n 1— 551 18„ 4 7* Dieustag, 1. April anhei Sezugsyreiſe: In Manndeim u· Bmgeb. vem 27. Märg bis * Npei 28: 6s Selöspfs. Die monatl. Oezleher verpfllchten Se del ert. Lenderung der wirtſchaftuchen vernältniſſe vstwendig werdende Preiserhöhungen anzuertennen. Poſt⸗ checktonte nummer 17800 Rarisrube. Baupt geſchäftsſtelle k e. 2.— Seſchaſts⸗Nedeuſtelle eckarſtadt. wals⸗ bofher. G. Nernſpr. Ur. 751. J6d, 7ögg, wab. 7988. Celege.· Rôr. Seneratanzeiger Maunbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfemal. Gadiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Soldpleunig 1924— Nr. 156 Bele Anzeigenperiſe u0 Carif, bel vorauszahlung pro ein ſpaitige Astoneizelle ſùr Rügemeine Ruzeigen.40 Soldmark Rektemen 2,.— Golbmark. gur Rngeigen an beſtimmten FCagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung über⸗ nommen. göders Gewan Streike, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erfatzanſpeuchen tür ausgefallene oder beſchrankte Rusgaden oder tüte verſpütete Rufnahme ven ain⸗ geigen. Ruftr. ö. geruſpr. odne Gewübr. Oerichteſt. Mannbefm. VBeilagen: Der Sport dom Sonntag— Aus Geit und Leben mit Mannheimer Srauen- und Muſik⸗Zeitung— Welle und Schall— Aus Feld und Garten Das Urteil im hitlerprozeß emünchen, 1. April.(Eig. Ber.) m Prozeßz gegen Hitter und Genuoſſen wurde heute vormit⸗ 1005 unter ſiarkem Andtang von Juhörern und Preſſe von Vorſitzenden des Volksgerichts, Landgerichtsdirektor Neid ⸗ hard, folgendes, mil viel Slimmen gefälltes Arteil verkündet: Adolf Hitler, Pöhnet, Ariebel und dr. Weber wur⸗ wegen eines gemeinſchaftlich ausgeführten Verbrechens des Hochverrats zu je fünf Zahren Feſtungshaft und je 200 Goldmark Geldſtrafe verurteilt. General Cudendorff wird von der Anklage eines Ber⸗ brechens der Beihlle zum Hochverrat freigeſprochen. Dr. Feide Röhm, pernet und Wagner wurden wegen Verbrechens der Beihulfe zum Hochvertat zu ſe 1 Jahr 3 Mona⸗ ten Jeſtungshaft und 100 Goldmark Geldſtrafe verurteilt. Die Hafk⸗ anordnung gegen Frick, Röhm, pernet und Wagner wird aufge · hoben. Auch die erlittene Anterſuchungshaft wird den Berurkeillen voll angerechnet. Die Koſten des Verfahrens fallen⸗ ſoweil nicht Freiſpruch erfolgte, den Verurteilten zur Laſt. Die bei General —— ausgeſchiedenen Koſten werden der Staatskaſſe auf⸗ egt. Frick, Röhm, Pernet und Wagner e Ilten Bewährungs⸗ ſriſt bis 1928. Hitler, Pöhner. Weber und Ariebel wird nach Verbüßzung eines weiteren Strafteils von 6 Monaten Jeſtungshaft Bewährungsfriſt für den Strafreſt in Ausſicht geſtellt. Zu der Umgebung der Ariegsſchule, die in weilem Amfang abgeſperrt iſt, haben ſich ſlarke Anſammlungen gebildet. Die Menge Augt das Deulſchlandlied, bringt Hellrufe auf die Berurteilten und General Cudendorf aus. In der Kriegsſchule jelbſt wurde das Ur⸗ teil ohne jede Beifallsäußerung aufgenommen. Die Angeklagten, doweik ſie Offtzlere ſind, waren in Uniform, General Ludendorff in voſſſtändiger Generals unform erſchienen. 55 Die Urteilsbegründung beginnt mit der Aufzählung der Zwecke und Ziele des Kampfbundes und ſteult u. a. feſt, daß don Kahr wie der Kampfbund auch den Kampf gegen den Marxismus wollten. Von Kahr wollte jedoch die Schaffung eines Direktoriums, das vom Parlamentarismus frei ge⸗ meſen wäre, während der Kampfbund die Löfung der deutſchen Frage von Bayern aus, die Bildung einer deutſchen Nationaglarmee und die Durchführung des Kampfes bis zur Hiſſung der ſchwarz⸗ in Berlin anſtreb⸗ Regierungsgebäuden einzeln auf⸗ weiß⸗roten ne auf den — Angeklagten ten. Es werden dann die Angaben der — insbeſondere ihre Ueberzeugung, daß zwiſchen ihnen, von ahr, Loſſow und Seißer abſolute Uebereinſtimmung eherrſcht hätte, daß aber die letzteren von ſich aus nicht die Ent⸗ chlußkraft aufbringen konnten, das——90 Gewollte in die Tat umzuſetzen. Gegenüber der Abſicht der Hitler und Genoſſen, die in Banern auszurufende Reichsdiktatur mit Gewalt nach Ber⸗ in vorzutragen, eine Nationalarmee zu bilden, K45 deren Grundſtock Polizei und Reichswehr angeſehen wurden, wird auf die Geltend⸗ machima Kahrs, Loſſows und Seißers derwieſen, daß dieſe ihre Ziele nur auf Grund des Art. 48, alſo auf nicht machtpolitiſchen Wege erreichen wollten. Das Direktorinim ſollte nur eine vorüber⸗ gehende Einrichtung darſtellen. In der Ueberzeugung, daß von ahr, Loſſow und Seißer den Willen zur Tat nicht aufbringen könnten, habe dann Hitler am 6. November den bekannten Ent⸗ ſchluß gefaßt, der zudem auch durch die Furcht gefördert wurde, daß das Direktorium Minoux, Gayl, Seeckt mit einem jüdiſchen Finanz⸗ miniſter eingeſetzt werden könnte. Die Begründung kommt auch auf die Ereigniſſe im Bürgerbräukeller, auf die. Benachrichtigung auswärtiger und die damit zuſammenhängenden Vorgänge zu ſprechen. Als nicht unwichtig wird erklärt, daß Hitler jedenfalls zunächſt nicht geſagt habe, daß die Reichsregierung abgeſetzt und eine neue Regierung gebildet ſei. Die Verſchiedenheit des Eindrucks der Zeugen über die Ernſthaftigkeit der Erklärungen Kahrs, Loſſows Urid Seißers ſei für die Urteilsfindung bedeutungslos. Auch auf dde gegenſätzlichen Ausſagen über die Ereigniſſe im Nebenzimmer des Vürger räukeſlers braucht nicht näher eingegangen zu werden, da nicht der Fall Kahr, Loſſow, Seißer, ſondern der Fall Hitler und Genoſſen zur Aburteilung ſteht. Die Begründung erklärt weiter, daß das Gericht ſich die Schlüſſe der Anklageſchrift nich! ohne weiteres zueigen machen könne. In tatſächlicher Hirſicht hält das Gericht folgendes für erwieſen: Hitler. Kriebel und Weber ſind die Urheber des Unter⸗ dehmens. Pöhner war mit der ibm zugedachten Rolle einverſtan⸗ den. Dieſe vier Angeklaaten ſind daher als T äter im Sinne der 81. 82 und 49 rechtlich anzuſehen. auch wenn nicht Jeder die Maßz⸗ des Anderen vorbergekannt batte. Ihr Ziel war. Beſei⸗ der Reichsregteruna und des Parlamenta⸗ ris mus, Bearünduna einer nationalen Regierung im völkiſchen Sinne. Als Inſtrument ſollte die Nationalarmee dienen. Gründund ſofort durch Errichtuna von Werbeſtellen in derſelben Nacht erfolate. Dazu wurden die übrigen Mitangeklaaten heran⸗ gezdgen. Die anderen Perſonen, von denen eine Durchkreuzung der Pläne befürchtet wurde. wurden verbaftet ader es wurde nach ihnen gefabndet. Die Beſchlaanabme der 1460 Billionen Mark ſei zwar anſcheinend von Hitler allein verfüat worden. Sie babe aber auch im Willen der übrigen Anaeflaaten gelegen. ſei älſo allen vier An⸗ geklaaten zuzurechnen. Die Zerſtörung der Münchner Poſt“ unb die Geiſelperbaftungen dagegen ſchreitßt das Gericht den Angeklaaten nicht zu. ſie erſt fuäter davoan erfuhren. Bei Röhm. Brückner, Waaner. Pernet und Frick pölt das Gerickt nicht für erwieſen. dan ſie vorhereingeweiht waren. Sie waren ſich aber darüber klar, daß die dewaltſame Löſuna der deulſchen Frage nunmehr beaonnen babe. Im einzelnen heißt es dann. daß bei Frick nicht erwieſen iſt. daß er vorher von ſeiner Ernennung zum Polizei⸗ prüſidenten wußte. Das Gericht zählte eine Reihe non Verdachts⸗ gründen in dieſer Richtung auf. die fedoch nicht die Feſtſtellung du⸗ laſſen, daß Frick unterrichtet war. Auch ſeine Unterlaſſung der Alar⸗ mierung könne nicht gegen ihn verwertet werben. da er annahm. da ſe Maßnahmen gewiſ maßen automatiſch erfolaen würden. Es 1 die er nterſtützung des Unternehmens von ihnr geirof⸗ 9 9 67 deren Leſtungsſtrafen bis zu 8 Jahren—Eudendorff freigeſprochen ſenen Maßnahmen. Als unutreffend wird ſeine Bebauptung er⸗ klärt. daß er als Polizeipräſident bätte amtieren können. weil er an⸗ nahm. daß Kahr ihn dazu ernannt habe. Er mußte aus den Anga⸗ ben Pöhners annehmen, daß ſich Kahr an einer verfaſſunaswidrigen Unternehmung beteiliat hätte. und daß er dieſe Ernennung nicht als Generalſtaatskommiſſar. ſondern nur in ſeiner neuen Eigenſchaft hätte vornehmen können. Dazu hatte er jedoch nicht das Recht. Wei⸗ ter leat die Begründung dem Angeklaaten Frick zur Laſt. daß er ſich an der Preſſebeſprechung aktiv beteiliat hat und daß er anreate. Kahr aufzuſuchen. und dieſen zur Benachrichtigung der Reaierunaspräſi⸗ denten aufzufordern. Brückner und Röhm hätten ſich der neuen Ge⸗ walt untergeordnet. Pernet habe ſelbſt zugegeben. daß er bei der Kontrolle im Bürgerbräukeller mitwirkte und daß er die 1460 Billio⸗ nen Mark an die Kampfbundleute verteilte. Bei Waaner ſei aleich⸗ falls nicht anzunehmen. daß er vorher eingeweiht war. Ihm wird ſeine Tätiakeit bei den Infanterieſchülern als Beihiſfe zum Hochver⸗ rat Jur Laſt geleqt. Die rechtliche Würdigung ſchickt die Begründung vor⸗ aus, daß die Rechtsſprechung unter keinen Umſtänden gegen das ge⸗ ſetzte Recht verſtoßen darf. Ihre Aufgabe ſei deſſen Aufrecht⸗ erhaltung. Sympathie oder Antipathie gegen die Angeklagten oder deren Unternehmen könne gleichfalls nicht in Frage kommen, ebenſowenig wie politiſche oder ſtaatsrechtliche Zweckmäßigkeiten. Der Zweck des Unternehmens, die Beſeitigung der bisherigen ober⸗ ſten Landes⸗ und Neichsbehörden und die Einſetzung neuer Behör⸗ den in Bayern und im Reich bedeuten nicht eine ſog. Uſurpation, ſondern ſei eine Verfaſſungsänderung, denn die neuen Perſonen ſollten nicht dem Landtag verantwortlich ſein, ſondern diktatoriſche Gewalt beſitzen. Die Begründung fahet ausdrücklich die Ausſprüche Hitlers an, daß die Umwälzung die größte ſeit ge⸗ ſchichtlichem Denken in Deutſchland ſein ſollte. Die gewaltſame Be⸗ ſeitigung der jetzigen Reichsverfaſſung ſei offen und öffentlich ge⸗ predigt worden. Für den Hochverrat gegen Bayern wird die Aus⸗ rufung Kahrs zum Landesverweſer gelfend gemacht. Der Tatbe⸗ ſtand des Art. 81, Abſatz 2 ſei objekted ſchon in jedem gewaltſamen Angriff an die Staatsgewalt zu erblicken. Zur Behauptung ber An⸗ eklagten, daß es im Navember 1923 in Bayern keine Reichsverfaſ⸗ untz gegeben habe, und daß die Angeklagten ja nicht gegen Kahr, ſondern mit ihm gegangen ſeien, könne ſich die Begründung auf theoretiſche Erörterungen nicht einlaſſen Die Frage, ob die Reichs⸗ vetfaſſung in Bayern zu Recht beſtanden habe, ſei irrelevant, nach⸗ dem ſie ſeit Jahren in Bayern unbeſtriten in Geltung war. Sie war das Reſultat der Volksabſtimmung auf, Grund eines weitge⸗ Gleich unhaltbar ſei die Meinung, daß das bayeriſche Miniſte⸗ rium oder der Generalſtaatskommiſſar die Reichsverfaſſung außer Wirkung geſetzt hätten. Es ſei ein Irrtum, wenn die Angeklagten meinen, daß durch den Ausnahmezuſtand des Reiches der bayeriſche Ausnahmezuſtand hätte aufgehoben werden müſſen. In dieſem Falle habe Reichsrecht nicht Landesrecht gebrochen, da beide neben⸗ einander beſtehen konnten. Bei einzelnen Maßnahmen Kahrs hätte es ſich höchſten um Verfaſſungswidrigkeiten handeln können, nicht Uum die Aufhebung der Berfaſſung. as Gericht müſſe es ſich, ſo wünſchenswert eine Klärung der Frage ſei, ob die Erklärungen Kahrs uſw. ernſt oder nicht waren, verſagen, hierauf näher einzugehen. Im Sinne des Geſetzes ſei zweifellos Gewaltanwen⸗ dung erfolgt, wie aus Aeußerungen ſowohl Hitlers und Poehners, als auch Kriebels und Webers hervorgehe. Es ſei nicht der geringſte Zweifel, daß der Staatsſtreich als ſolcher mit Anwendung von Ge⸗ —5 von Loſſpw ebenſowenig beabſichtigt war, wie von Kahr und Seißer. Zu der Frage, od die Tat erſt vorbereitet oder hereits begonnen war, erklärt die Begründung, daß das Ereignis im Bürgerbräukeller jedenfalls der Anfang war und tung der Miniſter, ferner wegen der Beſprechung Poehners mit der Preſſe und deſſen einzelnen Aeußerungen an dieſe. Der Sraatsſtreich war aus dem Bereich der Vorbereitung 1975 ausgetreten. Die Be⸗ gründung geſteht den Angeklagten zu. da ſie tatſächlich der eee waren, Kahr, Loſſow und Seißer ihre Zuſage ernſtgemein hätten. Für die objektiven Tatbeſtandmerkmale des Hochverrates ſel dies aber bedeutungslos. Daß ſich Hitler über die Illegalität des Unternehmens klar war, gehe aus ſeinen eigenen Worten hervor. Es ſei maßgebend, ob die Tatbeſtandsmerkmale der 88 81 und 82 vorſützlich bewirkt wurden. Da könnten die Angeklagten nicht ge⸗ glaubt haben, daß alles, was geſchah, legal war. Es ſei ganz un⸗ möglich, daß die Macht Kahrs über Bayern hinaus getragen wer den konnte. Das ging auf alle Fälle ſelbſt über die Macht, die ſich Kohr nach Meinung der Angeklagten in Bayern ignet hatte. Auch die Berufung auf Notwehr ſei verfehlt. Die 2 orwürfe, daß die Reichsregierung das deutſche Volk fahrläſſig dem Untergang entgegengeführt hätte, ſei ledigich eine politiſche Frage. Das alles gehörte aber am 8. November bereits der Vergangenheit an, und gegen Vergangenes gibt es keine Notwehr. Auch rechtswidrige Un⸗ kerlaſſung könne außerdem nur in Frage kommen, wenn eine Rechts⸗ norm für ein beſtimmdes Handeln gegeben iſt. Politiſche Führung ſei aber von politiſcher Einſicht und nicht von einer Rechtsnorm abhüngig. Die Begründung wendet ſich zum Schluß dem General Ludendorff au. Sie ſtellt feſt, daß er in ſeiner Verterbigung eine ewiſſe Sonderſtellung einnimmt. Er iſt bei den wieberholten Be⸗ ſprechungen mit Loſſow auf den Gedanken des Direktoriums einge⸗ gangen und hat dafür ſogar den Ausdruck ⸗Vatentlöſung“ gepräat. Er hat ſich um dieſe auf aewaltloſem Weae zu erreichende Löſung auch verſönlich bemüht. Es iſt nach Ueberzeugung des Gerichts ſicher wahr, was Ludendorff behauptet. daß er am Abend des 8. November an die Verwirklichung dieſer„Patentlöſung“ dachte. Scheubner⸗ Richter habe es ihm nicht mitteilen können. daß dieſer ſchon bei Be⸗ ainn der Aktion im Bürgerbräukeller weggeſabren war. Die Rede Hitlers im Nebenzimmer war ſchon vor Ludendorffs Ankunft gehal⸗ ten worden. Wenn ſich Kahr in Gegenwart Ludendorffs entſchloßs. die Landesverweſerſchaft zu übernehmen, ſo habe Ludendorff bei die⸗ ſer Maßnabme nicht mitaewirkt. Ludendorff hätten bei den Reden henden Wahlrechts. nBeihilfe zum Hochverrat liegen im Saal allerdinas die Augen aufoehen können. Eine ganze Reihe von Augenzeugen babe jedoch erklärt. daft Ludendorff ſo erariffen war. als er auf dem Podium ſtand. daß er auf die Vorgänge kaum achtete. Keine gewaltſame Aktion ſei von ihm angeordnet worden. Er habe ſich in der Nacht rein paſſip verhalten. Hochverrat und alſo bei General Ludendorff nicht vor. Seine Tätiakeit büdet nicht den Tatbeſtand einer ſtrafharen Hond⸗ ſantg. Lüdendorff wär alſo frefaurſprechen. zwar ſchon wegen der Verhaf⸗ J AAAdAdAay0ßßu0ßß00ßT0ß0bTbßbT0TbTbbTb Bezüalich des Strafmaßes wird u. d. erklärt. daß die An⸗ von— ee eee Geiſte und edelſten. elbſtloſen Motiven aeleitet geweſen ſejen. Sie glauben nach beſten Wiſſen und Gewiſſen, daß ſie zur Rettung des Vaterlandes bandein müßten. Das rechtfertige ibre Tat nicht. aeben aber einen Schlüſfel für ihr Tun. Es ſei zu einer Entwicklung der Dinge gekommen. die die Tat aebären mußte. weil ſich die aerufenen Geiſter nicht mehr bannen kaſſen. Eine Antwort auf die Frage. ob das Ge⸗ lingen des Unternehmens wirklich eine befreiende Tat aeweſen wäre. muß ſich das Gericht verſagen. Beklagenswert ſind die ſichtbaren Folgen, der Tod und die Verwunduna einer Reihe vaterländiſch be⸗ geiſterter Männer. Den Strafmilderunasaründen ſteßen ſtraferſchwe⸗ rend gegenüber die Gefahr eines Bürgerkriegs und permutlich auch außenpolitiſche Folgen, wenn das Unternebmen fortgeſent worden wäre. Mildernde Umſtände wurden fämtlichen Angeklagten zuge⸗ billiat. Es wurde daher auf die geſetzlich zuläſſigen Min⸗ deſtſtrafen wegen Hochverrats bezw. Beihilfe zum Hochverrat erkannt. Nach 9 des Geſetzes zum Schutze der Republik mußte auf Geldſtrafe neben der Straſe erkannt werden, die in der Höhe des Urteilstenorss feſtaeſtellt wurden. Im Unbeibringlichkeitsfaſle kritt für je 10 Goldmark ein Taa Feſtunashaft ein. Die Bearünduna betont am Ende, daß Hitler Deutſchöſterreicher iſt und ſich als Deutſcher betrachtet. Ein Mann, der ſich ſo als Deut ſcher fühle wie KHitler. der im Krieae in der deutſchen Armee agefochten und ſich dort ausgezeichnet habe. könne nach Ueberzeugung des Ge⸗ richts der Ausweiſunasvorſchrift des A 9 des Geſetzes zum Schutze der Republik nicht unterworfen werden. zZwiſchenfälle am Schluß der Berhandlung Nachdem der Vorſitzende die etwa 40 Schreibmaſchmenſeiſen umfaſſende Urteilsbegründung im Hitlerprozeß verleſen und die Verhandlung mit dem Bemerken geſchloſſen hatte, daß die Ange⸗ klagten bis zur Räumung des Saales im Verhandlungsraum zu verhleiben hätten, kam es zu einem Zwiſchenfall. Rechtsanwaſt Roder beantragte ſofortige Aufhebung des Haftbefehls gegen Zitler und ſeine Freilaſſung. Der Vorſitzende erklärte, daß eine Zuſtändig⸗ keit des Gerichts nicht gegeben ſei. Der Antrag ſei außerhalb der Verhandlung an die Staatsanwaltſchaft zu richten. Darauf erhob ſich General Ludendorff und erklürte; „Ich empfinde dieſe Freiſprechung als eine Schande für den Rock und für die Ehrenzeichen, die ich trage und als erne Schande gegenüber meinen Kameraden“ Im Ver⸗ handlungsraum wurde dieſe Aeußerung mit ſtürmiſchen Heilrufen aufgenommen. Der Porſißende wies Ludendorff ganz entſchieden zur Ordnung und arklärte ſeine Bemerkung als eine ganz gie o be Ungehörigkeit, ebenſo die Be.fallskundgebungen im Saal. Der Saal wurde darauf vom Publikum geräumt. Dann verließen die Angeklagten, noran Hitter und Ludendorff, den Verhandlungs⸗ raum. Als ſich die beiden nit Kriebel an den Janſtern des Ganges zeigten, der vor dem Haftraum der in Haft befindlichen Angeklagten verläuft, wurden ſte von der mittlerweile bis zu den Drahtverhauen vorgedrängten Menge begeiſtert begrüßt. Luden⸗ dorff kam, nachdem die Straßen von den Zuhörern aus dem Saal zum Teil geräumt waren, aus dem Gebäude. Beim Beſteigen des Autos wurden ihm abermals Ovationen dargebracht und von ſeiner Umgebung Blumen überreicht. Der ahfahrende Kraftwagen wurd⸗ nach Ueberſchreiten der Sperrlinie wieder von der nach Hunderten zählenden Menſchenmenge mit Jubel begrüßt. Später mußte berittene Schußmannſchaft aufge⸗ boten werden, um die angrenzenden Plätze und Straßenzüge zu ſäubern. Da die Menge nicht wich, wurde von der Hieb⸗ waf7e Gebrauch gemacht, wobei etwa 10 Perſonen Kopf⸗ verletzungen erhielten. Die Verletzten wurden in die Kriegs⸗ ſchule gebracht. Zur Stunde ſind die Straßen völlig geräunn. In der Innenſtadt herrſcht völlig Ruhe. Die berittene Schutz⸗ mannſchaft rückte um 1 Uhr von der Kriegsſchule ab. Leipzig und München Iweil Arteile Wenn man die Namen der beiden Städte gegeneinander ſtellt, in denen in den letzten Tagen die Prozeſſe verhandelt wurden, die das Intereſſe der politiſchen Welt am meiſten in Anſpruch nahmen, muß man ſich von vornherein darüber klar ſein, daß man nicht Un⸗ vergleichbares vergleichen oder gegeneinander ausſpielen darf. Der gemeinſame Generalnenner beſteht lediglich darin, daß es ſich ſowohl im Zeignerprozeß wie auch bei den Verhandlungen gegen Hitler,. Ludendorf und die übrigen Münchner Angeklagten im Urgrund um Dinge handelt, die nur möglich geworden ſind, weil zwiſchen der reinen Atmoſphäre von früher und dem düſteren Gemölk von heute der Vulkanausbruch des 9. November liegt. Gewißlich werden Ver⸗ gehen im Amte immer vorkommen, ſo lange eben die Beamten⸗ ſchaft aus Menſchen mit Leidenſchaften und Fehlern beſteht. Aber es gereichte der alten Beamtenſchaft in Deutſchltand zum höchſten Ruhme, daß wirkliche Dienſtverbrechen ſo ver chwindend waren. daß Jahre vergingen, bis einmal ein ſolcher Fall vor den Gerichten verhandelt wurde. Allerdings war auch die Beamtenſchaft aus ſoli⸗ dem, unfaulbarem Holz geſchnitzt und vor allem war der Geiſt der Pflichttreue gegen den Staat Wetan in Fleiſch und Blut überge⸗ gangen, daß der leiſeſte Gedanke an die Möglichkeit, von Zuſtänden wie ſie beim ruſſiſchen Tſchin gang und gäbe waren mit Recht ver⸗ lacht wurde. Das iſt alles erſt von jenem unſeligen Zeitpunkte an⸗ ders geworben, als die Beamteneigenſchaft nicht mehr ein lockender wirtſchaftlicher Zuſtand mit ethiſchem Gehalt war, ſondern zur Be⸗ lohnung für Parteimitgliedſchaft und Parteibet“ iaums ar tenutelt wurde, auf die man nach dem Grundſatze:„Dem Sieger die Beute!“ Anwartſchaft zu haben glaubte. 18 Der Prozeß Zeigner kann daber wie ein reinigendes Gewitter angeſehen werden, das hoffentlich als eine eindringliche Mahnung allüberall dort, wo noch ähnliche Zuſtände etwa herrſchen ſolſten, gehört wird. Es handelt ſich im öbrigen dabei am allerwenigſden um den Menſchen Zeigner ſelbſt. Gewiß har das ärztliche Gut⸗ achten nur das beſtätigt, was ſchon längſt als Vermutung ausge⸗ ſprochen worden war, daß es ſich bei Zeigner um einen Phycho⸗ pathen handelt deſſen Haupttriebſedern Eitelkeit und Ehrgeiz waren. Eigentlich haben wir rein forenſiſch betrachtet nur den typiſchen Fall der Erpreſſung erlebt, bei der ein von keinerlei Hemaiungen beſchwerter minderwertiger Triebmenſch den gebildeten und fein⸗ nervigen, aber willensſchwachen und allzu nachgiebigen Ariſto⸗ kraten(als den ſich Zeigner krotz ſeiner Mitgliedſchaft zur ſoziaf⸗ demokratiſchen Partei doch immer noch fühlte), durch forkgeſetzte Erpreſſung in ein Syſtem hineinzwängte, das ſchließlich zu einer fortgeſetzten Kette von Vergehen im Amte führte. Neu und auf fällig war in dieſem Falle zediglich die Erſcheinung, daß es der höchſte Juſtizbeamte und der ſeitende Saatsmann des Landes Sachſens ſelber war, der ſich ſo verging. Doß Aufſtieg, Gruück und Ende ſo gußze aneinander liegen, ſind eben Zeiten dieſer auch 4* Dienstag, den 1. April 1922 volksparteiund nationalliberale vereinigung In Kreiſen, die der volkspartetlichen Parteilei⸗ tung naheſtehen, zeigt man ſich von dem Ausgang der Hannover⸗ ſchen Tagung durchaus befriedigt. Man legt für die Nicht⸗ anweſenden, die ja nicht ohne weiteres überſichllichen Vorgimge etwa ſo aus, es müſſe ſich ergeben, daß die natlonallibergke Vereinigung keineswegs einen geſchloſſenen Körper darſtelle. Hätte man zu ſchroff 18 Diſſer ſo lag die Gefahr nahe, die im einzelnen doch beträchtlich Diſſentierenden zur Entſchloſſenheit und Geſchloſſenheit zuſammenzuſchweißen. Politiſch hätte ſich zu⸗ 2. Seite. Nr 156 heute noch geiſtig revolutionſerten Zeit und unbeſtrittene Folgen der Nevolution und khrer Nutznießer, zu der vornehmlich die 3 55 demokratiſche Partei gehört. Sie mag ſich heute drehen und wen⸗ den und noch ſo krampfhaft verſuchen, Zeigner abzuſchütteln oder die Schuld Anderen zuzuſchieben, womöglich am liebſten der 2Klaſſenjuſtiz“. ſie kommt von dieſem Manne, der nur durch ſie in die Höhe gelangt iſt, nicht mehr los. Dadurch wird auch der Aus⸗ gang des Zeigner⸗Prozeſſes zu einem Argument gegen das Ideal der Republik und es wird deren Verteidigern ſchwer fallen, das „Prinzip der Ausleſe der Tüchtigſten“ mit Gegenbeiſpielen zu be⸗ legen, wenn ihnen der Name Zeigner entgegengerufen wird. Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) nehmen wir aber auch aus ihm den Geiſt der Sachlichkeit, der über den Leidenſchaften ſteht und geben wir dem Staate, was des Staates iſt. Es handelt ſich um unſer Deutſchland und um unſer Volk, dem wir alle dienen müſſen. Nicht Entzweiung und Zerfleiſchung, ſondern Verſöhnung und Einigkeit! Kurt Fischer Poincarés Erklärungen vor der Kammer beſchäſtigen auch heute noch die Blätter. So ſchreibt das„Echo“ eute morgen:„Die Münner haben gewechſelt, die Politik aber nicht. Freilich kommt es darauf im Augenblick nicht ſo ſehr an, als vielmehr auf die Feſtſtellung, daß von der Alreſcchoghe des ſozialiſti⸗ ſchen Eigenruhmes ein Blakt nach dem anderen abfällt. Möglich und überhaupt auch nur denkbar waren die Dinge, wie ſie ſich in Fißhen ereignet haben nur auf Grund der Stabiliſierung der ſozia⸗ liſtiſchen Herrſchaft, wie 7 ohne inneres und äußeres Recht nach der Revolution entſtand. Und da finden wir auch den Schlüſſel u den Münchner Vorgängen, über die heute das Urteil ge⸗ fällt worden iſt. Nochmals ſei wiederholt, daß weder die Per⸗ ſonen noch die Taten mit einander verglichen, noch überhaupt im irgend eine gemeinſame Beziehung gebracht werden können. Lediglich der Urgrund und der Hintergrund iſt der gleiche. Es iſt doch kein Zufall, daß während des 48jährigen Beſtehens des Deut⸗ ſchen Reiches ſich derartige Dinge, wie im März 1920 in Berlin und im November 1923 in München niemals ereigneten. Hoch⸗ und Landesverrats⸗Prozeſſe gehörten zu den allergrößten Seltenheiten und wurden zumeiſt gegen Nichtdeutſche geführt. Aber zu wirklichem offenen Aufruhr unter Veteiligung von ſolchen Perſönlichkeiten wie ſie in München an erſter Stelle ſtanden, iſt es erſt nach dem 9. Nov. 1918 gekommen. Wäre die Republik wirklich ein ſolches Bolksgut wie es von gewiſſer Seite immer noch behauptet wird, dann wäre eine ſolche Exploſion niemals möglich geweſen, daß man heute ſchon von einem politiſchen Oppau reden kann. Damit ſoll und kann die Tat Hitlers und ſeiner Freunde weder beſchönigt noch gebilligt wer⸗ den. Wenn ſie jetzt von dem Münchner Volksgericht milde Ri hier gefunden hat, wird deren Spruch bei jenen, die nicht ſehen wollen und im Herzen deutſch fühlen können, einen Sturm der Empörung und Entrüſtung über die unerhörte„Klaſſenjuſtiz“, diesmal freilich funtde im anderen Sinne, erregen. Auf der anderen Seite werden natürlich auch ſene, die mit den Angeklagten im Hitlerprozeſſe ſympathiſteren, zmzufrieden„ mit Ausnahme hinſichtlich der Freiſprechung ee In beiden Fällen iſt der Standpunkt der Beurteilung verkehrt, denn es geht nicht um die ene des Maßes, ſon⸗ dern um die des Prinzips. Und da bleibt unverrückbar das Eine heſtehen, daß der Münchner Putſch unter allen Umſtänden ein ſchweres Vergehen an der Zukunft des deutſchen Volkes be⸗ deuutet hätte, wenn er gelungen wäre, denn der Weg der beabſichtig⸗ ien zweifellos von edelſten Motiven getragenen Befreiung führte über den Bürgerkrieg zum Untergange Deutſch⸗ lands. Was damals nicht geſagt werden konnte, muß heute, nach⸗ dem es bekannt geworden iſt, immer wiederholt werden: Schon war der tſchechiſche Grenzſchutz mobiliſiert und der franzöſiſche Pe er in Berlin befand ſich auf dem Wege zum deutſchen Reichskanzler, um ihm die Mitteilung von dem bevorſtehenden Ein⸗ marſch franzöſiſcher und polniſcher Truppen in Deutſchiand zu überbringen. Daß es nicht dahin kam, war einer von den wenigen ſeltenen Glücksfällen, die Deutſchland nach der Revolution bisher beſchieden waren. Das hat letzten Endes wohl auch zu dem, auch abſolut ge⸗ ſehen, milden Urteil geführt. Es erübrigt ſich, bei dieſer erſten Rückſchau auf Einzelheiten der Verhandlung einzugehen. Darüber werden noch der Juriſt und der Politiker manches zu bemerken haben. Aber das Eine muß heute ſchon geſagt werden: So richtig es war, die Beweggründe dieſer ehrlich und heiß ihr Vaterland liebenden Männer bei der Ausmeſſung der durch das Geſetz ver⸗ wirkten Strafe zu berückſichtigen, ſo falſch wäre es, das Geſetz über⸗ haupt ausſchalten zu wollen oder gar in dem geringen Maß der ausgeſprochenen Ehrenſtrafen, als die ſich die Verurteilung zur ſtungshaft nun einmal darſtellt, und der weeter in Ausſicht ge⸗ ſtellten Milderungen, einen Anreiz zu erblicken, auf dem Wege fort⸗ zuſchreiten, auf dem man ⸗zu unſerem Glück nicht weiter gehen konnte Der den zweiten, dritten und vierten Schritt kut, ohne den erſten reiflich überlegt zu haben, iſt kein Polttiker, ſondern ein Phantaſt. Niemals aber wird Deutſchland wieder in die Höhe gebracht werden, wenn man das Haupt in Nebel und Wolken ſteckt und mit unſicherem Fuße auf der Erde umhertaſtet. Das iſt hoffent⸗ lich die eindringlichſte Lehre des Prozeſſes, daß auf dem Wege, wie er in München begangen wurde, weder die nationale Erziehung des deutſchen Volkes, noch dieſes ſelbſt zu jener Einheit des nationalen Wollens geführt werden kann, deren wir zur Wiedergeſundung unbedingt benötigen. Die Frei⸗ ſprechung Ludendorffs enthebt uns des peinlichen Schauſpiels, den Feldherrn, dem wir für ſeine Taten als Führer des deutſchen Heeres im Weltkriege den größten Dank und Anerkennung zollen Straffreiheit zur Rückkehr nach Pirmaſens verlockt der Bewegung nicht ohne Intereſſe ſein dürfte, wie z. B. Kriebſch üblichen Phraſenſchwall. Es lagen außerdem Begrüßungsſchreiben Die„Journee induſtrielle“ meint: Das pöllig Neue an der Auf⸗ aſſung Poincares liegt in dem lyriſchen Ton, in dem er ge⸗ prochen habe.— Andree Tardieu ſchreibt im„Echo national“: iemals ſei eine Regierung vom Parlament ſchlechter aufge⸗ nommen worden als das neue Miniſterium Poincare. Unter⸗ brechungen, kühle Ironie, Gelächter— nichts habe gefehlt, nicht einmal die ſichtliche Verlegenheit der Verantwortlichen.“ Der„Eeclafir“ ſchreibt, gewiſſe Leute würden bemerken, daß die Erklärung nicht einheitlich ſei, daß gewiſſe Stellen, beiſpiels⸗ weiſe die über den„guten Franzoſen“ und den„guten Europäer“ nicht von Poincare ſtammten. Aber man müſſe die kleinliche Kritik beiſeite laſſen. Das Miniſterium ſoll nach ſeinen Taten beurteilt werden. Das Parlament wird gut daran kün, es mäßig zu halten. Die Interpellation über die allgemeine Politik iſt da wohl unnütz Das„Jeuvpre“ ſchreibt, als Poincare, beeseitet von Francois Marſal, in den Sitzungsſaal eintrat, hätten einige unerſchrockene Mameluken eine Kündgebung verſucht. Der Beifall habe jedoch nicht den mindeſten Widerhall gefunden und der Miniſterpräſident habe inmitten eines eiſigen S. igens zur Verleſung der Erklä⸗ rung die Tribüne beſtiegen. Gleich zu Anfang aber habe die Kammer ihr Empfinden durch eine ſpöttiſche Haltung bewieſen, denn gleich bei den erſten Worten habe Poincare Wert darauf ge⸗ legt, anzudeuten, daß ſeine neuen Mitarbeiter, die geſtern noch in der Oppoſition ſtanden, ihm ſämtlich Konzeſſionen gemacht hätten und daß er ſelbſt gar nichts konzendiert hätte. Sogar bei der Gruppe Arago habe man dieſe Geſte nicht ſehr gentlemanlpe ge⸗ N. 5 Ddie Lage in der Pfalz Franzöſiſcher Terror in Pirmaſens In Pirmaſens wurden etwa zehn bei der Abwehr der Separatiſten beteiligte Bürger wie Schwerverbrecher gefeſſelt in das franzöſiſche Militärgefängnis Mainz abtransportiert, um vor ein Kriegsgericht geſtellt zu werden. In ſchärfſtem Gegenſatz zu dieſem Vorgehen ſteht die Behandlung der Separatiſten, von denen noch nicht ein einziger vor ein Kriegsgericht geſtellt worden iſt, und die noch immer mit franzöſiſchen Waffenſcheinen in Pirma⸗ ſens herumlaufen. Der junge Separatiſt Thuet, der wührend der Sonderbündlerherrſchaft ſeinen eigenen Vater, einen geachteten Beamten, verhaftet hatte, hat ein Werbebüro für die rhei⸗ niſche Arbeiterpartei eröffnet. Ein Pirmaſenſer Bürger namens Dörr war von den Franzoſen durch die Vorſpiegelung der Schließlich hätte es ſich nicht nur um den von Herrn Maretzti geforderten Kampf gegen die Sozialdemokratie gehandelt. die große Mehrheit des Parteitags der Ueberzeugung geweſen, daß es z. Zt. nicht möglich und vielleicht auch nicht förderlich einem letzten Schlag gegen die Sozialdemokratie auszuholen. Die Frage der nationalen Vereinigung aber ſei eine or ganifa⸗ koriſche Frage und ſei als ſolche behandelt worden. Man hat ſte aus taktiſchen Erwägungen zunächſt auf den lungen geſchoben. Immerhin wird. wer ſich dem Beſchluß des Zen⸗ tralvorſtandes, der ſa auch der Parteivorſtand 5 mag, wohl oder übel aus der Partei auszuſcheiden 10 1 zig ahm. Darin iſt von der Vorbereit von ionen Nabe e ung Demonſtrationer haben alle Genoſſen, übt ſind, zuſammenzufaſſen und zwar Mann. Die Gruppen greifen erſt an, wenn die Polizei gegen die Demon⸗ ſtranten vorgeht. im Rücken anzugreifen. verſchwinden.“— Es wird ihnen weiter angeraten, ſich ein Alibi zu verſchaffen. ſcharf gegen ſie vorgegangen wird! 2 zehn Mitglieder der Kommuniſtiſchen rtei, darunter Führer Aiſcher und Prapentha—— haftet worden. legation in einer der letzten Sitzungen der ruſſi Konferenz abgab, heißt es: verſtändnis zur Angliederung Beſſarabiens an Rumänien und betrachte die Okkupation Beſſarabiens als ſame Aneignung dieſes Gebietes. worden; am Bahnhof empfingen ihn aber franzöſiſche Gendarmen und führten ihn ins Gefängnis ab. Eine Niederlage der Separatiſten Bei der Oemeinderatserſatzwahl 6 Sitze, auf die Bürgerpartei 1 und die ſeparatiſtiſche ſogenannte Bürger⸗ und Bauernpartei 3. VBon der„Aheiniſchen Arbeiterpartei“ Die„Rheiniſche Arbeiterpartei“, der bekannte jüngſte Sproß der Separatiſtenbewegung im Rheinland, hielt am 29. und 30. Mürz in Speyer eine Haupttagung ab, an der, wie wir erfahren, 36 Delegierte teilnahmen, u. a. die bekannten Separatiſtenführer Kunz, Salzberg, Meſſer⸗Ludwigshafen, aber auch Leute, deren Namen man in dieſem Zuſammenhang ſeltener gehört haf und deren Kenntnis für die weltere Entwicklung und Weimann aus Speyer, Krämer aus Rüſſelsheim, Baumbach. Steiner aus Kaiſerslautern, Fink aus Worms, Joſt aus Neuſtadt a.., Kelle aus Neuhofen ſowie Dele⸗ gierte aus Wiesbaden, Höchſt und Rüdesheim. Der Obergenoſſe Matthes wurde vergeblich erwartet. Auch die verſprochenen Gelder blieben aus, ſodaß es zum Schluß der Tagung recht lange Geſichter gab. Anſtelle von Kunz hielt die Sekretärin der Partei, Frau Schneider aus Speyer, die Begrüßungsanſprache mit dem vor, die dem verfloſſenen Separatiſtengeneral May⸗Schifferſtadt und der Schweſter des erſchoſſenen Heinz⸗Orbis gewidmet waren. Regierun tig. ena en gehörte nie zu Gebiet wurde Ende des 18., anfangs des 19. Jahrhunderts der Türkei entriſſen und 1812 an Rußland angeſchloſſen, während Ru⸗ mänien einige Jahrzehnte ſpäter entſtand. in Herxheim Sowietunion läßt ſich aber durch das Prinzip des Selbſtbeſtim⸗ erlitten, wie der„Rheinpfälzer“ berichtet, die Se paratiſten eine mungsrechtes der Völker, nicht durch irgendwelche hiſtoriſchen Nechte roße Niederlage. Von 18 Mandaten erhielten ſie nur drei. leiten. Auf den Ordnungsblock entfielen 8 Sitze, auf die Ver. Arbeiterpartei biens ſelbſt beſtimmen ſoll, ob ſie im Beſtand der Sowſet⸗ union verbleiben oder aus demſelben ausſcheiden und ſich an Ru⸗ mänien anſchließen ſolle.“ Menne, ſtand vor der Strafkammer unter der Anſchuldigung, in Kreſeld und Hameln in zwei Verſammlungen in Beziehung auf den Reichsverkehrsminiſter Gröner unwahre Tatſachen behauptet zu haben, die geeignet waren. den Miniſter in der öffentlichen Meinung berabzuwürdigen. ͤ hauptet haben. daß ihm von der Eiſenbahnbehörde die Ernennung zum Regierunasrat und aroße Geldſummen in Ausſicht geſtellt wor⸗ den ſeien, wenn er von der Leitung der Eiſenbahnergewerkſchaft zu⸗ rücktrete. Menne wurde auf Koſten der Staatskaſſen freigeſprochen. Reichsgericht der verantwortliche Redakteur der Berliner„Roten Fahne“. Otto Steinicke, wegen Landesverrats zu verant⸗ worten. In dem Blatt war im Februar 1923 eine Meldnung aus gezeigt, daß man vollkommen einig ſei. Hier ſei ſei, zu Weg der Verhand⸗ geworden iſt, nicht Rommuniſtiſche Umtriebe Die politiſche Polizei in Dresden verhaftete kürzlich eine ſichen Kurier, dem man Schreiben des Unterbeneke Leip⸗ heißt u. a. in dem intereſſanten Dokument:„Wir die im Gebrauch der Feuerwaffe ge⸗ 55 zu Gruppen von je 8 Der.⸗Führer(Militär⸗Führer) ordnet den Angriff an. Es iſt darnach zu trachten, den Gegner möglichſt Die anführenden Genoſſen haben e Und dann ſchreien die Kommuniſten, wenn gleich München, 1. April. Blättermeldungen zufolge ſind in Traunſtein ler, wegen politiſcher Umtriede ver⸗ Die beſſarabiſche Frage In einer Erklärung, die der Vorſitzende der ru iſch 80 85 rumäniſchen „Die Regierung der Sowjetunion gab niemals ihr Ein⸗ eine gewal⸗ 0 Die Argumente der rumäniſchen zur Rechtfertigung dieſer Aneignung ſind nicht ſtichhal⸗ Rumänien. Sein Die Regierung der Sie iſt der Meinung, daß die Bevölkerung Beſſara⸗ Deutſches Reich Freiſpruch im Prozeß Menne Der Führer der Reichsaewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, Der Angeklaate ſoll in den Verſammlungen be⸗ Ein Landesverratsprozeß gegen die„Role Fahne“ Wie die Blätter aus Leipzia melden. hatte ſich geſtern vor dem Stuttaart enthalten. in der mitgeteilt worden war. daß das dortige kommuniſtiſche Blatt weaen einer Notiz über Sabotage im beſetzten Gebiet beſchlaanahmt worden war. Die Inhaltsanaabe der Notiz hatte zur Beſchlaanabme der„Roten Fahne“ geführt. Der Ange⸗ klaate wurde zu zehn Monaten Zuchthaus, die in eine Ge⸗ fänanisſtrafe von einem Jabr und drei Monaten umaewandell ſind e Der Reichsanwalt ließ den Verurteilten ſofort ver⸗ aften. * Ausrufung der Republik Albanjen. Nach Meldungen aus Ti⸗ rana iſt in Albanien die Republik ausgerufen worden. müſſen, in die gleiche Lage zu verſetzen, in der wir ſo oft franzö⸗ ſiſche Generäle nach verlorenen Kriegen ſahen, wenn ihnen poletiſche Veidenſchaften den Prozeß machten. Scharf zu trennen iſt freilich der Soldat und der Politiker Ludendorff. Wir wollen hoffen daß er auf dieſem ihm fremden Gebiete ſich nicht wieder zu Taten Hhinreißen läßt, die ihm und ſeinem Andenken nur ſchaden könnten. Es iſt beſſer für uns, wenn ſein Name glanzwoll in den Tafeln der Geſchichte verzeichnet ſteht, als daß er in Prozeßberichten guf⸗ taucht. Nehmen wir das Münchner Urteil als einen Schlußpunkt unter eine Entwicklung, die hoffentlich nunmehr abgeſchloſſen iſt. Ueber⸗ Er trat wieder an das Fenſter und blickte lange hinaus, dann Der Kaiſer der Sahara kr eaene de Roman von Otfrid von Hanſtein 0 ̃„Sie werden in den nächſten Tagen eine große Inſpektions⸗ Cepgrigh, 1921 br Damiſchs Werlahs Aultalt, Stuuigart.„reiſe machen, damit Sie 551 die Arbelten an ee Syrte 40 Nachdruck verboten. und an der Küſte beim Kap Bojador lennen lernen. Sie haben Miſter Whiie ſtand auf— er blickte ſich mit ſchnellem Blick zu dieſer Reiſe zunächſt Urlaub. Ich denke, am Montag in acht um, dam legte er mir ſeine Hand auf die Schulter. Tagen werden Sie Ihr neues Amt antreten können?“ Der Zentralausſchuß, deſſen Wahl zum Schluß erfolgte, ſetzt ſich nunmehr wie folgt zuſammen: Heinrich Doerr, 1. Vorſitzender, Anton Wilhelm, 2. Vorſitzender, Sakzberg, Schriftführer, Kriebſch, Kaſſter. Kunz Trebur und Ludwig Wilhelm Beiſitzer, Kunz⸗ Ludwigshafen Agitator. London. 31. März. Die„Times' meldet aus Konſtantinopel, die Nationalverlammluna in Angora hat nach lebhafter und langwieriger Debatte einen Vertrauensantraa für das Kabinett Is⸗ met Paſcha anaenommen. „Mein Ehrenwort, Miſter White.“ Atlas— ich rede ſchon von Küſte, denn ſeit heute iſt ſie es— hat aufgehört zu beſtehen. Bis nach Wargla erſtreckt ſich jetzt daz Mittelländiſche Meer. So gewaltig der Anblick war, als die Wogen zuerſt durch die neue Meerenge von Gabes fluteten und ſich dann über die Niederungen von El Areg verbreiteten— es hat uns allen weniger Eindruck gemacht, wie die Ablenkung des Niger. Schließlich— der Durchſtich bei Gabes war ein Plan, der ſeit langen Jahren in allen Büchern beſprochen wurde— eine ziemlich einfache Sache und bringt uns wenig mehr, wie eine große Bucht „Kein Wort weiter, junger Freund— ums Himmels willen„Gewiß.“ kein Wort——„Gond night, Sir! Es lebe das Kaiſerreich Saharial“ für unſere Schiffe und ein breites Waſſerbecken. Immerhin— Er trat an das Fenſter und legte die Hand an die Stirn—„Es lebe.“ wieder eine Station dazu, daß Marokko und der Atlas von Afrika abgetrennt werden und auf einer Inſel für ſich liegen. Natürlich war wieder ein Feſt in Gegenwart des Kaiſers. Er liebt jetzt Feſte und hat gleichzeitig den Grundſtein zu einer neuen Prachtſtadt, Wargla, gelegt, die am Fuße des Berges Inghar ent⸗ ſtehen ſoll. ö Der übliche Knopfdruck im Zelt— dann kam das Meer. Ich beobachtete ſein Geſicht— dieſer ſtarre Ausdruck, der jetzt ſo oft in ſeinen Augen liegt, gefällt mir nicht. Und wie das Meer dann heranrauſchte— ziemlich zahm, denn bei Wargla wird das Becken ſchon ſeicht, da war um ſeine Lippen ein Lächeln, das mir auch nicht gefiel. 8 „Sie ſehen, Gentlemen— die Elemente gehorchen!“ Ich blickte recht beſorgt zu Miſter White hinüber, aber der ſah mich nicht an— ich glaube abſichtlich, und Prinzeſſin Naſſaru ſtrich ihm mit der Hand über die Stirn und— ſie küßte ihn ganz öffentlich. Ich hätte laut aufſchreien mögen— Es war das erſtemal, daß ſie in der Oeffentlichkeit neben ihm erſchien, und nun gar dieſer Kuß! Er erregte allgemeines Aufſehen— Gut! Denn ſo merkte man nicht, wie ich erſchrak. Nun wußte ich daß Miſter White mir doch nicht die Wahrheit geſprochen hatte—— ſie war ſeine Geliebte oder— ſeine Braut! Mein Herz war zerriſſen und doch— ich war wohl der ein⸗ zige, der Naſſaru verſtand. Sie ſelbſt war erſchrocken über das, was ſie getan— der Kaiſer nicht weniger— aber— ihr Zwei war erreicht— ſie hatte den Kaiſer ablenken wollen— irgendwie-⸗ In dieſer Stunde wußte ich, daß auch Naſſaru um den Wer⸗ ſtand des Kaſſers zitterte. Fortſehung foſat Wir blickten uns ernſt an— dann trat ich hinaus. Vor mir lag in einem wunderbaren Dattelhain der Palaſt, den ich in Zukunft bewohnen ſollte— Nächſt dem Reichslanzler der wichtigſte Mann im Lande! Ich legte die Hand an die brennende Stirn. Meine Bruſt ſchwellte ein herrliches Gefühl— das Gefühl des erfüllten Ehrgeizes und doch Ich preßte die Hände an meine Schläfen Wenn dies alles ein Traum war— nur nicht erwachen! nicht erwachen! Da ſcholl ein ſilbernes Lachen bes, glückbringendes Lachen. „Naſſaru?“ 3 Sie ſtand vor mir und blickte mich an— Nun wußte ich, daß „Ich weiß es ſelbſt nicht. Sie fragten mich vorher, ob ich ſch wachte, daß ich wachte und glücklich wart Ihr Freund ſei— ich konnte nicht antworten, denn— ich kannte„Nun— Sie noch ſo wenig.„Ich öom Jeetzt bitte ich Sie— nehmen Sie die Stellung an und laſſen Sie uns zuſammenhalten— Zuſammenhalten als zwei Freunde, und laſſen Sie uns verſuchen, dieſes gewaltige Werk zu halten und Zu ſchützen— möge auch kommen, was da wollel“ Eeß war ein felerlicher Moment, und Miſter White erſchien mir in dieſer Stunde verehrungswürdig groß. „Das will ich von ganzem Herzen.“ „Dahm bilte.“ Erx reichte mir die Feder und ich unterſchrieb. Miſter White lächelte. 15 vdch denke, mancher hötte ſich weniger lange hedacht, und nun — nicht wahr— Sie ſprechen zu niemand von dam, was Sie mir andeuleten. Vielleicht— hoffentlich ſind es nur chzeſpenſter, die wir geſehen— Am wenigſten aber zur Prinzeſſin Naſſaru.“ ich wußte— er hatte mich verſtanden, und er dachte wie ich. „Miſter White— ich ſchwöre Ihnen— 8 Er drehte ſich um, und ſeine Stimme war farblos— er ſchien jetzt ein müder Greis. N. „Es wäre entſetzlich!“ Er antmortete mir, ohne zu hören, was ich ſagen wollte. „Ja, Miſter White, es wäre ein unfaßbares Unglück.“ „Dieſes herrliche Werk.“ Wer ſollte es fortſetzen?“ Miſter White ſah mich an— kange— prüfend, dann gab er mir die Hand herüber. „Nehmen Sie an, Sir, und— helfen Sie mir, es zu ver⸗ hindern.“ b5Wie könnte ich das?“ Nur an mein Ohr— ein helles, ſie⸗ Fühlte ſie, daß ich ihr danken wollte— oder fürchtete ſie, daß mein Herz allzu voll war? Sie nickte mir zu und ſprang in raſchen kindlichen Sprüngen einem Manne enigegen, der eben, auf den goldknöpfigen Stock geſtützt, die Marmortreppe hinabſchritt. Es war der Kaiſer— ich aber ging hinab, um am Ufer des Sees nachzudenken lhn alles, was mir beut widerfahren. Zehntes Kapftel Wir ſind wieder einen Schritt weiter. Der Durchſtich bei Gabes iſt geſchehen und das ganze Gebiet der trügeriſchen Salz⸗ ſchotts, dieſer unſeligen Triebfandſümpfe an der Südkiſte des n 8 Ul⸗ en er u⸗ r N⸗ ſte a⸗ 1 N1* r, in en e⸗ ng r1⸗ u⸗ A ien e * 8. Adda weiter hinunter. Dlenstag. den 1. Aptil 1924 Maunheimer Geueral · Anzeiger(Abend · Ausgade) 3. Seite. Nr. 155 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeilsmarktes in Baden ſamtlage des Arbeitsmarktes hat ſich in der Berichtzwoche März weiter 25 Die Jahl der Haupi⸗ unterſtützungsempfänger(Vollerwerbsloſen) ging von 34 200 um 3700 zurück; ſie beträgt jetzt 30 500. Mit dem Beginn der Frühjahrsarbeit in der Landwirt⸗ ſchaft macht ſich größere Nachfrage nach landwirtſchaftlichen Ar⸗ beitskräften geltend Auch im Gärtnergewerbe wird es leb⸗ bafter, es beſtand hier vorwiegend Nachfrage nach Landſchafts⸗ Kärtnern und Gartenarbeitern. Die Arbeitsmarktlage der Induſtrie zer Steine und Erden beſſert ſich weiter. die Zemen: induſtrie, ebenſo die Ziegeleiinduſtrie ſtellte in größerem Umfange Arbeitskräfte ein. In der metallverarbenenden uduſtrie ſind vor allem die Pforzheimer Schmuckwareninduftrie und die Schwarzwälder Ühreninduſtrie weiter gut beſchäftigt, aber auch in den übrigen Zweigen der metallverarbeitenden Induſtrie iſt eine fortſchreitende Beſſerung der Lage zu beobachten(3. B. Näh⸗ maſchineninduſtrie und ſonſtige Maſchineninduſtrie). Die Kriſis in der Südbadiſchen chemiſchen Induſtrie iſt behoben, die befürchteten Entlaſſungen finden nicht ſtatt. Die apierindu⸗ ſtrie zeigt ſich weiter aufnahmefähig. Guten Geſchäftsgan hat auch die Weinheimer Lederinduſtrie, anderswo beſteht Nach frage nach Polſterern auf Klubmöbel und Autoſattlern. In Holz⸗ und Schnltzſtoffgewerbe ſind Möbelſchreiner, jerner Hol⸗ dreher und Holzbildhauer geſucht. Die Weinheimer Bürſten⸗ und Holzinduſtrie iſt gut—5 tigt. Auch im Nahrungsmittel⸗ gewerbe liegen die rhältniſſe günſtig. Arbeitskräfte konnten untergebracht werden(Singen a..); im Wieſental wurde eine Margarinefabrik neu eröffnet. Stark aufnahmefähig zeigt ſich das Schneidergewerbe. Erſtklaſſige Großſtückmacher, insbeſon⸗ dere auch Schwarzarbeiter, ſind lebhaft geſucht. Dagegen beſteht noch ein ziemlich großes Ueberangebot an Kleinſtückmachern. Im Sch. h⸗ ewerbe ſind uhmacher für ſeine 8 9 5 ebenfalls geſucht. die Tabakinduſtrie hat Bedarf an Zigarrenſortierern, zum Teil auch Wickelmachern. Die Belebung im Baugewerbe kenn⸗ geichnet ſich durch lebhafte Nachfrage nach Bauarbeitern aller Art. An einem großen Platz konnten faſt alle Maler in Arbeit gebracht werden. Für das Mürgwerk wurde eine Steinbruch⸗ und Tiefbauarbeiter, ferner Jementarbeiter angefor⸗ dert. Beim Schluchſeewerk werden in allernächſter Zeit die Arbeiten wieder aufgenommen. Im VBervielfältigungsgewerbe ind noch Maſchinen. und Lllizenteter geſugt Auch nach Vuch⸗ ruckeinlegerinnen beſteht Nachfrage. Für kaufmänniſche Ange⸗ telkte wird vereinzelt über ganz leichte Beſſerung berichtet. geſucht wird hier tüchtiges Lager⸗ und Verkaufsperſonal. Die ungünſtige Lage der Behördenangeſtellten hält an. die Neuoroͤnung der Strafgerichte Am heutigen 1. April iſt die Notverordnung vom 4. Jan. d. J. in Kraft getreten, die grundlegende Aenderungen in der Verfaſſung der Strafgerichte gebracht hat. Bel dem großen Intereſſe, das das Publikum der Strafſuſtiz entgegenbringt und der lebhaften Erörterung, welche gerade dieſe Verordnung in der Fachpreſſe, Uberhaupt in der Oeffentlichteit Zefunden hat, erſcheint es angezeigt, des näheren auf dieſe einzugehen. Die wichtigſte Neuerung iſt die, daß das Schwergewicht der Strafrechtspflege von der landgerichtlichen Strafkammer nach dem Amtsgericht verlegt iſt, wo außer dem Schöffengericht künf⸗ tig auch der Einzeirichter ohne Schöffen öſſentliche Straf⸗ verhandlungen abhält Während nach den Grundſätzen der bis⸗ herigen Gerichtsverfaſſung die wichtigſten Straffachen, von den ſchwerſten Verbrechen, wie Mord, Totſchlag, Meineid u. dergl. ab⸗ geſehen, die das Schwurgericht beſchäftigten, vor die Straf⸗ ammer kamen, und das Schöffengericht nur über die leichteren Jälle des täglichen Lebens urteilte, wie einfachen Diebſtahl, Körper⸗ verletzung, Beleidigung, hat nunmehr die Strafkammer über⸗ haupt aufgehört, Strafgericht erſter Inſtanz zu ſein und auch das Schwurgericht iſt in ſeinem Wirkungskreis im weſentlichen auf die Fälle beſchränkt, wo eine ſtrafbare Handlung den Tod eine⸗ zur Folge hatte, ſowie auf die Fälle vorſätzlichen Meineids. Alle übrigen Fälle beſchäftigen grundſätzlich in erſter Inſtanz das Amtsgericht und zwar urteilt dort im allgemeinen der Einzelrichter allein über die Fälle, die bisher da⸗ Schöffengericht beſchäftigten, und über die leichteren Strafkammerfälle, das Schöf⸗ fengericht in der bisherigen Zuſammenſetzung von einem Richter und zwei Schöffen über die ſchwereren Straſkammerfälle und die ößere Anzahl geübter von dem Schwurgericht übernommenen Fälle. In beſonders ſchweren oder umfangreichen Fällen wird ein zweiter Richter zu⸗ gezogen. Nach den 8s 7 bis 9 der Verordnung entſcheidet grundſätzlich der Amtsrichter allein über: 1. alle Uebertretungen(das ſind ſtrafbare Handlungen, die mit Haft⸗ oder Geldſtrafe bis 150 M. bedroht ſind. wie Bettel, Ver⸗ übung aroben Unfugs und die ſog. Polizeidelikte), 2. Vergehen, welche im Wege der Privatklage verfolat wer⸗ den(Beleidigung, Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeſchädigung, Hausfriedensbruch u. dergl.), 8 3. Vergehen, wenn die Tat mit keiner höheren Strafe als Ge⸗ ſengnis von höchſtens 6 Monaten im Strafgeſetz bedroht iſt, 4. andere Vergehen, wenn keine höhere Strafe als Gefängnis von 1 Jahr zu erwarten iſt und die Staatsanwaltſchaft es be⸗ antragt(3. B. Diebſtahl, Körperverletzung, Erpreſſung, Betrug, Unterſchlagung u. dergl.) 5. das Verbrechen des ſchweren Diebſtahls(Einbruchsdiebſtahl) und der Hehlerei und die Nückfallverbrechen, wenn die Staats⸗ anwaltſchaft es beantragt und der Angeklagte nicht ſeine Verurteilung durch das Schöfſengericht wünſcht. Alle hier nicht genannten ſtrafbaren Handlungen kommen nach 8 10 der Verordnung vor das Schöffengericht. Wie ſich die Verteilung der Straffälle auf den Einzelrichter und das Schöffen⸗ gericht geſtalten wird, läßt ſich auch nicht annähernd vorausbeſtim⸗ men, da vieles in das Ermeſſen der Staatsanwaltſchaft geſtellt iſt und auch nicht vorausſagbar iſt, inwieweit die Angeklagten von dem unter 5 genannten Recht der Wahl des Schöffengerichts Gebrauch machen werden. Vorausſichtlich wird der Hauptteil der Strafſachen durch den Einzelrichter erledigt werden, zumal das Strafbefehls⸗ verfahren auf Freiheitsſtrafen dis 3 Monate ausgedehnt iſt. Dem entſpricht auch die Neueinteilung des Amtsgerichts. Die bisherigen 5 Strafabteilungen ſind mit ungefähr den gleichen Diſtrikten wie bisher beibehalten und bilden die neuen Einzel⸗ richterabteilungen. Daneben ſind zwei neue Schöffengerichts⸗ abte:lungen gebildet worden, die Amtsgerichtsdirektoren unter⸗ ſtehen. Von ihnen wird der Diſtrikt 1 umfaſſen: Schloßgebiet; Stadt öſtlich der Breiten Straße, Friedrichs⸗ brücke. Waldhofſtraße: Vororte: Friedrichsſeld; Edingen; den Amtsgerichtsbezirk Schwetzingen: und der Deſtrikt II: Stadt weſtlich obiger Linie: Landorte; den Amtsgerichtsbezirk Weinheim. Die Uebertragung der Straffunktion der Strafkammern an das Amtsgericht und insbeſondere an den Einzelrichter hat ſchon lebhaften Widerſpruch erfahren. Man wird gut daran tun, die Kritik zurückzuſtellen, bis ſich ergeben hat, inwieweit ſich die neue Eenrichtung bewährt und ſich mit dem Gedanken abzufinden, daß die Notlage unſeres Volkes außerordentliche Sparmaß⸗ nahmen erfordert und rechtfertigt. Eine Vereinfachung der Strafrechtspflege und damit ihre Verbilligung wird durch die Neuorgaaiſation unter allen Umſtänden erreicht. Die Rechte des Angeklagten aber ſind dadurch genügend gewahrt, daß, wie er⸗ mähnt, er in ſchwereren Fällen der Verurteilung durch den Einzel⸗ richter widerſprechen kann, bei Verbrechen vor dem Schöffengericht außer Rückfallsdelikten einen Verteidiger bekommt, und daß gegen alle Urteile erſter Inſtanz Berufung zuläſſiz iſt, ſoweft nicht be. Uebertretungen, Privatklagen und einigen leichteren Ver⸗ gehen lediglich auf eine Geldſtrafe erkannt iſt. Dieſe Beſchränkung der Berufung iſt aus den genannten Spargründen dringend geboten und um ſo unbedenklicher, als nach einer anderen Verordnung die Vollſtreckung der an Stelle der Geldſtrafe tretenden Freiheitsſtrafe unterbleiben kann, wenn die Geldſtrafe ohne Verſchulden des An⸗ geklagten nicht beigetrieben werden kann und als bei Bemeſſung der Geldſtrafe überhaupt die ſozialen Verhältniſſe des Angeklagten zu berückſichtigen ſind. Nach 8 11 der VPerordnung entſcheidet über Berufungen gegen die amtsgerichtlichen Urteile die Strafkammer des Land⸗ gerichts. Auch in ihrer Beſetzung iſt eine grundlegende Aenderung eingetreten. Während ſie früher nur mit 5 Berufsrichtern beſetzt war, ſind ihr jetzt auch Schöffen beigegeben, und zwar iſt ſie als kleine Strafkammer mit einem vorſitzenden Richter(Land⸗ gerichtsdirektor) und zwei Schöffen beſetzt, wenn ſich die Berufung gegen ein Urteil des Einzelrichters richtet, und als große Straf⸗ kammer mit einem vorſitzenden Richter(Landgerichtsdirektor, in Mannbeim Landgerichtspräſident) zwei beiſitzenden Richtern und zwei Schöffen, wenn ſich die Berufung gegen ein Urteil des Schöf⸗ fengerichts beim Amtsgericht richtet. Dieſe Umwandlung der Straf⸗ kammer wird bei der Bevölkerung wohl allſeits mit Genugtuung aufgenommen werden. Durchaus zu begrüßen iſt, daß bei Ent⸗ ſcheidungen über Urteile des Einzelrichters das Laienelement über⸗ wiegt, bei ſolchen über Urteile des Schöffengerichts aber der Be⸗ rufsrichter. Juriſten und Bevälkerung werden ſich aber einſtimmig mit der Umgeſtaltung der Schwurgerichte einverſtanden erklären können. Dem bisherigen Schwurgericht haftete der große Mangel an, daß die Geſchworenen lediglich über die Schuldfrage zu ent⸗ ſcheiden hatte, aber ohne Einfluß auf die Straffeſtſetzung waren. Hierdurch ſind viele Fehlſprüche von Schwurgerichten zuſtande ekommen. Es iſt menſchlich nur zu begreiflich, daß ſich die Ge⸗ ſchworenen auch die Frage vorlegten, was für Strafe der Verbre⸗ cher zu gewärtigen hätte, wenn der Schuldſpruch zu einer beſtimm⸗ ten Schuldfrage bejahend ausfiele, und daß ſie, eben weil ihnen die Höchſtſtrafe zu hoch erſchien, ſie aber nicht vorausſehen konnten, ob die Richter nicht auf dieſe erkennen würden. lieber die zutreffende Schuldfrage verneinten und auf ein minder ſtrafbares Delikt er⸗ kannten, obwohl der Angeklagte des ſchweren ſchuldig war. Die⸗ nur bei der Schuldfrage, ſondern auch bei der Straffrage mitzu⸗ ſtimmen haben. Das die Zahl der Geſchworenen auf 6 ermäßigt iſt, kann man ruhig im Intereſſen der Erſparnis hinnehmen. An den Sitzungen der Schwurgerichte beim Landgericht Mannheim iſt nichts geändert. Die Zahl der Strafkammern iſt auf 2 ermäßigt, eine kleine und eine große Strafkammer. Zum Schluſſe ſei noch auf einige wichtige andere Beſtimmungen der genannten Verordnung hingewieſen: Soweit gegen ein Urteil Berufung zuläſſig iſt, kann es auch mit der Reviſion angefochten werden(§ 34). Das bis⸗ her bei Beleidigungen übliche Sühneverfahren iſt auf Privat⸗ klagen wegen Hausfriedensbruch, leichter Körperverletzung. Be⸗ vielen unverſtändlich, ſer Mißſtand iſt nun dadurch behoben, daß die Geſchworenen nichtd drohung und Sachbeſchädigung ausgedehnt(8 36). Außer bei Rück⸗ fallsdelilten iann ſich der Angeklagte vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung beim Amtsgericht entbinden laſ⸗ ſen(§ 81). Die bisher beſtandene Pflicht der Staatsanwalt Verfolgung aller ſtrafbarer Handlungen iſt für die gehoben, wo die Schuld des Täters gering iſt und die Folgen de Tat unbedeutend ſind(8 23). Dieſe Beſtimmung wird eine ſehe große Entlaſtung mit ſich bringen und damit auch eine große Er⸗ ſparnis. Sie iſt außerdem geradezu eine t Tat erſten Ranges. Denn bei dem bis iß wegen jeder Kle ſchaft zur it de t der ze gericht⸗ liche Apparat in Tätigkeit treten mußte, während es unſerem Volle an dem Notwendigſten gebrach. Wie aber dieſe Beſtimmung, ſo iſt die ganze Verordnung krotz anhaftender Mängel durchaus von ſo⸗ zialem Geiſte erfüllt. Alles in allem genommen bedeutet ſie einen Fortſchritt. Für die Zeit unſerer Bedrängnis wird ſie ihre Aufgabe erfüllen. Möge dieſe Zeit der Not recht bald vorübergehen, dann wird auch Gelegenheit ſein, die lediglich aus Sparrückſichten fenen Neuerungen wieder zu beſeitigen und das,! Verordnung iſt, im gleichen ſozialen Geiſte weiter auszub SAA 2. 32 Städtiſche Nachrichten Die Tätigkeit der Wucherpolizei Von der Wucherabteilung der Fahndungspolizei Mannheim wurden im Monat März 1924 zur Anzeige gebracht: Wegen Leiſtungswuchers 11, Preiswuchers 28, Kettenhandels 5, unerlaubten Handels 42, unberlaſſener Preisauszeichnung 13 und wegen ſonſtiger Vergehen und Uebertretungen 49 Perſonen. Davon mußten zur weiteren Aufklärung 5 Perſonen vorläufig feſtgenommen und ins Amtsgeſängnis eingeliefert werden. Eine glänzende Erfindung Wie es in unſerer Radio⸗Zeit nicht anders zu erwarten war, bringt jede Woche, ja faſt möchte man ſagen, jeder Tag neue Er⸗ findungen. So hat ſetzt ein genialer Kopf, deſſen Träger aber erſt nach vollſtändigem Abſchluß ſeiner Arbeiten genannt ſein möchte, eine geradezu glänzende Neuheit dem Menſchen zum Geſchenk ge⸗ macht, deren Tragweite noch gar nicht abzufehen iſt. Schon längſt weiß man ja, daß es eine Gedankenübertragung von Menſch zu Menſch gibt.— Gewiß. mancher Schwindel iſt damit getrieben worden, manches Markſtück iſt leichtgläubigen Kleinſtädtern, aber auch manchem ſonſt ſo gewitzigſten Großſtädter aus der Taſche ge⸗ zogen, wenn auf der Meſſe die Marktſchreier ihn in die geheimnis⸗ volle Bude gelockt haben. Und wie die Gedankenübertragung nach⸗ her klappte! Kein Zehntel einer Sekunde— und die Antwort war dal Und doch, was oft Schwindel war, ſetzt iſt's bewieſen, daß die Gedanken im Kapf tatſächlich mit einer Geſchwindigkeit von 300 000 Kilometern in der Sekunde durch die Nervenſtränge des Kopfes raſen, wie durch eine Sendeſpule. Aber wie die Gedanken herches⸗ holen, ohne daß ſich der denkende Menſch ſeines Sprechapparates bedient, alſo ohne daß er die elektriſchen Wellen in den Leitungen ſeines Kopfes in Schallwellen umſetzt?— Jetzt iſt es gelungen! Unſer Erfinder hat eine ſinnreiche, von zahlloſen, honigwabenartig geſponnenen Drähten durchzogene Kappe konſtrujert, die dem Menſchen, deſſen Gedanken ermittelt werden(len, über den Kopf gezogen wird, namentlich über die edelſten Pien, die Stirne und den Hinterkopf, ähnlich ſener bekannten Laufekappe. Die Enden der Drähre ſind herausgeführt zu einem Andion⸗Empfänger mit einem zweiröhrigen Niederfrequenz⸗Verſtärker. Und nun kommt das überraſchende, und doch nur Radiomenſchen ſo ſelbſtverſtändliche! Legt man ſich den Doppelkopfhörer über die Ohren, ſo hört man deutſich und immer deutlicher, wenn die beiden Condenſatoren auf 25 Wellenlänge eingeſtellt ſind, die Gedanken in zdönenden orten Carlos und Eliſabeth Das Berliner 8 Uhr Abendblatt ſchreibt am 13. Februar 1924. Die Hauptrollen bekleiden: Conrad Veidt, Dagny Servces, Eugen Klöpfer, Egede Niſſen. Ich habe dieſen darſtelleriſch auf einer ſel⸗ tenen Höhe ſtehenden Film geſehen und bin verblüfft geweſen, wie, von ſeder Anlehnung an den„Don Carlos“ Schillers abſehend, Oewald ſeine Arbeit aus dem natürlichen Vedürfnis herauswachſen läßt, die geſchichtlichen Ereigniſſe durch menſchliche Eigenſcha'ten, gute wie ſchlechte, große und reine wie verbrecheriſche und kleine zu erklären. Man weiß, daß auch Schiller die Hiſtorte nach ſeinem Geiſte behandelt; daß er Carlos und Eliſabeth in die Mitte ſtellt, während die Wahrheit der Choli Philipp und jenem Don Perez en Vordergrund ſichert, der in Schillers Drama gar nicht auftritt. Der Filmmenſch Oswald will ſchaffen und ſchafft grandioſe Bil⸗ der, die ewiger Kuliſſe von Menſchen dargeſtellt werden, denen die Sprache verſagt bleibt, die rein mimiſch, darum ſo unendlich viel ſchwieriger, den Atem jener ſtolzen und finſteren Zeit wehen laſſen, die uns auch der Dramatiker nur durch das Pathos des Ko⸗ ſtüms und der Farbe nahebringt. Aber auch wieder gilt: der Filn Möglichkeiten, hiſtoriſche Dinge, wie die erſchütternde Glaubensmacht und Herrſchermacht der Inquiſition, aufzurollen, die dem Theater ewig entrückt bleiben. Hans Hyan. Dieſer Prunkfilm läuft ab Mittwoch den 2. April bis 10. April in den Palaſt⸗Lichtſpielen. 8 187 Auch eine Bismarck⸗Anekdote Von Emil Gölt Emil Gött, der badiſche Dichter,—. deſſen 60. Ge· burtstag im Mai d. J. zu feiern wäre, hätte ihn nicht ſchweres Leiden ſchon vor der Zeit abberufen,— war ein glühender Verehrer Bismarcks. Davon zeugt u. a. dieſe „Anekdote“, die wir mit gütiger Erlaubnis der C. H. Beck⸗ ſchen Verlagshandlung(München) hier abdrucken. Sie fin⸗ den ſich in ſeinen von Roman Woerner herausgegebenen „Kalendergeſchichten“. Die Schriftltg. Seit der Morgenfrühe war ich von Como durch die unvergleich⸗ niche Brianza nach Lecco herübergekommen und wanderte nun die Der Mitſommertag war recht heiß gewor⸗ den, und ich fing an, die Hitze, den Staub und in den Füßen den langen Weg auf der harten Straße zu ſpüren. Wohl hatte ich eben in der Nähe von Cololzio— wie das Neſt wohl heißt— ein er⸗ friſchendes Bad genommen, aber dennoch wieherte mein Herz, wie ein Wüſtenhengſt das Grün der Oaſe begrüßt, als ich auf dem Wei⸗ termarſch in der heißeſten Mittagsſtunde in den Schatten eines Hauſes trat, das hart an der Straße ſteht, aber an der einen Ecke noch einen kleinen Grasbord hat. Kurzentſchloſſen warf ich mein Ränzlein ab, warf mich hin, ſchob jenes unter den Kopf und— entſchlief, auf dem kurzen Graſe und meinem guten Gewiſſen. Ich muß wohl zwei, drei Stunden der Sonne, dem Staub, der Müdigkeit, dem ohrenzerreißenden Geſchrille der Zikaden und auch der ſonſtigen Glorie und Miſere des Lebens enthoben geweſen ſein, als ſich mir eine Fliege oder was ähnliches auf die Naſe ſetzte und mich kitzelte. Noch ſchlafend, aber ſchon beunruhigt, fuhr ich mit dem Aermel über das Geſicht, vermutlich talpig genug. Aber die Fliege kehrte zurück, einmal— zweimal— dreimal, und immer wieder⸗ bolte ich die abwehrende Bewegung, jedesmal ein bißchen wacher werdend. Zugleich hatten ſich Träume entſponnen, in denen oder durch die hindurch ich ſemand kichern zu bören glaubte und endlich auch unzweifelhaft hörte. Auch die verdammte Fliege war wieder da. Brummend ſchlug ich noch einmal nach ihr und öffnete blin⸗ elnd die Augen— da tanzte gerade um meine Naſenſpitze ein zu⸗ mengedehies Papierchen. und dieſes Papierchen hängt an einem Faden, und dieſer Faden läuft hinauf zu einem Fenſter im Ober⸗ ſtock, in dem drei lachende Menſchen liegen. zwei funge Weiber und ein ſchwarzbärtiger Mann über ihnen, von denen die eine den Fa⸗ den lenkte, und an dieſem Faden läuft noch das letzte Kichern her⸗ ab— ich ſeh's an ſeinem Zittern, denn auch die Hand kichert mit — und jetzt bricht es über meinem verdutzten Augenaufſchlag und langſamem Verſtehen der Situation in ein unendliches Gelächter gAlts. Dieſes brachte mich nun auf die Beine! Ich ſprang auf und drohte lachend hinauf:„Ihr verdammten Racker!— Buona sera!“ Das Lachen macht dem fröhlichen Ernſt des Gegengrußes Plaß, den der Scharzbärtige übernimmt. Buona seral erwidert er und fragt weiter, ohne zu hohe An⸗ forderungen an meine höchſt dürftigen Sprachkenntniſſe gu ſtellen: Ben dormito? Si, Si, signorel tante graziel gebe ich zurück. Ah, nientel niente! che compatriota? fragt er weiter. Tedesco, ſag ich. Austriaco o Blsmarco? fragt er. Oeſterreicher oder Bismärcker! Himmeldonnerwetter! geht da ein Schlag durch mich, heiß und ſchneidend und— ſüß! Und„Bismarcol“ ruf ich mit verge⸗ hendem Atem, und es iſt faſt ein Jauchzen— und dann wurde es ſtille in mir, einen Augenbtick nur, eine Stille der Entzückung, in der ſich neue Stürme des Jubels ſammeln. In undankbarer Geiſtesabweſenheit gab ich mechaniſch auf die weiteren kurzen Fragen der Neugier Antwort— oder auch nicht. Denn es iſt wohl anzunehmen, daß ich trunken, vielleicht noch ohne Gruß die Straße weitertaumelte, immer und immer wieder das un⸗ erhörte Wort wiederholend: Bismarcol— Bismärcler! Ja es kann ſo geweſen ſein. Wenigſtens kann ich mich auf nichts mehr beſinnen; ſo ſehr war das ſtarke Gefühl Alleinherrſcher der Lage. Und war ich nicht wie geblendet? Mit jenem erſten Bitz war es geweſen, daß ſich jäh und grell in unmeßbar kurzer Zeit ein Geſicht auftat, wie ſich auch im nächt⸗ lteh Gewitter das dunkle Gewölbe einem blitzlang öffnet und ſchließt: Die ganze Geſchichte unſeres Vaterlandes lag einen Augenblick jäh erleuchtet vor mir, Deutſchland, dies gärende Chaos aller natio⸗ nalen Erbärmlichkeiten, aus dem ſich langſam und ſchmerzhaft, in immer neuen Fehlblühungen und Verfaulungen ein Volf empor⸗ ſchafft; ſich emporquält von Not zu Not, von Kerl zu Kerl, von Schmied zu Schmied, der es zu glühen und zu hämmern und ihm ein Stück Unerz auszutreiben und notdürftig eine Waffe aus ihm zu ſchmieden verſteht; und ich ſah und durchariff in einem Augen⸗ blick alle Not und alle Luſt, die in unſerem Volke miteinander rin⸗ gen— und alles verklang und ſchloß ſich wieder in dem einzigen Tone dieſes Wortes, halb Jauchzer, halb Seufzer: Bismarcol— Bismärcker! Und noch vier oder fünf Mal hatte ich auf dem weiteren Wege bis Venedig die Wonne, jene Frage wieder ebenſo geſtellt zu hören, und ebenſo oft mit einem feurigen„Bismarco“ beantworten zu dürfen. Sonſt frug wohl auch wohl der oder jener: Austriaco o Prussiano, und ſo kräftig ich auch in dieſem Sinne bejahte, ob⸗ nach einem vollen und ganzen Namen und wäre es auch nur endlich ſchlichthin: Deutſcher! O Deutſchland, Deutſchland! mußte ich dabei immer denken: es iſt ſchon viel für dich getan, wenn du nur erſt einmal einen Na⸗ men haſt! Bei Gott, bei dieſer Kindstaufe möchte ich auch ſein! Bis dahin aber, oder doch ſo lange ich lebe, ſonne ich das fröſtelnde deutſche Gebein in dieſem Namen, den ich in Welſchland für uns fand: Bismärcker! Theater und Muſtk O Araufführung am Sladttheater Greifswald. Aus Greifs⸗ wald berichtet unſer.⸗F.⸗Vertreter: Im hieſigen Stadttheater hatte die Uraufführung der vieraktigen Komödie von Erwin Hahn„Der Jungferntaler“ ſiarken Erfolg. Erwin Hahn, der Intendant des Schwarzburgiſchen Landestheaters in Rudolſtadt, iſt ſchon ver⸗ ſchiedentlich als Dramatiker hervorgetreten. Sein neues Stück iſt unabhängig von Zeitgeſchichte. Es behandelt in erſter Linie allge⸗ meine Probleme, Volkswohl, Art der Beherrſchung eines Volkes, Herrſcherſchickſal und nicht zuletzt die Minne. Die eigentliche Hand⸗ lung, das Schickſal des vom Fürſten geprägten Jungferntalers, iſt nicht das Weſentliche ſeiner Komödie, hinter der mehr ſteckt, als Spaßmacherei. Die ſungen Männer des Landes werden zum offenen Kampfſpiel um die Gunſt der Frauen aufgerufen: Kraft, Geiſt, Ge⸗ ſchicklichteit und Kunſt. Der Jungferntaler iſt der Lohn des Siegers Wer ihn gewinnt, kann die freien unter den Jungfrauen des Landes, die er am ſehnllchſten Daraus entwickelt ſich ein Schauſpiel, das vom Tragiſchen zum Komiſchen und Tragikomiſchen hin⸗ und herſchwankt. Hahn hat auch viel von dem Humor der Italiener: derbe Späße reihen ſich feinen Pikanterien an. Im Hintergrund aber ſteht der tragiſche Dichter, der unter Schmerzen das Leid ſelbſt verſpottet. Ein beachniches Werk; allerdings noch nicht ausgereift, Am Schluß der Aufführung miſchte ſich in den Beifall auch Widere ſpruch, der indes raſch niedergekämpft wurde. Die Juſzenierung Graichens war ſtünmungsſtark und ſtilſicher; ſie zeichnete ſich durch reiche Einfälle aus. Carl Hauptmann-Araufführung in Koblenz. Die Bühnen⸗ dichtung„Moſes“ des verſtorbenen Carl Hauptmann iſt typ ſche Aeußerung von Stilſuchen. Geſtaltungswillen und künſtleriſcher Eigentümlichkeit ihres Schöpfers. Der Lyriker und Epiker, Künder zukünftiger Zeit, aus der Enge des Naturalismus vorwärtsweiſend zu neuem, ſeelenhaftem Erfühlen des Kosmos, überragt als Dichter und Seher ſeinen berühmteren Bruder Gerhart um Haupteshehe, dem Dramatiker aber fehlt die ſtraffe, bühnenmäßige Technik der Steigerung So kann auch ſein„Maoſes“, dichteriſch von größten Ausmaßen, aber durchaus epiſchen Charakters, mit breitausgemalter, wohl ich kein Preuße bin, hatte ich heimlich dabef doch immer Durſt von Epiſoden, kulturgeſchichtlichen Schilderungen beſchwerter Hand⸗ lung, zumindeſt in der Form, die der Dichter ihm gegeben hat, dem — 4. Seite. Nr 156 Mannheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 1. April 1924 Die Wirkungsweiſe liegt auf der Hand. Die Gedanken dur ziehen als elektriſche Ströme die Nervendrähte des Kopfinnern 2 werden durch Induktion auf die Drahtkappe übertragen, alſo genau wie beim Transformator, oder wie beim Radioſender und Empfänger. hier allerdings auf weite Entfernungen. Auch mit Schlafenden ſind ohne daß die Welt bisher davon wußte, Zahlreiche Verſuche angeſtellt, mit beſtem Erfolg! Will die Ehefrau die Träume ihres ſchnarchenden Gatten erkunden, legt ſie keiſe die Kappe über die Stirne des Ahnungsloſen ſetzt ſich den Doppel⸗ kopfhörer über die Ohren oder ſchaltet den Lautſprecher ein und laßt ſich ſeine Träume erzählen. Bald vernimmt ſie Traumdichtung, Hald aber auch wirkliche Wahrheitt Aber damit noch nicht genng! Auch mit Tieren hat man Verſuche vorgenommen. Es ift jetzt ein(eichter, ſich in das Ge⸗ danken⸗ und Seelenleben der Hunde, Kaninchen, ja ſogar der kleineren Lebeweſen, der Bienen und Ameiſen zu vertieſen. Nur müſſen die Kappen natürlich ihren niedlich kleinen Kopfnummern ange paßt werden. Eine ganz neue Welt tut ſich vor uns auf und manchem tiefſinnigen Phikoſophen werden Probleme enthüllt, deren Löſung er nie zu hoffen wagte. Dem Nadio iſt es gelungen. Wir keben doch in einer großen Zeit! K. S. April Der zweite Frühlingsmonat, der vierte Monat unſeres Kalenders, hat im Volksmunde keinen guten Namen. Er gilt als kauniſch und unbeſtändig und er iſt auch meiſtens, Sonnenſchein und Regen, lachendes Frühlingswetter wird häufig von Nück⸗ ſchlägen nach winterlichen Temperaturen hier abgelöſt. Der April iſt eben ein Uebergangsmonat, der Monat, in dem die warme und Die kalte Jahreszeit den heftigſten Kampf gegeneinander aus⸗ fechten. Der bei uns gebräuchliche Namen des vierten Monats wird vom lateiniſchen Zeitwort Aperilis, d. h. eröffnen, abgeleitet, denn er iſt der Monat, der die wärmere Zeit eröffnet. Sein bekannteſter deutſcher Name iſt Oſtermond, weil in ihn meiſtens das Oſterfeſt fällt. In unſerem Jahre wird es erſt im letzten Drittel des Monats zu einem der ſpäteſten Termine, zu dem es möglich iſt. Der dritte Sonntag, der vorletzte des Monals, iſt der Oſterſonntag(20.). Geſetzliche Feiertage ſind im April noch der 18.(Karfreitag) und der 21.(Oſtermontag). Ein bekannter Lostag iſt der 25.(Markus), von dem eine Wetterregel ſagt: „Quakt der Froſch vor Markus viel, ſchweigt er dafür nachher viel. Die übrigen weitverbreiteten Wetterregeln lauten:„Iſt der April auch noch ſo gut, ſchneits den Bauern guf den Hut.“— Aprilflöcklein bringen Maigköcklein.“—„Wenn der April Spek⸗ takel macht gibts Heu und Korn in voller Pracht“.— Aprildürre macht die Hoffnung irre.“—„Donnerts im April, hat der Reif ſein Ziel.“—„Iſt der April ſchön und rein, wird der Mai dann wilder ſein.“— Vollmond mit Wind ift zu Regen oder Schnee ge⸗ ſinnt.“—„Auf trockenen April folgt ein naſſer Juni oder ein naſſer Sommer.“— Aprilſchnee iſt der Grashüter.“ * Benüßung der Kirchen zu nichtlikurgiſchen Veranſtaltungen. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat bat unterm 25. März eine Verord⸗ nung erlaſſen, die die Benükung der Kirchen zu nicht⸗ lituraiſchen Veranſtaltungen zum Gegenſtand hat. In der Verordnung wird ausgeführt. daß in Kirchen muſikaliſche Auf⸗ führungen veranſtaltet worden ſind. die nach Inhalt und Form der Zweckbeſtimmuna und der Heiliakeit des Gotteshauſes nicht ganz ent⸗ ſprachen. die teilweiſe zu ſehr den Charakter eines Konzerts hatten und mit Recht bei kirchlich Gutgeſinnten Anſtoß erregen mußten. Ferner hat es an Verſuchen nicht gefehlt, katholiſche Kirchen für Ver⸗ anſtaltungen weltlicher Muſik⸗ und Geſanavereine in Anſpruch zu nehmen. Verboten ſind weltliche Veranſtaltungen, weltliche Muſik⸗ feſte und Konzerte, auch Oraelkonzerte mit oder ohne Bealeituna von Inſtrumenten. Auch ſogenannte Konzertſoli und Arien dürfen in der Kirche nicht vorgetragen werden. Nach der bisherigen Diözeſonübung ſind kirchenmuſikaliſche Aufführungen der Kirchenchöre, der Pfarr⸗ und Bezirkscäcilienvereine in den Kirchen geſtattet. Bei der Vor⸗ bereitung und in der Geſtaltung der Aufführung iſt alles zu vermei⸗ Den. was zu ſehr an das Theater oder Konzert erinnert. Insbeſon⸗ dere dürfen Eintrittspreiſe nicht erboben. Platzkarten nicht ausgege⸗ ben. Programme nicht an der Kirchentüre oder in der Kirche gegen Geld verteilt werden. Abhallung von Vorträgen über die fünaſte Zivilprozeßreform. Die aufarund des Ermächtigunasgeſetzes erlaſſene Verordnuna der Reichsregieruna über das Verfahren in bürgerlichen Rechtsſtreitig⸗ keiten vom 13. Februar 1923 hat auf dem Gebiete des Zivilprozeß⸗ rechts zahlreiche grundleagende Aenderungen gebracht. die in der Hauptſache auf eine Vereinfachung und Beſchleuniaung des Verfah⸗ rens hinzielen und damit ſeit langem gehegten Wünſchen weiter Kreiſe Rechnung tragen. Um den Juſtizbeamten und Rechtsanwälten Gelegenheit zur Einführung in die neuen Rechtsgedanken und zur Fortbilduna auf dieſem wichtigen Rechtsgebiet zu geben. läßt die Ju⸗ ſtizverwaltung gegenwärtia an den Sitzen der beiden arößten Land⸗ gerichte Karlsruhe und NMannbeim durch den mit dieſem Stoff beſonders vertrauten ordentlichen Profeſſor der Rechte an der Uni⸗ verſſtät Heidelberg Geh. Hofrat Dr. Heinsheimer der ſich hier⸗ zu in dankenswerter Weiſe zur Verfüaung geſtellt hat, Borträge über die Zivilprozeßreform abhalten. Angeſichts der weit⸗ tragenden Bedeutuna der eingeführten Aenderungen. die— zum Teil abweichend von den Eraebniſſen langiähriger Vorarbeiten— ganz neue Wege weiſen, werden die Vorträge in Fachkreiſen ein lebhafte⸗ Intereſſe beanſpruchen dürfen. * Gemeindefürſorge für Kurzarbeiter. Nach 8 1 Abf. 2 der Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge vom 16. Februar 1924 kann die oberſte Landesbehörde mit Zuſtimmung des Reichsarbeits⸗ miniſters und des Reichsminiſters der Finanzen anordnen, daß Gemeinden eine Fürſorge für Kurzarbeiter ein⸗ richten. Dieſe Beſtimmung kritk mit dem heutigen 1. April in Kraft. Nachdem bis jetzt eine ſolche Anordnung des badiſchen Arbeitsminiſteriums als der oberſten Landesbehörde nicht ergangen iſt, har die Fürſorge der Kurzarbeiter, wie ſ. bisher nach der An⸗ ſordnung des Reichsarbeitsminiſters üder Art, Höhe und Dauer det Unterſtützung für die Erwerbsloſen und Kurzarbeiter vom 24. Oktober 1923 eingerichtet war, mit dem 31. März aufgehbört. Neue Verordnungen Degoutktes. In Abänderung früherer Beſtimmungen hat der Kommandierende General Degoutte fol⸗ gende Verfügung(Nr. 107), die ſofort in Kraft tritt, erlaſſen: Es iſt verboten, aus den beſetzten Gebieten der Ruhr E oder belgiſches Geld auszuführen, ausgenommen wenn die Ausfuhr nach (den altbeſetzten Gebieten ſtattfindet oder wenn die Ausfuhr von dieſen altbeſetzten Gebieten bewerkſtelligt wird Frankreich. Belgien, Luxemburg oder nach dem Saargebiet.— Komman⸗ dierende General Degoutte erläßt zwei neue Verordnungen Nr. 105 und 106. Die erſte bezieht ſich auf die Aufhebung des Artikels II der Verfügung Nr. 85 und Erſetzung durch drei weitere Artikel (Sicherſtellung der Zahlungen von Geldſtrafen und Taxen die von den Alliierten kraft der Verfügung des kommandierenden Generals zu erheben ſind und ſich auf die Zölle und das be⸗ ziehen). Die zweite en11 29 regelt die Ordnung des Straßen⸗ verkehrs. Darin werden in Artikeln Vorſchriften erlaſſen, die für den Verkehr von Kraftwagen, Motorrädern, Fahrrädern, Fuhr⸗ werken uſw. in Betracht kommen. Die Verordnung beſagt das gleiche, was die deutſchen Polizeiverwaltungen in ihren Bekannt⸗ machungen über den Verkehr der genannten Fahrzeuge ſchon früher erlaſſen haben. gab Die Poſt behält Sendangen. Unbeſtellbare Sendungen die deutſche Poſt einſt ohne jede Ausnahme ſofort an den Abſender zurück. Die Poſtordnung von 1921 beſtimmt dagegen, daß unbe⸗ ſtellbare,„wertloſe“ Druckſachen nur zurückgeſchickt werden, wenn der Abſender die Rückſendung durch einen Vermerk auf der Außen⸗ ſeite der Sendung verkangt hat. Dieſe neue Vorſchrift iſt wenig be⸗ kannt. Auch die Poſtbeamten halten ſich vielſach an den alten Grumdfatz, alle der Poſt anvertrauten Sendungen zu beſtellen oder zurückzugeben. In großer Zahl gehen nach wie vor als unzuſtellbar zurückkommende Druckſachen bei den Poſtanſtalten ein. die die Poſt⸗ verwaltung für wertlos hält. Das Reichspoſtminiſterium hat deshalb jetzt den Poſtanſtalten die ſorgfältige Beachtung der neuen Beſtim⸗ mung durch eine beſondere Verfügung zur Pflicht gemacht. *Die neuen Jeitkartenhüllen. Pünktlich zum 1. April hat die Reichsbahn die neuen Hüllen für die Zeitkarten herausgebracht und dadurch dem 1. April den gebührenden Tribut abgeſtattet. Ein nor⸗ maler Menſch hätte es für genügend gehalten, wenn eine Hülle mit normalem Verſchluß genommen worden wäre. Weit gefehlt— die Reichsbahn aibt Verſchlußhüllen heraus. die ſo kompliziert ſind, daß eine umfanareiche Gebrauchsanweiſuna dazu ge⸗ liefert werden muß. die in einem unverſtändlichen Bürokratendeutſch gehalten iſt. Der Druck dieſer umfanareichen Gebrauchsanweiſung ſowie deren kunſtmäßige Abfaſſung ſetzt genügend Beamte in Nah⸗ rung. Wir leben bekanntlich im Zeitalter der Beamtenerſparung. Die Hülle ſelbſt. gaanz abgeſehen von ihrer unmöglichen Handhabung. hat folgende„Vorteile“: ſie iſt ſo unhandlich. daß ſte in keine Taſche getzt, ſie iſt ſo klobig, daß ſie in den Anzüagen Löcher machen muß. und iſt ſo ſchwer. daß ſie unbeauem zum Tragen iſt. Die Benutzung der Zeitkarte verlangt weiter die Koſten der Anfertiaung eine Pho⸗ toaraphie und die Koſten der unmöalichen und unbandlichen Hülle. Dieſe iſt ſo unhandlich. daß ſie nach kurzer Zeit kaputt gehen muß Man ſieht, wie der Staat es meiſterhaft verſteht. auch durch Kleinia ⸗ keiten ſich abſolut unbelieht zu machen und regelmäßig bei jſedem Wochen⸗ oder Monatsſchluß ſich neue Unbeljebtheit zu erwerben. Man nennt das„moderne Staatskunſtl!“ * Völlige Freigabe der Juckerwirkſchaft. Seit dem Inkrafttreten der Verordnung über Zucker vom 9. Oktober(Reichsgeſetzbl. 1. Seite 936) iſt der Bezug und die Verwendung von Zucker zur gewerblichen Herſtelluna von Marmelade. Obſtkonſerven. Kunſthonia. Schokolade. Süßiakeiten. Branntwein, branntweinhaltigen Getränken, Schaum⸗ wein und ſchaumweinähnlichen Erzeuaniſſen von der Erteilung einer beſonderen Erlaubnis abhängia. Die allgemeine Verſoraunaslaqe bei Zucker läßt die Aufhebuna dieſer Beſchränkungen. die von vorn⸗ herein nur zur Erleichterung des Ueberganges aus der gebundenen in die freie Wirtſchaft dienen ſollte, die in der im übriaen freien Wirtſchaft nicht auf die Dauer aufrechterhalten werden können. nun⸗ mehr als unbedenklich erſcheinen. Durch Verordnung werden daher die beſonderen Vorſchriften über die Beſchränkunga de; Zuckerverarbeituna aufageboben. Von dieſem Zeitpunkt an unterliegt alſo der Bezua und die Verwenduna des Zuckers zur gewerblichen Herſtellung der oden genannten Erzeuaniſſe keinen Be⸗ ſchränkungen mehr. Ein weſentlicher Mehrverbrauch an Zucker tritt nach den bisherigen Erfahrungen hierdurch nicht ein. *Die Erleichterungen im Fremden in Baden, über die vor einigen Tagen ſchan beri wurde, ſind nun auch in einem Erlaß des babiſchen Innenminiſters amtlich beſtäligt worden, worin die Außerkraftſetzung der Porſchriften über den ſogenannten Er⸗ gänzungsſichtvermerk für Ausländer angeordnet wird. Danach genügt künftig für die Einreiſe und dem Aufent⸗ halt von Ausländern der Einreiſeſichtpermerk des Auslandes. re ſind auch die Vorſchriften über die perſönliche An⸗ und Abm pflicht der Ausländer aufgehoben. Damit verzichtet Baden völlig auf jede landespolizeiliche Aufenthaltsgenehmigung: es dürfte nunmehr hinſichtlich der Erleichterung des Ausländerverkehrs an erſter Spitze unter den deutſchen Fremdenverkehrsländern ſtehen. *Des Todes Erreger enkdeckt. Dem berühmten Bakieriologen Prof. Schauwurm von der Oxforder Univerſität iſt es gelungen, den Bazillus exitus, der als Erreger des Todes anzuſehen iſt, zu ent⸗ decken. Bei der Sektion friſcher Leichen Verſtorbener ergab der mikrofkopiſche Befund von Hirnſubſtanzen kleinſte Lebeweſen, die das Ausfehen des liegenden Fragezeichens hatten. Selbſt die Punkte der Frageneichen fehlten nicht. Letztere zeigten ſich als ſtete Bealeiter des Bazillus exitus und bilden gewiſſermaßen den ruhenden Pol bei der ſchlängelnden Flucht der Sterbebazillen. Schauwurm aab dieſen Trabanten den Namen: coccus morbus. Schauwurms Aſſiſtent, Dr. Haba aus Taifun, hatte Kulturen des Bazillus exitus gezüchtet und Meerſchweinchen eingeſpritzt. die ſofort alle Schrecken des Todes durchkoſten mußten. Aus dem Blute dieſer vergifteten Meerſchwein⸗ chen ſtellte Dr. Haha ein Serum, das ſoa. Sterboſan her, das geeianet erſcheint. den Tod zu verſcheuchen. Auf wie lange, muß ab⸗ qewartet werden. Je länger. je lieber. Wer ſich die Unſterblichkeit verſchaffen will. ſei auf die Lektüre des betreffenden Aufſatzes in der Wochenſchrift:„Erdheil“ hingewieſen. Folteriegenehmigung. Dem badiſchen Landesverein vom Roten Kreuz und dem badiſchen Landesverband für Säugungs⸗ und Kleinkinderfürſorge wurde die Erlaubnis zur Veranſtaftung einer gemeinſamen Geldlotterie erteilt. Das fiind in der Pappſchachtel. In einer Straßendohle an der Straße Durlach⸗Pfarzheim auf Gemarkung Söllingen wurde eine männliche Kindsleiche, vermutlich im 6. Monat der Schwanger⸗ ſchaft, in einer Pappſchachtel verpackt aufgefunden. Perſonen, die zur Ermittel der Kindsmutter Angaben machen können, werden unter Zuſicherung der Verſchwiegenheit ihres Namens erſucht, der Gendarmerie oder Kriminalpolizet Mitteilung zu machen. 15 Geſtern nachmittag ſtießen ein Motorrad⸗ ſahrer und ein Perſonenkraftwagen an der Straßenkreuzung Augarten⸗Traitteurſtraße infalge Außerachtlaſſung der nötigen Vor⸗ icht und Aufmerkſamkeſt zuſammen. Das Kraftrad wurde ſtark be⸗ chädigt, Perſonen wurden nicht verletzt. Am gleichen Nachmittag fuhr ein Motorradfahrer auf den Planken vor E 1 einen Radfahrer an und beſchädigte deſſen Fahrrad ſtark. Auch hierbei wurde nie⸗ mand verletzt. BVerkehrsſtörung. Geſtern nachmittag entſtand durch einen Laſtkraftwagen, deſſen Hinterrad ſich loslöſte, auf der Brückenſtraße eine Verkehrsſtörung von etwa 15 Minuten. Dder Wagen wurde auf die Seite geſchleppt und in Stand geſetzt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Sinnlos betrunken. In der verfloſſenen Nacht wurde von einer Polizeiſtreife ein er 28 Jahre alter Kaufmann vor dem 1 C 9— 1 5 Zuſtande aufgefunden. Er wurde n entralwache verbr und nach erlan Nũ ternheit wieder entlaſſen. 8 175 85 Kellerbrand. Vermutlich durch unvorſichtiges Um nmit offenem Licht geriet geſtern nachmittag in G 6, 5 der Ladggerce eines Kellerabteils in Brand. Dus Feuer wurde durch die um 2 55 Uhr Berufsfeuerwehr in einſtündiger Tätigkeit gelöſcht. Jeſtgenommen wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer ee darunter eine Kellnerin, die und ein Arbeiter, der wegen Diebſtahls von der Staatsanwaltſchaft Stutkgart geſucht werden. Jubiläum. Am heutigen 1. April ſeiert ein in Mannheim und Umgebung außerordentlich beliebter Beamter, Kriminaloberſekrelät Nikolaus Lauer, ſein 25ſähriges Jubiläum als Staatsbeam er. Oberſekretär Lauer trat im Jahre 1899 in den Staatsdienſt ein und wurde in Karlsruhe und Heidelberg, ſeit 1902 in Mannheim⸗Feuden⸗ heim verwendet. von wo aus er ſeit über Jahresfriſt in den eigent⸗ lichen Mannhefmer Juſtizdienſt übertrat, wo er ſich infolge ſeiner großen Gediegenheit und Pflichttreue größter allgemeiner Wert⸗ ſchätzung erfreut. In ſelbſtloſer Weiſe diente Oberſekretär Lauer ſederzeit gemeinnützigen Beſtrebungen und hat ſich beſonders um die kirchliche Jugendbewegung ſehr verdient gemacht. Sein weitl⸗ ausgedehnter Freundeskreis gedenkt dieſes beſonderen Tages mit den herglichſten Glückwünſchen!— Heute ſind es 25 Jahre, daß Herr Jakob Hirth. Schanzenſtraſte Nr. 19, bei der Firma Aberle u. Friedmann als kaufmänniſcher Anqeſtellter eingetveten iſt. Senens der Firma wie auch der Angeſtellten wurden dem ſehr beſſeblen Mitarbeiter in herzlichſter Weiſe gratuſiert und ihm unter'ran⸗ ſtaltung einer Keinen Feier zur Erinnerung an den heutigen Tag eine Reihe praktiſcher Angedenken dargebracht. Herr Hirth, der den Feldzug als Frontſoldat dis zum letzten Tage mitmachte, erfreut ſich beſter Geſundheit, ſowie kolleglaler und geſchäftlicher Achtung allerſeits. Veranſtaſtungen Aternachricht. Die auf Samstag, 5. Auffihrung„Die Meiſterſinger von Nürnberg⸗ ee 8 Furtwängler. Den Walzer Stolzing ſingt Walther Kr ch⸗ 0 ff. ‚ Religiöſer Borktrag. Wir verweſſen den Vortrag des Herrn Salewsky⸗Karlsruhe über Weiſel und der Tod“. Der Nedner iſt dafür bekannt, brennende Fragen der Religion und Weltanſchauung in geiſtvoller und in überzeugender Weiſe zu behandeln.(Siehe Anzeige.) lebendigen Theater wenig bedeuten. Das Werk ſtellt dem Drama⸗ turgen die Aufgabe, die tragiſchen Momente, das Ringen Moſes mit Gokt, die Zweifel an ſeiner Berufung zur Führerſchaft prägnant her⸗ auszuarbeiten, die innere Entwicklungslinie, Erziehung eines Volkes aus unſelbſtändigem Knechttum zu freier, kraftbewußter Gemein⸗ ſchaft, bloßzulegen, unerachtet viele lyriſch⸗ſchöne Szenen ge⸗ opfert oder doch weſentlich verkü werden müſſen. Die Spiel⸗ leitung Rudolf Miltners hatte dieſer dramaturgiſchen Forderung mit Umſicht und Geſchick entſprochen, einen nur retardierenden Akt ganz fortgelaſſen, die übrigen ſtark zuſammengezogen, ſodaß die Koblenzer Uraufführung als ſehr dankenswerter Verſuch neben den dichteriſchen Reizen von Sprache und Stil auch die dramatiſchen Höhepunkte zu größtmöglicher Wirkung gelangen ließ. Die von Miltmer entworfenen, monumental ſtiliſierten Bühnenbilder gaben in großflächiger Einfachheit und mit Verzicht auf alles naturaliſtiſche Beiwerk einen Geiſt des Dichters und dem Weſen des Spieis vorzüglich entſprechenden Rahmen. Heinrieh Leis der Ausban des Münchener Theatermuſeums. Das Mün⸗ chener Theatermuſeum hat vor einiger Zeit den Jahresbericht über das Jahr 1923 herausgegeben, der erfreulicherweiſe zeigt, daß trotz hübſche der Not der Zeit die Entwicklung des Theotermuſeums nicht ſtehen geblieben iſt. Dank der vom bayeriſchen Staate gewährten Zuſchüſſe war es möglich, eine ganze Reihe wertvoller Neuerwerbun⸗ gen dem Muſeum einzuverleiben. Auf Veranlaſſung des Kronprin⸗ zen Rupprecht find etwa 400 bedeut⸗ ſame Blätter aus ehemals königlichem Beſitz, die Szenenbilder des 17. und 18. Jahrhunderts und Entwürfe zu den erſten Au n der Werke Richard Wägners und zu den Separataufführungen König Ludwig II. enthalten, in den Beſitz des Muſeums übergegan⸗ en. chichte der Münchener Theaterdekoration ſtändige Material zur riginalennrwürfen und Modellen enthält. von 1770—1890 in 1570 Weiterhin erhielt das Muſeum zahlreiche Entwürfe Bühnenbildner, denen ſich demnächſt eine Reihe Coburger Bühnenmalers Max Brückner anſchließen werden, der be⸗ kanntlich der Mitarbeiter Richard Wagners in Bayreuth war. Die Bibliothek konnte leider nur um 90 Nummern vermehrt werden: auf dieſem Gebſete machte ſich der Mangel an ausreichenden Geldmitteln beſonders fühlbar. Wie in den vorhergehenden Jahren wurden auch 1923 verſchiedene theaterwiſſenſchaftliche Kurſe abge⸗ halten und zwar von den Profeſſoren Franz Jakobi, v. Walthers⸗ hauſen und Eugen Quaalio, ferner von Baurat Lothar Weber, Ober⸗ regiſſeur Dr. Eugen Kilian und Schriftſteller Dr. Hermann Sins⸗ heimer. An Ausſtellungen wurden im Jahre 1923 veranſtaltet: Eine Ausſtellung der 1922 gemathten Neuerwerbungen, die Aulsſtellung Beſonders wertvoll iſt die Erwerbung der Privatſammlung uaglio durch den bayeriſchen Staat geweſen, die das faſt voll⸗ verſchiedener von Arbeiten des der Sammlung Buor to, eine Sonderausſtellung des Wiener Bühnen⸗ bildners Wilhelm Treicht und eine Ausſtellung von Bühnen⸗ ſkizzen des Münchener Hofſchauſpielers Carl Grauman. Runſt und Wißdenſchaſt 85 Frankfurter Kunſtmeſſe. Wie üblich eine Woche vor Beginn der Frankfurter Frühjahrsmeſſe hat die Kunſtmeſſe im Römer ihre Pforten geöffnet. In den umeren Räumen ſind wieder die Ver⸗ kaufsſtände untergebracht, zumelſt Frankfurter Anitquitätenhandlun⸗ gen und die verſchiedenen Künſtler⸗ und kunſtgewerblichen Bünde. Hier herrſcht das altgewohnte Bild vor: antike Möbel, Plaſtiken für Kriegsgewinnler, Gobelins, Radierungen, Bilder, Kunſtgewerbe und die verſchiedenen Erzeugniſſe der Selbſthilfeonganiſatonen. Im 17. und 19. Jahrhundert, dazwiſchen liegt ein altes Miſſate, ein und 19. r s Miſſate, Kruziſtxe, alte Urkunden, vergilht bemalt und mit nielen Stempeln und 42—1 Reliefpläne, dazu künſtleriſche Erzeugniſſe der betreffenden nd wie zum Beiſpiel Hanauer Japencen, Bil⸗ der der bekannten Wappenkrüge und Entwürſe zu Rokokoßfen. Sil⸗ houetten, alte Metallarbeiten, getriebenes Geſchirr, Schmuck, T u. Vaſen, Kleinplaſtik und Münzen der verſchiedenen Fürſten, die in dieſen Gegenden hauften. Eine Menge Phorographien, zu allermeiſt aus der prächtigen Sammlung von Oscar Wimterhelt, Miltenberg, die weitaus den größten und intereſſanteſten Teil der ganzen Aus⸗ ſtellung allein beſtreitet neben den Sammlungen der einzelnen Städie, ergänzt das Bild durch ausgezeichnete und gut ausgewählte Aufnahmen, leider oft ohne Bezeichnung, ſodaß dem auf dachen Ge · biete weniger beſchlagenen Beſucher manches entgeht. Beſonders die Anſichten von der Würzburger Neſidenz, dem romantiſchen Meſpel⸗ brunn, Amorbach, Ochſenfurt. Trimborn und von Skulpturen Rie⸗ menſchneiders und anderer Meiſter geben Bekanntes in einer ge⸗ fälligen und überſchaubaren Form erfreulich zuſammengeſtellt, ſodaß man ſich wieder einmal bewußt wird, wieviel des Schönen einer engen Stelle alter Kultur hier zuſammengedrängt erhalten iſt. In dieſem Sinne ſind derartige Unternehmen ſtets nur zu begrüßen, dienen ſie doch mit dazu den Menſchen Werte aufzuzeigen, die ſie oft nur darum nicht erkennen und anerkennen, weil ſie täglich an ihnen vorbeigehen. Marie Mohr. Kleine Chronik. In Weimar haben führende Vertreter der Literatur, der bildenden Kunſt, der Muſik und der Architektur im Schillerhaus den„Weimarer Kulturrat“ gebildet, der die geiſtige Kultur Weimars zuſammenfaſſen und heben will. Gerade * ſin Weimar beſtanden bisher auch in Kunſtdin auf Badens zufſammenfinden: das Al en ſchar liti Gegenſätze, die nunmehr 1— die Zuſammenfaſſung rates enbgültig überbrückt ſind. Dem Weimarer Kulkurrat gehören als Mitglieder an: Für die Literatur: Prof. Werner Deetjen, Franz Herwig, Kaibel, Friedrich Lienhard, Heinrich Lilien⸗ fein, Profeſſor Ed. Scheidemantel, Jobannes Schlaf, Generalinden⸗ dant F. Ulbrich, Direktor Hans Wahl; für bildende Kunſt und Archi⸗ tektur: Richard Engelmann. Lyonel Feininger, Fritz Fleiſcher, Wal⸗ ter Gropius, Walter Klemm, Direktor Wilh. Köhler. Heinrich Lin⸗ zen, Thilo Schoder; für Muſik: Brund Hinze⸗Reinhold, General⸗ muſikdirektor Prüwer, Richard Wetz. Mit der Geſchäftsführung des Weimarer Kulturrates wurden Lienhard, Lilienfein und Schlaf be⸗ traut.— Im Jahre 1924 feiert die Ortsgruppe Baſel der Neuen Schweizeriſchen MRufikgeſellſchaft das Jubiläum ihres 25jährigen Kaiferſaal des Römers iſt eine Ausſtellung, die ſich den ver⸗ Beſtehens und gedenkt dieſen Ant einem muſikwiſſenſchaftlichen ſchiedenen Kunſtſtätten am Main widmet. Alte 32 Drucke. 20 ee Ders Kendreß wird am 2u 28. Stiche, Oelbilder, Pläne und Skizzen 18. September 1924 ſtaitfinden.— Der Deutſche Werkbund wird Würzburg, Wertheim, Miltenberg. Hanau und eime in dieſem Jahre ſeine große Tagung vom 24. bis 28. Juli in Menge anderer—— Stellen umd in Tal des Matmes. Karlerude und Baben⸗Faben aßhalten. Daran wird Sehr intepeſſant ſind auch die Pläne Baumeiſter aus dem ein Beſuch der Ausſtellung„Die Form“ anſchließen, die von ee Arbeitsgemeinſchaft des Werkbundes in Stuttgart veranſtaltet wi Ateratue Häusliche Kranken von Dr. Hermann Vortiſch. Ver⸗ Agentur des Nauhen Hauſes, Hamburg.— Das Beſte und Schwerſte in der Krandenpflege kann man nicht lehren: es iſt mütterliche Liebe, die den Kranken betreut und dem Pflegenden meiſt von ſelbſt ſagt, was er zu tun hat. Was mütterliche Liebe und Sorge aber noch nebendei wiſſen muß. um allen Anforde⸗ rungen moderner Krankenpflege im Hauſe gerecht zu werden, iſt hier auf Grund reicher eigener Erfahrungen allgemeinverſtändlich e e e Eine Fundgrube für alle, die lieben Patienten —1 L ſich ſelbſt die Pflege leicht und erfreulich machen wo * F. A. Raif„Vabiſche Mundarkdichtung“, Verlag Reuß u. Atta Konſtanz.— In knapper, aber überſichlicher Form, behandelt Prof. Raif die vfer Mundarten, die ſich in der politiſchen Zufallsſchöpfung che— das Südfränkiſche—= das Pfäl— und das Oſtfränkiſche; und führt dann in großen Zügen in das Weſen der Mundartdichtung ein. Treffend weiſt Raff auf die Heimatliebe und das Heimweh des Alemannen, als Quellen der dichteriſchen Kraft, dieſes Volksſtammes hin. Köſtlich gewählte Proben legen Zeugnis von dem Reichtum der alemanni⸗ ſchen, pfälziſchen, füd⸗ und oſtfränkiſchen Dichtung ab. Re zende Trachtenbilder, die die Künſtlerin Kopp⸗Römhildt geſchaffen hat, ſchmücken das Buch. Dieſes Buch ſollte in keiner Famiſie und in keiner Schule fehlen. K e ahnn ee e SSa ro eess acsdeeeeee * nnde eee eeenn — eneeeeeee n — „ enon SFnn 2 +1 U Dienstag, den 1. April 1924 Maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) f. 5. Seite. Nr. 156 SSBrr— Hen delsbleft Börsenberichte Frankfurter Wertpapterbörse Schwache Tendenz undurt, 1. April.(Drahtb.) Die Lustlosigkeit trat —9 noch stärker äàuf und erfaßte fast alle Marktgebiete. den bemerkenswer ter Vorgang am Rentenmarkt ist diée Kurs- Dewegung der 5 proz. Reichsanleihe festzuhalten, die muit 115 Milliarden vorbörslich zur Notiz bei großen Um- 571 gelangten. Die ersten amtlichen Notizen lauteten 112 Millfarden. Die ungeklärte Lage am Devisenmarkt und 8 1 Geldmarktverhältnisse mahnen zur Vorsicht. Der Zins- Satz für tägliches Geld lautete 155 Prozent. *1 Von der allgemeinen der Börse machte der ablamaktien mark! keine Ausnahme, sondern zeigte — blich e Lebhafligkeit als in der letzten Zeit. Man Abgaben in Phönix und Luxemburger. Als ge- banter anzuführen sind oberschlesische Werte und Buderus. Wächere Kurse hattien Bankaktien. Metallbank büß- bel 3 Billionen ein. Norddeutscher Lloyd und Hapag vvaren geringem Geschäft abgeschwächt. In Elektroaktien Se AEd etwas gedrückter. Die andern Aktien dieses es, wie Lahmeyer, Licht u. Kraft, waren angeboten. Main-Kraft stellten sich preishaltend. 4 SGhemische Werte verkehrten durchweg, soweit Sch ilinwerte in Frage kommen, 1 Billion niedriger. 5 Eiäeangtalt ebenfalls schWächer. In Maschinen- tr len blieben die Umsätze eng beschränkt. Für Daimler At bei erster Notlz leichte Abgabe ein. Schwächer lagen erwerke Neckarsulmer und Maschinen Karlsruhe. Von Pekulativer Seite wurden in Hoch- und Tiefbau Käufe vor- anmen. zellstoff Naldhof, Zuckeraktien lagen Saltker vernachlàssigt. Hammersen waren angeboten. Für dhutzgebietsanleihe hielt das Interesse an. Von —+ Auslandsrenten zeigten sich Zolltürken und agdad leicht nachgebend. Am Markt der unnotierten Werte war das Ge- Aeant ruhig. Man nannte: Kpi.75—6,50, Becker Stahl 926, 2 Kohle 974, Benz 5,1, Elektro Unterfranken 9,678, 44, Ufa.75, Tiag.25, Mez Söhne 4,75, Hansa 5 oyd.6, Rastatter Waggon 8, Brown Boveri 33, Ludwigs- urger Porzellan 2,75, Holsatia 1,7. Der Kassaindustrie- markt zeigte ebenfalls Abschwächungen. In den Industrie- Aktien fanden nennenswerte Umsätze nicht statt. Berliner Wertpapferbörse Weiteres Nachgeben der Kurse Berlin, 1. April.(Drahtb.) Bei der gleichen Lustlosig- —— und dementsprechender hochgradiger eschäftsstille bewirkte das verhältnismäßig gering- ügige an den Markt kommende Material, das hèeute vor- Naezzend aus Kreisen des Publikums stammte, ein weiteres Jachgeben der Kurse. Die mangelnde Aufnahmefähigkeit der Wez wurde außer mit dem bekannten unfreundlichen Ver- „älinis auch mit einer am Geldmarkt sich stärker zeigenden erknappung in Verbindung gebracht. Für kurxfristi- —5 Geld, das recht gesucht ist, wurde 1 Prozent pro Mille ud pro Tag, für Darlehen auf wertbeständiger Grundlage, aan Hergabe die Getdgeber weniger geneigt sind, rozent pro Monat und teilweise wesentlich darüber be- Willigt werden. Waren bei etwas geringer Nachfrage Veränderungen in den Die Kurseinbußen für Dividendenpapiere aller Gattungen stellen sich in der Regel auf 1 Billien, für einzelne führende Werte auch auf 2 bis vereinzelt 4 Billionen Prozent. Bei gänzlich unbedeutenden Umsätzen traten auch weiterhin Veränderungen von Bedeutung nicht ein. Die Kurse behielten überwiegend ihre Richtung nach unten. Die abwartende Haltung wurde durch die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Verhälinisse in Bayern im Zu- sammenhang mit der heutigen Urteilsfällung im Hitler- Prozeß erklart. In festverzinslichen Papieren herrschte gleiche Geschäftsstille. Am Devisenmarkt Notierungen und Zuteilungen so gut wie nicht eingetreien. Debisenmarkt Berliner Devisen in Bülionen Amtlich G. 31. g. 31. d. 1. B. 1. Hollanßdgd 155, 156,30 155,61 156,30 Buenos-Alres.405 1415.385 17395 Biüissel 18,15 18.,25 18.45 18,55 Christianis„ 35580 57.14 36.86 37,14 Kopenhagen 57728 67.67 68.83 69.17 Stockhom„ 11%5 111,75 111.25 111.78 Helsingſors 10.5) 10,03 10.57 10.63 Radenn 18,25 18,38 18,48 18,55 eonden 18,045 18,145 18,045 18,145 New- Vorn„ 410.21 4,19.21 „„„ 23.14 23,26 23,44 23,56 Schweiasn 180 73,8 13,42 13.78 Spanie 56,80 87,14. 56,80 57,14 JAnn.715 6785 1,795 1,805 Rio de Janeiro.483 0,405 0,485.4905 Wien ahg. 6,08 N1 6,12 M.08 MN 6,13 M Prag 1 12,71 12.19 12571 12.70 Jugoslavien.⁴.82.48.52 Budape 6,38 M 5,42 M 6,38 M 6,43 M 3,29.31 M 3,20.31 Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar: bei Lei für 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits kür 100 Einheiten, bei polnischer Mark für 100 Millionen. Annabhme ausländischer Zahlungsmittel. Die Geltungs. dauer über die Annahme ausländischer Zahlungsmittel im Wird bis zum 15. Mai 1924 verlängert werden. Schwindelfirmen. Der Handelskammer für den Kreis Mannheim ist eine neue Liste solcher ausländischer Firmen zugegangen, die laut Beschwerden die erbhaltenen Waren nicht bezahlt haben. Die Liste kann in der Außenhandels- abteilung der Handelskammer eingeschen werden. A. Batschari Cigarettenfabrik.-., Baden-Baden. In der a0..-V. wurde der Aufsichtsrat neu gewählt; künftig ge- bören ihm folgende Herren an;: Generaldirektor Frigdrich Mincux, Berlin(Vors.), Dr. Erich Batschari, Baden-Badon, Bankier Carl Th. Herrmann, Baden-Baden, Fabrikant Ernst Klefer, Kork, Stadtrat Hermann Koelblin, Baden- Baden, Bankier Hugo von Neufville, Frankfurt a.., Bankler Carl Strauß, Frankfurt a. M. Ferner wurde beschlossen, die Fabrikanlagen und Fabrikeinrichtungen, die seither noch im Eigentum der Firma A. Batschari Zigarettenfabrik G. m. b. H. standen, auf die Aktiengesellschafit Käuflich und formell zu übernehmen. Die entsprechenden Verträge wurden genehmigt. —— Kurszettel des LAnzeiger! 2————— Heilbronner Bankverein m. b. H. Die Gesellschaft schlägt der nächsten.-V. eine Herabsetzung mres Kapitale, das Während der Inflationszeit nicht erhöht worden 1st, auf die Halfte, d. h. auf 300 000.,% vor und sucht durch Ge- Winnung neuer Gesellschafter das ermäßigte Stammkapita! wieder zu erhöhen. Ludwigsburger Porzellanmanufaktur.-., Ladwigsburg. Der Betrieb war dauernd lohnend beschäftigt. Auch irs lautenden Geschäftsjahr gelen die Aussichten nicht un. güngti Per 30. Juni 1923 wurde ein Reingewinn von 229 Mill.& ausgewiesen, der auf neue Recmung vorgetragen werden soll. Fr. Hesser Maschinenftabrik.-G. Stuttgart- Canustatt. Nach dem Geschäftsbericht war der erweiterte Betrieb der Gesellschaft dauernd voll beschäftigt. Die erstellten neuen Bauten seien dem Unternehmen zur Ausdehnung seiner Fabrikation und Absatzgebiete sehr zustatten gekommen. Erst am Ende des Geschäftsjahres babe sich eine Tüekläufige Bewegung im Geschäftsgang eingestellt, die aber ſetzt schon wieder zum Stilistaud gekommen sei. Die durchgeführten beiden Kapitalerhöhungen auf 40 Mill. lieferten die Mittel kür die durchgeführten Beiriebserweiterungen. Die Gesellschaft erzielte nach 1222,05(i. V. 3,30) Minn Abschreibungen einen Reingewinn von.2 Bill.(.96 Mill.), der vorgetragen wWird(I. V. 40 Prozent Dividende). Waren und Härkte Freiburger Weinbörse vom 27, Marz. Es waren bei gutem Besuche badische und elsässische, vorwiegend Weiß⸗ Weine zu etwas nachgebenden Preisen bei geringer Nach- trage angeboten. Abschlüsse sind nicht bekannt geworden. Von den angebotenen Branntweinen konnten bel mäfliger Nachfrage zu geringeren Preisen Jeilmengen unter ebracht werden. Aligemein wird ũber die Geldknappheit geklagt, die an dem Rückgang des Umsatzes schuld sel. Die neue Zigarettentabakernte. Der Zigarettentabak wird bekanntlich aus dem Orient nach Deulischland eingeführt und zwar aus Bulgarlen, Griechenland und der Türkef. Die neua kürkische Tabakernte hat, wie der Labakzeitung Zigarren- und TicarettenSpesialist aus dem Balkan berſchtef Wüd. einen Umfang von rund 15 Millionen Kile, die griechischt einen solchen von rund 75 Millionen Kilo, während Bulgarlen im letzten Jahre 30 Millionen Kilo Tabak ausführte, Wovon allein auf das bulgarische Rodopengebiet, in welekem der beste Zigarettentabak erzeugt wird, fast die Halfte der bul- garischen Gesamtausfuhr nach Deutschland entfallt. Schikfahri Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen Bremen-New Lork: D. George Washington am 25. 3. 25 Cher bourg; B. America am 2. 3. an Bremerhaven; P. Presf. dent Harding am 24. l. an New Nork; D, President Roosevelt am 22. 3. ab New Vork.— Bremen-Baltimore: D, Eisenach am 24. 3. Bishop Rock 757 5 D. Hannover am 2. 3. ab Baltimore.— Fremen Brasilien: D. Minden am 22. 8. ab Funchal; b. Hornsund am 24. J. an Bremen; D. Hornfels am 23. 3. an Hamburg.— Bremen-La Plata: D. Sierra Cordob: am 24. 3. an Bremen; D. Sierrs Ventans am 21.., 3 Pernambuco: D. Crefeld am. 3. ab Rio; D. Getha am 28.3. Dover passiert.— Bremen-Ostasjen: D. Sehlesien am N. 3. an Rotterdam; D. Aachen aw 2. 3. ab Schanghef nach Der Geschäftsgang des Unternehmens ist zußerst zufrieden- stellend. ————————— —— Hongkong; D. Derfflinger am 24. 3. an Dalny; O. Coblen: am 2. 3. ab Singapore nach Hongkong,. Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanlethen in Billlonen Prozenten, Stückenotlerungen in Billionen Mark pro Stück Frankfurter Dividenden-Werte. Berilner Dlividenden- Werte. Berliner Erginmmungs-Murne. baak-Aktien. Transpert-Anttes. d e eee e 87 1. 37 1. 31 1 N. J. ran. ekmaan 8 0 Aückau U,. 8 4 A. 1. Fi. 1. Aee Delgeen.8 3 Oüsede Görz. 88 Onenef det 18,78.5 ea ben een a3 3 eebentongtsün 178 13.-Juur een. 34 Rerge 71 7 een n Fereinebk. 13 Sdad n. Alig Lot. Btr. 35.5 30,78.-Ank. Faktl. 2. 2n Felags-Liaſe 1: Cendordie sel. Sebelgemange Seed.-a Tel. r e e Ber.„ 1 Sene Lieend-üde, Deoh. 47 K 25 Ver. Eſvesehift 63 1 1 1Sega 31 3 Ie 0 v. K degall Strump 1JVederel ayr..-Gr,.——Gise.⸗ Geseſe. 1½.2 Südd. iegontg. 1 19.5— 0 11 entech. Kunet. 9 0„ eberel Znas 88 2 887 Hyp. u. Mb. 4 4 Dresdn. Bank 6,85 6,5 Mener Banky. 90.4 04 ne e e Jerdeesders 205 7 Benee 35 75 Wäibengh-slee 5 Arm. Bankv. 3 krkt. Hyp.-Ak..75 41 Wiing. Banka. 0 aghe 5 hmeb. Belag erl. Handges.——ketalib.u..-G. 21 10,28 Letendant—— Bank-Aktlen. Jothe Wagton 1 35Thörinz. Sellae 18 Jom.-u. 5. 0 1135 103 Nrng. Lesk. 55 2— W 30 0 gagttel wert..8.75 U Pt. Aelat. Bazk 20.25 205f; Hegt. Ged-An. U8 f, 5 Kolonfalwertes Deutsch. Bank 165 ſos Oest.Ored.-An 0,878 0,828 Fragkf. Alig. V. 87 8 Narmecgankv..87 3 Heutsed. Sank 11,76 10.88( Relsbagank. 2-beteed-Oetetr. 845 31% Leriaer—aesegbenk + 6 DAslat. Ba— 20 Ffatz.Hyp.-B l.—derrh..-dee. Bord. Hd. Ge0. 41.8 26,25 51. Vedersee 8. 74, 72, Abein.Oeed.aR. 398 3. fen-uines—%%½% Ler..A— lbdestesche ete 1884 78 „Effekt.-u. W.„s 4½ Relohebank. 22, 0 Frkf. R. u. AHVL. 18 1“ 11 105—— 18 4—+ 1——— 30,5 32,50 28.5 eſeseee 5 arma. u. t · reedu. Ban 5 osthann,.„ert—%.— 4 Bergwerk-Aklien. ineld. xredtd.5 1 8% Henaner E8 Petebeb iat.—.4J fenz-Betor 325 ½5 dd. Sb. u. 6. 2 Harp. Bergbaag„ 88 Obsabl. EB.-Ad. 28J 2ë35 Berlinet Frelverkehra-Kurso. Bucer.Eiaemw. 19,73 17] Kalw. Aschref.%8 16 fio. E. Ind.(0,.) 3— ladustrie-Alrtien f 1 N Hochfreguenr 183 12 Bonnenderg 1 Turem. Sc, 4 43 Fallw.Salad 2„ ne b. 88 25 Auler rag 2 2 eſde, Kerde. 2 Kalla Vester. 25 24½5 E Grgukes Lebergebren, Atef g dafkee dann 15.25 4g Frcnench e 2 8 ate ee eee R ee 88 85 daeee d0 ai5 feſr e. e eee, d. ih de aee, e dene, 8 8 Aeftede 08 0s e 4 — 2 21 177 Nens 1528 1448 175 e 16 10 1. 5. geent 175 15 05 7100 90 2 biamond.. 759,5 19,2 Aufdenth. Pap. 025 0, Uftxͤsa 8. e Feier em d j Berllner Festverzinsliche Werte rransport-Aktien. Alig.Kiekt.Ges. i1 10,5 Sri. Anh. Msoh. 165 1 Snem. Weſſer 14 19,75 er Soh 105.9 Rordd. 7.60 2 Als. Portl. àem. 535 64 Bel Karis.-Ing. 97 9obem. gelgonk. 87 86 Relehs- und Stastapaplere. an ee ee Sag d e Jbrreſtes er ee 5 Donareoßte 805 2 J.9e Preng. Gensole 3 933 ngls-.-Guans.. orrellus Zerg 9,73 almlermstor. 2Hoftarsohiue 35 4 5„320 0, Industrie-Akllen.— alter 1 4 175 10 Bing Aurnderg 335 55 7 O28. 1* 6 18 46.2 2 bedede 1495 6,75 75* 25 U 8.„Lundz Slcheschatz IV.——% 82 n—— ehs, Negt„„, g.ee ich a Ceg teretan afg d2s graergeg 8 4% ech-gde 87 d. Senbes ee ee ee ee et e bempf. Stb. 27.7 28Bad.Elek.-des an ebenr. ket: 16— AechffeLeſle. 2 dr. SdRler 0e. 43 oedtsob. Erdd 2745 84.23 30. 1924er—— 5% Bad.Kohlepatlelb. 10.75 ——— 08 4 2— 0. 31 U Braunk..Arik. 27,3. 281 5. Gudetablkg. 57 e esch. Beioheani. 541 de eeerten 256 38 Topöfterk. 8. 16,25 18,50 Gayr. Splegee ſf„ Celdender 8 60 geneſe anes 4f Micanz Ta eſsen A ee. 85 956 5 eeeeeeee 23 35 Sobw.-Storoh. 22 2 3aper.Cellaſos—„boriesheim 13½73 1,75 dtsok. Kallwk. 40 id Elektt u. Kraft 10,5 10.85 Geisend dubet 24½J 28,2%“ 1 1610.078 850 en 1˙3 1˙8 ergör 13 2 gebr 4 fleate 47 41„ Leſer. Hesehla, 88 klded d Jeeecngend 123 10.28 5— Aat, ebr., W.8 2,50 gerom. Elekt! 17,89 16.30 Cönt. UGsg. V— 9. ne 10 ſ0% Smaiüte Uüried 6½8 6 Sermanlafp-GA 11,5 108„ Rogg Adlier Oppenb. ing Mstaiek..8. 14 Deimter Hotar 3, 8 Deutsoh, Woſte 7.5 Enzingerfllter ſs 16.5 gerresb. Ges 42 46.5 Auslkudteche Renlenwerte. Aaleseek. 32s 3..8 Srebn. 8 Kisbh. 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Frankfurter Festverzinsliehe Werte F86.0 slelet 14.75 13,5 3201 251 Lube e 4 kecwigehütte 29.7— lunghaus 4J91 10.3 Lähmey. 4 0o. 1,1 19,1 21 u waeenen 1 Fabd Sentelen 55 3 fHammer Oend. 16,1 18,28 Konser, Braun 0 e Banchb. 67 Lable Forzel. 1537 13,73 Taurahütte 137 13 5 Frens, Konsele.530 8 1. iad. 4 Autter 10,8 Lie, Aagherel. is. ſe Uad. Eemzo 8 Soene 0 Farbw. Muhlh—Hantw. Füssen 12,3 11, Krausko, onx 3 Hlrsch Kupter 30 45,1 Karier. Aatoh 5 4½78 Liadond Loidasleine. 20 5 —8 85— 100 40 1755 flcsobdg. od 4— Laltoc, 0708 40 37 Faeliadean 2 ſ%%% Hannh. von 1914 28—3/% Preal. Konsole 98% 9070 eee b 2 225 er Ags, 3. G 22. Lg2g Mleberferbe. 18. 145 J. 1. Leng 1 131 Uagel Sobant. 3 20 7720 1005 5 3131 7 ſade ö, e eeer e eenee ee,% 0 1 80 85 ee ee e e ee e eee,, ee e eeee e 1— 12— 128 deoks. Fahrzg 1 5 6 aden. Aachen 72 r. roren. 6,25 3,7 Müntneln gerg 4 95 Ax. Gasgk.Led, 9,2— 370 Deok.Relchsanl. 0 0% Bayr. 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Während die Bürcervereinigung befürchtete daß mit der Verſtaatlichung die bisberige Beauemlichkeit für die dae Grundbuchamt in Anfpruch neh⸗ menden Intereſſenten bald dabinſchwinden würde. ſetzte Bürger⸗ meiſter Huedel auseinander. daß die Vereitwilliakeit zur Ueber⸗ nahme dieſes Amtes ein Entagegenkommen des Staates ſel. das man nicht von der Hand weiſen folle. Nach längerer Debatte wurde mit * 38 aegen 35 Stimmen der Aufhebung des Gemeindegrundbuchamtes auf 1. Avril unter den mit dem Juſtizminiſterium vereinbarten Be⸗ Dinaungen zugeſtimmt, ebenſo der vorgeſchlagenen Zufatzzahlung an Ruheaehalt und Hinterbliebenen⸗Verforaung an Oberſtadtfekretär Moll bezm. ſeine Familie nach ſeiner Uebernabme in den ſtaat⸗ lichen Dienſt. Ddem Grundbuchamtsrat Zörn wurde als Entſchä⸗ diaung für ſein vorzeitiges Zurücktreten vom Amte eine Ehrengabe von 1500 Mark zugebilliat. Der Ankauf des Hauſes Hauptſtraße 46. das der Gemeinderat bebufs Erweiteruna des Rathaules zu erwerben beabſichtiote. wurde wegen Ueberforderung der Be⸗ ſigerin abaelehnt. der Umwandluna der unſtändiaen Hilfsarztſtelle beim ſtädtiſchen Krankenbauſe in einte ſtändiae wurde einſtimmig zugeſtimmt. Zuletzt wurde noch der Antrag des Gemeinderates betreffend Aufnahme eines ſtaat⸗ für der Arbei⸗ zur Entwäſſerung deir Weſchnitznie Beſchluſſe erboben. 8 Mit de⸗ 2 2 eeeee 2 ung Bautätigleit taucht auch das an ver⸗ ſchiedenen Orten zu den Akten gelegte Projekt der 8 rrichtung don Hochhäuſern wieder auf. In Köln iſt man über den Kreis der Erwägungen ſchon hinausgekommen. Auf dem Grund⸗ ſtück des früheren Spielplatzes am Hanſaring iſt in dieſen Tagen mit den Ausſchachtungsarbeiten 85 den Bau eines großen Bürvoe und Geſchäftshauſes hegonnen worden. Wir ſe⸗ hen in dieſem Sommer das erſte Kölner Hochhaus entſtehen, das mit ſeinem 65 Meter hohen Turm zugleich der höch ſte deutſche Prof a nbau ſein dürfte. Das Haus wird nach Piänen des Köl⸗ ner Architekten Jakob Koerſer errichtet, von dem auch eine Reihe bedeutender Kölner Geſchäfts⸗ und Privathäuſer, wie Schwerthof und Induſtriehof, ſtammen. Das zur Bebauung kommende Grund⸗ ſtück liegt am Hanſaring, unmittelbar weſtlich der Eiſenbahnüber⸗ führung, in einer Entfernung von 800 Meter vom Hauptbahnhof und in unmittelbarer Nähe des Güterbahnhofes Gereon. Da der Bauplatz an der äußern Bauflucht des weitgeſpannten Ringbogens Hanſaring—Deutſcher Ring liegt, iſt der Gedanke, dieſen Neubau Als Hochhaus auszuführen, als beſonders glücklich anzuſehen. Das 65 Meter hohe Turmhaus wird, wie nach eingehender ſtädtebaulichen Studien in Zuſammenarbeit mit dem von Oberbaurat Arntz gelei⸗ teten Stadterweiterungsamt feſtgeſtent iſt, von außerordentlich gün⸗ ſtiger ſtädtebaulicher Wirkung ſein. Schon vom Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Ring und weit unten vom Deutſchen Ring geſehen, wird das Turm⸗ Haus über der weiten Kurve der einförmigen Häuſerreihe des Rin⸗ ges als mächtiges Wahrgeichen erſcheinen. Der Hauptbau mit Kel⸗ ler, Erdgeſchoß und fünf Obergeſchoſſen hat am Hanfaring eine Dänge von 78 Meter und 38 Meter Front nach der Ritterſtraße. Heber dem 21.50 Meter bohen Hauptbau wird der turmattige Ge⸗ Häudeteil in 16 Stockwerken hochgeführt. Das Haus wird als Ei⸗ ſenbetonbau mit Verblendung in dunkeln holländiſchen Klinkern ausgeführt. Das Erdgeſchoß erhält an den Fronten tiefe Laden. räume für Großfirmen, dahinter hauptſächlich Ausſtellungslager und Büroräume. Seitlich vom Turm führt der Haupteingang zu einer weiten Vorhalle, die ſich zu dem Haupttreppenhauſe öffnet. Das Haus wird eine nutzbare Bodenfläche für Ausſtellungs⸗ und Büroräume von insgeſamt 20 000 Quadratmeter ſchaffen. Bei der Ausführung des vollkommen in Eiſenbeton konſtruierten Hochhauſes geht das Beſtreben dahin, mit 0 Schnelligkeit zu bauen, um den Rohbau noch zum Herbſt dieſes Jaßhres fertigzuſtellen. Das ſchlüſſelfertige Haus ſoll dann ſchon im Frühjahr nächſten Jahres Hetzogen werden. Die ausführenden Firmen werden zuſammen dauernd eta 450 Bauhandtwperker an dieſem Bau beſchäftigen. In Hamburg wurde dieſer Tage das erſte Turmhaus, das non der Akt.⸗Geſ. für In⸗ und Auslandsunternehmungen erbaut murde, am M 9e gelegene Ballinhaus, feierlich ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben. Das Haus umfaßt eine Geſamtnutzungsfläche von 14000 Quadratmetern und erreichte eine Höhe von 50 Meter und zählt 11 Stockwerke, die ausſchließlich Kontorzwecken dienen Hürermeiſter Dr. Karl Peterſen übernahm das Haus im Namen des Senats der Stadt Hamburg. In Anſchluß an ſeine Rede wurde das von Profeſſor Bruno Gruſe in Berlin aus Bronze angefertigte Albert⸗Ballin⸗Porträtmedailtlon, daz von Krünzen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und der Baufirma flan⸗ kiert war, in Anweſenheit von zahlreichen geladenen Gäſten feierlich ei hüllt. Beſonders reizvoll iſt das Treppenhaus, das in einer Spirale bis zur Höhe von 50 Meter führt und das Turmhafte de⸗ Hauſes charakteriſtert. Die Beförderung von Perſonen und Waren beſorgen zwei Paternoſtenſyſteme, zwei ſchnellfahrende Auf⸗ züge und ein Laſtenfahrſtuhl. Auf dem Dache befindet ſich ein Garten mit Kantine für die 3000 Angeſtellten, die in dieſem Hauſe Beſchäftigung finden werden. ANus dem Lande Anwetter im Neckartal Vvom Neckarial. 31. März. Ueber das ſchwere und weitver⸗ breitete Gewitter, das am Freitaa über unſere Geaend binzoa. liegen eine Reihe ſchlimmer Meldungen vor. So wird vom Schwarzbachtal aeſchrieben, daß das Gewitter einen noch nicht abzuſchänenden Schaden angerichtet hat. Namentlich Neckar⸗ biſchofsheim. Helmſtädt, Waibſtadt und Eſchelbronn wurden vom Hochwaſſer hart betroffen. Der im Wieſental bei Neckarbiſchofs⸗ heim befindliche Schäfer kam mit ſeiner Herde in die mit unge⸗ beurer Wucht auftretenden Waſſermaſſen Dabei ertranken 40 Sſchafe. In Helmſtadt drana das Waſſer in die tiefer aelege⸗ nen Häuſer und Stallunaen ein. Das Viehb konnte nur mit äußerſter Mübe gerettet werden. Einzelne Tiere ertranken. Ueber Neckarbiſchofsheim aing ein wolkenbruchartiger Reaen mit Schloſſen nieder. Die Schloſſen lagen handbreit auf dem Boden. Viele Einwohner haben aroßen Schaden erlitten. Auch in der Ge⸗ gend von Reihen und Ittlingen entlud ſich ein wolkenbruchartiges Gewitter mit ſchwerem Haagel. In wenigen Minuten ſtrömte das Waſſer von den Feldern ins Tal. wo es ſich meterboch ſtaute. Die auf dem Felde arbeitenden Landleute konnten ſich nur mit aro⸗ ger Mühe retten. Eine Schafherde wurde vom Waſſer fort⸗ geriſſen. Fünf Schafe ertranken. Etwa 30 Schafe mußten ſofort abaeſchlachtet werden, die durch Steckenbleiben im Schlamm faſt erſtickt waren. Auch der Schäfer wurde von der Strö⸗ muna fortaeriſſen. Er konnte im letzten Moment noch gerettet wer⸗ den. Der Schaden iſt außerordentlich aroß * Secken 1. April. Wenn heute unſere Vorfahren wie⸗ derkehren würden, ſie müßten ſtaunen über das, was ſich ſeit ihrem Scheiden innerhalb der Grenzen ihrer Heimatgemeinde veründert hat. Wir waren nicht wenig überraſcht, als wir am vorver⸗ floſſenen Sonntag nach langer Winterzeit wieder einmal unſere Schritte in den Wald lenkten und hier als erſtes ein großes Sch ld mit der Aufſchrift:„Nach dem Rennplatz und Woldhotel“ angebracht ſahen. Was'? ſagten wir, in Seckenheim ein Hotel? Ein Wald⸗ hotel? Konnte dieſe Tat denn ſo lange geheim gehalten werden? Einem von der Gegenrichtung auf uns zukommenden Spaziergänger ſind unſere fragenden Blicke nicht unbeachtet lieben. Sie ſuchen wohl auch das neue Waldhotel? Ja, fiel die Antwort, wie auf ein Kommando.— Wenn Sie in ſüdweſtlicher Richtung weitergehen, ſind Sie in wenigen Minuten dort: Sie werden aber gleich mir ver⸗ ſchloſſene Türen finden, denn die Eröffnung ſoll erſt kurz vor dem nächſten Rennen ſtattfinden. Dagegen können Sie ſich die Einrich⸗ tung für die Freilichtbühne, die Turn⸗, Fußball⸗ und ſonſtigen Sport⸗ plätze anſehen. Die Parkanlagen allerdings konnten infolge des langen, harten Winters noch nicht ſo gefördert werden, immerhin ſieht man ſchon jetzt, was werden ſoll. Mit dieſen Worten entlleß uns der Mann. Er hatte wirklich recht. Der zierliche Bau erhebt ſich direkt neben der Tribüne. Leider konnten wir in das Innere keinen Einblick tun, da alles verſchloſſen war. Der Waldtummel platz der Jugend iſt num zu einem Renn⸗, Turn⸗ und Fußball⸗Spiel platz mit Parkanſage umgewandelt worden. Das etwas hügelige Gelände iſt hierzu wie geſchaffen und dürfte an Sonn⸗ und Feiertagen für viele das Wanderziel merden. An der Herrichtung des Rennplatzes wird z. Zt. emſig gearbeitet; wie man hört, ſoll die Rennbahn ſich in den nicht abgeholzten Teil des Waldes erſtrecken, ſodaß die Rennen ſehr intereſſant werden dürften. Man hofft, die Bahn ſchon bis zum nächſten Rennen ſertigſtellen zu können. Eine Vorbeſichtigung für geladene Gäſte hat heute vormittag zwiſchen 11—12 Uhr ſtattge ⸗ funden. Der Bevölkerung wird morgen nachmittag in der Zeit von —5 Uhr Gelegenheit zur Beſichtigung gegeben werden. X Rohrbach bei Heidelbera. 31. März. Beim Reinigen des Hofes in ihrem Anwelen kam eine 40iäbriae Frau ſo unalücklich zu Fall. daß ſie in eine Jaucharube ſiel und darin ertrank. Als die Kin⸗ 175 7 aus der Schule kamen, fanden ſie ihre Mutter nur noch als Leiche vor. ch Unterſchwarzbach, 30. M Die Aufhebung des Poſtam⸗ tes iſt, trotz des Widerſpruchs, den die Verfügung hervorgerufen hat. durchgeführt worden. Man ſieht in dieſem Vorgehen wieder ein Stück des Kulturraubs, der am Land getätigt wird. Wilhelm Zieg⸗ ler wird die Agentur am 1. 4. übernehmen. Poſtmeiſter Götzel⸗ mann, der 15 Jahre die Leitung des hieſigen Poſtamtes innehatte, wird am 1. 4. die Leitung des Poſtamtes in Borberg übernehmen. Nur ungern ſieht man den Mann ſcheiden, der in der langen Zeit ſeines Hierſeins bei jedermann hohe Achtung genoß. Poſthelfer Krapp iſt dem Poſtamt Köniasbach auf 1. 4. 24. zucgewieſen worden. Lauf bei Bühl. 31. März In aroßen Schrecken verſeßzt wurden in einer der letzten Nächſe die Bewohner von der Holzhütte. Ueber ihren Häuſern lauft die Holsrohrleituna vom Stauwerk bis ins Waſſerſchloß. Ein Felsblock löſte ſich und fiel auf die noch unge⸗ deckte Holzrohrleituna des Elektrizitätswerkes, wodurch das Waſſer freien Lauf bekam und unter gewaltigem Druck in Strömen den Bera herunterkam, die Häuſer und Felder überſchwemmte und ſo aroßen Schaden anrichtete. Zum Glück konnte das Wäſſer am Stauwerk bald abgeſtellt werden. 2 8 Alles raachi Iu- Ind Jerbaut von kleten Daskontletung Joll Fulen Warenwechseln. Waklachalt fü Audlden J. Bankverkehr 2260 die gute 2½ Plg. Oigarette. „Kleene Mannemer“ pPforzheim. 31. März. Am Samstaa nachmittaa fpielten Kin der in der Nähe des Wachtelſteas am Naagoldufer. Dabei fiel ein dreiſähriges Mädchen kopfüber in den hochgehenden Fluß und wurde von der Strömung mit fortgeriſſen. Ddie übrigen Kinder liefen ſchreiend davon. Der Bahnbeamte Voat ſprana ins Waſſer und holte die Kleine heraus. die ſchon das Bewußtſein verloren batte. * Freibura. 31. März. Am Samstag Mittag verunglückte auf der Fahrt von Güntherstal nach Freiburg der 17jährige Sohn des Mitinhabers der Firma Brenzinger u. Co. in Freiburg. In ziem⸗ lich ſchneller Fahrt ſtürzte der junge Mann plötzlich aus unbekannten Gründen von ſeinem Motorrad. Der Verunaglückte trug eine ſchwere Gehirnerſchütterung davon und ſtarb kurz darauf. X Weil bei Lörrach. 31 März. obachten. daß jede Woche zwei bis drei Hunde unter Veraiftungs erſcheinungen enden. In den letzten vier Wochen ſind insgeſamt 15 Hunde eincegangen. darunter ein Jaadhund im Werte von 900 Mk. Durch die Unterſuchung wurde feſtaeſtellt. daß die Hunde durch Struchnin veraiftet wurden. Der Täter konnte bisher noch nicht feſt⸗ aeſtellt werden. Gerichtszeitung Strafklammer NMannheim * Mannheim, 31. März.(Strafkammer III.) Vorſitzender; Landgerichtsral Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Karlo wa. Der 23jährige Fabrikarbeiter Franz Groh aus Weinheim war wegen Landfriedensbruchs und wegen unerlaubtem Waffenbeſitz an⸗ geklagt. Er hatte ſich am 17. Nobember mit 2 Piſtolen bewaffnet, der Menſchenmenge im Birkenauertal zugeſellt, die die En waff⸗ nung der Gendarmerie und Polizei im Schilde führten und auch auf die Polizeibeamten geſchoſſen haben. Strafe: 1 Jahr 2 Monate Gefängnis; Schußwaffen und Patronen wurden eingezogen. M. Sportliche Rundſchau Allgemeines Candesausſchuß für Heibesübungen und Jugendpſlege. Am Samstag abend fand 2 8 als Einletung der Landestagung ein gänzend laufener Werbeabend ſtatt, dem Vertreter des Untere richtsminiſteriums, der Oberbürgermeiſter der Stadt Karlsruhe, Vertreter der Jugendbewegung uſw. beiwohnten. Dr. Diem, der Generalſekretär des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, hielt einen ausgezeichneten Vortrag über Leibesübungen, ein Weg zur Voll⸗ kommenheit.— An der Veranſtaltung wirkten noch mit der Lehrers geſangverein Karlksruhe, die Mädchenabtellung des Karlsruher Tu von 1846 und die Vereinigung badiſcher Polizeimuſiker unter Muſik⸗ meiſter Heiſig. Handball M. F. C. Phönir“ I u. Sportvereintaung„Eintracht“ N. Das am veraangenen Sonntaa ſtattaefundene Verbandsſpiel endete nicht wie irrtümlich berichtet:0 für„Phönix“, ſondern:0 für„Ein⸗ tracht“. Halbzeit:0. Wetternacheichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badliichet Wetterſtellen ſys morgens Ser, dun, en. Se Wind 1 35 88 döde drug vera⸗ S 35 88 Wertheimm— 2-3Fo mäß. dr Köntgſtuhl 503 7611—1 6—2 No ſteicht] e 0 Karlsruge. 127 7610—1] 10— fſfüUün 0 Baden⸗Baden 213 7602 2 9—1N0 ſeichtf 0 Billiingen 780 760 66—1—1 N ſleicht anmt. 0 Feldberg. Hof 1281 645.—-4—[— No ſeicht 3 Badenwetlert..——— 25 St Blaſien——— 0 In der Nacht ſanken die Rheinebene bis an den Gefrierpunkt auf der Baar und im Hochſchwarzwald teilweiſe bis 4 Gr. Kälte. Ausläufer des italieniſchen Tiefdruckgebietes, das ſich verſtärkt hat und über Italien warme Regenſtröme hervorruft, bringt wolkiges Wetter, in Südbaden leichte Schneefälle. Der FJeldberg hat 5 Zentimeter Neu⸗ ſchnee. Auch in der Schweiz haben über Nacht überall Regen⸗ und Schneemälle eingeſetzt. Da der hohe Druck im Norden ſich noch ver⸗ ſtärkt hat und über Skandinavien anhaltend ſehr kühle Luftmaſſen lagern(Südſchweden 10 Grad und Spitzbergen 20 Grad Kälte) kann Erwärmung noch nicht erwartet werden. Vorausſichtliche Witterung für Miitwoch bis 12 Ahr nachts: ſhr kuh wolkig, einzelne Regen⸗ und Schneefälle, beſonders Baden ehr kühl. Hochſchwarzwald Froſt. Die kalte Nordſtrömung hält an. Temperatuxen in der a Hercusgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas. Mannbeimer General⸗Anzeiger G m. b Mannheim E 6. 2 Direktion' Ferdinand Heyme— fredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt für das Feuillewon: Dr Frit Hammes: für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönſelder: für Sport und Neues aus aller Welt. Willy mit dem m. b. HI. Heidelberg. Wredeplatz 1. 2758 Müler; für Hindelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht n. ist in langjährig erprobter zweck⸗ in jedem Geschaſt von Ruſ zu haben. Mit Malrol gedüngte Topipflanzen werden prachtvoll. Dose 30 Pfg. E30⁰ In Drogerien und Blumengeschäften erhältlich. In letzter Zeit iſt hier zu be⸗ AS ee w ——— mãssiger Zusammensetzung wieder 8 ee eeeeeeeeeneeeeeeee im ſtädtiſchen Konzerthaus Karlsruhe 4220„. 42 den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: kür Anzeigen: Karl Hügel. 8 8 8 Ls Otlenstag, den 1. April 1924 7. Seite. Ne; 156 Bekanntmachungen e eeeeeee im Ayril 1924. — ar 24.—81. März. 21.—81. Märg. Keine gerr + l ereer Abrechnung 6— Nee und vierteljährliche). Schonfriſt 1 55 Einkommen ungen Grundbeſitz, freiem Beruf und*— Schonfriſt eine Woche. aus 1..——— 1 * 88 1 8 Umf Sne eneeeer Hoee ebenſo. Schonfriſt eine — für.—10. Aprül. Keine 2 Seeer N228. Ayri Lee 10.—20. April. Keine Serſicerdpsgener— März bei ——.— Abrechn ngsſteuer fir Jammar—März 350——— Abrechnung. Grund⸗ und D ung n⸗ — 1—* 18 6 8ub0 Berzugszinſen, 8 Seeteee E 0 ts⸗ und ch ſr; beege e e x ie a 0 5 ſtreku Kungskoſten betragen 6 b. G. Nanzec den 1. April 1924. 50 mt Stabt Itmanzamt Neckarſtadt Eiſchedtonte 145 Donto 18 845. Deffentl. Votrag am Donnerstag, den 3. April, abends 8 Uhr Im alten RBathaus-Saale christus u. der Tod Redner: Herr Salewsky-Karlsruhe. Nes nristengemeinschaft. —— April zahrt nopefans —.— A. M.— Mannheim-Heideiberg Mannheim-—Heidelberg gleich welcher 115 1. N. 8 unter B. K. 85 an die dieſes Blattes.—4417 ABringe hiermit meine ſtaatl. konz. NMäh- und Lusehnelle. Schule —.— S men zur — uns Prier, al. geb. Damenſchneidermeiſterin, Käfertalerſtraße 30. ſtgatl. geyr. u. Offene Steſlen Für die nachſtehend au Berufe werden geſucht: Lehrlinge: Buchdruck 6 ) Lehrlinge er, aler und intelſchen Volks⸗ und Mitt ee denee 5) Lehrſtellen:—ꝗ— A oſſer, echaniker, Schreiner. Techniker. emi⸗ —.— Waen Maunheim, 5 Abt. Bereſedene 25 Lehrdellnermimtung (männlich), X 6. 4, Zimmer 2. Buchhalter mit Kalkulation der Maschinen-· branche vertraut, nicht über 25 Jahre, ledig, sofort Nahe Mannheim gesucht. Angebote m. Lichtbild und Reierenten unt. O P. 137 an die Wenenenele ds. Bl. 2770 Fücht. Jertreſer ſür alle Bezirke, die nachweisbar be Mchermt. 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Mit Genehmigun r des Reichsrates rufen wir gemäß 8 6 des Bankgeſetzes vom 14. März 1875 Neichs⸗Geſeh⸗Bl S. 177) die vom 26. Oktober 1923(J. Ausgabe) und die Reichsbanknoten zu 10 Billionen Mark vom 1. November 1923(l. und l. Ausgabe) hiermit zur Einziehung auf. Die Beſitzer dieſer Roten können ſie bis zum 20. April 1924 bei allen Kaſſen der Reichsbank in Zahlung geben oder gegen andere geſetzliche Zahlungsmittel eintauſchen. Mit dem 20. April 1924 verlieren bie aufgerufenen Noten ihre Nen elt als eichl 15 hlungsmittel. Von da ab erfolgt inlöſung nur noch bei der Reichsbankhauptkaſſe in und zwar 515 zum 20. April 1925. Mit dieſem Zeitpunkt endet für die Reich sbank die Eindssegzpfeck Berlin, den 22. März 1924. 6263 Reichsbank⸗Direttorium Dr. Hjalmar Schacht b. Glaſenapp— 2— Na6 onüsErNrTOrEEN uM andun unn SSEScNncax oR urescnbiicnes eSonxnENHNAFFEEN selSS; in SHRSEM acFSUSSEνN NENE IscariasisNerr Benoeral ·Vertreter: 5 Wielm Karst, Mannheim rel i0oss3 0 3, 44 T0l. 10688 ktar dle gesamte prucksachen ſnäusirie Mefert preonpt Druckerei Dr Haas. G. m. b. H. Mannheim e E 6. 2 1 Fichpdecchen Kasscn- erſtklaſſiges Fabrikat, iſt preiswert abzugeben. Angebote erbeten unter 0.*iſ 6 Seſchätteſt. 30 1 79 zu verkaufen. Fiesemistgies Slroh T4a, 14. Weides Nlold, ebll. Kommunifoneleid, lreſ—— General- vertreter: Schr. Nodi. Nanmbein- Imerbe Eisenstrage 12. 270⁴ Telsphon 9349. k. Mädchen v.—11 8 duug, 10 40 r. renzweg 8. Schillerſchule Hannet mit Gene Einbau⸗ ſaſt neu, bktie 8 1 verkaufen. 4726 Jaber, Lange Rötter⸗ dar beis in Daunen⸗ 65 Honfadang. ſowie Kinder⸗ Eade 5n. J. Et.e. und Wagendeichen werden tadellos an⸗ Einige geſertigt. Alte Steppdeden werden wie Fliegen- neu aufgearbeitet. 24589 Sleppdecken-Nahere O. 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