Me um Ber 2 7. Vont breile: In manuhbeim u. Amgeb. vom 3. Rpril bis 10 27 24˙ 65 Sold⸗pfg. die monatl. Bezieher verpflichten ei ebti. Ituserung der wirtſchaftlichen verhültniſſe entesta werbeade dreleerbsbungen ansntstenen, pelt. konte Nummer 17800 Karisruhe. gaupt zeſchüftsſielle Wosir u.be. 2.— Selchefeeehedengeut Maordadt Wale. —5 r. 6. Fernſpr. Ur. 7931, 7902, 7038, 7038, 7048. Telegr.⸗Aör. erdlanzeiger mMannheim. Erſcheint wöchenklich zwölfmal. bi Gadiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 161 Anzeigenpreiſe uach CTorif, dei voraussablung pre ein ſpaltige aslonelzeile für Aulgemeine Ruzeigen.40 Soldmark Reklomen.— Soldmark. Für Ruzelgen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine Perantwortung über⸗ nommen. Höhert Sewalt Streiks, Setriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von du⸗ zelgen. Ruftr. d. Fernſpr. obus Sewäbr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Der Sport dvom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen⸗ und Mulik⸗Seitung— Welle und Schall— Aus Seld und Sarten Der Entſcheidung entgegen Keparationen und Micumverträge 5 Berlin, 4. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Sach⸗ Nerſtändigenberichte werden, wie man in hieſigen politi⸗ ſchen Kreiſen annimmt, für den Samstag oder Montag ſer⸗ * In dieſe Dinge ſpielt auch ſehr bedeutſam die Frage 5 Micum⸗Verträge hinein. Sie ſtellen ſchließlich einen dar, das Problem der Sachlieferungen Deutſchlands harläufig zu löſen. Aber dieſe Löſung fände naturgemäß ihr Ende, ſowie die Mächte ſich auf einer von den Sachverſtändigen verein⸗ Lage über ein neues Verfahren einigten. Wie die Dinge —5 können in Sachen einer Verlängerung der Micumverträge 5 erhandlungen weder von privater Seite, noch von Arbeit⸗ er und Arbeitnehmer zum Ziele führen. Die Angelegenheit uß letztvon Regierung zu Regierung bereinigt werden. 1 Haltung der deutſchen Regierung aber wird ſchlechthin aus⸗ an von den Entſchließungen beeinflußt werden, zu denen Sachverſtändigen gelangt ſind. Im allgemeinen wird man damit rechnen müſſen, daß Nie da und dort von der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Aln⸗ gaben über den Zahlungsplan der Sachverſtändigen zutref⸗ 5 Es wird alſo richtig ſein, daß in den erſten beiden Jahren bneen erfolgen ſollen, die von irgend welcher internatlo⸗ 5 Seite finanziert werden, was in der Praxis darauf hinaus⸗ würde, daß Deutſchland in den beiden erſten Jahren ſelber s zu zahlen brauchte, alſo das ſogenannte„waſſerdichie * erhält. In den folgenden Jahren ſteigen dann die eam ugen langſam an, bis im Jahre 1928 die normalen Leiſtungen Ren ſollen. Sie ſind auf 2,4 Milliarden beziffert, wovon die Be 12 ungskoſten in Abzug zu bringen wären, ſo daß die deutſchen benra debaratzonsleiſtungen elwa 1,6 Milliarden ſährlich 10 ee Die Zahl wird man in Deutſchland wohl als beträchtlich uch gegriffen empfinden und wir möchten glauben, daß hier der Lei eiſtungen für 1928 von den Sachverſtändigen ſelber anſchemend aer und irreparabel angeſehen worden. Es bleibt 4 uſel, der auch Frankreich zugeſtimmt hat, daß nichts aus dem Land herausgehen ſoll, wenn dadurch die deutſche Währung in Gefahr geraten könnte. Am letzten Ende entſcheidend für die Hal⸗ kung der deutſchen Regierung wird natürlich die Frage ſein, was Aus Rhein und Ruhr werden ſolli denn Poincars ſcheint in dieſen Stücken neuerdings recht ſchwankend geworden zu ſein. Das Ceterum cenſero“, daß Frankreich erſt nach völliger Bezahlung dben aus der Hand geben würde, fand man in ſeiner din ſten Regierungserklärung nicht. Inzwiſchen ſcheint ja aller⸗ ſt 98, wenn ſchon ein wenig verklauſuliert, er ſich zu der alten arren Formel zurückgetaſtet zu haben. Mehr noch: es ſieht auch 9 als ob Poincaré die Freilaſſung der Gefangenen dem Reparationsproblem zu verknüpfen trachte. Der Wusfſthe Miniſterpräſident befindet ſich dabei im ausgeſprochenen bat zu ſeinen belgiſchen Verbündeten, die Uttlerweile auch allen Gefangenen das Tor zur Heimkehr geöffnet 1 755 In franzöſiſchen Ketten aber ſchmachten immer noch etwa 85 deutſche Landsleute. Man hat es wohl in Deutſchland nachge⸗ aufgegeben, über Frankreich ſich noch moraliſch zu entrüſten. Es wird genügen, feſtzuhalten, daß die franzöſiſche Republik in ihrer dermaligen Verfaſſung ſelbft die einfachſten Eniſcheidungen über Recht und Villigkeit von Geldzahlungen abhängig zu machen willens iſt. In dieſem Zuſammenhang ſei ſchließlich noch eines feſtgeſtellt: Der franzöſiſche Franken iſt durch keine Aktion der inter⸗ alliierten Regierungen geſtützt worden, es handelt ſich dabei 5800 ein reines privates Unternehmen. Die Kredite ſind von der irma Lazars freres gegeben worden, die die Mittel bei der Lon⸗ doner Firma Lazars Brothers flüſſig gemacht hatte. Die Frage des Ruhrpfandes VParis. 4. April.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Exrklärung Poincarés über das vertrauensvotum der Kammer Die geſtrige Fortſetzung der Interpellationsdebatte in der Kam⸗ mer verlief matt und intereſſelos. da Poincares Erklärungen am age zuvor die Wege frei gemacht hatten. ſolgende Tagesordnung Chésvu mit 409:151 Stimmen angenommen: „dDie Kammer billiat die Erklärung der Regierung und hat das Vertrauen zu ihr, daß ſie in einem Geiſte republikaniſcher Eimtaung und nationgler Zuſammenarbeit die vom Lande gewollte Pelitik der Revarationen. Sicherheit und Sporſamkeit befolgen wird, lehnt ſeden weiteren Zuſatz ab und geht zur Tagesordnung über.“ Die Oppoſitinn fetzt ſich wie folgt zuſammen: 40 Sozialiſten. 47 Nadikole. 7 ſazialiſtiſche Republikaner, 7 Mitalieder der demokratiſch⸗ zepublikaniſchen Parlei, 2 der republikaniſchen Arbeiter und 7 Par⸗ gelloſe. An der Abſtimmung baben viele Abgeordnete nicht teilge⸗ zommen. darunter Briand, Forgeot, André. Lefebre. Marc Sananker, Sarraut und Tardieu. JIn einer Konferenz. an der die Vorſitzenden der großen Kam⸗ nerkommiſſionen und Fraktlonen teilnahmen. iſt beſchloſſen worden. zden Penſionsgeſetzentwurf. der bekanntlich die letzte Miniſterkriſe derbeigeführt hat, in der neuen Kompromißfaſſung auf die Tages⸗ rdnnna der Kammer am Samstaa vormittag zu ſetzen. Das Haus Ell aufgefordert werden mit Ausnabme des kommenden Sonntaas zu ſeiner Auflöſung varmittags und nachmittgas zu tagen. Die am Samstag, den 12. April er⸗ 3¹58 Ku flöfung wird nach Havas aen de utſche Gegenſtoß exfolgen wird. Nebenbei ſind auch die Ruhrpfand und Um 11 Uhr abends wurde⸗ ſeine Austaoſchmöglechkeiten gegen andere Zleichwertige Garontien ſind für die neueſte Entwicklung der Reparationsfrage deshalb nan Wichtigkeit, weil, wie es ſcheint, Poincaré ſeine grund⸗ ſätzliche Zuſtimmungz zum Expertenvorſchlag erteilt hat. Ohne ſich um die Widerſtände im Bloc national zu kümmern, hat der Miniſterpröſident dieſe Erklärung abgegeben. Damit iſt bei der Moehrheit eine Unſicherheit hervorgerufen, die ſich in zu⸗ nehmendem Maße kundgibt. Aber der Vloc national wird nichts anderes ſprechen können als ſein Führer. Vei den Wahlen wird man jetzt die Vorteile des Ruhrpfandes rühmen hören, aber nicht in Bezug auf die Produktivität, ſondern in Pezug auf die Möglich⸗ keit, es Zegen andere Pfünder einzutauſchen. Wichtig iſt aber die außenpolitiſche Tragweite der Regierungserklärung. Sie läßt ſich hereits dargus erkennen, daß geſtern abend aus London gemeldet wurde, Macdonaſd ſei mit den Ausführungen Poincarss einver⸗ ſtanden und ebenſo mie der franzöſiſche Miniſterpräſident bereit, die Vorſchlüge der Experten betreffs des Ruhrpfandes anzuerkennen. Oh ſich die Sache wirklich ſo verhält, iſt noch abzuwarten. Die Irgane beuzühen ſich aber, darzutun, das Poincarés Rede in ner Regierungskreiſen einen ſehr zünſtigen Eindruck hervor⸗ rief und man annehmen dürfe, daß nunmehr die weitere Behand⸗ lung der Repargtionsfrage auf diplomatiſchem Wege mög⸗ lich ſein werde. 9 ſich raſcheſtens zu einer Konferenz über die Reparotionsbeſtimmun⸗ gen entſcheiden, macht den Eigdruck, daß der Bloc national unbe⸗ dingt einen außenpolitiſchen Erfolg vor den Wahlen nötig zu haben glaubt, um ſich des Drucks von links zu erwehren. Es llegt aber auch in der Abſicht der offiziss beeinflußte! Blätter, Deutſchland ins Unrecht zu ſetzen, meil es den Erpertenbeſchluß nicht von vornherein anerkennt und unterſchreibt. Es ift ſonderbar, daß man den Deutſchen Vorhalte darüber macht, an ſendenziöſen Infortnationen über die Expertenbeſchlüſſe Kritik zu üben. Der„Temyps“ ſtellt die Sache ſo hin, als ſei Deutſchland widerſpenſtig. Dem Blatt würde es offenbar ein Vergnügen ſein, wenn London an einer Preſſion auf Berlin teinehmen würde, um die deutſche Zuſtimmung zum Expertenbeſchluß zu erzwingen. Um dieſen angeblichen deutſchen Hintergedanke; zu verraten, ſchil⸗ dert der„Temps“ die Umtriebe der Nalisnaliſten als Mache der Berliner Regierung, die mit ſolchen Mitteln eine Stinmnung gegen die Experlenbeſchlüſſe erzielen molle. Die deutſche Demarche in London Nak Londoger Meldungen ſtatteſe der deukſche Botſchaf⸗ ter Macdonald einen zweiten Beſuch im Laufe des geſtrigen Tages ab, um über die Repatrierung der aus dem beſfetz nn Gebiet vertriebenen Perſonen ſtatiſtiſche Aagaben zu liefern. Es wilrde neuerdings über die Micumvertrüge geſprochen. Emminger über die Beſatzungsfriſten Der Reichs⸗Juſtigminiſter betonte in einer Wahlrede in Augs⸗ burg gegenüber den franzöſiſchen Verſuchen, Deutſchland zu einer Reparations⸗Kolonie zu mochen, daß Deutſchſand auf Grund des Verſailler Vertrages die Räumung des Ruhrgebietes zul fordern berechtigt ſei, desgleichen die Herabſetzung der untragbaren Belaſtungen. Beſonders gäbe uns der Verſailler Vertrag das Recht zu fordern, daß die Beſatzungsfriſten rechtzeitig zu laufen be⸗ ginnen. Am 5. Februor 1925 müſſe die Rärmung des erſten Drit⸗ tels im beſetzten Gebiet erfolgen, ferner die Abrüſtung unſerer ehsmaligen Gegner. Vandervelde gegen die franzöfiſch belgiſche Ruhrpolitit 5 Bei der Budgetberatüng in der belgiſchon Kammer nahm der belgiſche Sozialiſt Vandervelde energiſch gegen die Ruhrpolitik Stellung. Er erklärte, die Beſetzung des Ruhrgebietes bringe nichts ein und die Arbeiter hätten alle Laſten aus dem Micum⸗ Pierh 75 tragen. ſprach ſich dafür aus, daß die Sicherheitsfrago im Völkerbund int vollſten Einkſe i Deutſchland gelöſt worde. ee 5 Reparationsanſprüche der Tſchechoſlowakei Aus Prag wurde kürzlich gemeldet, daß die Repärationsſchul⸗ den der Tſchechoflowatei von etwa 30 Milliarden auf W 4 Milar⸗ den Kronen herabgeſetzt worden ſejen. Dieſe Nachricht iſt für Deutſch⸗ land von ganz beſanderem Intereſſe, da Deutſchland für jeden Schul⸗ dennachlaß an einen der Nachfolgeſtaaten des früheren Deſterreichs einzutreten hat. Der Gedanke der Geſamtſchuld wird in dem Lon⸗ doner Ultimatum vom 5. Mai 1921 beſonders deutlich zum Ausdruck gebracht. Dort heißt es, daß von den feſtgeſetzten Reparationsbeträgen van 132 Milliarden Goldmark u. a. auch alle die Summen in An⸗ rechnung zu bringen ſind, die von anderen früher feindlichen Mächten für Repaprationsbeiträge eingehen. Dieſe Summen können für Deutſchland gutgeſchrieben werden. Während nun die Reparations⸗ verpflichtungen unſerer ehemaligen Verbündeten mehr oder weniget endgültig geregelt worden ſind, iſt nur über die deutſchen Repara⸗ tiensleiſtungen bisher noch in keiner Weiſe eine Entſcheidung ge⸗ troffen worden. Le Trocquers Kuhrfahrt Havas meldei aus Düſſeldorf: Am Mittwoch traf Le Troc⸗ duer in Düſſeldorf ein. Er hatte ſofort eine lange Unterredung mit Degoutte und dem Präſidenten der Micum Frantze n. Der Miniſter begab ſich ſodann in das Ruhrgebiet, um an Ort und Stelle mit den Beſatzungsbehörden die zu ergreifenden techniſchen Maß⸗ nahmen für die Sicherung der Reparationslieferungen zu prüfen für den Fall, daß die Bedingungen für die Ausführung dieſer Lieferungen nicht in freundſchaftlicher Weiſe mit den Indu⸗ ſtriellen geregelt werden. Im Miniſterrat hat am Donnerstag der Miniſter für öffentliche Arbeiten Le Trocquer über ſeine Reiſe ins Ruhrgebiet Bericht erftattet. Aus ſeinen Mitteflungen geht nach dem offiziellen Kom⸗ munique hervor, daß die von Poincaxe in der Kammer abgegebenen Erklärungen nicht mir durch die Tatſachen beſtäligt werden, ſondern daß der Ertrag der verſchiedenen Einnahmequellen der Beſetzung ſich noch erheblich vermehrt habe. E Berlin, 4. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu unſerer Note in Sachen der Militärkontrolle, die nach deutſchem Empfinden un⸗ ſeren Kriegsgegnern beträchtlich entgegenkam, ſtellen ſich, wie wir hören, England und Italien durchaus freundlich, nur Frankreich verſucht nach olter Uebung eine Einigung zu hin⸗ tertreiben. Aus dieſem Grunde iſt auch für den Samstag eine neue Sitzung der Botſchafterkonferenz anberaumt worden. In hie⸗ ſigen unterrichteten Kreiſen gloubt man indes nicht, daß Frankreſch mit ſeinen Winkalzügen durchdringen wird. * Das Drängen der Bloc⸗Preſſe, Macdonald möge Grundbeſitz und überläßt —:. ̃ ̃7˖˙i«L̃—» Die Einwanderung in Frankreich (Von unferm Pariſer Vertreter) VParis, 2. April. Von einem franzöſiſchen Miniſter ſtammt das Wort:„Frankreich entvölkert ſich allmählich und wenn das ſo weiter geht wird unſer Land bald auf den zweiten oder dritten Rana unter den europäiſchen Staaten herabſinken.“ Daß dieſe Feſtſtellung nicht zu bezweifeln iſt, beweiſen die Bevölkerungsſtatiſtikten. Es aibt in Süd⸗ frankreich Dörfer. die vor dem Krieae zweihundert wahlberechtigte Männer hatten, und in denen man beute kaum auf ſechzehn Wähler kommt. Die Abwanderuna der Landbevölkerung nach den Städten hat dem Acker⸗ und Weinbau großen Schaden verur⸗ ſacht. Die aus dem Kriege heimgekehrten jungen Leute fanden es in den Dörfern nicht ſo luſtig. wie in der Stad: ſie verkauften. wenn es jraendwie möalich war, ihren Grund und Boden, verdingten ſich in den Städten als Arbeiter minderwertiger Sorte und nahmen ihre Angehößrigen mit. Es iſt kürzlich in der Repue„Correſpondent“ eine Studie erſchienen, in der ziffernmäßig nachgewieſen wird. daß in mittelfranzöſiſchen Dörfern faſt alle landwirtſchaſtlichen Arbeiten von Männern über fünfzig Jahren und von Frauen über ſechzig verrich⸗ ſet werden: die füngere Generation hat die Gegend verlaſſen, um ſich in den Großſtädten anzuſiedeln. Daber läßt ſich die Entvölkerung Fronkreichs, wie ſie eingangs zugegeben wird. nicht in den Städten erkennen, ſondern auf dem offenen Lande. in den Gebieten. wo die Bauernbevölkerung langſam zufammenſchrumpft und dadurch die Verſorgung des Londes gefährdet. Gleichzeitig mit dieſem für Frankreich ſehr bedenklichen Wandel der Dinge vollzieht ſich auch der Verkauf großer Güter: die Schlöſſer mit ihren umfangreichen landwiriſchaftlichen Einrichtungen werden den Unkernehmern, den Grundſtückſpekulanten preisgegeben. Einesleils dienen ſie dem Luxus. werden in Sanatorien für reiche Amerikaner umgewandelt, die gern in einem berühmten franzöſiſchen Schloſſe ein paar Wachen zubringen, andernteils zerſtückelt man den ihn Induſtrien, die ſehr häufig die friſche Landluft verpeſten, wie dies gegenwärtig in der berühmten Turaſne dar Fall iſt. Die Großarundbeſitzer haben ſich ebenſo, wie die Bauern. in die Städte begeben Es foll nicht außeracht gelaſſen werden, daß unter dem Kabinett Millerand. deſſen Schlagwort: erhöhte Pro⸗ duktion! kautete. dieſe Abwanderung in aroßem Stile betrieben und von Regierungsſtellen gefördert wurde. Erſt heute beginnt man zu erkennen, welche Gefahren dieſe Sucht nach einer Umſtellung Frank⸗ reichs von einem Ackerbauſtaat in einen Induſtrieſtaat mit ſich brinat. Die Stüdte ſindüberfüllt. Sie berſten unter dem rn⸗ lliden Zuwachs. Die Wohnunasnotläßt ſich nicht hannen, wefl die Benölkerungszunahme auch durch die Einwanderung fremder Ar⸗ boiter goſteigert wird. Man baut Holzbaracken. Rings um Pgris, Onen., Bordegur. Mapſeille ſind ſolche„Holzſtädte“ entſtanden. Paris entfernte die fleinen Gärtnereien. die einen breiten Ring lebendigen Grüns um die Häuſermaſſe zogen, und beſitzt ſetzt an der Peripherie araue Barocken, ſchmutzia, zerzauft, mit einer armſeligen, teilweiſe verkammenen Bevölkerung, deren Ausſehen zu dem Glauz der„Licht⸗ ſiadt“ in erſchütterndem Gegenſatz ſteht. An Sonntagen wandern dieſe Barackenbewobner ins Zentrum. überfluten die Baulevard⸗. Der Pariſer fraat mit gelindem Grauen, maher dieſe Menſchen kom⸗ men deren Geſichter Ekend und bitterſte Armut verraten. Das ſind die Früchte elner verfehlten Politäk. Man beginnt ſie zu erkennen. mill die Stromrichtung verändern. aber es geht nicht. Seit 1919 wurden ſchwere Sünden begangen: fünf Jahre genügten, um Zuſtände zu ſchaffen, die ſchier unhaltbar geworden ſind. Das fieberhafte Dröngen nach erhöhter Produktion führte Zur Pereinſomung der Aecker. Man wird alſo fragen. wer denn eigent⸗ lich die breiten Lücken ausfüllen ſoll. wenn das überhaupt möalich iſt. Die Reaierung. machtlos gegenüber der den Städten zuſtrömenden Bauernbevölkerung, hot zur Einwanderuna ihre Zuflucht ge⸗ nommen. Dder fremdländiſche Arbeiter ſoll Frank⸗ reich retten, den Wega zur Wiederherſtellung des Ackerbaues bahnen. Einfach iſt ein ſolches Verfohren nicht. In den Vereinigten Staaten verurſacht die Einwanderungsvolitik aroße Schtbieriakeften, denn es iſt notwendig. daß die eingewanderten Arbeiter, je nach ihrer Qualität, eine den einheimiſchen Arbeitern entſprechende Behand⸗ lung erfahren und zu ihren profeſſionellen Rechten kommen. In die⸗ ſer Hinſicht ſteht die franzöſiſche Geſetzgebung ſogar binter der ameri⸗ kaniſchen zurück, dürfte aber ausgeſtoltet werden, da ſa die drinaliche Rotwendjakeit einer Beſſerung der Lage für die eingewanderten Ar⸗ beiter vorhanden iſt. Gegenwärtia herdſchen ſehr traurige Verhältniſſe: die eingewonderten Arbeiter, ſeien es Italiener. Belgier, Polen. Ka⸗ buten, Ruſſen, Ungarn, Bulaaren und Deutſch⸗Oeſterreicher, genießen nicht dieſelben Rechte, wie die franzöſiſchen. Sie werden ſchlechter bezahlt, haben keine Arbeitskontrakte, in denen die Anrufune eines Schiedsgerichtes vorgeſehen iſt: ſie können, wenn es dem Arbeitgeber paßt, ausgewieſen werden und müſſen es ſich gefallen laſſen. daß man ihnen die Einreiſe ihrer Familie verbietet. Es iſt begreiflich, daß die franzöſiſchen Landarbeiter— obaleich ſie in der Minderzahl ſind und für die Landwirtſchaft nicht ausreichen— den Eingewander ten unfreundlich gegenüberſtehen und ihnen den Eintritt in die Syn⸗ dikote verbieten. Die Politik der Reaieruna ſteht aber den einheimi⸗ ſchen Arbeitern gegenüber auf dem Standpunkte, daß die Fremden allmählich gewiſſe Rechte erwerben. die ihnen den Aufenthalt in Frankreich erträglich machen. Die Bewegaründe ſind natürlich klar: ohne eine ſtarke Einwanderuna bricht die franzöſiſche Landwirtſchaft zuſammen. Daß dies tutſächlich von den maßgebenden Kreiſen befürchtet wird, bemei⸗ ſen die momentan ſtattfindenden Verhandlungen zwiſchen Vertretern der polniſchen und fronzöſiſchen Regierung. Es iſt bekannt, daß in Polen für die Auswonderung nach Frankreich eine aro ße Reklame gemacht wird. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Polens ſcheinen jedoch unter den Rückwirkungen dieſer Emigration zu leiden. Nach der Kündiguna der zwiſchen Polen und Frankreich im Oktober 1920 geſchloſſenen Konvention über die Regelung der Arbeiterrechte und des Schutzes volniſcher Staatsangehöriger trat eine Spannung ein, die der franzöſiſchen Landwirtſchaft ſehr nachteflia war. In⸗ folgedeſſen ſind ſetzt die Verhandlungen neu aufgenommen worden. Die volniſche Delegation ſtellt diesmal Forderungen. die mon als arundlegend für die künftige franzöſiſche Einwanderunasvyslitik be⸗ zeichnen kann: ſie verlanat vollſtändige Gleichberechtiauna und Gleich⸗ ſtelluna des volniſchen mit dem franzöſiſchen Arbeiter u allen Zwoi. gen der Landwirtſchaft und der Induſtrie: ſie verlangt die Einrich⸗ tung polniſcher Schulen und Gottesbäufer! ſie macht das Recht gel⸗ tend, daß Polen auf franzöſiſchem Voden in geſchloſſenen„Kolonien leben dürfen. Und die franzöſiſche Delegation⸗ der zwei Diplomaten des Außenamtes angebören. macht aute Miene zum böſen Spiel. Es iſt faſt beſtimmt. daß die Polen befriedia werden. Daraus würde aber ein wichtiaer Präßedenzfal Lentſtehen. Die in Nord⸗ frankreich orbeitenden Italiener, Belaier. Ruſſen— mießhrere hun⸗ derttauſend— werden mit der Geltendmochung ihrer Wünſche nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. 8 man ſchließlich nicht verweigern diülrfen, mas man den Polen ge⸗ 31 60f daß aus öffentlichen Mitteln Hauswirte wenn ein Verein eine geheime Tätigkeit 205 Millionen Goldmark. fangs Januar 1924 hinzogen. 2. Seite. Nt. 161 Maunheimer Geuerai- unzeiger(Mittag · Ausgabe) Freitng. den 4. Apri 1922 währte. Und ſo bleiben noch die afrikaniſchen Arbeiter übrig, Kaby⸗ len aus Alaier, Marokkaner,„„ Senegaleſen(während der warmen Jahreszeit). Mit ihnen wird man nicht ſo freundlich umzugehen brauchen, wie mit den europäiſchen Einwanderern. Die franzöſiſche Geſetzaebuna wird mit ihnen ſchon fertig werden, denn ſie gehsren internationalen Arbeitsbüro in Genf. Sie bleiben die 2 as. Für den Reiſenden. der die franzöſiſche Provinz beſucht, wird es Ueberraſchungen aeben. Ebenſo, wie in Amerika Ortſchaften. Siede⸗ kungen Namen europäiſcher Städte tragen. ſo entſtehen jetzt in den verſchiedenen Teilen Frankreichs Kolonien mit volniſchen, ſlawiſchen, kkalieniſchen Namen. Die Einwanderer erlernen das Franzöſiſche als Umaanasſprache. pflegen aber ihre Mutterſprache in ihren Kolonien und errichten zwiſchen ſich und den Franzoſen, deren Sitten ihnen im Allgemeinen nicht behagen. hohe Schranken. Der Entvölkerung Frankreichs wird durch dieſe Einwanderung bloß inſofern abaehol⸗ fen. als die landwirtſchaftliche und induſtrielle Produktion vor dem Niederbruche bewahrt bleibt. Eine ſehr diskutable Löſung. Sie wird von den Politikern ſtark angefeindet. Man ſtellt der Einwanderungs⸗ politik die Förderung des Ackerbaues durch die zur Heimkehr veran⸗ laßten einheimiſchen Elemente gegenüber. Welche Prämien wird man denen bieten. die vor fünf Jahren in die Fabriken gelockt wur⸗ den? Entpölkerung und Einwanderuna ſind für Frankreichs Macht⸗ politik ein ernſtes Kriterium geworden. Die parlamentariſche Lage in England Die engliſche Regierung vermied geſtern in letzter Stunde eine Niederlage, indem ſie auf eine Abſtimmung über das Mie⸗ terſchutzgeſetz verzichtete und erklären ließ, daß ſie in den nächſten gen einen neuen Geſetzentwurf einbringen werde, der vorſieht, in den Fällen entſchädigt werden ſollen, wenn ein Mieter durch Erwerbsloſigkeit nicht in der Lage iſt, Miete zu zahlen. Der Arbeitsminiſter kündigte ferner an, daß er den Geſetzentwurf über den Achtſtundenkag, der die will, in den nächſten Tagen dem Parlament vorlegen werde. Die Saarfrage im Oberhaus Im Oberhaus erklärte Lord Palmour auf eine Anfrage, er hoffe. daß die Vereinigten Staaten in nicht zu ferner Zeit Mitglied des Völkerbundes werden würden. Er ſei ſtets der Anſicht geweſen, daß bezüglich des Saargebietes an dem bisher Geſchehenen viel zu kritiſieren geweſen ſei. Obaleich eine endaültige Löſung noch nicht erzielt worden ſei, ſei mit Bezug auf das Recht der Saarbe⸗ wohner, ſich nach Wunſch zu bewegen, ferner mit Bezug auf die Stärke der örtlichen Gendarmerie und auf die Wahl eines geeigneten Vertreters der Einwohner als eines der Mitalieder der vom Völker⸗ bund ernannten Saarkommiſſion das beſte Verfahren, das unter den augenblicklichen Umſtänden möalich ſei. angenommen worden. Lord Robert Cecil erklärte, der Nachteil der Saarregierung ſei zweifellos der, daß ſie zu ſehr nach einer franzöſiſchen Regierung ausſehe. Je eher die franzöſiſchen Vehörden zurückgezogen oder vermindert würden, deſto beſſer ſei es. Die Schweizer Anleihe in Ameriko () Bern, 3. April.(Von unſ. Schweizer Vertreter.) Ein inter⸗ eſſantes Zeugnis für die Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Geld⸗ marktes brachte die Auflegung der ſchweizeriſchen Anleihe von 30 Millionen Dollars in Newyork, über die wir dieſer Tage borichtet Haben. Die Anleihe wurde am Mittwoch morgen um 8 Uhr zur Zeichnung aufgelegt und war bereits eine Stunde nachher überzeichnet. In der Schweiz hatte erſt vor wenigen Tagen eine Bundesbahnanleihe einen ziemlich kläglichen Erfolg erzielt. Dieſes Ergebnis iſt daher mit größter Befriedigung aufgenommen worden. Dieſe überraſchend große Aufnahmefähigkeit des ameri⸗ kaniſchen Geldmarktes, ſobald ihm ſichere Garantien geboten werden, Arbeit der Schutzkonvention in die engliſche Geſetzgebung einführen, dürfte im Hinblick auf die demnächſt zur Diskuſſion ſtehenden in⸗ ternationglen Reparationsanleihe für Intereſſe ſein. Dautſchland von beſonderem Die Lage in der Pfalz Jur Reiſe des Generals de Metz nach Paris Wie wir hören, hat ſich General de Metz am 20. Mürz Speyer nach Paris begeben. Gleichzei ig war das Umlauf gefetzt worden, de Metz werde Ende März zur Schon damals glaubte man dieſen Angaben wenig, denn der General hatte gonz entgegen ſonſtigen Gewohnheiten ſein ge⸗ famtes Hausperſonal mit auf die Reiſe genommen. In der Pfalz erhielt ſich hartnäckig die Verſion, daß de Mez, deſſen intime Be⸗ ziehungen zu Poincare nicht unbekannt ſind, mit dem Sturz des erſten Kabinetts Poincare einen Platzwechſel ſich werde geſallen laſſen müſſen. Dieſe Meinung iſt auch heute noch verbreitet, da General de Metz bis zur Stunde noch nicht nach Speyer zuück⸗ gekehrt iſt. Um die Sicherheit der Beſatzungskruppen Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramies Ludwigshafen ſeilk uns mit: Die Interalliierte Rheinlandkommiſ⸗ ſion hat unterm 13. 2. 24 eine Verordnung erlaſſen zur Unter⸗ Frückung aller Umtriebe von Vereinen, die geeignet. ſind, die Sicherheit der Armeen zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu ſtören. Darnach ſind alle derartigen Vereine verboten. Mit⸗ glieder ſolcher Vereine werden mit Geldſtrafen bis zu 2000 Gold⸗ Mark und Gefängnisſtrafen bis zu 5 Jahren oder mit einer dieſer eiden Strafen belegt. Die Strafe erhöht ſich auf das Doppelte, 0 entfaltet oder ſeinen Wirkungskreis auf das beſetzte Gebiet ausdehnt, obwohl er ſeinen Sitz außerhalb desſelben hal. Die höchſten Strafen treffen ber die Mitglieder von Vereinen, die Anſchläge auf das Leben der Mitmenſchen organiſieren, wodurch die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der Armeen gefährdet werden können. Sie heſtehen in Geldbußen bis zu 10 000 Goldmark und Gefängnisſtrafen bis zu 10 Jahren, im Falle einer Verſchwörung ſogar, in Anwendung der Verordnung Nr. 71(Spionageverbot) in Haft bis auf Lebensdauer. „Praktiſche Oekämpfung des KNapitalismus“ In Nr. 141 des„M..⸗A.“ vom 24. März, war unter der obi⸗ zen Ueberſchrift eine Notiz erſchienen, die ſich mit dem Anſtellungs⸗ bertrage und dem Gehalt des Thüringiſchen Staatsbankpräſidenten Loeb befaßt. Die Thüringiſche Staatsbank bittet uns nunmehr dawon Kenntnis zu nehmen, daß der Staatsbankpräſident Loeb nicht dus Frankfurt, ſondern aus Mannheim ſtammt, und daß die Thüringiſche Regierung durch den Vertrag nicht in eine„ſchwierige Lage“ verſetzt worden ſei, ſondern daß der Thüringiſche Finanz⸗ miniſter nach wie vor hinter dem Staatsbankpräſidenten ſtehe. Die Anſtellung bezw. der Vertrag Loebs habe die Finanzen Thürin⸗ gens nicht nur nicht belaſtet, ſondern der finanzielle Erfolg belaufe ſich ſchon nach Ablauf des erſten Jahres ihres Beſtehens auf etwa Weiter ſchreibt Präſident Loeb perſön⸗ lich noch folgendes: »Es entſpricht nicht den Tatſachen, daß mein Vertrag wenige Tage vor 1 Wahlen abgeſchloſſen wurde. Der Abſchluß meines zehnjährigen Vertrages erfolgte mit meiner Berufung im Dez 1922, 5 Dauer war alſo von Beginn an feſtgeſetzt. Mit der fort ſchreitenden Umwälzung mußte auch der Vertrag Aenderungen, iusbeſondere deshalb erfahren, weil die Miiglieder des Staatsbank⸗ direktoriums keine Staatsbeamte ſind, weder, wie ſonſt üblich, Ge⸗ winnbeteiligung genießen, noch auch während der Dienſtzeit, Pen⸗ haben. Derartige Aenderungen ſind auf Grund der Berhältniſſe mehrmals vorgenommen worden; die letzten auf Grund don Verhandlungen, die ſich durch die ſtarke anderweikige Inan⸗ pruchnahme des Staatsminiſteriums vom November 1923 bis an⸗ * auch hier kann von einem ab⸗ ſichtlichen Abſchluß kurz vor den Wahlen, nämlich dem 10. Februar, fieht die Rede ſein. Eine Vereinbarung über die Entſchädigung be⸗ ſteht nicht. Hier gelten bei Vertragsbruch ſowohl gegenüber dem Staate als auch mir, die geſetzlichen Beſtimmungen und die Rechts⸗ grundſätze“ Polniſch⸗xuſſiſche verhandlungen. Geſtern begannen in War⸗ au die polniſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen zwecks Abſchluſſes einer mronvention, FPFP 60 2 2 2 Um die„Deutſch⸗ſoziale“ Partei AKarlsruhe, 3. April. Zu Beaginn der Nachmittaasſitzung begründete Abg. Hanemann(.⸗N.) folgenden Antrag ſeiner Fraktion:„Der Landtag wolle beſchließen, daß das vom Miniſterium des Innern unter dem 18. September 1923 erlaſſene Verbot der deutſch⸗ ſozialen Partei(nationalſozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei)) und des Verbandes nationalgeſinnter Soldaten mit ſofortiger Wirkung aufgehoben werde.“ In ſeinen Ausführungen zog der Redner einen Erlaß des Miniſterjiums des Innern vom September vorigen Jahres heran. wonachjeder Beamte der Urlaub für eine Reiſe nach München erbeten hat oder noch darum nachſuche, dem Miniſterium benannt werden ſoll. Das ſeſ eine unge⸗ rechte Bevormundung. Das Gebot der Gerechtigkeit verlange, daß man mit den einſeitigen Verboten aufhöre. Wir verlangen die aleiche Behandlung und das aleiche Recht. das die Kommuniſten in Anſpruch nehmen. Das Verbot ſoll aufgehoben werden, damit die Leute genau ſo für die Wahlen arbeiten können wie Sie(zu den Kommuniſten). Abga. Dr. Schofer(Ztr.) führte als erſter Redner in der Aus⸗ ſproache aus: Als politiſche Partei hat die Deutſche Partei dieſelbe Bewegunasfreiheit wie iede andere Partei. Es lieat gar kein An⸗ laß vor, einen ſolchen Antrag zu ſtellen. Das Verbot betrifft nicht die politiſche Partei, ſondern die lebertretuna der Geſetze. Ich eine ſolche Beweaung unterſtützt. Das iſt eine Unordnungs⸗ Unterſtützunaspartei. Was heute von den Parteien, die ſich völkiſch nennen, gemacht wird, iſt ein Niederreißen der deutſchen Einheit. Deshalb bedauere ich die rechtsnationagle Politik. Radikal rechts oder radikal links iſt aleich verderb⸗ lich für unſer Vaterland und der Strich ins Kulturkämpferiſche von vechts iſt das Trauriaſte, was man ſich denken kann.(Zuruf von kommuniſtiſcher Seite: Menſchenſchlächter Ludendorff.) Ich habe disher mit Achtung von Ludendorff geſprochen, aber die Rede, die er im Gerichtsſaal gehalten hat. iſt eine Schande, die man von einem ſolchen Mann nicht erwartet. Um kein Mißverſtändnis auf⸗ kommen zu laſſen, ſtelle ich feſt: Die Partei des Zentrums ſteht auf dem Boden der Verfaſſung und lehnt jedes gewaltſame Un⸗ lernehmen zum Sturz der Verfafſung ab. Miniſter des Innern Nemmele: Der deutſch⸗ſozialen Partei und der Deutſchen Partei ſteht nichts im Wege ſich an den Wahlen zu beteiligen. Der Vorwand des Antrages fällt damit weg. Der Antraa will nichts anderes, als ein Feuerlein für die Wahlen an⸗ zünden. Es iſt von mir in der Tat feſtaeſtellt worden, welche Be⸗ amten Urlaub nach Banern genommen haben. Es war dos zu jener Zeit, als zu dem Hitlerſchen Generalappell Gemeindebegmte Urlaub genommen haben. Ich war neugieria zu erfahren, ob auch Staots⸗ beamte nach Bayern gefahren ſind. Dieſes Recht der Feſtſtellung laſſe ich mir nicht ſtreitig machen. Ich bitte, den Antraa abau⸗ lehnen. Abg. Bock(Komm.): Wir ſind Anhänger dieſes Antrages, nicht nur weil/ wir Gegner jedes Ausnahmegeſetzes ſind, ſondern weil wir dieſen politiſchen Betrug nicht mitmachen.— Die folgenden Ausfüh⸗ rungen des Abg. Mager(.⸗N.) ſind großenteils infolge von ſtändigen Zwi⸗ ſchenrufen des Zentrums und der Kommuniſten unverſtändlich. Abg. den Präzeptor des badiſchen Londtages nennt. Man müſſe ſich ener⸗ aiſch verbitten, daß Dr. Schofer über das, was deutſch und national iſt. urteilt. Hierüber kann niemand im Hauſe ein Urteil abgeben, das Urteil wird von ber Geſchichte geſprochen. Sie ſagen(zum Zentrum), der Kapp⸗Putſch und die Münchener Tage vom 8. und 9. November ſeien eine Schande(ſehr richtig beim Zentrum), dann iſt auch die Aera Erzberger eine Schande geweſen.(Fort⸗ geſetzte Zwiſchenruf locke des Präſidenten. der ſich i 5 21 5 Nationalliberale und Volkspartei Berlin, 4. April.(Von unſerem Berliner Büro). nheit der nationalliberalen Vereinigung damit die ütſchen Voltspartei überhaupt, reifen der Klärung 1 5 g entge en ſind drei Vertreter der Vereinigung, darunter der früh und Landiagsabgeordnet 0. Arning, der jetzt in Hanno⸗ s Syndikus der Arbeitgeberberbände wirkt, bei den Herren Dr. Kempkes und Leidig, als den Delegierten des Parkeivor⸗ ſtandes, erſchienen. Sie haben an die Spitze ihrer Ausführungen Erklärung geſtellt, daß ſie ihre Organiſation nicht aufzu⸗ 18 geteilt wird, in eine Darauf iſt, wie üpt nich! t worden. Der Par⸗ Die Ai⸗ E ir möchten annehmen: Montag erklären, daß weiter rſcheint; ing 9 ſom r Parteivorſtand wird am nächſten Verhandlungen ſich nunmehr erüb⸗ bleibt, ſcheidet damit aus r Partei aus! Die Vertreter der nationalliberalen Vereini⸗ gung haben den Hexrxen Kempkes und Leidig mitgeteilt, ſie würden den ihnen naheſtehenden Reichstagskandidaten empfehlen, um nicht in Gewiſſenskonflikte zu ſommen, aus der Vereinigung auszutreten. Man wird darin ein weiteres Moment ſehen dürfen, das zur Klärung drängt: Es ſcheint uns ſchlechthin unmöglich, daß die Fron⸗ leute ſich um noch irgend wie um die Entſcheidung herumdrücken könnten. Es ſpäre doch ein etwas ſeltſames Verfahren, wenn dieſe Herren ſich für die Wahlzeit eine Axt Urlaub ausböten, um hin⸗ terher nach glücklich vollzogener Wahl mit verſtärkter Kraft als Sprengpulper in der Fraktion zu wirken. Wir glauben auch nicht, daß die in Betracht Kommenden im Ernſte von dieſer, man verzeihe uns den Ausdruck, Finte Gebrauch werden machen wollen, in Wahr⸗ heit ſtreben ſie ja doch auf die Separation hin. Was ihnen vor⸗ ſchwebt iſt, wie wir glauben möchten, die alte Deutſche Reichs⸗ partei“ in Preußen freikonſervativ geheißen, die ſie ſo wieder zu beleben wünſchen. 5 Man erzählt ſich, daß die nationalliberale Vereinigung z. Zk. etwa 60 Mitglieder umfaſſen ſoll. Das iſt nicht gerade imponierend, und einer Partei die ſich ausſchließlich auf die Großinduſtrie ſtützt. werden auf die Dauer doch wohl die Maſſen wie die Stimmen feh⸗ len. Die volksparteiliche Parteileitung will, wie wir erfahren, Wer bei der Vereinig einſtweilen über dieſe Dinge kein offizielles oder offfzjöſes Kom⸗ munique herausgeben. Wenn von der Gegenſeite Angriffe erfolgen ſollten, wird ſie ſich natürlich wehren. Der Eiſenbahnerſtreik Geſtern nachmittag find erneut in Berlin die Verhandlungen über die Forderungen der Eiſenbahnarbeiter aufgenommen worden, nachdem das Kabinett ſich am Vormittag mit der Angelegenheit be⸗ ſchäftigt hatte. Die Gewertſchaften verlangen für die Lohngruppe 4 bis 7 eine Erhöhung der Stundenlöhne um 6 Pfennige. Für die Gruppen 1 bis 8 eine ſolche von 7 Pfennigen. Dafür wollen die Gewerkſchaften in der Frage der Arbeitszeit Konzeſſionen machen, daß 4 Monate lang 8 Stunden, 4 Monate lang 9 Stunden und ſchließlich 4 Monate lang 10 Stunden gearbeitet werden ſoll. Demgegenüber erſcheint die finanzielle Frage augenblicklich in der von den Gewerkſchaften gewünſchten Weiſe unlösbar. Die Lohnerhöhung werde allein für die Reichsbahn rund 75 Millionen Goldmark im Jahr ausmachen, eine Ausgabe, die ſich mit den Ein⸗ nahmen der erſt im Wiederaufbau begriffenen Bahn nach Anſicht der berufenen Sachverſtändigen nicht vereinigen läßt. 5 Wie hierzu noch ergänzend gemeldet wird wurde zuletzt ein Uebereinkommen dahin getroffen, daß die Löhne der Eiſenbahnarbei⸗ ter durchſchnittlich um 165 Prozent erhöht werden ſollen. Außferdem ſollen verſchiedene ſoziale Beſtimmungen des Tarifver⸗ kraas abgeändert werden. Die Entſcheidung über dieſe Vereinborung mit Miniſter Oeſer liegt ſedoch beim Reichskabinett. * Der preuſtiſche Landtag tpitt heute nachmittag um 3 Uhr zu⸗ ſammen, um die Frage des Wahltermins für die Gemein den zu entſcheiden, e e 1 5 Erregte Debatte im Lanotag wundere mich, daß eine Partei. die ſich national und deutſch nennt, Mitteln die Verfaſſung zu beſeitigen, zurückgewieſen würden. Mager wendet ſich zunächſt gegen den Abg. Dr. Schofer, den er nur ſchwer Gehör zu ſchaffen vermag. Präſident: Ich muß den Aba. Mager bitten. nicht rückwärts, ſondern in den Saal zu ſprechen, damit wir ihn verſtehen und bitte ihn auch, mit ſeinen Zwiſchen⸗ rufen etwas ſparſamer zu ſein). Die Dinge haben ſich ſo zugeſpitzt, daß man es begreiflich nur auf illega⸗ ſe eine Aenderung herbeiführen zu können. 775 Abck Mialer(Soz.): Da der Abg. Mayer mit der Religion ge⸗ ſchäftsmäßig zu tun hat(Zwiſchenruf vom Zentrum: Sie meinen wohl berufsmäßig! Glocke des Präſidenten: Es iſt nicht üblich, den Beruf eines Abgeordneten in den Bereich der Debatte zu ziehen), ſa möchte ich ihn fragen, ob der zum Haß auffordernde Artikel der „Deutſchen Zeitung“(den der Redner verlieſt) mit dem chriſtlichen Standpunkt im Einklang ſteh: Das Urteill über den Kapp⸗Putſch und über den 9. November 1923 iſt ſchon längſt entſchieden, nur in den verbohrten Köpfen nicht. Am 11. November 1918 hat der da⸗ malige Miniſter des Innern Dr. Haas den Großherzog von Baden gegen die Dummheit des Klumppgeſchützt; da hätten Sie ſich(zu den Deutſchnationalen) Orden und Ehrenzeichen in Men⸗ gen verdienen könen, wenn ſie aus Ihren Mauſelöchern herausge⸗ kommen wären. 0 In ſeinen folgenden Ausführungen wird der Redner fortgeſetzt durch die Zwiſchenrufe der Kommuniſten unterbrochen und dagr 1 ſchließlich: Ich kann warten, bis Sie ausgegquaſſelt haben. Der Redner polemiſiert dann weiter gegen die Deutſchnationalen und be⸗ merkt dazu: Sie haben das Unglück über das deutſche Volk heraufbeſchworen.(Lebhafte Proteſt⸗ und Zwiſchenrufe der Deuiſchnationglen.) Abg. Weber(D. Vp.) erklärt, es müſſe nach beiden Seiten Ge⸗ rechtigkeit geübt werden. Miniſter Remmele erklärt: Gegen jeden Verſuch der kommu⸗ niſtiſchen Partei. ähnliche Organiſationen wie z. B. die ver⸗ botenen proletariſchen Hundertſchaften aufs neue in die Wege zu leiten, wirdeingeſchritten werden. Die national⸗ ſozialiſtiſche Arbeiterpartei aber läßt nicht von ihren mili⸗ tkäriſchen Rüſtungen, und ſolange ſie ſich illegaler Miktel bedient, kann das Verbot nicht aufgehoben werden. Abg. FJöhr(Ztr.) wendet ſich in der Hauptſache gegen die Aus⸗ führungen des Abg. Mager und bemerkt, man hätte erwarten dürfen, daß von deutſchnationaler Seite alle Verſuche, mit illegalen Abg. Schneider⸗Mannheim(D..): Wir wollen die Gerechtig⸗ keit, von der Dr. Föhr eben geſprochen hat. Wir nehmen ebenſoviel Chriſtentum in Anſpruch wie Sie, Herr Dr. Schofer. Auch ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß man das Volk zum Haß gegen die Quäler und Bedrücker erziehen muß.(Sürmiſche Zwiſchenrufe: Echt chriſtlich! Hurrral). Abg. Klaiber(Landbund) unterſtützt en Antrag. Abg. Dr. Schofer(Ztr.) bemerkt: Aus den Ausführungen des Miniſters des Innern hat man den Eindruck gewonnen, daß er nach rechts und links mit gleichem Maßnahmen vor⸗ geht. Als Dr. Schofer eine Bemerkung des Abg. Mager gegenüber bem früheren Zentrumsabgeordneten Spengler zurückwies, wurde dem Abg. Mager das Wort„Luftſchiffhallel“ zugerufen. Abg. Mager geriet hierüber in die größte Erregung und rief: Saudumme Bemerkung! Die weiteren Ausführungen des Abgeordneten Mager waren in der ſich immer mehr ſteigernden Unxruhe unverſtändlich. Der Präſident vermochte ſich mit der üb⸗ lichen Tiſchglocke kein Gehör mehr zu verſchaffen, ſodaß er uu einer neuen großen Glocke greifen mußte, um Ruhe zu ſtiften. Im weiteren Verlauf der Ausſprache erklärte Abg. Weber(D. Vp.), daß er nach den Erklärungen des Miniſters dem Antrag nicht zuſtimmen könne. Der Antrag wurde ſchließlich mit allen gegen 13 Stimmen (Deulſchnationale, Landbund und Kommuniſten) abgelehnt. dem Lärm ausgeſchloſſen HMluß der Sitzung 8 Uhr. Nächſte Sitzung Freitag vorm. 9 Uhr. 4 lr 5 Sperre für deutſche Auslanosreiſende Das Reichsfinanazminiſterium hat die Fin anz⸗ ämter angewieſen, vom 3. April ab den für Auslandsreiſen erfor⸗ derlichen Unbedenklichkeitsvermerk nicht zu erteilen. Die Maßnahme iſt erfolat wegen der überhandnehmenden Reiſen ins Ausland. Zurzeit halten ſich mindeſtens 70 000 Deutſche im Aus⸗ lande auf, was eine unſichtbare Einfuhr darſtellt. die die deutſche Zahlungsbilanz nicht unerheblich belaſtet. Es handelt ſich um eine vorläufige Maßnahme. In Kürze iſt eine Verordnung zu erwarten, wonach zwar Auslandsreiſen zu geſchäftlichen Zwecken weiter zugelaſſen, die Vergnügungsreiſen nach dem Auslande dagegen eingeſchränkt werden ſollen. Die vorläufige Sperre hat nur für a wel Tage Geltung. Deutſches Neſch Die württembergiſche Regierung wieder gefeſtigt Die in den letzten Wochen ſchwierig gewordene Stellung der württembergiſchen Regierung hat, nachdem man bereits mit ihrem Rücktritt gerechnet hatte, wieder gefeſtigt. Urſache zu der Kriſe war die auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes von der württembergiſchen Regierung angeordnete Aufhebung von 7 Ober⸗ ämtern und des Landgerichts in Hall. Die Anordnung war auf ſtar⸗ ken Widerſtand der Rechten geſtoßen und die Sozialdemokraten hatten die Ausarbeitung eines weitergehenden Geſetzentwurfes gefordert. Da auch die Kommuniſten Gegner der Verordnung waren, ſchien der Rücktritt der Regierung unvermeidlich. In der Landtagsſigung vom Mittwoch beantragte nun die Zentrumspartei, nachdem ſie zunächſt der Berordnung zugeſtimmt hatte, die Verfügung der Durchführung des Geſetzes am 15. Juni, d. h. nach den Wahlen. Bei der geſtrigen entſcheidenden Abſtimmung nahmen die vier Vertreter der Deutſchen Volkspartei im Landtag eine dreifach verſchiedene Haltung ein, die das Ergebnis hatte, daß die Oppoſitionsanträge abgelehnt wurden. Juchthausſtrafe für einen Ruhrverrätker Der erſte Straffenat des Berliner Kammergerichts, der durch die Neuordnung des Gerichtsverfahrens mit der Aburtei⸗ lung von Landesverratsprozeſſen beauftragt iſt, hielt geſtern ſeine erſte Sitzung ab und verurteilte einen Kaufmann Priebe und deſſen Ehefrau, die vor Jahresfriſt nach Beginn der Ruhrbeſetzung ſich an Angehörige der Reichswehr heran⸗ gemacht hatten, um im Auftrage einer ausländiſchen Macht Nach⸗ richten über die Inſtruktionen der Truppen zu erhalten, zu ſe ches Jahren Zuchthaus bezw. 2 Jahren Gefängnis. Letzte Meloͤungen Neue Beſtimmungen für die Kleinkrafträder Der Reichsrat nahm eine Verordnung über Kraftfahr⸗ meſen an, die in der Haupfſache den Zweck verfolgt die Klein⸗ krafträder den gewöhnlichen Fahrrädern möglichſt gleichzuſtellen. Darum iſt von einem Zulaſſungszwang und Führer⸗ ſcheinzwang abzuſehen. Es muß aber an ſichtbarer Stelle die Firmg des Herſtellers und die Anzahl der Pferdeſtärken angebracht werden. Perfonen unter 16 Jahren iſt die Führung von Kleinkrafträders nicht geſtattet. 1 5 — Schutzpolijei im Berliner Stadtparlament Berlin, 4. April. In der geſtrigen Sitzung des Berliner Stadtparlamentes kam es infolge heftiger Obſtruktionen der Kom. muniſten zu Tumultſzenen, wodurch eine Unterbrechung der Sitzung eintrat. Beamte der Schupo erſchienen im Saal und wur⸗ den von den Kommuniſten mit lebhaften Pfuirufen empfangen. früherer Stadtrat und ein kommuniſtiſcher Abgeordneter aus dem Saale entfernt. Paris, 4. April. Nach einer Havasmeldung aus Angoara hal die Nakionalverſammlung auf Vorſchlag des Miniſter⸗ präſidenten beſchloſſen, die dem ehemaligen Kalifen gewährtez Unterſtützungsgelder zu enkziehen, weil er in der Schweig eine Erklärung veröffentlicht hat, in der er gegen die Ausweiſung Ein⸗ ſpruch erhebt und ſich ſeine Rechte auf das Kalifat vorbehält. 175 1 wurden „ SS ee — * r — * en esd — ee „ Ioeerrirn eneee „eiltag. den 4. April 1924 Manntheimer General⸗UAnzeiger(mitiag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 161 Wirtſchaſtliches und Soziales Iweifelhaftes Schickſal der Grenzerleichterungen am Bodenſee ö Bad S iſt ein allgemeiner Wunſch eines erheblichen Areals im Denſeegebiet, daß die e chwerenden Formalitäten, die heute noch dem wirtſchaftlich vielfach auf gemeinſame Grundlage geſtellten dlet laſten, endlich nennenswerte Erleichterungen Platz machen Zmiſchen Baden und der Schweiz ſind ſeit einiger Jeit im Ogen, Hleinen Grenzverkehr immerhin fühlbare Erleichterungen ein⸗ gelreten, wenn auch in dieſer Beziehung immer noch viel geklagt d nor alſem gewünſcht wird, daß die Beſchränkung des Grenzüber⸗ auf beſtimmte Tagesſtunden und auf beſtimmte Wege endlich gelaſſen werden. Im Verlauf der Beſtrebungen auf beiden ken, die ganzen deutſchen Bodenſeeuferſtaaten und die Schweiz gu einem Komplex von Grenzerleichterungsgebiet zuſammenzufaſſen und dem wirtſchafklichen und verwandtſchaftlichen Nachbarverkehr er⸗ heblicher als bisher entgegenzukommen, waren Verhandlungen ange⸗ uhnt worden, die auf konkrete Verbeſſerungen hinzielten. Der Ge⸗ aule war in der Hauptſache, die Grundlagen des erleichterten kleinen kenzverkehrs zwiſchen Baden und der Schweiz zu erweitern. in⸗ an man die anderen deutſchen Uferſtaaten Württemberg und Bayern einbezjehen wollte. Es war auch vorgeſehen, daß die Beſchränkung auf Irt und Stunde für den Grenzübertritt erweitert oder ganz fallen gelaſſen werden ſollte. Weiter ſollte der Fremdenverkehr am Bodenſee Heſonders berückfichtigt werden, damit endlich heute verkehrs⸗ u. volks⸗ wirtſchaftlich faſt tote Gebiete(Unterſee) wieder belebt würden. Für dieſe Zwecke ſollten Grenzübertrittsſcheine für den Tagesverkehr aus⸗ gegeben werden. Wa 5 war eine beſonders freudige Nachricht, als angekündigt Würde, daß vorausſichtlich noch Ende März dieſe erleichterten Be⸗ Aümmungen, die zu einer ganz anderen Geſtaltung der mit allerlei Tegsplackereien belaſteten Beziehungen zwiſchen Deutſchen und deneizern führen ſollten, in Kraft treten würden. Indeſſen war der Zeitpunkt noch nicht erreicht, als ſchon einſchränkende Mittei⸗ Pebgen ſich zeigten, als von Schweizer Seite, wie im Bodenſeegebiet Apauptei wird, wegen innerer kantonaler Unſtimmigkeiten, zum Aückzug geblaſen wurde. Jedenfalls wurde bedeutet, daß es mit dem nahen Abſchluß dieſes erl. hterten Grenzperkehrs vorläufig noch Zicht ſo weif ſei, daß man von einer Spruchreifheit ſprechen konnte. duziwiſchen iſt es in der ganzen Angelegenheit ſeit einiger Zeit wie⸗ de ill geworden und die Angrenzer des Bodenſeegebietes warten ſe di lreichen reiſenden 19 55 1 deutſchen und die izeriſchen Schönheiten! , wieder. bis die langſame Maſchine der Ver⸗ ̃ zu einer weiteren Umdrehung aufrafft und dann— 0 adlich das ſehnlichſt erwartete Kind zur Welt bringt Möge ein ſtrammer Burſche werden, der lebensfähig iſt und an dem man Freude hat. W. R. Arbeitsmarktſtatiſtik Abſchwächung der Wirtſchaftskräſe . 3. Aprll Erſt jetzt, nachdem die Ergebniſſe der Ar⸗ Feitsmarkiſtatiſttt auch für die erſten beiden Monate des laufenden Jahres vollſtändig vorltegen, läßt ſich ein einigermaßen zuverläſſiges ald von der Schwere der Arbeitsmarktkriſe gewinnen, die im Anſchtuß an die Währungskatoſtrophe Deutſchland heimge⸗ ſucht hat. Soweit von den Arbeitergewerkſchaften zuverlüſſige Nach⸗ guchte Horſſegen, d. h. etwa für einen Kreis von mehr als vier Milli: Arbeitern, ergibt ſich für Nopember v. Is. eine Progent⸗ Affer»beitsloſen von 23,4 v. H. Im Dezember ſtieg der Pro⸗ 23,2 v.., um im Januar auf 26,5 und im Februar auf * 25,1 er e zurückzugehen. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß in der ungü: ſchwerſten Kriſenjahre der Vorkriegszeit nut gußerordentlich ſelten mehr als 5 v. H. der gewerkſchaftlich audanfferzen Arbeiter erwerbslos war; und das ſelbſt im Jauuar 19 d. h. im erſten Stadium der Demobilmachung, nur 6,6 Progz. Aſer geſe gezeihl warden. Im Janvar 1928 fzellte ſich die Prozent⸗ ſh er auf 4, p. H. Die Zahl der Kurzarbeiter betrug im Durch⸗ 5 utt von 29 Verbänden in Februar d. Js. 17,1 v. H. gegen 28,4 H. im Pormonat. „De Siatiſtit der unterſtützten Erwerbsloſen, die natürlich nicht eude e Arbettsfefglet gun eit Ausdruck bringt, läßt die im Lau⸗ zanden Jahre eeee ee deeg Krife bereits Utlich erkennen. Die niedrigſte e e die Deutſchland wohl jemals gehabt hat, war am 1. Oktober 1922 mit 16 678 zu ver⸗ zeichnen. Von da ab zeigt ſich unter der Rückwirkung der an Rhein und Ruhr eine ſprunghafte Steigerung und am 15. muar 1924 erreichte die Zahl der unterſtützten Bollerwerbsloſen A 1 587 494 ihren höchſten Stand. Bis zum März d. Js. iſt die iffer bereits auf 988 752 zurückgegangen. Noch nachhalriger tritt de Beſſerung bei den unterſtützten Kurzarbeitern des unbeſetzten ebietes in die e deren Zahl betrug am 1. April 1923 zugeföhr 125 600. Sie ſtieg bis auf 1 816 979 am 15. November 23 Zing pon da ab ziemlich ſcharf zurück, ſodaß am 15. März 1924 gur noch 90 133 Kurzarbeiter Unterstützung empfingen Meſſen und Ausſtellungen Miniſterbeſuch auf der Frankfurter Meſſe ar Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 6. bis 12. April haben Wint ihren Beſuch zugeſagt der Reichskanzler, der Reichswirtſchafts⸗ Püner, die Miniſterpräſſdenten von Bayern ued Heſſer, der Lrſte — germeiſter der Freien und Hanſeſtadt Hamburg, der Präſident — Induſtrie⸗ und Handelstags und eine Reihe weierer Mitglieder Reichs⸗ wie der bundesſtaatlichen Regerungen.—* Baltiſche Barone Von Wolfgang Federau Wir entnehmen dieſen Aufſatz mit frdl. Erlaubnis der iftleitung dem als„Zweites Baltenheft“ erſchienenen Heft 12 der von Carl Lan 7(Oliva) vorbildlich geleiteten Zeitſchrift„O ſtdeutſche Monatshefte“, in dem u. a. Jrank Thieß über„Die Seele der baltiſchen Landſchaft“, Heinz Pirang über„Das Rigaſche Höfchen in der guten alten Zeit“, Elſe Frobenins über„Baltiſche Frauen“ rechen. Baltiſche Barone!“ Mit wenig freundlichen Gefühlen, faſt mit Gehäſſigkeit, wird dieſes Wort noch heute von weiten Schichten anſerer Polksgenoſſen gebraucht. Man denkt ſich darunter ungefähr zas Reaktionärſte, Brutalſte, Adelsſtolzeſte, was es auf Erden über⸗ zaupt geben mag— oſtelbiſches Junkertum übelſter Art, in die zebente oder achte Potenz erhoben. So iſt dieſer Begriff faſt ſchon en Gemeinplatz geworden. und eben darum eine Verzerrung des Latſächlichen. BVielleicht ſuchen wir die äußere Veranlaſſung zu einer derar⸗ ſen Begriffsbildung am beſten in der eigenartigen Struktur der Zaltiſchen Bebölkerung im allgemeinen, der deutſch⸗baltiſchen Geſell⸗ Haft, wie ſie bis zum Ausbruch des Wellkrieges beſtand; im be⸗ Anderen. Es liegt an der ganzen hiſtoriſchen Entwicklung und Fledlungsgeſchichte der ſogenannten Oſtſeeprovinzen, daß man hier zor dem Kriege einer völkiſchen Gliederung begegnete, wie man ſie bohl in keiner anderen Ecke unſerer Erde hätte antreffen können. Auf der einen Seite die dünne Oberſchicht der— wenigſtens auf Lande— faſt durchweg adeligen Deutſchen, auf der anderen ie eſtniſche oder jettiſche Urbevölkerung, von ſenen durch Jahrhun⸗ erte abhängig, ihnen unterworfen, unterſtellt, ärmer, ungebildeter, ade Tradition, ohne Vergangenheit, immer nur Glied, niemals lbſtändiges Staatsweſen. Es würde zu weit führen, die hiſtori⸗ gen Bedingniſſe, die zu derart heterogenen Verhältniſſe geführt aben. mit Naturnoſwendigkeit führen mußten, klarzulegen. Es mige daher, dieſe Tatſache an ſich feſtzulegen und ihre Auswir⸗ Angen zu prüfen. Es war von höchſter Bedeutung für die ſpätere Entwicklung geſamten Baltikums, daß es nicht oder doch nur in beſcheidenem Anfange gelang, bürgerliche Elemente aus dem Reich in das Kolo⸗ Algebtet zwiſchen Memel und Peipus zu ziehen. Als daher die ltiſche Brücke zwiſchen den Oſtſeeprovinzen und ihrem weſtlichen mmlande— Stammland wenigſtens in ſiedlungspolitiſcher Be⸗ Jedung— zerbrach, als erſtere nach mancherlei Schwankungen end⸗ Altig dem großen Moskowiterreiche einverleibt wurden, da war es den deutſch⸗baltiſchen Adel nur eine Pflicht der Selbſterhaltung, nznen foſter und feſier zuſammenauſehtteßen; um den ihn unt⸗ rungen. 8 Fur Aufwertung der Lebensverſicherungen Von Dr. Eruſt Ehrhart, Direktor der Karlsruher Lebensverſicherungsbank.⸗G. In den Kreiſen der deutſchen Verſicherten herrſcht große Beſorg⸗ nis, wie es mit der Aufwertung ihrer alten Lebensverſicherungen ſteht. Viele meinen, man brauche von nun an nur wieder die Gold⸗ mark⸗Prämien in der alten Höhe zu zahlen, dann laufe auch die Lebensverſicherung wieder wie früher weiter, etwa wie bei der Feuerverſicherung. Bei der Feuerverſicherung geht das, weil die Gefahr eines Brandes jedes Jahr gleich groß iſt; die Fauer⸗ verſicherungsprämien ſind— von den Sicherheits⸗ uſw. Aufſchlägen abgeſehen— Riſikoprämien, ſie enthalten keine Spär⸗Prämien, tech⸗ niſche Rücklagen ſind hier nicht erforderlich, Feuerverſicherungen haben keinen Rückkaufswert. Bei der Lebensverſicherung dagegen ſteigt die Gefahr des Todes mit dem zunehmenden Alter des Verſichertel, und wenn nicht der Tod frühzeitig eintritt, iſt die Verſicherung in einem beſtimmten Lebensjahr zu zahlen. Die Lebensverſicherungsprümien müſſen alſo Spar⸗Prämien ent⸗ halten, aus denen man Rücklagen machen, die techniſchen Prämien⸗ reſerven anſammeln muß. Dieſe müßten zur Fortſetzung der Ver⸗ ſicherung in Goldmark auch in Goldmark vorhanden ſein, aus ihnen wird der Rückkaufswert gewährt. Es iſt nun vielfach darauf hingewieſen, daß die Prämienreſerven von den Geſellſchaften früher tatſächlich in Goldmark angeſegt wor⸗ den ſeien. Das iſt inſofern richtig, als dieſe Reſerven in Reichsmark angelegt worden find, ja angelegt werden mußten. Die Geſellſchaf⸗ ten waren durch die ſtrengen Vorſchriften des Verſicherungsaufſichts⸗ geſetzes und des Neichsaufſichtsamtes gehalten, die Prämienreſexven nur in mündelſicheren Werten anzulegen. nämlich vorwiegend in Hypotheken, in Staatspapieren und Gemeindedarlehen. Dieſe Kapi⸗ talanſagen ſind nun aber leider der vollſtändigen Enzwertung an⸗ heimgefallen, ähnlich wie die gleichen Kapitalanlagen der Sparkaſſen oder jedes Privatmannes. Dies iſt ein außerordentlich ſchmerzlicher Verluſt für alle deutſchen Verſicherten, den mit den Verſicherten die Geſellſchaften ſelbſt aufs tiefſte beklagen. Es iſt ein ſchlechter Troſt für die Verſicherten, daß ſie dieſes Schickſal mit allen anderen Sparern teilen. Eine Schuld kann vernünftigerweiſe niemand bei⸗ qemeſſen werden, auch dem Geſetzgeber nicht. Denn damals waren die geſetzlichen Vorſchriften zweifellos richtig, und der Geſetzgeber hatte dabei nur das Peſte der Perſicherten im Auge. Wenn alſo die Lebensverſicherungen aufgewertet werden ſollen, ſo hängt die Höße der Aufwertung in erſter Linie von der Höhe der Aufwertung der Prämienreſerven ab; eine volle Auf⸗ mertung der Lebensverſicherungen wäre daher an eine völle Auf⸗ wertung der Hypotheken, Staatspapiere und Gemeindedarlehen ge⸗ knüpft. Der Erfüllung dieſer Bedingung ſteht nun bedauerlicher⸗ weiſe die 3. Steuernotverordnung vom 14. Fehruar 1924 entgegen, die die Aufwertung der Kapitalanlagen und die Aufwertung der Lebensverſicherungen regelt. Nachdem der Reichstag nunmehr auf⸗ gelöſt iſt, wird es vorerſt bei dieſer Regelung ſein Bewenden haben müſſen. Die Verordnung ſieht eine Aufwertung der Hypotheken auf nur 15 Prozent ihres Goldmarkwertes vor. Eine Aufwertung der Staatspapiere und Gemeindedarlehen ſoll vorerſt überhaupt aus⸗ geſchloſſen ſein. Auch die Verzinſung der aufgewerteten Hypotheken wird nur gering ſein, da ſie erſt im Jahre 1925 und mit nur 2 Proz. beginnen ſoll. Außerdem mußten viele während der Inflations⸗ zeit abgelaufene Hypothekenſchulden in entwerteten Papiermark von den Geſellſchaften zurückgenommen werden, wovor der Geſetzgeber die Gläubiger nicht ſchützte. Aus allem folgt, daß nur eine ſehr geringe Aufwertung der Lebensverſicherungen erwartet werden kann. Der Zeitpunkt, von dem an eine Auf⸗ wertung ſich auswirken wird, iſt in weite Ferne gerückt. Denn nach § 5 der Verordnung kann die Rückzahlung der aufgewerteten Kapi⸗ talbeträge nicht vor dem 1. Januar 1932 verlangt werden. Die Durchführung der Aufwertung der Lebensverſicherungen wird nach§ 8 der Berordnung einem Treuhänder übertragen, dem das aufgewertete Vermögen der Verſicherungsunternehmungen zu überweiſen iſt, und der den ihm überwieſenen Petrag nach Ab⸗ zug der Verwaltungskoſten zu Gunſten der Verſicherten nach einem von der Aufſichtsvehörde genehmigten Tilgungsplan zu verwenden hat. Was iſt nun den Verſicherten in der Aufwer⸗ tungsfrage zu raten? Prämien können für die alten Ver⸗ ſicherungen nicht mehr bezahlt werden, da ihr zukünftiger Goldwert noch nicht feſtſteht. Die Verſicherten können vorerſt nicht anderes tun, als die Entwicklung der Aufwertungsfrage in Ruhe abwar⸗ ten; ſie ſollen jedenfalls ihre Verſicherungsſcheine aufbewahren. Wenn inzwiſchen ein Verſicherungsfall eintritt, ſo ſollen ſie den Schadenfall bei der Geſellſchaft anmelden, obwohl vorerſt keine Zah⸗ lung erfolgen kann. Die Geſellſchaft wird die Aufwertungsanſprüche der Verſicherten bei dem Treuhänder anmelden und dafür beſorgt ſein, daß ſie im Rahmen der Möglichkeit befriedigt werden. Da aber die Verſicherten zur Zeit nach Lage der Dinge eines Ver⸗ ſicherungsſchutzes entbehren, ſo iſt ihnen dringend zu empfehlen, die Erneuerung des Verſicherüngsſchutzes zu beantragen. Die neuen Verſicherungen werden in der Regel auf Goldmark abgeſchloſſen. Sie ſind alſo der Gefahr einer Entwertung nicht aus⸗ gefetzt, ebenſo auch nicht die Kapftalanlagen für dieſe neuen Verſiche⸗ Nrh bieten ſtehen das ganze Jahr Aroba⸗Kexrne zu gebrauchen. Städtiſche Nachrichten aſt Gefrierfleiſch ein volksnahrungsmittel Vor dem Kriege hatten wir eine ausgeſprochene Abneigung gegen den Verbrauch von Gefrierfleiſch, obgleich man Wild, das im Winter ſteinhart gefroren war, ſehr gern kochte. Vor dem Kriege konnten wir uns wohl auch dieſe Abneigung leiſten. Heute liegen die Dinge aber anders. Heute dürfen wir nicht mehr nach gewohnter Neigung oder Abneigung gehen, ſondern danach, was für die Volksnahrung gut und zugleich billig iſt. Unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt wird man auch die Einfuhr ausländiſchen Gefrier⸗ fleiſches heurteilen müſſen, wie das der bekannte Ernährungs⸗ wiſſenſchaftler. Profeſſor Dr. Juckenack in einem Artikel des „Daheim“ tut. Was iſt Gefrierfleiſch? Welchen Nährwert hat es? Iſt es richtig behandelt und zubereitet, auch recht ſchmack⸗ haft? Wie wird es am zweckmäßigſten im Haushalt verwertet? Dieſe Fragen beſchöftigen ſeit einiger Zeit lebhaft die deutſche Familie. Während des Krieges und insbeſondere in der erſten Nachkriegszeit bekamen wir gelegentlich altes, viel zu lange ge⸗ lagertes, infolgedeſſen oft angeſchimmeltes ſowie mehr oder weniger ranziges Gefrierfleiſch. Daher entſtanden bald Vorurteile, die aber jeder unbefangen Urteilende ein für allemal überwunden hat, ſo⸗ bald er erſtklaſſiges argentinif ader auſtraliſches Gefrierfleiſch kennen gelernt, und, richtig mit einheimiſchem friſchem Fleiſch rein ſachlich verglichen hat. Gefrierfleiſch wird haupkſächlich in Argentinien, Uruguay, Süd⸗Brafilien, Neuſeeland und Auſtralien, in neuerer Zeit auch in Südafrika gewonnen; das be ſerfleiſch liefern Argentinien, Uruguay, Neuſeeland und A In dieſen Produktionsge⸗ er weite Länderſtrecken als vor⸗ det, zügliche Weiden zur Verfügung; Stallmaſt kommt dort alſo nicht in Frage. Die Fleiſcherzeugung iſt daher dort ſehr billig. In Argen⸗ tinien entfallen z. B. auf 100 Einwohner 460, in Deutſchland hin⸗ gegen nur 26 Rinder. Die vollfleiſchigen, vollfetten Tiere werden in großen Schlachthäuſern gebadet, dann ſchnell getötet und aus⸗ geſchlachtet; das friſche Fleiſch gelangt in beſondere, tief gekühlte Gefrierräume. Nachdem es hier in bewegter Luft völlig durchge⸗ froren und mit ſchützenden Hüllen aus Mull oder Jute verſehen iſt, kommt es bis zum Verſand in tief gekühlte Lagerräume, mit denen auch die Transportſchiffe verſehen ſind. Rinder werden ge⸗ wöhnlich in Vierteln, Hammel in ganzen Körpern, Schweine in Hälften oder ganzen Körpern eingefroren. Sofort nach der Ankunft in Deutſchland wird das Fleiſch hier bis zum Verbrauch in Lagerräumen der Kühlhäuſer bei 8 Grad bis 10 Grad Celſ. aufgeſtapelt. Auch gefrorene Lebern, Herzen, Schweinebacken und Schweineköpfe gelangen zur Einfuhr und ſpielen u. a. bei der Herſtellung preiswerter Konſumwürſte eine Rolle. Die tierärztliche Fleiſchbeſchau ſorgt in den Schlachthäuſern dafür, daß nur genußtaugliches Fleiſch in den Verkehr gel igt. Es iſt daher bei uns noch nicht Gefrierfleiſch von kranken Tieren im Verkehr beobachtet worden. Wenn Fleiſch bei—7 Grad bis—10 Grad einfriert, ſo entmiſcht ſich der in den Hlelsch enthaltene Saft, eine wäſſerige Löſung von Eiweißſtoffen, Fleiſchſalzen, Blutfarb⸗ ſtoff uſw. Ein Teil des Waſſers, in dem nur noch etwa die Hälfte der Eiweißſtoffe ſowie Fleiſchſalze und Muskelfarbſtoffe gelöſt ſind, kritt aus, ſammelt ſich zwiſchen den Muskelbünden, gefriert dort, dehnt ſich hierbei aus, indem er andere Teile zuſammenpreßt, und treibt ſo die Muskelbündel der Länge nach auseinander. Zugleich werden die quer zwiſchen den Muskelbündeln verlaufenden Binde⸗ gewebefaſern zerriſſen. In dieſem Zuſtande verharrt das Fleiſch, olange es gefroren iſt. Beim Auftauen wird die urſprüngliche Flüſſigkeitsverteilung nicht vollſtändig wieder her eſtellt; die früher prallelaſtiſche Muskelfaſer iſt ſchlaff geworden. Daher iſt Gefrier⸗ fleiſch nach dem Auftauen mehr oder weniger teigig und der Fäul⸗ nis leichter zugänglich. Geſchieht das Auftauen ſachgemäß, langſam in geeigneten Kühlräumen, beren Temperatur nur wenig über Grad C. liegt, und bleibt es dann hier noch einige Zeit hängen, ſo tritt ein Teil der ausgefrorenen und nunmehr auftauenden üſſig⸗ zeit in das Muskelgewebe zurück, ſodaß nicht mehr als etwa ein Prozent chrfloffe. ſich abſondert. Dieſer Fleiſchſaft enthält noch genug Nährſtoffe, um Suppen oder Saucen zugeſetzt zu werden, denen er Wohlgeſchmack und Nährwert verleiht. Der mit dem Auftauen verbundene unvermeidliche Verluſt an Fleiſchſaft wird aber für den Verbraucher dadurch aufgewogen, daß aus dem Ge⸗ frierfleiſch beim Lagern durch Austrocknen Waſſer verdunſtet, wo⸗ durch der geſamte Nährſtoffgehalt naturgemäß konzentrierter wird (bei ſechsmonatiger Lagerung um etwa—7 Prozent). Die Haus⸗ frau, die 1 Kilogramm Gefrierfleiſch kauft, bringt demnach an Nährſtoffen etwa 60 Gramm mehr nach Hauſe, als wenn ſie ein friſches einheimiſches Fleiſch gekauft hätte. Durch die beim Ein⸗ frieren angewendete Kälte werden— entgegen gelegentlich auf⸗ tauchenden irrigen Annahmen— Mährſtoffe nicht nachteilig beein⸗ flußt, oder gar zerſtört. Denn alle im Fleiſch vorhandenen Nöhr⸗ ſtoffe, auch die lebenswichtigen Vitamine, vertragen zweifellos in Betracht kommenden Kältegrade. eeeeeeee. Würmer ſchwächen den Körper ſind auch läſtig, deshalb follte man ſie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, hierfür echie Erhältlich in Apotheken. brandenden flaviſch⸗mongoliſchen Wogen trotzen zu können, um nicht von ihnen verſchlungen zu werden. Er hat ſich zuſammengeſchloſſen mit einer Kraft, Deutſchtums im Auslande beiſpiellos daſtehen. Deutſchutms im Auslande beiſpiellos daſtehen. Durch Jahrhun⸗ derte hindurch hat ſich der deutſche Adel gegen alle Trübungen und Miſchungen mit fremdem, undeutſchem Blut gewehrt, mit einer Zähigkeik, die wuchs in dem Maße, als ſich die Bedrohungen ſeiner völkiſchen Eigenart mehrten. Immer haben ſie durcheinander ge⸗ heiratet, die Deutſchbalten, und ſind darum verſippt und verſchwä⸗ gert, von Libau und Mitau bis hinauf nach Dorpat und Reval. Und überall waren ſie zu finden in den Oſtſeeprovinzen, als Guts⸗ herren, als Richter, als Beamte, als Geiſtliche: die Burhoeveden, die Manteuffel, die Stackelberg, die Vietinghoff, die Stgel⸗Holſtein, die Lieven, die Siners, die Engelhardt, die Mehenhoff, die Ungern⸗ Sternberg, und wie ſie alle een mögen; hier bloß ſchlichter Landadel, dort Freiherrn, Grafen, ja Fürſten. Nicht allzu groß war die Zahl der Namen, die uns entgegentrat, denn der Zuſtrom aus dem Weſten dauerte nicht lange. Aber der Hauch der deutſchen Geſchichte wehte uns faſt aufdringlich an bei irgendeinem Feſte in Livland oder in Kurland, beim Klange dieſer Namen, die einſt durch ihre nun längſt vermoderten Träger unſterblich gemacht wor⸗ den waren. Deutſcher Adel in Reinkultur— das waren die Deutſchbalten, und in dieſer einen Beziehung beſteht der eingangs erwähnte Be⸗ griff zu Recht. Nicht zu Recht dagegen der ihm unterſtellke Sinn; denn es gibt gwei Arten von Konſervativismus, einen politiſchen nd einen nationalen. Die Deutſchbalten waren Fonſerpativ im nationalen Sinne, waren in vorbildlicher Art auf die Erhaltung ihres Deutſchtums bedacht, und viele andere, die allzu gerne und allzu leicht im Auslande ihr Deutſchtum vergaßen und abſtreiften, hätten von den Pielgeſchmähten lernen können. Darüber hinaus waren ſie alles andere eher als neuerungsfeindlich, haben ſich viel⸗ mehr mit wahrem Feuereifer jede neue Errungenſchaft weſtlicher Kultur zu eigen gemacht, ſind auf vielen Gebieten ſelbſt bahn⸗ brechend tätig geweſen. Dieſes Streben entſprang ebenſoſehr ihrer inneren Veranlagung wie der von ihnen erkannten Notwendigkeit, ihre vorgeſchobene Stellung durch geiſtige Ueberlegenheit zu ſchüzen und zu wahren. Allen Angriffen einſeitig oder unzulänglich unter⸗ richteter Reichsdeutſcher gegenüber mag in dieſem Zuſammenhange darauf hingewieſen werden, daß die Deutſchbalten es waren, die als erſte in den Oſtſeeprovinger die Aufhebung der Leibeigenſchaft durchſetzten, lange bevor ein gleiches in den andern Gebietsteilen des ruſſiſchen Rieſenreiches geſchah, daß die Ausbildung, welche die von ihnen eingerichteten und zum größten Teile aus eigenen Mit⸗ teln unterhaltenen Schulen den Eſten und Letten gab, dieſe geiſtig einem Raſſe⸗ Durch Jahrhun⸗ hob und wirtſchaftlich ſtärkte, daß ſie das Volk mit den techniſchen Neuerungen des Weſtens Sertraut, ſie bodenſtändig und beimatlie⸗ bend machten, indem ſie nachdrücklich von der ruſſiſchen„Seelenwiri⸗ ſchaft“ ahrückten. Bald ſahen ſich Letten und Ber in die Lage derſetzt, eine eigene, beſcheidene Landwirtſchaft zu erwerben und zu erweitern, und die zahlreichen blühenden„Geſinde“, welche man bei den Wanderungen durch die Oſtſeeprovinzen antraf, legten beredtez Zeugnis davon ab, mit welchem Erfolg, mit welchem Eifer und mit welcher inneren Anteilnahme hier von den„reaktionären“ Baronen Kleinſiedelungspolitik getriehen und dadurch in verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit ein geſunder, bodenſtändiger Bauernſchlag geſchaffen wurde. Und auch— um noch von dem zu ſprechen, was das Leben erſt ſchön und werkpvoll macht— die deutſche Kunſt wurde den Eſten und Lel⸗ ten durch die Deutſchbalten vermittelt, und eine der erſten und an⸗ mutigſten Erinnerungen aus meinem Aufenthalt in Lipland iſt das liebe deutſche Volkslied„Am Brunnen vor dem Tore“, das ein eſi⸗ niſches Mädchen ſang, als ich in meinem Wagen an einem abgeſchie⸗ denen Gehöft vorüberfuhr. Natürlich ſang ſie es in ihrer Mutker⸗ ſprache, aber es war doch unſer Lied, und es war die alte, vertraute Melodie. Treue— das war der hervorſtechendſte Charakterzug der Deutſchbalten, Treue gegenüber der Kulturgemeinſchaft im Herzen Europas, wo ihrer Geſchlechter Wiege ſtand, Treue aber auch gegen⸗ über dem Herrſcherhauſe, dem ſie politiſch zugehörten. Hierfn be⸗ ruhte die ſchmerzliche Tragik ihres Schickſals, als der Weltkrieg mit rauher Hand in das Leben jedes einzelnen und der Geſamtheit ein⸗ griff. Die Worte eines baltiſchen Adeligen, die er wenige Wochen vor Kriegsausbruch mir gegenüber fallen ließ:„Unſer Herz hängt an Deutſchland, deſſen Kultur, deſſen Geiſt wir zu uns herüberge⸗ rettet und lebendig erhalten haben, unſer Schwert aber gehörk dem Zaren, unter deſſen Zepter wir ſeit Jahrhunderten, wenn auch manchmal bekämpft und unterdrückt durch eine irregeleitete Re⸗ gierung, friedlich unſer Land haben bebauen dürfen“— dieſe Worte kenngeichneten vielleicht am beſten die Stimmung der Mehrheil. Andere freilich gerieten durch den Ausbruch des Krieges, der, da gegen Deutſchland gerichtet, das Herz aller zerriß, in ein Dilemma⸗ dem ſie in zahlreichen Fällen nur durch freiwilligen Tod zu entgehen wußten, da ſeine befriedigende Löſung nicht in der Macht des ein⸗ zelnen lag, das aber faſt immer zu ſeeliſchen Kämpſen führte deren erſchütternde Tragik den Reichsdeutſchen kaum jemals vall zum Bewußtſein gelanate. Thegter und Muſtk 4e% Die Stultgurter Araufführung des van Gogh-Dramas„Bun⸗ cent“ von Hermann Kaſack fand in einer gutgeleiteten Dar⸗ ſtellung(Regie Dr. Wolfgang Hoffmann⸗Harniſch zum Schluß ſehr ſtarken Beifall. Mit den Darſtellern wurden det Dichter und der Spielleiter vielmals gerufen. Die ſchöne nur ein wenig wortreiche Dichtung behandelt die Tragödie der Freundſchaft zwiſchen nan Gogh und Paul Gauguin. Van(ogh vergehl i dei 80—100000 Mk. Kinzahlung 4. Seite. Nr. 161 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag- Aus gabe) Freitag, den 4. April 192 Gerichtszeitung 9( Straftammer Freiburg. Im Dezember 1921 ging dem Ober⸗ emtsrichter Mayer in Breiſach ein Schreiben zu, dem ein 10 000 Markſchein und ein Gedicht beilag, in dem der Oberamtsrichter in ſenthnentalen Verſen gebeten wurde, die Strafverbüßung des wegen Betrugs zu 6 Monaten Gefängnis verurteilten Baumeiſters Auguſt Wittmer, eines gebürtigen Württembergers, auszuſetzen. Das Schreiben kam aus Mainburg in Bayern, dem Wohnſitze des vom Schöffengericht Breiſach verurteilten W. Obwohl der Brief keine Unterſchrift trug, wurde angenommen, daß die Verſe und die 10 000 Mark nur von Wittmer ſelbſt herrührten. Auf erhobene Anklage wegen Beſtechung beſtritt er, Verfaſſer und Abſender dieſes Brieſes zu ſein. Um ihn zu entlaſten, trat ſeine Geliebte, die in Ingolſtadt lebende Marie Schrenk Witwe mit der Behauptung hervor, ſie habe den Brief ohne Wiſſen und Willen des W. abge⸗ ſchickt. Die hieſige Strafkammer kam zu der Anſchauung, daß der Brief ein gemeinſames Werk der Beiden ſei und verurteilte ſie zu je einer Geldſtrafe von 100 Mark.— Mit einem gewiſſen Konrad Witt a i S. 5 ü i 2 f 7 4 2 2 2 war der Gärtner Paul Thill aus Saarbrücken im Januar 1922 in Hochwaſſerkataſtrophen aus allen Teilen Polens mehren ſich. Eigen⸗ das Anweſen des Landwirts Boſch in Ringsheim bei Ettenheim eingeſchlichen, wo die zwei Burſchen die Eheleute Voſch durch Drohungen und Mißhandlungen zur Herausgabe von 1100—1400 zwangen. Witt, der ſich in Frankfurt a. M. der Polizei freiwillig geſtellt hatte, wurde im Frühjſahr 1922 vom Schwurgericht Freiburg zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Thill, den man erſt viel ſpäter verhaften konnte, erhielt mit Rückſicht auf ſeine geiftige Minderwertig⸗ keit eine geringere Strafe Er wurde von der Strafkammer mit zwei Jahren Gefängnis bedacht. : Amksgericht Mainz. Der 28jährige Kaufmann Arthur Michaelis in Ludwigshafen hatte im Mai v. Is. in einer hie⸗ ſigen Erwerbsloſenverſammlung in einem Referate ausgeführt, daß man die Bourgeois und die Spitzel an die Laternen und den Gal⸗ gen aufhüngen müſſe. Er iſt deshalb wegen Aufreizung zum Klaſſenhaß angeklagt. Der Amtsanwalt war der Auffaſſung, daß rmeeeee der Tatbeſtand des§ 130 des Strafgeſetzes reſtlos erfüllt ſei. Er habe das Proletariat zu gewaltiſamen Aufſtänden aufhetzen wollen. Er beantragte drei Monate Gefängnis. Der Angeklagle, der ſich als Kommuniſt bekannte, erklärte, daß ſeine Weltanſchauung eine andere ſei als die des Gerichtes. In der deutſchen demokratiſchen Republik ſtehe es jedem frei, ſich zu äußern, wie er wolle. Die Nepublik werde ja auch von der Rechten bekämpft. Hinter der heu⸗ tigen Republik ſtehe das Kapital. Der Angeklagte wurde zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, zehn Tage Unterſuchungshoft wurden ihm auf die Strafe angerechnet. Neues aus aller Welt Eine große„Feuerbeſtaktung“ hat im Gekrätzofen der Firma Kollmar u. Jourdon in Pforzheim ſtattgefunden. Es handelte ſich dabei um die Vernichtung des Handelskammer⸗ und Induſtrie⸗ geldes von Pforzheim, daß ſeine Schuldigkeit getan hat und nun den Flammen übergeben wurde. Das Papiergeld füllte ein ganzes Auto. — Die Hochwaſſerkataſtrophe in Polen. Die Meldungen über Uimlicherweiſe ſcheint mehr Unheil durch die kleinen Nebenflüſſe der Weichſel, die zu großen Strömen angeſchwollen ſind. angerichtet worden zu ſein, als durch die Weichſel ſelbſt. So ſteht ein großer Teil der Induſtrieſtadt Zyrandow unter Waſſer. In der Vorſtadt Poſleſie haben die Bewohner in die oberſten Stock⸗ werke der Häuſer flüchten müſſen. Man rechnet auch mit Ver⸗ luſten an Menſchenleben.— Das Elektrizitäts⸗ werk in Premyſl ſteht unter Waſſer, ſodaß die Stadt ohne elektriſche Kraft iſt. Das Waſſer hat im Werk und den Kabel⸗ anlagen ungeheuren Schaden angerichtet.— Der Salinen⸗ u. Bade⸗ ort Ciechocinek iſt von dem Hochwaſſer der Weichſel unmit⸗ telbar bedroht. Das Waſſer ſteht jetzt ſchon in gleicher Höhe mit dem Schutzwall, wenn auch nur noch eine geringe Steigerung eintritt, ſo iſt der ganze Badeort verloren und die Salinen werden fortzuſchaffen.— Bei Jablonna iſt ein Eisſtau gebildet, man jetzt durch Beſchießung mit ſchwerer Artiller beizukommen verſucht. Aus einigen Vororten Warſchaus wird d Bebölkerung auf Kähnen gerettet. 20 Dörfer ſind vollſtänd unter Waſſer.— Das Pulvermagazin bei Sochaczew und da Schießbaumwollager ſind durch die Ueberſchwemmung vernichte Das Waſſer drang in die Lagerräume. Bei Wyſzogrod wurden zuw eiſerne Brückenpfeiler vom Eis fortgeriſſen. Vei Nowydwor ſiel man mit den Eismaſſen Hausdächer treiben, auf denen teilweiſe no Menſchen ſitzen, denen keine Hilfe gebracht werden kann.— Marymont ſtehen zwei Nobelſche Petroleumtanks unter Waſſer. — Waſterſtandsbeobachtunnen im Monat April Rhein⸗Pegel 23. e 4. Nedkar-· Begelf 28 28.*— 3 45 65.87 9.62 5.36 3 3. 23 9⁵ 7 1 .34.3 Maxau.28 5 Mannheim 352 Kaub.52 4 Schuſlerinſel 1.60 Kehl Mannheim 17 8 Heilbronn, 8 85 94 üln 7².12 3. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik A Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Wil Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht 1. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl— ertränkt. Eiſenbahnwagen ſtehen bereit, um das wertvollſte Material FAlnimax-Apparate, Minimax-Apparate, Minimax-Apparaie, Minimax-Apparate, NAimimax-hRpRarate, Minienex-Apparate, eind in Wer auf sicheren Feuerschutz Wert legt, soll die Anschaffung nicht vom Preis abhängig machen. In jeglichem Betrieb ist eine alljährliche Abhaltung einer Instruktions-Vorführung vor dem ganzen Personal odler der eingeteilten„Löschmannschaft“ nur zu empfehlen, wozu sich unsere Flauptvertreter oder Bezirks-. Vertreter jederzeit gerne zur Verfügung stellen. 5 Nur dann ist ein sicherer Feulerschu z gewüährleistet, wenn die Minimax-Apparate in feuertecknischer Hinsicht richtig angebracht ungl statieniert sind Es ist nicht gleichgültig, Minimax-Apparate wahllos aufzuhängen oder die Zahl der Apparate zu beschränken, sondern wichiig ist, dass den Gebäuden und GSefahren entsprechend genügend Appatate vorhanden sind, Arbeiter und Angestellte oder sonstige Anwohner stets wissen, wo Sieh die Apparate befinden und wie mit diesen Apparaten das Feuer anzugreifen ist.— Der Gebrauch und Handhabung der Minimax-Apparate ist sehr einfach und dennoch soll jedermann von der Einfachheit, auch im Nachfüllen, unterrichtet sein. Nur unter den angeführten Voraussetzungen ist der Feuerschutz garantiert. 5 8 75 Neueste Brandmeldungen üher die Wirkung der Appareie. Architekt Gustar Weber vorm. Otio Dieterle& Cie. Baugeschäft, Sägewerk. Holzhandlung Baden-Baden. Abschrift. 5 Am Donnersſag den 19. ds. abends etwa 9 Uht biach in meinem Sägewerk an der Wand zwischen dem Maschinenhaus und dem Sägespäneimm, Feuer aus, das durch den trockenen Sägemchlstaub rasch um sich griſt und zum Großfeueralarm fülnte. Glücklicherweise war mein Betriebsleiter mit einigen meiner Leute sofort zu Stelle und machte mn den Minimax—Apparaten den ersten Angtift, der zu dem erheulichen Erfoig führte, daß das Feuer niedeigehalten wurde und nach Eintreften der Feuerwehr sofort gelöscht werden konnte. Diese Arbeit konnte mit 16 ihrer ausge- zeichneten Apparate geieistet werden. Die im Juni 1923 von ihnen bezogenen 10 Apparate waren von mitr leider unvorsichligerweise noch nicht betriebsſertig gemacht, sonst wäre der Brand nach meiner Ansicht vollständig ohne Wasser gelöscht worden Alle Apparate ohne frestsichere Füllung waren trotz der enormen Kälte betriebsfäuhig und wirkten ausgezeichinet. leh kann threm Erzeugnis nur uneingeschränktes Lob aus. sprechen. Ohne diese Apparate währe wohl mein ganzes Weik ein Raub der Flammen geworden. Gegenüber der Wasserlöschung mitelst Hydranten, habe ich den Eindruck gewonnen, daß die Minimax- Alöschung bevorzugt werden muß Voraussetzung hierfür ist nur die riehtige Stationierung und Einschulung des Personals mit der an sich Baden-Baden, 25 Febr. 1024 An die Minimax. G. für Süddeutschlond Stuttgart. sind hoher Gewinn und beste Kapitalsanlage, denn Minimax-Apparate schützen Gut und Eigentum vor dem Ruin und retten Menschenleben bei Feuersgefahr. unbegrenzte Haltbarkeit sofort löschbereit unabhängig von Wassermangel von jedermann zu handhaben(auch einarmige) besitzen kein Mechanismus, von dessen Tätigkeit man ab- hängig ist. 5 eimfachen Handhabung der Appau ate. In allen Angelegenheſten wende man sion en unseren Raugtverireter Herrn J. A, NMeumater, Karlsruhe, Büro Marlenstrase 36, Fernruf 3956. Gehört zu jeder Mäsche uerschutz ützpunkte Wirkung und Handhabung unübertroffen. leh versuche Sie um möglichst umgehende Zusendung von 16 Stück Etsatzlüllungen und zwar je 8 Stück Iype B und C: ferner 3 Stück Ersatzfüllungen für Type G(Kälteappalate). hochachtungsvol gez. Gustav Weber, vormals Oito Dietetle& Co. Abscheift, Einheits- Büromöbel-Werke, Wolfach, Aktiengesellschaſt. Wolfach, den 1. März 1924. Firma Minimax--G. für Süddeutschiand, in Stuitgait, Hauptvertretung J. A Neumaier, Karlsruhe i.., Marienstr 86. Wir hatten heute einen größ Brand u bezeugen ihnen hiermi gerne, daß gich die Minimax-Apparate in dei Wükung bewährt naben Der Brand hatte sich sehr schnell ausgedehnt und zwar zu einem Großfeuer. Bei Eingreifen von 15 Minimax-Apparaten wurde der Brand auf seinen Herd beschränkt, sodah die herbeigerufene Feuerwehr nur noch die gliimmenden Reste zu löschen brauchte Bei der Löchung des Brandes wurden 4 Radikal-Apparate in Gebrauch genommen, dieselben sich aber in der Wirkung nicht be⸗ wührt, weil sie vollkommen versagt haben. 85 Wir bestätigen ihnen wiederholt, daß wir mit Ihren Apparalen und deren Wukung nur unser bestes Lob aussprechen können, be tonen aber dabei, daß die Radikal-Apparate mit den Minimax Appa- raten, was Wirkung anbelangt, in keiner Weise zu vergleichen sind. Wir empfehlen jedermann, wer noch keinen Apparat besitzt, dieselben sich anzuschaffen, da wit die Reitung unseres Betrie bes nur den„Minimax-Apparaten“ zu veidanken haben. hochachtungsvoll 1 gez Unterschfift und Stempel. NIINIRIAX-.-., FUR SUDDEUTSCHTLAND, STUTTGART. Ein seriöser Blatzvertreter mit Wohnsitz Mannheim sofort gesucht. Marschgut a. Elbe 300 Morgen beſter Marſchboden u. 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NI 2501—20625 u 7251—7300 Die Jungfrau von Orleans 42 Eine romantische Tragödie von Schilſe, „Spielleitung: Eügen Belber Bühnenbilder von Heinz Greie mfang 7½ Uni. Ende gegen 11 Ohr. Farl der Siebente FRobert Vogel Rönigin Isabean Lene Blankenfeld 25 Else von Hagen iupp von Burgund Hans Godeck Oraf Bunois Rudolf Wiltgen Hire Hons Herb Micheis Du Chateſ losef Renkert Erabischiof von Reims„ K. Neumann-Hoditz ienn Anton Gaugl Nagul GSeorg Köhler Wilnelm Kolmar Fione 1 Richard Eggarter Astolk„„Ado von Achenbach Montgomery Kurt Reiß Ratskterr von Grleans Ein engltscher Herold Thibauf'Are Karl Zöller Hugo Voisin GSZeorg Köhler ohanna Hledwig Liillie 8 vom Stsdttheater in Heidelberg à. G. Raimonegn Leurt Reiss Fritz Linn j Mis- ngatadente Narnbem k. J M. d. D. A 8 Seitung Professor Arnold Schansehgelter Mag. 6. April 1924, nachm. 2 30 Uhr im Nibelungensaal des Rosengartens aehe„Jcnannes-Passion“ Bach: Mit Wirkende: Chor der Volks⸗Singakademie Das verstärkte Nationaltheater- Sonst Orchester. en: Anny Gantzhorn, Sopran; Julie Klimmerboom. Alt; Kammer⸗ sänger Wuh Fenten, Baß; Wal ther Strecktuss, Baß; Alfred Wilde, Tenor(Evang. am 6. 4,); Kammei- süng Karl Erb, Tenor(Evang am 8..); Kirchenmusikdirektoràrno Kerte Landmann, Orgel 2854 envorverkauf: Konzeiikasse Heckel, Mannh Bilhaus, Parteibuchhandung S 2, 1, an der eskasse Sonntag vorm. ab 11 Uhr das botl. auends f Unr Micerhonng. eg naMuns-AMERKATAE Prinzessin Eboli Prinzessin Elisabeth von Valois Don Philipp, Infant von Spanien Marquis Posa 5„„ — 5 0* Auszügte aus den Berliner Zellungen: B. Z. am Mittag(27. 2. 24): heraus filmiſches Geſchehen von gleich aber auch gedrängter gelungen. Schiller ihm vorgedichtet hatte, Schiller nicht kannte. willen daſtände als ein Bildliches Mitſpieler iſt. herausholt! Amerikanern, unerreicht da. Berliner Börſen⸗Courier(27. 2. 24): r bER HapAECC DVon NANMBURG Nach Nüs/ VvOoRR auf dem 22000 T. großen Uebersee· Dampfer„Albert Ballin“ —. —— Sonntag, G. April, il Uhr vorm. im 835 Sonox-TRafEg 13 Kartenvotveikauf zu Mk..20,.65 und.10 uscht Steuer während der Geschäftszeit im Reisebüro der Hapag. E I, 19 am Faradeplatz und im Union-Theater. bDer Reinertrag wird den Hamburger Wohl. 9 fahirtseinrichitungen zugefuhrt. — e 21 ee 0 du eröffnet! hi, eu renoviert! festaurant, Zur Mohnblume“ ingſtr 27 Freitag Lortzingſtr. 27 groſles Schlachtfast 5 Samstag und Sonntag Ronzert. ad öfli — bhöflichſt ein Robert Halbt u. Frau Gold-, Sülperwaren und Unren uir Kommunlons-u. benienales.GSSCHGnKeE Weerialtt: G0ld. Trauringe zabaistvilg Jul. Federgrün, öolüschmtet u. unele 25⁵,3 kig. Mertstatte.Schmucksaahen O 5,3 Selegenheit! Neues kompl. Esszimmer ſchn Standuhr im Schippentelſtil, hochelegant, in Aubder eichen mit eingelegten Intarſien, v. Kunſt⸗ s hergeſtellt, heutig. 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Rheinau und Sandhofen auf dortigen Gemeindeſekretariaten und für den Waldbof auf der Polizeiwache des Wüs epiels zu Jedermanns Einſicht auf, woſelbſt Weer end dieſer Zeit Einſprüche auf Berichtigung atan Ii Hg vormittags von—12 Uhr und nachmittags Was Richard Oswald bereits in„Lucrecia Borgia“ an⸗ geſtrebt hatte: aus einer romantiſch⸗warmen Grundſtimmung höchſtem bewegungsbildlichen Reiz zu ſchaffen, das iſt ihm hier ſtärker, virtuoſer, reicher, zu⸗ Es kam ihm zugute, daß es war aber richtig, daß er Denn er nutzt ihn nicht als dramatiſches Vorbild, ſondern wie sinen Hiſtoriker oder Chroniſten ... Das Weſentliche aber dieſes Films läßt ſich weder be⸗ richten, noch auf knapp bemeſſenem Raum nach Verdienſt ſchil⸗ dern. Es beſteht in einer Bilderdichtung von nie geſehener Pracht. Nichts, das nur gegenſtändlich wäre, das nur um der Handlung In jedem Augenblick reichſter Bildinhalt von ſtärkſter Wirkung und mannigfaltigſter perſönlicher Erfindung, vermittelt durch eine köſtliche, rembrandtiſch arbeitende Kunſt der Photographie und durch unerhört großartige Behandlung des Koſtüms(Werndorff), das nie toter Gegenſtand, ſondern immer Es handelt ſich jedoch nicht um ſchöne Bilder allein, es han⸗ delt ſich um bilddramatiſches' Geſchehen. urſprünglich naive Komödiantengenie Oswalds mit äußerſtem Raffinement aus den einzelnen Szenen an filmiſcher Wirkung Das alles iſt in dieſer Intenſität und glanzvollen warmen Durchführung ganz neu und ſteht, auch gegenüber den 5 Dr. Roland Schacht. Erſtaunlich, was das Wenn Richard Os wald noch einmal beweiſen wollte. daß er der Regiſſeur für moderne Affären iſt, der Regiſſeur für Kur⸗ Der Abend(29. 2. 24): ſos fortreißt. —2* Der Deutſche(1. 3. 24): übertroffen Grosses Orohester. Ein Drama von Liebe und Eifersucht.— Regie: Riebhard Oswald Die Hauptrollen verteilen sich auf: Don Carlos, Infant von Spanien Conrad Weielt Aud Egede Nissen Dagny Servaes Eugen Klöpfer Wilhelm Dieterle fürſtendamm⸗ und Apachenvorfälle für Geſellſchaftskomödien und Hintertreppengeſchichten(im guten, Sinne), ſo konnte er das nicht vollendeter tun als mit ſeinem Film„Carlos und Eliſabeth“. im .. Der Film iſt ſtreckenweiſe faszinierend durch den Elan eines Komödiantentemperaments, deſſen Beſeſſenheit, widerſtands Gegenüber einer ſolchen Vitalität 15 kritiſchſte Zuſchauer glatt kapitulieren Neue Berliner Zeitung(12 Uhr)(27. 2. 24): ... Aus dieſer klaren Erkenntnis heraus hat Richard Oswald, der Regiſſeur des Films„Carlos und Eliſabeth“, die vielen dramatiſch äußerſt wirkungsvollen Stützpunkte des Schiller⸗ ſchen Dramgs zu einer in ſich geſchloſſenen Händlung zuſammen⸗ geſchweißt, ſie in die unbeſchreiblich ſchöne Pracht der ſpaniſchen Hofetikette des 16. Jahrhunderts getaucht, handelnden Perſonen abgerundet und ſcharf herauskriſtalliſtert und auf dieſe Art einen Film geſchaffen, der in gewaltigen Di⸗ menſionen Szenen von dramatiſcher Kraft und Bilder voll ein⸗ drucksvoller Schönheit auf der Leinwand feſthält Dr. Kurt Mühſam „Dieſer Film iſt— was die Schönheit der Bilder au⸗ belaugt— nicht nur der ſchönſte Film, den man bisher je in Deutſchland ſah, ſondern darin zweifellos auch in der Welt un⸗ dies alles iſt von keinem Amerikaner erreicht worden vorverkaut ſelen Mogen von fl—42/ br an der Theaterkasge, gowie: Liganerhaus Valler, P, 14, lofterie Summer, 0 7, Sümtliche Vergünstigungen aufgehoben. Anfang 4, 8, 8 Uhr. ſpaunend filmiſchen Herbert Ihering, die Charaktere der uß auch der Ma, Hl. Heute 065 N Wnn Gute Weine und Bier, vorzüglicher Mittag- u. Abendtiſch. Freundliches Nebenzimmer noch einige Tage frei. Neu eröffinet! Haus Leger. Tur Nonfirmalionf— Nommunfon! Empfehle bestens melne 5078 ff. 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Die Hinterlegung bann auch bei einem deutſchen Notar erfol⸗ gen. In dieſem Falle niuß aber die Beſcheini⸗ gung des Notars über dia bis zur Beendigung der Generalverſammlung erfolgte Hinterlegung Werkan am zweiten erktage vor dem Tag der Generalverſammlung innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden bei dem Vorſtand eingereicht wer⸗ den und bis zur Beendi⸗ gung der General⸗ verſammlung hinterlegt bleiben. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht, Rech⸗ fungsbericht. 2. Genehmigung der Bilanz. des Vor⸗ ftandes und des Auf⸗ ſichtsrates. ttung an den Auffichtsvat 5, Waßlen zum Auf⸗ tsrat 5 nbei m. den 18. März 1924. Der Vorſtand. 4 55 Irauerel— Cegellschaft am dritten Werktage vor Tage der General⸗ verſammlung, bei der Geſellſchaft ſelbſt, oder bei der Süddeutſchen nungsvorlage u. Prü⸗ Zu verlaufen in Mannheim, Hefdels berg und Darmſtadt Averze illen, Wobz⸗ Ad Leschältsbäuser Aud Bauplätte Aultions⸗ u. Immobil.⸗ G. m. b. H. 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Leider haben ſich die zuſtändigen Stellen bisher nicht entſchließen können. dieſe ſedenfalls in allen Konſeauenzen kaum durchdachte, dem modernen Rechtsempfinden zuwiderlaufende Ver⸗ ordnuna aufzuheben, die dem Beklaaten geſtattet. in eigener Sache 5 entſcheiden. Auch der Gedanke etwa an Beamten zu ſparen, dürfte urch dieſen Zuſtändiakeitswechſel kaum erreicht werden, ganz zu chweigen von der durchaus notwendigen Vereinfachuna unſerer Ver⸗ valkung. denn immer wieder iſt ſa auf die Belaſtung der Landes⸗ manzämter hingewieſen worden, ſodaß eher mit einer Vermehrung eamten gerechnet werden kann. In den an uns gelangenden Zuſchriften wird jedenfalls bittere — über den völligen Stillſtand der Erledigung ſchwebender Be⸗ verden geführt. In einem Fall iſt die Verfallerklärung im Juni Miigen Jabres erfolat. Dem Reichswirtſchaftsrat waren aber bis einm März dieſes Jahres von der Hauptfahndungsſtelle noch nicht r die Akten zugegangen. In einem anderen Falle hatte die f ptfahndunasſtelle die Verfallerklärung. weil als zu Unrecht er⸗ e aufgehoben und die Herausgabe der beſchlaanahmten Waren Wgett allerdinas gegen Zahluna eines Betrages an die Verwer⸗ 85.—. der Reichsfinanzverwaltung für Unkoſtenerſtattung.“ Auf 24 Zonesbe züaliche Beſchwerde beim Reichsfinanzminiſterium vom d. J. und eine Erinnerung iſt genau nach zwei Monaten noch eſcheid eraangen. daß»die Ermittlungen in der Angelegenheit zch nicht abgeſchloſſen ſind“ obwohl der Sachverhalt klar liegt und einwandfrei zuaunſten.: atereſſenten feſtgeſtellt iſt. baneite Mitte November vorigen Jahres hat nun der Reichs⸗ die—— des Deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandels den Antraa ageſtellt, zulzfatfahndunasſtelle mit allem Drum und Dran au f⸗ den. alle Bagarellſachen niederzuſchlagen und r etroffenen Firmen die beſchlaanahmten oder die für verfallen gärten Waren unverzüalich zurückzugeben, ſofern es ſich um einen offenſichtlichen Betrug gehandelt hat, den zu verfol⸗ gi Sache der ordentlichen Gerichte ſein möge. Statt deſſen hat die gande runa in jener Verordnung weiter beſtimmt, daß die noch lau⸗ 1 u Beſchwerden gegen die Verfallerklärung bereits verwerteter ehr zünde als„erledigt“ anzuſehen ſind, ſofern deren Erlös nicht 85 als der ganz willkürlich feſtaeſetzte Betraa von 5 Billionen beträat und damit mit einem Federſtrich viele Tauſend ihrer — chädiguna für verluſtig erklärt die ibnen. wie die 55 gezeiat bat. bei einem rechtmäßigen Verfahren vor dem 8 er dirtſchaftsgericht ſicherlich zugeſprochen worden wäre. Wenn von den eaieruna wirklich Ernſt iſt mit den ſo oft gehörten Worten n r Förderung unſeres Exportes und der Beſei⸗ na von Hemmungen ſo ſollte ſie unſerem Antrag fol⸗ und ſchleuniaſt die Verordnuna in dieſen beiden Punkten auf⸗ aung d Damit würde aleichzeitig den Klagen über eine Benachteili⸗ es legitimen Handels durch Preisunterbietungen ſeitens der werben nnasſtelle der Reichsfinanzverwaltung ein Ende gemacht Mannheimer Maimarkt ma 32., 5. und 6. Mai wird wieder der weithin bekannte Mai⸗ tereſſe iN ſtädt. Viehhof Mannheim abgehalten. Das Hauptin⸗ gute Veſchi, ſich wieder dem Pferdemarkt zuwenden. Es ſteht eine zeigt ſchickung zu erwarten. Die letzten Jahre haben zur Genüge daß der Handel wieder ganz auf der Höhe und in der Lage ffen. Wagen⸗ und Arbeitspferde für jede Gebrauchsart zu be⸗ — Gelegenheit zum Einkauf geboten, da wie in früheren Jahren r eine große Anzahl an ſchweren und leichten Pferden zugeführt — Von der Abhaltung eines Zuchtviehmarktes muß in ieſem Jahre aus ſeuchenpolizeilichen Gründen wieder abgeſehen werden. Dagegen darf eine hervorragende Beſchickung des Marktes mit Maſtpieh aller Art erwartet werden. Am Sonntag findet die Prämie rung der beſten Pferde und des Maſtviehs ſtatt. An Heldpreiſen ſind zur Verfügung geſtellt 2090 Mark für Pferde, 2055 ark für Maſtvieh, außerdem für Pferde 5 und für Maſtvieh 7 diertvolle Ehrenpreiſe. Die prämiierten Tiere werden am Maimarkt⸗ enstag im Ring vorgeführt. Der Hauptmarkt findet am Montag, Mai und Dienstag, 6. Mai ſtatt. ſah Eine ganz beſondere Belebung ſoll der Maimarkt dadurch er⸗ ahren, daß gleichzeitig eine Ausſtellung von Maſchinen ür die Landwirtſchaft und das Metzgereigewerbe mitverbunden iſt. je Mannheimer und auswärtige Induſtrie ſoll Gelegenheit haben, beſonders den Landwirten, die zum Maimarkt wie nirgends ſonſt zuſammenſtrömen, die neueſten und rationellſten landwirtſchaftlichen f5 aſchinen zu zeigen und anzubieten. Von dem Beſuch einer derar⸗ gen Veranſtaltung wird jeder Intereſſent nur Nutzen haben. andesfinanzamt über die Rechtmäßigkeit der von der Kauptfahndunasſtelle der Reichszollverwaltung ausgeſprochene Ver⸗ Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft iſt ſonach wieder die Maungeimer General⸗Anzeiger(mittag-Aasgabe) Der Eiſenbahnerſtreik Die Streiklage iſt unverändert. Der Perfonen⸗ und Güterzugs⸗ bverkehr wickelt ſich ohne jede Störung ab. Von den Streikenden wird teilweiſe immer noch verſucht, die Arbeitswilligen und Beamten vom Zugang zum Dienſt abzuhalten. An einigen Orten gingen Streikende ſogar gegen Arbeitswillige und Beamte(ätlich vor. Nach einer Meldung aus Berlin iſt bei den Lohnver hand⸗ lungen inzwiſchen eine grundfätzliche Efnigung erzielt worden. Sefahren der elektriſchen Leitungen Vor kurzem wurde ein ſchwerer Unglücksfall gemeldet, der ſich bei Berlin bei Malerarbeiten an Maſten der elektriſchen Ueßber⸗ landleitung ereignet hatte und der ein Todesopfer forderte. Das Berliner Polizeipräſidium gibt deshalb folgende ſehr beachtens⸗ werte Hinweiſe, die zur Vermeidung ähnlicher Ungkücksfälle dienen können: Nicht nur die ee der durch rote Blitzpfeile und durch Warnungsſchilder der Maſten gekennzeichneten Leitung iſt lebens⸗ gefährlich, ſondern auch nicht gekennzeichnete Leitungein können unter Umſtänden, die der Laie nicht beurteilen kann, Ge⸗ fahren bringen. Bei allen Arbeiten in der Nähe der elektriſchen Leitungen, z. B. beim Fällen von Bäumen, beim Auſſtellen von Gerüſten für Bauten und Brunnenbohrungen, beim Aufrichten von Leitern zum Obſtpflücken ſowie zum Feuerlöſchen u. dgl. iſt die Be⸗ rührung der Leitungen, der Iſolatoren ſowie der an Holzmaſten angebrachten Eiſenteile und Ankerdrähte zu vermei⸗ den. Müſſen Arbeiten in ſolcher Nähe von elektriſchen Leitungen vorgenommen werden, daß eine Berührung vorkommen könnte, ſo iſt die nächſte Betriebsſtelle der Ueberlandzentrate vor Beginn der Arbeiten davon zu verſtändigen. Bei Bränden iſt die nächſte BetriebHsſtelle ſofort zu benachrichtigen; Hochſpannungsleitungen dürfen nicht angeſpritzt werden. Transformatorenhäuschen dürfen durch Unbefugte nicht betreten, Leitern an ſie nicht angelegt werden. In der Nähe elektriſcher Leitungen Drachen ſteigen laſſen, iſt gefährlich, ebenſo das Erklettern von Leitungsmaſten. Gexiſſene, von den Maſten herabhängende oder im Erdboden liegende Lei⸗ tungen zu berühren, iſt gefährlich. Vorübergehende ſind in ſolchen Fällen zu warnen. Die nächſte Betriebsſtelle der Ueberlandzentrale (des Elektrizitätswerkes) iſt auf ſchnellſtem Wege, womöglich tele⸗ phoniſch oder telegraphiſch zu benachrichtigen. Einen Verunglückten, der noch mit der Leitung verbunden iſt, anzufaſſen, iſt lebensge⸗ fährlich; nur durch ſachgemäßes Eingreifen kann ihm geholfen werden. Bei der Hilfeleiſtung iſt zu beachten: Die Leitung iſt ſtromlos zu machen oder der Verunglückte von ihr zu tren⸗ nen. Er darf dabei nicht an nackten Körperteilen angefaßt werden. Der Helfer muß ſeine Hände mit einem trockenen Tuch um⸗ wickeln, z.., in die Aermel der ausgezogenen Jacke ſtecken, und ſich, wenn möglich ein trockenes Brett unterlegen. Bei Bewußtloſen iſt ſo ſchnell als möglich künſtliche Atmung an⸗ zuwenden und bis zu vier Stunden fortzuſetzen, wenn nicht in⸗ * gteine Haftung der Poſt für falſche Auskunft am Schalter. Für eine falſche Auskunft am Schalter haftet die Poft nicht. Das Reichs⸗ poſtminiſterium teilt jetzt zwei Urteile des Landgerichts Berlin 1 in dieſem Sinne ſeinem Bereich mit. Von einem Telearamm nach New⸗ vork wurde drei Tage ſpäter vom Poſtamt mitgeteilt. es ſei unbeſtell⸗ bar. Das Telegramm wurde darauf mit einem kleinen Juſatz in der Aufſchrift nochmals aufgegeben. Weitere vier Tage ſpäter kdam die Nachricht, daß das erſte Telearamm inzwiſchen beſtellt worden war. Eine Klage auf Erſtattung der Gebühren für das zweite Telegramm wurde abagewieſen. ein Ueberſeefunkentelearamm mit bezahlter Antwort zur halben Ge⸗ bühr aufgegeben hatte. Aus Verſehen berechnete der Annahme⸗ beamte auch die Antwortgebühr nur zur Hälfte. Der Fehlbetrag wurde ſpäter nachgefordert und unter Vorbehalt bezahlt. die Rückzahlung aber vom Gericht zurückge wieſen. 5 Poſtanweiſungen nach Schweden und England. Von jetzt ab werden zu den früheren Bedingungen Poſtanweiſungen(Meiſtbetrag 800 Kronen nach Schweden, ſowie Gebührenzettel zu Wertkäſtchen und Paketen nach Schweden wieder zugelaſſen. Auch ſind die Nach⸗ nahmen auf Poſtpaketen und Poſtfrachtſtücken nach Schweden wieder in Mark anzugeben. Der Meiſtbetrag iſt 800 Billionen Papiermark. Ebenſo ſind ſetzt gewöhnliche und telegraphiſche Poſtanweiſungen nach Großbritannien und Freiſtaat Irland, ſowie gewöhnliche Poſt⸗ anweiſungen nach den britiſchen Kolonien und den britiſchen t⸗ anſtalten in fremden Ländern unter den früheren Bedingungen wie⸗ der zugelaſſen. * Einführung von Oiegewagen 3. Klaſſe im Verkehr mit Berlin. Nachdem Liegewagen 3. Klaſſe ſeit längerer Zeit zwiſchen Berlin und Stultgart, München, Köln uſw. verkehren, iſt nunmehr deren Ein⸗ führung mit Beginn des Sommerfahrplanes am 1. Juni auch für den Verkehr über Frankfurt nach Verlin beabſichtigt. Die Liegewagen 3. Klaſſe werden vorausſichtlich dem neueingeführten Schnellzug D 45, Frankfurt ab.53 abends(Karlsruhe ab.02, Mannheim ab.00 Uhr abends) Berlin⸗Friedrichſtraße an.38 vorm beigeſtellt werden. Gegenüber dem Fahrpreis 2. Klaſſe Karlsruhe⸗Berlin ein⸗ ſchlieklich Schlafwagen 2. Klaſſe mit zuſammen 62.20 Mk. bedeutet der Geſamtfahrpreis 3. Klaſſe einſchl. Liegewagen 3. Klaſſe mit 38.30 Mark eine nicht unerhebliche Verbilligung. 3 * Die Verdrängtenfürſorge für die 7 955 15 Zeit in R 5, Altes Krankenhaus, iſt bis auf weiteres geſchloſſen. Der derzeitige Vorſtand, Herr Scheuermann, ſiedelt nach München zu ſe (vom 6. Monat der Schwangerſchaft ab) können in zwiſchen der Arzt aus ſicheren Anzeichen den Tod feftgeſtellt hat. Ebenſo eraina es einem zweiten Kläger, der für Die laufenden Arbeiten werden von dem ſtelle tenden Vorſtand, Herrn Angſtenberger im Rathaus, Zimmer Nr. 2, weilergeffihrt. Die Eröffnung der neuen Fürſorgeſtelle vom Roten Kreuz wird rechtzeitig bekanntgegeben. * Ausgabe von Lebensmitieln für werdende und ftillen ler. Wie das Städt. Nachrichtenamt mittellt, kann aus Mitte amerikaniſchen Kinderſpeiſung vom Städt. Jugendamt an bed werdende und ſtillende Mütter Zuſatznahrung in Form von L mittelpaketen bewilligt werden. Anmeldungen werdender Familie über. e lende Müt⸗ n der kungsſtellen und in der Familienfürforge R 5, 3. Stock (bormittags 10—12 Uhr) erfolgen. Wochenmarktverlegung. Laut Mitteilung des Stä richtenamtes findet von heute Freitag ab der Neckarn der auf dem Platz an der Alphornſtraße ſtatt. Warum die Zigarren teurer werden. Bei den Fabriken der Zigarren⸗ und Rauchtabak⸗Induſtrie zeigt ſich in den letzten Wochen eine Aufwärtsbewegung der unverſteuerten Fabrikpreiſe. Wie dem „Allgemeinen Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Anzeiger“ von fachkun⸗ diger Seite mitgeteilt wird, iſt die Preiserhöhung eine Folge der ungewöhnlich lebhaften Nachfrage, die im letzten Monat auf dem holländiſchen Rohtabakmarkte eingetreten iſt. Es finden zurzeit in Holland die ſogenannten GEinſchreibungen am Tabak⸗ urarkit ſtatt. Das ſind Verkäufe von Rohtabaken, die nur einmal im Jahre exfolgen und auf denen ſich der Fabrikant bis zum näch ſten Jahre, d. h. bis zum Erſcheinen der nächſten Ernte, eindecken müß. Die Preiſe für Rohtabake niederländiſch-indiſchen Urſprungs ſind gegenüber dem Vorjahre etwa 100 bis 250 pCt. geſtiegen. Hin⸗ zu kommt, daß die vorjährige Ernte nicht beſonders gut geweſen iſt hinſichtlich der Qualität und des Umfanges. Deshalb beſteht in ällen Tabak konſumierenden Ländern ein lebhafter Kauſot darf Auch die deutſchen Rohtabake häben eine Preiserh weil die ausländiſchen ebeufalls geſtiegen ſind. 1 koſtet ungefähr das Vier⸗ bis Fünffache der Preiſe 9040. Kleinhandel ſind die Preiſe zunächſt noch nin caſti Preiserhöhungen der Fabrikanten wirken ſich erſt ua⸗ ten im Kleinhandel aus. Dieſer iſt beſtrebt, die vorha räte noch zu alten Preiſen, mindeſtens zu Ueberganggr ſetzen, um koſümerhaltend zu wirken. Es ſind jetzt noch i; handel beträchltiche Beſtände aus der Inflationszeit vorhanden es möglich machen, die jetzige Preisbaſis noch einige Zeit zu halten, doch wird man in kommender Zeit mit Preiserhöhungen rechnen müſſen. * Was iſt Golddoubls? Das Reichsgericht hat eine lebenswich⸗ tige Frage der Schmuckwareninduſlrie endgültig entſchieden und da⸗ durch einer immer mehr eingeriſſenen Unſicherheit ein Ende gemacht. Danach dürfen Erzeugniſſe des genannten Induſtriezweiges nur dann als„Doublé“ oder„Golddouble“ bezeichnet und geſtempelt werden, wenn das legierte Edelmetall(Gold) durch Aufwalzen ung Aufſchweißen auf eine Metaltunterlage(Kupfer, Meſſing, Tom⸗ bak uſw.) mit dieſer feſt verbunden iſt. Dagegen iſt es unzuläſſia und ſtellt einen ſtraſbaren unlauteren Wettbewerb dar, als Doublsé⸗ waren ſolche Erzeugniſſe zu pertreiben, deren äußerer Goldüberzug im Wege der Vergoldung oder Elektroplattierung das Halb⸗ oder e aufgebaut iſt. Schließlich ſtellt das Reichsgericht feſt, daß die Anwendung der Bezeichnung„Doublé auf vergoldete oder elektroplattierte Waren G521 die guten Sitten ver⸗ ſtoße. Damit hat der höchſte deutſche Gerichtshof in Uebereinſtim⸗ umg mit den Vorinſtanzen den Standpunkt der Handelskammer Pforzheim gebilligt, den dieſe ſchon in ihrem Rundſchreiben an die deutſchen Handelskammern vom 1. Dezember 1913 klar und deutlich ausgeſprochen hat. Der in der Schmuckwareninduſtrie ſich voll⸗ ziehende Geſundungsprozeß kann durch das reichsgerichtliche Urteil nur gefördert und beſchleunigt werden. . Schuhſohlen auf der Straße. Die Preſſe hat ſchon öfters bezüglich des Sparens im Kleinen guten Rat erteilt. Als ſolcher darf wohl auch das Folgende gelten: In der teuren Neuzeit iſt man darauf gekommen, die Lederſohlen und die Abſätze durch 2 1 8 8 — 8 Gummi zu ſchützen. Die Sache hat ſich bewährt. Gummi iſt aber auch—5 ſo teuer, daß es ſich verlohnt, halb abgebrauchte, abge⸗ fallene Stücke nochmals zu verwenden. Solche ſind ſehr oft auf der Straße zu finden. Manches Kind, das„auf deutſchem Boden geht', dürfte ſich darnach bücken, damit ihm ſeine Schuhſohlen und die Abſätze daheim faſt koſtenlos wieder hergerichtet werden könnten. Die gefundenen Gummiſtücke laſſen ſich mit der Schere leicht zu⸗ ſchneiden. Die ſchmalköpfigen Stiftchen ſchlage man vor dem Auf⸗ nageln erſt durch Lederſchnipfelchen: *Neuſchnee auf dem Köniaſtuhl. Wer in Heidelbera den König⸗ ſtuhl beſucht. wird feſtſtellen können. daß der neue Schneefall eine Decke von 1 em Stärke hinterlaſſen hat. Die Temperatur iſt auf 1 Grad C. unter Null geſunken. * Diebflahlschronik. In letzter Zeit wurden u. a Aus einem Hofe in der Kleinfeldſtraße ein zweiräderiger wagen mit Kaſten, grün geſtrichen. Am Hinterſchild iſt ein iſ und am Ausgerechnet Bananen verwendet man gegen Verdauungsbeſchwerden(Berſtopfung, Sod⸗ brennen, Fettleibigkeit, Galle, Hämorrhoiden). Warum denn nicht das viel billigere echte Bad Homburger Salz, hergeſtellt aus dem Waſſer des berühmten Eliſabethbrunnen. Wenn dasſelbe morgens nüchtern genommen wird, funktioniert der Organismus glänzend. Achte ſtets auf die Originafirma„Bad Homburger Heil⸗ quellen“ G. m. b. H. E. 33. leinen inneren Bränden und ſeiner leidenſchaftlichen Hingabe an ein Prieſtertum der Kunſt, in die er ſich vor der Welt rettet, folgt, Erlöſung, der Wahnſinn; Gauguin iſt Kunſt dekoratives Spiel, Spiel wie Leben, Frauen, Trinken. Er ſteht wurzelfeſt im Dies⸗ 5. Es iſt eine erſchütternde Fremdheit zwiſchen dieſen beiden und rgreifend iſt es mitzuerleben, wie die Enttäuſchung van Goghs' iefes bibliſcheinfältigen Menſchen, rettungslos über ihm zuſammen⸗ 5 8 88 Darüber vergißt man die in den erſten Akten dramatiſch nicht ſehr feſte Fügung. Steinböck als van Gogh und Biberti als Gauguin boten folgt. hs. Kunſt und Wiſenſchaſt t 8 Dritte Rheiniſche Literakur⸗ und Buchtooche. Die Vorberei⸗ ung der 3. Rheiniſchen Literatur⸗ und Buchwoche, die noch vor ingſten eröffnet und die etwa 6 Wochen dauern wird, iſt ſoweit kargeſchriten daß ſchon einiges über das Programm geſagt werden bann. Die Veranſtaltung wird ſich diesmal auf dem Gedanken auf⸗ auen:„Die rheiniſche Landſchaft in Literatur und di uſik“. Dieſes Motip wird eine Vortragswoche beherrſchen, für ſe bedeutende Rezitatoren herangezogen werden. Ferner ſind vor⸗ eſehen: Eine Kirchenmuſikwoche, ein Rheiniſches Muſik⸗ ſleſt mit Konzerten Profeſſor Abendroths, eine Opernfeſtwoche Mmit Schreker, eine Woche, die Männergeſangvereinen ge⸗ widmet iſt, und ein rheiniſches Heimaffeſt. Eine Ausſtellung Wird gleichfalls den Leitgedanken der Landſchaft zur Geltung bringen, eine beſondere Gruppe ſoll die Schönheit und Anziehungskraft der kheinſſchen Landſchaft im Vilde veranſchaulichen. Dieſer Gedanke lindet überall freundliche Aufnahme und zahlreiche Gemeinden haben In der Gruppe werden Gemälde, Aquarelle, Radierungen, künſtleriſche Photographien und dergleichen, Stadtpläne, Führer, künſtleriſch ausgeführte Werbedruckſachen, gute Plakate uſw. ausgeſtellt. e Wie der Saft in den Bäumen auſſteigt. Man hat ſich bis⸗ her vergebens bemüht, ausfindig zu machen, auf welche Weiſe das Aufſteigen des Saftes in den Pflanzen vor ſich geht. Eine Erklärung dafür dom phnſikaliſchen Standpunkt aus wird jetzt nach den For⸗ ſchungen von Profeſſor Stern in der„Umſchau“ gegeben. Die Zug⸗ kräfte ſpielen in der Natur eine große Rolle. Früher glaubte man, 5 die Pflonzenzellen ſelbſt die Flüſſigkeit in den Saftkanälchen gufwärts befördern. Dieſe Anſchauung iſt aber falſch, wie ſich durch as Eintauchen der Pflanzenzellen eines Eichenſtammes in Pikrin⸗ ure nachweiſen ließ. Die aer d u wurden dadurch abge⸗ Stet, die Auftaugung von Waſſer ſand aber trotzdem nach wie vor ktatt, ſo daß die Jellen nicht dabei beteiligt ſein können. Auch die daß der Saftaufſtieg durch Verdunſtung von Waſſer in den Blättern und durch den atmoſphäriſchen Druck auf die Wurzeln 2 — 5 vor ſich gehe, iſt mrichtig. Der höchſtens 10 Meter 155 heben. aftaufſtieg findet aber auch bei Pflanzen von 70 bis 100 Meter Höhe in ſehr ſchneller Weiſe ſtatt. Welche Kräfte dabei tätig ſind, läßt ſich durch phyſikaliſche Verſuche anſchaulich machen. Bei dieſem Verſuch werden mit Waſſer ge üllte Flaſchen, die noch ein wenig Luft enthalten, zugeſchmolzen und er⸗ wärmt; dann verſchwindet die Luftblaſe. un ſollte man meinen, dieſe würde beim Abkühlen wieder erſcheinen, aber das iſt nicht der Fall. Man hat die Differenz zwiſchen Außen⸗ und Innendruck ge⸗ meſſen und einen Unterſchied von 30 Atmoſphären feſtgeſtellt. Da⸗ raus ergibt ſich die intereſſante Tatſache, daß es Flüſſigteiten mit negativem Druck gibt. Nun liegt es nahe, auch Kräfte zuzuſchreiben und anzunehmen, daß ähnlich beim Saftſteigen der Pflanzen abſpielen. Dabei iſt auch der Ober⸗ Naden 1— Bedeutung, der verhindert, daß Luft durch die Poren der Saftkanälchen eingeſogen wird. Jedenfalls iſt es müöglich, 25 Reibung und ſonſtiger Wierſtende Flüſſigkeiten durch große Druckdi en in Bewegung zu ſetzen und damit ließe ſich das Rätſel ſer Woſtauſtee in den Winnen erhärst. 0 Apachenmode. Ein alter Berliner ſchreibt uns: In den Schaufenſtern der Modewarengeſchäfte ſieht man ſetzt grell dunte Seidentücher mit dem Namen„Apachen⸗Tücher“ als Neueſte⸗ für die Damenwelt ausliegen. Dieſes Grellbunte, entlehnt von dem berüchtigten Geſindel der Weltſtadt, iſt Mode geworden, um die zarteſten und zierlichſten Geſtalten zu ſchmücken. Aber— alles wiederholt ſich nur im Leben. Als Bonaparte 1805 nach der Schlacht bei Auſterlitz ſo viele Gefangene machte, daß er einen Teil derſelben als Feldarbeiter ſeinen franzöſiſchen Bauern überwies, waren unter den Gefangenen auch einige Kroaten⸗Regimenter. Die Kroaten, die übelberüchtigſten Regimenter der öſterreichiſchen Armee trugen, ge⸗ rade wie die Apachen, ebenfalls grellbunte Tücher loſe um den Hals geknotet. Dieſe Tracht fand auch bei den Franzoſen Beifall, wurde nachgeahmt und man nannte dieſe Tücher— Cravatten. Tracht und Namen, die ſich bis heute noch erhalten haben. Eiteratue ee * Deulſche Hausbühne. Zwölf dramatiſche Spiele für den Jahreskreis, hsg. von Dr. Kurt Buſſe. Koſtüm⸗ und Szenen⸗ bilder von Martin Claus. Verlaz Franz Schneider, Berlin, Leip⸗ zig. Wien, Bern.— Liebhaberbühne und Laienſpiel drängen ſtärker zur lebendigen Entfaltung. Unterhaltung ſoll ſich einfügen in das geſamte geiſtige Leben des Einzelnen oder einer in der Idee ge⸗ einten Gruppe. Religiöſes, Weltanſchauliches ſpielt vielſach herein. Dabei iſt das Beſtreben überall ſpürbar, wegzukommen von einer lächerlich unzulänglichen Art der Nachahmung des„Theaters“ und des Berufsſchauſpielers. Dem Stück und ſeinem Inhalt und dem Ethos der Spielfreudigen ſoll neuer, einmaliger, originaler Aus⸗ druck gefunden werden. Das iſt eine Bewegung, die Förderung ver⸗ atmoſphäriſche Druck kann Waſſer Der 8 5 der Pfl. ſolche ſpätrömiſchem Einffuß ſne den Nähe jedenfalls ſtehen unzweifel⸗ dient. Denn über dieſe Bewegung kommen wir vielleicht zu dem, was wir als Ideal aller Theaterkultur erſtreben: der inneren Ver⸗ bundenheit von Theater und Volk, die der Antike aus kultiſchem Gemeinſchaftsgefühl und dem Chriſtentum des frühen Mittelalters in ſeinen liturgiſchen Spielen aus dem gemeinſam chriſtlichen Ge⸗ fühl erwuchs, uns aber völlig verloren ging. Was in dieſem Band vereinigt iſt, ſind 12 geſthickt für die Hausbühne gewählte wertvolle Stücke. Sie reihen ſich zwanglos dem Lauf des Jahres ein: von Dreikönigstag über Faſtnacht, Oſtern, Pfingſten, Erntezeit zum Allerſeelentag, mündend in die Weihnachtszeit. Alle Jahrhunderte vom 15.—20. haben etwas beigeſteuert, und die Quellen fließen deutſch, riſch, engliſch und franzöſiſch. Zuletzt werden Anweiſungen — grundſätzlicher Art— für die Spielleitung gegeben und den einzelnen Spielen ein pagar Worte mitgegeben. Alles knapp, ſach⸗ lich, verſtändig und verſtändlich. Der Verlag hat das Buch ganz hervorragend ausgeſtattet. Es iſt jeder ernſteren Laienſpielgemeinde wärmſtens zu empfehlen! ns. *Müuchner Laſenſpiele nennt ſich eine Sammlung alter und neuer Spiele, die Rud. S. W. Mirbt im Verlag Chriſtian Kaiſer, München, herausgibt. Hier wird ausdrücklich„Hingabe des Spie⸗ lers an das Spiel, das nicht anderes als Gemeinſchaftsſehnſucht ſein will“, gefordert. Es iſt die Jugendbewegung, die hier um darſtelleriſchen Ausdruck ringt. Als Ausdruck des Pfingſtgeiſtes iſt eines Erneuerung von des Burkard Waldis„Verlorenem Siohn“(1527) gewählt; dann haben wir ein„Weihnachtsſpiel aus dem bayeriſchen Wald“(mit Noten), den„Gevatter Tod“ als ein Spiel der Liebe und das„Urner Tellenſpiel“. Es iſt viel Schönes in den kleinen Heftchen und viel Geſundes und Zukunftträchtiges in dieſer Bewegung, die ſo gar nichts mit„Theaterſpielerei“ der Ver⸗ eine zu tun hak. Jugend, die ſolche Sehnſucht hat, ſchichtet Bau⸗ ſteine einer Zukunft ſeeliſcher und kultureller Ernenerung. Us. * Jpei fränkiſche Königspfalzen. Von Dr. Georg Weiſe. Mit Abb., Plänen und Tafeln. eleg Alex. Fiſcher, Tübingen.— Wie ſo manches andere wiſſenſchaftliche Werk iſt auch dieſes im Krieg eniſtanden. Vor der Siegfriedſtellung hat der Verfaſſer— von der Heeresleitung unterſtützt!— Ausgrabungen vorgenommen, um nach der in der Nähe von Noyon gelegenen Pfalz zu ſuchen, in der Karl Martell geſtorben, Karl der Große wahrccheinlich geboren wor⸗ den iſt. Das Buch ſchildert den Verlauf der Ausgrabungen und die Ergebniſſe der Forſchung. Die fränkiſche Pfalz bei Ouier zy iſt um 714 errichtet, trägt aber andere Charakter als Aachen und Ingel⸗ heim: die Streitfrage iſt, ob ſie ein ſelbſtändiger Typus iſt oder unter beeinflu Bauten.— Bei Samouſſy haft ſpätrömi 7755 eine zweife Pfalz gefunden die eine Reihe noch zu klärender gen aufwirft. Die Ergebniſſe ſind für die Bau⸗ und Kufturgeſchichte der Zeit vor Karl dem Großen ſehr bedeutungsvoll. ———— ———— . Seite. Nr. 161 Mannheimer Geueral- Anzeiger(mitiag · Aus gabe) Freitag, den 4. April 1924 Vorderſchild ein ſenkrechter Schild eingekratzt.— Zwiſchen F 1 und F 2 ein zweiräderiger Handwagen mit Federn und Stellbrettern, dunkelgrün geſtrichen, vorn zwei und hinten eine Stütze. Eine Danne iſt neu gebunden.— In F 7 eine Damenarmbanduhr. Das Gehäuſe iſt aus Gold und hat arabiſche Zahlen. Das Armband iſt ein ſilbernes Gliederarmband mit ſilberner Sicherheitskette.— Rachts von dem Güterboot„Induſtrie“, das im Rhein gelegen Hat, der Rettungsnachen. Der Nachen iſt aus Eiſen, etwa 4,5 Meter kang und.30 Meter breit Der Anſtrich iſt außen ſchwarz mit weißen und roten Streifen, innen bräunlich.— Nachts an der Käfer alerſtraße eine goldene Herrenuhr, weißes Zifferblatt mit arabiſchen Zahlen, 15 Rubinen, eine ſchwarzlederne Brieftaſche, zwei Fächer, ein Perſonalausweis und 15 Rentenmark Die Täterin iſt eine unbekannte Frauensperſon, 30—35 Jahre alt,.60—.65 Meter groß, ſchlank, mit ſchwarzen Haaren, ſchmalem Geſicht und trug ein ſchwarzes Jackenkleid.— Im Rangierbahnhof in Käfertal 12 hölzerne Rungen,.10 Meter lang, 30 Ztm. breit, 5 Itm. dick mit rotem Anſtrich.— Aus einem Anweſen in der Frieſenheimer⸗ ſtraße 11 Ballen à 25 Kg. 275 49 Bindegarn. In jedem Ballen befinden ſich 10 Knäuel à 2˙½ Kg. Die Ballen ſind gez. P. B. L. S. International. Siſal Troine 25 Kg. Für die Ermitte⸗ kung der Täter und Wiederbeibringung der Ware iſt eine Belohnung von 100 Goldmark ausgeſetzt.— Im Warteſaal 2. Klaſſe des Hauptbahnhofe ein Handkoffer aus braunem Leder mit Meſſing⸗ beſchlag 80 Zim lang, 50 Itm hoch, 25 Itm. tief, die Innenſeite mit weißem Futter verſehen, an der Innenſeite des Deckels das Monogramm F. O. Im Koffer befanden ſich folgende Gegenſtände: 1 blauer Geſellſchaftsanzug, einreihig mit 2 Knöpfen am Rock ännen Monogramm F.., 6 Stück blaue Zephirhemden Nr. 39, ein Paar ſchwarze Spangenſchuhe Größe 32, drei Paar grauwollene neue Socken und 133 Rentenmark. Vereinsnachrichten Der Verein Naturſchutzpark, Sitz Stuttgart, verſendet ſeinen Geſchäftsbericht für das Vereinsjahr vom 1. Oktober 1922 bis 30. September 1923. Der Verein zählte am 1. Oktober 1923 23 700 Mitglieder. Ortsgruppen beſtehen in Braunſchweig, Bremen, Elberfeld, Hamburg, Harburg, Lüneburg, Mannheim, Pirma⸗ ſens und Wiesbaden. Wir möchten in dieſem Zuſammeahang. ſo fährt der Bericht fort, darauf hinweiſen, daß in neueſter Zeit ſanſere Gegner verſuchen, weil ihre direkten Angriffe erfolglos waren, unter der Flagge eines ſogenannten„Volksbundes für Naturſchutz in der Lüneburger Heide“ die Zertrümmerung unſerer ſeit über 14 Jah.„ für das ganze deutſche Volk geleiſteten Arbeit zu erreichen. Bezeichnenderweiſe iſt unſeren Gegnern die Tatſache, daß unſer Verein ſeinen Sitz in Süddeutſchland hat, plötz⸗ lich ein Dorn im Auge. Als ob die bisherigen Erfolge nicht ein Beweis dafür wären, welch ſtarkes geiſtiges Band unſer Verein zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland bildet. Trotz allem iſt es ge⸗ lungen, die für das Jahr 1923 ins Auge gefaßten Programmpunkte Durchzuführen und den bisherigen Grundſtücksbeſtand zu erhalten, Zur Behebung der bei ſtarkem Wanderverkehr entſtehenden Unter⸗ kunftsſchwierigkeiten wurde zuſammen mit der Heidemuſeum Gm. v.., an der der Verein Naturſchutzpark beteiligt iſt, eine Jugend⸗ herberge errichtet, die eine werwolle Bereicherung für Wilſede Darſtellt. Ganz beſonderer Wert wurde auch im abgelaufenen Jahr auf die Vervollkommmung der dem Verein gehörigen Heid⸗ ſchnuckenherden gelegt. Wir hoffen, ſie in Bälde als Muſter⸗ herde bezeichnen zu können. Dem Verein gelang es, im verfloſſenen Weſchäftsjahre allen ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. Im übrigen wirft der Grundbeſiz nur wenig Ertrag ab und erfordert Dauernd große Aufwendungen für Steuern und Inſtandhaltung. Wenn es gelang, über die ſchwerſte Zeit unſeres wirtſchaftlichen Verfalls hnwegzukommen, ſo werden wir auch, wenn wir alle zufammenſtehen, die Zukunft meiſtern können. Der Vorſtend dankt allen Mitgliedern für ihre Hilfe und allen Behörden in Deutſchland und Oeſterreich für die dem Verein auch im abgelauſenen Jahr er⸗ wieſene Förderung. ſämtlichen ehrenamtlichen Mitarbeitern im Heide⸗ und Alpenpark gusgeſprochen, vor allem Landgerichtsdirektor Dr. Wilcken s in Bremen, Paſtor Bode in Wilſede, ſowie den Ortsgruppen und ihren Vorſtänden. Auch der Preſſe, die unſere Beſtrebungen ſo Wirkungsvoll unterſtützt, ſei herzlicher Dank geſagt. Wenn alle Freunde auch künftig zuſammenhelſen, wird es gelingen, allen Schwierigkeiten zum Trotz unſerem Ziel: der Schaffung von zwei Naturſchutzparken in Deutſchland und Oeſterreich wieder ein Stück näher zu kommen 2500 Veranſtaltungen Theaternachricht. Sonntag, 6. April getangt im Neuen Theafer„Die vertagte Nacht“ von Franz Arnold und Ernſt Bach zur Erſtaufführung. Der Schwank iſt von Korl Marx in Szene geſetzt. 19 8 Heute Freitag findet in der Harmonie Max FJähler Abend. ein intereſſanter n isen der uns mit dem kompoſitoriſchen Schaffen des erſten Flötiſten unſeres Nationaltheaterorcheſters, Max Fühler, bekannt machen ſoll. Zur Aufführung gelangen unter Mit⸗ wirkung des Komponiſten, der Mannheimer Bläſer⸗Kammermuſik⸗ vereinigung, Karl Mang und Kapellmeiſter Karl Breiſach, Lieber mit Klavier, eine Celloſonate und ein Sextett für Blasinſtrumente. Kann man wieder ins Ausland reiſen? Ueber dieſes intereſ⸗ ſante Thema wird Dr. W. Guttman n⸗Berlin am Samstag und Sonntag zwei Vorträge halten, die, von zahlreichen Lichtbüldern amterſtützt, nach Dänemark, Schweden und Norwegen führen. Film⸗Kunoͤſchau „Carlos und Eliſabeih“ in den Palaſt-Lichtſpielen Man hat dem Schillerſchen Helden im Titel den„Don“ ge⸗ nommen und ihm dafür die Eliſabeth dazugegeben Darum herum hat die Regie Richard Oswalds ein Leben voll packender An⸗ ſchaulichkeit in den hiſtoriſchen Einzelbildern und in der inhaltlichen Steigerung gruppiert, deſſen Wirkung dieſen Film ohne Zweifel zu einem Ereignis werden läßt. Er nennt ſich Prunk⸗Film und darf in beſtem Sinn künſtleriſcher Film heißen. Der Stil der Bauten im bunten Wechſel ihrer bildlichen Ausſchnitte, von denen wir den Thronſaal, die Gärten von Aranjuez und die Halle des Inquiſitionsgerichts beſonders hervorheben, dazu der Schnitt der Gewänder, alles eingetaucht in die verhaltene Luft de⸗ Spaniſchen, in der Keiner frei zu atmen wagt.— dies insgeſamt gibt einen prächtig geſchnitzten Rahmen zu dem lebendigen Geſchehen, zu deſſen Verkörperung ſich allererſte Kräfte n haben. Da iſt Eugen Klöpfer und ſeine von ſt kſtem ſeeliſchen Ausdruck beherrſchte Geſtalt König Philipps, der in ſeiner Schwäche wie in ſeinem Eifer, in Leidenſchaft und Ohnmacht doch jeder Zoll ein Könia bleibt, vielleicht zu ſehr nach der Gefühlsſeite betont, ange⸗ ſichts der in der Form erſtarrten ſpaniſchen Hofwelt. Konxrad Weidt weiß ſeine ganze große Ausdruckskunſt dem unglücklichen Prinzen Carſos zu leihen, den er ganz uiter der Dominante der Kebe zu Eliſabeth verkörpert. Der Füm führt die Handlung über den Schillerſchen Abſchluß des Dramas hinaus; das iſt ſeine Stärke. Und hier, in den leßten Augenblicken ſeines Helden, offenbart die Mimitk Weidts einen unendlichen Reichtum an Ausdruck. im, Kino im beſten, allerbeſten Sind. Dagnn Servaeg gibt die Köni⸗ ain mit reizvollſten Akzenten. Von den übrigen Rollen iſt nichts hloße Staffage, alle, vom Großinquiſitor bis zum letzten Hofſchran⸗ gen füllen ihren Platz vortrefflich aus. In Summa: eine wahrhaft künſtleriſche Tat, deren Eindruck— wohl das beſte Zeichen— von ſtarker Nachhaltigkeit bleibt. H. J. RKommunale Chronik Der Badiſche Städteverband und die Aufwerkungsſteuer 526 Karlstuhe, 3. April. Der Badiſche Städteberband hat an das Staateminiſterium eine Eingabe gerichtet worin die ſchleunige Erlaſſung der landesrechtlichen Beſtimmungen über die nach der dritten Steuernotverord iung zur Erhebung gelan⸗ gende Aufwertungsſteuer von dem bebauten Grundbeſitz beantragt wird Nachdem den Gemeinden neus Aufgaben, ins⸗ beſondere auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflegs, übertragen ſind, iſt es Unbedingt gebaten, daß die Aufwertungsſteuer, durch die die hierfür erforberlichen Mittel aufgebracht werden ſollen, baldigſt zu fließen baginnt. Auch für die Förderung des MWohnungsbaue⸗ muß, nachdem die Wahnungsabgabe am 1. April wegfällt, ein Teil Beſondern warmen Dank aber ſei unſeren der Aufwertungsſteuer boldigſt zur Verfügung ſtehen, damit der Beginn des Baujahres nicht verſäumt wird. Für den Fall, daß die baldige Erlaſſung der Beſtimmungen nicht möglich ſein ſollte, iſt die Zuweiſung von Vorſchüſſen beantragt. Soziale Ankerſtützunglaſten der Skädte Der Deutſche Städtetag hat durch eine Rundfrage bei 30 deutſchen Städten feſtgeſtellt, welche Laſten die Städte auf dem Ge⸗ biete der ſozialen Fürſorge im Dezember 1923 zu tragen hatten. Der Dezember wurde gewählt, weil um dieſe Zeit die Wäh⸗ rung wieder ſtabil wurde und damit auch erſt die Möglichkeit von Veraleichen mit den Vorkriegsſahren gegeben war. Das Ergebnis dieſer Umfrage zeigt deutlich, in welch außerordentlichem Maße die Zahl der Hilfsbedürftigen gegenüber dem Frieden zugenommen hat. Im Durchſchnitt der drei Gruppen— Städte über 100 000 Einwoh⸗ ner, Städte von 50 000—100 000 Einwohnern und Städte unter 50 000 Einwohnern— trafen auf je 100 Einwohner 2,56 Zuſatzren⸗ tenempfänger(Militärrentner), 3,32 Perſonen in ſozialer Kriegs⸗ beſchädigten⸗ und Krieashinterbliebenenfürſorge,.89 Sozialrentner, .07 Kleinrentner,.56 Arme. Vergleicht man die Zahl der Armen im Jahre 1912 mit der Zahl der Fürſorgebedürftigen im Dezember 1923, ſo eraibt ſich eine Steigerung auf faſt das Neun⸗ fache. Hält man dem Friedensſtand der Armen nur die Kleinrent⸗ ner und Armen im Dezember 1923 entgegen(um die im Rückgang beariffene Anzahl der Sozialrentner, Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen auszuſcheiden) ſo eraibt ſich eine Steigerung auf faſt das Dreifache der früheren Armenzahl. Vemerkenswert iſt, daß die Kriegsfolgenhilfe keineswegs einen Rückgang der Armenzahl ge⸗ bracht hat, wie man vielfach vermutete. Ein Veraleich mit der Armenlaſt im Frieden zeigt, wie ſchwer die Belaſtung der Städte durch das Gebiet der Kriegsfolgenhilfe trotz der Reichszuſchüſſe bis zum Ende 1923 geworden iſt. Die Armenlaſt für laufende Barunterſtützungen betrug im Jahre 1912 monatlich auf 100 Einwohner in den beiden erſten Städtearuppen 11.335 Gold⸗ mark. Die tatſächlichen Geſamtaufwendungen für die Krieasbeſchä⸗ diaten. Kriegerhinterbliebenenfürſorge. die Sozial⸗ und Kleinrentner⸗ fürſorge. ſowie für die Armenpflege betrugen auf 100 Einwohner im Dezember 1923 40,99 Goldmark. Kleine Mitteilungen Der Pforzheimer Haushalkplan für das Rechnungs⸗ jahr 1924 wurde in den Ausgaben mit 5 228 000 Goldmark, in den Einnahmen ohne Umlage mit 3 738 000 Goldmark feſtgeſtellt, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 1 490 000 Goldmark verbleibt. In Freiburg wurden mit Wirkung vom 1. April die Strompreiſe herabgeſetzt, und zwar von 48 Pfg. 165 die KWsSt. Lichtſtrom auf 45 Pfg. und von 30 Pfg. für die KWSt. Kraftſtrom auf 25 Pfg. Außerdem hat das Elektrizitätswerk, einem richtigen kaufmönniſchen Grundſatz zufolge, ſowohl für die größeren Lich!⸗ wie für die größeren Kraftabnehmer die im Jahre 1920 abgeſchaffte Staffelung der Strompreiſe nach dem Verbrauch wieder eingeführt. Hiernach ermäßigt ſich der Preis für Lichtſtrom, der bis 1000 KWeSt 45 Pfg. beträgt, für den Verbrauch von 1001 bis 2500 KWSt. auf 40 Pfg., für denjenigen von 2501 bis 10 000 KWMSt. auf 35 Pfg. uſw. bis auf 25 Pfg. für den 20 000 KWeSt. überſteigenden Verbrauch. Auch beim Kraft⸗ ſtrom tritt eine Ermäßigung des für die erſten 1000 KWSt. betra⸗ genden Preifes ein, ſo daß der 20 000 KWSt. überſteigende Ver⸗ brauch ſchließlich nur noch 14 Pfg. koſtet. Fur Großabnehmer er⸗ folgt je nach der Größe und Ausnutzung der Anlage auf Grund beſonderer Vereinbarungen mit dem Werk eine weitere Herab⸗ ſetzung der Preiſe. Eine vollſtändige Neuerung führt das Werk für die Lichtabnehmer(Wohnungen) durch den Wohnungstarif ein. Dieſer Tarif gründet ſich darauf, daß nach eingehenden Ermitt⸗ lungen alle Wohnungen gleicher Zimmerzahl einen ungefähr gleichen jährlichen Stromverbrauch haben, ſo z. B. eine Zweizimmerwohnung 50 KMSt., eine Dreizimmerwohnung 75 KWeSt. uſw. Demnach hat alſo der Inhaber einer Zweizimmerwohnung bei 45 Pfg. Strom⸗ preis jährlich 50 0,45 22.50 Mark zu bezahlen. Das Werk will nur——0 Drittel dieſes Betrages in monallich gleichen Raten, alſo.25 M.(abgerundet.20.) als feſten Betrag erheben und es berechnet dann für die verbrauchten KWSt., gleichgültig in welcher Höhe der Verbrauch erfolgt, iſt, nur 15 Pfg. Der Ab⸗ nehmer wird hierbei, ſofern er den normalen Verbrauch hat, den gleichen Betrag bezahlen, wie wenn er für alle KWSt. 45 Pfg. zu entrichten hätte, er wird aber, wenn ſein Verbrauch, etwa durch Berwendung größerer Lampen, Beſchaffung von Bügeleiſen, durch Kochen mit elektriſchem Strom ufw. größer geworden iſt, für 4all den Mehrverbrauch nur 15 Pfg. für die KWSt., das iſt ein Drittel des regulären Preifes bezahlen. Der Uebergang vom reinen Ver⸗ brauchstarif zum Wohnungstarif kann jeweils mit Beginn eines Verbrauchermonats erfolgen, es beſteht lediglich die Verpflichtung, den Wohnungstarif em volles Jahr beizubehalten. Nach Ablauf eines Jahres kann der Abnehmer wieder den reinen Verbrauchs⸗ tarif wählen, ſalls er giaubt daß der Wohnungstarif ſich für ſeine Verhältniſſe nicht eignek. Der Bürgerausſchuß der Stadt Lörrach genehmiate die Abagabe von ſechs Ar Bauarund an die gemeinnützige Baugenoſſen⸗ ſchaft für Angeſtellte in Lörrach zu einem Preiſe von 8 Mk. für den Duadratmeter. Der Kaufpreis für das Grundſtück ſoll als zweite Hypvothek fünf Jahre geſtundet werden. Die Stadt erhält ein Vor⸗ kaufsrecht für das Anweſen. Eine erſte Hypothek wird von der Rhei⸗ niſchen Creditbank in Mannheim in Höhe von 25 000 Goldmark ge⸗ währt. wofür die Skadt die Büraſchaft übernimmt. Bei der Beratung des ſtädtiſchen Haushalts für 1024 in der Düſſeldorfer Stadtverordnetenverſammlu ſtellte der Stabtkämmerer Beigeordneter Dr. Lehr die dem beſetzten Gebiet auferlegten Laſten in den Vordergrund. Grundſätztich müſſe vom Reich und vom Staat gefordert werden, daß die Gemeinden des beſetzten Gebietes nach dem 1. April dieſes Jahres nicht ſchlechter geſtellt würden, als bisher. Namentlich müſſe das nach dem 1. April entſtehende Vakuum durch größere Vorſchüſſe und ſonſtige Kredite ausgeglichen werden. Die 50 Millionen Goldmark, die das Reichsfinangminiſterium für die llebergangszeit zur Verfügung ſtellte, müßten im weſentlichen dem beſetzten Gebiet zugute kommen. Selbſtverſtändlich ſei es, daß das Reich den Städten des beſetzten Gebietes, die Beſetzungskoſten nach wie vor abnehme. Dder Stadtkämmerer teilte auch mit, daß im Augenblick der Stadt in London ſeien und dort wegen eines großen Kre⸗ dits für die Stadt Düſſeldorf verhandelten, Der Haushaltsplan für 1924 ſchließt mit 58,4 Millionen Goldmark, das ſind 15,4 Mill. Goldmark mehr als im Jahre 1914. Dieſe auffallende Höhe des Haushaltes führte der Stadtkämmerer unter anderem darauf zurück, daß aus dem Inflationsjahr 1923 ein ungedeckter Fehlbetrag von vier Millionen Goldmark zu übernehmen ſei. Weiter ſeien die den Gemeinden erwachſenen Laſten aus der dritten Steuernotverordnung bereits berückſichtigt, und auf der anderen Seite ſei die preußiſ Verordnung für den Perſonalabbau im beſetzten Gebiet noch ni anwendbar. 4 In Oberhauſen(Rheinland) wurde in der Stadtver⸗ ourdnetenſitzung in geheimer Verhandlung beſchloſſen, auf dem Induſtriegelände, das mitten in der Stadt bisher unbebaut lag, ein großes Bürohaus zu errichten und zwar ſoll zu dieſem Zwecke eine.⸗G. gebildet werden, zu der die Stadt 75000 Gold⸗ mark hergibt und die Erdarbeiten für den Neubau gegen Aktien Üübernimmt. 5 1* 4% Schwetzingen, 3. April. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Folgende Arbeiten für das Roalſchuldienſtwohngebäude werden vergeben: 1. die Grab⸗, Betonier⸗, Steinhauer⸗ und Maurefarbeiten einſchl. Dachdeckung an Maurernteiſter Fritz Römer; 2. die Schmiedearbeiten an Schmſede⸗ meiſter Karl Laler; 3. die Zimmerarbeiten an Zimmermeiſter Otto Schmitt: 4. die Spenglerarbeiten an Spenglermeiſter Ernſt Maos. Die Lieferung von Kg. Fußbodenöl wird dem Hermann Müller übertragen, die Lieferung von Handrüchern an Adam Seßler, die Lieferung von Stoffen füir Herſtellung von Dienſtkleidern für die Schußmannſchaft an Carl Bender und die Anfertigung der Dienſt⸗ kleldung für die Schneidermeiſter Schmitt— Der Ankauf eines Juchtfarrens wird ehenſo die Reiſig⸗ h nom 17. 8, 1924 und der Heb⸗ und Kulturplan des Gemeindewaldes für das Jahr 1924.— Mit ſofortiger Wirkung wird der Preis für ein Wannenbad für hieſige Beſucher auf 30 Pfa., für auswürtige auf 0 Pfg, herabgeſetzt.— Der Einbau eines wei⸗ beren Zimmers im Wieſenhüterhaus wird genehmigt. Aus dem Cande Weinheim, 3. April. Weinheim ſteht zur Zeit wohnten Zeichen einer Hochſchulwoche, die einen über Erwarten roßen Erfolg aufzuweiſen hat. Einem engeren Komitee mit Fineer d. D. Kaufmann an der Spitze iſt es gelungen, das In⸗ tereſſe weiter Bevölkerungsſchichten an den allabendlich ſtattfinden⸗ den Lichtbildervorträgen wachzurufen, ſodaß der Vortragsſaal(Turn⸗ halle des Realgymnaſiums) jeden Abend bis auf den letzten Plaß beſetzt iſt. Die Vorträge werden durchweg von Heidelberger Pripat⸗ dozenten und außerordentlichen Profeſſoren gehalten. tragsſerie hat hier eine ſolch freudige Aufnahme gefunden, daß das Komitee der Hochſchulwoche ſich entſchloſſen hat, dieſe Aufklärungs⸗ und Volksbildungsarbeit im nächſten Herbſt fortzuſetzen und die Hoch⸗ ſchulkurſe zu einer Dauereinrichtung zu machen. * Hemsbach b. Weinheim, 3. April. Am Sonntag abend kam es hier zu einer Schlägerei, bei der das Meſſer eine Rolle ſpielte, Dabei erhielt ein Mann einen lebensgefährlichen Stich in den Unterleib. Der Täter iſt ein älterer Mann und will in Not⸗ wehr gehandelt haben. Die Urſache des Streites ſoll Eiferſucht ge⸗ weſen ſein. Der Täter wurde verhaftet. *fKlarlstuhe, 3. April. In vergangener Nacht gegen 2 Uhr paſ⸗ ſierte wieder ein Sonderzug von Halle nach Baſel den hieſigen Perſonenbahnhof, der etwa 500 Kinder aus Norddeutſchland zu mehrwöchigem Erholungsaufenthalt nach der Schweiz bringt. Hier ſtiegen etwa 50 Kinder zu, teils aus Baden, Nürnberg und Heil bronn. *Freiburg, 3. April. Am Mittwoch, 9. April, findet hier in im unge⸗ Dieſe Vor⸗ „Zähringer Hof“ die Hauptverſammlung des Landesverbandes del Badiſchen Hotelinduſtrie ſtatt. 4 * Oberbergen b. Freiburg, 3. April. In einem Bergkeller wurd Landwirt Joſef Knöbel von Vogtsburg mit ſeinem Kinde durt einſtürzende Erdmaſſen verſchüttet. Hilfe war ſchnell bereit, ſo daß beide glücklicherweiſe noch lebend ausgegraben werden konnten. *ftonſtanz, 3. April. Die Schweizer Dampfbootgeſellſchaft i Schaffhauſen für den Unterſee und Rhein kann ſich infolge de ſeit Kriegsausbruch unausbleiblichen ſchlechten Geſchäftsgange, kaum mehr über Waſſer halten. Es iſt zu befürchten, daß de Schweizer Schiffsverkehr Schaffhauſen⸗Konſtanz vollſtändig einge ſtellt werden muß, wenn nicht beſſere Verkehrsverhältniſſe und Erleichterungen im Grenzverkehr für die Kurgäſte am Schweizel Ufer geſchaffen werden. Trotzdem der Schiffsbetrieb auf den Unterſee und dem Rhein der Schiffsverwaltung Schaffhauſen recht lich allein zuſteht, betreibt die Badiſche Dampfſchiffahrtsverwaltung Konſtanz den Schiffsbetrieb eee matee er ere, ningen für die badiſchen Stationen mit eigenem Fahrplan, Tariß ſätzen und Fahrtbegünſtigungen. Unter dieſen Umſtänden wird e nicht mehr lange dauern, bis der ganze Schiffsbetrieb für de Unterſee und Rhein in die Hände der reichsdeutſchen Eiſenbahnvel maltung übergeht, da die Schweizer Dampfbootgeſellſchaft Schaffhauſen damit einverſtanden zu ſein ſcheint. 9 * Sulem b. Ueberlingen, 3. April. Der 39jährige Brud de⸗ Gutspächters Steidle auf dem nahen Forſthof ſtürzte bei Futterholen von der Scheune ab und war ſofort tot. KNachbargebiete Sw. Griesheim b.., 2. April. Der Feldfrevel in hieſiger markung iſt wieder in Zunahme begriffen. Er erſtreckt ſich in den Hauptſache auf überwinterte Gemüſe. So wurde letzte Nacht eine hieſigen Landwirt in unmittelbarer Nähe ſeines Grundſtückes ein halb Zentner Spinat abgeſtochen. Spinat iſt gegenwärti in größeren Mengen noch nicht erntereif und deshalb infolge den hohen Preiſes ſehr begehrt. sw. Gadernheim, 2. April. Ein ſchwerer Einbruch wurde ig den Gaſthof zum Erbacher Hof ausgeführt. Die Einbrecher drau gen zuerſt in das Wirtſchaftslokal ein um alsdann den Meßgerladel ebenfalls unſicher zu machen. Den Tätern fielen Zigarren, Zigg retten, Fleiſch und Wurſtwaren uſw. in die Hände. Die Spure wurden mit einem Poligeihund aufgenommen, haben aber bishet zu keinem Reſultat gefühn Sportliche Rundſchoaun Nutoſport *Automobil⸗ und Motorradklnb Maunheim im A. D. A. U. Bei prachtvollem Sportwetter und unter zahlenmäßiger ſtarker Be teiligung hielt am vergangenen Sonntag der„Automobil⸗ u. Motoß rad⸗Klub, Mannheim“(Kartell⸗Aub des Allgem. Deutſchen Auth mobil⸗Klubs) ſeine diesjährige Anfahrt und erſte Geſellſchaftsfahn ab.— Vom Start nachmittags gegen 1 Uhr an den Brauereien del Käfertalerſtraße ging die Reiſe in beliebiger Fahrfolge über Wall⸗ ſtadt, Großſachſen, Weinheim, durch das reizende Birkenauer Tif nach Mörlenbach, um hier nach dem bekannten Ausflugsort„del Juhöhe“ mit ihrer ſerpentin⸗ und kurvenxeſchen Höhenſtraße abzu ſchwenken. Es war ſtaunenswert, wie nicht nur die großen Renn Kanonen und Tourenwagen, ſondern auch die kleinen Zwei⸗ und Dreiſitzer die Höhe in ſchönſter Fahrt erklommen. Beim Willkom men am Ziel konnte der Sportleiter des A. Dr. C. 80 Herren mi Damen und Fahrzeugen begrüßen. Der Motorrad Klul Seckenheim hat es ſich ebenfalls nicht nehmen laſſen, ſeinen Mannheimer Bruder⸗Verein mit mehreren Maſchinen bei dieſe Erſten Geſellſchaftsfahrt zu begleiten. Nach einigen vergnügten Stun den wurde alsdann, ebenfalls wieder in zwangloſer Fahrfolge die Rückfahrt nach Mannheim augetreten. Nach der Anfahrt zu urteilen iſt der ſportliche Geiſt dieſes Vereins auf voller Höße. „Eine Pfalzverſammlung des Allgemeinen deuiſchen Automobil, Alubs zu Neuftabt. Sie hatte ſich in der Hauptſache mit der Frag zu befaſſen, ob die Pfalz, die bisher zum Gau 13 Baden und Mhein land(Sitz Weinheim a. d..) gehörte, einen eigenen Gau bilden ſoll. Herr Jordan ⸗Neuſtadt begrüßte die von etwa 100 Perſonen beſuchte Verſammlung. Günther Weilerbach gab zunächſt den Be, ſchluß des Gaues 13 bekannt, wonach dieſer Gan grundfätzlich dame einverſtanden iſt, daß für die Dauer der Beſatzung aus der Pfalb ein eigener Bezirk geſchaffen wird. Er ſoll den Namen Gau 14“ bekommen. In der ſich anſchließenden Vorſtandswahl wur den 1. Vorſitzender Günther Weilerbach, 2. Vorſitzender Schnee⸗ klott⸗Ludwigshafen, Gauſportleiter Dingler⸗Zweibrücken, Gau⸗ ſekretür Rohr⸗Kaiſerslautern und Gauſchatzmeiſter Seibol d⸗ Kaiſerslautern. Weiter teilte der Vorſitzende mit, daß demnächſt die neue Rennbahn Eſels fürth eröffnet wird. An Pfingſten werden die Rennen um die Gaumeiſterſchaft ſtattfinden. Am 23. Auguſt iſt in der Pfalz ein Straßenrennen für Wagen und Näder aller Marken und aller Nationen propagiert. Anch Ludwigs hafen bat ein Wettrennen in Ausſicht genommen. Athletik * Der Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen ſah am Donners⸗ lag abend im Ballhaus in Mannheim den ungariſchen Maghar⸗ Athletikad⸗Club, Budapeſt(Meiſter von Ungarn) als Gaſt. Die ungariſche Mannſchaft zeigte gegenüber den Einheimi⸗ ſchen faſt ſtändige Ueberlegenheit, was auch in der Geſamtwertung zum Ausdruck kommt., Die Ludwigshafener Ringer mußten, ob⸗ wohl ſie alles daran ſetzten, ſich dem Gegner ebenbürtig zu zeigen, ſchließlich doch der beſſeren Technik und der größeren Körperſchwere der Ungarn den Sieg überlaſſen. Nachſtehend die Einzelergebniſſe Bantamgewicht: Tasnadi(Budapeſt)— König(Lhafen): 1 Gang zu Gunſten Ungarns, 2. Gang unentſchieden. Federge⸗ wicht: Bresnotitſch(Budapeſt)— Karl Stahl('hafen): beide Gänge für Budapeſt. Leichtmittelgewicht: Dr. Laezla (Budapeſt)— Stiefel(Lhafen)? beide Gänge unentſchieden, Schwermittelgewicht: Prof. Ardojan(Budapeſt)— Preſter ('hafen): beide Gänge unentſchieden. Schwergewicht: Nagh Bela(Budapeſt)— Gehring(Lhafen): Kampf wird in der 7. Minule des 1. Gangs wegen Unwohlſeins Gehrings abgebrochen; Ungarn 1 auf Siegwertung. Die Gegner erhalten je 2 Punkte. Das Geſamtergebnis ergab 17:7 für Budapeſt. Das Kampfgericht ſetze ſich aus den Herren Schopf, Rudolph und Tafel, ſämtliche au⸗ Mannheim zuſammen. ————— Tätowierungen ete, entfeint unter Garantie. neues Verlahren Keiue ützende Mittel— glatte Vernarbung Uehthel.Institut„Elektroen“ N2, 2 Telephon 4320 N 3, 3 Gedffinet v..12 u. 28 Uhrabends. Auskunfthostenloß „%ͤ ͤͥd]˙ͤͤ.T ͤů!mFhüͤäͤ„—!ß eddern gere ee eeeeee eeeee eeeeee ——2———— 22 — r mit In⸗ en⸗ rn⸗ lag gat⸗ or⸗ das 8⸗ IB der Amsterdamer und Rotterdamer Börse“ finden. kasser bezeichnet sich als bam lie, tot⸗ 9 7 S. SSASs eilt auf 17 690 Pfandscheine). Maunheimer General⸗Anzeiger(mutag⸗Ausgade) 9. Seite. Nr. 161 Freitag, den 4. April 1924 Amsterdamer und Rotterdamer Börse . Bei dem großben Interesse, das der süddeutsche Jetreidehandel, der Tabakeinfuhrhandel, der Kolonialwaren- usw. an Versicherungen hat, die an der Amster- J e und Rotterdamer Börse abgeschlossen werden, sind usführungen für diese Kreise wertvoll, die sich in dem uch von A. F. Breedenbeck„Das an Der Ver⸗ 43 Feuerversicherungstechniker und N* sein Buch geht uns im Auftrage der Inter- en Publishing Co.„Messis“ in Amsterdam durch den din erlag Carl Cnobloch in Leipzig zu. Wir ent- 58 daß in den letzten Jahren eine große Anzahl 4 ischer Versicherungs-Gesellschaften an der — 8 und Rotterdamer Börse auftauchten. und daſf Leben tederländische Versicherungsgesellschaften neu ins Niederlargten. Alle diese Geselfschaften wollten in den da nen Geschäfte machen und trugen darum dazu bei; auf de iden Börsen eine ungezügelte Konkurrenz sowohl sicherun Gebiete des Transportwesens wie der Feuer-Ver- Kaufleuts entstand. Viele große Maklerfirmen, Industrielle, Feuer, und andere blieben den alten großen deutschen ihren eee Transportversicherungsgesellschaften treu, die strebt ind lichtunßen voll und ganz nachgekommen und be- tum u. dies auch in Zukunft unter allen Umständen zu 8 erdien die somit auch weiterhin unbegrenztes Vertrauen en. Es hat sich aber auch gezeigt, daß es Makler er zicherungsagenten gibt, die die großen deutschen bena und Transportversicherungsgesellschaften fühlbar ſie dendsiltgen und bei dem großen Publikum gegen Mihtr utschen Versicherungsgesellschaften unberechtigtes auen erregen. Den Interessen der Versicherungs- aen ist damit schlecht gedient, weil sie bei den nicht- leicht en Transport- und Feuerversicherungsgesellschaften Sicherheit Firmen kommen können, die keine genügende für eine solide Deckung zu bieten vermögen. 2405 eber diese Fragen bringt das Buch, das in der Haupt⸗ eine Zusammenstellung von Veisicherungsarlikeln zu run scheint, ziemlich eingehende Angaben, die der Versiche- H e mer nicht onne Nutzen für sich lesen wird. Der andebtE Weck der Veröffentlichung liegt jedoch auf einem —— Gebiet: es soll die uneingeschränkte Konkurrenz der möglicher ungsgesellechaften ausgeschaltet und es ihnen er- — 585 Werden, die Prämiensaätze zu erhöhen, die Viek an dem die Versicherungsnehmer naturgemäß kein, Imter ersicherungs gesellschaften aber um 50 größeres 0 esse haben. Es wird vorgeschlagen, daß die Direktionen R üek ländischen Gesellschaften zusammengehen und keine Versdersicherungen mehr an holländische sicherungsgesellschaften und besonders an Sroße Anzahl Feuerversicherungs-Gesellschaften auf Hollsenseitigkeit gewähren, die in den Provinzen un muds tätig sind. hies würde eine Deckungs- in 10f8 ehkeit in Holland zur Folge baben: man müfde olland genötigt sein, mit den ausländischen Versiche- arbetzesellschaften Fühlung zu nehmen u. dieses Zusammen. n würde es ermöglichen, die Pramien zu erhöhen und Hand ersicherungsbetrieb zu verbessern. Es liegt auf der vor 3 sich ein solches Ziel nur erreichen ließe, wenn englischen ungen die in den Niederlanden stark vertretenen es den n Versicherungsgesellschaften mitmachen. Solange an der Amsterdamer oder Rotterdamer Maklern möglich ist, bleibe Londoner Börse bzw. bei Loyds Deckung zu finden, n durchgreifende Maßnahmen der übrigen Gesellschaf- *—— Herbeiführung einer Prämienerhöhung oder einer 5 sserung des Versicherungsbetriebes in Holland aus- chtslos. 5 Das Ende der Darlehnskassen Laut Bekanntmachung des Reichsministers der Finanzen Werden die Darlehnskassen des Reichs mit dem April für den Verkehr geschlossen und auf- Selöst. Die allmähliche Abwicklung der Geschäfte erfolgt durch die Liquidationsstelle, bisher Darlehnskasse Berlin; Hauptverwaltung der Darlehnskassen bleibt ebenfalls doch für einige Zeit bestehen. Damit verschwindet eine mrichtung, die im Kriege und auch noch nach dem Kriege den allgemeinen Geldverkehr eine zweifellos segens- Teiche Wirksamkeit ausgeübt hat. Wie schon in ähnlicher Orm in früheren Zeiten, so namentlich während des Welt⸗ ges, wurden durch Gesetz vom 4. August 1914 in Berlin Aud an den Orten, an denen sich Reichsbankhauptstellen und * befinden, Darlehnskassen, soweit erforderlich, errich- 55 zur Vermittlung der Darlehnsgeschäfte an geeigneien Orten auch Hilfsstellen.(Auch hier in Mannheim wurde ine solche Kasse gegründet, die jetzt ebenfalls bis zum 0. April geschlossen und aufgehoben wird. D. Schriktltg) Am 6. August 1914 wurde die Darlehnskasse in Berlin röffnet, nachdem schon am 4. und 5. August in vielen Anderen Städten die Kassen ihren Betrieb eröffnet hatten. zude 1922(der Bericht über 1923 ist noch nicht veröffent- Hcht) bestanden 100 Darlehnskassen und 115 Hilfsstellen. e Gesamtumsätze in den ersten Monaten August bis Dezem- der 1914 betrugen 4794, Mill. 4, in den folgenden Jahren- 1915: 16 844,2 Millionen 1919: 214 213,2 Millionen 1916: 38 901,7 5 1920.: 372 548,7 10 1017: 68 5443„ 1921: 761 682,8„ 1918: 91 702.8 1922: 2 899 607,7 55 Seit Eröffnung der Darlehnskassen bis zum 31. Dezbr. 1022 ergibt sich ein Gesamtumsalz von 4 669 0198 Mill. 4. Am Ende 1922 betrug der Darlehnsbestand bei der Darlehnskasse in Berlin 206 737, Mill.(verteilt auf 3752 Pfandscheine), bei den übrigen Kassen 45 305,6 Mill.&(ver- Die Gesamtsumme der auf Waren erteilten Darlehen betrug am 31. Dezember 1922: 636 Mill.“, davon allein 14 235, Mill. auf Zucker und 10757 Mill. auf Getreide. Für den Betrag der bewilligten Darlehen wurden Dar- shnskassenscheine ausgegeben. Der Gesamtbeirag Follte nach 8 2 des Geselzes vom 4. August 1914 1500 Mill. 4 Meht üpersteigen. Das Kontingent ist durch Beschluß des undesrats(Reichsrats) fortlaufend erhöht worden und hat Schljegliceh durch Beschluß vom 22. November 1923 den etrag von 10 Trillionen erreicht. Bis Ende 1922 Waren an Darlehnskassenscheinen zu 1. 2. 5, 20 und 50 ins- gesamt ausgegeben 20 888,2 Mill.. hiervon von der Reichs- Vank in den freien Verkehr geleitet 12 970, Mill. Die estbetrüge befanden sich, soweit sic nicht als nicht mebhr Umlaufsfaähig amtlich vernichtet sind, in den Beständen dden: Jeichsbank iind dienten ebenso wie die über höhere Betyüge laltengen Scheine der Verrechnung der Hauplverwaktung Darlehnskassen mit der Beichsbankhauptkasse, eeeeeeeeeeee. Handelsbleſt de ge⸗ 5 ſten + Versicherungen an der ———— Ma Die Annahme von Schecks bei Zahlungen. Die Berliner Handelskammer hat folgendes Gutachten erstattet: Ein Handelsgebrauch, nach welchem ein Scheck— gleichviel, ob es ein Bar- oder Verrechnungsscheck ist— als Barzahlung zu gelten hat, hat sich nicht entwickelt. Nur insofern hat sich vielleicht ein Handelsgebrauch gebildet, als der Schuld- ner, der einen Scheck in Zahlung gibt, zunächst nicht in Verzug gerät, wenn der Gläubiger die Annahme ablehnt. Ho. Die erste 10 proz. Gold-Schuldverschreibung von Hypo- thekenbanken. Die Deutsche Central-Bodenkredit- Vereinigung, zu der die Preußische Central-Boden- kredit-Aktiengesellschaft, Berlin, die Deutsche Grundkredit- Bank zu Gotha, Berlin, die Rheinisch-Westfälische Boden- Credit-Bank, Köln, die Braunschweig-Hannoversche Hypo- thekenbank Hannover, gehören, veröffentlicht in der vor- liegenden Ausgabe einen Hinweis auf die bis spätestens 12. Apri! stattfindende Zeichnung auf ihre neuen wert⸗ beständigen 10pTOZz. Gold-Schuldverschreibun- gen, deren Zulassung an der Berliner Börse beantragt Wird. Voranmeldungen werden zum Kurse von 95 Renten- mark für 100 Goldmark entgegengenommen. Näheres siehe Anzeige. Aufgehobene Verordnung. Die Voss. Zig. hört, daßl die erhöhte Devisenzuteilung für Getreideimporte ins besetzte Gebiet aufgehoben worden sei, da die Ver- sorgung des besetzten Gebietes mit importiertem Getreide fürs erste sichergestellt sei. Schwierigkeiten einer Berliner Bankfirma. Das Berliner Tageblatt meidet: Das Berliner Bankhaus Jansen u. Denker hat wegen Zahlungsschwierigkeiten beim Gericht gegen sich Geschäftsaufsicht beantragtl. Dem Antrag wurde stattgegeben. Nationale Automobil-Gesellschaft.-G. Der Aufsichtsvat hat beschlossen, für das am 31. Dezember zu Ende ge- gangene Geschäftsjahr eine Dividende nicb t zu verteilen und 1 348 928 G% auf neue Rechnung vorzutragen. Die .-V. ist auf den 29. April anberaumt. Die wirtschaftliche Gesundung der Rheinprovinz. Nach dem Bericht des Arbeitsamts der Rheinprovinz hat dort die Besserung der Wirtschaftslage ein rasches Tempo an- genommen. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen ist in der letzten Woche stärker zurückgegangen als in der vorher- gegangenen Woche. In den Bezirken Köln und Düsseldorf ist die Arbeitslosigkeit um je 12 Prozent gesunken gegen 4 bzw. 9,5 Prozent der Vorwoche. Veremigung der Salpeter-Erzeuger. Die Vertreier der Vereinigung der Salpeter-Erzeuger hielten eine Konferenz ab, in der über die Fortsetzung der Vereinigung verhandelt wurde. Ein endgültiger Entschluß wurde noch nicht gefaßtt. Eine weitere Versammlung soll am 10. April sein.— Da die von der e getätigten Verkaufsabschlüsse über große Mengen Salpeter zu den von dem Verband fest- gesetzten Preisen zur Ausführung gelangen, ist mit einer Verlängerung des Vertrages über den 1. Juli d. J. hinaus zu rechnen. Verhandlungen zwWischen der deutschen und der schweize- rischen Farben-Industrie. Zurzeit schweben, wie die Baseler Nachrichten melden, zwischen der Interessengemeinschaft der Baseler chemischen Industrie und den deutschen Farh- stoffgruppen Verhandlungen, um für die wichtigsten Sonder- artikel eine Art Verkaufsgemeinschaft herbeizu- kühren. Das hauptsächlichste Interesse liegt nicht, wie das genannte Blatt ausführt, in dem Umfang einer derartigen Konvention an und für sich, sondern in der Tatsache, daß zum erstenmal seit August 1914 die schweizerischen und deutschen Farhstofferzeuger in Fühlung getreten seien. Verluste der norwegischen Zentralbank. Wie norwegi⸗- sche Blatter melden, hat die norwegische Zentralbank in der letzten Zeit außerordentlich starke Ver luste erlitten. Man spricht von einem Verlust von im ganzen 67 Millionen Kronen. Bereits im April vorigen Jahres wurde die Zentral- bank unter öffentliche Verwaltung gestellt. Sie ist eine der gröhten Banken Norwegens. Bemerkenswerte amerikanische Zolltarifentscheidungen. Die amerikanische Zollverwaltung hat wie aus New Lork berichtet wird, zwei neue bemerkenswerte Tarifentschei- dungen bei der Einfuhr von Textilwaren aus Europa ge- iroffen, die von wesentlicher Bedeutung sind: Wasserdichte Gewebe aus Baumwolle und Kautschukgemisch müssen nach Zolltarit Nr. 907 verzollt werden, wenn der Kautschuk die hauptsächlichste Herstellungsmasse darstellt. Der Zoll beträgt 5 els, per Quadratyard und 30 Prozent vom Werte. Baumwollgewebe, die Garne über Nr. 90 enthalten, müssen außer mit dem üblichen Zoll noch mit 5 Prozent vom Werte verzollt werden. Deuisenmarkt Die gestern eingetretene rückläufige Bewegung des französischen Franken hat sich in den heutigen Vormittagsstunden fortgesetzt. Der Kurs stellte sich auf 75 G. und 75.25 Br. für das Pfund. gegen New Vork auf Paris auf 17,45 G. und 17.55 Br. und gegen Deutschland auf 5 24.1 Goldpfennig gegen 25.2 von gestern abend. Der starken Erholung der dänischen Krone ist jetzt ein fühlbarer Rück- schlag gefolgt. Belgische Franken wurden im Freiverkehr mit 20,1 Goldpfennig bezahlt. Auch Brüssel zeigt Ab- Sschwächung. Für die deutsche Bi erhielt man in Zürich 122 Centimes und in Amsterdam 0,576. Das Pfund Stlerling kostete 19,50 BiA. Sonst lagen folgende Nolierungen vor: Zürich auf Paris 33,35. Brüssel 28,50. London 24,60. Mailand 25,20. New Vork 5,73%½, Spanien 75, Prag 17, Holland 211.,40; Paris auf New Vork 17,30,. London 74,70. Holland 633, Belgien 84,90. Mailand 75,40, Wien 25, Prag 51, die Schweiz 299. Madrid 224; London auf Paris 73,35. New Vork 430,43. Mailand 97.87. Belgien 86,37, Madrid 33,275, die Schweiz 24.67, Mailand 97.87, Prag 144: Amskerdam auf London 11.63½, Berlin.57½. Paris 15,77½., die Schweiz 47/.10, New Vork 270,.25, Mailand 12, Prag 815. 95 Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannbeim, 3. April. Die Börse verkehrte lustlos bei leichteren Kursen. Es notierten: Pfälzische Hypothekenbank 3,50., Rheinische Creditbank 2,75 bz.., Badische Anilin 16% bz.., Bremen-Besigheimer 23., Rhenania.,4., Verein Deutscher Oelfabriken 31 G6., Brauerei Kleinlein Heidelberg 45., Sinner Karlsruhe 9., Continentale Ver- sicherung 40., Mannheimer Versicherung 75., Seilinda- strie Wolff 7., Benz 5% zu%½ bz.., Dingler Maschinen 6., Emaillierwerke Maikammer 6., Gebrüder Fahr 6,50 bz.., Karlsruher Maschinen 4,25., Knorr Heilbronn 6,50 bz.., Badenia Weinheim.5 bz.., Mez Söhne Frei⸗ bhurg 4,50 bz.., Neckarsulmer 556 G. 5%., Pfalzer Mülllen⸗ werke 4., Pfälzer Nähmaschinen.50., Zementwerk Heidelberg It etwas bz.., Rheinelektra.50 bz.., Rhein. mühlenwerke 3., Salzwerk Heilbrounn 75., Preiburger +iegelwerke 2,25 bz. G6. Wayss u. Freylag 3,73 6, Fellstoff Waldhaf 11,25 bz.., Zuckerfabräk Frankenthal 4 bu. B. nnheimer Ge 22—————— betreibt und verwaltet, Amzeiger Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister A: Wilhelm Rietheimer in Mannheim. Inhaber ist Wilhelm Rietnheimer, Kaufmann, Mannheim. Badenia- Rundfunk Gesellschaft mit beschränkter Haf⸗ tung in Mannheim, Sofienstraſze 11: Gesellschaftsvertrag den G. m. b. H. ist am 19. März 1924 festgestellt. Gegenstam des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Radiogerät und Zubehörteilen, wie éelektrotechnischen Arti⸗ keln aller Art. Die Gesellschaft kann sich an andern Unter⸗ nehmungen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen oder deren Vertretung übernehmen. Das Stammkapital beträgt 3000 Goldmark. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Ober⸗ ingenieur Ludwig Franck in Mannheim ist Geschaftsführer, Derselbe ist auch dann zur selbständigen Vertretung der Gesellschaft befugt, wenn mehrere Geschäftsführer be- stellt sind. Kaltreuther& Münch, Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung, Kunsthandlung in Mannheim, N 7, 2: Gesellschaftsver- trag der G, m. b. H. ist am 13. März 1924 festgestellt. Gegen- stand des Unternehmens ist der Handel für eigene und fremde Rechnung mit Gemälden und Graphik alter und neuer Meister, Antiquitaten, Kunst- und kunstgewerblichen Gegen⸗ ständen. Die Gesellschaft ist befugt gleichartige oder àhn- liche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen 2u beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Die Gesellschaft be- stellt zwei Geschäftsführer. Friedrich Kaltreuther, Kauf⸗ männ, Justus Münch, Kaufmann, beide in Mannheim, sind Geschäftsführer. Jeder derselben ist selbständig zur Ver⸗ tretung der Gesellschaft berechtigt. Der Gesellschafts- vertrag läuft unkündbar bis 31. Dezember 1926 und kann erstmals vom 1. Juni 1926 auf 31. Dezember 1926 gekündigt werden und von da ab jeweils auf Schluß eines Geschäfts- jahres mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten. Steinacher& Rueff Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung, Sitz: Mannheim, ee in: 1. Aachen, Registergericht Aachen, unter der Firma Steinacher& Rueft G. Niederlassung Aachen, 2. Bremen, Register gericht Bremen, unter d. Fa. Steinacher& Rueff G. m. b. H. Nieder- lassung Bremen, 3. Hamburg, Registergericht Hamburg, unter d. Fa. Steinacher& Rueff G. m. b.., Niederlassung Hamburg, 4..-Gladbach, Registergericht.-Gladbach, unter der Firma Steinacher& Rueff G. m. b.., Niederlassung .-Gladbach: Gesellschaftsvertrag ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 26. Februar 1924 in 8 6(Vertretung) ge- ändert. Wenn mehrere Geschäftsführer bestellt ain! 80 wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Nahrungsmittel- Vertriebs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim: Wilhelm Gehrig ist als Geschäfts⸗ führer ausgeschieden. Waren und Härkte Bremen, 3. April. Baumwolle, America Fully middling g. e. 28 mim loko per engl. Pfd. 31,76(31,24) Dollarcents. Magdeburg, 3. April. Zucker prompt Lieferung inner- halb 10 Tagen 26,25—28,75; innerh. 4 Wochen 27,00 GA. Frankfurter Viehmarkt vom 3. April. Der für Kleinvieh und Schweine schwache Auftrieb des Nebenmarktes bestani aus 17 Ochsen, 2 Bullen und 3 Färsen und Kühen und einem Fresser,; ſerner aus 821 Kälbern, 184 Schafen und 352 Schweinen. Notiert wurden nach Goldmark für den Zentner Lebendgewicht: Kälber 50—70, Schafe 35—48, Schweine 60 bis 70, Sauen und Eber 38—65. Nach der Notierung des letzten Hauptmarktes wurden Rälber um—16, Schafe um —4 und Schweine um—5 Goldmark höher bezahlt. Markt⸗ verlauf: lebhaftes Geschäaft und ausverkauft. Frankfurter Getreidebörse vom 3. April. An der heuft⸗ gen Frankfurter Getreidebörse notierten bei ruhiger Ten⸗ denz: Weizen 17,75—18,25, Roggen 15,75—16,25, Sommergerste 20—21, Hafer(inländisch) 10—415,50, Mais(gelb) 19,25—20 Weizenmehl 27—27,75, Roggenmehl 23—23,75, Kleie 9,75 bis 10,50, alles in Goldmark die 100 kg. Berliner Metallbörse vom 3. April Proelse in Festmark für 1 Kg. 1 15125 4 E. g— n Barren—— Bettwaltester 122˙1.2 1,22.1,24 Zinn, ausländ 5,10-.15.-5,2 Blel.86•0 86 0,68.0, 70 Huttenrian.95•.00.05.8,½10 Rohzink(Vb.-Pr.)———.— NMiekel.30-2,40 20-249 do.„Verk.] 0,84-.56 084-.88Antimon.92-0,95 0,97-9007 Flattenelnk.59..61 0,59.0,8 1 Sider Wr 1 ar. 94.090 94,00.98,000 Aluminmlum—— Fleun p. Ar.—— London, 3. April(WB) Metaltmarkt.(in Lst. L d. engl. t. v. 1016 kg. 2. 8. BleI 34.37 38,62 Kuplerkass 65.37 68.37 bestselect. 71.25 71.80 Zink 34.— 34.— do.3 Monat 66.25 66.25 Nickel 130.— 130.— Quecksiid 13.75 13.75 do. Elefrtol. 72.50 72.— Zinn Kassa 20.80 255 80 Regulus 125 60— Schiffahrt Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 2. Apri Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 6 Cents ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 6 Cents ab Kanal nach Rhein-Mainstationen 055 (25 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrort) Exportkohle nach Rotterdam: 5% Cents ab Kipper pro Tag ah Kanal wurde nichts abgegeben. Der Ausbau des Straßburger Rheinbafens Basel, 3. April. In der soeben erschienenen Marz- nummer der schweizerischen Binnenschiffahrtszeitschrift Die Rheinquellen wird in einem Artikel das Projekt für den Ausbau des Straßburger Hafens besprochen. Es sollen süd⸗ lich von Straßburg sechs neue Hafenbassins erstellt werden, die durch einen neuen Kanal mit den bisherigen Häfen, aber auch direkt mit dem Rheinstrom in Verbindung gebracht werden. Für den ersten Ausbau ist eine Ausgabe von 158 Millionen Franken vorgesehen und für den zweiten eine solche von 78 Millionen. Die Hafenerweiterung, die auf einem kürzlich von der französischen Kammer genehmigten Vertrag zwischen Stadt und Staat beruht, ist nötig gewor- den, weil im Jahre 1927 der gegenwärtige Zustand, Wonach Frankreich laut Friedensvertrag auch den Hafen von Kehl ein Ende nimmt. Purch den er. wähnten Vertrag ist der Hafen nun zum„Port autonome“ erhoben worden. Schiftsbewegungen der White Star Line und American Line D. Adriatie am 21. Marz von Alexandrien; D. Ballie am 21. Mäarz von Neapelz D. Belgenland am 20. März. von Southampton; D. Canada am 21. März von Glasgow; D. Cedrie am 28. März in Liverpool; D. Celtic am 22. März von Liver- pool; D. Lapland am 20. März von Neapel; D. Megantie am 19. Marz von St. Thomas; D, Olympie am 22. März von Newr Vork: D. Regina am. März von Portland; PD. Gallit (rückk.) am 17. März in New Plymouth; D. Ionic am 18. März (ausg.) in Auckland;: D. Medie(rückk.) am 21. März in Durban; D. Suevic am 21. März in Liverpgol: P. Rarangs 0 (ausg.) um 19. März in Melbourne,. Mabang(ausg.) zn 16. Marz in Aucklaudl. —...........— SS————-„—-— 10. Seite. Nr. 161 Freitag, den 4. Aprif 1924 Zimmer Suent und vermittel Immoapilienbüro 9 IU 3, 3 Cer 50 Tei. 9³ 544. Tue Wieier kostenlos Warenhaus Undl leere 1 Satz Aluminium- Fleischtöpfe 55 13. 30 Billige 1 Satz Aluminium- Milchtöpfe mit Nag 3 Siüek im Satjn Mannheim. 9 5 Zimmer für u. 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Erbsen, 1 Dose 65 Pfg· 8 die Gold⸗Com.Schuldverſchreibungen haften neben dem geſamten Ver⸗ 4 Fardellen Gl. 98, Räucherlechs 1 Pfd.D..20 J Tnotten, 2 Pfd-Dowe 90 Pfgg., Nelwfn H. krbzen 2 Pfü-Dowe.50 —25 4 affen ee pima Oelsardigen 8 1 25⁵ 5 1 00 Bohnen 2Pfd.D..20, Mirabellen 2fd...95 Pig. Körperſchaften en worden ſind; im weſentlichen Darlehen an ſelbſtändige 10 Seln hole Pose.00, Kollmaps 1 33 Twetsch. 25. fd.· D. 78 Plg., Kirsck. 27fd-D. 98 Ffg. deldſ twirtſchafkliche Unternehmungen— wie Elektrizitätsgeſellſchaften u..— unfer AMayonsn., Krabben.20, Anchevy. Paste Tomaten. Purse. 38 u. 0 Pf. eee Bürgſchaft der beteiligten großen Kommunal⸗Verbände. eeee Allerf. Fluglacks ger. in Scheld. Dose 105 Relvefia-Birnen 2Pfd.-Dose.38 8 durch Kusloſung oder Rückkauf in Höhe der Amortiſation⸗] ktk. Roduefort, Schweizerkäse Sth. 40 Pf, an J Reineclauden, Stachelbeeren. 1 Dose 88 Piz- eiträge Schuldner, in der Regel 3% jährlich; ſie muß bis 51. Dde. 1 e Breite Nudeln Pfd. 27 Pfg., Macearont Pfd. 3 zember 1941 beendet ſein. Geſamtkündigung bis 31. Dezember 1950 e d 7a e Weiser Grieß, Bohnen, Reis. Pfd. 18 Pf. ausgeſchloſſen. e N Eter-Nadein Pak. 21, Faden, Hörnle billigst. alaga ½/ Pl..50, Kirseh ½1 Fl..50 Sinsſcheine und ausgeloſte Stücke werden in Reichswährung nach dem Preiſe N 1 5 9 0 275 1 125 des Feingoldes vom 25. des Fälligkeitsmonats gezahlt. 5 1 15 55 5 ee 3 Abfanitte zu 50, 100, 500 und 1000 Geldmark wit Sinſen ab 1. apell in Akaum, Arrae- Veruchnitt. 8 Sticken der einzelnen vier Hypothekenbanken. Steinhäger Kug 10. od. 20% Kaffee-Mischung Paket 27 Pf. Malrkaffee Pak. 12 Pf., Rote Cichbrie 20 Pf. Wärfelzucker Pfd. 50 Pf. Uag. Ufra, gelb, P. 42 Pf. ff. Rosienen„½ PId. 48 Pf. 0 5 Mandeln, Nüsse, Kokosflocken usw. vortätig. VDVeoranmeldungen zum preite von 95 2 Tontitcrer- Abſelhüng in pafere]-ralbe, Lrallersdrr. 10 Far. 3. gleich 95 Rentenmark für 100 Goldmark 2 0„askatuuss, Timt, Gewüre.. Pak. 5 Pf. 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Die trauernden Hinterbliebenen. Für schönes Wetter! Mannheim, den 3. April 1924 Frühjahrs- Anzüge Frühjahrs-Mäntel breneBarise ege 25098 aus Gabardine und zusGabardine, Homespuns, 0 ümprägniert 15 Kammgarnen Cheviots, Covereoats, As bestem Parsgummi 1 95.—, 75.-, 59. 445 Die Feuerbestattung findet Samstag, den 5. April. 110·, 98=, 89., 82. Talllenulster u. Aaeantom 9. 10 innn eee nachmittags 4 Uhr statt. 0 110.-, 89.-, 68., 49., Windjacken aus Covercoat, Gabardine Frühjahrs-Anzüge aus Cheviots und 1 Münch, Strieklocken, 60 0 Homespuns Aus Spezialstoffen„und Segeltuch 30 69., 59, 48. JJ. 69.—, 54.—, 46.—, 38.- 44„ 86.—, 38.— 225 21.80, 18.50, 16.30, 14. 12*5 aa Nges Fiasch ien an Aus unserer Jünglings- u. 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Die seminatistische Uebung, dié ich nun houte meinem Oster· Wetthewerb zu Grunde lege, besteht zunüchst darin, in jedem meiner neun inserate ein Wort ausfindig zu machen und Das Ganze muß alsdann einen emplehlenden Vers er- geben, welcher, auf einem Zettel in Postkartengröße, dessen Briefſumschlag mit dem Vermerk Bananen-Mühlen-Werke G. m. b.., Mannheim- industriehalen unter Beilage des Bodenstücks entweder von einem Pfundpaket oder von zwei nalb Pfund- oder von vier Vierſeipfund-Paketen Musacao einzusenden ist.(Gruppe. Feraer will jeder, der eine poetische Adef in Sich verspürt, in möglichster Kürze sein Urtei uder Musgcao in Versform(bis zu einem Vierzeiler) unter Beobachfung der verlangten Beitage ebentalls an ohen genaunſe Firma einsenden.(Gruppe.) Dreise: — 55 neéun Wörter zusammenzustellen „Oster-Weitbewerb“ versehen, der Eirma: Gruppe A. 7 1. 3a. 1. Stock dock allein den Wert der Stickerei. 25 Preise lür die licktigen Lösungen, die 25 Preise 80 ei in kürzesterf- 6 155 e 8 00 Sti 35 ersſorm(bis-Zeiler). reites ee e 1. Preis 150.-Mk. u. 25/2 Pid Musaeao ¼ Beacditen Sie unsere Auslagen! 1. Preis 25%/2 Plund-Pakete Muusacao JJJJ... 8 8 ee% 55 25 7 50 Muste 55 2 Zuan le Sämtliche 7— 1, Preis eine usacao-Porzellan-Kanne 1 g. e, Väbarbelten e Stickereien 10 f„ —2. Pteis 10/2„ 13.—25, Preis eine Musacao- Porzellan · kanne auch Auferkigung volt eeeeteteneen eee. 13.—25. Preis/„ 8 1(½ Ltt.) u. 5/2 Pid. Musacao Steppdecken, werden Gite 8 Pleisrichter: Das Preisrichtef-Kollegium setzt sich zusammen aus: 1) Herrn Direktor Hermann 5 11082 Jehnoy, München-Gladbach, 2) Herrn Aldert Nedden, Manneim, 3) Herin Direktor Etich Angeb unt 9. 92 2¹ 9 2 I 2 Anhn C. Schrage, Mannheim, 4) Heun Rechtsanwalt Dr Neubauer, Mannheim, 3) Herrn Ingen. an die Geſchäftsfte e. Peter Stoftels, Mannhem, o) Herrn Albert Köchler, Wottencepee der schreibenden Firma. Zedingungen: Die Preisbewerbung ist tür jedetmann irei. Die Bewerbungstrist läutt am 1. Mel ———— DDi ad Einsendungen mi dem Poststempel vom 30. Aprii 1924 geiten als rechizeitig eingesandt Das Blalt, auf dem die Lösung sieht, muss in der linken oberen Bcke ein Kennwoft tragen, mit dem auch ein beizulegender verschlossenet Biletumschlag, wWaicher dhe genaue Adresse des Absenders enthält, verseheti deln musg. Alle Einsendungen gehen mit Higentum und Utheberrecht an die Fa. Bannnen-Mühlen-Werke G. m. h. H. über. Knabenanzügen Die Zistellung der pfeſse efſoſal unmmtelbar nach Eutscheicupg des. Pfeisgefichls, die empfiehlt ſich vru isat jen 85J Fran Bofk, 67. 13. zugcletehh in dieser Zeitung veräfſemſeln Gruppe B. Damen- Kostüme Auf Wunsch auech gegen Zahlungs· erleſehterung bei Haunm Mäntel Sso war das Urteil vieler KRunden Heute staunt jeder über unsere billigen Preise die umso erstaunlicker sind, da sie billiger wie die Friedenspreise sind. 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