5 leben Das 1 tehren zu können. In Tatſa nied Sngsprelſe:0n Mannheim und Umgebung vom 17 bis 23. ich b 80 Solòd⸗pfg. Die monatl. Sezieher verpflichten bbrs evtl. Renderung der wirtſchaftlichen verhültniſpe endig werdend iserhöh anzuerkennen. poſt⸗ Wactonte nummer 17890 farisruhe.— haupt geſchäftsſtelle E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle Reckarſtabt, Wald⸗ ſr. o. Fernſpr. Ur. 7931, 7942, 7038, 704g, 708. Telegr. Nör. dneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. o m So Beilagen: Der Sport v ———— WMitklag⸗Ausgabe zodiſche Nenefte Aachrichlen Ze it und Leben mit Mannheimer Fraue 2N Verkaufspreis 10 Holdpfennig 1924— Nr. 31 Hnzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine Anzelgen 0,40 Soldmark Reklamen 1,50 Solòdmark. Kür Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete ufnahme von n ⸗ zeigen. fluftr. ö. Fernſpr. ohne Oewühr. Gerichtsſt. Maunheim⸗ Muſik⸗Seitung und Mannheimer Keine Hoffnung für die autonome Regierung dr ſ Sonderberichterſtatter des„Daily Telegraph“ in Speyer ahtet, Generalkonſul Clive habe ihm mitgeteilt, daß ſeine Unter⸗ 1 dng der Lage in der Pfalz am Freitag zu Ende gehe und daß er Vericht nach Koblenz begeben werde um Lord Kilmanroc cht zu erſtatten. Er hoffe, am Sonntag nach München zu 5 Germersheim und Landau habe Clive Auch in Neuſtadt und Vord slautern ſei er über die Lage ausführlich informiert zen. Es könne geſagt werden, daß ſeine Unterſuchung die all⸗ ine Ablehnung der ſogenannten„autonomen Regie⸗ beſt ergeben habe. Die Geiſtlichkeit, die Induſtriellen, die Land⸗ ber und die Bürgerſchaft hätten nicht gezögert, ſich darüber frei er Clive auszuſprechen. 15 Gleichzeitig aber bemerkt der britiſche Generalkonſul, daß es iede ne Elemente in der Pfalz gebe und daß dor Lage entſtanden ſei, die nicht fortdauern könne. Es ſei jedoch ſeine Sache. Anempfehlungen zu machen, ſondern nur die Pende en, die er feſtgeſtellt habe, zu unterbreiten. Sein Bericht ge ſehr umfangreich ſein. Er habe ſich nicht nur ſelbſt Notizen macht, ſondern auch ſeine Sekretäre hätten eifrig Erklärungen leileergeſchrieben. die von Männern und Frauen aus allen Vofks⸗ en in der Pfalz abgegeben worden ſeien. Das Hauptergebnis ſei. fſoweit man ſehen könne. genanute„aufonome Regierung“ nich offen könne, fortzudauern. Die letzle Beſprechung Clives Pfalzvertretern fand am Freitag vormittag in Kaiſerslautern wo er die Abordnungen der Stadt⸗ und Bezirksbehörden und der politiſchen, wirtſchaftlichen und religiböſen Verbände empfing, ihm ihre Beſchwerden und Klagen gegen die Sonderbündler r Kenntnis brachten Der Verlauf der Verſammlung glich dem den Orten, die Clive ſeither beſucht hat. Die Geldquelle der Separatiſten beg— daus der Pfalz ausgewieſener höherer pfälziſcher Juſtiz⸗ er teilte einem Vertreter der„Voſſiſchen Zeitung u. a. mit: den Pfalz iſt ein Gebiet gänzlicher Rechtloſigkeit gewor⸗ Niun, No iſt in Pirmaſens die Freimaurerloge alz ge⸗ woßl Verbindung von den Separatiſten überfallen worden, ob⸗ die Beſatzungsbehörde der Pfalz die Freimaurerloge als be⸗ 0 tigte Organiſation anerkannt hat. Von ſeparatiſtiſcker Seite Ver öch erfahren, daß die Geldmittel mit denen Heinz die ſch degung gemacht hat, ihm von den Franzoſen als Vor⸗ 110 überwieſen worden ſind. Generol de Metz macht auch at noch immer weitere Geldmittel für die Separaliſten flüſſig. * 2 N. 7 7 + 8— weniger als 37 Reden angehört. er — ¹ nicht daßz di mit ſta kt. die lie zu Eine neue OSe ahr: ranzziſche mititärdktatur leheu wicklu 80 die R N Straßburger Handelskreiſe erklären nach einer Draßtunc .“ von einer Straßburger Perſönlichkeit, die im Wirtſchaft chen des Elſaß eine hervrragen e Rolle ſpielt und mit nati 5 die Kreiſen in Paris engſte FJühlung unterhält, zu wiſſen, 80 in der Pfalz die Errichtung einer Militär⸗ „D. daß 1u, Franzoſen iktatur beabſichtigen. Nachdem beſonders durch die Enquete 5 Generalkonſuls Clives Frankreich zu der Uebergeugung gokom⸗ ſei. daß die ſeparatiſtiſche Regierung an der einmütigen Ab⸗ ng durch die Bevölkerung ſcheitern müſſe, will Frankreich nun⸗ Ir auf dieſem Wege ſeinem Ziele der Loslöſung der Pfalz vom eiche nahekommen. Wir haben neuerdings ſchon mehrfach betont, daß die Ent⸗ ng der Dinge in der Pfalz trotz der neueſten Phaſe zu irgend chem Optimismus keinen Anlaß gibt. „Clive könnte ſich täuſchen laſſen!“ Eine Rede Poincares in der Kammer In der geſtrigen Sitzung der Kammer, die, wie üblich am Frei⸗ r auswärtigen Politik gewidmet war, gina Poincare auf gen 15 n Herriots und Rennoulds in den vorausgegangenen Sitzun⸗ Gerriote vincare ſagte, er verzeichne mit Veranügen die Erklärung er 5 2, daß er ebenſowenia wie die Regieruna eine Herabfetzung lond eutſchen Schulden annehmen wolle Es ſei aut, wenn das Aus⸗ Fran wiſſe, daß es nicht auf Meinunasverſchiedenheiten zwiſchen den Harloten rechnen dürfe Dagegen trat Poincare der Pehauptung äußerer Entgegen. daß die Pariſer und Londoner Konferenz nur rung er Schein geweſen ſeien, und daß dadurch die enaliſche Regie⸗ ges Vonröftet worden ſei. Er habe im Gegenteil beſtändig ein eini⸗ ſi u ceben aller Alliierten an der Ruhr vorgeſchlagen und nicht z ziner iſolierten Aktion nur entſchloſſen, da dieſe Einiaung ken e gekommen ſei. Poincare erklärte weiter, daß die ſtar⸗ lrachtet onalen Intereſſen nicht vom engen Parteiſtandpunkt aus be⸗ getroffenderden dürfen. Herriot fühlte ſich durch dieſe Erklärung Poincare entſchuldiate ſich, er habe keine ver⸗ cht gehabt. dem Intermezzo aing Poincare auf die Kritik Herriots in die deutſchen Sachleiſtungen über. Er ſchiebt dafür, daß Frankreich ſo wenig Sachleiſtungen erhalten riots. 05 gutſchen Reaieruna zu. Auf den Vorſchlaa Her⸗ nicht Rubrpfand durch ein anderes Pfand zu erſetzen, könne Augenblick angen werden. Der Wert des Ruhrpfandes dürfe keinen dabe. 118 in Zweifel gezogen werden. Wenn Herriot noch Zweifel Wide. er einmal dort hingehen. Noch heute habe der vaſſive Die folgurde niget nöllia anfgebhört.(7 Stellu genden Ausführungen Poincares beſchäftigen ſich mit der wegun r franzöſiſchen Regierung gegenüber der ſeparatiſtiſchen trog zu Frankreich denke nicht da ran. den Verſailler Ver⸗ werde niee en oder aus ſeiner Reſerve herauszutreten und es tektion daran denken, die beſetzten Gebiete unter ſeine Pro⸗ er ſeinen politiſchen Einfluß zu bringen. ̃ en behauptet dann, die ſeparatiſtiſche eiſponta' Bewegung in der Pfalz Danung ſer mund werde von einheimiſchen Elementen geführt. 5 hen Natz mal geſtört worden bis zu dem Tage, an dem von dos ab ſche onaliſten, die in Heidelberg eine Zentrale hätten, worden ſei Verbrechen von Speyer begangen Trotz der Einwendungen der franzöſiſchen Regierung 106 Schuld Poincar Die Pfalzreiſe Clives gegen eine einſeitige Enquete habe die engliſche Regierung darauf beſtanden, den Auftrag, den ſie ihrem Generalkonſul erteilt habe, aufrecht zu erhalten. Trotz ſeiner Unparteilichkeit aber könne Clive ſich täuſchen laſſen oder ſei getäuſcht worden. De facto aber habe die Enquete enteralliierten Charakter angenommen. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung fährt der Miniſter⸗ präſident fort und erklärt bezüglich der bevorſtehenden Verhand⸗ lungen mit Deutſchland, er habe ſtets wiſſen laſſen, daß or die Vorſchläge, die ihm die deutſche Regierung etwa machen zu müſſen glaube, anhören würde. Der deutſche Geſchäftsträger ſei aber nicht gern gekommen, um Vorſchläge zu machen, ſondern um For⸗ derungen zu ſtellen. Wenn die deutſche Regierung verhandeln wolle, ſolle ſie ſelbſt ſprechen. Die beſte und einzige Art, zu Verhandlungen zu gelangen, beſteht darin, daß man die Ausbeutung des Ruhrge⸗ biets und des Rheinlandes weiter verbeſſere. Zu der Sachverſtän⸗ digenkonferenz bemerkte der Miniſterpräſident, es liege Grund zu der Annahme vor, daß ſie ihre Arbeiten bald abſchließen und daß dann die Reparationskommiſſion über die nötigen Grundlagen zur Regelung der Reparationsfrage verfügen werden. Es ſei zu hoffen, daß dann auch die Frage der interalliierten Schulden ihre Regelung finden werde. Die Aufnahme einer Anleihe für Deutſchland hänge von deſſen gutem Willen, von ſeinem Kredit und von der Beſſerung auf dem Geldmarkt ab. Frankreich verlange, daß die Aufgabe der Sachverſtändigen aufs Schnellſte durchgeführt werde. ohne daß der Betrag der deutſchen Schuld revidiert werde oder daß man ſich auch auf die nur theoretiſche Frage der deutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit einlaſſe. Der Vorſitzende verlieſt eine Tagesordnung Manaut und Brouſſe, nach der die Kammer die Erklärungen der Regierung be⸗ onders hinſichtlich der Ruhrbeſetzung billigt, ihr das Vertrauen aus⸗ ſpricht und zur Tagesordnung übergeht. Nach einer zweiten Tages⸗ ordnung, die von Herriot und Borres eingebracht wird, ſoll die Kammer feſtſtellen, daß die Einigkeit zwiſchen Frankreich und ſeinen Allierten und Aſſoziierten die beſte Garantie für die Reparationen und ſeine Sicherheit darſtellt Erneutes Vertrauensvokum Nach heftigen Tumultſzenen infolge Angriffen Lacottes gegen die Regierung und nach kurzer Debatte nahm Poincare die Tages⸗ ordnung Manaut und Brouſſe an. Die Priorität für dieſe Tages⸗ ordnung wurde mit 415 gegen 151 Stimmen bewilligt. Die ge⸗ ſamte Tagesordnung wurde mit erhobenen Händen angenommen. Ein engliſcher delegierter im Kuhrgebiet Die Agence Havas veröffentlicht eine Mitteilung, in der es heißt: In gewiſſen Kreiſen der engliſchen Regierung ſeien kürzlich Befürchtungen wegen der wirtſchaftlichen Rückwirkungen zum Ausdruck gebracht worden, die die Liquidation der im Ruhrgebiet beſchlagnahmten Lager zur Folge haben könnten. In den franzö⸗ ſiſchen Kreiſen weiſe man diesbezüglich darauf hin, daß der eng⸗ liſchen Regerung alle notwendigen Angaben über die von den Be⸗ ſatzungsbehörden geplanbden Vorſichtsmaßnahmen gemacht worden ſſeien. Die franzöſiſche Regierung habe in London vorgeſchlagen, einen engliſchen Vertreter nach dem Ruhrgebiet zu entſenden, der mit den belgiſchen und franzöſiſchen Delegierten der Micum die Frage der Liquidation der Lager zu prüfen hätte. Der Vorſchlog ſei angenommen worden. Die engliſche Regierung habe den bei der Rhienlandkommiſſion tätigen Beamten Trongthon in dieſem Sinne beauſtragt. Er habe ſich nach einer Beſprechung mit den franzöſiſchen und belgiſchen Delegierten an Ort und Stelle begeben und von deren Anordnung ſich befriedigt erklärt. Das Bündnis Frankreich mit der Tſchechei Die„Lidowi Liſty“ veröffentlicht jetzt den Wortlaut des franzöſiſch⸗ſchechiſchen Bündnisvertrages, den dieſe von unterrich⸗ teter Seite erfahren haben will. Darnach gründet ſich der Vertrag auf folgende Beſtimmungen: 1. Die beiden Staaten verpflichten ſich in ihren Ländern und in Mitteleuropa den Zuſtand, der durch die Friedensver⸗ träge und die Snuderprotokolle vereinbart wurde(z. B. die Abſtim⸗ mung in Oberſchleſien) aufrecht zu erhalten. 2. Zur Bewahrung der Friedensverpflichtungen beider Staaten abgeſchloſſenen Defenſivverträge einzu⸗ ſind alle bisher halten. 3. Alle Zuſätze und Ergänzungen zu internationalen Verträgen an denen beide Parteien entweder direkt oder indirekt intereſſiert ſind, müſſen reſpektiert werden. 4. Beide Staaten verpflichten ſich in völligem Einvernehmen an der wirtſchaftlichen Eerneuerung Europas zu arbeiten. Artikel—7 verordnen, daß die Tſchechoſlowakei und Frankreich niemals in Deutſchland oder einem anderen Land die Reſtau⸗ rierung der Hohenzollern zulaſſen, das Gleiche gilt von Habsburgern, auch für Ungarn. In Artikel 8 verpflichten Frankreich und die Tſchechei ſich die ſogenannte politiſche Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit Deutſch⸗ Deſterreichs zu„ſchützen“. Schließlich ſoll das ſogen. Ueberein⸗ kommen mit Italien aus dem Jahre 1921 in ſeinem ganzen Umfang eingehalten und durchgeführt werden. In einem Nachtrag wird das gegenwärtige Militärver⸗ hältnis 0 beiden Parteien feſtgeſetzt, daß beide Staaten auch in Zukunft das Uebereinkommen über den ſtändigen Kontakt zwiſchen den beiden derzeitigen Oberbefehlshabern zu halten haben. Die Oberbefehlshaber ſollen in Fragen von allgemeiner milſtäriſcher Bedeutung, keineswegs aber in innerpolitiſchen Aktionen zuſammen⸗ arbeiten Jeder wie immer gearbeitete Geheimvertrag mit einem anderen Staat iſt unzuläſſig. Keiner der beiden Vertrags⸗ ſtaaten darf einen ſolchen abſchließen. Der letzte Abſatz des! Vertrages enthält die Beſtimmung. daß jeder Streit über die Auslegung des Vertrages einem Schieds⸗ gericht überantwortet werden ſoll. hoeſch bei Streſemann Der deütſche Geſchäftstrüger in Paris hatte geſtern eine mehr⸗ ſtündige Unterredung mit dem Außenmigiſter Dr. Streſemann. Dabei ſoll auch die Botſchafterfrage endaültig dahin geregelt worden ſein, daß v. Hoeſch demnächſt zum Botſchafter in Paris ernannt werden ſoll. Jedenfalls wird v. Hoeſch nicht vor Anfang der nächſten Woche nach Paris zurückkehren und zwar noch in ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsträger. —4— 2. Sowjetruſſiſche Kriſe Faſt alle Autoren, die in den letzten Jahren Rußland bereiſt haben, ſind mit ungeheurem Reſpekt vor dem Sowietſtaat und ſeinen Beherrſchern, manche faſt als ihre alühenden Verehrer, heimgekehrt. Die Erſcheinung iſt nicht weiter verwunderlich. Die meiſten dieſer Herren— auch der deutſchnationale Profeſſor Otto Hoetzſch gehört in die Reihe— blicken auf Rußland etwa mit der Verliebtheit, wie der Künſtler auf ſeinen Stoff. Sie haben, was für jeutſchen im allgemeinen gar nicht leicht iſt. dieſes Ar⸗ ſich einmal erobert und ſpüren den verſtändlichen Drang, vertraut gewordene Feld auch weiter zu beackern. Sie ſind einſt die Lobredner des alten zariſtiſchen Syſtems geweſen und verden nun, da die Tore zu den Rätſeln des nahen Oſtens langſam ſich wieder öffnen, die Neiauna nicht los, auch das neue durch die ge⸗ wohnte roſenrote Brille zu betrachten Immer wieder ſtößt man in ihren Darſtellungen auf den Kehrreim: die Macht der Sowietbeherr⸗ ſcher iſt, nachdem ſie mit Vernunft und Wirklichkeit ſchüchterne Kom⸗ promiſſe zu ſchließen begannen, ſo feſt gegründet. daß mit ihnen vor⸗ behaltslos und v keilsfrei ſich abzufinden, ein Gebot ſtaatspoliti⸗ ſcher Klugheit wurde. en erfährt man freilich, was den Reiſenden entgangen 5pätſommer und Herbſt des vorigen Jah⸗ n 2 treiks und Unruhen erfüllt geweſen ſind, ſelbſt in Moskau zu blutigen Zuſammenſtößen mit der Polizei geführt haben. Und durch die Preſſe tobt ſeit ein paar Monaten ein ungemein lebhafter und bemerkenswert deutlicher Meinungsſtreit, der natürlich weit ſtürmiſcher noch toben würde, wenn die allmählich zu ſtraffer Einheit zuſammengefaßten Sowietrepubliken nicht nach wie vor das gelobte Land des Terrors wären, in dem alle anderen Richtungen mundtot ſind und bleiben. Das vornehmlich wird man bei den Nachrichten. die aus Rußland kommen, ſich gegen⸗ wärtig zu halten haben. Was ietzt ſich da abſpielt, iſt ein Kampf innerhalb der kommuniſtiſchen Partei. Jener kleinen Gruppe von rund 350 000 Menſchen. die— im Grunde mehr ein Orden denn eine Partei— durch ihre in Fabrik und Dorf vorgeſchobenen Horch⸗ poſten, die ſogenannten Zellen. durch Polizei und bewaffnete Macht und den ihr allein gehörenden amtlichen Apparat, im Weſen nicht anders als der alte„samoderschetz“, der Selbſtherrſcher aller Reu⸗ ßen, nur unaleich gewalttätiger, das Land reaiert. Die ſowjetruſſiſche Freiheit(und jede kommuniſtiſche würde die nämlichen Züge auf⸗ weiſen): das iſt die Sklaveret und Rechtloſigkeit von 100 Millionen Menſchen mit Ausnahme der 350 000. die nach Siebung und Prüfung zur kommuniſtiſchen Partei⸗Mitaliedſchaft zugelaſſen wurden. Die erfreuten ſich allerdings(und erfreuen ſich noch) man⸗ cherlei anſehnlicher Privilegien und Benefizien. Aber ganz abge⸗ ſehen davon, daß ſelbſt in dieſem exleſenen Kreis Arbeiter und Bauern nicht viel mehr als ein Drittel ausmachen(der verbleibende und numeriſch überlegene Reſt ſind Sowietbeamte): Macht und Ein⸗ fluß. das Recht. Geſetze zu geben und, was in Rußland immer iden⸗ tiſch geweſen iſt. ſie auch zu übertreten, liegen und lagen allein bei den etwa 18 000 Funktionären des Parteiapparats, des ſoge⸗ nannten Politikbüros. Darum dreht ſich zum Teil der heutige Kampf. Man will nicht länger ſtumme Maſſe ſpielen, nicht auf ewig mit der Rolle der die⸗ nenden Brüder in dem unheiligen Orden ſich beanügen. Um des⸗ willen hat man auch auf dem Parteitaa im Dezember der herrſchen⸗ den Kategorie ihre Sünden vorgehalten. Die Führer, die Truſts. Fabriken und ausländiſche Vertretungen in Händen hätten, verlören die Fühluna mit den Arbeitern und gerieten in Gefahr, mehr und mehr mit der Bourageoiſie und den da und dort noch vorhandenen Reſten der büragerlichen Intelligenz zu verſchmelzen. Das Zentral⸗ komite beſtünde nur aus Uſurpatoren. Die von ihm geſchaffene „Troika“. das Dreigeſpann Kamenew. Sinowjew. Stalin, übte alle Gewalt aus ungz beherrſchte mit Hilfe der Polizei, die bis 1922 noch die Tſcheka hieß, Partei und Land. Man gebe vor, durch das ſtrenge Reaiment die Partei ſchützen zu müſſen. in Wahrheit aber trachte man nur danach, wie man die eigenen Taſchen fülle. Und ſo weiter und ſo fort. Dem Zentralkomite iſt dieſer Unmut offenbar bedrohlich erſchienen. So proklamierte man denn im Dezember die ſogenannte „Demokratiſierung“. Alle Mitalieder der Partei ſollten hinfort gleich⸗ berechtiat ſein, die wichtigſten Ereigniſſe in den Parteiverſammlun⸗ gen öffentlich beſvrochen werden, wie denn überhaupt in Zukunft Diskuſſionsfreiheit und unbeeinflußter Meinungsaustauſch zu wal⸗ ten hätten. Und ſtatt der Ernennunag durch das Zentralkomite, die bisher des Landes der Brauch geweſen war. würde man die Führer und die Kollegien von nun ab wählen. Eines nur ward nicht ver⸗ ſtattet: Gruppenbildungen und Fraktionen innerhalb der Partei ſollten, diewell ſie zu einer Schwächung des Herrſchafts⸗ und Parteiapparats führen könnten, auch fernerhin verboten bleiben. Indeſſen erſchöpften ſich darin nicht die Gravamins der Oppoſi⸗ tion. Zwei Bewegungen oder, ſagen wir beſſer, zwei Ströme floſſen da in⸗ und durcheinonder. Man wollte und will mehr Freiheit, ver⸗ ſteht ſich, nur für die Vollbürger. Aber man wünſcht zugleich Rück⸗ kehr zu den alten Praktiken der Gewalt. Die ganze Richtung paßt den Unmutigen und Unzufriedenen nicht mehr. dieſer Leninismus, der den„Nep“, die neue ökonomiſche Politik, entſtehen ließ und ſeit⸗ her den kommuniſtiſchen Arbeiterzellen in den Betrieben das Mit⸗ beſtimmunasrecht über die Produktion genommen hat, die Entwick⸗ lung zur Bourgeoiſie und Kapitalismus, die in den letzten drei Jah⸗ ren ſich leiſe anzubahnen begann, ſoll durch den Druck an die Kehle. dieſes eigentliche Schöpferprinzivy des Sowfetſtaats. wieder unter⸗ Auch dagegen hat das Zentralkomite im Dezember bunden werden. ein Rezept zu verſchreiben geſucht. In der nämlichen Entſchließung, die der Demokratie den Wea freizumachen verhieß, wurde der „ſchädliche Einfluß des Nep“ auf die Parteileitung offiziell ver⸗ dammt. Gleichzeitia hob man an. ins volle Menſchenleben hinein⸗ zuareifen.„Schieber“ zu verbaften. auszuweiſen. zu verſchicken und dergleichen mehr. Ut aliquid fieri videatur. Die Oppaſition iſt mit alledem noch nicht bezwungen worden. Der Kampf iſt. faſt temveramentvoller noch als zuvor wei⸗ ter geoangen und wird wohl auch die allgemeine Bundeskonferenz, die Ende des Monats in Moskau zuſammentritt. überdauern. Wie immer er aber ausgebt. er kann nur eine Etappe bleiben. Es iſt der Kampf um die Vorherrſchaft innerhalbeiner Oli⸗ garchie. Oder. meinetwegen. innerhalb eines kleinen und geſchlof⸗ ſenen Kreiſes von Vollbürgern. Man muß. um von den verfaſſungs⸗ mäßigen Zuſtänden in Sowjetrußland eine einigermaßen weſenhafte Vorſtellung zu gewinnen, ſchon auf die Stadtſtaaten des griechiſchen und römiſchen Altertums zurückgreifen. Ueber Sklaven, Freigetaf ö„Schutzbefoblene berrſcht eine kleine Schar erblich Bevorrechtia⸗ ter. Wenn die von Demokratie reden und um ihretwillen ſich zerſtrei⸗ ten und zerfleiſchen. iſt es immer nur der innere Haderei ner Herrenkaſte. Daß zman nach einer rund zweitauſendjährigen Entwicklung zu ſole Unnatur dauernd zurückkehren könnte, will un nicht als alaubhaft erſcheinen. —— 2. Seite. Nr. 31 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 19. Januar 192⁴ Die Lage in der Pialz Weitere Haftbefehle gegen Hochverräter Der erſte Staatsanwalt beim Landgericht Würzburg hat ſen 53 weitere Perſonen in der Pfalz Haftbefehle erlaſſen, 9585 die hinreichender Verdacht beſteht, daß ſie ſich der Separaliſten⸗ bewegung zangeſchloſſen, die ſog. autonome Regierung der Pfalz gebildet und unterſtützt und in dieſem Zuſammenarbeiten mit den Franzoſen bewußt und gewollt deren Plänen gedient haben, die Pfalz vom Deutſchen Reiche loszureißen Unter dieſen Perſonen, die ſich damit des mit der Todesſtrafe bedrohten Verbrechens des Landesperrats ſchuldig gemacht haben, befinden ſich zahl⸗ reiche„Beamte der autonomen Regierung“, auch Herr„Major“ Kuhn. Franzöſiſche Kritik an der Rheinpolitik Der Vorſitzende der franzöſiſchen Liga der Menſchenrechte, Victor Bache, äußert ſich in der„Ere nouvelle“ vom 15.— in einem längeren Artikel zur franzöſiſchen Rheinlandpolitik in ſehr kritiſcher Weife. Nach einer Abrechnung mit der„unfruchtbaren Ruhrpolitik kommt er auf die Separat ſtenbewegung im Rheinland und in der Pfalz zu ſprechen und bemerkt dazu wörtlich: Es gibt michts Verworreneres und Zweideutigeres als unſere Rheinland⸗ politik. Man munkelt, daß dieſe Politik von den Zivilbehörden der beſetzenden Macht mißbilligt werde. Man behauptet ſogar, Poincare habe Anweiſung dahin gegeben, daß wir uns wirklich neu⸗ tral verhalten ſollen, daß aber gewiſſe Generäle, die mangels militäriſcher Lorbeeren nach diplomatiſchen Lorbeeren ſtreben, dieſe Anweiſungen zu umgehen ſuchen. Jeder Unparteiiſche hat die Ueber⸗ zeugung, daß ohne die Mitwirkung unſerer Truppen die ganze ſeparatiſtiſche Bewegung wie ein Kartenhaus zuſammenbrechen werde. Poincare möge daher formelle Anweiſung gegeben, daß unſere Neutralität der ſeparatiſtiſchen Bewegung gegenüber eine effekt ve ſei und daß unſere Generäle nicht mehr mit verbrecheriſchen und käuflichen Elementen verhandeln und daß das ideale Prinzip des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker nicht zum Vorwand für verſchleierte Annektionsgelüſte genommen werde. Eine bezeichnende ſchwediſche Stimme Die Ereigniſſe in der Pfalz haben die Aufmerkſamkeit der ſchwediſchen öffentlichen Meinung auf ſich gelenkt. Es macht dabei ſtarken Eindruck, daß die ſchwediſche Preſſe in rückſichtsſafer Weiſe gegen den ſeparatiſtiſchen Schwindel auftritt. Das Stockholmer 22Aftonbladet“ ſchreibt:„Mit aller Deutlichkeit ergibt ſich, daß die gegenwärtige unhaltbare Lage entſtehen konnte, nicht zum min⸗ deſten infolge der Haltung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörden gegenüber dem verbrecheriſchen Verſuch minderwertiger Elemente, die große Maſſe der nicht im geringſten ſeparatiſtiſch geſinnten Bepölkerung zu terroriſieren. Man kann kaum leugnen, daß ein volitiſcher Mord ſe beſſer vorber⸗ibet war durch eine Reihe von Gewalttaten, gegen die die Bevölkerung wehrlos war. Dr. Schacht in Paris 7l Berlin, 19. Jan.(Von unf. Berl. Büro.) Die Anhörung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht durch den erſten Sachver⸗ ſtändigenausſchuß iſt nach einer Pariſer Meldung der„Voſſ. Zig.“ endgültig auf nächſten Montag feſtgeſetzt. Der Ausſchuß über⸗ mittelte geſtern der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion einen Frage⸗ bogen zur Weitergabe an den Reichsbankpräſidenten. Die darin ent⸗ haltenen Fragen beziehen ſich auf die finanzielle und wirtſchaftliche Lage Deutſchlands. Nach dem„Temps' wird Dr. Schacht auch er⸗ ſucht werden, ſich über den Plan der Goldnotenbank zu äußern. Schon wieder Herr Rechberg! Das„Journal des Debats“ erfährt nach einer Pariſer Drahtung Jer„Voſſ. Ztg.“ von einem Brief Rechbergs, der zu den Stinnesſchen Reparationsvorſchlägen Stellung nimmt und bemerkt, daß alle Vor⸗ ſeile dieſer 42* r deutſchen Schwerinduſtrie zufallen und alle Nachteile das de und franzöſiſche Volk zu tragen habe.(Arnoſd Rechberg entwickelt ſich immer ſympathiſcher.) Deutſchenausweiſungen aus Polen Berlin, 19. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Unter der Ueber⸗ ſchrüff„Erfolg der bayeriſchen Judenhetze“, berichtet der„Vorwärts“ aus Poſen: Als Gegenmaßnahme für die Ausweiſung von 79 Juden⸗ ſamilien aus Bayern, von denen 14 bereits Bayern verlaſſen mußten, hat das polniſche Innenminiſterium der Poſener Wojwod⸗ ſchaft den Auftrag erteilt, 14 deutſche Familien aus Poſen auszuweiſen.— Der„Vorwärts“ ſcheint nicht zu wiſſen, daß die Regierung jüdiſche Mitbürger und Staatsangehörige innerhalb der eigenen Landesgrenzen nach allen Regeln ſchikaniert und unterdrückt. * Die Unterhausdebatte über den Mißtrauensantraa der Arbei⸗ terpartei iſt nach der Helmfen Sitzung auf Montag vertagt worden. Eim bürgerlicher Wirtſchaftsblock in Lübeck. Für die am 10. 5 ſtattfindenden Bürgerſchaftswahlen in Lübeck haben ſich die utſchnationalen, die Deutſche Volkspartei, das Zentrum und der Bürgerbund zu einem bürgerlichen Wirtſchaftsblock zufam⸗ mengeſchloſſen, während die Demokraten mit Rückſicht auf die Linksgruppe ihrer Wähler beſchloſſen haben, eine eigene Liſte aufzuſtellen. Zwiſchen den Demokraten und dem Wirtſchaftsblock wurde jedoch Burgfrieden vereinbart Börries von Münchhauſen Zu ſeinem 50. Geburtstage Von Ernſt Edgar Reimerdes(Celle) Am 20. März tritt unſer bedeutendſter lebender Balladendichter in ſein 50. Lebensjahr. Als Sohn eines Juriſten und Kammerherrn wurde der Freiherr Börries von Münchhauſen in Hildes⸗ geboren. Er entſtamumt der althannoverſchen Adelsfamilie, zu der außer angeſehenen Staatsmännern und Vertretern von Kunſt und Wiſſenſchaft auch der berühmte Erzähler wunderbarer Jagd⸗, Kriegs⸗ und Reiſeabenteuer, Karl Friedrich Hierongmus von Münch⸗ hauſen gehört. Seine Mutter, eine Frau von reicher Bildung und großem Wiſſen— ſie beherrſchte 18 Sprachen— war die hter und Schweſter der berühmten Sprachforſcher von der Gabelentz. Münchhauſen verlebte ſeine Jugend auf den väterlichen Gütern in Hannover und Thüringen und erhielt, zuſammen mit ſeinen fünf Geſchwiſtern, den erſten Unterricht durch Hauslehrer. äter be⸗ ſuchte er in Ilfeld und Altenburg das Gymnaſtum und in Hannover das Enzeum II, ſtudierte nachdem er die Abgangsprüfung„ſchlecht und 4 5 beſtanden hatte, in Heidelherg, München, Göttingen und Berlin Jurisprudenz und machte in Celle ſeinen Referendar, in Leipzig ſeinen juriſtiſchen Doktor. Dann trieb er noch einige Zeit literariſche, lofophiſche und naturwiſſenſchaftliche Studien.ſſ 1902 vermählte er ſich mit einer Jugendfreundin, der Tochter des Ober⸗ von Breitenbüch. Seitdem lebt er auf ſeinem ſchloſſe zu Sahlis in Sachſen. In ſeiner erſten Gedichtſammlung(1896) tritt die ſpätere Eigen⸗ art Münchhauſens noch wenig hervor, macht ſich der Einfluß frem der Vorbilder alzuſehr bemerkbar. Trotzdem iſt darin bereits die Vor⸗ liebe des Di hiers zur Rhetarik und zur ſtarken Bewegung zu er⸗ kennen Eigene Töne ſchlägt er in ſeiner nächſten Sammlung „Juda“(1900) an deren Stſicke er naß Vorbiſdern des Alten Teſtaments ſchuf. Daß der Di hter bei ſeinem freien Ferme ſinn ſich für altſüdiſche Poeſie hingezogen fühlte, erſchennt rerſtöndlich, ſeine Legei erung dafür iſt vor allem in der Natur Münchhduſens begründet der tief im alten Kuſturboden»deliger Ueberlieferung würzelt. Die im Sti der hebräiſchen Geſänge zutagetretende Freude an Pracht u. Prunk. Farbe, Form und Rhythmus, der Sinn r das bekorative Element, ließ in ihm verwandte Töne erklingen, ſein Ohr berauſchte ſich am Klang orientaliſcher Namen, er ſchmückze⸗ ſeine Verſe mit paläſtiniſchen Worten aus. Hervorragende Stücke ſind u. a.„Oie Hexe von Endor“, der„Triumphgeſang des Juden“, „Enak vor Gomorrhä und vor allem„Stmſon“. Am abwechflungsreichſten, zeſſten und reichſten offenbart ſich Münchhauſens Können in ſeinen Balladen undritterlichen Liedern, die Bilder aus verſchiedenen Zeiten und Välkern in den eniſprechenden ſtiliſerſſchen Ausprägungen enthalten. Wie meiſter⸗ Das Echo des Wirthſchen Briefes Abg. Joos antwortet In der„Germania“ erwidert heute der Reichstagsabgeordnete Joos auf den offenen Brief des früheren Reichskanzlers Dr. der Kundgebung, die er nach verſchiedenen Seiten hin ergänzt. Die Fähigkeit, den Ausgleich zu erzielen, die Dr. Wirth der Zentrums⸗ partei zuerkennt, werden nur dann von Erfolg ſein, wenn das Zentrum weder nach links noch nach rechts abrückt. An Dr. Wirths altung gegenüber den„politiſch negativen Kräften“ nümmt Herr Joos einige Abſtriche vor. Ihm ſcheint, das Zentrum müſſe ſich fern halten von dem Unglauben, als ob es niemals gelingen könnte, dieſe negativen Kräfte zur poſitiven Arbeit zu gewinnen, und er glaubt, daß links und rechts vom Zentrum die Anzeichen eines politiſchen Reinigungsprozeſſes bereits wahrnehm⸗ bar ſeien. Als die beiden Hauptmängel, die der demokra⸗ tiſchen Verfaſſungsform zum Nachteil geworden ſind, bezeichnet Joos den unvorbereiteten geiſtig politiſchen Zu⸗ ſtand unſeres Volkes und den Mangel an Geſinnungs⸗ demokratie. Aufgabe des Zentrums ſei es, zu verhindern, daß wir in äußeren demokratiſchen Formen erſtarren. Daß Dr. Wirths Darlegungen im Zentrum ſelbſt auf ſtarke Widerſprüche ſtoßen, zeigt u a. eine Kritik des Ste⸗ gerwaldſchen Organs„Der Deutſche“ an der„Wahlkundgebung“ des Kanzlers der kleinen Koalition. Dr. Wirth, ſo heißt es da, „ſtelle politiſche Forderungen auf, als gebe es keinen allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbund, der auf die Sozialdemokratie einwirke, keinen deutſchen Gewerkſchaftsbund, auf den die nichtſozialdemokra⸗ tiſchen Parteien Rückſicht nehmen müſſe, Neichslandbund, Vereini⸗ gung deutſcher Bauernvereine, Reichsverband der deutſchen Indu⸗ ſtrie uſw. Das alles ſeien heute Kräfte, die, mag man ſie ein⸗ ſchätzen, wie man wolle, die Politik der Parteien weſentlich beeinfluſſen Von dem großen Problem, wie man dieſe Kräfte an die politiſche Verantwortung bringe, ſei in Dr. Wirths Brief mit keinem Wort die Rede Der Reichsbund der deutſchen demokratiſchen Jugend hat Dr. Wirth ein Zuſtimmungstelegramm geſchickt. Die parlamentariſche Lage ſBerlin. 19. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Hermann Müller hat, wie der„Vorwärts“ mitteilt. im Auftrag des Frak⸗ tionsvorſtandes geſtern an Dr. Streſemann einen Brief gerich⸗ tet, in dem er die Einberufunga des auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes für die kommende Woche fordert. Hermann Müller be⸗ aründet dieſes Verlangen mit dem Einaganag der franzöſiſchen und belaiſchen Antworten auf das deutſche Memorandum. Er wünſcht außer einer Beſprechung dieſer„Noten“ auch eine Ausſprache über die Rhein⸗- und Ruhrfrage, das Reparationsproblem, das Verhalten der franzöſiſchen Veſatzung in der Pfalz und die Mili⸗ tärkontrolle. Eine Beſprechung dieſer Fragen erſcheine ſchon des⸗ halb notwendia, weil vorläufia ein Termin für die Einberufung des Reichstaas noch nicht feſtgeſetzt ſei. Sobald der Reichsaußenminiſter ſich zu dieſem ſozialdemokratiſchen Begehren geäußert hat, wird Her⸗ mann Müller die Einberufung des auswärtigen Ausſchuſſes bei deſſen Vorſitzenden Scholz formell beantragen. Wir alauben nicht. daß Außenminiſter Dr. Streſemann ſich dem ſozialdemokratiſchen Begehren verſagen wird. Bemerkenswert iſt übrigens an dieſer Begründung, daß die Sozialdemokratie nunmehr auf die ſofortige Einberufung des Reichstaas aar nicht mehr drängt. In der Fraktionsausſprache vom Donnerstaa ſcheinen alſo die ruhigeren Glemente geſiegt zu haben. Wie das„B..“ noch zu berichten weiß, hat Reichstaaspräſident Löbe den Alteſtenrat zum Dienstaa. den 29. Januar geladen. um deſſen Wünſche auf die Einberufung des Reichstags zu hören. Die Verhandlungen der So⸗ zialdemokratie über die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes können natürlich erſt beginnen, wenn Dr. Marrx von ſeiner Beſprechung mit dem Miniſterpräſidenten v. Knillina zurückgekehrt iſt. Heute beginnt die Tagung des Reichsausſchuſſes der Zentrumspartei in Berlin. Sie wird durch eine Vorſtand⸗⸗ ſihung eingeleitet. Auf der Tagesordnung ſtehen im weſentlichen Fragen der Organiſation und der kommenden Reichstagswahlen. Natürlich wird auch das Pronunziamento Dr. Wirths bei dieſer Zuſammenkunft einen ſehr breiten Raum einnehmen. 3 Millionen Erwerbsloſe Vom Reichsarbeitsminiſterium wird uns mitgeteilt, daß die am 17. Januar in einigen Zeitungen mitgeteilte Zahl von 1 528 000 zur⸗ zeit unterſtützten Arbeitsloſen und 362 000 unterſtützten Kurzarbei⸗ tern nur die Arbeitsloſen des unbeſetzten Gebiets angibt. Ge⸗ naue Zahlen für das beſetzte Gebiet ſind wegen der immer noch geſtörten Verwaltumgstätigkeit der deutſchen Behörden nicht zu er⸗ langen. Es gibt dort aber ſchätzungsweiſe ebenfalls ungefähr %½% Millionen Arbeitsloſe und 850000 Kurzar⸗ beiter. Damit beträgt die Zahl der voll Erwerbsloſen im gan⸗ zen Reich etwa 3 Millionen. Allem Anſchein nach iſt auch im befetzten Gebiet eine kleine Beſſerung eingetreten. Die Weiter⸗ entwicklung des Arbeitsmarktes im beſetzten Gebiet iſt aber nach wie vor ſelbſt bei der Berg⸗ und Hütteninduſtrie des Ruhrgebietes vor allem wegen der Verkehrs⸗ und Zollſchwierigteiten außerordentlich unſicher. Jhaft beherrſcht er z. B. den Ton der leichten franzöſiſchen Ritter⸗J ger Candestheater umd ſoll als ſolcher dafür ſorgen, daß die T ballade, worin ihm C. F. Meyer vorangegangen iſt. Staunens⸗ wert iſt dieſe leichtfüßige Rhythmik des Sanges. Zum Beſten, was Münchhauſens Bild⸗ und Sprachkunſt ſchuf, gehören„Die Glocke von Hadamar“ und„Die Peſt in Elliant“. Welche Stimmungs⸗ kraft liegt in der Natur ſeiner nordiſchen Balladen, welche Klang⸗ fülle ſtrömt uns aus ihnen entgegen, wie denn das muſikaliſche Element neben dem dekorativen bei ihm eine bedeutende Rolle ſpielt. Ihm iſt die leichtfüßige Rhythmik des Sanges voll und ganz zu eigen, nichts iſt ſeiner Gewandtheit, ſeiner Sprachkunſt fremd und unerreichbar. In den nordiſchen Eddalzenen, wozu den Dichter die gewaltige Natur Skandinaviens ſowie Gebärde und Sprache der alten nordiſchen Dichkkunſt reizten. bekundet er ſeine große Sprach⸗ gewalt und den hinreißenden Schwung ſeiner Wortkraft. Zu 0 Meiſterſchaft hat er es in der Ausbildung der Form und Technik gebracht, nur wenige können es ihm darin gleichtun, er be⸗ herrſcht 5 im ſeinen beſten Stücken mit ſpielender Leichtigkeit und Sicherheit. Viel hat er in dieſer Beziehung von ſeinen Vorgängern Fontane und Strachwitz gelernt, die er jedoch keineswegs nachahmt, dazu iſt er viel zu ſehr ein Eigener. Münchhauſens Pathos iſt ocht, niemals unſchön und übertrieben, ſtets vollauf berech⸗ tigt. Selbſt die anſpruchsloſeſten Stoffe verſteht der Dichter wir⸗ kungsvoll zu geſtalten, davon zeugen Schöpfungen wie„Die Grab⸗ ſteine“,„Der jete Weg“ und„Matje Felvis Münchhauſen bevor⸗ zugt gewiſſe Themen, zu denen es ihn immer wieder hinzieht, es iſt das uns in Chroniken und Sagen überlieferte Kriegs⸗ und Liebesleben, worin er, der Sproß eines alten Adelsgeſchlechts den ſtärkſten Ausdruck ſeines Weſens findet, die Liebe zur Heimat, zur väterlichen Scholle, der Stolz des Ritters und Bauern, ſeine Treue und deraleicher mehr Tuniſche Adelsballaden ſind„Der Letzte des Stammnes“,„Der Moarſchall“,„Preigeſpräch“,„Der Dolch“.„Der Wahſſyruch der Beaumanoirs“, für die beſte wird die„Maper⸗ ballade“ gehalten. Zu den bekannteſſen Shöyfungen des Meiſters zähten„ie Trommel des Ziska“,„Das Lied des Ooriſten“ ſomdie namemſſich die häuflg zum Vortrag gelangenden„Alten Landsknechte“, zweifellos eines ſeiner beſten Werke. Theater und Muſik Der neue Generalintendantk von Weimar. Das thüringiſche Staatsminiſterium hat, wie bereits gemeldet, den Vertrag mit dem bisherigen Generalintendanten des Weimarer Nationaltheaters Ernſt Hardt nicht erneuert und für den Poſten»des General⸗ intendanten den bisherigen Meininger Intendanten Dr. Ulbrich auserſehen. Dr. Ulbrich ſieht ſich ſchwierigen Aufgaben gegenüber; denn er ſoll nicht nur das Weimarer Theater leiten, ſondern die komplizierten Thüringer Theaterverhältiſſe von Jrund auf neu organiſieren. Er erhält den Titel eines Generaldicekbors der Thiiein⸗ Der vol sbegehrens⸗Antrag in Bayern Ein geſtern beim Miniſterium des Innern eingereichter Au trag der bayr. Volkspartei auf Durchführung eines Volk?“ Auflöſung des Land: begehrens in Bayern verlangt: des beſondere Ziele der neuen Geſetzgebung ſoll die Begründung 160 Entwurfs enthalten: Einführung eines Staatspräſidenten. der 15 das Recht der Landtagsauflöſung haben ſoll Zweikammerſyſtem 10 Vereinfachung des parlamentariſchen Betriebs ſowie Verringeng ſeiner Koſten, Aenderung des Wahlrechts durch die Verbindme zwiſchen Wahlkreis und Abgeordneten und endlich Erweiterung Volksrechte(Volksbegegr und Volksentſcheid) Im Verfaſſungsausſchuß des Landtags erklärte der Minſſte des Innern, Dr. Schweyer, auf verſchiedene Anfragen. daß 1 Regierung alles Intereſſe daran habe, daß im Hiller⸗Kudendeiſg prozeß volle Klarheit geſchaffen werde, und daß ſie nich zu verheimlichen habe. Marx—fniſſing Die Ausſprache zwiſchen dem Reichskanzler und dem baveriſcge Miniſterpräſidenten hat in Homburg v. d. H. ſtattgefunden. 16 erſtreckte ſich insbeſondere auch auf die bayeriſche D enkſch 1* zur Weimarer Verfaſſung und war getragen vom Verſtändnis die gegenſeitigen Belange. lleber die weitere geſch äftli ch e 10 handlung der ſchwebenden Fragen wurde ein Einverſtändnis erzie Badiſche Politik die Reichsgründungsfeier der badiſchen Regierun Der Andrang zu der von der badiſchen Regierung am Frel abend in den mit den Flaggen der Reichs⸗ und Lanterfarben ſchmückten großen Feſthalleſaal in Karlsruhe veranſtalteten Rei 1 gründungsſeier war derart ſtark, daß ſchon eine halbe Stunde, 000 Beginn die Türen geſchloſſen werden mußten. Weit über 0„ Menſchen füllten Kopf an Kopf den weiten Saal; Tauſende fan ralt keinen Einlaß mehr. Das Gedränge im Saal ſelbſt war de 1 beängſtigend, daß die Sanitätskolonne des öfteren bei Ohnma anfällen eingreifen mußte. 5 Zu der Feier waren die Miniſter. die Vertreter ſtaatlicher 12 ſtädtiſcher Behörden, auswärtige Abordnungen und Angehörige. „„ erſchienen. Das von dem Landesthe 1f orcheſter geſpielte Deut' landlied leitete die Gedenkfeier ein, worag der Miniſter des Kultus und Unterrichts, Prof. Dr. Hellpen einige Einleitungsworte ſprach. Ausgehend von dem Verſailles 90 ö 1871 wies Dr. Hellpach darauf hin, daß, wenn unſer Auge bekannte Bild der Krönung im Spiegelſaal erblickt, nicht der ar 25 Prunk und Schmuck uns erfreuen darf, ſondern das große Wag das Bismarck geſchaffen hat. Zweimal haben wir es me eines kurzen Zeitraums erlebt, daß der deutſche Reichsgedanke Sieg davongetragen und zwar in den Auguſttagen von 1914. 10 Hader und Parteigezänk ſchwiegen und in den Herbſttagen 1923, es gelang, ſich in der Treue zum Reich zu bewähren. der Nach dem Vortrag der Egmont⸗Ouvertüre entwickelte 9 Dichter Fritz von Unruh Gedanken zum Reichegründungaleg fernab üblichen Redeſchwalls, neuen Wegen und neuem Smne zugewandt, eine ſcharfe Abſage an Revanche und neuen Krieg den Militarismus und an des„Weſtens Maſchinenvergötzung und den Blutrauſch des Oſtens“, ſcharf geißelnd den„fleiſchigen, praſſengge Schiebertanz“ und bezwingend hinlenkend den Blick auf die„her 9. Flamme“: das Reich.— Brauſender und herzlicher Beifall ſol Dann erklang Beethovens 0 975 letzte Klang verrauſcht, erhob unter wang immung, vollen Augenslicks die Verſammlung und ſang das Deulſchlandlied das der Feier einen beſonders eindrucksvollen Abſchluß gab. 1 N Letzte Meloͤungen Aeberfall auf einen deutſchen Sejm⸗Abgeordneten 1 Warſchau, 19. Jan. Nach der Polniſchen Telegr.⸗Agentur in der Nacht zum Donnerstag im Zuge Warſchau—Poſen auf i 5 3, de 2 5 0 tags und die Vorlage eines Geſetzentwurfs auf Ermächtigung Wirth. Herr Joos, der zu dem engern Freundeskreis Dr. Wirths neu zu wählenden Landtags, daß er mit einfacher Stimmen⸗ ̃ „o mehrheit eine neue Verfaſſungsurkunde beſchließen kann. A —* — Sejmabgeordneten Moriz Berthold, der der deutſchen Mirbe heitspartei angehört und im Kreiſe Kulm anſäſſig iſt, ein uehng fall verübt worden. In das Abteil, in dem Berthold ſaß, 215 ein Räuber ein und verſuchte ſich des Reiſegepäcks zu bemächt indem er den Reiſenden mit der Waffe bedrohte. Auf die Hi 1 rufe des Reiſenden ſchoß der Näuber und verletzte Berthold lel Der Räuber ſprang dann aus dem Zug. del Schaumburg-cippe und Preußen. Bei einem Beſuch, den preußiſche Mimiſter des Innern dieſer Tage dem Londoprtfng in Detmold abſtattete, wurde der Anſchluß von Schaumb Lippe an Preußen zur Sprache gebracht. Der Miniſter ſtellte 10 daß Preußen ſich vollkommen zurückhaltend benehmen werde. 90 könne nur verhandelt werden, wenn Lippe einen unzweideuig, Wunſch äußere. Mit Zuſtimmung des Hauptausſchuſſs des aber tcges beſchloß das Landespräſidium, vorläufig Feſtſtellungen 125 die Verhandlungsgrundlagen zu treffen, damit demnächſt dem 2 ge tag Gelegenheit gegeben werden könne ſich in öffentlichen 9 handlungen mit der Frage zu befaſſen. Die endgültine Suſcheinen werde nur durch Volksabſtimmung getroffen werden kö heae von Weimar, Altenburg, Gera, Gotha, Meiningen Jena, Eiſenach und Rudolſtadt nicht mehr ſo große ſchüſſe erfordern wie bisher. möglicht werden, daß ein gemeinſamer ſchaffen wird und daß auch— natürlich nur bis zu einem gew ge⸗ Grade— ein Teil des Künſtlerperſonals für mehrere Theater meinſam verpflichtet wird. iſt ſerner, Gotha zu eh reinen Opernbühne zu machen; in Meiningen 1 ausſchließt Schauſpiel geſpielt werden. In Altenburg follen Oper und Bpoaſſe beſtehen bleiben, dagegen das e im Wegfall kommen. Dae ſoll das Weimarer uſpiel in Altenburg einen viermonath Spielplan erledigen. Alle dieſe Pläne haben ſelbſtverſtändlich 110 Entlaſſung zahlreicher Künſtler und Angeſtellte zur Folge, 655 es wird nicht ausbleiben, daß ſowohl das thüringiſche Stan miniſterium als auch Dr. Ulbrich auf ſtarke Gegnerſchaft ſtoße, Die im vorigen Jahre gegründeten Kammerſpiele Weim e⸗ Jena, die vornehmlich in dem neuen Jenger Stadttheater wpieſt und dort außerordentlich großen Erfolg hatten, follen vorausſich auch verſtaatlicht werden. Sivoli und das Aachener Theater. der„Ahein. Weſtf. Ztg.“ daß Intendant Sioli die Verufung ze das Landestheater des Freiſfaates Oldenzurg angenommen Heht wirkte in Aachen überraſchend, nachdem der Theaterausſchuß ue einſtimmig für eine weitere Vertragsperiode gewählt hatte. 1 Annahme der Intendantenſtelle in Darmſtadt oder Mannheg, wo Sioli ein ausſichtsreicher Kandidat geweſen ſein wäre bei ſeinem künſtleriſchen Ehrgeiz verſtändlich geweſen. in dem kleinen, weltabgeſchiedenen Oldenburg, wo er die Au 15 tätigkeit. die er in Aachen zu ſeinem und des ihm anverkraneſt Inſtitutes Ruhm vollendet hatte, von neuem beginnen muß. win 1 dort ein ſchönerer Lohn? Gewiß, der Wunſch, durch Sioli in Olde burg„ein gzweites Weimar“ ſchaffen zu laſſen. hat das Oldenkurgz, Miniſterium u. dortigen Stadtmagiſtrat bewogen, ihm die glären⸗ ſten Bedingungen zu ſtellen und ihm eine abſolut ungehne derte Betätigung zu verbriefen. Soweit die gekotengz Vorteile wirtſchaftlicher, geldlicher Art ſind. haben ſie jedenfab, ſeinen Entſchluß nicht we entlich beeinflußt. Das weiß jeder, ſter ſeinen lauteren, vom höchſten Idealismus getragenen Shard fennen und ſchätzen gelernt hat. So ſtehen auch ſeine 58 Freunde vor einem nicht gang gelöſten Rätſel. es ſei denn, eine durch Ueberarbeit erzeugte nerröſe Svannung ihn zu eireen übereilten Entſchluſſe bewogen bat. Denn Sioli iſt ein Manne Arbeit, zielbewußter, raſtloſer Tätigkeit, die vom frühen Morg, bis in die ſpäte Nacht nicht abreißt die keine Erholungsbeung zeinen Urlaub erträgt. Man hat ihn gebeten, dio Inſzenieren von Schauſpielen mehr als bisher ſeinen beiden küchtigen Mogiſſe Dies soll in erſter Imie dadurch, Verwalfungsapparas ſen fban, „* 11 1 Dr. A. Fris ſchreibt n 9 192⁴4 — er An⸗ zolks“ Land⸗ ung des n. ung des er auch dem und ngerung bindung ung der Miniſter daß die endarf, wich m men⸗ 25 — lüefferte das ba beſchloſſen hat. ngsmilch in Flaſch Samstag. den 19. Januar 1924 Maunhermer General⸗Auze!ger(mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nt. 31 Abbau der Mannheimer Milchzwangswirtſchaſt verſorgungsberechtigt ſind nur noch Kinder bis zu 6 Jahren und alte Leute über 70 Jahre— Au hebung der Kranken⸗Milchſcheine— die Milchzentrale bleibt Jentralſtelle für die Milchverſorgung— Mitwirkung der Händler bei der Erſchließung der Milchquellen 5 In einer informatoriſchen Beſprechung, die geſtern nachmitta He Turmſaal des Rathauſe⸗ under Teilnahme der Damen 110 erten abgehalten wurde, die ſich ſonſt zu den Sitzungen der Preis⸗ prüfungskommiſſion einfinden, konnte der Vorſitzende, Bürger⸗ 8 Dr Walli. die erfreuliche Mitteilung machen, daß der tadtrat, den Wünſchen der Bevölkerung Rechnung tragend, weſentliche Erleichterungen im Milchbezug Der Kreis der Milchverſorgungs⸗ ꝛ0ochtigten iſt auf Kinder bis zu 6 Jahren und über 505 Jahre alte Perſonen, die im Beſitz der Milchkarte ſind, küchränkt worden. Kranke und werdende und ſtillende Mütter ſind uftighin auf den freien Milchbezug angewieſen. Es iſt nicht zu dia kechten, daß eine Benachteiligung der Kranken eintritt, da für 2 Kinder und alten Leute nur die Hälfte der Milchmenge(letwa — 00⁰ Liter) gebraucht wird, die gegenwärtig zur Anlieferung ge⸗ Vadt. Eine weitere Vereinfachung ſoll dadurch erfolgen, daſ, die daß 4 gsmilchgeſchäfte aufgelöſt werden. Die Uebung, ß die Säuglingsmilch in beſonderen Geſchäften verkauft wurde, den Nachteil gehabt, daß eine Familie, die z. B. einen Säug⸗ ung und ein Kind von 4 Jahren hat, die Milch' in zwei verſchie⸗ nen Verkaufsſtellen holen mußte, die nunmehr zuſammengelegt werden. Eine Schädigung der Säuglinge iſt vollſtändig ausge⸗ ſchloſſen, da beabſichtigt wird, in den heißen Monaten die Säug⸗ en abzugeben. Die Unkoſten, die durch dieſe Vorſichtsmaßregel entſtehen— die Milchzentrale muß z. B. ein Flaſchenpfand nehmen— werden von der Bevölkerung ſicherlich gern in der Gewißheit getragen, daß die Gewähr für die Lieferung einer völlig einwandfreien Milch geboten iſt. Es iſt weiter in Aus⸗ ſicht genommen, die bisherige feſte Zuteilung der Milchverkäufer n das Beſtellverfahren umzuwandeln, das im kommenden Frühjahr zur Einführung gelangen ſoll. Die Milchverſorgungs⸗ berechtigten werden dann in der Lage ſein, ſich ihren Milch⸗ bändler ſelbſt wählen zu können. Eine vollſtändige Freiheit i der Weiſe, daß die Leute heute von dem einen Händler beziehen morgen von einem andern, iſt nicht möglich, weil eine der⸗ ige Ungebundenheit zu viel Schreibarbeit verurſachen würde. Es iſt deshald in Ausſicht genommen, daß die Wahl des Milchhänd⸗ lers für einige Zeit gelten muß, vielleicht für ein Vierteljahr. Die Geſchäfte, die das Lebensmittelamt bei der Milchverſorgung r zu erledigen hatte, gehen fjetzt auf die Milchzentrale über. delöſt Abteilung des Lebensmittelamts wird auf⸗ b ſt. Dieſen Mitteilun die allſeitig mit großer Gen ng auf⸗ denommen wurden, ſchickte Bürgermeiſter Dr. Walli eine eln⸗ gehende Betrachtung über die der Milchver⸗ lorgung in Mannheim voraus. Die Beſchwerden, die in den letzten Monaten in der Oeffentlichteit laut wurden, ſeien, ſo führte er u. a. aus, in der Hauptſache durch die geringe MWilchzufuhr veranlaßt worden. Die Mißſtimmung habe ſich zu allen möglichen Vorſchlägen verdichtet, die auch in nicht immer obſektiven Zeitungsartikeln der Kritik der Heffentlichkeit unter⸗ breitet wurden. Wenn Dr. Walli in dieſer Beziehung von der ſogen.„Eſelswieſe“ ſprach, ſo iſt darauf zu erwidern, daß wir nur die Rubritk„Briefe an den Mannheimer Generalanzeiger“ kennen. n in dieſen Brieſen, ſoweit ſie ſich mit der Milchverſorgung beſchäftigten, mangelnde Sachkenntnis zu Tage trat, ſo hatte die Städtverwaltung jederzeit Gelegenheit, ſich und die Milchzentrale an der gleichen Stelle zu verteidigen. Auf dieſe Weiſe wäre auf die geeignetſte Weiſe zu der Aufklärung der Bevölkerung igetragen worden, die im Verlaufe der Beſpvechung wiederholt mängelt wurde. Dr. Walli griff in ſeiner hiſtoriſchen Betrachtung bis in die Jeit vor dem Kriege zurück, in der täglich 60—100 000 Liter be⸗ zogen wurden, davon allein 40—50 000 Liter aus Heſſen gegen heute 1200 Litex. An einem beſtimmten Tage im November v. Js. Aiſche Hinterland 7742 Liter nach Mannheim, während Heidelberg, die Hauptkonkurrentin, nur 9064 Liter betam. Bamit ſoll geſagt werden, daß wir uns über die Lieferungsfreudigkeit der Mannheim zugewieſenen Bezirke im allgemeinen nicht zu be⸗ klagen haben. Am geſtrigen Tage wurden en: aus dem badiſchen Hinterlande nahezu 15 000 Liter, aus Württemberg 2133 Aiter, aus Heſſen 1200 Liter, aus dem mittelbadiſchen Gebiel ewz 300. Waldshut 3100, Seegegend einſchließlich Hohenzollern unge⸗ fähr 5000 Liter. Dazu kommt die Erzeugung im ſtädtiſchen Fuhr⸗ bof mit 1200, in den Abmelkwirtſchaften mit 650 Litern und die chweizer Milch mit 11000 Litern. Nach dem geſtrigen Stande betrug die Geſamfmilchlieferung 45 590 Liter, ine gewiß ſehr ſchöne Menge, bei der allerdings zu bedenken iſt, de jetzt die beſte Lieferzeit iſt, weil die Kühe nicht zu ar⸗ Eiten brauchen. Auf die Steigerung der Zufuhr wird nicht ohne Einfluß geweſen ſein, daß der Milchpreis eine Höhe erreichte, die den Landwirt anſcheinend dazu bringt, die Milch freiwillig her⸗ dugeben, anſtatt ſie für ſich allein zu verwenden oder zu verburtern. den zu überlaſſen. Aber das iſt ihm gerade die liebſte, herzer⸗ quickendſte Arbeit. Und gerade die ſchwierigſten Inſzenierungs⸗ probleme reizen ihn am meiſten. So hat er als Spielleiter Vollen⸗ etes geſchaffen und Stücken zum Siege verholfen, die anderswo verſagten. Große Anforderungen ſtellte er nicht nur an ſich, ſondern ſtrch an ſeine Künſtler die er in einen einheitlichen, von ihm trenge geleiteten Organismus hineinzwang. Er diſsiplinierte aber nicht nur die Künſtler, ondern auch das Publikum, indem er es zur gußeren Ordnung beim Theaterbeſuch erzog und es auf die neuen Kircde der Theaterkunſt mit ſich fortriß, die er mit dem feſten inderglauben des echten Künſtlers für die richtigen hielt. Was under, daß der Theaterbeſuch in Aachen eine nie erreichte Höhe wlobte und ein ausverkauftes Haus eine faſt tägliche Erſcheinung urde! Man verſteht daher daß die Stadtverwaltung Siolis Ab⸗ ſonng in einer höchſt ehrenvollen Erklärung bedauert. Sioli ſcheidet, ſobald ſich ein paſſender Nachfolger gefunden hat, jedenfalls während der laufenden Spielzeit. N Kunſt und wihenſchaft Enkdeckung eines Velasquez im Kunſthiſtoriſchen Muſeum in uter Vor Zeit wurde im Kunſthiſtoriſchen Muſeum ein 8 50 Jund gemacht, indem unter einer Anzahl von anſcheinend —— oſen Bildern ein verloren geglaubtes koſtbares Original⸗ Infa b Velas quez' zutage gefördert wurde. Das Bild ſtellt die Le ntin Margarete Thereſia, die ſpätere Gemahlin Kaiſer türkfeds., als etwa achtjähriges Mädchen in einem herrlichen ein isblauen Kleide in ganzer Figur vor einem Schreibtiſch mit er Uhr ſtehend vor. Das Bild wurde im Jahre 1659 an den Hof verſchwuen geſchickt und iſt im Laufe der Zeit auf unerklärliche Weiſe chwunden. Das nunmehr gefundene Originalwerk hat die Größe ie Hewöbnlichen Velasquez⸗Bilder und iſt glänzend erhalren, bloß adeen des Bildes ſind abgeſchnitten. Dieſe unbedeutende Be⸗ Zung die im achtzehnten Jahrhundert erfolgte und offenbar zu wachß ſer ck geſchah, um das Bild in einen Barockrahmen zu zwängen, mälde erſcfältige Reparaturarbeiten nötſg, ſo daß das koſtbare ce⸗ gemacteerſt nach längerer Zeit der öffentlichen Beſichtigung zugänglich cht werden kann. Preſſer Naoul Amundſen über ſeine Zukunftspläne. Amerikaniſchen er denreter gegenüber äußerte ſich Ragul Amundſen, der Ent⸗ unſtsplas Südpols, der gegenwärtia in London weilt, über ſeine Zu⸗ erveditt insbeſondere über die von ihm beabſichtiate Flug⸗ hat die Abſtann an den Nordpol und ſeine Umaebung, Amundſen Nlu ucht. wenn alles aut gebt. ſchon im Mai ds. Js. zu ſeiner er für alle Pebition zu ſtarten. da dieſer Monat das günſtigſte Wet⸗ würden erſt belgr-Unternehmuncen biete. Die Hauptſchwierigkeiten rde, denn diere wen. wenn die eigentliche Flugreiſe angetreten un dieſe ſei noch mehr als jede andere Methode des For⸗ * Bei der Unterſuchung der Urſachen des bedeutenden Rückganges der Milchlieferung im Vergleich zur Vor⸗ kriegszeit iſt zunächſt zu berückſichtigen, daß nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Landesamts die Jahl der Kühe in Baden von 717 000 am 1. Dezember 1914 auf 619 000 am 1. Oktober 1923 oder um 13,16 Proz. zurückgegangen iſt. Es kommt weiter der Rückgang der Qualität der Kühe und die Verringerung der Zahl der größeren Gutswirtſchaften in Betracht. In den größeren Milchviehwirt⸗ ſchaften ſteht nur ein halbes Prozent des geſamten Viehſtandes in Baden. In dieſen Viehhaltungen ſind nicht die Gutsbetriebe der Städte enthalten. Wir ſind alſo auf die Kuh deskleinen oder mittleren Bauers angewieſen, die natürlich nicht ſo viel Milch liefern kann, wie es in den Abmelkwirtſchaften möglich iſt. Die Einrichtungen, die notwendig ſind, um die Milch einwand⸗ frei hierker zu bringen tragen weſentlich zur Verteuerung der Milch bei. Die Milchzentrale, die in den letzten Jahren auf dieſem Gebiet außerordentlich tatkräftig gearbeitet hat, beſitzt nicht nur mehrere Tiefkühlſtationen an den Zentralſammelſtellen, ſondern auch 18 Kühlwagen. Es iſt berechnet worden, daß der Schmutz, der bei der Reinigung aus der Milch ausgeſchieden wird, im Laufe eines Jahres nahezu ausreicht, um einen halben Hektar Land zu düngen. Die Sauermilch iſt von 41,59 Prozent im Jahre 1919 auf 2,7 Proz. im Jahre 1923 zurückgegangen. Die Säuglingsſterblichkeit iſt in den letzten Jahren eben⸗ falls ſtark geſunken. Direktor Schott vom Statiſtiſchen Amt meint, daß mit größter Wahrſcheinlichkeit dieſe erfreuliche Tatſache auf die tadelloſe Beſchaffenheit der Säuglings⸗ milch zurückzuführen iſt. Die Milchzentrale, die ein gemeinnütziges Unternehmen iſt, nimmt nur einen Preis, der unbedingt geboten iſt. Irgendwelche Zuſchüſſe kann die Stadt nicht gewähren. Der Milchzentrale, die ſtändig darauf bedacht iſt, die Koſten zu mindern, wäre es ſelbſt nur angenehm, wenn ſie in die Lage käme, den Preis zu ſenken. Ein Rückgang, wie er den Wünſchen der Bevölkerung entſprechen würde, iſt gegenwärtig nicht möglich. Dr. Walli glaubt, daß in der Preis⸗ taktik der goldene Mittelweg gefunden worden iſt. Man werde verſuchen. den Milchpreis ſo niedrig als möglich zu halten. Für die Stadt Mannheim wäre es ein außerordentlicher Nachteil, wenn die Landwirtſchaft vollſtändig von der Milch⸗ zwangswirtſchaft befreit würde. Bei einer Beſprechung von Städtevertretern habe der Vertreber der Stadt Durlach offen zugegeben, daß eine Durchbrechung des jetzigen Syſtems der Milchzuteilung nicht im Intereſſe der großen Städte liege, weil die kleineren Städte leicht in der Lage wären, die in ihrer Nähe liegenden Bezirke für ſich ſelber in An⸗ ſpruch zu nehmen. Die Stadt Mannheim würde durch die Auf⸗ hebung der Zuteilung der Lieferbezirke in die allergrößten Schwie⸗ rigkeiten geraten. Wenn Heſſen wieder frei ſei, dann ſei die Lage anders. Dr. Walli iſt davon überzeugt, daß die Händler aus manchen Vezirken, aus denen wir nichts oder nur wenig bekommen, gewiſſe Mengen hierher bringen können, er glaube aber nicht, daß dieſe Berke in der Lage wären, eine Milchmenge zu liefern, wie wir ſie unbedingt brauchen. Dieſe aus der Umgebung herbeigeſchaffte Milch könnte allerdings zu einem geringeren Preiſe ver⸗ kauft werden, weil nicht die großen Transportſpeſen und ſonſtigen Unkoſten darauf ruhen, aber die Milch aus den entfernten Bezirken würde ſehr ſtark verteuert, weil der höhere Stallpreis, der als An⸗ reiz in der Nähe bewilligt werden müßte, eine allgemein preis⸗ ſteigernde Wirkung ausüben würde. Unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen wären die Händler garnicht in der Lage, die erforderlichen Milchmengen herbeizuſchaffen und den Betrieb der Milchzentrale aufrecht zu erhalten. Ddie Selbſtkoſten der Schweizer der Schweizer Grenze ab. In der Ausſprache ſtellte Direktor Schmitt feſt. daß die Milch⸗ zentrale bei der Schweizer Milch eine Kleiniakeit zu⸗ ſezt. Der Schweizer Landwirt bekommt 24 Pfg. der badiſche 22 Pfa. Dr. Harms, der Leiter des Lungenſpitals, ſprach im Namen der Geſellſchaft der Aerzte ſeine Freude darüber aus, daß die Aerzte nunmehr von der Ausſtelluna der Milchzeua⸗ niſſe befreit ſeien. Man wolle nur wünſchen, daß wir niemals wieder in eine derartige Lage kommen. Die Aerzte hätten vom rein hnaieniſchen Standvunkt das allerarößte Intereſſe daran, daß die Milch in einwandfreieſter Form an die Bevölkerung gelange. Wenn Prof. Schott feſtgeſtellt habe, daß der Rückgana der Säualinasſterb⸗ lichkeit auf die aute Milch zurückzuführen ſei, ſo beſtünden vom ärzt⸗ lichen Standpunkt aus dieſer Auffaſſung gegenüber keine Bedenken. Nach den Berechnungen der Tuberkuloſeſterblichkeit ſtehe Mannbeim z. B. hinter Karlsruhe erheblich zurück. Er ſei durchaus der Meinung, daß die Milchverſoraung auf den Geſundheitszuſtand der Mannheimer Kinder einen günſtigen Einfluß ausgeübt habe. Wenn es gelinge, mehr Milch nach Mannheim zu bringen, ſelbſt auf die Gefahr hin. daß wir einige Pfennige mehr bezahlen müſſen, ſollte man außerordentlich froh ſein. Die Bevölkerung müſſe dahin auf⸗ ſchunasweſens vom Wetter abhängia. Er ſehe aber auch dieſem Teile ſeines Unternehmens deshalb ganz vertrauensvoll entgegen. weil Spitzbergen eine vorzügliche Radio⸗Station beſitze, die die Exvedition ſtets auf dem Laufenden über die Wetterverhältniſſe auf dieſer Seite der Erdkugel halten werde. Wenn die meteorologiſchen Verhältniſſe in Alaska im Mai nur einigermaßen danach ſeien, werde ſeine Expe⸗ dition ſtarten. Für den erſten Teil der Reiſe werde er ein Schiff von nicht mehr als 600 Tonnen Inhalt benutzen. das ausreichenden Raum habe, um auf ſeinem Deck die Flugapparate unterzubringen. Vier oder fünf Flugzeuge werden mitgenommen werden. Der Flug ſoll während des Sommeranfangs ausgeführt werden, da im Auaguſt in den Polargegenden wütende Stürme beainnen und ihre ſchreckliche Herrſchaft ausüben. Aber man könne 90 Jahre ſeines Lebens im arktiſchen Eiſe zugebracht haben, ohne mit Beſtimmtheit die Verän⸗ derungen des Wetters auch nur für den nächſten Tag vorausſagen zu können. Die letzte Expedition im Jahre 1922 ſei daran geſcheitert. daß man ſie zu ſpät begonnen habe. und die im Jahre 1923, weil die Flugapparate verſagten. Amundſen glaubt nicht, noch Spuren der Pearenſchen Nordpolexpedition vorfinden zu können. Der Gründ, warum Kapitän Scott die von Amundſen am Südpol errichtete nor⸗ weaiſche Flagge noch vorfand, iſt der. daß am Südvol feſtes Land lieat, während am Nordpol nur treibendes Eis vorzufinden iſt. Die von Pearey am Nordvpol zurückgelaſſenen Inſtrumente ſeien länaſt mit dem Eiſe abgetrieben. Amundſen glaubt, daß ſeine Expedition die Strecke von Alaska nach Spitzbergen im Flugzeuge in 20 bis 25 Stunden wird zurücklegen können: ſie beträgt 2000 Meilen. Amund⸗ ſen weilt augenblicklich in London. um in Enaland Motore zu kau⸗ fen, die die Fluazeuge befähigen ſollen, ebenſo ſicher wie auf dem Lande, ſo auch im Waſſer und auf dem Eiſe landen zu können. Jedes Fluazeua ſoll einen Führer und einen Beobachter tragen. Die mit⸗ zuführenden Lebensmittelvorräte ſollen ſo gering wie möalich be⸗ meſſen werden, wogegen ſoviel Gaſolin mitgenommen werden ſoll, wie die Apparate tragen können. Im letzten Jahre hat Amundſen in Alaska noch große Gaſolinvorräte niedergelegt. Er wünſcht, daß die Oeffentlichkeit dieſe Exvedition nicht alsein Sportunter⸗ nehmen betrachte. ſondern ſeine Abſicht ſei es, ernſte wiſſenſchaft⸗ liche Unterſuchungen und Beobachtungen in einem Umkreis von rund 1 Million Meilen um den Nordvol anzuſtellen. Die Exvedition wird außerdem in allen ihren Teilen gefilmt werden. te Die Hauptverſamniſung der deulſchen Shakeſpeare-Geſellſchaft. Die deutſche Shakeſpeare⸗Geſellſchaft hält ihre diesfährige Hauptver⸗ ee am 23. April, dem Geburtstage des Dichters, im großen rmbruſtſaale in Weimar ab Den Feſtvortrag über die Bacon⸗ Frage, zu der die Geſellſchaft offiziell Stellung nehmen wird, hat Profeſſor Emil Wolff, Dozent an der Hamburger Univerſität, über⸗ nommen. Als Feſtvorſtellung im Deutſchen Nationaltheater iſt „Macbeth“ in der Bearbeitung von Karl Rothe in Leipzig in Ausſicht genommen. Wann das Jahrbuch erſcheinen wird, nicht beſtimmt feſtgeſetzt worden. Milch betragen über 40 Pfg. bei einem Preiſe von 33 Pfg. von geklärt werden. daß einige Pfennige mehr für Milch ſich dauernd in autem Sinne geltend machen werden. Nicht die Höbe des Milchpreiſe⸗ ſei maßgebend, ſondern die Qualität der Milch. Stv. Röhnert wünſcht eine recht baldige Aufhebung des Milchaeſetzes. Baden ſollte unter Führung Mannheims dafür eintreten. daß das Geſetz ſchon im Mai fällt. Die Belaſtung des Milchpreiſes durch die Frachtſpeſen uſw. werde beſeitiat, wenn die Milch wieder aus den früheren nahegelegenen Bezirken geliefert wird. An den Aufſchlä⸗ aen könne nicht viel geſtrichen werden. Direktor Schmitt ſtellt auf eine Anfrage des Vorredners feſt. daß der Fettaebhalt der Schweizer Milch, die ſeit etwa 14 Tagen bezogen wird. ſtark höher iſt, als der der beſten badiſchen Milch, die im allgemei⸗ nen 4 Fettaehalt hat. Bürgermeiſter Dr. Walli bemerkt. die Milchzentrale habe ſich entſchloſſen, ſich die Erfahrungen der Händler bei der Milchaufbrinauna zunutze zu machen. Man ſei ſehr gern bereit, den Milchhändlern zu geſtatten. in den der Stadtgemeinde zugewieſenen Bezirken die früheren Beziehungen wieder aufzunehmen. Die auf dieſe Weiſe in die Stadt gebrachte Milch muß allerdinas die Milchzentrale paſſieren. Dr. Katz weiſt darauf hin, daß, wer regelmäßig den Odenwald aufſuche, feſtſtellen könne, daß jeden Tag eine große Menge Milch nach Mannheim geſchmuggelt wird. Man könne ſich infolgedeſſen gar kein Urteil darüber bilden, wieviel Milch aus dem Odenwald geholt werden könne, wenn die Sache ſachgemäß angefaßt würde. Es ſei mit großer Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß die Kuh in wenigen Wochen das 2½—3fache liefern könne, weil wieder mit Kraftfuttermitteln gefüttert werde. Man müſſe infolgedeſſen die Be⸗ ziehungen zum Odenwald wieder aufnehmen. Es ſei zu begrüßen, daß die Milchhändler die alten Bezugsquellen wieder aufſuchen wollten. Die Hauptſache ſei, daß wir Milch bekommen. Bürger⸗ meiſter Dr. Walli ſtellt feſt, daß ſelbſtverſtändlich die Milchhänd⸗ ler die Milch beliebig hergeben können, die über den Bedarf der Verſorgungsberechtigten hinausgeht. Milchhändler Delp ſſt der Anſicht, daß die Milchwirtſchaft erſt in—5 Monaten aufblühen wird. Durch den Rückgang der Viehpreiſe iſt die Milchproduktion wieder rentabler als die Fleiſchproduktion geworden. Frau Langer ſteht als Vertreterin des Hausfrauenbundes auf dem alten Stand⸗ vunkt, daß aus hygieniſchen Gründen die Milchzentrale für Mann⸗ heim ein großes Glück iſt. Der für die Mommermonate vorgeſehene Verkauf der Vorzugsmilch in Flaſchen ſei zu be⸗ grüßen. Die Rednerin iſt ſogar dafür, daß die Vorzugsmilch das ganze Jahr über in dieſer Weiſe abgegeben werde. Die Händler⸗ Verdienſtſpanne von 3,2 Pfennig ſei zu klein, beſonders wenn nur Milch verkauft werde. Man ſollte überlegen, ob es nicht mög⸗ lich ſei, an anderen Unkoſten zu Gunſten des Händlers abzubauen. Der Hausfrauenbund habe die Abſicht, infolge der mangelhaften Aufklärung der Frauen über die Milchverſorgung einen Vortrag halten zu laſſen. Direktor Schild von der ſtädtiſchen Fuhr⸗ und Gutsverwal⸗ tung teilt nicht die optimiſtiſche Auffaſſung des Dr. Katz, daß in ep⸗ ſehbarer Zeit mit einem 2½—3fachen Milchertrag zu rechnen iſt. In der Landwirtſchaft herrſche augenblicklich ein großer Geld⸗ mangel. Infolgedeſſen können die Bauern keine Krafffutter⸗ mittel kaufen, ſie beſchränken ſich vielmehr auf das Futter, das ihnen im eigenen Betrieb zur Verfügung ſteht. Warum ſind die Bauern zur Haltung von—2 Kühen übergegangen? Weil die Milchwirt⸗ ſchaft nicht rentiert hat! An eine Rentabilität des Getreidebaues iſt in den nächſten Jahren auch nicht zu denken. Die größeren Land⸗ wirte ſuchen deshalb heute förmlich nach einem Betriebszweig, der rentabel iſt. Wenn die Landwirte eine Rentabilität der Milchwirt⸗ ſchaft herausrechnen, werden ſich ohne weiteres die Ställe wieder mit Vieh füllen. Direktor Schild glaubt, nicht, daß in abſehbarer Zeit auf die alten Lieferbezirke in der Pfalz und in Rheinheſſen zurückgegriffen werden kann. Im Hinterlande ſind ſehr viele Güter, die gern die Milchwirtſchaft wieder aufnehmen, ſobald eine Ren⸗ tabilität zu erwarten iſt, zumal die künſtlichen Düngemittel zu teuer 197 Unter Bezugnahme auf den Brief eines Milchproduzenten an n„Mannheimer General⸗Anzeiger“ ſtellt Direktor Schild feſt, daß der Einſender ſich in ſehr mäßigen Grenzen gehalten habe, wenn er einen Erzeugerpreis von 34,5 Pfennig für das Liter Milch heraus⸗ gerechnet habe. Der augenblickliche Erzeugerpreis reicht nicht für die Einrichtung einer rentablen Milchwirtſchaft in den größeren Be⸗ trieben aus. 5 Milchhändler Schaub ſpricht ſeine Freude über die Lockerung der Milchverſorgung aus. Die größte Sorgfalt müſſe auf die Ver⸗ teilung verwendet werden, damit keine Unzufriedenheit eintritt. Die Milchhamſterei in den Erzeugergebieten werde ganz von ſelbſt zu⸗ rückgehen, wenn in Mannheim beim Händler ein ganzer oder halber Schoppen ohne Mühe zu bekommen iſt. Den Druck auf den Stall⸗ preis halte er 1 6 für gut. Der Redner weiſt auf den zu geringen Händlerverdienſt hin. Seit 1. Januar müſſen bei einer Händlerſpanne von 3,2 Prozent 2,5 Prozent Umſatzſteuer bezahlt werden. Handel ſei gern bereit, mit der Zentrale zuſammenzuarbeiten. Direk⸗ tor Dr. Kantzler erläuterte die Kontrollmaßnahmen des ſtädt⸗ ſchen Unterſuchungsamtes. Direktor Schmitt von der Milchzen⸗ trale ſtellt feſt, daß die Stadtverwaltung alles getan hat, um die Umſatzſteuer zu beſeitigen. Ihre Bemühungen waren aber ebenſo erfolglos, wie die Beſtrebungen, die Milchfrachten zu ermäßigen. Wenn die Zufuhr in der jetzigen Stärke anhalte, ſei man vielleicht in der Lage, durch gewiſſe Zuſammenlegungen einen Preisab⸗ bau vorzunehmen. Eine weſentliche Beſſerung der Milchverſorgung könne nür eintreten, wenn die Ställe wieder gefüllt werden. Bür⸗ germeiſter Dr. Walli beendete die intereſſante Ausſprache mit einem kurzen Schlußwort. Sch. Städtiſche Nachrichte Aus der Stadtratsſitzung vom 17. Januar 1924 Als weikere(.) Vorauszahlung auf die Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer 1923 werden auf 31. 1. 1924 für Stadt und Kreis Mannheim die gleichen Sätze wie im Vormonat in Goldmark erhoben. Die ſogen. Schonfriſt von 5 Tagen wird auf eine Woche ver⸗ längert, ebenſo wird die hieran anſchließende Mahnfriſt der Stadtkaſſe auf eine Woche— ſtatt bisher 3 Tagen— bemeſſen. Um den in den jüngſten Wochen lautgewordenen Klagen abzuhelfen, wird die aus den Reichsſteuervorſchriften übernommene Ver⸗ ſäumnisfolge des 5prozegtigen Zuſchlags für jeden angefangenen halben Monat nach Ablauf des erſten Monats auf 5 Prozent monatlich ermäßigt, ſowie die ſeither weiterhin erhobene 2prozentige Verſäumnisgebühr überhaupt nicht, die Pfän⸗ dungsanordnungsgebühr nur im Falle der Einleitung der Zwangs⸗ vollſtreckung erhoben. Einführung der 54 Stunden-Woche für das ſtüdtiſche Perſoncl Für die Beamten, Angeſtellten und die in den ſtädtiſche 1 Ver⸗ waltungen beſchäftigten Arbeiter wird die Arbeitszeit grund⸗ ſätzlich um 6 Stunden wöchentlich, jedoch nicht über 54 Stunden verlängert. Die Verlängerung tritt für beide Gruppen gleich⸗ zeitia in Kraft; der Zeitpunkt wird vom Stadtrat beſtimmt. geine Juführungen an die Ruhegehalts⸗ und Ruhelohnfonds 5 Im Hinblick auf die finanzielle Not ſollen im Re f 1924 aus den Gehältern der Beamten und den Löhnen Zuführungen an die Ruhegehalts und Ruhelohn⸗ fonds unterbleiben; ausgenommen 8 und die Straßenbahn. ſind die ſtädtiſchen Werke Anpaſſung der Verkürzungen der Ruhegehälter an die Reichs-⸗ beſtimmungen.— Die bei Erzielung eines Einkommens aus pri i J ptivater Beſchäfti⸗ gung an den Ruhegehältern uſw. eintretenden Verkür⸗ zungen werden den reichsrechtlichen Beſtimmungen angepaßt. Milderung der Vertragsbedingungen für den Berkauf 5 ſtädtiſchen Geländes—5 Im Intereſſe der Förderung des Wohnungsbaues werden die weſentlichen Vertragsbedingungen, die für den Ver⸗ kauf ſtädtiſchen Geländes anzuwenden ſind, gemildert, iſt i ſtatt deſſen nur ein zeitlich gefehen. insbeſondere wird von dem Vorbehalt eines Wiederkaufsrechts ab⸗ beſchränktes Vorkaufsrecht vor⸗ 1¹ bheimer Börse Sffentlich versteigert. 4. Seite. Nr. 31 Samstag, den 19. Januar 1924 Handelsblatt des Narmbeimer General-Anzeiger Die Preisentwicklung an den Warenmärkten Die Entwicklung an den Warenmärkten war in dieser Woche eine ziemlich unentschiedene. In der Hauptsache bleiht der Blick auf die Lage in' den Vereinigten Staaten ge- lenkt, woselbst die die Preise bestimmenden Verhälinisse aber auch nicht einfacher, sondern in den letzten Wochen eher verwickelter geworden sind, da Produktions- steigerungen auf einem Gebiet mit Produktions- minderungen auf anderem Gebiet Hand in Hand gehen Ob der wieder fester gewordene Frachtenmarkt irgendwelchen Einfluß auf die Preise haben wird, läßt sich Sleichfalls nicht ohne weiteres erkennen, weil der Frachten- Steigerung ein gewisser Rückgang des englischen Pfündes parallel geht. Würde sich dieser Rückgang weiter kortsetzen, so wWäre sogar mit einem günstigen Einfluß auf eine Preisermäßigung der transportierfen Güter zu rechnen. Das Geschäft am Produktenmarkt hat während dieser Woche einen ziemlich ruhigen Verlauf genommen. Für Inland- Weizen- und Roggen bestand einige Nachfrage, doch sind Geschäftsabschlüsse vielfach an den zu hohen Forderungen gescheitert. Die Sachlage hat sich auch insofern gegen die Vorwoche geändert, als mitteldeutsches Getreide, as bpisher von den mittel- und norddeutschen Mühlen glatt aufgenommen wurde, wieder hierher gehandelt wird. Bra u- gerste War zu billigen Preisen gefragt und wurde mit 18,50—19,00 GA1, je nach Abgangsstalion, gehandelt. Es kam in dieser Woche Braugerste an den Markt, wie man sie seit Jahren nicht in so schöner Beschaffenheit ge- schen hat. Diese pfälzische Ware wurde mit 19—20 G% glatt aufgenommen, die 100 kg ab Station. Futtergerste Srzielte 12,50—14,00 GHl. Für Hafer zeigte sich wenig Unternehmungslust. Der Konsum hält im Kauf zurück. Da- gegen ist mehr Nachfrage für Mais vorhanden. Saatmais Wwuürde mit 12,85—13,00 fl. cif Mannheim gehandelt, Natalmais, rheinschwimmende Partien, ging frei Mannheim gesackt, mit 21 Gum. In Laplata- und Galfoxmais wurden verschiedene Abschlüsse vollzogen. Im Einkauf von Auslandgetreide hielten die Müh- len zurück, weil die Abschlüsse sich doch durch größere Zinsverluste verteuern und weil der starke Wettbewerb in Mehl von allen Seiten auf den Markt drückt. Eine Partie Weizenmehl, Fabrikat der Rhein- mühlenwerke Mannbeim, wurde zu 6,70 Doll. an der Mann- Es wurden auch wieder holländische und französische Mehle zu ełwa 140 fr. Fr. frei Mannheim angeboten. Für Roggenmehl haben die Holländer ihre Forderungen um 25 holl. Cents je dz er- öht. Einige kleine Posten sehr schönen holl. Roggenmehls Wurden zu 15,25 fl. cif Mannheim angeboten. Die amerika- mischen Mehle sind auch um etwa 15 Cents gegen den eeee teuerer geworden. Man verlangte zuletzt, je nach Marke, 6,45—6,70 Doll. die 100 kg cif Hamburg. An- 0 eif Rotterdam kommen kaum in Frage, weil die Schiffabhrtsverhältnisse zu ungünstig sind. Die süddeutschen Mühlen klagen über schleppenden Absatz. Sie verlangen für dlie 100 kg Weizenmehl Special 0 30.00—31.00 G, die zweite Hand 29,50.„, für Roggenmehl 25,25—25,75 Gall. Futterartikel lagen um eine Nuance schwächer als n der Vorwoche, weil sich die Verbraucher Zurückhaltung Auferlegen und die Geldknappheit sich fühlbar macht. Die Preise haben eine wesentliche Aenderung nicht erfahren. Man verlangt für die 100 kg ab Station: Trockenschnitzel 11 G; vollwertige Zuckerschnitzel 14—17, G; Melassefutter .50—10,00 G, je nach Mischungsverhältnis; Rapskuchen 12,50—13,00.% ab süddeutscher Oelmühle. GErößeres Inter- esse bekundeten wieder die Molkereien für Biertreber und Malzkeime für die Milchwirtschaft. Die Preise ſür Bier- treber bewegten sich zwischen 11—12 G je nach Station. Malzkeime Waren diesmal auch seitens der Hefefabriken gesucht, die sie für technische Zwecke, insbesondere Läàute- rungsarbeiten gebrauchen. Es wurden dafür ab Station 1250 Ge bei staubfreier schöner Beschaffenheit bewilligt. Für Hülsenfrüchte ist in Polen eine scharfe Hausse entstanden. Man verlangt infolgedessen für Bobnen ab Passau je nach Qualität 9,20—10,00 Doll. Es ist seit Jahren das erste Mal, daß Bohnen teuerer sind als Erbsen. Infolgedessen hat sich die Nachfrage nach Erbsen verstärkt. Es Wurden, je nach Qualität, 36 bis 1 Ge per dz Erbsen guter Qualität ab Mitteldeutschland dezahlt. Linsen, die in ihrer Beschaffenheit sehr von einander abwelchen, nennt man mit—20 Doll. die 100 kg. Feine gute Qualitäten kömmen zurzeit kaum an den deutschen Markt, Weil sie von valutastarken Ländern aufgekauft werden. Für Reis zeigte sich mehr Nachfrage. Die amerikani- schen Angebote von feinem Bruchreis lauten auf etwa 700 Poll. und für feinen Tafelreis auf 12,50 Dollar die 100 kg eif Rotterdam. Das Interesse für Haferflocken hat nachgelassen, weill die Angebote für zu leuer erachtet werden, dagegen Baben sich Gerstenflocken in der letzten Zeit gut ein- geführt und werden Weiterbeſtehen des ſtädtiſchen Leihamtez Die Inanſpruchnahme des ſtädt. Leihamtes hat in der lezten Zeit ſo ſtark zugenommen, daß für Mannheim eine Schließung nicht in Betracht kommt. Der Stadtrat hat deshalb die Weiter⸗ führung des Leihamtsbetriebes gutgeheißen. Anterſtützung der Witwe Richard Vagners Die im Mai 1923 vorerſt auf die Dauer von 6 Monaten ge⸗ nehmigte Zuwendung von 1 Prozent der Einnahmen des Na⸗ ktionaltheaters aus Aufführungen von Werken Richard Wag⸗ ners für die Witwe Richard Wagners wird bis auf weiteres geleiſtet. Vertretung Mannheims im Badiſchen Städleverband Die von der Stadt Mannheim zu beſtellenden 5 Mitglieder des erweiterten Ausſchuſſes des Badiſchen Städte⸗ bverbandes werden ernannt. „Verkehrserleichterungen im Mannheimer Hafengebiet. Nach einer Mitteilung der Rheinbauimſpektion haben die Franzoſen geſtern die Teufelsbrücke und die Eiſenbahnbrücke vom Ver⸗ bindungskanal nach dem Neckar für den Verkehr freigegeben. Die Sonderzüge des Verkehrsvereins müſſen leider aus⸗ fallen da die erforderliche Teilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtkra'twagen der Firma Mfalz 940 Wagen der Linie 1 der Elek⸗ triſchen erfolgte geſtern nachmittag gegen 4 Uhr im Luiſenring. Der Laſtkraftwagen, der mit einem Anhänger aus der Straße wiſchen K 1 und 2 herauskam, wollte die Rinaſtraße in dem oment paſſieren, als die Eleftriſche nahte. Der M torwagen kam noch vorbei, während der Anhänger den Wagen der Elektriſchen aus den Schienen warf und die Plattform zertrümmerte. Ver⸗ letzungen von Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht vorgekommen. Der angerichtete Materialſchaden iſt bedeutend. Der Vorfall ſockte eine große Menſchenmenge herbei. 5 55 * Die verhängnisvolle Süichprobe. Wir werden erſucht, feſt⸗ zuſtellen, daß der vom Schöffengericht wegen Unterſchlagung ver⸗ Urteilte Poſtſchaffner Valentin Berberich! beim Poſtamt Rheinau beſchäftigt war und auch dort wohnhaft iſt. SEinen ampfindlichen Verluſt hat, wie aus der Anzeige in die⸗ ſer Numnmer hervgrgehl, beim Poſtamt keein Beamter dadurch erlit⸗ 'den Wirkungen der Ruhrbesetzung noch in keiner Weise zu Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) ——— flocken vorgezogen. Man verlangt dafür etwa 38,00.4 die 100 kg. Der Hopfenmarkt lag andauernd sehr sst. Aus- gehend vom Nürnberger und Saazer Markt, wo sich fort- gesetzt hohe Preise herausbilden und wo sowohl der Kund- schaftshandel als auch die Brauereien als Käufer zu beob- achten sind, ist auch in Südwestdeutschland nicht mehr unter 500 G der Zir. anzukommen. Am Saazer Markt wurde in dieser Woche die Grenze von 4000 tsch. Kr. für den Ztr: wieder erreicht. Vom Elsaß wurden einige Partien Hopfen gehandelt, wenngleich auch dort die Vorräte nicht groß sind. Reichsdeutsche Firmen haben für diesen, noch zollfrei hereinkommenden, Hopfen 2000 fr. Fr. je Ztr. bezahlt. Für alte grüne Hopfen bestand einige Nachfrage, wobei am Saazer Markt bis zu 3000 tschech. Rr. je Ztr. an- gelegt wurden. Das Malzgeschäft ist ruhiger geworden. Die inländischen Brauereien haben vorläufig ihren Bedarf ge- deckt und Wollen sich infolge des schlechten Bierabsatzes nicht weiter engagieren, zumal flüssige Mittel nicht verfüg⸗ bar sind. Das Auslandgeschäft stagniert zurzeit wegen der zu hoch gewordenen deutschen Forderungen vollständig. Insbesondere ist das Geschäft für die sũ d- westdeutschen Fabriken nach dem besetzten Ge- biet sehr erschwert, zumal sich in der Pfalz durch den Frankenrückgang ermöglichte französische Unter- angebote geltend machen und auch Holland aus dem gleichen Grunde in Frankreich kauft. Luxembur g, das früher, solange es zum Zollverband gehörte, für Süd- deutschland ein 1 Absatzgebiet war, ist jetzt als voll- ständig verloren zu betrachten. Karamelmalze und Farbmalze wurden mit ca. 38 6% die 100 kg an- geboten, wogegen für gute Braumalze 33—36 G, je nach Frachtrelation verlangt wurden. Für besonders gute Quali- tätsmalze mit höherer Extraktausbeute bewegten sich die Preise etwa—2 G die 100 kg höher. Im Tabakgeschäft sind in der Pfalz in Hanhofen und Harthausen Schneidetabake bis zu 58 G, verkauft wor- den. In Plankstadt kauften die Fabrikanten einige hundert Zentner zu 60.H. Auch im badischen Oberlande sind Ver- käufe zu 40—45 Ge abgeschlossen worden. Der Einkauf geht schleppend weiter, da es an Mitteln fehlt, sich größere Quantitäten hinzulegen. Abschlüsse in Herbsttabaken und Sandblättern an auswärtige Fabrikaten wurden per Februar- Lieferung vollzogen. Rippen unverändert. Der süddeutsche Brettermarkt hat sich von erholen vermocht. Die Folgen waren um so einschneidender, als das rheinisch- westfälische Industriezentrum das natür- liche Hauptabsatzgebiet für den aus den bayerischen und württembergischen Ueberschußgebieten versorgten, sonst noch nach dem westlichen Ausland, Luxemburg, Elsaß-Loth- ringen und dem Saargebiet liefernden südwestdeutschen Holz- markt ist. Zu den Absatzstockungen nach diesen Gebieten kommt heute noch ein anderer Umstand. Die Sagewerks- besitzer brauchen ihre Barmittel erstens für die Steuer- zahlungen, zweitens aber sind sie in ihren Verfügungen be- hindert, weil der Staat, der früher zum Teil auf sehr lange Fristen Kredit gab, heute sofortige Zahlung verlangt. Infolgedessen befinden sich viele Säger in einer Geldklemme, die sie zwingt, zu jedem Preise, d. h. also auch unter den Erzeugungskosten, abzugeben, Abgaben, die aller- dings jeweils nur in dem Umfange der erforderlich gewor- denen Mittel erfolgen. Die Aus fuhr in die besefzten Gebiete ist noch immer nicht voll in Gang gekommen, weil dio von den Franzosen vorgeschriebenen Formalitsten viel- fach—3 Wochen in Anspruch nehmen; die Ausfuhr nach den Weststaaten ist heute immer noch als voll- ständig eingestellt zu bezeichnen. Dabei sprechen auch die bei uns geltenden hohen Frachten mit, die selbst eine Durchfuhr von Holz aus der Tschechoslowakei und Oesterreich, die sich sonst durch Mitwirkung des deutschen Holzhandels als Zwischenhand vollzog, unmöglich machen. Nicht unwesentlich trägt zu dem Geschäftsstillstand aber auch das Sinken des EFranken bei, weil man sich in den Westländern mit sinkender Währung ebenso ungern dazu entschließt, die Gebote entsprechend zu erhöhen. wie früher in Deutschland bei sinkender Mark. Unter diesen Umständen schwanken die Preise, je nach Abgabewillig- keit, ganz bedeutend. Handelsübliche Bretter in Stärke von 1 Zoll Waren ab Verladestation schon zu 35 G, und darunter zu haben, in anderen Fallen. in denen man nicht zur Abgabe genötigt war, wurden 50—60 G. je chm verlangt: für gufe Bretter etwa 70 G. frei Mannheim, für Möbelkiefer 85 G6.4, für Eichen 190.4 je cbm, für Fußbodenbretter 20 G4 ſe qm. Der Rundholzmarkt ist durch die verschärften Be. dingungen der Staatsforstämter gekennzeichnet. Man macht in den Kreisen der Säger alle Anstrengungen, durch ge- in bester Beschaffenheit den Hafe-- nossenschaftlichen Zusammenschluf usw. die Zahlungs- bzw. Seee Kreditfähigkeit des Einzelnen zu stärken. Ob das aber in ausreichendem Maße gelingen wird, um unter den Leutigen Umständen vom Staate kaufen zu können, erscheint zweifel⸗ haft. Bis vor einigen Wochen wurden vereinzelt noch bohe Preise für Rundholz angelégt, weil man mit einer weiteren Verschlechterung der Mark rechnete. Jetzt, nachdem die Mark stabil blieb, die Zahlungsbedingungen sich verschärft haben und Geld schwer zu beschaffen ist, bleiben die Kauf- möglichkeiten auſserordentlich begrenzt. Zudem stehen die vom Staat verlangten Rundholzpreis e in keinem Ver⸗ hältnis zu den vom Säger erzielbaren Schnittmaterial- preisen. Man hat sich aufs Verhandeln gelegt, die Forst- ämter wollen aber mit ihren Forderungen nicht soweit zurückgehen, wie es bei den heutigen Schnittholzpreisen nötig Wäre und sie erteilen auch auf Versteigerungsergeb- nisse, die ihren Forderungen nicht Rechnung tragen, keinen Zuschlag, Tatsächlieh wirkt der Staat in diesem Relte alIso verteuernd und von seinem Verhalten hängt die weitere Entwicklung des Marktes ab. Die Einfuhr ausländischer Hölzer wird von diesen Verhältnissen und von der Geldlage bestimmt: man verhält sich abwartend. ——— Georg Haller ——————— rr Börsenberichte Mannbheimer Uffektenbörse Mannheim, 18. Jan. Die Stimmung war kreundlich, auch haben die Kurse auf allen Gehieten eine Steigerung er- fahren. Von Banken sind(in Billionen Progent): Bad. Bank 34 bez. und., Rhein. Creditbank 4,10 bez. und., Rhein. Hypothekenbank.75 G. und Südd. Disconto 11.50 bez. und G. Anllin gingen zu 25,25 um, ebenso Rhenania zu 10,60, ferner Benz zu 5,50, Emaillier werke Maikammer zu 13. Gebrüder Fahr zu 6, Waggonfabrik Fuchs zu 2, Karlsruher Maschinen- bau zu 5,50, Braun Konserven zu 2, Mannheimer Gummi 2zu 2,75, Maschinenfabrik Badenia zu 1,50 rat., Neckarsulmer 2zu 6,50, Rhein.-Elektra zu 5,5, Südd. Drahtindustrie zu 50, Unionwerke zu 20, Freiburger Ziegelwerke zu den Kursen von 1,80 und zu 1,70, Wayss u. Freytag zu den Kursen von 4,75 und zu., 50, Zellstoff-Fabrk Waldhof 2 10,25 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 6. Sonst notierten: Seilindustrie 6,20., Dampfkesselfabrik Rodberg 4,30 G. Dingler 5,50., Germania 15,50., 16,50., Heddernheimer 7., Haid u. Neu 30., Knorr 6 G. 7., Pfälz. Mühlen- werke 4 G. 5., Pfälz. Nähmaschinen.75. Cementwerke Heidelberg 16., Rheinmühlenwerke 4 G..50 B. und Zucker- fabrik Frankenthal 6 G..50 B. Weiterbhin von Brauereien: Ganter 6., Ludwigshafener 35., Mannheimer Akuen⸗ brauerei 36 G. und Sinner 9 bez. und G. und von Versiche- rungsaktien(ii Billionen): Frankfurter Allgem. 57,50 G⸗ 62,50., Assekuranz 50., Mannheimer Versicherung 55 ber und., Oberrhein. 55 bez. und G. und Württ. Transport- Vers.-Akt. 36 bez. und G. Deuisenmarkt Im internationalen Verkehr zeigte der französische Franken trotz einer abermaligen Diskonterhöhung der Bank von Frankreich, nach der vorgestern vorausgegangenen Er- holung, abermals einen Rückschlag, indem die ausländischen Valuten in Paris stark anzogen. Das englische Pfund stieg von 91.75 auf 93,30, der Dollar schwankte zwischen 21,55 und 22,08. In New Fork notierte man die Devise Paris mit nur 4,55(Gleichwert normalerweise 19.), in London mit 92,95(Gleichwert rund 25). Von der deutschen Papiermark meeton 19 Billionen für das englische Pfund in London be- „— en; in Rentenmark gerechnét stande danach die U e½ über der Parität von 20,40. waren und Märkte London, 18. Januar(WEVW Metallmarkt.(in Lst. 1. d. engl. f. v. 1016 kg⸗ 17. 18 17. 18 J Ble. 32 75 32 C Kupferkass 60.38 6062 bestseleci. 67.— 67— Link 35.25,35.38 do. 3 Monat 61.12 61.25 Nickel 130.— 130— Ouecksiüb..87.87 do. Elektol. 67.— 67.25 Zinn Kassa 250.— 251 50 Regulus 45.— 45.— Waherſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 11. 15, 16. 7. 16.10 INecar-Hegelſ 14. 15. 16. 17. 18 18. Schulerinſel⸗).3/1.0 ſtehl 112 128.18 1 17/ Mannberm 48 2,412.,42.38.35/2 27 Heilbronn Magau„ 438 423.6 102(3 97.02 Manndeim.42.31 3 28 3 13.10.04 ſtanb asin..533.36%— 2 86%-. — —— Herausgzeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b. 2 Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Noſcher ür das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und okales: Richard 5 Müller; für Hindelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u⸗ den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hütel⸗ ten, daß er aus Verſehen Steuermarken zu 50 Goldmark für 50 Pfg. verkauft hat. Die Empfänger werden gebeten. die Marken umau⸗ tauſchen, da der Beamte die Differenz zu tragen hat. veranſtaltungen Deuiſche Volkspartei. Die für morgen vormittag ꝛur Er⸗ innerung an die Neichsgründung angeſagte Moraenfeier fällt wegen der heute abend im Nibelungenſaal ſtattfindenden allgemeinen Reichsgründungsfeier aus. Die Mitalieder der Deutſchen Volks⸗ vartei werden gebeten, ſich an dieſer allgemeinen ffeier zahlreich zu beteiligen. ö Theateknachricht. Unter der muſikalſſchen Leitung Richard Lerts und der Spielleitung Eugen Gebraths wird morgen Sonn⸗ tag im Nationaltheater die romantiſche Oper„Der fliegende Holländer“ mit Minny Ruske⸗Leopold, Betty Kofler, Hans Bahling, Fritz Bartling, Alfred Fürbach und Wilhelm Fenten wiederholt.—„Nebeneinander“, ein Volksſtück 1923 von Georg Kaiſer, das Montag, 21. Januar im Nativnaltheater zur Erſtaufführung gelangt, iſt in den Hauptrollen beſetzt mit Wilhelm Kolmar, Helene Leydenjus, Olga Ollerich, Ernſt Sladeck, Georg Köhler, Elſe von Hagen, Rudolf Wittgen, Kurt Reiß, Grete Bäck, Fritz Linn, Anton Gaugl, Hans Godeck, H. Herbert Michels, Rich. Eggarter, Julie Sanden, Lene Vlankenfeld, Alexander Kökert, Joſ. Renkert, Karl Neumann⸗Hoditz, Elvira Erdmann und Eliſe de Lank. —— Gerichtszeitung Berurtellung des Führers der Erwerbsloſendemonſtralion zu 2 Jahren Gefängnis Mannheim, 18. Jan.(Strafkammer II.) Wegen Teilnahme an den Demonſtrationen am Nachmitkag des 6. Dezember 1923 hatten ſich heute zu verantworten: Wiſhelm Noe, Wilhelm Köp⸗ pel, Ernſt Philipp und Anton Schmidt. Die Angeklagten befandeg ſich am 6. Dez. bei den Demonſtrationen auf der Breiten Straße. Zuvor wurden in Erwerbsloſenverſammlungen zu der Demonſtration aufgefordert, obwohl alle Anſammlungen von Men⸗ ſchen geſetzlich verboten waren. 5 Demonſtration aufgefordert, der Führer der Demonſtranten und im Beſitze einer gefährlichen Waffe ſei Es gelang der Polizei, Noe von der Breiten Straße weg zu verhaften. Die anderen drei Angeklagten wurden erſt am anderen Tage geholt. Alle ſind Ver⸗ trauens⸗ oder Obleute der Erwerbsloſen. Noe wurde nach ſeiner Feſtnahme ſofort auf die Polizeiwache geführt. Beim Betreten der Revierſtube zog er ſeine Müge her⸗ unter und legte dieſe mit ſeinem Taſchentuch auf eine Bank neben ſich. Bei der vorgenommenen Leibesviſitation fand man bei dem Verhafteten keine Waffen. Als man aber das Taſchentuch in der Mütze in die Höhe hielt, ſah man eine Granate in der Mütze liegen. Noe kam am 17. Dezember in Strafhaft. Bei der heutigen Vernehmung der Angeklagten wurde zunächſt Noe nach der Herkunft der gefährlichen Waffe gefragt. Er ant⸗ wortete, daß er ſie auf der Straße geſunden habe. Die Vernehmung der anderen Angeklagten ergab, daß dieſe mehr oder weniger von der Demonſtration überhaupt keine Kenntnis hatten. des einen Angeklagten wurde ein Fahrrad geſtohlen, weshalb er zur Staatsanwaltſchaft gehen wollte.“ Die anderen hatten ſonſt ge⸗ ſchäftliche Beſorgungen in der Stadt. Einer von ihnen will ſogar die erregte Menſchenmenge beruhigt und einem Mann, der, die Polizei Bluthunde nannte, eins hinter die Ohren gewiſcht und nach Haufe gejagt haben. Der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Heintze, fragte ihn, warum er dennlt ſelöſt nicht nach Hauſe und zu der Anſammlung gegangen ſei? Staatsanwalt Brettle kam auf die Ungtücksfälls am 18., 16., 17. und 18. Oktober anläßlich der Zuſammenrottungen der on⸗ ſtranten zu ſprechen und betonte, daß die Führer der Erwerbeloſen wiederum einen ſolchen großen Menſchenauflauf am 6. Dezember provozieren wollten. ſich alle im Stadtinnern herumgetrieben. Noe ſei ein geführlicher, wegen Gewalttätigkeiten ſchon oft vorbeſtrafter Menſch, bei dem es ſich um ein Verbrechen handelt. Er ſei als Führer der Demonſtran⸗ ten bekannt und hätte ſchließlich auch⸗ſeine gefährliche Mafſe ange⸗ wandt, denn er ſei ein zu ſtrofbaren Exzeſſen leicht hinneigender Menſch. Deshald müſſe er auch beſonders beſtraft worden. Er be⸗ antrage deshalb gegen Noe eine Zuchthausſtrafe. 8 Das Urteit lautetie für Noe auf 2 Jahre und für die 1 en. anderen Angeflagten auf ſe 6 Wochon Gefängnis. — 71 0 chönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Der Polizei war mitgeteilt worden, daß Wilhelm Noe zu der Dem Vater Die Sache ſei vorher ausgemacht geweſen, denn die Erwerbsloſen von Käfertel, Luzenberg und Neckarau hätten — — in igen ifel- 0he bren die ärft auf⸗ die Vver⸗ a l- cencee dee eeee g g dee eee eee ehvupbnjche Soune ieu me een eechee aeeeeeee iee „Liuscaz usgede aie jgeen 401 Jangasqunz erg znv qubc dagr 0 einzc uzug a uedog 259 Muuen eiee een ee eee ee n eee eeeecee eee gun aupcaappg zeuso uozꝙpchech uzungd gun usaeg uqusuudag vane ee ededeg eeeeen ee eeh ien ein eegejnz egee e aee e ee eueteeee) uenbund acusem uod znv usbu deauvch dags unu gqun uaignat aeah ei uehpfeat Bogejangech usnjom zuv muz giegoſſe 10 zi qun usqvig 2 eoch Ss ugech eeeeneneg eee unee ee een eeeeez; Sai egueeendeen eeee e eeenen en eheeunzee ngueſa ndg Ind cnt e e cee ehe eee e end e eee nag udg œou gaig anzz“:quanshe uv ad zqen 1981f'g u gun Sögiie cog Vunpratagz aque eene e ig ins uuvg „uunvz onlb sibc udg mn geinunz meg anu itea! uuvg nppund uvu h ee ee meen ee ee e eee e ae eenge gun Unnaantz aigneat zuse Appjuv goglel enzusch 4dg sun cal Ipieaa0 Jecene enhe aeee eeeee enz ie een ueebeneeene weeeenen e ie enn eeeeeen e pnie eeeden eee en og ugcp! e eee ee wee e e ee egeed eg ut wiig apfee! eee eecheee ee unzaigz spzüse 510 anu SGoasgaufeg gozq aa o uazagg nper znvp sibmagem uan wand ppang wutiud! mehne ee eecnehen e een eüent enen eüeet eeenen eͤieee negeee“ e ee ec eg ee eene e e eneenn uupzcß meehene“ eeeeeeen ien ee e eh eg ug edeunuce ig een enn aecheeen ee eeeen eeece eee eeeeeeee ue eeunen ee en ee eee eneene eeeeen egeeedeege mun den ee eene ee ween een e enen eeng a eeeee e eeeee ebee ee e eeg neugpes“ ac uog aecndee men ne ubeunucden ene ee e ciheg⸗ uuee eeee ee bun„eee eee ebe“„poqein; egee ne enocavig,“ gozgiagzß usbunmmpigusgeg aun uabun! bi ne euneen beeeee e nondaazqunq zuss uggn uegunzadalogg gun usgundozuz ucg Socpinvienzz god undjenteg; a eebee eene eeent e eeann felpsallelag dee eeheeeee eeeee ene aceeen ee z; pou uccpf⸗ tonn zn ss icpog zego qvg ch: pndg jgig wout usbagt uezvass anzsbdunungz 29 puv aum zog uv)qz zibpluig bamaqneid oz 20 Llb eceee eeeh iene e eeased Aee un bend mn cou Ae maue de e ee eeeneg nogz nouss inv Bungzdg mauze Aut ucr we mebee eeeee ehe ee eeg Spgiagzß) Vungisegz aa ehteendeg ee aee ig g ugr usgggg uennejenvch ueg ſi qnig aegun eid u Naened un ece an iuc u vios mazalun zuv zostplebrz maus ng qunqz usupe og mgon gufaipes usgunzsb nig j2g0 ofal Jpief 0 cn e eg eger e udee maue u eeeeee ee eeepene ee een eet ei ebee wee eeeedeee eee aue e eeg ee! u ie enez een eee ben Nauz zd0 ioch zahgnaun uze eeeee e e weebeees e ehe eeeee at ze nvag 851 aeeet ee beun eine gonusz2a 11 abanz nv epi aval Su alcrs nus“ bdunucgnag guol inv zuqvubneag zcs 898f f1 08 ub eß enr ͤ gneac ehng dunen ee nue up agnagzgz Senee eeeee bnſeg; meepee eene een aiuegz;:.. zeqn „baen ihe een ene tee eee er ee med neo zaaunun eehee eee e beepe Jniabieg Segtagzch uabunu pie eceeeneeenee 00 Dune e e ecbng ie hnte ee ace pnb eune Sohagziß einvc u; ꝙpi aun zꝙn! e duucz anu 20 1% o gundag ued qufaspe zog usbabvc ueueee eeee ee eeeeeee eee zulc) ind qun azuunaeg qwggeg qun ocpzigpdun zauuf 400 Joia00 uvog dungvnned ei iu uspunze pou ocpnlegz utgun ne eeeenen eie eed e. Jenr oelie eqieed u dunn (e aee beeee“ u) vaqzoaog dugtpt oig ot aneg qun scpolnze o ae atpadg uupzq daapi ee ee e eee eeee e ee eee 0 cpis z0d spasſe auobu om gitpzu a08 uudg aie neec wapeeen eee ee egen; uadungunicuis) uog scpupch uscpfeia0 Juzem a uuda zaouuvig 01 daapn iwec ue e dee de e e ae ee be d e e Anzeg ui on uvm uusan ane aeep ueeut uueg nd ceg 5 ind o ezegun zhu a 0 1 80) pee e ede n g0a0 qun dunſch oisdpaiazun zplu gvd go masee a usbrt a;„e e een ie eecee eer wee eceeee eegpe cpg ev ur wee e e eee eg e epet e Jus Soiagnazegun qun Sehabt gaßfusaf i g aapgß uecpom ne zpgzcp gprelone zs&gnavg usgnie ac qun zemeg 20nzz uteah u een ee eehun ͤeed pilbemun an! 82 oſpg Apom cpidguun eiv ind o pnagenzz un eehenee een e beg uaog neuse ueg uog nohe! ⸗i beuee e eheeee ecee echt ee uie e ni u ene e enen bien bee e eece uvaog aalich wenv M hee een e e e egee eee naußhe unem qun Jahedig; ue e ee aeheneenh eeeen eeemee aause ꝓnzdeniz ne en eene ehn ee een e e ee iee ustpqng Soian uie id anl gun ur ee goc neiteg it n ueuugz n 1 pbatab Laec sur eurh upee een ee 0 uun g uoeiod aeee weeeet eeeee eeenehen e e Au Sggeb o ueppun ne oneng due ee aaung negunſc gugch oieig ol bi mog uouh es ee ae eg pbueb e en ee dl e eeet eene weee ee ee ene e laaec aogagaaeqpOG! Jeae e baenben e eee eeee elunz qun Bugcpialnv eeeeeeeceer eneg n eeeeeeeen ee eeun Invapg veener eeeeee eeeeee ceee en eheen eeeee Dubae eeeee eene ee ee e e eeen eebe e gunutpfog auze peesg nebg uuct guzacpe zeznig gun um dlolagz utoue ur„adde ur eenn eeee eeeeeſe eeeet 00 S eeee eee eheeet e eee eeee eedee e nd uebunuchgeg uoa s00i6%d Phanwu gun zlisatsönbaog Wutin! enn men ee eeeeee men dee eee ee eee en ceg e le eneeebeeneee eehee ee ece eeee ee; wung gun nqieae uine ene eeeeeee ed eenee enen aeene ee eeeee eetee eed hee env muümagebun Sualppc gog jonqg qun ung Jcpracc usubemoe nog Jea ee ieeeee e eecee eeuhene euneuine un nohung -uilcun i gun azauud zlan eg ad songig agec gun uig og iuqupte eee eeneee wee en iee een ere e Dupldme gegaf an! n zuscploch gun nagugcp nomigounener meg ud eeee edee eenr ee ue eedunen ee ee; Sane eeee en ben ncet eeg en ſeenget eeh ee qun weeeee en en eieeeeeeee eeee ien en eun elez uteg uegleg a aef gg ſiugunheg uezen eg eeg ⸗unabeg uzuupecß uaogteg necae eceenee ce ene gun enet inee eene eee e änen e g weeee big pogt adeaee ee wee ee eee e eece iee be uuvd ugquv qusgogusgog un ucc aanpe qun agnagzch ein 0n ig ursjogz tzuuveg ang zpemmozzb en a n ceg ecee eeee eee ee eeee eeen eeeebee e ed den beeee e aie eeueeet eee erdunen g ua qnd ee eun ehe eneee eemedee eeenn een en nen ein-eeee eeee“ wee en den eeeen neien nemmeneh eceeg ee eeeeeenen ee een e, eedudac ee e eeeem eun mokanz zca inuubzeg qun uoagbal zeeaqaag anvig snung ag uunaegpig udg cbu gaheig e aedeneceen ee„de FF SS aanpig ugoabd i„nuß uaugcpt z& noag“ gonag Fr ih ene en ben waee aen eee ben eee eee we (unnegz) uuvukusg sung à20 uog aunurs iJe ue sguzape ngsiangacd 081 mune moiczusgach ui dzngm eaungd eun ounepe uoa gnon * eee ee e e zabunch euphiaqn sueaoſc) seupu Pang n0 80 gage uvun ened ee ee e be nocz zauzel sequnzez sauseg in iu zund nvzueſſe zenvjg sonvcg usgvu 320 tebuphach s⸗quzsgnd diggg z% jihen uindhebnig zebhhn beiunz ͤ wue mu Antbogz gun ꝙnoase usgen uszunſda ci ud ee ee e. oc usec 120 ui 8 ½ soimv qun Lubazuezogz usugob ueuſe uda jutqvaum Mpiech ulsg jebesaic ueuſe sno n n eeeeee eeee een ee ee baha uegueine i0 aun sssuche 859 Tupich dee e e e e ͤeen e e ne Tuvs ci ecee eeung aſeig ug Gogaſt suohn uog adzu u gog 7561 zwvnung 61 u bozsmog L8 2 „öfezung⸗-ſenujE,Mncaunaduuef“ umg gg 1 u½n%gg g4 neanueg un eee eee eeeeene e nig Spiu vus) eehn bei e nedeen“ eeede eene eeenee eeeeen„uen gediis pn db f0% eeeee ee eee eeen e eeeeee i eisweg ueue nee endebun e ene umg10 „u ea vunagſe eenen eeeee ee ehn aeneee ec annd nu un usge eo n usgeg gun snb vunzjveg asbſesg!s a% u eeeeeeneg e eeen e dun en üneerbae neeeeeen eeeee eee eee eeeece eeg ee „bui menen qogszidg uf anzß anr usaocſeeg gun sggsoch 8108 uzaogdzg gun 2063509 K uhn bmeabub zpzu zoß oſ 4e uteaoen ehene ne usfonznateiavi ucqusuceu ng quaz 55 au·n Jpenebang svad ön n deunie deee ee eenhe e ehenee ee en e Ueqnviae usgieat nd jepbie jueedwmogshheſnn in]! Sou 1 uod ie eeee ie ee e eeen deeeet ee ieeeen; usuneu ne zci nu uie W e i ma: usbsm deanz 100 „n dhhn ee eehe eeeee ie we ee lee pnv Jqvgeß uanziie ne eponzebue uee e ee ce ee e eueeeeeeet eeeeen hen eeeeen eeeeeee ee e e bunivainz zceen e eee eceedeg eeun dus si meagpaeh e eeeeee bene) uüdbg gun Sonbfuoudmas sopujg usezzeandnbcg suubumqpc udd ucpgeadneſug zufef aun uelang uunqteg bunneitwe„eeee ee ben aeee eeneen-e weine eeeeeeee un g uoa adubnd jabag anf Büzg⸗G))%ßpg unaantenzz zef ud zqvg bae usbunineg„usubse, 00 end dsunich 1220 gog nehhebaza n dpi Wace eeneeeee e en eeee Bunuezc zpnbincſus eiee ei Sinva dun dab Guuez e e eeneee ehe ne neee uog uon 0b sogß) elleg 22% bu sba aibu ee deeued sgnonn ei in deuüp Meſdf 4— UbHieiog neuepnezus utsuſef uda pjopeedhnjq ee eee eee een eene ee eeeee ciee e U zae eee eeeeeeeeeeeeee e ee e eeet eeee ee eeee eee e t iee eeeeed pg znd zh̃ ipiu Suqpmze usuigeu Xnofies uu usges ua de eceeun eenee ie eungeeee de Mu s an e un ee uugz ne heun Knelags n 115229 1300 een ee eeen biee eeeg söue Bunnoqpluxz zusb1e wang nae e ee e neee ecenes a“ zn de e N„ue-aeaee egeb“ ee b e ech e geg eyn ad nege ne hanene— eeee eneeen ee dſe n özal e een eeen beehee ee een eee Aaupgeg— u dun wen ene weet eeeen eeee eeeee; une en weeee e iee d Mec beg eee 2206 e ue ünet eheeeeueeeg ͤ u 000 jong Metna sqleluni unag e e eene eee ee ede eeeehe eeeeee wee ben e eeeeeeee usanade 4% feienpneeee eecheeeeee e ee en eeen duet Hazzetasg qun ueago us e nn en ee eenaeeueſonnig Asbpadzbsno o zaufe— 5 onnz g ueueqnenen e nce eeeeeenen ee eeee eeeee e eig een euna Seeee eeneeeeeeen eee e ed ed zusgounequsbjo jamo! 5 eeeedeece eeeen ecee eeenee e u A h dun„rhzhsn ip md od ug“ onaig srd ee eeeee eeeee eeneeeeeen ee e un gogr aes pe uieg eun baingszzpeg snd sog edun eene ben becee en n eceih)„nozß aun anc ußg“(Sqieunac geai ssenag uszebunf qun uenne⸗ -ugjeiq uszuunzeg seg) sqielunach Glausecg spng; uss00 zsussef Snbieqg uteg u e ee eh ene eing gezigz eune een eee ene eeun ee egeee s ·nie leee eet ene wee nee e n eene elagugag oaaαν zaqg moing uda subg I Jnezdg en o be eee h eeeeeee ee ee; i essaeg u 14 g u puspe mene Gu qun uaſspzg u ueggoſſhd aen emnee edeeen eeeneen en eecee ee nbeu le eeen eeeeeee een eeen eeene eeee muing“ deaupzsnie eng aegee eene be eeg eidee eee ⸗i acubde a iteg eushpig 1 Hung ause ufs Senpquegaboſic sed aun ⸗ueinog sed ung zig gbg usöof nd Pou sapm 3001⸗ eunhe ee eeen enge eee ee enhe eeee ege ue un unhee eee ee en beceeme uoacſndur a00e ee e en e eee ee eneicenn ien enchenhguz Amabeg; zaqn uepunpnsaeſun suun An eeen eeec ecen Seeee een ien eneeeneee eeneeeen d0 u enspeagz Saenlpgz fvupzazubogß ond szdehunz seg uebunſgavogz dlnb usge dehng naeuen eee ue 110 g sog icgeig jeg soq bmnog inue bu ueun ben weneene ee eeed — uzec en eee eeeeeee we eeeee wee e eee doe eee e e e eeee eee be ee ee nin eneg ee ene eeeeeee e eeeee e e aeuee beeee eeen eeee e ee en aee e zau ee e een ie ehenee ee eeneee e eeeee Denhe usue mu oſo pnba vaeee e eee e eeee dehe eee eenbeg meusene ne euene ee eee de zavggg usgoad z% A sog uo een 4% b„ den eeeene vaeeeee ee neee hen e ee ee eeeeee e een ⸗nd s nebune ꝛdeh usjostz uu g9og ee eeette be e ebe giſ zand ue Reosg%0 uvu guq u 15 n„uoſiviezg“ 150.%,g,tr nö Bunucnet Inzz zac Gau(abgich) einpg 1% Bmutue 0 Pou Wupzum ueg %,ſn uf uehn unsno(„onenp“ msngf nt) usnuszest UUa ne Ainn d eeg leeeee e eeee eahe h we gun Wuun zi Ginun szioa o usqeizples uega dehn r n e ee ne e ie ua pngz ſusa so ue ee e edaen uee bend s duugz sſw Janfech aheg sbd zqug qg uscabuun ne zcpiu zqheh J cuçt— ucsbuvbſed 6 Onuro gunpuy svg usuegd uasiedlsfabi Ru envbauſt 10 l a00% n zoqec ailne sog unu dajdi uobnz EA augrzsung gun acheen(6l ae„eeen eeeeee eee ieeeee uze ee eeee n. 75 usbu zignceg qun zonn Sehege ing“:z¹j,„uhed nof e uebneeas pnpzec zn ſtyzu hof que eeen e wee eheen u un 1u1Mn4 S uson aeeen n“ eeeener uneeuneg e eeneeee; uee g eg ee e edehe eenpee e nn en ee; „dh eee de le eee ebunden-sbbug ueize 5d qurg een we e eee laeieeee ee eeee e en been et ane)„ een ee ee e aeee cige un end uubg Man! nd edunnenu ee ee eeeee e e e e ee nd aud Fungen Gaing oi nepienus eee eeeen Noin univog„obzd e eeenene ecun-%r̃ eee aceee unſup 470 8s znns an Pngend Wof zffaahſe 90 e ee enen aee eeee ben eüneeee ccehneee adeehenen ee ee een leeeeenee we eeee bee e eab e eeh aeeee wee bau irg be„ing 2jv 2h] ui60 ꝛnau! ,j,v nunegst eie no naetee e eneeeee eee ee neneeneeg en een ee men een eeee eceee eneene en eee ee eee ues ou sbucaehp 0 ulqva sigg usigt ne qun usquſſdme nt Tuae eu ueubun eeen eeeeen ͤ een eeeee eeheen veaee ueeee ee ene leien eeg e en e ee 2% fjusqebnèsnvaisg nau Ancgnend zsTe% unzdo zꝛc0% zpoſu⸗ FFDP eue nunz dunzueneoz ue i uuen aeuuenee en edeeen ruosza ui ieeen ee eee eeen eeen aee ge; eeen ieen eee e ee ueen ee iun eceeee eunedeg uegnvß nu eſg 0091 uin g 100 sno eipoBa0 hnbus e vf J0 sc ueneaſie uſaegleſßeg siv amog zkd zudsb dpi us0 ie— ſhhegeg uzebung uennb jegd i1% lene Bun dnune 0 ueunszuzzasg⸗Anusnog zueh pnß uenef hhn A4f i unen Gm u1 6 g%ꝗ usienee pe% 30, ezndg i ſog aenz zacueenz qun usucvqusgonne nneeeen eeen ee eteen en „men eee e ehn neend 90 n 40% i0a uegnog sussopi qun“ %Bngzp“ ueioch usd inv zinng z½ ub eee. eee eeee See een eee ee eeen ben eeee nbe souienbeg us zb amnog ei Sheidfaseabz seq qun szelabzzg Sd ennee deu lenduenng ͤ dun zznd„nllen Nupbzz qun Maptzsa usbunizepeg zoaim wand usnef sdah˙-nög sed usbununus uegen ussnbuseeelee e eentne enneeee aieen wee bnene ben eeeeeen eebeeeene eee aa 220 snu szaphlch qun eenog aſd zsunziiug een eeeee zaee neh de be mebees eh nee wen n eee et deeee nog useeee ee eeenn en eceeeeee ee nche uee eeeee e een eeſeenn eeen en 168 5 pIing:ueuunzabung“:et and% ,n Mgf :ſeibeg nt miog uancabuph 2% zppſute u 10 f usqen ue ehie e ehe enend e eegſe eien e eeneue becueneg umng bagz ueneu usd iuſes eeen e eee eenen e meid„on uuete ee e een eeneb ee euse ung“ cmꝗuneßg aum uuis spc(unieg⸗Biedſeg) z22ugunS c ee eeee eeee ee e eeeee ee eeee uda Gngz saush ues„dusgeg gushbuis“ 4888 Bofqpludmnoz oun gusſ2021f 5 5 vanz 201008 Moneae hedac ant zuubassuegeg zufef zvg uupz uehnlae nogech ueen nn ꝓHuDnIß usqe, aag unf,-pilnflde 20ᷣͤ ee sen geh- en 1N jem ab. von nan c h, er- mk ein. 16. ner der en- 50 zen on 2IU¹ 7 G. e n- ke er- 2 N le- G. 2. rt⸗ h nk +- 55 lit lit K* ie SSein. 10 9 Maunbheimer Senercl⸗Ruzeiger Mus Seit und Lebedy „Im öden geiſterhaſten haus Von Alfred Petto(Saarbrücken) Meersburg am Bodenſee.— Spinnenwebkunſt und ſtau⸗ biger Foliantenduft, Großmuttermärchen, Schnupftabaksdoſe und Lavendelgeruch. Das Städtchen und Biſchofsheim der Erzbiſchöfe von Konſtanz hat gewiß den Dornröschenkuß empfangen. In den engen Gaſſen um die Burg und die Kirche ſchläfts. Um nicht umzufallen, ſtützt ſich der greiſenhafte Rathausturm gegen die ſchmalfrontigen Häuſer. Steil ſticht der Schatten zu Boden. Unterm Tor im Schatten — 75 ein par Buben und geben ſich Rätſel auf. Gefühlvoll wie ein irchenlied und ſo lang wie die dritte St. Johannis ſingt die Turm⸗ uhr ihre zwei Schläge herunter. Freudig blitzt manches Künſtlerauge auf. Meersburg hat den beſten Wein am Bodenſee. Frag nur das Schloß, und es wird dir von längſt verklungenen Zeiten erzählen, wo man aus Rieſenkrügen den Göttertrank genoß. Meersburg hat enge Gaſſen, ſo, wie die Kirchgaſſe. Da kann man ſich von Dachſtube zu Dachſtube faſt die Hände reichen. In ihrem Gebälk ſpinnt eine erinnerungsſchwere Müdigkeit. Wie ein aufgeſchlagenes Kinderbuch das Burgtor. Eine ſchlankgeſchnürte Brücke, vorwitzig⸗keck wie ein Schuſter⸗ junge führt über ſchroffe Giebel, moos⸗grüne Dächer zu der Burg. Die Dielen klappern unter jedem Schritt. Und unten rauſcht der Mühlbach, plaudert ein morſches Mühl⸗ rad. Zwei Welten haben ſich die Hände gereicht: Krieg und Frie⸗ den. Ja, und dann das dunkle Burgtor, zwei große Ringe zu beiden Seiten, längſt verroſtet und zeitmüd, daneben wie ein alter getreuer Wächter der Torſtein, davor der Lindenbaum, geſprächig, wie nun einmal alte Leute ſind, bewegt er ſeine Aeſte hin und her. Sonſt alles wie ausgeſtorben.— Wenn man die Augen ſchließt, webt eine heimeliche Kriegsmuſik durch die alten Steine. Ueber den bröckelnden Parageten ſchwimmt es wie Glorienſchein.— Und nun ſtehe ich im Burghof: Moderduft,— Hauch verbrauch⸗ ter Zeit,— Ledergeruch und ſo etwas wie ganz alter,— uralter Staub und Brandwundengeſchmack wittert darin. Staubig und blätterumkränzt hielt da eines Tages der große Familienwagen von Gut Rüſchhaus, dem Witwenſitz der Mutter der Droſte. Er hat ſben viele Dienſte verſehen, und nun bringt er die kränkelnde Droſte nach der Meersburg mit all ihren vertrauten Heimlichkeiten. Klimawechſel! hatte der Arzt befohlen. Aber auch hier am Bodenſee, an deſſen Ufer ſie täglich bel ſchönem Wetter promenierte, wollten ſich die bleichen Wangen nicht röten, die Augen mit ihrer„hellen feuchtſchimmernden Bläue“ nicht aufſonnen. 8 Acht Jahre lang weilte ſie bei ihrer Schweſter Henny und deren Gatten, dem hochgelehrten Nibelungenliedforſcherv. Laßberg auf der Burg in einem dem See zugelegenen Turmzimmer,— zit⸗ ternd ſtand ſie auf der Höhe ihrer künſtleriſchen Vollreife, Lied um Lied wie Frühlingsblumen und Myrrhe entſprang ihrer freudig⸗ wehen Bruſt. Heute noch ſieht man den Tiſch und das Sterbebett der Dich⸗ terin. Grüner Aeſte Gerank greift durch die hohen Fenſter herein, ſucht und greift nach ihr, deren Fuß längſt einmal die Erde berührte. Und die grauen Ahnenbilder Sind mir Stubenkameraden, Wappentruh und Eiſenſchilder Sofa mir und Kleiderladen. Hier in dem öden geiſterhaften Haus gedachte ſie ſich von ihrer Krankheit zu erholen, von ihren großen, zehrenden Sehnſucht, die ſie wie eine Laſt mit ſich trug. Ungeliebt! In dieſem Worte liegt das große Leid des Weibes, die unheimliche Kraft ihres Genies. 2 Die Butzenſcheiben, in denen das Mondlicht glitzert, das Pfühl vor dem Fenſter und die Kiſſen des Bettes, ſie könnten erzählen von leidvollen Augen und Schmerzenszähren. Bei Nacht, wenn draußen der Wind in den Aeſten ſang, mögen die Zimmer etwas grauſiges an ſich haben. Sage und Spuk, die tagsüber in den Gemäuern ſchliefen, erwachten bei Nacht und pol⸗ terten mit ſchweren Schritten durch die hohen Räume, die blaſſen Geiſter der Ahnen ſchritten von den Bildern herab, und draußen brüllte der See wie ein ſterbendes Wild. Nur das Feuer, das im Kamin flackerte, belebte die Stille mit ſeinem heimlichen Tuſcheln und Piſpern, und die Wanduhr tickte und raſſelte. Da überkam die Einſame die Sehnſucht nach der Heimat Weſtfalen, dem Vaterhaus mit ſeinen Zimmern,„von ſtiller Weihe eingewiegt“, nach der Heide, jedem Bach und Hälmchen und Sonney⸗ ſtrahl darin: Ich möchte euch alle an mich ſchließen, Ich fühle euch alle um mich her; Ich möchte mich in euch ergießen GBleich ſiechem Bache in das Meer—— Wenn ſie nicht im Scott oder Irving las und dem ſkandierenden Vorkrage ihres Schwagers zuhörte, ſtand ſie am Fenſter: Auf ihrem bleichen Antlitz ſchwimmt das rote Licht der Lampe, von den tiefen Augenhöhlen fallen lange Schatten auf die herben Wangen, die eine blumenhafte Durchſichtiakeit ausſchimmern, der Mund hat ſich ge⸗ ſchloſſen, und es liegt ein bitteres Schweigen in ſeinen Winkeln. Lebt wohl, es kann nicht anders ſein! Spannt flatternd eure Seelen aus, Laßt mich in meinem Schloß allein, Im öden geiſterhaften Haus, ruft ſie ihrem Freunde Levin Schücking, der ihr vielleicht mehr war als dieſes, und deſſen jungvermählter Frau Luiſe von Gall zu. Lebt wohl! In Meersburg mußte ſie ſo manchem Lebewohl ſagen, Freunden und Heimat, die ſie nur einmal noch geſehen; ſie ließen ihr nur die Erinnerung, an der ſie bald beglückt bald zürnend zehrte. Und dann auch dem Leben!— 8 Nun liegt ſie in Frieden. Inmitten wehender Gärten und duftender Reben verträumt der Friedhof den Tag. Streng hütet er ſein Geheimnis. Links an der Mauer unter feinhaarigen Friedhofsbäumen iſt ihr Grab. Einfach und ſchön der Stein mit dem beflügelten Fiſch. Schattenſpendendes, ſehnſüchtig blätterndes Epheugeranke.— Ehre dem Herrn!— 5 Weht nächtlich ſeine Seraphsflügel Der Friede übers Weltenreich, So denkt nicht mehr an meinen Hügel, Denn von den Sternen grüß ich euch! Ein Brief Hebbels Wir entnehmen der Monatsſchrift für die Neuerſcheinungen deutſcher Verleger:„Das deutſche Buch“(herausgegeben von der Deutſchen Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel, Leipzig) das fol⸗ gende bisher unbekannte Schreiben, das Friedrich Hebbel an einen jungen Schriftſteller richtete, der ſich an ihn mit der Frage wandte. ob er den Beruf eines Kaufmanns aufaeben und ſich ganz der Lauf⸗ bahn eines Dichters widmen ſolle. „Geehrter Herr! Ich bin zwar im Begriff, nach London abzu⸗ reiſen, will Ihnen aber doch noch antworten, ſo aut es in der Eile geſchehen kann. Mein Rath iſt, unter allen Umſtänden in Ihren jetzigen Verhältniſſen auszuharren und ſich zu beſtreben, zunächſt ein tüchtiger Kaufmann zu werden. Die Literaturgeſchichte lehrt, daß ſelbſt unſere größten Dichter nicht von der Poeſie lebten: Goethe ſaß im Staatsrath und mußte arbeiten, wie jeder andere Juriſt. Schiller war Profeſſor. Glauben Sie ja nicht, daß es angenehmer war, den IAlmenauer Verabau zu leiten und Militair⸗Contingente auszuheben, oder den Studenten in Jena Vorleſungen zu halten, als auf einem Büro zu ſitzen und Rechnungen zu revidieren: warum ſollten Sie alſo nicht Kaufmann werden? Moſes Mendelsſohn war auch nichts anderes und füllt dennoch ein ſchönes Blatt in der Geſchichte der deutſchen Philoſophie, ja in ſeinen Schriften ſteckt ein Element, das ſie ſchwerlich in ſo hohem Grade beſitzen würden, wenn er ein bloßer Gelehrter geweſen wäre, denn das Schickſal compenſiert immer und aibt auf der einen Seite, was es auf der anderen vorenthält. Aus Ihren Gedichten ſpricht ein poetiſches Naturell, deſſen Entwicklunags⸗ Fähiakeit aber in Ihrem jetzigen Alter vollkommen unbeſtimmbar iſt. und das Sie auf keinen Fall berechtigt, den Weg, den Millionen im Schweiße ihres Angeſichts wandeln, zu verlaſſen. Setzen Sie ihn daher mit Selbſtüberwindung und Vertrauen auf die Zukunft fort, was Ihnen ja um ſo leichter werden muß. als die heiligſten Pflichten, wie Sie ſelbſt ſagen, es von Ihnen fordern, und ſeyen Sie überzeugt. daß der arme Mann, der vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht arbeitet und ſich jeden Genuß verſagt, um für Weib und Kind Brot zu ſchaffen, auf Gottes Waaaſchale eben ſo ſchwer, wo nicht ſchwerer wiegt, als Shakeſpeare mit allen ſeinen Tragödien, denn große Ta⸗ lente ſind Gaben, ſittliche Kraft aber iſt Erwerb.— Mit Achtung Ihr ergebener Fr. Hebbel. Wien d. 23. May 1862.“ * Friede meiner Aſche Von heinrich Vierordt(Karlsruhe) Ich maag keinen Mauſoleumsbau. Neugieriger Neider Gafferſchau: Mein Aſchengebröckel, kalkſteingrau. Entſchüttet einmal auf die nächſte Au! Dann ſprießt draus. wenn der Früblina lacht. Ein Blütenflor, falls es Spaß ihm macht. Vielleicht ein ſtachlichter Diſtelſtrauch, Meinethalb ein Wald von Brenneſſeln auch. (Nur, bitte, ja kein eßbarer Lauch, Den fraß ich zuleid mir nach Weltkriegsbrauch). Oder: 9 Es hebt ſich königalich aus meinem Moder Einer Sonnenblume brennend Geloder! Dann auck' ich die Welt mit ihrem Wahn Von hohem Stengel herab mir an Und werde, wenn Kindlein mich umſpielen, Mit ſchwarzen Mohnkörnern ſie bezielen, Darnach die Knaben gern lüſtern ſchielen Manunheumer rauen-geitung Unſere menſchliche Unvollkommenheit zeigt ſich auch darin. daß wir in auten Tagen gern ſelbſtgefällig alauben, die Erbauer unſeres Glückes zu ſein: erſt wenn es von uns weicht und Kummer und Sorge Platz macht, neigen wir zu dem Glauben, daß ein höherer Wille der Spender iſt. Gerta Staabs. Die ſich nicht kriegten Von Markin Feuchtwanger(Halle) (Nachdruck verboten.) In vertrauten Stunden erzählt Frau Edieh von ihrer Jugend. Sie hat den Kopf gegen die rechte Schulter geſenkt, die Augen blicken verträumt in die Ferne. Und du ſiehſt das Fräulein Edith in der Blüte ſeiner zwanzig Jahre, umgeben von einem Dutzend Kavalieren, die keinen ſehnlicheren Wunſch haben, als Edith zur Frau zu bekommen. Den einen aber hat Edith ausgeſchlagen, weil er zu ernſt war—„Gott, als junges Ding iſt man ja ſo dumm!“— einen anderen aus Laune, einen dritten, weil er den Eltern zu jung erſchienen war, einen vierten, weil er immer eiferſüchtig war. Albe zwölf haben Körbe bekommen, und Edith iſt heute die Ge⸗ mahlin des dicken Streichholzfabrikanten, der für ihre vomantiſche Liebe gar kein Verſtändnis hat. 85 Und kommſt du dann mit Ediths Freundin, der verwitweten Frau Meta, ins Geſpräch und bedauerſt Edith, ſo erfährſt du daß es Frau Meta ähnlich ergangen ſei. Auch ſie hatte eine Handvoll Freier, und alle hatte ſie abgewieſen. Frau Edith könnte heute Frau Kommerzienrat ſein. Frau Landgerichtspräſident, die Frau des Generalintendanten, die Frau des berühmten Dichters, und Frau Meta könnte zwei Villen beſitzen und ein Auto, Frau Miniſter könnte ſie ſein, Frau Geheimrat, wenn ſie damals gewollt hätte. Ach, nicht nur Frau Edith und Frau Meta iſt es ſo ergangen, es gibt kaum eine Frau, die dir nicht von ihren früheren Erfolgen zu erzählen wüßte; alle haben Körbe ausgeſtellt, wenn Zwei nicht zuſammengekommen ſind, ſo lag dies nur an der Frau. Wie glücklich wären ſie alle geworden! Und nun haben ſie an einer ſo armſeligen, poeſieloſen Ehe zu ſchleppen, und der Ehemann iſt— überlegt man ſich's genau— ein Greuel. Frägſt du den berühmten Dichter, ſo geſteht er, daß er den Namen der kleinen Edith nicht kennt, der Landgerichtspräſident er⸗ innert ſich nicht mehr an ſeine Tanzſtundendame Edith, mit ſpöt⸗ tiſchem Lächeln ſpricht der Villen⸗ und Autobeſitzer von Fräulein Meta, die ihn in ſeinen jungen Jahren angeſchwärmt und die nichts unverſucht gelaſſen hatte, um ihn zum Manne zu bekommen. Wenn die Männer, die verheirateten und die ledigen, von den Erfolgen der vergangenen Jahre erzählen, ſchmunzelnd oder glücklich lächelnd, wenn ſte von den Annas, Bettys, Ernas, Hedwigs be⸗ richten, die ihnen zugetan waren und die vergebens auf eine Er⸗ klärung warteten, ſo iſt in dieſen Reminiszenzen ichtung und Wahrheit nicht minder verquickt als in den Erzählungen der Damen. Frägt man die Annas, Bettys, Ernas, Hedwigs nach dem Galan aus jungen Jahren, ſo wird man erfahren, daß der Galan ein lang⸗ weiliger Burſche war, der auf Teufel komm heraus den Hof machte, aber ſchmählich abgeblitzt iſt. 8* 1 18 Bewußt oder unbewußt hat man dieſe Jugenderinnerungen mit einem Glorienſchein umgeben. Alle dieſe Ehen, die nicht zu⸗ ſtande kamen, wären ungemein glücklich geworden. Man hätte in reuden geſchwelgt, und die Romantik und die Poeſie wären nie verſiegt. Nie wäre der Alltag gekommen, und die Liebe hätte bis zum Grabe triumphiert. In der Phantaſie des einen Teiles. Nein, meine verehrte Frau Edith, Sie hätten den Dichter hei⸗ vaben können oder den Kommerzienrat, den Landgerichtspräſidenten oder den Univerſitätsprofeſſor, zufrieden wären Sie mit keinem von dieſen geworden.„Der armſelige Dichter!“ härten Sie geſagt, wenn Sie ſeine Frau. geworden wären,„Schrullen im Kopfe und fixe Ideen!“ Und mit Schmerz hätten Sie beobach et, was für eleganke Toiletten und Badereiſen ſich die Gattin des Streichholzfabrikanten leiſten kann.„Landgerichtspräſidentl“ 8 Sie ausgerufen, was nützen mich Anſehen und geſellſchaftli Stellung, wenn ich mir jedes Vergnügen verſagen muß! Und auch die unzufriedenen Ehemänner wären mit einer an⸗ deren nicht glücklicher geworden. Auch eine andere hätte Rückſicht gefordert. reue, Liebe, auch eine andere wäre alt geworden. Auch eine andere hätte Geiſt und Seele gefordert, wo du nur Platt⸗ heiten und Banalitäten geben kannſt. Die. ſich nicht kriegten, wären in der Ehe, die ihnen heule als Ideal erſcheint, auch nicht glücklicher geworden als in der Ehe, die ſie als Laſt empfinden. Aus der NRomantik des Weltpelzhandels Pelze ſind in dieſem Winter nehr denn je die eleganteſte Kleidung der Dame, und die rieſigen Preiſe, die heute in der ganzen Welt für hochwertige Rauchwaren gezahlt werden, ver⸗ hindern die Pelzmode keineswegs. Von dem Umfang des Pelz⸗ handels mögen einige Ziffern ein Bild geben. Vor dem Kriege ſetzte Leipzig bei einer Weltproduktion von etwa 450 Millionen Goldmark gegen 280 Millionen Goldmark um, und auch jetzt dürften es noch immer 100 bis 150 Millionen Goldmark ſein. Lon⸗ don, das vor dem Kriege durch ſeine großen Auktionen die Preiſe beſtimmte, hat jetzt dieſes Vorrecht an Amerika abtreten müſſen, wo die großen Auktionen in Newyork und St. Louis umfangreicher ſind als die in London. Die gewaltige Organiſation des Pelzwelt⸗ handels, die in den verſchiedenen Erdteilen eine ſo eigenartige Romantik zeigt, wird von Konſul Braß im„St. Hubertus“ ge⸗ ſchildert. gie größten Pelzmengen werden in Nordamerita ge⸗ wonnen, und hier iſt es hauptſächlich Kanada, das die reichſte Aus⸗ beute liefert. Der Geſamtwert der nordamerikaniſchen Pelzpro⸗ duktion belief ſich im Jahre 1920 auf 300 Millionen Goldmark. So wurden, um nur einige Zahlen anzuführen— 160 000 Stück Biber, 10 Millionen Stück Biſam, 300 000 Stück Rotfuchs, 100 000 Stück Weißfuchs, 350 000 Stück Wölfe, 30 000 Stück Bären, 1 Million Stück Hermelin, 50 000 Sꝛück Breitſchwänze geliefert. In Aſien iſt das Hauptpelzgebiet der Waldgürtel, der den Kontinent vom Ural bis zum Stillen Ozean durchzieht ſowie der öſtlich davon ge⸗ legene Tundrengürtel. Auch die Mongolei und Mandſchurei liefern viele Pelzwaren. 1920 belief ſich der Geſamtwert auf 60 Millionen Goldmark. In Buchara werden die fälſchlich Perſianer genannten Lammfelle gezogen, ſowie die Breitſchwänze, die Felle der unge⸗ borenen Lämmer des Karakulſchafes, während die Perſtanerfelle von —10 Tage alten Lämmern ſtammen. Perſianer wurden 1920 etwa 2 Millionen, Breitſchwänze eine Million Stück geliefert. Im Südamerika kommen Bälge nur in der Gegend ſüdlich des 35. Breitengrades in den Handel, und hier ſtehen die Nutria am der Spitze. Die Chinchilla machen eine Ausnahme. da ſie in den Hoch⸗ gebirgen Voliviens und in den Sandwüſten des nördlichen Chiles vorkommen. Auſtralien und Afrika liefern nur geringe Pelzmengen. Europa bietet viele Wildwaren, und zwar liefert Deutſchland nicht unbedeutende Mengen. Von der europäiſchen Geſamterzeugung im Wert von 150 Millionen Mark kamen 1920 auf Deutſchland 40 Mil⸗ lionen Goldmark, und zwar wurden 250 000 Rotfüchſe geliefert, 120 000 Iltiſſe 60 000 Steinmarder, 12 000 Ottern, 10 000 Dachſe⸗ An Hamſtern lieferte Deutſchland 2 Millionen Stück, an Eichhörnchen 50 000, an Hauskatzen 200 000, an Haſen 5 Millionen, an Maul⸗ würfen 6 Millionen, an Kaninchen 15 Millionen, an Schaf⸗ und Lammfellen 2 Millionen. Sehr verſchiedenartig iſt in den einzelnen Ländern der Pelz⸗ handel organiſtiert. Die älteſte Pelzhandelsgeſellſchaft iſt die 1670 gegründete Hudſon⸗Bay⸗Co., die ihre Waren direkt nach London ſchickt. Die anderen kanadiſchen Geſellſchaften, die alle ihre eigenen Dampfer beſitzen, bringen ihre Pelze nach den drei Zentralpunkten Edmonton, Winnipeg und Montreal, wo ſie verkauft werden. In den Vereinigten Staaten ſammeln reiſende Aufkäufer die Ausbeute der Trapper und ſchicken ſie zu den Auktionen nach St. Louis oder Newyork. In Sibirien werden die Bälge von privaten Händlern oder den Zweigſtellen des Zentroſojus aufgekauft. An der Küſte des Eismeeres betreiben Motorſchoner und Walfangfahrzeuge den Pelzhandel. Südamerikaniſche Bälge kommen über Buenos Aires auf den Weltmarkt. Die Mehrzahl der Pelzhändler in der⸗ ganzen Welt ſind Deutſche oder von deutſcher Abkunft; nur in Auſtralien beherrſchen jetzt Engländer und Amerikaner allein den Markt. 5* „Vorbildlicher Wöchnerinnenſchuk. Auf keinem Gebiete der Frauenbeweguna werden aus allen Staaten der Welt ſopiel Fort⸗ ſchritte gemeldet, als auf dem der Wöchnerinnenfürſorge. So ſind in Spanien und der Tſecho⸗Slowakei ſetzt wieder zwei'neue Geſetze in Kraft aetreten. In Spanien wo dem Wöcherinnenſchuß ſchon ſeit langem die arößte Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. iſt dieſer ſetzt geſetzlich auf die Fabrikarbeiterinnen ausgedehnt worden. Die Ar⸗ beitsruhe iſt auf vier Wochen fixiert und kann bis auf ſechs Wochen verlängert werden: während dieſer Zeit muß der Arbeitaeber der Wöchnerin eine Arbeitsſtelle offen halten. Für ſtillende Mütter iſt eine beſondere Stillpauſe von zweimal ſe einer halben Stunde wäh⸗ rend der Arbeitszeit ohne Lohnkürzung feſtgeleat worden. In der Tſchecho⸗Slowakei iſt ein ſtrenges Ammengeſeß einge⸗ führt worden, das der Mutter eines lebenden Kindes das jünger als vier Monate iſt, Ammentätiakeit verbietet außer es wäre die Mög⸗ lichkeit geboten. daß die ſtillende Frau beide Kinder ſtillen könne. Dazu bedarf es fortan eines beſonderen ärztlichen Atteſtes, das Zeug⸗ nis gibt. daß das Stillen zweier Kinder weder den Kindern noch der Stillenden geſundheitlichen Nachteil bringt. und daß die Geſundheit der Eltern und des Kindes, bei dem Ammentätiakeit ausgeübt wer⸗ den ſoll, die Geſundheit des eigenen Kindes der Amme und der Amme ſelbſt nicht bedroht. 4 + 4⁴ ienl — lnd 30 Gnoe dun SU ADuu⸗pboaaus dmnGduuom e Manußeimer Geueral⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 7. Seite. Ne. 31 Samsfag, den 19. Januar 1924 Der badiſche Keiſe⸗ und Fremdenverkehr Impofante Kundgebung des Baöiſchen verkehrsverbandes in Rarlseuhe An der geſtern nachmittag im ge + gro 10h Karlsruhe abgehaltenen großen Kundgebung des Badi⸗ — 1 erkehrsverbandes, die einen glänzenden Verlauf 15 beteiligten ſich der Staatspräſident, die Spitzen der ſtaatlichen A5 ſtädtiſchen Behörden, Vertreter von Korporationen, Vereinen, aen e uſw. Nach einer Begrüßungsanſprache des Präſiden⸗ Konſful Stadtrat Menzinger ſprach Wirk⸗ Saaſe der Handelskammer 9 Maximilian Arauß ⸗Berlin, der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung über das 5 55„Der Fremdenverkehr, ſeine Bedeutung und Ine Organiſation“, wobei er u. a. ausführte: Ein ange⸗ hener deulſcher Hotelfachmann hat vor kurzem geäußert, daß die Deffentlichkeit in Amerika neuerdings ſich die Meinung gebildet N daß Deutſckland für Vergnügungsreiſende vorläufig nicht für de in Frage kommt. Wenyn dies takſächlich zutrifft, dann ſteht ſtr den deutſchen Fremdenverkehr in dieſem Jahre die Kata⸗ 1 rophe bevor, die ſchon lange befürchtet, vor der von Einſichtigen mmer wieder, leider vergeblich gewarnt worden iſt, und die— 1 das muß mit Bedauern feſtgeſtellt werden— zum großen Teil Be⸗ Deutſchland ſelbſt verſchuldet ſein wird Dazu haben ſich die 9. chältniſſe in Deutſchland jetzt ſo entwickelt, daß auch das deutſche eiſepublikum wieder anfängt, über die Grenzen des Reſches hin⸗ reihuschauen Man hat entdeckt, daß man in der Schweiz, in Oeſter⸗ eich, vor allem aber in Italien billiger und auch beſſer lebt als in utſchen Erholungsorten. Alfo: möglicherweiſe ein geringer Aus⸗ fiärtereſeverkehr nach Deutſchland und wahrſcheinlich eine immer ſtärker werdende Abwanderung des Inlandsreiſeverkehrs über die ſo kaben Grenzen, mit anderen Worten: kein Geld vom Aus⸗ und Abfluß deutſchen Geldes nach dem Aus⸗ ſo ſtellt ſich das Horoſkop des deulſchen Fremdenverkehrs für 924. Ueber die Bedeutung, die ein reger Fremdenverkehr für Deutſchland hat, iſt ſo viel geſchrieben und auch geredet worden, ſo daß man meinen möchte, es brauche nur eines Winkes, einer Warnung, um dem gefährdeten Fremdenverkehr Hilfe von allen Seiten erſtehen zu laſſen. die wirtſchaſtliche Wirkung des eiſe⸗ und Fremdenverkehrs mocht ſich bis in die kleinſten anäle des Erwerbslebens hinein fühlbar. Zahlloſe ebengewerbe aller Art, Fabriken und andere wiriſchaftliche Unter⸗ nehmungen werden von dem Beherbergungsgewerbe. und ſeinen Es bim ſich verzweigenden, vielgeſtaltigen Bedürfniſſen alimentiert. Es leben viele Induſtriezweige Deutſchlands, die Luxuswaren her⸗ ſtellen und fertigmachen, und Geſchäfte, die ſie verkaufen, vom Fremdenverkehr. Aer auch viele Städte Deutſchlands danken ihre Entwicklung zum großen Teil dem Fremdenverkehr und ſind mit ihren Theatern. Muſeen, Galerien und anderen öffentlichen Ein⸗ richtungen heute mehr denn je auf ihn angewieſen, können ohne ihn alle jene Inſtitute gemeinnütziger und kultureller Art nicht aufrecht⸗ erhalten. Wenn ſo der Reiſe⸗ und Fremdenverkehr unzweifelhaft als wichtiger und einflußreicher Faktor des geſamten deui⸗ en Erwerbslebens gewertet werden muß, ſo gewinnt er gleicherweiſe, ſe intenſiver ein Staat als folcher ſich mit ihm befaßt Aund ihn pflegt, auch kulturpolitiſche Bedeutung. Daß der wichtigſte Teil unſeres Fremdenverkehrs hinſichtlich der Zahlungsbilanz des Reiches der Auslandsverkehr iſt, ſteht für jeden, der die wirtſchaftlichen Zufammenhänge überblickt, außer allem Zweiſel. Er bringt Geld ins Londz; er iſt umfo wichtiger, ſe ſchwerer es unſerer Induſtrie fällt, zu exportieren. Er ift der Weg, auf dem 5 de Beobachter zu uns gelangen, und jeder Ausländer, der Deutſchland ſo, wie es wirklich iſt, mit eigenen, ofſenen Augen ge⸗ hen hat, geht heim als Propagondiſt für ein anderes, ein beſſeres ulſchland. Hier iſt nun der Punkdt, wo die Geiſter aufeinanderſtoßen, wo die Diskrepanz in der Beurteilung des Werdes des Fremdenverkehr⸗ un aller Schärfe zutage ktritt. Im Grunde beruht dieſe D Statt besonderer Anzeige. Unser lieber Vater, Grossvater u. Bruder, Herr Adolf Müler-Kiingenburg wurde heute im 73. Lebensjahr von langem schwerem Leiden dureh den Tod erlöst. 812 Dipl.-Ing. Paul Müller Elisabeth Müller Natalie Müller Clara Schumacher geb. Müller Eise Müller geb. Enekhausen Dr. Gerhard Schumacher und 3 Enkel. Mannheim B 7, 16, Friemersheim Bez. Düssel- dorf, den 18. Januar 1924. Die Beerdigung findet in der Stille statt. Für Beileidsbesuche wird herzlichst gedankt. 60 ——— Rheiniſchen Von Börſe zuzulaſſen. Juteingeführt firme, Sitz Berli 3 udelsfirma, Sitz Berlin. überninmf—. Großhandelsf tz Seneralvertretung Honſignationslager für: Margarine, Speiſe⸗ B e 85 Früchte eke. ete. Kontor, iſt bean ragt, derbanden N 155„ nom. M. 26 500 bo0o d „ Tar tröm u. Co. m. b.., den Namen lautonde . 8. Zimmerſtraße 78. 105 Be40 K paplere an der Börſe zu Maunheim. 13 Creditbank, Mannheim, Aktlen ſicherungsgeſellſchaft in annheim möbl. Zimmer, 4½ 57508 ſhn der Eßwetzingerſtr. 88105 nur an ſolides Främsin 8068 Börſe zuzulaſſen. Mazhremg Dartaer 6. 22 Tannhelm 17 Zan 1956 Angebpte unt E 2. 40 4 d Geſchäftsſtelle. Zulaſfungsſtelle für Wert⸗ De Saesttsftelle vaplere an der Böiſe Naee feae: N 90%— o qm Bodenfläche, im 1 10 uy 1 Zentrumt von Ludwigs⸗ e Ur. 110615 baſen zu vermieten. Sehr ſchöne eee, De eee ain Auake] goldene Hartepubt Fehnge bet unter von Be 8 5 erbet unter von Berwendung un däſteſe dn de 8e: N. c. 87 en die cen ker zſtelle d. Bl. ſchäftsſtelle. 912 ſtraße 9, part. Allgemeinheit darin, daß ſich durch die Nachwirkungen des Krieges, von der Lebensmittelnot angefangen bis zur grauenhafteſten Verwünftung unſerer Währung, ſchärfer und fühlbarer bei uns als in andren Län⸗ dern, neben dem echten Fremdenverkehr ein unechter Fremden⸗ verkehr herausgebildet hat, für den man den ſummariſchen Begriff „Valutareiſeverlehr“ gefunden hat. Wenn wir für die nächſte Zukunft eine freiere Entwicklung un⸗ ſeres Fremdenverkehrs müſſen wir eine Vertiefung und rweiterung des ſtaatlichen Intereſſes an der Organiſation der Frem⸗ denverkehrsförderung erreichen. Die Folge war ferner, daß ſchließ⸗ lich, vor allem im Auslande, der Eindruck entſtand, wie wenn Deutſchland den Fremdenverkehr überhaupt nicht wünſche, kurz, daß es fremdenverkehrsfeindlich geſinnt ſei. der Schaden, den dieſe unſere primitive Frrmdenverkehrspolitik verurſacht hat, iſt ganz uner⸗ meßlich. Materiell wie moraliſch. Ein ganz böſes Kapitel ſind die Beherbergungsſteuern. Wenn es auch nicht mit dem Begriff Gaſtlichkeit vereinbar iſt, daß man den Fremden dafür, daß er ſchlafen will, mit einer Steuer beſtraft, ſo ift die Soche immerhin entſchuldbar geweſen. Die armen Gemeinden kamen auf dieſe Weiſe zu Geld. Das beſte Beiſpiel hierfür bietet Berlin, wo man ſchließlich bei einer Steuer von 80 Prozent anlangte. Die Folge war, daß dem Berliner Fremdenverkehr ein tötlicher Schlag verſetzt wurde. Verkehrsdirektor Dufner⸗Freiburg ſprach über das Weſen des Fremdenverkehrs in Baden. Er führte u. a. aus: Schon die Römer erkannten die Bedeutung von Baden, beſonders Baden⸗Baden und Badenweiler, in balneo⸗ logiſcher Hinſicht. Die Ueberſchneidung der Alpen mit der Bahn brachte die Blüte des Fremdenverkehrs. Der Krieg kam, und ſetzt ſteht Baden in einer ſchweren Kriſe. Es iſt nur ein enger Kreis, der die Bedeutung des Fremdenverkehrs erkannt hat. Er umſchließt Handel, Kleinhandel, Gewerbe und Handwerk. Die falſche Einſtellung von Regierung, Parlament uſw. muß einer richtigen weichen. Als Grenzland erwachſen uns neue Aufgaben. Die Aus⸗ wirkung des Grenzverkehrs müſſen wir uns mehr zunutze machen. Die chin⸗ſiſche Mauer, die die Polizei aufgerichtet hat, muß fallen. Dem Willen, mit uns in Verbindung zu kreten, muß man entgegen⸗ kommen. Es muß Sorge der Regierung ſein, zwiſchen Elſaß und der Schweiz ein normales Grenzverhältnis herzuſtellen. Paß⸗ und Viſumfragen müßten gründlich arprüft werden Der Staat hat eine der hauptſächlichſten Deviſenquellen im vorigen Sommer verſtopft. Frankreich macht uns Konkurrenz mit ſeinen linksrheiniſchen Bahnen. Auch im Oſten erwächſt Baden eine Konkurrenz. Offen⸗ burg hat durch die Beſetzung auf abſehbare Zeit gelitten. Die Linie Stuttgart—Zürich lenkt den Verkehr ebenſalls ab. Ein großer Teil der Woßlhabenheit Badens beruht auf dem Fremdenverkehr. Schon heute ſage man, Baden würde das Los von Vorarlberg keilen. Der Weſt⸗Oſt⸗Verkehr iſt von ausſchlaggebender Bedeutung. Eine verkehrspolitiſche Neuorientierung des Landes iſt notwendig. Die Inflationsſteuern, namentlich die Gaſtſteuera, müßten weg⸗ fallen. Sonſt iſt es unmöglich, mit anderen Ländern zu konkur⸗ rieren. Ebenſo müßte die Tariffrage einer Aenderung unterzogen werden. Auch in politiſcher Beziehung iſt das zu beachten. Die Autoſperre muß einer Regelung unterzogen werden. Gewiſſe Straßen laſſen ſich für Autos ſperren. In der Schweiz hat man die Sperre gufgehoden, als man ſie bei uns einführte. Die Regierung müſſe die verkehrsfeindliche Polktik falſen laſſen. Man dürfe das ZJutrauen haben, daß es geſchieht. Bei allen Miniſterien ſoll eine Perſönlichkeit zu finden ſein, die ſich mit den Fremdenver⸗ kehr befaßt Verkehrsverband und Verkehrsleute ſollte man mehr hören. Bef der Reichsbahndirektion und der Verkehrsabteilung des Finanzminiſteriums habe man immer großes Verſtänduis gefunden. Sie ſind die Vermitiler zwiſchen Baden und Berlin. Hinſichtlich der Reklame ſolle die Reichsbahn mehr entgegenkommen. Die ganze habe Bo am Fremdenverkehr. e Als Bertreter des am Erſcheinen verhinderten Reichsbahndirek tions⸗Präſidenten ſprach 8 Geheimer Oberbaurat Dr. ing. Courtin über die 8 Reichsbahn und die Einwirkung der Renten⸗ nitrk. Die hn iſt heute nicht mehr in der Lage Züge zu fahren, die nichts einbringen. Der Zuſtand des heutigen Fahrplans werde nicht von langer uer ſeln. Im Laufe des Sonntags verkehre der wieder. Auch zwiſchen Paris—Prag laufen wieder Wagen. Infolge ihrer ſehr kurzfriſtig vollzogenen Ausſchei⸗ dung aus der allgemeinen Reichsfinanzverwaltung ſehe ſich die Reichzbahnverwaltung ſeit einiger Zeit gezwungen, ausſchlie hlich mit ihren eigenen Mitteln zu wirtſchaften. Bei ihren großen, eils noch aus der Zeit der Inflation ftammenden, teils laufenden Ber⸗ bindlichkeiten, ſowie den beträchtlichen Laſten, die ihr die Durch⸗ führung und der Abbruch des Ruhrkampfes auferlegten, ſei dieſes Wirtſchaften mit eigenen Mitteln nur durch äußerſte Sparſam⸗ keit auf allen Gebieten zu erreichen, wenn man das boſtbare Beſißz⸗ tum der Reichsbahnen dem deutſchen Volke uneingeſchränkt erhalten wolle. Durch Abbau von Beamten und Bedienſteten, erhebliche Ver minderung der Dienſtbezüge und Verlängerung der Arbeitszeit und ſonſtige weitgehende, auf ſtrenge Sparſamkeit hinziehende innere Verwaltungsmaßnahmen leiſte die Reichsbahn an ihrem Teile das Menſchenmögliche. Unter Hinweis auf das ſeit einiger Zeit zu be⸗ obachtende leichte Anziehen des Verkehrs als erſter erfreu⸗ liches Zeichen des Anfanges dieſes Erſtarkens ſchloß der Redner mit dem Ausdruck der Hof a daß die Geſundungskriſiis nicht zut lange dauern werde. Die Ausführungen der Redner wurden miit lebhaftem Beifall aufgenommen. Mit einem Schlußwort von Stadl⸗ rat Menzinger nahm die bedeutſame Kundgebung ihren Ausklang. Sportliche Rundſchaun Teiberger Winterſportwoche Dritter Tag: Ehrenpreis Laukenſchläger⸗Frankfurt und Pokal von Triberg. Der dritte Renntag der Triberger Winterſportwoche gehörle zu den Haupttagen und brachte zwei Rennen, eines für Zweierbob um den von Herrn Lautenſchläger⸗Frankfurt a. M. geſtiſteten Ehrenpreis, ein zweites für große Bobs um den Pokal von Triberg. Dieſer war im letzten Jahr außerhalb des Rahmens der Spori⸗ woche vorgeſehen, aber wegen der Wetterungunſt dann nicht aus⸗ gefahren worden. Die Bahnverhältniſſe waren morgens gut, ließen aber im Lauf des Tages unter dem Einfluß raſch wachſender Luft feuchtigkeit weſentlich 8 Umſo mehr müſſen die erzielten Zeiten als gut bezeichnet werden. Der Verlauf der Rennen brachte mehrere Stürze in der großen Kurve. die aber ohne ernſte Folgen abgingen. Die Beteiligung war für ein Rennen innerhalb der Woche ſtark und auch von den Einheimiſchen gut beſchickt. Die Ergebniſſe weiſen im einzelnen aus: Zweierbob⸗ rennen um den Ehren-Preis Lautenſchläger⸗ Frankfurt a..:(Sieben Fahrzeuge am Start.) 1. Heſſen, Führer Dr. Petri⸗Frankfurt, Bremſer Herbert, Mittelzeit aus 14 Läufen.43.9 Minuten(Bahnrekord im erſten Lauf.41.8 Tatzelbaum, Führer Rittmeiſter Griebel⸗Frankfurt a.., Bremſer Neff⸗Triberg,.50.1, 3. Mogler, Führer Freiherr von Känig⸗Stuttgart, Bremſer Pfleghar⸗Stuttgart,.52.1. 4. Mer⸗ cedes II. Führer Gömör i⸗Frankfurt a.., Bremſer Wetzel⸗ Frankfurt,.55.8 Minuten. rner fuhren Blau⸗Weiß, Jührer Müller⸗ Köln. Bremſer Bauer⸗Aſchaffenburg. Kobold II, Jüh rer J. Sch/yle⸗Triberg(Schonach), Bremſer L. Schmitt. Nagi II. Führer V. Nathaſius⸗Frankfurt, Bremſer Frau Manz⸗Triberg. Bobrennen um den Pokal von Triberg.(16 Fahr⸗ zeuge am Start.) 1. Bohby II. Führer Griebel⸗Frankfurt a. M. Bremſer Reff⸗Triberg. Mittelzeit aus zwei Läufen.44.9 Minuten 2. Heſſen, Jüßter Julius Scheyle⸗Kriberg(Schonach), Bremſer Manfred Scheyte,.51.8. Orkan, Jührer Scherzinger⸗Triberg⸗ Bremſer Steurer⸗Triberg.55.9. 4. Rot⸗Weiß, Führer Gömöri⸗ Frankfurt, Bremſer Wetzel⸗Frankfurt,.57.7. 5. totes Rennen Baden, Führer Weſterman n⸗Triberg, Bremſer Krätz⸗Triberg. und Fox, Führer Gillh⸗Triberg, Bremſer Seeber-Triberg 2022 Minuten, 1 der 90 Creditbank, Mannheim, iſt beantragt, Carl Lautenschläger. 4 22 uf den Namen lauten Marie Lautenschläger tete v, 7 en— Fen ſicerung in 22 U. annheim Vermählte 6025 Stück zu je Mt. erie 8 IM zabtt Szie 9578 aunheim 8110 Leipzig zum Handel und eeeeee, bieſigen Monmheim, 1 Jan 4926 Zuloſſungsſtelle für Wert⸗ Von der Theinſſchen der Mannhelmer Ver⸗ 20 500 Stück zu ſe dri. zum Handel und zur Not erung an der hieſigen 9 zu verkaufen. Zu erfrag. Schubert, Damm⸗ *8147 G à bel. und Mittwoch gearbeitet haben. torenhezer. Bekanntmachung! Der Wiederbeginn der Arbeit in unserem Werk ertolgt on den Abteilungen Fertigbau und Reparatur er-· scheinen die Bereitschaften, die in der Woche vom 6. bis 12. ds. Mts. gleichfalls als Bereitschaften am Montag, Dienstag, Am Dienstag, den 22. ds. Mes. erscheinen die Genera- Benz& Cie. eniche Atemohll l. Moterentabek. Artiengezelpchat. Offene Stelſen. Musit Bläſer jeder Art 1. und 2. Celliſt 1. Geiger Mädchen od. Stütze, ſol., tücht. u. zuverl., f. Nich. Bagnerſtr. 4,1 Tr. Tüchtiges 88197 Alleinmädehep guf 1. Febru t. Naͤher.— am Donnerstag, den 24. Januar 1924, morgens“. Die Nacht-(Tonzertmeiſt) 1 ianiſtf] Deſtempfohlene, perſeite sehicht beginnt um 3 Uhr nachmittags desselben Tages. Am(Ochoſter Routine)(und KAöchin ouer Sibt Sanntag, den 20. ds. Mts., 6“ vormittags erscheinen die gleich 2. Kapellmeiſtet) Maschinisten. dun erſttlaſſigem Oleb⸗ 9 5 0 t. Ab Montag, den 21. ds. Mis., arbeiten die Abteilungen: haber⸗Orcheſter am und 7 Aer 8 129 Rohschleiferei, Zahuradfräserei, Hrsatrteillpackerei, Einkauf- Platze per ſof. geſucht Lameyſtreße 2. versandpackerei, Kistenmacherel, Kelonne Lehrieder, Er- Angebote unter 4 gatztellmagazin, Abteillung Meister Abend und Meister Saubere Frau V. 61 an dle Geſchäfts⸗ ſteſte. 8 chen geſucht. ⸗8180 g.. tterſtr. 1. 4. St. x. „Suche zum 1. Februcr ein tüchtiges 8189 Alleinmädchen d. bürgerl. kochen kaun i gutem Lohn Hilſe 81⁴⁸ Tücht. Ferkauferin f. Reiſeartikel u. Leder⸗ waren geſ. Schriftl. An⸗ Foene m. Zeugn. unter E7 X. 38 d. d. ſt. vorb. Prinz Wilhelm⸗ B205 kraze d, 8 Treyven. Zum baldig Eintritt ein ged. fleidſges Alleinmädchen bei hohem Lohn geſucht. Zu erfragen in der Ge⸗ IWhaftsſtelle—4⁰¹ Tüchtiges, erfahrenes Süüdes ehtliche; NRädchen m. gut. Zeugniſſen zum 1. Febr. in klein ſeinen Haushalt geſucht. Vor. zuſtell. 10—4 Uhr. Eckert, Karl Ludwigſtr. 15 J. —081 und zur la. Wollschal jumper Ueberbluse Aleiamädchen mit gut. Zeugniſſen geg. hohen Lohn zum 1. Fedr. geſucht*814⁴4 Lameyſtr. 18, 3. St. Antesaen welch. perf. kochen kaun möglichſt per ſofort od. 1. Febr für Kleinvillen⸗ haushaft geſucht. Zweil. Mädchen dorh. B243 Medienusſtraße 3 Arbeitswilliges anſtänd. MHädchen Jnicht unter 18 Jahren, Jin kinderloſen Haushalt geſucht. 8043 Ferz, K 2. 18, parl Sauberes, ehrliches Häddhen tagsüber f. Hl. Haushalt . ſof. od. 1. 2. geſucht. Soglenwärmer 0 26 80 Wollkleider 380, 3 20,.l0,.50 von Mk.50 a Wolllacke Wollweste 10.—, 12— 30 Spitꝛenhaus Stutzmann] Lucwigshafen a. NRh. Der Rieservorteil durch Selbst- Fabrikation. 7 1— 2 Colliniſtr) ·30 Tuchtiaes Vermischtes 9 Allelnmadeben paim festent Later Helde. r e dWagl! 18 1 n. gute iſſe deftzt, Wurden an II.* en emee 5 Nark ens Berſehen Rr 80 Pfg. verkauft.* Empfänger werden ge⸗ deten die Marken un zutauſcheg. 810⁰ Frau Fabrikant J. Elaeſſen. F 7. W III. Bessef. Sfütze im Kochen ſowie alleſt Haus⸗ u. Handarbeiten erfahren, zu kinderloſem ax ſof. od. 1. Febr. geſucht. Große Wäſche auß. d. Hauſe, Stunden⸗ frau vorhartd*8112 Direktor Stu m y Mox Joſeſſtr. 21. „2 tüchtige Handwerker (Schloſſer) übernehmen in den freien Stunden die Anfertigung Leiner. Massen-Artikel. Werkſtätte u. Werkzeuge vorhand. Augebote ecb. umter Z. U, 35 an die Geſchäftsſtelle. B238 8. Seite. Nr. 31„%%% Maunheimer General-⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) emn den pfarleer. eeee— 9 2 5 40 ganz ausgezeichnete Qualität, in allen modernen Farben regulärer reis 15.3uõ;u jetzt Meter Nur solange Vorra t: — National-Theater Mannheim Samstag, den 19. Januar 1924 Außer Miete..-.B Nr. 1591—1980,-.-B. Nr. 1351—14c0 u. 1631—1800 u. 3351—3500 und 3751—3800 und 4001—4025 Cavalleria rusticana Musik von Pietro Mascagni. Spielltg.: Eugen Geb- rath. Musikal. Leitung Weiner v. Bülow, Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr. Jantuzza, eine ſunge Bäuerin Else Vogt-Gauger unger Bauer HHellmuth Neugebauer Turiddu, ein j Lucia, seine Mutter Alfio, ein Fuhrmann Joschim Kromer Lola, seine Frau.Gussa Heiken Hierauf: 40 Der Bafazzo Diehlung und Musik von Ruggiero Leoncavallo. 5 5 75 Eugen Gebrath. Musikalische Leitung: Richard Lert. Sae, Direktor einer Dorfkomödianten- uppe Alfred Färbach Nedda, sein Weibd. Jussa Heiken Toni, Komödiant 1223 loachim Kromer Beppo, Komödiant Philipp Mass alsky Silvio, ein Bauer Carsten Oerner v. Stadtth in Halle a, G. Hermann Trembieh .Beity.fler Eiu Bürger Neues Thagtyr!. im Rosengarten Samstag. den 19. Januar 1924 F. V. B. Nr1 3251—3630 u. 4161—4390 u. 4501 bis 4880 u. 5081—5250, B. V. B. Nr. 801—825 und 1201—1330 und 2601—3000 Die Lehrerin Schauspiel in 3 Akten von Dario Nicodemi Ueberselzt von Harry Kahn In Szene geselzt von Ado von Achenbach Anfang 7 Uhr Ende nach 9½ Maria Bini Maria Audor Graf Fillippo Kobeit Vogel Die Sehulworstehetin Julie Sanden OJina Lene Blankenfeld Pallone, Pedell Karl Neumann-Hoditz Giacomo Macchta Rudolf Wittgen Cavaliere Gu dotti, Kriminal-· Uhr kommissar Josel Renkert Ein Amtsdiener Fritz Linn Aninina Litz Münen Telekenchent beel Sonntag, den 20, Januar, abends 8 Uhr bei Kkleinen Preisen „Das Mädchen von Elizondo“ Vertigo, Gastwirt— Hugo Voisin, Manuelitta— Marga Mayer, Miguel— Hellmuth Neugebauer meraul:„Die schöne Galathee“ Pygmalion— Hellm. Neugebauer— Ganymed— Friedl Dann— Gslathes, die Statue— Ottilie Linn-Letti— Midas H. Volsin. 80 Karten v. 60 Plg. b..40 M. i. Rosengarten. Volks- Srelalene Lambein k. 135 Lellung: 270l Neneig W Dienstag. 22. Januar 1924 abends pün. 8 Unt im Nibelungensaal à capella Konzert unter Mitwirkung der Bläservereinigung des NMationaltheater-Oi chesters. Die Herren Richard Lorbeer. Oboe, Ernst Schmidt, Clarinette, Otto Lenzer, Fagott, Max Schellenberger, Horn und Professor Schattschneider, Klavier. Beethov.-Quintett op. 16 Es dur Eintrittskarten erhältlieh: Wanaseneckein.„Mannh ien, Kammer-Lichispiele Täglieh ab 3 Uhr: Der Prachtspielplan: Mutter Dein Kind ruft ODas brennende Geheimnis) 1 Vorspiel und 3 Akte. QAueenie und die Pokerpartie- roteske in 2 Akten mit Harry Sweet und dem Wundetpferd Cueenle. Jugendliche haben zu den Nachmittags- ieee Zulritt. 5 7 Asta Nielsen Albert Bassermann in Erdgeist nach der Tragödie von Frank Wedekind. Großes verstärktes Orchester. IPpalast-Theater 5 Weinhaus Rosenhof K4, 19 Neu eröffnet) K 4, 19 empfehle ff. offong u. Faschen-Welng. Prlma Küche. Freunde und Gönner, sowie ehemalige Seremissimus- Guste jadet höflichst ein Hans Schätzle. 38122 — kür die deamte Inädr- Druchksachen die klefart scgel! Druckerei Dr. Haas, G, m. b.., E 6, 2. 8186N W 5 ſällt wegen der heuke abend 7 Ahr im ſtattfindenden Aageneinen falemind Aundde ſalteparei Die für den 20. Jan, vormittags 11 Uhr zur Erinnerung an die Reichsgründung angeſagte Morgen-Feier aus. Unſere Mitglieder werden gebegen, ſich an allge⸗ eene ne Ualele Feier beteiligen zu wollen. der militürischen und anderer vaterländisch Reichhaitiges Programm. Veikehrsverein Rathausbogen 4 Samstag, den 19. Januar 1924 Reichsgründungs-Feier Mannheims im Wibelungensaal des Rosengartens. Ankang pünktlich 7 Uht abends. Festredner: Herr Nadtpfarrer Nost. Eintritt M..—, Einlasskarte zu lösen. Eintrittskarten 71 577 an der Rosengartenkasse.— 41 Ein etwaiger Reinertrag soll zur Speisung bedürf- (iger Altveteranen von 1870% 71 Weneeee Hinden 7 E 2,13 denkenden Vereine —48. Kunsthaus LILL. 3, 17%8(Friedrichspatł) Bemälde Melne Spezialität Feinsſe Lederhüfe- Niodelle wWelgde Sporihuie preiswert F. Sondheim-Tausig Rathausbogen 3, Paradeplatz. Grosse bervorragender Meister Reiche Auswahl in Graphik 2. Zt. einige günstige Gelegen- heitskäufe in Gemälden Das Photograph. Atelier witd in unveränderter Weise weitergeführt. Spezlalität: L IL L S Pigmentportr. -Ausstellung 8074 Besatzseide Zgera Irischel ſl ff ſeaüneſnpe Taannen, Mettielge, Ceseh feilg Unsere Preise: Eolienne Crepe de chine Jauerbrandöfen 5 Melsieb. Abbedel in grögter Auswahl. penheimer Tel. 1280,6343 Wenn Sie eine Farbe oder Qualität in Mannheim nicht finden, so finden Sie sie bestimmt bei Stützmann-Ludwigshafen. Messaline wer ſsnmanuse von Mk..95 an ‚ ½ seid. Serge 130 em, für Futter von Mk..85 an Damassce reine Seide von Mk..30 an Damassce ½ Seide von Mk..33 an Duvetine von Mk..00 an Seiden-Samtie für Hüte von Mk..35 an Kunstseide für Hüte von Mk..50 an la. Cord lür Damen von Mk. 135 an la Manchester Macco, für Herten 8128 een dür 2. 00 Taglon 0 um 4½ 6¼ und 8 Uhr! Seit 1771 in gleich. Jam.⸗Beſi ſchaſts⸗Zimmer. Milchkuren. 1 U 8 Chaplin und CeofAU in „The KRid“ Ein 18 zum Lachen und zum Weinen. b ue „Was die Welſen plaudern“ mit Pat uud Patachon Nassenölinung eine Stunde vof Beginn. e 3 Uhr. 1 Cafẽ- Trokadero G 6. 3 Telephon 8853 Täglich ab 8 Unr 8150 Cabaret-Vorstellung Musik— Tanz— Gesang fſonhwiesen-Kaffeg-⸗Resfaurant Sonntag, den 20. Jauuar 1924, mittags 4 Uhr bis abends 11 Uhr Tanz-Unterhalfuns. Zum Ausschank kommt: Pechorr-Hackerbräu München in Flasehen Pfälzefr Weifwein ¼ 40 Pf., Sler I Mk. Spoxlaſität: Reiner Bohnenkaffee per Tasse 30 ff. Eigene Konditorel. 3026 Es ladei h 17 ein M. Schenk u. H. Ruffler. Xiie Sorten Spelse U. Saatartoffeln liefert billigſt aus dem Erzeugergebiet Ess Mieim ponftzer, Nartoftel- Groghandzung Frankfurt(Oder Tel. 803 4. Tel.-Adr.: Strohkartoffel. 870—1150 m ü. M. Stat. d. Bregtalbahn Prachtvolles Stigelände: Skikurſe Rodelbahn: Schlittenpartien : 1 Luft⸗ und Miichkuren Hotel Grieshaber zum Ochsen 5 2 88 u. 9 elzg. Zimmer m fließ. Waſſer äder eſell⸗ Vorzügl Verpfleg. Eig. Landw. eräte leihw. Schlitten a. Beſtellg el. Nr. 13. Penſion v. 5 Mt an. Alfred Grieshaber. 278 Wintersporl. urhaas Mauanderhate Kniebis Beibraisfefiori Oppeneu d. Freuderisfedit. Neu erbautes Haus, Centralheizung, elektr Licht, Pension von 3 Mark an, incl. Licht u. Heizung. bei anerkannt guter Küche und Keller. 220 „Besitzer 1. Gaiser an Bhf. öcleon ver populäre spremapparat Die belehte Schallplatie 45⁰ 9 vielseitige Auswahl. R. Ferd. Rechel Abt. Sprechapparate 5 0 3. 10 Kamatatrahe 0 25 10 Steppdecken (prima Haudarbeith in Daunen⸗ und Wollfüllung, ſowie Kinder⸗ und Wagendeckchen werden tadellos angefertigt. Alte Steppdecken werden wie neu aufgearbeitet. Steppdecken-Maheret O. Guthmann Traitteneſtraße 46. Aaudd due fac für kortlaufende Kohlentransporte frei Haus und frei Keller gesucht. Angebote unter Z. B. 17 an die Mcrsprtblatt Türtwangen Geschäftsstelle ds. Blattes. B235 N von Mk..95 an -0 Sonntag famiienbad von 9 Uhr vorm. bis Uür Mannenbauer„ 9,„„1. von Mk..50 an Dampfbad Ab nächster Woche ist das Dampfbad geöffnet: 688 Dienstag Mittwoch Donnerstag Samstag von 10 Uhr vormitiags bis 8 Uhr abends für Männer von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends für Frauen. Freitag Umzugshalb. vollsommen neues, schweres Herremimmer nußbaum, preiswert nur an Private zu verkauf Näheres u. V. S 8 an die 8029 2. Wochüg f. Versobte!: Schlaf-, Henen- U. khammmer-Farichtung in eichen gewichſt in ſchwerer erſtklaſſiger Ausführung wegen Rückgang der Verlobung ſehr Sillig zu ver⸗ kaufen. Nähere Auskunft erteilt nur Sonntag, den 20. u. Montag. 21. Januar von vorm. 11—1 Uhr Schober's Weinstube, F 4, Mannheim. von Mk..50 an erfragen bei Missefſauf f. Sli u. Rodel Bindungen, Stöcke eie. Sporthaus 8137 Wittmann P 55. Gasbadeofen zu verkaufen. Gleißner, Siamipſer 5 IV. 8042 1 Klappwagen 1 Stubenwagen, fahrbar zu verkaufen. 88041 Albert Rothmund. Schimperſtr. 39, 4. St. L. kleg. dl. Nanderwagel Kinderklappſtuhl gut er: halten, zu verk. 2 Wetterhahn, G 7. 1 Selappindel Drehdank u. Bohrmaſchine zu verkf.⸗ daſ. Laden u. Werkſtätte ucht. K. Erhardt, Valdhofſ 43a V. B239 Zwei bap- 1 billigſt abzugeben. 3* Rehn, . Germaniaſtr. Nr. 20, nachm.——ÿ — Schöner Messing-Lüster zu verkaufen.„des Auguſta⸗Aulage 22, prt. Dautscher Schäfernund Nüde, 4½ M. alt, mit Stammbaum zu verkf. Mittelſtr. 10b0, 2. St. r. 28114 EEE Extra kräftige Slndel-Roplerpresse ſowie leichte Hebel⸗ Kapierpreſſe(Buchforn) faſt neu, billig zu vert⸗ Bnſch. Käſertal, Daum⸗ ſtraße 10. Tel. 3906.