deendeeſe: In Mannheim u. Umgeb. vom 28. Februat i0 ber— 80 Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten Jenoerung der wirtſchaftuchen verzältaiſſe ſche 59 70 Werdende oreiserhöhungen anzuertennen. poſt ⸗ onummer 17800 fl tgeſchaättsſtelle manazeim k arisruhe. haupt zeſchäfts Peide, 6t 0.— Seſchüfts⸗Rebenſtelle Reckarſtadt. wald⸗ Fergledsenlpr. Ur. 7047. Jasa, 748, voag, 708. Celegr.-Rör. Bei nzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Deil agen: Der Sport vom Sonntag— Badiſche Neueſte Nachrichlen Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung— Welle und Schall Berkaufspreis 10 Soldyfennig 1924— Nr. 106 nzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro ein⸗ Pane Rolonelzeile für Augemeine Auzeigen.40 Solòdmar? Reklamen 2,— Soldmark. Fur Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung uber⸗ nommen. Betrieb gen uſw. hHöhere Sewan Streik. e 0 berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von fin⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. obne Gewühr. Serichtsſt. Mannbeim. Das erſte Echo Franzöſiſche Preſſeſtimmen de dem Briefwechſel zwiſchen Poincare und Macdonald äußert d e geſamte beutige Pariſer Morgenpreſſe. ſwaftlie„Matin“ ſchreibt: So höflich auch die Form und ſo freund⸗ 2 auch das Gefühl ſei, die Urheber ſagen ſich Wahr⸗ bai ja ſogar bittere Wahrheiten, aber worauf es Febe(geich ankomme. das ſei die Abſicht. Schon ſetzt ſeien eimge di edanken beiderſeits ausgeſprochen worden. So der Gedanke, Sch⸗ ze weſentlichen Probleme ſolidariſch ſind. daß die interalliierten 1 ic nicht geprüft werden können, ohne die Reparationen und ber. daß de 8 cht ohne das Problem der Sicherheit. Der Zeitgedanke ſei und Europa nicht erlöſt werden kann. ohne daß Frankreich und ſich vorher verſtändiat haben und der dritte ror ſchließlich ſei der. daß Amerika nur einem geeinten d Na zur Wiederherſtellung ſeines Wirtſchaftslebens helfen begend Dieſe Gedanken ſeien ſcheinbar einfach, aber ſie ſeien grund⸗ und dabei von großem Intereſſe daß ſie nicht mehr diskutiert ach en. Ohne Zweifel ſei die Stellung zu den einzelnen Fragen en ze aleiche und ſie geben ſich ja ſehr lebhaft kund, aber die bei⸗ 5 lederttierungschefs hätten, anſtatt zu polemiſieren, dieſe Worte de⸗ die Male und des auten Willens ausgeſprochen und. da ſie ſchon über Jelen bode und Gefühle einia ſeien, ſei das nicht genug, um feſtzu⸗ ſiund. daß ihre Korreſpondenzen ein lichtes und glückliches Ereianis deszeode Paris“ iſt der Anſicht. daß die S ch wücche 8 ktteuſchläge Macdonalds auf der Tatſache beruhe, daß keine ei onen und keine Verpflichtungen ausdrücklich ange⸗ t at ſeien. Ein unzweifelhaft übertriebenes Vertrauen ſcheine in * Werternationalen Gefühl und dem auten Willen Aller zugeſprochen borech rden. aber gerade über dieſe Verpflichtungen und Sanktionen nntier ſich Poincare am ſtärkſten aus, ebenſo über die poſitiven Ga⸗ blade n. was alles von Maedonald an die Zeit gedrückt wird. Er redeveiter erklärt, daß die Reparationen im normalen Zuklus des bbvertrages bleiben müſſen. Was die Methode anbelange. ſo 25———— undͤgebungen zum Mannheimer Preſſetag Entſchließung zugunſten der verkriebenen und gefangenen Verleger und Nedafkeure 2—5— aus Anlaß der Mannheimer Preſſetagung verſammelten dautzlieder des Verbandes der ſüdweſtdeutſchen Preſſe im Reichsver⸗ legie der deutſchen Preſſe, haben in einer Entſchließung die Reichs⸗ Aung gebeten erneut dahin zu wirken, daß die 140 000 Ausge⸗ anen dus dem Rheinland wieder in ihre Heimat und an ihre Itz eitsſtätte zurückkehren dürfen und daß die noch in der Gefangen⸗ „ 1 1 8 5 zurückgebliebenen 1500 Deutſchen, die während des Ruhr⸗ es wegen der Treue zu ihrer Heimat und ihrer Berufspflicht rteilt wurden, freigelaſſen werden.„Am heutigen Tage gedenken insbeſondere der ausgewieſenen pfälziſchen Verleger und Redak⸗ Die Wahrung der Preſſefreiheit im Rahmen des Aandsabkommens iſt nach wie vor ein Ziel, für das ſich die des beſetzten Gebietes, die Reichsregierung und der Reichs⸗ nd der deutſchen Preſſe immer wieder einſetzen müſſen.“ BSBegrüßungstelegramm der Bayeriſchen Volksparkei Jaolaendes Telearamm aina der Vreſſetaaung noch zu: 5 tder in München tagende Landesausſchuß der Bayeriſchen br Heerter dankt von ganzem Herzen der Bevölkerung der Pfalz für dekunduna treuer Anhänalichkeit an das bayeriſche Mutterland und dee deutſche Heimat in den Zeiten ihrer arößten Not. Die Opfer 1 1 Mecale. die ſeit mehr denn fünf Jahren und beſonders in den Aien onaten von der Pfalz ertragen wurden um des Vaterlandes 5 en 6 ollen unvergeſſen ſein in der Ehrentafel deutſcher und baheri⸗ eeadi ſechichte Möage unſerer Pfalz bald der Tag der Befrlung 99 auch fü en Drangſalen kommen! Wie ſeit Jahrhunderten, 8 der r immer heißen: Bauern und Pfalz Gott erhalts.“ die demps⸗ zu der Reichspräſidentenrede in Mannheim Fanste Rede des Reichspräſidenten in Mannheim am vergangenen e veranlaßt den„Temps“ gegen den Präſidenten in einem Stelfung zu nehmen. Das Blatt behauptet, es Kaſchuldmals die Austreibungen, die ſich in der Pfalz ereigneten, igt. Deshalb ſei es berechtigt, zu erklären, daß die Kund⸗ 70 in dern Mannheim nicht opportun märe für die Ruhe, igeer Pfalz herrſche und in dem Augenblick, in dem die Sochver⸗ ſoll es den eine gerechte Regelung der Reparationsfrage vorbereiteten. 35 Stellungnahme des Temps gegen die Ausführungen des eſſe diſdenten erklärt ſich aus der Tatſache, daß'e f 5ſch Februc urch ihre Meldungen und Darſtellungen in der Welt den eiedezu erwecken ſucht, als herrſche in der Pfalz ſorgloſeſter ſand Durch die Kundgebung, die am Samstag in Mannheim die dog ſich wie ein roter Faden der Schrei der Pfalz: Denkt edee Not und Leiden der Pfälzer, die auch nach dem bekannten Rei n von Speyer nicht ihr Ende erreicht haben! Wenn ſich N di chspröſident zum Fürſprecher des Notſchrejes machte, ſo dankt Fezte ganze Pfalz. Darum iſt es erklärli h. das die frenaöſiſ be Auſche ihren Plan, der Welt Frioden und Ruhe in der Pfalz vorzu⸗ durchkreuzt ſieht und den Reichspräöſidenten angreiſt. 2 Gegen das Kaliſat 5 Aaon. 5 Angora wird gemeldet, daß die Mehrheitsparteien der 8 nde derſammlung in privater Sitzung eine 10 Punkte um⸗ ch Tagesordnung, die von 50 Abgeordneten unterzeichnet war, Iudepen hat, wobei es ſich darum handelt, das Kalifat au f⸗ Nieder en und den Kalifen verbannen zu laſſen. Alle Mit⸗ dae kaiſerlichen Familie beiderlei Geſchlechts würden das tert altsrecht in der Türkei, ſowie ihre Eigenſchaft als türkiſche vert rerlieren und bätten binnen 10 Togen das Land ude laſſen. Sie erhielten eine Entſchädigung. Die Patio uſw. der früberen kaiſerlichen Familie die, nunmehr der kion bebören, würden verkauft werden, während die Zimiliſte der n huf zufallen ſofl. Dieſe Tagesordnung ſoll von der National⸗ in lung als Gieſetz angenommen werden, um dann unmittel⸗ raft zu treten. 3 dat eim olneſche Pfänder für Frankreich. Die polniſche Regierung Fagtefen Geſetzentwurf eingebracht, der ſie ermächtigen ſoll, die ich orſten der Thorner Forſtdireftion an Frank⸗ inverpfänden als Sicherbeſt für die im Dezember wifligten 400 Millionen Francs Nilitärkredit. macdonalòs und Poincarés Brieſe gebe Macdonal drei Stadien an, franzöſiſch⸗engliſche Vorbeſprechung, europäiſcher Kongreß und Appellierung an die Vereinigten Staaten von Amerika. Er wolle nach der Art von Jupiter, Omnipotens und Wilſon alles anfaſſen. Poincare ſei beſcheidener und beanüge ſich mit der erſten Etappe, deren Hinderniſſe er vielleicht mit arößerer Klarheit erkennt als ſein Partner. Das ſeien die⸗ beiden Stand⸗ pünkte, die dieſe vorläufige Korreſpondenz enthüllen. Jetzt müßte Macdonald erkennen, ob nach ſeinem Urteil die beiderſeitigen Grund⸗ ſätze miteinander in Einklana gebracht werden könnten und ob man fruchtbringende Verhandlungen einleiten könne. Er habe zu ent⸗ ſcheiden. 8 Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, die beiden Staatsmänner hätten beariffen, daß es zuſammenhänge, was in Wahrheit einer Ausſprache über die klare Aufſtellung der Prinzipien aleichkomme, auf die dieſe künftigen Erörterungen ſich ſtützen würden. Das ſei ge⸗ ſchehen und zwar mit Wiſſen der ganzen Welt. Deutſchland wird jetzt nicht mehr im unklaren darüber ſein daß ſowohl in Frankreich als in Enaland die Sorge. einig zu bleiben, gegenüber den Mei⸗ nunasverſchiedenbeiten vorwiegt und daß jeder Verſuch, Frankreich gegen Enaland oder Enaland gegen Frankreich auszuſpicien, von vornherein zu einem jämmerlichen Fehlſchlaa verurteilt ſei. Das„Journal“ meint. die Korreſpondenz zwiſchen den bei⸗ den Miniſterpräſidenten möchte ihnen alauben machen, daß die euro⸗ päiſche Politik ſeit drei Jahren nur unter einem Alpdruck oelitten habe und daß es genüge, die beiden Völker aufzuwecken damit, daß eine dem andern in die Arme falle. Das Schreiben Macdonalds laſſe indeſſen genügend deutlich werden, daß die Gegenſätze nicht non ihrer Schärfe verloren hätten dadurch. daß ſie in diskretes Dunkel ver⸗ wahrt würden. Engliſche Meinungen Der geſtern veröffentlichte Briefwechſel zwiſchen den Miniſter⸗ präſidenten Frankreichs und Englands wird in London als eig wichtiger Schritt zur Herſtellung eines europäiſchen Friedens, der dieſen Namen verdient, bezeichnet. Man glaubt, daß auf ſeiten Englands und Frankreichs eine neue Entwicklung im Begriffe ſel, einzuſetzen, von der Deutſchland mehr als ſeither 5 8* 2 2 2 2 Die Lage in Pirmaſens Unmenſchliche Gefangenenbehandlung In der Vevölkerung herrſcht große Erregung darüber, daß die von der Beſatzungsbehörde verhafteten zahlreiſen Pirmaſenſer Bür⸗ ger im Gefängnis nicht nur wie Unterſuchungsgefangene, ſondern wie Verbrecher behandelt werden. Die Verhafteten, darunter Rechtsrat Stempel, Amtsgerichtsrat Müller, Bezirksamtmann Dr. Göttel, müſſen ſchon ſeit 14 Tagen auf Holzpritſchen ſchlafen. Bei dem Verhör wurde anfangs immer wieder verſucht, Beweiſe dafür zu erlangen. daß die Pirmaſenſer Ereigniſſe vom 12. auf 13. Febr. von rechtsrheiniſchen Nationaliſtenkreiſen organiſiert. worden ſeien. Die Beſatzungsbehörde ſcheint jedoch allmählich ſelbſt die Ueber⸗ zeugung gewonnen zu haben, daß ſich die Pirmaſenſer Bevölkerung ſelbſt gegen die ſeparatiſtiſche Schreckensherrſchaft aufgelehnt hat, wie jetzt auch die franzöſiſche Preſſe immer mehr zugeben muß. Die Separatiſten Schwaab jung, Stretz und Thuet begleiten die franzö⸗ ſiſchen Gendarmen bei den Verhaftungen. Verbrecheriſche Leute, die früher die deutſchen Gefängniſſe füllten und während der Separatiſtenherrſchaft mit Duldung der Beſatzungsbehörde ihre Schandtaten ungeſtraft vollbringen durften, beſtimmen ſetzt darüber, welche angeſehene Bürger von den Franzoſen zu verhaften ſind. In den letzten Tagen wurden verhaftet: Finanzrat Wagner, Bau⸗ oberinſpektor Altendorf, Steueroberinſpektor Eiſenmann und Vor⸗ maltungsinſpektor Krivpel. Sämtliche Verhaftete ſind Loiter ſtädt. Büros, ſodaß die Führung der Stadtverwaltung unmöglich gewor⸗ den iſt. Es ſcheint, daß die Franzoſen eine neue Kataſtrophe provozieren wollen. „Der Automechaniker Jakob Becker aus Pirmaſens, der wäh⸗ rend der Separatiſtenherrſchaft von den Separatiſten blutig ge⸗ ſchlagen worden war und ſich dann an den Kämpfen gegen die „Separatiſten beteiligt hatte, wurde von eigenen Landsleuten den Franzoſen perraten. Er wurde von den Franzoſen verhaftet und ſchwer mißhandelt. Am Ponnerstag wurde Becker von den Fran⸗ zoſen abermals ſchwer mißhandelt; dieſe warfen ihn an die Wand, ſo daß er ſchwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Man hörte ſeine Schreie weithin. Auf dem Transport nach dem Krankenhaus rief er, man ſolle es überan ſagen. wie die Gefangenen durch die Franzoſen behaadelt werden, angeblich ſich nicht in innerdeutſche Verhältniſſe miſchen wollen Derkagung des deutſchnationalen Hochverratsantrags Der bekannte deutſchnationale Antrag, der die Aburteilung von Hochnerrat im beſetzten Gebiet betrifft, wurde im Richtsausſchuß des Reichstages behandelt. In der Diskuſſion erkfärten ſich Vertreter des Zentrums, der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei mit dem Grundgedanken des Antrages einverſtanden. hatten aber gegen verſchiedene Einzelheiten mancherlei Bedenken, insbeſondere ent⸗ ſpreche die Aburteilung in gontumaejam nicht dem deutſchen Rechts⸗ gefühl. Der Antrag wurde alsdann bis auf weiteres von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt. Die Reichspoſt als ſelbſtändiges Unternehmen Der Reichspoſtminiſter hat dem Reichsrat den Entwurf eines Reichs poſtfinanzgeſetzes zugehen laſſen, in dem die Beſtimmungen über die„Deutſche Reichspoſt als ſelbſtändiges Unternehmen“ feſt⸗ gelegt werden. Der Entwurf enthät u. a. die Vorſchrift, daß der Verwaltunasrat aus höchſtens 25 Mitaliedern beſtehen ſoll. die vom Reichspräſidenten ernannt werden Fünf Mitalieder werden vom Reichstaa und Reichsrat, 1 Mitalied vom Reichsfinanzminiſter, bis zu 14 Mitaliedern vom Reichsnoſtminiſter zur Ernennung vorge⸗ ſchlagen. Die Beamteg der Deutſchen Reichsvoſt bleihen Reichs⸗ heamte mit ihren Rechten und Pflichten. Die Enteignung von Gundeigentum, das zu Bauten der Reichsnoſt erforderlich iſt, iſt gegen volle Entſchädigung zuläſſig. Das Geſetz tritt am 1. April 1924 in Kraft. Newyork, 2. März. Infolde einer Exploſion in einem Salpeterwerk in Nixen em Roritenfluß wurden acht Perſonen getötet und über 100 verletzt. Etwa 12 Perſonen werden noch bermißt. Nach ſpäteren Meldungen vermutet man., daß über 30 Perſoven umgekommen ſind. In den zerſtörten Gebänden wurden Exploſivſtoffe, die nach Beendigung des Krieges von der Regierung freigegeben worden waren, in Düngemittel umgewandelt. Unter Finanzkontrolle: Von ſehr beachtenswerter Seite wird uns geſchrieben: Der erſte Sachverſtändigen⸗Ausſchuß hat in Paris den engliſchen Finanzfachmann, Sir Arthur Salter, vernommen, der an der Spitze der Wirtſchafts⸗ und Finanzabteilung des Volkerbundes ſteht. Salter hat das Programm für den Wiederaufbau Oeſterreichs aus⸗ gearbeitet und im übrigen ſich an der finanziellen Sanierung euro⸗ päiſcher Staaten beteiligt. Man würde alſo nichts dagegen einzu⸗ wenden haben, daß dieſer Herr auch in den Fragen der deutſchen Finanzen vernommen wird. Nur müßte man ſehr ſcharfe Verwah⸗ rung einlegen, wenn es ſich bewahrheiten ſollte, daß Sir Salter für Deutſchland dasſelbe Finanz⸗ und Kontrollſyſtem als Rettungsmittel vorgeſchlagen hätte, wie er es für Oeſterreich durchgeſetzt hat. In Wien hat ſich als Generalkommiſſar des Völkerbundes der frühere Bürgermeiſter von Rotterdam, Dr. Zimmermann, nie⸗ dergelaſſen. Man würde bei einer Uebertragung des Kontroll⸗ ſyſtems auf Deutſchland wahrſcheinlich auch in Berlin einen ſolchen Wachtpoſten einrichten und man würde ſicher dieſelben Erfahrungen machen, die Oeſterreich nicht erſpart bleiben. Die Vorgänge, die ſich jetzt auf dem finanzpolitiſchen Gebiete dort abſpielen, ſind für uns in Deutſchland aus dieſem Grunde beſonders inſtruktiv. Die öſter⸗ reichiſche Regierung hat in allen Aeußerungen, die von dieſer Seite in der letzten Zeit gefallen ſind, nicht nur auf die anhaltende Befeſti⸗ gung der öſterreichiſchen Währung hingewieſen, ſondern auch auf die überaus günſtige Notendeckung der Nationalbank, ferner auf die ganz augenfälligen Fortſchritte, die in der Bilanzierung des Staats⸗ haushaltes erzielt worden ſind Der Abſchluß für das Jahr 1923 war um 700 Milliarden Kronen günſtiger als der Voranſchlag. Herr Zimmermann, der Generalkommiſſar des Völkerbundes, iſt aberk ganz anderer Anſicht. Er hat in dem Bericht, den er allmonatlich dem Völkerbund über ſeine Kontrolltätigkeit erſtattet, die öſterreichiſche Finanzlage mehr peſſimiſtiſch als oplimiſtiſch beurteilt. Er behauptet, der unerwartet günſtige Abſchluß des Jahres 1923 und die erſtaunliche Vermehrung der Einnahmen ſeien reine Zufallserſcheinungen Er meint, das Jahr 1924 werde ganz andere Erſcheinungen aufweiſen, da man bei der ſtarken Steueran⸗ ſpannung der öſterreichiſchen Wirtſchaft mit einem ſicheren Minder⸗ ertrag der Steuern rechnen müſſe. Auf dieſem peſſimiſtiſchen Hin⸗ tergrunde hebt ſich umſo wirkungsvoller die Kapuzinerpredigt ab, die Herr Zimmermann der öſterreichiſchen Regierung hält. Der Gene⸗ ralkommiſſar vermißt bei der Regierung den ernſten Willen zu Erſparungen und Reformen. Er rügt beſonders den Zeitverluſt, der durch die Wahlkampagne entſtanden ſei Seit Be⸗ ginn der Parlamentsſeſſion ſeien nur ganz ungenügende Maßnahmen durchgeführt worden. So ſei die Lage, ſtatt ſich zu beſſern, von Monat zu Monat ernſter geworden. Die Warnung, die das Finanz⸗ komitee des Völkerbundes vor 15 Mongten an die öſterreichiſche Re⸗ gierung gerichtet habe, ſei angeſichts der günſtigen Währungever⸗ hältniſſe offenbar ein wenig in Vergeſſenheit geraten. Die öſter⸗ reichiſche Regierung müſſe mit ernſtem Reformeifer daran gehen, den Staatshaushalt dauernd ins Gleichgewicht zu bringen, ſonſt ſei an eine Abſchaffung der Finanzkontrolle nicht zu denken. Der öſterreichiſche Bundesfinanzminiſter Dr. Kienböck hat in einer öffentlichen Rede dem Generalkommiſſar geantwortet und deſſen Kritik zurückgewieſen. Dr. Kienböck behauptet, die Maßnahmen der öſterreichiſchen Regierung ſicherten durchaus eine dauernde Balanzierung des Staatshaushaltes. Man könne be⸗ ſtimmt erwarten, daß Oeſterreichs Staatsfinanzen im nächſten Jahre auf einem feſten Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Aus⸗ gaben beruhten. Oeſterreich erwartet deshalb, daß die Kontrolle in demſelben Augenblick aufgehoben werde, in dem dieſes Ergebnie feſtſtehe. Darin wird ſich Oeſterreich natürlich täuſchen. Man macht in Wien mit der Fingnzkontrolle genau dieſelbe Erfahrung wie wir mit dem militäriſchen Kontrollſyſtem machen Man iſt auf der Gegenſeite niemals um einen Vorwand verlegen, der es geſtatte das an ſich länaſt überflüſſige Kontrollſyſtem aufrecht zu erhalten. Deshalb wird Herr Zimmermann in Wien auf einmal Peſſimiſt und vermißt den ernſten Willen der öſterreichiſchen Regierung. Das Kontrollorgan, das ſich einmal feſtgebiſſen hat, iſt mit Widerhaken verſehen und läßt einfach nicht locker. Und gerade die Finanzkon⸗ trolle bietet, wie Oeſterreichs Beiſpiel auch beweiſt, die beſte Ge⸗ legenheit, die Naſe in alles zu ſtecken. Man kontrolliert nicht nur die Regierung, ſondern auch das Parlament. Man macht mit Vorliebe Abſtriche am Militäretat und verkrüppelt dadurch die Wehrhaftigkeit des Staates noch mehr als nach dem ſogenannten Friedensvertrag eigentlich geſtattet iſt. Kurz, man hat mit der Finanzkontrolle die Hand an der Gurgel des Staates und läßt ſie nicht locker. Deutſchland hat ſeine Währung aus eigener Kraft befeſtigt und den Boweis erbracht, daß es gewillt und imſtande iſt, den Haushalt des Reiches, der Länder und der Gemeinden in Ordnung zu halten. Eine Finanzkontrolle brauchen wir nicht und werden wir nicht dulden. „Unſer nächſter Krieg“ Durch den Verband Sächſiſcher Induſtrieller werden wir auf eine ganz unverhohlene Kriegsdrohung und einen An⸗ griff gegen die deutſche Arbeit im Auslande aufmerkſam gemacht, wie er in dieſer Deutlichkeit und Schärfe bisher nicht oft gewagt wurde. Das„Prager Tageblatt“ Nr. 33 vom 8. Februar 1924 ſchreibt unter der Ueberſchrift„Unſer nächſter Krieg“, wie folgt: „Venkow“ beklagt, daß die Tſchechen zwar politiſch, aber nicht wirtſchaftlich Herren in ihrem Staate ſind:„Die Statiſtik der Be⸗ teiligung tſchechiſchen Kapitals an unſeren wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen iſt kläglich. Es iſt notwendig, daß wir uns deſſen dauernd bewußt bleiben; wir brauchen darüber nicht viel zu ſprechen, müſſen aber ſo kräftig als möglich an der Beſſerung arbeiten. Und zwar ohne Sentimentalität, ohne Rückſicht darauf, ob wir jemanden da oder dort unrecht tun. Eine ſehr ernſte Bedrohung unſeres Staates liegt darin, daß die Reichsdeutſchen hier eine zu große wirtſchaftliche Potenz beſitzen. Unſere chemiſche In⸗ duſtrie iſt ganz in den Händen der Reichsdeutſchen und unſere größte chemiſche Fabrik in Auſſig, der Verein für Chemiſche und Metallur⸗ giſche Produktion iſt die Domäne von Beamten, Direktoren und Chemikern aus Deutſchland geworden. Es iſt gewiß ein einsig da⸗ ſtehender Fall, daß die größte Fabrik jener Induſtrie, die im nächſten Krieg vielleicht die größſe Aufgabe zu erfüllen hat. eine Fabrik, die an der Grenze jenes Staates liegt. mit dem wir wahrſcheinlich den nächſten Krieg zu führen haben werden vollſtändig von den Ange⸗ hörigen gerade dieſes Staates beherrſcht wird.“ *Richlgſtellung. In der Wachenſchau in der Samstag⸗ abendnummer iſt in der drittletzten Jeile ein ſinnſtörender Jahler gufgetaucht, der hiermit richtig geſteilt ſei. Das Lagarde⸗ Zitat endet mit den Worten:„Zu den Quellen, müſſen wir zurück, hoſcch hinguf in das einſame Gebirge, wo wir nicht Erben ſind, ſondern Ahnen“. ſer Unzufriedenheit der großen Erwartungen, die wir von Bayern 2. Seite. Nr. 106 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) er Münchener Prozeß gegen hitler 75 vernehmung des Leutnants Wagner riſche Reichswehr immer mit einem gewiſſen Neid. In geichen die⸗ Eigener Bericht.) ei München, 3. März. Der heutige vorläufige letzte Tag der Vernehmung der Ange⸗ 8 + i leitet. Dabei erklärte der Angeklagte Hauptmann R5 h m, daß e gegen deren Kagten wurde wieder mit verſchiedenen Erklärungen Bewußtſein ihrer Tragweite ſchwere V l 5 5 orwürfe den 8 chs 1 5 0. of 765 iere erhoben habe, 1 die notwendigen Folgerunge 5 8 gen daraus ziehen könnten blutigen Vorfall an der Feldhernhalle die Vorſchriften der Schußwaffe. In jedem wandt worden zu ſein. tionszuges, über ſeine Führer uſw, zu unterrichten haben. daß Ludendorff und Hitler an der Spitze ſich befanden. befindt ſich bei jeder Hundertſchaft eine Tafel mit der und Seißer falle. ſamte vollziehende Gewalt übertragen war. und Godin veranlaſſen. aufmerkſam, daß er die Vernehmung des Knilling und des Abgeordneten Dr. Held beantragen müſſe. Der Gerichtsvorſitzende erklärt dazu, daß die Beſchlußfaſſung näheren über den Antrag einſtweilen zurückgeſtellt wird, bis die ſchriftlichen Unterlagen dazu vorliegen. Erſter Staatsanwalt: Ueber die Vorgänge am Muſe⸗ umsplatz iſt ein eingehendes Ermittlungsverfahren anhängig. Einen Anhaltspunkt für ein ſtrafrechtliches Verſchulden der Herren Kahr, Loſſow und Seißer an dem Blutvergießen hat ſich nicht ergeben. Die Ermittlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Verteidiger Luetgebrune: Geh Rat Dr. Heim hat es fl ſich in den Münchner Neueſten Nachrichten“ zu zußern. In ſeiner Erklärung griff Dr. Heim nicht nur Erklärungen auf, die hier in voller Oeffentlichk⸗it abgegeben wurden, ſondern auch einen von der Verteidigung im Geheimverfahren geſtellten Beweis⸗ Die Verteidigung iſt ſelbſtverſtändlich überzeugt, daß Dr. Heim durch den Gerichtshof von dieſem Beweisantrag keine Mittei⸗ lung erhalten hat, ebenſo ſelbſtyerſtändlich iſt die Gehelmhaltung daß Dr. Heim durch irgend eine Indiskretion in Kenntnis geſetzt wurde. Wir müſſen bitten, daß dafür geſorgt werde, daß ſolche, durchaus unzuläſſige für gut befunden, antrag. durch die Verteidigung. Es bleibt alſo nur übrig. Indiskretionen verhindert werden. Es wird dann in die VBernehmung des Leutnants der Infankerieſchule Robert Wagner eingetreten. das Gericht rechtzeitig zu verſtändigen. Leutnant Wagner ſchildert dann ſeine Begegnung am 2. November 1918 mit dem Vizefeldwebel Fritz Ebert, einem Neffen des Reichspräſidenten Ebert. Vizefeldwebel Ebert war in meinem Regiment und iſt mir dadurch aufgefallen, daß er * ö wurde beauftragt, die Meuterer wieder an die Front zurückzubrinsen. Dabei hatte ich heftige Auseinanderſetkungen mit Vizefeldwebel Ebert, wobei mir einer der Meuterer eine Handgranate nachwarf und ein Ebert erklärte mir, Meuterei aufgehetzt hatte. die Mannſchaft zur anderer mir das Gewehr auf die Bruſt ſetzte. daß man den Gehorſam verweigern werde, du die Revolulion bevorſtehe. Er wiſſe es von ſeinem Onkel, dem heutigen Reichspräſidenten Ebert. Im März 1920 nach dem Kapp⸗Putſch und dem ihr folgenden Zeit, Sozialdemokratie die ſchlimmſte Gegnerin einer Geſundung des Vaterlandes ſei. So wurde ich u. a. in Meiningen, wo ich einen erheblichen Teil der Waffen, die abgeliefert werden ſollten, beiſeite brachte, um ſie dem den Sozialdemokraten ver⸗ Eine Befreiung Deutſchlands iſt ſolange unmöglich, als es in Deutſchland Sozial⸗ Ich ſehe die Rettung nur in einem entſchiedenen und unerbittlichen Kampf für die nationaſe Sache. In dieſem Sinne Ende September wurde ich Wir erwarteten von Bayern die Befreiung unſeres Volkes, von inneren und äußeren die nationale Er⸗ hebung von Bayern und darum ſahen wir im Norden auf die baye⸗ wurde mir bewußt, daß die Zugriffe der Kontrolle zu entziehen, von raten. Damit war das Maß der Erbitterung voll. demokraten gibt. habe ich auch meine Soldaten erzogen. gur Infanterieſchule nach München kommandiert. Feinden. Beſonders erwartete die Reichswehr e im Löwenbräukeller teil. am Zu beſuchen. ohl gibt mit Bezug auf den alten koniglichen bayeriſchen Armee über den Waffengebrauch bekannt. Darnach ſei in erſter Linie von der blanken Woffe Gebrauch zu machen und erſt, wenn ſich dieſe als unzulänglich erweiſe, von der Fall ſind drei Signale abzugeben und jedem Signal müſſe die Aufforderung zum Auseinandergehen folgen. Nach der letzten Aufforderung ſei der Menge Zeit zu laſſen, ſich zu zer⸗ ſtreuen. Dieſe Vorſchrift ſcheine an der Feldherrnhalle nicht ange⸗ en Juſtizrat Kohl weiſt weiter darauf hin, daß bei der Einteilung der Landespolizei jede Hundertſchaft 3 Zioil⸗ ſpäher habe, die das Kommando über die Dauer eines Demonſtra⸗ 1 Man müßte alſo gewußt haben, daß der Zug keinen Angriff beabſichiige, Außerdem Aufſchrift: „Halt, wer weitergeht wird erſchoſſen!“ Weshalb ſeien dieſe Tafeln nicht aufgeſtellt worden? Nach all dieſen Dingen ſei kein Zweifel daran, daß das Blutvergießen auf Konto der Herren Kahr, L ſſow Auf das Konto Kahr deshalb, weil ihm die ge⸗ Die Staatsanwaltſchaft müßte die ſofortige Verhaftung der Herren Kahr. Loſſow und Seißer Der Verteidiger macht zum Schluß darauf 1 dann Ludendorff um einen Vortrag gebeten. Geſamtminiſterjums 9510 ab. erklärte ſich aber bereit, eine Abordnung der Infanterjeſchule zu empfangen. worden, weil auf die Tat Loſſows nichts folgte. Der Vorſitzende gibt zunächſt bekannt, daß Leutnant Wagner von ſeinem Vorgeſetzten Oberſt Leupold das denkbar beſte Führungszeugnis erholten habe und daß bei der Vernehmung Wag⸗ ners eine Reihe militäriſcher Angelegenheiten zur Sprache kommen dürften, die nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt ſeien und erſucht, hegten, kamen Ende September etwa 50 Offiziere, Fähnriche und 20 Unteroffiziere in die Infanterieſchule in München. Ungefähr Mitte Oktober nahm ein großer Teil der Infanterieſchüler an der Wir wurden darauf aufmerk⸗ ſacen daß Loſſow angeordnet habe, die Hitler⸗Verſammlung u b Für uns war der natlonale Geiſt Bayerns eine innere Erlöſung. Wir kamen aus dem jüdiſchen Berlin, aus dem roten Sachſen, aus dem roten Thüringen, und ſchon einige Tage nach un⸗ ſerem Eintreffen in München trennte ſich die Diviſion von der Reichs⸗ wehr. Der Kommandeur der Infanterieſchule entließ, bezw. beur⸗ laubte die bayeriſchen Angehörigen, die zumtell ſich zu ihrem Trup⸗ penteil begaben und ſich auf Loſſow verpflichten ließen. Die In⸗ fanterieſchule jubelte der Tat Loſſows zu und ſah in ihm den neuen Mork. Unſeren Vorgeſetzten gegenüber brachten wir das reſtlos zum Ausdruck. Wir wären uns als Lumpen vorgekommen, wenn wir auch nur einen Tag eine neutrale Haltüng eingenommen hätten, erwarteten wir doch Rettung des deutſchen Volkes aus der Tat Loſ⸗ ſows. Der Kommandeur der Kriegsſchule fuhr nach Berlin, und nach ſeiner Rückkehr wurde die Infanterieſchule nicht aufgelöſt, was unbedingt hätte eintreten müſſen; denn ſo machten wir uns die Sache klar: Auf der einen Seite der offene Kampf Bayerns gegen die Reichsregierung und die Reichsverfaſſung, auf der anderen Seite das Reich, das nichts gegen Bayern unternimmt. Wir ſtanden auf dem Standpunkt, daß die Verfaſſung überhaupt nicht mehr exiſtiere. In den folgenden Tagen hat die Infanterieſchule an einigen Ver⸗ ſemmlungen, die von Roßbach geleitet wurden, teilgenommen. Die Infanterieſchule drängte ſich dazu, politiſch aufgeklärt zu werden, deshalb haben wir auch Ehrhardt gebeten, vor der Kriegsſchule zu ſprechen. Darüher, daß der nationalen Bewegung ein Marſch nach Berlin folgen werde, beſtand bei uns kein Zweifel. Wir haben Er lehnte dies Ludendorff ſprach zu dieſer Abordnung über die Ziele der völkiſchen Bewegung. Er ſprach nicht, wie die Anklage⸗ ſchrift behauptet, von der weißblauen Gefahr, er ſprach nicht pon den Verdienſten Hitlers, auch war keine Rede von der Reichswehr. Ludendorff erwiderte auf eine entſprechende Anfrage, daß er ſich auf die Reichswehr und ihre Vorgeſetzten jeden Urteils enthielt. Sinne der völkiſchen Erhebung oder gar im Sinne des Ungehor⸗ ſatts den Vorgeſetzten gegenüber war keine Rede. Von irgend welcher Beeinfluſſung auf die Schüler im Anfangs November war die Infanterieſchule unruhig ge⸗ Oberſt Leupold erhielt davon Kenntnis und ſetzte ſich mit General Loſſow in Ver⸗ bindung. Loſſow beauftragte Leupold, uns einen ſchriftlichen Be⸗ fehl vorzulegen, in dem geſagt war, daß der Tag der Wieder⸗ einführung einer ſchwarz⸗weiß⸗roten Kokarde be⸗ vorſtünde, wir ſollten uns noch etwas gedulden. Dieſer Befehl wurde auch an der ſchwarzen Tafel im Flur angeſchlagen und auf die ſonſt übliche Weiſe bekanntgegeben. Ich betone, daß Loſſow dieſen Befehl hinter dem Rücken meines Kommandeurs, des Ge⸗ nerals v. Tiſchwitz gegeben hat. Am 4. November nahmen wir an der Totengedenkfeier vor dem Armeemuſeum teil. Daran ſchloß ſich eine Parade vor General Ludendorff, an der auch die vater⸗ ländiſchen Verbände und der Kampfbund teilnahmen. Wir er⸗ blickten in dieſer Parade die letzte große Heerſchau des Ge⸗ nerals v. Loſſow vor der Tat. Es kam nun der 8. November heran. Der Stagtsanwalt beantragte, über die weiteren Ausführungen des Angeklagten die Oeffentlichkeit auszuſchließen, da dieſe Schilderungen mit der Reichswehr zuſammenhängen. Das Gericht zieht ſich zur Beratung zurlick und verkündet nach kurzer Zeit folgenden Beſchluß: 1. Die Oeffentlichkeit der Verhandlung wird wegen der Ge⸗ fährdung der Staatsſicherhelt ausgeſchloſſen. 2. Zugelaſſen ſind die Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden. Um halb 12 Uhr wird die Oeffentlichkeit wieder herge⸗ ſtellt und die Vernehmung des Angeklagten Wagner fortge⸗ ſetz t. Dieſer erklärt, er habe hingegen der Darſtellung der An⸗ klageſchrift das geplante Unternehmen nicht gekannkz er habe auch mit den übeigen Beſchuldigten keine gemeinſame Sache machen können, er habe keinen der Angeklagten, mit Ausnahme Ludendorff perſönlich gekannt. Vorſitzender: Sie ſtellen nicht in Abrede, daß Sie vom klagen Pernet am 8. November aufgefordert worden ſind, ſich ins Oberkommando zu begeben? Sie wußten nicht. um was es ſich gehendelt hat? Sie wurden von Roßbach empfangen, der Ihnen unter Abnehmung des Ehrenwortes erklärt hat, was los ſei, daß eine neue Regierung ausgerufen werden ſolle? Es iſt Ihnen geſag“ worden, daß die 7. Diviſion hinter der Sache ſteht und Sie wacen der Auffaſſung, daß das was Ihnen Roßbach ausrichtete, ein indirekter Befehl Loſſows geweſen ſei? Stimmt das? Angeklagter: Jawohl das iſt richtig! Vorſitzender: Sie hatten die Ueberzeugung gewonnen, daß Kahr und Loſſow hinter der Sache ſtehen und haben deshalb —— en den Weg als legal betrachtet und ſich auch Ihren gamen ſo ngeklagter: awohll pel⸗ Vorſitzender: Sie W ſich keine darübm tene ſchafft, daß die Reichsverfaſſung geändert wird? Sie woln e Aenderung der Verfaſſung, ſondern Sie wollten nur m 1 7 entfernen? 5 1. 5 Angeklagter: Ja, das iſt richtig! ung Rechtsanwalt Hemneter: Waren Sie der uenacchſhre daß, wenn Kahr und Loſſow dieſes abgekartete Spiel dur ö dann eine Handlung begangen würde, die legal ſei? ung Angeklagter: Das war unbedingt unſere Auffaſ 5 Verſchledene Verteidiger ſtellen eine Reihe weiterer f 105 Die Antworten, die der Angeklagte. Leutnant Weber degenert laſſen ſich dahin zuſammenſaſſen: Die Stammoffiziere der nut ſchule ſtanden unſerem Marſch nach dem Bürgerbräukeller gerzen ſympathiſh gegenüber, ſondern waren mit ihrem 9 iſt on dabel. Irgend ein Befehl, abzurücken oder da zu beiden ing de⸗ einem Vorgeſetzten nicht gegeben worden. Was die Mittei ben Oberleutnants Pernet angehen., ſo ergibt ſich aus den Seuten Fragen der Verteidigung und der Beantwortung durch un ſer, Wagner, daß Leutnant Pernet lediglich an Wagner den Vefehh denl brachte, daß Wagner an die Schellinaſtraße kommen ſollte. daß die v. Tiſchwitz hat mir,“ ſo ſdate Wagner,„wohl geſag aßer i 7 Diviſion und General Loſſow nicht mehr mitmachen, Abegot konnte doch nicht annehmen daß ein Offizier ſein gegebe⸗ ſantere, bricht. Niemals iſt ein Befehl zum Rüſckmarſch nach der danlena ſchule erteilt worden Mir iſt nicht bekannt, daß Obe Pernet irgendwie den Vermittler zwiſchen Kampfbund un terieſchule gemacht hat.“ und Der Vorſitzende ſchließt um 12 Ußr die Vormittagsſthune pe⸗ teilt mit. daß nachmittags um halb 3 Uhr mit der Verne Oberleutnants Pernet begonnen werden wird Ludendorff und der Valikan Generd Wie aus Rom gemeldet wird, haben die Angriffe, die Klrche Ludendorff während des Hitlerprozeſſes gegen die kahollſch, Auf⸗ richtete, in italieniſchen kirchlichen Kreiſen oußerorbentlich ee ſehen erregt Eine ernſte Erwiderung hat bereits der den della Sera“ gebracht. Das Blatt weiſt die Vorwürfe Lu ſege“ über die Parteilichkeit des Papſtes während des Welkkt zurück. Derſelbe Vorwutf ſe. dem Papſt ja auch von den des ten gemacht worden. Die Anſprache des Papſtes gelegzteſz aus⸗ Heiligſprechung der Jungfrau von Orleans, die Ludendee habe geſprochene Parteinahme des Papſtes für Frankreſch beze⸗ habe gar nicht, wie Ludendorff behaurtet, während der ſialte beſetzung ſtattgefunden, ſondern ſchon im Jahre 1920. Denoh niſche Blatt erinnert an die Bemühungen des Papſtes des Ruhrkonflikts und fährt dann fort: Wir wiſſen, daß deece kan vor der Einleitung offizieller Schritte, die Richt können, den Berliner Nuntius aufgefordert hatte, einen geſong Bericht über die Anwürfe Ludendorffs zu erſtatten. N ede ſogar von einer möglichen Reiſe des Nuntius nach Rom. 4 Ludendorffs gegen den Vatikan kommt in den Augen einer unbegründeten Beſchimpfung einer ſouveränen Macht Militäriſche Intervenlion beim Gelingen des oiler polt⸗ In einer Beſprechung des Münchener Prozeſſes ſchee „Journal“, daß es richtig ſei, wenn ia der europälſchen de gabe keit die Folgen eines gelungenen Hitlerputſches dahin mill würden, daß im Falle des Gelingens die Nachbarſtaaten g zum täriſch interveniert hätten. Noch in der Nacht vom 9. November ſei auf telegraphiſchem Wege die Uebereinſtt über die zu ergreifenden Maßnahmen zwiſchen Paris, und Warſchau hergeſtellt worden. gel Baden und die Neuorganiſation der Reichsbahn Zu den in letzter Zeit in der Preſſe bekannt gedebenen der ber men zur Durchführuna einer ſtärkeren Dezentraliſation eler waltung der Neichseiſenbahn verlautet. daß die badiſche Aat d0n in den letzten Wochen in efngehenden Verhandlungen en d Reichsverkehrsminiſterium die Intereſſen des Landes,——— 00 kehrs- und tarifpolitiſche Wichtiakeit ſich aus der deſondegan Badens an der Südweſtecke des Reiches ergeben, mit allem Nuch vertreten hat. Es darf erwartet werden. daß ſede von Berwo, verkehrsminiſterium durchzuführende Dezentraliſation 1 wie de tung der Reichseſſenbabn in Baden vollſtändia gleichmäßig ſih m übrigen Eiſenbahnländer behandelt wird. Die Reaierung, naen u⸗ gegebenen Zeit dem Landtag das Ergebnis der Verhandlu terbreiten. Perſonalabbau im Notariatsdienſt Zell a., Altenheim und Ladenburg aufgehoben worden nunmehr die Juſtizverwaltung die Aufhebung von 2 11 Notariaten verfügt. Es ſind dies: Salem, Immendingenenſtein gen, Badiſch⸗Rheinfelden, Endingen, Oppenau, Langenn; ſhre Langenbrücken, Graben. Gochsheim, Mudau und Krau ſind Geſchäfte gehen an die Nachbarnotariate über. Außerden 4000 einer Anzahl an befindlicher mit mehr ſ Notar beſetzter Notariate Notarſtellen eingezogen worden, Pie Not, die Geſamterſparnis an Notariatsſtellen auf 33 beläuft. den riate Tiengen, Schliengen und Garlachsheim wurden an gerichtsſitz verlegt. — childer. — Rückenſ Der Kaiſer der Sahara Roman von Olfrid von Hanſtein Copyright 1921 by Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart. Nachdruck rerboten.“ Einen Augenblick ſpäter hörte ich ein raſſelndes Geräuſch— Das Fallgitter, das ich heruntergelaſſen, um die Tuaregs ab⸗ zuhalten, ſtieg wieder in die Höhe. Die Männer, die alſo jetzt draußen die Herren waren, konnten keine Räuber ſein, denn ſie kannten den Mechanismus des Gitters. Jetzt kamen zwei rieſige Doggen herein. Langſam, faſt würde⸗ Alt war er voll und zwiſchen ihnen ein hochgewachſener Mann. und ein weißer Bart wallte von ſeinem Geſicht auf die Bruſt. Er hätte ein Zwillingsbruder des Scheichs Abadin el Bakay ſein können, wenn ſeine Hautfarbe nicht dunkler, ſeine Züge nicht ſchärfer geſchnitten geweſen wären. Er warf einen flüchtige Blick zu mir empor, dann ſchritt er vorüber der Löwenhöhle zu. Ich hörte auch dort ein raſſelndes Fallen— der Zwinger war wieder geſchloſſen. Der Mann kehrte zurück— ſeine beiden Doggen knurrten zu mir empor. Sie waren wahrſcheinlich zum mindeſten ebenſo gefährlich wie die Löwen, denen ſie eben furchtlos gegenüber⸗ getreten. Der Scheich, denn ein ſolcher war es ſicher, rief mir mit be⸗ fehlender Stimme, in der duürchaus nichts Freundliches lag, ein paar Worte zu. „Kattar cheérak!“ Ich wollte ihn mir zum Freunde machen und rief:„Ich danke dir!“ herunter, aber er machte, ohne zu antworten oder zu grüßen, eine herriſche Bewegung, die wohl andeutete, daß ich herunterſteigen ſollte. Nun, das war ja auch mein Wille und— ich war auch in ſeiner Hand. Ich ſprong herab und wollte wieder reden, aber er ſchüttelte mit dem Kopf und wies hinaus. Auch jetzt glaubte ich zu verſtehen. Erklärungen und Aufklärungen aicht eilig. ein Geſpräch zu eröffnen. Während die Hunde, die er jetzt an einer kurzen Lederſeſſel fühete, knurrten, ging ich vor ihm in das Freie— ich fühlte, daß mich alle Glieder ſchmerzten und jetzt, nachdem die Gefahr über⸗ ſtanden, zitterten meine Knie. Der Beduine hat es mit Dem Scheich ſchien ſicher der enge Gang zwiſchen den Mauern nicht der richtige Ort, Draußen ſah ich, daß eine richtige Schlacht ſtattgefunden hatte. Tote lagen am Boden— eine Menge hoher, dunkelhäntiger Beduinengeſtalten ſtanden umher— andere ſchienen noch in den Gebäuden zu ſuchen. Der Scheich ließ mich ſtehen und ging auf ſeine Männer zu. Ich hörte ihn fragen und Antworten erhalten— ich ſah, daß einige Tuaregs gefeſſelt am Boden lagen— ich mußte eine ganze Zeit warten, bis ſich der Scheich mir wieder zuwandte, aber auch jetzt kam er nicht näher. Ich ſuchte ihn mit ein paar arabiſchen Brocken anzureden— der Schreck hatte durchaus nicht günſtig auf meinen geringen Sprachſchatz gewirkt. Der Scheich ſchien mich gar nicht zu hören, aber ich ſah, wie einige der Männer an mir vorübergingen. Dann fühlte ich mich im Rücken und an den Schultern gepackt. „Scheich! Sidi!“ Ehr ich weiterreden konnte, hatte ich bereits einen Knebel im Munde, war an Armen und Beinen gefeſſelt und wurde von ein paar kräftigen Armen gehoben. Zwei Männer trugen mich den Hügel hinunter. Unten ſtand ein Trupp trefflicher Kamele. Man warf mich auf eines der Tiere wie einen Ballen— der Mann, der mich zuerſt gepakt hatte, ſchwang ſich hinter mich— das Kamel ſtand ſchwer⸗ fällig auf. Ein Pfiff— ich konnte jetzt nichts mehr ſehen, weil mein Ge⸗ ſicht nach unten gerichtet war, aber in einer Schnelligkeit, die ich an 1 bisher nicht kennen gelernt hatte, jagten wir in die Wüſte. Ein langer Ritt— er mochte wohl eine Stunde dauern. Mein Kopf brannte, meine ſchon vorher ſchmerzenden Glieder bereiteten mir Qualen. Meine Lage mit dem Geſicht nach unten auf dem ſchnellaufenden und dabei ſchaukelnden Tier war die denkbar ſchlechteſte. Endlich hielten wir an und man warf mich zu Boden. Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich aufrichten konnte. Arme und Beine waren mir gefeſſelt, im Munde ſtak der Knebel, aber ich konnte doch ſehen. Auch war über mir ein erfriſchender Schatten. Ich ſah, daß wir uns in einem herrlichen Dattelhaine befan⸗ den. Eine Quelle war vor uns und darum herum ſtanden niedrige Zelte, die ſich nur wenige Fuß über den Boden erhoben und in den Sand eingewühlt ſchienen. Ein Haufen Rieſenſchildkröten mit dunkelblau ſchienen dieſe Zelte zu ſein. n tume⸗ Zottige Schäferhunde liefen umher— ein paar Frar en 1 aus den Zelten, ſie trugen große Tonkrüge auf den Sch bloß ein langes, dunkelblaues Hemd hüllte ſie ein, aus dem bronzefarbene Arm hervorſchaute, der den Krug hielt. Der Scheich ſtand vor ſeinem Zelt und ſprach. Ein Reitkamel wurde vom Boden emporgeriſſen— galſel Jedenfalls ſandte der Scheich einen Voten ab an 5 oder an die Beamten der Grube. gt. Trotz memmer ſchlimmen Lage war ich nicht allzu beſor 15 1 Der Scheich machte ſicher nicht den Eindruck eines Nöube war entſchieden in Dienſten des Miſter Welbs. Er blicte nach mir hin, und ein unendlich veröchtlche den ich mir nicht zu erklären vermochte, lag in ſeinen Aug undel. Der Bote jagte davon und es vergingen wieder ein⸗he Ich war vollkommen erſchöpft. Mein Kopf brangeſclun⸗ Zunge klebte am Gaumen und ich war in eine Art Halbſ rebet 18 geſunken. Dann fuhr ich auf— ich glaubte mich ange tan Ich öffnete die Augen— ich wollte ſprechen, aber wiennde⸗ durch den Knebel nur ein gurgelnder Laut aus meinem riff ac Jetzt hörte ich ein ſilbernes Lachen— eige Hand dem Knebel und löſte den Knoten des Tuches, der ihn ant preßte. ir ch holte tief Atem und kam jetzt erſt richtig zu mit. Hallo, Sirl“ e e ſchů Vor mir ſtand, halb lachend, halb verwundert— mein „Scheherezade“ aus dem Haus des Arabers in Tr'ipolis. ertleid Sie trug heute über dem weißen Untergewand ein wer u0 das aus abwechſelnd aneindergereihten Streifen aus ſchwarzer Seite gefertigt war, und auf dem Kopf ein turbanartig gewickelt. 4 Ihre Arme und die halbe Bruſt waren wieder entbläßt wiſchen Keck und mit luſtigen Augen ſtand ſie vor mir, und 0 Lußt e Lippen hing eine Pfeife, aus der ſie Tabakwolken in plies. Ich wußte nicht, wie mir geſchah.* „Schönſte Scheherezade— Sie ſchickt mir der Himmel. Sie lachte. der „Mein Vater, der Scheich Auab el Kebir vom Stamme mekket⸗Beduinen, die du hier ſiehſt, nennt mich Naſſaru. Fortſetzung folat) eeeeeeeeee. Montag, den 3. märs 158. meinen — f 1 Nachdem ſchon Ende letzten Jahres die vier Notariate 90 5 e * — — Na eeeeeee EPTT — 8 4 25 Mentag den 3. März 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 105 Stäotiſche Nachrichten Die Ausſtellung von Rentenbankſchuldverſchreibungen In, verſchiedenen Zeitungen iſt darüber geklagt worden, daß berſch ach der Rentenbankverordnung zur Ausſtellung von Schuld⸗ ali en eibungen verpflichteten Inhabern von induſtriellen, gewerb⸗ bun oder Handelsbetrieben zugemutet werde, die Schuldverſchrei⸗ 55 185 dem Finanzamt auszuſtellen und ſich hierbei durch einen übertr beiſeausweis oder dergl auszuweiſen. Es wird daran die ene Befürchtung geknüpft, daß von den veranlagenden ren dobörden hierbei in kleinlicher, bürokratiſcher Weiſe ver⸗ aff werde ohne Rückſicht auf die berechtigten Belange der großen e der ſteuerzahlenden Bevölkerung. Peſen ee trifft jedoch keineswegs zu. Zunächſt muß darauf hinge⸗ 4 die In werden, daß zur Ausſtellung von Schuldverſchreibungen nur in§ aber von induſtriellen, gewerblichen und Handelsbetrieben „Frage kommen, deren für den erſten Teilbetrag der Brotver⸗ orgu 7 Wdrndsabgabe maßgebend geweſenen Geſamtvermögen 400 000 * 1 5 * chreibu bankſch Nechſel e! 6 22 ſgſelage. die mit den Stürmen verbunden waren, 324 8 Verstunden in ungewohnter Heftigkeit fiel und ſchwer über die . M. e hatten und Nachtruhe über den Strecken lag. Früh morgens * 1185 uiſt de er 6 8 du Anad K 5 Eite ü und das darunter enthaltene Betriebsvermögen 200 000 Mark eibngt, ſodaß die meiſten Handwerksbetriebe keine Schuldver⸗ 595 ungen auszuſtellen haben werden. Von den Eigentümern die 50 und forſtwirtſchaftlichen ſowie gärtneriſchen Grundſtücke, gleichfalls der Rentenbankbelaſtung unterliegen, werden über⸗ „aupt keine Schuldverſchreibungen verlangt, da ihre Belaſtung in iter Weiſe geregelt iſt. Es wird demnach nur eine verhälknis⸗ rb kleine Anzahl von Rentenbankbeloſteten ſich der Ausſtellung der Schuldverſchreibung unterziehen müſſen. Ferner muß nicht Rentenbankumlagepflichtige zur Ausſtellung der Schuldver⸗ berſeh ng vor dem Finanzamt mit einem Paß oder Reiſeausweis Hüraden ſein. Es genügt auch, wenn er durch einen Ausweis des Jwermeiſters oder einer äßnlichen Behörde einen etwaigen ifel über ſeine Perſon beſeitigen kann. In den meiſten Fällen en übrigens die Belaſteten, die zur Ausſtellung einer Renten⸗ uldverſchreibung vor dem Finanzamt erſcheinen, bei dieſem früher her bekannt ſein und deshalb ohne Vorlegung irgend Ausweiſes ſhrer Verpflichtung nachkommen können. P. A. 7 VDon eines + Schwere Schneeſtürme im Schwarzwald o em Neuſchnee— Glänzende Skibahnen— Aufheiterung Pebrenentwegt führt der Winter im Schwarzwald ſein Regiment, d in der Ebene ſonſt um dieſe Jahreszeit, in den warmen der Bergſtraße Mandelbäume ſich in der erſten Frühlings⸗ ſe zum Blühen anſchicken. Kaum daß nach den wiederholten lei, chneefällen der vergangenen Woche ſich gegen Wochenende eine berſchaneigung zu aufklärendem Wetter, verbunden mit einer Froſt⸗ bweDärfang auf zehn Grad, gezeigt hatte, brachte der Monats⸗ ach wieder einen Rückſchlag ins ſchwerſte Winterwetter. In der zum Samstag brachen mit ungeheurer Gewalt in Südweſt⸗ itr land Stürme von höchſter Kraft ein, wie ſie von tiefen dautvirbeln über der Nordſee begleitet zu ſein pflegen. Die Nie⸗ gingen ange⸗ der Temperaturen, die teilweiſe in den Tälern tiefer waren guf den Kuppen, in Form von Neuſchnee nieder, der faſt 2 undde tobte, in den Wäldern viel neuen Baumbruch verurſachte ork auch Gebäudeſchaden mit ſich brachte. In Verbindung mit dem V. martigen Sturm häufte ſich der Neuſchnee zu ganz enormen . derwehungen an. Es iſt keine Seltenheit, daß man Schnee⸗ denrche von fünf Meter Höhe antrifft, um deren ſcharf ateten Gipfel lange Schneefahnen vom Wind geblaſen werden. e ganze Schneelandſchaft iſt dünenartig umgeſtaltet, een 8 ds fließt unter dem Druck des ſtarken Luftſtromes in neue For⸗ nehn ächten und Balkone liegen, wo ſonſt kleine Mulden ange⸗ mne Fahrtabwechslung boten, und ſperren dem Skiläufer den 8— anz ungeheure Schneemengen ſind in den Windſchatten⸗ Pene zuſammengekommen, wo vom Wind abgekehrt die Schnee⸗ een ruhiger abſanken. Hier liegen Neuſchneemengen, die über iſe halben Meter hinausgehen und gebahnte Wege, Fahrſtraßen, müßeuren, alles unter ſich eingeebnet haben, ſodaß der Verkehr nur fal. ſam ſich abwickelte. Die Bahnen im Schwarzwald hatten eben⸗ zu leiden, da der Hauptſchneefall einſetzte, als die letzten Züge 15 8 5 n ſich dann die Züge den Weg durch die tief verſchneiten Sten bahnen, was naturgemäß nicht ohne Verzögerungen abging. 9 ehfenm ſaß es auf den Fahrſtraßen in den höchſten Teilen des Pöhe des aus, die gebahnten tiefer liegenden Gleiſe waren auf die Pdaß der vom Schneepflug geſchobenen Seitenränder eingeebnet, T. Roß und Schlitten im Neuſchnee verſank und auch umwaͤrfen. der entfefſeſten Naturgewalten bot das Gebirge dem, der ſich Reize von unerhörten Eindrücken, phantaſtiſchem ob erden um die umbrauſten Gipfel, plötzliche Grahesruhe wieder un⸗ Neufctet an einer Ecke, die im Windſchatten lag und knietiefen cnee trägt. Solche Neuſchneemengen um dieſe Jahreszeit ſind durchaus und ſeit Jahrzebnten nicht verzeichnet worden. Die 8 Minters für den Sportsmann kehrt dadurch noch beſon⸗ 0 Licht, daß fortgeſetzt Froſt herrſcht und daß auch dieſe özonten neuen Stürme, bei denen es ſich um ausgeſprochene nſtürme handelt, nicht in der Lage waren, durchgreifende * Erw, 8 e amungen zu ſchaffen, ſondern daß die Froſtgrenze ſich bei 1 800—90 Meter bielt, aßgeſehen von örtlichen Bedinaungen. fregierungsrat im Juſtizminiſterium, wo tiefer liegende Täler noch Froſt haben und beſondere Kältepole bildeten. Die Stürme ſetzten bei minus vier bis ſechs Grad ein. Sonntags gingen die Morgentemperaturen bis auf zwei Grad Kälte, zugleich von Aufheiterung bei unvermindert heftiger Luft⸗ Bewegung begleitet. Die Sonnenkraft vermochte trotz gemildertem Froſt der Güte des Schnee als reinem Patlver nichts anzuhaben, ſodaß ſich ſehr gute Skibahnen allenthalben vorfinden, am beſten natürlich, der Jahreszeit entſprechend, in den höchſten Lagen wie am Feldberg, wo zahlreiche Wetter⸗ und Sportkundige den Vorzug von ſchnönem Schnee und prachtvoller Sonnenwirkung, die den beſten Lagen der Alpen gleichkommt, mit den Annehmlichkeiten eines Spätwinteraufenthaltes im Hochſchwartzwald mit ſeinen aus⸗ 6 eichneten Stützpunkten, an der Spitze der altbekannte Feldber⸗ gerhof mit ſeinen weitläufigen Anlagen, zu ſchätzen wiſſen. Gerade der März gibt hier die beſten Ausſichten an die Hand, er hat als Sonnenmonat der Schwarzwälder Winterzeit ſeine Tradition, die ſich bewährt hat. Die Tätigreit der Wucherpolizei Von der Wucherabteilung der Fahndunaspolizei Mannheim wur⸗ den im Monat Februar 1924 zur Anzeige gebracht: Wegen Lei⸗ ſtungswucher 17, Preiswuchers 9. preistreiberiſcher Machenſchaften 2. Proviſionswuchers 1. Kettenhandels 4. unerlaubten Handels 80, un⸗ terlaſſener Preisauszeichnung 29 und unlauteren Wettbewerbs 7. Davon mußten zur weiteren Aufklärung 5 Perſonen vorläufia feſt⸗ genommen und ins Amtsgefänanis eingeliefert werden. * Aus dem inneren Berwaltungsdienſt. Als Rechtsanwalt wurde Gerichtsaſſeſſor Dr. Ernſt Weißmann beim Landgericht Mann⸗ heim(zuletzt in Offenburg) zugelaſſen.— Zu Landgerichtspräſidenten wurde Generalſtaatsanwalt Franz Schlimm in Mannheim Guletzt am Oberlandesgericht), die Landgerichtsdirektoren Dr. Chriſtof Groſſelfinger in Offenburg, Dr. Karl Viſcher in Heidelberg (zuletzt in Mannheim) und Kirſch in Mosbach(zuletzt in Karlsruhe) ernannt. Oberlandesgerichtsrat Karl Buzengeiger wurde zum Senatspräſidenten beim Oberlandesgericht, Oberregierungsrat Dr. Karl Hafner beim Juſtizminiſterium zum Generalſtaatsanwalt am Oberlandesgericht und zugleich zum Miniſterialrat im Juſtizmini⸗ ſterium. Staatsanwalt Alfred Stockert in Karlsruhe zum Ober⸗ Oberſtaatsanwalt Dr. Karl Rud⸗ zum Landgerichtsdirektor daſelbſt ernannt. Die Landgerichtsräte Otto Straub in Waldshut, Dr. Hermann Wein⸗ del in Heidelberg, Julius Federer und Wilhelm Eggler in Offenburg wurden zu Landgerichtsdirektoren und zugleich zu Amts⸗ richtern daſelbſt ernannt. Landgerichtsrat Dr. Arthur Maiſch⸗ hofer in Karlsruhe wurde zum Landgerichtsdirektor und Vorſitzen⸗ den einer Kammer für Handelsſachen daſelbſt, Landgerichtsdirektor Dr. Richard Kurzmann in Mosbach, die Oberamtsrichter Dr. Friedrich Müller in Karlsruhe und Dr. Jakob Bley in Min⸗ heim ſowie Landgerichtsrat Dr. Johann Wolfhard in Mannheim wurden zu Amtsgerichtsdirektoren und zwar die beiden erſteren in Karlsruhe, die beiden letzteren in Mannheim, die Staatsanwälte Dr. Joſef Mayer in Lörrach und Dr. Wilhelm Haas in Heidelberg wurden zu Oberſtaatsanwälten, erſterer in Heidelberg, letzterer in Mosbach, Staatsanwalt Alfred Burger in Offenburg wurde zum Leiter der Zweigſtelle Lörrach der Staatsanwaltſchaft Freiburg. Ober⸗ amtsrichter Dr. Leonhard Bender in Mosbach zun Staatsanwalt in Heidelberg, die Landgerichtsräte Dr. Friedrich Ott und Otto Burger in Mannheim wurden zu Amtsrichtern, erſterer in Karls⸗ ruhe, letzterer in Mannheim ernannt.— Landgerichtspräſident Dr. Alfred Groſch in Mosbach wurde nach Freiburg, Oborſtaatsanwalt Auguſt Mehl in Mosbach und Staatsanwalt Dr. Dagobert Mae⸗ ricke in Konſtanz wurden nach Karlsruhe, die Landgerichtsräte Ludwig Heſſel in Mosbach und Dr. Erwin Diebold in Mann⸗ heim nach Freiburg, Oberamtsrichter Emil Berrſche in Walds⸗ hut wurde nach Durlach und Amtsrichter Oskar Hochre uthe r in Offenburg nach Lörrach verſetzt.— Landgerichtsrat Dr. Moritz El⸗ fafſer in Heidelberg wurde auf Anſuchen entlaſſen.— Domänenrat Friedrüh Zimmermann in Offenburg eund Domänenrat Julius Fehrenbach in Bruchſal wurden in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt. mann in Karlsruhe * Exequaturerbeilung. Herr Sören Peter Frydendahl Seeſt. iſt zum königl. däniſchen Konſul in Mannheim ernannt worden. Nachdem ihm namens des Neichs das Exequatur erteilt worden iſt, wurde er zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. * Auswanderungsunfug. Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben: Schon vor einiger Zeit wurde in der Preſſe vor einem Auswanderungsunfug gewarnt, der in Karlsruhe und Umgebung ſein Unweſen trieb. Es handelte ſich damals um ein angeblich groß angelegtes Auswanderungsunternehmen nach Braſilien, hinter dem in Wirklichkeit ein Grüppchen von Leuten ſtand, das in keiner Weiſe den großen Aufgaben gewachſen war, die ein ſolches verantwortungs⸗ reiches Unternehmen an ſeine Leitung ſtellt. Dieſe kam denn auch mit dem Auswanderungsgeſetz ernſtlich in Konflikt. Die phantaſie⸗ reichen Pläne ſelbſt erwieſen ſich als gänzlich undurchführbar. Neuer⸗ dings hat ſich nun die Unternehmungsluſt dieſes Grüpchens auf Paraguahy, die kleinere in der Mitte von Südamerika gelegene, vom Meere abgeſchloſſene Republik geworfen und es wird wieder verſucht, vielverſprechende Notizen über das„großzügige Siedelungs⸗ unternehmen“ in die Preſſe zu bringen. Auch vor dieſem Unter⸗ nehmen kann nur, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, dringend gewarnt werden. Die angeblichen Verhandlungen mit der Regierung von Paraguay, auf die ſich dieſe Preſſenotiz beruft, be⸗ ſtehen in einer kurzen Auskunft über das paraguayaniſche Anſied⸗ lungsgeſetz Auch der übrige Inhalt der Preſſemitteilung läßt deur⸗ lich erkennen, daß die Väter dieſes Siedelungsplanes mit dem tgt⸗ ſächlichen Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſen in Paraguay in keiner Weiſe vertraut und daß ſie ſich der gewaltigen Schwierigkeiten nicht erntfernt bewußt ſind, die eine auch nur einigermaßen erfolg⸗ reiche Durchführung eines ſolchen Unternehmens mit ſich sringt. Das Reichswanderungsamt hält den Erfolg einer derartigen Siede⸗ lung großen Stils ebenfalls für ſehr fraglich, zumal die Finanzierung des Unternehmens durch kleine Anteilſcheine, wie es geplant iſt, vollkommen ungenügend iſt. Wer ſich alſo vor bitteren Enttäuſchun⸗ gen bewahren will, laſſe ſich auf dieſes Paraguay⸗Unternehmen nicht ein. 5 * Elende Zigeuner ſeid Ihr! Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Vor einigen Tagen läutete ein Beſtler an meiner Glastüre und bekam richts. Wenn ich die Herren genau kontrol⸗ lieren kann daß ſie wirklich unterſtützungsbedürftig ſind, gebe ich gerne ein Scherflein Früher ſagte man: Wer den Pfennig nicht ehrt, iſt des Talers nicht wert! Aber heute bekomm man von den Beitlern, wenn man nichts oder nicht genügend gibt, ſogar noch Geld geſchenkt. Nachdem der Bettler das Haus verlaſſen hatte fand ich in meinem Briefkaſten einen 20 Milliardenſchein, auf deſſen Rück⸗ ſeite ſtand:„Elende Zigeuner ſeid Ihr! Eine ſolche Frechheit iſt mohl der Bipfel der Unverſchämtheit. Ich möchte die verehrl. Polizeidirektſon bitten, den Haus⸗ und Straßenbertel etwas ſchärfer kontrollieren zu laſſen. * Kleinfeuer. Vermutlich durch unvorſichtiges Umagehen mit offenem Licht in der Nähe einer undichten Gasuhr geriet Samstaa Nacht Luiſenringa 5 die Uhr in Brand Das Feuer wurde durch die um 11 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr durch Abſtellen des Haupt⸗ hahnens und Erſticken der Flammen mit einem Sack gelöſcht. Der angerichtete Schaden beträgt etwa 20 Goldmark. * Beſchlaanahmt wurden bei einem in Haft befindlichen Dieb ein Gummimantel und zwei Herrenſchals, die zweifelſos von Diebſtählen herrühren. Der Gummimantel, der vermutlich Ende September oder Anfana Oktober 1923 entwendet wurde, iſt braun, innen kariert. mit 4 Knöpfen. In der Innenſeite befindet ſich ein Firmenzeichen mit der Aufſchrift„Harefa“ Dex eine Herrenſchal iſt aus Seiden⸗ trikot, eine Seite grau und die andere blau. mit Franzen und.70 Meter lang. Der zweite Schal iſt aus Woſſe mit 2 Zentimeter brei⸗ ten weißen und hellarauen Streifen und iſt.85 Meter lang. Die Eigentümer wollen ſich bei der Kriminalpolizei im Schloß melden. * Verloren. gefunden und unkerſchlagen wurden am 24. Februar gauf dem Weae vom Tatterſall nach der Prinz Wilhelmſtraße eine dunkelbraune Leder⸗Brieftaſche mit 5000 Mark. darunter vier Fünf⸗ hundert⸗Rentenmarkſcheine und ein Perſonalausweis, auf den Namen Otto Dewald ausgeſtellt. Marktbericht Die Zufuhr war heute wieder ſehr gut, in Kartoffeln ſogar aus⸗ gezeichnet. Flußfiſche waren etwas geringer vertreten, was ſich durch den Sonntag erklärt, an dem keine größeren Fänge ausgeführt werden. Seefiſche dagegen waren wieder reichlich angeboten. Der Geflügelmarkt war gut beſchickt. Ein Händler verlangte für ein Viertelpfund Butter 70 Pfg. Das Preisprüfungsamt beanſtan⸗ dete den Preis, worauf der Händler wie an den anderen Ständen 65 Pfa. verlangte. Die Nachfrage war auch heute wieder recht ſchleppend. Nachſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund: Kartoffeln 4,5—5(4,5—), Weißkraut 12—22(15—22), Rot⸗ kraut 24—28(15—28), Wirſing 25—35(15—20), Schwarzwurzeln 50—60(50—60, Blumenkohl 25—140(30—150), Roſenkohl 70—80 (70—80), gelbe Rüben 10—16(10—16), rote Rüben 15—20(15—20), Karotten 12—15(12—15), Radieschen das Büſchel 50, Endivien⸗ ſalat 40—60(50—65), Kopfſalat 35—60(35—60), Lattich 140, Zwie⸗ beln 20—24(15—24), Eier 12—16(12—16), Gäaſeeler 30—35(40), Tafelbutter 220—260(220—260), Landbutter 200—240(180—220), Auslandsbutter 260(200—260), Aepfel 10—50(10—50), Birnen 15 bis 50(20—50), Nüſſe 80—140(80—100), Kokosnüſſe 100—150, Kaſtanien 50(50), Maronen 60, Feigen 60—80(70—80), Orangen —20(—20), Bananen 20—35(20—35), Datteln 140—160(140 bis 160), Weintrauben 150—180(150—180), Schellfiſche 20 bis 30(20—40) Stockfiſche 25—50(25—50), Kabeljau 40(40), Gold⸗ barſche 30(30—40), Lengfiſche 30—35(35), Heringe 23—25(20—25), Karpfen 200(200), Hechte 180—200(200), Breſem 80—120(80 bis 100), Backfiſche 60—80(80—100), lebendes Geflügel: Hahn und Huhn 300—350(300—600), Gänſe 750—1000(800), geſchlachtetes Geflügel: Hahn und Huhn 300—750(200—700, Gänſe das Pfund 180—250(150—180), Gänſe das Stück 900, Truthahn 1000—1200. Sprechapparate Schallplatten in größter Auswahl erleichterte Zahlungsweise— Vorführung kostenlos Jox-Haus FSeon Winter 0 1, 1 Tel. 8123 2 2 42 242 Die Tragsdie des Kritikers Von Julius Bab Das in dem Aufſatz von Jan Broderſen be⸗ gonnene Thema über das Weſen der Kritik und den Kritiker ergänzen wir durch dieſe intereſſanten Ausführungen eines der bekannteſten deutſchen Et Kritiker. twas verkürzend, aber durchaus nicht übertreibend, kann man 15 daß der Dichter Gottfried Auquſt Bürger durch Schillers Kri⸗ Aritit er Gedichte getötet worden iſt. War nun dieſe Schillerſche ſalllt ichlecht? Oder war ſie zu ſchreiben eine Schlechtiakeit?? dch deg Schillers Bürger⸗Kritik für eine der bedeutendſten Emanationen S illerſchen Geiſtes überhaupt. und die darin erfolate Abaren⸗ es klaſſiſchen Kulturwillens von der unklar balbbarbariſchen Uitovermeintlicher Volksdichter war eine Tat von arößter Bedeutuna, chillad tief gerechtfertiate Tat. Eine Notwendigkeit. Alſo m ußte r dieſen in vieler Hinſicht vortrefflichen Menſchen und Dichter Obätte es. wenn er die Folgen geahnt bätte. ſogar bemußt tun Denn der Kritiker, der zur Aeußerung in einer wichtigen den. gerufen und wahrbaft berufen iſt— er darf gar nicht ſchwei⸗ de, Hier baben wir ein in ſedem Sinne vornehmſtes Beiſpiel für 1 Neitten, nicht geſchriebene. aber ſehr au ſchreibende„Traaödie des .5 0 „Der Kritiker hat ſein Talent nie um des zu Kritiſierenden Wil⸗ ul r ſoll ihm weder nutzen noch ſchaden Er iſt der Diener der le kurgemeinſchaft. in der er ſteht er hat nur ein ſozia⸗ dute antereſſe wahrzunehmen. Um der Volkskultur willen ſoll er desbaltenſt fördern, ſchlechte zurückdrängen. In ſeinem Vereich tritt prüche der Konflikt auf. der überall die Opferung individueller An⸗ il für ſoziale verlangt. Aber der Konflikt iſt bier gefährlicher Defer als irgendwo anders. 5 der f˖ enn wie der echte Künſtler mit ſeinem innerſten Stolz. ſo macht ſchlechte mit ſeiner äußerſten(wenn auch häufig unbewußten) bremeit Kunjt. Beide ſind jedenfalls auf Gedeit und Verderb mit Kanze Produkt verbunden. Man kann es aar nicht antaſten, obne ihr Aner Daſein in Frage zu ſtellen Viel weniger noch als bei irgend ind zenderen Arbeitsleiſtuna kann man hier zwiſchen dem Mann die Fener Leiſtuna einen Unterſchied machen denn hier iſt nicht nur kaum rmarbeit— Lebensſache!— des Produzenten Man kann den, mit Nichtproduzenten ein ernſthaftes Geſpräch über Kunſt füh⸗ ů gatedobne Gefahr zu laufen, einen Lebensvunkt des anderen anzu⸗ ſönlec weil das Verhältnis zur Kunſt bei jedem durch das Allerper⸗ Aübetſte bertimmt wird. Des Krititers traaiſch⸗ Pflicht aber It es. ummert um dieſe zentrale Emyfindlichkeit der Echtheit. Stärke bergelemit den Kulturwert der in der künſtleriſchen Aeußerung nie⸗ eaten Lebensregungen abzuſchätzen. Kritiker, der ſein Amt ganz ohne ein ſchmerzhaftes Schuldgefühl, ohne das dumpfe Wiſſen um das Leid. das ſein Amt anrichtet. übte— er müßte erſt mit einfühlender Phantaſie und tiefem Willen ur Ge⸗ rechtigkeit, die entſcheidenden Qualifikationen ſeines Berufes verloren haben!— Eine traaiſche Pflicht, weil unausweislich. Denn der Kritiker, dem dies privatmenſchliche Mitgefühl jemals Hemmungen auferlegt. maa ein auter Menſch ſein, aber er verfehlt ſeinen Beruf. er verrät ihn— wie der Soldat, der nicht ſchießt, der Prieſter, der das Opfer laufen läßt. Schuld wiſſend. um hößherer Pflicht willen, auf ſich ſtehmen— das eben iſt tragiſch... Natürlich iſt jeder ein ſchlechter Menſch und ein ſchlechter Kritiker dazu, der aus Freude an der Macht, aus Eitelkeit des Witzes gern Künſtler„verreiſt“, kränkt, tädlich trifft. Natürlich geht hier wie in ſedem ſogzial⸗individuellen Konflikt die Ziviliſationstendenz und auch die ſittliche Pflicht dahin, den Einariff in die Lebensſphäre des anderen ſo klein und ſo ſchmerz⸗ los wie möglich zu geſtalten, das Minimum der unausweichlichen Schuld zu erſtreben. Aber die Schillerſche Kritik an Bürgers Ge⸗ dichten iſt auch dafür ein Beweis, daß vorſichtiaſte Schonung der privaten Suhäre, vornehmſter Ton der Darlegung durchaus nicht immer ausreicht. einer Kritik ſchlechtweg tödliche Folgen zu nehmen. Ueberall ſtreht unſere Ziviliſation auf Einſchränkung der traaiſchen Entſcheidungen: aber ſtets zeigt es ſich. daß der Kulturwillen der Menſchheit auf tragiſche Entſcheidungen nicht völlig verzichten kann. Auch der Kritiker bleibt. weil zum Opfern gezwungen, ein tragiſches Opfer der menſchlichen Kultur. Frankfurter Theater 1 725 Schauſpielhaus brachte Reinhold Zickels Tragödie„Der Tod der Athene“ zur Uraufführung. Ein gänzlicher Verſager. Wäre es das Erſtlingswerk eines Primaners. dann könnte man hier und da auf Spuren aufmerkſam machen, die Entwicklung verheißen Aber Zickel iſt ausgewachſener Oberlehrer Wie Kraut und Rüben rennt alles durcheinander, kommt und geht nach Belleben. Die alten Griechen ſind zur polniſchen Wirtſchaft degradiert der arme Sokrates hat ſeine Philoſophie Enaros einge⸗ kauft und aibt ſie dementſprechend billig von ſich. Fritz Peter Buch. ein neuverypflichteter, ausſichtsreicher Reaiſſour, ſuchte die Angelegen⸗ heit mit Anſtand zu einem guten Ende zu bringen. Hoffentlich wird man ſeine Leiſtungen bald an beſſeren Aufgaben ſchätzen lernen. II Gleich unalücklich aing es im Rhein⸗Mainiſchen Verbandstheater zu, wo Dietzenſchmidts„Regiswindis“ mit vielen Weh und Wehen das Ramvenlicht der Welt erblickte. Die feierliche. ſinn⸗ liche und ſinnenreiche Wirkung des Katholizismus aus der Kirche zu entleſhen und einen immer ſtümperhaften Eindruck damit auf dem Seine traaif che Pflicht. traaiſch weil ſchmerzhaft Denn der Tbeater zu verſuchen. iſt ein Unterfangen, das uns beutzutade reich⸗ lich paſſe und mittelalterlich erſcheint. Die Aufführung tat das ihre dazu. das recht ſchwache Stück unmöalich zu machen. III. Freude aber hatte man in der Oper Klemens Kraus als Gaſt von der Wiener Staatsoper dirigierte„Fidelio“ und den„Ro⸗ ſenkavalier“ ſo, daß man einen erhobenden Genuß hatte und nur wünſchen muß. daß ſich unſere Oper dieſen Mann nicht nach berühm⸗ tem Muſter entgehen läßt. Gertrud Genersbach. ebenfalls von der Wiener Staatsoper zu Gaſt, erwies ſich als Fidelio und Martha („Tiefland“) als eine begabte und ſichere Sängerin. die durch ihre Muſikalität tieferes Intereſſe zu erwecken wußte. IV. Gleichfalls reſtlos befriedigt wurde man im Neuen Theater. Euaen Klöyfer erſchien wieder einmal auf den Brettern. die lange Zeit ſein Heim waren ehe er nach Berlin überſiedelte. Als Cajus Dur in Herwann Bahrs„Meiſter“ zeigte er ſeine reife und reine Kunſt. Ein ſchönes Zeichen für das Neue Theater war es, daß dem Gaſte faſt durchweg Kräfte zur Seite ſtanden, die das gewöhn⸗ lich zwiſchen Enſewble und erlauchtem Gaſt klaffende Mißverhältnis erfreulich überbrückten. Mario Mohr ** Theaterrundſchau. Für die Intendanz des Heſſ. Landestheaters haben ſich über 80 Herren gemeldet, ein⸗ ſchließlich derjenigen, die zur direkten Bewerbung aufgefordert wor⸗ den ſind 7 bis 9 Vewerber-wurden in die engere Wahl gezogen. Alles Uebeige iſt ausgeſchieden worden— Die Uraufführung von Schreker's Oper„Irrelche“ in Köln wurde endgültig für den 22. März arcgeſetzt.— Wie aus Wiesbaden gemeldet wird, wird Intendant Dr Hagemann vom Wiesbadener Staatstheater als ausſichtsreicher Anwärter für den Poſten des Generalinten⸗ danten in München genannt.— Der Magiſtrat in Halle hat beſchloſſen, den Theaterbetrieb im neuen Wir ſchafts⸗ jahr grundätzlich fortzuführen und zwar in einem Rahmen, der einen Geſantzuſchuß von jährlich 50 000 Goldmark nicht über⸗ ſchreiten darf„Anthonius und Cleopatra“,„Was Ihr wollt“, „Die beiden Veroneſer“ und„Ende gut alles gut“ von Shakeſpeare, in der neuen Bühnenbearbeitung von Lutz Waltmann.— hold Brecht hat eine dramatiſche Dichtung vollendet,„Leben Eduards des Zweiten von England“. Das Drama wird im März zur Uraufführung gelangen.„Prinzeſſin Turandot“ in Neudichtung von Waldfried⸗Burggraf, Muſik von G Pittrich, wurde nach ſeiner Uraufführung am Nürn⸗ berger Stadathenter nun auch vom deutſchen Landestheater im Prag, Direktion Leopold Kramer, zur Aufführung erworben. 2. Selke. Nr. 106 Manuheimer General⸗Anzeiger(Abend · Ansgabe) Montag. den 3. März 1924 a den 8 ee e utigen Großviehmarkt waren zugetrieben:: 155 126 Vullen, 507 Kühe und Rinder, zuſammen 788 Stück Veue ferner. waren zugetrieben 385 Kälber, 208 Schafe, 1043 Schweine. Die Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht waren: für Ochſen 1. Kl. 42 bis 46., 2. Kl. 38—42., 3. Kl. 34—36., 4 Kl. 30—34., für Bullen 1. Kl. 40.—42, 2 Kl. 36—38, 3. Kl. 32—34 M. für Kühe und Rinder 1. Kl. 44—48, 2. Kl. 40—42, 3. Kl. 34—38, 4. Kl. 20—34, 5 Kl. 20—28., für Kälber 1. Kl 60—62, 2. Kl. 58—60, 3. Kl. 56—58, 4. Kl. 54—56., für Schafe 1. Kl. 36—40, 2. Kl. 34—36, 3. Kl. 32—34., für Schweine 1. Kl. 70—73, 2. Kl. 71—73 3. Kl. 73—75, 4. Kl. 71—73. 5. Kl. 66—68., 6. Kl. 62—66 M Tendenz: Mit Großvieh mittelmäßig, langſam, geräumt, mit Kälbern und Schafen mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern ge⸗ wogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, Markt⸗ und Verkaufskoſten, Umſatzſteuern und den natürlichen Gewichts⸗ verluſt ein, müſſen ſich alſo weſentlich über die Stallpreiſe erhöhen. Veranſtaltungen Die Mannheimer Erfindermeſſe geſichert. Nachdem die Gene⸗ ralverſammlung des„Reichsverbandss Deutſcher Erfinder“ E. V. Mannheim. K 3, 3, die Abhaltung der 5. Deutſchen Erfindun⸗ dene. Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe im Mannhei⸗ mer Roſengarten vom 1. bis einſchl. 7. Mai ds. Js. beſchloſſen hatte, wurden ſofort alle Vorbereitungen aetroffen. die nunmehr beendet ſind. Die Anmeldebogen gelangen zum Verſandt. Die Zabl der ein⸗ gegangenen feſten Platzmieten überſteigt die Voranmeldungen frühe⸗ rer Meſſen, ſodaß ſchon ſetzt mit einer auten Beſchickung ſowohl aus Erfinder⸗ wie aus Induſtriekreiſen gerechnet werden kann. Für eine etwa nötig werdende Erwelteruna ſind günſtig gelegene be⸗ nachbarte Räume berelts vorgemerkt. Der Bethel-⸗Füm in Mannheim. Ein ſeltener Genuß war es am Sonntaa abend, das große, weitausgedehnte Werk der Anſtalt Bethel bei Bielefeld im Laufbild verfolgen zu können. Aus ganz Heinen Anfängen hervorgegangen, ſtellt ſich heute die Anſtalt dem Beſchauer als eine richtige„Stadt der Kranken“ dar. Was iſt darin nicht alles zu finden: Krankenhäuſer. Schulen, Werkſtätten aller Art, Spielplätze. Wirtſchaftsabtellungen in reicher Fülle! Und alles zeigt ſich mit ganz verfönlicher Note: Einzelbilder. Typen werden heraus⸗ gearlffen, um lebensvoll und plaſtiſch das Ganze zu zeichnen. Da ſei vor allem die„produktive Erwerbsloſenfürſorge“ der Kolonie Wil⸗ helmsdorf genannt, in der Vater Badelſchwingh den„Vrüdern von der Landſtraße“ ein Heim und geordnete Verhältniſſe bot. Daneben aber das erſchütternde Bild der Schwerkranken, bei denen ſich oft Stumpf⸗ ſinn, Blindheit und Epilepſie vereint findet. Da fühlt man erſt, wie aroß die Habe der Geſundheit iſt. Um recht weiten Kreiſen dieſen wertvollen Film zugänaglich zu machen, wird heute Montag abend eine weitere Vorführung für diemännliche Jugend. am Diens⸗ tag abend eine ſolche für dieweibliche Jugend, am Mittwoch abend wieder eine allgemeine Vorführung ſtattfinden. Rommunale Chronik Rleine Mitteilungen Zur Umwandlung der Heidelberger ſtädtiſchen Betrie be wird mitgeteilt, daß der Stadtrat beſchloſſen hat, die Angelegenheit noch einmal in einem gemiſchtberatenden Aus⸗ 45 erörlern und die auf 6. März anberaumt geweſene Sitzung Bürgerausſchuſſes auf einen ſpäteren Termin zu verlegen. Der Bürgerausſchuß von Bruchſal haß beſchloſſen, daß die von der Stadt Bruchfal im Jahrs 1922 erworbenen Bauanlagen der 59 5 Dragonerkaſerne zu einer Schulhausanlage für die Volksſchule umgeſtaltet werden. Der Karlsrüher Bürgerausſchuß hat am Freitag in der Hauptſache Gebührenfeſtſetzungen und Grundſtücks⸗ erwerbungen genehmigt. In vorgerückter Stunde mußte infolge Be⸗ eene des Hauſes die Sitzung abgebrochen werden. Bei Veratung der Bezugsordnung für die Lieferung von Gas, Sr. n und elektriſchen Strom führte Oberbürgermeiſter Dr. Finter aust die Stadt ſei beſtrebt, ſich von der Strombeliefe⸗ rung des Murgwerks unabhängig zu machen, um dann von dem. Mukgwerk eine Verbilligung des Stromes zu verlangen, oder den Strom des Murgwerks zu verzichten. Ein An'rag der Deutſchnatioalen das Waſſergeld von den Mietern zu erheben, wWurde abgelehnt und die Vorlage gegen vier Stimmen angenommen. um Stra ßenbahntarif wurde ſchließlich der ſozialdemo⸗ zatiſche Antrag angenommen, daß ein Fahrſcheinheft bis zwer Teil⸗ ſtrecken 1 M. koſten ſoll. ebenſo ein deutſchnationaler Ankrag, auch Studenten der Hochſchule die Vergünſtigung der Benützung von Schülerkarten zuteil werden zu laſſen. Die Vorlage über die Rege⸗ lung der Gebühren für den Schlacht⸗ und Viehhof, den Wochenmarkt, für das Beſtattungsweſen und für Ent⸗ keimungen fand mit verſchiedenen Anträgen Annahme, u. a. einem Zentrumsamtrag, die normalen Beſtattungskoſten auf die Stadtkaſſe zu übernehmen und einem demokratiſchen Antrag auf Gleichſtellung der Gebühren für Erdbeſtattung und Einäſcherung. Der Bürgerausſchuß in Todtmoos hat ſich einſtimmig für den Anſchluß an den Amtsbezirk Schopfheim ausge⸗ ſprochen. Durch dieſe Stellungnahme der Gemeinde Todtmoos iſt auch die Gemeinde Wehr, die ſich für den Anſchluß an den Krels Waldshut entſchloſſen hatte, gezwungen, ihre Stellungnahme reiflich überlegen. Da auch Anſchlußbeſtrebungen an den Kreis Lörrach Aus dem Lande *Bruchſal, 3. März. Die Nachricht, daß der frühere Rechts⸗ anwalt Hau, der ſeinerzeit wegen Ermordung ſeiner Schwieger⸗ mutter, Frau Molitor, in Baden⸗Baden verurteilt wurde, demnächſt aus dem Zuchthaus in Bruchſal entlaſſen werde, iſt, wie von unter⸗ richteter Seite mitgeteilt wird, nicht zutreffend. Eine Entlaſſung Haus iſt erſt für den 15. April 1925 in Ausſicht genommen. Karlsruhe, 1. März. Am Donnerstag ſtarb hier im 71. Lebensjahr Oberrechnungsrat a. D. Emil Muſer. Der Verſtorbene gehörte über ein Menſchenalter der Oberreviſion des Miniſteriums des Innern zum Teil in leitender Stellung an. Emil Muſer hat neben ſeiner großen verantwortungsreichen beruflichen Arbeit auf dem Gebfet des Gemeinderechnungsweſen, der Gemeindewirkſchaft und der ſozialen Verſicherung außerordentlich Erſprießliches geleiſtet. Seine Bearbeitungen der verſchiedenen einſchlägigen Geſetze und Verordnungen ſind zum Teil in mehrfacher Auflage erſchienen und ſtellen auch heute noch fachwiſſenſchaftliche Hilfsmittel dar * Offenburg, 2. März. Wie man hört, verlangen die Franzoſen die Ausführung eines maſſiven Baues in der Nähe der landwirt⸗ ſchaftlichen Halle, um die in verſchiedenen Wirtſchaften untergebrach⸗ ten Büros zu vereinigen. Der Neubau in der Hildaſtraße ſoll von den Franzoſen zu dieſem Zweck in Anſpruch genommen werden. Ferner haben die Franzoſen der Sehutzmannſchaft nicht geſtattet, die Banhofanlagen zu betrelen. Wie man weiter hört, ſoll das ſtädtiſche Leſezimmer, das erſt vor kurzem von den Franzoſen zurückge⸗ geben wurde, ihnen wieder zur Verfügung geſtellt werden, um dort eine Kantine einzurichten. N * Singen, 3. Mürz. Im benachbarten Hauſen a. d. Aſch iſt durch den Jagdaufſeher Joſeph Bölle unweit des Dorſes ein Fiſch⸗ adler mit 70 Sentier Spannweite erlegt worden. Dieſer war ge⸗ kennzeichnet mit einem Fußring 974 der Zoologiſchen Station der Inſel Helgoland. * Honſtanz, 2. März Der hiſtortſche Hemdglonkerumzug am Abend des„Schmutzigen Donnerstag“ war in dieſem Jahr in recht beſcheidenem Rahmen gehalten. An dem Umzug waren nur die Oberrealſchüler beteiligt. Alle in dem bekannten Hemd, der Zipfel⸗ mütze und den Blechpauken, einen furchtbaren Lärm verführend. Zwei Rieſenhemdglonker, das Gebäude der Schule und andere meiſt Schulbegebenheiten, vor allem den Abbau, gloſſierende Transparente, ein Katzenmuſikwagen uſw. vervollkommneten den Zug, der ſich hauptſächlich durch jene Straßen bewegte, in denen die Profeſſoren der Oberrealſchule wohnen. Gerichtszeitung ):( Waldshuter Aufruhrprozeß. Die Strafkammer Waldshut hat über die letzten Angeklogten im Wieſenthäler Putſchprozeß das Ur⸗ teil gefällt. Von den 27 Angeklagten, die ſich wegen Landfriedens⸗ bruchs und Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz bei den Wehrer Unruhen zu verantworten hatten, wurde der Hauptangeklagte der Taglöhner Ernſt Dede von Wehr zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt und der Schloſſer Joſef Leps zu einem Jahr Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Weiter erhielten der Angeklagte Leber 1½ Jahre, die Angeklagten Langendorff und Lang je ein Jahr Gefängnis, während die übrigen Angeklagten zu mehrmonatigen Gefängnisſtrafen verurteilt wurden. Vier Angeklagte wurden freigeſprochen. :( Strafkammer Konſtanz. Wegen fahrläſſiger Tötung mußten ſich der Landwirt Heinrich Vogt und ſeine Ehefrau von Markeldingen vor der Strafkammer Konſtanz verantworten. Sie hatten die 48⸗ jährige taubſtumme und blödſinnige Thereſia Vögtle in Pflege und hatten das bedauernswerte Geſchöpf mit der Zeit derartig vernach⸗ läſſigt, daß die Vögtle ſtarb. Die beiden Angeklagten hatten das Mödchen auch geſchlagen. Als es ſtarb, fand man die Leiche in größtem Schmutz. Tagelang zuvor hatbe die Vögtle nichts mehr zu eſſen bekommen. Das Gericht verurteilte den Ehemann Vogt zu ſechs Monaten und ſeine Frau zu drei Monaten Gefängnis. ):0 Strafkammer Pirmaſens. Der 23jährige Bauunternehmer Herbert Sick aus Ottbpeiler hatte in Pirmaſeas einen neuen Kraft⸗ wagen erworben, den er am 8. September v. J. ins Saargebiet verbringen wollte. Kaum angekurbelt, vernichtete der Wagen dank mangelnder Vorſicht des Fahrers ein Menſchenleben. Der Angeklagte bog in ſchnellſter Fahrt mit geöffneter Auspuffklappe von der Gärtner⸗ in die unüberſichtliche Zweibrückerſtraße und überſah dabei, daß das 4jährige Söhnchen des Fabrikarbeiters Müller die Straße überquerte. Das Kind wurde von dem ſchweren Opelwagen erfaßt und beiſeite geſchleudert, wobei es einen Schädelbruch erlitt, deſſen Folgen den Tod herbeiführten. Das Schöffengericht Pirmaſens ver⸗ handelte am 21. November gegen den Wagenlenker, der angeſichts ſeines leichtſinnigen Fahrens und der beſonders über das Raſen ſaarländiſcher Autler ſich mehrenden Klagen zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. Hiergegen legte er Berufung zur Straf⸗ kammer ein, um jedes Verſchulden zu beſtreiten, in welcher Vezieh⸗ ung er Stütze durch einen Sachverſtändigen aus Saarbrücken fand. Die Berufungsinſtanz kam aber nach Neuverhandlung zur Beſtäti⸗ gung des ſchöffengerichtlichen Urteils mit der Maßgabe, daß Be⸗ währungsfriſt erſt nach Schadloshaltung der Familie des getöteten Kindes in Frage kommen könne. ):( Pfünderer vor Gericht. Vor der zweiten Strafkammer in Braunſchweig ſtehen 67 Angeklagte, darunter viele weibliche, die ſich wegen der Plünderungen in Holzminden im Auguſt v. J. (Landfriedensbruch) zu verantworten haben. Es ſind drei Verhand⸗ Neues aus aller Welt — Der falſche Deviſenkommiſſar. An der Dresde bildete kürzlich der Hauptgeſprüchsſtoff die Köpenickt Schwindlers, der ausgeſtattet mit amtlichen Papieren Deviſenkommiſſars, Beamte des Dresdener Finanzamts hatte, mit dieſen bei dem Dresdner Bankhaus Mattersdorf 2N mten viſenreviſion vornahm und in deren Verfolg auch einen d aber verhaften ließ. Die beabſichtigte Deviſenbeſchlagnahme miß en 150 und der Betrüger konnte mit einer geringen Beute von et Goldmark entkommen. 10 ſich — Grubenunglück in Vuer. Buer in der Nachtzeit auf der Zeche Graf Bismarck— in Schacht 3 und 5. Ein mit Eiſenſchienen beladener Korb br⸗ Berh⸗ den Schacht hinabgelaſſen. In dem Korb hatten aber auch belant leute Platz genommen, was dem Förderungsmaſchiniſt nicht Leule war. Der Aufſchlag auf den Boden war nun ſo hart, daß dagröche ſchwere innere und äußere Verletzungen, ſowie auch Lnochene ein⸗ davontrugen. Sie mußten ſofort ins Krankenhaus in Buer⸗Er geliefert werden, wo bereits einer von ihnen geſtorben iſt. finden der anderen beiden iſt beſorgniserregend. — Berhafteter Valukaſchieber. Der Direktor der Banz Franco⸗Polonaiſe in Warſchau, die eine ihrer gaſche⸗ Filialen in Kattowitz hat, iſt vor einigen Tagen wegen Valu öſt⸗ bungen verhaftet worden In den Geſchäftsſtellen dieſe⸗ ſchen Unternehmens finden zur Zeit vom Staate unternom Reviſionen ſtatt. nleril. — Prinzeſſin Luiſe von Koburg als Zuflanonsgewin weſin Das Brüſſeler Appellationsgericht hat entſchieden, daß die Puden in Luiſe von Koburg die von ihr in Wien kontrahierten Schul h˙ öſterreichiſchen Kronen nach dem Kurſe des Tages, an dem 13 Jen lung erfolgt, zurückzuerſtatten habe. Die Prinzeſſin, die ülert ſ0 Kriege ihren Ramen untühmlich bekannt gemacht hat, proftt chen auch recht ausgiebſg von der Geldentwertung. Nach fe weuihe Blättern lebt ſie in nicht allzu üppigen Verhältniſſen, noch wngh aber ihre Schweſter, die ehemalige Königin von Sachſen, 9 mit dieſen Schilderungen geradezu ärmlich in Brüſſel lebt un am Spitzenverkauf uſw. in der vornehmen Welt ihre Unterhalt en⸗ verdient. Der König von Sachſen hatte ihr zwar aus kommen eine Rente ausgeſetzt, der Sturz der Mark machte immer wertloſer. Die Sprachlehrer und Muſikkünſtler, an Ei ſaſt ihr Herz gehängt hatte, laſſen ſie natürlich völlig im Stiche. tragiſcher, aber ſelbſtgewollter Auslauf eines Lebens, das in begonnen hatte! 1 10 — Jabella von Genna f. Herzogin Jſabella von Adetel geborene Prinzeſſin von Bayern, die Gattin des in Turin reſiden, den Herzogs Thomas, Prinzen von Savogen, iſt nach kurzer Zugeld Ein Grubenunglück ereigne 1e heit unerwartet, 60 Jahre alt, geſtorben. Sie war in ihret Jagerl⸗ eine auffallende Schönheit und hat ſich bei der einheinhehhbel el⸗ ſchen Bevölkerung einer außerordentlich allgemeinen Belieb! 75 und freut. Ihre Brüder ſind die Prinzen Dr. Ludwig Ferdina Alfons von Bayern. iſt rengel — Schulſtreik wegen aufgelöſter Verlobung. Ein ſittenſe dan Vor einem Dallel deln rin ſuge perla⸗ ſo 105 15 di Ort ſcheint Sunne in Schweden zu ſein. ſich dort die Lehrerin der Volksſchule mit einem Mann per nachdem er ſeine Verlobung mit einem anderen Mädchen au ſelben Ort aufgelöſt hatte. Seitdem wurde eifrig gegen die und ihren Mann agitiert. In Eingaben an die Regierung man die Entlaſſung der Lehrerin, ſedoch ohne Erfolg, und die entrüſteten Einwohner zur Selbſthilfe und erklärten, ſie 9 ihre Kinder nicht eher wieder zur Schule gehen laſſen, Lehrerin entlaſſen ſei. 9l — Schweres Eiſenbahnunglug in Eſtland. Bei 28 he in der Nähe von Dorpat enigleiſte ein Güterzug, die Lokom per ſtürzte vom Damm und 23 Maggons wurden zertrümme 1 0 Maſchiniſt wurde getötet, ein Teil des Perſonals verletzt. che de⸗ leiſe iſt in einer Länge von 1 Kilometer zerſtört. Die Urſa unit Ungtücksfalls iſt noch nicht aufgeklärt, vermutet wird ein it Vel⸗ ſches Attentat auf den Schnellzug Reval⸗Riga, der aber inſolge ſpätung erſt nach dem Güterzuge abging. artt wetternachrichten der Rarlsruher Candeswetterwa Der nördliche Sturmwirbel iſt vorſſbergehend über der Nagſich ſtationär geworden, ſo daß Deutſchland auf ſeiner Südſeite eſtern wobei warme füdliche Luft zufloß. Deutſchland war daher Aauben völlig froſtfrei, beſonders ſtark ſtiegen in Baden die Tempegeſtere an(Karlsruhe 12 Grad), da Föhn ſich entwickelte und lliſchen Himmel eintrat. Auf der Weſtſeite des Wirbels über den brun Inſeln trat gleichzeitig ſtarke Abkühlung ein, dort ſind die turen bis— 7 Gr. geſunken, was um dieſe Jahreszeit in wohl noch nicht vorgekommen ſein dürfte. Die kalten 5 brachen heute vormittag oſtwärts fließend auch in unſerem Vorausſichlliche Witferung: Schneefälle, beſonders im wald, neuer Kälteeinbruch. — Es gibt kein besseres säüftereinigend Mittel zur Reguflerung des Hubigang als die weltberünuten en prarrer Kneipp-Pilleſ Kalmuzz Best. Rhabarber und med. Seite je 2, Zu haben in Schachteln zu 1 gold-Mark in Wachholderveer 1, Aloe 4. mekel 5 den el in Wehr vorhanden ſind, wird jetzt eine Abſtimmung unter der Ein⸗ lunastage vorgeſehen. Die erſten Urteile lauten außer hohen Geld⸗ 7 985 wohnerſchaft in ſtarke Erwägung gezogen. ſtrafen auf Gefängnisſtrafe von 3 bis 6 Fospelt aller Annigg-Kitiel urch Aneiph-Begtrale in Die Erfahrung lehrt, daß die Menſchen nichts weniger in ihrer opferfrohen Arbeit für die deutſche Kultur die Würde einef he Gewalt haben als ihre Zunge. Spinoza. Kunſt und Wiſßſenſchaſt 15 1 15 8 Der Weed wegen kann le⸗ 900 19 0 Deutſche Mennonlten in Turkeſtan. Daß auch in Turkeſtan aftefür innere Medizin in dieſem ze fonge⸗ Dder 6 e zablreſche Deutſche ſtedeln. dürſſe nur wenig bekannt fein. Die nicht 9 7 8 Porſih ſihe. arem„Deutſche Arbeit“ berichtet darüber: Die Kolonien liegen etwa 68 bom 22. bis 25. April in Killingen abhalten. men ſind. 145 51 Geheimrat Matthes⸗Königsberg. Hauptperhandlungstheme, Frew⸗ Von peter Prior 25 5 550 Alie⸗ata, der e ee 55—— 1. Mineralſtoffwechſel⸗ und Jonentherapie(Straub⸗Greifswald, 10 er Orenburg—Taſchkenter Bahn na den abzweigenden Neben⸗ denberg⸗Marburg, Wiechowfki⸗Prag). 2. Die nervöſen Erkrankung z (Nachdruch verboten). Sabin Benſchur, ein junger Kaufmann in Damaskus, halte im Handel Unglück gehabt und ſein ganzes Vermögen verloren. Er mußte ſich, wenn er wieder hochkommen wollte, Beſchränkungen auferlegen und namentlich ſeine Dienerſchaft und ſeinen Harem ein⸗ —1—5 Der Harem Benſchurs beſband aus vier jungen Mädchen, ihren Herrn liebten und ihm mehr zugetan waren, als dies ſonſt bei Haremsweibern gebräuchlich iſt... Und als Sabin Benſchur emes Tages mitteilte, daß er drei ſeiner Frauen entlaſſen müßte, erhob ſich großes Wehgeſchrei. Unter Tränen baten ihn die vier n, keimes von ihnen zu verkaufen, ſie wollten auch gern auf nke und Schmuckſachen verzichten, wenn ſie nur bei ihm bleiben könnten. Sabin Benſchur freute ſich über die Anhänglichkeit ſeiner Frauen, aber als kluger Geſchäftsmann hatte er Bedenken, ſie alle zu behalten. Seine Gläubiger würden Verdacht ſchöpfen und meinen, er habe Beſitz vor ihnen verſchwiegen. Denn ein Harem von auch nur vier Weibern koſtete viel Geld. In ſeiner Not ging er zu Monelis, dem Weiſen, der als Frie⸗ densrichter weithin berühmt war. Er trug ihm den Fall vor. Monelis bat ihn, die vier Frauen kommen zu laſſen. Am nächſten Tage erſchien Sabin mit den vier tief verſchleierten Frauen vor A Richter. „Alſo“ begann dieſer,„ihr wollt euch nicht von euerm Herrn krennen, ihr liebt ihn alle vier gleich und ſeid ihm kreu ergeben?“ „Jawohl“ antworſeten die vier wie aus einem Munde.„Nichts als der Tod kann uns von ihm trennen.“ „Und warum liebſt du Sabin?“ wandte ſich Monelis an die üälteſte der Frauen. 55 „Ich liebe ihn wegen ſeiner ſchönen Augen“, antwortete dieſe. »uUnd du?“ fragte Monelis die Zweite „Ich liebe ihg wegen ſeiner ſchönen Geſtalt.“ „Und warum hängſt du ſo an deinem Herrn?“ lautet die Frage an die Dritte „Ich ſiebe ihn wegen ſeiner Großmut,“ rief die Dritte. „Und du,“ wandte ſich Monelis an die Vierte. Dieſe jedoch weinte und ſagte:„Ich welß nickhk, warum ich ihe⸗ liebe. Monelis zog Sabin hei Selte und ſagte ihm:„Jage ſie alle zu Scheitan bis auf die Kleine da. Sie allein liebt dichl“ 5 linie. Es handelt ſich um Gründungen von Mennoniten die in Durchführung ihrer Grundſätze die Wehrpflicht verweigert haben und von Holland über Weſtpreußen nach Südrußland gewandert waren, bis ſie auch dort, ebenfalls um der Dienſtpflicht zu entgehen, in den 80er Jahren nach Turkeſtan weiterzoqen. Es beſtehen zur Zeit rund fünfzehn deutſche Dörfer. Wie die Bolſchewiſtenregierung mit den Koloniſten umſprinat, zeigt die Tatſache. daß das Dorf Jo⸗ hannisdorf, weil es angeblich auf Kiraiſenland gebaut war, völlig ab⸗ getragen werden mußte. Acht Kilometer von der alten Siedlungs⸗ ſtelle wurde es wieder aufgebaut. Sämtliche Gemeinden ſind noch rein deutſch und reden eine niederdeutſche Mundart: in den Schulen wird jedoch hochdeutſch gelehrt. e 5000 Doſlar für ein Dinoſaurter⸗Ei. Der Marktpreis für ein 10 Millionen Jahre altes Ei iſt nunmehr dadurch feſtaeſtellt worden. daß der amerikaniſche Sammler Auſten Colgeate dem Newyorker Naturgeſchichtlichen Muſeum 5000 Dollar für eins der Dinoſaurier⸗ Eier zahlte. die im vergangenen Juli in der Wüſte Gobi entdeckt wurden. Das Ei wird in dem Colgeate⸗Muſeum in Hamilton aus⸗ geſtellt, das der Sammler gegründet hat. 5000 Dollar war der Min⸗ deſtpreis, den das Muſeum forderte: er ift augenſcheinlich nicht über⸗ boten worden, obwohl man von einem noch höheren Angebot er⸗ zählte, das Lord Rothſchild für das Britiſche Muſeum gemacht habe. Die Summe, die für dieſes Ei erzielt wurde, und eventuell noch wei⸗ tere Tauſende von Dollar, die man für andere Eier zu bekommen kofft, werden mit zu der neuen vierten Expedition nach der Wüſte Gobi verwendet, die unter der Leituna von Chapman Andrews vom Naturgeſchichtlichen Muſeum in Newnork ausgerüſtet wird. Die Exvedition, die im nächſten Juni aufbrechen wird hofft, das„Miſſing Link“. das bisher noch fehlende Glied in der Entwicklungsreihe vom Affen zum Meuſchen, zu finden und wird Radio⸗Apparate mit ſich führen, ſo daß die neuen Enkdeckungen ſofort aus dem Herzen der Wüſtg der zinjlißerten Welt bokanntocgeben werden können. 4er Hochſchulnachrichten. Wie der Bad. Saatsanzeiger meldet, wurde Prof. Dr. Karl Künſtle. Vertreter der Paſtoraltheologte und Pädagogtk in der theologiſchen Fafultüt an der Freibur ger Univerſität emerittert.— In den einſtweiligen Ruhe ſand wurde ver⸗ ſotzt der langjährige Vorſtand des Univerſitäts⸗Sokretariatts, Herr Oberrechnungesrat Franz Freudemann— Die philoſophiſche Fokultät der Univerſität Köln hat dem Verlagsbuchhändler Eugen Diederichs in Jena in Anerkennung ſeiner unverdroſſenen und ). des Magens(von Bergmann⸗Frankfurt a.., Magnus⸗Uitrech Erfahrungen mit Inſulin(Minkowfki⸗Breslau). Acede Tagung für Verdauungs⸗ und Sroffwechſelkrankheiten unle Die Vorſitz von Profeſſor von Bergmann⸗Frankfurt. Reſercſe, ologen/ Erkrankungen des Pankreas vom Sdandpunkte des fe⸗ Dena, Ehfrurgen und Klinikers(Ceelen⸗Verlin⸗Weſtend, ffwech Katſch⸗Frankfurt a..). 2. Die Zentralregulierung des S 5 volt ſels(Brugſch⸗Berlin). 3. Erkrankungen nach Magenoperatſon ſtaal⸗ Haberer⸗Jnnsbruck und Zweig⸗Wien.).— Der Direktor inden lichen Akademiſchen Hochſchule für die bilde zum Künſte in Berlin⸗Charlottenburg, Prof. Ar'hur Kampf, 1— da⸗ 1. April von ſeinem Poſten zurück. Doch wird der ünf er Be⸗ Meiſteratelier an der Akademie der Künſte, das er ſeit ſein Na rufung nach Berlin(1899) innehat, auch weiter leiten. Kun folger wird det Direkbor der anderen jetzt zu verſchmeldengewerbe Profeſſor Bruno Paul vom Kunſt muſeum. * Theater und Muſik 111 eAraufführung in Bamberg. In dem hübſchen Bag Theater(hübſches Rokoko, nur innen. außen wie ein Zellengelnge kam am aleichen Abend(22. Februar) wie in Frankfurt D ſchmidts neues Spiel„Reaiswindis“ zur Urauſſn Daß dieſe ein Erfola wurde, war einmal der auten R Bruno Schönfeld zu danken., zum andern aber der kalhe, ſich Atmoſphäre die über dem Stück wie Weihrauch ſchwebt un mit dem Bamberaer Katholizismus freundwillla verſchmol⸗ lich, vom Geiſte der Bamberger Domſkilpturen, die ſeden 1 überwältigen, ſſt wenig oder nichts in den füßlichen und troc Hieſe zwickten poetiſchen Gedankengängen Diehenſchmidts zu ee ein Pbeſte hat mit Kunſt wenſa zu tun. Sie wird ſich deshalb me — 2 — mal in Borromäusvereinen einen Voden ſchaffen. Dafür f ihrer Miſchung von Brutalität und Süßlichket, von fündhaftch 9 und Reueſeliakeit, zu komvlſsſert und krankhaft. Sie ſtellt 55 derungen an Parfteller und Zuſchauer die vom Reſullat nicht qyren fertiat werden. Der kleinen helligen Regſswindis werden in fan Akte viele Roſen geſtreut. Aßer dem Skiuk wird man deshaß 0. einen Lorbeer winden. W. E. rt F —W ͤÄ—— 2 Par, pfcht behaupten. 2 r * Dek FIn 1J9 den haften 8e jcn 25 tern nannte, wirkten verstimmend und hemmten die Kauf. „Montag, den 3. März 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 106 Hande Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Gut behauptet Line Wrankturt, 3. März.(Drahtb.) Der Geldmarkt hatte 88 ersteifung. Tägliches Geld wurde mit pro Mille enzesetet Die Tendenz zeigte im allgemeinen ein freund- —.— Ausschen, doch kam es nur in einzelnen Spezlal- eren zu etwas größeren Umsätzen. Sonst waren die eich itze immer noch gering, und die Kursgewinne ergaben Wen in der Hauptsache aus einem Nachlassen des Angebots, Ser aus einer Zunahme der Nachfrage. Men en den einzelnen Marktgebieten war zu berichten, daß Vicke bers zlemlich still lagen. Einiges Geschäft Dert te sich in Rheinstahl und Buderus ab. Oberschlesische 85 eblieben vernachlässigt ohne besondere Bewegung. anze Markt wies heuteè fast dasselbe Bild auf wie in Nun Es kam zu geringen Schwankungen. Eine Llo ahme machten bei Begihn Metallbank. Norddeutscher Tleoyd xückte etwas mehr in den Vordergrund. In elektri- r Hochbahn vollzogen sich größere Umsätze. Alisen chemischen Werten Waren nur wenige Ael en gesuchter. Griesheim kopnten eine Befestigung er⸗ en. Scheideanstalt abgeschwächt. Für Felten u. Guilleaume Naimi Achfrage hervor. Main-Kraft etwas lebhafter. Für Kle er bestand etwas Nachfrage, Auch für Adlerwerke cN War ebenfalls Interesse vorhanden. Sonst Wwaren beh von Maschinenfabriken zu erwähnen: Karlsruhe gut Auptet, Eßlingen, Lokomotiven Krauß mäßig höher, Niy erhoff schwächten sich etwas ab. Auf ermäßigtem Weau waren Tellus Bergbau angeboten. 1 Rentenmarkt waren keine bemerkenswerten ach Wadne⸗ zu verzeichnen. In Türken stellte sich etwas Ab- wi chung ein. Der Freiverkehr zeigte eine vor- een gut behauptete Stimmung. Man handelte etwa: 8 er Stahl 11 009. Becker Kohle 11 250, Uka 10,50, Diamond —— Stück 20,50—21,00. Ludwigsburger Porzellan 5000, A — * maſer 1600, Hansa Llovd 2200. Chemische Remz 1000 88 Einheitsmarkt War das Geschäft gering; zu eren Umsätzen kam es in keinen Aktien. Im Verlauf Baugesellschaften und zZzementwerte enchtung. Rerlner Wertpapierbörse Berlin, 3. März. Drahth.) Das Aufflackern einer, leb- hat Tätigkeit in den ersten Tagen der vergangenen oche 90 im Börsenverkehr wieder einer entschiedenen Lus t- Asigkeit das Feld geräumt. Die unerfreulichen politi⸗ Ereignisse, die drohende Reichstagsauflösung und die e Zahl der Arbeitslosen, die der Reichsarbeitsmipister etwag B merk Es machte sich eine Neigung zur Abschwächung be⸗ Be bar. Die Rückgänge waren aber doch wenig erhe lich. berLerungen blieben ganz vereinzelt. Als etwas höher sind un inheben: Essen Steinkobhle, Harpener, Stettiner Vulkan Hal Ludw', Löwe. Bankaktien zeigten vorwiegend gute Dertang. Ausländische Renten waren wenig verändert. Jeutsche Anleihe behaupteten ihren Kursstand. Das Ge- Faant ertuhr auch im weiteren Verlauf keine Belebung. ktrische Hochbahn konnten ihren Anfangskurs, der erhöht Am Devisenmarkt hat sich bei Diehbleihengen Anforgerungen nichts veröndert. urszettel Frankfurter Dlvidenden-Werte. Bank-Aktien. 29 8. 25. 3. 3. 3 3, d. Hypomekb. 27 3,1 Rbein. redtpw. 3% 2 U 31 20/„ Uebers.⸗3.) 3 fheln, Rxe.-B. 5,4 5 da nd. 3, 3,„ JVereſasbk..35 Sadd5.-Sf.e8. 2 Sedetl. Bisd.-Geselis. 1775 ſ10% Sudd.disgontg. 46 75 Nin geb· 5 5,%%5 bresan, San 3,.8 Aener Gankb. 0,462 0,75 antr. z dat eese„,„, Banka. Feer nandges. 32 51 5 Hetallb,d..-G6. 22 22„ ſſotenbank —.——9 2 s ae Pre. 1 8 1 47.75 8. 7 enbg..-B—— fannh,.-Ges. 1 2 die dent 1½%%% 1 175 5 bgg 086 Fort.V. 10 12⁴ 2—— 2. Myp.-BK. 7, eerb..Ses. 8 Wiiet. 4 6 Belchebh..8 40 Frki,fl. a.. 3 21 2 uergwerk- Antion ·- Aoch. U An. u.—— 83.5 8 obsohl. Eb.-. 52 Neer ede 2255 201 f„cef 228 21% 4 K Jog. 40% 8½% 247 deem. Sgr.. 59,1 50] Kafw.Salzdetf— rben Berpd. 42.5 1 Berhw. 83 90,20 Kalfw. Wegter. 5 Rh.Graunkonſe 41.8 E Ub 60 70 Tothe. H..8S. V. 12* 19105 es 75 „gw. 1 Mannesmannr. ellus Bergd. * 955 V. K. u. Laurah. 25 22⁴⁸ . Transpord-Aktien. ag-neg— 1 Hordd. Lloyd. 8,78— Baltim.& Ohlse ek, Paktf. 30,75 40 Gest.-U.... 10 industrie-Aktlen. be. Nagn, 40 40 8. Aall..Sd 222 224 Cen Karletagt t2 1025 Nal., 32 32 Sad. Elek.-dee 2,% romn, ets—— Nalbr. Stamm 70—8. asoh Durfl.— 1obam. Aanne,, 7. erd 8 1030 l8 0 ga. Sie 5 Weeen; 8 0 „50 Gayt. Splege!—.„ Goldenderg—— Le, toron 825 Zaſeg eleee 30,0—„ clesheſm 18,50 1 ee 10 1 sege 4 ente e 08s„Leler n. 5 Fele edr.W 3, 3,2 Sergc. Flekt, 207 2060 den, 5g. Vrg.— Aer örem. ii Slah etat, e eee ee 49 82 Aerkekl. 36.6 81..8. Brauldz. 5. Eisbh. Serlin 10 9 amm 138 136, St⸗desigb. ei 37—.6. 8%% ½% 20.5 0 Auanes 40 41 Sreuer Stamm——euteode Jerl. zoktd. Sun:— 35 Sroocha.- 14 13, 06 ch.& Widg. 689 9 Sllstoff 33 33,25 Sron Soblens“— 65 845 àZwolb. „'stadt 3,03 3 Sbestf. Krlang. 4.1 ödck.-. st. Lelnh 2 3 bem. Heidelbg. 18 18,7 LDest Higgurr..—8 Nae% 20% 20,5] tane fune lede e er 72, 12.7] krapkturt of 1 i Hdohster Fbw. 18.3 170 daeg 225 43 ckl ok. A. 4 e eee 5 4 E e de e ger Uileſon 93 2 ganzd Hens ſd 10 langnans. 1 Norůmgs— 23 dening 4 d 2 ,7 kang., Kale. 16,1 132 8. mer——oildschm. Th.— 189 Karief. Hasoh. 9 8. Masoh. 1 1½½ deitzger, 4. 5. 49 Leme, Stistus 2 2 Tan e 85 ſib0 cun, zittiager 16,80 ig 1 Fieia, Sen. 8. ½ Wdelet. 19 Aald à leu, l. 6 38 Kgort Relipe 10 10 aseneſon: 68 7 Hammer Pand. 1960 18. Seagef, Nee 2 272 kapbg.—ante. Euseen 167%8 Crandbd, te 88 8 een 5 1 ſ feddhr.Kupfer.7] keumm, Oite 0 14 Felnon Buli.— 33 derzog. Münoh.81 1J ehmefer580 2 10 ent 5 30½ Altpert Atme 3. 2 Ceon, Kuzeng. 1 11 .Homes— Jotoren dedt— A eſek. u 81„ 8 Er.-A 358 6,2 KotorOverure 22 70 An. Asoh teud 13 1 05 a— Leoke, Fahrig. 7.27 dden. J ſ05 Tong 30 3ʃ5 iederrh 30 30 905575 27105 72 65 de Ad 72— el. Anlen Fal. 3 3½ ſesbben 201 rntten..Aanm Kaye 13 Jaigersserte 20. naen is eFal 874— dadadeinn,/ 5 . Dang— ebinges 9% 10,5 S0b. A Hanas 138 15 kld. 2 205 orzesesse 28½%/ 2 Zohnpr.Frank 1 78 eetenm 32 225 Rein Ab. K Boh. 3 4 aen t. 85 StFr erott rd ſz ſJ een 2 Loh.g Nurad. 30 43 feiootw. Beelz 92 32 Sohe dess s1 8,) 35 rhär Cieferg. 11 39 Vapüsfrelta 1 Herr 3,75.8 Uren Furt. 90 elerald.„ Jol Jerela d. Oele 15Teodeekew. K..4 2½ bet 107 er ee it 18 Ler e 3 85 Jleh. 09.. 5 Faht Oases.25 6½„ Faenn..3 55 ales— 46 Ler-ineenbg. 8 Helldeengs 32 dde I. 10.25 Ler.Utramar. 205 29„ Oftalein 809 1 e ee, Ler eene, 2e Neert 68 825 os ei. ing. 7,5—Kogtl. Hasehst 1% n Stungart 925.25 donr krelverkehrs-Hurse. 1 — klongaber. 350 nattatterwag. Wakes: ene a prises., 50—Idez Söhne 65 7 ————...—..ñ᷑—.—.—.— Isblatt des Einfachere Devisenkurse Von jetzt ab Werden die Devisen in Billionen notiert. Da eine Billion gleich einer Goldmark ist, kommt das auf die Notierung in Goldmark hinaus, ob- wohl diese effektiv noch Sar nicht existiert. Die Verein- kachung ist zu begrüßzen. Dollar, Pfunde, Peso, Ven und Milreis werden je eine Einheit, österreichische und ungarische Kronen je 100 000 Einheiten, Danziger Gulden je 100 Einheiten, alle übrigen Auslandswerte je 100 Einheiten notiert. Berliner Devisen in Billionen Ammtlich G. 1... 1 8 B. 3 Hollangdg 1566,100 1573,900 15,661 15,739 Buenos-Ajres 1435,(00 1455,000 14,35 14,05 BiIissel 15½600 152,400 15,36 15,4˙ Christlania 558.610 561,400 56,11 56,30 Kopenhagen 663 700 666.500 66,37 66,03 Stockhom 1097½ 200 1102,800 10,72 1028 Helsinglors 105,700 106,300 10.57 10,63 Italen 18,500 182,500 18,15 18,25 Londoon 18055,000 18145,000 18,055 18, 145 New Vork 4190,000 4210,000 4Ü,10 4,21 e 176,600 177,400 17.66 17,74 Schweizgz 738,200 73.,18 72,82 73,18 Spanien 330.700 533,300 53,07 53,33 J0Paon„ 1895,000 1905,000 18,95 19,05 Rio de Janeiro 405,000 505.000 0,495 0,505 Wien, abg.. 62,343 M 63,158 M 6,28 M 6,31 M Plagg 122,100 122,900 5,08 8,72 Jugoslavien 56,860 56,140 3,20.30 Budapest. 79,909 M 80.401 M 3,29 N 3,30 M Soffaa 310017 33.083 3,29 3,31 Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal, Pfalz Das 50. Geschäftsjahr der Gesellschaft ist durch die bolitischen Ereignisse des Jahres 1923 überaus stark in Mit- eidenschaft gezogen worden. Die Besetzung der Ruhr führte zu einer völllgen Abschnürung des besetzten vom unbesetzten Deutschland, zur Stillegung des Bahnverkehrs im besetzten. Gebiet und damit zur Abschneidung jeglicher Kohlenzufuhren, so daß die Gesellschaff Mitte Februar⸗ genötigt War, den Betrieb der Raffinerie Franken⸗ khal stillzulegen. Jedoch konnte ein gröberer Teil der für den dortigen Betrieb bestimmten Rohzuckermengen nach Regensburg geleitet werden, wo die Fabrikation im Marz Wieder aufgenommen und bis zur Verarbeitung der diesjährigen Rüben dürchgeführt werden konnte. Ende Mär: Wurden in der Fabrik Friedensau einige hundert Zuckerrübensamen von der Besatzungsbehörde deschlagnahmt. Das Reich hat darauf bislang nur eine geleistel. Vom 18. Juni bis 31. Juli War die Frankenthaler Raffinerie von den Franzosen besetzt. In dieser Zeit wurde ein größerer Teil der Ver- brauchs- und Rohzuckermengen fortgeführt, die, die Gesellschaft als Treuhänder der Zuckerwirtschaftsstelle in Berlin und einiger ihrer Abnehmer in Verwahrung hatte. Das Entschädigungsverfahren, in der zugunsten der Gesamtheſt der Rohzuckerfabriken Deutschlands, sei ebenfalls noch nicht völlig abgewickelt. Der Abschlun per Ende August. 1923, der keinerlei An- gaben über Unkosten, Abschreibungen usw. macht, verzeich- net 192,2 Milllarden Gl. V. 30, Mill.) Reingewinn, Berliner Dividenden- Werte. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: die bekanntlich vorgetragen werden(i. V. 40% Dixidende). In der Bil anz sind bei der Fabrik Frankenthal 439 Mill. Zugang an Gebäuden 856 Mill.„ Zugang an Maschinen und 54 Mill. ½ Zzugang an Wonnungen, bei ler Fabrik Frie- densau 1562 Mill.„ Zugang an Anlagen und bei der Fabrik Gernsheim 1423 Mill.„ Zugang an Aalagen abgeschrieben Worden. An Vorräten werden ausgewiesen in Frankenthal 10,2 Milliarden(i. V. 200 Mill.) 4, in Friedensau 1,8 Md. (23 Mill.)„ und in Gernsheim 2,7 Milliarden(26 Mill.) A. Pas Konto Wertpapiere und Beteiligungen ohne Spezialisie- rung mit.3 Md.(4,2 MiIl.) 4, Kasse und Wechsel mit 09 Nilllarden(0,34 Mill.) J, Außenstände und Bankguthaben zusammen als Hauptaktiv(Papiermark)-Posten mit 4699 Mͤd. (251 Mill.) 4 gegenüber 4526 Milliarden(430 Mill.) Buch- schulden und 20,20 Mill.%(Wie j..) Obligationsschulden bei 235,2(67,2) Mill. Stamm- und 6,72(1,92) Mill. Vorzugs- aklien. Warenund Märkte Mannheimer PFroduktenbörse m. Mannheim, 3. März.(Eig, Bericht.) Die Stimmung an der heuligen Produktenbörse War bei starkem Besuch sehr ruhig. Gegen 1 Uhr nannte man: Weizen, rheinischer 19, mitteldeutscher 20,25, ausländischer 20,50 bis 21,75, Roggen, inländisch. 17,50, ausländisch. 17, Gerste 22,25—23,5, Hafer 15—16, und Mais 20 Goldmark, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim, Von Futtermitteln War Kleie zu—9,50 G% per 100 kg bahnfrei Mannheim angeboten. Für Biertreber verlangte man 12,50 und kür. Malzkeime 13 Gel für die 100 kg ab Verladestationen. Für Welzenmehl(Spezial 0) haben die Mühlen den Preis von 29 auf 28,75 G per 100 kg bahnfrei Mannheim er- mähigt, doch ist die zweite Hand um 0,50 Ge pilliger, zu 28,25 G/, als Abgeberin am Markte. Roggenmehl wWird von der zweiten Hand zu 23,50—23,75 G% offeriert. An der Kolonialwarenbörse wWar die Tendenz stetig. Kaffee Santos 3,70—4,20, gewaschen 4,90—6,20, Tee, mittel 6,50—7, gut—8, fein—10, Kakao, holländischer 2,40, in⸗ jändischer 1,75—2, Reis Burmah 0,38, Weizengrieß 0,37 und Hartweizengrieß 0,42, Zucker 0,90, alles per kg in Gdl. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Die Kurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannnelm ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotlerungen vom 3. März 1924 Welzon, inländisoher 19,5—20 25 Roggenmeh 24.50—24,.75 „ ausländischer 20,50 21,50 Wefrenklele mit Sack 9,00—9,73 Roggen inländisoher 16 50—16.75 Blertreber 10,60—1100 „ ausländisoher 17.00 fonmelasse 0 2 Srau-derste(alte) 22.00—29,50 Wesenheu, lose..5⁰0 neue)——— Rotkleebheu—9— Haler(neuer 18,78 16,00 Lürerne-Klecheu—9— Calter——— Press-Stroh.50—5,00 Mals. geſbes mit Sack) 2 Zebundenes Stroh K.00.— Welzenmenl gasis Sprz. U(ftichtprels) 28,25—28,75] Raps Tendenz: ruhig. General⸗Anzeiger, G m. b. H. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Friß Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. Karl Hügel. des Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanlelhen in Billlonen Prozenten, Stückenotlerungen in Billlonen Mark pro Stück Berliner Ergäünzungs-Kurse. Transport-Aktlen. 29. 3. 29. 3. 20. 3 Schantungbenn 1,—.-Auete,seh. 52.5 53,5 Korad. lloyd 9.8 Alig Lek.Str. 36 38.-Amk. Saktf. 4½ 4½ Holang-Linle. 22.5 22.8 Sud kElsenb.— Iu-Süda. Deoh. 49,25 49,78 Vor, EIbesohlff 5,6 5,6 Zaltimors„, 25 38 Hansa'sohlff 19,.75 19,4 Bank-Aktien. Sankf.el, Wert. 178 ot. Aetat. Sank 29,5 30.,78(Oest. Cred.-An. 0,63.85 Barmerkanky. 4½ 4½ Deutsoh. Zank 14 14,7 Relchsbank. 4.5 Seri. fid. des, 526 33., Ueberseen 9 90 Hhbein.OredtSK. 4,3 ½5 Oom. u. f.2 743 lae, Jommag. 16 18, Sücd. Disconto 14 13 Darms. u..-H. 1½ 5 dresda, Bank.6) ,7 Westdank, 1, 1,3 Altteld,Krodtb 328.8 ludustrie-Aktien. Aogemul Fabr., 47 476 Badlech. Anlun 22 2ʃ,75 Br.-Besigh. OeI 37 386 8* N e 13075 13 7³ üe 22.0 2202 ayr. Splege„ J uder. Elsen .-A. f. Anliin 13,7 11 1. 26,75 27 On. Griesneſim 13,5 18,50 Alexanderwk. 4 40Sergm. Glentf 20,5 2 ,5 Chem, Hoxgen 75 28 Alig Klektges. 13, geſ. Ach., Medh. 11,75 11½6 Ohem, Weſler 19,7 19,73 Ale. Forti. Lem. 67 SebKarfe-ind. 116,7 14 Ghem. Gelsenk. 118 ſ18 Am. Ales.& 00..8 Bri Naschbau 20 19.63 Obem Albert 70, 69 Anglo-.-Aung 30,5 Serzeligs Berg 12,25 13 Dalmlermatot. ,5 57¹ Aahalter tosie 20 Sing Aüraderg 38 37 Dessader dag, 2,30 26.J6 nnener d9e 2 ,5 Sischarokhütte 1 69Otech. ⸗ Lurng 60. 57 L 7 br. Böhfer 00. 53 outsgh. Er — Leck. 28,%8 38,0 Sraun. u. Srik. 38,7s 47 1 5. Gadetahikg..7 6, eutsode Na.Ueſerungen It 2, Aefseng. Ag%, 67 85.7 bisoß. Kaltek. 68,8 64,78 lokt..Kraft 12 7% gelsenk gußst 30 3 40, Hasohis, 8. Elebach 4 80. 4 4 Jensche 30 30 D. Stelnren 3 15/Smalue Ulrieh 9 9, germinlaß.3. 15/, 14 Deutsod. Gotes 9,.5 Earingerf liter 2) 20,5 Kerresh. Glas 3 53 Disone. Aiseah. 1 5 9, FCsohW. Bergn 9⁵ 9ges. f. el. Unt. 11 17 DonnersmergR 1 145 Faber Bſelelfft ½%—goldsohm. Th. 19.3 13.7 erd. 27 20 28 Fahſ.List 4 o%% ,6 arepg. Werke 9 8 Düsseld.Alsen. 15,83 15.5 Feigmunl.. 7,8 7,35 Aritzn. Nasoh. 40 4⁰ Dynamit dedel 10,65 10,3 Felten 4 Aulfl. 33,28 31,25 debr Urobmaan 6,3 6,5 Sökard dneeh. 290 27½ f. Feister. 5 5ran& llfiag. 121 8 2⁰ Elsenw. NHeye: 5/,5 Füohs Vahgon 2, 2. Hagketh. Draßt Elberf. Ferben 2 Vorz. 7, 90 alle Aasohln. 27,9 27.5 do. Kupfer 4 3 Tudw. danz 2 3 Hammers, Sp. 20.1 20%½ an. H. IgesN besönEuN 57 5Kötcnerworte 7Z 335 Hann. Wagzen. 1 2 Hobenl. Werke 4 44e. n. Knorr 100 10 Hanses—— 2 Fhlt. Nolzmann 4. 4. Koin Rottwell. 122 1 Heg, Wien um. 27 15 Horonwerke 10, gebe, Köriſag 13 13.75 Hafkert HegwW, ſ. Humb. Masoch. 34 43 Koum.& Jeure. 26.6 37½8 Hargen. Bergb. 68,6 M. G. W. Kays. 60.5 65 Kosthelm.Zell. 25.5 28.5 Harim. Haebhb. 8,6 6½/5 lise Bergbad 29 29,5 Kraus à 00. 9,58.15 nHeokmann—. Jaudel à 0o. 10,9 10,8 Kyffhäus. Hutt— 15 D 35 35 Junghaus 770 13.9 Lahmey. 4 60. 18 10,9 uite 8edis Forzel. 17.1 18.25 Caurahüe 22½/5 24 Miad.& Auter 13½ 1 1„Ascberel. 23,3 20,5 Uind. klemsobd. 11 10 Mlesok Kupfer 4, arier. Aaech. 6. 6indenveeg 60,25 60 Mirsohdg. Lel, 385 5 Katto w, Sernb. 55,4 571 CarlLIndstfrom 27 28.5 nöobet. Farbe 17½% 17[C. 1. Kemp.50 2,23 Lingel Sohukt..5 4,8 Uiade 7 Nefan r Ait degest 5 5 n Fradntont 40 %& 0% 3½ 3ʃ, Sbtorenden? 38 37, fheln Cbam 13 13,9 T. Lorgat 3 4 Alnidelm derg 75 161 An, Aasoh.Led. 8,3 6½75 .edemt, 19 18.5 drl. 7 8 Aheln. Slekte. 136 139 Tüdensakel! 6 8 Tiedtade. Kol. 6½5 62.5 fd. Aetall. V. 138 12.6 NN 715 Abedd, Wollk 8572 89,27 Akein, Bebelst 3 Aagires Ad. 4 Gdonl. E6 30 32 Rbeganta Ohn. 10 Taneemanes 1 47 40. Eisenladst. 35,30 3½ Rhelnstab 12⁰0 manetels 136 1. d0. Kokewerk. 68,9 71.5 Kledeck Kont. 94 Narkt Kübin 05 Loeenst. Noppe! 21.2 Romdaek Rütt 30,0 28 Aazimillaseag 6.5 Fndafz deroh 42,30 4 fRostz. Braunk. 22 86 Lon, Web. Liad. 12 13, FPöge l. 5 Hosſtz. Tuckerf 51 5153 F Seeinds 22 22 aalngeb. 10) 13,20 18, Aütgereserke 2 234 nerkur wWelſsw 26 4, fleſanelz Fap, 11. 16,75 Sachsenxerk 33 344 8. Töckid. Jonſff. 202 2 Jt /. 4 25 Secoti 27 2% Teteck. Hern 7is 778 be. Uitameris 2 3½ düg Lepsess% Tdabe ee, betel Feg d. 4 ½ Hoßnd. KSalszet 1475 145 Tüörk Tanak— Iogtia. Rasoh. 9 Sokuok.& G0. Unlon-Gfsbere! 1½ 12,1 Wand. Werke, 1327 1½5 Sſemens 6l. 22., 2. Ualenwerke. 16 15,75/ Veser Akt.-Ge. 1627 19.75 Jlem. KMaleke 515.5 Larzig. Fapler 10,01 9estsregeln 43 32.5 Aanef A. U. i3 135 Vor. 31. Frxf.Au. 825%½[Wesik. Slsen. 30,3 Siettia, Valxan 3,8 33 J. Gb. Cparittb. 25, 28 Alesloon fon.. 29 27% Stochekemng 70 s—. b. Niotel, 8½ Aitene an. 47½ * 32 82V. Glangeto 50 63 0 NI. 155 275 Stoſb-Zlethne 45 15.5 46 Harzerken 4 225 Telletoff. Wbot J5.88 Sdad, Immobli,.s 8 Sobdnt. 8. K. 375 35 otsoh Austral. 52.5 62.5 grusohwlts Ten.1 6,9 Woting Fort 30 29.5 .-C. f. Vetkw. 36,5 32.5 Heckmann 69,5 75[Wolf Buokau 14,3 14,5 Alfid. Delligeen 4,7 4½ Ootisohe Görs. 12,8 13, Wissener net 17.15 16 Ammendo.3 7,25 üskforthfoht. 2,5 2,5 Bad Kohlenanl. 1½ 12.3 Berl. Guben hut 37 35Saſzdetfurth 31.5 3475 Oür ener Retall 114,8 14.5 Donoordle Spl. 5 5 Soheldemandel 30,5 37[Otsoh.-atl. Tel. 26,25 4,75 Deutsch. Kunst 2,8 24 Segell Strumpt 4,2 3,8 Wederelzittaa 1 11 debhard 4 00 9,6 9,75 Teſobgräber.8 4flender Brekb,.8 6 Hebrübedhardt 29,5 31 Tpörl Oel: 106 10,3 Wiſnmsb.Eulau 8,75 9,5 doths Waggon 5,4 5,7J Thüring. Sallne 23 29,5 Kolonſalwerte Deteoh-Oetafr. 6 7551% NHexlkaner— Itussenbank.1 825 Leu-Aulnen 3,1 7,67 4½% Nex. B. A.— Ibdaeutsohe petr 29,25 Otavl Uin. 27%0 3%% Tebuantep. 33 32 Pomona.—— gouth-West—— 1½%% do—— IHeldburg 65 3% Nenlkaner—IFeterad. int.H.—., enz-Hotor 9 63,75 Berliner Frelverkehrs-Kurse. Adler kall 39 39 Hoobfrequenz 17½ 18 Ronnenberg——— Api, Alig. Pir.-l. 73 36 int. Ftr. Un. Ipu ALobel à 0d0. 11½5 10% Becker-Kohle 10,75 11 Krügershall. 13 10.5 loman Salp. 22 22 Beoder-Stadl, 10,7/5 11 Leyer Terti%25 audsee Postp. 18 20 Dlamond 20 2ʃ,5 Aufdenth. Pap. 025.5 Ufa 10,75 10,25 Berliner Festverzinsliche Werte. a Relchz- und Staatspaptore. 29. 3. 2 3 Vollarsohktae— 1%% Preub. Konsols 0f89.376 oldanleſne 4ů⸗ 42] 3% do. d0. 0,620 0,625 Relohssohatte IV-W.——% Sadische Anfelne— 5 do. VIIX.082 0,060 3¼% Sayer Anlelhe 025 00³5⁵ G0. 192rrr——% Had.Kohle ganleſh.— 5% Otsoh. Relohsanl..,113 0,110 5% Preub. Kallanlelhe—— 4% d0. 40..525 0,525 do, Roggenwertanl.—— 3/% d0. 0..370.362 5% fogjenrentenbank—. „ d0 40.— 17¹ 94 e—— 4% Preub. Konsols 0,40 0,450 Landsoh, Roggen—— Auslundische ſtentenwerte. 29, 3 20 3. 4¼% Osstr. Sohatra. 7·5 7,5% U. St.-Rt.doldrente.25⁵.9 4%(40. Goldrente 11 11 3% d0, Kronenrent 1. 171 4% do. oonv.ftente 0,8 08 7%.-U. Staatsb. alte 9,5 95⁵ 4% do. Silberrent.— 13% do. IX. Serſe(7)—— 4% do, Paplerrent.—.9 4% do, Goldprloeltat.5 35 4% Türk. Admin.-Anl. 8.52.60% Sudòst. ESb. a. f—— 4% do. Bagd.-EAleb. 13.9 12.5.50% do. noue Prlof— 7— 4% do. Bagg.-Eiob. l 110 1,78 3% do. Obilgatlonen—— 4% do. unfk. Antelbe—— 1%% Anat., Ser, 15,75 15 4% do, K0llob. V. 1911 11.75 10.5%%½%% 4d0., Serde 1 11456 1 40.400-F00.-L06. 25,6 28,5%0% do., Serle I1l 10 1 %% U. St.-Rt. v. 1913—— %/% de, do. v. 191 4⸗0 4¹ Frankfurter Festverzinsliche Werte u) Inlündische 3. 80 29 3 Hollarsohütre.— Freub. Konsols 0,450.45ů0 Goldaalefne——%%„*—— 4½% NMannk. von 1914—— 3% Preul. Konsols.375.585 4% 1 812 er 0 7* 2 8255 25 3½0 1904%/—% Gad. Anl, von 1919— 5% back 0,112 0,1 3½½% Bad. Anl. abg.— 0,57 Seee e eee e zoh.Relchsanl.— 0.-Anl. ee— =%. ſ.550 0525 5% l. Relchs-Sohatza.* 12 0—— %% IW. u. V. do.——% Bayr.-Fl. Els. Prlor— 2— %%.—IR. do. 7 2 7 do.—— 4%.Sehtzabteanl.08 4,8.7 40 essen v. 99 u. 06—— 4% do, do. 1912=%%h„ abgest. 2 0,00 Sparprämlenanl. 1919 0 10 9,„178 3% 1.4¹⁰—5 85¼ Preub.Schatzanw.—% Skohs. St.-Anl. v. 19—— 0 0.——% do. Rente—— 4% Wuürttemb. k. 1915—— Wertbestündige Anleinen din ahenen das Stlok) 5% Bad. Kohl.(pr. To,)——%/.Kan tbr. 100 Kf)—— EI un Billionen% da 3. 8 20. 3. %% Hr, Honop. 1097——1% Turk. Bagdad.!—— 4½% Ust.St.-.v. 1913*—1 p„ 1 1 12, 12 %% do. Sohatzanw. 75 4% Ungar. doldrente 7 6,75 %% do. Sſinerrente 175 15 4% d0.St. Rte.. 1810 7 65 4% do. Goldrente— 11/3½¼U% do. St. fite. v. 1897—— 80% do, elnh. Rente 7,50—% Mexikan. am. inn.— 4% Rumänlen 1903.——14% 5 Gold—— 4½% do. Gold. am..1 9,754¼%„ lerig. Anielh.—— 4% do. am. Rt.-Verw. 2 21% Tehüantepeo—— 6. Seite. Nr. 106 Amtliche Bele inntmachungen Die an e des Reichsmietengeſetzes und der dritten Steuernotwerordnung betrefſend. Mit Wirkung vom 1. März 1924 iſt anſtele der bisher allmonatlich veröffentrichten Hundert⸗ ſätze für die Mieten, die Bekanntmachung des badiſchen Arbeitsminiſters vom 26. Februar 1924. Staats sanzeiger Nr. 48 vom gleichen Tage. maß⸗ gebend. Hiernach kommt für März 1924 der Satz von 35 v. H. der Miete vom 1 Juli 1914 für die Gemeinden Schriesheim, Neckarhauſen, Ilves⸗ Neeree Kirſchgartshauſen und Sandtorf 5 Mannheim, den 29. Februar 1924. — Badiſches Bezirksamt— Abt. VI. Steuerzahlungstermine im März 1924. 1. März: Gebäudeberſicherungsheiträge 2. Drittel. 1.„ Börſenumſatzſteuer für den 24. bis 29. Februar(Nachzahlung). 1.„ Obligationenſteuer nach§ 21 Abſatz 1 der 3. Steuernotverordnung. Schon⸗ friſt 1 Woche. 5.„ Lohnſteuer für 21.—29. Februar. Keine 5 Sn erſi herungsſteuerabſchlußzahlung Obei Kjährlicher Abrechnung). muge beete zablungen. Schon⸗ riſt Einkommenſteuervorauszahlungen für Einkommen aus dem Betrieb eines Gewerbes, ſoweit monatliche Vor⸗ anmeldungen zur Umſatzſteuer abzu⸗ geben ſind. Schonfriſt 1 Woche. 10.„ Ebenſo Körperſchaftsſteuer ⸗Voraus⸗ zahlungen. Schonfriſt 1 Woche. 15.„ Lohnſteuer für.—10. März. Keine Schonfriſt. 16.„ Börſenumſatzſteuer für März 24.„ Boörſenumſatzſteuer für 16—5 März! Nachzahlung). . Lohnſteuer für März. Keine Schonfriſt. 91.„ Verſicherungsſteuer für Februar(bei monatlicher Abrechnung). An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird die Zahiung erſt nach Ablauf der Mahn⸗ oder Schon⸗ friſt geleiſtet, ſo wird die Schuld beigetrieben unter Anrechnung von 5 v. H. Verzugszinſen, die Lohn⸗, Einkommen⸗ Körperſchafts⸗ und Umſatz⸗ ſteuer unter Anrechnung eines Verzugszuſchlags von 5 v. H. für je angefangene 15 Tage. Mannheim den 1. März 1924. Finanzamt Stadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. Finanzamt Neckarſtadt Konto 78 845. Weinversteigerung Am Mittwoch, den 5. März 1924, mittags 12 Uhr unmittelbar nach der Versteigerung des Winzervereins Gönnheim zu Gönnheim bei Bad Dürſdcheim (Haltestelle der Rhein-Haardt-Bahn Ludwigshafen- Bad Dürkheim) im Saale des Gasthauses,Zum Lamm' von Konrad Blaul, versteigern Legelmigte Meinproduzenten von döngheim ca, 16000 Liter 1923 er Rotweine ca. 600„ 1921 er ca. 2000„ 1922 er Portugleßer (weißgekelterh ca. 3000„ 1922 er Weißgweine ca. 1000„ 1923 er 1 Probetage am 29. Febiuar zu Göunheim im Gasthaus„Zum Lammé, sowie am Versteigerungs- tage im Veisteigerungslokale.— Weitere Auskunft und Listen durch flerin Konrad Uhrich in Gönn- heim, Fernspr. 153 Amt Bad Dürkheim. 1796 7 Statt Karten! Friedrich Rapp Else Rapp geb. Lauinger Vermählte Maanheim, 4. März 1924 Mollstr 12 1990 iüihr Immefiche In ler Crerachat. ist eine gute Beheirschung der „Modernen Tänze“ undedingt erforderlich. Die*1962 Tanzschüle J. Sündebeek L. 8, 9 Mannheim el. 2676 lehrt gründlich, in wenigen Stunden alle modernen Tänze, in Kursen Gesellschalts- weise und ungestörtem Einzelunterticht zu jeder lageszeit Neue Kurse beginnen am Montag, 10. März, abends 8 Uhr. Vorherige Aume dung erbeien . aflanl-ement unter Syndikatspieis Backsieine Bachziegel sowie sämfliche anderen Bau- maderisiien einschl. Nolz liefert preiswert 1804 Tlch d..h fa 10 U. Reideinere 812 Gold-. Silberwaren. Uhren jeden Artl, Alpacea- silber Likör- Service zꝛc ſehr preiswert! 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