu denen eigentlich auch Deutschland, Polen und Danzig gehören, unter denen aber zurzeit nur die russisch-baltischen Randstaaten und Skandinavien verstanden werden, nur etwa 20 Millionen gegenüber 131 Millionen, die auch heute noch zum Sowjet- russischen Reiche gehören. In Europa sind 14 Republiken, ohne die deutschen Einzelstaaten, neu entstanden neben den 4 alten Republiken Frankreich, Schweiz, Andorra und San Marino, so daß nur noch 13 Monarchien übrig geblieben sind. Wie weit diese vielen neuen Gebilde lediglich Uebergangs- erscheinungen sind und wie diese kleinen und großen Mächte in den zahlreichen Kombinatiqnen sich betatigen werden, welche das Monstrum des Versailler und der anderen „Friedens“-Verträge geradezu hervorrufen, muß bereits die nächste Zukunft lehren. Wir sind genötigt, abzuwarten und so schmerzlich diese Tatsache für uns auch ist, so brauchen wir diese Wartezeit dringend zu unserer Konsolidierung. Unsere Bevölkerungsdichte ist groß. Auf den qkm kommen in Deutschland 127 Einwohner, abgesehen von einigen kleinen Stadtstaaten wird diese Zahl nur übertroffen von England mit 187 Einwohnern, den Niederlanden 201, Belgien 245. Diese drei Läander verfügen über reiche Kolonien, ebenso wWie Japan mit 145 Einwohnern auf. den km. Von den sonstigen größten Staaten ist die Bevölke- rungsdichte in den Vereinigten Staaten 68. China 39, Rußland 22, Frankreich 71, Italien 124. Etwas hoffnungsvoller stimmt die Handelsmarine-Statistik, Wo Deutschland mit 1745 Dampf- schiffen nach England, Amerika, Japan bereits wieder Frank- reich und Norwegen überflügelt hat. Vor dem Kriege stand es aber an zweiter Stelle. Rastatter Gesellschaft ihre Rastatter und Steinbacher Fabrik, mit sämtlichen Kreditoren und Debitoren. Hauptzweck der ist die eines großen Kon- zerns der a hrungsmittelbranche. Fusionen mit weiteren Fabriken dieser Branche stehen bevor. Außer Eiermann's Backpulver, Puddingpulver, Pastillen usw., haben die Werke die Fabrikation von Malzkaffee mit aufgenommen. Die Interessengemeinschaft mit einer Nudelfabrik, mit einer Zwieback- und Kektsfabrik ist bereits getätigt, so daß die Kollektion der Verwaltungszentrale der Friedr. Eiermann .-G. u. Co., Rastatt-Darmstadt in Mannheim, heute eine sehr umfangreiche ist. Die Verwaltungszentrale befindet sich in Mannheim, Kaiserring No. 2(früheres Restaurant des Hotel Braun). *Neue pfälzische Aktiengesellschaften: Westländische Lebensversicherungsbank.-G. in Ludwigshafen a. Rh., Kapital 250 Milliarden 4.— Westländische Allgemeine Ver- sicherungsbank.-G. in Ludwigshafen a. Rh., Kapital 1 Billion 4.— Rheinische Zigarrenfabriken A. E. Goudsmit .-G. in Landau, Pfalz, Kapital 6 Mill. A. Premier(Transvaal) Diamond Mining Co. Lid. Nach dem Bericht der Gesellschaft hat sich die Lage in der Diamantenindustrie im Betriebsjahre 1922/3 betracht- Jich gebessert. Die Einnahmen aus Diamanten stiegen auf 1 240 013(i. V. 253 934) Lst. Der Gewinn beträgt 992.615 LSt.(i. V. 22 018 und.35 Mill. Lst. in 1919%). An die Aktionäre gelangen 40 Prozent Dividende zur Ausschüt- tung. Die Tätigkeit habe in 1922/3 einen viel größeren Um- fang angenommen; der Betrag der gefundenen Diamanten ist auf 477059(299 239) Karat gestiegen. Der Durchschnitts⸗ ertrag pro Last sei mit 0,214 Karat etwas geringer, wogegen die durchschnittlichen Kosten pro Karat von 13 sh 11,32 d auf 12 sh 4,72 d zurückgegangen sind. In der Bilanz sind bei Lst. 80 000 die Buchwerte der Anlagen unveräàndert geblieben. Gegenüber 67 734(50 198) Kreditoren, 31 000(16 000) Akzept- verpflichtungen und 365 048(13 899) Guthaben der sũüdafrika- nischen Union betragen die Debitoren 4567(4942), die Kasseg 1 126 904(636 086). Die Vorräte an Diamanten sind wiederum auf 1 bzw. 2 sh abgeschrieben. Die Aussichten sind nach dem Bericht zweifelhaft, solange die allgemeine Lage in Europa weiter ungeklärt bleibt. An Dividenden wurden während des Jahres auf die Vorzugsaktien für das erste und zweite Halbjahr je 6 sh 3 d(wie i..) zusammen wieder 92 500 LSt., während die Deferred shares 7 sh 6 d (i. V. O) gleich 120 000 LSt. erhielten. Tuchiabrik Eörrach.-G. in Lörrach. Der Rohgewinn beläuft sich auf 25,85 Mill. A4, der Reingewinn auf 10 865, der laut.-.-Beschluß auf neue Rechnung vorgetragen Wird. Fertig- und Halbfabrikate werden mit 2607,38, Vorzate mit 6421,62, Schuldner mit 73,85 und Gläubiger mit 9068,66 Mill. in der Bilanz bexiffert. Börsenberichte Mannheimer uUffektenbötse „Mannheim, 16. Jan. Der heutige Börsenverkehr zeigt keine nennenswerten Veränderungen, auch war das Geschäft Wesentlich ruhiger. Von chemischen Werten gingen(in Billionen Prozent) Anilin zu 28,20, rat., und 23 um und Rhenania zu 9,9. Ferner Fahr zu 5,5, Waggon- kabrik Fuchs zu 2,25, Karlsruher Maschinenbau zu 4, KRnorr zu 5,25, rat., Braun-Konserven zu 1, rat., Mannheimer Gummi 2zu 2575 Neckarsulmer zu 6, rat., Pfalz. Mühlenwerke zu 4, Freibur ger zu 1,6, rat., Wayss u. Freytag zu 5, Zellstofffabrik Waldhof zu 10, rat., Zuckerfabrik Franken- thal zu 6 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 6,1. Von Brauereien Sinner 9 G. und Werger Worms 22 G. und von Versicherungs- aktien stellten sich(in Billionen%: Frankona 35., Continentale 25 bez. u.., Mannheimer Versicherung 50.] und Oberrheinische Versicherung 35 G. Deuvisenmarkt 5 Zur Kursbewegung des Franken Wie sich aus dem neuesten Wochenausweis der Bank von Frankreich ergibt hat der Notenumlauf in der Woche zum 10. d. M. um 38 735 000 Franken auf 39 172 767 000 Franken ein Umstand, in dem das Sinken des Franken se WWaren and Käarkie Ausländische Mehle am süddeutschen Markt. Im süd- deutschen Mehlhandel herrschte in den letzten Tagen ziemlich lebhaftes Geschäft in ausländischen Mehlen, wogegen das Geschäft in inländischem Mehl ziemlich ruhig lag, aber feste Tendenz erkennen ließ, auch, soweit Roggenmehl in Frage kommt, etwas mehr Interesse als in der Vorwoche begegnele. nen Ausdruck findet. Holländisches Roggemnehl in 65—70proz. Ausmahlung Wurde mit 15 fl. cif Mannheim bezahlt. Das Angebot in hollandischem Roggenmehl ist aber kleiner geworden, Wel die Forderungen für südrussischen Roggen sich erhöht haben. Dieser wird jetzt mit 10,10 fl. cif Mannheim die 100 kg be- zahlt.— Es Wurden auch größere Posten englisch 72 5 Mehle umgesetzt, die sich frei Mannheim auf etwa 6,60 Dollal die 100 uag stellen; einige Posten amerikanisches Auszugsmehl gingen zu 6,50 Dollar cif Hamburg, um. Eine der ersten amerikanischen Mühlen schrieb ihrer deul- schen Kundschaf,, daß von unlauteren Elementen in den Ver- einigten Staaten Mißbrauch mit dem Worte„Patentmehl“ ge. trieben werde. Dies gehe soweit, daß sie es von jetzt 4 unterlasse, ihre Erzeugnisse unter dieser Bezeichnung 2¹ verkaufen. Während Patentmehl ein 60proz. Auszugsmehl, sei, von dem„First Clear“ und„Second Clear“ abgezogen sind, böten unreelle Exporteure unter der Bezeichnüng „Patentmehl jetzt Mehle an, die nur ein schwaches„Firs Clear“ seien. Es sei deshalb das richtige, nur von anerkann ten amerikanischen Mühlen, die auf ihren Ruf und r Ex. zeugnis Wert legen, zu kaufen, wenn man sich vor Schaden schützen wolle. Französische Mehle wurden von der zweiten Hand mit 130—135 franz. Fr. angeboten. Es ist ca gegen bezeichnend für das Vertrauen zum französischen Franken, daß erste französische Mühlen ihre Aehle sel gerade kurzem nur noch gegen Dellars offerieren, wobei sie etww4 6,75 Dollar für die 100 kg Weizenmehl fordern. Man hat je- doch angefangen, diesen französischen Mehlen gegenüber eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten, soweit es sich nicht um effektiv in Deutschland befindliche Ware handelt. Nachdem rankreich bereits den Einfuhrzoll für Brotgetreide auf die Halfte heruntergesetzt hat, um der verteuernden Wirkung des Frankenrückganges entgegenzuarbeiten, kom biniert man, daß bei einer Fortdauer des Frankensturzes einem französischen Ausfuhrverbot für Lebens“ mittel, insbesondere Mehl, gerechnet werden müsse, Wo“ durch die Erfüllung laufender Kontrakte unméglich werden könnte. „Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel.-G69 Berlin-Oberschöneweide, 11. Jan. Der Geschäfts⸗ gang im deutschen Metallgeschäft bleibt nach wie vor außel- ordentlich ruhig, obwohl einige wenige Konsum-Anfragen in der Berichtswoche vorgelegen haben. Lediglich in Zint ist eine kleine Aufwärtsbewegung zu beobachten, da dieses Metall auf dem Weltmarkt etwas im Preise angezogen hal, An der Londoner Börse hat Zink eine Aufwärtsbewegung von etwa 1,.— Lstrl. aufzuweisen, ebenso konnte Zinn eéetwa .— Lstrl. im Preise anziehen; Kupfer und Blei sind dagegen bis auf kleine Schwankungen ziemlich unverändert geblieben. Die Berichte führender Londoner Metallhäuser sind für säml- liche Metalle ziemlich zuversichtlich gestimmt. Die Londonef Notierungen vom 10. Januar 1924 betrugen: Kupfer promp 60,50 Lstrl, 3 Monate 61 Lstrl.; Zinn prompt 243 Lostrl- 3 Monate 244 Lstrl.; Blei, nahe Sichten 3056 Lstrl., entfernte Sichten 30 Lstrl.; Zink, nahe Sichten 34% Lstrl., entfernle Sichten 33% Lstrl. Die heutigen Preise für Neumetalle stellen sich ungefähr wie folgt: Raffinadekupfer 106—108 K Hüttenweichblei 54—56; Hüttenrohzink, Marke Ziro RE 62—65; Feinzink, Marke Zero 99,9proz. 72—74; Bankazinn 460—465; Hüttenzinn 99proz. 445—450; Anlimon regulus 65—67, alles per 100 kg. „ vom Weinhandel. Am östlichen Kaiserstuhl hatten die Weinpreise zu Beginn des neuen Jahres einef Stand erreicht, der ungefähr dem der Vorkriegszeit gleich kam. Für 1922er betrug das Angebot pro Ohm(150 40—45 ½, kür neuen 1923er 50—55. Im allgemeinen s111 die Umsälze im Weingeschäft keine großen, zum Verkau entschließt sich nur, wer unbedingt Bargeld gebraucht. Au kangs Dezember des vorigen Jahres wurde für neuen Wein pro Ohm 80—90 Goldmark gefordert. Ob zu diesem Preis àm östlichen Kaiserstuhl Verkäufe zustande kamen, wird vos den Fachleuten im Weinhandel bezweifelt. * Tabakverkauf. In Sulzfeld bei Eppingen wurde def Zentner Tabak für 32„, verkauft. 7 London, 16. Januar(WB) Metallmarkt.(in Lst. f. d. engl t. v. 1016 Kg 18. 16 15. 16. Blei 31.25 32.95 KupferKass 60.38 60 50 bestselect, 67.— 67—] Ziuk 34 38 3577 d0.3 Monat 61.25 61.25 Nickef 130.— 130—] Quecksib.87.817 do. Elektol. 67.— 67.— Zinn Kassa 252.25 251— Regulus 45.— 45.— — — Waberſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rheln⸗Pegel 11..J11.]16, 6. 17. Recar-Fegefſii ſſe itſ18.J16 117. Schuſterinſel⸗).43.1 3401.3101.15.12 128 mannh 7680360l.75.38— 3f 249.70 729 225445.2 Maxau...45.4.39.234.18.05 Mannbeim.60.80.42,8.3ʃ 3 23 3 13 ſtaub 0—8 dKöln..86 2 9103.53.35 5.61 —— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Maunbeim, E. 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Solche für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willh Müller; für Hindelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht v⸗ den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ r 222 eeee 5 8 Nt. 27 0 ſaglel N r f —„edeee und ee letaten veiden e e im. eee 3 r Da kam der Doch mancher fühnt' (Näheres morgen) Heute zum letzten Mal um 4½¼, 0 Kid“ in Mannheim. die Andern auf den Leim, Dass Chapim peisönlich erschienen sei! Sehr viele glaubten diesem Kuckucksei!— „The Kid“ wird nur n-T aufgeführt Darob die Konkurrenz ist sent gerührt. Weil es andern bringt grosse Menschenmassen, Die selbst das-T nicht alle kaun, jasssen! An jedel Säule, üderall, liest man„The Kid! Es ist der Original-Füm und kein Verschnitt! Man sieht einen Chaplinſilm wie noch keinen, Ja, einen„Film zum Lachen und zum Weinen!“ —————————— I2 Tragölle der Liebe b und 8 Uhr: der militärischen und anderet vaterländisch Samstag, den 19. Januar 1924 ſMacde 0ddg fanr Mannheims im Nibelungensaal des Rokengartens. Anfang pünktlich 7 Uht abends. Festredner: Merr Stadtpfarrer Rost. Relchha tiges Programm. Eintritt M.—, Einlasskarte 2u Ilösen. Eintrutskarten abends an der Rosengartenkasse.— Voiverkauf: Verkehrsveiein Rathausbogen 46—48. 418 Ein etwaiger Reinertrag soll zur Speisung bedürf- Altveteranen von 1870 7. Verwendung kinden denkenden Vereine fiachen Pabliau per Plund 60 Pf Sanse Fische.. per Plud B5p Engl. Bücklinge per Pid.. 05 Saune Kisten pet Piund 1. 0015 Neu. Kinna, 1 1. 2a, Lel 2653 Jungeg ‚ Kinder 0 505 ebtt. 91 ntit Il un eitgem. Miete. 155 an Becker Weieg r Meunh. 27865 91· 4— 8 Wohnung in (Tauſcherlaubnis vorhanden.) — Zimmer mit Küche u. 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Herbert Michels Das Sandmännchen Fritz Linn Petetehens Steinchen Elfriede Imhoff Annelieses Sternchen 3. Sternehen 4. Sternchen 5. Sternchen Die Nachtfee Das Taumariechen Der Donnermann Die Blitzhexe Die Wolkenfrau Die Windliese Der Regenfritz Der Wassermann Frau Holle Der Milchstrassenmann Die Sonne Die Morgentöte Die Abendröte Der Morgenstern Der Abendstern Her Weihnachtsmann Der Pfefferkucnenmann Der Mann im Mond Der—.— Bar Hilda Kramer Elisabeth Helfet Ida Kramer Else von Hagen Käthe inge Krug Georg Köhler Grete Bäck Elise de Lank Elvira Erdmann Hans Godeck Alex. Kökert Julie Sanden Anton Gaugl Oiga Ollerſch Helene Leydenius Inge Reuter Emil Egner Kurt Reiss Ernst Sladeck Rudoli Wütgen Kutt Bode Tale— Farkl. Poclel 0 Ein beisplelloser Erfolg: 8186 orig-amerik. Jazz-Band-Orchester! Die FATTT-Lustspiele sehen Sie nur im LEHI Tanzschuſe K. Helm. fel. 6449. Unterrichtsaal 8 83 40 Wohnung Langstr. 2la. Freitag, den I1. 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