— TT eee c — — 28 0 Fr˖ · ˙—˙ ras Donnerstag, 7. Februar de Felmuse preiſe: on Mmannheim u. Umgebung vom 7. bis 13. 1024: 80 Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten evt. Jenoerung der wirtſchaftlichen verhältniſſe loedkte de preiserhöh gen anzuerk Poſt⸗ Raunhenn 17800 K he. hHaupt geſchäftsſtelle dofſr. ö Ee. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ Sernſpr. Nr. 7831, 7052, 7033, 7938, 7838. Celegr.⸗ör. lanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sp — Mittag⸗Ausgabe aunheimer GonommlA Badiſche Neueſto Nachrichlen ort vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung BVerkaufspreis 10 Soldp eunig 1924— Nr. 63 Anzeigenpreiſe nach Tarlf, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Hnzeigen.40 Goldmark Reklamen 1,50 Sotdmark. Für Anzeigen an deſtimmten Cagen Stellen und RAusgaben wird keine verantwortung uüber⸗ nommen. Höhert Sewall Streiks, BSetriebsſtörungen uſw. chtigen zu kei Erſatzanſprüchen für geſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von niu⸗ zeigen. Nuftr. ö. Fernſpr. ohne Gewühr. Serichtsſt. Mannheim⸗ ——— Eine Senſation Geheimabkommen zwiſchen Wilſon und Clemenceau! Die Entente im ganzen und London, Paris und Waſhington beſonderen haben wieder einmal eine Senſation! Lloyd Jeorge hat ſich von der„Newyork World“ ausfragen daſſen, die nun unter großer Aufmachung die Meldung bringt, daß —— Mitteilungen Lloyd Georges während ſeiner, Lloyd Georges, abet von Paris Wilſon während der Pariſer Friedensver⸗ nen mit Clemenceau ein Geheimabkommen abge⸗ Ranzzlſen, das eine vollſtändige Kapitulation Wilſons vor den 185 zöſiſchen Machtgelüſten am Rhein darſtelle. Das Abkommen bolle Frankreich geſtatten, das linke Rheinufer beſetzt nuen. Weiter hat Lloyd George erklärt, daß er durch die 58 enden Angriffe im Unterhauſe ſeinerzeit veranlaßt wurde, Paris 5 rend der Friedensverhandlungen zu verlaſſen. Wegen des Ge⸗ eimvertrags ſei er von manchen Leuten in England zu Unrecht gegriffen worden. Er habe das Dokume nt vom Auswärtigen vor wenigen Tagen erhalten. Ge Der„Evening Standard“ ſchreibt, es ſei klar, daß Lloyd zueorges Abweſenheit dazu benutzt wurde, den wankelmütigen Wil⸗ umzuſtimmen, der ſonderbarerweiſe dem viel unbedeutenderen An der franzöſiſchen Kontrolle über das Saargebiet außerordent⸗ 955 abgeneigt geweſen ſei. Frankreich wolle nunmehr Einzelheiten Abkommens veröffentlichen, um ſich zu rechtfertigen. Da⸗ r die Erklärungen Lloyd Geoxges. Dieſer ſei immer gegen die Eiſche hun g deutſcher Gebiete geweſen, um kein neues ſaß⸗Lothringen zu ſchaffen und Deutſchland zahlungsfähig zu er⸗ 8 ten. Er ſei von General Smuts darin unterſtützt worden. Das ſi ſatt ſagt über die damaligen Intriguen im engliſchen Unterhauſe, e ſeien damit erkauft worden, daß Lloyd George nach ſeiner Rück⸗ dehr von Paris den dortigen Machenſchaften gezwungenermaßen zuſtimmen mußte. Lloyd Georges Anſichten über einen dauernden Frieden bei einer Knebelung Deutſchlands ſtänden in Wider⸗ 5 ruch mit dem Inhalt der Dokumente, die Frankreich jetzt ver⸗ Nlantlichen wollen, um den Beweis zu erbringen, daß ſeine Politik zutſchland gegenüber von Lloyd George immer gebilligt worden ſei. 2 2 Der Waſhingtoner Flaggenzwiſchenfall — Berlin, 7. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der ame⸗ Aaniſche Botſchafter in Berlin, Houghton, hatte geſtern Dr. Streſemann einen Beſuch abgeſtattet, bei dem dann auch, ob⸗ on der Beſuch nicht um deswillen gemacht worden war, der Flag⸗ ſinswiſchenfall in Waſhington erörtert worden iſt. Es wird ver⸗ gert. die Ausſprache hätte zu einer Klärung und ruhigeren Beur⸗ 5 ung der Angelegenheit beigetragen. Nach einer Newyorker Drah⸗ ** des„B..“ iſt es vor der deutſchen Botſchaft in Waſhington deutſchfeindlichen Demonſtrationen gekommen. Die olizei hat die Menge dann zerſtreut. Br 1 übrigen ſollte nun der Zwiſchenfall. den die franzöſiſche ausb ſe mit Fleiß zur Stimmunasmache gegen Deutſchland ren* eigentlich mit der Zuſage des deutſchen Botſchafters wäh⸗ Botſchaf, offiziellen Trauerfeierlichkeiten die Flaage der deutſchen delte ft auf Halbmaſt ſetzen zu laſſen, außenpolitiſch als erlediat deutſche Man wird hoffentlich in Amerika eingeſehen haben. daß der n Reaierung eine Demonſtration vollkommen fern⸗ 3 en hat. Wie im Falle der„Dirmuiden“ zieht der für uns erhin ſehr peinliche Vorgana innerpolitiſche Auseinanderſetzungen 0 — ſich. deren Spitze ſich gegen den Außenminiſter Dr. Streſemann lenten.„Im rechtsſtehenden Teil der Berliner Breſſe wird das Ein⸗ Jeichn, r. Wiedleldte ihm als»Pedauerliche Schwäche“ ausaelent. Standeitig aber der Reaierung der Vorwurf gemacht. daß ſie ibren dertadwunkt. Wilſon ſei als Privatmann geſtorben, nicht offen zu afreten gewaat, ſondern dem Bolſchafter in Waſhington gewiſſer⸗ en die Verantwortung zugeſchoben habe. Aber auch die nicht Amt rechtsgerichtete Preſſe iſt über das Verhalten des auswärtigen „Vosſtzein dieſer Anaelegendeit in hohem Maße unaufrieden. Die beri ſiſche Zeituna“ meint. der Botſchafter Wiedfeldt hätte ohne vor⸗ ige Rückſprache in Berlin dem Gebot⸗ des volitiſchen Taktes fol⸗ unnen, und die„Germania“ befürchtet. wenn unſer au⸗wärtiges dieſe G. leinen diplomatiſchen Höflichkeits- und Pietätsäuferungen in V. Grenze immer ſo ſcharf ziehen will. dann dürfte es noch häufia mniehennaenbeit kommen und ſich noch manchen moraliſchen Schaden Nesed dr Zentrumsoraan vermutet im übrigen nun, und es ſteht mit ſcheid nſicht nicht allein. daß Dr. Streſemann ſich bei ſeiner Ent⸗ Beileiden durch das Echo habe beeinfluſſen laſſen, das die deutſche ſchaft detundgebung beim Unteraang des„Dirmuiden“(die Mann⸗ weſen) 5e. ⸗Dirmuiden“ iſt doch auch keine offizielle Körperſchaft ae⸗ ni bei der Rechtsoppoſition hervorgerufen hat. Man ſollte nun ſchen geus annebmen, daß die Kreiſe. die wegen dieſes diplomati⸗ zu 855 Gegenſtand einer Anfrage im Reichstaa mochten. jetzt die Ber⸗ der mi Aber ſelbſt das iſt nicht der Fall. Der„Lokalanzeiger“, ſtaggert am lauteſten zeterte, findet auf einmal. daß das Halbmaſt⸗ 0 in Waſpinaton eine internatjonale Höflichfeit mar. die nich! niſche 890 auf die Perſon Wilſons aina, ſondern ſich an das amerika⸗ derlej olk richtete. Bei der innervolitiſchen Auseinanderſetzung, ob vunkte inge vom Reich formell oder auch vom ethiſchen Geſichts⸗ Hauptf aus behandelt werden ſollen, bleibt merkwürdiagerweiſe die genmärt ganz im Hinterarund. die nämlich, ob wir es gerade im oßne zuftigen Augenhlick uns wobl leiſten können. die Amerikaner end Gründe vor den Kopf zu ſtoßen. kin eserz Tall Wilſon iſt nebenbei ein lehrreiches Belſpiel- dafür. wo⸗ innerp ae wenn außenvolitiſche Entſcheidungen dieſer Art von olitiſchen Rückſichten abhänaia aemacht werden. ei Die Beiſetzung Wilſons und ſrh in dem vorgeſehenen feierlichen Zeremoniell. Coolidge Anſpra atliche Miniſter nahmen daran teil. Der Gottesdienſt und die 98 konnten drahtlos im ganzen Lande gehört werden. Wäh⸗ »acanzen Weges wurden Ehrenſalute obaefeuert. Cloyd Georges . Nach dem diplomatiſchen Berichterſtatter des Evening Standard, ſei die Aufmerkſamkeit Macdonalds auf die in der„New⸗ Vork World veröffentlichte Mitteilung gelenkt worden. Maedonald habe um einen ſofortigen Bericht über die ganzen Umſtände er⸗ ſucht. Dieſer werde bereits vorbereitet. Paris verſucht zu dementieren Ueber die von Lloyd George der Newyork World gemachte Er⸗ klärung wird in Paris folgende Note herausgegeben: „Die franzöſiſche Regierung behält ſich vor, auf die Behauptung Lloyd Georges zu antworten, wenn ſie im Beſitze des genauen Wort⸗ lautes iſt. Für den Augenblick beſchränkt ſie ſich auf die Erklärung, daß ſie nicht erſt den Tod des Präſidenten Wilſons abgewartet hat, um die Zuſtimmung der britiſchen Regierung zu der Veröffent⸗ lichung des Gelbbuches zu erlangen, das die Schriftſtücke über die Ausarbeitung der Beſtimmungen des Friedensvertrages über die Sicherheit Frankreichs und den Garantiepakt enthüllt. Am 24. De⸗ zember 1923 ſeien St. Aulaire die hierauf bezüglichen Weiſungen er⸗ teilt worden, der vor dem 8. Januar die nötigen Schritte unternom⸗ men habe. Die franzöſiſche Regierung kenne kein Geheim⸗ abkommen, auf das ſich die Unterſtellung Lloyd Georges be⸗ ziehen könne. Es iſt kein Geheimabkommen zwiſchen Lloyd George und Clemenceau und Wilſon abgeſchloſſen worden. Wenn Unter⸗ handlungen zwiſchen ihnen während der Abweſenheit Lloyd Georges in London ſtattgefunden haben, ſo iſt dieſer bei ſeiner Rückkehr unter⸗ richtet worden und hat am 22. April 1919 ſein eZuſtimmung erteilt.“ Der diplomatiſche Mitarbeiter der Havasagentur hat geſtern Tardieu die Londoner Drahtung vorgeleſen, die die Erklärung Lloyd Georges in der„Newyork World“ wiederaibt. Tardieu. der bekannt⸗ lich den tätiaſten Anteil an der Ausarbeitung des Verſailler Ver⸗ traas genommen hat, beſchränkte ſich darauf, dem Havasvertreter fol⸗ gende kurze Erklärung zu geben, mit der Ermächtigung zur Ver⸗ öffentlichung:„Das iſt eine Lüge!(2) Es hat kein Geheimabkom⸗ men zwiſchen Wilſon und Clemenceau gegeben. Llond George iſt von unſeren Bsſprechungen nichts bekannt geweſen.“ Tardieu iſt bekannt als ſehr temreramentvoller Mann. Ob dem Dementi unbedinat Glauben zu ſchenken iſt. wird ſich bald erweiſen. Auf alle Fälle kann Llond George dieſe Behauptungen nichtalatt erfunden haben. Wir ſtehen ſedenfalls vor neuen heftigen Aus⸗ Höflichkeitsaktes ein aroßes Lamento erhoben und ihn ſogar d würdeweiſene an den deutſchen Botſchafter in Waſhinaton billigen f einanderſetzungen der„befreundeten“ Alliierten Enagland und Frank⸗ reich. 755 77 Deutſchland und Frankreich Der Empfang des deutſchen Botſchaflers durch Poincaré wird, wie verlautet, wahrſcheinlich am heutigen Donnerstag oder am Freitag ſtattfinden, während die Ueberreichung Drg Beglaubigungsſchreibens im Elyſée nächſte Woche erfolgen ürfte. Vorläufig noch keine Beantworkung Amitlich wird in Paris erklärt, daß Poincaré z. Zt. durch die Kammerdebatte in Anſpruch genommen ſei. Es ſei deshalb noch nicht beſtimmt, ob und wann die in den letzten Tagen eingelaufenen deutſchen Noten beantwortet werden. Beneſch für eine deulſch-franzöſiſche Berſtändigung In den Ausſchußſitzungen der beiden tſchechiſchen Kammern wurde geſtern ein deutſcher Antrag, den Bericht Beneſchs vor das Plenum zu bringen, nicht angenommen. Beneſch erſtattete den Bericht trotzdem vor einem der Ausſchüſſe. Er legte dar, daß er mit dem Abſchluß des tſchechiſch⸗franzöſiſchen Vertrags die erſte Periode in der Nachkriegsgeſchichte ſeines Landes als beendet an⸗ ſehe. Die neue Periode im Zeichen des engliſchen Arbeiterkabinetts werde ſeiner Anſicht»ꝛach eine engliſch⸗franzöſiſche und eine deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung bringen. Tſchechiens Beziehungen zu Deutſchland ſeien immer korrekt geweſen. Die Tſchechei habe großes Intereſſe an einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung über die Reparationsfrage. Tſchechien werde dabei behilflich ſein. Bezüglich des tſchechiſch⸗franzöſiſchen Vertrags äußerte ſich Beneſch ähnlich wie ſeinerzeit in London. Aus Sſaſſanows Seheimarchir Die Veröffentlichungen der„Voſſiſchen Ztg.“ aus Sſaſa⸗ nows Geheimarchiv, die ſich bislang vorwiegend auf Be⸗ langloſigkeiten erſtreckten, kommen nunmehr zum 30. Juli, an dem in Petersburg die endgültige Entſcheidung fiel. Weſentlich neues freilich erfährt man auch jetzt nicht. Immerhin zeigen die Ein⸗ tragungen vom 30. Juli, daß der Zar doch noch bis zum letzten Augenblick geſchwankt hat. Am Vormittag des 30. Juli hat darnach der Zar die allgemeine Mobilmachung noch ganz enkſchieden abgelehnt und ſchließlich ſogar ein Telephongeſpräch mit Suchom⸗ linow kurz abgebrochen. Darauf ſind dann Sſaſanow und der Generalmajor Tatiſchtſchew nach Peterhof gefahren, wa ſie den Zaren in einſtündiger Audienz zuſammen bearbeitet haben. Sſaſanow hat alle Beweiſe der Unvermeidlichkeit des Krieges dar⸗ geſtellt und behauptet, daß allem Anſchein nach Deutſchland es auf einen Zuſammenſtoß ankommen laſſen wolle. Der Zar hat troz⸗ em darauf nicht eingehen wollen. Er iſt ſogar zu Tatiſchtſchew ſchroff und unfreundlich geworden und hat erſt zuletzt nach ſicht⸗ ichem inneren Kampf eingewilligt. Die Eintragung ſchließt: „Dabei hegte S. M. doch noch die Hoffnung, ein Miktel zu finden, um die allgemeine Mobilmachung nicht zu einem unwiderruflichen gasus belli zu machen. Zu dieſem Zwecke richtete S. M. am ſelben Tage ein Telegramm an Kaiſer Wilhelm, worin S. M. feierlſch verſichert und ſchwört, daß trotz der angeordneten Mobil⸗ machung An dieſer entſcheidenden Stelle bricht der Ein⸗ trag leider ab. eine Beſchwerde Oberſchleſtens an den völkerbund Gleiwitz, 7. Febr. Der Deutſche Schulverein in Rybnik hatte ſchon vor längerer Zeit wegen der Entziehung von Schulräumen ſeitens Polens bei der gemiſchten Kommiſſion Be⸗ ſchwerde eingelegt. Dieſe Beſchwerde ging wogen der Wéigerung der polniſchen Behörden nunmehr auch dem Völkerbundsrate zu. Mit dieſer Beſchwerde hat ſich die deutſche Bevölkerung Oſt⸗Oberſchleſiens zum erſtenmal ſeit dem Abſchluß des Goufer Vertrages an den Völferbund gewandt. Genoſhe Filucius Aus den Sparten, in denen die Zeitungen herkömmlich über die örtlichen Begebniſſe berichten, ringelt ſich ein Skandälchen ſachtemang in die Politik hinüber. Ein 26jähriger Jugendbildner in Berlin, Adolf Koch, dem ſelbſt nachſichtige Freundſchaft beſcheinigt, daß er mit reinem Wollen einen fanatiſchen Radikalismus verbindet, hat ſich auf die Nacktkultur geworfen. Zuerſt hat er in einem erleſenen Kreiſe gleichſtrebender Kollegen und Kolleginnen die„mittelalterliche Scheu“ vor dem Fleiſche überwunden. Das heißt, die Herrſchaften haben ſich ſplitterfaſernackt ausgezogen und miteinander„rhythmiſch⸗ gymnaſtiſchen Uebungen“ ſich hingegeben. Was man in dem ge⸗ tragenen Stil dieſer Leute„Erziehung zur Ehrfurcht vor dem Leibe“ heißt. Da ſie aber allzumal Jugendbildner(ehedem nannte man's weniger preziös Lehrer und Lehrereinnen) waren, blieben ſie auf dieſer erſten Stufe der Erkenntnis nicht ſtehen: auch die ihrer Obhut anvertrauten Berliner Rangen ſollten ſich der„reinen unverhüllten, naturgewachſenen Schönheit“ erfreuen lernen. Zu welchem Ende man zunächſt die Zehn⸗ und Elfjährigen zu beſagten rhuthmiſch⸗gym⸗ naſtiſchen Uebungen antreten ließ, die Buben in Badehöschen, die Mädels fein hüllenlos, und dann— es wächſt der Menſch mit ſeinen höheren Zwecken— auch die Dreizehn bis Siebzehnjährigen. Der Himmel Griechenlands hob an, ſich über dem verlotterten Berlin der Bars und Tanzdielen zu wölben. Unbeteiligte, alſo noch bekleidete Junglehrer und ⸗lehrerinnen ſchauten neugierig zu.„Eltern⸗Ob⸗ leute““(auch eine„Elternvereinigung für freie Körperkultur“, einge⸗ tragener Verein, bitte) wieherten Begeiſterung und gaben bereit⸗ willig ihre ſchriftliche Zuſtimmung. Der Wert ſolchen Einverſtänd⸗ niſſes wurde freilich ein wenig dadurch beeinträchtigt, daß es ſich um einen peripheriſch gelegenen Stadtteil handelte, der immer ſchon eine unruhevolle, zu Radikalismus und Ausſchreitungen neigende Bevöl⸗ kerung beherbergt hatte. Aber was tats: auch die größten und hehrſten Menſchheitsgedanken ſind zuweilen aus der Tiefe, gelegent⸗ lich ſogar aus den Slums der Großſtädte aufgeſtiegen. Die Haupt⸗ ſache war ſchließlich: die„freie Körperkultur“ blühte und breitete ſich aus. Um ganz ſicher zu gehen und nicht von naſerümpfenden Banau⸗ ſen geſtört zu werden, wurden die eigenartigen Uebungen in die elterlichen Wohnungen verlegt. Wobei nur die Frage offen bleibt: wo nahmen dieſe zumeiſt in Küche und Stube hauſenden p. p. El⸗ ternſchaften die Räume für derlei Veranſtaltungen her? Der Spitz⸗ führer der Bewegung aber, der Jugendbildner Adolf Koch, arbeitete daneben noch in ſexueller Aufklärung und hielt Vorträge über Be⸗ fruchtung und dergleichen mehr. Wodurch allein ſchon erwieſen ward, wie fern dieſer keuſche Geiſt aller ſinnlichen Erdenluſt lebt. Indes, Hellas gedeiht nun einmal nicht auf märkiſchem Sand. Herr Adolf Koch hatte die Gewohnheit, bei den rhythmiſchen Turn⸗ übungen die„notwendigen Stellungs⸗ und Haltungskorrekturen durch körperliche Berührung vorzunehmen“. Das fanden ein paar ekle, engbrüſtige Philiſterſeelen anſtößig. Sie beſannen ſich vermutlich auf Wilhelm Buſch der von ſeinem Pater Filucius erzählt:„Er machte ihr ſo hin und wieder das pax vobiscum über das Mieder!“ Det fiel ihnen uff, wie der weniger rhythmiſch⸗äſthetiſch gebildete Berliner zu ſagen pflegt. So gingen ſie hin und zogen die große Glocke Und nun wurde der ganze Handel rüchbar. Ruchbar, daß der Herrn Adolf⸗Koch vorgeſetzte Rektor von deſſen Reformeifer gewußt und ſelhſt dem Ober⸗Stadtſchulrat Paulſen Kunde von den Dingen ge⸗ worden war, die ſeit länger als einem halben Jahr in der Moabiter Gemeindeſchule ſich zutrugen und auch die ſtädtiſche Schuldeputation einmal ſchon beſchäftigt hatten. Allein in ihrer betonten Modernität hatten beide nichts zu erinnern gehabt. Bis dann vor etwa einer Woche das Provinzial⸗Schulkollegium Wind bekam und Herrn Koch, die reine Seele mit dem Fanatikereinſchlag, vom Dienſt ſuſpendierte. Fluch und Schande über die Reaktion! Altmodiſche Leute werden mit ihrem Urteil leicht fertig ſein. Eine Schweinerei, eine von den vielen, die der in derlei Stücker be⸗ ſonders trächtige Boden der Großſtädte aufwuchern ließ. Denxvoch handelt es ſich hier wohl um mehr. Das Inſtitut, an dem Herr Adolf Koch lehrte und wirkte, war die auf ſozialdemokra⸗ tiſches Betreiben vom neuen Stadtſchulrat eingerichtete Sammelſchule für Religionsloſe, zu deutſch alſo: eine Anſtalt, in die von den Extremen die Extremſten, die Gemeinſchaft, die im Zehngebote⸗Hoffmann ihr geiſtiges Haupt verehrt, ihre Kinder ſchicken. Daß von dieſer Seite kein Einſpruch zu erwarten war, verſteht ſich vom ſelbſt. Es iſt das Treibholz der Viertel⸗ bis Achtel⸗ bildung. Mit Schlagworten überfüttert, läuft die Art in dumpfem Fanatismus jedem Schlagwort nach, ſofern ihm nur das Elitett „modern und freiheitlich“ angeheftet ward. Auch mit dem 26jährigen Prediger der Nacktkultur ſollte man vielleicht nicht allzu ernſthaft ins Gericht gehen. Es gibt Menſchen, die ſchon um die Mitte der Zwanzig zu geiſtiger und ſittlicher Freiheit gediehen. Die Mehrheit iſt es nicht. Die wird, ſelbſt wo es ſich um Begabte handelt und mitunter gerade dann, von der Unraſt noch unausgegorener Ge⸗ danken und Empfindungen hin⸗ und hergeworfen und bedarf dauernd der Leitung. An ſolcher Leitung hat es hier gemangelt. Es war ſozuſagen eine häusliche Angelegenheit der Sozial⸗ demokratie. Zu ihr zählte Herr Koch und die nackte Kollegen⸗ ſchaft beiderlei Geſchlechts, zählten der religionsloſe Rektor und die Frau Konrektorin und nicht zuletzt der um eben dieſer Parteigeſin⸗ nung aus Hamburg herbeigeholte Experimentalpädagoge Paulſen. Es iſt nicht durchaus nötig, daß die Herrſchaften dabei nach der Maxime von der Krähe verfuhren, die der anderen die Augen nicht aushackt. Daß ſie den Unfug nicht ſehen wollten, weil, die ihn verübten, liebwerte Parteigenoſſen maren. Wahrſcheinlicher iſt— und das mach! den Fall nicht gerade freundlicher— daß ſie ihn überhaupt nicht zu ſehen vermochten. Es iſt, wo immer die Sozialdemokratie das Heft in die Hand bekommt, im Grunde dieſelbe Geſchichte. Die Reife fehlt, Vor⸗ bildung und Vorbereitung und damit auch der Beruf zur Füh⸗ rung. Iſt man erſt unter ſich, ſo ſitzen alsbald die Radikalinskis zuvörderſt an der Tafel und haben das Oberkommando. Und dann werden fackweiſe die verſtiegenſten Beglückunsprojekte ausgeſchüttel und es wird darauf losexperimentiert. Bisweilen reicht dem Reformeifer die Korruption leiſe die Hand, bisweilen geht es auch ohne ſie: in der Sache ſelber macht das keinen Unterſchied. Ob in des Jugendbildners Koch Buſen die Triebe des Pater Filucius ſchwelten oder nicht: wer ſich einbildet, in Verlin, wo in gewiſſen Hemiſphären der Vierzehnjährige mit der Dreizehnjährigen„geht“ und elerlicher Unverſtand ſpäteſtens zum Einſeanungstermin die Hausſchlüſſelgewalt verleiht. die Scheu vor dem Fleiſch ausdrücklich abtöten zu müſſen, iſt auf alle Fälle ein Jugendverderber. Und ihn und ſeinesgleichen auszuräuchern, war hohe Zeit. R. B. Die geſamte kommuniſtiſche Stadtverordnetenfraktivn it Wurzen iſt wegen Aufforderung zum bewaffneten Aufſtand bon der Landespolizei verhaftet worden. Zu den Sachverſtändigenberatungen. Geſtern trafen im Berlin zwei weitere Mitglieder des erſten Sachperſtändigenause ſchuſſes, Aeworth und Lefehro, in Borlin ein. 21 2. Seite. Nr. 63 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Dongergtag, den 2. Jebrnar 12— Rammerdebatte über die Sparmaßnahmen Der erſte Artikel der Negierungsvorlage betreffend die Voll⸗ machten für die Sparmaßnahmen wurde 8 5 5 der frar⸗ zöſiſchen Kammer einſtimmi gangenommen. Abänderungs⸗ anträge der Kommuniſten. die Abſtriche von dem Heeres⸗ und Marideetat bezweckten., wurden abgelehnt. ebenſo 6 kommuniſtiſche Abänderungsantröge zum Regierungsen-wurf. Anläßlich eines An⸗ trages des Abg. Cancaſe. wonach dem Entwurf genaueſte Angaben über die Einleitung der Erſparnismaßnahmen beigefügt werden jollen, ſtellle Poincare die Vertrauensfrage worauf der Antrag abgeſehnt wurde. Das gleiche Schickſal erltt ein Antrag Herriol auf Abſetzung des Art. 1 von der Tagesordnung. Erhöhung der perſonen- und Gütertarife Die Perſonen⸗ und Giſertarife auf den franzöſiſchen Bahnen werden für die 1. Klaſſe um 30 Proz. für die—5 48 und für die dritte um 47 Proz. erhöht. N15 Frachten werden um 12½ Proz. geſteigert. Die unfähige Regie Im Januar bat der Verkebr auf den Reaiebahnen nach zuver⸗ läſſigen Fßeſtſtellungen 80 Proz. des Verkebrs vor der Ruhrinvaſion erreicht. Alle Zuasſicherunasmaßnahmen für den Eiſenbabnbetrieb ſind gegenüber den deutſchen Gepflogenbeiten äußerſt primi⸗ tiv. Die Häufung von Züagen kurz vor Bahnhböfen in ein und der⸗ ſelben Richtunga iſt an der Tagesordnung Ledialich die Schluß⸗ laternen verhüten ein Auffabren. Die Stellwerkeinrichtun⸗ gen baben die Franzoſen vollkommen verkümmern llaſ⸗ ſen. Der Betrieb iſt äußerſt unwirtſchaftlich. Die aroßen Güter⸗ und Verſchiebebahnböfe ſind verſtopft. die Berſoraung der Induſtrie mit Leerwagen iſt völlia ungenügend. Die Betriebswerke ſind mit etwa der doppelten Zabl von Loko⸗ motiven und Perſonal beſetzt gegenüber der Beſetzung vor dem Rubr⸗ einbruch. aber die Leiſtungen an Lokomotipkilometern betragen nur etwa zweidrittel bis dreiviertel der früheren Lokomotivkilometer. An manchen Stellen ſind die Lokomotipen nur einfach beſetzt: auch in Krankbeitsfällen des Lokomotivperſonals wird die Lokomotive nicht mit anderem Perſonal beſetzt. ſondern bleibt ſteben.( Das Lokomotivpperſoral muß ſeine Lokomotive ſelbſt ausſchlacken und tut das, wo gerade Platz vorhanden iſt. Es wird nicht verlanat. daß das auf einer Ausſchlackarube geſchiebt. Der Kohlen⸗ und Del⸗ verbranch ſind dovpelt und dreimal ſo boch wie früher im deutſchen Betriebe. Die Dienſtdauer des Perſonals iſt außerordentlich lang. ſodaß das Perſonal in der Woche oft nur drei Schichten leiſtet. Der Haurtmangel für die glatte Durch⸗ fübrung des Ueberaabeverkehrs beſteht darin. daß die Regie nur in den ſeltenſten Fällen Güterwagenzettel ausſtellt. Der Jolldienſt wird nielfach noch willkürlich aehandhabt. ſodaß Güterzüge nicht nach dem Vlan durchgeführt werden können. zum Teil bat dies ſeinen Grund in der unregelmäßigen Dienſtleiſtung der franzöſiſchen Zollbeamten. Alles in allem alſo beſtehen noch immer durchaus unerfreu⸗ liche Zuſtände. die ſeden Verſuch. die vom Verkehrsweſen ſo innig abkänaige deutſche Wirtſchaft des Rhein⸗ und Ruhrgebiets zu beleben. im Kreime erſticken. Ein Mitarbeiter des W. T. B. hatte Gelegenheit eine hochge⸗ ſtellte Perſönlichleit der ehemaligen preußiſchen Staats⸗Eiſenbahn⸗ verwaltung über die Nachricht des„Matin“ zu ſprechen, daß die franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnregie jetzt täglich eine Nettoeinnahme von 500 000 Franken habe. Wie dieſe Perſönlichkeit äußerte. müſſe man ehe man ein endgültiges Urteil abgeben könne, wiſſen, was die Regie unter Nettoeinnahmen verſtehe und wie ſie errechnet ſeien. Auf jeden Fall aber erſcheine ſie recht gering, denn 500 000 Fran'en ſeien heute keine 100 000 Goldmark. Vor dem Kriege hätten die Verfehrsnettoeinnahmen der preußiſchen Stoatsbohrt in dewſelben Gebiet, das jetzt die Regie betreibt, etwa 3 Goldmillionen betrogen, das iſt alſo das 30fache der heutigen Nettoeinnahme der Regie. Die Revolution in Mexiko Flucht Huertas London, 7. Febr. Reuter meldet aus Mepiko, die Beamten des Kriegsdepartements haben erklärt, daß mit der Flucht Huertas das rat des Aufſtandes gebrochen ſei. Huerta e ſich vermut⸗ lich nach der Hauptſtadt von Dukatan Meoerida gewendet. Waſhington, 7. Febr. Der amerikaniſche Generalkonſul in Vera⸗ cruz berichtet, die Räumung der Stadt durch die Aufſtänd' ſchen hobe ſich in friedlicher Weiſe vollzogen. Die Stadt befindet ſich wieder unter der Aufſicht der Zivflbehörde. Veracruz, 7. Febr. General Obregon teilt mit, daß die Negie⸗ rungstruppen Cordoba eingenommen haben, und beſtitigt, daß die Aufſtändiſchen Veracruz räumen. Ferner wird die Flucht des Ge⸗ nerals Huerta von der rechtmäßigen Regierung beſtätigt. die verlängerung der Arbeitszeit Die Ausſperrung der Königsberger Arbeiterſchaft, die der oſt⸗ reußiſche Abeſtgeberverband angeendigt hat, weil die Verhand⸗ ungen über die Verlängerung der Arbeitszeit verlaufen ſind, hat 88 in vollem Umfang eingeſetzt. e großen privat⸗ wirtfchaftlichen Betriebe liegen ſtill. An der Ausſperrung ſind etwa 100 000 Arbeiter beteiligt. Nach der„D. A. 8. ſind nun auch die ſtaatlichen ſächſi⸗ ſchen Kohlengruben dazu übergegangen, von den Vergarbei⸗ tern eine Verlängerung der Arbeitszeit zu fordern. Da die Arbeiter die Mehrarbeit verweigert haben, wurden ſie geſtern früh ausge⸗ Am die oritte Steuernotveroronung 21 Berlin, 6. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Der 15er Aus⸗ ſchuß tritt heute zuſammen, um ſich über die dritte Steuerver⸗ ordnung auszuſprechen. Eine hieſige nicht allzu zuverläſſige Korreſpondenz glaubt aus dieſem Anlaß ernſthaftere Konflikte an⸗ kündigen zu können, nicht ſchon im Ausſchuß, der höchſtwahrſchein⸗ lich die Ueberweiſung der Steuernotverordnung an das Plenum be⸗ ſchließen wird, wohl aber hinterher. An ſolche ernſthaftere Kon⸗ fläkte vermögen wir allerdings nicht zu glauben. Es herrſcht, natür⸗ lich von den Kommuniſten und Deutſchvölkiſchen abgeſehen, bei allen Parteien ſtillſchweigende Uebereinſtimmung darüber, die Wahlvorbe⸗ reitungen, die ſa allenthalben bereits in vollem Gange ſind, nicht durch irgend weſche Extratouren und beſondere Begebniſſe zu ſtören. Richtig indes bleibt, daß die dritte Steuernotverordnung auf heftige Gegnerſchaft ſtößt und zwar ausnahmslos bei allen Parteien. Die N 5 s einen rungsantrag ellt. rn⸗ n die Länder auf die Dauer von 2 Jahren das Recht haben, dem Geſetz einen Zuſchlag bis zu 200 Prozent der Vermögensſteuer einzufügen, worin zwiſchen immobilem und mobilem Vermögen, zwiſhen Landwirtſchaft und an⸗ deren Grundſtücken, zwiſchen Effektenbeſitz und anderem Vermögen unterſchieden werden kann, und Perſonen, deren Vermögen feit 1913 ſich verringert hat, ſtaffelweiſe entlaſtet werden ſoll. Der„Vorwärts“ erklärt heute: Ueber den Grundgedanken dieſes Antrags würde ſich reden laſſen. Sein Schickſal würde in erſter Linte abhengen von der Sdellungnahme der Partei zu der Frage der Aufwertung für Forde⸗ rungen Sicher iſt, daß der demokratiſche Antrag eine weſentliche Vereinfachung bedeutet. Die Beſteuerung der Inffatiensgewinne in⸗ folge Inanſpruchnahme von Kredit, ungedeckte Ausgabe von Not⸗ geld ufw., ſowie die in Ausſicht genommene Mietſteuer würden da⸗ mit fortfallen. Von den Länderregierungen, die ſich im Reichsrats⸗ ausſchuß geſtern bis in die ſinkende Nacht hinein über den Finanz⸗ ausgleich unterhalten haben, wird das Ziel verfolgt, anſtelle der Boamtenpehälter Zuſchüſſe durch die Mietſteuer nur zu einem kleinen Teil erſetzt würden, einen Ausgleich durch Wiederherſtellung der Ein⸗ kommenſteuer der Länder zu ſuchen. Man nimmt an, daß bei der Reichsregierung für einen ſolchen Kompromiß Stimmung vorhanden wäre. Die bayeriſche Regierung beharrt. wie der„Vorwärts“ verſichert. auf ihrem grundfitzlichen Standpunkt, daß die von ihr ge⸗ ſtellien Anträge auf Rückbabe der Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer und der direkten Steuern, ſowie auf Herſtellung der'genen Finamzverwaltung nunmehr verabſchiedet werde. Die bayeriſche Regierungsnerwaltung wird deshalb neuerdings felbſtändige Anträge an das Reich ſtellen. KReine ing der Umſatzſteuer für das beſetzte Gebiet Wie die ſozialdemokratiſche„Rheiniſche Ztg.“ aus Berlin er⸗ fährt, ift die Reichsregierung bereit, den Plan der E⸗höhung der Umſatzſteuer für das beſetzte Gebiet von 2½ auf 3 Prozent end⸗ gültig fallen zu laſſen. Das Blatt rät der Regierung, ſich mit dieſem Verzicht nicht zu begnügen Die Finanzuot der Gemeinden im beſetzten Gebiet iſt zweifellos noch größer als im unbeſetzten Gebiet. Daher muß verlangt werden, daß das Reich die den Kapitaliſten an Rhein und Ruhr geſchenkte Einkommenſteuer, Kör⸗ perſchaftsſteuer, Vermögensſteuer uſw. nachträglich abnimmt und ihren Ertrag für Milderung der Not der Gemeinden verwendet. . Das Reichskabinett genehmigte in ſeiner geſtrigen Sitzung den Entwurf einer Verord⸗ nung zur Aenderung der Verordnungen über die Erwerbs⸗ loſenfürſorge und über die Aufbringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge, den Entwurf zur Aenderung der Verord⸗ nungen über das Arbeitsnachwei z und auch den Entchurf einer Verordrung über die Arbeitszeit in den die in der Regel 10 Stunden am Tage nicht überſchreiten darf und durch angemeſſene Pauſen unterbrochen ſein ſoll, ſowie den Entwurf einer Verordnung über die Goldmarkrechnung im Konkurs. Weiter fanden Annahme der Entwurf einer Verordnung über das Inkrafttreten des Reichsgeſetzes für Jugendwohlfahrt, einer Ver ⸗ ordnung über die Entſchädigungen aus dem Branntwein⸗Monopol⸗ geſetz und der Enwurf einer Reichsſchuldenordnung. der Willen zur Remut und! Arbeit Im Verlaufe ſeiner Rede in Harbura(val. im Mittaablatt) kam der Reichsinnenminiſter Dr. Jarres auch auf die Lostren⸗ nungsbeſtrebungen am Rhein zu ſprechen, wobei er u. a. erwäbnte, daß er den Gedanken. die Abtrennuna weſtlicher Gebiete von Preu⸗ ßen könne zu einer befriedigenden Löſung der Reparationsfrage bei⸗ tragen. für eine Utopie halte. Innervolitiſch müſſe die Erhaltung der Währundt und das Gleichgewicht der Staatsfinanzen die Hauptſorge ſein. Es heiße ſetzt. aus der Miſere herauszukommen mit der Pa⸗ role: Den Willen zur Armut und Arbeit. Der Ausnahwe⸗ zuſtand könne ſolange nicht aufgehoben werden, als noch Umtriebe von der äußerſten Rechten oder der äußerſten Linken zu befürchten ſeien. Nur während des Wahlkampfes dürfte die Aufhebung er⸗ folgen. Sadarbrücken. 7. Febr. Die Reaierungskommiſſion hat angeordnet. daß anläßlich des Todes Wilſons als Begründers des Völkerbundes fämtliche öffentlichen Gebäude 48 Stunden halbmaſt zu Abände Der ſozialdemokratiſche Parteitagg Im„Vorwärts“ wird mitgeteilt, der ſozialde mokratiſche Par' teivorſtand hätte die offizielle Ankündigung und Einladung zum diesjährigen Parteitag, deſſen Beginn wie bekannt auf Sonn! tag, 30. März feſtgeſetzt iſt, veröffentlicht. Der Parteitag wird im Gebäude des preußiſchen Landtags ſeine Sitzungen halken⸗ Programm hat weſentliche Aenderungen nicht erfahren. Es bleibt dabei, daß den Bericht des Parteiworſtandes Otto Wels erſtatte ſoll. Wer den Bericht der Reichstagsfraktion halten ſoll, iſt noch nicht beſtimmt, ebenſo nicht, wer ſih über das Thema„Sozialdem“ kratie und Landwirtſchaft“ äußern ſoll. Ueber das Organiſation ſtatut ſoll Lipinski reden, über die Reichstagswahlen und So, gialde mokratie Dr. Hilferding. Dem Parteitag wird ein Frauenkonferenz vorausgehen. deutſches Reich Dder Zerſetzungsprozeß is eer Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner Obgleich die Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbean und ⸗Anwärter bemüht iſt, die Flucht der Mitgliedermaſſen au ihren Reihen zu leugnen, liegt ein neuer Beweis dafür vor, daß die Beamtenſchaft ſich von den radikalen Führern abzuwenden b ginnt. Die eden deutſcher Eiſenbahnweichenſteller, mit etwa 50 Mitgliedern bisher der Reichsgewerkſchaft ange! ſchloſſen war, hat in ihrer Vorſtandsſitzung Beſchlüſſe angenommen. die das ſchärfſte Mißtrauen gegen die Zentralleitung bedeutet un es als ſicher erſcheinen läßt, daß bei der Hauptverſammlung ker Reichsgewerkſchaft am 14. Februar auch von dieſer Fachgewerk, ſchaft der Austritt erklärt wird. Der Austritt von 80 000 Fahr⸗ beamten iſt inzwiſchen bereits erfolgt. Die„Republikaniſche partei⸗ Deutſchlands, an der ſeit ein paar Monaten gebaſtelt wird, tritt nunmehr mit einem Aufruf, der zugleich ein Programm dar⸗ ſtellt, an die Oeffentlichkeit. Die neue Vereinigung, hinter der als Heerrufer und Treiber wohl der Direktor Vekter bon der Ber liner„Volkszeitung“ ſteht, bekennt ſich darin zur demokra⸗ tiſchen Einheitsrepublik und fordert die Neugliederung des Reichs auf konſequent unitariſcher Grundlage u ſagt Schwerinduſtrie und Großagrariern den Kampf an. 17 den Unterzeichnern findet ſich eine etwas gemiſchte Geſellſchaft Reben Männern wie Dr. Withelm Boſch⸗Stuttgart und Majer Endres, Profeſſor Stier⸗Somlo von der Kölner Unfver ſität und Fritz von Unruh findet man auch allerhand links ſtehende Leute, pagifiſtiſch⸗ge werbsmäßige Ankfäger Deutſchlands und dergl. m. Ob aus ſo deſperaten Elementen wirklich eine Paxtei erwächſt, ob ſie ſich durchzuſetzen verſtehen wird, iſt einſtweilen fraglich. Schließlich wäre es ja auch kenn Unglück. wenn es nicht geſchähe. An Parteien leiden wir in Deutſchland ohnehin keinen Mangel. Badiſche Politik Beamtenabbau und Deutſche volkspartei Die Gruppe der Deutſchen Volkspartei im B —— Landtag hat zum Beamfenabbau folgende Enk⸗ chließung gefaßt: 1. Die Hartei unterſrützt das berechtigte Verlangen der Beamtenſchaft nach Errichtung einer ſchiedsgerichtliche! Inſtanz für Beſchwerden über Härten im Abbauverfahren un erwartet von der Regierung eine beſchleunigte Entſcheidung in dieſer Angelegenheit; 2. Sie heält die Angleichung der Ruhegehalt bezüge und Wartegelder an kommende Aufbeſſerungen der Be⸗ amtengehälter für ſelbſtverſtändlich; 3. Sie vertritt die Forderung daß bei ſpäterer Wiedereinſtellung von Beamten die ein— 5 in den Ruheſtand Verſetzten grundſäßlich in erſter Linie berückſt tigt werden; 4. Sie ſieht in der Anrechnung des Nebeubvek“ dienſtes auf die Ruhegehälter eine Schmälerung wohlerwor bener Rechte und wird auf deren Beſeitigung oder billige Begrenzung hinwirken. Letzte Meldungen „Dorwärts“ Enten J Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) De⸗ „Vorkärts“ hatte am letzten Sonntag einen ſenſationellen Brie eines angeblichen Hitler⸗Offiziers veröffentlicht, der von ungeheuren Waffen⸗ und Munitionslagern in einem Münchener Kloſte und der Münchener Filiale der Dresdener Bank zu erzählen wußte. Nunmehr muß das Zentralorgan der Sozialdemokrati⸗ kleinlaut eine Berichtigung der Direktion der Dresdener veröffentlichen, wonach es unzutreffend iſt, daß in der Münchenel Filiale der Bank Munition gelagert wird. München, 7. Febr. Anfangs dieſer Woche wurden neuk Verhaftungen von Teilnehmern am Hitlerpuiſch vorge⸗ nommen. Die Namen werden geheimgehalten. Alzey, 7. Febr. Die Separatiſten haben auch das hieſig Kreisamt wieder geräumt. Darmſtadt, 6. Febr. Selbſtmord beging ein 38Jährige“ dankbeamter, der ſich wegen eines Leidens in ſeiner Wohnung en bängt hatte.— umfangreichen Warenhausdiebſtählen 4 neuerdings hier auf die Spur gekommen. Die Unterſuchung ſperrt flaggen haben. 5 — ̃—————n————— ͤä—nnc— Denn was iſt iheit? Daß man den Willen zur Serbſt⸗ verantwortlichkeit Nietzſche. Paul Eruſt's„Brunhilo“ Von Dr. Georg von Cukacz Gelenentlich der bꝛporſtehenden Aufführung der Tragödie„Brunbild“ von Vaul Exuſt. dürfte es intereſſteren. wie der bekannte ungariſche Philoſonb dieſes Werk anſteht. auf das er durch eine ſener rätſelhaſten Begebniſſe geſtoßen iſt. die von Oberflächlichen„Zufall“ genannt werden, im Grunde aber auf innere. ſchickſalhafte Mächte zurückaeführt werden müſſen. Wir können natür⸗ lich nur einige kurze Teile wiedergeben: Das Ganze iſt zu leſen in Die Seele und die For⸗ men“ von G. von Lukacz(Deufſche Verlaas⸗ anſtalt Stuttaart. Berlin). Wie im Oedipus iſt hier alles auf das extenſiw Sparſamſte und intenſip Stärkſte beſchränkt. Ein Burahof iſt der einzige Schauplat: nur die beiden Liebesraare und Hagen betreten ihn und nur ein kur⸗ zer Sonnenumlauf iſt die Friſt. die der Schickſalsentfaltung geaönnt iſt. Und dieſes Zuſammendrängen iſt nicht bloß äußerlich: das In⸗ nere. das Sichberühren dieſer Menſchen, ihr Lieben und Haſſen, ihre Aufſtiege und Niederkälle und ihre Worte, worin ſich alles ſpiegelt: zirgends ein Ueberfluß. nirgends ein Reichtum ſelbſtbezweckender Ornamentik, nur Schickſal, nur Notwendiakeit. Diekes Trauerſr. Uiſt ein Muſterſum von der hohen und von der niedern Liebe. Die eine Liebe iſt das Klare und das Weaweiſende, das Muß und das Emnorführende. und die andere iſt die Wirrnis, das ewia Dunkle. das Zielloſe Vlanloſe und Wegeloſe. Es iſt ein Muyſterium von der Kiebe der höhern und piedern Menſchen. Gun⸗ iber und Krmpbild ſird die Niedern. die Menſchen der kleinen In⸗ firkte, die Menſchen. die fürchten müſſen und nickt boffen dürfen. das, was ibnen entſauwe ipren auch eleicken könne. Menſchen, die das ciiick wellen, und Nabe üben und Nache fürchten. Sieafried aber und Brurbiſd ſird die ar dern cs iſt ein Myſterlum voy der Eröke— von dem Glück und von den Grerten. Von ſerer Gröze. die ſich ſelbſt ſucht und das Glück firdet urd im warmen Dunkel des Elßcks ſich wieber nach ſich ſelbſt zu⸗ rücktehnt. um an die Grenzen anzuſtoßen. um die Traaödie, den Tod zu firden. Vom GEluck. das ſich zur Größe emvorſehnt. ſte aber nur zn ſich binunterzieben kann: die Größe will die Vollendung. muß ſig wolten. und die Vollendung iſt die Traabdie das Ende. das letzte Ausblingen aller Töne. Die Traaödie iſt das Vorrecht der Größe: unhild und Siegried werden auf demſelben Scheiterhaufen ver⸗ „ und Kriemhild und Guniher bleiben am Leben. Die Tra⸗ aödie als Weltaeſek, als Endziel. das doch nur ein Anfana iſt im ewigen Kreislauf der Dinge. Aber der Menſch weiß um ſein Schickſal und dies Wiſſen nennt er: Schuld. Und dadurch, daß er als ſeine Tat empfindet, was ihm geſcheben mußte, umreißt er mit ſtarker Kontur alles in ſich. Er macht es notwendia: er ſchafft Grenzen um ſich: er ſchafft ſich. Denn non außen geſeben aibt es keine Schuld. kann es keine geben: ſeder ſieht die Schuld des andern als Verſtrickung und Zufall an; durch die Schuld aber ſaat der Menſch Ja zu allem, was ihm ageſchehen iſt. und weil er es als ſeine Schuld und Tat empfindet, erobert er es und formt ſein Leben. Und die hohen Menſchen umarenzen mehr als die niedern und laſſen nichts los. was einmal ihrem Leben ge⸗ bört hat: darum haben ſie die Tragödie als ihr Vorrecht. Für die niedern aibt es Glück. Unglück und Nache. weil ſie die andern immer als ſchuldig empfinden, weil um ihr Leben keine Grenzen ge⸗ zoden ſind, weil ſie untraoiſch ſind und ihr Leben ohne Form. Für den einten aber der hohen Menſchen iſt die Schuld des andern— und vernichte ſie ihn ſelber— immer nur Schickfal. Das iſt ein tiefes Myſterium von Schuld und Verſtrickung und Schickſal. All dies iſt in die ſteile Architektonik einer ſtarren überganaloſen Iweiteilung eingebaut. Taufend Schickſalsfäden verſtricken die Hohen mit den Niedern, und doch kann nicht eine von ihnen die Ver⸗ binduna ſchaffen. Und ſo unerbittlich ſcharf iſt die Trennung der Paare, daß das Stück vielleicht auseinanderfallen würde, hätte Ernſt nicht einen weiten Bogen über dieſe Kluft geſpannt, der ihre Enden verbindet. wenn er auch ihre Breite und Tiefe noch ſtärker betont. Dieſes Verbindende iſt Hagen. Der hohe Menſch als Knecht. deſſen Größe und Grenze ſein Knechttum iſt: der alles Hohe und ſchuldvoll Schickſalsbewußte in ſich hat, um den aber etwas Aeußeres, weit über ſein Ich Gehendes die Grenzen gezogen bat. Der noch nicht traaiſch iſt.— ſo tief ihn auch das Schickſal ſchläat— weil ſein Muß tron aller Innerlichkeit doch von Außen kommt. der aber das Ge⸗ ichehnis dennoch als Eianes. als Schickſal empfinden kann. Und die kriſtallflare Durchſichtiakeit der Worte läßt alles Rätſel⸗ volle und Unerorürdliche nur noch tiefer empfinden. So wie ihre Klarpeft den Schickſalsoano nicht enthüllen kann. ſo kann auch die belle Bewußtheit. womit ſie alles Waſentliche von dem Menſchen ausſprechen, jene doch nicht eir ander näherbringen und verſtändlicher machen. Jedes Wort hat einen Januskoynf, und der eine, der es aus⸗ ſpricht, ſteht immer die eine Seibde und der andere, der es hört, die andere. und es aibt bier keine Möglichkeit des Näherkommens. Denn ſedem Worte, das als Brücke dienen ſollte, würde ſeinerſeits wieder eine Brücke nottun. Und auch die Taten ſind keine Zeichen; denn der Gute begeht eine ſchlochte Tat und— oft— der Schlechte die Gute und die Sahnfüchte verhüllen den wirklichen Weg. und die Pflichten zerſtören den tiefſten Liebesbund. Und ſo ſieht am Ende jeder allein, und es gibt kein Gemeinſames vor dem Schickſal. Mannheimer volkschor Madrigale und Volkslieder aus alter Zeit uube eigentlich 41 e Das Wort Mandrigal(ſo die iſt provencali tammung, zufamme Mandrs,Scgzper und Gal, Feſang. Dennach If. Miabrice fprc Hert Sage ee Ge deſonrele, dera kaſer detß, ebenful irt, fer. Die Gattung wird einmal von Uhland in zwen ae ee de n en der Provence iſt der Minne eniſ Kind des Frühlings und der Liebe,—.— e 1 Ein alter Theoret ſagt: Stilo Madrigalesco iſt zur Liebe, Zärtlichkeit und zu andern gelinden Gemütsdecbegungen geſch k⸗ 2 das Herz in annehmlicher Weiſe rühren.“ eks iſt das me 1 ümmige Geſellſchaftslied, geſchreben für einen eing, Chor geübter Stimmen. Einzeine dieſer Geſänge— namentlich 7 engli Madrigale aus Shakelpeares goſdenen Tagen— babe, Lautenbegleitung, die weiſten ſind aber ds klene Chorlieder ohn. Begleitung gedacht. Ddie Madrigaie ſind eine alte Gattung, den es gab dergleichen bereits un 1520. Das Madrigalenbuch 175 Niederländers Arcadelt, erſchienen 1838, hatte in 30 Jahren die Zeiten unerhörte Ziffer von zwölf Auflagen. Die Madri ſind im polyphonen Stile alter Zeit, im„reinen Satze“ geſchrie oftmals fünſſtimmig— mit zw, Tenören—, zumeiſt ſc ſchwierig. Lange Zeit waren ſie ſo gut wie vergeſſen; ſie daucheh vor ungefähr zwanzig Jahren wieder auf: zunächſt in Norbdeulſ land, in kleinen Soliſtenvereinigungen zu—10 Stimmen. Dan, nahmen ſich die Muſikvereine dieſer alten Muſik wieder an; und aun iſt in Mannheim der erſte Madrigalchor e Der Mabe, heimer Volkschor unter Leitung von Karl VBarzeſe dot un geſtern eine Reihe der ſchönſten Madrigale in lobenswerter G ſtuderung. Für den jungen Volkschor eine Tat, denn die Je ſchritze in Auslprache. Tongebung und abothmiſcher Jeſtigung waß ganz erſtaunlich. Und die hohe Chortugend der Reinheit war auf Einzelheiten gewahrt, ein Vorbild für manche großen 5 Nehmen wir hinzu, daß die Madrigal-⸗Eiteratur eine Sache kleiet Chorvereinigurgen iſt, ſo haben wir dem Volkschor für d nur zu danfen, ihm einen beſſeren Beſuch zu wünſchen iel eine Wiederholung dieſes Madrigalabends als nächſtes 912 vorzuſchlagen... Der zweite Teil brachte Volkslieder aus alter— zumeiſt von Julius Knieſe etwas moderniſtiſch geſetzt. 5 Schlußlied, von Kart Bartoſch geſetzt erklang efnfacher und ech. und war der ſchörſte Abgeſang. Mufildirektor Bartuſch leitele be⸗ Volkechor ganz ohne Stock, mit leichtem Handgelenk. Die Wiede holungen,(deren es nach großem Beffall eine Reihe gab) ſang de Chor beina 15 Erfolg im uhne ſichtbare.beeng, Alles in allen un mroſt n 6.% JWer 4 önen Mi inen Kreiſe. Wir freuten uns alle der — — 5 1 t 1 0 r „ ⁰P—————-mA ² nLC1 ·˙*¾mö:a ‚ ⏑ ‚ ‚ — — maunheimer General⸗ Mugelder(mittag · Musgobe)⸗ 4. Seite. Nr. 63 Mannheimer Preßhefeſt 1024 Ortsgruppe Mannheim des Verbandes der br weſtdeutſchen Preſſe im Reichsverband der deutſchen 90 eſſe veranſtaltet am 1. März ein Preſſefeſt. Der Reinertrag um für die Unterſtützungskaſſe des Verbandes, insbeſondere r vertriebene und gefangen gehaltene Redakteure aus der Pfalz. Dies iſt der tiefere Sinn und Zweck der Veronſtaltung. Mit ihr al nicht die Zahl der üblichen Feſte um eines vermehrt werden. Uur eine wahrhaft gediegene deutſche Geſelligkeit iſt auch in der Saten Zeit Raum. ja ſie iſt eine Notwendigkeit, denn rauſchende wergnügungen würden ſonſt das Zeitbild beherrſchen, und ernſte Nenſchen fänden keine Gelegenheit mehr zu erquickendem und an⸗ begendem Zuſammenſein in größerem Kreiſe. Ein ſolches Treffen ernſtgeſinnter Menſchen, die deshalb doch nicht ihr Recht auf echtes Frohſein aufgeben, ſoll das Mannheimer Preſſefeſt ſein. In edelſter Geſelligteit bei Darbietungen von Künſtlern von nationalem Ruf und im Rahmen eines ſchönen geſellſchaftlichen Bildes wird es eine überragende Bedeutung gewinnen: Iu dem Feſte werden erwartet Reichspräſident Ebert, Reichstanzler Dr. Marx, mehrere Miiglieder des Reichskabi⸗ 4. ktüs, Keichsbankpräſident Dr. Schach l, mehrere katholiſche irchenfürſten und prominente Vertreter anderer Religionsge⸗ meinſchaften ſowie Mitglieder verſchiedener Landesregierun- den. Die meiſten der genaunten Perſönlichteiten haben bereits zu⸗ Flant u. d. Reichspräſident Ebert und Reichsbankprüſident Dr. chacht, die beide gebeten werden Anſprachen zu halten. Aus der badiſche Staatsptäſident Köhler wird erſcheinen. 4 Außerdem ergehen Ergadungen an führende Parlamentarier, rner an führende Perſönlichleiten auf dem Gebiet von Wirtſchaft, neltnſcgft Kunſt und Kultur, an die Spitzen der Behörden von eich, Staat und Gemeinde ſowie an führende Kreiſe der Mann⸗ heimer Einwohnerſchaft. Der Feſtakt findet im Nibelungenſaal ſtatt. Umrahmt wird von muſtkaliſchen Darbietungen der verſtärkten Kapelle des Natio⸗ naltheaters, unter einem hervor n Dirigenten. Als Soliſtin t u. a. Dorothea Manski⸗Berlin gewonnen, die vorausſich'lich! Stadtiſche Nachrichten Keiſen in die Schweiz die a vielfach beſtehender irriger Meinungen über ei 1 fol⸗ gendes Einreiſebeſtimmungen ſei fol Wer in die Schweiz oder durch die Schweig rei i 8 reiſen will, hat ein Fun reiſegeſuch mit näherer Begründung und Angabe des diasdeiſezweckes und der Aufenthaltsdauer bei dem für ſeinen ſtän. aulder Wohnort zuſtändigen ſchweizeriſchen Konſulet zu ſtellen. Ein * eres Konſulat kann ihm das Viſum nicht erteilen Das Viſum un nach Prüfung des Geſuches erteilt werden zur Durchreiſe, zur Kur, zu Geſchäftszwecken eic. Vor der Angabe falſcher Ein⸗ zuſtcwecke wird gewarnt. Die nähern Beſtimmungen ſind bei dem bi ändigen ſchweizeriſchen Konſulat zu erfahren. Das Tranſit⸗ gellu m. berechtigend zur Durchreiſe durch die Schweig, wird zur ei it gratis erteilt. Die Gehühr für das Viſum berechtigend zur nmaligen Einreiſe zwecks Aufenthalts beträgt zur Zeit Fr..— In den Kuheſtand Stadtbaurat Hölſcher iſt am 1. Februar in den Ruheſtand ſchl Fereten. In 33ähriger Tätigkeit— er drat im Sahre 1801 in den des Hochbauamtes— hat ſich Hölſcher außerordentliche Ver⸗ nſte um die Entwichlung des ſtädtiſchen Bauweſens erworben. war an der Projektierung und Ausführung einer überaus oßen Zahl von ſtädtiſchen.— hervorragend beteiligt. Als en den genſte künſtleriſche Schöpfung iſt die Oberrealſchule Sorer Tullaſtraße die ein Beweis dafür iſt, mit welcher iungalt und Liebe er ſich, insbeſondere in der Behandlung der Funſtkeriſchen Fuee 28 den ihm geſtellten Aufgaben widmete. den Jahre 1907 wurde Hölſcher Stadtbauinſpektor und damit Leiter —5 damals neu gegründeten Sae Süd. Im Jahre 1915 urde er zum ſtändigen Stellvertreter des Amtes ernannt und zwei⸗ naat wurbe ihm ſeitdem auf längere Zeit auch die alleinige Füh⸗ ſhs der Amtsgeſchäfte des Hochbauamies anvertraut. Hierbei hat 5 Hölſcher ebenſo als ausgezeichneter Verwaltungsbeamter wie dis Architekt bewährt. Stadtbaurat Hölſcher war in hervorragendem dei e auch Bauwiſſenſchaftler. Für ſein raſtlofes Streben kenn⸗ Lichnend iſt, daß er noch vor einigen Jahren an der Umiverſität eberg Studien trieb, um ſeine Kenntniſſe über die Entſtehung heßen wirtſchaftlichſte Verarbeitung der VBauſtoffe noch zu ver⸗ auch in einer Nachtaufführung von Eugen d Alberts„Ab⸗ reiſe“ mitwirken wird. Später wird ſich in fämtlichen Räumen des Rofengartens ein zwanglos⸗heiteres Zuſammenſein unter Ent⸗ faltung eines geſellſchaftlichen Bildes ergeben. wie es Mannheim wohl feit langem nicht ſah. Hier ſollen die Feſtteilnehmer Gelegen⸗ heit haben, einander kennen zu lernen und die mancherlei Darbietun⸗ gen zu genießen. Zeitlich durch eine größere Pauſe und auch räum⸗ lich vom Feſtakt getrennt bieten dann Wandelhalle, Muſenſaal und Verſammlungsſaal abwechslungsreiche künſtleriſche, frohe Unter⸗ haltung: Tombola, Baſar, vielerbei fröhliche Ueberraſchungen u. a. m. werden geboten. Zwiſchendurch wird Gelegenheit zur Einnahme von Speiſen und Getränken u. a. auch in den dafür beſonders herge⸗ richteten Kellerräumen, gegeben ſein. Es findet kein öffentlicher Verkauf von Karten ſtatt(in deren Preis übrigens der Preis für alle Nebenveranſtaltungen ein⸗ ſchließlich der„Abreiſe“⸗Vorſtellung, ferner die ſtädtiſche Steuer, die ſtädtiſche Einlaß⸗, die Garderobegebühr Programm uſw. einbe⸗ griffen ſind). Einladungen zum Bezug von Eintrittskarten ergehen an einen beſtimmten Kreis von Perſönlichkeiten; außerdem können ſich Intereſſenten wegen Einführung an die hieſigen Redakteure wenden. Da bei einer Veranſtaltung von ſolcher Bedeutung Per⸗ ſönlichkeiten überſehen ſein könnten, die zur Teilnahme ſonſt vorge⸗ ſehen worden wären, wird von einem noch bekannt zu gebenden Termin ab Gelegenheit geboten werden, ſchriftliche Anträge direkt an die Geſchäftsſtelle(Rathausbogen 46, neben dem Verkehrsverein, Telephon Nr. 9045) zu richten: um eine wenigſtens teilweiſe Berück⸗ ſichtigung auch dieſer Anträge zu ermöglichen, wird ein kleiner Teil der verfügbaren Karten hierfür bereitgehalten. Ueber die Berück⸗ ſichtigung aller einlaufenden Anträge wird eine Kommiſſion des Maanheimer Ortsvereins der Redakteure nach Maßgabe der noch vorhandenen Karten entſcheiden; eine Gewähr für Zuteilung kann, wie auf der Hand liegt, in keinem Falle geboten werden, da die Ausgabe ihre unüberſchreitbare Grenze in der naturgemäß nur be⸗ ſchränkten Zahl der Karten findet. Ueber die weiteren Vorberei⸗ tungen und andere Einzelheiten werden wir im übrigen fortlaufend berichten. Anläßlich ſeines Ausſcheidens fand im Amtszimmer des Ober⸗ baurats Zizler unter Teilnahme ſämtlicher Beamten und Ange⸗ ſtellten eine Abſchiedsfeier des Hochbauamts ſtatt, wobei ihm von den Beamten zur Erinnerung an die gemeinſame Arbeit ein Geſchenk und ein vom Hochbauamt entworfenes, künſtleriſch durch⸗ geführtes Gedenkblatt überreicht wurden. In einer für Baurat Hölſcher beſonders ehrenden Weiſe hat ihm der Oberbürgermeiſter wamens des Stadtrats in einem Abſchiedsſchreiben Dank und Aner⸗ kennen für ſein Wirken ausgeſprochen. Der Sternhimmel im Februar Dieſer kürzeſte, diesmal freilich nur um einen Tag himeer ſeinen Brüdern zurückbleibende Monat iſt, für den Himmelsfreund nicht der ſchlechteſte. Er zeigt ihm den Winterſternhimmel in voller Pracht. Die noch recht früh eintretende Dunkelheit— am uang J die Sonne etwa um 745, gegen Ende um ½6 Uhr unter— lädt zur Be⸗ trachtung des abendlichen Himmels ein. Da die Sonne am Anfang des Monats etwa um 448, gegen Ende kurz vor 7 Uhr aufgeht, ſo iſt auch der Morgenhimmel, der in dieſem Monat ganz beſonders e e zu ene—5 Feee ſofern dieſer nicht gerade ein onierter r iſt und ſo⸗ on gerade trũ Wetter die Ausſicht hindert, nicht ver⸗ Der A bendhimmel zeigt uns den ſchönſten und ſternreich⸗ ſten Teil unſeres Himmels, die vom rmann, Stier, Orion, den Hunden und Zwillingen gerade im Süden und infolge⸗ deſſen verhältnismäßig hoch über dem Horizont. Vom Tierkreis iſt die nördliche Hälfte, die aus den Fiſchen, Widder, Stier, willinge, Krebs, Löwe beſteht, ſichtbar und auch der Perſeus, der den Wunderſtern Allgol mit ſeinen regelmäßigen Verfinſterungen enthält, iſt gut ſichtbar. Von den vier Verfinſterungen, die in dieſen Monat fallen, ſind die letzten zwei am 22. kurz nach 10 und am 25. kurz nach 7 Uhr bequem zu beobachten. Hat man den vom„'“ der Kaſſiopeia nach der bekannten Fe der jaden hin⸗ ziehenden Perſeus⸗Bogen gefunden, ſo findet man dann Allgol als den hellſten Stern der rechts dieſes Bogens ſtehenden Gruppe. Von den Planeten erſtrahlt Venus als Abendſtern. Merkur, der ſonnennächſte und infolgedeſſen ſelten ſichtbare Pla⸗ net, iſt aber nur bei beſonders klarem Horizont um den 5. herum am Morgenhimmel tief im Oſten zu ſehen. Weſentlich höher ſtehen Mars und Jupiter und beſonders intereſſant iſt es, wie der ſich ſchneller nach links bewegende, zur Zeit noch ziemlich ſchwach⸗ teuchtende Mars am 13. Februar den langſamer voronſchreitenden Jupiter überholt, wobei er ſich ihm mehr als eine Vollmondsbreite nähert. Am Anfang des Monats konnte man die immer ſchmaler werdende Mondſichel ſich am Mars und Jupiter vorbei nach Merkur zu bewegen ſehen. Er verſchwindet alsdann als Neumond in den Strahlen der Sonne, um am 20. als Vollmond zu erſtrahlen, oder vielmehr nicht zu erſtrahlen, denn diesmal iſt der Vollmond vom Schatten der Erde verdunkelt, es iſt Mondfinſternis; leider iſt ſie bet uns nur teilweiſe ſichtbar, der Mond geht bereits verfinſtert auf, um bald wieder ſeine volle Scheibe zu zeigen. kos. *Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten beläuft ſich für den 4. Februar auf das 1,04 billionenfache der Vorkriegszeit, Gegenüber der Vorwoche iſt eine Abnahme um 1,9 Prozent zu verzeichnen. Für den Durchſchnitt des Januar errechnet ſich die Richtzahl auf das 1,10fache gegenüber dem 1,247 billionenfachen des Dezemberdurchſchnitts. Es iſt alſo eine Abnechme von 11,8 Prozenk gegenüber dem 1. Dezember zu verzeichnen. * Irrkümer an den Poſtſchaltern beim Verkauf von Wertzeichen und Wechſeln der verſchiedenartigen Geldſcheine ſind beſonders bei ſtarkem Andrang nicht immer vermeidbar. Dabei geſchädigte Per⸗ ſonen erheben meiſt auch ſofort Einſpruch. Dagegen wird es leider oft verſchwiegen, wenn der Beamte ſich zu ſeinen Ungunſten geirrt hat, weil manche Leute meinen, den Schaden träfe die „Poſtkaſſe“, bei der es auf einige Mark nicht ankomme. Dieſe Anſicht iſt unzutreffend, der Schalterbeamte ſelbſt haftet für etwaige Minderbeträge. Mancher von ihnen iſt durch dieſe irrige Anſchauung ſchon ſchwer geſchädigt worden. So hat vor einigen Tagen der Schalterbeamte in Beiertheim anſtatt je einer Steuermarke zu 1 Mk. und 50 Pfg., je eine zu 100 Mk. und 50 Mk. ausgegeben. Die Frau, die die Marken erhalten hat, hat ſich nicht mehr gemeldet. Der Beamte muß nun den Fehlbetrag von. 148.50 Mark, der mehr als ein Monaiseinkommen ausmacht, ſelbſt be⸗ zahlen. * Wie man ſich die Grippe vom Leibe hält. Jetzt, wo der miß⸗ liebige Gaſt wieder ſeine unerwünſchten Beſuche macht, möge man ſich des Wortes erinnern, daß es viel wichtiger und auch viel leichter iſt, eine Krankheit zu verhüten, als ſie 7 deilen. Man achte alſo jetzt etwas mehr als ſonſt auf ſein körperliches Wohl⸗ befinden, hüte ſich vor Erkältung(Zugluft, naſſen Füßen) und achte auf reguläre Verdauung. Bei den allererſten Anzeichen der Grippe pflegt ein Dauerlauf mit geſchloſſenem Munde bis zum gründlichen Durchwärmen des Körpers mit ſo⸗ fort anſchließendem, recht warmen Bad(ſo heiß, als es vertragen wird) und der Genuß einer heißen Zitronenlimonade, mit etwas Honig verrührt, ehe man ſich nach dem Baden ins Bett gelegt, den gefürchteten Feind raſch in die Flucht zu ſchlagen. Desinfizieren der Mundhöhle mit einer Löſung von übermanganſaurem Kali und ebenſolche Spülungen der Naſe ſind weitere Vorſichtsmaßregeln gegen die Grippe. SEin erheblicher Temperaturrückgang iſt ſeit dem Gewikker in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch feſtgzuſtellen. Heute früh ſtand am Rhein das e mit 1,5“ Celſius über Null nahe am Gefrierpunkt. In der verfloſſenen Nacht betrug die niedrigſte Temperatur 1“ Celſius Wärme. Es muß aber noch kälter geweſen ſein, da heute morgen ſelbſt in der Innenſtadt die Pfützen gefroren waren. Der lägliche Kaminbrand. Infolge eee geſtern Abend im Küchenkamin des Hauſes Lortzingſtraße 20 ekn Brand. Die um.14 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr befeitigte die Gefahr mit dem Kaminkehrzeug. veranſtaltungen 8 Theaternachricht. Wegen mehrfacher Erkrankungen im Per⸗ ſanal wird heute anſtelle von„Ein Maskenball“ Bizets„Carmen“ mit Aenne Geier, Emilia Poßzert, Alfred Färbach und Adolf Per⸗ mann vom Operhaus in Frankfurt a. M. als Gaſt gegeben.— In der Morgenfeier„Paul Ernſt“ am S 10. Februar, wirken mit Maria Andor, Grete Bäck, Hans Godeck, Wilhelm Kolmar und Robert Vogel. Die einleitenden Worte ſpricht Artur Hol z. Zu dieſer Morgenfeier gelten für Mitglieder der Freien Volksbühne die Nummern 8881 bis 9250 und 9791 bis 10 700. Sonqienabend. Heute Donnerstag wird der Sonaien⸗Abend für Klavier und Geige von Hermann Metz und Karl Rinn, zwei jungen Mannbeimer Künſtlern, ſtattfinden. Vorträasfolae: Sonate -Dur von Ceſar Franck, Violinkonzert A⸗Moll op. 53 von Anton Dvorak. Sonate Es⸗Dur op. 18 von Richard Strauß. Die Ruinen von Baalbeck, eine Pho nenausſteſlung in der Kunſthalle. Dem hiſtoriſchen Muſeum iſt es gelungen, die als Wanderausſtellung durch Deutſchland reiſende— twolle Schon von Großaufnahmen der Ausgrabungen in Ruinien von Baalbeck(Syrien) auch nach Mannheim zu bringen. Die Kunſthalle hat dem hiſtoriſchen Muſeum zu dieſem Zwecke in ſehr dankengwerter Weiſe die Oberlichthalle zur Werlegeng geſtellt. Die Ausſtellung wird am Sonntag eröffnet. Gegen 12 Uhr wird Prof. Dr. Gro⸗ pengießer Erläuterungen zu den Bildern geben. B. f..⸗FJebruarfeſt. Das diesjährige V. f..⸗Februarſeſt, das am 9. Februar im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindet, wird alles bisher im Rahmen dieſer Feſte Gebote weit überbſeien. teils um den Mitaliedern und Freunden des Vereins einige frohe, — ͤ— ͤ———— 17 egen Nervenschwüche, Erschöpfungs“ SAT RIN Tuskäude, sex. Lereasd e ein— des und khräftigendes Vohimbin-Hormon-Präparat. Fachürztlien ul achtet und sehr empfohlen. In jeder Apotheke erhältlieh. 12⁴ —— ſch zalber Zeit, namentlich der Lieder„Amor im Nachen 1595 ſtoldi), des Tanzliedes von Thomas Morley(England um 5) und Ludwig Senfis Madrigal von Kötertein und ſeinem hlen, dem Jäger. A. Bl. * Theater und Muſik dresdner Muſit-Araufführungen. Der Januor brachte eine * kleine da 4 2 80 „dafür aber gute muſikaliſche Ausbeure. Im 4. Sinfonie⸗ Deubert der Staalslapelle kam Ernſt Krenek mu ſeinem Fis⸗ Flüg, Klavferkonzert zu Worte. Eduard Erdmann am fuhttel und Fritz Buſch mit ſeinem Orcheſter in wundervoller Ein⸗ ehung: Auf— letzten Tonkümſtlerſeſten in Nürnberg und in ponſe ſteulte ſich der Zwanzigjährige zum erſten Male als Kom Faaſt mit großem Erfolge vor. Ein ſtilvoller Neutöner ſpricht 820 Neſer neueſten Kompoſition zu uns. Das Werk iſt eige belchoſſene, lineare Kompoſttion, eigenwillig in der Orcheſter⸗ Anditung von Formenſinn und Fenet Rhythmik, neu in der art duckskraft. in der kultipierten Technik, in der ſtiliſtſchen Eigen⸗ edel Eine Kommerſinfonſe Ein modernes Meiſter in ver⸗ ſaltem Klangſinn. Der Dresdner Tonſetzer Felir Goterhelf Frineinem Volksſinfoniekonzert mit der Orcheſter⸗Fantaſte„Ein Schüblingsfeſt zu Gehör. Ein erfahrener Muſiker alter füzulung beſticht hier mit ſeiner Melodit und anmuligem Linten⸗ 1 hrung. Der greiſe Komponiſt dankte für den warmen Beifall und eine großangelegte Kompoſition„Parzengeſang. für K Orcheſter von dem rliner Hochſchulprofeſſor Robert n. harte man ſich eine prächtige Altiſtim aus Berlin perſchrieben, ſig geHelcrrclen Das diſtere Werk, das als Parzenmotin immernde, eindringliche Paukenſchläge wählte, iſt +—.— gewiſſen Sprödigteit von eindringlicher Sprache. Iwei in gaſtlelch—— Vollblutmuſiker, der an der Staatsoper oft J kerende Iſai Dobrowen und der neue erſte Konzertmeiſter an Datzmen brachten Dobrowens Fis⸗moll⸗Violinſonate zut Aufführung. Das Werk und die Ausführung voll Tempera⸗ muſit voll köſtlicher Unbekümmerthelt und Muſizterfreudigkeit. Jede acb auze Frddce 11 8 Se Fen er fonſen 15 dn bum Erlebnis. Der Bei a m Komponi usſürenden. 8 Reichelt Ar. und Erſtauffüthrung in Erfurt. Es regt ſich künſtleriſch 8 15 bistang ollzu ſtillen Erfurt Eine deutſche Urguffübrung gab Waier ſüngſt. Domenſco Ronleones„I Mistero“(Das in Veneſviel iſt zwar erſt vor dreieindalb Jahren an Teatro Fenice modernedig zum erſten Male über die Bretter gegangen, doch kein Valleri,Verk, Es, lehnt ſich an den Verismo von Mascaanis allerie rusticaua“ an, der tertlich ſchon durch die beiden Werken gemei weimame Perſon des Libreitiſten Giovanmi Verga bedinat it. Monkeone iſt ein tüchtiger Techniker, aber kein Neuſchöpfer. Was er bietet, iſt eine ſüffige Melodik, die durch äußere Effekte à la Caval- leria maßlos geſteigert wird. Die Handlung. die ein verführtes Mädchen zeiat, das in der Prozeſſion die Mutter Maria verkörpern ſoll und deſſen Verführer von ihrem Vater erſchlagen wird, iſt dünn: durch den Pomp der Prozeſſion und aroße Chorſätze wird ſie künſtlich gedehnt, um dann ſäb abzubrechen. Trotz auter Aufführung und perſönlicher Anweſenheit des Komponiſten gab es daher nur einen Achtungserfolg.— Freilich litt das Werk unter dem ſtarken Eindruck, den die vorbergehende Erſtaufführuna von Ferruccio Buſonis muſikaliſcher Groteske„Arlecchino“ hinterließ, ein geiſtvolles. Mei⸗ ſterhand verratendes Werk, das eine blutige Satire auf Staat. Kirche. Heer. Bürgertum und Kunſtrichtungen darſtellt. Bei ſolchem Inhalt bleibt freilich das Herz kühl, während der Verſtand triumphiert. Die Aufführung war über alles Erwarten vortrefflich. Kapellmeiſter Großmann und Spielleiter Schubert wurden mit den Hauptdarſtel⸗ lern wieder und wieder gerufen.— Gleich ſtürmiſch, doch in edler temperiertem Maße, war der Erfola der aleich auf die Berliner Ur⸗ aufführung folgenden erſtmaligen Wiedergabe von Richard Metz neuem Streichquartett D⸗Dur op. 18 Nr. 3. Ich halte es für eine der bedeutſamſten Erſcheinungen auf dem Gebiete der Kammermuſik unſerer Zeit. Wohl ficht anfangs noch der Sinfoniker mit dem Kam⸗ mermuſiker. doch zeiat z. B. der dritte Satz eine ebenſo edle Erfin⸗ duna als meiſterliche Verarbeitung und der Schlußſatz krönt das Ganze. Ein Werk, dem recht viele Kammermuſikvereinigungen liebe⸗ volles Bemühen zuwenden mögen, ſo wie es das tüchtige Leipzi Schachtebeck⸗Quartett tat. Robert Hfernried Theaterrundſchau. Georg Kaiſers neue Komödie„Kol⸗ porkage“ wurde vom Leſſingtheater in Berlin zur Urauf⸗ führung erworben.— Rat und Stadtverorbdnete in Roſtock haben einſtunmig beſchloſſen, den Betrieb der Bühnen ganz⸗ jährig in unveränderter Weiſe fortzuführen. Direktor Neubeck wurde in Anbetracht ſeiner Verdienſte um das Roſtocker Theater lebenslänglich angeſtellt.— In der letzten Sommerſpielzeit hatte ſich die Stadt Hagen durch die drückende Geldnot veranlaßt geſehen, mit Münſter eine Theatergemeinſchaft einzugehen. Die gener Bühne wurde damit unter die Leitung des Intendanten Dr. rüger in Münſter geſtellt. Jetzt will der Aufſt htsrat der Ha⸗ gener Theater⸗Aktien⸗Geſellſchaft das Hagener Stadttheater wieder auf eigene Füße ſtellen. Man iſt an Intendant Krüger herange⸗ treten, um ihn zur Uebernahme der Intendanz in Hagen zu bewegen. — Graf Seebach, der frühere Generalintendant der Dresdner Hofthegter, wird am 9. Februar 70 Jahre alt. Der Tag gibt Anlaß, noch einmal ſich dieſes Mannes zu erinnern, der vom re 1894 an ein Vierteljahrhundert ſeine Kunſtſtätten als ein vollkommener Kapalier, aber auch mit höchſtem Kunſtverſtändnis und mit unermüd⸗ licher Initiative geleitet hat. Mit offenem Sinn und ohne kleinliche Badenken und Riickſichten hat Graf Seebach dem alten Ruhm der Dresdner Oper und des Schauſpielhauſes neuen hinzugefügt und dem Begriff„Hoftheater“ wieder einen e Mang gegeben. Seebachs Erſtaufführungen waren ein Ereignis weit über Dresden 83 und die ganze deutſche Kunſtwelt dankt ſie ihm noch heute. as Stadttheater Heilbronn hat den völlig ungeſtrichenen„Götz von Berlichingen“ mit ſeinen 56 Verwandlungen geſpielt. Dieſe Faſſung ſtammt von Goethe ſelbſt, der den 1771 geſchaffenen „Urgötz“ 1773 in dieſe Form brachte. Oberſpielleiter Barres löſt das ſzeniſche Experiment der Verwandlung mit Hilfe von Pro⸗ jektionsbildern, die im Atelier des Landestheater Stuttgart von Maler A. Richter geſchaffen wurden.— Die 8* tſpiele des deut⸗ ſchen Schiller⸗Bundes für das Jahr 1924 ſind für die Zeit vom 16. Juni bis 11. Juli in Ausſicht genommen. Als guf hrende Dramen ſind ausgewählt worden:„Wallenſtein“ und„ mit der Muſik von Beethoven. Runſt und Wiſßenſchaſt Südweſldeulſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Der be⸗ kannt gegebene Plan einer Südweſtdeutſchen Ausſtellung im Som⸗ mer 1924 in Darmſtadt mit den Gruppen Baden, Heſſen, Württem⸗ berg hat allenthalben Anklang gefunden und wird nach erſreulichen 5—— aus Karlsruhe und Stuttgart eine glückliche Ver⸗ wirklichung finden. Für Baden und Württemberg iſt je ein Be⸗ vollmächtigter in Karlsruhe und Stuttgart ernannt worden, der nach beſonderen Weiſungen des Darmſtädter Ausſchuſſes die Zufammen⸗ ſtellung der auswärtigen Gruppen leitet, während die der Gruppe Heſſen unter Verantwortung der Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt in der ſeither üblichen Weiſe erfolgen wird. Jede Gruppe erhält beſondere Räume zugeteilt, ſtellt geſchloſſen aus und iſt in Zuſammenſtellung, Jurierung und Hängung ſelbſtändig. Alle heſſi⸗ ſchen oder in Heſſen wohnenden Künſtlerinnen und Künſtler ſind mit emer beliebigen Anzahl von Werken jeder Kunſtgattung zuge⸗ laſſen, die einem heſſiſchen Schiedsgericht unterworfen ſind, beſtehend aus den ſechs Künſtlern des Ausſtellungsausſchuſſes. Die Werke ſollen möglichſt verkäuflich und anderwärts nach nicht ausgeſtellt ge⸗ weſen ſein. Die Bilder müſſen gerahmt, Graphit mindeſtens in Paſſepartouts, alle Werke mit Anhängezettel verſehen geliefert wer⸗ den. Einlieferung im Olbrichbau der Mathildenhöhe hat nicht vor dem 21. April und nicht nach dem 1. Mai zu erfolgen. Beſondere Aufforderungsſchreiben an Einzelne werden nicht verſchickt. Der Ausſtellungsausſchuß hat folgende An e Bürgermeiſter Mueller als Vorſitzender, Prof. Dr. Back, Prof. Bühler⸗Karks ruhe, Prof. Breyer⸗Stutigart, O. R. R. Emmerling, Wilh. Michel, Dr. Zeh⸗Heppenheim. Roland Anheißer⸗Jugenheim, Prof. Hoelſcher, Mathilde Huber⸗Mainz. Karl Huber⸗Offenbach, Alexander Poich Paul Theſing, Oberſt v. Hahn als Geſchäftsführer, St A. Nräck⸗ nicen als Schaßzmeiſter. — 170 4. Seite. Ar. 63 Mannhelmer General · Anzeiger(Mitiag · Ausgabe) Dounerstag, den 7. Jebruar 1924 genußreiche Stunden zu verſchaffen, teils um das im Vorjahr durch den Ausfall des Feſtes Verſäumte nachzuholen. Da ein indiſcher Maharadſcha dem Feſte perſönlich beiwohnen wird, erhält der Nibe⸗ kungenſaal eine charakteriſtiſche Dekoration, die indiſche Pracht mit großſtädtiſcher Eleganz verbindet. wodurch ein farbenprächtiger, ſtimmunasvoller Hinterarund für das Feſt geſchaffen wird. In der Ausſtattung wetteifern allererſte Firmen Mannheims: Teppſchhaus Hochſtetter. A. E. G. Mannheim und Blumenhaus Kocher. Die Rah⸗ mengeſtaltung hat Alexr Feuerſtein übernommen. der in der Ausführuna derartiger Dekorationen ſchon des öfteren aroßes Ge⸗ 4 2 den Taa leate. Alles Nähere beſagen die Anzeigen und ſakate. der Stenographen-Betein Stolze-Schren eröffnet morgen Freitaa abend Anfängerkurſe ſin der Kurfürſtenſchule, ſowie in der U.Schule. Seit langen Jahren wird von dieſem Verein Ste⸗ nographie⸗Unterricht durch nur bewährte Kräfte mit beſtem Erfolge exteilt. ſo daß wir die Teilnahme an dieſen Kurſen nur empfehlen können. Für alle Perſonen, die ſich einem ſchreibenden Verufe wid⸗ men wollen. iſt die Kenntnis der Stenographie heute ein unbedinates Erfordernis: beſonders iſt dieſe Gelegenbeit zur Erlernung der Ste⸗ nparapbie für die jungen Leute günſtia, die an Oſtern in die Lehre treten wollen. Küirchenbegriffß und e unterzog PLipper: S. J. in ſeinem zweiten religiöſen Vortrag einer ernſten und ein⸗ gehenden Betrachtung Einen abſolut vollkommenen Kirchen⸗ begriff gibt es nicht: alle Zeiten und alle Geſchlechter und jede ——— baut an dieſem Begriff weiter. In der Zeit des Ur⸗ chriſtentums ſah mon in der Kirche die Liebesgemeinſchaft. Später treten andere Erlebniſſe hinzu: vor allem der auguſtiniſche Vegriff der civitas del. Die Renaiſſance ſprengt das Gemein baepewiß ſein, der moderne Indipidualismus erhebt ſich: die Kirche als Autori⸗ tät, als Hort des Abſoluten dominkert. Uns Menſchen von heute iſt die Kirche, äußerlich betrachtet, eine ſtraffe Organiſation, die ſich ſtändig weiterentwickelt Ferner iſt ſie ein Beamten⸗ und Rechts⸗ ſtaat und im tiefſten Sinn übernational. Drei Eigenſchaften, die Realität, die Univerſalität und die Exeluſipität fallen bei der katho · liſchen Kirche beſonders auf. Real iſt ſie durch ihre Sachlichkeit, für die keinerlei Individualltät eine Rolle ſpielt(Liturgie) und durch ihre Fühlbarkeit im Gebot und Verbot. Univerſal iſt ſie örtlich wie zeillich und in ihrem ſtets poſitiven Verhältnis zu allem Wirklichen und Wirkenden. Excluſtv iſt ſie in ſhrer Intoleranz gegen inadä⸗ quate Prinzipien. Der r wäre aber nicht vollſtändi ohne die tranſzendenten Kirchenerlebniſſe. Die Kirche iſt lebendige Wirklichkeit und iſt religiöſe Wirklichkeit und Macht. Und außerdem iſt in ihr eine perſönliche Wirklichkeit. eigentümliche Erfahrung denkbar und möglich? Auf dreifache Art. Zunschſt bedeuter die Kirche den Punkt, an dem Chriſtus die Welt herührt, das Arbeitsfeld Gottes. Aus folcher Einſtellung erklärt ſich der am häufigſten zu beobachtende Typ des empfangenden Katholiken. eiter iſt die Kirche das Organ Chriſti, das leibliche Werkzeug ſeines Wollens, ſo hat vor allem ein heiliger Paulus die Kirche geſehen. Sie ſelbſt iſt ſich nichts Sie iſt ſich über⸗ ha nür etwas als Erſcheinung die hrhundert ſchreitende ſtus ſelbſt. Dieſer Auffaſſung entſpricht der apoſtoliſche Typus des katholiſchen Menſchen. Endlich iſt die Kirche der Leib Chriſti, der durch die jahrhundert ſchreitende Chriſtus ſelbſt. Dieſer Auffaf⸗ ſung entſpricht der liturgiſche Typus des Gläubigen, und hier 100 winnt der Kirchenbegriff ſeinen tiefſten Wert. Aus allem ergibt die ichkelt des Kirchenbegriffs ſowohl, wie auch ſeiner Realiſierung. Selbſt wenn Chriſtus nicht hinter diefer Erſcheinung ſtünde, die Menſchheit würde es ſich nicht nehmen laſſen, an der Kirche weiter zu bauen. Es iſt mit dem Kirchen⸗ begriff wie mit dem Gottesbegriff. Auch an ihm arbeitet ſeit un⸗ denkbaren Zeiten die Welt; die Menſchheit wird ihn nie aufgeben, ſie kann in ſolchem Sinne nicht atheiſtiſch werden. Freitich: dieſe Arbeit, ſie iſt eine Aufgabe für Jahrtauſende, an der wir alie ſchaffen und ſchaffen müſſen, wenn wir zu ihrer Löſung auch nur einen winzig kleinen Beitrag zu leiſten vermögen. Auch dieſer zweite ug des vortrefflichen ers fand lebhafte Anerkennung einer dahtreſchen Hörerſchaft, der die Vereinigung katboſiſcher Meademiker dieße erkennmisreichen Stunden verſchafft hatte RKommunale Chronik Rleine Mitteilungen Nach Mitteilung des Heidelberger Oberbürgermeiſters Dr. Walz in einer Preſſekonfereng beſteht der Plan, die n Werkle in Aktiengeſellſchaften umzuwandeln. Ferner ſoll das ſtädtiſche Nahrungsmittelunterſuchungsamt als Frivate Anſtalt weitergeführt und das Wohnungsamt mit dem Hochbauamt verſchmolzen werden. Eine leichte Abnahme der Wohungsnot in Bruchſal zeigt eine Mitteilung des Wohnungsamtes für das vergangene Jahr 1923. Damals waren am 1. Jaguar 1923 817 Wohnungsſuchende beim Wohnungsamt gemeldet. Der Neuzugang im Laufe des Jahres betrug 296 Wohnungsſuchende. Durch Zu⸗ weiſung von Wohnungen wurden 172 Wohnungsgeſuche erledigt, ohne Zuweiſung von Wohnungen erloſchen 118 Gefuche. Der Neu⸗ bedarf an Wohnungen war am 1. Januar 1923 557 Wohnungen; er war am 1. Januar 1924 auf 516 Wohnungen zurückgegangen und zeigt alſo eine leichte Abnahme. Durch Neu⸗ und Einbauten wurden 78 Wohnungen erſtellt, denen 26 bisher ſelbſtändige Woh⸗ nungen als eingegangen gegenüberſtehen. Die Geſamtzahl der beim Wohnungsamt vorliegenden Wohnungsgeſuche betrug am 1. Oktober 1823 924. Aus dem Lande . Heldelberg, 6. Febr. Ueber die Verhandlungen in der Kran⸗ lenhaus⸗Angelegenheil, die am Samstag und Montſag ſtattgefunden haben, berichtet das zuſtändige Miniſterium folgendes:„Der Ver⸗ treter des Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverbandes iſt am 2. Febrnar mit der Krankenhausverwaltung und am 4. 8 mit dem Unterrichtsminiſterium ins Benehmen getreten. haben im Miniſterium erneut Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag ſtaltgefunden, die daran geſcheitert ſind, daß der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverband ein Entgegenkommen in der Frage der Ar⸗ beitsgeit von der Erfüllung folgender Forderungen abhängig machte: 1. Wiedereinſtellung des geſamten gekündigten Perſonals und 2. Bezahlung der Tage vom 1. Februar an bis zur Wiedereinſtellung. Für die zweite Forderung wurde der Klageweg in Ausſicht geſtellt mit der Begründung, daß die Krankenhausverwaltung dem Per⸗ ſonal die Papiere vorenkhalten habe. Dies entſpricht nicht den Tatſachen; dagegen ſind von einzelnen Arbeitnehmern widerrechtlich Schlüſſel mitgenommen worden. Die Forderungen wurden vom Miniſterium mit dem Hinweis darauf abgelehnt, daß zwiſchen den einzelnen Arbeitnehmern und der Unterrichtsverwaltung ein Vertragsverhältnis nicht mehr beſtehe und eine Verpflichtung ur Wiedereinſtellung oder Lohnzahlung deshalb nicht gegeben ſei. Die Verhandlungen wurden darauf von dem Arbeitnehmervertreter ab⸗ gebrochen. Der Betrieb des akademiſchen Krankenhauſes wird in⸗ zwiſchen nach Vornahme anderer Dienſteinteilung und Beigug von Hilfsträften weitergeführt. 8 Karlsruhe, 6. Jehr. Am 3. Februar ſtarb im hohen Alter von nahezu 90 Jahren der frühere Buchdruckereibeſitzer und Ver⸗ Eger des Jahrer Anzeiger und des Kalenders„Vetter vom Rhein“ Fheiſtian Schömperlen. Er war am 7. Juli 1834 in Bernſoch im württembergiſchen Oberamt Münſingen geboren, lernte das Druckerhandwerk und machte ſich im Jahre 1865 in Lahr ſelb⸗ zändig. Sein Geſchäft, erhielt gräßere Bedeutung, als ihm im Jahre 1858 der Druck des von einer Geſellſchaft von Parteifreunden neu gegründeten Zentrumsblattes„Anzeiger für Stadt und Land“ Uhertragen wurde, deſſen erſtes Probehlatt am 6. Juni 1888 er⸗ ſchien. Mitherausgeber und lan 7 Rebakteur war der kath. Stabipfarrer und führende Politiker der 59 85 fath. Volks⸗ Fartei in Baden, Albert Förderer. 1878 gab ömperlen zum erſten Male den Kalender„Der Vetter vom AMeieh heraus, für den ſeine gewandte Feder manchen Beitrag tieb. Nach dem Tade Jörderers durch die Hand eines verruchten Mörders über⸗ nahm Schömperlen 1889 auch den Verlag des Anzeigers. Acht Jahre ſpäter zog er ſich ins Privatleßen nach Baden⸗Baben zurſſck, bon ſos er vor einigen Jahren nach Karlsruhe überſiedelte. Wie nun iſt dieſe 5 Gerichtszeitung Slrafkammer Mannheim Eine Epiſode aus einem Schirmflickerleben Mannheim, 6. Febr.(Strafkammer.) Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Baumgartner, An der Peripherie der Stadt, namentlich überm Neckar, hauſen in ſogen. Wohn⸗ oder Zigeunerwagen Schirmflickersleute. In einem ſolchen Wagen in der Nähe der Stockhornſtraße lebt auch eine ſolche Familie, deren männliche Mitglieder wenig arbeiteten, dafür aber umſomehr im Wirtshaus ſaßen. Von den Pächtern der ſich nach Waldhof hinziehenden Neckargörten kamen fortgeſetzt Kla⸗ gen über Felddiebſtähle, ohne 5 es bis heute gelang, der Diebe habhaft zu werden. In einem Fall gelang es ſedoch, einen der nächtlichen Beſucher der Gärten zu erwiſchen und der Polizel zu melden. Er gehörte jedach nicht in die Kategorie der Schirm⸗ flickersleute⸗ Der heute vor den Straftichter zitierte Angeklagte heißt Lorenz Salomon und ſtammt aus Ludwigshafen. Er hat ſich wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu ver⸗ antworten. Der Porſitzende frägt ihn, ob er ein Zigeuner ſei, was der Angeklagte verneint, da er ein Taglöhner ſei.„Ein Schirmflicker ſind Sie, der zu dem wie Zigeuner herumziehenden Volk gehört,“ korrigiert ihn der Vorſitzende. Der Anklage liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Am 31. Juli gerieten die Schirmflickersleute in einer Wiriſchaft in Streit, wobei der Salomog ſeinem Schwiegervater namens Köhler einen Meſſerſtich verſetzte, daß Köhler ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Nach einiger Zeit wurde er als geheilt entlaſſen. Da ſich Komplikationen einſtellten, ſuchte er nochmals das Kranken⸗ haus auf, wo er bald darauf ſtarb. Der 30 Jahre alte Angeklagte gab bei ſeiner Vernehmung an, daß er von ſeinem Schwiegervater zuerſt geſtochen worden ſei und erzählte dann mit großer Mundfertigkeit eine Lüge um die andere, die alle an den Haaren herbeigezogen waren. Dazu ſprach er fort⸗ geſetzt noch mit den Händen. Als Salomon ſchließlich noch einen bei Gericht nicht gewöhnten Ton anſchlug, unterbrach der Vor⸗ ſißende den Rebeſtrom des Angeklagten mit der Bemerkung, daß er ſich ſeine Ausdrücke beſſer überlegen und vor allem die Wahr⸗ heit ſagen ſolle, da er der Tat durch die Zeugenausſagen überführt ſei. Durch die Vernehmung des Angeklagten wie der Ausſagen der Zeugen ergab ſich folgendes Bild: Ihre—8 Perſonen zechten in einer Wirtſchaft in der Stockhornſtraße. Im genzen wurden 25 is, 30 Stein Bier getrunken. Salomon hatte an einigen Weibsperſonen ſich Unzüchtigkeiten erlaubt, die ſeiner Frau zu⸗ getragen wurden, die ihn deshalb zur Rede ſtellte. Stalt in ſich zu gehen, verſetzte er ſeiner Frau einige Schläge ins Geſicht, daß ſie in Herzkrämpfe verfiel und ins Nebenzimmer getragen werbe'l mußte. Der Schwiegervater macht⸗ dem Angeklagten wegen der Mißhandlung ſeiner Tochter Vorwürfe, worauf dieſer einen Maß⸗ krus, nach ſeinem Schwiegervater ſchleuderte, ohne jedoch zu treffen. Den weiteren Hergang ſchilderte ein Zeuge wie folgt: Salomon ſprang. als der. Wurf fehlging, wie ein gereiztes Tier mit einem Satz über den Piſch, ergriff ſein flanges Schirmflickermeſſer und ſta chdamit blindlinas auf ſeinen Schwiegervater, der die Wirtſchaft verlaſſen wollte, ein. Salomon ſei, ſo ſagte der Zeuge weiter aus, wie ein„wütender Hund“ auf den Köhler los⸗ geſprungen, haben dieſen überrumpelt und ihm einen gefährlichen Stich in den Hals am Nacken verſetzt Die Frau des Salomon hebe ihren Mann an den Haaren zurückgeriſſeg, um ihn von ihrem Vater weagzureißen. Salomon babe mit dem Meſſer ſo wahnſinnig hrumgofuchtelt, daß er ſich ſelbſt einen Meſſerſtich beibrachte. Der als Zeuge vernommene Wirt des Lokals. in dem ſich die Meſſerſtecherei abſpielte, wird nach kurzem Verhör mit einer ab⸗ lehmenden Handbewegung des Vorſitze nden auf den Zeugenplatz ver⸗ mieſen, da ſeine Ausſagen„alles andere denn muüſterhaft“ ſelen. Durch die Jeugenausſagen wurde feſtgeſtellt, daß die Angaben des Angeklagten, daß er von ſelnem 46 Jahre alten Schmiegervater, der ebenfalls Schirmflicker war, zuerſt mit einem Bierplätichen ins Geſicht geſchlagen und dann mit einem Meſſer geſtochen worden ſei, erlogen waren. Nach dem Gutachten der Sachverſtändigen, Medizinatrat Dr. Zix und Gefängnisarzt Dr. ötz mann, beantragte Staatsanwalt Dr. Luppold angeſichts der rohen und gemeinen Tat des An⸗ geklagten, der wegen Rogheitsdelikten ſchon vorbeſtraft iſt, eine Ge⸗ fängnisſtrafe von zwel Jahren..A. Dr. Luſchka erſuchte um Gewährung mildernder Umſtände, da Salomon leicht angetrunken geweſen ſei. Das Gericht ging über den Ankrag des Staatsanwalts binaus und verurteilte den Angeffagten, der ſeit 31. Juli 1923 in Unterſuchungshaft ſitzt, zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren. Damit fand das Drama aus dem Norden von Mann⸗ heim, in dem das Milien der Schirmflicker eine eigenartſge Beleuch⸗ tung erfuhr, ſeine gerechte Sühne. ch. Sportliche Runoſchau Der Rennſport 1924 vor der delegierten · verſammlung Dije große Schickſals⸗ und Zukunftsfrage des deutſchen Renn⸗ ſports liegt darin, ob es nunmehr Alere wird, 80 wirtſchaft⸗ lichen eraoſae 85 ſeine Arbeit ſo weit zu ſeſtigen, daß ſie der Ge tragfähig bleiben und wenigſtens nicht ununterbrochen mii der Gefahr des bollſtändigen Efnſturzes zu drohen brauchen, Unſer Rennweſen iſt in der vergangenen Gai on dem Verhängnis n entronnen, das in jenem Jahr des Unheils alle Gebiete des ſchaf⸗ kenden Lebens ereilte, hat ſeine Zubſtanz verloren und nur noch kümmerlich von der Hand zum Mund gegehrt. Es hat vegetiert, aher keine Kraft mehr aus Nenner eigenen Weſensart 00 en. Wie verarmt und verelenbet unſer geworden 152 wird man ſo recht ſpüren, wenn die trügeriſchen Schleier der Wiſtionen, Milliar⸗ den und Billionen, die ihn in jäher 019 umhüllten, erſt geriſſen ſein werden, wenn alſo auch innerhalb ſeiner Begriffswelt an Stelle der Berge von auf blähtem Papiergeld erſt die Feſtmark mit ihrem ernüchternden! bang tritt. Wer die Einnahmemöglich⸗ keiten, nur halbwegs berechnen konnte, die ſich auf den Rennbahnen in Wirklichkeit herausholen ljeßen, und die ung euerliche Laſt der auf daß Geſamtwerk drückenden e e ungefähr abzuſchätzen wußte, der hatte die Rieſenzahlen, mit denen herumjongliert wurde, freilich längſt als eitel Gaukelſpiel und Blendwerk erkannt. Aber nach außenhin mag immer noch der Eindruck eines wiſſen Prangens und Protzens beſtanden haben. Nun, dieſe Ithustonlen werden reſtlos zerſtört ſein, ſobald auch die Rennpreiſe in ſtabiler Währung gefaßt erſcheinen je Vereine haben im Vorjahr ihre Mittel bis zum letzten Reſt erſchöpfen N um die Rennpreiſe, die Züchterprämien, die Reiſe⸗ und Au begahlen, ihre Arbeiter und Beamten entlöhnen, ihre ertnaltung und ihren inneren Dienſt aufrechterhallen zu können. Aber ein Schelm gibt mehr, als er hatl. Alle Aufwendungen der Vereine blieben notgebrungen ſo niedrig und unſachlich, daß ſie nur noch einen ganz geringfügigen Bruchteil der Unkoſten der Geſtüte⸗ und Rennſtälle deckten, dieſe vielmehr Zubuße auf Zubuße zu leiſten hatten, in immer bitterer und berbitternder were. Das Aus⸗ ſchreiben von Rennen war mit Sorgen und Widrigkeiten ſonder⸗ gleichen verknüpft, die die Freudigkeit und Initiatite nachgerade unrettbar lähmten; das Unterhalfen von Rennpferden war für ernſthafte, der eigenen bewußte Seiten klaum Naen rechtfertigen, da es weit über die einer Paſſion hinaus Opfer um Opfer verſchlang, ohne noch die leifeſte Spur eines Ausgleiches gu bieten. Der Rennſport muß wieder ſo viel Kraft zurückgewinnen, daß er die unumgänglichſten Gegenwerte zu liefern im Stand iſt. Die Anſprüche, die zu ſtellen ſein werden. müſſen troßz— darens darf man ſich ton vornherein lein Hehl machen, untveigerlich fehr, ſehr knapp ausfallen. Die Zeiten der freien, Beweglichkeit ſind wie in der e von Deutſchland, ſo auch im Rennſport, perſunken. Wir bürfen nicht in den en Träumen uns einen Durchſchnitt der Rennpreiſa ausmalen, wie wir ihn etwa im Jahre 1918 genoſſen hahen. Vor dem Frſeg waren Ueberfluß und Reichtum in unſerem Lande zu ſe, heuk⸗ ſind wir ein ausgeſogenes, zerrültetes, um ſein⸗ eng harte⸗ frohnendes Volk geworden. Nicht einmal die Verhatiniſſe aus dem Jasez 1908 werden wiederkehren, denn ſchon damals waren wir im ufſtieg und Erſtarken begriffen, konnten mit Mut und Vertrausit an alle Entwürfe herangehen. Froh wollen wir ſein, wenn 75- unſeren Rennſport ungefähr wieder in dem Maßſtab einrich 2 können, der ihm etwa 1898 vergönnt war, ein ſtiller, beſcheiden Maßſtab, in dem man ſich nach der Decke, und zwar nach 25 techt ſchmalen Decke ſtrecken mußte, jedoch immerhin ſich leid rühren und regen konnte. Wir ſind in de⸗ Entwicklung eben n drei Jahrzehnte zurückgeworfen, das iſt die traurige, aber nicht hinwegzuſtreitende Wahrheit. Der deutſche Rennſport hat in ſeiner Geſchichte bisher Anfeindungen und Hinderniſſen getrotzt, hat durch die ſchlimmſie und krübſten Zeiten ſich ſtets hindurchgerungen. In Mannheim! er beſonders populär geworden, als er es in ſeiner langen Ver⸗ gangenheit jemals war, iſt mit den Neigungen und dem Verſtändni weiteſter Kreiſe verwachſen. Er iſt auch als ein Zweig der deutſchen Arbeit, der unzähligen Menſchen aller Berufe Brot und Veſchi tigung bringt, der Tauſende von fleißigen Händen in Gang 1115 gerade inmitten unſerer heutigen Lage nicht zu entbehren. weniger iſt er als Brief und Siegel für die deutſche Pferdezucht 10 miſſen. Man darf daher auch jetzt mit Zuverſicht und Troſt, f wappnen. Heiter und roſig wird die Zukunft nicht ſein, Schäſ ſollen im deutſchen Rennſport ja auch nicht ausgeſtreut werden e dürfen aber die Uebergeugung hegen, daß er in ehrlicher, redliche“ Anſtrengung ſo viel Mittel ſich erwerben kann, um ſeinen Au gaben gerecht zu werden, um ſeine Anhänger nach wie vor um ſein Panier zu ſcharen. Jen dreitägigen Verhandlungen wurden in den letzten Tatzel wiſchen den in Berlin zuſammengekommenen Verktretern der eutſchen Rennvereine und den Züchtern und Rennſtallbeſitzern di⸗ allgemeinen Richtlinien feſtgelegt, unter denen ſich in der dien maligen Saiſon der Rennſport abwickeln ſoll. Die Vereine habe einmütig zum Ausdruck gebracht, daß ſie wie bisher ihre Ein nahmen reſtlos für Rennpreiſe, Züchterprämie uſw. verwenden werden, daß es aber bei der Unſicherheit unſen Verhältniſſe geradezu unmöglich iſt, ſich heute ſchon zu binden. Mindeſtrennpreiſe wurden 1500 Mk. für den Sieger vereinbar! ſodaß die kleinſten Rennen mit den Platzgeldern 2500 Mk. betrage! werden. Ausgeſchrieben und bezahlt wird nach Goldmark. Anreizmittel und zwar ohne Ausnahme ſollen zufolge eines ein mütigen Beſchluſſes des Wirtſchaftsbunde! Deutſcher Rennſtallbeſitzer wegfallen, d. 5. dieſe bis herigen Poften ſollen den Rennpreiſen zugeſchlagen werden. Provinz⸗Rennvereine ſetzten es jedoch auf einen Antrag des Per⸗ treters von Mannheim durch, daß die Frachtvergütung 11 ſtehen bleiben darf. Wie ſollte man andernfalls die Pferde 09 Reiſen bringen können? Die preußiſchen Rennvereine ſollen na⸗ einſtweiligen Orientierungen bei der Regierung 14 Prozen!“ ihrer Totoumſätze für, die Beſtreitung der Rennpreiſe be halten dürfen. Hpffentlich ſchließt ſich dieſem Vor⸗ gehen die Padiſche Regierung nicht aus, da ſon“ d ie Finanzierung ausgeſchloſſen iſt. Bei der Je ſetzung der Renntermine ſtellten die Vertreter des B“ diſchen Rennvereins Mannheim den Eventual⸗Antr? am viertägigen Maimeeting einen Tag(1. Mai) zu ſtreichen, daf“ aber 2 Juli⸗Renntage für Mannheim neu zu nehmigen, da der neugegründete Verein Süddeutſche⸗ Rennſtallbeſitzer um eine Vermehrung der ſüddeutſchel Renntage zwecks beſſerer Erhaltung des ſüddeutſchen Vollblut materials gebeten hat. Der Antrag wurde genehmigt, die Tag“ ſind jedoch im Benehmen mit den Nachbarvereinen noch feſtzulegen Es wird hierdurch Erſatz geſchaffen für das wohl ſicher wieder au“ fallende Wiesbadener Meeting, anderfalls iſt es die Verwirklichun blutrennen auszubauen. Da der Seckenheimer Verein ſeinen rein landwiriſchaftlichen Tag ſelbſtverſtändlich aber unter ſeinem Namen veranſtalten will, wird ſich daraus ergeben, daß die Mannheimet Rennbahn eine weitere Bereicherung erfährt, indem ſie am Oſter⸗ montag für den Seckenheimer Zuchtverein für ſeine Halb⸗ blutprüfungen bereit geſtellt wird. Neues aus aller Welt — Der hut als Derräter. In Berlin in der Königgrähen ſtroße verſuchten Diebe in den Laden eines Pelzwarenhändlers 5 udringen. Durch einen über dem Laden wohnenden Mieter 9 ſtört flohen ſie. Am Tatort aber fand man einen Hut, der be nach verſchiedenen Riechmäſſern duftete. Die Annahme, ſein Beſih ſei Friſeur, beſtäligte ſich: als Täter wurde ein Friſeur Herbert. ermittelt, der in der Nähe des Tatortes bei ſeiner Mutter wohnt. — Ein gulgelauntes Teſtament. Das„Pariſer„Journal“ plan dert über verſchiedene Arten von Teſtamenten, über rührſame und verbiſſene, lehrhafte und rein ſachliche. Wirklich origimelle Teſee, mente gibt es bagegen ſelten. Kürzlich hinterließ der in der Bllt ſeiner Jahre dahingeraffte namhafte von 39 Hiram. S wa 92 ein ungewöhnlich originelles Teſtament. Es lautet wör lich:„Ich, Hiram T. Swafh, hinterlaſſe bei völlig geiſtiger und ör tlicher Gefundheit: 1. Meiner Frau ihren Liebhaber und die Ver cherung, daß 61 5 nicht ſo dumm bin, wie ſie glaubt; deinem Sohne igen, arbeiten zu dürfen. Er ſoll ſich nun ſelbſt überzeugen, daß beim Arbeſten viel Vergnügen nicht ausſteht, nachdem er ſich durch 25 Jahre eingebildet hat, ich arbe 5 nur zu meiner Privatpaſſion. 3. Meiner Tochter hunderttauſen. Dollar in bar. Sie wird dieſe Summe dringend benötigen, da i Ehemann ſchwerlich ſe wieder ein ſo gutes Geſchäft mochen wird, wie er es durch die Heirat mit ihr zat. 4. Meinem Chauffeur mein ſärntlichen Autos. Er hat mag er nun dieſes Geſchäft deng beforgen. 3. Meinem Kom den guten Rat, ſich ſchleunigſt mit einem vernünftigen Menſchen und guten Kaufmann zu aſſoziieren, ſonſt kommt das Geſchäft, ſo wahr Gott lebt, ſchon im nächſten Vierteljahr unter Swangsverwaltun — die letzte Jeitung der Well. Eine eigenartige Zeitung, vo der nur 24 Exyempfare ſind, murde Furzlich* Bibliother des Londoner Preſſeklubs einverleibt. Ein Miſſionar in Schang ai hatte vorausgeſagt, daß am 23. September des vergangenen res um 12 Uhr mittags die Welt untergehen werde. Daraufhin brachte ein Schanghaier Blatt eine beſondere Weltuntergangs⸗A. gabe heraus, die den kühnen Titel„der fünfte Reiter“ führr, auf bie der Welt“ bezeichnet. Die Ausgabe enthält nur richten, und Karten, die ſich mit dem Ende der Welt beſchäftigen und ver⸗ kündet in einer redaktionellen Mitteilung, daß die nächſte Nummel zim Himmel auf Aebeſt gedrudt werden wird“, Der Wetterbert. ſagt 5 Erwärmung“ voraus, und eine bekanvte Firma, die kondenſterte Milch vertreibt, zeigt an, daß ſie demnächſt Läden an der Milchſtraße errichten werde. Nachdem 24 Stück von dieſer derar 1255 gedruckt waren, hielten die Maſchinen plötzlich an. E⸗ bleiht dahingeſtellt, ob die chineſtſchen Drucker aus Furcht. daß der Weltuntergang beginne, aufhörten oder ein anderer Grund vorleg Jedenſalls hal der„fünfte Reiter“ dadurch einen großen Seltenheile, wert erhalten und das Epemplar des Londoner Preſſeklubs dürfte dos einzige ſein, das bisher nach Europa gekommen iſt. Nbdein⸗Wegel] 1 8 ITieiDEZTTTT7IT dlerintel⸗) 40ſg.84 9c 593 172 Manabem.02.8 2 650 T0. L 363 2 28078 300 318 s g4-be0 n 400 augen SNukirol des Mannheimer Proſektes, nach und nach das landwirtſchaftliche Sommerrennen des Seckenheimer Pferdezucht⸗Vereins durch Voll!“ die Kraftwagen ſo ſchon kaputt gemacht, vier apokglyptiſchen Reiter anſpielend, und ſich als die„leßte S8 0 6r ,, W —— „Dennerstag. den 7. Jebruar 1924 5. Seite. Nr. 63 1 Der Niuend Schutz Seiner oldbilanzverordnung, deren Wortlaut wir Foldmant zum Abdruck brachten, haf den Mindestbetrag in von ark für eine Aktie auf 100 64 kestgesetzt. Es War ade aberein unerfindlich, warum man sich nicht an das — Ri diesem Gebiet so bewährte englische Vorbild schnitt einaktie gehalten hat. Dort lautet der Durch- 8 körmennbetrag einer Aktie auf 1 Pfd. Sterling= 20., erene aber auch noch Anteilscheine bis zu viel Velse en Beträgen herunter gehandelt werden. Auf diese ie e* die Aktie bis in die kleinsten Kanäle, wrie gahze an der Inflationszeit auch bei uns getan hat, die irer Bevôlkerung bleibt dadurch an dem Woblergehen nicht Industrie 5 und die Klassengegensatze freten illn 3 kraß hervor, Das ware die eine Seite; die andere 5 bei uns die letzte Ausgabe des Simplizissimus, mit ane Anzahl„zusammengelegter“, d. h. in diesem Falle Nane n Seile zusammengebundener Aktionäre, Fypus 10—55 Sparer, zeigt, die im Begriffe stehen, sich jns Meer aturzen. Was hler als Satyre auf die Gesetzgebung vor- e8 dert Mrd. hat leider einen sehr ernsten Hintergrund, da m Kleinaktionär in den meisten Fällen nicht möglich men Wird, eeeee zu leisten, oder, falls die Zusam- nöti Sung in besonders ausgreifender Form erfolgt, die Anzahl Aktien zur Verfügung zu stellen, um eine Coldmarkaktie dagegen zu erhalten. Wir haben neulich schon angeregt, entweder den Nominalbetrag Ausfclmark niedriger als 100 festzusetzen, oder in den von zungsbestimmungen zur Verordnung die KAusgabe enlu enkeilscheinen an einer! Aktie, im pro- —1— Verhältnis der eingereichten Aktien, vorzu- Lden etet hat sich auch der Reichsverband der deut- 0 Industrie in seiner letzten Sitzung auf Antrag mit üheren Reichswirtschaftsministers Dr. v. Raumer, Jence gleichen Gegenstand beschäftigt. Er schlägt einę der Mings der Goldmark-Bilanzverordnung dahin vor, daß indsstbetrag der Aktien von 100 auf 20.4 herab- ſiesetet werden soll, um den Kleinaktionären die weitere Ucben gung an den industriellen Unternehmungen zu ermög- Wissen Die Frankfurter Zeitung schreibt dazu:„Soviel wir lomm„ sind die Erwägungen innerhalb der in Betracht ten geuden Reichsressorts über die Möglichkeiten verstärk- noch chutzes für die sogenannten Rleinaktionäre daß 4 abgeschlossen. Wir halten es aber für fraglich, detz Her Entscheidung in dem Sinne fällt, wie der Antrag i derrn v. Raumer verlangt. Für eher möglich hielten Ationge Regelung der Art, daß die Interessen der Klein- j durch eine Sonderregelung für die Durchsetzung Groß Rechte gegenüber den einzelnen Gesellschaften und den uch tionaren wahrgenommen werden. Es spielt hierbei besitz 1e Erwägung mit, daß die Zersplitterung des Aktien- geh es in viele kleine Hände, die damit nicht ganz umzu- Fieſles Terstehen, keinesfalls eine ideale Lösung vorstellt. keiteicht wird ein Ausweg aus den vorhandenen Schwrierig- kecht dadurch getunden, daß die Entscheidung von A n- bungsklagen oder Protesten der Klein- Fachifenà re gegen Beschlüsse, die hre Interessen beein- des igen, nicht der ordentlichen Gerichtsbarkeit, sondern deben e ren Treuhändern übertragen wird, die besich den Interessen der Kleinaktionäre àuch allgemeinc Tönnen Punkte der erwähnten Art zur Geltung bringen Auedeeu mgenten wir doch bemerken, dag die vielen Rlein- Sn e, die„mit dem Aktienbesitz nicht ganz umzugehen Kark in der Zeit einer stabilen und für sich Mros Zusammengeschrumpft sind. Ein Blick in die Börsen- Masge unserer Banken genügt um zu erkennen, daß der in denandrang der angehört. Wenn aber Nne Zeit skarkster Arbeifsbelastung mit der„Zersplitte- soll Aktienbesitzes“ 1 Werden mußte, warum Wirklie in ruhigen Zeiten nicht gehen? Es scheint uns doch enn ch. als Walle man das Pferd am Schwanz aufzäumen, wen,man die Aktionäre erst zur Beschreitung des K l a Re- Llades drangt und ihnen dann für Anfechtungs- denn en Erleichterungen verschaflen will. Rann Taiechlent auch auf diesem Gebiet an einen Abfau der Werdeng ngskklagen. statt an eine Vermehrung gedach! Weik⸗ haben sich auch bereits eine Anzahl von Klein- derlin mär-Schutzvereinigungen gebildet, so in durg„Breslau. Dresden, Magdeburg, eigeiß Bremen, Ham- der K Goslar, die sich jelzt zu dem Schutzverband H leinakiienäre und Effektenbesifzer in maunheimer Geueral Anzeiger(Mittag · uusgade) Nannheimer Generel-Anze ————— 0 2 der Rlein-Aktionare der Zersplitterung der„Kleinaktionärbewegung“ entgegen⸗ zuwirken. Schon daß solche Vereinigungen enkstehen zeigt die Lückenhaftigkeit des Goldbilanz-Gesetzes; daß der Klein- aktionar geschädigt wird, zeigt sein mit Opfern verbundener Beitritt zu solchen wohl meist von erfahrenen und ge- wandten Anwälten ins Leben 23 Organisationen. Auf welchen Gebieten diese Schädigungen noch liegen können, das wird jetzt auch in einem Artikel der Kölnischen über Goldbilanz und Goldaztie aufgezeigt. Dort heißt es u..:„Fehlt der gesetz- Iliche Schutz, so müssen die Kleinaktionäre Selbsthilfe greifen und durch Zusammenschluß ihre emeinsamen Rechte Wwahren. Durch eine Unterbewertun er Aktiva, durch eine Veberbewertung der Passiva 180 eine hiermit in Zusammenhang stehende übermäßige Herab- setzung des Goldwertes der Aktie, durch eine Neuausgabe von Faten Aktien zu hohen Goldpreisen, durch Schaffung von Vorzugsaktien, durch Umwandlung bestehender Papier- vorzugsaktien in Goldstammaktien und dergleichen Mani- pulationen kann der kapitalschwache Kleinaktionär gefügig e und zum Verkauf seiner Antelle gedrängt werden ngesehene Gesellschaften werden sich von solchen Wegen freihalten. Der„gesetzliche Diebstahl“, der während der Inflationsperiode so reiche Blüten getrieben und ins- besondere durch die Zuteilung von Vergünstigungsaktien zu dilligen Papiermarkpreisen an Vorstand und Aufsichtsrat die Aktionäre in schandbarer Weise benachteiligt hat, kann in der Hand des„Meisters“ auch künftig reichlichen Gewinn versprechen.,„Bilanzwahrheit und entsprechende Fest- setzung des Wertes der Goldaktie liegen vor allem auch im volkswirtschaftlichen Interesse, dem der Cesetageber seine volle Beachtung schenken muß. Absichtliche Unterbewer⸗ tungen zum Vorteile interessierter Aktionärgruppen führen zur Enteignung des Kleinaktionärs und damit zur œeiteren Verarmung und Proletarisſerung des für den Staat so überaus wichtigen Mittelstandes. Und nicht weniger dringend ist die Gefahr der Verschleuderung des Nationalvermögens an das Ausland. Ein er⸗ heblicher Teil der duktiven Betriebe unserer Volks- Wirtschaft ist in die Form der Aktiengesellschaft gekleidei. Niedrige unen Aktienkurse bieten für das kapital- kräftigere Ausland die Möglichkeit, noch mehr als bisher in der deutschen Industrie maßgebenden Einfluß zu gewinnen. Daß damit der Deutsche aus der Stellung des Herrn in die Rolle des Dieners versetzt werden kann, bedarf keiner Be- 1 mehr. Bilanzwahrheit und objektive ewertung der Aktie nach Maßgabe der vorsichtig abgeschätzten Rentabilitätsmöglichkeiten müssen im volks- Wirtschaftlichen Interesse für die/ Umstellung auf die Gold- bilanz maßgebend sein, Die gesetzlichen Unterlagen bieten freilich hierfür keinerlei Gewähr. Die Entscheidung liegt in den Händen des Aktionärs.“ Auch mit diesen Darlegungen ist die Gefahr deutlich aufgezeigt, welche die Verôrdnung über Goldmarkbilanzen sowohl für den deutschen Mittelstand im besonderen, als für die deutsche Volkswirtschaft im allgemeinen, bietet. Sollte man sich da wirklich nicht zu einer Annahme der Kleinaktie entschließen können? G. H. Zulr Nachdem vorstehende Zeilen schon gesetzt waren lief cke nachstehende Meldung des.B. ein: Berlin, 6. Febr: Aus dem Reichsjustizministerium wird mitgeieilt: Nach den Vorschriften der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923(Reichs- esetzblatt I S. 1253) ist die Zusammenlegung von ktien oder Geschäftsanteilen aus Anlaß der Umstellung einer eee einer Kommanditgesell- schaft auf Aktien oder einer Gesellschaft m. b. H. erst dann zulässig, wenn ohne Verminderung der Zahl der Aktien uswi. der vorgeschriebene Mindestbetra ———5 nicht eingehalten Werden könnte. Durch diese Regelung soll die Gefahr eines Verlustes des Anteil- rechts der Gesellschaften aus Anlaß der Umstellung nach Möglichkeit vorgebeugt und so ein wirksamer Schutz zu- gunsten der Klelnaktionäre geschaffen werden. Den in der Verordnung vom 28. Dezember 1523 enthaltenen Schutz der Kleinaktionare in den Durchführungsbestimmungen noch Weiter auszugestalten, lag von vornherein im Plane der Gesetzgebung. Entsprechend diesem Plane ist nunmehr in Aussicht genommen, die für den Regelfall festgesetzten Mindestbeträge von 100 Goldmark für die Aklien um- gestellter Aktiengesellschaften und 50 Goldmark für die Stammanteile umgestellter Gesellschaften m. b. H. für ge- f unover zusammengeschlossen haben, um der Gefahr — Spezial- Heinrich Hartmann H4, 27, Jungbuschstr. wisse Fälle, derer Angrenzung den berechtigten Interessen Geschäft Telephon 5989 haiselongnedecken Albstor Instorgarnſturen Idelinsfoffe fielssdecken in ron Mödelsfofſs Tischdecken Lelnen Möbelplüsche Je p pi er H 2 e Quolitätswaren zu billigsten Preisen. 98 N—. ee— Taeitböden Wer Flunfische ber in ſegliche: Ausführung; ſerner ab eemeree 10 201ʃ Wierin 1+28 u.„ Erner ab- Speditt Harpten„ Masr——— ge— und ee e Silbertelehen 555„„„„.30 ög. Sertnhercni, febelstr.9 Fannneim nach Iudwigshalen? er. Angebole umt. J. F. und andere Sorten. 8 97⁵8 J Shmies rrr 71 en die Geſchüftatolle der Aktien oder Stamm- Aluminium ſn 1 1 der Aktionäre entspricht, erheblich niedriger zu bemessen. Um zu verhüten, daß einer praktischen Aus- wirkung dieser Schutzmaflnahmen durch eine Zusammen- legung auf der Grundlage der Regelmindestsätze oder Hers auf einer von der Verordnung abweichenden Willkürlichen Grundlage vorgegriffen wird, Verbietet eine Verordnung vom 5. Februar, bis auf weiteres die Zahl der Aktlen usw. aus Anlaß der Umstellung zu vermindern. Gleichzeitig ist vorgeschrieben, daſß auch früher gefaßte Beschlüsse nichi durchgeführt und nicht eingetragen werden dürfen. Eine Umstellung der Gesellschaft auf Goldmark wird durch diese Regelung nicht verhindert; vielmehr sind die Gesellschaften m 5 vor in der Lage, von den übrigen Möglichkeiten der Umstellung Gebrauch zu machen —————— ZQrrr—————-—' Personalien. Die Busam u Dürr G. m. b. H. in Mann- heim, Reparaturwerkstätte elektrischer Motoren u. Apparate etc. teilt uns mit, daß sie anläßlich des Ausscheidens des Gesellschafters Busam die Gesellschaft unter der Firma Vogt, Elektrizitäts-Gesellsch. m. b.., Mann- heim unter gleichzeitiger bedeutender Erweiterung des Geschäftes fortführen wird. Kaufmann Otto Vogt und Ingenieur Fritz Dürr wurden zu Geschäfts- führern bestellt. Deuisenmarkt Am Devisenmarkt wWaren auch gestern starke Anforderungen in Franken und englischen Pfun- den zu beobachten, dagegen wies die Nachfrage lach Dollars einen gewissen Rückgang auf. Auch nor di- sche Devisen waren weniger gefragt. Die Bi-tH wurde aus Zürich mit 130 Centimes, aus London mit 18,50 Bi-+4 für das englische Pfund Sterling gemeldet. In Amsterdam galten folgende Notierungen: Berlin 0,624, Paris 12,0, London 11,50, Schweiz 46,4, New Vork 26678, Brüssel 10,975, Italien 11,65. In Zürigh notierte man: Paris 26,7% London 24,77. Italien 25.25, Brüssel 28.65, New RVork 5,74%4, Madrid 72,40; in London Iten: Paris 92,82%, Brüssel 105,15, Schweiz 24.77, Hollan 11340. Newy vork.31,43, Spanien 33,71, Italien 98,15 und New Vork meldete Paris mit 4,65, London.31,62, Amsterdam 37,50 und Kopenhagen 16,34. Börsenberichte Mannheimer Mrfektenbörse * Mannheim, 6. Febr. Der heutige Börsenverkehr ver- lief in kreundlicher Tendenz. Lebhafte Umsätze er- folgten wieder in Anilin(in Billionen Prozent) zu 28,75 und 2875 ferner in Benz 7,75 und 7,50, Dampfkesselfabrik Rod- berg 6,75, rat., Fahr 9, Waggonfabrik Fuchs 3, Germania 18, Heddernheimer 9,50 Karlsruher Maschinenfabrik 8, Knorr 7780 und 8, Braun Konserven 2, Mannheimer Gummi 27, Maschinenfabrik Badenia 2 und 2,30, Neckarsulmer 8,25, Pfälz. Mühlenwerke.50, Pfalz, Nähmaschinen 4,90 und 3, Rheinelektra 750 und 8, Unionwerke 16,50, Freiburger Ziegelwerke 2,75, Wayss u. Freytag 6,1, Zellstoffabrik Wald- Hof 14, Zuckerfabrik Frankenthal 6,25 und Zuckerfabrik Waghäusel 6,25. Von Banken stellten sich Rhein. Credit- bank 5,75 à3 5½% und Rhein. Hypothekenbank 6,5 bz. u. G. und von chemischen Werten: Goldenberg 7,5., Rhenanie 13., Verein Deutscher Oelfabriken 45 G. und Westeregeln 42 bz. u. G. Von Versicherungs-Aktien gingen Mannheimer zu 60 und Oberrheinische zu 80 Billionen pro Stück um. Waren und Märkte Berllner Metalthörse vom 6. Februar Prelse n festmark fur 1 Kg. Mumſnlum 5. 8. Elek 1r 121.25 121.28 in Barren 227„20 ———.04 1. 1,05-1,½ Ann, ausſänd..80-.70 47120 Blen.57.0,8 9,57. U0 88 iüttenzinn.59-.6 150•.70 RHohrink(Vb.-Pr.)———.— okel.3240 23-.40 d0. Vork.).83 771 0,83-.64-Antimon.631,70 0 76172 Plattenzink 9,53-0,54 0,82.0 84 Jliner für 1 Gr. 87 28.87%5.50· U8,0 210¹.¹⁰ Slatin p. Gr.—— Lendon, 6. Februat(WB) Metallmarkct.(in Lst. f. d. engl. t. v. 1016 kg. 5. 6. Blel 32.62 32.87 bestseleci. 60 25 66,25 Link 35.12 3512 Nickel 130— 130.— Ouecksib.87 9,87 Zinn Kassa 257 25 259.25 Hegulus 50.— 38.— 5 0. Hupterkass 60 73 60.87 d0 3 Monat 01.62 01.02 d0. Eleklol. 66 25 60.50 Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. Ei Mannheim E 6. 2. Dtrektion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Vexrantwortlich für den polltiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitix und okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Wiliy Müller; für Hindelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Verkaufslager: 0 1, 3, Paradaplatz Fabrik: Huthorstweg 21—27 Mitlienär in Rentenmark können Sie dureh das Große Los Haupigewlnn von cutl. 7 zur Verlosun IMillion e 1 ——— Leonhard Schiffers Fernsprecher 6083. 8⁴⁴ bel der Pieußꝭ · Suddeutschen · Staatslottetie welden. wobei zusammen tast 0 Geldschrank u. Tresorbau Einzige Fabrik am Platze 20 Millionen Hagasis vun eull. kommen. Lospreis ½1—2 7— 1˙5 Zilehung schon per Klasse 2 M. I2 M. M. IJ M. 7. 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Eicheisheimerstr. 24— Ludwigsha!f 81, Prinzregentenstr. 17— Neckarau Schulstr· Oeffenilich Angestellten-Versammlung Freitag abend 7 Unr NISELUNGENSAAl.. 9 Thema: Die Massenkündigungen in Handel und Industrie T NMeu ing e ree fen Allgemeiner freier Angestelltenbund Ortskartell Mannheim. 2 5000 Gintaßtarten ſind deun Z. d n Boltshaus) ſowie an des 29 05 2 Abendkaſſe erhältlich. ein Sran grucger 7 faal, b Naud- al. Hlaszen-loltetie]., eee 1 Pramie und 102000 dewinne bornehe Wber B 4 n ln Betrage von fast 4400 genen gurge e m iuſe Daffelganditucgermiukronæe 98,80, S8˙ onen genten- Narz e 2 2 Größter Gewinn IIgabe vorerſt nich Frotfierhondtücher weig 1. 983]ↄ G6Ort im gdae za 1 Finzon.-I. fgetten 6te 16 an — 22 2 Seite. Nr. 63 mannheimer General-Anzeiger(mitiag-2. sgabe) 7 5 20000 Meter bilnige Tephors. Hemdentudzc. Beli-Damastc. — kariert, nur —— den 7. 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Vir duchen rum bofortigen Kostüme von Atelier Adler. ES wird gebetien die Vorverkauisstellen zu benütren um großen Audraug un den Abendkassen vu vermeiden. vorverkahfsstellen: Straußz-Dreher, E 1 und Rheinbrüdte, Sator, Kaufhaue Verkshrsverein, Kaufhaus, A. Scmidt, R 4, Blumennhaus Tattersall. 16308 Tanz bis 2 Uhr. — Pelef 70 0 ö 50 Edelweig-Oel Eintritt einige tüchtige Lehrmädchen. Vorstellung zwischen —10 Ube vormittags Fischer-Rieg el ane Schuh Berlin W. 388, Potsdamerſtr. 220, De 2. 12. 28. 2 75 15 r Bildſtreifen der Decla„Der ver⸗ — rene Schuh“ iſt ein Kulturfilm und eines der feinſten deutſchen Lauf:;; dwerke, die bisher geſchaffen ſind, rt, auch von den Verwaltunzsbehörden »uͤulturpolttiſchen Geſichtspunkten 5— in jeder Weiſe bei ſeiner Ver⸗ — tung gefördert zu werden, insbeſon⸗ de durch Erlaß oder doch Ermäßigung Luſtbarkeitsſteuer, oder irgend eine andere Maßnabme, die den breiteſten bant gen, auch den ganz Unbemittelten, den Beſuch einer Borführung ermöglicht. 9⁴ Pn — der ſeſort pbet. ſyncr.. 513 Acge. Hrauchekuntihe henägtenz —— 1 Sperlalmarke gesetzl. geschütst. An Erzenants vgn kbeter, aber ſo liebenswürdiger Umdich⸗ daß die ſchwierige Aufgabe, dem Der Lebenslauf eines großen Mannet in ſechs Akten. gene emfea Begründung: Der Bildſtreifen behan⸗ 5 belucht. Foflendeier Feinneit onenmodemagazin Hünerbelg. P 6,2924 eneeeeeeeeeeeeeer meeeeeeekebeetennd einſachen Mann wie dem Gebildeten, der 15 Wieder einmal iſt auf dem Filmmarkt ein hiſtoriſcher · 8 du wie dem Alter. vieles zu bieten. Fum erſchienen, der in bezug auf die Regie, Darſtellung Liter„ dauſheg Zuräcgreiſen auf ein altes 10 und Photographie ganz einzigartig iſt. Die Titelrolle wird* tektlen⸗ Neſfant suechen s. Kulturgut in einer neuen und von Emil Fannings gegeben, dem Dagny Servaeß; iſ. anſprechenden Faſſung hier gelöſt iſt. Der Bildſtreifen ſt ſeinem Gedanken⸗ 55 Gemütsgehalt nach ein ſo echt deut⸗ ches Werk, daß, wenn ein Ausländer Bildern fragen ſollte, die ihm deut⸗ Weſen zu veranſchaulichen geeignet wüen, man ihm dieſen Aſchenputtelfilm wöfübren müßte. Der deutſche Zuſchauer Wale ſich der eigenartigen deutſchen iſchung von finnigem Ernſt u. ſonniger Heiterkeit, von echtem Humor u. witziger ſante zke, von Sinnlichem und Ueber⸗ Grmlichem im deutſchen Geiſtes⸗ der an dieſem Bildſtreifen be⸗ 2 Der Film iſt ferner ein Werk —— bilderhafter Anmut und G2 zugleich voll zarten ethiſchen Haltes, Wie wenige andere erſcheint Sane gerade den Druck der harten bedwart durch eine ſiehaft wirkende f d doch ſeine Ablenkung auf eine kurze als Marketenderin und ſpätere Kaiſerin Katharinga zur Seite ſteht. Emil Janninas, den wir in letzter Zeit in einer Reihe recht verſchtedgner Rollen zu ſehen bekamen, gtot hier die Rolle des Halbbarbaren in ſeiner Ungeſchlacht⸗ hbeit, ſeiner täppiſchen Sinnlichkeit und rohen Brutalitäl it einer ſeltenen Echtheit, eine Charakterſchilderung, der man eine rein menſchliche Sympathie nicht wird verſagen können. Daguy Servaes erſtrahlte in bezaubernder Anmut und Schöndeit und gefällt durch ihr ſemperamentvolles Spiel. 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Sarmen„Emilia Posszert Don jose, Sergeant„Alfred Färbach N Stierfeehter Adolf Permann à. d. ienaez Lentnant Matnien Frank Ner Es, Sergeant Hugo Voisin 4¹ Micaela, ein—— Geier Dancairo o Voisin — Schmuggler Fulfee Massalsky Ellsa Ech Trautmann Frasquita Zigeuner- Mereẽdes mädchen Helene Reifert Heute abends 5 Unr, Harmonie, D 2, 5 flermann Metz · Kari Rinn Sonaten-Abend für Planoforte und Violine von C. Franck, R. Strauss, A. Drorak. 992 Karten an der Konzertkasse Fleckel, O 3, 10, im Mannheimer Musikhaus, P 7, I4a. Blumenhaus Tatiersall. Schwetzingerstr. 16 und Abendkasse Heute letzter Tag? Kammer-Lichtspiele D 2. 6 Niüächst Paradeplat: D 2, 6 Versädumen Sie nicht den 1. Teil Buffalo Bill dee Wüd-West-Reiter · Schauspiel in 6 spannenden Akten, sowie Narru eriebf Vaterireuden!. Harru begent Seipstmord 2 heit 2 in 4 Akten m. Harry Sweet. Iygendliche haben Zutritt. 8182 auerumädchen Ihre VERMAEHLUNG geben bel annt 9744 Fritz Hausen jr. Herta Hausen geh. Eschellmann Goethestr. 6 7. 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