* * alls 1 prll —e — Nectend S * * ů— en — — Montag, 28. Jaunar 0 Jabugepreiſe n Mansbeieg und umgebung vom 20 bis 30. APPPPPöUV00T00T0T0T0T0T0T0T0T——— —————— Wittag⸗Ausgabe T Genor Verkaufspreis 10 Goldpfenng 1924— Nr. 45 Anzeigenpreiſe nach Tarlf, bei Derauszablisg pro efü⸗ anuar 1026: 80 Gold- pfg · die monatl. Sezieher verpflchten— ſpalti i 5 7 e—5 ge Kolonelzelle für Allgemeine Ruztigen 0,40 Soldomark eptl. Renderung der wietſchaftlichen verhältniſſe** Reklamen 1,50 ee Anzeigen an beſnimmten Cagen Iheckonte werdende preiserhöhungen anzuertennen. Poſte 17 Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ Man onte nummer 17800 Rarisruhe. Hauptgeſchäfts ſtelle nommen. höhere Sewalt, Streiss, Oetriebsſtörungen uſw. — EE. 2.— Seſchüäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, walo⸗ berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder b. gernſpr. ne. 7001, 7062, 7943, 7043, 7048. Telege.⸗Ror. 5 5 4 beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von ſin⸗ Leueralanzeiger Manndelm. Erſchelnt wöchentulch zwsifmol. zeigen. Ruftr. öd. Lernſpr. ohne Sewühr. Serichtsſt. moannheim⸗ Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Geit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung Die politik der Lebour⸗Regierung Macdonald über die politik Frankreichs 801 Der Direktor des Pariſer„Quotidien“ hatte eine Unterredung t Macdonald. Der engliſche Premierminiſter ſagte u..: 2 Man wirft Frankreich die Ruhrbeſetzung vor, die nach unſerer aſicht die Haupturſache der wirtſchaftlichen Notlage iſt, die heute auf England laſtet. Man wirft Frankreich vor, daß es nicht ge⸗ —— Rückſicht auf die höheren Intereſſen Europas genommen 6 und daß es gar keine Rückſicht auf die beſonderen Intereſſen moslands nehme. Außerdem wird nach der allgemeinen Anſicht die Rofaliſche und finanzielle Unterſtützung, die Frankreich den kleinen otionen für ihre Bewaffnung angedeihen läßt, einen neuen Krieg unvermeidlich machen. Frankreich entnervt unſer Volk, das ſich in aller ſtenn igkeit fragt, ob es ſich nicht in die Notwendigkeit verſetzt 125 ſeinerſeits militäriſche Vorbereitungen zu treffen und neue aeceen zu ſuchen. Er wolle nicht von der Beunruhigung — chen, die die Geſchäftsleute und die Arbeiter angeſichts gewiſſer anefterer induſtrieller Kombinationen hätten, deren Beſtehen man Wo und die gegen England gerichtet zu ſein ſcheinen. Er olle auch nicht von der Beunruhigung für ihre eigene Sicherheit kütden, die von den Engländern angeſichts der ungeheuren Luft⸗ ſenungen Frankreichs empfunden werde: aber er müſſe en, daß die beſten Geiſter beunruhigt und mißtrauiſch ſeien. ſcäces ſei die Aufgahe der jetzigen Reaterung, die Gefabren abzu⸗ 80 gzen, die der von ihm— Macdonaold— gekennzeichnete Zuſtand ſirbeifübren könnte. Seine perſönliche Ueberzeuagung aber ſei, daß Grunde genommen das enaliſche und das franzöſiſche Volk fübttun dechaft für einander empfonden und daß die ge⸗ ſt rliche Wolke, die beute aufſteige, von dem gegenſeitigen Mißver⸗ ehen der wirklichen Wünſche herrühre. Deshalb müſſe man ſich beſen ausſprechen, wodurch man. wie er glaube. alle Mißverſtändniſſe eitigen könne. Er glaube nicht daß die Sachverſtändigen⸗Aus⸗ 1 e in dem engen Rahmen, den man ihrer Aktion gegeben habe, ne befriedigende Löſuna ſchaffen könnten 8 Auf die Frage, ob die enaliſche Reaierung vorſchlagen werde. 2 Ausſchüſſen einen arößeren Spielraum zu gewähren, twortete Macdonald: Wer werden abwarten, bis die Ausſchüſſe leſes ſelbſt verlangen. Wenn ſie dies tun werden wir wahrſchein⸗ heit dieſe Forderungen unkerſtützen. Wenn ſich Meinunasverſchieden⸗ er 10 mit der franzöſiſchen Regierung ergäben. würde man mit ihr ſüärt ndeln. Nach ſeiner innerſten Ueberzeudung würden auch die ſten Rüſtungen Frankreichs niemals genügen, die Sicherheſt der anzäöſiſchen Gebiete zu aewührleiſten. Er wünſche, daß Jrankreich aufhört. ſein Vertranen ein⸗ia und allein auf die militäriſche Macht zu aründen nd daß es beareife, wie viel arößeren Schutz es im Völker⸗ und finden könne. ſich uf eine weitere Frage erwiderte Macdonald: Wir ſind der An⸗ 10 daß die Frage der franzöſiſchen Schulden gegenüber ie band nicht angeſchnitten werden konn, ohne daß zu aleicher Zeit laſf geſamte europäiſche Lage erörtert wird. Ich werde niemals au⸗ ſen daß dieſe beiden Frogen voneinander getrennt werden. und Naecdonald ſprach ſich alsdann über den Völkerbund aus nd erklärte, der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund 11780 für Frankreich im Oſten die beſte Sicherheitsgarantie ſein. 175 Bemerkung, daß auch Poincare in Frankreich Geaner ſeiner ge 97 habe. daß dieſe aber alauben, die Räumuna des Ruhr⸗ ſeien etss ſei nicht möalich bevor andere Garantien geſchaffen ud de antwortete Macdonald: Das weiß ich. aber wir werden dem⸗ Alcht Realitäten gegenüberaeſtellt werden, oder wir werden on den arund uns führen laſſen. Die 60 ſranzöſiſche Ruhrbeſetzung bringt keinen Vorteil. m er Frankreich noch England, noch irgend jemand, aber ſie birgt 0 ſich die Keime für alle möglichen Kalamitäten. Man ſpricht wir Sicherheiten, aber wenn der augenblickliche Zuſtand andauert, vord man, wenn zwanzig Jahre vergangen ſind, ſehen, welche Art müß Sicherheiten die Ruhrbeſetzung Frankreich gegeben hat. Wir de en an die Zukunft, an die Erhaltung des Weltfrie⸗ 5 denken. Es wäre ein grotzer Irrtum, anzunehmen, daß man oder angere Zeit ungeſtraft eine Nation in ihren Intereſſen ſchädigen Auf die Frage, ob; Macdonald der Aaſicht ſei, daß die deut⸗ ſchen Demokraten aufrichtige Pazifiſten und aufrichtig geneiat ſeien, Reparationen zu zahlen, antwortete er, er ſei deſſen ſicher. Wir Arbeiter haben die Abſicht, fuhr er fort, eine Politik zu treiben, die es, ſoweit es in unſerer Macht liegt, der deutſchen Demokratie erleichtert, den Aufſtieg vorzunehmen. Wenn man aber beharrlich eine Politik betreibe, wodurch man den deutſchen Reaktionären in die Hand ſpiele, dann wäre das eine Torheit, die allen teuer zu ſtehen käme, den Franzoſen, den Engläadern und ganz Europa. Auf die Frage nach der Meinung Maedonalds über die ſeparatiſtiſche Bewegung im Rheinland und der Pfalz, antwortete dieſer, ſeine Ant⸗ wort ſei ſehr einfach; ſie ſei die von ganz England: Wenn eine ſeparatiſtiſche Bewegung ſpontan aufſteigt, dann geht uns das garnichts an. Aber wenn dieſe Bewegung durch eine auswär⸗ tige Macht in Szene geſetzt wird, dang ſind wir der An⸗ ſicht daß der Vertrag von Verſailles verletzt iſt und wir werden uns hier formell weigern, dieſe ſeparatiſtiſche Regie⸗ rung anzuerkennen, die mit dieſen Mitteln eingeſetzt worden iſt. Vorausſichtlich werden dieſe Offenherzigkeiten Macdonolds in Paris einen Sturm der Entrüſtung herbeiführen. In der Tat ſind es auch recht unangenehme Wahrheiten, die die Franzoſen zu hören bekommen. Im Zufammenhana mit den letzten Worten Macdonalds iſt die engliſche Stellungnahme zur Pfalzfrage von beſonderem Intereſſe. Wie die„Times“ meldet, iſt die Mehrheit des Kabinetts Macdonald für die Uleberweiſung der Pfalzfrage an den Haager Schiedsgerichtshof, falls ſich Deutſch⸗ land damit einverſtanden erklärt. Das Blatt meldet weiter, daß Entſchließungen über den Bericht Clives zurückgeſtellt ſeien, bis die Regierungserklärung im Parlament ſtattgefunden habe. Macdonald und Mac Kenng Wie verlautet, ſind Macdonald und der Vorſitzende des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes Mac Kenna in bezug auf die Sachver⸗ ſtändigenarbeiten vollſtändig einer Meinung. Vor der Ab⸗ reiſe Mac Kennas nach Berlin wird Macdonald mit ihm eine Un⸗ krredung haben. Jormeller Auskritt aus der Internationale Offiziell wird bekannt en, daß Macdonald und vier weitere Nabieettsmiglieder infolge der Annahme von Miniſterpoſten automatiſch aus der Exekutive der ſozialiſtiſchen Arbeiterinternatſo⸗ nale ausgeſchieden ſind. Die Anerkennung Sowſetrußlands Der diplomatiſche Berichterſtatter des Obſerver ſchreibt, bevor eine Verkündung der britiſchen de jure⸗Anerkennung Sowjetruß⸗ land zu erwarten ſei, müßten beſtimmte Probleme ge⸗ regelt werden. Der einzige Unterſchied zwiſchen der ruſſiſchen Politik der augenblicklichen britiſchen Regierung und der der letzten ſei, daß die augenblickliche Regierung bereit ſei, die britiſchen Ver⸗ pflchtungen gegenüber Rußland bezüglich der Feldzüge Denikins, Wrangel und anderer zuzugeben. Es werde daher erwartet, daß die britiſche Regierung zur gegenſeitigen Streichung der britiſchen und 1 5 Schulden, ſoweit Regierungsanleihen in Betracht kommen, bereit ſei. *** Der engliſche Eiſenbahnerſtreit Der engliſche Gewerkſchaftskongreß hat Vermittlungsvorſchläge zur Beilegung des Eifenbahnerſtreiks ausgeorbeitet. Die ſtreikenden Lokomotivführer und die Mitglieder der Eiſenbahnergewerkſchaft haben erklären laſſen, daß wenn der Streik nicht bald beendet wäre, die Gewerkſchaft genötigt ſei, um einen ſtärkeren Druck auf 5 mü auszuüben, auch die Londoner Untergrundbahn Im Perſonenverkehr ſind bis jetzt 60 der fahrplanmäßigen Züge wieder eingeſtellt, im Güterverkehr ſteigt die Zahl der Lebens⸗ mitfele und Kohlenzüge. Die Zahl der Ausſtändigen iſt auf 35 000 zurückgegangen. Alle Gewerkſchaſten lehnen die Unterſtützung durch Sympathieſtreit ab. ihrem Stolz erniedrigen kann. Die Bedrückung der pfalz; dDie Separatiſten haben am Samstag das Bezirksamt in Sbeder⸗ das Neer e einziges zfälziſches Bezirksamt von den 855 Valſten verſchont geblieben war, beſett, nachdem ſich der derzei⸗ dierenorſtand des Bezirksamtes geweigert hatte, dem„Oberkomman⸗ Begenden der Eparatiſtiſchen Truppen“ die Schlüſſel auszuliefern. Die 1 5 des Bezirksamtes wurden von den Separatiſten vertrieben Iu B 6 nicht mehr weiter arbeiten Bergzabern wurde das Finanzamt von den Separatiſten ſe 10 die Beamten ebenfalls 55 Gewalt vertrieben, weil ſie an Nieweigert hatten, dem Beſehl zu folgen, daß alle Einnahmen ſelbe 2 eparatiſtiſchen„Bezirkskommiſſär abzuführen ſeien. Die⸗ paraffſflage wurde auch der Bezirksparkaſſe gemacht. Hie neue die 55 iſtiſche Gewalfmaßnohme ſtellt alſo nicht nur einen Eingriff in meindenſche Finanzhoheit dar, ſondern auch in die Rechte der Ge⸗ Bezirks i r, weil die Sparkaſſe eine Einrichtung der Gemeinden des Weil Die Knebelung der ade 5 u die der„Pfälzer Zeitung“ in Speyer ſeitens der Acht beitten aae 5000 Goldmark von dieſer noch druckablt wurden, hahen die Separatiſten das geſamte Nollen⸗ Depier der Zeitung beſchlagnahmt. Zeittdbwohl die Friſt, innerhalb deren vie Separatiſten den Pfälzer das Erſcheinen verboten haben, geſtern abgelaufen war, Vergem geſamte Preſſe der Pfalz ihren Proteſtſtreik ſeben die altigung der freien Meinungsäußerung dennoch forkſehen. Die Engliſche Stimmen daue aer, wee erhält von ihren Korreſpondenten iunmer urch das Sunge Berichte über die in der bayeriſchen Pfolz Fend dee araliſtenreginent hervorgerufenen unhaltbaren Ju⸗ konſul Elie ele Darſtellungen ergänzen den Bericht, den General⸗ unterbreitet an ſeiner Unierſuchung der engliſchen Regierung Lraratitiſche Bemd in dem er zu dem Schluß gekommen iſt, daß die de Vevölkern ewegung in der Pfalz nicht die Unterſtützung der Sen uge von den Separatiſten terroriſiert werde. Die Deut⸗ chen wurden verhaftet, mißhandelt, in Ge ſchaft geſetzt und ausgewieſen, ohne daß irgend ein erſichtlicher Grund dafür vor⸗ handen wäre. Lebensmittel, Geld und Fuhrwerke wurden requiriert, ohne daß eine Bezahlung dafür geleiſtet werde. Ganze Gebäude wurden mit Beſchlag belegt ganze Familien einfach auf die Straße ang keen für die Separatiſten und ihren zahlreichen weiblichen An⸗ 1 zu machen. 5 Ueber den Briefperkehr werde eine ſtrenge Zenſur ausge⸗ 5 alle Privatbriefe würden geöffnet. Der Korreſpondent iſt davon Berden in demſelben Augenblick, in dem die franzöſiſchen Be⸗ rden ihre ſchützende Hand von dem ſchamloſen Treiben dieſer Ge⸗ — Frankenſturzdoebatte in der Kammer In Fortſetzung der Debatte über die Steuervorlagen der Ne⸗ gierung am Freitag, bei der, wie berichtet, verſchiedene Fragen z. T. ſehr heftig kritiſiert worden waren, ſprach am Samstag Vor⸗ und Nachmittag zunächſt der frühere Vorſitzende der Reparationskom⸗ miſſion Leon Dubois. Er forderte die Veräußerung aller Stagts⸗ monopole und die energiſche Fortſetzung der bisherigen Reparati vas⸗ politik, da ſonſt Frankreich und England dem wirtſchaftlichen Ruln entgegengehen und ſich der Gefahr eines deutſchen Revanchekrieges ausſetzen würden. 5 Der Sozialiſt Auriol proteſtierte zunächſt gegen die Preſfe⸗ kampagne, wonach die Linksparteien über die gegenwärtige Loge erfreut ſeien. Die Sozialiſten ſeien aber der Anſicht, daß vor allem die Ruhrpolitik für den Frankenſturz verankworklich fei. Auch im Jahre 1920 ſeien neue Steuern beſchloſſen worden, ohne daß deshalb der Frankenkurs davon berührt worden ſei. Dieſe Behauptung wurde vom Berichterſtatter Bokanows ka und von dem früheren Finanzminiſter Klotz aufgegriffen, die zahlenmäßig nachzuweiſen ſuchten, daß der Frankenkurs im Gegen⸗ teil durch die im Jahre 1920 beſchloſſenen Steuererhöhungen von 9 Milliarden⸗ Franken beeinflußt wurde. Auriol bedauerte, daß man die ſozialiſtiſchen Vorſchläge für die Ausdehnung der Sach⸗ leiſtungen und die Verwendung deutſcher Arbeiter für den Wieder⸗ aufbau der zerſtörten Gebiete nicht berückſichtigt habe. Die heutitze Lage wäre dann vermieden worden. Der Sozialiſt Moutet ruft: „Wenn es eine Gerechtigkeit gäbe, ſo ſollten heute die Sozialiſten die Regierung übernehmen, wie das in England der Fall iſt.“ In der Nachmittagsſitzung ſetzte Auriol ſeine 1 fort und erklärte, daß ebenſo wie für Deutſchland ſich auch für Frankreich das Problem der Kapitalflucht und die Heimbeförderung der geflüchteten Kapitalien ſtelle. ie Finanzvorlagen ſeien über dieſe wichtige Frage ſtumm. Der Redner kritiſſerte dann auch die übrigen Projekte. Die 20prozentige Steuererhöhung werde beſon⸗ ders im Mittelſtand und bei der Arbeiterſchaft fühlbar werden. Die Lebenshaltungskoſten würden erhöht werden und die minderbemit⸗ telte Bevölkerung werde darunter zu leiden haben, während die Spekulanten neue Gewinne einheimſen werden. Der Mittel⸗ un Arbeiterſtand ſehe es als eine ungenügende Kompenſation an, wenn man ihm im Austauſch das Familienſtimmrecht gewähre. Die Währungskriſe werde nicht aus der Welt geſchafft, ſolange nicht an die Stelle der internationalen Anarchie die internationale Zuſam⸗ menorbeit trete. Darauf ergriff Poincare das Wort. Er erklärte, daß det Frankenſturz finanzielle und polictiſche Gründe habe. In Deutſchland werde eine heftige Kampagne gegen den Franken geführt. Der franzöſiſche Konſul in Nürnberg habe der Regierung mitigeteilt, daß man in dieſer Stadt franzöfiſche Bank⸗ noten nur gegen eine hohe Kommiſſionsgebühr annehme. Von Deutſchland würden außerdem Zirkulare in die Welt geſandt, um zur Spekulation gegen den Franken aufzumuntern, weil man ſich davon die Räumung der Ruhr verſpreche. Die Debatte wird am Montag nachmittag fortgeſetzt. Doch kann man heute ſchon ſagen, daß die Rede des Miniſterpräſidenten ſehr geſchickt war. Sie wird deshalb auch von der Preſſe al⸗ ein Erfolg Joincares angeſchen, da ſie u. o. auch zuwege gebracht hat, eiwa 30 für die Generaldebatte angemeldeten Rednern das Wort abzuſchneiden. Weiter wird ſowohl von der Preſſe des nationalen Blocks als auth von der linksſtehenden Preſſe der Rede auch inſofern große Bedeu⸗ tung beigelegt, als darin eine Annäherung des Miniſterpräſi⸗ denten an den nationalen Block erblickt wird. Zwar gibt man zu, daß noch eine zweite große Schlacht von Poincare dadurch ge⸗ wonnen werden muß, daß er unzählige Gegenanträge gegen ſeine Steuerpläne abſchlagen muß, aber immergin iſt von Bedeutung, daß das führende Organ des Linksblocks„LOeupre erklärt: 4 „Poincare gab ſich keine große Mühe, ſeine neuen Steuern zu vechtfertigen; er übernahm der Mehrheit der Kammer gegenüber die formelle Verpflichtung, ſie wieder wählen zu laſſen. Das walr der eigentliche Inhalt ſeiner geſtrigen Rede. Wie hatten die An⸗ hänger von Arago einem derartigen, ſeit langem erflehten Verſpre⸗ chen widerſtehen können? Abre dieſe rein pol'tiſche Beweisführung hielt offenbar Poincare ſelbſt für unbefriedigend. Die Unzufrieden⸗ heit mit ſich ſelbſt erklärte zweifellos auch ſeine an den Tag ge⸗ legte unberechtigte Reizbarkeit gegenüber der Linken. Das„Journee d Induſtrielle“ ſpricht angeſichts det Rede davon, daß ſich das Miniſterium wiederfand. Poincare zeigts. daß ſich keine Mehrheiten bilden könnten für Ruhr und für fiskaliſche Opferwilliakeit, da beide ſolidariſch ſeien ſowohl was die Vorteile als was die Gefahren anbetreffe. 5 Auch das„Echo National“ deutet die Rede Poincares imn gleichen Sinne. Tardieu ſchreibt: Poincare ſagte, ich bringe dem Lande zur Kenntnis. daß die, welche die Steuern annehmen. die ein⸗ gigen Freunde der Regieruna ſind. Es fraat ſich nur, fügt Tardien etwas zweifelnd binzu, ob dieſe Aufforderung der Abgeordneten nicht mehr Unheil als Vorteil bringen wird. Guſtave Hervé, der Vertrauensmann des Elyſés, ſchreipt: Das Miniſterium, das in den letzten Wochen ſehr krank war, hat ſich endlich der Mehrheit wieder genähert und damit eine neue Vitalttät gefunden. Man muß ſich über dieſes Wiederfinden unſeres Miniſter⸗ rräſidenten in letzter Stunde freuen: ein längeres Mißverſtändnis zwiſchen ihm und der Mehrheit hätte das Land in eine unentwirr⸗ ſellſchaft ziehen werden, der ganze Bau dieſer„autonomen Pfalz⸗ ee zitammenbrechen werde. Ein Ende dieſer tragiſchen Farce zu ſagen, und alles könne vorüber ſein. „ Die„Times“ und andere Blätter veröffentlichen ähnliche Be⸗ richte ihrer Kordeſpoſfdenten e e ee die Nußenpolitik Tſchechiens Am ſtrigen Sonntag wurde der italieniſch⸗zugoſlawiſch e deeſesene unterzeichn. i röffer Ft.s⸗V. 0 zeichnet. Die Veröffentlichun der Protokolle ſoll am Dienstag erfolgen. 15 Wie der Vertreter des„Dally Telegraph“ von dem tſchechiſchen balß. deer Dr. Beneſch erfahren 23 will. e da⸗ auf, daß in Bädle die iſchechiſch eAbmachung mit Frankreich auch auf 75 len ausgedehnt werde. Auch auf die baldige Mitarheit Ungarns ei zu rechnen. In unterrichteten Kreiſen halte man bei⸗ des für unwahrſcheinlich 5 4. Geſcheiterte franzöſiſch⸗rumäniſche Anl ſungen. Der Fan meldet, daß Rumänien die von Frankreich vorge⸗ chlagenen axantiebedingungen für den Kredit von 100 Millionen Franken, nämlich die Verpfändung der Regierungseinnahme aus der Petroleuminduſtrie abgelehnt hat. Die Verhandlungen zwiſchen Rumänien und Frankreich über dieſen Kredit ſeien nach M a 19 genießt. So berichtet der Pfälzer Korreſpondent des ncheſter Gar t a 8 die Stadt Speyer auf die einex Londoner Drahtung der„B..“ daher afs geſcheitert an⸗ Rehene * gar nicht abzuſehen. Die Franzoſen brauchten nur ein ein⸗ bare Lage gebracht. 2 7 2— Empfänge bei poincaré ö Jaſpar iſt am Sonntag vormittag in Paris angekommen und hatte am Nachmittag eine längere Unterredung mit Poincare. Es ſverlautet, daß der Abſchluß eines belgiſchKſchechiſchen Allianz⸗ vertrages nach franzöſiſchem Muſter bevorſtehe. Wie der Brüſſeler Berichterſtatter des„Journal d. Debats“ mel⸗ det, erklärt man in politiſchen Kreiſen, die Unterredung Jaſpars mit Poincare habe ſich auf die Arbeiten der Sachverſtändigenausſchüffe erſtreckt und Jaſpar habe Poincare einige Aufklärungen über die kech⸗ niſchen Studien der belaiſchen Deleaierten gegeben. Wie der Pariſer Berichterſtatter der„Sunday Times“ meldet, t Mae Kenna vor ſeiner Abreiſe nach London bei einem Eſſen, ei dem die führenden Perſönlichkeiten der Reparationskommiſſis care Mac Kenna einen langen Brief zugehen laſſen, in dem er zusß Ausdruck brachte, daß er der Unterredung große Bedeutung beimeſſe *Oeſterreichiſch⸗kürkiſder Handelsvertrag. Aus Konſtantinope! wird gemeldet, daß die Unterhandlungen für den Abſchluß eire⸗ Handelsvertrags zwiſchen der Türkei und Oeſte: reich abgeſchloſſen ſind, und daß deſſen Unterzeichnung unmittelbar bevor ſteht. und der Unterſuchungsausſchüſſe anweſend waren, eine mehrſtündig Unterredung mit Belre gehabt. Am folgenden Tage habe— —— ——— 2. Seite. Nr. 45 mMaunheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) Montag, den 28. Januar 192— Trugbild und Wirklichkeit Das Statiſtiſche Amt hat kürzlich Ziffern veröffentlicht, aus denen hervorgeht, daß Deutſchland im November über eine aktive Handelsbilanz verfügte. Angeblich haben wir alfo in dieſein Monat mehr ausgeführt als eingeführt, was man wohl als Gradmeſſer einer geſunden Wirtſchaft betrachten kann. Es ver⸗ ſteht ſich dann auch von ſelbſt, daß man im Auslande, namentlich in Frankreich, die Ziffern des Statiſtiſchen Amtes für eine Beweisfüh⸗ rung zu Ungunſten Deutſchlands verwandt hat. Franzöſiſche Zeitun⸗ gen haben von„dem armen Deutſchland“ geſprochen und ihre Anſicht vom Gegenteil mit den Ziffern des Statiſtiſchen Amtes belegt. Dieſe Schlußfolgerungen ſind umſo ſchlimmer, als die Zugrundelegung die⸗ ſer Ziffern ein ganz fa 052 s Bild ergeben. Das Scatiſtiſche Amt hätte darauf unbedingt Rückſicht nehmen müſſen und es vermei⸗ den ſollen, ein Geſamtbild in Ziffern darzubieten, von denen es ganz genau wiſſen muß, daß ſie zu Trugſchlüſſen verleiten. Der deutſche Außenhandel iſt ene ce überhaupt nicht zu erfaſſen, da die Einfuhr über das beſetzte Gebiet ſich unſerer Kontrolle vollkommen entzieht. Zudem würde das Ueberwiegen unſerer Ausfuhr, wenn es wirklich in jenem Monat vorhanden geweſen ſein ſollte, nur be⸗ Weiſen, daß wir wirtſchaftlich ſchlimm daran ſind. Die deutſche In⸗ duſtrie iſt infolge ihrer Kapitalſchwachheit nicht imſtande, ſich mit Rohſtoffen im Auslande Linzudecken. Und es wäre durchaus mög⸗ lich, daß die deutſche Ausfuhr gelegentlich deshalb einmal überwiegt, weil die Einfuhr vollkommen ſtockt. Daß darin alles andere liegt als ein Zeichen blühender Wirtſchaft, verſteht ſich von ſelbſt. Tatſächlich iſt unſere Wirtſchaft dem Zuſammenbre⸗ chen näher als der Möglichkeit, ſich wieder aufzurichten. Die Micum⸗Verträge muten unſerer Produktion im Ruhrgebiet Unmög⸗ liches zu. Dieſe Verträge ſind von den Franzoſen ſchematiſch vom Großbetrieb bis auf das kleinſte Werk übertragen worden und ſo er⸗ preßt man aus der Produktion dort Werte, die bei einer Durchfüh⸗ zung einen Jahreswert von mehreren Milliarden Goldmark dar⸗ ſtellt. Die deutſche Induſtrie muß dieſe Leiſtungen vollkommen auf die eigenen Schultern nehmen, da die Regierung bekanntlich, abge⸗ ſehen von der Gutſchrift für Steuerzahlungen keine Rückvergütung geiſtet. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſer Zuſtand nicht andauern kann. Tatfächlich haben wir alſo im Ruhrgebjet eine Wirtſchafts⸗ kriſe von größter Gefahr und im unbeſetzten Gebiete eine Wirrſchaft, Die kaum etwas abwirft. Das iſt die Wirklichkeit, über die man ſich Zurch Trugbilder nicht hinwegtäuſchen laſſen darf. die Reiſen der Sachverſtändigen nach Berlin Berlin, 28. Jan.(Von unſ. Berl. Bürv.) Wie der Temps Meldet, reiſt das erſte Sachverſtändigenkomitee heute nach Berlin b, das zweite morgen. Die Unterſuchung, die das erſte Komitee „über die deutſchen Eiſenbahnen anſtellt, ſoll ſich auch auf die Einnahmen des Ruhrnetzes erſtrecken. Die Sachver⸗ ſtändigen ſeien ſich einig, daß man keinen Teil der Einkünfte Deutſchlands lostrennen darf, wenn man eine Löfung finden finden will, die auf das ganze Reich anwendbar iſt. 10 2 2 2 Deutſche volkspartei und Rhein⸗ u. RKuhrfrage Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei hielt, wie die Nationalliberale Korreſpondenz berichter in Berlin eine Sitzung ab, der auch Mitglieder des Vorſtandes der Reichstags⸗ fraktion ebiwohnten. Im beſonderen wurde die Rhein⸗ und Ruhrfrage behandelt und hierzu folgende Entſchließung einſtim⸗ zutig angenommen: „Die Reichsregierung iſt ſeit längerer Zeit unmittelbar in Ver⸗ handlungen mit Frankreich über die Rhein⸗ und Ruhrfrage einge⸗ tteten. Alle Einzelverhandlungen über dieſe Frage müfſſen unterbleiben. Solche Verſuche, die der Parteivor⸗ ſtand auf das ſchärfſte evrurteilt, müſſen die Stellung unſerer Unter⸗ händler erſchweren und können nicht nur für das beſetzte Geblet, ſon⸗ dern für das ganze Deutſche Reich von verhängnisvoller Wirkung ſein. Zu den Verhandlungen iſt nur die Reichsregierung im Einver⸗ nehmen mit den Regierungen der beteiligten Länder befugt. Die Ver⸗ „weter⸗ der Deutſchen Volkspartei des, geſamten- beſetzten Gebietes cheben am 20. Januar in Frankfurt a. M. einmütig erklärt, daß ſie eine Lockerung der ſtaatsrechtlichen Zufammenhänge des beſetzten Mebietes mit Preußen; Heſſen, Bayern und Baden mit aller Ent⸗ ſchiedenheit ablehnen. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei erwartet, daß die Reichsregierung bei den Verhandlungen mit Frank⸗ reich dieſen Standpunkt mir gleicher Entſchloſſenheit vertritt.“ Beſprechungen in der Reichskanzlei Geſtern nachmittag fand in der Reichskanzlei eine Miniſter⸗ beſprechung unter Hinzuziehung des preußiſchen Miniſterpräſidenten ltalt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht erſtattete eingehend Bericht üher ſeinen Pariſer Aufenthalt. woran ſich eine Ausſprache über ußennolitiſche Fragen anſchloß; auch die Rhein⸗ und Ruhrfragen „wurden eingehend erörtert. Dabei eraab ſich ein völliges Ein⸗ vernehmen zwiſchen der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregierung. be Jualul Paſcha hat das Amt des äauptiſchen Miniſterpräſiden⸗ »ten angenommen. 2. *Die polniſche Geſandtſchaft in Berlin hat ſich an das Außen⸗ miniſterium mit dem Vorſchlaa gewandt, die in Dresden unterbro⸗ chenen Unterhandlungen wieder aufzunehmen. Temveratur auf 0 Grad zu halten, damtit die Leiche konſerviert wird Die Beiſetzung Lenins 255 Ueber den übertriebenen Kult, der von den Sowjetbeherrſchern mit dem Leichnam Lenins getrieben wird, werden dem Ullſtein Montaablatt folaende Einzelheiten gemeldet: 888 Der Vorbeimarſch vor der auf dem„Roten Platz“ aufgebahrten Leiche dauerte bei 30 Grad Kälte von 10 Uhr morgens bis mittags 2 Uhr. Im aganzen defilierten eine Million Menſchen an dem Leich⸗ nam Lenins vorüber. Während der Beiſetzunasfeier wurden auf ollen Plätzen und Straßen hunderttauſende von Exemplaren Reden Lenins verteilt, ebenſo metallene Abzeichen, die Lenin auf der Erd⸗ kugel ſtehend zeigen. Auf dem„Roten Platz“ wird derweil Tag und Nacht gearbeitet, um das Mauſoleum fertig zu ſtellen. Den Plafond dieſer Rieſenhalle ſoll ein Spiegeldom geben, mit zwei Rie⸗ ſenventilatoren, die Taa und Nacht in Tätigkeit ſein ſollen, um die und monatelana zur Beſichtiaung ausgeſtellt bleiben kann. Dann wird in einem eigens zu erbauenden Krematorium die Leiche Lenins verbrannt und das Grab in die Mauern des Kreml eingelaſſen wer⸗ den, die zu dem Zweck geſprenat werden müſſen. Bei der feierlichen Sitzung des Rätekonareſſes, bei der auch Frau Lenin als Redner in auftrat- wurde die Umbenennung Petersburas in Leninoarad beſchloſſen. Ferner ſollen in allen oroßen Städten Denkmäler Lenins errichtet und eine billige Volks⸗ ausgabe ſeiner„Werke“ in allen Sprachen herausgegeben werden. Eine Delegation ganz beſeſſener Sowjetleute hat vorgeſchlagen, auch Moskau nach Lenin umzubennnen und zwar mit dem Doppelnamen „Moskau—Lenin“. In Berlin fanden in demſelben überladenen Stil Totenfeiern in drei Sälen ſtatt, die knalliaſte im aroßen Schauſpielhaus. wo das Blüthner⸗Orcheſter konzertierte und der Schauſpieler Wilhelm Dieterle ein ſchwulſtiges Gedicht vorlas. Im Anſchluß an die Trauerfeier kam es zu verſchie⸗ denen Veranſtaltungen. Zu gleicher Zeit nahm der ſogenannte ruſ⸗ ſiſche Botſchafter Kreſinski Kondolenzbeſuche entgegen. Unter den Deutſchen. die bei der Gelegenheit erſchienen, nennt ein Montaas⸗ blatt den Miniſter Deſer. den früheren Staatsſekretär Auauſt Müller, Herrn Ffelir Deutſch von der A. E. G. und den Reichs⸗ tagsabgeordneten Ludwig Haas. Landesratswahlen im Saargebiet Die geſtrigen Wahlen zum ſaarländiſchen Landesrat haben bis 4 Uhr folgendes Ergebnis gebracht: Bei Außerachtlaſſung von etwa 12 000 zerſplitterten Stimmen wurden abgegeben für die Vereinigte Sozialdemokratiſche Partei 44 563 Stimmen, die Kom⸗ muniſtiſche Partei 39 301 Stimmen, die Haus⸗ und Grund⸗ beſitzergruppe 9378 Stimmen, die Deutſchnationale Partei 2791 Stimmen, die Deutſchſaarländiſche Volkspartei (liberale Volksparbei und Deutſche Demokratiſche Partei) 32 118 Stimmen, für das Zentrum 98 762 Stimmen und für die Saar⸗ ländiſche Arbeitsgemeinſchaft(Saarbund) 6527 Stimmen. Demnach würden die Parteien in folgender Stärke im neuen Parlament ein⸗ ziehen: Sozialdemokratiſche Partei 6(bisher 5) Sitze, Kommuni⸗ ſtiſche Partei 5(), Haus⸗ und Grundbeſitz 1(), Deutſchſnarlöndiſche Volkspartei 4(), Deutſchnationale Volkspartei 6(), Zentrum 14 (16), und die neugegründete franzöſiſſche Propaganda par⸗ tei, die ſog. Saarländiſche Arbeitsgemeinſchaft, 0(0)'itze. Das Ergebnis iſt zwar noch nicht endgültig, doch dürfte das Bild wenig mehr verändert werden. 18 Bemerkenswert an dem Ausfall der Wahl iſt der Ruck nuch links, ſowie der gänzliche Mißerfolg der franzoſenfreundlichen Saarländiſchen Arbeitsgemeinſchaft. ̃ Schweizer verſtimmung gegen Frankreich Das„Journal de Geneve“ ſchreibt über die Haltung Frank⸗ reichs in der Zonenfraget:„Die Note vom 23. Januar wirkt wie ein ſchlechter Witz, der umſo ſchlechter und brutaler iſt, als er von dem Leiter eines großen Landes ausgeht und ſich gegen einen kleinen, neutralen Stagt richtet, der dürchaus nicht eine Vor⸗ zugsbehandlung verlangt, ſondern einfach wünſcht, daß man ihn nicht verſpottet, wenn er ſein Recht fordert. Angeſichts der unerhör⸗ ten Arroganz, die aus der franzöſiſchen Note nicht in der Form, ſondern in der Sache ſpricht fragk man ſich vom Standpunkt der in⸗ ternationalen Poiltik aus, ob man ſich faſt nicht freuen muß. daß in England eine Arbeiterregierung ans Ruder gelangt iſt. Ganz Eu⸗ ropa wird es begrüßen, wenn Ramſay Macdonald durch eine Politik folgerichtiger Feſtigkeit Frankreich gegenüber dazu beitragen würde, das europäiſche Gleichgewicht wieder herzuſtellen, das ſeit dem Kriege zum Schaden der kleinen Staaten ſchwer erſchüttert wurde, und wenn er dem Völkerbunde für die nächſten Jahre die notwendige Kraft und Autorität verleihen könnte.“ * Vor dem Wahlkampf in Beyern. Nach Mitteilungen eines rechtsradikalen Blattes hat ſich angeſichts der bevorſtehenden Land⸗ tagswahlen die Rechte in zwölf ſich einander bekämpfende Grup⸗ pen geſpalten. *Die franzöſiſche Einfuhr. Nach einer Statiſtit der Zollder⸗ waltung betrug die franzöſiſche Einfuhr im abgelaufenen Jahre 32 615 560 000 Franten oder 8 684 232 000 Franken mehr als im Jahre 1922. Die Ausfuhr betrug 31 431 150000 oder 9 052 567 000 Franken mehr als im Vorjahre. Abſeits vom Markte und Ruhme begibt ſich alles Große; ab⸗ ſeits vom Markte und Ruhme wohnten von je die Erfinder neuer Werte,. Nietzſche. *** Joachim Nettelbeck Gur 100. Wiederkehr ſeines Todestags am 29. Januar) Von Di. Hans Benzmann(Berlin) Auf dem alten Kolberger Militärfriedhof hinter den Dünen und dem Strandwäldchen runhr der Seemann und Patriot Nettelbeck von ſeinem vielbewegten und oft' dem Tode preisgegebenen Leben aus. Nicht unweit ſchläft ein anderer tapferer Verteidiger der Feſte Kolberg, der Major von Waldenfels, den ewigen Schlaf. Nettelbeck iſt elnf vörbildlicher deutſcher und preußiſchet Mann, nicht nur' als Verteidiger Kolbergs in höchſter Not, in ſeinem trotzigen und treuen Wagemut und ſeiner heißen Vaterlands⸗ und iheitsliebe, ſondern auch als Charakter an ſich in ſeiner atkraft und ſteten Hilfsbereitſchaft unter Selbſtaufopferung, alſo in ſeiner Menſchenliebe, auch in ſeiner Gradheit, unbeſtechlichen „Reblichkeit und Aufrichtigkeit. Bevor er in hohem Alter ſeine ſchönſte Ruhmestat— die Verteidigung Kolbergs 1807— verrichtet „hat, hatte er ein langes tatenreiches, von mannigfaltigen Stürmen und Gefahren hin und hergeworfenes Leben bereits hinter ſich. Er beſchreibt dies Leben ſelbſt in ſeinen Lebenserinnerungen mit umvergleichlicher Friſche und Anſchaulichkeit. Ein lebendiger Roman iſt dieſe Lebensbeſchreibung. Wir erinnern uns mit Ver⸗ * gnügen aller jener wunderbaren Geſchichten des Kapitäns Marryat fl.., aber Nettelbecks Schilderungen ſeiner gefahrvollen Reiſen und Abenteuer auf hohem Meer, ſeiner Fahrten nach der Weſtküſte von Afrika, nach Surinam, der von ihm auf der Nordſee und an der flandriſchen und norwegiſchen Küſte erlebten Stürme und Gefahren, ſeiner Erlebniſſe mit Sklavenſchiffen uw.— unendlich iſt die Reihe dieſer immer intereſſanten Epiſoden—übertreffen an Unmittelbarkeit, an Hochſpannung und Anſchaulichkeit alle jene romanhaften Er⸗ ganz abgeſehen, davon, daß alles dies wirklich erlebt wurde. 5 Joachim Nettelbeck iſt bekanntlich in Kolberg geboren(am 20, Dezember 1738). Sein Vater war Brauer und nach geſahrvollen Seerelſen(von 1753 an) ließ ſich Joachim Ne ſelbſt als Branntweinbrenner und Brauer in nieder. Aben⸗ teuerlich beginnt Nettelbecks Leben. Als Fjähriger Knabe klettert er tollkühn, auf dem Firſt des Kirchendaches entlang rutſchend, in die höchſte arede des Domes. Als 11jähriger umternummt er ſeine erſte Seereiſe mit ſeinem Oheim nach Amſterdam und enk⸗ weichk, im im die große Welt hinauszukommen, nächklich auf einem „Oſtindienfahrer. Noch als Knabe erlebt er die erſte Strandung an der flandriſchen Küſte. Aks er dann zum Rekruten ausgehoben wer⸗ Feuerlöſchweſens, auf dem Hohenberge, ſpüter un den foll, entweicht er abermals mit einem Schiff nach Schottland: wegen Krankheit des Schiffers muß er die Führung unternehmen. Das Schiff wird von engliſchen Kapereren im Kanal hart mitgenom⸗ men, mit Mühe rettet ſich N. nach Holland. Bei einer ſpäteren Fahrt in der Nord⸗ und Oſtſee gerüt er wieder einmal in Lebensgefahr. Der Kapitän wird irrſinnig und ſtirbt. Nettelbeck führt mit ſicherer Hand das Schiff zurück. Er verheiratet ſich dann in Königsberg und ſchmugelt aus Patriotismus. Auf einer Fahrt von Rußland nach Königsberg, mit 60 Frauen und Kindern an Bord, überſteht er glück⸗ lich einen furchtbaren Sturm. Einmal treibt er mit ſeinem Schiff, jedem Wind preisgegeben, 7 Wochen lang im Atkantiſchen Ozean um⸗ her. Eine Zei iſt er königlich preußiſcher Schiffskapitän, als Preußen eine Flotte— unter Admiral Delatre— ausrüſtete. Später fährt er wieder nach Afrika. Die Gefahren und Abenteuer, die er hierbei auf einem holländiſchen Sklavenſchiff zu beſtehen hatte, die Kämpfe mit Negern um ein geraubtes engliſches Schiff uftw. bilden den Höhepunkt dieſer Schilderungen. Nettelbeck iſt auch öfter nach Frankreich gekommen. Merkwürdig iſt ſeine inſtinktive Abneigung gegen die Franzoſen. Er ſagt hierüber:„Zu meiner Hetzenser⸗ keichterung muß ich hier das Geſtändnis ablegen, daß ich mich nirgends beklommener und widerhäriger gefühlt habe, als in den franzöſiſchen Häfen, und hier zu Bordeaux inſonderheit. Denn wie weit ich auch in der Welt herumgekommen, ſo habe ich doch keine Nation ſo voll Liſt, Betrug und Ränke gefunden, als die Franzoſen.“ Schon bei der Belagerung Kolbergs im Siebenjährigen Kriege durch die Ruſſen, machte ſich Nettelbeck um ſeine Vater⸗ ſtadt verdient. Er wurde ſpäter Mitglied der Stadtwpertretung. Unſterblichen Ruhm gewann der wackere Patriot durch ſein ehren⸗ feſtes, energiſches und aufopferungsvolles halten bei der Be⸗ lagerung Kolbergs durch die Franzoſen 1807. Er war es, der z nen mit Schill den ichen Kommandanten Oberſten von Loucadou zur Verteidigung der g. veranſaßte. Seinem Antrage beim König verdankte die Stadt die Sendung eines neuen Befehlshabers, des Oberſten Gneiſenau, dem N. ſofort als Bürgeradſutant zur Seite trat. In dieſer Stellung entfaltete er eine erfolgreiche Tätigkeit, beſonders für die Errichtung des Lotſen⸗ und ſowie für die Ueberſchwemmungen, die den Feind von den e e fernhalten ſollten. Seinem Einfluß gelang es, jede Mißhelligteit zwiſchen Bürgerſchaft und Beſatzung ſofärt zu unterdrücken. Die Kämpfe um Kolberg, nameniitch um die die Schanze auf dem Wolfsberge, die endlich verloren geht, waren ſehr blutig und verluſtreich. Netteſbeck war immer dort, wo die Gefahr am größten rar. Als einmal ein engliſches Schiff(mit Geſchützen und Mumition) bel ſchwerem Stürm nicht in den Kolberger Hafen hineinkam, als kein Lolſe es wagk, herauszufahren, da ſpringt Nettelbeck ins Lolſenbobt, gelangt Deutſches Keich Die Arbeitszeit bei der Reichsbahn Anverantwortliche Streikwühlereien Zur Neuregelung der Arbeitszeit bei der Reichsbahn wird geteilt: Der Vorſtand des deutſchen Eiſenbahnerverbandes. dem die arößte Teil der deutſchen Eiſenbahnarbeiter angehört, glaubt 9 teilweiſe Streckung der Arbeitszeit, ohne die eine wirtſchaftliche triebsführung nicht möglich iſt, ablehnen zu ſollen und nimmt gegen wärtig unter ſeinen Mitgliedern eine Urabſtimmung vor, 50 in einen Streik getreten werden ſoll. Die Stellung des 87. kehrsminiſters gegenüber einem ſolchen Streik kann nicht zweifenhen ſein. Irgendwelche Gruppen der Allgemeinheit würden die 1 bahner nicht für ſich haben. Denn ſie würden die Anfände 9. Geſundung unſeres Wirtſchaftslebens im Keim erſticken und die ge⸗ feſtigte Währung in Lebensgefahr bringen. * Freiſprechung van den Kerkhoffs Die zweite Strafkammer des Elberfelder Landgerichts pen am Samstag den Reichstagsabgeordneten van den Kerkhol von den beiden gegen ihn erhobenen Anklagen frei. Das Gerich ſtellte ſich in der Urteilsbegründung auf den Standpunkt, daß Angeklagte das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit ſeiner Handlungg, (bekanntlich Steuerhinterziehung) anſcheinend nicht gehab bhabe und offenſichtlich von anderer Seite irregeleitet worden ſei. * mit⸗ Die Amtriebe der Kommunifſten Nach einer Mitteiluna der Stoatlichen Preſſeftelle wurde von de Polizei in Hummelsbüttel bei Hambura eine VBerſammlun kommuniſtiſcher Delegierter aus Nordweſtdeutſchland. Berlin 55 Verſammlunasteilnehmer munbeg ie — Leipzia aufgehoben. 8 l hoftet. In ihrem Beſitz wurde reichhaltiges Material über die threr Organiſation gefunden. * Tagung des demokratiſchen Parteiausſchuſſes ö Berflin, 28. Jan.(Von unſ. Verliner Büro.) Im Reich⸗ kag tagte geſtern bei ſehr lebhaftem Beſuch aus allen Teilen ſ Reichs der demokratiſche Parteiausſchuß. Das aele Referat hielt der am Samstag zum Frakklionsvorſitzenden an Snn, Peterſens gewählte Reichstagsabgeordnete Koch.(Zweiter 155 ſitzender Abg. Erkelenz). Daran ſchloß ſich ein Referat des E heren Abgeordneten Falk⸗Köln über die Rheinlandfrage, in Falk mit guten Gründen auch die ſogenannte„Adenauerſch, Löfung“ d. h. einen Rheinſtaat im Rahmen des Reichs Nach Falt ſprach auch noch ein Vertreter de⸗ Pfalz. In der Nachmittagsſitzung hörte man ein Referat Reichswehrminiſters Geßler, der ſich, ohne in der Verſammlun viel Anklang zu finden für die Beibehaltung des Aug nahmezuſtandes ausſprach. Der Ausſchuß faßte dann mon, eine Reihe von Beſchlüſſen, die ſich gegen die ſogenannte 2 mingerſche Juſtizreform richteten. Auch die Wahlrefe 5 wünſcht der demokratiſche Parteiausſchuß ebenſo wie die Nerg, kagsfraktion entgegen den neueſten Entſchließungen der Par führer noch vor den Neuwahlen vorgenommen zu ſehen. Letzte Meldungen Voollendung des Walchenſee⸗ und Bayernwerkes München, 28. Jan. Nach fünfjähriger Bauzein e nunmehr die Großwaſſerkraftanlage des Walchenſeewerkes ihte Vollendung ſoweit zugeführt worden, daß am Samstag mit Krafterzeugung eingeſetzt werden konnte. Ebenſo iſt das Bayer werk jetzt ſoweit fertiggeſtellt, daß es am Samstag die Krafterzeſ gung aufnehmen konnte. Der Betriebseröffnung der beiden W wohnten als Vertreter der bayeriſchen Staatsregierung Miniſte präſident Dr. v. Knilling, ferner der Vertreter der Reichsregierun in München v. Haniel, der preußiſche Bevollmächtigte Dr. Deſi ſowie eine Anzahl offtzieller Perſönlichkeiten bei. ˖ iſt J Berlin, 28. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Montag en läßt ſich aus Doorn melden: Zum geſtrigen 65jährigen urtstag Wilhelms II. ſeien Glückwünſche, Telegramme, Briefe körbeweiſe angekommen. Die Feier im Schloß Doorn beſ 1. aus einem Hauptgottesdienſt und einem Cerkle, bei dem Wilhelm 35 wie er es nach unſerer Kenntnis auch bei anderen Gelegenheing tun pflegt, in feldgrauer Generalsuniform mit dem Marſchallee und ſämtlichen Orden erſchienen. Bei der Tafel ſeien auch Re gehalten worden. Berlſin, 28. Jan.(Von unſ. Verl. Büro.) Seit dem 1. ſind allein in Berlin nicht weniger als 71 Perſonen wegen ſtellung und Herausgabe falſchen Geldes verhaftet wor „ Berlin, 28. Jan. Auf der Havel bei Schildhorn brach er, Automobil ein, das eine Fahrt auf dem Eiſe 110 nommen hatte; es verſank an einer nur mit einer dünnen Eisſch bedeckten Stelle. Der Führer des Fahrzeuges, Ingenieur Paer, beabſichtigte, ſich an den Rennen auf dem Wannſee zun leiligen und wollte vorher die Strecke abſahren. des Autos wird der Monteur Duda vermißt; die anderen kon ſich retten. Mol 66 0 n0 J0. 90 ſen Von den duche⸗ Oft wurde die Stadt von Granaten überſchüttet. 7 brannten nieder, viele Bürger kamen dabei um. Doch neſſege⸗ und Nettelbeck und mit ihnen die Beſatzung und Bürgerſchaft 56% feſt und retteten die Stadt dem Vaterlande. Die Verteidigung ge⸗ bergs gehört zu den erſten Ruhmestaten Preußens, ein herrlic Beifpfel für alle Zeiten. Theater und Muſik* iel Maunheimer Nationaltheaker. Am 31. Jauuar zum erſten Male Thaddäus Rittner mit ſeiner Komödie„W inen in der Nacht“ zu Worte kommen. Mitte Februar wird an und gemeinfſamen Abend„Brunhild“, Tragödie in 3 Akten 11 „Krimhild“ von Paul Ernſt gegeben. Letztere zugleich füh⸗ aufführung. Eine Matinee„Paul Ernſt“ wird dieſer Außie rung vorangehen. Ende Februar folgt ein ruſſiſcher Abend.„ 9on Heirat“ von Gogol und„Der Liebe goldenes Bucch on A. R. Toſſtoi dem Neffen bes Dichters Lea Tolſtct. Jür den uche Februar iſt Richard Wagners„Tannhäuſer“ in der de 95l Faſſung vorgeſehen. Im Neuen Theater wird nach längerer aun wieder„Mignon()) gegeben werden. Am 17. Februar wirbhe Gedenken an Richard Wagners Todestag„Triſtan und 3 Jaſte geben. In dieſe Vorſtellung wird neben den heimiſchen Küs nc Fans Bahling(Kurwenal) und Wilhelm Fenten(König Mn d Kammerfänger Wolf⸗München den Triſtan, Melante Kurt⸗Berun e Ifolde und Kammerſängerin Emmi Leisner die Brangäne Den Monat Februar beſchließt eine Neueinſtudierung von W „Siegfried“. A. Amſterbamer Richard Strauß⸗Feſt. Nach den Mahler- in führungen vom Jahre 1920 iſt das Richard Strauß⸗Feſt. vet iſl, dieſen Tagen ſeinen Anfang nahm.auf über 14 Tage berechne em die erſte und am größten angelegte Feier, womit Amſterdam a. die einzelnen neuexen Muſiker huldigt, zugleich aber überhau ien erſte in dieſem Jahre, in deſſen weiterem Verlaufe der 215 t bekanntlich 60 Jahr alt wird. Daß der Orcheſterkomponiſt nußt, iß allen ſeinen reinen Inſtrumentalwerken im Vordergru ſteh 1110 bei der glänzenden Verfaſſung des Concertgebouw⸗Orcheſters 6 bei der nicht erſtklaſſigen der Amſterdamer Oper verſtändlich e ſind fünf Orchſterkongerte mit allen ſinfoniſchen Dichtungen, ber Late 8 Präldium, der Serenade für Blasinſtrumewte, 1fb ite„Der Bürger als Edelmann“, der Burleske für Klavief gen Orcheſter und einigen Bru aus Bühnenwerken porgeſeg⸗ außerdem ein Kammermuſikabend und— in der Stadtſchonn Mil eins Auffͤhrung der-Ariadne auf Raxos“; vieſe ausſchließlte peh. Mitgliedern der Wiener Staatsoper— Ein ſplendides uud grammbuch bietet außer Bild⸗ und Fakſimilebeigaben Aufſa bei ſchwerſtem Wan Bord des Englüänders, und es gelingt ihm, das Schiff in den Hafen zu führen. Analyſen aus der Feder kolländiſcher und deulſcher Schrift z. B. Joh. Wagemaar, C. Dopper, S. Bottonheim. Rudolf ſtelen, Mengel —— es 9 nicht ſe len 1 Au' Kien duf der fort, gefehlt, de tgeräumt, „Montag. den 28. Januar 1824 Mannheimer General·Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) . Seue. Nt. 8 Eltern, wehrt Euch um Euere volksſchule! Der Beamtenabbau droht auch in der Volksſchule unausfüll⸗ bare Lücken zu reißen. Wie überall in ganz Deutſchland, ſo fand 85 geſtern nachmittag im Nibelungenſaale eine große Proteſt⸗ undgebung gegen den Abbau in den Volksſchulen Die Frauengruppen der politiſchen Parteien hatten die Eltern 15 Volksſchüler zu einer Proteſtverſammlung eingeladen. Daß das ntereſſe der Eltern an der Erhaltung der Volksſchule graß iſt, geigte der ſehr gute Beſuch. Es waren u. a. folgende behördliche r anweſend: Stadträte Vogel und Haas, Stadtverord⸗ nete Dr. Moekel und Ihrig, Kirchenrat Dekan v. Schöpffer⸗ Stadtdekan Prälat Bauer und Schularzt Medizinalrat Dr. Ste⸗ Aani. Nachdem ein Knabenchor unter Leitung des Ober⸗ ehrers H. Heiß zwei Lieder ſtimmungsvoll zum Vortrag gebracht hatte, eröffnete Landtagsabgeordnete Frau Rigel mit einer kurzen ungsanſprache die Verſammlung. Sie führte ungefähr aus: Noch iſt der Ruf über dem Rhein nicht verklungen, noch herrſcht uns große Not. Wir wollen heute jedoch nicht hiervon reden, wir wollen von dem reden, was uns am wichtigſten iſt, von unſeren Kindern, die ſo froh friſch und herzinnig geſungen haben. Sie ſind unſere Hoffnung. Der deutſche Lindenbaum, der die Dekoration zu der heutigen Abendaufführung bildet, iſt eine Erinnerung an glücklichen Tage, wo eine frohe Jugend in einem freien Deutſch⸗ nand ihre Reigen umter dem Schatten dieſes Baumes getanzt hat. zzeute ſind es die Kinder eines arm gewordenen Volkes, und wir Und ihnen viel ſchuldig geworden. Aber eines wollen wir doch noch dreichen, wir wollen ihnen den Weg ins Leben ebnen und wollen ihnen ihre Zukunft wenigſtens ſoweit als möglich oufbauen. Dieſen Gedanten ſoll die heutige Verſammlung dienen. rauf ergriff Stadtſchulrat a. D. Dr. Sickinger as Wort. Er führte aus: ˖ Ein Grundfehler, den wir Deutſche nicht bloß im Wellkriege, ondern auch in der Nachkriegszeit gemacht haben, iſt, daß wir zu aunde. Hoffnumg geſetzt haben auf ein Wunder das geſchehen ſollte⸗ ſti Hilfe von außen, von irgend jemand in der Welt. Das Wunder ausgeblieben, wir ſind inzwiſchen immer tiefer ins Elend geraten 1 haben endlich aus einer langen Kette von Enttäuſchungen ge⸗ . daß die einzige Hilfe, auf die wir auf Jahrzehnte hinaus Aiczewieſen ſein werden, die eigene Kraft, die Selöſthitſe iſt wi in der Selbſterneuerung unſeres Volkes liegt. Wo aber fangen zir mit dem Wiederaufbau am erfolgreichſten an? Antwort darauf t das Wort eines ſeltenen Kenners der Menſchennatur, des Alt⸗ geiſters Goethe: Mit einer erwachſenen Generation iſt in der 0 8 nie viel zu machen in körperlichen Dingen wie in geiſtigen, S Dingen des Geſchmacks und des Charakters. Fangt aber in den ſirhulen an und es wird gehenl' Und in völliger Ueberein⸗ den mung mit dem Mahner aus der Vergangenheit eine Stimme 605 Gegenwart, aus dem Lager unſerer Kriegsgegner. Lloyd rrge ſogte 1919 in Mancheſter: Die gewaltigſten Ein⸗ ichtungen Deutſchlands waren nicht ſeine Zeughäuſer, ine Kruppfabriken oder U⸗Bootwerften, ſondern ſeine Sch u⸗ —Sie waren unſere gefährlichſten Gegner im geſchäftlichen Wett⸗ rb wie im Kriege. Ein tüchtig ausgebildetet Mann iſt ein 8 Arbeiter, ein gefährlicherre Kämpfer und ein deſſerer baatsbürger! 3 Und dieſe zuverläſſigſte Kraftquelle der Wiedererſtarkung un⸗ ſebes Voltes, das deutſche Schulwefen, ſoll abgebaut werden zerade in dem Augenblick, da wir die wirkſamſten Mittel brauchen, üm das Volk wieder aufzubauen!? Ki Schulnot iſt Kindernot indernot aber iſt Elternnot und Volksnot. Zwei ſchwere Gewitter⸗ velken ziehen ſich in Auswirkung der vielberufenen Perſonalabbau⸗ zuſordnung immer drohender über dem Saatfeld unſerer Volksſchule dlammen: einmal die Herauffezuna der Schülerzahlin Klaſſen auf 55. weil der Staat den Städten nur auf ſe Schiler einen Lehrer bezahlt, ſodann die Erhöhung der dedchenſtundenzahl der Lehrenden auf 32 Stun⸗ dir n. Wodurch aber iſt das Leben und Arbeiten in der Schule be⸗ umate Bekanntlich durch die drei Faktoren: Schüler⸗ Lehrer 505 das. was die beiden untereinander verbindet. die äußeren und kear unbeleb edenanneen. e er herrſchende Notſtand wird verſtärkt durch die betrübende Jalache daß die ſozialen und gefundheitlichen Hilfseinrichtungen der lksſchule im unaufhaltſamen Rückgana beariffen ſind. Nicht beſſer s mit den Lernenden ſteht es um die Lehrenden. Sie ſind 9198 die Ueberarbeit in der Kriegszeit, durch die Auswirkungen der Bauf folgenden fortgeſetzt ſich ſteigernden Entbehrungen. durch die inderung des in der Kaufkraft ſtark geſchwächten Gehalts auf ſta m die Hälfte der Friedensſätze in ihrer Leiſtungs⸗ und Wider⸗ außdsfäbiakeit in hohem Grade geſchwächt. Was zum dritten die keifft en und inneren Arbeitsbedingungen der Schule be⸗ doegenden und Lehrenden zur Sicherung des Erfolas der Schularbeit umerläßliche Vorausſetzungen zu erfüllen: Fis⸗ Heinrich Chevalley, Max Steinitzer, Richard Specht u..! ein erſten drei Konzerte nahmen unter Willem Mengelberg Wien an Eindrücken reichen Verlauf. Das Ereignis war die edergabe der Sinkonia domestica, die ſo durchſichtig und be⸗ Spanrdt und zugleich ſo beſeelt war, daß ſie alle Hörer in größter duch drung hielt— ſie glich einer Neuentdeckung. Trotzdem trugen lürand Aufführungen der übrign Werke, darunter Tod und Ver⸗ falt 1 Till Eulenſpiegel. Don Juan, den Stempel letzter Sorg⸗ nd Hingabe. Hinreißend Jacques Urlus in der Schlußzene bende Guntram“ der Tailleſer vom Tonkunſt⸗Chor mit überwälti⸗ b. Klangfüll d Schönheit geſungen und dabei vorteilhaft 1 3 gfülle un hönheit geſ e untertüt von den Geſangsſoliſten Elſe Menage⸗Challa, Urlus Jant, omae Denifs. Schon etwas verblaßt mutete die ſinfoniſche Opug a„Aus Italien“ an, ſehr reizvoll dagegen die Serenade Höht 85 Die Stimmung wurde durch ein feſtlich volles Haus er⸗ lzudas viele ausländiſche, auch deutſche und öſterreichiſche Gäſte nehmen hatte. Dr. Karl Muck wird das vierte Konzert, Arigiere Strauß ſelbſt das fünfte und ſechſte und die„Arſadne“ Kunſt und wißenſchaſt ſchi Heinz Schifferdecker. Nach ſchwerem Krankenlager ver⸗ becd am Frenag nachmittag der pfälziſche Maler Heinz Schiffer⸗ ei d im Alter von 34 Jahren. Mit Heinz Schifferdecker iſt Stadt det, vielſeitigſten und energievollſten ſungen Maler unſerer ahingegangen. Am 13. Juli 1889 zu Ludwigshafen geboren, Schloß ſei rlsruher Akademie ausgebildet, ſchlug er im Mannhei ner die Atelier auf, in dem er größtenteils ſene Jemälde ſchuf. frühe Ween Ausſtellungen in Baden und in der Pfalz durch die ſichere Neiſterſchaft über die techniſchen Ausdrucksmiltel, die ſieges⸗ bewußt ichnung und die glänzende Kompoſition einen feſten kraſt⸗ Dornen z Künſtlerwillen zur Schau trugen. An Steinen und n bat es auch Schifferdecker auf ſeinem kurzen Künſtlerwallen doch tapfere Entſchloſſenheit und auch Glück haben ſie mpel de Wie ſo mancher mußte auch er den Pfad zum hohen ſuchen. Kunſt auf dem Umwege über das Handwerk zu nehmen Wenn in ſei zer. 1 iner erſten Schaffensperiode Schifferdecker Trübner Ea⸗ dordlde nahm,—— ſpd ſeine Verehrung zu Louis ori keiten id erſetzt wurde, ſo offenbart ſich doch in allen ſeinen Ar⸗ ein zn gut Teil von der Weſensart des echten Pfälzers, der in e wurzelt und ſeine Kraft aus ihr bezieht. In ſeinem ſich ent gären Wein und Erde und ſein Schönheitsdurſt krint, z; beintdi ſich ſatt a 8 me n der heißen Pfälzer Sonne. Mit ihr überflutet er Lne wilheſe geſehenen Landſchaften und läßt ſie einbrennen in 05 Höhenwege, ſeien es ſene der ſtaubigen Haardt oder wumchf buckligen— Seine Aar⸗gegenſtändlichen, ſo ſind bei der gekennzeichneten ungünſtigen Verfaſſung der h 1) eine maßvolle Klaſſenbeſetzunasziffer, 2) jeder Lehrer führe nur eine Klaſſe, und jede Klaſſe habe ihren eigenen Lehrer. Es iſt ohne weiteres klar, daß eine Klaſſenfüllung mit der Durchſchnittsziffer 45. 50 o0dDer aar 55 für die Unterrichts⸗ und Erziehungsarbeit naturnotwendig verhängnisvoll werden muß. Die Arbeitsweiſe wird veraröbert und mechaniſiert, die Unterrichtsführung wird äußerlicher und geiſtloſer, die Erziehung verflacht zur Dreſſur, der Lehrer areift immer häufiger zum Stock. In aleichem Maße werden Sonne. Freude und Frohſinn aus der Schulſtube verdränat, der Lernwille wandelt ſich. da er keine rechte Befriediaung und Aufmunterung findet, mehr und mehr in Schul⸗ verdroſſenheit und Schulflucht. Alle frohen Keime einer geſunden Schulreform: individuelle Behandlung des einzelnen Kindes, Pflege der geſtaltenden und ſchöpferiſchen Kräfte des Kindes im Sinne des Arbeitsprinzivs. werden erbarmunaslos vernichtet. Ebenſo verhänanisvoll wie überfüllte Klaſſen würde die zweite in Frage kommende Sparmaßnabme wirken: eine Vermebde⸗ runa der Arbeitsſtunden der Lehrer auf 32. Eine ſolche Pflichtbelaſtung des Lehrers, die uns in Mannheim um Jahr⸗ zehnte zurückwerfen würde. bedeutet eine Durchlöcherunga des unterrichtlich und erzieberiſch ſo wichtigen Klaſſenlehrer⸗ ſyſtems und bewirkt ferner das Aufkommen zahlreicher ſogenann⸗ ter klaſſenlehrerloſen Klaſſen. d. b. von Klaſſen, deren Stundenzahl aus Deputatreſten einer ganzen Anzahl von Lehrern zuſammengeſtückelt werden muß. Der Verſuch bat den arößten Wi⸗ derſtand bei den Eltern bervorgerufen, wurde von allen Seiten als mißlungen erkannt und mußte troß der dadurch verurſachten Er⸗ höhung der Stellenzahl aufgegeben werden. Und dieſe mißlungenen klaſſenlehrerloſen Klaſſen ſollen in verſtärkter Auflage wieder auf⸗ genommen werden? Auch eine Zuſammenleauna von zwei Klaſſen in die Hand eines Lehrers, ſo daß auf die einzelne Klaſſe nur die halbe Kraft des Lehrers entfällt. würde bei einem Lehrer⸗ abbau in Frage kommen. Das bedeutet: das Geſpenſt der verrufe⸗ nen kombinierten Klaſſen. das wir mit vereinten Kräften noch jahrzehntelangem Kampf aus der Mannheimer Volksſchule alücklich verjqat haben, taucht wieder auf. Wenn die Stadtgemeinde Mannheim allen badiſchen Städien voran, in den verfloſſenen Jahrzehnten das Volksſchulweſen weit über das geſetzliche Maß hinaus ausgebaut und leiſtungsfähig ge⸗ macht hat, ſo ſie damit keinesfalls einen Luxusbau aufgeführt, der nun wieder ohne Schaden von heute auf morgen abgebaut werden könnte. Vielmehr war dieſes Mehr des Ausbaues angeſichts des beſcheidenen Ausmaßes der geſetzlichen Volksſchulpflege auf die ganz anders gearteten einfachen ländlichen Verhältniſſe eine lebensnotwendige Maßnahme des Selbſtſchutzes des ſtädti⸗ ſchen Gemeinweſens; denn nur durch ein hochentwickeltes, den ſtädti⸗ ſchen wirtſchaftlichen und ſozialen Verhälfniſſen angepaßtes Volks⸗ und Fortbildungsſchulweſen wurden entſprechend geiſtig und ſitilich gerüſtete, ſteuerkräftige Bürger gewährleiſtet. Und die Schlußfolgerung aus all dem Geſagten? Staats⸗ regierung und Stadtbehörde haben in Uebereinſtimmung mit einem Reichstagsbeſchluß und einem Votum des Haushaltsausſchuſſes des badiſchen Landtages aus ureigenſtem Intereſſe dafür zu ſorgen. daß die verhängnisvolle Perſonalabbauziffer nicht in mechaniſcher Gleich⸗ macherei auf das Gebiet der Schule, insbefondere auf die Volksſchule angewandt wird. Anſtelle des und übertriebenen Schulabbaues, welcher Klaſſenüberfüllung, ſowie rer⸗ u. Schüler⸗ ee zur Folge hätte, hat ſich eine vernünftige Sparpolitik mit dem 8 natürlichen Schulabban 855 genügen zu laſſen, der ſich aus dem Rückgang der Zahl der Geburten ergibt. Ein ſolcher Abbau vollzieht ſich an der hieſigen Volksſchule bereits ſeit zwei Jahren durch die Einſchulung der ſchwachen Kriegs⸗ jahrgänge. Durch Wenigererrichtung von Anfängerklaſſen in den Jahren 1922—1925 ſenkt ſich die Klaſſenzahl und damit die Zahl der erforderlichen Lehrer um ein Bedeutendes von ſelbſt. Oſtern 1922 wurden hier insgeſamt 20 Klaſſen weniger eingerichtet. Oſtern 1923 ſollten 52 Klaſſen weniger erforderlich ſein. Durch das nachträgliche Eingehenlaſſen der 52 Klaſſen von Oſtern 1923 und der 40 Klaſſen von Oſtern 1924 wird allein 8 ein Perſonalabbau von 52 und 40 92 Köpfen, das ſind 10,7 Prozent des geſamten Lehr⸗ körpers bewirkt. Dieſe natürliche Abnahme der ZJahl der Klaſſen ſetzt ſich bis 1926 fort: ſie liefert ganz von ſelbſt diejenige e ee die für die Volksſchule, in der in der Nachkriegs⸗ zeit keine ungeſunde Perſonalinflation ſtattgefunden hat, gerechter Weiſe in Betracht kommen darf. Auf dieſe Forderung, daß ſich der Perſonalabbau in un⸗ ſerer Volksſchule auf das durch die Geburtenvermin⸗ derung verurſachte Sinken der Zahl der Klaſſen beſchränle, wollen wir, die heute bange Sorge um unſer koſtbarſtes Gut über alle Unterſchiede der Parteien und der Weltanſchauung hinweg, hier zuſammengeführt hat, in voller Einmütigkeit uns einigen. Als Begründung dazu aber wollen wir denen, die die entſcheidungsvolle Aufgabe haben, darüber zu ſinnen, welches die dringlichſte Aufgabe für unſer Volk und welches die rationellſte Spar⸗ methode ſei, in Flammenſchrift übder ihre Amtsſtuben ſcheriben, einmal das Wort eines weitblickenden Staatsmannes des Frei⸗ errn vom Stein:„Am wichtigſten iſt es, die Kräfte des fol⸗ genden Geſchlechts zu entwickeln,“ ſodann einen Spruch, der am Rat⸗ haus der Reichshauptſtadt prangt: Blumen, atmen glutende Treibhausatmoſphäre, wie wir ſie an dem Pfälzer Meiſter Slevogt gewahren. An dieſen gemahnt auch Schifferdeckers fauſtkräf ige Art ſeiner lebendigen, wuchtig⸗bewegten Pinſelführung. In feiner außerordentlichen Vielſeitigkeit hat ſich Schifferdecker auch Porträtaufgaben umerzogen, die neben dem Charakteriſtiſchen Freiheit und Unmittelbarkeit des Schöpferiſchen aufzeigen. 5 8 Nun hat der Tod, der ihn während des Krieges an der Weſt⸗ front ſchone, den als Künſtler wie als Menſchen gleich liebenswerten Heinz Schifferdecker vor der Höhe ſeines Schaffens, vor der Zeit der voll ausgereiften Ernte abberufen. Seinen Verluſt betrauern nicht nur viele Kunſtfreunde, ſondern auch viele ſeiner Kollegen, denen er in ſeiner Eigenſchaft als 1. Vorſitzender der„Wirtſchaftlichen Vereinigung bildender Künſtler“ manchen nützlichen Ratſchiag zu erteilen gewußt hat. Dr. K. Ott. 75 Jahre„Hannov. Kurier“. Aus Anlaß ſeines 75jährigen Jubiläums gibt der„Hannoverſche Kurier“ eine Jeſtſchrift heraus, die in ihrer außerordentlichen Reichhaltigkeit ein umfaſſen⸗ des Bild ſeiner geiſtesgeſchichtlichen und politiſchen Vergangenheit darſtellt. Grüße von Generalfeldmarſchall von Hindenburg und Großadmiral v. Tirpitz, Mitgliedern der Reichsregierung und des Reichstags, der Verwaltung der Probing Hannover und ihrer Be⸗ rufsſtände zeugen von der Wertſchätzung, deten ſich das Blatt all. gemein und weit über die heimatlichen Grenzen erfreut. Im Jahre 1849, dem Jahre der deutſchen Preßfreiheit, als„Zeitung für Norddeutſchland“ gegründet, hat der„Hannoverſche Kurier“ (ſeit 1872) als getreuer Kämpe für die Einheit des Reiches und ſeine nationale Freiheit mit in den vorderſten Reihen geſtanden. Von Th. Althaus, ſeinem erſten Chefredakteur, an war ſeine Ge⸗ ſchichte mit einer Reihe der glänzendſten Namen deutſcher Politiker und Publiziſten verbunden. Am 20. Juli 1889 brachte der Hanno⸗ berſche Kurier“ den Aufruf Bennigſens, der zum„Deutſchen Nationalverein“ führte; am 2. Juli 1867 erſchien hier der Aufruf ur Gründung der Nationalliberalen Partei; ſchließlich fand in den unklen Novembertagen 1918 im Zimmer des Hauptſchriftleiters die entſcheidende Beſprechung ſtatt, der die Gründung der Deut⸗ chen Volkspartei folgte. Trotzdem hat es der Verlag des Hanno⸗ verſchen Kuriers“ perſtanden, ohne parteiliche Bindung den Weg einzuhalten, den ihm eine große Tradition vorſchrieb: im Innern zu lehren und zu einen, nach außen zu ſtreiten, zu kämpfen und zu überzeugen. Die Geſchichte der Jubilarin iſt eng verbunden mit Nide gu e. ihres Verlegers, der Familie Jänecke. Nach dem leitete ſein Sohn Dr. Max Jänecke den Verlag. Eingefleiſchter Politiker und Zeitungsmann, hat er ſich nach Dr. Georg Hirkh und Alexander Faber als Vorſitzender des Vereins Deutſcher Zeitungs⸗ i ch beſtimmt disponierten Stilleben, Pfälzer Frſichte und verleger große Verdienſte erworben. Heute ſteht der Enkel des Gründers, Dr. Wakter Jänecke, an der Spitze des Verlags ommerzienrat Ga. Jäneckes, des langjährigen Seniorchefs, -Das Geld in Schulen angelegt Die allerhöchſten Zinſen trägt; Der Groſchen für der Schule Mactk Wird auch als Taler heimgeracht.“ 8 Möge die wuchtige Ueberzeugungskraft dieſer beiden Kernſätze das Ihrige dazu beitragen, daß die vor kurzem vam Regierung gegebene Zuſicherung, vor allem müſſe die Volksſchil e erhalten werden, auch für unſere Mannheimer Volksſchüle ungeſchmäler t eingehalten werde. Der Warie ſind jetzt wahrlich genug gewechſelt, wir alle wollen endlich die Er⸗ füllung dieſer Zuſicherung bekundende Taten ſehen!(Stürmiſcher Beifall). CCTVCCCTCTCCCTCb In der anſchließenden VFVF Ausſprüche 5 nahm zuerſt Frau Laadtagsabgeordnete Blaſe das Woti. Der Abbau müſſe bei den kultuxellen Aufgaben eine Grenze haben. Die Leiſtungsfähigkeit der Schule müſſe erhalten bleiben. Die Prinat⸗ ſchulen würden wieder auftauchen und die Volksſchule würde wieder die Armeleuteſchule. Die Rednerin ging dann auf die Not der Jugend ein. Der Lehrerabbau könne nicht mechaniſtert werden. Frau Blaſe ſchloß:„Deuiſchlands Schickſal und Zukunft liegt in der kommenden Generation, die Kinder ſind unſere Zukunft, ſte zu ſchützen ſei unſer Wille. 5 Stadiſchularzt Medizinalrat Dr. Stephani behandelte die Abbaufrage vom ärzilichen Standpunkt aus: Die Schule ſei die Grundlage des Lebens. Vor dem Kriege ſeien 180 Kinder wegen Tuberkulgſe unter ſchulärztlicher Ueberwachung! 1 ee ſeien es 1500. Der Redner ging dann ausührlich auf die Woh⸗ nungs⸗, Kleider⸗ und Erziehungsverhältniſſe ein. Die Fürſorge⸗ erzlehung habe ſich früher mit 30—40 Fällen zu befaſſen gehabt, im letzten haben Jahre ſeien es 120 Fälle gewefen. Die Jahl der Voſks⸗ ſchüler ſei hier 30 285. An der Schule müſſe der Abdau helk machen. Landtagsabgeordnete Frau Dr. Bernays ſtellte beſonders ztuei Punkte ia den Vordergrund: 2 825 Schulabbau iſt volkswirkſchaftinher Selbſtmord K 7 8 und Schülabbau bedeutet ſeeliſche und geiſtige Not des einzelnen Kindes. Die Zeiten ſeien vorbei, wo der arheitende Menſch nichts anderes war als eine Hand, als der Sklape der Maſchine. Dieſer Zuſtand, unter dem breite Maſſen jahrzehntelang gelitten haben, könne nur überwunden werden, wenn der einzelne Arbeiter an ſeinem Platze ſoviel Verſtändnis für die Naturkräfte aufbringe, daß er das Gefühl habe, Herr ſeiner Arbeit zu ſein. Mit einer verkürz⸗ ten, verſchmälerten Schulbildung könde dies zweifellos nie erreicht werden. Nur wenn eine gute Schulbildung vorhanden ſei, ködane der Exiſtenzkampf von allen Schichten aufgenommen⸗werden. Die Schule ſei die Grundlage für das Leben überhaupt. Vor mehr als 150 Jahren habe einmal ein großer engliſcher Staatsmann geſagt, er wolle ſich dann vor der deuiſchen Konkurrenz fürchten, weiin die Deutſchen anfangen würden, gute Gewerbeſchulen zu bauen. Die Rednerin fuhr fort:„Was uns Frauen ioch mehr am Herzen liegt, iſt der zweite Punkt: Schulabbaubedeutet ſeeliſche und geiſtige Not des einzelnen Kindes, des einzelnen heranwachſenden Menſchen. Es gibt ein exſchütterndes Wort: Die Not des Mannes iſt nichts, man muß die Not der Frau kennen: die Not der Frau iſt nichts, man muß die Not des Kindes kennen. Wir haben heute unendlich viel von der Not des Kindes gehört, vor allem von der uns heute am, zächſten liegenden geiſtigen und⸗ kör⸗ perlichen Not des Kindes. Das Recht auf körperliche und ſeeliſche Entwicklung dürfe den Kindern nicht genommen werden. Dje Zukunft der Kinder ſei die Zukunft deukſchlandes. Die temneramentvollen Ausfübrungen der Rednerin ſanden überaue ſtarken Beifall. Kirchenrat Dekan v. Schoepffer iſt ebenfalls der Anſich daß bei der Volksſchule keinesfalls abgebaut werden dürfe. 2 FJolaen des Abbaus mürden ſich in ſpäterer Jukunft erſchreckend zeigen. Wo die freie Entwicklung der Jugend fehle, werde es auch nur eine ſeeliſch verkümmerte Jugend geben. Man müſſe feierlichen Proteſt einlegen gegen den Gedanken, die Volksſchule in willkür⸗ licher und ſchematiſcher Weiſe abzubauen. Es gelte für die Kinder einzutreten. 5„„„ Ferner ſprachen noch Frau Langer, 2. Vorſttzende des Haus⸗ frauenbundes, Hauptlehrer a. D. Göller Erinnerungen dankbare Zuhörer fand— Sandiagsabg. Nitter für die Kommuniſten, wie er ſelbſt ſagte— ſeine agitstoriſchen kom⸗ muniſtiſchen Ausführungen wurden am Schiuſſe von den Jußsrern —— Frau Bertſch, Herr Ditzen hofer und einige andere. Stadtſchulrat a. D. Dr. Sickinger faßte in einem Schluß⸗ wort die Hauptgedanken noch einmal kurz zuſammen. Man ſef zuſammengekommen nicht als Angehörige irgend einer Pariei, ſon⸗ dern nur als Partei der Kinder. Jetzt gelte es, auf dem zu bauen, was da ſei, und zu ſagen: Bis hierher und nicht weiter! Hierauf verkas der Redner folgende Entſchiießun g: NN N 1 5 8 „Nachdem wir Deutſche ein onn. materielen Gttern Eiieree Volk geworden ſind, kann uns nur eines wieder cee großzügige Weckuna und Hebuna der in dem Voltsnochmuch⸗ ſchlummernden geiſtigen und Fttlichen Kräſte durch ein die vielfach erſchwerte Familienerziehung wirkfam ergänzendes Unerrichis und Erziehungsweſen. Wir verſangen deshalb als Auswirkung eiser weitſichtigen Sparpolitik die Erhaltuna der Nannheimet erweiterten Volksſchule in ihrer ungeſchmöter⸗ ten Leiſtungsfähigkeit. Wir lehnen einen gewalkſeien und übertriebenen Abbau, welcher Klaſſenüberfüllung ſowie Schutey⸗ und Lehrerüberbürdung zur unausbleiblichen Folge hötte, mit En⸗ ſchiedenheit ab und fordern, daß man ſich mit dem natürtichen Abbau genügen laſſe, der ſich aus der durch den ſtarken Ge burtenrückgang bedingten Wenigererrichtung von Anfönger⸗ klaſſen in den Jahren 1922—1925 ergibt. Dieſer organiſche Ahbar der ohne brutales Zerreißen der Klaſſen und Schulabzeituagen vor ſich geht, bedeutet an der Mannheimer Volksſchute ein Eingehen laſſen von 52 Klaſſen(Oſtern 1923). 40 Klaſſen(Oſtern 19700, d. b. einen Perſonalabbau von 52 40 Köpfen, das ſind 1077 Prozent des geſamten Lehrkörpers. Da ſich die Ah⸗ nahme der Zahl der Klaſſen bis 1928 fortſetzt, ſo Hefert ſie genz von ſelbſt dieſenige Perſonalabbauqudte, die für die Volksſchule, in welcher in der Nachkriegszeit keine ungeſunde Perſe⸗ nalinflation ſtattgefunden hat, gerechterweiſe in Be⸗ tracht komma.“ F. die Entſchließung wurde einſtimmia angenommen. Sißn Schluß dankte Landtagsabg. Frau Nigelzallen Mitwirkenden an der Proteſtuerſammlung, ſowie den erſchienenen Eltern. Um 26 Uhr konnte die überaus eindrucksvolle Verſammlung geſchloſſen werden. Sport-Abteiſung Nodel Schlittſchuze 8 4. Seite. Nr. 45 mannheimer General ·Auzeiger(mittag· Aus gabe) Montag, den 28. Jauuur 1924 L 2 Städtiſche Nachrichten Silberjubiläum der Ingenieur⸗Schule Mannheim Der Feſtakt, den der Verband der Abſolventen der Ne Mannheim anläßlich des 25jähr. Be tehens der Anſtalt geſtern vormittag im Muſenſaal des Roſengartens veranſtaltete, nahm einen überaus würdigen, feier⸗ Verlauf. In den vorderſten Reihen des bis auf den letzten atz beſetzten Saales hatten die Ehrengäſte Platz genommen. das badiſche Unterrichtsminiſterium war durch Regierungsrat Dr. Aſal, das Bezirksamt durch Polizeidirektor Dr. Bader, die Stadtverwal⸗ dung, durch fünf Stadträte, die Handelskommer durch den Präſiden⸗ ten Richard Lenel, die Handwerkskammer durch Stadtrat Groß vertreten. Die Arbeitgeberorganiſal'onen und die Induſtrie hatten chenfalls eine Reihe führender Perſönlichkeiten delegiert. Der Mann⸗ heimer Liedertafel und dem Orcheſter war das Podium zugewieſen, vor dem die Chargierten der Verbindungen der Ingendeur⸗Schule in Wichs mit den Fahnen Aufſtellung genommen hatten. Als mit den feſtlichen Klängen der Freiſchütz⸗Ouvertüre, von der Kapelle Petermann unter Kapellmeiſter Beckers Leitung klangvoll und ſein nuanciert vorgetragen, die Jubiläumsveranſtaltung kurz nach 1 Uhr eröffnet wurde, war der in feſtlicher Beleuchtung erſtrahlende Saal bis auf den letzten Platz beſetzt. Hans Godeck ſprach mit gewohnter Meiſterſchaft den von einem Abſolventen der Schule, In⸗ genjeur Naud, Abteilungsvorſtand bei der Firma Heinrich Lanz, verfaßten Prolog, der in ſenſinniger Form die Anſtalt als Kultur⸗ — 5 re**— ee und deutſchem Geiſt ngs„ di u berufen iſt, bahnbrechend für Deutſchlands Zukunft zu wirken. ne 5 Der tiefe Eindruck, den der gedankenreiche poetiſche Glückwunſch hervorrief, kam in ſtarkem Beifall zum Ausdruck, der auch dem In⸗ terpreten galt. Herr W. Lentz hielt die Bearüßungsanſprache. Bei dem 10. Stiftungsfeſt, das im Jahre 1908 im Nibelungenſaale begangen wurde, ſei von allen Seiten der Wunſch und die Hoffnung ausgeſprochen worden, daß die Indenieur⸗Schule auf der beſchrittenen Bahn weiter vorwärts ſchrei⸗ ten möge. Die Wünſche und Hoffnungen ſeien in Erfüllung gegangen. Die Schule kabe ſich weiter empor entwickelt. Mit Genuatuung könne ſie heute auf eine 25fährige ſegensvolle Wirkſamkeit zurückblicken. Viele Abſolventen, die in Mannheim den Grund für ihr praktiſches Wiſſen geleat haben, ſeien dazu befähiat worden, ſich eine führende Stellung in der deutſchen Induſtrie zu erringen. Man habe allen Anlaß. der Leitung und der Lehrerſchaft der Schule den inniaſten Dank auszuſprechen. insbeſondere Dr. Wiktſack, der die Geſchicke der Schule mit Meiſterhand geleitet hobe. Der überaus zahlreiche Beſuch des Feſtaktes leae erneut beredtes Zeugnis davon ab, daß die Ingenieur⸗Schule Mannbeim in ihrer Heimatſtadt und weit über die Grenzen hinaus trotz ihres ſtillen, zurückgezogenen Wirkens bekannt und beliebt aeworden iſt. Aus dieſer Erkenntnis heraus habe er die Ehre. im Auftrage des Verbandes der Abſolventen der Ingenieur⸗ Schute Alle auf das herzlichſte willkommen zu heißen, insbeſondere zen Vertreter des Miniſteriums für Kultus und Unterricht, Regie⸗ rungsrat Dr. Aſal und die Vertreter der ſonſtigen Behörden. Dr. PBöſchl als Vertreter des Senats der Handelsbochſchule. die Vertre⸗ ter„ der Induſtrie und der Preſſe. rotz aller Feſtesfreude dränge ſich das Gefühl der Trauer und der Wehmut in den Vordergrund, wenn man derer gedenke, die nicht mehr unter den Lebenden weilen. Mit herzlicher Ehr⸗ erbietung und Dankbarkeit gedenkt der Redner aller deker, die den Heldentod für unſer geliebkes deutſches Vaterland geſtorben ſind. Mit dem Gelöbnis, auch fernerhin treu zum Varerland zu ſtehen, verbindet der Redner die Verſicherung, daß den gefallenen Helden für alle Zeiten ein ehrendes Andenken bewahrt werde. Die Feſt⸗ verſammlung erhebt ſich von den Sitzen, während ſich die Fahnen ſenken und die Kapelle leiſe„Ich hat einen Kameraden“ intoniert. Ein ergreifender Moment, dieſe weihevolle Heldenehrung. Im An⸗ ſchluß daran gab Herr Lentz bekannt, daß der Verband der Ab⸗ ſolventen beſchloſſen habe, die zahlreichen Jubiläumsſtiftungen der Mannheimer Induſtrie und den even!. Ueberſchuß des Feſtaktes zur Errichtung einer Gedenktafel im Kollegiengebäude der Ingenieur⸗Schule zu verwenden. Redner ſprach allen Stiftern den herzlichſten Dank aus und ſchloß mit dem Wunſch. daß die In⸗ genſeur⸗Schule noch recht lange weiter wachſen, blühen und gedeihen möge zum Wohle der ſtudierenden Jugend und für unſer deutſches Vaterland.(Starker Beifall.) Als die weihevollen Akkorde des 23. Pfalms, der von der ſehr ſtark vertretenen Aktiprät der Mannheimer Liedertafel imter Muſikdirektor Edgar Hanſens Leitung mit tiefer Empfin⸗ dung— an der Orgel ſaß Muſikdirektor Albert Guggen⸗ bühler— geſungen wurde, verklungen waren, ergriff eee Stadtrat Dr. Wittſack das Wort zur Feſtrede, in der er einen intereſſanten Rückblick auf die Entwicklung des techniſchen Schulweſens in den letzten 40 Jahren unter beſonderer Berückſichtigung des Maſchinenbaues und der Elek⸗ trotechnik warf und den Werdegang der Ingenieurſchule ſchilderte, die in Zweibrücken durch Dr. Wittſack gegründet und auf Veran⸗ laſſung des Oberbürgermeiſters Dr. Beck nach Mannheim verlegt wurde. Wir werden die weit über den Kreis der Ingenieure und Techniker hinaus ſehr beachtenswerten Ausführungen im Abend⸗ blatt nach ragen Auch Dr. Wittſack wurde durch den herzlichſten Beifall ausgezeichnet. Haus Bahling 1 5 mit großem Erfolge die Spiegel⸗Ariie aus„Hoffmanns Erzählungen“, während die Kapelle Petermann das Gebet aus„Lohengrin“ in voller Schönheit erſtrahlen ließ. Direktor Dr. Zeeh, der hierauf das Wort ergriff, ſprach dem Verband der Abſolventen der nieur⸗Schule den ganz beſonderen Dank dafür aus, daß ſie das iläum nicht ſang⸗ und klanglos vorüber gehen laſſen wollten. Spreihe doch daraus die Anhänglichkeit an die Anſtalt, in der ſie ihre Ausbildung erhalten hätten, und die Dankbarkeit, die ſie den Lehrern entgegenbringen. Mit großer Freude ſei ferner die An⸗ weſenheit des Gründers der Schüle feſtzuſtellen. der mit Wagemut und Energie unter den ſchwierigſten Verhältniſſen die Anſtalt ins Seben gerufen und getreult h um alle Klippen herumgeführt habe. Als Dr. Witfſack vor etwa drei Jahren bedauerli herweiſe ſein Amt niederlegte, folget ihm ein altbewährtes Mitglied des Lehrerkolle⸗ giums, Ingenieur Weſtphal, der als Leiter ſeinen Platz voll aus⸗ fülle. Daß das Schulf hiff in den verfloſſenen 25 Jahren die ſchwer⸗ ſten Stürme gut überſtanden habe, ſei nicht zum mindeſten dem Sehrerkollegium zu verdanken, dem der Redner den ganz beſon⸗ deren Dank ausſprach. Möge das Feſt als freundliche Erinnerung im Gedächinis fortleben.(Starker Beifall.). Gediegene künſtleriſche Darbietungen ſchloſſen den Feſtakt ein⸗ drucksvoll ab. Die Liederkafel ſang„Verzagen“ von Edaar Hanſen und„Vaterland“ von G. Wohlgemuth mit den Vorzügen, die wir bei dieſen beiden Chören ſchon wiederholt hervorheben durften, während Hans Bahling mit dem Liederzuyklus„Spielmannsleben“ von Fritz Lorleberg— am Flügel Muſikdirektor Karl Darto ſch— h wie bei dem erſten Vortrag ohne Dreingabe ſo ſehr geſtel, daß er wie bei 4 0 nicht enklaſſen wurde. Mit den rauſchenden Klängen des Krönungs⸗ marſches aus der Oper„Der Prophet“ wurde der Feſtakt gegen 942 Uhr geſchloſſen.— Sch. „ Steuerabzug vom Axbeitslohn. Die an ausſcheidende Beamte und Angeſtellte nach Artikel 5§ 2 der Perſonal⸗Abbau⸗Verordnung des Reichs vom 27. Oktober 1923(RGBl. 1 S. 999) und Artikel 2 der Badiſchen Perſonal⸗Abbau⸗Verordnung vom 5. Dezember 1923 (GVBl. S. 353) zu zablenden Ab indunasſummen unterlie⸗ gen, wie die„Karlsr. Ita.“ amtlich mittellt, dem Steuerabzua nicht. Die Steuerpflicht nach L 11 giffer 3 des Einkommenſteuergeſetzes wird dadurch nicht berührt. In den für das Kalenderjaht 1924 aus⸗ zuſten enden Lohnſteueraueweſſen ſind dieſe Abfindunasſummen be⸗ londers zu erwähnen. e Die Verteheskontrolle im deſenten badiſchen Gebiel. Im badle⸗ ſchen beſezten Geblet iſt neuerdinas eine Verſchärfuna in der Handhbabune der Verkehrsvorſchriften eingetreten. Wie das militä⸗ rſſche Kommando des Brückenkopfes Keht mitteilt. wird in Zukunft jede Perſon, die aus uhne im Beſitze eines oder eines durch das Reiſepaſſes mit franzöſiſchem Frontalierſtempel Kommando ausgeſtellten Geleitſcheines(Stem⸗ dem unbeſetzten in das beſetzte Gebiet kommt. pel der Delegation der Interalliierten Rheinlandkommiſſion in Kehl) zu ſein, der Aufenthalt im beſetzten Gebiet unterſagt. Auch eine eventuelle gerichtliche Verfolaung durch das Militärpolizeigericht in gewärtigen. Direkte Dampferverbindung mit deutſchen Schiffen nach Per⸗ ſien. Das kaiſerlich perſiſche Generalkonſulat in München, das auch für Baden zuſtändig iſt, teilt mit, daß von Mitte Februar ab, direkte Dampferverbindung nach Perſien mit deutſchen Schiffen aufgenom⸗ men wird. Die Dampfer verkehren in Abſtänden von vier bis ſechs Wochen und laufen vorläufig Buſchir und Mohammerah an. Bis jetzt beſtand keine direkte Schiffsverbindung zwiſchen Deutſchland und Perſien. Es konnte nur mit Umladung in London, Antwerpen oder Bombay verladen werden. Das kaiſerlich perſiſche Generalkonſulat Weinſtr. 4. iſt gerne bereit jede weitere Auskunft zu erteilen. * Der geſtrige Sonntag ließ ſich beſſer an, als man nach dem Tauwetter am Samstag, das ſchnell mit den geringen Schneereſten aufräumte, erwarten durfte. In der Nacht ging die Temperatur wje⸗ der unter den Gefrierpunkt, ſodaß ſich in den Vormittagsſtun ſelbſt im Stadtinnern entzückende Winterbilder boten. Die leichte Nebelbildung, die ſich ſchon am Samstag bemerkbar machte, hatte dafür geſorgt, daß Baum und Strauch mit Rauhreif überzogen waren. Ein Morgenſpaziergang durch die Anlagen geſtaltete ſich in⸗ folgedeſſen zu einem ganz ſeltenen Genuß. Selbſt der Paradeplatz praͤngte im Silberfiligranſchmuck. Leider hielt er nur bis gegen 11 Uhr, da um dieſe Zeit die Temperatur wieder ſtieg. ſodaß Baum und Strauch ihr Feſtgewand wieder abſtreifen mußten. Aber wer den weiten Weg in den Waldpark nicht ſcheute, konnte noch nachmittags den wundervollen Schmuck bewundern, den die Anlagen angelegt hatten. Auf dem Bellenkrappen herrſchte bis zur hereinbrechenden Dunkelheit reger Betrieb. Die Eisfläche iſt noch kragfähig, ſodaß ſich Groß und Klein nach Herzensluſt auf ihr tummeln konnten. Man ſah viele Schlittſchuhläufer, aber auch ebenſoviele„Glenner“. Auch die ſonſtigen Anlagen waren ſehr belebt. Der Roſengarten ſah zwei bedeutſame Veranſtaltungen. Varmittags beging der Verband der Abſolventen der Ingenieur⸗Schule im Muſenſaal das 25fäh⸗ rige Beſtehen der Anſtalt in feierlicher Weiſe und nachmittags pro-⸗ teſtierte im Nibelungenſaal eine ſehr ſtark beſuchte Elternver⸗ ſammlung gegen den geplanten Abban der Volksſchule Wir be⸗ richten über dieſe beiden Veranſtaltungen, die durch ihre Beſonder⸗ heit aus dem üblichen Rahmen heraustraten, an anderer Stelle Von den Abendveranſtaltungen iſt die Wiederholung des Volksſtückes im Nibelungenſaale„Lin denwirtin, du junge zu er⸗ wähnen, die ein ausverkauftes Haus brachte. Das Publikum hatte großen Gefallen an der gemütvollen, lebensluſtgien und farben⸗ reichen Handlung, ebenſoſehr aber auch an der ſich ſchnell ins Ihr ſchmeichelnden Muſik und ſpendete den lebhafteſten Beifall. In der verfloſſenen Nacht hat der Schneefall von neuem eingeſetzt. Er war aber nicht ſtärker als in der Nacht vom Freitag zum Samstag. In der verfloſſenen Nacht betrug am Rhein die niedrigſte Tempera⸗ tur 1 Crad Celſius unter Null, Heute früh wurden 1 Grad Celſius Wärme feſtgeſtellt. Geſtern früh ſank die Temperatur auf.1 Grad Celſius, während in der Nacht vom Samstag zum Sonntag nur 2 Grad Kälte feſtgeſtellt wurden. e veranſtaltungen 4 Deutſche Volkspartei. Heute Montag abend 8½ Uhr findet im Kaſtnoſaale eine Mitglieder⸗Verſammlunsg ſtatt, in der verſchiedene Mitglieder unſerer Rathausfraktion Bericht über die Gemeindepolitik des letzten Jahres erſtatten werden. Nach den Vorträgen iſt Gelegenheit zur Ausſprache gegeben. Durch Mit⸗ glieder eingeführte Gäſte ſind willkommen.(Siehe Anzeige.) Spielplanänderung. Heute abend ſtatt Johannisfeuer Moral. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß in Offenburg genehmigte die Vornahme eines außerordentlichen Holzbiebes, Der Schlag 5a des Stadtwaldes ſoll als außerordentlicher Holzhieb be⸗ nutzt und auch die zufälligen Holzanfälle ſeit dem Jahre 1920 in einer Maſſe von 4750 Feſtmeter als außerordentliche Nutzung behan⸗ delt werden, beide mit der Maßgabe, daß ein Rückerſatz aus den künftigen Schlaaſtellungen beim Oberholz nicht ſtattzufinden hat und der Erlös zu Wirtſchaftszwecken verwendet wird. In der ſtadträt⸗ lichen Begründung wurde u. a. ausgeführt. daß die Umlagen einen bedeutenden Ausfall aufweiſen, da verſchiedene Betriebseinſtellun⸗ gen erfolat ſind und namentlich infolge der Beſetzung die wirtſchaft⸗ liche Lage der Stadt ſich verſchlechtert habe. Die Sicherung der Brotverſorgung bringt der Stadtkaſſe einen Ausfall von—3000 Goldmark und die Kartoffelverſoraung einen ſolchen von 15 000 Gold⸗ mark. Dieſe Verluſte könne die Stadtaemeinde nicht tragen. Durch den Beſchluß des Bürgerausſchuſſes iſt die Erſchließung weiterer Einnahmequellen wie die Erhöhung der Umlage um rund 2 Pfennig⸗ hinfällig geworden. Der Bürgerausſchuß Lörrach befaßte ſich mit dem von der Reaierung gefaßten Plan, entweder das Gymnaſium oder die Realſchule oder die Mädchenbüraerſchule abzubauen, Der Bür⸗ gerausſchuß hält jedoch die Aufrechterhaltung aller drei Ein⸗ richtungen bei den beſonderen Verhältniſſen der Stadt Lörrach und der geſamten Umgebuna für unbedinat nötia. Der Vermögens⸗ ſtand der Stadt Lörrach bat ſich in letzter Zeit aünſtia entwickelt Die Schulden haben ſich verringert. Durch den Bau von Häuſern iſt ein neuer Vermögenszuwachs entſtanden. Die Frankenſchulden ſind mit Hilfe ſtaatlicher Unterſtützuna um 40 Prozent zurückgegangen. Die Grenzabaabe für ſolche Deutſche, die in der Schweiz ar⸗ beiten, muß nach wie vor erhoben werden, da einerſeits die Löhne in der Schweiz weit qünſtiger als in Deutſchland ſind und anderer⸗ ſeits die Beſtimmung nur im Einvernehmen mit dem Arbeitsamt in Baſel aufaehoben werden kann. Der Bürgerausſchuß ſvrach ſich fer⸗ ner dahin aus, daß die Beſtimmungen des kleinen Grenzyer⸗ kehrs baldiaſt abgebaut werden. Alle badiſchen Grenzſtädte haben der Regieruna einen Antrag unterbreitet, mit den ſchweizeri⸗ ſchen Behörden wegen baldiger Aufhebung des Viſumzwanges im kleinen Grenzverkehr in Verbindung zu treten. Aus dem Cande Heidelberg, 27. Jan. Wie bis jetzt feſtſteht, finden in der Pfingſtwoche in Heidelberg drei Kongreſſe ſtatt. Der Badiſche Lan⸗ desverkehrsverband tagt vom 13. bis 15. Juni, der Deutſche Kanu⸗ verband, bei dem mit ſtarkem Auslandsbeſuch zu rechnen iſt, die ganze Pfingſtwoche, und der Deutſche Ophtalmologenkongreß vom 11. bis 15. Juni. Vorausſichtlich findet zum Abſchluß der Tagungen am 14. Juni eine Schloßbeleuchtung ſtatt mit geſchloſſener Auffahrt von mehr als 200 Kanus. * Unkerſchefflenz. 26. Jan. Das zweijährige Kind des Landwirts Wilhelm Körner ſiel rücklings in einen mit ſiedendem Waſſer ge⸗ füllten Hafen. Das bedauernswerte Kind erlitt ſo fürchterliche Brandwunden, daß es heute morgen ſtarb. HGBerichtszeitung Skrafkammer Mannheim Der in den 30er Jahren ſtehende Taglöhner Karl Kolb aus Mannheim hat am 15. Oktoher bei der Säuberung des Meßplatzes durch die Schutzmannſchaft dieſe mit Steinen beworfen, worauf er, als die Polizei zum zweiten Mal vorrückte, mit anderen De⸗ monſtranten in das Souterrain eines Hauſes in der Schimperſttaße flüchtete. Der Angeklagte, ein vielfach vorbeſtrafter Menſch, leugnele. Er hätte nicht die Abſicht gehabt, ſich an den Demonſtra⸗ tionen zu beteiligen, ſondern ſei auf dem Wege zu ſeinem Garten geweſen. Staatsarwalt Brettle ſtellte feſt, daß die Beweieauf⸗ nahme ergeben habe, daß der Angeklagte ſich bei der Menge befand, die mit auf die Pol zeibeamten warf. Hätte Kold ein gutes Gerolſſen gehabt, ſo wäre er nicht vor der 1 ausgeriſſen. Er Ea—0— klagten, der 75 80 18 4 5 2 re ont eſe„ Ju n Zuchthaug Zu verurteilen. 197. eidel erſucht um mifkbernde Anſthnd, bt ſein Mandant noch niemals wegen Widerſtandsdelikte, ſondern nur wegen Diebſtahls beſtraft wurde.— as Urteil der Strafkammer Kehl wegen Uebertretung der Vorſchriften des Erlaſſes Nr. 236 iſt zu Vereine Spiele Gew. Unent. Verl. Puntie Waldhof 14 10 2 2 2 Phönix Ludwigshafen 12 6 4 2 16 250 B. f.. Mannheim 13 52 2* 16 0490 7 Pfalz Ludwigshaſen 14 7 1 6 15 18•10 Pirmaſens 11 6 1 4 13 2470 Feudenheim 13 5 2 6 12 14.00 1903 Ludwigshaſen 10 2 1 7 3.00 Phönirx Mannheim 13— 1 12 10 Handball B. f. R.— M. T. G.—3.(:1) 1 Das Spiel fand auf dem M. T..⸗Platze ſtatt; es konnte lede als Privatſpiel ausgetragen werden, da ſich der Verbandsſchle ⸗ tichter nicht engefunden hatte. Als Erſatz hierfür leitete Herr. l mann(MR...) das Treffen..T. G. hat Anſpiel, es entm! — Sportliche Rundſchau die onntägigen Fußballwettkämpfe Der geſtrige Spieltag hat die Meiſterſchaftsfrage entſchiedel S p. u. T v. Waldhof heißt der diesjährige Meiſter des Rhein bezirks. Die Waldhöfer holten ſich in Ludwigshafen 1 1903 die beiden letzten zur Meiſterſchaft notwendigen Punker Aber es war ein äußerſt hartnäckiges Ringen, die 1903er wehrte. ſich bis zum Aeußerſten und wenn die Elf ihre bisherigen Spie“ in gleicher Weiſe abſolviert hätte. wäre ſie der Abſtiegsgefahr 55 reits entronnen. Waldhof konnte von Glück ſagen, daß es de⸗ Energie Brückels gelang, das zum Siege notwendige Tor zu 19 zielen. Wir gratulieren dem neuen Bezirksmeiſter zu dem ſchöne Erfolg. und man kann ruhig ſagen, daß die Vertretung dez thein bezirks in den ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpielen in den beſten Hän⸗ den liegt Der Meiſterſchaftsrivale Waldhofs. Phönig Lu, wigshafer, konnte in Feudenheim nur:2 unenkſchied ſpielen und ſteht nun um zwei Verluſtpunkte ungünſtiger in 1 Tabelbe als der Meiſter. Pfalz Ludwigshafen ſchlug de* Tabellenletzten Phönix Mannheim auf dem eigenen Gel ge⸗ knapp:0 Eine Senſation gab es bei dem einzigen Pokalſp 10 das geſtern ſtattfand. V. f. R. Mannheim konnte bei be⸗ Kreispokalſteger Spv. Amicitia Viernheim keinen Sieg e ringen. Beim Stande:1 wurde das Treffen wegen Dunkelſe abgebrochen, das Los wird nun den Sieger ermitteln müſſen. Weitere Ergebniſſe: Bezirksligaſpiele Rheinbezirk 1903 Ludwigshafen— Sp.⸗ u..⸗V. 1877 Waldhof.1, V. f..⸗ u. R. Feudenheim— Phönix Ludwigshafen 22. Phönix Mannheim— Pfalz Ludwigshafen 01. 14 Spp. Amicitia Viernheim— V. f. R. Mannheim 1 (abgebrochen wegen Dunkelheit). Mainbezirk(Pokalpiele): Fſpo. Frankfurt— V. f. L. Neuiſenburg 22. Eintracht Frankfurt— Kickers Viktoria Mülheim.2. Helvetia Frankfurt— Spv. 1920 Hanau(ausgefallen). Hanau 93— Viktoria 1912 Eckenheim:1. B. f. R. Kickers Offenbach— V. f. B. Großauheim 30. V. f. R. Frankfurt— Spkl. Bürgel:4. Germania Frankfurt— Spo. Offenbach(ausgefallen). Viktoria Aſchaffenburg— Viktoria Hanau:0. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: .⸗ u. Sportgemeinde Höchſt— Spy. Wiesbaden:0. Fv. Saarbrücken— 05 Trier:2. Bezirk Württemberg⸗Baden: 1..C. Freiburg— Spy. 1898 Feuerbach:0. Bezirk Bayern(pPokalſpiele): Memmingen— 1860 München:1. Schwaben Augsburg— Ty. Neuhauſen:0. 05 Schweinfurt— 1. F. C. Bamberg:1. Kickers Würzburg— Unſon Schweinfurt:2. 1. F. C. Regensburg— Spg. Fürth:4. V. f. B. Bayreuth— 1..C. Nürnberg 111. (Pokal ſich ſofort ein ſcharfes, aber faires Spiel, das jedoch ſehr durch ⸗ teilweiſe vereiſten Platz litt. Bei leichter Ueberlegenheit der M⸗ 0l konnte dieſelbe infolge der gut arbeitenden.R. Verteidigung el erſt keine Erfolge erröngen. Erſt gegen Ende der erſten nen konnte der Linksaußen Armbruſt durch überraſchenden Schuß 4 6. Verein die Führung geben. In der 2. Halbzeit drängte M. 40 ſtärker und kommte durch Armbruft und Kaſt noch zweimal erfolgchnß ſein. M. T. G. gewann verdient. Schiedsrichter gut.— 2. Mannſche (Verbandsſpiel)h: B. f. R.— M. T. G. 012. Winterſport 90 7 Schwarjwälder Bobmannſchaft bei der Deuiſchen Mieiſtecthin in Schierke(Zerg). Für die am 27. Januar in Schierke Harz angeſetzte Konkurrenz um die Deutſche Meiſterſchaft im 5 15 bob hat der Ski⸗Klub Schwarzwald eine der beſten Mannſchaß offiziell zur Teilnahme im Rennen abgeordnet. Neues aus aller Welt 0 — Auſtiäeung des Plebſtahis der 5000 Dollerſchahanweiſung Zu dem im Neubau der Reichsdruckerei verübten Diebſtahl von 90 Vonar decſchahgeidengen iſt nunmehr feſtgeſtellt worden, den das Paket von 3000 Dollarſchatzanweiſungen unbemerkt von Bol zum Transport dienenden Karren heruntergefallen und von At⸗ arbeitern aufgehoben worden iſt. Die in Betracht kommenden ien beiter ſind ermitielt, ein großer Teil der Scheine iſt bei eingen von ihnen aufgefunden worden. Die anderen Arbeiter gaben aud ihre Scheine verbranmt zu haben, teilweiſe ſeien ſie ihnen geſtohlen worden. 2 — Tod durch herabfallende Schneemaſſen. In Freigend⸗ Döhlen bei Dresden wurde durch von einem Dache herabfeln un, Schnee⸗ und Eismaſſen ein älterer Arbeiter aus Dresden ſo 1h glücklich getroffen, daß ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde der Tod auf der Stelle eintrat. the⸗ — Zwölfhundert geſchmuggelte Waggons. Vor der Beu egen ner Strafklammer begann heute ein großer Prozeß gael⸗ 20 Perſonen, unter ihnen vier Zollbeamte, wegen Schruuch rieſiger Mengen Obſt und anderer Waren. Die Anklageſee ſpricht von 1200 Waggons. Der Prozeß der in Oberſch großes Aufſehen erregt, ſoll vier Tage dauern. Lolal⸗ — Gattenmord. Nach einer Meldung des„Berliner„ein anzeigers“ aus Hamburg ſtellte ſich auf einer Poligeimacheh en ſtädtiſcher Angeſtellter und gab an, ſeine Frau er ſte ſei zu haben. Sie ſei dem Trunke ergeben geweſen und habe ihn auft Jahr und Tag vernachläſſigt. Aſs er Dienstag abend nach ſtand gekommen ſei habe er ſeine Frau wieder in betrunkenem Zucgten im Schlafzimmer angetroffen. Er ſei darüber ſo in Wut ger a daß er ſis erſtochen habe. Die Frau wurde von der Police uf⸗ durchſchnittener Halsader und einem Dolchſtich im Herz tot gefunden. ————— Waherſtandsbeobachtungen im Monat Januar — Nbein-Bede I2 2 28. Tef-eaef 2 2 2¼25 1 4% Tag3is 67 48 150 144.381.28 1 20 Mannbeim 610 0e, Kehl„„.932,88.73/.632 55/2 37 Heilbronn..10 Maxag,.0449 473/48.44.24 Pianen.744 65 45.00%74%4 Gub N IIn 498 304½4 864.ce 3 — .....8— R 2Ampparaie 85 10 von⸗Haus, ½ etert ab rebruar* von-Naus Egon Winter, C 1, 1. 1,, 5. II(Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Heintze) koutete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnks. eeee Sprech-Apparate— Wr VFFF„ 7 „5 — Notwendigkeit einer Ermäßigung der Börsenumsatzsteuer Der Centralverband des Deutschen Bank- und Bankier- hat, und zwar gleichzeitig auch im Namen und im Juktrage des Reichsverbands der Beutschen Industrie sowie Seliczentralverbands des Deutschei Großhandels eine Be- . Sung der Während der Inflationsepoche im Verordnungs- ege eingeführten Zuschläge zur Börsenumsatzsteuer und demnach die Wiederherstellung derjenigen Satze beantragt, W. 8 Re 2 e in den 88 52, 53 des Kapjitalverkehrssteuergesetzes §. April 1922 für normale Zeiten vorgesehen sind. In 2 Eingabe wird betont, daß infolge der seit Dezember. J. Setretenen Stetigkeit der Devisenkurse die für die Be- 5 Sung der geltenden Börsenumsatzsteuersatze maßgebend 7 Wesenen Voraussetzungen eine völlige Veränderun ahren haben. auch men Satze, handle es sich weder ausschließlich Bör nur in erster Linje um ein Interesse der am Banke und 4 Senverkehr unmittelbar teilnehmenden Berufskreise, son- es stehen dabei sehr erhebliche Belange der zesamten Wirtschaft sowie auch des ürhbebbe Us der Bevölkerung auf dem Spiel. Je 0 gender sich der Kapitalbedarf der Industrie ad des Handels gestaltet, je umfassender die An- prüche der wirtschaftlichen Unternehmungen an den Geld- markt sind und je schwerer es den Banken und Kreditunter- 7 2 2— 2 rrorderlichen Mittel flüssig zu machen, umso wichtiger isk Jeh ende Erleichterungen einzuräumen, mindestens aber, und Wirteln zu beseitigen, die einer anderen und abgeschiossenen 1 rtschaftsperiode angehören. Auch das Interesse der —5 0 Inaktionäre, für welche die bpevorstehende Kapital- 22 kehtung der Gesellschaften den Zwang zur Vornahme ein reicher Aktienkäufe und Aktienverkäufe bedinge, fordere Abbau der gegenwärtigen abnormen Sätze. Die Würden irtbsehakftiichen Interessen des Refchs —— en im Hinblick auf die zu gewärtigende Vermehrung Wir Umsatze durch die Herabsetzung der zurzeit prohibitiv Parkenden Steuersätze keine Benachteiligung, sondern eine örderung erfahren. Die Eingabe erwähnt, daß innerhalb ter beteiligten Bankkreise die Kbsicht bestehe, den veränder- — erhältnissen durch eine Herabsetzung auch der Bankier- Arovision Rechnung zu tragen, sie weist jedoch darauf hin, an die Herabsetzung der Börsenumsatzsteuer in einem sehr l weitgehenderem Ausmaße zu erfolgen haben werde, da nanheutigen Deutschland die Börsenumsatzsteuer im Ver- —— Bankierprovision eine übermäßige Höhe erreicht Bet; Während sie in Deutschland vor dem Kriege nur einen — der Bankierprovision betrug und dies auch noch ad kür das Ausland, insbesondere für Frankreich und Eng- nid zutrifft, sind die Aktienumsätze in Deutschland heute it einer Umsatzsteuer in Höhe des 124 fachen der Bankier- Eovision belastet! Die Eingabe vertritt ferner verschiedene Nunzelwünsche der Wirtschaft bezüglich der isenumsatzsteuer, so, daß dieselbe für Bezahlung D mäßigt Wird, daß ferner die Steuerfreiheit der Austausch Weßchiedener Zahlungsmittel der gleichen ausländischen ährung klargestellt und daß schließlich die steuerliche ekreiung der Devisenabgaben an die Reichsbank, weleche Handelsbleff des 8 8 er- Bei dem Verlangen nach Abbau der heuligep noch Spar- ehmungen wird, die für die Bekriedigung dieser Ansprüche Volkswirtschaftlich, dem anlagebedürftigen Kapital weitest- Pelr mit möglichster Beschleunigung, Beschränkungen und!“ Mauuheimer General · Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) ————— durch eine entgegen der Stellungnahme des Reichsbank- Direktoriums erfolgte liskalische Auslegung erhebliche Ein- schränkungen erfahren hat, im ursprünglich beabsichtigten Umfange wiederhergestellt Wird. Valorisierung von Rentenmark-Guthaben Wie wir hören hat die Vereinigung Mannheimer Banken und Bankiers beschlossen, alle Renten- mark-Guthaben über 500 RM., wenn sie mindestens einen Monat zur Verfügung der Bank bleiben, ohne weiteres auf Dollar-Grundlage zu valorisieren.(Dieser Beschluß bedeulet einen Wesentlichen Fortschritt für die Wiederherstellung eines geregellen geschäftlichen Verkehrs und zeugt zugleich von dem Vertrauen, das man in den eeee Kreisen zu der Stabflität der Rentenmark hat. Schriktltg.) Französisches Ausfuhrverbot für Feile und Leder *Paris, 27. Jan. Drahtb.) Durch ein im Journal officiell veröfkentlichtes Dekret des Handelsministers wird die Ausfuhr von Fellen und Leder aus Frank- zreieh verboten.(Wir haben bereits vor 14 Tagen in unseren Berichten von den Warenmärkten darauf hin- zewiesen, dah angesichis des Frankenrückgangs mit einer Reihe von Ausfuhrverboten in Frankreich zu rechnen ist. Red., Spinnereien Haagen u. Rötteln AG. in Haagen(Bad.) as am 30. Juni beendete fünfte Geschäftsjahr brachte 5 ich aller Unkosten einen Betriebsgewinn von 670,2 0 II.. Aus dem Reingewinn von 676,1(3,6) Mill.% sallen al., Anteil 4 G je Aktie zum Berliner Mittel“ kurs vom 29. Oktober(15 Prozent) zur Ausschüttung kom- „ für Rückstellungen 249 Mill. ½ verwandt. in dem Reingewinn ist der von der Walzenmühle Rötteln und der Landwirtschaft erzielte Gewinn Fon 57 NMill. enthalten. Die beiden Betriebe, einschließl. Walzenmüble, hatten auch dieses Jahr wieder volle Beschäf- tigung, so daß Einschränkungen vermieden werden konnten. Auch für die nachsten Monate sind noch genügend Aufträge zum Vollbetrieb vorhanden, Sehr schwierig War die Finan- zierung, da infolge der Markentwertung ungeheuere Summen für Fortführung des Betriebes erforderlich wurden. Nur mit Hilfe ausländischer Kredite konnte den gestellten hohen Anforderungen entsprochen werden, um so mehr, als auch wiederum die Gesellschaft genötigt War, ihren Abneh- mern Zahlungsfriste zu bewilligen. Stark vermehrte Arbeit brachte das gesteigerte Steuer- und Lohnwesen; das vor- nheimer Genera l Reingewinn erzielte 626 471 235 In Anbetracht des kleinen Aktien- kapitals werde die Umstellung auf Goldwährung Börse eingeführt hat, der vorgetragen wird. für die Aktionäre günstig verlaufen. Im neuen Jalir War man bis jetzt nur zu geringen Einschränkungen genötig Die Aussichten seien, insbesondere auch wegen der Frage der Reparationsabgabe in England, als einem Hauptabsatz gebiet der Uhrenindustrie, sehr unklare. * Preußische Central-Bodenkredit-.-G. Die Gesellschaf veröffentlicht in der vorliegenden Zeitung einen Hinweis au ihre neuen 5 proz. Gold-Comm.-Schuldverschrei bungen, die auf Goldmark nach dem Feingoldwert lauten und durch ebensolche Goldmarkdarlehen vorschriftsmaßig gedeckt sind. Sie sind an der Berliner Börse zugelassen unt werden bereits amtlich notiert. Die letzte Kursnotiz War 600 Milliarden für eine Goldmark, gleich 60 Prozent des Nennwerts. Für die gegenwärtige Lage des Geldmarktes is! es bezeichnend, daß ein so erskklassiges Anlagepapier Bei diesem Kursstande eine dauernde Verzinsung von ca. 8582 in Feingoldwert bietet. *Eine neue 7 proz. Pfund Sterling-Anleihe der Württem⸗ bergischen Elektrizitäts.-., Stuttgart. Die Gesellschafl. die im Oktober v. J. eine 7 proz. Anleihe über 120 000 LStI. herausbrachte deren Erlös zum Ausbau des Strubklamm⸗ Werkes, einer Wasserkraft von rund 10 000 PS der Stadt Salzburg bestimmt war, und die mit jährlich 5 Prozent ab 1. Oktober 1928 zu 102 Prozent tilgbar ist und deren Treu⸗ handerschaft das Bankhaus J. Henry Schröder u. Co. in Londoen ubernommen hatte, legt eine neue Pfund-Sterling- Anleihe, diesmal im Betrage von 90000 LSstrl. auf Der Erlös soll zur weiteren Unterstützung der von Salzburg bereits nach Bayern gehenden Stromlieferungen und zur Versorgung des Landes Salzburg insofern dienen, als die Salzburger.-G. für Elektrizitätswirtschaft, an der die Weag stark interessiert ist, das sogenannte Bären- wwerk bei Fusch mit einer Leistung von 10 700 PS und einer Jahreskraftmenge von rund 40 Millionen KWh in Angritf genommen. Das Werk ist bereits bis zu 75 Prozent fertig- gestellt. Die Anleihe ist gestückelt zu 2½, 5, 10 und 50 Pfund Sterling. Der Zinssatz ist 7 Prozent. Der Zeichnungs- preis beträgt 98 Prozent, die Rückzahlung erfolgt zu 102 Prozent. Von 1929 ab werden jäahrlich 5 Prozent der Anleihe durch Auslosung oder Rückkauf getilgt. Für die Sicherheit der Anleihe haften: die Gesellschaft(Weas mit ihren gesamten Aktiven, die Salzburger.-G. für Elek⸗ trizitätswirtschaft mit ihrem gesamten Vermögen, insbeson- dere aber dinglich mit ihren für die Anleihe verpfändeten Liegenschaften, und das Land Salzburg als Bürge mit seinem gesamten Vermögen und Steueraufkommen. Die Treuhänder schaft hat wiederum J. Henry Schröder u. Co. in London n Waren mit Devisen insoweit, als eine solche nach der evisengesetzgebung zulässig ist, in Wegfall kommt oder er- handene Personal reichte bei weitem nicht aus zur Be- wältigung dieser unproduktiven Mehrarbeit und mußte vermehrt werden. In Anbetracht der politischen und wirtschaftlichen Lage Deutschlands ist es unmöglich, Voraus- E. dagungen für die Zukunft zu machen. kindet am Dienstag, den 29. Januar, wi Vermögensaufstellung in Mill.: Anlagen.9(2,5). greif- are Mittel 573,1(6,1), Warenvorräte 1869,5(21,5), Kapital übernommen. Börsen ist in Aussicht genommen. Die Einführung der Anleihe an deutschen * Vereinigung der Samenhändler des Deutschen Reichs, V. Der 5. Allgemeine Deutsche Saatenmark! e alljährlich. in den gesamten Säalen des Zoologischen Gartens zu Berlin statt 21.5— nicht einbez. 0,75.-.-Kapital—(6,12), Rücklagen 35.9(.90, Verpklichtungen 1612.2(16,5). General⸗Anzeiger. G m. b. H. Veräantwortlich für den politiſchen und volksw *Badische Uhrenfabrik-., Furtwangen. Die Gesell-] Fiſcher; für das Feuilleton: De. Frit Hammes: schaft, die ihr Kapital im vergangenen Jahr um.5 Mill. 4 Stamm- und 0,5 Mill.& 6 proz. Vorzugsaktien auf 3,5 Mill. 4 lerhöht und die jſungen Aktien an der Frankfurter Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer . 2 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. irtſchaftlichen Teil: Kurt für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Fraus Kircher: für Anzeigen: Karf Hügel Statt besonderer Anzeige. Nach langem, qualvollen Leiden ist unser einziger, lieher Sehn, Bruder, Schwager und Onltel Kunstmaler Heinz Schifferdecker im Alter von 34 Jahten duch Tod uns und seiner Kunst enttissen worden. Dic trauetnden Hinterbliebenen: Familie Heinrich Schifferdecker. Ludwigshaten. Mannheim Dle Feuerbestattung findet statt Montag, 28. Jauuat, nachmittags 22 Uht auf ausdrücklichen Wunsch des Ver- dorbenen im KRrematorium Mannheim. 20. Januar 1924. 654 Tief erschüttert teilen wir Freunden und Be- kannten mit, daß unser innigstgeliebter Sohn, Bruder, Enkel, Schwager, Neffe Ludwig Löb heute mittag nach kurzem schwerem Leiden im Alter von 30 Jahren plötzlich verschieden ist. Mannheim, Darmstadt, Landau, 26. Jan. 1924,. Kirchenstr.5 Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Simon Löb u. Familie. Von Kondolenzbesuchen bitten wir diingend Abstand eu nehmen. 88824 1 Die Beerdigung ſindet Montag. mittag 212 vom israel. Friednof aus statt. Iteußiſche Central-Bodenkrebil-Akllengeſellſchaft in Berlin aun 5% öoll. Comm.-Schuldverschreibungen lautend auf Goldmart nach dem Jelngoldwert Lede(1 Goldmart 0. g FJeingold)⸗ 1 ct nach Krl Varſcheilt des Hypohetenbankgeſetzes inebclandere burch Gold det der 225 me W ie e n unter ſelbſiſchuldneriſchet Bürg⸗ tofcuigten Kommunal-Verbünde daver münbelſicher. Salclabrche Zinsſcheine zum 30. Juni und 31. Dezember. Au de n 19, 20, 85, 100 und 560 Goldmark, ſoſori lieſerbar. Erbältt Berliner Vörſe zugelaſſen und amtlich notiert. emtench Zum jeweiligen Beeliner Tageskurſe bei der Geſelſchalen ihren 0 Jahlſteſten fſowie bef den fcrfgen Bankfftmen. herumgesprochen dab der Stadt Mannheim mit der Eröffnung des Apolio-Theaters 1* am Samstag, den 2. Februar. abends 8 Uhr. ein Ereignis aller- ersten Ranges bevorsteht. Das Theater, das durch Künstler- hände zu einer der schönsten Bünnen Deutschlands umgestaltet wurde. wird dazu berufen sein. den Mittelpunkt des Vergnügungs- und Gesellschaftslebens Mannheims zu bilden. Im ersten Teil des Riesenprogramms werden die gefeiertsten internationalen Artisten in den Wettstreit treten. während im zweiten Teil die größten u. erkolgreichsten Filme der Welt zur Vorführung gelangen werden. Entlaufen iſt am 19. ds, abends., mein Hund(Dober⸗ mann⸗Hündin) Wieder⸗ bringer Belohnung. ste Betzler. Q 3. 21. Geldverkehr. .70008.-Mk. Hypothek geg. beſte Sicherheit u. gute Verzinſung bei gar. .-Rückzahlg. v. Ge⸗ ſchäftsmann geſucht. 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Februar 1924, vormittags Ühr, wird die hieſige Gemeinde ihre geſamle Jagdfläche von 612 Hektar. darunter 121 Hektar d. guf weitere 6 Jahre, das iſt vom Jahre 924 bis zum Jahre 1930, im Rathauſe hier Hfentlich verpachten. Die Jagdbedinzungen kön⸗ gzen auf dem Rathauſe eingeſehen werden. Pachi⸗ — werden freundlich eingeladen. 604 eeen Amt Sinsheim a.., 24. Jan. Bürgermeiſteramt Eichtersheim. Aolde Terbltenklichungen der Sladt Mannbeim. AHne Ssport- u. Lederhüten n bie: IIII Stellen? Allein-Vertreter aus der fi n e —. 02.35 Für meine Abteilung Fabrikatinn von berſe und zwelle Acbeiterinnen) bei böchſten ortsübl. Lohn ſofort geſucht. fRichard julius Kaufmann eee 17. 65² * Schöne, dreſteil. natur⸗ vorge⸗ haut mit mod. Vergla· ſung u. echtem Linoleum · belag, nur 285 Me zu verkäufen. 8645 Möbeihaus H. Freiukel. F2. 8 Verkaufe ſchöne Nabaterbüadin 1 J. alt, wachſam treu, in gute Hände. 137 Wallſtadt, Hauptſtr. 63. Guterhalt. 8747 Kinderwagen (Promenadew.) zu verk. 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