ant 11— ln, lavn manndeim u. Umgedung vom 14. bie 20. d der at d Hols-pfe. dte cenadt. Otztsber berpflictes detweng;„Lenocrung ber wirtſchaftilchen verdältniſſe ectente—— Oreiserböhungen augusrtennen. poſt⸗ Aanabeim, te 122880 Rarterude.— Gauptgelchaftshlelle e gernte, Oeſchahe-nedenggue Uegarhabt. wate⸗ Walg ernſpr. Ur. 7061. J6l. 7043, J0, 7048. Celegt.-Rde. azelger mannbelm. Erſchelnt wöchentuch zwötfmal. Bellagen: Der Spott vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannbeimer Frauen-SJeltfung und Mannbeimer Mulik-Seitung Badiſche Neueſte Nachrichlen euer Löſungsverſuch der Pfalzfrage vor ſchwerwiegenden Entſcheidungen e Vertreter Enalands. Frankreichs und Belaiens des iale baben im Auftrage ihrer Reaierungen den Vorſitzenden malziſchen Kreistages. Gebheimrat Bauersdörfer, ſowie Fele rtreter von vfälziſchen Städten und Vertreter der vpfälziſchen gebeten, um ſich über die volitiſche Lage auszuſprechen. lelung den Vertretern zur Aufgabe gemacht. an der Wiederber⸗ Nach u von Rube und Ordnuna mitzuhelſen. Folgende Bekannt⸗ Die a wurde den Herren vorgeleſen: Au den dobe Reinlandskommiſſion überträat in Uebereinſtimmung 5 Anweiſungen der drei Realerungen. die ſie vertritt, einer lungend t o m m ifſion, die ſich aus je einem Vertreter der Be⸗ ben. 1 zuſammenfetzt. die Aufgabe. ſich in die Pfalz zu beae⸗ Blic duf ort alle Maßnabhmen zu prüfen und vorzuſchreiben im Hin⸗ Aanaſetz die Wiederterſtelluna der öfſentlichen Ordnuna und die In⸗ Ferzer zung des öffentlichen Dienſtes. Die Bevölkerung. welcher e auch angehört. wird ſofort aufgefordekt. in unbedinater aßnahmen. die agetroffen werden. abzuwarten. Jeder 8. iede Unrube. ſede Kundaebunga wird umſo eſtraft, als ſie nicht allein gegen die allgemeinen In⸗ Kommiſſion verſtoßen, ſondern auch dem beſonderen Amung derlaufen, den ſie augenblicklich in der Pfalz in Ueberein⸗ zmit allen Reaierungen erbaltenen Anweiſungen verfolcen. kaonne Falkommiſſion bat am 14. Februar ihre Arbeiten in Spener den des und bat die Bürgermeiſter der Hauptſtädte. den Präſiden⸗ zreistages und die Vertreter der pfälziſchen Preſſe empfan⸗ n e, Svezialkommiſſion fordert die Bevölkerung beſtimmt dazu aller Rühe die Maßnahmen zu erwarten, die getroffen wer⸗ Welbr welche allen angepaßt werden, aleichviel welcher Partei ſie bue We Bekanntmachung muß auf Befebl der Rheinlandskommiſ⸗ nom rtretungen in fämtlichen Jeitungen der⸗Pfalz auf⸗ umen werden. Die beſonderen Maßnahmen endgſen in dieſer Bekanntmachung aeſprochen wird. wird von weit. uch Bedeutuna für das Schickſal der Pfalz ſein und vielleicht Vert Auswirkung baben auf das ganze beſetzte Gebiet. Es wurde detern ein Plan über ſtaatsrechtliche Fragen vorageleat. über nderung der Reaieruna und über eine vollkommen neue Be⸗ bisberigen alten Reaierung. Es wurde vom Komitee zu⸗ 77 die in der Pfalz befindlichen Beamten bei der neu zu Aerfucht en Reaieruna verwendet werden könnten. Auch wird Kom dor allem unter dem Einfluß des franzöſiſchen Vertreters. a bel en; den Kreistaa und den Kreisausſchuß zu dieſer Neu⸗ bes Pfalzfrage berbeizuzlehen. Es iſt dies der alte Wunſch keten. eals de Metz den Kreistaa als pfälziſches Parlament einzu⸗ eattſe Kommiſſion ſoll ferner zugeſtanden haben, daß die Se⸗ + Vach den Jac Ablehnung der franzöſiſchen Gewaltmethoden (Von unſerm Berliner Büro) . Aus Berlin, 16. Februar. Saghnden Mitteilungen ausländiſcher Blätter über die Eindrücke ahre Melländigen in Berlin läßt ſich erkennen, daß die gewalt⸗ bodtem; ethode Frankreichs zur Löſung des Reparations⸗ 1 5 0 allgemein verworfen werde. Das weiß man in Paris derände in Berlin und anderswo und man beginnt ſich auf b1 ſi erte Sachlage einzuſtellen. Die franzöſiſche Preſſe ich ſeit Tagen, nach den Direktiven, die ihm vom Quai an die Hand ee, werden, die neue diplomatiſche Poſi⸗ chs auszubauen, die man zu beziehen gedenkt, wenn die ie bereſte chverſtändigen in deren offiziellem Bericht vorllegt. Wanzt ms in einem früheren Stadium des Reparationeſtreites ver⸗ dage wem ſich jetzt erneut hinter die ſogen. Sſcherungs⸗ 1 0 en de an erklärt:„Es wäre gegen die Nutzbarmachung der Ein⸗ dber die r Reichsbahn für Reparationszwecke nichts einzuwenden, ußte bei ſtrategiſche Verwaltung des Bahnſyſtems im Weſten man Frankreich bleiben. Zur Begründung dieſes Standpunktes dhder fr ſich auf die ſeltſamſten Argumente. So tauchte vor kurzem Auge an zöſiſ hen Preſſe der Hinweis auf, Frankreſ bedüsfe des 50 die deutſchen Bahnen, um etwaigen Gelüſten Deutſh⸗ Inf ch orſgller Vertrag im Oſten zu korrigieren, ſchon um dee Needenſe en Bundesgenoſſen willen einen entſprechenden Druck an danhen zu können. Wir glauben freilich nacht, daß die Er⸗ Auſſch ſolche an den Haaren herbeigezogenen Vorwände ſich in ad aſſung werden beirren läſſen. ladelen dangg von den Vemühungen der Sachverſtändigen und den 8 DLer er Reparationskommiſſion laufen die neueingeleite⸗ der die d andlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland wei⸗ ſhtlangen eutſche Regierung iſt bereit. dem von Frankreich geſtellten nten die Beratungen nicht auf Rhein und Ruhr zu be⸗ em ad ſondern ſie auf das geſamte Reparatijonspro⸗ ngen Judehnen, entgegenzukommen Sie muß ſich freilich aus⸗ eim dieſe Pourparlers von Regierung zu'gierung und elen von einzelnen Wirtſchaftsgruppen oder einzelnen Perſön⸗ dun geführt werden. Die Dinge drängen ſo oder ſo zur Ent⸗ 9 eh wir amit nicht bei Ablauf der Mieumperträge am 15. drs len 5 vor einem neuen Vacuum ſtehen. Die deutſſhen Indu⸗ Pitec ben von ſich aus eine Verlängerung der Verträge abgelehnt, daen ziſt nicht in der Lage, die für die Induſtrie untragbaren Adr b mgen eh da es ſonſt die deutſche Währung in ſchwere gen würde. r Expertenbericht, der vor Ende März kaum zu er⸗ eine eitten Weg zur Verſtändigung eröffnet, blaibt abzuwarten. on allgemeine Vereinbarung und damit zugleich eine inter⸗ ale Anleihe zuſtande, ſo wäre die Möglichkeit geboten, nies Morqgtoriums, das in Sachverſtän dieenkreiſen auf win⸗ Jahre berechnet wird, nicht nur die Entſchädigung, ſon⸗ Azder We Zinszoblungen aus der Anleihe zu leiſten. Auch di⸗ Weſter Kiter zahlung der Beſatzungskoſten erhe ſ ht eruner Friſt eine Löſung. wenn Deutſchland an dieſen maßloſen gen nicht verbluten foll. Ein angeblich„großzüazaer“ Finan:vlan Fah das g⸗ rgebnis der Berliner Sachverſtänd'genberatun⸗ abeſe an die Blätter, daß das von den Sa⸗hverſtändigen ausge⸗ roßekt einen großzügigen Finanzplan dar⸗ n ſofort aus der Pfals entfernt würden, wenn der pfäl⸗ ziſche Kreistag und prominente Perſönlichkeiten des Wirtſchafts⸗ lebens und der volitiſchen Parteien ſich zuſtimmend zu dieſer Pfalz⸗ frage äußern und gegebenenfalls ſich an der Regierungsbildung be⸗ teiligen würden. Zweifellos gehen die neuen Pläne dieſer Kommiſſion dahin, die Pfalz ſelbſtändia zu machen Die Franzoſen verſuchen auf neuen Weaen ihr altes Ziel zu er reichen, nämlich eine ſelbſtändige Pfal Ob dieſe Pfalz im Rahmen des Deutſchen Neiches oder als vollſtändig ſelbſtändige Pfalz geführt 2 werden ſoll, darüber konnte aus den Verhandlungen nichts entnom⸗ men werden. Die Vertreter, die bei dieſer Unterredung anwe ⸗ ſend waren. haben der Kommiſſion keine Zulicherungen und keine zuſtimmende Erklörungen abaegeben, ſondern ſie haben ſich ſofort mit ihren Organiſationen und mit den Regierungen in Heidelbera. München und Berlin in Verbinduna ageletzt. Wie verlautet, wird es der Preistaa der Pfalz ſtrikte ab ⸗ lehnen. ſich freiwillia als Pfalzreaieruna zu konſtituieren oder ſich durch Machtſpruch der Rhbeinlandkommiſſion dazu machen zu laſſen. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ aus Speyer meldet, werden ſich die Mitglieder des Krelstages und der Interalliier⸗ ten Unterſuchungskommiſſion heute nach Heidelberg begeben, um dort mit der Pfalzregierung zu verhandeln. Eine engliſch⸗franzöſiſche Einigung? Nach einer halbamtlichen Melduna ſoll eine prinzivielle Eini⸗ aung zwiſchen der enaliſchen und franzöſiſchen Reaierung in der Frace der Verwaltuna der Pfalz zuſtande gekommen ſein. Die Rhein⸗ landkommiſſion ſei angewieſen worden, franzöſiſche, enaliſche und belaiſche Beamte nach der VPfalz zu ſenden, um mit den lokalen Be⸗ hörden zufammenzuarbeiten. Unterredung pfälziſcher vertreter mit General de Metz General dde Metz hat auf Grund der Vorkommniſſe bei der Erhebung des pfälziſchen Volkes gegen die Separatiſten Vertreter des Kreistages, der Städte und der Preſſe zu ſich gebeten und ihnen erklärt, daß nunmehr Ruhe und Ordnung herrſchen müßien und dafür Sorge zu tragen ſei, daß die interalliierte Kommiſſion ungehindert arbeiten könne. Aus der Mitte der deutſchen Vertreter wurde General de Metz geantwortet, daß Vorausſetung für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung die Wiederher⸗ ſtellung der verfaſſungsmäßigen Zuſtände in der Pfalz ſei. Wie die Franzoſen ihre Unparteilichkeit bei der Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung in der Pfalz auffaſſen, geht daraus hervor, daß ſie eine beabſichtigte Verſammlung des Kreis⸗ ausſchuſſes verboten haben und ſie nur unter Aufſicht der franzöſi⸗ ſchen Delegation in Neuſtadt tagen dürfen, das einen groben Ein⸗ ariff in die Freiheit der Selbſtverwaltung bedeutet. ſtelle. der eine organiſche Verbindung zwiſſchen der Währungsreſorm und den Reparationen herſtellen ſolle. Als Vorbedingung für das Sauierungswerk werde von ſämtlichen Sahverſtänd gen, einſchließ⸗ lich der franzöſiſchen⸗belgiſchen, die Wiederherſtellung der politiſchen und wirtſchaftlichen Einheit des Reiches angeſehen. Das Reich müſſe wieder die volle Verwaltungsſouveränität auch inbezug auf die Steuern und die Zölle und zwar im beſetzten ſetzten Gebiet erhalten. Ebenſo herrſche unter den Sachverſtändigen Uebereinſtimmung darüber, daß dem Deutſchen Reich ein Mora⸗ torium gewährt werden müſſe, bis zur Wiederherſtellung der deut⸗ ſchen Zahlungsfähigkeit müſſe Deutſchland eine im Ausland aufzu⸗ bringende Amleihe gewährt werden, die garantiert werden foll durch die Reichsbahnen, Zölle, Steuern, Grund und Boden, der nach dem Rentenbanbſuſtem pfandfähig gemacht werden könnte. Auch für die Anleſhe ſei die Herſtellung der Verkehrseinheit des Reiches, olſo die Abſchaffung der Regie im beſetzten Gebiet die unbedingte Vor⸗ augſetzung. Von dem Anleihebetrag würde Frankreich einen großen Teſt ſofort erhalten umd könnte auf dieſe Weiſe über ſeine gegen⸗ wärtige ſchwierige Finanzlage hinwegkommen Nach der Aus⸗ balanzierung des deutſchen Etats ſolle zum Zweck der Reparations⸗ leiſtung eine Kriegsſchuldenſteuer erhoben werden, die nicht ge⸗ ringer ſein dürſe, als die ſteuerlichen Laſten, die die allüerten Mäch'e zur Abdeckung der Kriegsſchulden aufbringen, und deren Betrag der Reparationsabteilung der zu ſchaffenden deutſchen Gold⸗ notenbank zugeftchrt werden ſolle. Die Bank werde dann die eingehendon Beträge an die Neparationsgläubiger weiterleiten. In Pariſer politiſchen Kreiſen nimmt man allgemein an, daß die Frage der deutſchen Goldnotenbank bereits in den nä hſten Tagen vollkommen entſchieden werden wird. Reichsbonk⸗ präſident Dr. Schacht wird am Montag in Paris erwartet, wo er über dieſe Frage erneu mit den Mitgliedern der Sachverſtänd'gen⸗ kommiſſion Beſprechungen führen wird. Die Abfaſſung des Be⸗ richts der Sachverſtändigen, ſo nimmt man in Paris an, wird be⸗ reits bis zum 1. März fertiageſtellt ſein. Man nimmt an, daß noch Vertreter der franzöſiſchen Regierung und Oberfomm'ſſar Tirard zur Frage der Ruhr⸗ und Rhein⸗Beſetzung gehört werden. kieine Aeberkragung der Reichsbahn an ein internafionales Finanzkonſortium Zu der Meldung, wonach auf Grund der Beratungen der Sa⸗h⸗ verſtändigen in etwa 14 Tagen ein Vorſchlag der alliterten Mächte an die deutſche Regierung zu erwarten ſei, der im weſentlichen auf die lebereignung der deutſchen Reichsbahn an ein internationales Finanzkonſortium hinauslaufſe und den Kaufpreis von 30 Milliarden Goldmark auf Reparationskonto an Frankreich und Belgien gegen Freigabe des Ruhrge⸗ biets abtreten werde, wird von unterrichteter Seite erklärt, daß dieſe Nachricht jeder Grundlage entbehre. Ein derart ger Vorſchlag der Sachverſtändigen gilt als ausgeſchloſſen, da er weder der politiſchen noch der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands gerecht würde. Niemals werde die deutſche Regierung ſich bereit ſinden, ihn zu diskutieren. *. 1** Nach einer Havasmeldung gus Brüſſel haben die aus Ber⸗ lin zurückgekehrten drei belgiſchen Sachverſtändigen dem Mini⸗ ſterpräſidenten Theunis und dem Miniſter des Aeußeren Jaſpar in Anweſenheft des belgiſchen Vertreters in der Reparationskom⸗ ſals Delacroix, über das Ergebnis ihrer Arbeiten Bericht er⸗ a werde. Aber ſchon wie im unbe⸗ da BVerkeaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 79 Anzeigenprelſe nach Carif, del vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Augemeine Rnzeigen.40 Setomar? Reklamen 1,50 Sotomart. gur inzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgoben wirs keine berantwortung uder⸗ nommen. höhere Sewoll Streite, Setriedoſtbrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpeüchen ür ausgeſallene oder beſchrankte Rusgaben oder i verſpätete Rufnoyme don an⸗ Zelgen. Ruftr. O. geruſpr. odue OStcwdbe. Gerichtsſt. Mannbeim. Parlamentariſcher Konflikts ſtoff: Die dritte Steuernotverordnung iſt nun doch noch auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes erſchienen. Tagelang iſt mit dem Fünfzehnerausſchuß des Reichstages darüber verhandelt worden, ohne daß eine Einigung erzielt worden wäre. Deshalb bringt die Regierung ganz kurz vor Toresſchluß auch dieſe Steuernotverordnung noch in Sicherheit. Sie iſt im weſentlichen ihrer urſprünglichen Ab⸗ ſicht treu geblieben. Der Fünfzehnerausſchuß hatte in erſter Linze Widerſpruch gegen den Verſuch erhoben, die ganze Aufwertungsfrage auf dem Wege der Verordnung zu regeln. Man glaubte, in einer ſolchen Regelung eine Verfaſſungsänderung erblicken zu müſſen, da die Regierung mit ihren in die Eigen⸗ tumsverhältniſſe des Einzelnen eingriff. Hier lag eigentlich das Hauptbedenken. Die Steuern an ſich waren weniger umſtritten. Die Sozialdemokratie entfaltete allerdings eine heftige Kampagne gegen die Mietzinsſteuer. Ihr Widerſtand wurde aber mit Recht nicht ernſt genommen, da dieſe Partei weder imſtande noch willens iſt, aus ihren Drohungen parlamentariſche Konſequengen zu ziehen. Das Kabinett hat am Donnerstag vormittag mit den Vertretern der Länder noch einmal über den Steuerausgleich beraten, der den Ländern eine ganze Anzahl neuer Finanzausgaben zuſchiebt. Am Mittwoch Abend war dieſe Beſprechung mit dem Fünfzehner⸗ ausſchuß zum Abſchluß gekommen. Am Donnerstag Nachmittag iſt dann die Steuerverordnung veröfſentlicht und auf Grund des Er⸗ mächtigungsgeſetzes rechtskräftig geworden. In der Entwertungs⸗ frage iſt die Regierung grundſätzlich ihrem Standpunkt treu geblieben. Sie regelt dieſe Frage auf dem Verordnungswege und es 5 nur in ſofern eine Abänderung an der urſprünglichen Aeſnt vorgenom⸗ men worden, als bei Hypotheken in Zukunft eine Aufwertung bis zu 15 Prozent des Goldmarkbetrages möglich ſein foll. Die Re⸗ gierung iſt mit dieſer Verhältnisziffer ſo weit gegangen, wie ſie nur irgend konnte und man wird billigerweiſe auch auf ſeiten der Hypothekengläubiger keinen Vorwurf mehr machen können. Eine andere Frage iſt es, wie ſich die Reſchstagsparteien mit der Ver⸗ ordnung abfinden werden. Es iſt im Anfang von der Möglichkeit eines Konfliktes die Rede geweſen, wenn die Reglerung verſuchen ſollte, ihre Verorbnung auch gegen die Anſicht des Alueſchuſſes urch⸗ zudrücken. Man ſieht die Dinge wohl wieder etwas zuverſi hilicher an. Der Ausſchuß befindet ſich der Regierung gegenüber nicht in einer günſtigen Angriffspoſition. Es herrſcht volle Uebereinſtim⸗ mung darüber, daß die Regierung ſicher die Steuerſumme braucht, die ſie durch die dritte Steuernotverordnung erzielen will. Der Fünfzehnerausſchuß hätte die Möglichkeit gehabt, in den endlofen Beratungen der letzten Tage anſtelle der Verordnungsbeſtimmungen etwas anderes, Poſitiveres vorzuſchlagen. Hätten ſich die Parteien auf eine annehmbare andere Steuergrundlage geeinigt, ſo hätte die Regierung höchſtwahrſcheinlich ihre Steuerverordnung preisgeben können. Es hat ſich aber wieder einmal gezeigt, daß die Neichs⸗ tagsparteien in Steuerfragen wohl ablehnungsfreudig, aber keines⸗ wegs in demſelben Maße auch leiſtungsbereit ſind. Auf dieſer Er⸗ fahrung wird ſich die Regierung ſederzeit berufen können und es iſt deshalb nicht anzunehmen, daß der Reichstag bei ſeinem dem⸗ nächſtigen Zuſammentreten an dieſer Stelle Konfliktsſtoff ſuchen wird. Der„Vorwärts“ kündigt allerdings an, die Sozialdemokratie werde ſich überlegen, ob ſie die Auſhebung der Verordnung beantragen r Ton dieſer Ankündigung klingt ſo gedämpft, daß es ſicher nur zu einem Theaterdonner kommt. Die andere Frage iſt: Was wird der Reichstag zu der Fpe⸗ vorſtehenden Aufhebung der Ausnahmeverordnung ſagen? Entſchei⸗ dend iſt ſein Votum auch hier nicht, denn es iſt Sache des Reichs⸗ präſidenten, ob er den Ausnahmezuſtand wieder beſeitigen will. Ein Konflikt könnte nur dann entſtehen, wenn der Reichstag die Auflöſung fordert und die Regierung ſie verweigert. Diesmal liegt der Fall umgekehrt: Die Regierung hebt den Ausnahmezuſtand auf und es wäre allenfalls denkbar, daß die eine odere andere Partei dagegen Front macht. Sicher nicht die Sozialdemokratie oder die demokratiſche Fraktion. Dieſe beiden Parten haben die Maßnahme, die jetzt in Ausſicht genommen iſt, wiederholt gefordert. Möglich iſt, i den anderen Fraktionen die einen oder die anderen Be⸗ denken beſtehen, wenn auch die Deutſchnationalen keineswegs be⸗ geiſterte Anhänger des Velagerungszuſtandes geblieben ſeutz als ſie merkten, daß er ſich auch gegen ſie auswirkte. Aber ſelbſt, wenn hier und da Bedenken beſtehen ſollten, wird die Regierung deshall doch keine parlamentariſchen Schwierigkeiten zu befürchten haben. Denn es iſt ganz unverkennbar, daß wirtſchaftlich und politiſch ein Umſchwung eingetreten iſt, der ſich allmählich wieder einem nor⸗ malen Stand der Dinge nähert. Die Neuwahlen in Thüringen haben in Mitteldeutſchland auch dem letzten roten Brandherd einen Dämpfer aufgeſetzt. Weiter aber wird in Betracht zu ziehen ſein, daß mit der Aufhebung des Ausnahmezuſtandes nicht alle beſonderen Voll⸗ machten der Regierung außer Kraft geſetzt werdn ſollen. Vielmehr verlangt das Kabinett beſondere Schutzmaßnahmen, durch die die Alarmbereitſchaft gegen den Links⸗ und Rechtsbolſchewismus auftecht erhalten wird. Geſchieht das, ſo wird man ſich damit abfinden kön⸗ nen, daß der militäriſche Relagerungszuſtand im allgemeinen wieder abgebaut wird. ** 0 Vor Juſammentritt des Reichskages Die Reichsregierung will zu Veginn der Reichstags⸗ tagung eine Erklärung abgeben, die ſich auf die äußere wie die innete Politik erſtrechen ſoll. Dieſe Erklärung, die als Einleitung zu der, namentlich von der Sozialdemokratie gewünſchten ſoge⸗ nannten großen politiſchen Ausſprache dienen ſoll, wird nich! in der erſten Tagung am Mittwoch abgegeben werden. Vermutlich ſoll der Aelteſtenausſchuß, der am Montag oder Dienstag zuſammentritt, den Tag erſt beſtimmen. Auch die beiden Pfalz⸗ Interpellationen werden nicht ſchon am erſten Tage verhandelt wer⸗ den, der Regierung ſoll zunächſt nur die Gelegenheit gegeben worden, mitzuteilen, wann ſi die Interpellationen zu beantworten wünſcht. Ueber die Frage der Wahlrechtsvorlage haben, wie der Lokalanzeiger“ berichtet, geſtern zwiſchen dem Reichsminiſter des Inimern, Jarres und mehreren Parteiführern Beſprechungen ſtattge⸗ funden, die ſedoch zu einer Klärung der Frage nicht geführt haben Es werde ſich nunmehr der Aelteſtenrat des Reichstages mit der Angelegenheit befaſſen. Eine endgültige Klarheit über die Haltung des Parlaments zur Wahlrechtsreſorm werde jedoch erſt aus den Fraktionsſitzungn zu gewinnen ſein, die am Dienstag von faſt allen Parteien wieder aufgenommen werden. Ueber das Arbeitsprogramm des Reichstags wurde laut dem„Vorwärts“ zwiſchen Parteiführern und Roichs⸗ regierung eine Einigung dahin erzielt, daß der Reichstag zunächſt ſich mit den vorliegenden Pfalzinterpellationen beſchäf⸗ tigen und gleichzeitig den deutſchnationglen Antrag auf Verfolgung der Hochperräler im beſetzten Gehiet behandeln wird. Ueber den weiteren Geſchäftsgang wird der Aelteſtenauſchuß Beſchluß faſſen. London, 15. Fehr Die Verhandlungen mit den Dockarbeitern ſind geſcheitert. Der Ausbruch des Streiks erſcheint unver⸗ meidluch. 7 2. Seife. Nr. 79 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag · Ausgabe) Samstag, den 16. Jebrud 192— Das Unternehmen„Deutſche Reichsbahn“ Ein Erlaß des Reichsverkehrsminiſteriums Der Reichsverkebrsminiſter Oeſer als Leiter des Unternehmens richtete am geſtrigen Freitag an die Beamten. Ange⸗ ſtellten und Arbeiter der deutſchen Reichsbahn folgenden Erlaß: Am hbeutigen Tage wird die deutſche Reichsbahn zu einem ſel b⸗ ſtändigen wirtſchaftlichen Unternehmen mit eigener rechtlicher Perſönlichkeit. Finanziell wird damit das Unterneh⸗ men zu einer Zeit auf eigene Füße geſtellt. in der die Herſtellung des Gleichagewichtes zwiſchen den Ausgaben und den Einnahmen und die Durchführuna der nötigen finanziellen Maßnahmen durch die noch fortdauernde widerrechtliche Vorenthaltung wertvoller Teile des Netzes im Weſten des Reiches an ſich äußerſt erſchwert ſind. Gleich⸗ wohl wollen wir alſo, die wir dem Unternehmen„Deutſche Reichs⸗ bahn“ angehören. unſer Beſtes hergeben, um im altbewährten Geiſt der. treuen Pflichterfülluna den neuen Gedanken moderner Wirtſchaf tsführuna in die Verwaltung hineinzutragen und das Bewußtſein der Verantwortlichkeit für das Ganze in jedem von uns erneut zu ſtärken. Daß neben dieſem Leitaedanken der Sorge für das Unternehmen ſelbſt auch die Belange der Allgemeinwirtſchaft für alle Angehötiaen der„Deutſchen Reichsbahn“ weiter gewahrt werden. dafür bürgt die Erziehung des geſamten Perſonals zu die⸗ ſem Gemeinſchaftsſinn. Wie die geſamten Berhältnifſe des Perſonals bei der Neuregeluna unverändert bleiben. ſoll auch der Geiſt, in dem wir arbeiten, der gleiche Geiſt des Vertrauens ſein, wie bisher. Und nun friſchauf ans Werkl Der Inhalt der Derordnung Nach der Verordnuna über die Schaffung des Unternehmens „Deutſche Reichsbahn“ vom 12. Februar 1924 iſt die Verwaltuna der „Deutſchen Reichsbahn“ unabhänaia von der ſonſtigen Reichs⸗ verwaltung zu führen. Die Geſchäfte des Unternehmens werden bis auf weiteres unter Aufſicht und Leitung des Reichsverkehrsmini⸗ ſters geführt. Demaemäß werden künftig im Reichsverkehrsminiſte⸗ rium(Hauptſtelle) unter der Firma„Der Reichsverkehrsminiſter“ in der bisherigen Weiſe nur noch dieſenigen Geſchäfte behandelt, die entweder Geſchäfte der Aufſicht über das Unternehmen„Deutſche Reichsbahn“ ſind oder ſonſt vom Miniſter in ſeiner Eigenſchaft als Reichsminiſter erledigt werden. Dagegen werden alle Geſchäfte der Leitung des Unterneh⸗ mens unter der Firma„Deutſche Reichsbahn“ mit dem Zuſatz „Hauptverwaltung“ erlediat, die die bisher unter der Firma„Zweig⸗ ſtellen“(Zweiaſtelle Preußen), Heſſen bezw. Zweiaſtelle Banern) be⸗ handelten Angelegenheiten behandeln. Soweit es ſich um die Ge⸗ ſchäfte der Aufſicht handelt, firmieren die Zweiaſtellen künftig „Deutſche Reichsbahn. Gruppe Preußen“ oder„Deutſche Reichsbahn, Gruppe Banern“. Die Reichsbahndirektionen, ⸗Zentra⸗ len und ⸗Aemter ſowie die übrigen Stellen behalten die bis⸗ herige Bezeichnung für die Geſchäfte des Unternehmens wie für ſolche der Aufſicht. Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner und die Streihfrage Die gegenwärtig in Berlin tagende Hauptverſammlung der Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeantfer nahm zu der die geſamte Beamtenſchaft ſehr lebhaft intereſſierenden Frage der An⸗ wendung des Streiks als letztem gewerkſchaftlichen Mittel Stellung. Bekanntlich hat der Reichsverkehrsminiſter Oeſer von allen Eiſen⸗ hahnerorganiſationen gefordert, daß ſie auf das Mittel des Streiks derzichten. Die Hauptverſammlung beſchloß einſtimmig, dieſe Frage zuſammen mit dem Allgemeinen deutſchen Beamtenbund und dem Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbund zu behandeln und eine eigene Beſchlußfaſſung bis nach dem Urteil der Spitzen⸗ organiſationen zurückſtellen. * 0 0 EBerlin, 16. Febr.(Von unſ. Berlmer Büro.) Wie der Vor · wärts triumphierend mitteilt, hätte die diesjährige Hauptverſamm⸗ lung der Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten und An⸗ wärter ihrem übelberüchtigten Vorſitzenden Menne unter ungeheuter Begeiſterung der Delegierten und Gäſte ein Vertrauensdotum erteilt. Der Vorwärts weiß vermutlich ſelber gar nicht was er tut, wenn er dieſen Sabotagegkt am deutſchen Beamten⸗ tu m ſo freudig begrüßt. Kleine politiſche Mitteilungen *Teuerung in Frankreich. Der neuerliche Frankenſturz und der Ausverkauf franzöſiſcher Waren iſt die Urſache einer immer größer werdenden Erregung. In St. Pol de Lyon iſt es nach dem„Echo de Paris“ anläßlich des Auf⸗ kaufes großer Blumenkohlmengen zu e zu Kundge⸗ bungen gekommen, die dielfach antideutſchen Charakter krugen. Es wird behauptet, zahlreiche deutſche Aufkäufer ſeien die Urſache der immer größer werdenden Teuerung. Die Anerkennung der Sowjetrepublik. Der Vertreter der „Tribune“ in Berlin hatte eine Unterredung mit dem dortigen Ge⸗ ſandten der Tſchechoſlowakei. Tuſor erklärte, die Tſchecho⸗ lowakei werde die Sowjetregierung ſofort anerkennen, ſelbſt wenn Frankreich ſie nicht anerkennen ſollte. Tſchitſcherin geht zum Papſt. Die polni Preſſe erfährt aus dem Vatikan, daß Tſchitſcherin im Juni nach Rom kommt, um über die Anknüpfung normaler Bezie hungen Rußlands zum Vatikan mit dem Papſt 2 verhandeln. Bekanntlich ſoll ja ſchon demnächſt ein päpſtlicher Nuntius nach Moskau entſendet werden. Amtsgeſchäfte wieder aufzunehmen. Verhandlungen ſind im G 3 1 Die„undeutſche“ Neichsverfaſſung In einem Leitaufſatz mit der wehmütig⸗ironiſchen Ueberſchrift: „Die„undeutſche“ Reichsverfaſſung“ gibt ihr Schöpfer Profeſſor Hugo Preuß in der„Voſſiſchen Ztg.“ nochmals eine Art hiſtoriſch⸗ politiſchen Kommentar zu ſeinem und dem Weimarer Werk. Preuß führt dabei aus. daß von den Mitteln, mit denen Bismarck ſein Reich gründete, 1918 kein einziges mehr zur Verfügung ſtand und ſie deshalb, falls mit den Dynaſtien nicht auch das politiſche Daſein des deutſchen Volkes vernichtet werden ſollte, das Reich auf die Grundlagen geſtellt werden mußte, die dem geſtürzten Syſtem ge⸗ fehlt haben: durch demokratiſche Selbſtorganiſation mußte die Maſſe dem nationalen Staatsbewußtſein wieder gewonnen werden, dem ſie unter der Herrſchaft der alten Mächte entfremdet war. Profeſſor Preuß wird ſich freilich ſelber kaum verhehlen können, daß dieſe Aufgabe ihm nicht gelungen iſt, daß die ſozuſagen andere, die unitariſche, nicht gelang, aus Gründen, an denen nebenbei Preuß unſchuldig iſt, gibt er aber ſelber zu. Zu dem Vorwurf der Undeutſchheit ſeines Werkes ſchreibt er:„Ach wie deutſch ſie iſt. das zeigt ſich auch in der nationalen ſtaatlichen Schwäche, den Reſten der Länderſtaatlichkeit, die ſie noch nicht ver⸗ tilgen mochte.“ Auf den oft gehörten Cinwand, daß die ſtarke Eigenart der deutſchen Stämme der Einheit des nationalen Staates widerſtrebe, antwortete Preuß:„Was haben die Länderſtaaten, die Gebilde dynaſtiſcher Hauspolitik, mit der Eigenart der deutſchen Stämme gemein, und im übrigen iſt der Bayer vom Oſtpreußen bei weitem nicht ſo verſchieden, wie der Piemonieſer vom Sizilianer, kaum wie der Nord⸗ vom Südfranzoſen.“ Preuß ſchließt mit einer Apot oſe der deutſchen Republik:„Nur die deutſche Nepublik als einheitlicher und demokratiſcher Staat hat Anſpruch auf den eben⸗ bürtigen Platz unter den anderen freten Staatskörpern. Wir hatten unter Drangſalen ohnegleichen das Neich bis heute erhalten, zu lange für die Ungeduld der Feinde draußen und drinnen. Hätte der cite Obrigkeitsſtaat, all ſeiner Machtmittel beraubt, ſeine Unter⸗ tanen an Rhein und Ruhr, in der Pfalz und ag der Saar trotz unmenſchlichen Drucks übermächtiger Sieger an ſich zu feſſeln vermacht? Was die treuen Deutſchen dort unlösbar an das Reich hält, das iſt die Macht der nationalen Idee, nationa⸗ ler Einheit und Freiheit. Wir fürchten, Profeſſor Preuß wird gegen folche Ausdeutun der letzten Motive vom beſetzten Gebiet her—55 g der——— manchen Widerſpruch erfahren. Die Lage in der pfalz Dem rechtmäßigen deutſchen Bezirksamtmann in Bad Dürk⸗ geim iſt es bis jetzt von der Beſatzungsbehörde nicht geſtattet, ſeine 7 ange. Auch in Lan da u hat der Bezirksdelegierte dem Derfaſf angem Bezirksamtmann die Wiederaufnahme ſeder amtlichen Tätigkeit ver⸗ boten und erklärt, daß ſich der deutſche Bezirksamtmann durch das Betreten des Bezirksamtes einer verſuchten Störung der öffent⸗ lichen Ruhe und Ordnung ſchuldig gemacht habe.— Ueber Ger⸗ mersheim wurde von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde von abends 9 bis morgens 5 Uhr auf unbeſtimmte Zeit die Verkehrs⸗ ſperre verhängt.— Eine Abteikung franzöſiſches Militär iſt zum Schutze der Separatiſten in Frankenthal eingetroffen.— In Ne ſind die Separatiſten abgezogen unter Hinterlaſſung einer Zechſchuld von über 1300 Franken.— Wie die überlebenden Separatiſten angeben, werden in Pirmaſens einſchließlich der Toten 44 von ihnen vermißt. Neuer ſeparatiſtiſcher Willkürakt Geſtern morgen.45 Uhr wurde im Bahnhof Speyer der Vor⸗ ſtand des Städtiſchen Arbeitsamtes Speyer, Bernhard Specht, von drei Separatiſten in Zivil verhaftet. Specht war beauflragt, bei ſeiner Regierung die für heute auszuzahlenden gelder abzuholen. Ein franzöſiſcher Gendarm, der ſicher zur Be⸗ deckung der drei Separatiſten im Bahnhofsgebäude ſtand, hatte ſich in die Angelegenheit e nachdem ein Arbeiter einen ee, e N frug. Unter den paratiſten befand ſi wo ann gert, früher Wirt „Zum Stift“ in Speyer. Merkwürdige Neutralität Die Interalliierte Rheinkandkommiſſion hat bekanntlich gedroht, die Urheber der Vorgänge in Pirmaſens vor ein Kriegsgericht zu ſtellen. Angeſichts dieſer Stellungnahme muß man ſich fragen, wo denn die Rheinlandkommiſſion mit ihrem Einſpruch geblieben iſt, als die Separatiſten, für die doch die gleichen Geſetze gelten müßten, durch ihre Terrorakte zur Verzweiflung trieben. Von den Separa⸗ tiſten wurden bi rund 30 brave Deuiſche hingemordet, weit über 150 ſchwer oder leicht verwundet und ſchätzungsweiſe 300 Perſonen von Haus und Hof vertrieben und ausgewieſen, ohne daß die Rhein⸗ landkommiſſion gegen die Separatiſten auch nur ein Strafverfahren anhängig gemacht hätte. Dieſes Verhalten der Nheinlandkommi iſt zum akabeſden merkwürdig. Die Jaßhlung der Beſatzungskoſten Wie eine Nachrichtenagentur erfahren haben will, iſt der Be⸗ ſchluz des Reichskabinetts, die Beſatzungskoſten weiter zu zahlen. auf Drängen ſämtlicher Parteivertreter des beſetzten Gebietes hin erfolgt. In maßgebenden Kreiſen wird aber die Anſchauung vertreten, daß die ungen in nächſter Zeit aufhören müßten. Sie würden jedenfalls unter allen Umſtänden eingeſtellt bc müſſen, ſobald ſie die Stabilltät der deutſchen Währung be⸗ rohen. 5 Deutſches Reich Reichstagsinterpellationen über die Pfalzvorgänge Auf der Tagesordnung der nächſten Reichstagsſitzung des Februar ſtehen u. a. außer der erſten und zweiten Bera Nechts⸗ Entwurfs eines Geſetzes über Danziger und memelländiſche enbac angelegenheiten eine Interpellation der Abgg. Feheend Hofmann⸗Ludwigshafen, Dr. Scholz, Hergt und Genoſſen 1 1 en die durch die ſeparatiſtiſche Bewegung in der bayer Aheinpfalz geſchaſſenen Juſtände und eine Interellatten demokratiſchen Reichstagsfraktion betreffend die in der Pfalz, che ſeparatiſtiſche Gewalthaber getroffenen Anordnungen in Genoſteh dung mit der Veratung des Antrags der Abgg. Hergt und Gedte betreffend die Aburteifung der des Hochverrals im beſetzten Ge beſchuldigten Perſonen. * Weimar, 18. Febr. Die thüringiſchen Kommuniſten harene abgelehnt, eine taktiſche Einheitsfront mit den Sozi kraten gegen die bürgerlichen Parteien zu bilden. „Die Landwirkſchaft gegey die hohen Gütertarife. 9955 ganiſationen der deutſchen Landwirtſchaft haben eine Entſchließ werden. behörde hat den Kreuznacher„General⸗Anzeiger“ auf die von drei Tagen verboten, weil er in einer Veſprechunsſch⸗ Kaiſerslauterer Vorgänge darauf hinwies, daß m ar o ha teru Truppen gemeinſam mit den Separatiſten gegen die Bevd ſcheif vorgegangen ſeien, und wegen der Uebernahme einer Ueberf aus einem pfälziſchen Blatte. Badiſche Politik Regierung und Candtag in Baſel wel. Die badiſche Regierung und der Badiſche Land teß 10 ten am Tonnerstag in Baſel zum Beſuche der Han•+1 ſlert Ausſtellung. Aber nicht nur der Ausſtellung des ang 0. ſondern auch der Pflege freundnachbarlicher, kultureller Heitung ſtiger Veziehungen galt ihr Erſcheinen. Die„National⸗Zeiln hat aus dem heutigen Anlaß ihrer Nummer eine Extrabeilage oet Baden und Hans Thoma beigefügt mit Auffätzen von Dr. Köhle⸗ des Kultusminiſters Hellpach und des Staatspräſidenten f uſw. In einem Begrüßungsſchreiben an die Gäſte ſagt das geben „Es iſt wohl dieſes der größte Triumph von Hans Thomas daß ſein in Baſel vereinigtes Lebenswerk mit ſo elementareg enh⸗ dringlichkeit die Schlagbäume vergeſſen ließ, die an unſete er noch aufgerichtet ſind und ſich der früheren Pflege kultuneher alle meinſchaftsziele bisher hindernd in den Weg legten. aſten Ve⸗ Schlagbäume hinweg haben ſich in der letzten Woche die al un ſie ziehungen wieder angebahnt und wirken ſich aus, wie zweſchel gleich geweſen wären. Die ſchönſten Zeichen der Anhbäng dens enthüllten uns die letzte Woche. Wo ſo breite Volksſchichten age für die Pflege kulureller Werte dieſes Opfer einer Reiſe 5 1N hat der Au tieg zu einer lichteren Zukunft bereits eing Letzte Meldungen Die Militärkontrolle in Deutſchland anf Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, hat General Foch ͤ General Nollet, den Vorſitzenden der Kontrollkommiſſion, eingewirkt, die Militärkontrolle in Deutſchland wieder aufzunſchen Nollet habe ihm darauf bedeutet, daß er von dem engligit und italieniſchen Mitglied der Kommiſſion hierbei im be gelaſſen werden würde. Weiter verlautet, Poincare Milit England eine Note gerichtet, die die Wiederaufnahme der ds ber konkrolle mit Rückſicht auf neue Verfehlungen Deukſchland ea langt. Die Antwort aus London ſteht noch aus. Mar enen davon, daß, falls England eine abſchlägige Antwort erteilt, Nollet abberufen werden ſoll. Berlin, 10. Febr. Nach einer Meldung der„Deutſchen 11 meinen Zeitung“ aus Jena, ſoll in einem Dorfe bei Creuſſe Einet ſchen Kommuniſten und Stahlhelmleuten auei Schießerei gekommen ſein, wobei acht Kommuniſten Stahlhelmleute getötet ſein ſollen. Wiedereſ Berlin, 16. Febr. Der Staatsgerichtshof hat das Die 9 ſcheinen des-Deutſchen Tageblattes freigegeben. iig un tung war durch Verfügung des Oberbefehlshabers gleichze re dem Verbot der Parteiorganiſationen der Deutſch⸗völkiſ heitspartei verboten worden. Köln a. Rh. 15. Febr. Sämiliche Funktionäre der arfſchaft, im rheiniſchen Braunkohlenrevier betefligten Freien Gewerkenrl⸗ 1850 beſchloſſen, weiter im Streik zu verharren. Ueber 9 e U ührung des Streiks ſoll unter den Ausſtändigen abſtimmung vorgenommen werden. eine Moskan, 16. Febr. Die Sowjetregierung hat Japan b antwot, zugehen laſſen, worin ſie betont, daß angeſichts der Nicht 0 Hebil, tung früherer ruſſiſcher Noten zur Anbahnun normale ſtotmel, hungen die Sowjetregierung der Anſicht ſei, da keinz weilel an pe en bee ſe beic en 110l% hin auf dem Territorium der Sowjetunion zu belaſſen, 8u gegenſeitiges entſprechendes Abkommen vorliege. — Vertrauen zu ſich ſelbſt iſt Kraft, und Kraft iſt Freude, und Freude iſt Leben, und Leben iſt Schaffen, d Schaffen iſt Si 5 5 Cäſar Flaiſchlen. * National⸗Theater Mannheim paul Ernſt: Brunhild(zum erſtenmal) Chriemhild(Uraufführung) Das tragiſche Schickſal Paul Ernſt's iſt von Anfang an ſeine „Unzeitgemäßheit“ geweſen. Darum haben ihn die Bühnen nacht geſpielt(die Darſteller des Naturalismus nicht ſpielen können): darum hat die weitere Oeffentlichkeit nichts davon erfahren, daß um das dramatiſche Schaffen dieſes Dichters der Streit der drama⸗ turgiſchen Kritiker ſeit mehr als anderthalb Jahrzehnten geht. Be⸗ wundert viel, noch mehr geſcholten ſchuf unbeirrbar und unentmutigt Paul Ernſt Werk auf Werk; nicht alle gleichwertig, eee aber in ihrer Geſamtheit impoſant und unerſchöpflich reich, Zeu niſſe eines ungeheuten Willens zur Geſtaltung, eines fanatiſchen Dranges zu formaler Klarheit, eines ſchier übermenſchlichen Ringens um letzte elhiſche Erkenntniſſe. Dieſer alo dreifach geſpaltene rieb hat ihm drei rubrizierende Schubfachbezeichnungen eingetragen: die eines Formaliſten und Kläſſiziſten, die eines Antinaturaliſten und die eines philoſophierenden Dialektikers und Theoretikers. Das geſchah in der Zeit der Hoch⸗ und Nachblüte des Naturalismus und Im⸗ preſſionismus, alſo in der Zeit, auf die als eine Gegenwirkung jene geiſtige Bewegung at e unter dem Schlagwort Expreſ⸗ ionismus zu begreifen gewohn dünkt mich,— und für dieſe Behauptung war die geſtrige Aufführung mir eine neue Stütze—. muß das Urteil über Paul Eruſt ee und berichtigt wer⸗ den. Es würde an dieſer Stelle und in der ſpäten Nachtſtunde, da dieſe Zeilen geſchrieben werden, zu weit führen, in Einzelheiten nachzuweiſen, daß Paul Ernſt jenen Zielen des vergeiſtigten Dramas der Expreſſioniſten ſchon früh ſehr oſel näher war, als dieſe, ſelbſt in ihren beſten Schöpfungen. Aber da er es war, fehlte das Echo auf ſeinen Ruf nach Vergeiſtigung, nach Ethos, nach Religioſität. Und nachher fehlte ſeinen Werken die modiſche Zerflatterung und Formloſigkeit der ungezügelten Pubertätstemperamente. Aber muſtern wir die Dramen der Jahre zwiſchen 1905 und 1910— wo finden wir dieſe geiſtige Leidenſchaft dieſe ethiſche Kraft, dieſe un⸗ bedingte Perſönlichkeit hinter einem Werk. wo einen Dichter, der die Idee ſeines Schafſens ſo innerlichſt erlebt hat wie Paul Ernſt, uind wo den, der ſie mit der gleichen Kraft dichteriſcher Beredſamkeit ——— zu geſtalten und ſelbſt über ideologiſche Abſtraktion hinweg zu ſinn⸗ licher Wirkung zu führen vermochte? Dafür ſind uns heute die empfin Organe wacher als vor Jahren, und wenn auch eine Paul Ernſt⸗Renaſſſance auf den deutſchen Bühnen nicht wahrſchein⸗ lich iſt— ſeine Werke fordern zupiel nom Hörer, mehr noch, als die Hebbels— man müßte ihn oft ſpielen. Die Vedeutung des Dichters für die Geſchichte der deutſchen dramatiſchen Dichtung liegt nicht in der Abwendung von Shakeſpeare und der A zur ſtrengen Form, fälſchlich Klaſſizismus genannt, ſie liegt im Geiſtigen, im Metaphyſiſchen, im Ethiſchen. Paul Ernſt verneint die labile Ethik des Naturalismus, und darum, nicht weil er keinen realiſtiſchen Lebensausſchnitt realſuggeſtiv gibßt, iſt er der Antipode Gerhart Hauptmanns und der Ueberwinder des artiſtiſchen romantiſch⸗im⸗ preſſioniſtiſchen Dramas der Hofmannsthal und anderer Epigonen. Ernſt unterſcheidet wieder gut und ſchlecht, ſchuldig und nicht ſchuldig, er gibt dem Menſchen wieder Wille und ſittliche Erkenntnis und macht dadurch ein ktragiſches Drama wieder möglich. Paul Ernſt iſt niemandes Epigone. Auch das macht ſein Werk weiten Kreiſen ſchwer zugänglich. Paul Ernſt iſt ein Wecker der Gewiſſen. Das macht in vielen unbequem. Wenn Paul Ernſt alſo den alten Sagenſtoff des Nibe⸗ lungenliedes neu zu geſtalten ſich anſchickt, ſo will er ſelbſt⸗ verſtändlich nicht die blutigen Vorgänge aus dem epiſchen ins thea⸗ traliſche umſetzen— wie es Hebbel lat und wollte— ſondern er will bewußt umdichten aus der Idee heraus, nicht verpſochologiſteren. Und es iſt die folgerichtige Entwicklung, daß er, der in ſeinem drama⸗ tiſchſten Werke„Canoſſa“ noch von der Hiſtorie ausgehend den Kampf zweier Weltanſchauungen, Herr und Knecht,— aber in einer wundervollen dichteriſchen Vertiefung Gregor VII. als Knecht Gottes!— mit ungewöhnlicher Kraft geſtaltet hat, nun zur Fabel mit 1 75 mehr typiſchen Menſchen und Vorgängen kommt. abgewandelt in der groß geſchauten Figur Hagens. In Hagen wird Knecht zugleich das Problem der Treue. Was heißt treu ſein? Höchſte Treue zu ſich ſelbſt oder ſeinem Werk, das iſt zugleich höchſte Freiheit. Treue aus ſubalterner(Snechts)⸗Geſinnung iſt letzten Grundes ſittliche Feigheit. So ſpricht es Paul Ernſt im Nachwort der„Chriemhilde“(die wie die Brunhild im Verlag Georg Müller, München erſchienen iſt) ſelbſt klar aus. In dieſem Nachwort. das den Dich:ungen eine tiefere nationale und Zeit⸗Bedeutung zuweiſt. die, das iſt zu betonen, der Dichter nach⸗ her erſt vberſtandesmäßig formulierte, nennt er Hagen den Helden des zweiten Trauerſpiels Ehriemhild. Und das iſt richtig: denn Hagens ſubalterne Treue ſchafft das Verhänanis, darin müſſen alle untergehen. Aber er mußie nach ſeinem Weſen mitkommen, das wußte auch CThriemhild, und ſo ſchließt ſich der Ring des ganzen Geſchehens mit unbedingter logiſcher Notwendigkeit. So wie m Auch hier iſt das Thema„Herr“ und„Knecht“ wieder aufgenommen und „Brunhild“ Siegfried und Brunhild ſterben müſſen, well ſe en 1 Art untreu geworden ſind, müſſen in„Chriemhild“ die 9el tergehen, weil ſie ihrer eigenen Art getreu bleiben; die Amel* ſte Edle. Große, Reine ſind, die ſich beflecken, die andern, muſſen Gemeine, Riedere, Befleckte ſind, die ſich ſelbſt vernichten. 10 Unerbittlich fügt ſich Glied an Glied. Dabei weicht Ernſt vorgebl von den Geſchehniſfen, wie ſie in der Nibelungenfabel vo galſch find, ab und gewinnt gerade aus ihnen die äußere thea Wirkung, wie aus ihrer ethiſchen Unterbauung die innere tiſche Spannung und die tragiſche Vorausſetzung. unn lig Die dramatiſche Spangung und die theatraliſche Wiken 1oh dieſen, wie den anderen Dramen Ernſt's von den Kriti Sptoc dem Buch immer wieder abgeſprochen worden. Dabei iſt die gelabe des Dichters bis zum Berſten mit dramatiſchem Gehalt inande, ſtahlhart prallen die Worie in ſpizeſten Anlitheſen aufen Sh in einem brandenden Rhythmus wellen die epigrammaliſch ler b0. hintereinaader der, von loriſchen Lichterg überſpielt, und enſch gehämmerten Form dieſer gebändigten Verſe raſt eine 1— phil, eine Glut des Erlebten, die ſich unwillig und ſchwer nur Piche, ſophiſchen Dialektik unterwirft. Hier bewundere ich dbeſ el Ernſt ohne jede Einſchränkung: wer das vermag, der unter Heutigen faſt beiſpielloſe dichteriſche Kraft, die ſich igber, 10 niſchen Bewältigung des Stoffes allein nicht erſchöpft. 1es nun muß ich an ein in dieſen Ausführungen ſchon georaucheheſ anknüpfen; der Dramatiker Ernſt verlangt von dem Thealer 10 zuviel. Stundenlang dieſem hohen Flug eines— doch 1 ſtraktion neigenden— Kopfes von ſo anſpruchsvoller und ſirend lehrhafter Geiſtigkeit zu folgen, iſt eine abſpannende Anſt— ei De die Bühnenvorgänge zudem bekannt, alſo für den er uaſ geſtellten Zuſchauer ohne Spannungsmomente ſind, wirt ſe ermüden. Es iſt eine kühle Luft in dieſer Welt der die nicht allzuviele zu atmen vermögen. Das Theqte eit, neh, Drama braucht mehr unmittelbare Wärme, mehr Skanlich gede Realität. Das bat ſich auch bei der Aufführung deutlich Brunhild wurde mit wachſender Anteilnahme begleitet alf 15 einem ſehr warmen Beifall, der den Dichter wiederhol here 10 Bübne rief aufgenommen: bei Chriembild war das daum uig folgsbild ähnlich, indes ſo willig qina das ermüdete Hutbe eitet u mehr mit, wenn es auch zuletzt dem Dichter, dem Spiel igte den Darſtellern wieder einen ſehe herzlichen Dank ſo beze Dle, ein unbeſtrittener Erfolg feſtgeſtellt werden ken e 5o, aute Aufführung, die von Artur Holzz mit liebevller Hingen bereitet war, knüpft an die gute Tradftion unſeren Poti an und das allein ſchon verdient donkbar anerkannt zu m Ueber Sypielleitung, Darſtellung und Bildgeſtaltung in eine ten Aufſatz. 51 85 Dr. Fritz Ham „ el ung angenommen, die ſich gegen die hohen Gütertarife der Aegebärt wendet und deren ſchleunige Ermäßigung fordert. Auf die mmort niſſe der Landwirtſchaft müſſe ausreichendſte Rückſicht genommie »Preſſeknebelung durch die Beſatzungsbehörde. Die Veſatgge Imen, 4 3+3———— 5 Samsfag,. den 16. Februar 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mitkag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 79 5 eer die ſchon kurz mitaeteilte Ebrung des aus dem Amte 0 ſedenen Stadtſchulrats Dr. Sickin ger durch den Stadtrat uns folgender ſtadtamtliche Bericht vor: dch Beainn der Stadtratsſinung vom 14. Februar verabſchiedete Pon de Sladtrat in Anweſenheit der Mitalieder des Schulausſchuſſes elnage den Ruheſtand getretenen Stadtſchulrat, Geheimrat Dr. er. Der Oberbürgermeiſter Ardiate zunächſt die Verdienſte des Ausſcheidenden in folgender nſprache 5 Hochverehrter Herr Schulrat! ſcul Debr als 28 Jahre ſind Sie als Leiter des Mannheimer Volks⸗ weſens tätig aeweſen. Die friſche, feurige Kraft, die Ihnen eigen Oberbüraermeiſter Beck Sie zu aewinnen wußte, iſt Ihnen ein J0l geblieben bis zum Scheiden: möge ſie Ihnen noch gegeben en Sie atmen! Alles, was damals von Ihnen gerühmt Auf ben Sie wahr gemacht: das völlige Aufaehen in die geſtellte le B. e, das tiefe Erkennen. den idealen Schwuna. die Tatkraft und 15 eharrlichkeit. den lauteren Charakter, die Liebe zur Jugend, zum e. zum Vaterland. biae Aader Menſch Wertvolles nur gewinnen kann durch ſelbſtän⸗ Aun nen und Steigeruna ſeiner Leiſtuna unter Ueberwindung Ibre chwieriakeiten.— dieſe Wahrheit. die Sie voranſtellen bei r Verteidlaung des Syſtems der Arbeitsſchule. haben Sie durch Teiaenes Beiſpiel erhärtet: unabläſſia haben Sie zum Segen der an ſich ſelbſt aearbeitet. um das Weſen der Erziehungs⸗ und anntendteaufgaben der Schule und um die Verwirklichung des Er⸗ che en mit ſich ſelbſt aerungen. Gar bald hatten Sie die Schwä⸗ fondende res, blsberlgen Schulſyſtems und die be⸗ een Mängel der Mannheimer Schule erkannt 81 ie notwendige Umaeſtaltuna aefordert. Das Wichtiaſte war be⸗ 75 in der Denkſchrift vom 1. Januar 1899 darageleat. Sie forderten 10 5 feit annbeim die Ermäßiauna der geſteigerten Lehraufgabe, die Be⸗ * auna der kombinierten Klaſſen. die Minderung der Schülerzah⸗ n den einzelnen Klaſſen: Sie ſtellten aber auch damals ſchon jene ndlegenden Sätze auf. die die Fundamente des Mannheimer Schul⸗ dems enthalten. en Die Volksſchule hat die Pflicht, ſo ſagten Sie, alle Kinder gewiſſen Alters ohne Unterſchied aufzunehmen und bis zu em beſtimmten Lebensjahre behufs Ausbildung in den elemen⸗ 5 fäh! Wiſſenegebieten und Fertigkeiten zu behalten. Die Bildungs⸗ n igkeit des Kindes aber ſei das Ergebnis vieler, zum Teil nnerklärter und unbekannter Faktoren. Daß alle, ſo verſchieden anngigten Kinder im Maſſenunterricht, der gleiche oder wenigſtens 90 ähernd gleiche Aufnahmefähigkeit vorausſetze, eine brauchbare Afloulbildung erhalten, ſei ausgeſchloſſen. Ein Recht auf gleiche 105 lelle d ſei nicht vorhanden und nicht zu verwirklichen; an ſeine 1 15 trete das gleiche Recht auf Bildung, d h. auf möglichſte Fuikung. der im Einzelnen liegenden Fähigteiten. Und nun 5 en Sie jene Forderungen auf, die wir im„Mannheimer“ Schullotem verwirklicht finden, die Unterſcheidung der ſcch üler auf der Grundlage ihrer Fäbigkeiten, die Sie aus der wirk⸗ en Leiſtung erkennen; die Verwertung eines ſo gewaltigen ulorganismus, wie ihn die Mannheimer Volksſchule darſtellt, Nabe nechfübrung dieſer verſchiedenartigen Ausbildungsgruppen. haben Sie ſtete betont, daß für die Zuweiſung zu einer üppe nicht der Vermögensſtand noch der Wunſch der Eltern aus⸗ Indingebend ſein dürfe, ſondern nur das Kind ſelbſt nach ſeiner individuellen Leiſtungsfähigkeit. 8 Ich brauche das alles heute nicht näher darzulegen, auch nicht, as im Einzelnen in jenen hoffnungsfrohen Jahren bor dem Kriege reichſter Füle geſchaffen worden iſt. Die ſtädtiſchen Kollegien nd Ihnen willig gefolgt bei der Durchführung Ihres Syſtems ſeinem Ausbau, ſpäter auch bei dem Verſuch der Einführung 2s Arbeitsſchulſyſtems, der freilich durch den Krieg und die Nach⸗ gegszeit ſo 5 beeinträchtigt worden iſt; die Kollegien folgten auch bei der Durchführung der zahlreichen Nebeneinrich⸗ kichlun unſerer Schule, wie Sie ſelbſt auch den Wohlfahrtsein⸗ Ahtungen, die unſere Schule ſchmückten, freudig zugeſtimmt haben. Pii Nicht unerwähnt darf ich laſſen, was Sie für die körper ⸗ . Ertüchtigung der Schuljugend leiſteten, indem ö insbeſondere den verbindlichen, Ihnen ſo ans Herz gewachſenen bildnunterricht für Knaben und Mädchen, für Volks⸗ und Fort⸗ bi 58 sſchüer,— den verbindlichen Spielnachmittag und den ver⸗ Fundlichen Schwimmunterricht einführten, und wie Sie darauf be⸗ 1 Das waren, daß die Jugend die Heimat ſehen und fühlen lerne. gehört ja zum Weſen Ihrer ganzen Arbeit, daß Kenntniſſe 80 dermitteln Ihnen als ein Mittel ſchien für die Erziehung, die ſt dung des Menſchen, insbeſondere für die Erfüllung jener höch⸗ en Forderung: der Gewinnung der„Perſönlichkeit!. Scice Ziel der Gewinnung der Perſönlichkeit fordert, daß die Be le ſo frübzeitig wie möglich die wohl jedem Kind innewohnende gabung erfenne und entwickle; es fordert die ſtete Beobachtung des g abe eitet — 7 indes durch Lehrer, die zu ihrer verantwortungsvollen Auf⸗ voll befähigt und bereit ſind und zu deren Vertiefung ange⸗ werden; es fordert die Verbindung der Schule mit dem Kuf logen. In welcher Weiſe dieſe ron Ihnen voll gewürdigte eſcabe im Zuſammenhalt mit den Grundſätzen der deutſchen ichsverfaſfung erfüllt werden kann, ſteht noch dahin: ob nicht die Die Ehrung Dr. Sickingers im Stadtrat Hemmniſſe unſerer Zeit trotz der ungeheuren Wichtigkeit der Er⸗ ziehung unſerer Jugend und der Entwicklung aller zu höchſtmög⸗ kichſter Leiſtung ſchwerer wiegen als alle Erkenntnis, wer vbermag das heute, in den Zeiten des Abbaues, zu ſagen?— Wir müſſen fortan leider Ihre Führung vermiſſen. Seien Sie aber überzeugt, daß die Stadt Mannheim Ihren Ideen nicht untreu werden kann, daß die Mannheimer Schule, durch die Aera „Sickinger“ gehoben, weiker ihre hohen Pflichten erfüllen wird und daß insbeſondere Schulausſchuß und Stadtrot ſich der Pflichten be⸗ wußt ſind, die aus dem Erbe erwachſen, das Sie ihnen übergeben. Dies ſei in aller Kürze Dank und Gelöbnis in dieſer Abſchieds⸗ ſtunde. Was wir Ihnen noch beſonders zu ſagen haben, iſt in einer Urkunde niedergelegt, die ich verleſe und Ihnen überreiche. Herrn Stadtſchulrat Dr. Anton Sickinger dankt die Stadt Mannheim bei ſeinem Ausſcheiden aus der Leitung des Volksſchulweſens dieſer Stadt für die in den Jahren 1895 bis 1924 in vorbildlicher Treue ihrer Schule geleiſtete Arbeit. Dieſe Arbeit aründete tief in der Liebe zum Volk und ſeiner Jugend: ſie ſuchte die Gemeinſchaft. zu welcher die Schule die jugendlichen Volksgenoſſen, alle umfaſſend. verbindet, zur Bildung der im jugendlichen Körver und Geiſte ſchlummernden auten Kräfte und damit zur Gewinnung einer tüchtigen Volksgemeinſchaft zu verwerten. »Die Arbeit aalt dem Einzelnen wie dem Ganzen— dem Er⸗ kennen. Erwecken und Formen der beſonderen Anlagen des einzel⸗ nen Kindes, der Erforſchung und Erreichung des dieſen Anlagen entſprechenden Lern⸗ und Bildunaszieles, ſoweit dies die Volks⸗ ſchule vermag. wie der Oraaniſation der Schule für die Erfüllung dieſer Aufgabe. Die Arbeit war ein Kampf. nicht nur um örtliches Geſchehen, ſondern um die Durchführung Deutſchlands und der Welt mit den Ideen. deren Verwirklichung verantwortunasvoll die Volksſchule zu übernehmen hat. So ſah die Mannheimer Volksſchule unter Dr. Sickingers Füh⸗ rung die Blicke aus aller Welt auf ſich gezogen. Ein Neubau wurde auf alten Fundamenten pflealich ausge⸗ führt, das vornehmſte Mittel zur Erreichung des Zieles, die Leh⸗ rerſchaft, ſorafältia ausgewählt und ausgerüſtet. Der Stadtrat Mannheim wünſcht dem unermüdlichen Schul⸗ mann. dem Vorkämpfer für die aute Schule, in den Jahren ſeiner Ruhe volle körperliche und geiſtige Friſche und erwartet von ibm auch in den Jahren des Alters Rat und Unterſtützung. 0 Um ſeinen Namen und ſein Werk ebenſo wie ſenes der aroßen Schulmänner Peſtalozzi und Dieſterwea der Jugend und der Be⸗ völkerung unſerer Stadt für alle Zeiten in das Gedächtnis einzu⸗ prägen, hat der Stadtrat beſchloſſen, die Volksſchule an der Kon⸗ kordienkirche mit dem Namen Sickinger ⸗Schule Im Auftraae des Stadtrats Dr. Kuker Oberbürgermeiſter. Stadiſchulrat Dr. Sickinger ſprach zunächſt für die ihm zuteil gewordene hochbefriedigende Ehrung ſeinen herzlichſten Dank aus und hob dann in einem Rückblick auf die Zeit ſeiner Wirkſamkeit dieſeniaen Momente bervor. die durch ihr Zufammenwirken einen oraaniſchen und deshalb ſegensreichen Auf⸗ und Ausbau der Mannheimer Volksſchule ermöalicht haben. Erſte Vorausſetkung für die zu leiſtende doppelte Aufgabe des äußeren Aufbaues(aroße Zahl von Schulhäuſer mit entſprechender Innen⸗ einrichtung) und des inneren Ausbaues leines für Körper, In⸗ tellekt, Gemüt und Wille individuell wirkſamen Unterricht) war eine ſeltene Opferwilliakeit der ſtädtiſchen Kollegien aus der Ueberzeu⸗ aung heraus. daß die Aufwendungen für die Schule keine unproduk⸗ tiven, ſondern werbenden Aufgaben im beſten Sinne des Wortes ſeien. Als zweite Vorausſetzung dazu aber iſt anzuſehen ein hohes Maß von Vertrauen und Bewegaunagasfreiheit für den mit der ört⸗ lichen Schulaufſicht beauftraaten und deshalb für eine ertraareiche Schularbeit an erſter Stelle verantwortlichen Leiter des Schulweſens. Dieſe Beweaunasfreiheit, verbunden mit einer reichen Orientlerungs⸗ möalichkeit über auswärtiae Schuleinrichtungen durch zablreiche Schulreiſen, wurde wirkſam ergänzt durch eine vorurteilsloſe Prü⸗ fung der vom Schulleiter der Schulkommiſſion und dem Stadtrat un⸗ terbreiteten Verbeſſerunasvorſchläge. 5 Mit beſonderem Danke gedachte Dr. Sickinger auch der bingeben⸗ den Tätiakeit ſeiner Mitarbeiter in der zentralen Schulleitung wie in den einzelnen Schulabteilungen und ſchloß mit dem heißen Wunſche: „Möge die Stadt Mannheim auch in allen künftigen Zeiten in Ehren beſtehen. wenn ihre Wirtſchafts⸗ und Sparpolitik einer kritiſchen Würdiaung unterzogen wird, gemäß dem Satze:„Zeige mir die Schule einer Gemeinde, und ich will dir ſagen, was dieſe Ge⸗ meinde wert iſt.“ zu ſchmũcken. Carl Jeiß und München Au Unzer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns zum Tode des General⸗ lendanten der Baneriſchen Nationaltheater unterm 14. ds. Mts.: Oet,Nan batte überall mit lebhaftem Bedauern vernommen. daß ebeimrat Dr. Carl Zeiß vor einigen Tagen im Theater einen aaanfall erlitten. alaubte aber nach der anfänalichen Beſſerung efinden des Generalintendanten, daß eine akute Lebensgefahr beſtehe. Umfo ſchmerzlicher war die Ueberraſchung. als man Todesnachricht erbielt: Carl Zeiß iſt in der Nacht vom 13. zum cbebruat in München geſtorben. Er iſt nur 52 Jahre alt ge⸗ n. 15 Sta Seine Laufbabn als Theatermann iſt vornehmllich durch die drei Futionen: Dresden—Frankfurt—München aekennzeichnet. ſb Frankfurt ſab ibn ungern ſchelden, es albt dort Leute. die 5 bis in die ſünaſte Gegenwart zurückrufen wollten. und es ig 1 nicht lange her. da tauchten Gerüchte auf— und behaupteten lie lange: Zeiß unterhandle wirklich über die Rücktehr. Zeiß demen⸗ ikte in einem dem Verſaſſer diefer Zeilen gewährten Interview. Stätter leuanete nicht die Anhänalichteit und Liebe. die ihn mit der ütte ſeiner erfolareichſten Wirkſamkeit verband. In München lution erdes unendlich ſchwer. Er kam. um die Erbſchaft des Revo · iſtens⸗Betriebs der-Nationaltbeater“ anzutreten. Es aalt zuzorgg⸗ geſcren, und dafür war Zeiß der rechte Maun Hinter dem römiſch kennittenen Geſicht und der Cäſaren⸗Glatze ſaß ein kluges Diploma⸗ böbreirn. das ſich meiſterhaft darauf verſtand, die Gegenſätze zu ver⸗ . die im Tumult der erſten Nachkrieasſahre an den Münchner dau ionalbühnen in beſonderer Schärfe entſtanden waren. Er wußte bimmer Vermittler zwiſchen Schauſpieler und iſterſum zu ſein. als muſterailtiger Anwalt der lebenswich⸗ eine Intereſſen der ihm unterſtellten Künſtler. Ihnen gebörte ſa e Liebe. Eine kluge Spürnaſe für Talente leitete ihn bei den 133 notwendig oewordenen Neu⸗Enaacements. Hatte er J. At. FTFab a Müller für Frankfurt gewonnen, ſo zoa er in München Eewin Er— der uns ſetzt leider verlaſſen ſoll!— an die Nationalbühnen. wie riſchte das Enſemble eneraiſch auf. Enaagements von Künſtlern ernecke, Kellerhals. von Schaufpielerinnen wie Frau Herterich Gl. B. a. bereſcherten das Enſemble um böchſt wichtioe und wertvolle ni die 14. wo 98 Femente In der Oeffentlichkeit zeiate ſich das Wirken des neuen den eralintendanten nur zögernd. Er bereitete lanaſam ſeinen Bo⸗ rüb und enttäuſchte manchen, der von der Tätiakeit des neuen, be⸗ 1 cben Theatermannes aleich aroße Dinae erwartet hatte. Schritt Tülchritt arbeitete Zeiß. Und er batte gerade zu Beainn ſeiner ate eit unter den Auflöſungserſcheinungen zu leiden. die ſich da⸗ at infolge des b⸗ainnenden Verfalls unſerer Währuna und der Dü ungen durch das bochvalutariſche Ausland an allen deu:ſchen n zen— ſoweit ſie über prominente Darſteller verfügten— au Zei⸗ ul begannen. Dazu kam die Schwierigkeit, die ſich in München Stäoͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 14. Februar 1924 Perſonalabbau Der Plan der Verwaltungskommiſſion für den organiſchen Abbau des Beamten⸗ und Angeſtelltenperſonals bei den Verwaltungsämtern(innere Verwaltung, Wohlfahrtsämter, Bauämter und einige kleinere Amtsſtellen) wird nach einigen Aen⸗ derungen mit dem Ergebnis der Einſparuag von 312 Bedien⸗ ſteten gegenüber dem Stand vom 1. November 1923 genehmigt. Die wenigen noch ausſtehenden Amtsſtellen werden ſpäter behandelt. Nicht eingeſchloſſen ſind die werbenden Betriebe(Werke und Straßenbahn). Auch die Arbeiterzahl, insbeſondere bei der Straßenreinigung, bei der Stadtgärtnerei und beim Straßenbau, ſoll auf dem Wege des Abbaus um 88 gemindert werden. Die Vorſtandsſtelle des Tiefbauamtes wird nach Zuruhe⸗ ſetzung des Stadtbaudirektors Eiſenlohr vorerſt nicht beſetzt. Neubautätigkeit in der Oſtſtadt Für die Ueberlaſſung einer größeren Geläadefläche in der O ſt ſt a dt zur Errichtung von Miethäuſern werden die weſentlichen Bedingungen feſtgeſtellt. Zur Erbauung von 3 Wohngebäuden in offener Bauweiſe im Oſtſtadtgebiet werden etwa 3800 Om. Baugelände verkauft. ausſchuſſes wird eingeholt. Vermächtnis Der in Mannheim am 19. Januar 1924 verſtorbene Privak⸗ mann Joſef Jaufmann hat ſein geſamtes Vermögen der Stadt⸗ gemeinde Mannheim vermacht mit der Beſtimmung, das Erträgnis nach Erfüllung einiger Auflagen zum Beſten der Wohlfahrtspflege zu verwenden. Die Erbſchaft wird angenommen. Zuſtimmung des Bürger⸗ Der geplante Sport- und Spielplatz⸗Park im Schnickenloch Gehl Baumkulkur vor Menſchenzucht? Aus Sportskreiſen erhalten wir folgende Zuſchrift: Seit einiger Zeit wird in der hieſigen Preſſe ein erbitterter Feld⸗ zug geführt gegen gewiſſe Veränderungen, die in Mannheimer Park⸗ anlagen geplant ſind. Es handelt ſich um die Weiheranlage im Luiſenpark und um die Uumwandlung des„Schn P⸗ kenlochs, in einen Sport⸗ und Spielplaßpark. Die An⸗ griffe und Einwendungen gegen das Weiher⸗Projekt ſind bereits von der maßgebenden Behörde der Stadtverwaltung überzeugend zurück⸗ gewieſen worden. Es wäre nun auch an der Zeit, der anſcheinend nicht genau unterrichteten Kampagne gegen die Schnickenloch⸗Ange⸗ legenheit entgegenzutreten. Zunächſt zur tatſächlichen Rich⸗ tigſtellung: Das Schnickenloch ſoll nicht zerſtört werden. Die außen⸗ liegenden Teile der Parkanlage bleiben unverſehrt und da auch keine Mauer und kein Bretterzaun errichtet wird, ſo bleibt das landſchaftliche Bild nach außen unverändert. Nach der angefertigten Bildanſicht zu urteilen, verſpricht der Sport⸗ und Spielplatzpark ſogar ein beſonderes Schmuckſtück des Lin of⸗Stadtteils zu werden. Zur Vergrößerung des Areals des bereits beſtehenden Spielpla und der Raſenflächen muß im Innern des Schnickenloches eine An⸗ zahl— aber weder hundert noch hunderte— von Bäumen ver⸗ ſchiedener Größe und Alters entfernt werden. Soweit der Zuſtand der zu entfernenden Bäume es ſollen ſte an andere Stellen verpflanzt werden. Die neue Anlage ſoll nicht nur einem Verein dienen, ſondern ſie hilft auch einem dringenden Bedürfnis nach Schulplätzen ab und auch für Kinderſplelplätze iſt ge⸗ 9 58 u. A. ſind zwei Kinderſpielplätze für das Fröbelſemmar vor⸗ geſehen. Nach dieſen vorausgeſchickten Tatſachen ſollen einmal die Gegen⸗ gründe der verſchledenen Einſender näher geprüft werden. Die Ein⸗ ſender ſcheinen mit den tatſächlichen Verhältniſſen auf dem„größ⸗ ten Kinderſpielplatz“ der Stadt wenig vertraut zu ſein, ſonſt müßten ſie wiſſen, daß da weniger Kinder, als ganze Rotten von halbwüchſigen Burſchen bis in die Dunkelheit hinein mit lautem Ge⸗ ſchrei ihre Spiele betreiben. Wer vom Schloßgarten zum Waldpark will, wird als Spaziergänger ſicherlich nicht das Schnickenloch als „Verbindungsſtück“ benützen, wenn ihm unverſehen ein Ball auf den Lelb fliegen kann, ſondern die ſchöne breite Straße am Rhein enklang wählen. Aus dem gleichen Grunde werden die Menſchen, die in der „ſtillen Natur“ ihre Erholung ſuchen, am allerwenigſten das Schnik⸗ 2880 Flauheft das ſieschäft ersterben, Hllit„Elo“ flelssig Kunden werben! General-Vertrieb: Otto Zickendraht, Mannheim 0 7, 8. 8³⁰ aus dem doppelten und dreifachen Theaterbetrieb eraaben: Reſidenz⸗ bühne, Prinzregententheater und ſchließlich noch das Haus im Aus⸗ ſtellunaspark wollten verſorgt ſein. Aber gerade draußen im„Künſt⸗ lertheater“ begann ſich die Aera Zeiß am ſtolzeſten und künſtleriſch fruchtbarſten zu zeigen: Die Feſtſpiele anno 22 waren Muſterleiſtun⸗ gen, die ſchwer zu übertreffen waren. Der Reaiſſeur Zeiß trat ſelten in die Erſcheinung. Er inſzenierte ſeinen„Urfauſt“, den er im Rokoko⸗Koſtüm ſpielen ließ, er bot eine im Einzelnen nicht un⸗ bedingt muſtergültige, im Ganzen aber monumentale Vorſtellung der Hebbelſchen„Nibelungen“. Fürs neue Jahr hatte er neue aroße Pläne. Der Tod hat ihm ins Handwerk gepfuſcht. München hat keinen Intendanten mehr. Wer wird die Lücke ausfüllen? 4 2 Rlchard Riess Theater und Muſik Ein neues Bühnenwerk von Hermann Alenzl. unſerem ge⸗ ſchätzten Berliner Theaterreferenten, die fünfaktige ſteiriſche Bauern⸗ komödie Hahn im Dorſ“, batte die Uraufführung im ſtädtiſchen Schauſpielhaus zu Graz. Die„Grazer Tagesvoſt“ berichtet:„Der anweſende Dichter wurde oftmals unter lebhaften Ovationen ge⸗ rufen.“ In Wien und Berlin wird die gaſtierende Exl⸗Bühne den„Hahn im Dorf“ zur Aufführung bringen. Theaterrundſchau. Das Drama„Regina im Glaſe“ ſungen Hamburger Schriftſtellers Otto Alfred Paliztſch iſt don der„Truppe“ in Berlin zur Ur aufführung erworben wor⸗ den.— Im Erfurter Stadttheater findet die Uraufführung des melodramiſchen Jugendſpiels„Der Zauberkreis“ ſtatt. Zu dem von Max Götting⸗Erfurt verfaßten Textbuch ſchrieb Guſtav Großmann, der erſte Kapellmeiſter am Erfurter Stadtlheater, eine Muſik, die Raum einmimmt, und dem Ganzen einen opernhaften Anſtrich gibt.— Wie aus Schwerin gemeldet wird, iſt Willibald Kaehler, ſeit 1903 Hofkapellmeiſter der Schweriner Bühne, ſeit 1911 Profeſſor, in dieſen Tagen zum Generalmuſikdirek⸗ tor ernannt worden. Staatsminiſter Gladiſchefski überbrachte dem 58jährigen Dirigenten während einer Orcheſterprobe perſönlich die Mitteilung. Kaehler hat ſeine Laufbahn in Freiburg begonnen, war dann in Baſel, Regensburg, Roſtock und Mannheim (7 Jahre) tätig; er hat ſernerhin auch in Bayreuth bei der Neuein⸗ ſtudierung der Nibelungen mitgewirkt.— Ein Molière⸗Abend des Alten Theaters in Leipzig brachte außer den„Tartüff“ die Poſſe „Der Arzt wider Willen“ in einer neuen Ueberſetzung von Paul Prina. Se trifft durchaus den Geiſt und Sinn des Originals, iſt ſehr volkstümlich und derb und ſpiegelt die übermütige Laune wieder, in der dieſer Faſtnachtsufk geſchrieben wurde.—„Wer weint um Juckenack“, Tragikomödie von H. J. Rehfiſch, kammt im Leipziger Schauſpieſhauſe unter Fritz Vieh wegs Regie zur Uraufführung.— Das Ausſtattungsweſen der Ber⸗ liner ſtaatlichen Bühnen hat einen dritten Leiter erhalten, Fritz Lyck. Lyck war früher Leiter des Ausſtattungsweſens des Bres⸗ lauer Stadttheabders.— Ludwig Neube dl, Direktor der ſtädtiſchen Bühnen in Roſtock, wurde von der philoſophiſchen Fakultät der mecklenburgiſchen Landesuniverſität in Anerkennung ſeiner außer⸗ gewöhnlichen Verdienſte um die deutſche Theaterkultur als Bühnen⸗ leiter und wegen ſeimer künſtleriſchen Leiſtungen als Dirigent und Komponiſt zum Ehrendoktor ernannt.— Die Stadt Bay⸗ reuth hat das Bayreuther Opernhaus für 3 Wochen an die Mit⸗ glieder des Friedrichtheaters in Deſſau unter Führung des Schauſpielers Richter vergeben. Die Deſſauer werden in Bayreuth in den Wochen vor den Bayreuther Feſtſpielen gaſtieven. Runſt und Wiſſenſchaſt O deutſche Säle im Prado. Als„Salas Germanicas“ jetzt bei der Neuordnung des Prado in Madrid, die der neue Dire Alvarez Soto⸗mahyor im Sinme ſeines verdienſtvollen Vor⸗ gängers Aureliano Beruete fortgeſetzt, beſondere Räume für die ober⸗ deu ſchen und niederländiſchen Meiſter des 15. und 16. Jahrhunderts eröffnet worden. Den Ehrenplatz haben dort jetzt Adam und Eva von Dürer, das große Akt⸗Paar aus dem Jahre 1508, das zum erſten Male zur ltung kommt. Daneben hängen Dürers be⸗ rühmtes Selbſtbildnis von 1498 und das Meiſterwerk umter ſeinen ſpäten Bildniſſen, das Porträt des ſogenannten Imhof mit dem großen Hut. „OJugendlektüre und Erziehung. Die Vereinigten Deutſchen Prüfüngsausſchüſſe für Jugendſchriften, eine Vereinigung von mehr als 100 in allen Teilen Deutſchlands beſtehenden Prüfungs⸗ ausſchüſſen, die im Auftrage der Zweigvereine des Deutſchen Lehrervereins arbeiten, haben die Abſicht, im laufenden Jahre ein umfaſſendes Verzeichnis empfehlenswerter Bücher für Jugendliche(vom 14.—18. Lebensjahr) zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Umfangreiche Vorarbeiten hierfür ſind bereits gemacht. Das Verzeichnis für Jugendliche wird folgende Abſchnſtte enthalten: 1. Deutſches und ausländiſches Schrifttum; 2. Sa Geſchichte, Lebensbeſchreibungen; 3. Bürgerkunde, Rechtskunde, Volkswirtſchaftslehre; 4. Erd⸗ und Völkerkunde, Reiſebeſchrei⸗ bungen; 5. Naturwiſſenſchaft, Gewerbe, Geſundheitslehre, Lebens⸗ reform; 6. Landwirtſchaft, Handel, Verkehr; 7. Lebenskunde, Er⸗ ziehung; 8. Muſik, Sport und Spiel, Wandern; 9. Jugendbühne; 10. Deutſche Sprache, Literaturgeſchichte. Die Vereinigung beab⸗ ſichtigt, das Verzeichnis bis in die Gegenwart zu führen. Es wird in den Kreiſen der geſamten deutſchen Lehrerſchaft, beſonders der Fortbildungs⸗ und Berufsſchullehrerſchaft, Kreiſen der Jugend⸗ organiſationen, Volksbildungsorganiſationen, der Buchhändler und Volksbüchereien und bei allen denen, die auf Geſundung der deut⸗ F, + + 2 ſchen Jugend Wert legen, vertrieben werden. st. — 4. Seike. Nr. 79 Mannheimer General- Anzeiger(mittag⸗Ausgade) 1 Samskag, den 18. Februar 192 kenloch auffuchen, ſondern ſie werden ſich in den dicht dabei gele⸗ genen, viel Hrößzeren und ruhigeren Schloßgarten ſetzen, oder ein Viertelſtündchen weiter gehen bis in den Waldpark hinein. Nur dort haben ſie die„ſtille Natur“, nicht im Schnickenloch. W̃ un ein Einwohner weiter ſchreibt„unſer bischen Grün an der Ofſtraße ſoll vollſtändig vernichtet und in ein Staubloch elt werden“, ſo iſt das nicht nur eine maßloſe Uebertrei⸗ g. ſondern auch eine Verdrehung der Tatſachen. Gerade im gen Zuſtand iſt ein Teil des Schnickenlochs ein Staubloch. Nach hrung der Umänderung wird es unter Beibehaltung des park⸗ rligen Aeußeren ſtatt des Staubloches einige wohlgepflegte zaſenſpielflächen erhalten. Wenn derſelbe Einſender die er des Lindenhofes auffordert, ſich bis zum Aeußerſten is meint er damit?— zu wehren, ſo vergißt er dabei ganz, ie Bewohner jedes Staodtteils ihre Intereſſen mit denen der Ge⸗ heit der Gemeinde vergleichen müſſen. Nun iſt doh gerade der ihoſſtadtteil inbezug auf Parkanlagen ſo gut verſehen, wie kein r Stadtteil Mannheims und überhaupt einer Induſtrie⸗Groß⸗ Da iſt der ſchöne große Schloßgarten und die ca 1 Kilometer lange herrliche Rheinpromenade und anſchließend der Waldpark, der in kaum viertelſtündiger bequemer Wanderung zu errei hen iſt. Wie die Bewohner anderer Stadtteile froh wenn ſie ſo ausge⸗ Anlagen auch ſo gewiſſermaßen vor der Tür hätten. Hat nicht arſtadt ſ. Zteeihre einzige Parkanlage für den Kranbenhaus⸗ hergeben müſſen? Und da wollte man auf dem Lindenhof bei ſolchem Ueberfluß von Anlagen wegen dem Schnickenloch ſich ſo lich der Geſamtheit gegenüberſtellen?? er Sport⸗ und Spielplaz⸗Park kommt doch Hunderten von hen, Schülerinnen, Schülern und Kindern aus den ver⸗ Stadtteiſen zu Gute, Kindern, die bisher eine halbe bis zum nächſten Spielplatz zu laufen hotten, wie z. B. gerade Dindenhof⸗Kinder. Den verſchiedenen Einſendern muß wohl nicht bekannt geweſen ſein, welch einl erſchreckender Mangel an Schufſvielplätzen, die den hugieniſchen Anforderungen gerecht wer⸗ den, beſteht. Um die ſchulentlaſſene Jugend iſt es auch nicht viel beſſer beſtellt. denn die Sport⸗ und Turnvereine haben nicht die Mit⸗ tel, ihre Plätze ſo auszudehnen und auszugeſtolten, um den ganzen Andrang der Jugend bewältigen zu können. Außerdem liegen die wenigen Plätze ſoweit draußen, daß ihre Erreichung an den Werk⸗ tagen zu koſtſpielig und zu zeitraubend iſt. Iſt es aber für die körperliche und ſittliche Geſundheit unſerer Jugend nicht beſſer, menn ſie ihre freie Zeit nach des Tages Arbeit guf den Sport⸗ und Spielplätzen verbringt. anſtatt bei anderen, viel⸗ fach zweifelhaften Vergnügungen; wenn ſie nach wohltuender, Kör⸗ per und Geiſt zugleich feſſelnder und ablenkender Belätigung in ge⸗ ſundem Schlafe neue Kräfte für den kommenden Arbeitstag ſammelt? Darum ſchafft ſolche Spielplötze. ihr Stadtväter! Je mehr ſolche Spielplätze ihr in eurer Gemeinde habt, und je leich⸗ ter und bequemer ſie der Jugend zugänglich ſind, deſto zahlreicher werdet ihr die Jugend auf die Spiel⸗ und Sportplätze bekommen, deſto geſünder, friſcher und lebensfroher wird eure Jugend erhalten, von Krankheiten und deren Folgen verſchont. Und wenn ein hieſiger größerer Turnperein, der nun ſeit 35 Jahren beſteht und ſehr viel für die körperliche und ſittliche Ertüch⸗ tigung der ihm anvertrauten Jugend ſeither getan, dank dem Unter⸗ nehmungsgeiſt und der Opferwilligkeit ſeiner Mitglieder, der Stadt⸗ gemeinde behilflich ſein will bei der Schaffung eines ſolch prächtigen Spielplatzparkes, der außer der nach hunderten zählenden eigenen Vereinsjugend auch vielen weiteren Hunderten von Schulkindern, den Kleinen und Kleinſten, zum Segen und zur Freude gerei hen ſoll, dann müßten auch die kleinlichen Lokalintereſſen ſcheitern. Die Herren Einſender werden mit ihrem Appell zweifellos nicht den gewünſchten Widerhall bei den Lindenhofbewohnern finden. Der Lindenhof⸗Stadt⸗ teil wird gerne von ſeinem Ueberfluß an Parkanlagen etwas opfern, um damit dem bedrohlichen Mangel an guten Sport⸗ und Spielnplätzen abzuhelfen, zumal ja der Sport⸗ und Spielplatzpark im Schnickenloch in allererſter Linie der Lindenhofjugend zu Gute kommen ſoll. Ernannt wurde Zugwachtmeiſter Karl Ben der in Mann⸗ heim zum planmäßigen Wachtmeiſter. *Die Nickelmünze kein Jahlungsmiktel. Auf eine„Kleine An⸗ frage“ der württemb. Abgg. Siller und Wider(Bürgerpartei) betr. die Wiedereinführung der Nickelmünzen hat das württemb. Finanzminiſterfum folgende Antwort erteilt:-Eine Ver⸗ ordnung des Reichs wird in den nächſten Tagen veröffentlicht wer⸗ den, wonach die auf Grund des Münzgeſetzes vom 1. Juni 1909 aus· geprägten Kupfermünzen in gleicher Weiſe und zum gleichen Nennbetrag wie die Rentenpfennige an den öffentlichen Kaſſen in Zahlung zu nehmen ſind. Von der Wiedereinführung der Nickel ⸗ münzen als vollwertiges Zahlungsmittel und ihrer Angliede cung als Scheidemünzen an die Rentenmark hat die Reichsregierung A b⸗ ſtand genommen. Während des Kriegs ſind neben den Naickel⸗ münzen zahlreiche Münzen aus Zink und aus Eiſen geprägt wor⸗ den, die zwar über den gleichen Nennbetrag lauten und die gleiche Größe haben, im Vergleich mit den Nickelmünzen und den Renten⸗ pfennigen aber ſtark minderwertig ſind. Dieſe Münzen aus Eiſen und Zink, die noch in großer Zahl vorhanden ſind, würden zugleich mit den Nickelmünzen in den Verkehr zurückfluten. Bei der ſchnellen Ahwicklung des täglichen Verkehrs würden ſie ſich von den Nickel⸗ münzen kaum unterſcheiden laſſen und deshalb dem Zahlenden einen unverd'enten Vorteil, dem Empfänger aber einen ent⸗ ſprechenden Schaden verurfachen. Die württembergiſche Regie⸗ rung iſt wegen beſchleunigter Ausprägung der Rentenmünzen wiederholt vorſteſlig geworden. Zur Erzielung von Höchſtleiſtun⸗ gen iſt jetzt den Münzſtätten die Einfetzung aller Kräfte zur Pflicht emacht.“ Ein Rückgang des Froſtes iſt feſtzuſtellen. In der ver⸗ floſſenen Nacht betrug die niedrigſte Temperatur am Rhein 4,8 Gr. Celſius, heute früh 5,7 Gr. Celſius. *Das Feſt der ſiſbernen Hochzeit feiert am kommenden Sonn⸗ ſag Schulhausmeiſter Karl Debach mit ſeiner Chefrau Karoline geb. Geifendörfer, Meerfeldſtr. 88. wohnhaft. Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters Im Nationaltheater. Sonntag, 17. Febr., außer Miete: Triſtan und Iſolde“. An⸗ tag, 18. Febr., E, Reihe eins: Die Jungfrau von Orle⸗ 2 7 1..5. Ar. 2551—2800; B..B. Nr. 4601—4700.) Anfang 7 Ubr hild“.(F..B. Nr. 5291—5320 und 5671 bis 5840 und 6031— 3807 5 Nr. 4001- 4025 und 8001—8100.) Anfang 7 Uhr. 3000: B. B. B. Nr. 2551—2650.) Anf. 7 Uhr. Febr., A, Reihe vier, neu einſt.:„Der Wild⸗ 50 und 5851—5870.) Anſang 7 Uhr. 5 B, Neibe vier:„NNebeneinander“.(F. V. B. ifang 7 Uhr. .V. B. Nr. 5321—5420 und 7151—7250 und 8881 —9090;.V. B. Nr. 4951—5000 und 5601—5750.) Spielplan vom 17.—25. Februar 1924. fang 5 Uhr. an 85 Diendtag, 19. Febr., F, Reihe zwet:„Brunhild— Chriem⸗ „Febe., E, Relbe vler: EFin Maskenball“,(.B. B. B. Nr. 3901—4050 und 4831 bis 5080: B. V. B. o und 7901—8160;..B. Nr. 7201—7350 und 8201 Febr., außer Miete:„Die luſtigen Weiber von 9250 und 9791 Anfang 7. Uhr. Synntag, 4 Nehr, auſteer Mieas. Neterchenas Mandfahr. (F..B. Nr. 6381—6650:..B. Nr. 8101—8200.) Anf. 2 Uhr. — D, Reihe zwei:„Die Afrikanerin“.(F. N. B. Nr. 5841 bis 6030;.V. B. Nr. 2926—3300.) Anf..30 Uhr. .FFebr., E, Reihe zwei:„Wölfe in der Nacht“. 0 B. Nr. 7501—7900: B. V. B. 6726—6850 und 7851—7875.) Anfaug 7 Uhr. 4 Im Neuen Theater: Sonutag, 17. Nebr.:„Die Lehrerin“.(F..B. Nr. 12 301—13 100 und 13 321—13 630;.B. B. Nr. 101—150 und 3751—3800 und 6651—6700 und 6851—7000.) Anfang 7 Uhr. Atag, 13., für die Theatergemeinden; ohne öffentl. Kartenverk.: eunn Lilebe erwacht“.(F. V. B. Nr. 2901—3630 und 4251 und 5551—5670 und 8351—8600;..B. Nr. 5201 ) und 5871—5950 und 6101—6150 und 7650—7800 und .) Anf. 7 Uhr. „Die Lehrerin“.(F..B. Nr. 5421—5550 und 790 und 19 001—10 920;..B. Nr.—100 und 5451 bis 7050 und 7501— 78-.) Anf. 7 Iihr. r Lampe“.(F. V. B. Nr. 4051—4160 und 51—7150 und 7251—7509;.V. B. Nr. 151 bis 7050 und 8451—8500.) Anf. 7 Uhr. 5081—5290 Theaternachricht. Kammerſängerin Emmy Leisner mußte wegen Erkrankung abſagen. An ihrer Stelle ſingt Magda Spiegel vom Opernhaus in Frankfurt a. M in der morgigen Aufführung von„Triſtan und Iſolde“ die Partie der Brangäne. Apollotheater. Der heutige Programmwechſel bringt einen vollkommen neuen Spielplan mit durchweg erſtklaſſigen räne In der zweiten Hälfte erfolgt die Aufführung des erſten Teils des großen Films„Helena“, der ſich„Der Raub der Helena“ be⸗ titelt Die Hauptrolle ſpielt die bildſchöne italieniſche Schaufpielerin Edy Deroles. Morgen, Sonntag nachmittoag geht das voll⸗ ſtändige Variete⸗Programm mit dem neuen Film in Szene. An Wochentagen wird auf vielfachen Wunſch nachmittags der Film „Das Zirkuskind“ mit Jackie Coogoan zum Einheitspreis von 1 Mark gezeigt. *Muſikaliſche Abendfeier in der Johanniskirche. Am morgigen Sonntag findet zugunſten der Diakoni ſſenſtation ouf dem Lindehof eine muſikaliſche Abendfeier in der Johanniskirche ſtatt. Unter den mitwirken den Soliſten befm⸗ den ſich bekannte Kräfte. Der Kirchenchor der Johanniskirche wird unter ſeinem Dirigenten J. Stegmann wehrere Chöre vortra⸗ gen. Die Orgel wird von Gewerbelehrer Schenkel geſpielt. Als Vertreter des Diakoniſſenhauſes, das ſich in einer großen Notlage befindet, hält Kirchenrat Achtnich eine kurze Anſprache. Die Ge⸗ meindeglieder der Johanniskirche ſind zu der Abendſeier, zu der kein Eintritt erhoben wird, elngeladen. Anthropoſophiſche Geſellſchaft. Wir weiſen nochmals auf die einführenden Vorträge in der Anthropoſophie von Dr. Bruno Krüger, Staatsanwalt a. D. hin, die im Kaſinoſaal ſtattfinden. Der nächſte Tortrag am Montag, 18. Februar behandelt das Thema: „Goethes Weltanſchauung und ihre Bedeutung für die Gegenwart“. Im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten ſpricht am Montag, 18. Februar, im unteren Saal der Liedertafel, K 2, 32, der Bundes⸗ von ber Dr. Combecher über:„Die deutſche Kriſe und die Ar⸗ beitnehmer.“„Unternehmerwillkür oder Volksgemeinſchaft.“ Des weiteren wird Mitreilung über die fernere Geſtaltung des Mann⸗ heimer Generaltarifvertrages gemacht. *Die Sängerhalle E. B. Mannheim veranſtaltet heute im Ge⸗ ſellſchaftshaus F 3, 13a, einen Jubiläums⸗Herrenabend Unter der Leitung des Vergnügungskommiſſärs Wich. Hotter wird der Abend einige genußreiche Stunden bieten(Näheres ſiehe An⸗ zeige in der Freitags⸗Abendausgabe.) Aus dem Lande Heideiberg, 16. Febr. Der kommuniſtiſche Stadtrat Schul⸗ diener Franz Rimmler in Heidelberg, der ſeit langem in Unter⸗ ſuchungshaſt ſitzt, wird in Zufammenhang mit den Pulve.dieb⸗ ſtählen ſich wegen Hochverrats vor dem Reichsgericht in Leipzig zuverantworten haben. Heidelberg, 14. Februar. Ein Teehändler von hier, der aus Kräutern verſchiedene Teeſorten fabrizierte, hat dieſe mit einem Gewinn von 350 bis 500 Prozent in den Handel gebracht. Der Teehändler, der zu ſeinem Gewerbebetrieb die Handelser⸗ laubnis nicht beſitzt, wurde deshalb und außerdem wegen Preis⸗ — 7 angezeigt. Das vorhandene Teelager wurde beſchlag⸗ nahmt. 2 *Freiburg, 15. Febr. Die von der Regierung geplante Auf⸗ hebung des Freiburger Weinbau⸗Inſtituts hat eine umfaſſende Proteſtbewegung hervorgerufen. Vor allem treten jene Kreiſe und Organiſationen für die Erhaltung des Inſtituts ein, die die mit der Aufhbung verbundene Schädigung des Weinbaues zu erkennen ver⸗ mögen. Auch der Wirteverein von Freiburg und Umgebung und mit ihm die Vereinjgung der Freiburger Gaſthofbeſitzer haben ein Telegramm an das Miniſterium des Innern gerichtet, worin um Aufrechterhaltung des Badiſchen Weinbau⸗JInſtituts Freiburg aus triftigen Gründen gebeten wird. *Lörrach. 15. Febr. Es iſt ſchon wiederholt darauf hingewieſen worden, daß die Entwertung des franzöſiſchen Frankens zahlreiche Ausländer ins Elſaß zieht, die dort günſtiger einkaufen als zu Hauſe. Wie nun aus Baſel gemeldet wird, hat eine ganze Reihe von elſäſſiſchen Ortſchaften an der Schweizer Grenze und am Rhein entlang Beſchwerde geführt. daß infolge dieſer Warenaufkäufe durch das valutafeſte Ausland im Elſaß nicht nur eine empfiadliche Preis⸗ ſteigerung eintrat, ſondern auch ein bedrohlicher Mangel an Waren ſich bemerkbar mache. Es wird ſofortiges Eiaſchreiten der Behörde und der Erlaß von Ausfuhrverboten gefordert, um dieſe Aufkäufe zu unterbinden. Konſtanz, 15. Jebr. In der Nähe des Schlößls im Paradies bei Konſtanz haben ſich wilde Schwäne eingeſtellt, die den Rhein heraufgeflogen kamen. An der Stelle, wo ſich die Schwäne jetzt aufhalten, ſollen ſich vor einem halben Jahrhundert viele Schwäne angeſiedelt haben. Es iſt deshals nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich nicht nur um Durchzügler, ſondern um Schwäne handelt, die am Bodenſee Standvögel werden wollen. Es wäre dem See ein herr⸗ licher Schmuck und den Uferſtaaten ein neues Naturdenkmal ge⸗ wonnen, wenn ſich die Schwäne dort niederlaſſen würden. Vorbe⸗ dingung iſt allerdings, daß die Vögel völlig in Ruhe gelaſſen werden. Nachbargebiete Die preſſeloſe Zeit Zweibrücken, 15. Febr. Die zeitungsloſe Zeit zeigte hier ab⸗ ſonderliche Blüten. Bekanntgaben von öffentlichen Veranſtaltungen konnten nur durch Plakate oder Anſchlag erfolgen. Die Stadtver⸗ waltung ſchlug ihre amtlichen Bekanntmachungen an der Amts⸗ tafel des Rathauſes an. das Pfalzorcheſter konnte zu einem Sin. phoniekonzert nur durch große Plakate einladen, das Stadttheater war auf den gleichen Weg angewieſen, ein Kino ſtellte eine zwei⸗ ſeitige„Kinozeitung“ her, andere Geſchäftsleute ließen Handzettel mit Warenanpreiſungen verteilen. Vielfach herrſchle völlige Ge⸗ ſchäftsſtille, die nicht nur in der wirtſchaftlichen Lage begründet war, ſondern vor allem im Fehlen des modernen Propaganda⸗ mittels, der Preſſe. A *Ludwigshafen, 16. Febr. In den letzten Tagen hat die Preis⸗ prüfungsſtelle in ſehr vielen Unterausſchüſſen getagt, um über einen weiteren Preisabbau bei verſchiedenen Branchen und Gewer⸗ ben zu beraten. exen wurde von 30 auf 25 Pfennig herab⸗ geſetzt(Abonnement 20 eee Haarſchneiden mit Maſchine auf 60 Pfennig, halblang 70 Pfennig. Bei den Schuhmachern konnte ein Abſchlag von 25 Paen auf die beſtehenden Tarife erzielt wer⸗ den. Um denſelben Prozentſatz gehen die Wäſchereien mit ihren Tarifen zurück. Bei den Gaſtwirten konnte für Speiſen eben⸗ falls eine Reduzierung erreicht werden, wie ſich auch das Schneider⸗ gewerbe zu einer Herabſetzung ſeiner Preiſe verſtehen konnte. Speyer, 15. Febr. Nach Vereinbarung mit den Verbraucher⸗ Vertretern wird ab 11. Februar der Milchpreis in der ganzen Pfalz nicht mehr in Franken, ſondern mit 25 Goldpfennig pro Liter berechnet. Gerichtszeitung Strafkammer Mannheim *Mannheim. 15. Febr.(Straftammer II.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr Heintze. Der 28jährige Schloſſer Georg Johann Litwinſchuh iſt am 24. Oktober an einer nicht genehmigten Verſammlung als Redner aufgetreten. Dabei ſoll er zur Bildung von Arbeiterwehren, den ſogen. proletariſchen Hundertſchaften aufgeſordert haben. Er iſt Mitglied der kommuniſtiſchen Partei, beſtreitet aber jede aktive Tätigkeit innerhalb der Partei. Sodann wird dem Angeklagten vorgeworfen, daß er bei der Plünderung von Kadel überm Neckar zu der dort verſammelten Menge geſprochen habe. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geſamtſtrafe von 9g Monaten.(BVertei⸗ diger:.⸗A Dr Linz.) Der Inſtallateur Max Michael Purfürſt aus Mannheim hat am 15. Okoher bei den Plünderungen des Schuhwarenhauſes Frey am Marktplatz ſich gegenüber den Schutzleuten geäußert: Ihr ſeid Lausbuben, Euch gehört der Hals abge⸗ ſchnitten.“ Als dann ein Polizeibeamter auf ihn zuging, griff er in drohender Haltung nach ſeinem Meſſer. Er mußte gewaltſam nach der Polizeiwache gebracht werden, wobei er ſich widerſetzle und mit den Händen um ſich ſchlug. Purfürſt hatte ſich dabel der Beamtenbeleidigung ſchuldig gemacht und erhält heute als Straſe 6 Monate Gefängnis. let, Der 1905 zu Weinheim geborene Inſtallateur Karl ODeh November bei einer Plünderung des Lagers von aeen Sal ſtädter in Weinheim beteiligt. Die Menge ſchob einen mit 4— beladenen Mehlwagen durch das gewaltſam aufgebrochene Tor, Der Dehler ſich dann einen Sack Mehl vom Wagen herunterholte. des von.⸗A. Rödlingshöfer verteidigte Angeklagtle erhält v Monate Gefängnis. 5 45 Mit Wochenfahrkarten wird oft Schwindel getrieben. 8 mal glückt die Sache, manchmal geht es aber auch ſchief. So lle ein Mädchen die Wochenfahrkarte ihres Bruders benützt und 0 damit von einem Landort nach Mannheim fahren. Sie wicge, erwiſcht und büßt nun den dummen Streich mit einer Wae fängnis In einem anderen Falle hat ein Bruder auf der fahrkarte ſeiner Schweſter deren Vorname mit ſeinem Mamen nben, ſchrieben, um von Waldmichelbach nach Weinheim fahren zu 11 1 Auch hier kam die Sache heraus und koſtet den Betreſſenden. ebenfalls 1 Woche Geſängnis. „ hofindel Mannheim, 16. Febr. In Nr. 69 des„General⸗Anz.. ſich unter der Ueberſchrift„Ein ſtreitbares Trio auf dem wegen pfade“, die Mitteilung über die Verurteilung dieſes Trios weder eines Ueberfalls auf den Wirt Gerber und deſſen Te dem Wirt Gerber legt nun Wert auf die Feſtſtennung daß er mi 11 Wirt Strauß noch niemals ein Freundſchaftsverhältnis diget teilr mit. daß er durch die Roheit des Strauß 6 Wochen in ſtä⸗ keine Lebensgefahr geſchwebt habe. Es könne daher au ange Rede davon ſein, daß die Freundſchaft nun wieder im neuen erſtrahle, wie es am Schluſſe des Berichts geheißen hat Ein Inflationsſchieber vor dem Karlsruher Wuchergericht. der Vor dem Wuchergericht Karlsruhe ſtand dieſer Tage n Kaufmann Guſtav Adolf Peter aus Naſtatt. Es bis zur Laſt gelegt, Schiebereien größten Stils in den Jahren 160 ahe 1923 begangen zu haben. Mengen in ſchier unglaublicher uſw. wie 30—50 000 Kilo Mehl. Hafer, Aepfel. Obſt, Branntwein Häfte ja ſogar Autos waren die Gegenſtände, in denen er ſeine Geſch m machte. Es gibt wohl kaum ein Lebens⸗ oder Futtermittel. wlände der Angeklagte nicht handelte. Endlos iſt die Liſte der Gegen eim, der Anklage. Peter kaufte ſich auch eine Villa in Man 9 um wie er ausſagte, dort bei ſeinen Geſchäften an der dortigen g treidebörſe übernachten zu können. Die Verhandlung warſ gei Schlaglicht, welche Geldmittel man durch Schiebung in der Inflation„verdienen“ konnte. Beſaß Peter doch manche ß drei bis vier Perſonenautos und ein bie zwei i wa gen für ſeine„ausgedehnten“ Geſchäfte Merkwür dig uch hebe ſeinen Ausführungen der ſich immer wiederholende Satz„J ſich viel Geld verloren“. Auf die Frage des Präſidenten, warum er is, immer ein paar Autos gehalten habe erklärte er,„für meine im⸗ gedehnten Geſchäfte mußte ich mir mehr als„eines“ halten, mer eines oder das andere kaputt war!“ Als Zeuge wurde Fialſge⸗ aſſeſſor Dr. Häußler aus Raſtatt vernommen, der im von meinen die Anklagepunkte beſtötigte und eine ziemliche Liſte er⸗ Strafen wegen Preistreiberei und umſo.h ſeen binterziegung, die über Peter»für ſeine Geſchöfte rerpiche wurden, zu Gehör brachte Der Staatsanwalt ſtellte dem Ge rel⸗ anheim, den Angeklagten zu einer empfindlichen Geld⸗ und 510 heitsſtrafe zu verurteilen Der Verterdiger Rechtsanwalt 1 del Raſtatt plädierte auf eine möglich geringe Strafe in Anbetrach ſſer vielen und unwahren Denunziationen umd Aufſäſſigkeit gew er⸗ Kreiſe des Raſtatter Publikums. Der Sachverſtändice Faul un ſlärte; daß der, Angeklagte nur beilweiſe Bucher geführt bade un. dieſe in einer Art, die man nicht als kaufmänniſch bezeichnen ogen In der Zeit. als dem Angeflagren die Handelserloubnis entz 94 murde. habe er überhaupt keine geführt. Der Angeklagte werte „Bad Preſſe. wegcn umerkaubten Handels mi Futter- und Leen, mitteln zu einer Gefängnisſtraſe von drei Mon d e⸗ einer Geldſtrafe von 10000 Goldmark und zur Geld⸗ gung fämtlicher Koſten verurteilt. Bei Undeibrinaſichteit der Cber⸗ ſtrafe wird eine weitere Gefängnisſtrafe von drei Monaten Art hängt, ſowie Peter die Handelserlaubnis mit Artikeln jeder entzogen. 55 0 ):(Strafkammer Karlsruhe. Vor der Strafkammer hatten 5 vier jugendliche Burſchen wegen Falſchmün zerei zu e worten. Es waren dies trotz ihrem jugendlichen Alter wegen cgen bruchdiebſtahl, Fahrraddiebſtahl, Kellereinbrüche, einer ſogar we der ſeit 20. November in Unterſuchungshaft ſitzt. hat ſich am 20 J einem an Raub grenzenden Diebſtahl ſchwer vorbeſtrafte Bur uhe Der Hauptangeklagte, der Konditor Felix Kiby aus Korkeſtel hatte in Weiſe mit Tuſche und Tinte Banknoten bergeſelc und auch in den Verkehr gebracht. Helfershelfer waren Frſebe Ehrmann aus Karlsruhe, der Taglöhner Richard Pozzi un ann Hilfsarbeiter Edmund Ehnes. Das Urteil lautete für Ehrmen und Kiby auf eine Geſamtſtrafe für einige erledigten Fälle auf zur⸗ Jahr und vier Monate Gefängnis. Die beiden andern w den zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr und ſieben Mon Gefängnis verurteilt. cht in ):(. Wilderer auf dem Heuberg. Vor dem Schöffengeri ven⸗ Meßkirch hatten ſich 6 Perſonen aus Winterlingen und ifen⸗ ningen wegen Jagdvergehens, Widerſtand und unerlaubten Waf em beſitzes zu verantworten. Die Sache kam durch einen von 1 8 erſchoſſenen Hund, den die Wilderer mit ſich führten, ah⸗ icht. Danach waren auf den Forſtwart verſchiedene Schüſt at⸗ gegeben worden. Das Urteil lautete auf 2 Wochen bis 8 Mo Gefängnis. Neues aus aller Welt e 10—.Der Katzenbraten als Scheidungsgrund. Wir leſen im dicht liner„Tag“: Frau Sch. aus Alteneſſen klagt vor dem Ameheder in Eſſen gegen ihren Mann. Er ſoll ſie und ſeine zwölf K lück⸗ die er verlaſſen habe, ernähren. Die Ehe war ungewohnlich uit⸗ lich geweſen— allerdings nur, ſolange er genügend Braten zu rden tageſſen erhalten habe. Sobald ein flei— 75 Tag eingelegt we tam mußte, gabs einen Höllenkrach in dem Paradieſe. Eines Abende chte er ausnahmsweiſe eine Stunde früher aus dem Büro und überr iner Kün, Weib S. nicht eiwa beim Trenbeuc, nein deim Zerlagen aeh Katze... Sie legte reumülig ein Geſtändnis ab: ſie habe ange dli der teuren Fleiſchpreiſe keinen anderen Rat gewußt, als allabe die zwölf Kinder auf Katzenſagd in die Nachbarſchaft zu ſenden. n in ihrer Berechnung habe er in den letzten Wochen dreißig Kczelaſch den verlockendſten Maskierungen teils als Filet, Kotelett, G. vorgeſetzt erhalten. Statt jeder Antwort iſt der Katzenfreſſer aue felle Hauſe geſaucht— und wald nichl mehr geſehen, bis die Verzmeſe ihn jetzt in einem vegetariſchen Reſtaurant entdeckte, ſeine ſa herausbekam und ihn verklagte. Der Richter wußte ſich ebenſhe keinen anderen Ausweg., als daß er den Prozeß vertagte. Jell t der Mann die Scheidüngsklage gegen die Katzen zöchin einge ſeel — die Gewehrgranate im Poſtpafel. Einem Leipzich Fabrikanten wurde von unbekannter Seite durch die em Paket mit einer Art Höllenmaſchine zugeſandt. ger überkam plötzlich eine Ahnung von einem verdächtigen In klet weshalb er die Oeffnung dee Pafets durch einen Kriegsfeuerwet, veranlaßte. Dieſer ſtellte feſt. daß ſich im Köſtchen eine Gummer granate befand, die bei gewaltſamer Oeffnung ſämtliche im 8 anweſenden Perſonen ahne Zweifel zerriſſen hätte. dfür⸗ — Deutſche Schieber im Auslande. Der katholilche Jugen eg ſorgeverein Auasbura erbielt von einem Mafländer Wohltäter eſel Brief. in dem es u. a beißt:. aber wenn Sie wüßten. wie erg Hunderte von Deutſchen an der italieniſchen und franzöſiſchen Rioaſe⸗ ihre Krieasgewinne nach Millionen berpraſſen. Die deutſche Nene runa ſollte einen Inſpektor nach San Remo. Bardiahora. ſchrei, Carlo und Nisza ſenden. um die Namen aller derjenigen aufzu iel ben. die zu Hauſe vielleicht nicht einmal Steuer bezahlen 125 zu weniaer noch ſich der armen Kinder erbarmen. Es erreat Ekele ſehen. wie Chamraaner als gewöhnlicher Tiſchwein aufgetragen Lire und wie ſo viele Hunderte zu ihrem täglichen Gebrauch—500 an⸗ 7 Dem Empſah — *— im Taa verputzen.— 75 8 A TṼ RIN gtegen Nervenschwche. Erschöpfuzen zustünde., sex. Neurasthenie,'in ane ut des und kiäftigendes vohimbin-Hotmon-Präpatat be⸗ Bachärztlich Ple“ achtet und sehr empfohlen. In jeder Apotheke erhältlich. Samstag, den 16. Jebruar 1924 5 aſe H Handelsblaff des Mannh 16. 1 Alt⸗————2* zack ö wo Der, el 5 Mannheim, 15. Fehruar. ie Haltung des Produktenmarktes in der verſlossenen ich. Woche muß als ungleichmäßig bezeichnet werden. Zu hal eine lebegiun zeigle sich zwar Zurückhallung aber goch lle u 9 este Unlerströmung in den Preisen, die ihre Stütze rde dezog, Hauptsache von den Vorgängen am Devisenmarkt Ge Foles' an dem starker Kaulbegehr kleinste Zuteilungen zui em kaufe halte, was die Verkaufer vorsichtiger und die Mühlen er⸗ gewiscnelgter machte. Trolzdem ging man nicht aus einet en. lauen Lurückhaltung heraus, die der weilere Wochen- un. auch als berechtigt erwies. Eine Ausnahme dachte“ Nachlr Sers te. für die in guten Beschaffenheiten stärkere den Malete auftrat, die sowohl von den Brauereien als von de der B ltabriken ausging. Einer durchgreifenden Besserung gs⸗ Grontsetreidepfeise stand dagegen die Abneigung gen test cohmühlen enigegen, sich auf umfangreichere Käufe Der Ubrig egen, solange der Mehlabsatz so stark zu wünschen em Weß lat wie augenblicklich. Das Aus la nd bot u. a. an: und 1285 en, Man'oba I, Dominion, rheinschwimmend, zu ger schwj cif Mannheim, Manitoba III, Dominion, rhein- ine ersl immend, 12,55 fl. cif Mannheim, Manitoba I, auf Februar. nze Je ſe Halfle-Mäarz-Abladung, 12,90 fl. eif Rollerdam; 79.kg schwerer Rosario, in Rofterdam fällig, 12,40 fl. eif zum Tei Kasse bei Ankunft. Russischer Roggen wurde Man von den Verkäufern zurückgekauft und zog an. de dis 10 55 lengte, für 75/6 kg-Ware, rheinschwimmend 10,20 Ymn Sche fl. cif Mannheim; für russische Gerste, 61/%3 kg bis Vurder mit 3 Prozent Besalz, Februar-März-Abladung, be, iuaer 10,85 fl. cif Mannheim verlangt, alles je 100 kg. Die lenen dischen Forderungen vergleichen sich mit ift der Vorwoche wie folgt: Roggen 17,25(Vorwoche 2 10— 16,75), Welzen 19—19,50(18,25—19,25), Braugerste Ma150(18,50—19,50), Hafer 14,75—15,25(14.25—14,75), m— 18.75—19(18,25—18,75). Mais wurde vielfach für Je⸗ mereizwecke verlangt. Hafer fehlt der Absatz an die Proviantämter, die 0 der 80 namenllich für Elsaß-Lothringen große Mengen aus Ausf üdwestecke des Reiches aufkauften. Zudem ist die 5 uhr nach der Schweiz noch verboten, die umso auf- 15 doe Aehiger sein würde, als Frankreich und die Tschecho- 0 Akei die Haferausfuhr dorthin gleichfalls gesperrt haben. La doge Haferbestände vorhanden sind wünscht man in der 40 ſer Beirtschaft an der Südgrenze des Reiches, im Hegau, 2 den Teſſes im Gebiet der Raubhen Alb und in den angrenzen- 15 rei, eilen Bayerns, daß der Haferabsatz nach der Schweiz in Segeben wird. Diese Gebiete sind auf den Haferanbau keigoben Mengen angewiesen und werden, wenn sie dafür 10 en lohnenden Absatz haben, wirtsghaftlich zurück- l Vaorten. An der hiesigen Produktenbörse hieß es, daſß 0 und rttemberg darin bereits selbständig vorgegangen sei 10 uhpeinen Ernährungsminister beauftragt habe, die Aus- ar dahm, von Hafer freizugeben. Daß die starke Zu- gehe e des Kraftwagenverkehrs und die damit Hand in Hand 5 4 ebſiadde verminderte Pferdehaltung bei bisher gleichgroß 0 Realtebener Anbaufläche für Hafer bei der ungünstigen n Sentwicklung mitspricht, liegt auf der Hand. W. Nel ed ver Mühl aut a0 en e fee Wieh be ſre 2 Franß 1 ˖ dupd deche an Wiecer Pn muden 10 Ne ergr aal U ſahndf endet, 1 18 0 Ner 15 Köl und ur Feptember eine ſo ausgezeichnete Leiſtung vollbracht, daß ihm doßen kennung von den Veranſtaltern die Hälfte des ausgeſetzten ader b racheniſchen Fliegergruppe für die Dauer eines Jahres zuge⸗ ihbeuer ed. deren Flugzeug während Jahresfriſt die größte Segel⸗ 7 ge leilig 4 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 79 Im Mehlhande! war festzustellen, daß die für diese ekündigt gewesenen größeren Angebote in rr errheinische Angebote waren fast ganz aus dem Markte eehſſenveunden. ſeßlich etwa einischen Mehlen ausgeblieben sind: Da der Weizenpreis gegen Wochenbeg'nn s nachgiebiger War. haben die süddeutschen den Mehlpreis für Weizenmehl, Spezial 0, von 29 75 6 die 100 kg herabgesetzt. Weiterhin stockend geblieben, weil man sich ziemlich sorgt hat, als die ersten Nachrichten über ein franzö- es Nehlausfuhrverbol kamen. Französisches Mehl ren auch dend je 100 kg, die Ankunft gestaltet sich jedoch schlep- dtdopf,—— Grenzbahnhöfe mehr und mehr sich zu ver- rohen. dene its bis auf auch bereits Ansammlungen sich zeigen. es aber, daß sich die elsässischen Mühlen bemüũhen. Ihr Absatz ist aber weiterhin angeboten mit 130—135 fr. Fres. ab Die Wirtschaft der Regiebahnen wirkt sich den Mannheimer Güterbahnhof hin aus, an Im übrigen Lieferverträge zu erfüllen, weil sie keine Neigung ſensjch von Paris aus ihr natürliches Absatzgebiet, das Fufig beſnische Deutschland, abschnüren zu lassen. Vor- erfreuen sie sich aber der mütterlichen Fürsorge eichs, indem sie für jeden einzelnen Wagen eine ere Ausfuhrgenehmigung einholen müssen. Aschehes Mehl war zu 6,10—.25 Dollar, a merik a- die ſca es Mehl in besserer Beschaffenheit zu 6,50—675 Doll. eg cif Mannbeim erhältlich. Argen- Italienische und hische Mehle kamen nicht in Frage, zumal angesichts der Devisenversteifung, die inzwischen ja behoben ist. Zurückhaltung von dorther übte. tterartikel blieben verlangt. Dies galt nament- — Sportliche Runoſchau 13* Rhzön Mann⸗ hönſegelflugpreiſe. lich für Weizenkleie, die stark befestigt war und mit 8,50 bis 9 Ge die 100 kg gehandell Wwurde. Roggenkleie kostete 7,50 Gell, Fultermehl 11,50—12 6% die 100 kg. Biertreber und Malzkeime wurden bei 12—12,50 G die 00 kg verlangt; Trockenschnitzel stellten sich auf 11 6% krei Mannheim; vollwerlige Zuckerschnitzel kosteten bis zu 24 G, die 100 kg ab Mannheim. Rapskuchen gingen zu 12 6% die 100 kg ab süddeutschen Oelfabrikstalionen um. Nelassefulter halte ruhigen Markt, doch sind die Preise infolge Erhöhung der Rohmelassepreise um etwa 12 G% die 100 kg für Melasse- mischfutter nicht mehr weiter heruntergegangen. Sie be⸗ wegten sich auf vorwöchentlicher Höhe mit—9 G% die 100 kg ab Stalion, je nach Melasseträger. Hülsenfrüchte halten ruhiges Geschäft, das sich gegen Wochenende etwas besserte, was man mit der kalten Witterung in Zusammenhang brachte. Bezahlt Wurden für kleine Linsen 43—45 G4, für Hellerlinsen 55—58.f. für weiße Donaubohnen 35—36 G% die 100 kg ab sũüdd. Station Am Hopfenmarkt hat, infolge der verstärkten Ein- fuhr ausländischer Hopfen, die Nachfrage der Zrauereien nachgelassen und das Marktbild hat sich vollständig geändert. Gegen die Vorwoche haben die Preise um 50—100 G je Zlr. nachgegeben. Sowohl Kundschaftshandel wie Brauereien nehmen eine abwartende Haltung ein, umsomehr, als die Eigner von Hopfen sich bisher nicht entschließen können, größere Preisnachlässe zu machen. Das Malzgeschäft verlief zwar ruhig, doch sind die Forderungen der Mälzereien, auf die Erhöhung der Gerstenpreise hin, gegenüber der Vorwoche um—2 34 die 100 kg erhöht worden. Im Malzhandel bezeichnet man die heutigen Malzpreise, gemessen an den Gerstenpreisen, als sehr billig und für die Mäalzereien unlohnend. Geringere Malze sind wohl billiger erhältlich, kommen aber nur für Brennzwecke in Betracht. In alten Malzen wurde einiges ah fränkisch-bayerischen Stalionen mit etwa 23 G dic 100 kg. mit hohem Wassergehalt gehandelt. Von den fermentierten Bauern-Tabaken kamen in Seckenheim, Plankstadt, Groſsachsen und Ileddesheim einige tausend Zentner zu 78—90 Ge je Zir. zum Verkauf. Icn badischen Oberland und in der Rheinpfalz sind von Pflanzern an Händler und Fabrikanten einige tausend Zentner zu 50 bis 60 G% verkauft worden. Die Steigerung der über- seeischen Tabake hat auch für deutsche Tabake höhere Preise gebracht. Rippen gefragt, Preise anziehend. Am Holzmarkt zeigt sich zwar weiter starkes An- gebot, doch ist nicht zu verkennen, daß die Preise sich eher befestiglen, was sowohl vom Run dholz- wie am Bretter markt gilt. Bei einer Versteigerung des Forst- amts Pforzheim wurde der Anschlag um 30—35 Prozent überschritten; eine Brennholzversteigerüng des Forstamtes Freiburg brachte Preise, die die Durchschnittspreise von 1913/14 um 15 Prozent überschritten; bei Holzversteigerungen verschiedener Baargemeinden wurden die Preise stark in die Höhe getrieben. Auch die letzten Versteigerungen in Württemberg halten ähnliche Ergebnisse. In Alt- heim bei Ulm füllten die Steigerer alle Räume des Ver- steigerungsgebäudes und boten Preise, die das 1% fache der Friedenspreise betrugen. Ein vom würltembergischen Waldbesitzer verband vorgenommener Stammholzverkauf in Balingen, bei dem es sich um 374 Festmeter Nadelholz handelte, erbrachte 102—105 Prozent der Landesgrundpreise; in Entringen bei Herrenberg(Witbg.) wurden beim Holzverkauf aus dem Gemeindewald hohe Preise erlöst; in Biberach für Lärchenstammholz 186 Prozent der Grund- preise, für Fichtenstammholz im Durchschnitt 136 Prozent, so daß sich das Gesamtergebnis aus dem Forstamts- und Amtmannsbezirk auf 142 Prozent der Grundpreise belief. Am Brettermarkt gehen die Forderungen immer noch stark auseinander. Man verlangte u. a. in Mannheim für Ausschußbretter 665—70 G, doch war auch schon bis herunter zu 58 G% anzukommen, für gute Breiter 80—85 und bis herunter zu 75 G je ebm, für Eichen 190—200 64 je cbm. für Fußbodenbretter.90—2 G je qm. G. Haller ——— äʒ́—õͤRe Pfälzische Nähmaschinen- u. Fahrräder-Fabrik vormals Gebrüder Kayser, Kaiserslautern Auf Antrag der Rheinischen Creditbank sind nom. 36 500 000„ neue Stammaktien der Gesellschaft zur Mannheimer Böre zugelassen worden. Es handelt sich um die Ausgabe vom 23. Juli 1923. Damals beschloß eine.-V. zur Verstärkung der Betriebsmittel eine Kapitalerhöhung um 38 Mill.(36,5 Mill. ½ Stammaktien und 1,5 Mill. 4 Vorzugsaklien). Das Grundkapital beträgt nunmehr 65 Mill. 4 (62,5 Mill. J Stammaktien und 2,5 Mill. Vorzugsaktien) Ueber den Verlauf des Geschäftsjahres und die gegenwärtige Lage haben wir erst vor einigen Tagen berichtef; im übrigen verweisen wir auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil. eimer General-Anzeiger Von den Süe e Waren- und Produhten-Märkten Gemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken. In der am 15. Februar in Heidelberg abgehaltenen Verwaltungsratssitzung der Gemeinschaft, der die Zucker- kabriken Frankenthal, Waghäusel, Stutigart, Heilbronn, Off- stein und Worms angehören, ist beschlossen, von einer Gewinnverteilung in Rücksicht auf die ungeklärte Lage ab- zusehen, den Gewinn vielmehr auf neue Rechnung vorzu- lragen. Für das Jahr 1924 steht eine Ausdehnung des Rüben- anbaus in Aussicht Die infolge der Ruhrbesetzung seit Jahresfrist außer Betrieb gesetzte Zuckerfabrik Frankenthal wird im Laufe der kommenden Woche ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres der Gemeinschaftsfabriken ist von der Entwicklung der politi- schen und wirtschaftlichen Verhältnisse abhängig. Verkehrserleichterungen im besetzten Gebiet * Köln, 15. Febr. Die Rheinlandkommission teilt mit, daß die Ordonnanz 177 für alle besetzten Gebiete auf- gehoben wird. Der Verkehr ist demnach innerhalb der besetzten Gebiete fre i. Ebenso ist die Ausfuhr von ausländischen oder inländischen Brennstoffen(Kohle, Koks oder Braunkohle) nach dem unbesetzten Deutschland und Holland wieder geslattet. Die Einfuhr aus- ländischer Kohlen bleibt jedoch weiter von der Einfuhr- bewilligung abhängig. PDeutsch- Atlantische Telegraphengesellschaft in Köln. Auf Grund eines Vertrags zwischen der Eastern Tele- graph Company Limited in London und der Deutsch- Atlantischen Telegraphengesellschaft in Köln ist nunmehr die direkte Kabelverbindung Emden—Dumplon Gap-London(Easternstation) hergestellt worden. Für die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft bildet diese Ver- bindung den ersten Schritt zum Wiederaufbau ihres trans- atlantischen Verkehrsnetzes, und es ist dank dieser Ver- bindung nunmehr möglich, auf schnellstem Wege von Deutschland aus telegraphisch mit überseeischen Ländern zu verkehren. Börsenberichie Mannheimer Wffektenbörse *Mannheim, 15. Febr. Die Börse verkehrte bei festen Kursen in angeregter Stimmung. Gröheres Interesse bestand für Knorr, Rheinelektra und Zellstoff Waldhof. Es notierten(in Billionen Prozent): Badische Bank 34 G. 36., Badische Anilin 26,25—26 bz.., Rhenania 12.25., Durlacher IIof 19., Sinner Grünwinkel 15.., Seilipdustrie Wolft 11 bz.., Benz 7% bz.., Dinglersche Maséflinen 8 bz.., Gebrüder Fahr 9,75 bz.., Fuchs Waggon 2,8 bz.., Germania Linoleum 19 G. 19,50., Heddernheimer Kupfer 9., Knorr Heilbronn 13,50—13,75 bz.., Braun Konserven 2,75., Mannheimer Gummi 3,75 bz.., Neckarsulmer 8,25 bz.., Pfälzer Mühlenwerke 4 bz.., Pfälzer Nähmaschinen 5 bz.., Rheinelektra 17 bz.., Unionwerke 17,50., Wayss u. Freytag.5 bz.., Zellstoff Waldhof 15.50—17 bz.., Zuckerfabrik Frankenthel 7 bz. B. und Zuckerfabrik Wag⸗ häusel 7 B. FErankfurter Allgem. Versicherung(in Bill. 4A) 110., Neue Frankfurter 100., Continentale Versicherung 52., Mannheimer Versicherung 65 bz. G, Oberrheinische Versicherung 100—102 bz. G. Waren und Märkie Magdeburg, 15. Febr. Zucker prompt Lieferung innerh. 10 Tagen 24,50—25; innerh. 4 Wochen 24,50—25(24) GA. Bremen, 15. Febr. Baumwolle. American Fully middling g. c. 28 mm loco per engl. Pfd. 34,65(35.71) Dollarcents. Berllner Metallbörse vom 15. Februar Prelse n Festmack fur 1 Kg. 14 15 Muminlum 74. 15. Clektrolytkupfer 123.,50 12⁴.75 in Barren.20.20 Rafflnadekupfer 1,10-1,12.17.19 einn, auslAnd. 5,15-.25 5,30-5,35 Zlel 6,81· 62 0,62-0,83 iuttenelnn 00.5,10 515-.25 Rohzink(Vb.-Pr.)——— Niokel.30-2,40.3 2,40 5 do. 934..85 084 325 r 145 71—773 0,75,77 lattenzln 54-9, Zulder für** 94-8800 Miuminium.10 210 Hlatn 9. Gr.— London, 15. Februar(WB) Metallmarkt.(in IIst. f. d. engl. t. v. 1016 kg. 14. 15 14. 15. J Blei 34 25 34. 62 Kupterkass 63.50 64 50 bestselect. 68.— 68— Link 36 50 37.— do 3 Monat 64.37 65.37 Nickel 130.— 130— Quecksiib..87.87 do. Elektol. 68.50 08.50 Zinn Kassa 280.75 280 50 Regulus 55.— 55.— Schikfahrt Wiederaufnahme des Schiffahrtsverkehrs Hamburg- Ruhrgebiet. Die Hamburg-Amerika-Linie wird Ende des Monats den unterbrochenen direkten Verkehr zwischen Hamburg und Emmerich, Duisburg-Ruhrort, Düsseldorf, Köln wieder aufnehmen. Flugſport Der von der Firma Steffen u. Hey⸗ erlin geſtiftete Große Rhönſegelpreis 1923 für den 2 U erte, zugeſprochen. Algerag finernei ne. le ah 1 gchöbdten Stils, die ihre Teilnehmer in 17 di dortl ſduch n terial Anforderungen ſtellt, wie es in dieſer Höhe bisher weſſt. 6 der Fall geweſen iſt. J der heie daß der deulſche Sportageiſt, geſtützt auf die Erzeugniſſe hmunaiſchen Induftrie, gewillt iſt in bekannter Tatkraft und Un er⸗ ht, ut den ſchwerſten Anforderungen gerecht zu werden. Die Auas auch nterſtützung gefunden beim„Agrippina⸗Verſicherungskonzern 5 ebegen worden. auf der Waſſerkuppe in der Rhön iſt nicht n worden, da die Mindeſtforderung von 20 Klm. von lugzeug erfüllt worden iſt. Dagegen hat Dipl.⸗Ing. auf dem Segelflugzeug„Konſul“ der Akadem. Flie⸗ ppe Darmſtadt durch einen Flug von 18,7 Klm. am iſt⸗ Der Rhönſegelflugpreiſes derjenigen zugeſprochen worden ergs⸗Hochſchul⸗ Wanderpreis, der erreicht hat, wurde für das Jahr 1924 der Akadem. gruppe Darmſtadt für den Flug von Spies auf am 29. September, der 1 Stunde und 17 Minuten * Nutoſ vort * Fenntagenechlandfahrt 1924 des„Club für Motorſport göln“. Am beginnt der„Club für Motorſport Köln“, Or:sgruppe des n Deutſchen Automobil⸗Club(A. D. A..), die Reihe sjährigen ſportlichen Veranſtaltungen mit der„Deutſch⸗ rt 192.“, einer Touren⸗ und Materialprüfungs⸗ Tagesetappen über Kilometer durch alle deutſchen Gaue führen wird. Die e für Motorräder jeder'ärke ausgeſchrieben iſt, iſt als iches Ereignis erſten Ranges zu bewerten, das an Faheer Der Umfang der Veranſtaltung. ren Start und Ziel in Köln liegen, und die am Mannheim berühren wird, hat eine groß⸗ Dieſer Konzern erweiſt ſich durch ſeine weitgehende Be⸗ die umfargreiche Streckenorganiſation, ferner durch Stiftung Na Ehrenpreiſes aufs neue als Förderer des Molorſports über⸗ 'otor und beſonders der„Deutſchlandfahrt 1924“ des Elub für ſport Köln. 6 ung an den Vorbereitungen für die Durchführung der Fahr! ez 41 Fußball Am morgigen 2. Spieltag um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland ſind die beiden Favoriten 1..C. Nürn⸗ berg und Fürth ſpielfrei, da ſie den größten Teil ihrer Spieler zum Endſpiel um den.F..⸗Pokal abgeben müſſen. Dieſes Spiel findet in Frankfurt a. M. auf dem Eintrachtplatze ſtatt und begegnet allerorts dem größten Intereſſe. Ob es Süddeutſch⸗ land zum dritten Male gelingen wird, die wertvolle Trophäe zu erkämpfen, iſt fraglich, denn Norddeutſchland hat die beſte Mann⸗ ſchaft herausgebracht die es zu ſtellen imſtande iſt, während man mit der Zuſammenſetzung der ſüddeutſchen Vertretung nicht überall zufrieden iſt. Unſer Meiſter T. u. Spp. 1877 Mannheim⸗Waldhof fährt zum Punktſpiel nach Stuttgart zu den Kickers. Auf Degerlochs Höhen wird ein intereſſanter und ſpannender Kampf um den Sieg entbrennen. Die Platzherren haben vorigen Sonn⸗ tag gegen Fürth knapp verloren und werden diesmal mit Wucht und Energie kämpfen, um den Sieg zu erringen und den Anſchluß an die Spitzengruppe nicht zu verlieren. Waldhof hat gegen Boruf⸗ ſia bewieſen, daß es zu kämpfen verſteht, aber in Stuttgart wird der Rheinmeiſter noch energiſcher kämpfen müſſen, denn die Kickers laſſen ſich auf eigenem Gelände das Tempo keinesfolls vorſchreiben. Der Vereinsleitung von Waldhof iſt es gelungen, einen Extrazug zu erhalten, ſodaß jedem Intereſſenten Gelegenheit gegeben iſt, auf bequeme und billige Art Stuttgart zu erreichen und dem wichtigen Treffen beizuwohnen. Der Mannſchaft iſt dadurch zweifellos eine morcliſche Unterſtützung gegeben; hoffen wir, daß ſie den Bezirk ehrenvoll vertritt. Das 2. Treffen geht in Neunkirchen vor ſich, wo die „ſchwarzen Teufel“ den Mainmeiſter Fſpv. Frankfurt zu Gaſte haben. Gegen Boruſſia haben die Frankfurter nicht viel zu beſtellen. umſoweniger, da die Saarleute ihre letztſonatägige und erſte Niederlage wieder gut machen wollen. 8. * Jur Bundespokal-Entſcheidung. Am Sonntag geht in Frank⸗ furt a. M. auf dem Eintrachtplatze der Entſcheidungskampf um den Fußballbundespokal für 1923/24 vor ſich. Gegenüber ſtehen ſich die repräſentativen Mannſchaften Norddeutſchlands und Süd⸗ deutſchlands. die beide je vier mal den Pokal erringen konnten. Die Bundespokalſpiele ſind ſeit ihrer Gründung im Jahre 1908(da⸗ mals Kronprinzenpokal) ein ganz hervorragendes Wabcgendael für die Idee des Fußballſportes und der Endkampf um den jöwei⸗ ligen Beſitz des Pokales gilt heute als großes und wichtiges Bundes⸗ ereignis. Die beteiligten Verbände ſtellen folgendes Mannſchaften: Stuhlfaut. Müller, Kugler. Hagen, Kalb, Riegel, Auer, Franz Philipp, Aſcherl, Sutor:(Süddeutſchland).— Meier, Müller, Beier, Krohm, Mahnke, Dr. Heynen, Lange, Hartmann, Jäger, Har⸗ der, Wolpers:(Rorddeutſchland).— Beide Verbände fahren mit ſchwerſtem Geſchütz auf. Süddeutſchland ſollte in ſeiner Läufer⸗ reihe unbedingt ein großes Plus zu verzeichnen haben, während für Norddeutſchland die Läuferreihe ein Problem bedeuten dürfte. Be⸗ ſonders die norddeutſchen Außenläufer ſind recht ſchwache Punfte. Die beiderſeitigen Stürmerreihen ſind ſehr ſtark. Hier kann man ſicher der norddeutſchen Zuſammenſtellung mehr Vertrauen ent⸗ gegenbringen, Der Innenſturm beſteht aus drei internationalen Mit⸗ telſtürmern, die mit allen Waſſern gewaſchen ſind und die der ſüd⸗ deutſchen Läuferreihe das Leben recht ſauer machen dürften. Auf der anderen Seite muß es ſich zeigen, ob die norddeutſche problema⸗ tiſche Läuferreihe im Stande ſein wird, den fineſſenreichen und tech⸗ niſch hoch veranlagten ſüddeutſchen Sturm in Schach zu halten. Die Chancen beider Mannſchaften ſcheinen ſich die Wage zu halten. Es wird nur darauf ankommen, wer den größeren Kampfgeiſt zu ent⸗ falten vermag. Schiedsrichter des wichtigen Spieles iſt Dr. Bauwens⸗Köln. Die bisherigen Endkämpfe um den Bundes⸗ pokal nahmen folgenden Ausgang. 1909 Mitteldeutſchland gegen Berlin:1; 1910 Süddeutſchland gegen Norddeutſchland:5; 1911 Norddeutſchland gegen Süddeutſchland:;. 1912 Süddeutſchland gegen Berlin:5; 1913 Weſtdeutſchland.gegen Berlin:3; 1914 Nord⸗ deutſchland gegen Mitteldeutſchland:1: 1915—1916 nicht ausge⸗ tragen; 1917 Norddeutſchland gegen Süddeutſchland:1; 1918 Ber⸗ lin gegen Norddeutſchland:1; 1919 Norddeutſhland gegen Süd⸗ deutſchland:4; 1920 Weſtdeutſhland gegen Mitteld utſ hland:0; 1921 Mitteldeutſchland gegen Weſtdeutſchland:0; 1922 Süddeutſch⸗ land gegen Norddeutſchland:0; 1923 Süddeutſchland gegen Weſt⸗ deutſchland:1. Winterſport ks. Vincenz Buchberger— öſterreichiſcher Skimeiſter. Die Ski⸗ meiſterſchaft von Oeſterreich. die bei Klagenfurt ausgetragen wurde, ergab einen Sieg des Deutſch⸗Böhmen Vincenz Buchberger, der damit von neuem ſeine große internationale Klaſſe unter Beweis ſtellte. Buchberger ſiegte ganz überlegen, gewanm den 12 Kilometer⸗ Langlauf mit großem Vorſprung und hatte auch im Sprunglauf mit 29, 345 und 32,5 Meter die beſten Leiſtungen. Er erhielt die Note 19,091. Der Wiener Amanshäuſer wurde zweiter mit Note 16,362 vor Sepp Bildſtein(16,250). —.— —— 2———̃——— Herausgeber Drucker und Verleger Druckerei Dr Haas. Mannheimer General⸗Anzejiger Gm b H Mannheim 8 6. 2 Direktion' Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuelleton Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt! Willy Müller; für Hendelsnachrichten Aus dem Lande, Nachhargebiete., Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. 8. Seite. Nr. 79 Samskag, den 16. Jebruar 1924 8 Hannheim Die Weltstadtbunne Suddeutschlands Direktlon: E. A. Dupont. Ab Samstag, den 16. Febraar, 30 abends 7 Uhr Das vollständig neue alletb-u. Füm Hogann. Kara und Seck »lm amerikanischen Lunapark“ Arora-Truppe Unerreichte Radspiele Hanny Garden in ihrer Szene„Rückkehr nach dem Ball“ 4 Mohammed-Ergi Arab. Spring er u. Handvoltigeure Erstes Auftreten in Deutschland) Hadges Biller foyal-Expreß-Tänzer Orig. amerik. Luxustransſorma- tionen(Erstes Auftreten in Deut- land nach sechsjähriger Aus- landstournee.) 4 Lessems die Wunderakrobaten Im zweiten Teil: Urauffuhrung fur Suddeutschland: Der klassische Großfilm: HELENA er öntergang Irojas,LLell: Ber Naub der Helena Mitwirkende: Edy Darolea(italſen) in der Titelrolle, Hanna Ralph. Adele Sandrock, Alberi Stemrück, Wla- dimir Gaidarow, Carl deVogt. Alb. Basser mann, Carlo Aldini. 3000 Statisten 1 Sonniag nachm..30 Uhr: Dad kolsd. Lanate-.f IAnagzann Z. hedeutend ermäug. Preisen. —6 00—. Wochentags nachm. 4 Uhr: Jackie Cocgan mm- HsInf Einhelispreis 1 k. (Logen.50 Mk.) 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Neuwahl des Vorſtandes. 3 Bortrag und Stellungnahme zur Volksabſtimmung. 4 Verſchiedenes. Hierzu werden ſämtliche Vertreter der Bezirs⸗ ſtellen eingeladen 292 Der Vorstand. Schönkärberel Grodo Wallstadtstraße 62 Nähe Seckenheimerstr Telephon 8224 Thenn, Neigigungs- Bekatur-.Jampfwasch-Astalt empfiehlt sich tür alle in ihr Fach einschla- genden Arbeiten bei tadelloser Ausführung und fachmünnischer Behandlung 416 Billige Preise. Lieferzeit.—10 Tage. — Ausschneiden und Aufbewahren! ieler-Jereiaganm Maunbein. In der Woche vom 18. bis 23. Februar jeweils abends 7 Uhr 1290 Naniktsparganm ungen mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht und Neuwahlen. 2. Die Durchführung des Volksbegehrens über Wohn⸗ und Bodenwirtſchaft und zwar für 1. Innere Stadt u. Jungbusch Donners- tag, den 21. Februar im des „Großen Mayerhof“ O 2. 2. Neckarstadt. N 7 55 Donnerstag 21. Februar im Lokal„Flora“, Lortzingſtraße. 3. Schwetzingerstadt Montag. 18. Februar im„Zähringer Löwen“ Schwetzingerſtraße 103 Lindenhof Mi twoch, den 20 Frebruar im „Evan eliſchen Vereinshaus“ Ecke Schwarzwald⸗ und Meeräckerſtraße 5. Neckarau Donnerstag, den 21. Februar im Lotal„Stadt Halle“, Belfortſtraße. 6. Waldhof Dienstag, den 19. Februar in 4. —— der Kantine„Spiegelfabrik“, Luzenberg. Der Vorstaud. n ——— Wulstfablik Leonold Bartel, S LenUnlebeeee Angebot in Wurst- u. Fleisdwaren Täglich frische Herstellung. Große Auswahl! Billige Preise! Wärstchen in Dosen, Delikatessülze in Dosen, Schweinefleisch), Hausmacher Leberwurst, Speck⸗ leber wurst, Kalbsleber wurst, Bierwurst, jagdwurst, Jalami, Prebkopf, Schinkenwurst, Bratwurst, Zungenwurst, weißen und geräucherte roten Schwartenmagen, Dürrfleisch, Schinken, roh und gekocht, vorte ſhaft, mild gesalzen und gekocht! Rolischinken zum Ausschneiden seht Sämtliche Ware ist eigene Fabrikation. 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Qestern verschied nach kurzer Krankheit Herr Anton Klormann Töncber molster meiner Abteilung Dampfdresehmaschinen- Der Verstorbene hat wüährend 35 Jahten meiner Firma angehört und sich durch treue Pllichterfüllung und sein aulrichtiges Wesen meine volle Anerkennung erworben. Seln Andenken wird stets in Ehren gehalten bleiben. BI7 Mannheim, den 15. Heinrich Lanz. Februar 1924 SANUSONeco . 7. 1 νσ Ceololx Prospek! über nom. 36.500 000.— neue Inhaber-stammaktien 11,500 Stück zu je 1 1000.— Lit. H 14 001—25 500 und 5000 Stück zu je 5000.— Lit. J 15000 mit Gewinnberechtigung für das Geſchäfts⸗ jahr 1922ſ/3 der zu Kalisersiautern. Hinſichtlich Gegenſtand des Unternehmens. Aufſichtsrat, Vorſtand, Generalverſammlung, Gewinnverteilunz und Bilanz zum 30. September 1922 wird auf den Proſpekt vom April 1928, veröffentlicht in Nr. 334 der Frunk⸗ furter Zeitung vom 8. Mai 1923 Bezug genommen. pfabushen Rähmaschägen- und Fahrräger-Fabrik vorm. debrüer Aapzer Die Generalverſammlung vom 23. Juli 1923 beſchloß zur Verſtärkung der Betriebsmittel eine weitere Kapitalserhöhung um 4 38.000,000 (4 86,500,000— Stammaktien. 4 1,300,000.— Vorzugsaktien) unter Aus⸗ ſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes. wurde am 20. Auguſt 1923 ins Handelsregiſter eingetragen. Stammaktien wurden von der Rheiniſchen Creditbank übernommen, und zwar 1 28.500,000.— zu 4000%, Die durchgeführte Kapitalserhöhung etr Die neuen iliale Kaiſerslautern 8,000,000.— zu 10%%. Hiervon wurden 26,000,000.— den alten Aktionören verpflichtungsgemäß i. V.:1 zu 4000% zuzüglich Bezugsrechtsſteuer(750,000%) vom.—14. Sep. tember 1923 zum Geſel angeboten. im Intereſſe der Ge dieſe verwertet Die reſtlichen 10,500,000.— werden ellſchaft und unter namhafter Gewinnbeteiligung für Das aus den Bezugsaktien erzielte Aufgeld ſowie der Nettoerlös der Verwertungsaktien werden nach Abzug der Koſten der geſez⸗ Bis jetzt hat ſich hierdurch eine Erhöhung der lichen Rücklage zufließen. am 30. rund 1.120,000,000.— ergeben. Das Grundkapital beträgt nunmehr 65,000,000.—(. 62.500,00.— Stammaktlen u.500,000.— Vorzugsaktien), eingeteilt in 87,500 Stamen⸗ aktien zu je 1000.—. Lit. A Nr. 1— 450 B Nr. 1— 225 C Nr.—1575 D Nr. 1— 750 Lit. E Nr. 1— 3000 „ QNr. 1— 6000 H Nr.—25500 och Ste. Stammaktien zu 1 5000.— Lit. 18000 Juni 1922 2,750,000.— betragenden geſetzlichen Rücklage auf vom Auſſichtsrats⸗ vorſitzenden und Vorſtand fakſimiliert unterzeichnet. und in 1000 Stück Vorzugsaktien zu je 4 1000.— Lit. K—1000 und 300 Stück Vorzugsaktien zu ſe 4 5000.— Lit. K—300. Die Vorzugsaktien haben bei Satzungsänderungen, Auſſichtsratswahlen und ee Geſellſchaft zwanzigfaches Stimmrecht und beziehen einen lumulativen Liquidationsvorrechte. orzugsjahresgewinnanteil bis zu%, haben jedoch keine In den Generalverſammlungen ſtehen ſonach in den genannten 3 Fällen den 62,500 Stammaktienſtimmen 50,000 Vorzugsaktien⸗ ſtimmen nüber. Die liegt noch nicht vor. Aktiva Grundſtücke Gebäude Ardeiterwohnungen Maſchinen u. Werkzeuge Elektr Licht⸗ u. Kraftanlage Mobilen Vortäte( 682.974 Roh⸗ ſtoffe, V 283.000 Halb⸗ u. Fertigfabrilate aſſe Wechſel Debitoren Banken Effekten Fuhrpark „22 2„„ „5„„„„„ 22 2„6„„% »„„„„ „»»%„ „55„4„ .⸗M. 2800 Aktienkapftal 055 0 71,000 1 Prioritäten Geſetzl. Rückſtellung Delkrederefonds Rückſtellung! 11 Noch nicht bezahlte dende Wohlfahrisfonds f. Arbeiter tlanz für das am 30. September 1923 abgelaufene Geſchäftsjahr Bllanzziffern per 31. Juli 1923. Paſſiva Hung..122,001 Divi⸗ 915,974] Verſorgungsfonds f. Beamte.250 542,857 Banken 13.914.738 100,483 Kreditoren 232,506 1,378,046] Werker haltungskonto 10,500 2,247,818 Gewinn⸗ und Verluſt⸗Vor⸗ 790] trag vom 1. 10. 22 1,353 50,000 5,353,300 5,353,300 Im Geſchäftsjahr 1922½3 war während der erſten 4 Monate die Be⸗ ſchäftigung außerordentlich rege, während der übrigen Zeit normal, ſodaß für dieſen Zeitabſchnitt ein angemeſſenes Erträgnis zu erwarten iſt. eben begonnenen Geſchäftsjahr 1923/ù24 haben jedoch die bekannten Verhält⸗ niſſe eine Umſatzſtockung verurſacht. die ſtillegung zur Folze hatte. überſehbar. unächſt Die weitere E Kaiſerslautern, im November 1923. pfülzische Nahmaschinen- und Fabrräder-Fabfik rorm. Sebrüder Kayser, Im eine teilweiſe Betriebs⸗ ntwicklung iſt naturgemäß un⸗ Auf Ewd Horſtehenden Proſpektes ſind die genannten Aktien der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebrüder Kayſer, Kalſerslautern, zum zugelaſſen worden. Mannheim, im Februar 1924 Handel und zur Notierung an der Mannheimer Paramount- Grogfilm in 6 Akten 4½ Anfang Uhr Letzte Vorstellung .15 Uhr! Der Oroteske mit pfenhe Dene, in 2 Akten Si8l boerhand bammann aller Felle Art kauft B664 Max Rennert, d4, 7. Tel. 9684 Beziiks- Verireter jür ein leichtver käuflich in jedem Beiriebe un⸗ entbehrliches Werizeug (paientierte Neuheit) gesucht. Hohe Verdienſtmöglich ⸗ teit. Nur tüchtige be⸗ währte Bewerber woll ſich 0 8S P. ie57 an Rudolf Moſſe, Stutt⸗ gart wenden E¹⁰ Fürſt, Iigerer Nadchen m. g. Zeug u. in allen Hausarb. gut bewand. per ſof. od. 1. 8. geſ. Max Joſeſſtr. 28, p. r. 505 Ehrliches, fleißiges Mädchen v kl. Familie tagsũüber ſefort geſucht. 588 Haydnſtr. 7, part liuks. Köchin perfekt im Kochen, für bürgerl. klein. Haushalt 960 75 33 geſu g⸗ niſſe erſeerg 2529 Angeb. unt. G. N. 63 an die Geſchäftsſtelle. Ehrliches aust. Mädechen für kinderl. beſſ. Haush. bei hohem Lohn geſucht. Vorzuſtellen in 5⁴² Neckarau. Schulſtr. 41. Telephon 6898. 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