g. 7. März Nera aen 5 preiſe: zu manndeim und Amgedung vom 6. bis 100 bei 5 24: 80 Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher derpfuchten Wiend edt Jenoerung der wirtſchaftlchen verdültniſſe 2 — werdende oreiserhöhungen anzuer. ennen. poſte Handeim kü6. 2. er 17800 f de.— Saupt zeſchaftsſtelle 6.— Seſchäfts⸗Nedenſtelle Neckarſtadt, Walo⸗ 70 Fernſpr. Ur. 7031 1002, 7938, 7038. 7968. Telege.⸗ör. lanzeiger mMannheim. Erſcheint wöchentlich zwöifmal. lagen: Der Sport vom 8 ſnnent Abend⸗Ausgabe onntag— Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und 282 2 52 Um die Militärkontrolle bder Inhalt der Note über den Beſchluß der Botſchafterkonferenz zug auf die Fortſetzung der Militärkontrollkommiſſion durch ein es Garantiekomitee iſt heute vormittag durch Drahtmeldung der Iner en Botſchaft in Paris hier bekannt geworden. Wie ein Ber⸗ lanmeittaablatt berichtet, deckt ſich der Inhalt der Note mit den igewordenen Mitteilungen aus Paris. Die Note ſei in dor hal höflich gehalten. Da einzelne Stellen noch ungenau ſind, und b nachgeprüft werden müſſen, wird eine Veröffentlichung der hicht por heute Abend zu erwarten ſein. ie„Times“, die„Daily News“ und der„Daily Telegraph“ ſen heute darauf hin, daß, wenn Deutſchland nicht ſich dazu ent⸗ en könnte, die neue Militärkontrollnote der Botſchafterkonferenz eiſte verſohnlichen Entgegenkommens zu beſprechen und anzu⸗ men, man ſich von engliſcher Seite nicht länger dagegen ſträu⸗ andde⸗ daß der bisherige Kontrollapparat, der ſo koſtſpielig zund Anlaß zu ſoviel Reibungen gegeben habe, in Zukunft auch rhin ſeine volle Tätigkeit ausüben werde. 1813 Die Sachverſtändigenberatungen Der erſte Sachverſtändigenausſchuß der Reparationskommiſſion ie der„Petit Pariſien“ mitteilt, geſtern in einer Vollſitzung rüfung derjenigen Mittel begonnen, durch deren Anwendung üſchland Reparati nszahlungen vornehmen könnte, ſchon bevor Lage des Reichshaushalts beſſer geworden ſei. Insbeſondere der Ausſchuß geprüft, ob für dieſe Zahlungen ein Teil der emalen Anleihe, alſo auch während des Moratoriums benutzt aleit. kann. Augenſcheinlich ſolle ein Teil der internationalen 5 he an die Reparationskaſſe abgeführt werden. löttermeldungen zufolge, erklärte der Vorſitzende des Sachver⸗ igenausſchuſſes Me Kenna geſtern in einer Rede, in der rationsfrage ſcheine endlich Ausſſcht auf eine vernünftige Rege⸗ n zu beſtehen. Me Kenna ſagte: Ich glaube, daß die Welt die iche, aber wichtige Lehre erkennt, daß unſere Politik nicht durch „was wir wollen, ſondern durch das, was prektiſch möglich , erecht werden muß. Seiner Anſicht nach wird nunmehr der in aus den größten Schwierigkeiten gefunden werden. Zur Unterhaus-Rede Tlond Georges Die geſamte Londoner Preſſe beſchäftigt ſich heute mit 5 geſtrigen Unterhausrede Lloyd Georges. Mit ziemlich großer mütigkeit wird die Rede Lloyd Georges unter⸗ chen. In mehreren⸗Zeitungen wird zum Ausdruck gebracht, einſeitigen engliſchen Opfer an Reparationsloſten und Schul⸗ Aſprüchen aufhören müßten, und daß Lloyd George mit ſeiner laſſung über die engliſche Revarations⸗ und Europapolitik die Awiegende Mehrheit des engliſchen Volkes hinter ſich habe. Iuders wild der Satz hervorgeahoben, daß die engliſche Regie⸗ 1t. ſich zum Führer gegen die Repaxationspolf⸗ der n euen engliſchen Regiesrung aufzuwerfen mit decgeſchrei: Keine weiteren Opfer für die europäiſchen Pro⸗ lilte, weſin die Alliterten nicht bereit ſein werden, Opfer in gleichem Mende zu bringen. N8. Geſtern nachmitiag ſtattete der engliſche Botſchafter in Par!s, ſier 2 we, Poincare einen ziemlich langen Beſuch ab.„Petit Pari⸗ Aglaubt zu wiſſen, daß im Laufe dieſer Unterredung haupfſäch⸗ über die Lage in der Pfalz geſprochen worden iſt, denn Ni 33 unden die dortige Lage gehabt habe, ſe. noch nicht ver⸗ eſddie aus Paris gemeldet wird, wird in dortigen unterrichteten ermgeſetze in mehreren Punkten auf ſcharfen Widerſtand geſtoßen edage ganz ähnlich geweſen iſt und daß trotz der Ablehnung Der⸗ 10 mutung Raum, daß die Dinge diesmal einen ähnlichen Ver⸗ Miniſteraustkrift der Iweien ſeiner Miniſterkollegen und von fünf Deputierten aus 2 8. Aus dem engliſchen Unterhaus egen die Ermäßigung der deutſhen Ausfuhrab⸗ punkt der Debatte bildete eine äußerſt heftige Rede Lloyd lebhafte Beunruhigung, die die britiſche Regierung vor einiger Lunden. NN 7— a dDie Lage im franzöſiſchen Senat en die Situation im Senat, in dem bekanntlich in der ver⸗ enen Woche die von der Kammer verabſchiedeten finanziellen nichtſehr kritiſch angeſehen Man verweiſt darguf, daß in der Frage der Wahlrechtsreform ge durch die Kommiſſion das Plenum des Senats dieſe ſchließ⸗ mit einer geringen Mehrheit angenommen hat, und man gibi 10 r Mieehnen werden, da der Senat wenig Meinung haben diirfte, e jetzt eine Kabinettskriſe zu provozieren. . er Miniſter für das öffentliche Geſundheitsweſen Paul dn aufß bat mit Rückſicht auf den vorgeſtern erfolgten Ausſchluß Aekaditalen und radikal⸗ſozaliſtiſchen Partei ſeinen Austritt aus 12 Partei erklärt. SGioegen die Herabſetzung der deutſchen Ausfuhrabgabe konſervative Abg. Samuel brachte im Unterhaus einen An⸗ e Ein liberaler Abgeordneter ſchilderte die Schäden, welche sfuhrabgabe den engliſchen Importeuren gebracht habe⸗ Den arges des ſich ſcharf ge 8 28501 de Abgabe 87 4 egen die Ermäßigung r Abga Fade⸗ Er erklärte, daß er auf allen Konferenzen ſtets der Ueber⸗ ag Ausdruck gegeben habe, daß man von Deutſchland nur in don Sachleiſtungen und Abgaben, die in allen Ländern auf die br gleichmäßig erhoben werden müßten, Reparationen er⸗ n könne. Es ſei daher verhängnisvoll, daß England am Vor⸗ 8 einer neuen allgemeinen Auseinanderſetzung über die Reparg⸗ beſtage ſih dezu entf Aoſſen habe. die Abzabe vr⸗emuaeben. die 11 nenmbrächte. als den Franzoſen und Belgiern die Ruhrheſeſſung. Veßziezich. Italien und Belgien beſtänden rückſichtslos auf deulſchen Nache ittungen, während England einſeitig Deutſchland Konzeſſtonen Schatzkanzler Snowden erwiderte, die Regierung habe inigung mit Deutſchland herbeigeführt, um die Schäden. die amih Importeure erlitten haben, in Zukunft zu leanen und der Kündiaderten deuſſchen Zahlungsfähigkeit entgegenzukommen. Voll⸗ 9die Abgabe aufzugeben, habe ni⸗cht in der Abſicht der Regie⸗ Jah gelegen, um nicht eine Waffe zur Erlanaung von Reparations⸗ de Nau aus 75 Hand zu geben. Die zen Reparationsfrage wahrfseinlich, und die Angelegenheit der Ausfuhrabgabe wür einen Teil der umfaſſenden Frage bilden. Die ſetzige Regelung Egbn 150.000 Pfund Sterlin monatlich ein Die Annahme von einem dis Len 800 500 Pfund im erſteren Faſle ſei abſurd. Bieſe Konſerwativen brachten im weſteren Verlauf der Sſtzung als teinen Antrag auf Kürzung des Budgeis ein, der aber abge⸗ wurden. Snowden bat das Parlament, die furzfriſtige vorläu⸗ in nöchſter Zeit' ſei üor lich endlich entſchlſeßen müſſe, die engliſchen Intereſſen unde rüche zu vertreten. Wie es heißt, habe Lloyd George die Wiederaufrollung Goloͤnotenbank und Reichstagsauflöſung Berlin, 7. März.(Von unſ. Berl. Büro). Von zuverläſſiger Seite wird uns unſere Auffaſſung beſtätigt, daß es ſich bei der Ver⸗ ſchiebung der Auflöſung nur um Rückſichten auf die Goldnotenbank gehandeit hat. Die Regierung hatte keine Neigung, ſchon wegen der Wirkung auf das Ausland, die Goldnotenbank auf eine Notverord⸗ nung aufgrund des§ 48 zu ſtüßen. Ueber den Termin der Neu⸗ wahlen iſt indes noch nichts beſtimmt. Im Augenblick iſt es noch nicht einmal ſicher, ob nicht doch noch im April g⸗wählt wird, obwohl im allgemeinen Einigkeit darüber herrſcht, daß der 6. April ein zu früher Termin ſein dürfte, zumal nach der überraſchenden Stellung⸗ nahme des beſetzten Gebietes, wonach im ganzen beſetzten Gebiet die Neuwahlen ſetzt gleich vorgenommen werden ſollen. Die weitere Ausſprache im Plenum Nach dem Beſchluß des Aelteſtenrats, der ſich heute mittag um 1 Uhr mit der Geſchäftslage beſchäftigte, wird heute die zweite Rednergarnitur mit der allgemeinen Ausſprache zu Ende kommen. Morgen Samstag wird keine Plenarſitzung abg halten, dafür wird der Reichshaushaltausſchuß ſich mit der Goldnotenbank beſchäftigen und es iſt zu erwarten, daß Reichsbankpräſident Dr. Schacht ausführlich die Richtlinien dieſer Goldnotenbank votra⸗ gen wird. Am Montag ſoll die 2. und 3. Veratung des Haushalt⸗ geſetzes ſtattfinden und hierbei die heute mit der zweiten Redner⸗ garnitur abgebrochene allgemeine politiſche Ausſprache fortgeſetzt werden. Am Dienstag wird der Geſetzentwurf über die Geldnoten⸗ bank und das Poſtfnanzgeſetz in erſter Leſung zur Beratung ſtehen. Es wird gehofft, am Mittwoch und Donnerstag dieſe Beratung in zweiter und dritter Leſung zu Ende zu bringen. Damit hätte der Reichstag ſeine Arbeit beendet. Die demokraliſche Reichstagsfraknion Reichstagswahlen geſprochen wurde. Die Fraktion war einmütig der Auffaſſung, daß der Reichskanzler dem unerfreulichen Schwebe⸗ zuſtand alsbald ein Ende machen müßte und daß die Reichstags⸗ wahlen mit größter Beſchleunigung vorgenommen werden ſollen. Wenn vor Oſtern nur noch Palmſonntag als Wahl⸗ tag zur Verfügung ſtünde, ſo wäre in einer Beſprechung mit den anderen Fraktionen darüber Klarheit zu ſchaffen, ob nicht aus⸗ nahmsweiſe am Samstag und zwar vor Palmfonn⸗ tag gewählt werden könne. Eine Hinausſchiebung der Wahlen über die Karwoche hält die demokratiſche Fraktion für außerordent⸗ lich unerwünſcht. 5* Berlin, 7. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstag ſprach heute als erſter Redner vor leeren Bänken der Reichsernäh⸗ rungsminiſter Graf Kanigz. 2 4 22— Der Konfikt in der Anilinfabrik Nie Lage erneut bedrohlich In den heutigen Vormitſagsſtunden verſammelte ſich wiederum eine größere Menge vor den Toren der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ abrik. Ein Teil derſelben iſt durch das Frieſenheimer Tor in die Fabret eingedrungen. Auch um das Haupttor ſcharen ſich große Mengen von Ausgeſperrten. Die Haltung der Menge iſtbedrohlich. Ausſchreitungen ſind bis jetzt nicht bekannt ge⸗ worden. Die Lage in der Anilin⸗ und Sodafabrik iſt nach wie vor bedrohlich. Die ſehr erregte Menge hat nunmehr das Haupt⸗ tor eingedrück und ſteht vor der Sperre. Durch die Demonſtranten werden die im Bau l(Direktions⸗ und Verwaltungsgebäude) befind⸗ lichen Beamten ſowohl durch Zurufe als durch telephoniſche mrufe aufgeforderk, das Gebäude zu verlaſſen, widrigen⸗ falls dasſelbe in die Luft geſprengt werde. Die in den Fabrikhof eingedrungenen Demonſtranten wurden durch inzwiſchen eingetroffene Franzoſen wieder heraus⸗ geworfen. Die Demonſtranten haben die Parole ausgegeben, heute mittag einen Zug nach Oppau zu unſernehmen Zweihöhere Beamten der B..F wurder heute mittag gegen 12 Uhr in den Straßen des nördlichen Stadtteils von einer Rotte junger Burſchen, die mit Prügeln, La:tenſtücken uſw. bewaffnet waren, angegriffen. mißhandelt und ſchwer verleßt. Die heute morgen durch das Frieſenheimer Tor in die Fabrik eingedrungenen Demonſtranten halten ſich dort z. Zt. guf. Entgegen den Betriebsvorſchriften wird von den jungen Burſchen geraucht, ſodaß wegen der im Werk lagernden großen Benzolvorräſe nicht uur für die Fabrik, ſondern auch für die umliegenden Stadtteile Brand⸗ und Exploſionsgefahr beſteht, die umſo größer iſt, als das Waſſer⸗ werk ſtilliegt. Die franzöſiſche Gendarmerie hat bis jetzt ohne Erfolg verſucht, der Feuerwehr Zutritt zu der Fabrik zu verſchaffen. Z. Zt. befindet ſich eine franzöſiſche Pa-rouille am Haupttor. Die Bürgermeiſterümter von Ludwigshafen und Fran⸗ kenthal haben im Hinblick auf die ſchwere wirtſchaftliche Kriſe die durch die Vorgänge in der Anilinfabrik droht, veranlaßt, ſofort entſprechende Schritte bei den zuſtändigen Stellen unternommen. In Telegrammen an die Regierung der Pfalz in Speyer, an das Sozial⸗ miniſterium in München und an das Reichsarbei'sminiſterium in Berlin wurde unter Hinweis auf die Gefahren, die aus der Be⸗ triebseinſtellung erwachſen können, dringend gebeten, vermit⸗ telnd einzugreiſen. Eine Richtigſtellung 1555 Direktion der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik teilt uns mit: Im zweiten Morgenblatt der Frankfurter geitung“ ven heute ſind Notizen über die Vorgänge bei der Badiſchen Anilin und Sodafabrik enthalten in deren dritten Abſatz vollſtändig falſche Angaben gemacht ſind. Die bei der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik— 59A5 Löhne ſind von dem Arbeitgeber⸗Kartell der ſchemiſchen Induſttie gemeinſam feſtgeſetzt und dieſe Tarifſätze werden von keinem anderen Werk in Ludwigshafen übertroffen. Entgegen den falſ hen Darſtellungen der„Frankfurter Z itung' iſt der kalſächliche niedrigſte Wochenlohn Mk. 25.76 bis Mk. 29.12 e nach der Tätigkeit des Arbeiters. Die Handwerker verdienen 31.28 bis 33.22 Mk. Dies ſind die bisherigen Bezüge für achtſtündige Arbeite⸗ zeit, die ſich natürlich bei der neunſtündigen Arbeitszeit ent⸗ ſprechend erhöhen. Durch Prämien und Akkordarbeit verdienen die meiſten Arbeiter mehr. der Frankenſturz ren Der„B..“ wird aus Paris gedrahtet, der geſtrige Wochen⸗ alisweis der Bank.von Frankreich mit der Angabe, daß der Papiergeldumlauf um rund 1 Milliarde geſtiegen iſt. hat ein nachbörsliches Steigen des engliſchen Pfundes bis 108 zur Folge gehabt. der Dollar erreichte den Kürs von 25.10. London, 7. März. Das Unterhaus hat mit 240 gegen 170 egelung anzunehmen.* der engliſche Handel auf die Dauer leldtragende Teil bei Fortdauer der Verhältniſſe ſein müſte, Labgaben beſtätigt. Stimmen das Abkommen über die Herabſetzung der Reparations⸗ Gadiſche Neneſte Nachrichlen hielt heute vormittag eine Sitzung ab, in der über den Termin der Berkeaufspreis 10 Soldyleunig 1924— Nr. 114 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung dro ein⸗ ſpaltige Kolonelzelie ſüß Rugemeine Rnzeigen.40 Solomitre Reklamen 2,— Solömark. Far finzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung uber⸗ nommen. Höhere Sewall Streiks. Oetriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpeuchen ür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Rufnahme don in⸗ zelgen. Ruftr. d. Fernſpr. obne Sewähr. Gerichtsſt. Mannbeim, Mannheimer Muſik-Zeitung— Welle und Schall n Der Wiederaufbau Geſterreichs Ein neues Sanierungs⸗Programm Wien, Oeſterreich iſt zum Vorbild geworden. In Wien ſtudiert man jetzt die Kunſt, Staaten, die dem Untergang geweiht zu ſein ſcheinen, zu reiten, auf ſichere Grundlagen zu ſtellen. Wer hätte das vor etwa zwei Jahren gedacht, ja auch nur für möglich ge halten? Faſt alle in Betracht kommenden Kritiker und Fachmänner waren guf Peſſimismus eingeſtellt und ehrlich davon überzeugk, daß die kleine Republik dem ſicheren wirtſchaftlichen Untergaug geweiht ſei. Wer anders dachte und ſeine zukunftsfrohe Meinung öffentlich verkrat, wurde faſt als Phantaſt geſcholten. Wie ber⸗ einſemt blieb der leider ſo fruh verſtorbene Dr. Wilhelm Roſenberg, der nieht müde war zu verkünden: Oeſterreich über alles, wenn es nur will! Unter dieſen Umſtänden nahm man die Genfer Verein⸗ barungen vom Oktober 1922 mit ſehr herabgeſtimmten Hoffnungen zur Kenntnis. Die Hilfe des Völkerbundes wurde zwar dankbar begrüßt, aber bloß wie die Rettung aus einer augenblicklichen Lebensgefahr und nicht wie die Rettung an ſich. Nun jedoch iſt die eine Hälfte des Weges zur Sanierung ſchon zurückgelegt und der Reſt der notwendigen Arbeit läßt ſich bereits mit Klarheit über⸗ blicken. Heute weiß man, daß man das geſteckte Ziel erreichen werde; niemand zweifelt, niemand rechnet mit einem Erlahmen der Kräfte. Allerdings ſteht feſt, daß einige Aenderungen des im No⸗ vember 1922 in Wien mit den Abgeſandten des Völterbundes ver⸗ einbarten Reform⸗ und Wiederaufbauprogramms“ notwendig ſein werden. Aber ſie berühren nicht das Weſen der Dinge. Ds Genfer Werk hat ſich zwei Aufgaben geſtellt. Die öſter⸗ reichiſche Hährung ſollte vor dem Zuſammenbruch bewahrt und das Budget der Republik in Ordnung gebracht werden. Das eine wie das andere iſt gelungen. Die öſterreichiſche Krone gehört ſeit dem Herbſt 1922 zu den ſtabilſten Währungen der Welt und ſelbſt die ſchwerſten Geldtataſtrophen in der unmittelbaren Nähe haben ſte nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen vermocht. Weder der jähe Sturz der Mark noch die plötzliche Entwertung der ungariſchen Krone hat ihr etwas anhaben können, ganz zu ſchweigen von dem Sinken des franzöſiſchen Frank. Der Staatshaushalt iſt ebenfalls in einem erſtaunlichen Geſundungsprozeß begriffen. Die Aufſftel⸗ lungen der Einnahmen und Ausgaben haben ſich im Jahr 1923 nicht nur im Rahmen der Vereinbarungen mit dem Völkerbund gehalten, ſondern ſogar ein günſtigeres Bild geboten. Trotzdem durfte der Finanzminnter Dr. Kienböck dieſer Tage die Mitteilung machen, daß der tatſächliche Abgang ſich bloß auf 1600 Milliarden öſterreichiſche Kronen belaufe, obwohl der Voranſchlag einen Fehl betrag von 2300 Milliarden aufwies. Auch über die Ausſichten für das laufende Rechnungsjahr äußerte ſich der Miniſter ſehr zuver⸗ ſichtlich und er gab der beſtimmten Erwartung Ausdruck, daß im Jahr 1925 das Defizit programmgemäß verſchwunden ſein werde. Dieſe Ergebniſſe wären freilich nur von geringerem Werte, wenn ſich der Wiederaufbau des Staates auf, Koſten der Privatwirtſchaft vollzogen hätte, wenn dieſe zum Opfer gefallen wäre. Augenblicklich nimmt zwar die Arbeitsloſigkeit zu und die Statiſtit zeigt für die Zeit von Ende Dezember bis Ende Januar ein Anſchwellen der Arbeitsloſen von 97 000 auf 119000. Allein aus einer ausführ⸗ lichen Darſtellung über die Lage von Induſtrie und Gewerbe, die der Handelsminiſter Dr. Schürff vor kurzem gab, ging hervor, daß man die Verhältniſſe„ohne zu aroßen Optimismus als nicht unbe⸗ friedigend“ bezeichnen könne. Allerdinas war die„Ruhrkonjunktur“ wie der Miniſter ſagte, bisher von nicht geringem Einfluß auf die ſtärkere wirtſchaftliche Inanſpruchnahme Oeſterreichs und es wird ſich erſt erweiſen müſſen, welche Folgen das Wegfallen dieſes Fak⸗ tors haben muß. Wie nicht anders zu erwarten, gaben die exſten elf Monals⸗ berichtete, die der Generalkommiſſär Dr. Zimmerman dem Völkerbund oflichtaemäß erſtattete und die zur Veröffentlichung gelangten, eine Vorſtellung von der erfreulichen Aufwärtsbewegung, von den Fork⸗ ſchritten auf der ganzen Linie. Ja, ſie ſchwelgten geradezu in lichten Farben; roſenrot war der beliebteſte Ton. Umſo mehr mußte es überraſchen, daß Dr. Zimmerman plötzlich in ſeinem zwölften Monatsberichte andere Saiten aufzog und vom gütigen Lobpreiſer miteinemmal zum ernſten Mahner wurde. Wohl ſei, ſo erklärte er, die Leiſtung die im abgelaufenen Sanierungs jahr⸗ vollbracht wurde,„zufriedenſtellend“, aber im zweiten Jahre werde viel mebr zu tun ſein. Vor allem müſſe„ein bölliger Umſchwung in der Mentalität der öſterreichiſchen Bevölkerung platzgreifen“, eine „Aenderung der Atmoſphäre“ eintreten. Die Rückkehr zu den Be⸗ griffen Sparſamkeit und Häuslichkeit ſei unerläßlich.„Die beach⸗ tenswerte bis jetzt exreichte Beſſerung des Budgets ſteht zweifel⸗ los“— ſchrieb der Generalkommiſſär—„mit dem Aufkören man⸗ cher Verſchwendung im Zuſammenhang, ſie berußbk aber in erſter Reihe auf der erſtaunlichen Vermehrung der Einnahmen. Dr⸗ Zimmerman berechnet nun, daß die Steuerbelaſtung pro Kopf und Jahr im alten Oeſterreich vor dem Weltkriege 45 Goldkronen be⸗ kragen habe, während ſie ſich jetzt auf 60 Goldkronen belaufe. Des⸗ halb könne mit fiskaliſchen Maßnahmen nichts mehr ausgerichtet werden. Es müſſe vielmehr durch„Erſparungen und einſchneidende Reformen“ das Gleichgewicht im Staatshaushalle herbeigeführk werden. Dabei deutete der Generalkommiſſär an, daß er auf ſeinem Scheine beſtehen und darauf ſeben wolle, daß jeder Buchſtabe des Sanierungsprogrammes berückſichtigt werde, zumal da dieſes einen internationalen Pakt darſtelle. Dr. Zimmerman nimmt ſeine Aufgabe begreiflicherweiſe ſehr ernſt; auch hat er jenes Wohlwollen für Oeſterreich, ohne das ſein Amt nicht zu denken iſt. Er beſitzt weiter piele gute Eigenſchaften, wenngleich ſein einſeitioer Verkehr, ſein Vorurteil gegenüber ein⸗ zelnen Gruppen und Einrichtungen ſtörend wirkt. Aber der Haupk⸗ zug ſeines Weſens iſt eine gewiſſe Hartnäckigkeit, ein Kleben am Worte. Als das Reform⸗ und Sanierungsprogramm aufgeſtellt wurde, fehlte es an jeglichen Erfahrungen. Damals meinte man. das finanzielle Chaos eher durch Verringerungen der Ausgaßhe als durch Vermehrungen der Einnahmen beſiegen zu können. Mittler⸗ weile wurde viel gelernt und manche Schwäche des Wiederaufbau⸗ vlanes erkannt. Nur ein Beiſpiel: Oeſterreich hatte zu viele öffeni⸗ liche Angeſtellte. Deshalb wurde der Abbau von 200 000 Hilfs⸗ kräften zur Pflicht gemacht. Man ſtelle ſich nur vor, was das in einem Stagat mit 6½ Millionen Einwobnern und in einer Zeit der vorübergehend ſehr hoßen Arbeitsloſiakeit und der drohenden Wirk⸗ · 4. März. 8 8 ſchaftskriſe heißen mußte, zumal doch Familienerbalter in großer Zahl in Frage kamen. Bis zum 1. Dezember 1923 wurden 53 297 Stagtsangeſtellte abaebaut, während eigentlich bis zum Ende des letzten Jahres 75000 Perſonen ausgeſchieden ſein ſollten.„Die Ziffern zeigen wie ſehr energiſches Handeln notwendia iſt“ beſaaty der zwolfte Monatsbericht des Generalkommiſſärs. Für Dr. Zim⸗ mermann war eben blaß der„Schein“ maßgebend. Aber Shylock gebörte nicht zu den Staatsmännern. In der Tal ſah ſich auch Finanzminiſter Kienböck veranlaßt, dem Generalkommiſſär— natürlich nicht ohne Wiſſen des Bundeskanzlers Dr. Seipel— ——.... ˙—.——— —— ————̃ ̃(——ñ ——— 2. Jeife. Nr. 114 Mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗ Ausgabe) Sretag den 2. Wa 2, öffentlich entgegen zu treten. Er wies ihm zunächſt ein in⸗ lichen Irrtum nach. Die eigentliche Velaſtung burth Staatsſteuern habe vor dem Weltkriege in Oeſterreich pro Kopf und Jahr 75 Gold⸗ kronen betragen, während ſie gegenwärtig 45 Goldkronen ausmache. Sie ſei alſo, erklärte der Miniſter nicht geſtiegen ſondern auf 60 Prozent geſunken. Jetzt müſſe man einen neuen Plan für die Zukunft aufſtellen, denn bisher ſeien Ausgaben auch dort gedroſſelt worden, wo dies ohne dauernden Schaden für die Volksw nicht länger geſchehen dürfe.„Reformen, Sparen und wieder Re⸗ formen!“ ſei nach wie vor die Loſung— auf Grund neuer Vereinbarungen. Dieſe Rede ſchien einen Konflikt zwiſchen der Sſterreichiſchen Regierung und Dr. Zimmerman heraufzubeſchwören. Aber das Gewitter iſt vorübergezogen und der Generalkommiſſär Hat ſich eines Beſſeren belehren laſſen. Er wird nun ſelbſt in Genf um die Vollmacht erſuchen, eine Aenderung des Sanierungspro⸗ gramms vom Nobember 1929 mit der Regierung Seipel verein⸗ baren zu dürfen. Doch das Weſentliche: die gielbewußte Arbeit geht weiter. R. Ch. Die Lage in der Pfalz Die Wirkung der Cudendorff⸗Rede in der Pfalz Die Baneriſche Staatszeitung ſchreibt“ Wie aus Aeußerungen führender Perſönlichkeiten der Pfalz hervorgeht hat die Rede des Generals Ludendorff in der Pfals förmliches Entſetzen hervorgerufen. Sie hat ſchmerzliches Bedauern auch in evangeli⸗ ſchen Kreiſen ausgelöſt und wird allaemein als ungefähr das ſchlimmſte bezeichnet, was in dieſem Augenblick der deutſchen Freiheit am Rhein begegnen konnte. Man macht ſich in allen Kreiſen der Be⸗ völkerung aar keinen Hehl über die Ungeheuerlichkeit, daß gerade in dem Augenblick, da nicht zuletzt dank der vorbildlichen Treue der katholiſchen Bevölkerungsteile die ſchwere Gefährdung der Pfalz überwunden zu werden im Begriff ſteht, da der katholiſche Klerus in mannhbafteſter Weiſe trotz der drohenden Dranaſalierungen ein glän⸗ zendes Treubekenntnis zum Vaterland abgeleat hat, das überall in der Bepölkerung verſtärkt widerhallte, da der Biſchof von Speyer in ſchwerer Sorge um die Pfalz ſeine Schritte zu den deutſchfeindlichen franzöſiſchen Behörden lenkte und Türen aufſchloß, die nach dem Zeuanis ſachkundiger proteſtantiſcher Mitbürger ſonſt verſchloſſen aeblieben wären daß gerade in dem Augenblick ein deutſcher Heerführer der völkiſchen Einheits⸗ front in den Rücken fällt und eine Politik treibt, die nichts anderes iſt, als ein Dolchſtoß ſchlimmſter Art gegenüber dem waffen⸗ loſen Heer der Kämpfer für Deutſchlands Ehre und Unverſehrtheit am deutſchen Rhein. Die ganze Pfalz. Katholiken und Prote⸗ ſtanten, die für ihr Deutſchtum geradezu Märtyrerqualen erdulden müſſen, lehnt es mit Empörung ab. daß hinter ihrem Rücken in einer ſolchen Art von einem deutſchen General in den ein⸗ heitlichen nationalen Willen ein Keil getrieben und ſo unverantwort⸗ lich das geſchloſſene nationale Streben ſabotiert wird. Eine neue Saardenkſchriſt an den völkerbund Die Landesratsfraktionen der Zentrumspartei, der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei und der Deutſchen Saarländiſchen Volkspartei haben dem Völkerbund erneut eine Denkſchrift zugehen laſſen. die ſich mit der„Auswirkung der Frankenentwertung auf das Wirtſchaftsleben des Saargebiets“ befaßt. Die Auf⸗ merkſamkeit des Völkerbundsrates wird auf die Schäden und die Ver⸗ mögensverluſte hingelenkt, die dem Saargebiet durch die Einführung der Frankenwährung zugefüat wurden. Es wird darauf hingewie⸗ ſen, daß das von der Reaierunaskommiſſion erlaſſene Verbot der Mark vom 18. Mai 1923 und die Einführung des Franken als allei⸗ niges Zahlunasmittel mit der Stabilität des Franken der Mark gegenüber begründet wurde und daß ſich dieſe Begaründuna heute als nicht haltbar erwies, da der Franken ſeit ſeiner Einführung bis zum 1. Februar dieſes Jahres bereits ein Drittel ſeines Wertes eingebüßt habe. Durch die Entwertung des Franken, ſo heißt es, haben alle Beſitzer franzöſiſchen Geldes und diejenigen Vermögen und Rück⸗ lagen, die auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen in feſtverzinslichen Frankenwerten angeleat werden müſſen. wie die Mündelaelder und die Vermögen und Rücklagen der Landeskaſſen ein Drittel ihres Wer⸗ tes verloren. Dieſer erzwungene Verluſt ſtellt ſich als Gewinn des franzöſiſchen Staates dar, der durch dieſe indirekte Methode der Be⸗ ſteuerung allein aus der Entwertung des umlaufenden Papierageldes einen Inflationsnutzen von 30 Millionen Franken in den letzten acht Monaten aus dem Saargebiet herausgezogen habe. Wie kommt, ſo berichtet die Denkſchrift, die ſaarkändiſche Bevölkerung dazu, franzö⸗ liſche Steuern zu zahlen. Es wird weiter auf die ſchwere Erſchütte⸗ zung des geſamten wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens, welche die Einführung einer ſchwankenden Währung dem Saaragebtet gebracht Hat, hingewieſen und um Beſeitiguna dieſer ſchweren Mängel erſucht. Die Parteien fordern deshalb u. a. die Wiederherſtellung des Rechtszuſtandes, der vor dem 1. Juni 1923 neben den geſetzlichen Zahlungsmitteln den Umlauf jeder Währung geſtattet. Fußend auf den Vertrag von Verſailles betrachten wir jſedoch die deutſche Reichswährung als das allein berechtigte geſetzliche Zahlungsmittel im Saaragebiet. *Lieber Polacken als Deutſche. Wie„Fyns Venſtreblad“ mit⸗ teilt, worden zum kommenden Frühjahr 1000 polniſche Landarbeiter Einreiſeerlaubnis erhalten, um dem Leutemangel in der däniſchen Landwirtſchaft abzuhelfen.— Es iſt bezeichnend, daß die däniſche Regierung 600 reichsdeutſche Dienſtſtboten ausweiſt, während ſie zugleich 1000 polniſchen Arbeitern die Einreiſeerlaubnis gibt. Die vernehmun von Rahrs preſſechef Schiedt (Eigener Bericht) ImMünchen, 7. März dem Zwiſchenfall von geſtern war der heutigen Verhand⸗ lung des Hitler⸗Prozeſſes mit beſonderer worden. Die Verhandlung beginnt unter großem Andrang des Publikums erſt gegen 9 Uhr. Die beiden Staatsanwälte Dr. Sbeng⸗ lein und Dr. Erhart ſind erſchienen. Sofort erbittet ſich Juſtizrat Dr. Kohl das Wort zu folgender Erklärung: Ich habe geſtern morgen in Abweſenheit des 1. Staats⸗ anwalds eine Erklärung ben, deren Inhalt dem Herrn 1. Staatsanwalts durch die Preſſe inzwiſchen bekannt geworden ſein dürfte. Ich gebe heute, nachdem der 1. Staatsanwalt perſönlich an⸗ weſend iſt, aus freiem Willen und aus eigenem Entſchluß folgende Erklärung ab: Ich habe geſtern in der Exrregung über die Verhaftung des ſchwerverletzten Hauptmanns Weiß, den ich perſön⸗ lich außerordentlich hochſchätze, Ausführungen gemacht, die den Staatsanwalt ſehr verletzt haben. Eine Verletzung des Herrn Staats⸗ anwalts lag nichtin meiner Abficht. Ich ſtehe nicht an, den Vorfall zu bedauern und den Staatsanwalt um Entſchul⸗ digung zu bitten, was ich hiermit wue. Juſtizrat Dr. Schramm nimmt Bezug auf die bereits einmal abgegebene Erklärung, laut der die ſämtlichen Verteidiger beſtrebt ſein werden, dafür einzutreten, daß der Prozeß wie bisher ſo auch weiter in durchaus ſachlicher Weiſe geführt wird. Vorſitzender: Ich glaube, daß die geſtrigen Vorfälle da⸗ mit erledigt ſein werden. Es iſt tief bedauerlich, daß es zu dieſem Vorfall gegenüber dem Vorſtand der Staatsanwaltſchaft gekommen iſt. Weitere derartige Angriffe könnten das Gericht unter Umſtänden nötigen, das Verfahren gegen einen oder anderen Angeklagten ab⸗ zutrennen, um ſo die ordnungsmäßige Durchführung des Prozeſſes gegen die anderen Angeklagten zu ermöglichen. Das Gericht fährt dann in der allgemeinen Zeugenvernehmung fort. Erſter Zeuge iſt der Hauptſchriftleiter Adolf Schiedt. Gegen ſeine Vereidigung wird vom Rechtsanwalt Roder Ein⸗ ſpruch erhoben, da nach ſeiner Auffaſſung Schiedt ein Hauptmit⸗ arbeiter Kahrs geweſen iſt. Insbeſondere war er es, der den Redak⸗ teuren unter Todesſtrafe verboten hatte, Nachrichten über die Bürgerbräuverſammiung zu bringen. Er wußte von dem Marſch nach Berlin. Schiedt macht nun zunächſt unvereidigt Angaden über ſeine Wahrnehmungen im Bürgerbräu⸗ keller am 8. November abends: Dieſe Verſammlung iſt unter meiner weſentlichen Mitwirkung zuſtande gekommen. Es ging ihr eine kleine Konferenz vaterländiſch geſinnter Männer voraus. Es wurde dabei erwogen, ob es nicht nützlich ſei, dem Generalſtaats⸗ kommiſſar Gelegenheit zu geben, ſeinen bis dahin nur ganz allge⸗ mein und theoretiſch angekündigten Kampf gegen den Marxismus zu begründen, und dieſem zunächſt negativen Ziel auch ein poſitives an die Seite zu ſetzen. Ich habe von dieſer Anſicht dem General⸗ ſtaatskommiſſar Kenntnis gegeben und ſeine Billigung gefunden. Um 348 Uhr abends traf ich ſchon eine ſehr große Menſchenmenge vor dem Bürgerbräukeller, wovon ich überaus üder⸗ raſcht war; denn es war ja gedacht, nur einen Kreis von Herren, die Herrn v. Kahr vertraut waren, zuzuziehen. Es folgt dann eine Schilderung der bekannten Vorgänge in der Verſammlung. Als die Herren Kahr, Loſſow und Seißer durch einen engen Gang den Saal verließen, war bei den Anweſen⸗ den eine große Unruhe über das Schickſal Kahrs bemerkbar. Dieſe Unruhe legte ſich erſt, als eine Art Parole ausgegeben wurde, daß ſich die Aktion nicht gegen Kahr richte, ſondern, daß ſie für Kahr ſei. Die Erklärung Kahrs habe ich mit großer Spannung aufgenommen. Ich ſtand unter dem ſtarken Eindruck einer außer⸗ ordentlich vorſichtigen Formulierung ſeiner Erklärung. Er ſagte: Ich habe die Statthalterſchaft der Monarchie in Bayern übernommen. Die ganze Oeffentlichkeit war ja darüber unterrichtet, daß Kahr Monarchiſt iſt, infolgedeſſen wurde dieſe Er⸗ klärung nicht beſonders üerraſcht aufgenommen. Es ſchien mir auch, daß Herr v Seißer ſeine Erklärung nur genötigt abgab. Da mir die Stellung Kahrs zu den großen politiſchen Bewegungen im allgemeinen gut bekannt war und ich beſonders genau wußte, von welch ſchweren Sorgen er während der ganzen Zeit, beſonders aber während der letzten Tage, über die Haltung Hitlers erfüllt war, ſo wurde mir der Charakter ſeiner Erklärung und dieſe ſcheinbare Einigung nicht klar. der Piſtole zueiner anderen Auffafſung drängen läßt, iſt für mich und wohl auch für die Oeffent⸗ lichkeit erledigt. Ich war bedrückt, über das was ich geſehen hatte; denn es ſtimmte mit dem Charakter des Herrn v. Kahr und mit ſeiner Auffaſſung von ſeiner Pflicht abſolut nicht überein. Ich hatte nicht die Ueberzeugung, daß dies etwa eine Komödie ſei. Da⸗ zu war der Vorgang viel zu ernſt, aber ich hätte die ſchwerſten Zweifel. In dieſer Unklarheit und Bedrücktheit habe ich dann noch längere Zeit geſchwebt und als endlich die Gefangenſchaft im Saal aufhörte, das Lokal unter großen Schwierigkeiten verlaſſen. Der Kaiſer der Sahara Roman von Olfrid von Hanſtein Copyright 1921 by Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart. 24 Nachdruck rerboten.) „Die ſind ja wie Ausſätzige!“ „Sehr einfach— die Wirkung des Radiums. Sie waren un⸗ geſchützt in den Stollen und jetzt äußert ſich die Wirkung der Strahlen, die die koloſſale Menge Radium notwendig äußern muß. Sind Mäntel geſtohlen?— Ich meine von den Jſolier⸗ mänteln?“ „Fünf.“ „Das haben dieſe fünf Burſchen getan. Die befden zogen wenigſtens die Kapuzen über, darum ſind ihre Schädel intakt.“ Miſter White donnerte die Tuareg an: „Ihr geſteht?“* „Allah! Allah!“ „Herr Doktor, Sie haben uns einen großen Dienſt geleiſtet.“ Inzwiſchen waren noch fünf Aeroplane gekommen. Wir hatten in der Aufregung drei blaue Raketen abgefeuert— abgeſandt— Senor Verbedas lächelte. „Mittelfeuer nennt das die Feuerwehr.“ Die zehn Tuareg wurden eingeladen und die Luftſchiffe ſauſten davon. In derſelben Nacht noch telegraphierten farbige Lichtet über die Wüſte. „Buenas noches, Seßor!“ „Ich verſtehe noch immer nicht.“ „Haben Sie jemals die Wirkung des Radiums Mengea geſpürt?“ „Nein.“ „Dann werde ich Ihnen einmal am Sonntag erzählen.— Ent⸗ ſchuldigen Sie— heut' bin ich müde.“ Ich ritt heim. An Freitag abend kam der Befehl: „Sie werden gebeten, am Saristag in Timbuktu zur Ver⸗ nehmung zu ſein. Natt lich nach Feierabend. Diäten werden bezahlt.“ Eigentlich paßte es mir gar nicht, aber der Neger Bimbo ſtand grinſend vor mir. „Maſter!“ in ſolchen „Darf ich morgen auch nach Timbuktu?“ 3 „Mein Freund Bob iſt auch da.“ „So? Ich kenne deinen Freund Bob nicht.“ „Kommt aus Baumſchloß. War in Luftſchiff mit ſchöne Prinzeſſin.“ Es durchzuckte mich. „Weiß ich nicht Namen. ſpricht gut Amerikaniſch.“ Naſſaru! war in dem Luftſchiff! Sie flog an mir vorbeil Daß ich auch im den Neger ſchickte, den Befehl abzuholen! Ich ſchlief die ganze Nacht nicht— war es aus Aerger, daß ich ſie nicht geſehen oder— aus Freude, daß ſie in Timbuktu war? Was tat ſie dort? Ich konnte kaum Miſter Bankroft erwarten, der mich Samstag mittag abholte. 8 Jetzt kam ich zum erſtenmal nach Timbuktu und hatte doch keine Gedanken daran. Ich ſah eine düſtere Stadt, vor der ein gewaltiger Haufen Baumgaterial lag— man ſchien dabei, eine zweite Stadt zu erbauen. Ich ſah auch franzöſiſche Soldaten, denn Timbuktu iſt noch franzöſiſch, aber vor der Stadt, da wo gebaut wird, iſt in Zelten das Lager Miſter Whites. Bei dem Verhör, das nicht lange dauerte, denn die Kerle wa ten nicht mehr zu leugnen, ſah ich den Scheich Auab el Kebir. Ich begrüßte ihn als alten Bekannten, wenn auch unſer Zuſammen⸗ treffen in der Oaſe eigentlich wenig freundſchaftlich geweſen war; und nun der Scheich ſah, daß ich vollkommen gerechtfertigt war und daß mich Miſter White mit Freundſchaft behandelte, war er ebenfalls ſehr freundlich. „Du biſt hier, Sidi?“ 5 „Ich freue mich, dich hier zu ſehen, großer Scheich der Tade⸗ mekket. Du biſt allein hier?“ „Mein Zelt iſt errichtet— mein Stamm kommt auf ſchnellen Hedjin. Ich ſoll die Oberaufſicht führen über die hündiſchen Tuareg.“ „Sie haſſen einander alle, die Stämme der Wüſte. „Und deine Tochter?“ „Sie iſt in meinem Zelt.“ „Darf ich ſie begrüßen?“ „Was für eine Prinzeſſin?“ Iſt Tochter von Beduinenſcheich und „Nun?“ Ich ſagte mir, ein Diktator, der ſich mit de Der Münchener Prozeß gegen hitler g in einer ngen un 72 Ueber die Vorgänge nach der großen Erholungspauſe in die Polizeidtrektion gega es höchſt unwürdig, da war. Von dort ich Ihnen gratulieren? Er ſagte:„Um Gottes willen, Ganze nicht“. Er hatte es offenbar eilig und ging möglich eine ſolche Sache freiwillig machte, die uns und ſcheußlich war. wie ſich die Dinge abgeſpielt haben. Das war zwi Uhr nachts. geſtellt, namentlich auch die Tatſache, Macht in der Hand hat. Dann Preſſekonferenz telephoniſch einberufen und war wiederholt die Rede. Vorſitzender: Haben Sie beobachtet, ſchiedenheiten zwiſchen den drei Herren beſtanden? lich zur Erledigung militäriſcher Angelegenheiten. anzurichten. Dieſes Verbot war nicht der Lage aufkommen zu laſſen. druck, vorübergehend oder dauernd, daß die drei Freiheit des Entſchluſſes wiedergab. Frage glatt zu perneinen? Schiedt: Nach meiner Beobachtung jawohll Staatsanwalt Erhart: Hatten würden? völlige Sinnesänderung eingetreten ſein müſſen. gänge. ſoviel ich mich erinnere, beigelegt wurde. Die Rechtsanwälte Holl und Roder erſuchen nicht vernommen ſei. Der Vorſitzende ſagt das zu. ſonen, die während des Krieges und Deſerteure verurteilt w geduld nicht zeigen. wundert hätte. Nachher war ich einige Minuten mit allein. „Wieſo?“ „Sie kennen ſte?“ Er nickte. 3 „Wie kommt es, daß ſte Amerikandſch fpricht? „Sie hat es gelernt.“ „Steht ſie in Verbindung mit dem Kaiſerk Er ſah mich an. „Beg hour pardon!“ Er tat, als ſähe er jemand, mit dem er reden mir zu und ließ mich ſtehen. war, ging ich langſam dem Zelte des Scheichs zu. Beduinen gehen früh zur Ruhe. „Sehe ich Sie morgen?“ „Ich werde Ihnen Timbuktu zeigen.“ verſtohlen die ihre küßte. Schüler, der ſein erſtes Stelldichein hat. und brachte das Frühſtück. „Miſter Welbs iſt gekommen.“ „Allah wird mich ſegnen, wenn du mein Gaſt biſt.“ Tuareg. Verſammlun Bürgerbräukeller berichtet der Zeuge: Ich bin zunächſt ß das Gebäude von Hakenkreuzlern begab ich mich in die Maximilianſtraße. dastum⸗ ungefähr 12 Uhr nachts. In den Räumen des Generalſt abe auß miſſariats traf ich als erſten Herrn v. Seißer; er kam ger⸗ alt ſol dem Beratungszimmer. Im Vorbeigehen ſagte ich: J0 fl doch daß 0 weiter. 12 hahe ich mit Herrn Baron Frenberg und Oberregierungsrat hr die Lage beſprochen. Uns allen war es klar, daß Herr v. 7 12640 Es war uns überaus lieb, als wir nach Zeit das Generalſtaatskommiſſarit verlaſſen konnten, um 1 nach der Kaſerne des Infanterieregiments 19 zu fahren um höten Herrn v. Kahr, der ſchon vor uns hingefahren war, ſelbſt zu und i ich in die Stadt gefahren und habe meine eigene Zeitu 12 1 Herr v. eine e ich gleichgeig die Staatsanwalt Erhart: Hatten Sie in der Kaſerne den Staatsanwalt Erhart: Nach Ihrer Anſicht iſt Sie etwas anderes e als das was von den drei Herren geſchehen iſt? Hatten wartet, daß dieſe drei Herren das Unternehmen ernſtlüch mi Rechtsanwalt Holl: Mit welchen Herren haben Sie 10 Verbindung geſetzt wegen der Abgabe einer programm ſchen Erklärung des Herrn v. Kahr über den Marxismus? Schiedt: Ich hatte vom Generalſtaatskommiſſariat den trag, nur über die Vorgänge auszufagen, die mit den Erei vom 8. und 9. November in direktem Zuſammenhang ſtehen. Der Vorſitzende verlieſt ein Schreiben des Generalſtaa miſſars, daß der Leiter der Preſſeabteilung vom Amtsgehe dbeg nis nur entbunden ſei über die Ereigniſſe vom 8. und 9. ſelbſt und über die unmittelbar damit zuſammenhängenden n, er möge den Zeugen aus ſeiner Zeugenpflicht nicht en entlaſſen, da ſie ſich vorbehalten müßten, nach Vernehmung Herrn v. Kahr noch mehrere Fragen an den Zeugen uhe die ſie heute noch nicht angeben könnten, da der Haupt Ich mußte ein langweiliges„Diner bei Miſter White mich ergehen laſſen, aber es war gut, denn ich durfte meine Naſſaru war nicht bei dem Diner, obgleich es mich „Nun, Herr Doktor, wie gefällt es Ihnen in Saharia? Wie ſollte es mir gefallen— ich war eine Arbeitsmaſch „Miſter White— wer iſt die Tochter des Scheichs Augn Ich ging heim, als hätte ich ein Geſchenk bekomme den Druck meiner Hand erwidert und ſich nicht gewehrt, Ich wußte, daß ſolches nicht Brauch iſt in der Wüſte, 1 ſſcien es zu verſtehen und— der Scheich hatte es nicht geſehe 1 Die ganze Nacht freute ich mich auf den Morgen— wie Am Vormittag war große Aufregung em Lager vor der 3 Bimbo kam zu mir in mein Zelt, das mir angewi Der Kaiſer! Wahyrſcheinlich wegen der Unterſuchung gegen (Forif. folg⸗ bewa allen 12 ſchen— In der Kaſerne blieb ich bis gegen 9 Uhr, dan en, Dabe dase Schie dt lentſchieden): Nein.— Es ſtand in der aſemen ein Telephon zur Verfügung und das war morgens konnte ich im Auftrag des Herrn v. Kahr ein führen, um die Ausgabe der Münchener Morgenb zu verbieten, um dieſe Morgenblätter ins rechte Büld zu ung und nicht eine ungeheure Verwirrung in der öffentlichen Mein als Strafe aufzufaffen. dern als ein Vorbeugungsmittel, um bein falſches war ing erſchienenen Herren über die neue Sachlage unterrichtet und 100 dann ſofort in die Kaſerne zurück. Insbeſondere Herr v. Kahr 7 es immer noch unbegreiflich, wie man in dieſer Weiſe gegen vorgehen konnte und er bekonte wiederholt, daß er nicht itte, daß einem nationale Männer ſo gegenübertreten uch von Zuſicherungen, die ihm gegenüber gegeben wor doß Meimungves 85 3 lhe 92 ehen —— 55 er. oder Herben uß⸗ einer von dießen, dort nicht Herr des freien Entſchl ſes geweſen ſei? Daß die drei Herren oder einer von draußen Gefangener der dortigen Reichswehr geweſen ſel? Schiedt: Ich kann nür erklären, daß wir alle waren, als wir unter der neuen Atmoſphäre waren, die uns alſo man 7 1 — Schiedt: Erwarten konnte ich das nicht, es hätte nut a. in ti⸗ Au. gniſſen 22 Rechtsanwalt Holl: Hat der Zeuge von der amtlichen denl⸗ ſchrift Loſſows vom 24. November Kenntnis erhalten? Schiedt: Jawohl, das Datum weiß ich nicht me weiß aber von der Abfaſſung der Denkſchrift, bin ſogar zu derl Stellen zugezogen worden. Insbeſondere habe ich auf Anfor des Generalſtaatskommiſſariats eine eigene Darſtellung gegeben, 90 ae die⸗ den Borſthg daü Die Zeugenvernehmung geht dann weſfter. W„ 7. März. t C all aſhington rö. Prüſtbent eeee des 1 müſſe, 5 2 ‚ Ich ärgerte mich über meine Frage, und als das Diner zu* U Naſſaru da, aber wir waren nicht allein. Sie ſaß unter den M es war mir, als nickte ſie mir zu. ver alles Iglücklich. 9 15 Wie die Dämmerung kam, mußte ich aufbrechen, denn * u. Sie heig aber ſe + die ir⸗ nicht ge⸗ Miter 5 0 nicktt dei zu 4 *—* 1 5 SSS SSS ˖‚˖YTYKRSYF S4 — a S rrr.e — rrreere — — 4 8 „Velag den 2. märz 1922 3. Seite. Nr. 114 Städtiſche Nachrichten Steuer⸗Ralender BVon Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn(Breslau) 9. bis 15. März 0 10. März: Voranmeldung und Vorauszahl au einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer aus—9 18 17 u, b) Umſatzſteuer. Beide für Februar 1924. Schonfriſt 10 5 März.(Anmeldung und Zahlung müſſen ebenſo wie am Jebruar erfolgen.) amstag, 15. März: Steuerabzug vom Arbeitslo det bis 10. März. Keine Schonfeſt. 7 — Nontag, ba Angeſtelltenverſicherung Befreiung von der eigenen Beitragsleiſtung. zalle einmal ausgeſprochenen Befreiungen von der eigenen Bei⸗ Naeitrg bleiben beſtehen, ſo lange der der Befreiung zugrunde andeebensverſicherungsrertrag nicht durch Ablauf, Verfall oder Au ren Gründen aufgehoben iſt, auch wenn die Prämien bis Nan szahlung der Verſicherungsſumme geſtundet werden. Die Be⸗ aber auch dann beſtehen, wenn entweder ie alte Papiermarkverſicherung unter Uebernahme der Prä⸗ Weewe oder zu beſonderen Vorzugstarifen in eine Goldmark⸗ 8 rung umgewandelt wird, oder bel und unter Aufhebung der alten Papiermarkverſſcherung 0 gleichen Verſicherungsunternehmen eine Goldmarkverſiche⸗ eei bgeſchloſſen wird. ch, zeitliche Verlängerung der Befreiung tritt aber dadurch nicht dem 80 h. die Befreiung fällt ſpäteſtens mit dem Zeitpunkt weg, zu de— Befreiung begründende Verſicherung vertragsmäßig ab⸗ . re.* 2. Neue Befreiungen von der eigenen Beitragsleiſtung ſind nur Amöglich, wenn der Angeſtellte beim Eintritt in die verſicherungs⸗ 1iige Beſchäftigung das 30. Lebensjahr hat und für it mindeſtens 3 Jahren eine Verſicherung beſteht, für die der d5 95 rte beim Eintritt in die verſicherungspflichtige Beſchäftigung ue mindeſtens den Betrag zu zahlen hat, die ſeinem Bei⸗ nteile entſpricht. 9 eine vor mehr als 3 Jahren abgeſchloſſene 1 7 öfti g. bereits beim Eintritt in die perſicherungs⸗ lchtige Beſchäftigung unter den in Ziffer la und b ge⸗ dien orausſetzungen auf wertbeſtändige Grundlage umgeſtellt, don— ſie bei genügender Höhe als Grundlage für die Befreiung dur ber eigenen Beitragsleiſtung. Die Befreiung beſteht wiederum e zu dem Tage, an dem die Papiermarkverſicherung vertrags⸗ ablief. Die Befreiung wird abgelehnt, wenn der Verſicherte 9 32 dem Eintritt in die verſicherungspflichtige Beſchäftigung br als 3 Jahre beſtehende Papiermarkverſicherung in eine ſolche wertbeſtändiger Grundlage umwandelt. u 9 Nmerikaniſche Liebestätigkeit Fde die deulschen in Amerita für die MBedränggen in icrem de land ei ntreten und ſammeln. davon gibt das Sonntagsblatt Rewyorker Staatszeitung ein ſchönes Beiſpiel. Durch die ftsſtelle di Zeitung wurden ſchon große Summen geſam⸗ und nach Deutſchland abgeführt. Stets werbend in allen Kreiſen, i Wereinen und Geſellſchaften, gewinnt ſie die für das deutſche Recht. Freilich muß die Zeitung oft auch s Unliebſame entgegennehmen, wenn feindlich geſtante Blätter ſiet die Praſſerei in den deutſchen Landen, über die Tanzwut Leaage offen berichten Aber unteirrt durch dieſe leirer nur rt berechtigten Einwürfe ſetzt ſich die Zeitung für das Deutſch⸗ Waſchen und wirbt unermüdlich für das Hilfswerk der ameri⸗ 90 Deutſchen. „Eine beſonders wirkſame Aklion verſpricht ſie ſich von einem Ikslieder⸗Konteſt“ aus allen deutichen Gauen. Zu Zweck ſind 30 Volkslieder poſtkarten in prächtigem druck hergeſtellt, iſt künſtleriſch ausgeführt tach Originalen der deutſcher Meiſter. Gegen Einſendung eines be⸗ pumten Fuvecden. Dieſe Kartenſammlung ſoll nicht nur den Reichtum Aucteutſchen Liedes verſinnbildlichen, ſondern duach den aufge⸗ funtten Text auch einen Einblick in das deutſche Volks⸗ und leben geben. Der ſchöne Bildſchmuck wird bei manchem Fuſchen in fernen Landen die Erinnerung an die alte deutſche mn auffriſchen. Eine Anzahl der in Ausſicht ſtehenden Lieder „der Werbeanzeige bereits genannt; z. B.„Der Jäger aus Kuͤr⸗ „Loreley“,„Dort, wo der Rhein etc.“„Drunten im Unter⸗ Zugleich erſcheinen dabei eingelne Bilder in der Zeitung, ſo⸗ fear Neklame richtig Flergz iſt. Dem edlen Unternehmen n wir im Intereſſe der ängten und Armen in unſerem Dee vollen Erfolg. gleiche Zei wirbt auch für Vergnügungsfahrten eness Deutſchland. Unter der Ueber⸗ h„Soll man im Jahre 1924 nach Deurſchband veiſen?“ ſucht Neiſebürs Propaganda zum Beſuch der deutſchen Heumat zu Das Dunkel im deutſchen Vaterland beginnt ſich allmählich Anſt„lautet ein Satz in der Einladung. Der Veranſtalter iſt Mendſicht, daß durch die in den mächſten Zeiten in Ausſicht ſtehende edaniſche Hilſe durch Gewährung von Krediten an Deutſchland ber weiteren Beſſerung der Verhältniſſe in Deutſchiand zu Betrags an die Geſchäftsſtelle können dieſe Poſtkarten be⸗ rechnen iſt. Aus den Ankündigungen iſt beſonders beachtenswert. daß die Regierung die Ausländerſte uer von 80 Proz. auf 25 Proz. ermäßigt hat. Mancher Dollar würde bei dem Zuzug von Amerikanern in Deutſchland bleiben. 8. Fleiſchakziſe Zwei Länder im deutſchen Reiche erheben heute noch Fleiſch⸗ akziſe, nämlich Sachſen und Baden. Die badiſche Fleiſchakziſe blickt auf das ehrwürdige Alter von 112 Jahren zurück. Sie wurde am 2. Januar 1812 ins Leben gerufen, erfreute ſich aber bereits damals bei der Bevölkerung keiner beſonderen Beliebtheit und ſchon im Jahre 1831 ging an den Badiſchen Landtag eine Eingabe mit der Bitte um Aufhebung dieſer Sonderſteuer. Die Zahl der Ge⸗ ſuche gleichen Inhalts mehrte ſich von Jahr zu Jahr; ein Landtag hatte über 17 Petitionen zu befinden, ein ſpäterer ſogar über 100. Allein ſie hatten keinen oder nur geringen Erfolg. Da kam die devolution 1849, die die Fleiſchakziſe hinwegfegte. Drei Jahre ſpäter aber wurde ſie wieder eingeführt. Nun begann der Kampf um ihre Beſeitigung von neuem. 1862 wurde ſie für Kälber und lleinvieh abgeſchafft; ſpäter kamen andere unweſentliche Erleich⸗ terungen dazu. Dieſe ſind nun mittlerweile weggefallen. Das or⸗ zaniſterte Metzgergewerbe des Landes bemüht ſich nun ſeit Jahreh, die Aufhebung der Fleiſchakziſe zu edreichen. Auch der Ibermeiſtertag des Bezirksvereins Baden im Ver ⸗ bande deutſcher Fleiſcherinnungen, der kürzlich in Baden⸗Baden zur Vorbereitung des Bezirksvereinstages ſtatt⸗ fand, beſchäftigte ſich damit und kam nach eingehender Beratung zu dem Beſchluß, an die badiſche Regierung eine Singabe um Be⸗ ſeitigung der Fleiſchakziſe für Kälber und Klein⸗ bieh zu richten. Eine große Anzahl von Rednern verlangte zwar die vollkommene Beſeitigung, ließ ſich aber im Laufe der Erörterung dahin belehren, daß eben das Land Geldmittel braucht und aus dieſem Grunde die Forderung auf reſtloſe Aufhebung dieſer Steuer von vornherein keine Ausſicht auf Erfolg haben dürfte. Aus den weiteren Verhandlungen des Obermeiſtertages ſei noch hervorge⸗ hoben die Forderung auf Beſeitigung der Vieheinkaufs⸗ erlaubniskarte, auf Herabſetzung der Umlage⸗ ſteuer von 2 auf 0,7 Prozent, auf Verbeſſerung des Unterrichts der Lehrlinge. Schließlich wurde beſchloſſen, den Bezirksverein am 20. Mai in Konſtanz abzuhalten. ———— „Die Ankenntinis oder Nichtbeachtung der Vorſchriften der Rheinlandkommiſſton führt des öfteren zu empfindlichen Be⸗ ſtrafungen durch die Beſatzungsbehörden. So mußten wir vor⸗ geſtern die Feſtnahme von über zwanzig Perſonen auf dem Wege von Mannheim nach Ludwigshaſen melden, die mangels Beſitzes vorſchriftsmäßiger Papiere inzwiſchen in das Mili⸗ tärgefängnis nach Landau abbefördert worden ſind. Geſtern war wie⸗ der aus der Verhandlung vor dem Landauer Militärpolizeigericht zu berichten, daß eine—*— Zahl Angeklagter zu Geldſtrafen verurteilt worden iſt, weil ſie franzöſiſche Franken beim Ueberſchreiten der Rheinbrücke bei ſich getragen hatten. Während nun über die beſtehen⸗ den Paßvorſchriften ſich allerdings jedermann leicht unterrichten kann, iſt es ſchwer, Klarheit über die zweiterwähnte Vorſchrift zu erlangen. Nach unſeren Erkundigungen beſtimmt die einſchlägige rordnung 242 der Rheinlandkommiſſion nur ganz allgemein:„Die Ausfuyr franzöſiſcher und belgiſcher Geldſorten aus dem beſetzten Gebiet iſt verboten. Da nun aber die ausreiſenden Pfälzer für die Rückreiſe einiges Geld in der Währung der Beſatzungsmächte benötigen(3. B. für das Fahrgeld auf den Regiebahnen), läßt ſich die Beſtimmung nicht ſtreng einhalten. Tatſächlich geht auch die Praxis dahin, daß der Beſitz von einigen wenigen Franken von den Kontrollorganen nicht beanſtandet wird. Vorſicht iſt aber ſtets zu empfehlen. *RNicht⸗Aufnahme in die Lehrerbildungsanſtalten. Das Badiſche Unterrichtsminiſterium hat eine Verfügung erlaſſen, daß im Schul⸗ jahr 1924/25 Aufnahmen in die Lehrer⸗ und Lehrerinnenbildungs⸗ anſtaſten nicht ſtattfinden. Dies gilt auch von der Aufnahme in die mittleren unb oberen Kurſe Geſchäftsverkehr beim Unterrichtsminiſterinm. Da in der letz⸗ ten Zeit die verſönſichen Vorſtellungen von Einzelnen und von Ab⸗ ordnungen im Unterrichtsminiſterium einen ſolchen Umfang ange⸗ nommen haben, daß dadurch die ordnungsgemäße Aufrechterhaltung des Dienſtbetriebes erheblich erſchwert worden iſt, wird erneut darauf gegrü hingewieſen, daß die Mitalſeder des Miniſterjums regelmäßig jeden Mittwoch für Beſuche zur Verfüguna ſtehen. daß aber an den übri⸗ gen Wochentagen der Empfang von Beſuchen nur ganz ausnahms⸗ weiſe bei dringenden Veranlaſſungen auf Grund vorheriger ſchrift⸗ licher Anmeldung in Ausſicht geſtellt werden kann. Am Samstag nachmittag findet ein Empfana nicht ſtatt. Skaafliche Baumeiſterprüfung. Die Nachgenannten haben die im Februar 1924 abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren bahn⸗ und tiefbautechniſchen Dienſt beſtanden und ge⸗ mäߧ 8 der durch Staatsminiſterialentſchließung vom 20. Dezember 1921 abgeänderten landesherrlichen Verordnung vom 4. Sept. 1895 die Bezeichnung„ſtaatlich der Baumeiſter“ erlangt: Ernſt Augenſtein vön Karlsruhe, Johann Bender von Gutenſtein, Ludwig Büchler von Mörchingen, Robert Bühler von Lahr, Joſef Fackelmann von Unterbalbach, Aug. Greitmann von Blumberg, Chriſtian Krutwig von Köln, Karl Heinrich Muth von Karksruhe, Ernſt Rehm von Schramberg, Paul Schollain von Bonndorf, 885 Spitz von Kenzingen, Wilhelm Stauch von Karlsruhe, Hans Volz von Seckenheim. Die Nachgenannten haben die im Februar 1924 abgehaltene Staatsprüfung für den mittle⸗ ren hochbautechniſchen Dienſt beſtanden und hierdurch Entſchließung des Staatsminiſteriums vom 18. Februar 192²⸗ „ſtaatlich geprüpfter Baumeiſter“ erlangt: Leon⸗ hard Beihofer von Erſingen, Karl Bleßing von Karlsruhe, Friedrich Brückel von Emmendingen, Wilhelm Diehl von Mannheim⸗Sandhofen, Kornel Eichhorn von Walldürn, Albert Frank von Karlsruhe, Karl Frick von Karlsruhe, Otto Göh⸗ ringer von Karlsruhe, Karl Hilß von Karlsruhe, Ludwig Jor⸗ dan von Grötzingen, Ernſt Schneider von Karlsruhe, Friedrich Schorn von Schönwald, Guſtav Schweizer bon Durlach Karl Schwinn von Durlach, Anton Seifried von Bühl, Karl Was⸗ ner von Oberſcheidental, Eugen Weber von Ettlingen, Wilhelm achmann von Iſpringen, Karl Zapf von Karlsruhe, Guſtav von Gladenbach, Nikolaus Zimmermann von Eppelheim. * Ueber die kirchliche Lebensmittelſammlung, die im letzten Herbſt vom Caritasverband für die katholiſchen Anſtalten und notleidenden Einzelperſonen durchgeführt wurde, iſt nunmehr ein Ueberblick zu gewinnen. Es ſind dabei außer über 15 000 Zentnern Kartoffein auch viele wertvolle Sachen, wie Getreide, Obſt, Hülſenfrüchte, Fett, Milch, Oel, Reis, Mehl, Eier, Teig⸗ waren, Kolonialwaren, Suppeneinlagen eingegangen. In Goldmark umgerechnet hat das Ergebnis einen Wert von 104 242,09 Mark. Wenn man bedenkt, daß die Sammlung durchgeführt wurde in einer Zeit, wa die Not auch der Landwirte groß war, wo ſie das Letzte verkaufen mußten, um die öffentlichen Abgaben zu leiſten, ſo bedeutet dieſes Ergebnis eine ganz unerreichte Leiſtung. Es ge⸗ büührt daher allen Volkskreiſen die dabei mitgewirkt haben, eine uneingeſchränkte Anerkennung und ein aufrichtiger herzlicher Dank von allen Anſtalten und Einzelperſonen, die von den Gaben bekom⸗ men haben. Das Ergebnis der Caritasopferwoche, die unmittelbar daran anſchließend ſtattfand, iſt, da es meiſtens örtlich verwendet wurde, nicht zu überſehen. Es dürfte aber kaum hinter der obigen Summe zurückbleiben. Mit Freude können wir heute ſeſtſtellen, daß— ſoweit uns bekannt iſt— alle katholiſchen caritativen An⸗ ſtalten die große Not überſtanden haben. Das danken wir nicht zuletzt den großen Lebensmittelſpenden der katholiſchen Landbe⸗ völkerung. * Gründung einer freien Vereinigung für Polizeitechnik. Wie wir vernehmen, iſt dieſer Tage in Karlsruhe eine Freie Vereinigung für Polizeitechnik gegründet worden. Die Vereinigung hat ſich die Verpollkommnung der polizeilichen Hilfs⸗ mittel, ſowie die Pflege des polizeilichen Bildungsweſens zum Ziel geſetzt. Gerade auf dieſen Gebieten ſind in den letzten Jahren eine Reihe wichtiger Probleme wiſſenſchaftlicher und techniſcher Art aufgetaucht, die der neuen Vereinigung ein reiches und für Stadt und Geſellſchaft bedeutungsvolles Arbeitsfeld eröffnen. Die Ver⸗ einigung, der mehrere berufene Perſönlichkeiten aus Praxis und Wiſſenſchaft als Gründer angehören, beabſichtigt Kurſe und Vor⸗ träge zu veranſtalten, ſowie einſchlägige fachwiſſenſchaftliche Unter⸗ ſuchungen zu unterſtützen. Mitglied der Vereinigung kann jeder Deutſche werden, der befähigt iſt, ihre Zwecke als Mitarbeiter gzu fördern. „Ehrung. Einen wohlagelungenen Abſchiedsabend bereiteten in Kartsruhe die Rechnungsbeamten der Reichsbahndirektion ihrem in den wohlverdienten Ruheſtand getretenen Oberreagierunasrat Eiſele und ihren aleichzeitia„abgebauten“ Amtsgenoſſen. Es war ein Beweis dafür, wie ſehr das ſcheidende Mitalied der Reichsbahn⸗ direktion bei ſeinen Beamten beliebt und geachtet war. Herr Eiſele, der im Jahre 1882 in den badiſchen Eiſenbahndienſt eingetreten iſt. war lange Jahre Vorſtand der Betriebsinſpektion in Mannheim, ſeit 1921 Haushaltsdezernent bei der Reichsbahndirektion Karlsruhe. In beredten Worten gedachte Eiſenbahninſpektor Schneider des An⸗ laſſes und ließ ſeine Worte in Wünſche für die Zukunft unſeres Va⸗ terlandes ausklingen. Oberregierungsrat Eiſele dankte gerührt zugleich im Namen der übrigen Gefeierten. Eine reiche Ausleſe muſi⸗ kaliſcher und humoriſtiſcher Darbietungen. die dem arößten Verein zur Ehre gereicht hätten, trua weſentlich zur Erhöhung der Stim⸗ muna bei. *Todesfall. S5 dem Hinſcheiden des Vorſitzenden des Ver⸗ bandes Badiſcher Bäckerinnungen, Altſtadtrat Heinrich Wagner, wird uns noch geſchrieben: Der Verſtorbene war Schwahe von Geburt und im Jahre 1887 in Pforzheim ein eigenes Geſchäft ündet. m geſamten Handwerzer⸗ und Mittelſtand, beſonders aber ſeinem Bäckergewerbe, ſtellte er ſein reiches Wiſſen und Können und ſeine Tatkraft zur Verfügung. Schon als junger Meiſter nahm er regen Anteil an der Organiſationsarbeit ſeines Berufes. 1892 berief ihn das Vertrauen ſeiner Kollegen in den Ausſchuß der da⸗ maligen Freien Bäckergenoſſenſchaft Pforzheim. Seiner Füßrung iſt es mir zu verdanken, daß die Innung Pforzheim heute auf einer vorbildlichen Höhe ſteht. Rege Mitarbeit leiſtete er in der Landes⸗ organiſation des badiſchen Bäckerſtandes. Seit 1912 war er Landes⸗ verbandsvorſitzender. Ernſt und zielbewußt führte der Verſtorbene den Verband während der furchtbar ſchweren Jahre der Kriegszeit und der Zwangswirtſchaft. Die Einkaufszenmale badiſcher Bäcker⸗ meiſter(Landeszentrale) iſt mit eine ſeiner Schöpfungen. Es würde zu weit führen, alle Aemter und Würden anzuführen, die Wagner auf ſich genommen hatte. Lange Jahre gehörte er der Handwerks⸗ kammer Farleruhe als Vorſtandsmitglied an, ebenſo dem Verband badiſcher Handwerker⸗ und Gewerbevereinigungen. Ferner war der Verſtorbene erſter Vorſitzender des Handwerkerinnungsausſchuſſes Pforzheim, er gehörte er lange Jahre dem Eiſenbahnrat an. Im Oktober v. Is, mußte er infolge Krankheit alle ſeine Aemter nieder⸗ legen bis auf den Vorſitz des Badiſchen Bäckerinnungsverbandes, den er bis zu ſeinem Ende beibehalten hat. gemäß Et die Bezeichnung: „Eroß iſt, wer das Furchtbare überwindet. Erhaben iſt, wer ſelbſt unterliegend, nicht fürchtet. Groß kann man ſich im erhaben nur im Unglück zeigen. Schiller. 5 ** Der Geſichtsſchmerz 8 Von Dr. med. Löhmann(Bielefeld) In den intereſſanteſten Gebieten des menſchlichen Körpers ge⸗ id Ni für den Nichtmediziner das Zentralnervenſoſtem: Gehirn Nacenmart. N m Gehirn gehen zwölf aroße paarige Nervenſtämme aus, die ber dren zahlreichen aroßen und kleinen Verzweigungen im Bereiche rn Kopfhälfte lebenswichtige Aufgaben zu erfüllen baben. dur an ereen werden entweder nach dem zur beſonderen dder nauma zugewieſenen Gebiete als Gehörnerv, Zungennerv uſw., an ihrem Verlauf, ihrer beſonderen Wirkungzart und Form . Endlich werden ſie auch einfach mit römiſchen Ziffern als —XII bezeichnet. folgenden Ausführungen ſollen ſich nur mit dem keiner Trigeminus, d. h. Drilling, be⸗ dndie und Ausbreitung wegen als deten V. Hirnnerven beſchäftigen. Die aroße Bedeutung und e nben erwühnte Leiden. zudem eine nicht ſeltene Erkrankung die⸗ bhnerven füren tann. wird Aufmerktamkeit für dieſes Tbema er⸗ Der V Hi 1 1„Hirnnerv entſpringt im Gehirn im Bereiche einer als Ahdeel bezeichneken rundlichen Erbabenpeit, Ausdructüch er⸗ benm werden muß dazu ein wichtiger aroßer Nerwenknoten, den ſeerv kurz vor ſeinem Austritt aus der Schädelkapſel daunendd don dem die dre Haupteſte des Rerven augeer en. Piede Wenſeden ibren beſonderen Ausbreitungsbezirken nach als Augen⸗, 5 r. und Unterkieſeraſt oder einfach als., 2. und 3. Aſt be⸗ Ideräſtelung auf. Die Stellen, an denen die Aeſte und Nebenäſte n aus dem knöchernen Geſichtsſchädel heraustreten. ſind bei unkte gekennzeichnet. dal Sibemerkt. kommt dem J. Hiennerven praktiſche Bedeutung des Schädels und des Geſichts eine Rolle ſpielte. ſen nach iſt dieſe Krankheit eine einfache Neuralaie, d. h. ein ö erz. für den eine anatomiſche Veränderung des Rerven⸗ nicht erforderlich iſt Nach dieſer Ausleauna des Begriffes ſei es der Kürze des Ausdrucks wegen geſtattet, dieſen den aiſte. die von dem genannten Nervenknoten ibren Urſpruna neb⸗ Neraſcie weiſen ihrerſeits wieder eine reſche. gröbere und fei⸗ Nes Wacanfaen beſonders ſchmerzempfindlich und werden deshalb als W tz eines ſchweren und häufigen Leidens, das als Folge von ichtsſchmerzes der Trigeminusneurclaie der Wiſſenſchaft. auftretender Schmerz in der Babn des Nervenſtammes, be 1 ai Pracklichen Fachausdruck ausnahmsweiſe beizubehalten, um ſo mehr, als es wohl nicht viele Menſchen gibt, denen eine Neuralgie ganz unbekannt geblieben iſt. Statiſtiſch iſt feſtgeſtellt. daß ein Drit⸗ tel aller vorkommenden Neuralgien Trigeminusneuralaien ſind. ein weiteres Drittel entfällt auf Ischias, das letzte Drittel auf ſonſtige Neuralgiefälle. Aus dieſer Aufſtellung wird die große Bedeutung des„Geſichtsſchmerzes“ erſichtlich. Ueber das Weſen einer neuralai⸗ ſchen Erkrankuna wiſſen wir wenia und ſind bei der Beurteilung der Entſtebuna einer Neuralaie auf die erfahrunasgemäß feſtgeſtellten Urſachen angewieſen. Für die Neuralgie des Trigeminus kommen zu den allgemeinen Entſtehungsurſachen, wie Erkältung. Veraiftung (Blei. Queckſilber, Alkohol uſw.) Infektionskrankheiten(Influenza, Malaria, Suphilis), Druck, Quetſchung und Zerrung des Nervs durch Geſchwülſte und Narben(nach Krieasverletzungen) noch beſondere Urſachen hinzu, die in der Lage und dem Verlauf dieſes Nerves be⸗ gründet ſind. An erſter Stelle ſind es Erkrankungen der Zähne. Karies und Wurzelhautentzündungen, die in weiterem Verlaufe zu hartnäckigen und außerordentlich ſchmerzhaften Neualaien im Trige⸗ minus füßren. ferner Erkrankungen der Kiefer, der Naſe. der Neben⸗ höblen der Naſe, der Augen, des Mittelohrs uſw. Eine auffallende Häufiakeit des Geſichtsſchmerzes bei alten Leuten wird auf die Rei⸗ zung der Nervenendiaungen durch Verknöcherung der zahnlos gewor⸗ denen Alveolarfortſätze zurückgeführt. Hier ſind auch die ſchweren Krieasverletzungen des Geſichts, beſonders die mit teilweiſer Zer⸗ trümmerung der Geſichtsknochen einheraehenden, zu erwähnen als häufige Urſache langdauernder. ſchwerſter Fälle von Geſichtsſchmerz. Die Einheilung in Knochennarben und die dadurch bedingte ſtarke Zerrung und Quetſchuna von Teilen des Nervs iſt die leicht erkenn⸗ bare, aber oft ſehr ſchwer zu beſeitigende Veranlaſſung. Wäbrend es immerhin bei einer Reihe der gqenannten Urſachen, 3. B. bei erkrankten Zähnen. Krankheiten der Naſe, des Ohres ufw., gelinat. durch Beſeitiaung der Grundurſache die Neuralaie zu beilen. iſt das in den immer noch recht häufigen Fällen unbekannten Urſprunas vollſtändig unmöalich, weniaſtens mit innerer und allgemeiner Behandlung. Das bedeutet für manchen von dieſem Nearzacfteen Leiden Befallenen die Verurteilung zu lebenslänalichem yrium. Sicher iſt feſtaeſtellt, daß ſchwerſter Morphinismus und Selbſt⸗ tötuna in manchen Fällen die letzten Mittel waren, zu denen die ver⸗ zweifelten Kranken griffen, und mancher iſt ſchließlich buchſtäblich an ſeinen Schmerzen geſtorben, an Erſchöpfung und Unterernährung. Wie qualvoll dieſes Leiden ſein muß, iſt auch daraus zu erkennen, daß ſolche Kranke ſich zu der ſchweren Overation von der aleich noch die Rede ſein wird, förmlich drängen, und daß hier im Gegenſatz wohl zu den meiſten Fällen, in denen eine ſchwere Operation not⸗ wendig wird, nicht der Chirura den zagenden Kranken. ſondern der Kranke den im Hinblick auf die Schwere des Einariffes oft zögernden Arzt beredet. Die Eingriffe aber, zu denen in allen ſchweren auf ſchritten werden muß, beſtehen entweder in recht ſchwierigen und ſehr ſchmerzhaften Alkoholeinſpritzunaen in den erkrankten Nervenaſt oder auch direkt in den erwähnten Nervenknoten, in der ſogenannten „Ausdrehung“ des Nervenaſtes oder in einem noch erheblich radikale⸗ ren Mittel, der Ausſchneidung des aanzen Nerven⸗ knotens. Die ſchwere Operation vermag oft Hervorragendes zu leiſten. was von keinem andern Einariff auch nur annähernd erreicht wird. Krauſe in Berlin iſt unbeſtritten der erſte, der dieſe Ope⸗ ration zum Heile manches bisber hoffnungslos Leidenden unternom⸗ men hat. Der Verfaſſer vermaa ſich aus ſeiner Knabenzeit zu er⸗ innern, als Krauſe noch Oberarzt am Krankenhauſe in A. war, daß in der Schule unter den Jungen gelegentlich mit ehrfürchtiger Beto⸗ nuna erzählt wurde. daß wieder einer„aus Amerika“ angekommen ſei, um ſich von Krauſe operieren zu laſſen.. Das waren Men⸗ ſchen. die von Geſichtsſchmerz gemartert wurden! E Ateratut Mozart. ein Künfflerlezen. Noman von Ottokar Janet⸗ ſchek. Mit vielen zeitgenöſſiſchen Abbildungen, Porträten, Doku⸗ menten uſw. Verlaa von Rich. Bong, Berlin und Leipzig. Ein Mozart⸗Roman darf in allen, auch den muſikaliſch nicht vorgebildeten Kreiſen des deutſchen Volkes mit einer begeiſterten Aufnahme rech⸗ nen. Auf Grund erſchöpfender Quellenforſchungen zeichnet Janet⸗ ſchek ein farbiges Bild des reichbewegten Lebens Moszarts und ſtellt uns mitten hinein in die genußfreudige Kaiſerſtadt Wien am Aus⸗ gana des 18. Jahrhunderts. Auf Schritt und Tritt begleiten wir Mo⸗ zart. deſſen ſeltene Begabung ſchon in allerfrüheſter Jugend zu den ſtolzeſten Hoffnungen berechtigte. Aber das Mannesalter brachte nur eine endloſe Kette von Prüfungen und Enttäuſchungen: Intri⸗ gantentum und Ränkeſucht wollten die Schwingen des Genius läh⸗ men. Wohl waren die erſten Jahre ſeines Aufenthaltes in Wien, als er um ſeine ſpätere Lebensgefährtin Konſtanze Weber warb. von reinen Freuden heimlicher Liebesluſt erfüllt. Doch nach ſolchen Stun⸗ den ſugendlichen Frohſinns und ſtürmiſchen Glücks ſtellte ſich ſtets nur allzu raſch die Sorge wieder ein. Tratz angeſpannteſter Tätiakeit und unermeßlichen Reichtums an ſchöpferſſcher Kraft konnte Mozart die materiellen Nöte nicht beſiegen. Bei höchſter Leiſtung blieben die Einkünfte gering. Seine Tage wurden düſterer und ſchmerzensreicher. Dennoch gerade in den ſchwerſten Zeſten trua ſie ihn zu den Gipfeln böchſter Kunſt. Nur zu bald ſchon 1791, ſtarb der aöttliche Meiſter, 35jähria. in tiefſter Bedränanis. Janetſchek hat dem großen Sohne Deutſchlands in dieſem Buche ein würdiges Denkmal geſetzt. Das wertpollſte an dem köſtlichen Buche iſt die innige Liebe, mit welcher der Dichter der Seele ſeines Helden bis in die feinſten Schwinaungen nachgegangen iſt. Dieſer feſſelnde Band. der mit hervorragenden zeitgenöſſiſchen Abbildungen reich geſchmückt iſt, wird ſich bald zahl⸗ andere Weiſe unbeeinflußbaren Fällen von Trigeminusneuralgie ge⸗ reiche Freunde gewonnen haben. J. Holzhäuſer, die A. Zeike. Nr. 114 Mannhelmer General ⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Deer ſchneereichſte Winter ſeit fünfzig Jahren. Seit 48 Tagen liegt nun eine geſchloſſene Schneedecke mit einer Durchſchnittshöhe von 945 Zentimeter auf der Erde. Damit ſteht der Winter 1923/24 an der Snitze aller Winter ſeit fünfzia Jahren. und davon ſtiea an 23 Tagen die Temperatur überhaupt nicht über den Gefrierpunkt. Im Mittel wich der Winter insgeſamt um—.8 Grad vom langjährigen Winter ab. Die mittlere Abweichung von 8 Grad iſt immerhin beträchtlich, aber noch nicht ſo groß, daß der Winter 1923%4 zu den„ſehr ſtrengen“ zu rechnen iſt. Sehr ſtrenge Winter waren dagegen 1894/5 mit einer mittleren Abweichung don —.1 Grad und 70 Froſttagen. 1890/91 mit— 2,8 Grad Abweichung und 78 Froſttagen, beſonders aber 1879/80 mit—.1 Grad Abwei⸗ cung und 7 Froſttagen. Es ſei bemerkt. daß meteoroloaiſch zum Winte die Monate Deꝛember Januar und Februar rechnen. Nach der ehre von der Erhaltunastendenz der Witterung iſt mit größerer Wahrſcheinlichkeit damit zu rechnen. daß auch der März einen Fehl⸗ betraa an Wärme bringen wird. Bon den Franzoſen verhaftet. Zu einem bedauerlichen Zwi⸗ ſchenfall kam es geſtern abend um 527 Uhr beim Bahnhof Rheinau. Als der um.15 Uhr in Mannheim abaehende Perſonenzua bei der Station Rheinau hielt wurde in einem der hinteren Wagen aus einer bis jetzt noch nicht feſtgeſtellten Schußwaffe ein Schuß abgegeben. Der am Bahnhof Rheinau ſtehende franzöſiſche Poſten glaubte ſich ſcheinbar durch dieſen Schuß bedroht. Einſge andere Franzoſen ſtürzten ſich ſofort auf die ahnunaslos ausſteigenden Fabrgäſte und verhafteten den an dem Vorfall gänzlich unbeteiliaten fugend⸗ lichen Arbeiter Albert Storf aus Brühl. Der junge Mann wurde mit Fußtritten und Schlägen mit den Gewehrkolben ſchwer mi. han delt und ſoll nach Ludwiashafen abtransvortiert worden ſein. Die Franzoſen wollen ihn erſt wieder freilaſſen, wenn ihnen von der deutſchen Polizei der wirkliche Täter zugeführt wird. Einen Manſardendſebſtahl meldet wieder der Polizeibericht: Am 4 Mörz pon vormittags 9 bis nachmittaas 1 Uhr wurden aus einer Manfarde in der Liebiaſtraße ein rotbrauner Sportanzug mit Lederknöpfen. mittlere Größe, 1 aräulicher, ſchwarz und grün durch⸗ wirkter Herrenanzug. einreihig 1 dunkelblauer Stoffanzug, zwei⸗ reihia, eine ältere abgetragene Hoſe, 1 Covercoatmantel, der Saum etwa fünfmal geſtevpt. 1 Volkanfiberkoffer Größe 70.20 em. mit zwei Patentſchlöſſern aus Meſſina. 1 blau⸗ und 1 araugeſtreiftes Ze⸗ phirhemd. 1 arünes Sporthemd. 1 weiße Marmorſtanduhr. 1 kleine vernickelte Weckeruhr mit römiſchen Ziffern und 1 noch gut erhaltenes Opernalas mit ſchwarzem Etui geſtohlen. veranſtaltungen Das Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ hat für Mär vfeder eine Elitegruppe verpflichtet, die in ihren, Leiſtungen unein⸗ geſchränkte Bewunderung hervorruft. Die„eindruckskräftigſte“ Nummer iſt unſtreitig„Sandwina, die Siegesgöttin der Kraft“. Wir hatten vor dem Beſuch der Vorſtellung Gelegenheit, die fabelhaften Körperkräfte der Künſtlerin, die einer alten Artiſten⸗ familie entſtammt, auf der Redaktion zu beſtaunen. Sandwina wollte uns perſönlich davon überzeugen, daß es ſich bei ihren Kraft⸗ leiſtungen um eine ganz reelle Arbeik handelt. Sie brachte zu die ſem Zweck eine Ketre mit 5 Millimeter ſtarken Gliedern mit, die ſie ge⸗ nau an der Stelle zerriß, die wir bezeichnet hatten. In der Vor⸗ ſtellung geſellen ſich zu 9— verblüffenden Kraftakt noch mehr ere nicht minder erſtaunliche. Ein Vierkantſtab von mehr als 10 Milli⸗ meter Stärke wird im Nu zu einem Hufeiſen gebogen. Eine der Kontrollperſonen, die auf die Bühne gebeten werden, hat ſich vorher vergeblich bemüht, dem Stab durch Bearbeiten auf dem Ambos die gewünſchte Form zu geben. An die rälſelhaften Leiſtungen indiicher Fakire erinnert die Künſtlerin, wenn ſie, mit dem Rücken auf einem Nagelbrett liegend, drei ſchwere Vorſchlaghämmer auf einen Ambos miederſauſen läßt, der auf ihrer Bruſt ruht. In der Brückenlage ſtützt ſie ein Karuſſel mit ſechs erwachſenen Männern und zum Schluß trägt ſie eine Brücke, die ſogar von dem Pferd paſſiert wird, das vor den römiſchen Streitwagen geſpannt iſt. in dem ſie in antiker Aufmachung auf der Bühne erſcheint Das Programm, das durch dieſe Senſationsnummer den denkbar wirkungsvollſten Ab⸗ ſchluß findet, bringt weiter einen unſerer beſten deutſchen Humo⸗ riſten, den Bayer Hermann Strebel. der ſeine zündenden aktuellen Vorträge ſo famos ſatiriſch abgeſtimmt hat, daß man ſagen kann: der Künſtler, der auch in der Technik des Vortrags vorbildlich iſt, hat von ſeiner Originalität noch nichts eingebüßt. Die neun Alli⸗ ſons ſind für ſeden Kenner erſtklaſſiger Varietekunſt in ihren wundervollen fkariſchen Spielen eine wahre Augenweide. Die vier Fellers führen auf dem Drahtſeil hier noch nicht geſehene Tricks mit einer erſtaunlichen Sicherheit aus. Für viel Heiterkeit ſorgen Laepp und Hahel, zwei unwiderſtehlich auf die Lach⸗ muskeln wirkende Parodiſten, und ein nicht minder komiſches Original, der Fangkünſtler A. W. Repp. Die Eislaufkunſt hat ausgezeichnete Vertreter in dem nordiſchen Meiſterpaar Alfred und Sigrid Naeß geſandt, während das Ballett Schwanſee in Technik, Stil und Farbenabſtimmung Tanzbilder von höchſtem künſtleriſchen Reiz entrollt.— Als Beigabe zu dieſem wertvollen Weltſtadtprogramm wird der zweite Teil des Monumen⸗ falfilmes„Helena“ gekurbelt, der den Untergang Trojas in prachtvoll komponzerten Bildern ſchildert Der genaue Kenner der„Ilias“ darf an die Handlung nicht die ſtreng kritiſche Sonde ankegen, weil die Verfaſfer des Manufkripts ſich nur Anlehnungen geſtatten konnten. Die Regie hat wie im erſten Teil wieder Leiſtungen vollbracht, die nicht leicht überboten werden können. Die Bildwirkung iſt ſo packend, daß die Spannung von Akt zu Akt bis zu der Schreckensnacht geſteigert wird, in der Troja in Flammen aufgeht. Budapeſter Quarfekkl. Heute Freitag abend wird das Budapeſter Quartett im dritten Kammermuſikabend des Kon zert⸗ vereins in dieſem Winder Werke von Mozart, Brahms und Belg Bartok zum Vortrag bringen. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Den Minderbemittelten ſoll in Freiburg neuerlich eine ge⸗ wiſſe Menge von Lebensmitteln als unentgeltliche Not⸗ ſpende aus der vom Arbeitgeberverband beſchafften Lebensmittel⸗ Notreſerve verabreicht werden. Den in Betracht kommenden etwa 15 000 Perſonen ſollen je Kopf zugeteilt werden: 1 Pfund Reis, 2 Pfund Bohnen, 1 Pfund Gries, 1 Pfund Mehl, 2 Pfund Fett und 10 Pfund Kartoffeln. Der Stadt erwächſt hieraus eine Aufwendung von 23 000 Goldmark, die durch Verkäufe aus den ſtädtiſchen Mehl⸗ beſtänden gedeckt werden ſoll. Der Voranſchlag der Stadt Villingen für das erſte Quartal 1924 ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von ungefähr 120 000 Mark ab, ſo daß der Gemeinderat die Erhebung eines Steuerſatzes von 7 Pfg. pro 100 Mark Steuerwert beſchloſſen hat. Im Prager Stadrat wurde eine Mitteilung aus Schweden über den Bau billiger e beſprochen. Solche 100 bis 150 Jahre, Sommer und Winter bewohnbar 112 Tagen durch drei Mann aufgeſtellt werden. ſind, fön —— 0 intet Der verfloſſene Win⸗ zer— wenn man vorläufta ſo reden kann— hatte 64 Tage mit Froſt, Sie ſind geſchmackvoll ausgeführt und koſten je nach Größe, zwei bis acht Zimmer, 2000 bis 12 000 ſchwediſche Kronen ab Hamburg. Die Prager Stadtverwaltung will ſich nun eingehend mit dem Bau kleiner Kolonien oder einzelner ſolcher Häuſer in der Nähe der Stadt befaſſen. Architekt Zinſer in Karlsruhe hat ein öſterreichiſ hes Patent erworben, das die Erſtellung trockener Kleinhäuſer für eine oder zwei Familien in zwei Mongten mit einem Koftenaufwand von nur 4000 bis 10 000 Mark ermöglicht. Herr Zinſer hat von einem Konſortium in Brüſſel den Auftrag erhalten, daſelbſt 30 Billen nach dem neuen patentierten Verfahren zu erſtellen. ** 5Neuſtadt a.., 6. März. Zu einer heftigen Aus⸗ einanderſetzung kam es in der letzten Skadtrats⸗ ſitzung zwiſchen dem Stadtrat Kriegshäuſer(bayr Volkspar ei) und dem erſten Bürgermeiſter Dr. For huber. Herr Kriegshäuſer be⸗ klagte ſich darüber daß die Ausſchülſe des Stadtrats durch die Stadt⸗ verwaltung als Nullen betrachtet würden oder Strohpuppen über deren Köpfe hinweg die Stadtverwalrung mache was ſie wolle. Da⸗ bei gab es Vorwürfe perſönlicher Art gegen den Bürgermeiſter und den ſtädtiſchen Baurat. Bürgermeiſter Dr. Forthuber erwiderte, daß er ſich der ſchoflen Art der Kritik des Herrn Kriegshäuſer wider⸗ ſetze. Er ſpreche dem Stadtrat das Recht ab, in das Verhäl'nis zwiſchen Bürgermeiſter und Baurat hineinzureden. Eine Kritik an der Perſon eines Beamten dürfe überhaupt nur in geheimer Sitzung ſtattfinden ſonſt könnte man leicht gute Beamte verlteren. Stadtrat Ernſt ſekundierte Herrn Kriegshäuſer indem er das Kolle⸗ gium bat, die Würde des Stadtrats hochzuhalten und ſich das Recht der Kritik nicht nehmen zu laſſen. Schließlich wurde aber doch vom Stadtrat beſchloſſen, daß perſönliche Kritik zuerſt in geheimer Sitzung vorgebracht werden ſoll. Aus dem Lande X Heidelberg, 6. März. Ein arbeitsloſer verheirateter Arbeiter, Vater von zwei Kindern, kam während der Arbeitszeit zur Bauſtelle des Neckarkanals bei Schwabenheim um Koks aus der Schlacken⸗ halde zu ſammeln. Ein volniſcher Bauführer kam dazu. ſtellte den Mann zur Rede und erklärte, daß das nicht ſein dürfe, worauf der Mann ſich entſchuldigte. ſein Säckchen aufnahm und weitergehen wollte. Der Bauführer nahm ſeinen Revolver und ſchoß dem Mann von hinten durchs Kniegelenk, ſo daß er ſofort ſchwer ſam⸗ mernd zuſammenbrach. * Freiburg, 6. März. Im Warteſaal des hieſigen Bahnhofs hat ſich ein roher Vorfall zugetragen. Ein Einwohner von Mültheim wurde von mehreren jungen Burſchen in der roheſten Weiſe zu Bo⸗ den geſchlagen und mit Handkoffern und Stiefelabſätzen bearbeitet. Die feigen Geſellen ergriffen dann die Flucht. Ihre Namen konnten aber trotzdem feſtgeſtellt werden. *Hauſen a. d.., 5 März. Zu der Familientragödie, die ſich der Bruder und die Mutter des Täters als mitverdächtig verhaftel worden ſind. * Singen a.., 6. März. Der in einer hieſigen Väckerei be⸗ ſchäftigte 24jährige Bäckergehilfe Joſef Burger trank verſehentlich Natronlauge und mußte dieſes Verſehen mit dem Leben be⸗ zahlen. *Aeberſingen, 6. März. Wie dem„Seeblatt“ mitgeteilt wird, iſt in Ettenkirch ein junger Mann geſtorben, der ſchon vor zwei Jahren von einem an Tollwut erkrankten Hund in die Hand ge⸗ biſſen worden war. Die Wunde war nie recht zugeheilt. In den letzten Tagen machten ſich bei dem jungen Mann Anzeichen von Tollwut bemerkbar, die ſchließlich zu ſeinem Tode führten. * Deagenhauſen(Amt Ueberlingen), 6. März. Hier wurden am Samstaa zwei Kinder im Alter von 6 Jahren und 8 Jahren von einem tollwütigen Hund gebiſſen. Die Kinder ſind zur Beobachtung und Impfung gegen Tollwut nach Nürnbera gebracht worden. Der Hund wurde von einem Einwohner getötet. Nachbargebiete (9) Neuſtadt a.., 6. März. Hier wurde eine gemeinnützig⸗ Bau⸗ und Siedlungsgenoſſeaſchaft gegründet, deren Statuten ſofort von 35 Mitgliedern unterſchrieben wurden, während weitere 80 Mitglieder ſchon angemeldet ſind. Zweck der Genoſſen⸗ ſchaft iſt der Bau von Einfamilienhäuſern und die Uebernahme von Spareinlagen. Der Stammanteil iſt 1000 Mark. Die Häuſer werden den Genoſſenſchaftern zunächſt in Miete übergeben und gehen ſo nach und nach in deren Beſitz über. Es iſt beabſichtigt, noch in dieſem Jahre 30—40 Häuſer zu bauen. Die Bauplätze dürften von der Stadt zur Verfügung geſtellt werden. Außerdem erhofft man ſtaatliche Darlehen zu geringem Zinsfuß zu erhalten. :: Kaſſerslautern. 6. März. Der Kaufmann Hermann Maß aus Ludwiashafen, der mit den Gebräuchen in der apoſtoltſchen Glaubensvereinigung vertraut war, benützte dieſe Gelegenheit, um bei den Mitaliedern, die ſich Brüder und Schweſtern nennen. unter Ausnutzung ſeiner Kenntniſſe Betrügereien zu verüben. In dem einen Falle iſt es ihm gelungen, ſich 200 Franken zu erſchwin⸗ deln und bei dem Verſuch, einen weiteren Betrug zu verüben, wurde er erkannt. Möalicherweiſe hat er noch weitere Betrügereien verübt, die bis jetzt noch nicht bekannt geworden ſind. sw. Pfungſtadk. 6. März. Im Dienſte tödlich verunglückt iſt ein Angeſtellter des Elektrizitätswerks. Als die Ortsleitung defekt war und der Angeſtellte die Leitung prüfen wollte, kam er der Starkſtrom⸗ leitunga zu nahe und wurde vom Strome getötet. *Mainz., 6. März. In einer hieſigen Fabrik wurde ein Arbeiter, der mit dem Löten eines Benzinfaſſes beſchäftigv war, durch, die Exploſion getötet.— Im Städtiſchen Elektrizitätswerk wurde durch ein herabfallendes Eiſenſtück ein Arbeiter getötet. Gerichts zeitung Amlsgericht Mannheim Portier und Hochſtaplerin Im Dezember v. J. machte ein bei einer hieſigen Bank ange⸗ ſtellter Portier die Bekanntſchaft einer Dame, die auf der Bank Geld umwechſeln wollte. Sie ſagte ihm, daß ſie im Parkhotel abgeſtiegen ſei, aber gerne ein Privatlogis hätte. Der Portier machte ihr den Vorſchlag, bei ſeiner Jugendfreundin in der Windeck⸗ ſtraße, einer Frau., ein Zimmer zu mieten. Der Dame gefiel es ſo gut, daß ſie bald 3 Wochen dort blieb. Das Verhältnis mit demn Portier hatte ſich inzwiſchen ſo innig geſtaltet, daß er ſich mit ihr verlobte. Sie hatte ihm mitgeteilt, daß ſie Privatſekretärin bei der Dresdner Bank in Berlin, daß ſie die Tochter eines Majors ſei uſw. Am 5. Januar verſchwand ſie dann unter Mit⸗ nahme von Kleidern, Schmuckſachen, einer Uhr und eines Koffers. Die Nachforſchungen nach der Diebin ergaben, daß dieſe die 27 Jahre alte Anna Rathgeb geb. Eiſel aus Ludwigshafen war, eine ſchon vierzehnmal vorbeſtrafte, zur Hochſtapelei neigende Perſon. Sie war mit einem Brauereidirektor namens Rathgeb verheiratet geweſen, doch war dieſe Ehe im Jahre 1921 aus ihrem Verſchulden geſchieden worden. Seither war ſie ihren eigenen Angaben zufolge hier in der Familie Geier abgeſpielt har, wird noch mitgeteilt, daß F GESELTLSCAFTAd. Mannheim-R das beste Waschmittel für und alle feinen Gewebe. es gar nicht nötig gehabt, zu ſtehlen. zu reiſen, ſei ihr plötzlich gekommen, ſie wiſſe burg gegen ſie. Ihr Vater iſt übrigens ein einfacher F in Sandhofen. 0 mark geſchädigt, was ſie, die ſich die Sachen aus ihren nach und nach anſchaffte, hart genug trifft. zur Beobachtung, wo man ſie als Hyſterikerin, aber, iht wortlich für ihre Handlungen erklärke..⸗A. Dr Jor da, h Verteidiger, beantragte heute eine neuerliche Unterſuchmne, ertil⸗ verwies im übrigen auf ihre geiſtige und moraliſche Minder ˙ keit. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr 6 Monate kängnis. Der verſtecktgehaltene Selbſtmordkandidat. Mücheln bei Leipzig verpflichtet worden. Er hatte am 9. Auguſt Sonntagsurlaub erhalten, um zu ſeinen zu machen. Skopau aus wollte er dieſe Tat ausführen, wurde dara teren Quälerei zu entgehen, in Vorſchlag brachten, der militäriſchen Abzeichen entkleideten. „Genoſſe“ hinzukam, wurde der Selbſtmordkanoidat traut, den dieſer dann zum Parteiſekretär der kommuni Partei, Bäcker Richard Richter, brachte. Dieſer übergab ihn Hedel zwecks weiterer Unterbringung der gerade anweſenden Frau ſchicte Krüger, die ihn mit einem Zettel zu einer Witwe Karolewit al bei der er Aufnahme fand. Statt ihm nun am andern nem auch bei der Polizei nicht an und ernährten ihn während der ganzen angegebenen Zeit. Schließlich war falſche Papiere zu beſorgen, mit deren Hilfe er dann i Arbeit bekommen würde. Ihr zehnjähriger heller Ju bekommen. fen der Papiere gewandt, dabei die Drohung bei denen er noch 5 bis 6 Wochen blieb, ehe er ſich vember freiwillig ſtellte. Geldbußen von 100 bezw. 30 Mk. die Gefängnisſtrafe ausgeſetzt werden. Kaòſport 10 Uhr abends ſeinen Anfang genommen. Weltrekords gebrochen. zu rückgelegt. Schwimmen mit äußerſter Schärfe geführt werden. den ſich die vorgeſehenen Schwimmwettkämpfe mit dem genden Bremer Verein geſtalten, der über ausgezei ſchwimmer verfügt. Beſonders die große Staffel 2 4 6 und die Sprinterſtaffel werden Rennen zeitigen, die einen Beſuch der Veranſtaltung lohnen duürften. verbandsoffenen Ju' gendwettſchwimmen nach Elberf den. Die hieſigen Schwimmerinnen treten dabei zum gegen weſtdeutſche Klaſſe an. Der Sieg dürfte ihnen wo werden, da ſehr zahlreiche Meldungen der Vereine in de Großſtädten vorliegen. Baar und Hochſchwarzwald—9 Gr. unter Null. Au ſreich herrſcht wieder Froſt, teilweiſe bis 6 Grad Kälte. den 26 Grad unter Null. Der nördliche Luftwirbel wärts und gewinnt nur langſam Einfluß, ſo daß ein Umſchlaa mit Erwärmung und Niederſchlägen wohl erſt 3 Tagen zu erwarten iſt. Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Noch meiſt heiter, ſtrichweiſe Morgennebel, ſtärkere Nacht mlaus 5 6 der Rheinebene. Schneeberichte Ruhſtein: Durchſchnittlich 2 Mtr. Windſtill, heiter, Skibahn fahrbar bis Seebach. NFIOCKEN neinau — 19 Wolle, Seide alen. * 3. 17 Zehwetzingerstrasse 68— Mitte Kronprinzenstraße 46 ULind Zreitag. den 2. März 1024— — de e, von einem Freunde ausgehalten worden. Sie ertlärte, be hen Der Einfall nach Maume ſelbſt nich Frau W. wurde durch den Diebſtahl um rſparniſſn Die Angetkaude her ſchon vor vier Jahren in der pfychiatriſchen Klinik in Ein 19jähriges, etw.is ſchüchternes, hübſches Kerlchen a Halle hatte ſich im vorigen Jahre zum Eintrit in Keichswehr gemeldet und war dann für das Schützen⸗Regimen i es nicht gut getroffen. ls er ſeinem Unteroffizier konnte er ſich gar nicht verſtehen, und a nach Mücheln reiſen zu können, dachte er bei der R Schrecken an ſeinen Unteroffizier. Es dünkte ihm ſchier un ſich deſſen Behandlung noch weiter gefallen zu laſſen, und ſchloß er, ſeinem Leben durch einen Sprung in die Saale und Von der großen Brücke zwiſchen Ammendorf ah zwei„Genoſſen“ gehindert, die ihm einen anderen Weg, der ihm uniſ 55 Brücke die Litzen abriſſen, das Seitengewehr abnahrꝛen und Als dann noch dem er doch ſicher ruhiger geworden, den Rat zu geben, 1 Hah Truppenteil zurückzukehren, verbargen die Genannten in ihr en dengn pden Wilzaftemus izn s bis 9 Wecden lang. merdee un flüchtige dieſes Faulenzerleben überdrüſſig, und ſo wandte an Frau Krüger, die ihm, wie er behauptet, verſprochen dann Arbeit als Obſtyflücker verſchafft, Papiere at er je it a Der Fahnenflüchtige hatte nun in letzter Zen ſhe wiederholt Schweſter und Schwager beſucht, die ihm, ſe wiede⸗ Erfolg, den Rat gegeben haben wollen, ſich ſeinem Regiment zu ſtellen. Der Schwager hat ſich dann an Frau Krüger wefſae⸗ laſſen, daß er im andern Falle Anzeige machen würde. Die euu, giſche Frau Krüger fertigte ihn darauf kurg ab, er ſolle nigl was er nicht laſſen könne, und zog ihre Hand auch von dem ling zurück, der dann Aufnahme bei Schweſter und Schwage⸗ Nun ſaßen Frau Krüger, n ge. witz und der Parteiſekretär Richter auf der Anklagebank. 7 richt glaubte ihren Darſtellungen nicht und verurteilte die klagten zu je 3 Monaten Gefängnis, doch ſoll gegen Jahlglg Sportliche Rundſchau „Das 12. Berliner Sechstage⸗Rennen hat geſtern Infolge d. überang ehen Tempos wurden in den erſten Stunden des Rennens die beſt f Ueberrundungen fanden bisher loue Bis heute früh(Freitag) 11 Uhr vormittags wurden 461 „FNorbdeutſcher Waſſerballmeiſter(Aiter Bremer Turnſpogan ein) gegen den Badiſchen Waſſerballmeiſter Schwoimen,Leren heim). Das Zuſammentreffen d. vorſtehenden beid. Meiſterm ird vol ien am kommenden Samstag im Herſchelbad(große Halle) 5 der Mannheimer Sportswelt als ein ſportliches Ereignis von hend derer Bedeutung mit größter Spannung erwartet. An dieſag hahen bewerben ſich zwei ſpielſtarke Gegner von erſter Klaſſe und echal⸗ Können um den Sieg, wodurch das Spiel eine beſondere 1 · ten wird. Allerdings läßt ſich heute über den Ausgang noch ellen ſagen, doch wird das Spiel unter Auſbietung aller Fähigk ant meß Nicht minder intereſ ahneg Habner Das wird bereichert durch Damen⸗ und Jugendwettkämpfe, Reigerh ber men, Tauchen und Springen.— Am Sonntag(9. März) dten S. V. Mannbeim ſeine bisher in allen ſüddeutſchen, erfolgreiche Damenjugendabteilung(1. Mannſ den rhe tit Wetternachrichten der Karlsruher zandeswettern Hoher Druck bedeckt Frankreich und die Oſtſeeländeh 7 7 0% Wärmeausſtrahlung überwiegt wieder Froſt. in Fran ſt ieht nocng 3 110 Antersmatt: 170 Ztm., davon 30 Ztm. pulvriger Neuſchnecz Oſt, heiter,— 5 Grad. Skibahn ſehr gut, e, — U1. 9— FC. 10— biehelaheimeragg. L4— EudawigenAf. d. Frinzregentenstr. 17— Neckarau: Schu! Gegen⸗ Große Töne reden war ihr zur Gewohnheit geworden. Flen⸗ wärtig ſchweben noch Strafverfahren aus Hambura und brikorbelte 15 t in ent i guigen An ebörig ückteiſe mit mögl ſſel, n aber wel⸗ ein. ihm 15 leder eine! ihn hnei, 5 5 atte, n Handelen ihſt nge c. der unt fald No⸗ am 9 An 10 auf wonnch ich 77 ſon, — Note. un)d 4 ſtark Ele aukee ⸗ Aensc Stů 0 1 777 75 erlien, ſech bi reu⸗ In 2 ele le 6, lat f aufer⸗ SSASAerreee X rrree eee eeeeeeeeee eeeeeere 8 55 blefl d Börsenhberichie Frankfurter Wwertpapierbörse Tendenz behauptet 1. Frankfurt, 7. März. ODrahtb.) Wenn sich auch im aufe der Geschäftswoche nur wenig veräandert hat, so war e Börsenlage doch etwas freundlicher. Die Gerüchte eine angebliche Ermäbligung des Aktienumsatzstempels and Beachtung. Es kam allerdings zu keiner größeren blickatztätigkeisz da das außbenstehende Publikum im Augen- ck keine Rolle für die Börse spielen kann. Man bemerkte me Deckungskäufe, doch konnten die Kurse nur gauz Frmale Gewinne erzielen. Zur Vorsicht mahnt der rankenrückgang. 1 Der Montanmarkt blieb bei behaupteten Kursen ast völlig unbewegt. Einige Umsätze vollzogen sich in zannesmann und Buderus. Westeregeln büßten 2 Billionen ein. Ein entsprechcudes Bild zeigte der Ba kaktien- arkt an dem das Geschäft sehr still war. Etwas begehr- er Waren Mittelbanken. Diskontogesellschaft abgeschwächt. n Metallbank kam eine erste Notiz nicht zustande. Auf kren übrigen Markigebieten war trotz des im allgemeinen reundlicheren Grundtones kein stärkeres Geschäft zu ver- Zeichnen. 4 Die Werte des Anilinkonzerns lagen, selbst Bad. nilin, gut behauptet. Unverändert Scheideanstalt, Holzver- chlung. Rütgerswerke leicht gebessert. Beachtung fanden Aain-Kraft, Lahmeyer, Inag, Schuhfabrik Berneis, Daimler und Kleyer gut behauptet. Krauß Lokomotiven schwach. on den übrigen Industriepapieren konnte sich Dyckerhoff dihglen. Bauaktien lagen befestigt. Zuckeraktien leben bel kleinem Geschäft prei. tend. Zellstoff Waldhof etwas fester. Aschersleben gut behauptet. 5 5 proz. Reichsanleihe lag bei erstem Kurs 0,088. undesanleihen vernachlässigt, Hessen angeboten, 4 proz. Bayern unterlagen Schwankungen. In Auslandsrenten War das Geschäft gering. Zolltürken, Bagdad schwach. In Wertbeständigen Anleihen vollzog sich das Geschäft in Seringen Umsätzen.“ Im Freiverkehr war das Geschäft sehr ruhig. Man bandelte: Api 6775, Ufa 8775, Becker Stahl 9775, Pecker ohle 10 000, Benz 5000, Unterfranken 875, Ludwigsburger orzellan 3775—3500, Hansa LIoyd 1800, Mez Söhne 5225, astatter Waggons 9225. Der Geldmarkt war wieder Steiker. Tägliches Geld 1 pro Mille. Auch am Einheits- markt wenig Veränderung. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 7. März.(Drahtb.) Wenn auch mit dem Wochen- Schluß die Zahlungseinstellungen in der Hauptsache beendet Zzu sein scheinen und heute an der Börse gerüchtweise von unbedeutenden Verlegenheiten kleinerer Maklerspekulanten ie Rede war, so konnte die Börse doch ihres Lebens nicht recht froh werden. An Gesprächsstoff mangelt es in der Zeschäftslosen Zeit nicht, da die Maßnahmen der Reichsbank und des Devisenkommissar gegen einzelne Bankfirmen wegen Unregelmäßigkeiten in den Devisenanforderungen starkes Aufsehen in Bank- und Börsenkreisen erregt haben. Das Geschäft selbst hielt sich wieder in den engsten Grenzen, so daß sich nach oben und unten nur wenige Kurs- veränderungen ergaben, die nur vereinzelt 2 Bill. Prozent erreichten. Für das eine oder andere Papier wurde zur ——— — 2 lanmhe imer G Unterbrechung der Eintönigkeit Stimmung zu machen ver- sucht, doch hatten diese Bestrebungen keinen nachhaltenden Erfolg und die alte Geschäftsstille machte sich bald wieder breit. In Rentenwerten wurden die Glattstellungen in Kriegsanleihe fortgesetzt. Im Geldverkehr trat etwas⸗ mehr Nachfrage hervor. Im Devisenverkehr war das bemerkenswerleste Ereignis der erneute Frankensturz. Nach den vorliegenden Auslandsmeldungen mußten für das eng- lische Pfund bereits über 110 Franken bezahlt werden. Sonst hielten sich die starken Anforderungen am Devisenmarkt in den gestrigen Grenzen, so daß in der Zuteilung und Notie- rung darin Veränderungen kaum eingetreten Waren. Beulsenmarkl Berliner Devisen, in Billionen Amtlich G. 6. B. 6 6. 7 B. 7 Holland 156.51 157,39 156,61 157,39 Buenos-Ajres 14,35 14,55 14,3 5 14.,05 Brüsse! 15,36 15,44 14.,36 14,44 Christiania 57,00 57,34 56,06 57.24 Kopenhagen 66 33 66,67 66,33 66,0 7 Stockhom 109, 72 110,28 109, 72 110,28 Helsingiors 10,57 10,63 10.57 10,653 18,.25 18,25 18,05 18,15 18,055 18,145 18,055 18,145 New LVork 4,19 4,21 4,10.21 „„„ 17,16 17,24 16,56 16,64 Schwenn 712,82 73,18 72,2 72, 9 Spanien 51,27 51.53 51,27 51,53 IApan 18.95 19,05 13,56 13.64 Rio de Janeiroo 0,405.505.875 1,885 Wien. abg.. 6,38 M 6,42 M 6,38 N 6,42 M Rrag 12,21 12,29 12.21 12.20 jugoslavien 8,48 5,52 5,68.72 Budapess. 5,98 M 6,02 M 6,48 M 6,52 M Boasas.,19.21.19.21 Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar: bei Lei kür 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits kür 100 Einheiten, bei polnischer Mark für 100 Millionen. * FEine Kundgebung gegen die Börsenumsatzsteuern in Frankfurt. Der Banken- und Börsenverein Frankfurt a.., die Frankfurter Börsenvereinigung und der Verein Frank⸗ kurter Privatbankiers veranstalten am Samstag dieser Woche analog der Mannheimer Vereinigung eine KRund- gebung,„um zu den untragbar gewordenen hohen Börsen- umsatzsteuern Stellung zu nehmen und eine entsprechende Resolution an die beteiligten Ministerien zu richten“. *Der Börsenumsatzstempel. Die an der Berliner Börse aufgetauchten Gerüchte, die von der bereits be- schlossenen Ermäßigung des Börsenumsatzstempels wissen wollten, werden der Vossischen Zeitung zufolge an maß- gebender Stelle als falsch bezeichnet. * Zuckerfabrik Offstein, J euoffstein(Pfalz). Für 1922½3 schreibt diese Gesellschaft 3,55 Md.(i. V. 4,2 Mill.)& ab und weist 180,6 Md.(12.5 Mill.) Reingewinn aus. Dieser wird vorgetragen; eine Dividende(i. V. 40 Prozent) sonach nicht verteilt. Beide Fabriken der Gesellschaft haben auch im Abgelaufenen Jahr Erweiterungen und Verbesserungen er- kahren. Die Zugänge auf den Anlagekonten sind mit ins- gesamt 3,57 Mill. ausgewiesen und fast sämtlich abgeschrie- ben. Trotz der anfangs wenig erfreulichen Aussichten für eine rechtzeitige und glatte Durchführung des Kampagne- eneral-Anz eiger — betriebes 1923/%4 habe sich sowohl die Zufuhr der Rüben mit der Bahn als auch deren Verarbeitung, die nur in der Off- steiner Fabrik durchgeführt wurde, ohne Stéörung vollzogen. Leider hätte das Ernteergebnis und auch der Zuckergehelt der Rüben im vergleich zu früheren Jahren zu wünschen übrig gelassen. Die Aussichten seien in sich infolge der stabfleren Verhältnisse nicht ungünstig, so daß die Gesell- schaft glaube, den Aktionären voraussichtlich wieder eine angemessene Rente in Aussicht stellen zu können. *Aktienbrauere. Cluß, Heilbronn. Die Gesellschaft schließt mit 215 Milliarden Gewinn ab. Aus dem Bericht des Vorstandes ist besonders zu erwähnén, daß die große Obst- und Weinernte des Jabres 1922 den Bierabsatz in den ersten 7 Monaten des Jahres 1922 beeinträchtigt hat, dagegen war er in den Sommermonaten durchaus befrie- digend. Die hohen Frachtsätze machten eine lohnende Aus- nützung der Malzfabrik unmöglich. Die anderen Neben- betriebe arbeiteten zur Zufriedenheit. Zur Stärkung der Betriebsmittel wurde das Grundkapital im März 1923 um 7 Millionen und im September 1923 um weitere 12 Millionen auf nunmehr 24 Millionen 4 erhöht. Das Aufgeld und der beim Verkauf der Verwaltung zur Verfügung gestellten Aktien erzielte Mehrerlös wurden der gesetzlichen Rücklage zugeführt. Wenn trotz der schwierigen Verhältnisse ein Ergebnis erzielt wurde, das im Hinblick zuf den Geldwert am 30., September günstig genannt werden kann, so ist dies hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Gesellschaft über größere Bestände von Rohmaterialien verfügte, die zu günstigen Preisen eingekauft waren. Ueber die Aussichten für das neue Geschäftsjahr läßt sich schwer etwas sagen. Da wir eine verhältnismäßig kleine Obsternte gehabt haben, so kann wohl ein befriedigender Bierabsatz rwartet wer⸗ den, sofern die Kaufkraft des Publikums den Biergenuß weiterhin zuläſßt. An Stelle des ausgeschiedenen Aufsichts- ratsvorsitzenden, Geheimrat Hugo Rümelin, wurde Bank- direktor Richard Rümelin in den Aufsichtsrat gewählt. * Hesser Maschinenfabrik.-G. in Stuttgart. Dem Be- richt des Vorstandes ist zu entnehmen, daß das Unternebmen nach weiterem Ausbau im abgelaufenen Geschäftsjahr gut beschäftigt war. Der Reingewinn von 1205,44 Milliar- den soll vorgetragen werden. * Süddeutsche Zementpreise. Die Süddeutsche Zement- verkaufsstelle Heidelberg hat mit Rücksicht auf die am 1. März eingetretene Frachtermäſligung die Stationsfranko- preise von diesem Tage ab im unbesetzten Gebiet um 20 für 10 Tonnen Portlandzement herabgesetzt. In 0 0 Preisen ist eine Durchschnittsfracht von 80 KA ent- alten. * Bank von Frankreich. Nach Blättermeldungen aus Paris weist der gestern erschienene Wochenausweis der Bank von Frankreich ein Steigen des Papiergeldumlaufs um rund 1 Milliarde Franken auf. An der Börse stieg das Pfund Sterling von 105,80 auf 108,30, der Dollar von 24,5 auf 25,55 Franken. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeref Dr Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger G m. b H. Mannbeim K 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur. Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitix und Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Hindelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeſoen Karf Hügel. Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 127, 3 6. lig. D. Credt. 275 3 b. Aypothekbz. 3 Bbeln. Oredtb. 392 25 Lanededent 27 25„ Usbers.-B. 80 80 Rhein. N 5 J,3 Babt frind. 2,5.5 ½ Vereinebk..3 1 Sudd..-Er.-B.— 22 Vr..-Ur..— Biso.-Gesells. 164 15,0 Sudd.piegontg. 138 13, 80. Myp.u. U. 4 4,95 Presdg. Ban 7½ 7½ Hlener Bantb. 6,45 0,45 Barn, Bankv..83 3,25 Frkf. Hyp.-Bk. 39 3,8 Va, Banka.—— Gorl. Randges.— Netalib.u..-G. 20,9 20.1]„ Notenbank— 65 domeu. Privbk. 7 6. Aitteld. Cr.B. 26 2,6„ Verelinsbk. 4 441 Barme.u.-B. 13 13½15 Jurang..-. Feun J 11 ſ1 eutsch. Bunk 13,15 13,3 Oest.Cred.-An..637 0,875 Frankf. Alig. V. 105 109 d elat. Bank 23 Ffklz. Hyp.-BK. 6,5 7Oberrh. V. Ses. 2 Effekt. u. W..9 6,25 Refcheban. 35,5 37 Fetkt. R. u. v. 15 16 N Bergwerk-Aktien. bon. Bp. u.. 2 Harp Beryben 80 31 Opsohl Eb.-5d. 2875 29.25 Baer elsendv. d 20 Kalte A20 78l.—.4. E. ind.(.) 22 8 abhnem. ägw. 541 84 Fallw.Salzdet, Phbönix Bergp. 22 40.5 Fachm, Eergw. 83 Kaliw.Wester. 31 2 fh.Sraunkoßle 22 39 geleuriohen.„„. 88 Tothr.fi u..-V. 52 Safzw. felbr. 10⁰ delsent. BüW. 60 59 Hannesmannr. 44 45,5 Felſus Bergb. 3 8¹ Menkgubet.— 24 V. K. u. Laurab. 19,1 19 N Transport-Aküen. dehantupgbhg. 48 12 Pecze gte, de Sclun. 4 obe— 458 Amk. Faktf. 37,3 3,25 Oest.-U..-s. b industrie-Aktien. dohd. nannh. 0 40 8. Antl..Sods 19.3 18,75 dem. Karlstagt 1o8 11 Wbempt. 86. 21 32 Bag. Elek.-des 1½2.25„ Lothe. netz 16,5 18 Unz. Stamm——Is. Lasb. Durt. 21.75 28,5 Cham. Annaw— 15 Jaskbrauerel.obren Furte 22 20, Jdem. W. Ad. 66,5 6l Jobbterd üd. 1f 12 Lape. Srlene N„oldenners 65 Vonm.-Storoh. 24 29 arer-Ggs 28 25„ gelgenenm 186 17 AJarder 19 19 Zees 4 Henkel 5,25 5„ Leller t. l. Aalz, Kebr., W.83 Bergm. Elekt; 18,5 20 n—— der Opgsah. 113 120 Siag Metallwk. 5,1 6 Seimter Hotar 4,5 46 Acterwerkedl. 3.48, Braud.— 2-abh. Serln 773 Ans, 8. tamm 12,3 12.5 Ar-gesigh. 9— 34 d. 8. u. 8b.-A 23,5 43 Aaddo,d auano— 33 Areuer Stmm 1 bentzone ſert., 3 80 Aachktn. Suncp— 41] Srookhu..-W 11,50 14,75Ooch.* Mdm. 4,97 65,59 dadd Lelistof“ 29 28.25 Acon.Schteno:— 863 Jlagier Twei. 875 7 ad.'stad) 28 28 auretf. Erlang;6 4½ Odek.-AM st.— Seniewein 1. 1½7] Cem, Hieideb9. 152J 15,7 LB 4cfltd Urr—65 Ade Naleſt Z55 27f eist 880t 2 rsoh 4. 4. 5 kio Facd. v. 8 1478 18.5 F ktabr. fuſaa 6 68 food. 0 Tletbo..3 Aetde 1. ucr is 11.7] Feapkturt ei is ſie] Adobaterta 3 kudag Weile 2 0 krktkok a ½% de mann ht 3 1355 d dt tante aie oe grone en, dolzverk.-Ind. 1,5 13,5 Fnr t. Mtrioh 5 Janz d. Aalnz 25.7] lunghant 8t. 1275 1 b ing. Norms 15 18,5 Gehing 4 90 7 1½7 Lammg. Kale- 18 27 Aedadssdmer—— Soldzehm d ½% Laclef Aaen.. Faaing, Masen d8.1 Aeitzagt à. 0L. 3 8 Leme, stene 2 ½ Faünz. Apinn—arda, altinger 18.5 18 5 iela, 3 0h. 8 2n 1 Fadddeh Atelst. i6.5 1775 flald 4 4eu, l. 27 Caort neinr 9%½ Fad aSomoioh 5,0 5,7] Hanmer Dend. 12,5 14,5.] Lonsef. Braun 22 22 Facde Mühn— fanfw. Fdssen 13,5 19,5 Krausk, rok..8 9275 Fadr Gedr. Fir. 12.13 117 feddhr.Kupfer 1,5 4 Krumm, Otto.5 37 Fonen Auffl. 0— 30% Lerrog. Münoh 033 d. ahmefersde 183 17.5 meok.lett 28 28 Alloeri Armat.5.51 Teol. Auzebg. 8, 2 Kerr Aomde 75—] Jotocen Heutz— An sſek 7 t 2,2% 14.5 Taddiod,.- 5,5 5 Lotor-berur? igs? 22 aasen tend 2 4 Tussis. Walz— 41 Leoks. Fahrzg 6,8 2J ihen. Aachen 92 1 dutd Arzonin 2 28 Liederrb. e 23 ddeon Kon. Fan aode inl. 15— Set. Union Fti. 2 iodz. oaemet 3 42 Maedratter 43.25 ef. dhm Kaye 3½5.6 idiperswerke 18.5 19,5 Aeaete Bünon— 13 eaſr sinß?s Zodeoe ds 375 Aidal! Danmn—— Fhinges.-f.— 9 John.& Aanae 8.75 Aag, a ab 1,9 1½75 oczelfsdee, obade.Fran 1355 13 Sodesstemn 275 26 Rein àb K 8ch. 20 2 dohr.akIA. 52* rl 5 5 mrrrr Feed de eeee eel. 6 22 ee 2 aden denet 24 37 frer Cielerr? 3 aeens 4 44 Sobansbe er- 5,18 5,25 dregf. Fucte.— 52Lellst. Vald.31 133 4 Jenla. Leang 28 eret f. Gele ½½% ecee 2 25 Fee. Woin.2 2(erld,aain: ½ 2 ot en 5 Aabg J. ſo 90, 25( Fezt daees 3 3 baend, 8. 5 Sleer.& Meie— 42 fer.Flesend! 1 19 Melldronn 5,3 5 Sontod den. 7 10, Vectena? 2½ 4f Otetela 7 8 4 Deabtin. 5— Ler ketst.Ber.75.408 Nheingan.3 5 Lec. Si. ing.——ogn.Assohst.25 30 Stutgart 5,42 E, don Frelverkehra-Kurse. 1 Sland;. 5,25.15 Krelohgauer. 509— kastatterwag. 10. de kuptor 27 4/ Kansleder. 1 1327 Ufa. 5 eprises., 48 47 fez Söbne 3,75 5885 Kurszettel des Mannheime Aktien und Auslandsanleihen in Billlionen Prozenten, Stückenotlerungen in Billionen Mark pro Stück General-Anzeigers Berllner Dlvidenden-Werte. Berliner Erglinzungs-Kurse. Oteoh Austral. 50 50 gruschwitz Ten 6,3 6,25 Woking Porn 27 27 Transport-Aktien..-G. f. Verüw. 50.5 55 0 fleokmann 69.75 69,75[Woltf.obae 145 14,5 6 7.„ 2.„ Laendere, Skeeneet 2 Les Leee 1 5 okforthNoht. 2 enanl. gedeeenee: 1 ge Fae 27 ge e, ge 2, Toku.Str.— eeeee 30 NAe Oongordla Spl. 425.25 Sobeldemandel 37,1 3775 Pteob.-atl. Tel. 5 78 Suchn Eleend.— 45 Vor. Eibesohiff 4 5 peutsokb. Kunst 215 2715 Segan Strumpt 36 3½ Webgcel ZMtad ids 6745 Baltimore.—— 1 Hasea'sohltf debhard à 00 7,8.8 Teſoherider 38 3,8 Flender Brekd. 5,5 55 gebrüoedhardt 29,5 30,25 Tdärt Oel. 10,75.75.me.Eulan 9 88 Bank-Aktien. Gotda Waggoen.7 4, Tnuring. Sallne 23 21, Bankf.el. Wert.— 10,13 pt. Astat Bank 28.3—371 Oest.Ored.-An. 08 0, Kolonlalwerte BarmerBankv. 4 4½ Deutsoh. Bank 123 13,6 Belchabank., 37,25. peisok- Oetafr. 6 6,75% Nezlkaner—— IResseabank.3 625 Berl. Hd. Ges. 47,50 49 Dr. Ueberseeg 77 70,5 f flheln. Cred.BRK. 4,1 29 Neu-dulnea.5 6½% Mex.A.— SIdoeutsobe etr 21,8 21,75 Oom. u. Prlybk. 7 6,783 J Dlso. Comman. 13.25 15, Sudd Diseonto— 13.6 Otavl Ain. 28,85 36,9%TSohuantop.— 32 Pomona—— Darms. u. Nt-B. 13,15 13 Orasda. Bank.15 83( Westdbank, 1,13 1,2 South-est——%%½ do.—.Hoelddurg E 60 Mitteld. Kredtd 265 280 3% fexikaner 59,3 58 FPetereb intH. 2 275 L. 3enz-Môtor 35 38,5 Berliner Frelverkehrs- Kurss. ludustrle-Aktien. Adlor xan 375 30 Moodt 16 15 2 reguent 5] Ronnenberg—— Aboumul.Fabr. 45,1 43,75 Badlesoh. Anlin 19,7 19,75 Er.-Bosigh. Oe 35 32.75 Abl, Alig. Frr,-l. 7 5 lnt Fir. Un. 1bu 28 IIohel gd.. 103 10 Adlera Oppen. 120 f7(Salke Mascb.— remer Walk. 5beoder-Tohle 19,25 10.5 Krügershali. 1½5 11½5 ioman Saip. 20 12 Adlerwerde 3,25 3,23 12 Spiegel 10,23 11,5 Buder. Eisens 20.5 20.7 Beoker-Stahf 10.25 10, feyer Textii 95 03 Jndsee Possp. 18 1 .-d. f. Anſiin 15,5 16,25 J. P. beete 13 27 2 Arie aen 60 17 blamond... 20,25 227J Kuſdenth. Pap..,25 025f Ufla. 9 92 Alexanderwk. 4,25 4, Sergm. Elektr 75 20, hem. floyden 7 Alig Slekt ges, 12,148 12.5 Arl.Aab. Men. I1 Cbem. Wöller 47 17 Berliner Festverzinsulche Werto. ee e, ee ammunn, Anglo-.-Auan 25.5 36,5 Serzellus gerg 10,5 11 balmlermotor..6 5Dollarschätze 88.5 80.4 3½% Preud. Konsels 0415 9. Andalter Kohle 27 28.5 Slng Nürnderd 5,.1 5 Dessauer das. 25,25 28.5 Golganlelbe 12 42 o. d0. do. 60„385 0 Annener duss 22 22 Slemarokhütte 65,5 60.5 DOtsoh.-Luxbg 54,5 35,25 fleloheschatz IV-V.—— 4% Budisohe Anfelhe—— arenbergsg. 9,75 10,5 Sooh dudestahl 64,5 64 O. Elsenb.-81 6 0. VI-Ix.05975.0 8/ 3½½%% Bayer Anleide 0, 10.80⁰ 1 29,25 29,5 Gbr. Böhler C0. 8 2 975 do. 1924er—— 8% Bad.Kohlepanlelh.—— ab.-Ab. Msch. 35 33 Braunk. u. lk..Ausstahlkg. 58% Otson. Relohsanl. 0,09225 90,085 5% Preub. Kallanlelhe—— geutsobe Taner 2 225 EK/ Lleferungen 2., 5 Jeſzent Bũ 80 50,25%, fo. d0..525 0,525 d0. Roggenwertanl. 9 0 55 Otsch. Kallwk. 59 53 e 1,5 1137J delsenk. dußst 2¹ 273/% do. do. 9985.320%flog fenrentenbank*. do. Maschlin..25 8,25 Elsbach&. Go. 35 33 Genschow& C. 20 32,3 3% do g0..83 0,980 5% 8lons.Braunkhiw.—— 2 8 13 115 rie 1455 0 0 101 4% Preub. Konsols 0,400.,395 do Landtob. Roggen—— eutsoh. Wolle 9 9,25 Enxingerfliter orresh. Alas 25 b) Auslundtsche Renteuwerte. wee ee onnersmaro aber gleis m. Th. f 8 9%½ /% Oestr. Sohatza. 756 7 4% U. 8t.-Rt. aoldrento.87.5 urkeprern. fabſtier do. 7, 7½ grdb gerts 27 3% 0. Goldrente 11 1 4% do. Kronenrent— 1¹ Dusseld.EIsen. 15 13 Feldmuühl. Pap..25 7 Aritzn. NMasoh. 3 37 4% dot obny Hent 55 3%.-U. Staatab.alte 10,7⁵.45 Dynamit Rodeil 7..75 Felten& dulfl. 30,25 31 fgehr drobmaan 6 100 90. See 5 122 13 3 99. Il Zeris(74) 2 2 Sokard Kasch. 2, 25 fl. Frlater 4„ gcun 4 Blüfing. 7% 4, Paplecrent 8.82[ 1% d0. goldprloctät 7 44 Elsenw. Meye: 4,9 19 Fuohs Waggon 1 2,25 Hacketh.Draßt 3,3 75 40/ rurk. 4080 Anl..0 7˙7⁵ 20605 ZudöatEsd af 45 FT 6½23 halle Aasohin. 28 25% 0 Bagd.-Kſab. C 105— do. Lupfor 2˙˙ 3½kudg. Ganz eennere. 8 128 1 l% 40. Bagd-Elab 105 90 3% 40 Odligationen—— Hann. H. Tgest ſiz J25 Hossoh E..5t. 50.7%8 Nlöoknerwerkes 53 32 4% d0. unſf. Anlelde—— 4½% Anat., Set. 161 1 Hann, Waggon 19.5 19,25 Hohenl. Werke 39 39.25 C. H. Knorr.25.% d0. Loliob. v. 1941 10.27 8,50 1½% do., Sorle ll 10 9,75 Hansa L1074.9 2 Phil. Aolzmann 3,5 4,12 Koln ftottwell. 11,45 11,6 d0.400.Fos.-Loes. 28,,75 26%% do., Serto ili.2⁵ 8 Hbg. Wien Gum. 2,75.75 Horchwerke 17 gedbe. Körting 129 11.75 ½% U. St-Rt v. 1013 92 4,39 Harkort Argwy 14.5 15 Humd. Hasch. 28,1 30 Kollm.& Iourd. 34 32 4½% do. do. v. 1911 3,63 4,„1 0 80,5 Hw. C. W. Kays 205 6¹— + 2⁰,5 35 5 bartm. Masoh. 8 1,75 llae gergban. raus 0.— neokmagn acee 00.. 10. Kyftbäus Hü 27 244 Frankturter Festverzinsliehe Werte nedwigsbhutte 30,5 33,5 Junghaus 115 11.25 Lahmey.& 00. 16,5 13 a) Inlfndische Alpert Aasoh. 5 7,3 Kahla Porzell. 18 1/[Taurahntte 19,25 19 25 8. 7. 8 7. Hlnd. à Auffer 12,1 12,1 Klw. Asohersl. 16,25 108.5 UInd. Klemsoh. 8. 9,5 Dollarschitrte——1% Preug. Konsole.400.¹ Alrsoh Kupfer 33 331 Karier, Aasch. 3 5 Uindegberg 58 Goſdanlede——000 5 5* 55 Abenen, Led. 50 51Katto. Zergb 47.) 4 CariLindstrom 228 24 4¼% fannh. von 1914——3¼% Preud. Konsels 0,25 0⁰⁵ Adohst.Farbe 16,3 16,5 0. W. Kemg.3 23! Uingel Sohukf 4.7 4% 55 40000—— 99•6 a 65500.55 UAae& oſm.,77 de 7 deön,t ½23 2 Ab Araunkohl 39, J25 2/% 2— Bad. Anl. von—— Ctoewe à 0 50 Kotoren beut: 34 3½5 fnein Obam 12 13.25 40 breoß,.088 A 3%* 100 061⁰— . Lorenz 76 7 Aunlbelm gerg 99 87 Ak. Aasoh. Les.—— 30%5 05 l. Rel aanf.325 90248 4000 Bayr Elsenh.-Ant 0 Lotk..-Cemt. 19,9 10,5 Aeokars. Thrs. 8,8 Aheln. Elektr 12 13 25 5 10*— 68%0 Vr. 10.0 0 Lüdensoheld 6 5/2 Niedaus. Kohl. 52,75 32.5 fü, Aetall. V 11,1.9 5 7 Relebe 18 N. 107 17 Tatana steg. 4 44 Lerae zd, aden anee 3%% e aegegr-Fitletloe— 82 Lagirus.-G. 3,1 3,3 Obsohl..-3. 20,5 30 Rdenana Om 942 9½%%.—i. do. 25 0. Aannesmanar 45 45,73 do, EIsenindet. 38,77 33,25 flheinstahl 3 35 40 99 btsant.08.75.775 45% lossen v. 89 u. 06 8 285 Aansfeld 13 13,5 do. Koksverk. 85 63.1 fiedeok Bon:. 81 60.5 35 5 90 187 3%—*— 2 Aarkt Kuhlkh. 8,5 6,05 Orenst. Koppel 19,8 19,75 Kombaoh. Hutt 24,75 24.25 Spacpramienagl. 1919 9150 0, 180 ſ%„. 5 75 Zaxleillaezas 2 bbal de( ort draun 8 5 Preug.Schatzand 8 eSucks.St.-Anl.v. 10— 5— Aoh. Wod. LInd 122.5 Föge el..5 4,½ Kositr. Tuoker 53 63—1 2 25. 5 8. 1 e 725 197 5 1* 4% Württemh. K. 1918 58 2 ortur Folle elshole pa 25 Saohsenwe 5 1 J. Af der Döhr 17 1 Worio Jonffr 7 9 J. /b. T U ſz Iſ= Wertbestündige Anlethen en alhonen das otuok) Sarotti.2 2, Teiegs gerila 6,7.8 do. ultramaein 24 2,5 5% Sad. Kohl.(pr. To.)—— 18% Pr.Kal(pr 100 Kg—— Aug. Sohnsider 825.1 f Thale Elsenh.——Voꝛsi Felg. Or.5.3 Ausländische in BIltonen% Sokub. K Halze, 13,5 13,25 Türx. Tanax—ozlne Gasoh 2,7.5 6 8. 7. Sohuok. 4 00 46,65 13 Unioa-Alsderee 11 112 Vand. wWerke—+ 1¾% Gr. Aongp. 1887—% Turk. Bagdad S.!—— Sle nens el. 19 19,5 Oneneerke u. 14 15, erer Akt-as 31.5 4½% Gst. St.-.v. 1813.9 3,1J 4%„ 58 70,88 9 Aom. SMalske 44 15 Varzia. Faplet.3.cesterszelg 27 26.8 4½%% d0. Schatranw..5 40% Ungar. Noldrente.25 Ainnot.-G. 12.75 12.8 Ver.Sl. Frxf.au. 75.5 Westf. Elsen 29.7) 30, 4¼% do. Sliberrente 152 1,2 44% do. St.Rte..1910— 5⁴⁵ Setin Vulxkan 30,5 20. On. cbarito 5,5 68,4 esſoon Ion. 21 224% do. Sofdrente 11 15%% d0, 8t. Nto. v. 1687—— Stoehrtammg. 77 39 9. Liokel, 30,! 30, Mttenec aud 45 2 8/, dor einb. Rente 2—e Mexlkan, am. Inn.—— Stoeserdahm 28,5 27,5 v. Gtanzstoft 57 84 Zeltstolf Ver..7 284% Rumänlen 19038—„%„ dold—— Stold. Xinkhütt 43.5 3 40 HarterKalk 3 3,1] Telistoff Whotf 13,5 14,1 4½% do. Gold. am.— 36 4½%„ lrrig.Anleſn.—— Sücd. Iimmobll. 5,.5 Sobudf. 8. 80. 3 7 4% do. am. Rt.-Verw..7.0 5% Tobüantepae—— — ——————ů — —————— 6. Seite. Nr. 114 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Welle und Schall. Ar. 5 We En ch Atmoſphäriſche Störungen des oͤrahtloſen Verkehrs Zahlreiche Forſcher haben jahrelang gearbeiter, um den größ'en Feind des drahtloſen Verkehrs, die atmoſphäriſchen Störungen, auf eine oder andere Art, zu heſeitigen. Vorläufig kann man dieſe ſtören⸗ den Geräuſche nur vermittelſt beſonderer Apparate und Schaltungen einſchränken, aber nicht ganz beſeitigen. Zur Verringerung der Nebengeräuſche dient auch der mittelſt Erdantenne bewerkſtelligte Empfang. Dieſe Erdantenne be⸗ ſteht aus einer tief eingegrabenen Spule Die Erdung wird dann, durch eine andere Spule gleicher Größe bewerkſtelligt. Es hat ſich nun herausgeſtellt. daß Stationen, die man auf gewöhnliche Weiſe, d. h. vermittelſt Antenne oder Rahmenantenne, infolge atmoſphäri⸗ ſcher Störungsgeräuſche nicht gehört wurden, bei Verwendung einer Erdantenne ziemlich gut empfangen wurden. Es iſt jedoch noch frag⸗ lich, ob dies durch die Antennenart bewirkt wird. Es wird nänlich behauptet, daß die auf dieſe Antennenart wirkenden Wellen, nicht durch die Luft kommen und der Krümmung der Erdoberfläche fol⸗ gen, ſondern durch die Erde ſelbſt ſchwingen ſodaß der Abſtand zwi⸗ ſchen der gebenden und der empfangenen Station viel kleiner wird. Dies iſt beſonders beim Fernfunk ein ſehr wichtiger Umſtand. Zum Beiſpiel arbeitet die mit Holländiſch⸗Indien verkehrende holländiſche Station mit einer ſolchen Erdantenne, die viel beſſere Dienſte als eine große Rahmenantenne oder eine Hochantenne leiſtet. Auch in Südamerika benutzt man dieſe Antennenart ſehr häufig. Bisweilen wird von Laien, aber auch von Fachleuten behauptet, daß eine Rahmenantenne die Luftgeräuſche faſt ganz verſchwinden läßt. Das iſt falſch. Kürzlich hat man nun folgenden intereſſanten Verſuch mit einer Rahmenancenne angeſtellt. Es war aufgefallen, daß die atmoſphäriſchen Störungen gegen 12 Uhr mittags beſonders heftig auftraten, und um 3 Uhr etwa ihren Höhepunkt erreichten. Man ſtimmte nun einen Antennenapparat mit 6 Lampen Hochfrequenz⸗ Verſtärkung und 2 Lampen Geringfrequenz⸗Verſtärkung und einen Antennenapparat mit 3 Lampen Hochfrequenz⸗Verſtärkung und 2 Vampen Geringfrequenz⸗Verſtärkung und 2 Lampen Zurückkupplung auf die gleichen engliſchen Sendeſtationen ab. Die Lautſtärke beider Apparate wurde gleichmäßig geregelt, aber auch die Luftſtörungen bei beiden Apparaten waren ziemlich dieſelben, wenigſtens derartig, daß der gleichfalls benutzte Morſeſchnellſchreiber weder mit dem einen noch mit dem anderen Apparat arbeitete. Hieraus ergab ſich, daß eine Rahmenantenne abſolut nichts zur Verminderung der Luft⸗ ſtörungen beiträgt. Einen wirklichen Vorteil bietet die große Rich⸗ tungswirkung, dies erklärt dann auch, warum verſchiedene große Stationen, die in der Nähe anderer Sendeſtationen liegen, das Rahmenantennenſyſtem verwenden. Beſonders ausgebildet iſt das Rahmenantennenſyſtem bei einer Pariſer Station. Hier befindet ſich auf dem Dache eine Rahmen⸗ antenne, die drehbar angeordnet iſt. Nun hat man feſtgeſtellt, daß die ſtarke, dicht dabei liegende Eifelturmſtation überhaupt keine Stö⸗ rung verurſachte, wenn man z. B. London(G L A) empfing. In dieſem Falle ergibt alſo die Rahmenantenne einen Ausweg, der ſich derartigen Antennen ausgerüſtet ſind. Woher kommt es nun, daß viele der Meinung ſind, daß man bei Verwendung einer Rahmen⸗ antenne weniger von Luftſtörungen zu leiden hat? Hierauf kann man nur folgendes antworten. Wenn ein Geiger auf ſeinem Inſtrument ein ſchönes Muſikſtück vorträgt und dann jſemand plötzlich einen ſcharfen Wirbel dazwiſchen ſchlägt, dann wird man nur wenig von der Muſik hören können. Iſt jedoch eine ganze Kapelle von Blechinſtrumenten tätig, dann wirkt ein Trommelwirbel hier nicht ſo ſtörend. Genau ſo verhält es ſich mit der drahtloſen Telephonie und Telegraphie. Wenn man weit entfernt liegende Stationen empfängt, dann wird die aufge⸗ fangene Energie nur gering ſein und deshalb werden die atmo⸗ ſphäriſchen. Entladungen im Telephon ſtärkere Geräuſche hervor⸗ rufen, als die Energie der Empfangsſtation. Liegt die empfangene Station jedoch in der Nähe, dann wird die aufgefangene Energie (bei gleicher Sendeſtärke der ſendenden Station) viel größer und dieſelben atmoſphäriſchen Entladungen werder viel weniger ſtarke Störungen verurſachen Durchweg verfügen Radioliebhaber nicht über paſſende Apparate um ausgedehnte Verſuche anſtellen zu können. Werden die atmoſphäriſchen Störungen bei Benutzung einer gewöhnlichen Antenne zu ſtark, dann gehen ſie meiſt zur Rahmen⸗ antenne über und behaupten dann, daß die Störungen viel geringer ſind, vergeſſen jedoch, daß die Lauſtärke der empfangenen Station in gleicher Weiſe abnimmt. Dasſelbe kann man auch auf einer ge⸗ wöhnlichen Antenne durch etwas lockere Kupplung erzielen. Man darf nie vergeſſen, daß eine gute Hochantenne viel mehr Wert als ein Verſtärker beſitzt; auch muß man die Betriebskoſten mit den er⸗ zielten Erfolgen in Einklang bringen. Ein weiteres Mittel zur Be⸗ ſeitigung von Luftſtörungen beſteht nach Meinung vieler in einer Antenne mit Gegenantenne. Dieſe Gegenantenne wird unter die Antenne gehängt und an den Empfangsapparat ſtatt der gewöhn⸗ lichen Erdung angeſchloſſen, jedoch wird man auch hier keinen vollen Erfolg haben. Nun beſteht wohl die Möglichkeit, die ſtörenden Luft⸗ geräuſche ſowohl bei der gewöhnlichen wie bei der Rahmenantenne etwas zu verringern. Marconi beſitzt verſchiedene patentierte Schal⸗ tungen, mit denen man Erfolg erzielen kann. Dieſe Schaltungen beſtehen aus mehreren Zwiſchenſtromkreiſen mit 2 oder 3 Detektoren. Die meiſten Schaltungsſchemen ſind jedoch derart, verwickelt und ihre Abſtimmung muß ſo genau ſein, daß der Durchſchnittsamateur nur wenig Nutzen dapon hat. Verwendet man die gewöhnliche Schaltung mit Antenne oder Rahmen, dann treten die Luftſtörun⸗ gen beinahe gleichſtark auf. Vor einiger Zeit wurde ein neuer ver⸗ änderlicher Kondenſator auf den Markt gebracht, der ſogenannte DreielektrodenKondenſator. Man behauptet auch, daß dieſer die Störungsgeräuſche etwas verſchwinden läßt. Wohl hat die Radfotechnik eifrig nach Mitteln geſucht, die atmo⸗ ſphäriſchen Störungen zu beſeitigen. Völlig iſt das bisher noch nicht gelungen. Dieſes wichtige Problem bleibt alſs noch zu löſen. Der deutſche Nundfunk Die in München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt a.., Leipzig, Königsberg, Breslau und Münſter i. W. zu errichtenden Rundfunk⸗ ſender werden vorausſichtlich in den Monaten März bis Mai 1924 in Betrieb genommen werden können. Es iſt beabfichtigt, dieſe auch für gleichzeitigen Empfang verſchiedener Stationen beſonders Sender auf eine Reichweite von im Durchſchnitt 150 km Radius gu eignet. Im Marconihaus in London arbeiten verſchiedene Sende⸗ bringen, wobei für Berlin eine größere Keichweite vorgeſehen iſt. apparate, die unter Verwendung von Rahmenantennen ohne gegen⸗ Bei 150 km Radius würden die Gebiete der einzelnen Sender die ſeitige Störung gleichzeitig geben können. Es ergeben ſich alſo bei] nachſtehend aufgeführten größeren Städte unter Angabe der Grenz⸗ Benutzung von Rahmenantennen beträchtliche Vorteile, die man mitf punkte umfaſſen. gewöhnlichen Antennenarten nicht erzielen kann Auch auf der hol⸗ Berlin: Grenzpunkte: Demmin⸗Anklam, im Weſten Lud⸗ ländiſch⸗indiſchen Empfangsſtation von Sambeck hat man Verſuche wigsluſt⸗Aſchersleben, im Süden Halle⸗Cameng, im Oſten Sorau Eydtkuhnen. Kottbus, Lübben, Frankfurt a.., Landsberg, Angermünde, Stetſen Hamburg: Grenzpunkte: Im Norden' Flensburg, im Weſten Oldenburg, im Süden Braunſchweig, im Oſten Roſtock. Wichten Plätze: Altona, Lübeck, Kiel, Schleswig, Helgoland, Bremen, Olde: burg, Hannover, Schwerin, Inſel Fehmarn. Münſter i..: Grengpunkte: Leer, die weſtliche Reiche⸗ grenze, im Süden Köln, Marburg und Kaſſel, Hannover. Wichtigs Plätze: Bentheim, Dortmund, Weſel, Elberfeld, Krefeld, Düſſebon Müuchen⸗Gladboch, Köln. Kaſſel, Osnabrück, Minden, Breme⸗ Oldenburg.(Für die beſetzten Gebiete kommt der deutſche Rund⸗ funkdienſt zur Zeit nicht in Frage.) Frankfurt a..: Trier, Stuttgart, Suhl, Eiſenach. Wichtige Plätze: Marburg, Gießen, Bonn, Koblenz, Wiesbaden, Bad Homburg, Maiz, Kreuznaa, Kaiſerslautern, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Würzburg, Kiſſingen, Darmſtadt. Stuttgart: Grengpunkte: Frankfurt a.., Mainz, Saar⸗ brücken, elſaß⸗lothriniſche Grenze, ſchweizeriſche Grenze, Augsburg, Nürnberg. Wichtige Plätze: Würzburg, Darmſtadt, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Freiburg i. Br., Konſtanz, Tübingen, Lindau, Ulm, Ansbach. München: Grenzpunkte: Nürnberg, Ulm, Tirol, Salgburg Paſſau. Wichtige Plätze: Regensburg, Augsburg, Ulm, Lindau/ Innsbruck, Salzburg, Garmiſch⸗Partenkirchen. Leipzig: Grengpunkte: Berlin, Braunſchweig Göttingen, Koburg, Marienbad, Bautzen. Wichtige Plätze: Potsdam, Sren g burg, Magdeburg, Halberſtadt, Halle, Erfurt, Weimar, Chemniß, Plauen, Dresden, Kottbus. Breslau: Grengpunkte: Poſen, Görlitz, Kattowitz. Wichtihe Plätze: Glogau, Liegniz, Schweidnitz, Oppeln, Neiße, Glatz. Königsberg: Grenzpunkte: Memel, Danzig, Neidenburg, Wichtige Pläßze: Tilſit, Danzig, Dirſchau, Elbing, Inſterburg, Gumbinnen. Für 4 iſt gleichfalls ein Sender in Ausſicht genommen, doch iſt der Ort noch nicht beſtimmt. Nadio⸗Kundͤſchan — Der Empfang auf kurzer Wellen hat den Vorzug, 555 er frei von atmoſphäriſchen Störungen und Interferenzen it. 5 Die Hertzſchen Wellen werden von harminiſchen Geberſchwingumg begleitet. In dieſem Zuſammenhang kennt man die erſte, die— Oberſchwingung u ſ. f. Nun beträgt die Wellenlänge der ealte Oberſchwingung etwa ½ der Wellenlänge der Grundſchwingung, b⸗ der zweiten Oberſchwingung etwa der Wellenlänge der 1 ſchwingung uſmd.— Dieſe Ertennmis hat ſich ein Rundfunktz⸗ nehmer zu Nutze gemacht und es iſt ihm tatſächlich gelungen, Vortoäge einer ameritaniſchen Rundfumtfendeſtelle auf deren Jutet ten Oberſchwingung aufzunehmen Die amerikaniſche Station enge nämlich mit 320 Mieder Welienlänge und hat die Eigenart, daß de zweite Obe ingung von etwa 109 Meter Wellemänge beſonden ausgeprügt iſt. Es duͤrfte ſich alſo wohl empfehlen, die Wellenlkag um 100 Meter herum zu benutzen. Nun muß aber unbedingt 1 hingewieſen werden, daß für den Erfolg bei dieſer Wellenlänge ſhe beſonders empfindlicher Kondenſator, der mit der Antenne in Ren zu ſchalten iſt, So hatte der von dem Engtänd für ſeine Verſuche benußte Kondenſator eine Höchſtlapazität 59 0 Mikro⸗Mikrofarad(mikro bezeichnet bekanntlich ein milſionf— während ſein Minimum 7 ro⸗Mikrofarad betrug. Er kann Zehntel eine Mikro⸗Mikrofarads eingeſtellt werden. — Die Eröffnung des ruſſiſchen Nundſunks ſbeht unmittelbar mit einer Rahmenantenne von vielen Metern Drahtwindung ange⸗ ſtellt. Das Gleiche ailt für Amerika, wo viele große Stationen mit Sehwiebus, Stargard. Wichtige Plätze innerhalb dieſer Zone: Neu⸗ ſtrelitz, Neubrandenburg, Neuruppin, Magdeburg, Torgau, Leipzig, bevor. Der Beginn wird zunächſt von der Moskauer Statton alts erfolgen, welche eine Reichweite von 3000 Kilometer beſitzt. FABRIKATION NACH LIZENZEN DER RADIOFREQMUENZ G. M. B. H. BERLIN. ANTENNEN-MATERIAl. SAU KOMPEL. ANTENNENANLAGEN Voftf UHRUNM FUR ITERESSENTEN M UMSEREN AUSSTELLUNMESRAUM O 4, 1(KUNS TS TRASSE) IBADISCHE ELEKTRZHATSAK THENGESELLSCHAFT MANMHEIN M7,9u 04, RUNDFUNKGERAT CHNERATL-· vERTRETUN NAaCH POSTVORSCHRIFT EMPFANGSGERRTE U. EINEZELTEILE FUR EXPORT EIGENE SENDE-ANl. AdE FOUR BADEN, BAVYERNM, HESSEN U. HESSEN-NASSAU HEIZ U. ANODENBATTERTEN LADESTATION: KEPPLERSTR. 37 Kompl. 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Fa, L20 Brunnefg& Bach en findet die Enascherung in aller Von Kondolenzbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. 2394 2393 ae ſehen Montag, den 10. März 1924, nachmittags 1 Uhr, an der Waldſpitze beim Frießhof beginnend Ud, 175 Fſn, Forlenholz (Stamm⸗ und Grubenholz) öffentlich meiſtbietend. Hierzu werden Steigerungsliebhaber eingeladen. Seckenheim, den 29. Fehruar 1924. Amt Mannheim. e Der Bürgermeiſter: Flachs. Weinversteiserung. Donnerstag, den 27. März 1924, vorm 11 Uht, im Saaldau der„Jakobslust“ zu Grün- stadt kommen zum Ausgebot: Von Mitgliedern des Grünstadter Weinmarkts, Vereinigung zur Förderung des Qualitätswein- baues E. V. 100 b0 Liter 2ier. Zer u. 23er Unterhaurdter Not- und Weißweine, sowle 1500 Flaschen Zler Weigweine. Lon Mitgtiedern der Zollerthaler Winzervereinigung E. V. 22000 Liter Zter, 2Z2er und 23er Zellerthaler Rot⸗ und Weigweine, sowie 1800 Flaschen Zler Rot- und Weibweine. 1828 PFrobetage: Montag, de 10 März in den Räumen der Winzergenossenschaft(Vier Jahres- zeitei) zu Bad Dürkheim und am Versteigerungs⸗ tage in der Jakobslust zu Grünstadt Weitere Auskunft, Listen und Eintritiskarten durch Herm Rechtskonsulenten Dinges in Gtünstadt,(Fefnsprecher Nr. 85) und Herrn RatlLindner, Kirehheimbolanden,(Fern- pr. 114) F Spuina am aten Saswerk Lindenhof Sonntag, 9. Maez; nachm. 3 Uhr Werbands pokal-Spiel der Ligamaunschaften B1047 V. f. R. NMannheim NMsSIK: Elitg- Salon-DrchesterKastner Mannheim pfiehlt ſich den ſitl Vereinen Geſellſchaſten und irten zu Abhaltungen von Feſtlichtelten, Konzerten und Bälle. Ia. Stimmungs-Husik für Bockbierfeſte. Aufträge nimmt entgegen 2374 E. Rastiner, Kapellmeister, Kobeltstr. 2(Telephon 4941 bei Straub) 8 1l unter Syndikaispreis Backsteine Dachziegel sowie sämtliche anderen Bau- materialien einschl. 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