de u 5 855 F manndeim u. Umgedung vom 14. dis 20. der 28: 80 Sold⸗pfg. die monatl. Orzieher verpflichten eng,at, denoerund der wietſchaltlichen ver vältaſſe Ioecktonto werdende oreiserböhungen onzurr. ennen. poft⸗ um 17500 Rar Saupt zeichaftsnelle dekr. e. f.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Nneckarſtadt, wald⸗ Leneral ernſpr. nr. 7061 502, 7033, 70a. 70a5. Telegr.Ndr. anzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer§rauen⸗ Badiſche Neneſte Nachrichlen Zeitung und Mann 15 Sanktionen für die Pfalz Maßnahmen der Nheinlandkommiſſion 5 Havas meldet aus Koblenz folgende Sanktionen anläßlich der rmaſenſer Ereigniſſe: Die Rheinlandkommiſſion hat einſtimmig den Belage⸗ rungszuſtand über Pirmaſens und die Umgebung be⸗ ſchloſſen. 2. Die Nheinlandkommiſſion hat einſtimmig die Aufhebung der nationaliſtiſchen vereine von Pirmaſens an⸗ geordnet. 5. Die Urheber der Unruhen werden vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt werden. 8 4 der Verkehr in der Nacht iſt verboten. 5. Der verkehr über die Rheinbrücke iſt verboten. 6. Die deutſche polizei wird unter den Beſehzl der Militär⸗ behörde geſtellt. In Speyer iſt der Verkehr von Kraftwagen und Motorrädern der Beſatzungsbehörde unterſagt worden. für Der Sonderausſchuß der J. R. K. wu die Pfalz, über deſſen Bildung bereits im Mittagsblatt berichtet de 8. um ſofort Maßnahmen zu prüfen und auszuarbeiten, die wiedordnung und das Funktionieren des öffentlichen Dienſtes de erherſtellen ſoll, beſteht aus dem engliſchen Kapitän Berry, Maz franzöſiſchen Oberſt'Arbonneau und dem belgiſchen Lerſchlas arns. Die Entſcheidung entſpricht einem franzöſiſchen g. vdon Immer noch franzöſiſche Unterſtützung Separatiſten in Kaiſerslautern erfreuen ſich immer ſie eines unverdienten Schutzes der Franzoſen Nicht nur. daß Umſtlf ihren Ausfahrten militäriſche Bedeckung finden, ſondern der amt, and. daß ſich die Sünderbündler im dritten Stock des Bezirks⸗ ſrats eingeniſtet baben. in deſſen zweiten Stock ſich die Büros der 8 nzöſiſchen Delegierten befinden hat geſtern ihre gewaltlame de tfernung aus der Stadt unmöglich gemacht. Wegen des apgeblichen Eindringens in die Deleaation iſt ſogar der Führer * Schutzmannsauf⸗ebots, Polizeikommiſſar Mohler., verhaf. wWa worden, der geſtern. wie gemeldet, im Bezirksamt erſchienen uin Aufſchluß über die Mißhandlung des von den Separatiſten keit fteten Gerichtsſekretärs Leonhardt zu verlangen. In Wirklich⸗ Stoctotten ſich die Voraänge aber auf dem Hausflur des unteren werks abgeſpielt. Auch der Polizeivorſtand, Polizeirat Eng⸗ lur un., wurde geſtern mehrere Stunden auf der Ortskommandan⸗ badeeſtaehalten weil anaeblich die Schutzleute zuerſt geſchoſſen Sch u ſollen Tatſächlich iſt aber von den Schutzleuten kein einziger abgegeben worden; wohl aber ſind fünf von ihnen im un. Poli dem Gebäude verwundet worden. Wie ſchwer die der zei in Kaiſerslautern zu arbeiten hat geht daraus hervor, daß Frananzen Schutzmannſchaft beim Einfall der Separatiſten von den zeiratoſen nur ſechs Revolver überlaſſen worden ſind. Poli⸗ at Engmann iſt heute früh ſchon wieder vor die Ortskomman⸗ grüner vorgeladen worden. Vom Beꝛirksamt weht noch immer die Samepeiß rote Separatiſtenfahne. Vom Rathaus war. ſie am Piede beruntergeholt worden; da der Stadtrat ſich weigerte, ſie Heuter ochziehen zu laſſen beloraten dies die Sonderbündler ſelbſt 8 iſt die Flagge natürlich heruntergeholt: die Herrſchaft der hebändeniſten erſtreckt ſich alſo nur noch auf das Bezirksamts⸗ eum Schutze des Bezirksamts in Kirchheimbolanden, beſtenn ſich die franzöſſſche Delegation und die Separatiſten, behörde Gil ſind franzöſiſche Truppen eingefroffen. ſuthte ne, Abordnung der Bürgerſchaft von Neuſtadt a. d. H. ver⸗ derastgeſtern die Seporatiſten zum freiwibligen Abzug mu Ve laſſen. Der Separatiſtenführer Wenk, die rechte Hand des 22 Seeckt für Aufhebung des Belagerungszuſtandes Zum 1. März General v. Seeckt bat geſtern an den Reichspräſiden⸗ folgendes Schreiben aerichtet: 58 Ver Sehr geehrter Herr Reichspräſident! Sie haben mir durch Ihre krordnung vom 18. November 1923 außerordentliche Voll⸗ Jufiel ten übertragen. Ich glaube, daß die Aufgaben, die mir damit ſt* imallgemeinen erfüllt ſind. Die Staatsautorität niern gefeſtigt, daß die unter dem Ausnahmezuſtand eingeleitete Sa⸗ weiteng unſeres Staats⸗ und Wirtſchaftslebens auch ohne ihn nu ergeführt werden kann. Ich ſchlage daher vor, die Verord⸗ ſend men vom 286. September und vom 18 November 1923 zu An⸗ drüſtd ärz aufzuheben. Falls Sie, ſehr verehrter Herr Reichs⸗ ſichteit nt. dieſe meine Auffaſſung teilen, bitte ich Sie, ſie der Oeffent⸗ eit bekannt zu geben.“ dufſder Neichsvräſident bat bierauf qeantwortet, daß af din heb aſſung des General v. Seeck“ beitrete und demaemäß in üder zinſtimmung mit dem Kanzler beabſichtige, die Veradmmnean ſpricht en Ausnabmezuſtand zum 1. Mär⸗ aufzuheben, elcch en Paa Reichspräſident dem General ſeinen Dank für die dem nd geleiſteten Dienſte aus. 55 Die strafverfahren über die hamburger Unruhen licht Jufarund des Artikels 48 wird heute eine Verordnung veröffent⸗ ſa werden. die ſich mit der Durchführuna der mit den Unruhen in achdeh ura zuſammenhängenden Strafverfahren befaßt. OGeri. die anfanas vorgeſehene Einſetzuna eines außerordentlichen Wi 8 ts aus Sparſamkeitsrückſſchten aufoegeben werden mußte, dige Seer Staatsaerichtsbof zum Schutz der Rerublik jetzt die zuſtän⸗ on telle für dieſe Nerfahren. Der Staatsgerichtsbof erſcheint aber Waſſ wegen ſeiner ſchwachen Beſetzung als ungeeianet. derartige enverfahren zu behandeln. Infolaedeſſen iſt durch die neue Ver⸗ ordy ais ang die Aburteilung der Angeklaaten den Strafkammern Dieſe Regelung ſeu. rdentliche Gerichte übertragen worden. d nicht gelingen, ſich noch weiter zu behaupten. Arkstommiſſors Gahriel, begab ſich herauf zum Bezirksdelegier⸗ ten Dellande Er kehrte mit dem Beſcheid zurück, der Delegierte habe ihm den Befehl erteilt, zu bleiben. Die Sepala⸗ liſten haben im Lauf des Nachmittags ihre Wachen auf denn Hür⸗ germeiſleramt verſtärkt. Marolkaner ſtehen in der Nähe des Bar⸗ germeiſberamts mit zuſammengeſetzten Gewehren in Bereigßſchaft. Die Cage in Dürkheim und Tudwigshafen Geſtern abend fand eine Anſammlung von Bürgern vor dem ſeparatiſuſchen Bürgermeiſteramt in Dürkheim ſtall, in dem ſich bewaffnede Gendarmerie und zwei ſeparatiſtiſche Beamie befinden. Es wurde ihnen einige Minuten Frist gegeben, das Amtsgebäude zu verlaſſen. Die Separatiſten entſprachen dieſer Aufforderung nicht. Von der deutſchen Polizei und Gendarmerie wurde hierauf die Abſperrung des Platzes verfucht. ze Bevölkerung überrannte ſie jedoch und drang in das Gebäude ein. Die ſeparatiſtiſche Beſatzung wurde durch Schüſſe, Meſſerſtiche und Prügel ſchwer verwundet und in den Hof des Amtsgebäudes hinunterge⸗ ſchleppt. Ein Teil von ihnen, darunter der ſeparatiſtiß he Bezirks⸗ kommiſſar Jäger wurde in das Krankenhaus verbracht Zum Schutz des Bezirksamts, in dem ſich die franzöſiſche Vezirksdele⸗ gation befindet, ſind etwa 30—40 Mann franzöſiſche Trup⸗ pen eingetroffen. Ein von der Bevölberung geſuchter Separatiſt wurde, als er abends mit dem Zug eintraf, von der franzſiſchen Gendarmerie am Bahnhof in Empfang genommen und in das Be⸗ zirksamtsgebäude verbracht. Die deutſche Polizei hat von der fran⸗ zöſiſchen Delegation die Weiſung erhalten, die Täter der erwähnten Vorgänge zu ermitteln, widrigenfalls Verhaftungen von Veamten zu gewärtigen ſeien. Der Ludwigshafener Bezirksdelegierte Major Menne⸗ trier hat wegen des Abzugs der Separatiſten keine bindende Zuſage erteilt Er erklärte: die Separatiſten werden henten hinausgehen und die deutſchen Beamten kommen dann vorn herein. Der Delegierte hat den Separatiſten die Ausübung jeder palizei⸗ lichen Tätigkeit verboten und ihnen den Rat gegeben, das Baezirks⸗ amt tagsüber nicht zu verlaſſen, weil die Stimmung der Vevölkerung derart erregt ſei, daß er ihnen keinen Schutz gewähren könne. Auch riet er den Sonderbündlern, ihre Poſten vor dem Bezirksamt ein⸗ zuziehen. Auch in Ludwigshafen denken die Autonomiſten ihr Ner⸗ bleiben einzig dem Umſtand. daß die Beſatzungsbehörde ihre Büros in demſelben Haus wie die Separatiſten hat. „Das Maß der Untaten iſt voll!“ Kennzeichnend für die. Stimmung der pfälziſchen Bevölkerung gegenüber den Separatiſten und das Schwinden der ſeparatiſtiſchen Macht iſt folgender Artikel der„Pfälziſchen Rundſchau“ vom heutigen Tage: 5 „Ein Aufatmen geht durch die ganze Pfalz. Das ſeparatiſtiſche Gewalt⸗ und Schreckensregiment liegt in den letzten Zügen. Wenn es noch eine Gerechtigkeit in der Geſchichte gibt, ſoll es ihnen Das Maß ihrer Untaten iſt voll. Die Tage, die die pfälziſche Bevölkerung unter ihrer Schreckensherrſchaft durchgemacht hat, werden ſo raſch nicht vergeſſen werden. Was hatte die Pfalz nicht alles unter ihnen durchzumachen: Mißhandlungen, Unterdrückung jeder freien Mei⸗ nungsäußerung, Erpreſſungen, Diebſtähle waren an der Tagesord⸗ nung, die Zahl derer, die durch die Separatiſten ihr Leben einbüßten oder Haus und Hof verlaſſen mußten, nicht zu vergeſſen. Kein Wun⸗ der, wenn ſich ob all ſolcher Vorkommniſſe eine ungeheure Er⸗ regung in der pfälziſchen Bevölkerung anſammelte, die ſich in Pir⸗ maſens Luft machte und auch auf die übrigen Städte überzugreifen ſcheint. Die Pfalz fällt damit erneut und eindeutig ihr Urteil über die ſeparatiſtiſche Bewegung in der Pfalz, wie ſie es ſchon früher getan hat. Sie beweiſt damit erneut, daß es elende Lügen waren, wenn die Separatiſten behaupteten, ihre Bewegung ſei ſpon⸗ tan aus der pfälziſchen Bevölkerung hervorgegangen und ſie ſeien mit deren Willen da. Mit ſolchen Leuten konnte die Pfalz ſchon des⸗ wegen nichts haben, weil ihnen ſede moraliſche Qualität fehlte, um als Vertreter der pfälziſchen Bevölkerung gufzutreten. Sie ern⸗ ten heute, was ſie geſät haben. Eine trübe Epiſode in der pfälziſchen Geſchichte geht ihrem Ende zu.“ 2 2 veröffentlichung der Steuernotveroroͤnung UEJ Berlin, 14. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die geſtern vom Kabinett beſchloſſene dritte Steuernotperordnung wird heute bereits veröffentlicht werden. Aus dem Inhalt iſt als Weſentlichſtes hervorzuheben: Artikel—5, daß die Aufwertung der Hypoiheken auf 15 Prozent des Goldmarkbetrages erfolgen ſoll. Der Schuldner kann ſedoch eine Herabſetzung verlangen, wenn mit Rückſicht auf ſeine wirtſchaft⸗ liche Lage dieſe Forderung unabweisbar erſcheint. Als Goldmark⸗ betrag gilt im allgemeinen bei Forderungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1918 der Nennbetrag. Für die öffentlichen Anlagen wird die Aufwertung des Kapital⸗ und Zinsanſpruchs auf alle vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung aufgenommenen Schulden aus⸗ geſchloſſen, ſoweit dieſe auf Reichsmark lauten,„bis zur Erledi⸗ gung ſämtlicher Reparationsverpflichtungen“. Der Geldwertausgleich zugunſten des Reichs beträgt 2 Proz. Die Be⸗ ſtimmungen über Inanſpruch genommene Kredite befinden ſich noch in Vorbereitung. Bezüglich der Aufwertung von Notgeld iſt es bei der Vorlage verblieben. Die Beſtimmungen über die Auf⸗ wertung zugunſten der Länder bei bebauten Grundſtücken ſind im weſentlichen unverändert geblieben. Wichtig iſt hierbei die Beſtim⸗ mung, daß den Hausbeſitzern ab 1. April 1924 mindeſtens 30 Prozent der Goldmiete zur Beſtreitung von Inſtandhaltungsarbeiten uſw. verbleiben muß. Heute vormittag hat, wie wir hören, in der Reichskanzlei noch eine Ausſprache mit Vertretern der Länder ſtattgefunden. Man rech⸗ net damit, daß der Entwurf noch heute abend herauskommt. „„Abrüſtung. Italien erhöhte das Militärbudaet um 100 Millionen Lire für die Vermehruna der Mobiliſſerunasvorräte. * Das Ermiktlunasverfahren gegen Major Gilbert. der bekannt⸗ lich vor einigen Tagen von der volitiſchen Polizei feſtgenommen wurde, iſt jetzt abaeſchloſſen Gilbert wurde dem zuſtändigen Richter vorgeführt. der unter der Beſchuldiaung dos Landesverrate und des Verrats militäriſcher Geheimniſſe ihn in Haft behielt. Mit nämiſch auch aus Gründen der Sicherbeit notwendia geworden. weil bur ch ſtarke Anhäufungen von Unterſuchnnasgefangenen in Ham⸗ dort in der letzten Zeit wiederholt zu Krawallen geführt hatten. dem geplanten Anſchlaa auf General Seeckt hat dieſes Verfahren nichts zu tun. Verkaufspreis 10 Soldpfeunig 1924— Nr. 76 Anzeigenpreiſe nach Carif, dei vorauszahlung pro eln⸗ ſpallige Kotone zeile für Allgemeine Finzt gen.40 Soldmar? Reklamen 1,50 Soldmark. Lur Anzergen an beſuimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine berantwortung uber⸗ nommen höbere Sewall Streiks. Heteiedsſtörungen uſw. derechtigen zu teinen Exſatzanſp üchen ür ausgeſallene oder veſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Rufnahme don an⸗ zeigen. Ruftr. 8 Fernſpr. ohne Gewühr. Gerichte ſt. Mannheim, heimer Muſik-Seitung Das unzer ſtörbare Deutſchland Jahrelang war es in England Keynes allein, der immer wſe⸗ der mit unwiderleglichem Material den Widerſinn und die Gemein⸗ gefährlichkeit des Verſailler Vertrages nachwies. Nach und nach hat ſich ihm eine Reihe von Sekundanten zugeſellt, die dasſ lbe Thema, ſei es vom politiſchen, ſei es vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus variierten. Aus den jüngſten Veröffentlichungen ragt nun das Buch Morgans„The present State of Germany“ hervor, das ver⸗ dient, auch in Deutſchland ſo weit wie möglich bekannt zu werden. J. H. Morgan iſt Profeſſor des Verfaſſungsrechts an der Lon⸗ doner Univerſität. Er erwarb ſich unter dem Titel eines Brigade⸗ Generals während des Krieges, wo er für die bri iſche Werbearbeit in Belgien und Frankreich nach ſogenannten deutſchen Greueln herumſuchte. Nach dem Kriege war er vier Jahre lang eifriges Mitglied der militäriſchen Kontrollko mmiſſion in Deutſchland und zeichnete ſich hier durch gleichen Eifer und gleiches Talent aus. Wie der Londoner Vertreter der„Köln. Ztg.“ in einem Bericht über das Morgan⸗Buch, dem wir die nachſtehenden Ge⸗ dankengänge entnehmen, mit Recht hervorhebt, braucht ein ſolcher Mann wohl kaum ausdrücklich zu verſichern, daß er kein Deutſchen⸗ freund ſei, wie er es durch manche ſehr törichte und ſehr ungerechte Bemerkungen in dem Buch ſelbſt beweiſt. Aber ſeine unfreundliche Einſtellung gegen Deutſchland und das deutſ he Volk macht das Zeugnis ſeines Buches nur umſo wertvoller, und dieſes Zeugnis geht dahin, daß der Veiſailler Vertrag auch inſofern ein Mißgriff iſt, als er eine dauernde Ohnmacht und Wehrloſigkeit Deutſchlands anſtrebte. Morgans vierjährige Erfahrungen in der Ausführung der Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages haben ihn überzeugt,„daß materielle Entwafknung nie voll⸗ ſtändig oder ſicher ſein kann, ſolange moraliſche Entwaff⸗ nung ſie nicht unnötig gemacht hat.“ Und von dieſem Geſichtspunkt aus und nicht aus irgend welchen Sympathien für Deutſchland warnt er die Verbündeten eindringlich vor weiterer Aufrei⸗ deutſchen Nationalgefühls und befürwortet Zuge⸗ ſtändniſſe an Deutſchland. Morgan kann nicht genug betonen. daß die Wiederbekehrung de⸗ deutſchen Volkes zum Evangelium der Gewalt das Werk der Verbün⸗ deten ſei und daß auch das verſtümmelte Deutſchland noch ein Ri'eſe ſei, der zur Verzweiflung getrieben, Eüropa in ein Trümmerfeld verwandeln könne.„Bildet euch doch ja nicht ein“, ruft er aus,„wie das ſo viele unſerer Freunde jenſeits des Kanals tun, daß ein Zu⸗ ſtand der Anarchie in Deutſchland eine Sicherheit für den Frieden Frankreich iſt. Gerade ein Zuſtand der Anarchie iſt der Nähr⸗ boden großer militäriſ her Oligarchien. Und noch weiter, wenn ihr gegen ein Volk Gewalt anwendet, ſo lehrt ihr es zuletzt, ſelbſt an nichts weiteres zu glauben.“ Auf den Einwand: Ja, aber Deutſch⸗ land iſt doch entwaffnet, antwortet Morgan: „Gewiß, wir zerſtörten deutſche Kanonen— einige 35 000—, wir zertrümmerten Gewehre— einige Millionen—, wir ſprengten Feſtungen in die Luft, wir legten Dynamit in Pulverfabriken, wir ſchleiften Krupps Waffenfabriken. Aber es gab drei Dinge, deren Zerſtörung uns nie gelang und nicht gelingen konnte— Mannſchaften, Induſtrie und Wilſenſchaft. Von dem Problem der Mannſchaften, der dienſtfähigen Mannſchaften. ſpreche ich nicht ganz ruhig; denn als Vizepräſident des Unterausſchuſſes für die Mannſchaftsdeſtände war es eine meiner Hauptaufgaben, die Demobiliſierung der alten Armee und die Beſchränkung der neuen durchzuſezen. Und eine vierjährige Erfahrung gab mir die Ueber⸗ zeugung, man könne nicht hoffen, durch irgendein Mittel, das hinter einer militäriſchen Beſetzung des ganzen Landes zurückbleibe, die dienſtfähigen Mannſchaften einer großen Armee zu baoſchränken, wenn man nicht die öffentliche Meinung dieſer Nation für ſich ge⸗ winnen kann. Was die Induſtrie anbelangt, ſo gibt es nur ein Mittel um eine große induſtrielle Nation zu entwaffnen, und das iſt die Zerſtörung ſeiner Induſtrie. Der Krieg iſt techniſch, ja mechaniſch geworden, daß jede große Maſchinenfabrik ein mögliches Arſenal iſt und die Betriebsanlage, die eine Röhre für gepreßte Luft oder einen Propellerſchafft herſtellt, kann beinahe ebenſo gut dazu verwendet werden, ein Kanonenrohr herzuſtellen. Vor einem Jahr verſchick⸗ ten wir an unſere Offiziere in den deutſchen Induſtriebezirken ein Rundſchreiben mit einer Reihe von Fragen dahingehend, wie launge Deutſchland nach Abzug der Kommiſſion brauchen würde, um ſeine rößte von Waffen und Munition zu erreichen. Sch kann die Antworten nicht geben— ſie ſind geheim— aber ſie würden Erſtaunen erregen.“ Was die Wiſſenſchaft anbelangt, ſo weiſt Morgan darauf hin, wie weit Deuzſchland andern Natiozen in der Chemie voraus iſt und wie es unter dem Verſailler Vertrag nur verpflichtet ſei. den Verbündeten die Beſchaffenheit und Herſtellungsart aller Spreng⸗ und Giftſtoffe oder andern chemiſchen Präparate, die von ſeiner Regierung im Laufe des Krieges angewandt oder zu dieſer An⸗ wendung vorbereitet worden ſeien, mitzuteilen, aber nicht, was ſeit dem Krieg getan worden ſei. In der Beantwortung der eindringendſten Fragen, die die Kontrollkommiſſion geſtellt habe, hätten ſich die deutſchen Gelehrten und Profeſſoron ſehr dumm ge⸗ ſtellt, und zatſächlich habe die Kommiſſion ſehr wenig heraus⸗ gefunden. Man könne ein Pferd zum Waſſer führen, ader es nicht zwingen zu trinken. Bezüglich deſſen vollends, was heute in den deutſchem Laboratorien vor ſich gehe, wüßten die Verbündeten nichts und könnten nichts wiſſen. Morgan gibt übrigens zu, daß die Einleitung zu Teil V des Verſailler Vertrags Deu'ſchland zu der Auffaſſung berechtigt, daß ſeine Zuſtimmung zu der Ausführung der Beſtimmungen über Landheer, Seemacht und Luftfahrt„durch die Einleitung einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung alrer Nationen“ bedingt iſt, und 1 die Verbündeten dieſe Bedingung in keiner Weiſe erfüllt haben Morgan kann nicht genug betonen, wie ſehr der Einmarſch der Franzoſen ins Ruhrgebiet, an deſſen Unrechtmäßig⸗ keit er als der Verfaſſer des Rheinlandabkommens trotz ſeiner franzöſiſchen Sympathien nicht zweifelt, in Deutſchland den Geiſt eines feurigen Patriotismus neu belebt hat, und er verrät an mehr als einer Stelle, einen wie tiefen Eindruck die Anzeichen dieſer Neubelebung auf ihn machten. Er ſchreib!: „Was während aller der Jahre meines Aufenthalts in Deutſch⸗ kand den bleibendſten Eindruck auf mich machte iſt dieſe Einheit bei aller Verſchiedenheit der Slämme, dieſe Wiedergeburt eines neuen nationalen Bewußtſeins. Wenn ich eine Schar Studenten in Reih und Glied mit ihren Stöcken ſtatt Gewehren marſchieren ſehe— und ich ſah das hundertmal— ſo ſehe ich nicht. wie gewiſſe Alarmiſten, den Stamm eines Regiments oder den Embryo eines Armeekorps. Nicht, was ich ſehe, macht Eindruck auf mich, ſondern was ich nicht ſehe. Nicht die Dinge. die man ſieht, ſondern die Dinge, die man nicht ſieht, beſtimmen menſch⸗ liches Schickſal, nicht was zeitlich iſt ſondern was ewig iſt. Und zu dieſen Dingen gehört die Seele einer Nation. Nicht die militäriſchen Uebungen dieſer jungen Leute, die dem einen vathetiſch, einem andern lächerlich und einem dritten unheilvoll er⸗ ſcheinen, beunruhigen mich, ſondern der Geiſt, der ſie belebt. „Dreimal gewappnet iſt der, deſſen Streit gerecht iſt“, und wenn ich ſehe, wie eine große Nation wie ein Mann von dem Gefühl 2. Seite. Nr. 76 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 924 Donnerstag, den 14. Jebruar beſeell iſt, daß ihr bitter Unrecht geſchehen i eine Nation, die die Feſſeln, die ſie binden, gerreißend alles vor ſich herfegen mag in der Durchſetzung ihres Rechts zu leben.“ Ein andermal beſchreibt der Engländer wie er im Weimarer Kirchhof das ſchöne Denkmal für die Gefallenen der Stadt Weimar ſah, oder wie er in der Nikolaikirche in Berlin einem Trauergottes⸗ 4 des Deutſchen Offizierverbandes beiwohnte, und fährt dann In ſolchen Augenblicken wie dieſen glaubt der fremde Eindring⸗ ling plötzlich den Pulsſchlag einer Nation zu fühlen ihr Gefühl zu verſtehen ihre Gedanken zu ahnen und beinahe den Schlag ihres Herzens zu hören. In ſolchen Augenblicken iſt er wie gebannt— er muß hören, ob er will oder nicht—, und er begreift beinahe intui'iv daß nichts je die Seele einer Nation auslöſchen konnte und kann daß ſenes muſtiſche Bild Burkes, das das Leben einer Nation als eine Gemeinſchaft zwiſchen den Lebenden und den Toten malt welche kein menſchliches Werkzeug auflöſen kann, keine Fiktion politiſcher Spekulation ſondern der Ausdruck einer unſterblichen Wahrheit iſt. Manche Nation iſt durch ihre eigne Hand umgekommen aber keine durch die Hand einer andern. Das iſt eine Intuition, die mir nicht einmal ſondern of!: im Laufe der letzten vier Jahre kam— auf der Höhe der Wartburg als ich eine Gruppe Studenten„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ ſingen hörte. Unter den Linden, als ich die Muſik eines Infanterie⸗ bataillons das Nationallied ſpielen hörte. im Theater, als aile Zu⸗ hörer das feſerliche Lied mitſangen, das Friedrichs Soldaten auf dem Schlachtfeld von Leuthen geſungen haben und ganz beſonders, als mi“ wie eine leiſe, kleine Stimme auf einem Kranz am Grab eines gefallenen Soldaten in einem Dorffriedhof in Thüringe: die Worte 3 Hinder begrüßten:„Gewidmet von Deinen dankbaren indern.“ Alles in allem ein erfreuliches Buch für deutſche Ohren! ſt dann ſehe ich. Macdonalòds plan einer internationalen Ronferenz Der bekannte franzöſiſche Journaliſt Sauerwein hatte eine Unterredung mit dem Unterſtaatsſekretär Ponſonbey, der dieſem erklärte, Macdonald glaube, daß die Zeit für die Einberufung einer großen internationalen Konferenz nach dem Muſter der Konferenz von Genua noch nicht gekommen ſei. Zuvor müßten ſich England und Frankreich ausſprechen und außerdem müſſe der Bericht der Sachverſtändigen vorliegen. Dem Abrüſtungsgedanken ſtehe Mac⸗ donald ſympathiſch gegenüber. Der Sonderberichterſtatter des Matin im Foreign Office er⸗ Hlärt, Macdonald habe ſeine Sympathie für jede Bewegung ausgedrückt, die den wirtſchaftlichen Aufbau zum Ziele habe, aber er habe keineswegs im Untechaus ſagen wollen, daß eine inter⸗ nationale Konferenz in der Art derjenigen von Genua ein wirkungsvolles Heilmittel gegen die augenblicklichen Uebelſtände ſein würde. Er denke, daß gemeinſchaftliche Studien jeder inter⸗ alliierten Beratung vorausgehen müßten. und daß Frankreich und England ſich verſtändigen und ihre Abſichten mit einander aus⸗ tauſchen müßten, ehe von einer internationalen Regelung oder von Verhandlungen die Rede ſein könnte. Beſonders ſcheine ihm jeder Meinungsaustauſch ohne Zweck, ſolange man nicht im Beſitz des Berichts der Sachverſtändigenausſchüſſe ſei, der die Grundlage einer Erörterung geben ſollte. Dieſe im Foreign Office abgegebene Er⸗ klärung beziehe ſich beſonders auf die Reparationsfrage. Was die Entwaffnung anlange, ſo ſei es ſicher, daß wenn Coolidge die Initiative ergreifen würde, er die ſofortige Unterſtützung Mac⸗ donalds fände. Wachſende Junahme der Auswanderungsbewegung Eine Verordnung gegen Mißſiände Everlin, 14. Februar.(Von unſerm Berliner Büro.) Im 13er Ausſchuß des Reichstags wurde eine Verordnung gegen Mißſtände im Auswanderungsweſen beraten. Hierzu führte die Reichsregierung aus, daß im Jahre 1923 die Auswan⸗ derungsziffer rapide geſtiegen ſei. Wir haben nach zuver⸗ läſſiger Schätzung die Zahl 120000 erreicht. Das ſei das Vierfache der Zahl, die im letzten Jahrzehnt vor dem Krieg durchſchnittlich jährlich ausgewandert iſt. In der jetzigen Not ſeien weite Schichten der Bevälkerung von einer ſtarken Unruhe infolge der ſuggeſtiven Verbreitung des Auswanderungsgedankens erſaßt, insbeſondere ſeien gewiſſenloſe Geſchäftemacher in immer größerer Zahl und mit zunehmender. Dreiſtigkeit am Werke, um in gewinnſüchtiger Abſicht falſche Vorſtellungen über die Ausſich⸗ zen der Auswanderer zu verbreiten. Für die Vorgänge, durch die der Auswanderungsentſchluß beeinflußt wird, fehle es bisher an einer ausreichenden geſetzlichen Regelung. Die Regierungsvorlage ſchlage in der Hauptſache vor: Das Verbot aller gewerbsmäßigen Unternehmungen für die Erteilung von Auskunft oder Rat über die Ausſichten der Auswanderer. Die Beratungsſtellen und Körper⸗ ſchaften oder Anſtalten des öffentlichen Rechts oder Vereinigungen zur Fürſorge für Auswanderer ſollen der Erlaubnis nicht bedürfen, ſofern ſie von den beteiligten Reichsreſſorts im Benehmen mit der Landesregierung als gemeinnützig anerkannt ſind.(Siehe auch im lokalen Teil„Auswanderung nach Südamerika“). Im weiteren Verlauf der Sitzung ſtimmte der Ausſchuß einer Vorlage zu. wonach mit Rückſicht auf die augenblickliche Lage des Reichs die Zulaſſung eines Volksbegehrens von der Leiſtung einer Pauſchſumme für die Koſten abhänaiag gemacht wird. Wenn das Volksbegehren Erfola hat. wird die Pauſchſumme zurück⸗ erſtattet. Der Ausſchuß beſchloß im Einvernehmen mit der Reaie⸗ rung. daß die Gültiakeitsdauer dieſer Verordnung. die urſprünalich bis zum 31. März 1925 vorgeſehen war, nur bis zum 1. Oktober 1924 befriſtet werde. Kleine politiſche Mitteilungen * Wieder einmal Dr. Ruge. In dem Ermittelungsverfahren gegen den Handlungsgehilfen Fritz Bähr aus Berlin wegen Er⸗ mordung des Feldwebels Samſon vom Freiwilligenkorps Oberland iſt die Unterſuchung auch auſ den damaligen Hauptmann Kiefer, den Privatdozenten Dr. Ruge und auf andere noch in Frage kommende Perſönlichkeiten ausgedehnt werden. Nachträgliche Verleihung des Eiſernen Kreuzes. Wie das „B..“ erklärt, hat das preußiſche Staatsminiſterium anfangs dieſer Woche auf Antrag des Miniſterpräſidenten Braun ſein Recht zur Verleihung Eiſerner Kreuze für beſondere Ver⸗ dienſte im Weltkrieg auf das Reichs wehrminiſterium übertragen. Insgeſamt ſollen noch über 40 000 Anträge vorliegen. * Ein deutſch⸗türkiſcher Freundſchaftsvertrag. Die„Morning⸗ poſt“ berichtet aus Konſtantinopel, daß ein Vertreter der deutſchen Regierung zum Abſchluß eines Freundſchaftsvertrags mit der Türkei am Freitag dort eingetroffen iſt. * Auf der Suche nach einem Landesvater. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß dem Fürſten Nikolaus von Rumänien der verwaiſte albaniſche Fürſtenthron angeboten werden ſoll.“ * Die japaniſche Auslandsanleihe. In Wallſtreet wurde be⸗ kannt gegeben, daß der Geſamtbetrag der neuen japaniſchen An⸗ leihe 157,5 Millionen Dollar betrage Von dieſer Summe werden 150 Millionen in den Vereinigten Staaten, Holland und der Schweiz und 25 Millionen Dollar in England aufgebracht. Letzte Meldungen Generalintendant Karl Zeiß 7 Schon vor einigen Tagen hatte, wie wir bereits meldeten, der General⸗Intendant der Münchner Staats⸗ theater, Geheimrat Zeiß. einen Schlaganfall erlitten. Doch wurden alsbafd beruhigende Nachrichten über den Geſundheits⸗ zuſtand des Anfang der Fünfzig Stehenden verbreitet. Nun iſt Jeheimrat Zeiß einem zweiten Schlaganfall erlegen. Karl Zeiß war am 13. September 1871 in Meiningen geboren. 1901 wurde er künſtleriſcher Leiter und Dramaturg am Hoftheater in Dresden, 1916 Seneralintendant der ſtädtiſchen Bühnen in Frankfurt a. M. 1920 wurde er nach München berufen. Von ſeinen größeren ſchrift⸗ ſtelleriſchen Arheiten wurde bekannt ſein Werk über„Die Staats⸗ idee P. Corneilles“ Als Herausgeber von Hebbels Werke— er iſt überhaupt ſtets für Hebbel eingetreten— finden wir ihn unter den Mitarbeitern des Bibliographiſchen Inſtituts. In Dresden ſchon, wo er unter dem kürzlich 70 Jahre gewordenen Graf Seebach tätig war, fand ſeine Tätigkeit als Regiſſeur Anteilnahme, weil er in erſter Linie der Regiſſeur des Dichters war; dieſer war ihm die Hauptſcche aller Inſzenierungen. In Frankfurt war er äußerſt erfolgreich und ſehr beliebt. In München hatte er mit mancherlei Widerſtänden zu kämpfen, ſo daß ſich ſeine Begabung nicht voll auswirken konnte. Jedenfalls gehörte er, der ſeder Reklame feind 1 zu den ernſteſten Perſönlichkeiten unter den deutſchen Theater⸗ eitern. Regierungspräſident Matheus Ehrendoktor der Univerſität Heidelberg Heidelberg. 14. Febr. Der Ragierungspräſtdent der Pfalz, Matheus, alter Heidelberger akademiſher Bürger. wurde in An⸗ ſehung ſeiner Verdienſte um die Erhaltung der Pfalz bei Bayern und dem Reiche, zum Ehrendoktor der juriſtiſchen Fakuttät Heidelberg ernannt. Die Schließung des Grabes Tutanchamons Condon. 14. Febr. Die äayptiſche Reaierung hat die Schließung des kürzlich von dem enaliſchen Forſcher Carton offengeleaten Gra⸗ bes des Pharaonen Tutanchamon angeordnet. Die Gründe ſind in dem Unwillen der Bevölkerung gegen die Grabesöffnuna zu ſuchen. Der Forſcher nennt den Befehl eine Unfreundlichkeit. Das Grab wurde wieder ageſchloſſen. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Amerika und Honduras Waſhinaton. 14. Febr. Die Vereinjaten Staaten haben die diplo⸗ matiſchen Beziehungen zu Honduras abaebrochen. Die Urſache iſt in der Nichtbefolaung des amerikaniſchen Wunſches. einen Präſidenten auf verfaſſunasmäßiaem Wege zu wählen, zu ſuchen. Die amerika⸗ niſchen Untertanen hätten durch die letzten Kämpfe der einzelnen Parteien und Machthaber zahlreiche Verluſte erlitten. fiarlsruhe, 14. Febr. Wie wir hören, wird die im ganzen Reiche geplante Kundgebung für die beſetzten Gebiete und be⸗ ſonders für die ſchwerbedrängte Pfalz im Lande Baden am Sonntag 24. Februar ſtattfinden. Paris. 14. Febr. Havas kündiat an. daß der deutſche Botſchafter von Höſch Ende dieſer Woche vom Präſidenten Millerand zur Ueberreichung ſeines Bealaubiaunasſchreibens empfangen werde. rn Meſſen und Ausſtellungen Großer Ausſteller⸗Andrang zur Leipziger Meſſe ſc Zur Leipziger Frühjahrsmeſſe vom2. bis 8. März melden noch letzt täglich 100 bis 150 Ausſteller, ſodaß in den meiſten teilungen ihre Unterbringung bereits auf Schwierigkeiten ftig⸗ Insbeſondere wird es auf der Techniſchen Meſſe erſt nach aeſe ſtellung der im Bau begriffenen Halle 9 zur nächſten Hecbſen— möglich ſein, alle Firmen, die ausſtellen möchten, unterzubringegn⸗ Das Meßamt für die Muſtermeſſen in Leipzig ermöglicht der teh⸗ ſtellern. ſich durch eine allgemeine Verſicher ung von der gütern vor Schäden zu ſchützen. Durch dieſe Verſicher aſchleß den die Ausſtellungsgüter gegen alle Transportgefahren ein dieb⸗ lich Diebſtahl von der Fuhre und gegen Feuer uſw. Einbruchee ſtahl in den Ausſtellungs⸗ und Lagerräumen in Leipzig, ferner Aufruhr und Plünderung auf einfache und umfeſſende Weiſe ſichert. Städtiſche Nachrichten Auswanderung nach Südamerika hland Angeſichts der großen Auswanderungsbewegung in Deutſchland iſt es ſehr wichtig, aus berufenem Munde etwas über die Ause derungsausſichten und Land Leute in Südamerika zu hören, ahren pielen herrſcht die Meinung vor, daß man nur hinüberzufgeeg brauche, um dann das Glück ſchon geſunden zu haben. Mit Illuſion räumte der Redner des Abends, Hauptſchriftleiter und werkſchaftsdirektor p. Coellen, gründlich auf. Gerade he 35 Millionen Deutſchſprechende ihre Heimat nicht mehr in 1 land finden dürfen, ſei das Problem der Auswanderung in dergrund gerückt. Der Redner bemerkte, er ſpreche keineswegs die Auswanderung, er plädiere nur für das lägliche Brol für die Sicherheig der Familiengründung. denet ſchichtliche Rückblick auf die Auswanderung der Pfälzer und B0 ſeht nach der neuen Welt, die größtenteils Schiffbruch erlitten. 1 intereſſant. Die Union(Vereinigte Staaten von Nordameritahn nd heute ſchon ſehr viele Menſchen zu ernähren hätte, ſei das Sißd⸗ der Gegenwart. Das Land der Jukunft bleibe unbedingt amerika. Hier ſeien es wieder drei Länder, die für Auswa in Betracht kämen: Argentinien, Braſilien und Chile. Der 0 Einſchlag in dieſen Ländern 25 ſehr ſtark. In Rio Grande 10 in⸗ ten allein über 200 000 Deutſche, die durch viele Generctionen nen durch ihrer Heimatſprache treu geblieben ſeien. Zwiſchen Argen liegen Uruguay und Paraquay, beides hoch enkwickelte Länder, aber für die deutſche Auswanderung kaum in Betracht kämen. Klima ſei dort für den Europäer nicht ſehr günſtig. pon Braſilten ſei 15 mal ſo groß wie Deucſ hland und ſeeh kaum 30 Millionen Menſchen bewohnt. Es könne im landwirttehe, lichen Betrieb mindeſtens 100 Millionen Menſchen Wohnung amen. und faſt ebenſoviel Menſchen könnten in der Induſtrie unterkom in In 8515 Braſilien ſeien bis jetzt nicht einmal- 250 000 Menſche an⸗ der Induſtrie tätig, zum Vergleich von 10 Millionen deuſche. duſtriearbeiter. Der Boden von Braſilien ſei äußerſt fruchtbage⸗ daß ſchon dieſer Umſtand mitbeſtimmend ſei, daß der Altemegh rungsſtrom ſich in Zukunft dorthin wenden werde, umſo me kanl. die geringe eigene Bevölkerung den Boden nicht bearbeiten Man müſſe in Südamerika unbedingt Freude an der Arbeit daſe⸗ Noch über 100 Millionen Hektar Boden lägen unausgenüf 0 det. We habe ſchon heute die größtentwickelte Induſte Aen üdamerikaniſchen Republiken. Auch das Eiſenbahnverkehr iccen ſei ſchon ſehr gut ausgebildet. Das Klima ſei auch in ſubtronn Gebieten erträglich. In den mittleren und ſüdlichen Provinicei das Klima mittelmeerlich. Es beſtünden vier große Landeseg täten, die auf eine gute Vergangenheit zurückblicken könnten. echh das Preußen Südamerikas, habe eine äußerſt intelligente ul⸗ aus ſpaniſchen Nachkömmlingen, die den europäiſchen Menſchen ſel bedin Veteeg ſeien. Die Unterſchicht— Arbeiter r die dußerſt arbeſtefreudig und küchtia, ſie mache jedem Einwandeß ſſ Konkurrenz ſehr ſchwer. Chile habe auch eine ſehr ſtarke Innt und beſonders Salpeter. Es ſei heute ſchon Handel⸗ und Exportſtal reil dee genau wie die anderen ſüdamerikaniſchen Republiken ein Ge⸗ mokratiſche Staatsverfaſſung. Jeder Einwanderer ſei dort vo ſeget richt uſw. dem Einwohner unbedingt gleichgeſtellt, er könne er öffentliche Aemter einnehmen. Der Anarchiſt habe keinen inien werde unweigerlich ſchoben. Die Bodenfläche von A iſt fünf mal ſo groß wie die Deutſchlands. Chi päer wenig Exiſtenzmöglichkeiten. Es werde nach der Redners ſicher einmal die Zeit kommen, wo ſich die große 15 kaniſchen Staaten zu einem großen Staat zuſammenſchliehen, dann ſicher in der Welt einen großen Einfluß habe. zbe⸗ Der Redner ging dann auf die Einwanderung gh ſtimmungen ein. Das Kapfalfluchtgeſetz hindere daran da deutſches Kapital an den Induſtrieunternehmungen beteiligt ömle Paß allein genüge nicht zur Einreiſe. Leute über 60 Jahte keir ſe nur dann einreiſen, wenn jüngere Perſonen die Gewähr übernehmen. Der Auswanderer miſſſe in arbeitskräftigem auch dürfe er 5 Jahre nicht beſtraft ſein. Von der Einre ferner ausgeſchloſſen Geiſteskranke, Schwerinvaliden und auwrnuhen Berufe. Dagegen biete Argentinien große Erleichteia 1l, Jeder, der in einem argentiniſchen Hafen lande und arbeitsſe unler, babe das Anrecht, ſich fünf Tage lang frei veruflegen u Gan bringen zu laſſen. Vom Hafen aus erhält dann jeder nach der 15⁰ Bealn dell, ſtation freie Fahrt und freie Beförderung des Gepäcks bi⸗ ſtigungen hält es der Redner für ratſam, nur dann aus zuma e⸗ — rla Der Kaiſer der Sahara Roman von Olfrid von Hanſtein Copyright 1921 by Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart. Nachdruck lerboten.) Nichts weiter— ich war enttäuſcht! Ich hatte beſtimmt gehofft, hier mehr zu erfahren und wäre zudem viel lieber, wenn es ſchon ſein mußte, auf einen Dampfer geſtiegen— aber— wes ſollte ich machen? Ich durfte nun von der mir aufgedrängten Reiſeroute nicht abweichen. Jedenfalls war mir noch immer nicht recht ge⸗ heuer. Man beförderte mich auf die bequemſte Art, das Benehmen des Zollbeamten bewies, daß die Namen meiner, ſoll ich ſagen, neuen Chefs jedenfalls bekannt und einflußreich waren, und doch ſollte ich über das Ziel meiner Reiſe zu niemand ſprechen? Allerdings war dieſe Bedingung nicht ſchwer— denn ich konnte ja kein Italieniſch—, aber— jetzt fiel mir dies auf— in Deutſch⸗ land hatte Miſter White mir durchaus kein Schweigen auferlegt— dies ſchien ſich nur auf Italien zu beziehen? Ich zuckte die Achſeln. Wenn man ſich ſchon einmal auf ſolche Abenteuer einläßt, dann muß man auch Fataliſt ſein wie der Orientale und abwarten. Alſo— ich nahm meinen Koffer und fuhr langſam zur Sta⸗ Hone brientale hinüber, um ihn zu expedieren. Wirklich— ich verſtand White nicht. Wenn ich ſchon nach Neapel ſollte, wozu dann der Umweg über Genua? Das hätte ich ſa direkt heben können. Ein kurzer Spaziergang zum Hafen hinunter. Wie herrlich iſt Genua in ſeinem weitbogigen, terraſſenförmigen Auſbau an den Berghängen. Mit vollen Lungen atmete ich nach dem Fröſteln des deutſchen Winters, die warme Luft ein. Wohl hatte ich mich lange in Amerika umhergetrieben aber Italien war mir fremd Wie dufteten rings die Veilchen, die blühten die Roſen und wie herrlich war das blaue Meer, auf dem ſich die Schiffe im Abendwinde leiſe ſchaukelten, wie ſchön waren die Berghänge mit den Palmen, mit den dunklen Olivenheinen und den ſchneeweißen Villen, die zwiſchen ihrem Laub hervorlugten Eine kurze Rundfahrt durch die Straßen— dann ein flüchtiger Blick in die Schönheit dieſer Stadt der Paläſte— dann wieder zum Bahnhof. Eine Sündee in ſolcher Nacht in einen Eiſenbahnzug zu ſteigen! Warum durfte ich nicht einen Dampfer benutzen? Aber was ſollte ich machend— Ich kroch wieder in meine 0 Kabine und ſchlief, während ich ſüdwärts rollte. Ich erwachte in Rom und durfte nicht einmal ausſteigen! Gegen Abend war ich in Neapel! Eine Reihe von Namen, die mein Globetrotterherz höher ſchlagen ließen, und ich mußte im Fluge hindurch. Diesmal erkannte ich ſchon den Mann mit dem „Kriminaliſtenblick“. Aber ich erhielt keinen Brief, ſondern er redete mich an— erſt italieniſch, und als er ſah, daß dies auf keine Gegenliebe ſtieß, franzöſiſch. „Um Mitternacht geht der„Vittorio Emanuele“, mit dem Sie reiſen, direkt nach Tripolis. Wir haben die Route über Tripolis gewählt, weil es für Sie als Deutſcher vorausſichtlich nicht er⸗ wünſcht wäre, durch das franzöſiſche Tunis zu reiſen.“ Alſo wieder ohne Pauſe weiter. „Es iſt ſchade, ich hätte gern den Veſup beſtiegen— einen Ab⸗ ſtecher zur Grotte von Capri—“ „Bedaure tauſendmal— Ihre Kajüte auf dem„Vittorio Ema⸗ nuele iſt ſchon beſtellt.“ Wir fuhren zum Hafen. Dort lag ein ziemlich kleiner und wenig ſauberer italieniſcher Dampfer— ich ſah eben, wie ein Mann meinen Koffer, um den mich zu kümmern ich durchaus keine Zeit hatte, an Bord trug. Es war wirklich ein recht wenig ſchönes Schiff, trotz ſeines Namens, und auf dem Verdeck wimmelte es von bunten, zerlump⸗ ten italieniſchen Geſtalten, die offenbar ihr Glück drüben in Tripolis ſuchen wollten. Ich war der einzige Paſſagier erſter Kajüte, und eine ſolche war gar nicht vorhanden— ich hatte die Kabine, die ſonſt der Kapitän benutzte. Ein kurzer Gang durch das abendliche Neapel, bei dem mein Führer nicht von meiner Seite ging. Jetzt kam ich mir ſchon faſt vor wie ein Häftling! Wäre nicht der Charokter und das Ziel des Dampfers vollkommen klar geweſen, ich hätte geglaubt, das Ganze ſei vielleicht gar ein Gewaltakt im Dienſte der franzöſiſchen Frem⸗ denlegion. Aber trotzdem regte das bunte, lärmende neapolltaniſche Volks⸗ leben mich auf. Um elſ Uhr lieferte mich mein Führer wieder auf dem Schiff ab und punkt zwölf Uhr lichteten wir die Anker. Ich hatte an den beiden letzten Nächten genug geſchlafen. Ich ſaß auf Deck in dem einzigen Liegeſtuhl, der vorhanden. Von unten bom Verdeck klangen die Töne der Mandolinen und ſchwermütige italieniſche Volkalſeder, von dunklen, wohllautenden Stimmen geſungen. Wie wunderbar iſt die Ausfahrt aus dem Goff von Neanel! Langſam verſonk das Lichtermeer von Neapel. Hoch über der Stadt ragte der Veſuv, und die glühende Lava im Krater ließ el. über ſeinem Haupte ſchwebt, wie von Flammen durchſetzt arſcea Nach etwa zwei Stunden durchfuhren wir die Moerenge von ſen — der Golf von Sorrent öffnete ſich unſerem Blick. Aungerle Mondlicht lag die herrliche Küſte und hell glitherte ſein filben Schein auf den leiſe bewegten Wellen der offenen See. ahrenb Und dann ſtieg glutrot die Sonne aus den Fluten, w üben wir an den Lipariſchen Inſeln vorüberfuhren, und ſchon gen in der Ferne die ſiziliſchen Berge. ch an Aber unſer Schiff hatte direkten Kurs und ſteuerte aune der Bucht von Palermo vorüber. Nur mit dem Fernglas bach ich ein flüchtiges Bild der Stadt erhaſchen. Jetzt eing ich daen, um während der Seefahrt den verſäumten Nachtſchlaf nachz! iſchen Wieder kam ein herrlicher Abend. als wir uns der afrikan, Küͤſte näherten. Ein Himmel, wie ihn kein Maler feſthalten f ohne ein Uebertreiber zu ſcheinen. Schwefelgelb, violett, gtel und zartroſa leuchteten die Wolken, um gegen den Zenit ſchwarz und drohend herniederzuhängen. del Wie ein grelleuchtender Feuerball ſank die Sonne über de Häuſern von Tripolis nieder. Mit letzten Strahlen ließ alle Kuppel der großen Moſchee ſchneeweiß erglänzen, während das Schloß ſchwarz und maſſig dalag. Schlanke Minaretts, wie e, aufragend, hoben ſich von den prunkenden Farben des Heene⸗ und weitgeſtreckt lagen die viereckigen, zinnengekrönten 9 würfel der uralten Stadt, die bis vor wenigen Jahren no Banner des Iſlam auf ihren Türmen geführt hatte. iiden Dunkel— ernſt— ſchweigend lag ſie da— nur im 85 1 da, wo in den letzten Jahren die wenig ſtilvolle europäiſche ſel. ſtadt ſich angliedert, war ein heller Lichtſchein über den Stege Das Schiff machte feſt und ſollte die Nacht über liegen. detl. Idaliener blieben an Vord, mir aber zuckte es in allen ne e Der Orient mit ſeinen Geheimniſſen und Wundern, das Rei fl. Tauſendundefner Nacht lag vor mir. Ein Nachen kam zum Ste⸗ Ein Mann ſaß darin der ſeinen langen, hegeren Leib in pe weißen Burnus gehüllt hatte und einen kleinen roten Fes auf ud Kopfe trug. Er ſtieg an Bord— ſprach mit dem Kapitän— kam auf mich zu. „Terid ti mib' li ma ruf.“ 5h deiate mein Karichen und wiederholte den Spruch, an Auch fetzt ſollte er mir zum Jauberwort werden, das in dieſer Nacht die Pforten des Paradieſes öffnete. Der Man Kilogramm, das zudem noch zollfrei iſt. Trotz all dieſer jetzt in der Nacht die dunkle Rauchwolke, die während de⸗ 700 Burnus verbeugte ſich tlef. CForl. folgt rr ̃ꝗ¶ S· EDrrrrr.esseree Donnersfag, den 14. Jebruar 1924 mannhelmer General-Anzelger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 76 ſchoſſ einen feſten Vertrag wegen einer Arbeitsſtelle ab⸗ ae en hat. 80 Prozent der Eingewanderten gehe es unbedingt deit iſt Nder könne drüben ein Auskommen finden, wenn er be⸗ Anterſieh ſich der ſchweren Arbeit eines Landarbeſters zu erhalſe hen. Dann ſtehe ihm ſpäter eine Länderei zu, die er frei entinie Chile bietet dieſes freie Land nicht Brafilien und Ar⸗ Fasch geben noch heute freies Land. Für junge Kaufleute iſt die Techni des Fortkommens ſchlecht. Beſſer ſeien die Ausſichten für kache er⸗ Ingenieure und Architekten. Den Aerzten und Apothekern der man die Niederlaſſung ſehr ſchwer. Sie müßten Prüfungen Ausng Landesfprache ablegen, die in allen Staaten ſpaniſch iſt, mit en hme von Hraſiſien, wo man portugieſſſch ſpreche. Für Päda⸗ ſündeten die Ausſichten gut, da drüben ſehr viele deutſche Schulen n. Auch Lehrerinnen könnten gut als Privatlehrerinnen eil hlenmen. doch müſſe hier Vorſicht geübt werden da ſehr leicht Mott ppungen durch Mädchenhändler vorkommen Mit 30—50 000 ei drüben eine größere Eriſtenz zu gründen. Ein kleiner PF ͥ ⁰¶ Wr JjjCETTCTCCͥͤ ͤ ͤͤÄ ̃ * „EP ha 55 rker könne ſchon mit—4000 Mark ein gangbares Geſchäft Die Ueberfahrt koſte 260—280 Mark. Deutſch werde in rit Provinzen viel geſprochen. Die Bevölferung in Süd⸗ geſlef ſei mehr auf das Gemütliche als auf das Verſtandsmäßzige ellt. Ueber alle Fragen könne man genaue Auskunft erhalten eichswanderungsamt in Berlin oder bei der Uleberſeeabteilung werkſchaft deutſcher Geiſtesarbeiter in Berlin⸗Zehlendorf. der auswandere, müſſe ſich aber immer zwei Dinge vorhalten: reit zu arbeiten und ſei bereit zu darben. Ehrteat, gelungene Bilder ergänzten die überaus intereſſanten und ichen Ausführungen des Redners, der die Zuhörer über zwei Sunde 8 n feſſelte, ſehr wirkſam. zumachen. an ſidlchen 5 S 53 Neder Foalal. und Kleinrentnerfürlorae. Die Reichsrichtzap. flür r Verechnung der Unterſtützungen für die zweite Februarhälfte 14. Aponal⸗ und Kleinrentner auf Grund der Verordnung vom 4 8 nauſt 1923 zugrunde zu leoen iſt. beträgt nach dem Stand vom Februar dieſes Jabres 1 040 000 000 000 Mart. die mreife in das beſetzte Gebiet des Brückenkopfes Kehl. Nach⸗ wider e Verfahren vor dem Militärpolizeigericht in Kehl wegen Zu⸗ den bandlung über die Verkehrsvorſchriften immer zahlreicher wer⸗ bet der Kommandant des Brückenkopfes angeordnet, ſchärfer Leſcuchen und von außerhalb des beſetzten Gebietes wohnhaften aul digten ſofort, wenn die Zuwiderhandlung feſtgeſtellt wird, len„onsſummen erbeben. Dieſe Sicherheitsleiſtungen wer⸗ anf nach Lage des Falles zwiſchen 10 und 20 Goldmark(50—100 fort dea betragen. Falls die Beſchuldigten die Sicherheit nicht ſo⸗ eno gle ichen werden ſie grundſätzlich vorläufig in Haft fürsamen werden. Perſonen, die im Grenzgebiet wohnen, müſſen 1 ſe Emreiſe in das beſetzte Gebiet des Brückenkopfes und den gebr daſelbſt mit einem Perſonalausweis verſehen ſein, der den Flenpel angibt, und der den Stempel„Grenzgebiet“ trägt. Dieſer undef lwird von dem Delegierten der Internationalen Rhein⸗ „mmiſſion in Kehl erteilt. Nbden ur Rheinbrückenſperre iſt zu berichten, daß alle Rhein⸗ (auch die Rheinhauſer Fähre) nur für Ausländer und adeber von S e offen ſind. Alle übrigen Perſonen Maeuf den Eiſenbahnverkehr angewieſen, für den die be⸗ dusmen Beſtimmungen gelten(Paß für Rechtsrheiner, Perſonal⸗ eis für Pfälzer). 1 Jur Vertellung von kommuniſliſchen Fluablättern hat der Be⸗ ba taber des Wehrkreiskommandos V. Generalleutnant Rein⸗ odt folgende Bekanntmachuna erlaſſen:„In lekter Zeit dieden im Bereich des Wehrkreiſes Vfrlugablätter verteilt, Ernch mit der Aufforderung zu Gewalttaten an die aßt eer bes lo ſen wenden und unzweifelhaft eine illeagale Machen⸗ über der K. P. D. darſtellen. Vor allem iſt eines dieſer Fluablätter. gek chrieben mit Einheitsfront“ beachtenswert. in dem bisher vor⸗ ſegenmene Gewalttaten einzeln hervorgebhoben werden. Jeder Her⸗ under oder Verteiler derarticer Fluablätter iſt ſofort feſtzunehmen ten wegen Veraehens gegen 8 4 der Verordnuna des Reichsvräſiden⸗ Nable 26. September 1923 und aegen die Verordnuna des Militär⸗ Flpansbabers im Wehrkreis Vvom 5. Oktober 1923 betr. Verdot der borg Mlattherſtellumg und Verteilung dem zuſtändiagen Amtsgericht bite ſübren. Falls ein aerichtlicher Haftbefehl nicht erlaſſen wird. der ech um Mitteilung unter Anaabe des Sachwerhalts zur Prüfung Trage der Schubbaft.“ en z Eine Spartaſſe. die ihre Sparemlanen aufwertet. Die Wan. Nanduraer Stadtverordnetenperlammlung bat, beſchloſſen. die zuwee markſpareinlagen bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe freiwillig auf⸗ Gemeten. Damit hat die Stadt Waldenburg als erſte preußiſche denopinde eine freiwillige Aufwertung der alten Srareinlagen vor⸗ dahre men. Die Prozentſätze, die der Aufwertung für die einzelnen der G warunde geleat ſind. entſprechen im weſentlichen dem Grade 1923 aldentwertung, die in dem betr. Jahre ſtattaefunden hat. Für berdetonnte die Geldentwertung nur zu einem Teile ausgealichen dierdun. Der Maaiſtrat ſaat in ſeiner Bearündung, daß er alaubt, gen ich eine Ehrenpflicht der Stadt erfüllen zu müſſen. Alle übri⸗ zurückgezahlten Anleihen werden dadurch als getilat anaeſehen, zablt. ie Stadthaupikaſſe noch 100 000 Goldmark an die Sparkaſſe ſpiel— Wolches wird die erſte badiſche Stadt ſein. die dieſes Bei⸗ einer Ebrenpflicht nachahmt? Nae, Das Heiraken nimmt wieder ab. Das Heiraten hat nach dem Häufe ganz ungewöhnlich zugenommen. Jetzt nähert ſich deſſen 7 7 lateit wieder mehr und mehr dem Vorkrieasſtand. 1913 kamen die deutſche Sprache als Spiegel deutſcher Kultur liche Es gibt, auch für den Nichtgermaniſten, taum ein wiſſenſchaft⸗ ben Veble, deb ſo rebvcl it, wie das der Wosſorſchung Wer dünn, wenn ſie ohne Trockenheit der grammatitaliſthen Nüch⸗ betrieben wird und ihre Grenzen weiter ſteckt, als der Be⸗ des Caſus ind der Flexion geht. Dadurch wird ſie in engſten Lotenbana mit der lebendigen Gegenwart gebracht, und es endef aichts Lebendigeres, als die Sprache. die ſich unausgeſetzt ſönel. Man darf bei dieſem Wandel durchaus nicht an die„Ver⸗ an de a durch Mode⸗ und Jargonworte denken; aber man muß wellkul ungeheure Bereicherung aus den weltgeſchichtlichen und kenainiurellen Strömungen und Ereigniſſen, aus den neuen Er⸗ curllen der Naturwiſſenſchaften und der Technik, aus den Be⸗ eweinen mit dem Auslande denken. um ſofort zu wiſlen, was nt iſt. Aber alle Gegenwart wird Vergangenheit, und dann was zen nicht nur die Hiſtorienbücher die Erinnerung an das. dern nſtmals war und die Gemüter erregte und beſchäftigte, ſon⸗ der Geich, Sprache und Worte. Die Sprache wird alſo ein Spiegel les, ilchichte. der Geiſtesgeſchichte. der Kulturgeſchichte eines Bol. Jel nd eine ſpätere Zeit gebraucht achtlos ein Wort, das vielleicht die guer Entſtehungszeit Ausdruck für ein unerhört Neues, vorher Aufſcht kenates, nie Erkanntes oder iie Erlebtes war. Darüber wiſen uß zu erhalten, bedeutet mehr, als hiſtoriſche Daten zu Ermittelnnd jedes Buch. das in anregender Weile dieſe Aufſchlüſſe Spra elt, verdient die Aufmerkſamkeit aller Kreiſe, denen die N und das Wort mehr iſt als ein Mittel, ſeine Gedanken— mugen orgen oder ſein Gegenüber—. zu täuſchen. Dieſe, Bezieh⸗ Neh Strelſchen Sprache und Kultur behandelt in 24 Kapiteln der Spra 0 tudienrat Prof. Dr. Oskar Weiſe, deſſen Buch„Die deutſche Ueng Warts Spiegel deutſcher Kultur“(Frommonnſche Buchband⸗ Clen alter Biederman, Jena) ſich an einen größeren Kreis von Frrach wendet. Weiſe ſpürt darin den Zuſommenhängen zwiſchen löchz de und Gefittung nach und verwertet in einer friſchen, oft Nortſ ergötzlichen Darſtelluna alles, was ſich aus dem einſchläaigen Vetiet tz für die Entwicklung der deutſchen Kultur auf zahlreichen ſehr aul, geminnen läßt Nach einer knonren Einleitung mit einem der uten Litere turnachweis beainnt Weiſe mit eiger Betrachtung Sprageiſtigen Eigenart unſerer Vorfahren im Spiegel unſerer zeigt dann die deutſchen Polksſtämme im Lichte der deut⸗ 10 6 · hr ei die Ssprache. um dann den Einfluß von Geſchichte und Kultur auf der Wonhe zu verfolgen auch unter Berückſichtſaung des Wandels unde ortbedeutung und der Aufhelluna von Mörtern und Wen⸗ ke deren Grundbedeutung ſich ſtark verwicht hat Die Schrift i don ſtarrer Syſtematit und läßt. wie von einer anderen Weiſes geſagt wurde, den Reichtum der deutſchen Sprache am lebendigen Beiſpiel aufleuchten und führt zu den Quellen, aus — Cbeſchließungen auf 1000 Einwohner und aufs Jahr, 1921 da⸗ Mayer am Flügel degen 11.8. im Jahre 1922 dageagen nur noch 11.1. Im erſten Viertel ſiel die Zahl von 1922 auf 1923 von.4 auf.3. im zweiten von 12.9 auf 10.7. Am meiſten geheiratet wurde in dieſem letzten Vierteljahr in Hambura mit 13.1. Schaumbura⸗Lippe 12.4. in der Rheinprovinz 12,1 und Berlin mit 11,9. Am weniaſten Heiraten aab es in Oſt⸗ vreußen und Württembera mit.4. Beſonders ſtark war die Ab⸗ nabme gegen das Vorjahr in Braunſchweia von 14.1 auf 10,7, Sach⸗ ſen von 14.8 auf 11.3. Oldenburg von 14.3 auf 10.9, ſowie Thüringen und Bremen von 14.0 auf 11.0. Beſonders vielfach war die Ab⸗ nahme in den Städten und Induſtriegegenden. * Das Anweſen der Mannheimer Beitelkinder. Unter dieſer Spitzmarke leſen wir unterm 13. Februar im„Heidelberger Tabl.“: In letzter Zeit iſt es in einer Reihe von Fällen vorgekommen. daß Kinder aus Mannheim, die von ihren Eltern zum Betteln hierher geſchickt wurden. Perſonen auf der Straße anbettelten. Als geſtern abend ein Herr wiederholt von einem 13jähriaen Schüler aus Mann⸗ beim angebettelt wurde, gab dieſer auf Befragen an, Adelhelm zu heißen und in Neuenbeim zu wohnen. Da der Herr den Angaben nicht traute, aina er mit dem Jungen nach Neuenbeim, um die an⸗ geblichen Eltern zu ſprechen. Auf dem Weae dorthin iſt der Junge davongelaufen: er wurde aber eingeholt und auf die Wache Bis⸗ marckplatz gebracht. Dort wurde dann feſtaeſtellt. daß er aus Mann⸗ heim iſt und von ſeiner Mutter zum Betteln nach Heidelbera geſchickt wurde. * Fußbodenbrand. Durch Aufbewahren von heißer Aſche in einem Pappkarton unter dem Waſſerſtein entſtand heute früh in der Küche des 5. Stockes des Hauſes Auguſtaanlage 25 ein Fuß⸗ bodenbrand. Das Feuer lief zwiſchen Fußboden und Decke des 4. Stockes über zwei weikere Zimmer. Die um.35 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr, die zur Löſchung des Brandes zwei Stunden be⸗ nötigte, mußte in drei Räumen 1585 Fußboden aufbrechen. Der verurſachte Schaden beträgt etwa 200 Goldmark. Marktbericht Die Zufuhr in Obſt und Gemüſe hat durch die Brücken⸗ ſperre gegen die letzten Tage eine kleine Verminderung erfahren. Es waren nur zwei Händler aus der Pfalz erſchienen. Dagegen war die Zufuhr in Kartoffeln, Geflügel, Eier und Butter ſowie in Fiſchen ſehr reich. Das Marktbild wurde wie die ganze letzte Zeit durch die Orangen beherrſcht, die immer noch in überreicher Fülle auf den Markt kommen. Blumenkohl war heute weniger angefahren, der Preis hat auch ziemlich angezogen von 20 bis 130 auf 100—180 Pfg. das Stück. Auch Butter hat um eine Kleinigkeit angezogen. Man führt dies auf die Auslandsbutter zurück. Sonſt wieſen die Preiſe kaum eine Veränderung auf. Die Nachfrage war heute ſchwach. Nachſtehend die amtlich notierten Preiſe für das Pfund in Goldpfennigen: Kartoffeln 5(4,5—), Weißkraut 10—18(10—20), Rotkraut 20—22(15—22), Wirſing 20—25(18—25), rote Rüben 10—15 (10—18), gelbe Rüben—12(—10), Karotten 10—12(10—12), Blumenkohl 100—180(20—130), Roſenkohl 50—80(40—80), Grün⸗ fohl 18—20(10—20), Zwiebeln 16—20(16—20), Kopffalat d. Stck. 40—50(35—45), Endivienſalat d. Stck. 35—60(35—50), Schwarz⸗ wurzeln 50—60(45—60), friſche Eer 15—20(15—21), Tafelbutter 200—260(200—240), Landbutter 160—200(160—180), Auslands⸗ butter 240(240), Aepfel 10—45(10—50). Birnen 20—45(20—50), Kaſtanjen 50(50), Nüſſe 100—140(80—100), Feigen 50—80(65 bis 80), Orangen—25(—20), Bananen 25—30(15—35), Datteln 140—160(160—200). Weintrauben 170—200(150—180), Schell⸗ fiſche 30—45(30—40), Stockfiſche 25—50(25—50), Kabeljau 50, Goldbarſche 40(40), Seelachs 40(35—40), Lengfiſche 40(40), grüne Heringe 25—30(25), Karpfen 160—200(160—200), Backfiſche 60 bis 80(60—80), Weißfiſche 100—120(80—120), Breſem 100—140 6100—120), Hechte 150—220. Barben 160, lebendes Geflügel das Stück Hahn und Huhn 300—500(500—600), Enten 400—600(400 bis 550), Gänſe 500—800(800—1200), Tauben das Paar 200(20.), geſchlachtetes Geflügel: Hahn und Huhn 300—1100(300—700), Tauben das Stück 80(80), Gänſe das Pfund 150—25)9(150—200). Diehmarktbericht Dem Viehmarkt vom 14. Februar wurden zugetrieben: 85 Käl⸗ ber, 102 Schweine, 259 Ferkel und Läufer.— Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in Goldmark: Kälber 2. Klaſſe 54—58, 5. Mlaſſe 50—52, 4. Alaſſe 48—50, 5. Klaſſe 46—48; Schweine: 1. Klaſſe —64, 2. 62— 64, 5. 64—66, 4. 62— 64, 5. 58—60, 6. 54—58; Ferkel und Läufer:—25. Marktverlauf: Mit UKälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, nicht ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern ruhig, nicht geräumt. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Frachten Markt⸗ und Verkaufskoſten. Umſatzſteuern, ſowie den natürlichen Gewichts⸗ verluſt ein, müſſen ſich alſo weſentlich über die Stallpreiſe erheben. Veranſtaltungen 0l Fritz Paulſen wird am Sonntag einen Vortrag über Suggeſtion en. Joſeph Burgwinkel der mit der neuen Saiſon an die Münch⸗ ner Siee öre verpflichtet wurde, wird am Mittwoch, den 20. Febr einen Lieder⸗Arien und Balladenabend veranſtalten, bei dem Heinz Rommunale Chronik Ein Goldmarkvoranſchlag der Stadt Karlsruhe Ebenſo wie das badiſche Staatsminiſterium legt nun auch die Verwaltung der Stadt Karlsruhe dem Bürgerausſchuß einen Goid⸗ marketat für das 1. Vierteljahr 1924 vor. Der Voranſchlag ſchlie ßt mit einem Geſamtausgabenbetrag von 3 965 344 Mark. Davon ſind durch die Umlage einſchließlich der Gemeindeanteile an der Reichseinkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer, und durch die Reichsbeſoldungszuſchüſſe 1 534 000 Mark gleich 38,7 Proz. der Aus⸗ gaben zu decken. Der ungedeckte Aufwand de⸗ Voranſchlages beträgt nach Abzug der erwarteten Leiſtungen des Reiches 900 000 Mark, der durch Gemeindeſteuern aus Grund⸗ und Gewerbever⸗ mögen aufzubringen iſt. Dieſe ſollen auch für den Reſt des Jahres durch Vorauszahlungen auf Grund der Veranlagung für 1922 er⸗ folgen die dann zugleich als endgültige Steuerleiſtungen erklärt werden ſollen. Als Steuerfuß hat der Staderat für das Liegen⸗ ſchaftsvermögen 3 Pfennig, für das Betriebsvermögen.5 Pfennig angeſetzt. Unter den Titeln, die einen namhaften Zuſchuß erfor⸗ dern, ſteht das Fürſorge⸗, Krankenpflege⸗ und Wohlfahrtspflege⸗ weſen obenan mit nicht weniger als 524 394 Mark, während man im Jahre 1914 mit 270 000 Mark vier eljährlich auskommen konnte. Die Haupturſache dafür bilden die Ausgaben für die ergänze nde Erwerbsloſenfürſorge mit 120 000 M. denen gegenüber der Zuſchuß zur ordentlichen Erwerbsloſenunterſtützung dank der Veiträge durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit 14 000 Mark ver⸗ hältnismäßig gering erſcheint. Nächſt dem Fürſorgeweſen erſordern die Schulen den größten Zuſchuß mit 497 502 Mark gegen 538 000 Mark in Friedenszeiten Das Arbeirsamt und die Erwerbsloſen⸗ fürſorge erfordern einen Zuſchuß von 114000 Mark, die Hauptver⸗ waltung als ausgeſprochener Zuſchußzweig einen ſolchen von 113 883 Mark. Die Straßenbahn weiſt eine nenmenswerte Erholung auf bei einem Ueberſchuß von 9000 Mark. Gas⸗ Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk balanzieren bei offenbar ſehr vorſich⸗ tiger Verechnung. Der Zuſchuß zum Landestheater brauchte mit nur 20 000 Mark eingeſetzt werden; im Januar haben die Aus⸗ gaben durch die eigenen Einnahmen des Thoa ers gedeckt werden können. Das Beſtattungsweſen erfordert einen Zuſchuß von 21 258 Mark gegenüber einer Geſamteinnahme von nur 13 145 Mark. Die Aufſtellung eines Voranſchlages für das Wirtſchaftsjahr 1924 iſt in Angriff genommen. Nus dem Lande FKlarlsruhe, 12. Febr. Der Badiſche Straßen⸗ und Damm⸗ meiſterverein hielt hier ſeine Generalverſammlung ab, die ſi h u. a. mit der ſeit vier Jahren beim Arbeitsminiſterium in Behaudlung be⸗ findlichen Vorbildungsfrage befaßte. Hierbei wurde die Erwartung ausgeſprochen, daß das Arbeitsminiſteriums von den techniſchen Auſſichtsbeamten den Nachweis einer entieprechenden techniſchen Mittelſchulbildung verlangt. Es müſſe dafür Sorge ge⸗ tragen werden, daß das Staatstechnikum wie bisher jſeden tüchtigen, werkmäßig vorgebildeten Bauhandwerker aufnimmt und weiter wie bisher die Ablegung der Baumeiſter⸗Staatsprüfung ermöglicht wird. Zum Abbau wurden ſchwere Bedenken geäußert. § Karlsruhe, 14. Febr. Der hieſigen Polizei iſt es gelungen, die Täterin, die in letzter Zeit für eine fingierte Firma in Mann⸗ heim Beſtellungen auf Wäſche aufſuchte und ſich Anzablungen erſchwindelte, in der Perſon einer Goldſchmiedsehefrau aus Wald⸗ prechtsweier zu ermitteln und feſtzunehmen. Außerdem konnte am OHauptbahnhof hier eine 20 Jahre alte Dienſtmagd aus Pforzbeim verhaftet werden, die in letzter Zeit in zahlreichen Fällen Kindern, die von ihren Eltern zum Einkaufen von Waren weggeſchickt wor⸗ den waren, in raffinierter Weiſe Geld und Ware abſchwindelte. * Burgberg(Amt Villingen), 13. Febr. Durch Unvorſichtigkeit büßte der 21 Jahre alte Niebel ſein Leben ein. Bei einem Hochzeitsſchießen wollte er an einem Böller den Schuß heraus⸗ meiſeln. Dabei ging der Schuß los und der Meiſel fuhr dem Niebel durch den Kopf. Der Unglückliche iſt jetzt ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Nachbargebiete Sw. Frankfurt a.., 10. Febr. Der Brückenbau ſoll nach dem alten Projekt begonnen werden, jedoch nicht in einer Breite von 19 Meter, ſondern nur 14 Meter. Der preußiſche Staat hat ſich ver⸗ pflichtet, die Hälfte der Baukoſten zu tragen. Mit dem Bau wird begonnen, wenn die Stadt entſprechende Beſchlüſſe gefaßt hat und die Waſſerverbzſtniſſe des Maines es zulaſſen. Es iſt beabſichtigt, die weiteren Mittel mit Hilfe der Bürgerſchaft aufzubringen, ähnlich wie dies beim Bau des eiſernen Steges der Fall war. Wolen Ste einebiuige eletteice Inſtallation, dann ſoll Ihr Elektro⸗Inſtallateur die dauerhaften und ſoliden Schalter und begleiten wird. denen dieſer ſich ſtändia neu ſpeiſt. Die vaterländiſche Bedeutung des Buches iſt nicht der letzte Grund dafür, ihm recht viele auf⸗ merkſame Leſer zu wünſchen! 4 hs. 15 Wir laſſen als Probe der Art Weiſes ein ſchmackhaftes Kapitel olgen: Deutſche Speiſen in alter und neuer Zeit Nach dem Berichte Cäfars im„Galliſchen Krieg, haben die Germanen hauptſächlich Fleiſch, Milch und Käſe zur Nahrung gehabt(IV, 1, 8: neque multum frumenlo, sed maxime perinde lacte alque pecore vivunt und VI, 22: victus in lacle, caseo, carne consislii), daneben nach der Angabe des Plinius Butter (Naturgeſchichte 28, 133: e lacte lil bulyrum, barbararum gentlium lautissimus cibus). Wenn ſie daher die Wörter Käſe und Butter aus dem Latein(caseus und bulyrum)] entlehnt haben, ſo erklärt ſich das daraus, daß ſie eine beſſere Art der Zubereitung durch die Römer kennen gelernt haben. Die einheimiſchen Bezeich⸗ nungen dafür ſind althochd. anko(alemarmiſch Anke) und altnor⸗ diſch jastr; überdies liegt ein alter Ausdruck für das Butterfaß und für buttern vor in Kern und kernen(almord kirna, engl. churn, niederländ. karnen). Fleiſch aber lieferten nicht nur die Viehherden, ſondern auch das Wild des Waldes, das nicht ohne Srund Wildbret Wildbraten) genannt wird. Die Kunſt der Gemüſebereitung iſt wohl hauptſächlich durch die Belaamt⸗ ſchaft mit den römiſchen Gartenpflanzen(3, B. caulis, Kohl, apium, Eppich u.) und mit der römiſchen Kochkunſt heimiſch geworden. Denn während braten, röſten, ſchmoren echt deutſche Wörter ſind, ſtammen kochen und Küche aus dem Latein(eoquere und coquina). Was ſo an Pflanzenkoſt gewonnen wurde, hieß Mus (S althochd. muos, gekochte Speiſe), ein Wort, das den Zuſammen⸗ ſetzungen Gemüſe und Musteil(d. h. eigentlich Ankeil der Witwe am Speiſevorrat noch dem Tode des Mannes) zugrunde iiegt. Auch kannte man frühzeitig den beſonders aus Mehl gemachten Brei(althochd. brio). Als Würze des Mahls dienten Kröuter des Gartens, Wurz genannt(ugl althochd. wurz. Kraut. Pflanze). z. B. Knoblauch(althochd. klobolonh, von klieben, ſpalten, alſo ge⸗ poltener Lauch), und die durch die Nömer eingeführten: Kümmel (euminum) und Pfeffer(piper). Zum Mahle gehörte ſelbſtverſtändlich auch das Vrot(von dem⸗ ſelben Stamme wie brodeln und brauen, d. h. durch Feuer be⸗ reiten, backen), deſſen Bedeutung für den Lebensunterhalt aus ſpäte⸗ ren Zuſammenſetzungen hervorgeht, wie Mittagsbrot. Abend⸗ brat, Brokneid, Brotſtudium Seine ältere Benennung iſt ib(= althochdeutſch leib, gothiſch hlaffs), deſſen Wichtigkeſt im Haushalt ſich aus Zuſammenſekungen ergibt wie althochd aileibo, Genoſſe leicentlich Brotgenoſſe wie Kompaanon von von's. Prot) und aus engl Lor d. Herr und Lady. Herrin= angollächs. hlaford. Brotwart und hlaefdige, Brotbereſterin oder Brotverteilerin. Steckdoſen der Stotz G. m. b. H. verwenden. S32 druck Pumpernickel für ein ſchwer verdauliches Roggenbrot, der von pumpern(pedere) und dem Schimpfwort Nickel(= Niko⸗ laus) herrührt. Den Gegenſatz zu dieſem ſchwarzen Backerzeugnis bildet das Weißbrot= Weizenbrot: denn Weizen iſt ſoviel als weißes Getreide. Die ſeltſamen Perſonennamen Goſſenbrot und Hirſebrot tun uns kund, daß im Mittelalter warmes Brot mit Fett übergoſſen eine Lieblingsſpeiſe war und daß Brot auch aus Hirſe hergeſtellt wurde. Ein vor allem in Norddeutſchland weitver⸗ breitetes Gericht, der aus geriebenen Kartoffeln ebreitete Puffer, hat ſeinen Nannen davon, daß er bein Backen pufft. Nach ihrer Geſtalt ſind benannt die Wecken(S althochd. wecki. Keil; vgl. altnord. torwiggar, Thors oder Donars Keil, Donnerkeil), der Krapfen(S althochd kräpfo, Haken), der Stollen(= althochd. ſtollo, Pfoſten), die Brezel(von lat. brachiolum, Aermchen von der Form zweier gekreuzter Arme), die Torte(S lat. lorta, die Gedrehte) u. a. Anregungen im Bereiche des Nahrungsweſens ſind namentlich von Frankreich, Italien und England erfolgt. So haben uns die Franzoſen bekannt gemacht mit Kotelette(von côle, Rippe lat: costa) und Karbonade(franz. carbonnade von ſat. carbo, Kohle, alſo über Kohlenfeuer auf dem Roſte hergeſtellt), Ragout (von lat. re-ad-gustare den Appetit reizen, die Eßluſt zurückbrin⸗ gen) und Frikaſſee(von lat. krigere, röſten), Majonnaiſe (benannt nach der Stadt Mahon auf der ſpan. Inſel Menorka) und Sauce(S lat. salsa, geſalzene Brühe), Deſſert(von desservir, die Speiſen vom Tiſche abräumen) und Kompott(franz. com⸗ pôte= lat. compositum, woraus auch Kompoſt entlehnt iſt), Suppe(franz. soupe, ein aus niederd. supen= ſaufen entlehn⸗ tes Wort mit der Grundbedeutung ſchlürfen, die noch im ſchweizeri⸗ ſchen ſupfen vorliegt) und Moſtert oder Moſtrich(S mittel⸗ hochd. mosterte= altfranz mostarde, ital. mostarda, von lat. mustum, Moſt, weil der Senf mit Moſt angemacht wurde). Auch Menu leigentlich menu de repas, kurze Ueberſicht über die Mahl⸗ zeit vom menu, klein= lat. minutus, von dem auch das Wort Minute herſtammt), Dejeuner., Frühſtück und Diner, Mittags⸗ eſſen(beide von lat disſefunare, ade Faſten brechen, Ableitung von jejunus, nüchtern) ſind aus franzöſiſcher Quelle gefloſſen. Aus Italien ſtammen u. a. Zervelatwurſt(ital. cer⸗ vellata, von cervello, Gehirn= lat. cerebellum, Verfleinerungs⸗ form von cerebrun, alſo eigentlich Gehirnmurſt. wie niederd. Bregenwurſt von bregen, Gehirn=mengl. brain). Salami(ital. salame, eigentlich Salzwurſt von lat. sal, Salz):; Makkaroni und Makrone, die beide auf denſelben Stamm zurückgehen wie ital. ammaccare, zerquetſchen. Den Engländern nerdenken wir Beefſteak(Rindeſtück). was auch von gehacktem Rindkleiſch hergeſtellt wird wie der Klops (Klovpffſeiſch), ferner Rumpſteak(Rummſſtſſck. Rückenſtück), die Mockturtleſuppe(von turtle, Schildkröte= franz. 74 Aus Weſtniederdeutſchland, beſonders Weſtfalen ſtammt der Aus⸗Itortue) und den Pudding lentlehnt aus franz. boudin, Blutwurſt). * —— —— — 2———— C TTTT..—— rCcc—— ——— Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Gut behauptete Tendenz *Frankfurt, 14. Febr.(Drahtb.) Auf einzelnen Märkten stellte sich eine freundlichere Stimmung ein, doch kam es nur in einzelnen zu etwas regeren Umsätzen. Man glaubt, daß die Verkaufe nunmehr zum Stillstand ge- kommen sind. Der Verkehr blieb allerdings nach Feststel- lung der ersten Notierungen im Verlauf wieder ruhiger. Späterhin eintretende Kursveränderungen nahmen nach keiner Seite hin eine gröpere Ausdehnung. Von den einzelnen Ge- bieten hatte der Montanaktienmarkt vereinzelt leb- haftere Umsätze zu verzeichnen. Es zeigte sich für Phönix, Mannesmann, Eschweiler Interesse, das aber nur auf Käufe der berufsmäßigen Spekulation zurückzuführen war. Ober- schlesische Aktlen konnten sich im Kurse behaupten und etwas erhöhen. Deutsch- Luxemburger abgeschwächt. Ge- bessert gingen Hapag hervor. Nordd. Lloyd gehaupteien ihren Kursstand. Etwas stärker machte sich die Imsatz- tätigkeit in Bankaklien bemerkbar, um aber wieder zu erlahmen. Beachtet waren Grolbankaktien bei fester Ten- denz. Badische Anilin zogen etwas an. Gesucht waren noch Brockhues. Von Elektroaktien konnten sich AEG. befestigen. Lahmeyer, ferner Licht u. Kraft, Bergmann und Mainkraft halten einiges Geschäft. Für Daimler, Adler, Bingwerke, Maschinen Karlsruhe bestand Gebesserte Kurse wurden für Knorr-Heilbronn, Zement Heidelberg geboten. Sonst waren bei den übrigen Schwankungswerten größere Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Zellstoff Waldhof, Hammersen und Julius Sichel befestigt. Zuckerwerte behauplet. Einige Spezialpapiere, wie Rückforth, lebhaft. Auf dem Rentenmarkt traten 5 proz. Reichsanleihe mit 158 Milliarden in den Verkehr. Mäßlige Befestigung ließen Preuß. Konsols- erkennen. Türken lagen. wie Bagdad und Anatolier behauptet. Lebhafte Aufmerksamkeit enlwickelte sich in Chem. Ferner wurden genannt: Becker Stahl 11 500, Becker Kohle 12 000, Growag 400, Api 10 225 Benz 7225, Brown Boveri 3225, Elektrizität Unterfranken 600, Frankfurter Handelsbank 115, Wronker 1950, Rastatter Waggon 11 000—11 500. Krügershall 14 500, Kabelw. Rheydi 1475, Chem. Andreae 1550. Am Einheitsmarkt trat die Spekulation verschiedentlich. wenn auch in mäligem Um- fang, als Käufer auf. Die Haltung aber war keine einheit- liche. Größere Nachfrage stellte sich für Schutzgebiets- anleihen ein, welche vorbörslich mit 6 und darüber gehandelt 3 Für bayerische Anleihen wurden höhere Kurse geboten. Berliner Wertpaplerbörse Berlin, 14. Febr. Drahtb.) Der Börsenverkehr konnte bei Beginn ein freundlicheres Aussechen gewinnen weil die gestern drückenden Verkäufe sich nicht gelten machten, was man daraus erklärte, daß die Geldbeschaffung zur Deckung der Verpflichlungen, die aus den Veruntreu- ungen der Deutschen Giro-Zentrale erwachsen sind, nunmehr beendigt sind. Kleinere Besserungen ũberwogen. Größere Umsatze fanden aber nur in vereinzelten Werten statt. So wurden Deutsche Werke vielfach gekauft, weil man aus der Goldbilanz eine vorteilhafte Bewertung der Aktien zu entnehmen glaubt. Ferner stellten sich Scheide- es N mandel, sowie Drahtlose Uebersee höher. Im allgemeinen waren auch die Kursveränderungen nicht erheblich und Hald kiel der Verkehr wieder der gewohnten Lustlosigkeit anheim, die ein leichtes Abbröckeln der Kurse wieder zur Folge halte. Bankaktien blieben im allgemeinen gut behauptet. Deutsche Anleihen hatten eine ungleichmäßige Bewegung. Der Geldmarkt war eher leichter. Die Zinssätze stell- ten sich auf 4 und darunter pro Tag. Das Deyigen- geschäft gestaltete sich außerordentlich uhig. Die Anforderungen waren normal. Für die Hauptdevisen, mit Ausnahme von New Lork konnten die Zuteilungen etwas erhöht werden. Devisenmarkt Berliner Devisen in Milllarden Amtlich G. 13. B. 13. G. 14. B. 14 Holland 1571,053 1578,037 1571,063 1573,9037 Buenos-Aires 1404.480 1411,520 1404, 480 1411.520 Biüssel 163,500 164,410 159,600 160,40 Chrisania 564.585 557,415 564.585 567.415 Kopenhagen 660 330 669.570 665,330 660,570 Stockhom 1103, 240 1100, 760 1103.240 1106, 760 Helsingiors 100, 735 106,265 100.735 105,735 Halen 184,538 185,402 184,533 185,452 Londoeo˖n. 13054.750 138145,250 18054,750 18145,250 New Vorrknk 4189,500 4210,500 4180,500 4210,500 FFFC 191.520 192,480 187.530 188,470 Schwein: 729,173 732.827 730, 170 733,83 Spamen 533.663 536,337 534,560 531,340 Rpüagsk 1895.250 1904, 750 1805,250 1904,750 o de Janeiro 4˙8,750 501.250 493.750 50ʃ,250 Wien, abn. 59,35 M 59,351 M 59,351 M 59,35 1 N 121ʃ,605 122,305 121,695 122,305 lugoslavlen 50,875 51.128 50.875 51,128 Budapessi. 14½%030 M 148.370 M 147,530M 148,370 M Sols3 31,121 31,079 31,121 31,079 Betrügereien bei der Deutschen Giro-Zentrale Zu den an der Börse umlaufenden Gerüchten über Be- trügereien bei einem Berliner kommunalen Kreditirstitut gibt die Deutsche Giro-Zzentrale folgendes bekannt: Der Urheber der Betrügereien ist der Hauptkassierer der Deutschen Giro-Zentrale, dem von der Bank 2 Vertrauen enlgegengebracht wurde und der auch bei er gesamten Angestellſenschaft größte Sympathie und Zu- trauen genofß. Der Hauplkassierer hat sich mit einem Kunden der Bank verbunden. Dieser hat Schecks auf die Bank gezogen, für die der ungetreue Kassierer lie Unter- schriften und die Bestätigung besorgte. Diese Schecks wurden dann bei einer anderen Bank lombardiert. Erschwert wurde den Betrügern das Handwerk zwar da- durch, daß die andere Bank täglich die Beibringung eines neuen Schecks forderte, die Betrüger verstanden es aber trotzdem, die deutsche Girozentrale lange Zeit zu täuschen. Als es schließlich durch einen Zufall dem Haupt- kassierer unmöglich gemacht wurde, die für die Bestätigung seiner Schecks benöligte zweite Unterschrift zu besorgen, fälschte er Reichsbank- und Kassenvereinsschecks der Giro- Zentrale., Die Leilung der Deutschen Giro-Zentrale wird über diese durchaus ungewöhnlichen und komplizierten Betrügereien noch ausführlich berichten. Die Verluste der Bank sind schwer, dũ. ften jedoch den Betrag von Zwei Goldmillionen nicht übersteigen. Die Bank hofft zu- dem, von den Mitschuldigen ihres Haupfkassierers einen amheimer General-Anzeiger 8 1 en großen Teil der entwendeten Beträge wieder zurückerhalt zu können. Die Zahlungsfahigkeit der Deutschen ein⸗ zentrale wird durch die Durchstechereien jedoch nicht bee trächtigt. Exportverträge und englische Sanktionsabgabe 13 Auf laufende Exportverträge wird die 210 lische Sanktionsabgabe auch dann 3 4 wenn die betreffenden Gutscheine bis 31. Dezember 19 f gereicht werden. Die Einreichungsfrist War 17 31. März 1924 begrenzt. Der 8 2 der Anorduung* j Aussetzung der Erstattung der Reparationsabgabe ister der entsprechende Renderung erfahren. Der Reichisminis äter Finanzen ist ermächligt. in besonderen Fällen cuch 89 vorgelegte Reparationsgutscheine zu gewähren. lle, am dingung ist in allen diesen Fällen, daß és sich im 2 träge 15. 11. 1923 bereits abgeschlossene Lieferungswenz 00 handelt und daſ ihre Anmeldung bei der Friedensverit 910 abrechnungsstelle fristgerecht erfolgt ist. Nur sowel er⸗ Anmeldung deshalb unlerblieben ist, weil auf Grund der gie ordnung vom 15. November in der bisherigen Fassung em Frist für die Einreichung der Reparalionsgulscheine meidung 31. Marz 1924 ablief, wird eine Nachfrist für die Anmelel? bis Ende Februar gewährt. Zu den Feststellungsbescheiden für die Rentenbank Die gegenwärtig den Betrieben zugehenden Feststell, bescheide über die Zahlungsverpflichlungen zugunsten e Rentenbank haben große her vorgerufen, öge die Verpflichtungen im Verhälinis zu dem Belriebsvef 10 40 als unangemessen hoch erscheinen. Der Zeniralverbach bel Deutschen Grophandels weist darauf hin, daß es 81 jebe⸗ den Feststellungsbescheiden auf der Grundlage des Bel Werele ee das für den 1. Teil der Brolversor gunße eſung maſjgebend war, nur um eine vorläufige 8 handle, deren Zweck es ist, die Zahlung der 1. 2 zugunsten der Rentenmark rechtzeitig nereinzubekoe Sollte das Ergebnis dieser vorläufigen Veranlagung sein als errechnet, so würde vor der endgültigen Veren 2 vel⸗ eine Ermäßigung eintreten. Die endgülligen Schugch Hlichtungen der Rentenbank werden vorauss ich aufgrund der e zur Vermögenssteue ött sie im Laufe des Jahres 1924 erfolgen wird, erſeet 1 Werden, so daß Gewähr dafür gegeben ist, daß die! eichen Erscheinung tretenden Härten und Ungerechligkeiten zum Ausgleich gebracht werden können. Waren und Härkie Mannhelmer Produktenbörse cer⸗ m. Mannheim, 14. Febr.(Eig Ber.) Die Börse 18t hältnismähig schwach besucht. Die Stimmung War s 12 Uhr behauptet, doch machte sich späterhin eine Neithur zur Schwäche bemerkbar. Man nannte um etwa 12 Wee ue inländischen Weizen mit 19,50—19,75, ausländischeg 5 20,25—21,00, Auslandroggen mif 17,5, Ger 100 18,50—19,50, Hafer mit 14,75—15,5, Mais mit 1875 vl Goldmark, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futter 7 0 el 00 hatten ziemlich unveränderten Markt. Für Mehl 1 ruhiger. Für Weizenmehl(Spezial 0)* die Mühfen 28,75, während die zweite Hand zu 28 100 kg am Rarkte war. Roggenmehl wird zu 24, Goldmark offeriert. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotilerungen in Billlonen Mark pro Stück Frankfurter Dlvldenden-Werte. Bank-Aktlen. 13. 14. 13. 14 13. 11. Afg. D Credm. 38 27. KHypothekb. nela. creaditb. 5 42 BadlscheBank 24.5 3.„ Uebers.-5. 81 Fbein. Hxp.-B3. 55 55 Bank.Br.-Ind. 345 3,7 Vereinedk..85.85 Snad..-Er.-3. 2 Bayr..-r. W.— dleo.- desells. 20 25 Süddbisdontg. 15, 1,5 „ lyp. u. W w..5%5 Dresan. ank 10.5.5 Wiener BankV..515 0,570 Barm. Bankv. 5 52 Fräkf. NMyp.-SBk. 5,2 525 Banka. Beri. Mandges. 64 67 Uetallb.Uu..-G. 25, 25,5„ lotenbank— Dom.-u. PrIVbk. 83. 89 UAitteld. Cr..3. 3, 3⸗3 Vereinebkl. 528 5 Darms..ut.-8. 184 J7 Lurabg.-St. HMannb..des-— Deutsch. Bank 17 17,1 Oest.Cred.-An..782.82 Frankf. Alg. V. 105 107 .-Aslat. Bank—=IEttz. yp.-SkK. 5,3 65Oberch..-des.—— D. EHekt-u. W. 786 781 Relobsbank. 4 46 Frkf. R. u. Hitv. 2,85— Bergwerk-Aktien. Boch. Bb. u. d. 78,5 2 Harp. Beryban 0 obscbl. Eb.-sd. 4 37 Buder. Elsenw. 25,65 28 Laſſe, Aschrs, 225 2275 90. E. ind. cö.) 40 40 D. Luxem. Bgw. Kallw.Salzdet7—— Pbönin Bergi. 48 47 Teghw, Sergw. 81 Kallw. Wester. 230.5 Rh.Braunkefſe 4 Frledrlohsk.„ EILothr. H...-V.— SISatzw. Heltbr. 105 101 Gelsenk. Bys. 8 70 Nannesmannr. 40, 50 Telſus Bergb. 1„42 deisenk.Gußst. 87 28 IF. K. a. Laurab. 26 28,25 Transport-Aktien. gobantungbbn.— Fordd. Lloyd. 9 38,78 Balum. 4 OhIe— .-Amk. Faktl. 3 45 Oest.-U. St.. industrie-Aktlen. 5 Elohb. Rannk. 0 401 8. Antt. u. Sode 28,75 25,50 f Oem. Karistadt 13 13 .-Kempf- 8tb. 38—][ Zad.Elek.-des 13.5 Tothe deie 22— Malnz. Stamm— 2IS. zasob Durt. 2,5 27,7 oham. Annaw—— Parkbrauerel—.bbren furte— 2 Shem. WI. Aö. 25 7 Sohöfterb. 3d. 22* Bayr. Splegel 16,8 171„doldenderg 79 55 Sohw.-Storoh.— Zaper.Cellufſos 33 37„ rlesheim 2,6* Werger——ed& Uenke 5 6,75„Meller 1. 1. 20 Adt, sebr.,. 4 358 Zergm. Ziekti 2 28 Cont. Mog. Vag.—— Adler Oppénh. 101 Sing Aetawk..2 6,2 Dalm'er Hotor.75 8 Adlerwerkekl. 3,3 3,9 81.-u. S. Graud. D. EIsbk. Berlin— 11,25 A. E. G. Stamm 14,3 14,7 Be-Sesigb. 0e! 430. d. 8b.-A 29., 29,1 Angio-.Aduanes—— Sreuer Stamm——Ideutsohe Verl. 32— Aschffb. Bunt 40 44 Srookhu..-W. 9, 10,5 oyoch.& Widm..25 7 Asoh Zelstoft 35 38,5 Sron.Sohlenoé“ 71 70Oingler Zweld..2 79 gahnn'stad!.3 3, Sbestt. Erlang. 54 51Dack.-. · 8t.—— Badenla veinb, 1,6 Cem. Heldeldg. 17.8 19[olssd.Rtg urr.8 9 Esenw- Kalsit. 33 3, eist 8801 2% 35 Arsob K. u. K. 2³ Eld. Farb. v. 8 23 24,0 Flztabr. Fulda 7,1 7, KHoob- u. Tlefu. 1 Elektr. L..Kr 13,25 13.73 Frankfurt ot 17 17 Höohster FDW. 21 20.8 Frkf. POk. 4 U Hoaman Fll. 44 4,3 Fuohs W. 8 2,50.7 Aoverk.-Ind. 16,5 16.9 danz Ld. Halnt„1 2,1 J lunghans 8t. detüng 4 00. 2,5 Kammg. Kals. 20.2 20 Goldsobm. TB. 22.75 Lerler. Aasohb. 6,0 6,8 Arltzner A. 0. 49 48 Kemo, Stetin.8 2,6 zrUn, Zlinnger 14,3. 15 Kleln, Soh. a83. 786 7 Hald à feu, 1. 50 44 knorr nellbr. 14,5 11 Hammer Oend. 20.5 21.75 Hanfw. Füssen Heddhr.Kupfe- terzog. MUnO Els. Bad wolle 2,25 21½8 Emag Frankit. 145.15 Em. St. Uhrioh 11.5 11,25 Enzing. orme— 2½5 Ehrnddsehmer—— Fesiing. Masch. 13 15 Eitllng.»pina 120— Fad. Ich.Bielst. 20 235 Fab.* S0om⁰eloh 6,5 ,25 Farbw. Muhb— 5 Fahr debr. Plr. 9 9 Folton duli. 0— 38.5 Felameob lett 38.5 33 55 Konser. Braun 1 258 Krauds0, Lok 10,75 11 Krumm, Otto 5,2 5 —abmeyersdo 2,23 21.5 9 Treos, Au zabg. 13 12,75 an zie 4 8. ſi„ 11.75 12 An. Msob Leud— 10 4 .7 Hlipert Armat 8 Aotoren Deutz— 2⁴.3 Cederw. Nothe L. Spioh, Pr.-A.7J A0tor.Oberurt Ludwigs. Walz Adeoke. 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Ianelastahl 15 46.75 Aansteld 14.3 14.73 do. Kokswork. 69 88,5 Rledeok Aont 67 69.78 Larkt Kunm 10.7 11 J Orenst. Koppel 28,73 24,5 Rondach. Hütt 3½73 30,6 danlmIllaneau ſd. 10, Pünz derah 46,25 43,/ Rostz. Graunk 35,3 35 Aoh. Geb. Llad. 14,73 14,7 POge 6l..8 7 Hositz. Zucker 62 F. Mogule 0% 37 3 Kaihzeb. J 1½ 14½ Kltzerswerke 24,23 22.75 Aerzut Holla 43 43 flelafolz Fag 15 13,3 Saohsenwerk 33 3,15 g. Jadet Bönhrn 18 Teökid, Sohff 2TJt T/e T N 8— Sarottl.35 25 Telen. Berila 9,25 9,13 do. Ultramarcia— 32 43.Sohaslder 11 10½ Thale Elsenn— IVote reig. 0r 4.8 Sohub.k Balze 15,18 15,1 fark, Tazak— Ioztla. Aasch 3 4,6 Sohdok. 4 0o. 38 56, Unlon-Aledere 145 14.15 Cand. Werke. 15 5 Stemess el. 23.1 IUAonverke G. 16,5 17.25 Weser Akt.-As 24,5 21 Slem. aflalske 53,83 51 Farzin. Papletr 111 12.5[ Westeregeln 35,25 5 Slaner.-fl. 15.5 15,5 Ver.Al. FrKkf. qu. 7,75 7,5 Westſ. Eisen— Ststtin. Vulkan 33 34 L. Ob, Charittd 339 32 Mestoon Ton. 21,6 21.5 Stoebrkamng 38,5 39,5 v. 0. 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Sallns 4/% 4,5 Kolonlalwerte 1 5 detsoh-Ostafr. 10 99 14% mellkaner—— Reesenbank 5 4 Neu-Aulnea 5 9,371¼%% Nex..A—-Ibdoeutsobe Petr 2 Otavl Hln. 36.5 37% Tebuantep. 33,25 34,5 Pomona 7⁰0 60 South-Nest—%e do—=Ieidburg 65 3% Nexlkaner 383,75 55 Petered Int. H..1 5 1 Sens-Hetor Berliner Frelverkehrs-Kurse. 17 Adler kan. 2 27 Hoobfreguens 29 21 Kosesbernp% Aol, Alig. Ptr.-l. 9,75.82 int. Pte. Un., Ion 100 100 Slohel 4 0d. gedker-Tobie 11.3 75 Krügerchall. 14.25 13,7 oman gaipr. 00 Beoker-Stahl 17˙5 11.5 Leer Tertll 151 1,1 Züdsee Possp 10. diamond... 18,5 18,75 Fuſdenth. PaD 0,25.,38 Ufa. Berliner Festverziusliche Werte. 5 Relchs- und Staatspaplere. Kee ge 47 Doltarsohltee—%e% Preud. Konsols 0, 2 Solsanleins 42 42 3% do. d0. 950(7 Reiohssohatz-V———% Gadische Anlefhe 10 15 d0. VIIX.08⁰0 0⁰ 3½½% Sayef. Anleins 0419 10 90. 1924r——%ad.Kohle ganlelh. 2 1 5% Utsoh. Relohsani. 0,s 0,180 5% Preuf. Kallanlelhe 30 4% do. 0..40 0,43540. floggenwertanl. 2 11 2¼% do. do. 90.340.350 8% fog jenrentenbank 5. 45 7, do 0..050.00 5% SAons.Braunkhlw,* 4% Preub. Konsols 0,433 0,480 do Landsob fogsen 60 D) Ausindische Rentenwerte. 14 90 13, 14 05 11 4½% Oestr. Sobhatuan. 74 71%. st- t. doldrente % ddo. Goldrente 13,25 127 4% d0. Kronenrent. 11⁵ 7 4% 40. oov.ents 2 14 T-u, Siaatebate 125 1 %½% d400. Sliberrent. 1 13% do. 1X. Serie(71 E 4% 40.Faplerrent.—.1% do. Goldortocltät + 4% Türk. Aumin.-Anl. 9,75 9,25.60% Sudsst. C8b.. f 8* 7 7% do. Zagd.-Eleb.] 155 15 2605% d0. noue Prlor 05 0 40% do. Bagd.-Eleb. f 3 13% 40. Obligatlonen 65 f 4% do, unft. Anlelhe——1%% Anat., 801. 1 75 10 ½% d0. Zoliad.. 1517 12975 125 ½% d0., Serie l 1176 40.400-F08.-Loes. 299%% do Serie lü!i! 5½% U. t. t. v. 1013 5,3.25 4½% do. do. v. 1914 5 5 Frankturter Festverzinsliche Werte M 0 InlAndische 13. 14. 4⁰ 21 5 dollarsohdtre.——% Frehd. Konsole g932 goldanlelnßese—— eſ%o 1*.80 04 4%% Mannh.—.%%e Preub. Konsols 850 95 4¹ 1 25 0 0 1 3˙75 3 1904%—— 1% Bad. Anl. von 1919 9 5% Bisck. Relcheanl. 042.158 3,¼% Bad. Anl. abg. 2 4% do. unk. b. 1925 94⁴7 0,500 3% do. von 1896 3¼% Deoh.Relchsanl. 6,„350 0,395 4% Bayr. Elsenb.-Anl. 0²⁸ % do, 40. 1,5.1%¼% do. r⸗ 7 55% l. Relohs-Sohatrza.—— do. 1 0 %8% IV. u. V. 40.—— 4% Bayr.-Ff. Els. Prlor 4 2555 VI.—IX. do.——%%%„ do, 0¹ 0 4% B. Sohtzgbtsanl.08 4 44%½ Hesson v. 99 u. 08 22 4% d0. o. 1917—— 857˙⁰„ abgost.—„ Sparprämienanl. 1919 0,198— 0— 8, Freuß.Sohatzanw,——snchs.gt.-Anlv. 10 2 do 40—— 3% do. Rente 62 4% Württemb. k. 1915 18 Wertbestündige Anleihen(n älluonen das Stuok) 4% Bad. Kokl.(pr. To.)— 18%% Pr.Kalt lor. 100 K 0 6• 00 Apenndizgne de nlitonen 0% 13 9 br erge— e rurk. Sagdad 8. 155 1 0 4½0 Vst. St.-.v. i813— 425 4%„% 4¼% do. Sohatzanw..15.114% Ungar. doldrente 75 4½% do. Sllberrente 8 18 4% do, St. Rte.v. 1910 2 7 4% do. Goldrents 13 13,5 3½/% d0. St. Rte..1897 8 7 5% do. elnh. Rente.3.1(5% Mexikan. am. inn. 9 4% Rumänlen 1903——14%⁰8,„ Gold— 4½% do. Gold. am. 475 5 4¼%„ lerlg.Anlelh. 36 4% 0. am. Nt.-Vorw. 24% Tehuantepeo. —— * ——————— e—— r — — — — dentral⸗ Wöltshung Dennerstag, den 14. Februar 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 76 Gerichts zeitung Der vorbeſtrafte 26jährige Fabrik⸗ ngle aus Düſſeldorf, in Kreuzuach wohn⸗ don ihrem Mann getrenm lebende 39jährige Gertrude unt in Kreuzuach und der 27jährige Kaufſmann Georg zuach, halten ſich dort im November 1922 zu⸗ einen großen Schwindel Juführen. n ohne Arbeit ſchnell reich zu werden. .( Schöffengeri gerichl Mainz. abender Eruſt Plarun S1 Na die t m a Paeen aus Kreu aus uudelunden und rerabredeten auf, unter den günſtigſten Bedingungen, Mark ſe hauen die Inſerat nicht traut e. alren mi dem„Rückporto“ de. don ae gemeldet. Urt auf. Der Amtsanwalt Ffae Lerhaft nn Verurteil. S Nad (Strafkammer Darmſtadt. Mamz und gaben im„Mainzer Anzeiger“ Drehe Im welchein eine Geſellſchaft 600 Arbeiter dier r, Hilfsarbeiter, Maurer und für das Saarge⸗ reie 1 1 gefucht wurden. Die Reflektanten ſollten ihre Oſſerten Rückporto an die Expedition einliefern. r armen Leute wollten ſich die Betrüger bereichern. Rechnung ohne die Polizei gemacht, de dem verlocken⸗ 470 Arbeiter hatten ſich ſchon durch Zwei Tage nach Auf⸗ erates fand ſich das Kleeblatt hier ein, ſie wurden aber 1 olizei in liebevollen Empfang genommen. Um die Be⸗ atfen täuſchen, fälſchten ſie eine Poſtkarte und gaben dieſe in Jö Ihr ſchändlicher Plan war aber zunichte gemacht. beantragte entſprechende Gefängnisſtrafen und ſo⸗ Nui, ftung. Single wurde zu 11 Monaten Gefäng⸗ Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft, die Frau zu 6 Monaten und Scheben zu 6 Monaten Gefängnis Single und Scheben wurden ſofort in Haft genommen. Der 25 Jahre r Guſtav Jäger aus Steinenbrunn in Württemberg glaubte vorgeſpiegelte Geiſteskrankeit der Verantwortlichteit zu ent⸗ hat ſich aber darin getäuſcht. Gemeinſam mit dem auch Sie begaben ein großes In⸗ (Schloſſer, Beköſtigung und An dieſem Aber alte, rückfä lige er Arbeiter Joſeph Marquardt aus Eſſen war er im vorigen Herbſt von Mannheim nach Michelſtadt ge⸗ fahren, um dort bei einem nächtlichen Einbruch aus dem Ladenge⸗ ſchäft Grünewald Anzüge nebſt Kleiderſtoff und Bargeld zu ent⸗ wenden. Der Streich glückte, doch erregten die Diebe bei der Ver⸗ äußerung der Beute nach ihrer Rückkehr Verdacht. Sie wurden durch die Mannheimer Polizei feſtgenommen. Der ſchon abge⸗ urteilte M. verbüßt eben die erhaltene, zweijährige Gefängnisſtrafe, während J. durch ſeine Simulation eine Verzögerung veranlaßte. Obwohl er das Gebaren in der jetzigen Beweisaufnahme nach Kräften fortſetzte, wurde J. ſchuldig befunden. Nur eine gewiſſe Minderung der Zurechnungsfähigkeit wurde mildernd berückſichti t. Demgemäß lautet das Urteil gegen ihn auf 1 Jahr 6 Monate Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte ging durch ſein Verhalten jeder Anrech⸗ nung der Umerſuchungshaft verluſtig. Geſtändnis und— Freiſpruch. Großes Aufſehen erregte vor einigen Monaten die Verhaftung des Mühlenbeſitzers Wilke in Liebenwalde. Er wurde beſchuldigt, während der Zwangswirtſchaft ihm zum Mahlen überwieſenes Getreide der Reichsgetreideſtelle im Betrage von 600 Zentnern unterſchlagen zu haben. Er gab zum Protokoll des Amtsgerichtsrates zu Liebenwalde zu, etwa 90 Zentner veruntreut zu haben. Es kam zum Vorverfahren, und jetzt widerrief der Beſchuldigte ſein Geſtändnis und behauptete, es ſei ihm durch den Richter abgenötigt worden. In der Hauptver⸗ handlung gegen Wilke ſagte dieſer aus, daß er allerdings dem An⸗ geklagten während der Haft geſagt hätte, wenn er geſtände, würde er vielleicht aus der Haft entlaſſen werden. Der Verteidiger des Angeklagten, plädierte auf Freiſprechung, da die Ablegung des Ge⸗ ſtändniſſes wohl nicht einer peinlichen Stichprobe ſtandhalten würde. Die Strafkammer ſprach den Angeklagten auch frei, da das Ge⸗ ſtändnis vielleicht doch nicht der Wahrheit entſpräche. Es liegt alſo Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7 morgens See⸗ puft Wind 2 28 88 böde Nd— m mm 5 Richt. Stärte SS Wertheim———3 0[—5 N fſteif betedt? 0 Königſtuhl.. 563 756.1]—6—1—2 No ſchw— 0 Karlsruhe 127 7560—2 2—2 N fleicht 0 Baden⸗Baden] 213 7555—2 3—3] NO leicht 0 Villingen..780 750 1—6—1—5 F0(eicht 0 Feldberg. Hor1281 639.30—8 3—8 NO leichtf 0 Badenweilern“—— ae eee e— 0 Si Blaſien———4 3—41— ſtill denm 0 Das Hochdruckgebiet hat ſich über Weſteuropa ausgebreitet, während der tiefe Druck nach dem Mittelmeer zurückgewichen iſt. Dadurch hat ſich die kalte Nordoſtſtrömung über Deutſchland noch verſtärkt. Im Norden und Oſten des Reichs gehen wieder Schnee⸗ fälle nieder. Baden hat ſchärferen Froſt, doch nur geringe Nieder⸗ ſchläge. Das meiſt trübe Froſtwetter dauert zunächſt noch an. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Fortdauer des Froſtes, meiſt trüb, vereinzelt etwas Schnee, rauhe, nordöſtliche Winde. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. der ſeltſame Fall vor, daß trotz richterlichen Geſtändniſſes ein An⸗ geklagter freigeſprochen worden iſt. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. auntene Fecnegen Den Verkehr mit Kraftſahrzeugen, hier Sonn⸗ und Feſitagsverbot betr. de dachledend bringen wir die mit Zuſtimmung am 7 Urksrats vom 1. Januar 1924 erlaſſene und fir b, Februar 1924 vom Herrn Landeskommiſſär diſt Uiebbar erklärte bezirkspolizeiliche Vor⸗ über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen an 1 und Feſttagen zur allgemeinen Kenntnis: anun, Grund des§ 23 Abſat 1 der Reichsver ⸗ Ma über den Kraftfahrzeugverkehr vom 15. 17830 *—5 1 2—* 30. 2 1 erkehr mit Kraftfahrzeugen betr., Biffer 2 Pol.⸗St.-⸗G.⸗B. wird folgende erlaſſen: bezirkspolizeiliche Vorſchrift das. Vom 1. Mai bis 15. September jeden es iſt in den Stunden von vormittags 10 Uhr det nachmittags 7 Ubr an Sonn⸗ und Lebeen durchgehende Verkehr mit Kraftfahrzeugen Rraſtwagen unb Krafträdern) verboten Y auf der Röntgenſtraße von der Südoſtecke 5 des Brauereiblocks an, auf der Feudenheimerſtraße(Kreisweg l) 9 Feudenheim, auf der ſogenannten oberen Berzſtraße vog r Bezirksgrenze(bei Leutershauſen) an über Schriesheim dis zur Bezirksgrenze (bei Doſſenheim). 2. Ausgenommen von dem Verbot ſind ende Berufs⸗ und Dienſtfahrten von Reichs⸗ Landesbeamten. Aerzten, Tierärzten ſowie bentedenauſſichtsbeamzen der Ueberland⸗ ———— 5 15 don Naah Das Verbot tritt am 1. Mai 1924 in § 4. Uebertretungen des Reichsgeſetzes vom 3. kehr mit Kraftfahrzeugen, .⸗B. 34 des der.d. mit Haft oder mit Geld Mannheim, den 12. Februar 1924. Badiſches Bezirksamt— Abteilung VI. traßengeſetzes, Art. J und Iv auf Grund des Geſetzes über Ver⸗ mögensſtrafen und Bußen vom 23. November 1923 Mai 1909 über den Ver⸗ § 366 Ziffer 10.⸗St.⸗ beſtraft. 25⁵ 7 8 a* Dr. Heinrioh Waldparkdamm 9. Wir zeigen in groger Preude die glückliche Gebuft eines kräftigen Mäãdels und Frau Dr. Lotte geb. Wever. MANNTIEIM. den 13. Febiuar 1924. 427 Kapferer besetzten Gebiet(Cöin) N 2 Caen mehrjühr. tschärztüicher Tatigkeit Facharzi Dr. med. ErnstKeller Haut-, Harn-, Geschlechtskrankheiten 10—1, 312—7. Sonntags 10—12. 352 Breitestraße, J I.. übe meine Praxis aus: werden gemäߧ 21 ff. 35 2 52 Ehnug des Notgeldes der Handelskammer Mannheim Gemäß Vereinbarung mit der Handelskammer Mannheim haben ſich die der unterzeichneten Vereinigung angehörenden Banken und Bankiers bereit erklärt, den Notgeldes vorzunehmen. Der Umtauſch des Notgeldes gegen Goldſchatzau weiſungen erfolgt, wie in den Einlöſungsbeſtimmungen vorgeſehen, kloſen los. Falls jedoch der Einreicher Auszahlung oder Gutſchrift des Gegenwertes in Papier- oder Rentenmark wünſcht, die Banken alſo für Rechnung der Einreicher die von der Handelskommer eingetauſchten Goldſchatanweiſungen an der Börſe oder bei der Reichsbank verkaufen müſſen, kann der Umtauſch nur gegen Vergütung der hierdurch den Banken entſtehenden Koſten er⸗ folgen. Wir berechnen jedoch in dieſem Falle nach Abſprache mit der Handelskammer nur unſere Selbſtkoſten, und zwar: bei ſofortiger Auszahlung des Gegenwertes für das eingereichte Notgeld bei Auszahlung nach 6 Werktagen oder Gutſchrift nach 6 Werktagen 1. mindeſtens ſedoch 10 Pfg. für jede Einreichung. Außerdem müſſen wir uns eine entſprechende Rückforderung vorbehalten, falls die Goldſchatzanweiſungen zu einem niedrigeren Satz als dem bei An⸗ nahme des Notgeldes zu Grunde gelegten verkauft werden. 1232 e„den 14. Februar 1924. Ludwigshafen Vereinigung Mannheimer u. Ludwigshafener Banken und Banlliers. 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