rn Ke e„ e Frree — —— — . inhe Bezugspreiſe: du Manndeim u. Umged. vom 10 Rp=n dis — Aprii 26: es Gold-pfa. die monati. Oezieher verpflichten ch dei ebt! flenderung der wirtſchaftlichen vervältalſſe e werdende breiserhöhungen anzutrtennen. poſt⸗ rn 17560 f de.— Hauptgeſchäftsſtelle aundeim k6. 2.— Seſchüfts⸗Hebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ Vbr. e. Sernlpr. ne. 256l. zoc, 2688. Gdi, 704b. Celegr.-Hör. eneralartzeiger manndeim. Erſcheint wöchentlich zwöltmal. Wiktag⸗Ausgabe onorale adiſche Neneſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Soldyfennig 1924— Nr. 173 — Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kotonelzeile für Rllgemeine finzelgen.40 Solomaxk Reklamen 2,— Sotdmark. Kür Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung uver⸗ nommen. göhere Sewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte iusgaben oder für verſpütete Rufnahme von in⸗ zeigen. Ruftr. ö. Lernſpr. ohne Sewähr. Serichts ſt. Mannbeim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗ und Muſik-Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Garten Deutſchland und das Gutachten Die deutſche Stellungnahme „Berlin, 11. April.(Von unſerm Berliner Bürb.) Alus Paris iſt die Nachricht hier eingelaufen, daß die Reparationskommiſſion be⸗ abſichtige, der deutſchen Regierung eine kurze Friſt zu ſtellen, in der ſie ſich ſchriftlich zu dem Gutachten der Sachver⸗ tändigen äußern ſoll. Es iſt anzunehmen, daß die deutſche Regierung dieſem Anſinnen, wenn es ſich beſtätigen ſollte, ſich Richtentziehen wird. Im Zuſammenhang damit ſind Zweifel geäußert worden, ob die gegenwärtige Regierung ſich überhaupt für befugt halten dürfe, Stellung zu dem Sachverſtändigenbericht zu neh⸗ men, da es doch mehr als fraglich ſel, ob ſie in ihrer jetzigen Zuſam⸗ menſetzung die Wahlen überdauern werde. Wir haben Grund zur Annahme, daß die Reichsregierung ſich durchaus für berechtigt hält, Beſchlüſſe nach dieſer Richtung hin zu faſſen. Sie befindet ſich— das iſt die Anſicht, die man in Regierungskreiſen vertritt und gegen die ſich kaum etwas wird einwenden laſſen— keineswegs in der de⸗ faber und iſt daher dem Ausland gegenber voll geſchäfts⸗ g. Wie wir erfahren, dürſte das Kabinett bereits heute die Bera⸗ tung über das Sachverſtändigengutachten aufnehmen, da man auf zener Seite gewiß kein Intereſſe hat, die Entſcheidung auf die lange nk zu ſchieben. Daß grundſätzliche Abneigung, die Diskuſſion auf der Baſis der Sachperſtändigenvorſchläge zu eröffnen, bei der Reichs⸗ tegierung nicht beſteht, haben wir bereits geſtern angedeutet. Wir können heute ergänzend hinzufügen, daß dieſe Auffaſſungen, ſoweit ch zur Stunde überſehen läßt, auch in den führenden Wirt⸗ ſchaftskreiſen, die bereits ebenfalls in allernächſter Zeit ihren Standpunkt formulieren werden, volles Verſtändnis finden. Erklärungen der Parteien liegen, wie ja auch kaum zu erwarten iſt; Roch nicht vor. Die brennendſte Frage iſt augenblicklich, wie wir über den krikiſchen 15. April 9 n dem die Micumverträge ablaufen, hin wegkommen werden. Die Sachverſtändigenkommiſſion hat mit dem Kabinett beraten und morgen werden in D üſſeldorf die Verhandlungen mit der Mi⸗ um wieder aufgenommen werden. Die Erörterungen leiten ja ge⸗ wiſſermaßen ſchon zu dem Sachverfſtändigengutachten über. Daß auch hier die Dinge nicht ungebührlich hinausgezögert werden, wird ſelbſtperſtändlich das eifrigſte Beſtreben der deutſchen Verhandlungs⸗ eilnehmer ſein. Sollte in irgend einer Form ein Proviſorium zuſtande kommen, ſo wird die Regierung natürlich verſuchen, eine etwa neu vereinbarte Friſt durch Beſchleunigung der Generaldiskuſ⸗ ſlion über den Expertenbericht nach Möglichkeit abzukürzen. Laſten, Wie ſie die Micumverträge, auch etwa in gemilderter Form der Wirt⸗ ſchaft des beſetzten Gebiets auferlegen, iſt eben einfach für die Dauer dicht mehr tragbar. Vielleicht wird ſich heute bereits aus der Haltung er Micumvertreter, die ſa lediglich auf Pariſer Ordre hin handeln, die offizielle Stellung der franzöſiſchen Regierung zu em Sachverſtändigenbericht deutlich erkennen laſſen. 5 Pariſer Stimmungen Paris, 11. April.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Die ee Kontrolle der ausländiſchen Preſſeſtimmen, beſonders der berelchen und der engliſchen, hat in politiſchen Kreiſen die Auffaſſung ſodalleige daß trotz langer Verhandlungen unter den Alliierten und „dann mit Deutſchland ein günſtiges Endreſultat zu⸗ ande kommen werde. Der ſchwierige Punkt, nämlich die Fe.ſt⸗ audung der deutſchen Geſamtſchuld, wird aufgrund 0 Interalliierten Vereinbarung, bei der die Rege⸗ ng der franzöſiſch⸗engliſchen Schuldfrage eine entſcheidende Rolle en wird, erfolgen. Es verlautet, daß die Sachverſtändigen ein ücht für die Deffentlichkeit beſtimmtes Gutachten über L eventuelle Höhe der deutſchen Totalſchuld abgegeben haben. ſhingtoner Meldungen, in denen die Enttäuſchung über das Feh⸗ en einer Abſchätzung der deutſchen Geſamtſchuld ausgeſprochen wird, ben hier ſichtlich Eindruck gemacht. In der Waſhingtoner Tribune eißt es, daß man die internationale Anleihe erſt dann bewilligen werde, wenn die Totalſchuld Deutſchlands feſtgeſetzt worden ſei. Die anerpoölitiſche Ausdeutung der Sachverſtändigenbeſchlüſſe dauert un⸗ deſchränkt fort. Jede Partei findet in den Ratſchlägen ein Argument Arb, undgegen Poincare. Sonderbar iſt, daß das Organ der 5 eiterregierung, der„Daily Herald“, dem Block Naticnal eine Aänzende Plattform geliefert hat, um die Ruhrpolitik Poincares zu verteidigen. Das offiziöſe Blatt ſchreibt:„Wenn dieſer * rſchlag vor der Ruhrbeſetzung gemacht worden wäre, ſo hätten wir en proteſtiert, weil wir die Einengung und Diktatur über Han⸗ und Induſtrie eines fremden Staates niemals gebilligt hätten. die s ſollen wir aber heute in dieſer tragiſchen Lage tun? Wir müſſen 150 Franzoſen bis auf einige Soldaten, die wir ihrten für die Ruhr : den haben, aus dieſem Gebiet herausbringen. Das iſt unſer Aber Wir empfehlen ein ſehr taktvolles Vorgehen gegen⸗ —2 Frankreich und größte Höflichkeit. Auch den Deutſchen dürfen e die Piſtole nicht auf die Bruſt ſetzen.“ 1 iſt anzunehmen, daß der ſozialdemokratiſche„Daily Herald“ r Streben, Verſöhnung zu predigen, den franzöſiſchen Natio⸗ iſten Honig um den Mund ſchmieren wolte. Dawes in Brüſſel Br Baris, 11. April.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Der Feeuſleler Beſuch des Generals Dawes war nicht nur ein hezündſchaftsbeweis für den belgiſchen Miniſterpräſidenten, ſondern delcteckte auch eine Ausſprache über die Garantiefrage, ſen Loſung in dem Sachverſtändigenbeſchluß nicht ausgeſprochen w 5 1 gier wie in den bekannten techniſchen Studien der belgiſchen Re⸗ Korhna über das Reparatjonsproblem. An der ſtrena vertraulichen Saerenz nahmen aßuer dem General Dawes die zwei belgiſchen zbverſtändigen teil Nach der Unterredung äußerte ſich ein dem 90 terpräſidenten Theunis naheſtehende Perſönlichkeit folgender⸗ Narc Es muß ofen geſagt werden, daß wir in Bezug auf die ſen Iſchaften mehr von den Sachverſtändigen erwarte⸗ Das Fehlen beſtimmter Garantievorſchläge wird einigermaßen dadurch gemildert, daß die Beſchlüſſe der Sachverſtändigen ein⸗ ſtimmig angenommen worden ſind. Einige Veſtimmungen verloren immerhin an Kraft. Wir bedauern es, aber wir hoffen, daß Frankreich darauf die Lehre ziehen wird, daß es ſich der einſtimmigen Beſchlußfaſſung unbedingt fügen muß. Vorläufig werden die Regierungen auf das Ergebnis der Beratungen in der Reparationskommiſſion warten. Ueber die Ga⸗ rantiefrage können jedoch die Alliierten ſetzt ſchon unverbindlich ſprechen. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Alliierten an dem Sach⸗ verſtändigenbeſchluß über die Mobilmachung eines großen Teils der ſchwebenden deutſchen Schuld Aenderungen vornehmen werden, denn es wird ſich um die Kommerzialiſierung der Anleihe handeln. Wenn ſchon Zehntauſende Beſitzer folcher Schuldverſchreibungen in der Welt ſind, ſo wird der kommerzielle und politiſche Kredit Deutſchlands ſtark engagiert ſein, und das bietet, wie wir in Ueber⸗ einſtimmung mit General Dawes meinen, die beſte Garantie. Deitere engliſche Kommentare In einem Leitartikel ſchreibt der„Daily Telegraph“, der Bericht der Sachverſtändigen regele natürlich nichts und diene nie⸗ mandem, denn es gäbe weiterhin genügend Hinderniſſe auf dem Wege zu einer europäiſchen Regelung. Trotzdem ſei ein Schrikt von wichtiger Bedeutung getan worden, weil die Ver⸗ öffentlichung des Berichtes Gelegenheit zu einer unverzüglichen Er⸗ öffnung allüüerter Verhandlungen biete, mit dem Ziele, endlich eine allgemeine Regelung aller ausſtehenden Fragen, Reparatir⸗ nen, Sicherheiten und Schulden zu erreichen, die allein den wirk⸗ lichen Frieden und die Sicherheit in Europa bringen können. Der„Daily Chroniele“ fragt, ob Frankreich dieſe Be⸗ richte ebenſo wie den Bericht des britiſchen Schatzamtes im Jahre 1922 verwerfen werde. Damals wollte Frankreich nicht wirkliche Reparationen, es wollte Sicherheiten, die Vernichtung Deutſchlands und erhöhte Annexionen. Sei Frankreich inzwiſchen klug geworden? Der„Daily Expreß“ führt aus: Die Augen der Welt ſeien auf Deutſchland und Frankreich gerichtet, ſogar der blindeſte deut⸗ 9 ſche Führer würde kaum für die Verwerfung des Gutachtens ein⸗ treten. Nach wichtiger als die Aufnahme der Berichte in Berlin ſei die Haltung des Quai'Orſay. Die wirtſchaftliche Freiheit des deutſchen Gebietes bedeute die Aufgabe der zum Ruin führenden franzöſiſchen Ruhrpolitik. Unter der Ueberſchrift„Eine neue Hoffnung“ führt die „Times“ aus, die Eſſenz der Berichte ſeti, daß ſie Europa endlich die Hoffnung geben. Die Berichte erforderten lange geduldige Er⸗ wägungen. Es müſſe jedoch ſofort geſagt werden, daß der geſamte Plan eine Epoche in der Geſchichte des Reparationsproblems dar⸗ ſtelle. Er ſei von groder Tragweite und bedeute einen neuen Aus⸗ gangspunkt. Die Beteiligung von Amerikanern, ſei es auch nur in inoffizieller Eigenſchaft, ſei von außerordentlicher Bedeutung und werde ihre volle Wirkung haben, wenn die europäiſchen Völker ein Gefühl für die Größe dieſer neuen Angelegenheit hätten. Es ſei jetzt dringend notwendig, daß die Völker im Weſten Europas ſich gemeinſam bemühten, die bemerkenswerte Gelegenheit, eine wirk⸗ liche Regelung zu erzielen, nicht verloren gehen laſſen, denn es werde vielleicht die letzte Gelegenheit ſein, um den Frieden zu ge⸗ winner.. 8 Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Wenn die Gelegen⸗ heit, die ſich jetzt biete, nicht ergriffen werde, ſo werde das Repa⸗ rationsproblem aller Wahrſcheinlichkeit nach niemals gelöſt werden. Das Blatt kritiſiert an den Vorſchlägen der Sachverſtändigen, daß ſie die Summe, die Deutſchland nach der Periode Erholung von —5 Jahren an die Alliierten zahlen ſoll, überſchätzt haben und daß der Plan keine Grenze für die Zeit oder den Betrag der deutſchen Verpflichtungen feſtſtellt. Es liege aber in der Hand der alliierten Regierungen die Berichte der Sachverſtändigen zur Grundlage eines endgültigen praktiſchen Reparationsplanes zu machen. Amerikas Einverſtändnis Die ganze amerikaniſche Preſſe ohne Unterſchied der Partei be⸗ ſpricht die Gutachten der Sachverſtändigen in lobender Weiſe. Die Kommentare der Berichte offenbaren einen gewiſſen Optimismus. Der Staatsſekretär Hoover erklärte zu den Sachverſtändigen berich⸗ ten: Wenn das Werk der Sachverſtändigen eine gerechte Regelung der Reparationsfrage ſichere, dann werde die ganze Welt einſchließ⸗ lich Amerika davon profitieren. Die Tagung der Kheinſchiffahrtskommiſſion Die in Straßburg tagende Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt hat folgenden Beſchluß gefaßt: „Die Kommiſſion bezieht ſich auf ihre Entſchließung vom 20. Dezember 1923 und nimmt von den Erklärungen des Vertreter der interalliierten Rheinlandkommiſſion Kenntnis. Sie hat die Erklä⸗ rungen der verſchiedenen Delegationen angehört und ſtellt den ge⸗ meinſamen Wunſch feſt, das Gedeihen der Rheinſchiffahrt in voller Beobachtung der Mannheimer Rheinſchiffahrts⸗ akte und im verſöhnlichen Geiſte zu ſichern, von dem die ausgetauſch⸗ ten Bemerkungen Zeugnis abgelegt haben. Sie iſt überzeugt, daß die beteiligten Stellen nicht zögern werden, in der Praxis eine Löſung zu finden, die den noch nicht behobenen Schwierigkeiten abhilft, be⸗ ſonders was den Freihafen Köln und die Hafenanordnungen betrifft. Sie bittet die Kommiſſare der beteilgten Staaten, ihr ſobald wie möglich zur Kenntnis zu bringen, was auf die vorliegende Ent⸗ Aließung hin veranlaßt worden iſt.“ * Das Stimmrecht für die ſpaniſche Frau. Das ſpaniſche Direk⸗ ſuchen torium beendigte in ſeiner letzten Sitzung die Beratung über ein neues Wahlgeſetz, das auch im beſchränktem Umfange das Frauenſtimmrecht einführt. Das Frauenſtimmrecht wird allen großjährigen unverheirateten Frauen, unverheirateten Witwen und geſetzlich geſchiedenen Frauen bewährt. Alle verheirate ten Frauen ſind ausgenommen, das ſie nach ſpaniſcher Sitte ganz dem Ehemann unterſtehen. * Der Kampf um den Achtſtundentag. Im Braunſchwei⸗ gäſchen Landtag wurde ein von den Sozialdemokraten einge⸗ brachter Antrag auf Beibehaltung des Achtſtundentages nach teil weiſer hitziger Debatte abgelehnt, da ſich die Mehrheit des Hau⸗ ſes auf den Standpunkt ſtellte, der Achtſtundentag dürfe nicht eine ſchematiſche Anwendung finden. Hannoverſche Stimmungen Eindrücke einer Rundreiſe Ein Schema für die Stimmungen der hannoverſchen Bevöikerung angeſichts der bevorſtehenden Volksabſtimmung über den Antrag der Deutſch⸗Hannoverſchen Partei wird man nicht finden. In allen Ge⸗ bietsgegenden gibt es beſondere Momente, andere Konſtellationen. Zu beachten iſt folgendes: der Volksentſcheid findet am 18. Mai ſtatt; 14 Tage vorher die Wahlen zum Reichstag. Danach wieder die Gemeindewahlen. Zum Reichstag werden ſelbſtredend alle 35 für ſich wählen, alſo getrennt marſchieren. Bei der Frage Freiſtaat Hannover oder Verbleib bei Preußen wird eine Art Parkeigemeinſchaft gegen die Welfen erſtrebt werden. Am 18. Mai wählen alſo die politiſchen Parteien(Gommuniſten und Deutſch⸗Völkiſche gelten als unſichere Kandidaten) gegen die Deutſch⸗ Hannoveraner(Welfen). Bei den Gemeindewahlen wiederum wer⸗ den wahrſcheinlich mancherorts die bürgerlichen Parteien eine Ge⸗ meinſchaft oder eine Liſtenkoalition gegen die Sozialdemokraten und Kommuniſten bilden. Die Wahlparolen wechſeln alſo fortwährend. Was dies bei der politiſch weniger aufgeklärten Landbevölkerung be⸗ deutet, läßt ſich leicht ausmalen. Sie wird ſchließlich kaum noch wiſſen, was und wofür es eigentlich zu wählen gilt. Drum wird es einer regen Propaganda⸗ und Aufklärungsarbeit bedürfen, um ihr das klarzumachen. Rundfahrt durch Abſtimmungsgebiet: Göttingen. ier be⸗ ſteht die geringſte„Welfengefahr“. Drum haben die Deutſeh⸗Han⸗ noveraner hier eine Tageszeitung erſcheinen laſſen, die denen, die es wollen oder nicht wollen, frei ins Haus geſchickt wird. Die Mittel dafür? Niemand weiß woher ſie kommen. Welfiſcher Groß⸗ rundbeſitz läßt ſich die Agitation hübſche Summen koſten. Die ee eee haben auch ſchon Agitationsverſammlungen abgehalten. Sie haben— das gilt auch für alle anderen Kreiſe— Zulauf von allen, die unzufrieden ſind, von denen, die über zu rigo⸗ roſe Beſteuerung klagen, von denen, die wirtſchaftliche Enttäuſchungen erlebten, von allen Mißmutigen. Die Anhängerſchaft der politiſchen Parteien iſt vielfach abgebröckelt. Neben dem Ruck nach rechts und links auch ein Zuzug ins Welfenlager. Nicht ſehr erheblich, aber immerhin ſpürbar. Gemeindevorſteher, Beamtenſchaft großenteils egen die Dafür einzelne evan⸗ Zeliſche Geiſtliche. ie Haltung der Zentrumskreiſe der Hildesheimer Gegend nicht ganz eindeutig. Bei früheren Wahlen hatte das Zen⸗ trum Liſtengemeinſchaft mit den Welfen. Was Wunder, daß ſich ſolche Ehe nicht ganz und gar löſt. In der Politik der Welfen(und dies gilt wiederum für die ganze Provinz) gewiſſe Doppelzüngigkeit und Zwieſpältigkeit darin, daß einflußreiche(und beſomders die finan⸗ ziell⸗ſtarken) Kreiſe des Welfentums monarchiſtiſch eingeſtellt ſind. Nach außen hin wird dieſe monarchiſtiſche Tendenz nicht betont. Das würde der Bewegung da der Mittelſtand und die mit den DeutſchHannoveranern ſympathiſierenden Arbeiter und Bauernkreiſe republikaniſch⸗demokratiſch denken. Die Stadt Göttingen ſtellt ins Stadtparlament von 34 Stadtverordneten 4 Welfen. Aehnlich liegen die Verhälniſſe auf dem Lande. Hier im Süden der Provinz er⸗ ſcheint es ausgeſchloſſen, daß die Deutſch⸗Hannoveraner, das zum Er⸗ folg der Vorabſtimmung erforderliche Drittel der Stimmen auf⸗ bringen. Höchſtens in einzelnen Gemeinden um Hildesheim hermn dürften ſie das erreichen. „ Osnaßbrück. Dieſer Regierungsbezirk teilt ſich in Kreiſe mit überwiegend katholiſcher und in Kreiſe mit überwiegend proteſtanti⸗ ſcher Bevölkerung. Das Zentrum wird offiziell die Parole für Preu⸗ zen ausgeben; wie weit ſie von den Zentrum⸗⸗wählern befolgt wer⸗ den wird, läßt ſich nicht beurteilen. In den Landkreiſen iſt die Werbearbeit der Welfen beſonders rege. Die Grafſchaft Bentheim befindet ſich unter einem Trommelfeuer welfiſcher Propaganda. Die Deutſch⸗Hannoveraner ſtellen hier den Heimatgedanken geſchickt in den Vordergrund. Sie veranſtalten ſogen. Heimatfeſte und werben um das Gemüt der Bevölkerung. Ausgeſprochener denn anderswo iſt hier die welfenfreundliche Einſtellung einzelner evangeliſcher Geiſt⸗ licher in Erſcheinung Hier iſt die Bewegung etwa nach Berufsklaſſen zu unterſcheiden. Das ſtark vertretene Bauerntum hat welfiſchen Einſchlag; beſonders die größeren Bauerngutsbeſitzer ſind teils aus Tradition, teils durch Steuer⸗ und andere Verärgerung Träger des welfiſchen Gedankens geworden und beeinfluſſen die Kleinbauernſchaft (Heuerleute) und die Landarbeiter. Auch das Handwerk iſt guten⸗ teils welfiſch geſinnt. Antiwelfiſch iſt im großen ganzen die Arbeiter⸗ ſchaft, der größere Teil der Angeſtellten, die Beamtenſchaft. Zwie⸗ ſpältig iſt die Stimmung der freien Berufskreiſe. Der agitierende, welfiſche Nechtsanwalt fehlt nicht. Alle politiſchen Parteien haben hier bisherige Anhänger an die Deutſch⸗Hannoveraner abgegeben, an⸗ dererſeits auch wieder bisher welfiſch Geſinnte dazu gewonnen. Dieſe allgemeine Umſchichtung geſtattet keinen klaren Ueberblick und macht jedes Prophezeihen unmöglich. Sie beweiſt lediglich, daß der allzu roſige Optimismus derer, die im Osnabrücker Gebiet einen glatten Reinfall der Deutſch⸗Hannoveraner erwarten, ungerechtfertigt iſt. Die Mehrheit der Bevölkerung werden die Welfen nicht für ſich haben, ſie brauchen aber zur Vorabſtimmung nur ein Drittel aller Stimmen. * Rotenburg, Zeven, Stade. Hier ift die Hochburg des Welfentums. Hier gibt es einzelne Landkreiſe(Zeven, Bremer⸗ vörde), in denen mit einer Stimmenmehrheit der Deutſch⸗Hannove⸗ raner zu rechnen iſt. Hier waren auch bei den letzten politiſchen Wahlen die Welfen in Ueberzahl. Der Großgrundbeſitz iſt größten⸗ teils welfiſch; er beeinflußt die Bauern und Landarbeiter. Hier herrſcht ein gewiſſer Terrorismus. In dem durch ſeine Trachten be⸗ kannten Dorfe Scheeſſel im Rotenburger Kreiſe iſt es unlängſt zu einer Verſammlungsſprengung einer antiwelfiſchen Verſammlung durch welfiſche Sprengkommandos gekommen. Der Redner wurde tätlich angegriffen. Deutſch⸗Nationale und Deutſch⸗Völkiſche haben hier in ihren konſervatio⸗monarchiſtiſchen Zielen gewiſſe Gleichheiten mit den Deutſch⸗Hannoveranern. Drum wird manch Angehöriger der Rechtsparteien am 18. Mai den welfiſchen Antrag mit dem Stimm⸗ zettel bejahen. Auch hier aber iſt die Welfenpartei die Partei der oppoſitionellen Mitte, d. h. aller derer, die verärge ſind und eine nicht ſozialittiſche, aber auch nicht rechtsradikale Sgpoſtttonspartel uchen. * Lüneburg. Heide ringsumher, und in dieſer eine dünn ge⸗ ſäte Bevölkerung. Starke welfiſche Werbearbeit in den Landkreiſen. Werbearbeit von Haus zu Haus, von Mund zu Mund. In den ans Mecklenburgiſche grenzenden Oſtkreiſen alteingeſeſſener Adel, der welfiſch iſt. Unter ihm der Führer der Welfenbewegung im Lüneburger Bezirk, Graf Bernſtoff. Rege Verſammlungstätigkeit. Der Heimatgedanke wird von den Deutſch⸗Hannovranern auch hier zugkräftig und geſchickt in den Vordergrund geſtellt. In der Bauern⸗ ſchaft, im Handwerk der Städte trotz bisheriger Zugehörigkeit zur DDpP., SPD., zur Deutſchen oder Deutſch⸗Nationalen Volkspartei welfiſche Neigungen. Die politiſchen Parteien rüſten zu gemeinſamer Abwehr. In den Städten Lüneburg, Harburg, Celle, Lehrte ſteht ——ꝛ— —————————ßĩ—ł 7 4 4 7 gehen— es lebe Harnover! 0 Frankreich und die Räumung der Kheinlande lüinken Rheinufers mit Aachen und 8 umfangreiches Gelbbuch über die t, daß r Aufna 8. Frledensvertrag nicht zuſtimmen können. Wenn man Deulſch⸗ der rheiniſchen Provinzen de Gebiete, falls Deutſchland nicht von neuem den densverhandlungen ſelbſt von Fßeichneten Vereinbarungen und die Räumungsfriſt nicht innehalten wegen Spionage zu Gunſten läſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht. ren Zuchthaus verurteilt. Verhaftung eines Verräters len Verbände führende unter ſcher Offizier ſein ſoll, zurückgeführt. Auf ſeine Veranlaſſung wurden von den Leſtungen der von Perſönlichkeiten im beſetzten Gebiet Brieſe geſchrieben, die die dient hab ielegenheit dem Reichsgericht in Leipzig zugeführt. 5 den, dürfte in kurzer Zeit abaeſchloſſen ſein und wird vorausſichtlich ſcchon in 14 Tagen den Angeklagten zugeſtellt werden. Die uusſichtlich mehr als eine Woche in Anſpruch nebmen. 2. Selte. Nr. 173 maunheimer Genera · unzeiger(Mittag · Ausgabde) Freſtag, den 1I. Aprn 124 eine antiwelfiſche Mehrheit außer Frage. Möglich, daß hier die Kom⸗ muniſten mit den Welfen gemeinſame Sache machen. Um der 5ů0 ſition willen. Auch die Leute vom Stahlhelmbund(der hier recht tätig iſt) und die Deutſch⸗Völkiſchen ſind in ihrer Haltung noch un⸗ klar. Ging es um die Frage: Königreich Hannover oder preußiſche Republik,— ſie wählten das erſtere. So aber fürchten ſie vom Regen in die Traufe zu kommen. Am feſteſten gefügt und abſolut eindeutig in ihrer propreußiſchen Stellungnahme iſt hier die SPD. * Und Hannover ſelbſt? Die Stadt mit ihren rund 400 000 Menſchen wird bei der Entſcheidung ein gewichtiges Wort mitzu⸗ ſprechen haben. Die Stadt⸗Hannovraner haben nur etwa zum zehn⸗ ten Teil welfiſche Neigungen. Hier iſt der Zentralpunkt welfiſcher Werbearbeit. Hier iſt das Direktorium der Deutſch⸗Hannoverſchen Partei. hier erſcheint das welfiſche Kampfblatt, die„Hannover⸗ ſche Landeszeitung“, die keinen Tag vorübergehen läßt, ohne nicht irgend einen Agitationsartikel geliefert zu haben. Mag man Aber die Welfenfrage denken und zu Preußen ſtehen wie man will — was man hier lieſt, iſt vom Standpunkt der Reichspolitik. der Reichseinheit, iſt vom deutſchen Standpunkt aus— gelinde geſagt— bedenklich. Hier wird ein Abfall der Rheinlande von Preußen propagiert, hier wird der reichszerſtöreriſche Föderalismus in einer Weiſe gepredigt, die in anderen Landesteilen als Hochverrat beur⸗ ſeilt würde. Bei der Lektüre dieſes Welfenblattes wie überhaupt der ganzen welfiſchen Propagandabroſchüren tritt eine gewiſſe Un⸗ aufrichtigkeit zutage, die mit falſchen oder an den Haaren her⸗ beigezogenen Angaben arbeitet, mit Methoden, die zwary eines Kor⸗ fanty würdig geweſen wären, die aber eine⸗ Deutſchen und jener Deutſchen, die ſtets erklären, daß ihnen das Reich und deutſche Vaterland über der Partei ſtünde, imwürdig ſind. * vom Standpunkt des unvoreinge⸗ nommenen, an der Frage nur als Deutſchen Intereſſierten kein er⸗ Freulicher. Die Atmoſphäre iſt nicht rein. Es wird mit Mitteln gearbeitet, die undeutſch ſind. Man vermag nicht einzuſehen, was es im Intereſſe des Reiches für einen Zweck haben ſoll, Preußen zu zertrümmern. Aber man gewinnt die heilige Ueberzeugung: hier Zzeht es um mehr, als um Hannover. Hier geht es ums Wohl and Wehe des Deutſchen Reiches. Denn daß ein Rückfall im die Kleinſtaaterei von damals dem Reich, dem deutſchen Ge⸗ danken dem deutſchen Handel und Wandel, dem Deutſchtum in der Welt dienlich ſein ſoll— das werden die eingefleiſchteſten Welfen, wenn ſie ehrlich ſind, von ihren Verärgerungen ernüchtert und wenn ſie die politiſche Entwickelung der letzten Jahrzehnte und des leidten Jahrzehnts nicht verſchlafen haben, nicht behaupten wollen. Mit dieſer und keiner anderen Behauptung gehen die Deutſch⸗Hanngo⸗ raner in den Wahlkampf. Wenn die welfiſchen Agitationsredner ehr⸗ lich wären, ſo würden ſie ſagen müſſen: mag das Reich in Stücke Ihre anderen Parolen ſind Wahlmache. Der Geſamteindruck: der nördliche Teil des Köln am 10. Januar 1925 geräumt werden. Die Franzoſen und Belgier haben von der Unterzeichnung des Friedensvertrages ab, von vornherein nach Ausflüchten geſucht, um ſich dieſer Verpflichtung Zu ent⸗ zie hen. Je nach den Umſtänden werden entweder die Re par a⸗ zionen oder die ſogenannte Sicherheit Frankreichs als Vor⸗ wand herangezogen. Die franzöſiſche Regierung hat kürzlich ein Sicherheitsfrage veröffentlitch. Aber ſelbſt aus dieſer tendenziös zuſammengeſtellten Veröffent⸗ lchung ergibt ſich zweifelsfrei, daß bie franzöſiſchen Anſprüche anf kängeres Verbleiben im Rheinland unhaltbar ſind. Beſonders wertvoll in dieſer Hinſicht ſind die Nummern 8 und 10 des Gelb⸗ buches. Nr. 8 iſt ein Schreiben des damaligen Präſidenten der franzöſiſchen Republik Poincares an den damaligen Miniſter⸗ präſidenten Clemenceau vom 28. April 1919. In dieſem Schrelden trat Poincare mit allen möglichen Dokumenten dafür ein, daß es getecht und logiſch ſei. die militäriſche Beſetzung des linken Rheinufers und der ſolange e bis die Neparationen bezahlt ſeien. Polncare gab dieſen Brief an Llogd George weiter. Dieſer antwortete mit Schreiben vom 6. Mai 1919 folgendes: prüft, jedoch ent⸗ Deie britiſchen Vertreter haben die Anregun ſe de— einer ſolchen Beſtimmung in den Nach dem Friedensvertrag muß alltierte Beſetzung des Rheinlandes und für eine unbeſtimmte Zeit anzunehmen, deren Dauer faſt ſicher nicht kürzer als 30 Jahre ſein würde, wäre das eine ernſte Herausforderung, welche die Span⸗ nung erweitern, ja ſt den Krieg in Europa herbeiführen könnte. Die britiſchen Vertreter halten es für weſentlich, dem n Volke klar en, daß die Dauer der Wieb 8 2 kand zwingen wollte, eine tariſtiſchen Ehrgeizes beſchreitet, von beſchränktet Dauer ſein wird 2 daß das Ende in einer vernünftigen Zeit erreicht ſein wird. ſind der Auffaſfung, daß die Verpflichtungen über die Beſetzung, ſo, wie ſie angenommen ſind, das Maximum deſſen darſtellen, was man vom britiſchen Parlament verlangen kann. Aus dieſen Dokumenten 1 alſo, daß die von Poin⸗ care herangezogenen Gründe für eine Ausdehnung der tzung über den 10. Januar 1925 hinaus bereits während der Frie⸗ den Alliierten Frankreichs fämtlich abgelehnt worden ſind. Frankreich würde ſich alſo eines groben Bruches des Friedensvertrages und damit des Bölkerfriedens ſchuldig machen, wenn es die von ihm unter⸗ wollte. die Spionage⸗Seuche Neue Verurteilungen Der Strafſenat des Breslauer Oberlandesgerichtes verur⸗ teilte den früheren Polizeiwachtmeiſter Joſef Ruffke aus Kleiwitz Polens zu 8 Jahren Zucht⸗ haus 5000 Mart Geldſtrafe, 12 Johren Ehrverluſt und der Zu⸗ Von dem Kammergericht Berlin wurde der Kaufmann Fried⸗ rich Pur pa aus Weſtfalen, der beſchuldigt war, zu einer fremden Macht als Spion Beziehungen unterhalten zu haben, zu 12 Jah⸗ In Münſter wurde eine in der Bewegung der nationa⸗ dem Verdacht feſt⸗ genommen, den Franzoſen Lockſpitzeldienſte gegen Bezahlung geleiſtet zu haben. Die eee Verfolgungsmaßnahmen e die Anhänger dieſer Bewegung, in deren Verlauf im beſeßten biet bereits 550 Verhaffungen vorgenommen wurden, werden auf die Tätigkeit des Feſtgenommenen, der ehemaliger deut⸗ betreffenden Organiſationen an eine Reihe Franzoſen dann als Unterlage für ihre Behauptung von einem ge⸗ planten gewaltſamen Vorgehen gegen die Beſatzungstruppen ge⸗ en. Der Verhaftete wird zur weiteren Verfolgung der An⸗ der Attentatsverſuch gegen v. Seeckt HDer Prozeß gegen Thormann und Grandel wied wie mir ſich ſelbſt luchke, oder ob er in erſter Linie an vie Jukunft dez erfahren, bereits Mitte Ma vor dem Landaericht UIl Moabit beain⸗ Angeklaaten, denen zur gen, Die Anklageſchrift geaen die beiden Seeckt zuermor⸗ Laſt gelegt wird. verſucht zu haben. General v. Verhand⸗ fällte den gewaltigen Führer der Wirtſchaft. tzugo Stinnes 7 0 Berlin, 10. April.(W..) Hugo Stinnes iſt heute abend .30 Uhr bei vollem Bewußlſein im Beiſein ſeiner Jamilie ge⸗ ſlorben. 73 Ueber die letzten Stunden weiß der„Lokalanzeiger“ noch zu berichten, daß Stinnes bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewußtſein war und daß er den Wunſch geäußert habe, ein mög⸗ lichſt einfaches Begräbnis zu erhalten. Er erkundigte ſich auch noch, ob die hundert Notleidenden des Mittelſtandes, die er im Hotel Eſplanade ſpeiſen ließ, ihr Mittagsmahl bekommen hätten. Auch entwickelte er noch kurz vor ſeinem Tode den Plan, in Berlin ein Krankenhaus mit allen modernen Errunzenſchaften zu er⸗ bauen. *** Mit Hugo Stinnes iſt eine der markanteſten. viel umſtritten⸗ ſten, aber auch wohl verkannteſten Perſönlichkeiten dahingegangen. Er war am 12. Februar 1870 in Mülheim a. d. Ruhr als Sohn des Kaufmanns Hugo Stinnes geboren. Sein Großvater Matthias Stinnes war der Gründer der Firma Matthias Stinnes Komm.⸗ Geſellſchaft, die jedoch heute nicht mehr die Firma von Hugo Stin⸗ nes iſt. Stinnes machte Oſtern 1888 das Abiturientenexamen und trat dann bei Carl Später in Koblenz in die kaufmänniſche Lehre. Dann arbeitete er als praktiſcher Bergmann unter und über Tag auf Zeche Wiethe, um Oſtern 1889 die Bergakademie zu beziehen. Ein Jahr ſpäter trat er in die Firma Matthias Stinnes ein. Schon im Jahre 1892 jſedoch trat er dort wieder aus und begründete 1893 eine eigene Firma Hugo Stinnes G. m. b. H. mit einem Stamm⸗ kapital von 30 000 M Dieſe Firma entwickelte er in der Folgezeit ſchon vor dem Krieg zu einem rieſenhaften Unternehmen, das ſchließlich 30 Niederlaſſungen in faſt aller Herren Länder zählte. Die geringe Haftung von 50 000 M. hat dem Kredit der Firma, die mit vielen Millionen arbeitet, nicht geſchadet, wie man ſieht. Sie betrieb Fluß⸗ und Seereederei, Kohlenaufbereitung, Brikettfabrika⸗ tion, Handel mit Kohlen und Briketts, aber auch mit Eiſen 6 See⸗ dampfer, über 30 Rheinkähne und 6 Elbkähne liefen für Hugo Stinnes. Während dez Krieges vergrößerte ſich die Kapitalmacht in der Hand Stinnes ganz außerordeitlich. Er führte ungeheure Heeres⸗ lieferungen aus, namentlich in Eiſen⸗ und Stahlwaren. Sein Ein⸗ fluß erſtreckte ſich auf immer mehr Induſtriezweige. Während er vor dem Krieg ein Vermögen von 25—30 Millionen Mark beſaß, wird heute ſein Beſitz auf über eine Milliarde geſchätzt. Es konnte nicht ausbleiben, daß ſeine wachſende Kapitalmacht die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zog. Beſonders bekannt wurde ſein Name, als er auf der Konferenz in Spaa als Sachverſtändiger von deutſcher Seite eine ſehr offene Rede gehalten und den Entente⸗Vertretern ſozuſagen die Meinung geſagt hatte. Es ſetzte ein lebhafter Kampf, namentlich von der Sozialdemokratie gegen ihn ein, die ihn als wirtſchaftlichen Schädling bezeichnete und ſeine Macht durch die Sozialiſierung der Kohle, von deren Beſitz er wusge. zu 05 ſhleßiic 9 5 innes wur ießlich dur ine d. h. natürſich ſeine Ge⸗ eusche den⸗Belelſgen an allen möglichen einer legendären Perſönlichkeit. Schließlich gab es im Inland und neuerdings auch im Ausland faſt kaum noch ein Objekt, an dem er nicht beteiligt ſein ſollte. In Wirklichkeit faßte er für ſeine ſog. Ver⸗ tikalwirtſchaft Kohlen⸗ und Eiſenſteingruben, Eiſen⸗ und Stahlwerke, Rhedereien und Trans portgeſellſchaften uſw. zu einem großartig arbeitenden Geſamtapparat zuſammen. Von den 64 Zeitungen, die er angeblich gekauft haben ſollte, waren nur drei in ſeinem Beſitz, die„D. A..“, die„Frankf. Nachrichten“ und die„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“. 55 Stinnes ſelbſt hat ſich über ſeine perſönliche Auffaſſung von ſeinem Unternehmertum im Juni 1920 gegenüber einem Vertreter des Pariſer„Matin“ wie folgt geäußert: „Ich habe zweigroße Grundfätze: der erſte iſt das Zu⸗ ſammenarbeiten der Induſtrien unter ſich. Ich glaube nicht wie die Gründer der großen amerikaniſchen Truſts, daß jeder Zweig von den andern getrennt und unabhängig entwickelt werden muß mit dem einzigen Zweck des größtmöglichen Nutzens. Sie ſind witein⸗ ander verbunden. Ich fange z. B. mit der Kohle an, der Grundlage aller gewerblichen Erzeugung. Auf der einen Seite gehe ich dann zur Metallinduſtrie über, dann zum Baugewerbe, um bei den Schiffen, der Schiffahrt und dem Handel anzuk ommen; auf der an⸗ dern Seite gehe ich von der Kohle zur Braunkohle, dann zu den Wäldern, dann zum Papier, dann zu den Zeitungen. So habe ich meine Unternehmungen aufgebaut, um zum Höchſtmaß des Ertrags mit dem Mindeſtmaß von Koſten zu gelangen. Mein zweiter Grundſaßz iſt, mit den Gemeinverbänden und den Arbeitern zu⸗ ſammenzuarbeiten. Meine Elektrizitätsunternehmungen am Unter⸗ rhein arbeiten unter Beteiligung der Gemeinden. Ich habe ſelbs Monate unter den Arbeitern gelebt als einfacher Arbeitsmann, um ſie verſtehen zu lernen, und ich bin ſetzt dazu langt, ſie an ihrer Arbeit zu intereſſieren, indem ich fortwährend ihre Lage verbeſſere.“ Stinnes reck nete ſich politiſch zur DPeutſchen Volkspar⸗ te i, als deren Abgeordneter er dem letzten Reichstag angehürte. Doch iſt er niemals beſonders prononziert hervorgetreten. Perſön⸗ lich war er einer der einfachſten Menſchen, mit ungeheuren Arbeirs⸗ energien ausgeſtattet, und ſelbſt ſeine ſchärfſten Gegner zollten ſeiner Perſönlichkeit ehrlichſte Anerkennung. Daß ſein Tod für die deutſche Wirtſchaft ein ſchwerer Verluft iſt, unterliegt leinem Zweifel. Beileids · undgebungen Reichskanzler Dr. Marx hat an die Familie ein Belleidstele⸗ gramm geſandt. Von verſchiedenen Seiten liefen ſonſt geſtern Abend dort noch Peileidskundgebungen ein.— Vermutlich wird eine Ueberführung der Leiche nach Müllheim a. d. Ruhr nicht erfolgen, ſondern die Leiche wird vorausſichtlich in Berlin eingeäſchert werden. 15 Die Nachfolge Hugo Stinnes wird auf ſeinen älteſten Sohn, den 29jährigen Edmund Stinne⸗ übergehen. Man weiß z. Zt. noch nicht, ob Stinnes beſtamentariſche Verfügungen für den Todes⸗ fall getroffen hat, ſo daß die Zukunft der Verwaltung des unge⸗ heuren Veſitzes noch in Dunkel gehüllt iſt. Berliner Preſſeſtimmen Dem toten Hugo Stinnes widmen die Berliner Blätter lange Nekrologe, die das Charakterbild des größten deutſchen Wirt⸗ ſchaftskapitäns je nach nach der politiſchen a in verſchie⸗ dener Beleuchtung erſcheinen laſſen. Der Streit um die Perſönlich⸗ keit Stinnes, der ſchon bei Lebzeiten bei jeder Gelegenheit auf⸗ flammte, wird am Grabe dieſes Mannes noch einmal mit aller Gewalt lebendig. Sein eigentliches Organ, die„D. A..“ wird, wie uns ſcheinen will, dem Kern und Weſen dieſes Giganten wenig Ae wenn ſie ihn ſentimental als ein Spätopfer des rieges bezeichnet.„Stinnes“, ſo führt ſie u. a. aus„tat den ſchweren Gang nach Düſſeldorf, bereit für Deutſchland als Bitt⸗ ſteller ſogar nach Paris zu fahren. Der Mann, der vor und mach dem Ruhrkrieg willens war, ſeine Bergwerke zu erſäufen, um den ſtolzen Nacken nicht unter fremdes Joch zu beugen, ging für das Vaterland nach Canoſſa, doch die Demütigungen und die ſtumpfe Sinmnloſigkeit des Micumabkommens verwand weder der gute Deutſche noch der klar ſehende Kaufmann. Seither erlahmten die Kräfte dieſes Unermüdlichen, der bislang die Tagesarbeit dreier Menſchen vollbrachte. Das deutſche Leid brach das Herz dieſes Mannes, der vom Morgen bis zum Abend um Deutſchland bangte. Tückiſche Krankheit ergriff einen ſchon totgeſchwächten Körper und So ſtarb Hugo Stinnes als Spätopfer des Krieges, zerſtört im Dienſte der deutſchen — in die letzte Stunde bei klarem Geiſt um Deutſch⸗ ſan orgt. Die Frage, ob Hugo Stinnes in ſeinem Schaffen vorwiegend Vaterlandes dachte. kehrt in faſt ſedem Nachruf wi⸗der und oird natürlich ſehr verſchieden beantwortet. Der„Vorwärts“ und die „Rote Fahne“ laſſen ihren Angriff auch an der Bahre des Toten nicht ſchweigen.„Das Intereſſe des Volksganzen“, ſo charak⸗ teriſtert der Vorwärts den Stinnes,— wie er ihn ſteht—„iden⸗ zund. zu der heute ſchon mehr als 50 Zeugen geladen ſind. wird vor⸗ 939 14 tifiziert ſich für ihn, je höher ſeine Macht ſtieg, mehr und mehr mit ſeinen priogten Intereſſen. Er hat die Politik der Regierung von 1920 bis zur Ruhrbeſetzung unendlich erſchwert. Er hat den Aufſtieg der Maſſen die ſicherſte Grundlage für Demokratie Freiheit zerſtört.“ Auch das B. T. iſt der Anſicht, daß Stinnes politiſch kein Glück für ſein Land war. Das Blatt ſieht in Stinnes den Typus des Sachverſtändigen, der zugleich Intereſſent iſt und der Exponent jeder wirtſchaftlichen Macht, die ſich in Deutſchland als gleich⸗ berechtigt oder bevorrechtigt der Skaatsgewalt gegenüber zu ſtellen wagte. Die ungeheure Arbeitskraft des Mannes, ſein ungeheures Organiſationstalent, ſeine kaufmänniſche Genialität wird von keinem der Blätter beſtritten.“ die Germania faßt Stinnes und den Sozialismus als zwei Seiten derſelben Erſcheinung auf:„Die — Kapitalismus iſt gerade mit ſeinem äußeren Höhepunkte er reicht. Die Reichstagswahlbewegung Die demokratiſche Kandidatenliſte in Baden Die Demokratiſche Partei Badens hat für die bevorſtehenden Reichstagswahlen folgende Kandidatenliſte eingereicht: Miniſtet a. D. und Hofbeſitzer Hermann Dietrich in Wildgutach, Rechts⸗ anwalt Dr Ludwig Haas in Karlsruhe, Chefredakteur Alfred Scheel in Mannheim, Lehramtspraktikantin Dr. Johanng Kohlund in Freiburg, Tapeziermeiſter Otto Burckharsd! Präſident des Landesverbandes der badiſchen Gewörbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen, in Heidelberg, Handelsſchuldirektor Adolf Willarath in Pforzheim, Fabrikant Dr. Paul Wäldin in Lahr, Landwirt Martin Schauer in Riedlingen bei Lörrach, Une verſitätsprof. Dr. Richard Thoma in Heidelberg, Landwirt und Landtagsabg. Karl Hügle in Wahlwies bei Stockach, Burger⸗ meiſter Karl Haag in Neckarzimmern bei Mosbach und Amts⸗ richter Dr. Auguſt Dänzer⸗Vanotti in Karlsruhe. SEin Interview mit dem Reichskanzler Reichskanzler Marrx wurde von einem Vertreter des„Meſſa⸗ gero“ interviewt. Er führte u. a. aus, der Ausfall der Reichstagswahlen hänge weniger von den deutſchen inne⸗ ren Berhältniſſen ab, als von der franzöſiſchen Politik, Wenn Frankreich ſeine bisherige Politik fortſetze, und Reparationen im Rheinlande und an der Ruhr herauspreſſe, könne auch der ſähigſte Reichstag für den Wiederaufbau Deutſchlands und für die Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe in Europa nichts tun. Die Folgen der Niederlage und der Ruhrbeſetzung, Elend, Teuerung und Arbeitsloſigkeit begünſtigten die Arbeit der extremen Parteim⸗ Alle deutſchen Anſtrengungen und Opfer hätten den franzöſiſchen Druck nicht vermindert, ſondern über die Verſailler Beſtimmungen hinaus verſchärft, ſodaß das deutſche Volk an der Möglichkeit einer vernünftigen Löſung der Reparationsfrage verzweifle, und ſein Oht den Extremen leihe, obwohl ein völkiſcher oder ein kommuniſtiſcher Sieg den Ruin Deutſchlands herbeiführe. Trennung der Nationalliberalen von der Deutſchen volkspartei Die Reichsgeſchäftsſtelle der Volkspartei keilt mit: Die Mitglieder der Nationalliberlen Vereinigung veröffentlichen einen Aufruf, in dem ſie ihre Freunde auffordern, bei der bevorſtehenden Reichstagswahl deutſchnational zu wählen. Damit bekundet die Nationalliberlae Vereinigung vor aller Offentlichkeit, daß ſie ihrer⸗ ſeits den Trennungsſtrich zwiſchen ſich und der Deutſchen Volkspartei gezogen hat. Die Parteileitung der Deutſchen Volks⸗ partei hat darauſhin der Nationallſberalen Vereinigung folgenden Beſchluß des Parteivorſtandes zugehen laſſen: „Nachdem der Parteivorſtand und der Zentralvorſtand der Deut⸗ ſchen Volkspartei politiſche Organiſationen innerhalb der Partei nur für möglich erklärt haben, ſoweit die Satzungen dies geſtatten oder die zuſtändigen Parteiinſtanzen ſie ausdrücklich genehmigen, nachdem die Vertreter der Nationalliberalen Vereinigung, in deren Auftrag Verhandlungen zur Herſtellung dieſer Vorausſetzungen ab⸗ gelehnt haben, ſtellt der Parteivorſtand auf Grund der ihm vom Zentralvarſtand ausdrücklich erteilten Ermächtigung feſt, daß ſie in der Nationalliberalen Vereinigung verbleibenden Mitglieder aus det Deutſchen Volkspartei ausſche iden. Dr. Vögler hat den Vorſitz im Wahlkreieverband Weſtfalen⸗ Süd der Deutſchen Volkspartei niedergelegt. Der Ronflikt in der Anilin⸗Fabril Geſtern nachmittag um 2 Uhr hatte der Induſtriever⸗ band der Chemie in Ludwigshafen die ausgeſperrten Anilin⸗ arbeiter zu einer Brotverteilung guſammenberufen. Das war von der internationalen Arbeiter⸗Hilfe zur Verfügung geſtell Bevor die Brotverteilung ſtattfand, wurde auf dem Rupprechtsplaß in Ludwigshafen eine große Maſſenkundgebung veranſtaltet, in der, nach einer Rede eines Vertreters der Kampfleitung eint Kundgebung an die deutſche Arbeiterſchaft angenommen wurde, wo⸗ rin aufgefordert wird für die Ludwigshafener Arbeiter jede Woche einen Stundenlohn zu ſammeln und abzuführen. Unter dem Ge⸗ ſang revolutionärer Lieder zogen die Verſammelten zur Brotvertei⸗ tungsſtelle nach der Goetheſchule, wo 10 000 Brote ausgegeben wur⸗ den. In den nächſten Tagen werden zwei Waggon Lebensmittel zur Verteilung kommen. Nach der Brotverteilung formierten ſich ein Demonſtrationszug von ungefähr 5000 Arbeitern un zog am Gewerkſchaftshaus und am Stadthaus vorbei zu dem gro⸗ 75 Fabriktor der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Dort wurde eine Verſammlung abgehalten und dann löſten ſich die Demonſtran⸗ ten unter dem Geſang der Internationale auf. Letzte Meldungen 0 Das rumäniſche Königspaar in Paris Patis, 11. April. Bei dem Diner, das die franzöſiſche Ne⸗ gierung geſtern abend zu Ehren des rumäniſchen König? paares gab, und dem u. a. das diplomatiſche Korps beiwohnte erinnerte der Präſident der Republik in ſeiner Tiſchrede an den Eintritt Rumäniens in den Weltkrieg und an den gemeiſamen Kampf aln der Seite ſeiner Verbündeten um die jahrhunderte alten Beſtrebungen um die nationale Einheit Rumäniens. Das franzd'“ lce Parſament habe erſt vor wenigen Tagen das letzte diplome liſche Inſtaͤument ratlfiziert, das durch die Beſiegelung der Angge⸗ 6 derung Beiſarabiens die Wiederauferſtehung Rumäniens a ge⸗ ſchloſſen habe; heute ſei Großrumänien vollſtändig. Der Präſſdent ſchloß mit den Wunſche, daß die Beziehungen zwiſchen Frankre⸗ und Rumänien! in Zukunft ſich immer enger geſtalten möge. König von Rumänien ſprach in ſeiner Erwiderung Dank des rumämiſchen Volkes für die Unterſtützung, die Frankreich ihm im Kriege aingedeihen i heute bekunde, auss. N — Saarbrückem, 11. April. Heute nacht haben hier und im ganzen Saargehiet, ſowie der angrenzenden Pfalz ſtarfe Schneefälle eingeſetzt Auf dieſe-Tatſache dürfte es auch zu- rückzuführen ſein, daß es nicht möglich iſt, eine telefoniſche Verhin, dung mit Paris zu erhalren. Dieſe Störung ſcheint ſich auf dn ganzen Weſten auszudehnen⸗ Auch aus Kön, Metz und Straß, burg liegen Mitteilungen über ſtarke Schneefälle und Unterbin? dung des kelefoniſchen und teliegraphiſchen Verkehrs vor. brach geſtern nachmittag Feuer aus. Der dem Kalſerhaus gegen auf das im oberſten Stockwerk über, wodurch heftige Detonationen entſtanden. Um Gegend weihin mit Sprengſtückein und brennenden Dachſparremn Der Brand ha ſich auf das ganze Gebäude ausgedehnt. Da die Feuerwehr wegen der andauernderg Detonatjonen nicht an das häude herankommen konnte, ſondern ſich auf die Abſperrung der gangsſtraßen zur Kaſerne a an. Ob Menſchenleben zu beklageln ſind, konnte noch nicht f ſtellt werden. Man führt das Feuer auf Brandſtiftung * — den ließ, und für die Solidarität, die es ihw Braunſchweig, 11. April. In der Domkaſerne in G oslat 1 überliegende Flügel der Kaſerne ſteht in Flammen. Das Feuer 9ell N befindliche Munitionslage, ich nitions 27% Uhr nachmittags flog der Dachſtu hl in die Luft und überſchüttete di⸗ 5 noch mußte, dauert das Frweſeee 10 r „ — KNr nre reeeeeeeeeeeeeeee „„ „ — — 25 Breitag, den 11. Apru 1924 Maunheimer General⸗Anzelger(Mittag⸗Ausgabe) Meſſen und Ausſtellungen Von der Frankfurter Meſſe * Frankfurt. 10. April. Der ſtarke Beſuch der Meſſe bat auch be angedauert. Eine Veränderung im Meſſegeſchäft war nicht zu obachten: in der Tertilmeſſe wurden andauernd Vertäufe ab⸗ olen, Die Käufer ſind meiſt mittlere Detailliſten: ſie halten ſich ˖ ihren Einkäufen vorſichtia taſtend. Einzelne Firmen haben heute chon Schluß gemacht und ihre Stände geräumt, well ſie ihre Vor⸗ räte ausverkauft baben. Dies traf zu in der Abteilung für Wäſche⸗ n Auch in der Strumpfwarenbranche iſt das Ge⸗ it ſchließlich in Schwung gekommen. In der Lurus vavier⸗ e iſt das Geſchäft dagegen ſchwach geblleben. In der Ga⸗ anteriewarenbranche halten die Transaktionen vielfach an, die Auf⸗ träge haben aber beſcheidenen Umfang. es macht ſich überall der eldmangel bei der privaten Käuferſchaft ungünſtia aeltend, ſo⸗ die Detailiſten nicht geneiot ſind. ihre Lager über ihren genauen edarf zu füllen. Hauptanziehunasvunkte bilden ſonſt nach wie vor das Haus der Technſt und die Radiomeſſe. Bemerkenswert iſt noch. daß auf der Meſſe zum erſten Mal motorloſe& lua zeuge ausge⸗ ſktellt ſind. ſo der Conſul. mit dem Hentzen⸗Hannover in der Rhön ſeine erfolgreichen Felüge ausfüßrte. Aus dem Rechtslebe Haftung der Eiſenbahn für eingeregnete Makkaroni 5 Die Währungsfrage kann bei Schadenerſatzanſprüchen eine be⸗ eutſame Rolle ſpielen, wenn es ſich um Import⸗ oder Exportwaren handelt. Gewöhnlich wird der Schaden dann in der fremden Wäh⸗ zung berechnet. Zur Zeit der Stabilität unſerer Währung iſt dieſe erechnung für uns zwar gleichgültig, umſomehr als das Reichsge⸗ Fkicht bereits in ſeiner Entſcheidung J 102ſù28 ausgeſprochen hat. daß 7 ſäumige Schuldner auch bei Zohlungsverzug seiner Geld⸗ Id gemäߧ 288 Abf. 2 B G. B. für die Geldentwerluna ſchaden⸗ krſatzpflichtig ſſt. Zur Geftendmachung eines ſolchen Schadens be⸗ es jedoch immer des Nachweiſes, daß der Kläger das erhaltene Geld ſofort in ſicheren Werten angelegt haben würde. Lehr⸗ — dieſer Beziehung iſt die gegenwärtige Reichsgerichtsentſchei⸗ Die Aus. und Einfuhrgeſellſchaft„Dokina“ in Köln kaufte im Sentember 1921 von der Firma E in Bern 12 180 Kilogramm Mak⸗ ni zum Preiſe von.10 Schweizer Franken je Kilogramm. Die in Hamburg lagernde Ware wurde in einem gedeckten Eiſenbahn⸗ gen nach Köln geſandt, wo die Ware von der Dokina verkauft And der Erlös zur Begleichung des Kaufpreiſes in 13 348 Schweizer Franken umgewechfelt werden follte. Als der Wagen am 12. Sep⸗ kember in Köln eintraf, ſtellte ſich heraus, daß die Ware durch ein⸗ edrungenen Regen größtenteils berdorben war. Die Dolfna erweigerte die Apnaßme und meldete am 16. September 1921 den den bej der Giüterabfertiaung in Köln⸗Gerſon zum Erſatz an. Am gfeichen Tage kſeß der Eſſenbahnfiskus die Ware verſteigern Und erzielte 40 805 Mark, wäbrend die Dokina den Wert von 13 348 anken in Höhe von 245 911 Mark begebrte. Der Eiſenbabnfiskus Paue erſt am 29. Nopember 1921 einen Betrag von 197 494 Mark. Hierauf kaufte die Dokina ſofort 8 786 Schweiser Franken und trat e ſhr noch gegen die Giſenbahn zuſteßhenden Erſatzanſprüche an die elzer Firma G.(die Verkäuferin der Makkaroni) ab. Dieſe er⸗ Dob die gur Entſcheidung gekommene Klage auf Erſak des Schadens, durch die Geldentwertung infolge des Zählungasberzuges ent⸗ ſtanden ſſt. Sie berechnete ühre Forderung auf noch 9 576 Schwei.⸗ zer Franken. Der Beflagte macht geſtend, dat die Dokina den durch n Kursrückgang eingetretenen Schaden ſelbſt au tragen habe, weil ſie nicht ſokort die erforderlichen Deviſen zur Bezahlung der Mak⸗ ni beſchafft habe. Das Landoericht Köln erkannte auf Apw⸗iſung der. Klage; Oberfandesgericht Hßöln und Reichsgericht ſprachen der Klägerin den arkbetrag nebſt 5 Proz Ninſen ſeit dem 25. November 1921 zu, der am Zaßblungstage zum Verkauf von 5 851 Schweiger Franken am Zahfungsorte erforderlich iſt. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen: Der Be⸗ Nogte pat nicht heſtritten, daß der Verderb der Teigwaren durch das ndringen von Feuchtigkeit in den geſchloſſenen Wagen einen Scha⸗ nafall darſtent, für den er nach 8 456 H. G. B. aufzukommen hat. Sogteſtens am 8. Ortober 1021 iſt der Beffagte durch das Mahn⸗ eiben der Dokina in Zahlungsnerzug geſetzt worden. Entſtehung des Verzugsſchadens ſieht das Berufungsge⸗ kicht als erwieſen an, daß die Doking die Ware katſächlich in Köln an ihre Großahnehmer alsbald abgeſetzt und den Erlös unverzüg⸗ lich in echwefgeriſche Jaßfungsmittel umgewechſelt haßen würde, wenn die Ware nicht beſchädfat in Köln ang⸗kommen wäre. Des⸗ ald nimmf der Berufungsrickter an, daß die Doking durch den Lerzug des Beflagten tatſächlich ein Schaden in Höhe des Kursverfuſtes der Mark gegenüber dem Schweizer Franken entſtan⸗ den iſt. Dieſe Auskührungen ſind rechtlich in keiner Weiſe zu be. anſtanden. Sie entſprechen der Rechtsauffaſſung. die das Reichsge. kicht bereits in den Urteilen J 78/8 und J 1½ qusgeſprochen bak. Sbenſowenig es zu beanſtanden, wenn der Vorderrichter die An⸗ ſec vertritt, daß die Doking es nicht nötig gehabt ßabe. zur An⸗ Gaffung der benößtigten Franken aus ihrem Geſchäftspermögen ittel berauszuziehen, um die Folgen des Verzuges des Beklagten abzuwenden. und Entſcheidung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen. Hinſichtlich Verzug mit der Hemdentuchlieferung und Aufwerkung In den meiſten Lieferungsſtreitiakeiten. die heute vor Gericht anhänaig ſind, ſpielt die Aufwertungsfrage eine gewiſſe Rolle In einer Reihe von Entſcheldungen, erſtmalig durch die Ent⸗ ſcheidung des Ferienſenats vom 6. Auauſt 1923, bat das Reichsgericht anerkannt. daß auch bei Lieferunasverzua der Lieferant das Recht behält, der Geldentwertung entſprechende Preiserhöhung zu verlangen. Es kann ſogar, wenn die Tatſache der Geldentwertung in Bezua auf den Vertraaspreis zur Zeit der Entſcheidung in der Be⸗ rufungsinſtanz vorbanden war, ein beſonderer Antrag auf Aufwer⸗ tung ſedoch unterblieben iſt, dieſer Antrag noch in der Reviſions⸗ inſtanz vor dem Reichsgericht nachgeholt werden.(III 54½3.) Insbeſondere aber dann. wenn die Partei ſchon in den Vorinſtanzen darauf hingewieſen hat. daß ſie zu den alten Preiſen nicht mehr lie⸗ fern könne.(II 123/23, II 165/23.) Im Rahmen der angeführten Rechtsarundſätze intereſſiert auch die folgende Entſcheidung: Die Klägerin A. und B. in Hambura befindet ſich im Rechtsſtreit mit der mechaniſchen Weberei H. in Bleichroda(Harz) wegen Liefe⸗ rung von Hemdentuch, das ſie im Oktober 1919 gekauft und im April 1920 mit dem Zugeſtändnis eines Preisaufſchlags verſehen hat.— Landagericht Halberſtadt und Oberlandesgericht Naumbura haben die Beklagte verurteilt, das noch reſtliche Hemdentuch zum Preiſe von .65 Mark(Papiermark!) für den Meter zuzüalich 25 Proz. Prets⸗ aufſchlag zu liefern. Das Reichsgericht hat das Urteil des Oberlan⸗ desgerichts aufgehoben und die Sache zur anderweften Verhandlung Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidunasagründen: Der Beru⸗ funasrichter hat die Aufwertunasfrage rechtsirria behandelt. Er hat die Preisaufwertuna verneint. weil die Beklaate ſeit Mai 1920 mit der Lieſerung im Verzuge iſt. Dieſe Auffaſſung ſteht mit der neuen Rechtſprechung nicht im Einklang. In dem Urteil /II 54/2g iſt aus⸗ geführt, daß der Käufer geagen Treu und Glauben verſtoße. wenn er die Folgen der kataſtrophalen Geldentwertung allein auf den Verkäu⸗ fer abwälzen wolle.(8 242 BGGB.) Nun hat zwar. wie in dem ge⸗ nannten Urteile aleichfalls dargeleat iſt. der ſäumige Schuldner dem Gläubiger den durch den Verzug entſtandenen Schaden nach Maß⸗ gabe der 88 286 Abſ. 1. 287, 249 ff. BGB. zu erſetzen: auch einen ent⸗ gangenen Gewinn nach 8 252 BGB. aber nur ſolchen entaangenen Gewinn. der nach dem gewöhnlichen oder beſonderen Laufe der Dinge mit Wahrſcheinlichkeit zu erwarten war. Darüber hinaus aibt der Verzug des Schuldners dem Gläubiger aher keinen Anſpruch. (Nachdruck verboten.) Wählerliſten nachſehenl! Im Wahlamt, Altes Kranleenhaus, R3, Eing. gegen 83 Schluß: Sonntag, 13. April, 12 Uhr Städtiſche Nachrichten NA was, Nprilebutze! Hot eener des emol entdeckt, Wie d' Waldluft luſchdige Geiſchder weckt, Beim Wannere iwwer Berg un Dahl, — utſche Volkspartei — ſ 2 de 1 Freitag, 11. April, abends.15, Bezirksverein Linden⸗ hof, Reſtauration„Stolzeneck“, Ecke Rheinau⸗ und Eichelsheimer⸗ ſtraße. Politiſcher Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Reidel. der Vorſtand. ziffer 1178,8 Milliarden. Da am 31. März die Indepziffer 1153,9 Milliarden betrug, iſt vom 31. März bis 9. April eine Steige⸗ rung um 2,2 Prozent eingetreten. Legt man die Goldmarkpreiſe zugrunde, ſo erhült man nach den Preiſen vom 9. April die Gold⸗ markinderziffer 117,9(1913/14 gleich 100). Die Teuerungszahlen deutſcher Gemeinden Das Städt. Nachrichtenamt ſchreibt uns: Soeben werden vom Statiſtiſchen Reichsamt die Teuerungszahlen für 281 Gemeinden nach dem Stichtag vom 20. Februar 1924 bekanntgegeben. Die Teuerungszahlen ſtellen den abſoluten Betrag in Goldmark dar, der für einen nach Menge und Art beſtimmten Kreis wichtiger Lebensbedürfniſſe— Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuch⸗ tung— von einer fünfköpfigen Familie in vier Wochen aufzu⸗ wenden iſt. Die höchſte Teuerungszahl hat Solingen mit 117.03 M. auf⸗ zuweiſen, dann folgen: Hattingen mit 111.00., Bruchſal mit 108.41., Villingen mit 105,32., Darmſtadt mit 104.06., Ludwigshafen a. Rh. mit 103.43., Mannheim mit 102.86., Stuttgart mit 102.32., Freiburg mit 101.66., Offenbach wit 100.93., Offenburg mit 100.85., Paſſau mit 100.46., Neuwied mit 99.56., Baden⸗Baden mit 99.44., Ulm mit 99.25., Heilbronn mit 98.81., Schwen⸗ ningen mit 98.77., Karlsruhe mit 98,74., Dinslaken mit 98.69., Frankfurt a. M. mit 98.52., Gießen mit 98.36., Durlach mit 98.06., Remſcheid mit 97.98., Worms mit 97.83., Dillenburg mit 97.72., Hagen mit 97.61., München mit 97,48., Konſtanz mit 97.25., Garmiſch⸗Partenkirchen mit 97.02., Iſerlohn, Speyer und Lindau mit je 96.92., Bonn mit 96.88., Singen mit 96.79., Heidelberg mit 96.78 Mark, Mainz mit 96.70˙., Godesberg mit 96.35., Opladen mit 96.20., Roſenheim mit 96.01., Sonneberg mit 96.00., Augsburg mit 95.96., Ingolſtadt mit 95.18., Aachen, Franken⸗ thal, Regensburg mit je 94.17., Tuttlingen mit 94.15., Tü⸗ bingen mit 94.07., Wiesbaden mit 94.01., Becholt 94.00., Hamburg mit 93.78., Jenga mit 93.68., Witten mit 93.51., Kempten mit 93.40., Würzburg mit 93.23., Siegburg mit 93.13., Kaiſerslautern und Bremerhaven mit je 92.59., Tleve mit 92.49., Aſchaffenburg mit 92.48., Vochum mit 92.47., Trimmitſchau mit 92.45., Vohwinkel mit 92.30., Reckling⸗ hauſen mit 92.26., Beuthen mit 92.22., Lahr mit 92.18 Mr., Köln mit 92.14., Meerane mit 92.12., Emden mit 92.07., Wetzlar mit 92.02., Sebnitz mit 91.63., Chemnitz mit 91.62 Mark, Raſtatt mit 91.61., Duisburg mit 91.60., Limburg mit 91.56., Schwerte mit 91.26., Pirmaſens mit 91.17 M. uſw. Die niedrigſte Teuerungszahl hat Neurode(Regierungs⸗ bezirk Breslau) mit 70.90 M. Dann find er's Schtuwwehogge ſchal. Er muß an Sunn⸗ un Feſchtdäg weider Un ſchtifflt for e Woch ſich heider. Dr Frihſohrskaſchbar, dr närriſch April, Deilbott de Schbaß mir verderwe will. Ich peifm awwer e Liedl druff, Nemm Hut un Schtock un pack halt uff. Wer m Kroddehagl un Schturm kann trutze, Der lacht aach bei Aprilebutze. Wie is die Welt heit iwwerzwerchl Kee Menſch, kee Seel ſetzt uff de Berg, In dr friſchgeweſchene Frihlingeluft, Beim Vochlſang, im Danneduft! Kriecht ihr erſcht widder aus'm Grawe, Wann alle Weg un Schtroße ſchtawe? Nit zimpferlich, ihr liewe Leit, Sunſcht werd ihr wacklia vor dr Zeitl Durch's Goweddlzeigs un durch de Schnee! For was hätt ihr n Barablee! Wär ich heit aach daheemgebliwwe, Hätt keener eich des Liedl gſchriwwe. die Mannheimer Inderziffer Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 9. April berechnete Teuerungs⸗ zahl(Ernährung, Wohnung, Heizung. Beleuchtung und Beklei⸗ dung) 135 078 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114.59 Marf) gleich 1, ſo erhält man die Inde g⸗ Fur die Votter wie für die Einzelnen gibt es Umſtände, wo die Stimme der Ehre dieſenige der Klugheit uübertönen maß avour. Waffenweihe im Kloſter Sang⸗pi⸗ling Tibet iſt von ſeher eins der intereſſanteſten Länder der Erde „das uns vor allem durch die Reiſewerke eines Spen Hedin a. bekannt iſt. In ſeinem neueſten Werk„Sturm über ien“ leuchtet der belannte, zum Teil mit Amundſen gereiſte uuſche Tibet⸗ und Südpolarforſcher Wilhelm Filchner mit bei⸗ Ktsser Oefernwisst binter das gegenmnievoll geiftige, poltiſche und igiöfe, tauſendfältig geſponnene Netz, hinter dem ſich ſeit ren tibetaniſche Hochland, der Hexenkeſſel Aſtens, verſchanzt hält ind ſich zum Helle oder Unheile Englands oder Nußlands entwickelt. in— Politik— Menſchen— Seele— Welt und Religion, Exlebnis auf Ertebnis geſtaltet und hierdurch Geheimnis auf 8 heimmis lüftend, trägt ein Tempo in dieſes Werk, das den Leſer Nutemloſer Spannung hält. Alle klemen und kleinſten Faden dieles uches laufen in der geheimnisvollen, unermüdlichen und ſo außer⸗ Adentlich gewandten und anpaſſungsfähigen Diplomatie Dalai⸗ Nach 857 E K. ch des ürchteten Oberhauptes/ der geſamten buddhiſtiſchen — cht der Mongule zuſammen. Wann lder wird ſich dieſſe ſchreckens· — Spannung entladen? Dieſe gegenwärtig noch unlösbare Frage kr täglich zur kataſtrophal lösbaren werden, wenn es ſich nämlich — 8 hat, ob England in der Behandlung inneraſiatiſcher Völker Probleme ſeinem ihm hierin gleich ſtark gegenilberſtehenden Gegner, Rußland, überlegen iſt. Wir geben aus dem hochintereſſanten Werk, das, geſchmückt Ner zahtreichen ſchönen Aufnahmen des Verfaſſers, im Verlag von u. Henius, Berlin, erſchienen iſt, einen Abſchnitt wieder, ſchldert Waſſenweihe in einem von Chineſen bedronten Bergkloſter *** 10 Nach einer Woche, als ſich die Lage beim Feinde immer noch dicht geündert hat, ſind die Camas berelts lo weit mit ibren Arbeiten Grcelchritten, daß ſie jedem wehrfähigen Manne ein Schwert, einen del er oder ein Gewehr zuweiſen können. An Waffen ſtanden ein⸗ miſche Gabelflinten, wie auch moderne ruſſiſche, deuiſche und Fen e Militärgewehre, die den chineſiſchen Karawanen und Sol⸗ Sand abgenommen worden waren, zur Verfügung. Der Prior von 10 Nepi⸗lnng ſieht der Zukunft nunmehr beruhigt entgegen. Am Klo Auguſt ſollen dieſe Waffen im heiligen Tempel inmitten des ierhofes geweiht werden; alle Streiter ſollen bei dieſer Gelegen⸗ 7 dor dem Allmächtigen, dem Schutzherrn von Sang⸗pi⸗ling— ong⸗kapa— ihre Dank⸗ und Viſtopfer darbringen. I An dieſem Tage wogt im Kloſterhofe geſchäftiges Leben; es t von Menſchen wie in einem Ameiſenhaufen. Alles drängt Bemerkenswert iſt, daß die Teuerungszahlen der 15 badiſchen Gemeinden verhältnismäßig hoch ſind. Zu den Gebieten mit ver⸗ gleichsweiſe niederen Teuerungszahlen gehören Mecklenburg⸗ de Nenfabilitäf Ihes LdsKTdaffwagenz wird in Frage gestellt, wenn die Bereifung versagt. je besser diese, um so billiger der Betrieb. Vollreifen genießzt Weltruf, erx ist den höchsten Anforderungen gewachsen. nach dem Tempel, einem hallenähnlichen, ungefähr 20 Meter l„ rot bemalten Gebäude mit flachem Dach und einem von einer mannshohen Mauer umfriedeten Vorhof. Die Mauer iſt in der Mitte, gegen das Haupttor des Kloſters hin, getbeilt und läßt einen breiten Eingang frei. Die Innenwände der Halle ſind mit phanta⸗ ſtiſchen Bildern in flammendon Farben bemalt, die, Tierfellen in Schlachtviehhöfen ähnlich, im Blut dampfende Menſchenhäute mii anhängendem Kopf, Händen und Füßen darſtellen. Auch die inneren Wände der Tempelhofmauern ſind mit Schilderungen ſchrecklicher Torturen verſehhen, zwiſchen die Schlangen, menſchliche Hirnſchalen, Knochen, Menſchenſkeletde umd Teufelchen mit Stier⸗ Schweine⸗, Hunde⸗ und Adlerköpfen eingeſtreut ſind. Das Innere des Hofes dieſer heiligen Stätte wird von den Scharen der Lamas belebt. Das übrige Volk umlagert jetzt dicht⸗ gedrängt den Zugang zum Tempelhofe, ſitzt auf den flachen Dächern der Häuſer oder 1 5 Laufgängen der breiten Ringmauern und betrachtet mit ehrfürchtigen, erwartungsvollen Blicken das für die Götter beſtimmte, vor dem Tempel auf einem ſchmalen Tiſch in dekorierten Metallplatten hergerichtete Feſtmahl: Tfamba, Reis, Gerſte, Mehl, Brot und Oel. Ganz Sang⸗pi⸗ling erwartet geſpannt den Beginn der Zeremonie der Waffenweihe. Endlich öffnet ſich im Hintergrunde des Tempels eine große, bisher als ſolche noch nicht erkannte Flügeltür, in deren Rahmen ſich ein überlebensgroßer ſitender Buddha aus vergoldetem Silber zeigt, der mit ſeidenen Tüchern und wertvollen Teppichen überreich behangen iſt— Tſong⸗kapa. Ihm zur Seite ſtehen ausgeſtopfte Bären und Tiger, ein menſchliches Skelett, und vor ihm unter den Torflügeln ein in Silber getriebenes, breites Räucherbecken, aus dem Weihrauchdämpfe ſteigen, die raſch das Innere der Halle durch⸗ fluten. In dieſem Augenblick ertönt der dumpfe Ton der Gongs, das Geraſſel unharmoniſch zuſammenklingender Glocken, Klarinet⸗ tenſpiel und Poſamenklang. Muſchelhörner miſchen ſich in dſeſes Konzert, das bald durch Paukenſchlag verſtärkt wird. Im Vorder⸗ grund bearbeiten einige Lamas unter Abſingen ihrer Gebetlitaneſen, kabbaliſtiſcher Inkantationen, von Geſängen und Zaubergebeten, mit geſchweiften Schloginſtrumenten die aus Menſchenſchädeſn her⸗ geſtellbten Trommeln. Allmählich ſteigert ſich der Gebetslärm, und mag quch der bunte Wirrwarr dem Europäer unharmoniſch er⸗ ſcheinen, der künſtleriſche Geſamteindruck im Zuſammenhang mit der Weihe des Augenblicks löſt doch einen gewaltigen Eindruck aus. Die Hunderte von Lamas in ihren braunroten Gewändern und das aus Pibet zuſammengewürfelte, in farbenreichen, lebhaften Grup⸗ ven auf⸗ und niederwogende, phantaſtiſch anmutende Volk geben mit den vielen bunten Gebetswimpeln und den im Winde flatternden Fahnen dem Kloſter Sang⸗ni⸗ling ein märchenhaftes Gepräge, das in der eigenartigen Landſchaft des tibetiſchen Hochlands einen über⸗ aus wirkungsvollen Hintergrund erhält. Das andächtige Volk erſchauert; mit unheimlichem Klang ſetzt laut und klagend eine im Tempelinnern verborgene Rieſſenpoſaune ein. Der feierlichſte Augenblick des Feſtes iſt gekommen. Die Gläu⸗ bigen fallen zur Erde und munmeln ihr Gebet:„Om mani padme hum“l, das ſich in unendlicher Folge wiederholt. Der Kloſberabt, mit den Abzeichen ſeiner Würde, dem hohen gelben Prieſterhut, geſchmückt, trütt vor den Altar. Die Waffenweihe beginnt: Auf denm Wink des Abtes nähern ſich einige Lamas; ſeder von ihnen nimmt mit einem großen Löffel von den köſtlichen Speiſen auf dem Tiſche, ſchreitet dann feierlich zum Weihrquchbecken und wirft ſeine Gabe als Opfer zu Ehren Tfong⸗kapas, des Kloſter⸗ ſchutzheiligen, in die glynmende Glut. Duletzt ſchüttet der Kloſterabt ſelbſt aus einem kleinen Meſſingtopfe heiliges Oel in den Weih⸗ rauchbehälter. Dann folgen Wiederholungen der Gebete, Inkanta⸗ tionen und Glockengeläut. Daran reihen ſich Zaubertänze. Lamas mit Totenlarven, mit Pak⸗, Hirſch⸗, Tiger⸗ und Adlermasken oder mit gleißenden Gewändern angetan, beginnen ſich langſam im Reigen zu drehen. Immer ſchneller wird das Tempo, das ſchließlich in tollem Wirbel ausklingt. Während auch die Muſik ihren Lärm⸗ höhepunkt erreicht, ſteigt eine weiße Weihrauchſäule, einer mächtigen Kerze gleich, zum Himmel empor. Plötzlich brechen Tanz und Muſik ruckartg ab— der Zweck iſt erreicht— die böſen Geiſter ſind beſchworen. Jetzt nähern ſich die bewaffneten Lamas und Streifer des Klo⸗ ſters, ſie legen nun ihre Schwerter und Gewehre am Tempelrande vor dem großen Buddha nieder. In der Mitte des Tempelhofes wird alsbald ein großer Schei⸗ terhaufen mit einer darauf ruhenden großen Strohpuppe— dem Symbol der betäubten böſen Geiſter— angezündet. Der Prior fleht Tſong⸗kapas Segon auf ſeine Kloſtergemeinde hernieder und geht nochmals daran, die böſen Geiſter aus Kloſter und Wafſen zu ban⸗ nen, um dieſen Kraft und Sieg zu verle hen. Der Abt ſpricht lange Gebebe, während die Männer ihre Waffen aufnehmen, laden und nochmals wild um das Feuer tanzen. Die Flammen haben die Puppe bisher noch nicht erfaßt. Als der Prior ſein Schwert in die Gluten hält, ahmen alle anderen dieſe Bewegung mit ihren Schwertern nach. Inzwiſchen hat die Puppe Feuer gefangen. Dies iſt das Sional für alle Waffen⸗ träger, mit Lanzen und Speeren nach der Puppe zu ſtechen und ihre Gewehre in die Flammen abzuſchießen. Den von dem Abt in das Feſter gebonnten böſen Geiſtern ſoll hierdurch endgültig der Garaus gemacht werden. Mit eſnem bis zur Ekſtaſe geſteigerten Aufſchrei der Maſſen findet dieſe Feier ihr Ende. Die Waffentragenden verlaſſen in größ⸗ ter Eile den Platz der nunmehr getöteten böſen Geiſter und miſchen ſich unter das Volk außerhalb der Tempelmauer. 7 — 4. Seite. Nr. 173 manutzeimer General · Anzeiger(Mittag-Ausgabe)ß Schwerin, Oldenburg, Braunſchweig, die Regierungsbezirke Bres⸗ lau, Schieswig, Potsdam, Frankfurt a.., Stettin, Köslin, Liegnitz, Magdeburg, Erfurt, Lüneburg, Minden, die Kreishauptmann⸗ ſchaften Dresden, Leipzig, uſw.; dagegen bewegen ſich die Teue⸗ rungszahlen der Gemeinden in Bayern, Württemberg, Heſſen und Rheinland⸗Weſtfalen auf einem etwas höherem Niveau. Einweihung des Erholungsheims des Gewerkſchaſts⸗ bundes der Angeſtellten in Auerbach in heſſen Am letzten Sonntag wurde das Erholungsheim des Ge⸗ werkſchaftsbundes der 2.), das altbewährte Hotel„zur Kron“, die Krone von Auerbach, wie es poetiſcher und doch berechtigt heißt, die der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten käuflich erworben und zu einem Erholungsheim für ſeine Mitglieder hergerichtet hat. feſtlich eingeweiht. Herr Henry Schaper⸗Hamburg, Mitglied des Bundesvorſtandes und Abge⸗ ordneter der Hamburger Bürgerſchaft, hielt die Feſtrede. Herzlich und ſchwungvoll begrüßte er an dieſer„lenzesfrohen Stätte“ die Gäſte, beſonders den Staatspräſidenten Ulrich, und gibt dann ei⸗ nen kurgen Abriß aus der Geſchichte der Krone mit der Verſicherung, dieſe hiſtoriſchen Erinnerungen hüten zu wollen. Sodann ſchil⸗ derte er die Entſtehung der Erholungsheime der im G. D. A. zu⸗ ſammengeſchloſſenen alten Verbände, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß der Erholungsgedanke in den Reihen der Angeſtellten tiefe Wurzeln geſchlagen hat. Er erinnerte auch an die Schaffung des Kindererholungsheimes am Bundesſitz in Zehlendorf bei Ber⸗ lin und entwickelte ein lebendiges Bild der 3 des G. D. A. 2 die Geſundheit und Kräftigung ſeiner Mitglieder und deren amilien. An die Feſtrede ſchloſſen ſich weitere Anſprachen von Abord⸗ nungen der Bruderverbände und Ortsgruppen. Der des Gaues Baden⸗Pfalz⸗Saar, Kollege Schäfer ⸗Mannheim, übernahm im Namen des Bundes das Heim Die deutſche Treue und Einigkeit allein konnten es ermöglichen, ſo führte er aus, in der ſchwerſten wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands dieſes ſchöne Heim u errichten. In treuer Bruderliebe begrüßte Herr Schäfer beſon⸗ s die Kollegen und Mitglieder aus dem beſetzten Gebiet, mit denen er ſich eins fühle in dem Wahr⸗ und Wahlſpruch:„Up ewig ſeens und ungedeelt!“ Gauvorſteher Neubert⸗Frankfurt a. M. hieß namens des Gaues Heſſen⸗Naſſau die Teilnehmer willkommen. Staatspräſident Ulrich dankte namens der Heſſiſchen Regierung für die Einladung und beglückwünſchte den Gewerkſchaftsbund zur Erwerbung dieſes Heims, das von beſonderer Bedeutung ſei, weil es gerade heute, in dieſer unendlich ſchweren Zeit, immer ſchwieri⸗ ger werde, die Maſſen zuſammenzuhalten. Staatspräſident Ulrich Pegrüßte beſonders herzlich die Volksgenoſſen des beſetzten Gebietes, die wieder einmal auf deutſchem Boden deutſch fühlen, deutſch den⸗ ken und deutſch handeln können. Das Vaterland wieder aufzu⸗ bauen, wie es einſt geweſen iſt, müſſe unſer aller Ziel ſein. Ge⸗ meinſchaftlich ſangen die Teilnehmer das Deutſchlandlied. Glück⸗ wünſche und Geſchenke wurden von den verſchiedenſten Ortsgruppen überbracht. Dem Weiheakt, zu der ſich etwa 1000 Teilnehmer zuſammenge⸗ funden hatten, folgte ein Rundgang durch das Heim. Neuſchneefälle Wer heute bei Tagesanbruch zum Fenſter, hinausſchaute, konnte die überraſchende Feſtſtellung machen, daß die Dächer mit Schnee bedeckt waren. Es ſcheint in der verfloſſenen Nacht ſehr ſtark ge⸗ ſchneit zu haben. Da die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegt, war der Schnee ſchon wieder weggetaut, als das Leben in der Stadt erwachte. Der April macht ſeinem Namen Ehre. Aus dem Schwarzwald liegt uns folgender Witterungs⸗ bericht vor: Der an Ueberraſchungen überreiche Winter 1923/24 ſcheint ſich ümmer noch nicht zufrieden geben zu wollen, daß es doch einmal Frühling werden muß. Es war wieder ein Frühlingswunder mit Einſchlag ins Winterliche, als um die Wochenmitte im Schwarzwald bis tief hinein in die Täler, bis auf 500—600 Meter plötzlich bei ab⸗ gekühlten Temperaturen in den Abendſtunden plötzlich luſtiger, dicker Schneefall das Gebirge einhüllte und trotz des ſtark durchnäßten Bodens— Regenfälle waren allenthalben niedergegangen— ſich in ganz kurzer Zeit eine liegen bleibende Schneedecke bilden konnte. Der Schneefall, der außerordentlich ausgebreitet auftrat, ſetzte ſich in den Nachtſtunden zum Donnerstag kräftig weiter fort, ſodaß am Donnerstag Schwarzwaldtäler und Höhen, die ſich endgültig ſchnee⸗ frei glaubten, wieder in einer Winterlandſchaft von zehn bis fünf⸗ zehn Zentimeter Neuſchnee erwachten und verwundert auf die Wäl⸗ der der Umgebung ſahen, die im ſchönſten weißen Schmuck wie zur Weihnachtszeit daſtanden. Mit einem Beſtand des Neuſchnees iſt natürlich nicht zu rechnen. zumal die Zufuhr kühlerer Luft bis jetzt nicht in einem ſolchen Aus⸗ maß erfolat iſt. um die Temperaturen außer als in den höchſten La⸗ gen des Schwarzwaldes bis an den Nullpunkt zu drücken. Somit iſt auch im Hochſchwarzwald ein Zuwachs der Schneedecke nicht zu ven⸗ zeichnen, da der Neuſchnee von dem verfirnten Altſchnee ziemlich auf⸗ genommen worden iſt. Nur auf den ſchneefreien Lagen hat ſich eine neue Schneelage gebildet. Die Schneefälle haben ſich am Donnerstag ziemlich ausgiebig wiederholt, nachdem zuvor wolkiges Wetter mit kräftiger Sonnenſtrahlung eingetreten war. Die Wetterlage wird ſich nach wie vor unbeſtändia geſtalten und es iſt nicht unwahrſchein⸗ lich. daß noch weitere Schneefälle bei etwas wachſender Ab⸗ kühluna ſich einſtellen werden. wenn unſer Gebiet noch mehr in die Rückſeitenlage des oſtwärts wandernden nördlichen Tiefdruckgebietes kommt und damit dem Einſtrömen kalter Luftſchichten ausgeſetzt wird. Leichte Fröſte ſind bis jetzt nur in Lagen über 1000 Meter zu verzeichnen, während nach unten die Grenze, bei der ſich die Neu⸗ ſchneelage hält, etwa bei 800 Meter anzunehmen iſt. Dieſe Ziffern verſchieben ſich natürlich nach Exponiertheit der Lage Gebirgsteile weſentlich und werden am Rand der Rheinebene zu höher, im In⸗ nern des Gebirges eher tiefer liegen. Vom Hochſchwarzwald bringt der Feldbera immer noch Schneemeldung über 160 em, mit leichtem Froſt, firniaem Schnee und auter Skibahn, ſodaß für die am Oſter⸗ ſonntaa angeſetzten internationalen Sprungläufe des kiklub Schwarzwald auf dem Feldbera bis jetzt weniaſtens keine ungünſti⸗ gen Vorbedinaungen gegeben ſcheinen. * Aenderungen in der franzöſiſchen Jollabfertigung. Eine ein⸗ ſchneidende Aenderung in der Ludwigshafener franzöſiſchen Brücken⸗ zollſtelle iſt eingetreten. Bisher war das Zollamt für den Verkehr ununterbrochen bis abends 8 Uhr geöffnet. Seit vergangenen Mon⸗ tag iſt das Paſſieren der Brücke für alle Fuhrwerke, ein⸗ ſchließlich Autos, nur von vormittags 8 bis 12 Uhr und nachmittags 2 bis 6 Uhr geſtattet. Die Fuhrwerke, die vor 8 Uhr früh und vor 2 Uhr nachmittags an der Brücke ankommen, müſſen hier warten bis zur vorgeſchriebenen Zeit. Die elektriſchen Wagen werden nach Verzollbarem nicht mehr vom Militär, ſondern von Zollbeamten kontrolliert. * Immer wieder falſches Geld. Seit einiger Zeit ſind wiederum eine ganze Reihe gefälſchter Geldnoten im Umlauf feſtgeſtellt wor⸗ den. Vorwiegend handelt es ſich um folgende Scheine: Zweibillionen⸗ ſcheine, bei denen die Zahl zwe. in zehn abgeändert iſt, Ausgabe vom 5. 11. 1923. Ferner um 20⸗Millionenſcheine der Ausgabe vom 1. 9. 23, bei denen die Wertbezeichnung in 20 Billionen verändert iſt. Weiter ſind gefälſchte 10⸗Billionenſcheine der Reichsbahn vom 27. 10. 1923 im Umlauf. Es handelt ſich um die Scheine mit den grünlichen Querſtreifen. Auch die Falſchſtücke ſind unſchwer kennt⸗ lich an ihrem verſchwommenen Druck und den ſchwachen Farben der ſenkrechten Querſtreifen. * Ausfall von Arbeiterzügen am Oſterſamskag. Da am 19. April (Oſterſamstaa) in vielen Geſchäftsbetrieben nicht gearbeitet wird, fällt an dieſem Tage eine Anzahl hauptſächlich dem Arbeiterverkehr dienende Züge aus. Die ausfallenden Züge werden auf den Statio⸗ nen durch Schalteranſchlaa frühzeitig bekannt gemacht werden. *Der Kraftwagenverkehr und die Schneeſchmelze, Unter dem räumenden Einfluß der Schneeſchmelze im Schwarzwald, die, wenn ſie auch ſehr langſam vor ſich geht, doch in den Lagen unter 900 Meter die Straßen faſt durchweg hat paſſierbar werden laſſen, konnten Anfang April einige weitere Kraftwagenlinien der Reichs⸗ poſt wieder in Betrieb genommen werden, nachdem ſie monatelang Beer hatten. So kann die Feldberglinie Titiſe e— ärental—-Feldberg wieder auf der Teilſtrecke Titiſee— Bärental, etwa die Hälfte des Kurſes, betrieben werden. An der Schlußſtelle in Bärental ſchließen Pferdeſchlitten an. Der Kurs wird in jeder einmal ausgeführt, Titiſee ab 11.00 vm., Bäremtal ab etwa 500 nm. Auch der lang abgeſchnittene Platz St. Blaſien hat die Verbindung nach dem oberen Rheintal wieder bekommen, indem die Kraftpoſt nach Waldshut wieder verkehrt Im öſtlichen Schwarzwald konnte die Strecke Villingen-Vöh⸗ renbach—Neuſtadt zwiſchen Villingen und Vöhrenbach wieder mit einer Fahrt in ſeder Richtung aufgenommen werden. * Ju den Lohndifferenzen in der Mannheimer Metallinduſtrie erfahren wir von unterrichteter Seite, daß die Verhandlungen. die geſtern in Karlsruhe vor dem Landesſchlichter geführt wurden. noch kein Ergebnis zeitiaten, daß aber die Beteiligten am nächſten Mon⸗ taa vor einer Schlichtungskammer unter Vorſitz des Landesſchlichters in Karlsruhbe zu weiteren Verhandlungen zuſammentreten werden. * Das Feſt der fübernen Hochzeit feiert heute Dentiſt Bernhard Laible mit ſeiner Gattin geb. Seger, G 5, 10. vereinsnachrichten ch. Die Bezirksgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe hielt dieſer Tage eine gutbeſuchte Verfammlung ab, um Stellung gegen den Blumen⸗ und Pflanzen⸗ verkauf der Stadktgärtnerei zu nehmen. Allſeits wurde es als eine Inkonſequenz bezeichnet, daß die Stadt wohl Steuern eintreibt, andrerſeits ihren eigenen Mitbürgern aber Konkur⸗ renz durch Pfianzenverkauf macht. Die treter der hieſigen Blumengeſchäfte erklärten ſich ſolidariſch mit den Erwerbsgärtnern. Die an den Stadtrat gerichtete Eingabe wurde gutgeheißen. Der Verband wird die Angelegenheit ſeibſt in die Hand nehmen, und eytl. ziffernmäßig den Schaden nachweiſen, der den hieſigen Gärtnern durch den Pflanzenvertauf der Stadt bisher entſtanden iſt. Die Bezirksgruppe machte es ihren Mitgliedern zur Pflicht, den Stadtrat über dieſe Schädigungen aufzuklären, damit der ſtädtiſche Pflanzenverkauf baldigſt eingeſtellt wird. Wenn alle⸗ nichts nützt, ſo wird der Verband die Flucht in die Oeffentlichkeit — In Konſtanz habe der Verband ebenfalls einen Sieg über die Stadtgärtnerei erſochten. Ueber die Lehrlingsprü⸗ in Eberbach wurde mitgeteikt, daß von 22 Lehrlingen einer ie Note ſehr gut, 16 gut und 5 ziemlich gut erhielten. Der Prüf⸗ ling Rehm von J. Klein⸗Mannheim erhielt für die beſte Ge⸗ ſamtleiſtung einen Ehrenpreis. An der Ve rſteiger ung de Marktpkätze wurde ſcharfe Kritik geübt und bedauert, daß der Stadtrat die einheimiſchen Marktbeſchicker, die ſchon 10—15 Jahr?“ den Markt beſuchen, ſo rigoros behandeln ließ. 6 ſinnige Steigerung der Orangen⸗ und Südfrüchtehändler ſei daß Standgeld bald um den dreifachen Betrag in die Höhe getrecben 5 worden. Der Stadtrat hätte gegenüber dieſen ausländiſchen Händ“ lern mehr Nationglgefühl zeigen und die einheimiſchen Produzenten nicht durch die Ausländer vertreiben laſſen ſollen. Schließli komme es noch ſoweit, daß man auf dem Markt nur noch Orangen kaufen könne Damit ſei aber der Bepölkerung nicht gedient. Muttertag, der am 2. Sonntag im Monat Mai abgehalten wird, ſoll in Mannheim in großzügigeru Weiſe durchgeſührt wer den. Obmann Fuhr dankte den Refſerenten und Diskuſſionz rednern für ihr reges Intereſſe und ſchloß alsdann nach mehrſtün⸗ diger Dauer die Verſammlung. Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Das Bühnenweihefeſtſpiel„Parſifal“ von Richard Waaner wird am kommenden Sonntag im National“ theater zur Aufführung gebracht. Die Hauptpartien ſind mit Elſe Voat⸗Gauaer(Kundry), Hans Bahlina(Klinaſor). Joſef Burawinkel(Amfortas), Alfred Färbiach(Parſifal), Julſus Gleß vom Staatstheater München(Gurnemanz) und Mathien Frank(Titurel) beſett. 8 1 Rio und Ferry Gebhardt werden heute im Muſenſaal mit dem geſamten Nationaltheater⸗Orcheſter ein Gaſtſpiel geben. Rio Gebhardt hat ſich zu einer Reife entwickelt, die erſtaunen macht, e daß die beiden Meſſekonzerte in Frankfurt ihm den begeiſterten Beifall des ausverkauften Hauſes brachten und reichliche Anerken nung bei der Preſſe. Aus der Vortragsfolge erwähnen wirk Beethoven E. ſont⸗Ouvertüre, Haydn Sinfonie D⸗dur, Klavierkon zert Bedur mit Orcheſterbegleitung und das Mendels ſohn'ſche Klavierkonzert g⸗moll. g. Zoſef Burgwinkel wird ſeinen Lieder⸗ und Balladenabend der leider zweimal verſchoben werden mußte, nunmehr endgüllig am 14. April im Harmonieſaal veranſtalten. Am Flügel wird ihn Heinz Mayer begleiten. Walter Kölſcher und Walter Rehberg veranſtalten am Milt⸗ woch, 18. April in der Harmonie einen Sonaten⸗Abend, bei dem ſie Werke für Cello und Klavier von Pergoleſi, Beethoven⸗ Reger und Hindemith zum Vortrag bringen werden. * 9 „Für die„Libelle“ war das Gaſtſpiel der Hauptnummern des Aprilprogramms bei der Jägertagung am verfloſſenen Samstag und Sonntag die denkbar vorteilhafteſte Empfehlung. Wurde doch einem größeren Kreis badiſcher und außerbadiſcher Weidmänner be wieſen, daß wir in der„Libelle“ eine Kleinkunſtbühne beſitzen, die vor der ſtrengſten Kritik in Ehren beſteht. Oskar Albrecht, der ſich vom Bohemien a la Danny Gürtler zum eleganteſten Kavabel entwickelt hat, iſt nicht nur ein vorzüglicher Anſager, ſondern guch ein Vortragskünſtler, der witzig, geiſtreich und aktuell ſein kanm, der Eigenes mit eindringlichſter Wirkung ſpendet. Fritz Lachmann führt ſeinen Namen nicht mit Unrecht. fülle“ ſind wirkliche Perlen burlesker Konik, die in Mimik, und Vortrag ſo fein komponiert ſind, daß ſie ſelbſt den Blaſterteſten in die behaglichſte Stinlmung verſetzen Eine nicht minder exzellente Individualität iſt Rolf Sandor, der es wagen darf, an dieſer Stätte des Frohſinns dem Publikum ganz ernſt zu kommen, ne ſeine Vortragskunſt völlig eigene Wege wandelt. Man wird nicht Viele finden, bei denen Sprech⸗ und Singſtimme ſo prachtvoll abge“ ſtimmt ſind. n Uebergang von der Vortrags⸗ zur Tanzkunſt ver, mitteln Mary und Alfred Ree mit virtuoſen Tanz⸗ denen„Er“ eine geradezu unglaubliche Gelenkigkeit entwickelt. D0 wir vom Tanz ſprechen, ſeien gleich Katta und Stany erwähll, ein ebenſo elegantes wie techniſch brillantes Paar, das ſelbſt bekann⸗ ten, ſchon allzuoft varlierten Tanzrhythmen mit neuen Nuancen ein originelles Gepräge gibt. Irma Barietta feſſelt in ihren Phantaſietänzen durch Anmut und Grazie. Margarete Howe darß ſich mit vollem Recht„Deutſchlands beſte Parodiſtin am Flügel nennen. Ihre ſind ſo unwiderſtehlich in der ganzen Art, der Aufmachung und Wiedergabe, daß der enthuſtaſtiſche Beffall he“ greiflich iſt, der ihr Abtreten begleitet. Wir denken dabei u. d. an den Trompeter von Säckingen“ und die„Jazz⸗Band⸗Kapelle Irma v. Körffy erweiſt ſich ebenfalls als Vortragskünſtlerin von Eigen⸗ art und Raſſe. Zum Schluß ein Extralob für das Dollinin⸗ Balalagika⸗Orcheſter, das ſich durch einen prächtigen Zu⸗ ſommenklang und Wohlklang auszeſchnet. der Führer iſt zudem ein vortrefflicher Sänger. Wer ſich in dieſem Monat nicht nur zer⸗ ſtreuen, ſondern auch gediegene Kleinkunſt ſehen und hören will, Seine„ausgefallenen Ein⸗ Parodien, hei Turch die wahn; 7 darf an der„Libelle“ nicht vorübergehen. Fays Aähte Soddener Mineral- Pastillen Ueberall Verk:ufs · eriatie 995 5 en els 1K Hasten, Heiserteft u. Verschleimung E 29 Neue Weihrauchdämpfe entſteigen dem Opfergefäß; vom Haupt⸗ tor her ſchallen langgezogene Tubarufe, ſie miſchen ſich in den dumpfen Klang der Gongs; Prieſter und Volk werfen ſich nochmals zur Erde und huldigen mit ihrem Gebet„Om mani padme hum!“ dem Allerheiligſten. Ein endloſes Murmeln und Rauſchen klingt auf Sang⸗ pi⸗lings heiliger Höhe wie fernes Donnerrollen. Vom Haupttore her drängt ſich ein Lama zum Kloſterprior 50 um ſich mit den höheren Lamas nach dem nördlichen Turme zu begeben, von dem aus faſt das ganze letzte Drittel des Engpaſſes zu überſchauen iſt. Hier zeigt ſich, daß die Chineſen mit Patrouillen nach dem Höhenkamm von Sang⸗pi⸗ling und längs des Felſenpfades gegen das Kloſter Fühlung fuchen. Der Prior iſt on keineswegs beunruhigt, im Gegenteil: eg ſcheint, als ob er jetzt, nachdem die Kloſterwaffen durch Tſong⸗ kapas Segen unbeſiegbar geworden ſind, gern die Gelegenheit wahr⸗ nehmen möchte, ſie auch wirklich gegen den Todfeind zu benutzen. Während des ganzen folgenden Monats verſuchen die Chineſen, Wüh kleine Abteilungen am das Kloſter heranzutreiben und den Felspfad wieder gangbar Die Lamas kennen ihre Berge zu machen. und laſſen die chineſiſchen Soldaten nahe herankommen, um ſie dann entweder in einen Hinterhalt zu locken oder abzufangen und nach erpreßten Auskünften über ihre eigenen Truppen in die Tiefe zu ſtürzen oder— geblendet— wieder laufen zu laſſen. Die Köpfe der hingerichteten Feinde werden an geeigneten Stellen am Felspfad befeſtigt und mit Schmähſchriften auf die Chineſen und ihre Führer behängt. National⸗Theater Mannheim Der letzte Walzer Eine ſich haſtig aus⸗ und niederlebende Gegenwart ſah geſtern den„Letzten Walzer“ wohl zum erſten Male. Wir andern ſahen und hörten dieſe Operete einſt im Sommer 1921 zum letzten Male. Es waren„Wiener Operettenſpiele“, und mit Oskar Straus und ſeinem„Letzten Walzer“ hatte die damalige Som⸗ meroperette wieder die natürliche Höhenlage dieſer Gattung erreicht. Wir waren ſommerlich⸗nachſichtig geſtimmt, zufrieden, wenn die „weſentlichen“ Anforderungen in Erfüllung gingen, nahmen den Finanzrahmen der Som̃meroperette als gegeben und waren geneigt, ſolche Abende als„ſommerliche geſellſchaftlich⸗künſtleriſche Unter⸗ haltung“ gelten zu laſſen. Nun, das geſtrige Publikum, etwa zur Hälfte„B...“, fand ſeine Unterhaltung zunächſt an den Tan⸗ zereien, fand alles ſehr ſchön und war glücklich. Es wäre Unrecht. denen zu zürnen, die, auf fremden Gebieten herumtappend, eigent⸗ lich„alles“ ſchön finden Nur meinen wir— die Minderheit—, daß man an unſer Nationaltheater höhere Anforderungen ſtellen ſoll und muß, als an die Sommeroperette. Kulinariſch ausgedrückt: — eine Operette als Erſtaufführung iſt keine Vorſpeiſe zu Parſifal. Aeſthetiſch geſagt: eine Operette, mit Opernkräften gegeben, muß muſikaliſche Höhenlage bewahren. So meinte ich ſchon da⸗ mals und ſchrieb:„Eine gründliche, die Muſik zur vollen Geltung bringende Einſtudierung könnte unſerem Nationaltheater die dank⸗ barſte Aufgabe bieten. Man würde den„Letzten Walzer“ als Ur⸗ aufführung erleben“... Wir erlebten geſtern nichts dergleichen, denn nur der äußere Befund(Bühnenbilder von Heinz Grete, Tänze und Darſtellung nach Alfred Landorys Angaben) konnte gefallen. Dagegen war das Orcheſterſpiel nur ſoweit zu loben, als Zahl und Qualität unſerer Muſiker. Aufſtellung und Akuſtek die natürlichen Vorzüge vor dem ſommerlichen Saalorcheſter ergaben. Herr Paul Breiſach mögen die nötſgen Vorproben gefehlt haben; jedenfalls war der Klang des Orcheſters als ganzes zu dick und ſchwer, und ſeine falſche„Feſchität“(mit ausgeweiteten Armen, ohne „Handgelenk“) vom Uebel. Solche„Hoftheater⸗Operetten“ verlangen Opernfein⸗ heit der Offiziere und der drei Generalin⸗Töchterlein. Was an „Operetten⸗Reiz“ fehlt, muß im Rahmen des Nationaltheaters dem⸗ nach die k hergeben. Aber Guſſa Heikens Vera war in keiner guten Stimmgebung und Herr Neugebauer mußte durch Erſcheinung und Darſtellung mehr wirken als durch den Glanz einer biegſamen, wohlklingenden Tenorſtimme. Das große Duett gelang alſo im Grunde nicht viel beſſer als damals im Roſengarten. Ander⸗ ſeits ſtanden Alfred Landory und Friedel Dann auf der vollen Höhe ernſter Anſprüche. Auch Hugo Voiſin, der alles in die richtige Form bringt. und Betty Kofler, die für ſolche Chargen eine gewiſſe Begabung hat, trugen zum Guten bei. Aber die Partitur! A. Bl. * Im Neuen im R u wird ein neuer nt gelpial. Er wird—= allen en Unterhaltu ee in 3 Deutſchland gegeben. Seine Väter Grang Arnold und Ernſt haben ihn ein wenig verſchämt„Die vertagte Nacht“ genannt. Im Verkauf der Handkung ergibt es ſich, daß es ſich um die Hoch⸗ zeitsnacht handelt. Hier ſind die Herren Autoren nicht ganz ſo verſchämt, als ob ſie ein Drama für die Schullektüre hätten ſchreiben wollen. wie ſie es machen, iſt außergewöhnlich ge⸗ ſchickt im Bühnentechniſchen; ſie haben Einfälle und polieren das Meſſing der witzigen Situationskomik auf Doubléglanz auf. Gelacht wurde, gelacht, geſchrien. Es möge doch niemand ableugnen, daß er gelacht hat. Und iſt es nicht beſſer, die Leute, die lachen wol⸗ len, lachen in Stücken, die ihnen gemäß ſind, als in Trauer⸗ ſpielen... was auch vorkommen ſoll. Geſpielt wurde unter Leitung von Karl Marx Operette ohne Muſik; es waren erſfolgreich beteiligt Anton Gaugl, der von Mal zu Mal mehr Hemmungen überwindet, Fritz Linn, Ernſt Sladeck, Maria Czamski,— orcheſters in F⸗moll von J die uns, wie man hört, Frankfurt mum glücklich weggeſchnappt hat⸗ weil wieder einmal die—— 85 Erwägungen der wieiche⸗ politiſchen Sachverſtändigen nicht abgeſchloſſen waren und die Ab⸗ ſichten der künſtleriſch Sachverſtändigen und Verantwortlichen durch⸗ kreuzten— Elſe von Hagen, Lene Blankenfeld und etwelche andere, die ſich und uns vergnügten. Mehr feſtzuſtellen iſt nichl das Amt eines Neferenten, der heute den Kritiker ablöſt.. * Theater und Muſik 8 Ruth Fulda's Einführungscbend. Draußen brander dumpfes flacherndes Leben. Im Saale der Harmonie eint Tröſterin Muſik die Penſchen. Es erklingt das Kirchenkonzert B⸗dur f Streichorcheſter mit Cembalo op. 2 Nr. 9 von dem einſt in München wirkenden Felix dall Abaco. Max Sinzheimer führte da⸗ Orcheſter mit feſter Hand, in großem Atem, mit faſt ſtereotypiſcher Ausarbeitung der Details, und brachte das Werk, das überreich it an ſchwungvoller und großzügiger Melodik mit allen Vorzugen Geltung. Wundervoll war der ſtimmungstiefe, langſame Eingangs⸗ ſatz, wundervoll auch der friſche Allegroteil, in dem die zweite Violine ein heiteres Thema anhebt und der erſten jeweils weiter“ gibt. Es folgte das Klavierkonzert mit Begleitung des Streich J. S. Bach, das ehemals ein Violimken zert war. In dieſem, wie faſt in allen Klavierkonzerten Bachs der erſte Satz immer die Form des aus der Motette ganz direſ hervorgegangenen Allegros und dadurch erſcheint dieſer Teil 100 durchweg wie der Anfangsſatz einer Kantate. Das Klavier vertrit den Chor, dem ſich die andern Inſtrumente dann ſelbſtändig beglei⸗ tend und interpretierend zugeſellen, ganz wie bei der Kantate. 9 zweiten Satz, dem Largo hörten Manche Spitzfindigkeiten un Mangel an Schwung heraus, aber doch und weil ſie der Geſtal tung aus dem Keime heraus nicht folgen wollten oder konnten; denn die Streicherpirricati erſchienen in ihrer vollen farbigen un rhythmiſchen Bedeutung. Der zweite Teil des Konzerts brachte dann eine Serenade(eine kleine Nachtmuſik) für Streichorcheſter von Mozart, aus dem Jahre 1787 ſtammend, für deren Ausdeutung Kapellmeiſter Sinzheimer das ganze Können ſeiner Dirigenten⸗ natur einſetzte. Das ausgezeichnet klingende Werk war am ge⸗ lungenſten in ſeinen luſtigen und kecken Partien, die durch Spring⸗ lebendigkeit und Friſche des Humors wirken. Erheblich ſchwächet war das D⸗moll⸗Konzert von Emanuel Bach, das am Abſchluß bes Konzerts war. Da man das Orcheſter kannte, ſo konzentrierte ſl die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die junge noch im Flügelkleide konzertierende Künſtlerin Ruth Fulda. Sie erhielt ihre Aus⸗ bildung an der hieſigen Hochſchule und war zuletzt bei Prof. Teich, müller in Leipzig. Ihr künſtleriſches Signalement lautet: friſch und warmherzig, ein durchaus muſtkaliſches Menſchenkind, in dem —— —— eeeee —— u rereerůůůů IJreitag, den 11. April 1924 Maunheimer General-Anzeiger(mittag⸗-Ausgabe) 5. Seite. Nr. 173 Kommunale Chronik Der Karlsruher Bürgerausſchuß beſchäftigle ſich am Dienstag mit der Milchverſorgung und 221 eine Vorlage an, die die Bildung einer„Karlsruher Milch⸗ Mark de G. m. b..“ bezweckt, an der ſich die Stadt mit 5000 betelligen will. Die neue Form der Milchverſorgung ſoll vom Geuld ab gelten. Die ſtädtiſche Milchzenkrale wird auf dbert eines Pachtvertrages an die neue Geſellſchaft zum Betrieb —* Das Städt. Milchamt wird aufgehoben. Bürger⸗ r Dr. Horſtmann wies darauf hin, daß Karlsruhe der nach eine faſt volle friedensmäßige Milchver⸗ 0 In Karlsruhe gehen 3 Zt. 57 000 Liter Milch von entfallen auf inkändiſche Gemelnden, haupfſächlich der 9e 25 000 Liter. Aus der Schwelz kommen 33 000 Liter. Von e eng; werden durch das Städt. Milchamt 42 300 Liter weſ hrt, das ſind rund 4. Die günſtige Verſorgung iſt im auf die Sanierung unſerer Währung zurückzuführen, — ermöglicht, im Ausland zu kaufen. Die Stabt kann darauf 0 ſen, daß Milchamt und Milchzentrale die Stadt nicht mit 5 ſſen belaſtet haben. Das Städi. Milchamt hat ſeine Einrich⸗ der zum aroßen Teile abgeſchrieben. Aus öffentlſchen Gründen — eine Jentraliſſerung notwendig. Das Ziel der Stadt, die eine eingerſchtete Milchzentrale beſißt, muß daher ſein, dieſe zu er⸗ en und auszubauen. ſal* der Debatte erklärte Oberbürgermeiſter Dr. Finter, es beb RNannheim gar nicht ein, die Milchzentrale aufzu⸗ en Die Milchzentrole wurde aus hyglenlſchen Grün⸗ n eingerichtet zu einer Zeit, als vollkommene Freiheit beſtand. eneer Städten haben Milchzentralen ſchon ſeit kangem be⸗ ——* Sle ſind eine abſolute Nofwendigkeit von dem Augenblick 82 n dem man genötigt iſt. die Miſch von großen Entfernungen mmenzuholen. Wer ſolle ſonſt die Milch beſorgen und die er⸗ — ichen Geſder gufbringen? Sei ein Milchhändler in der Lage, finanzielle Geſchüft zu beſorgen? Nach längerer Debatte wur orlage unter Ablehnung des ſozialdemokratiſchen Antrages, die Errichtung der G. m. b. H. ablehnte, angenommen. Aus dem Lande R0 5 Schwehingen. 10. April. Der 64 Jahre alte Händter Friedrich non hier ſtürzte geſtern nachmittag von der Treppe ſeiner 5 we und erlitt dabei einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen En er bald darauf ſtar b. alte Herdelbees; 10. April. Aus Anlaß der Wiederherſtellung des Gür athauſes hat die Stadt den Architekten Franz Kuhn das kenbügerrecht verliehen. Wir nennen von ſeinen Bauten r dem Rathaus, den Europätſchen Hof, das Frauenvereinsheim, 1 4— die Rheiniſche Crebitbank und die Südd. Diskonto⸗ 80 1 52 wozu ſich eine große Anzahl von Villen und Gartenan⸗ Baßn geſellen. Für die Umgeſtaltung des jetzt noch beſtehenden .— andes hat er einen großzügigen Stadiplan entworfen. Von daltn tigen Bauten iſt als letztes 2 5 Werk noch die Kreighaus⸗ dor ugsſchule und das Kreisberwaltungsgebäude in Mosbach her⸗ — ben. In Würdigung ſeiner Verdienſte um das handwerk⸗ 60 Schaffen hat ihn erſt vor einigen Wochen aus Anlaß ſeines „ Geburtstages der Gewerbe⸗ und Handwerkerverein Heſdelberg zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. St. Agen, der I. St. Jlgen, 16 Aprül. Auf dem Flugpla 52000 Juadrafmeler faßt, wird die Fliegerſchule Jeidel⸗ warde eröffnet. Fie Firma Vähr iſt Generalpertreter des Weſtſalen⸗ rkes, der Slahlwerk⸗Mark⸗Flugzeuge für Südweſtdeutſchland, ndinavien u. Süidamerikg. Die befannteſten Typen ſind 300 P8S. Sporteinſitzer und 45 PS. Sportzweſſitzer. Am kommenden Sonn⸗ 5—— ga Schauflꝛegen mit FJallſchirmabſprung durch Flugzeug⸗ Weinheim„10. April. In der vergangenen Nacht wurde bier Led Poſtſchuppen erhrochen und daraus 20 Pakete zum Teil mit Stoten ee und Lebensmitteln von unbekannten Tätern 8 hlen. ſ 8 Karlsrutze, 10, April. Eine auf dem Gebiet der Waſſerwirt⸗ Haft weit über Baden bekaunte Perſönlichkeit, Geh. Oberbaurat Dr. Theodor Rehback. Profoſſor des Waſſerbaues an der Techni⸗ en Hochſchule Karleruße vollendet am 12. April ſein 60. Lebens⸗ lahr, Seit 1890 wirkt Geh. Rat Rehboc an der Techniſchen Hoch⸗ Frle. Er iſt der Schöpfer des Flußbaulaborgtoriums, in dem die nielen Unterſuchungen ausgeführt wurden, die dem Praktiker endlich brauchbare Formeln lieferten für die Erſcheinungen, die rein theore⸗ liſch noch nicht erfaßt werden fonnten. Erwähnt ſeien por allem die Arbeiten über Brückenſtau und Meßwehr. Auf dem Gebiet der Vaſſerkraftnutzung ſpielt Geh. Rat. Rehbock als Obergutachter eine füdrende Rolle; zahlreiche Entwürfe derartiger Anlagen ſtammen don ihm. 5 Iffezheim b. Raſtatt, 10. April. Zum zweiten Male inner⸗ 55 weniger Tage iſt unſere Gemeinde durch Feuer heimgeſacht worden, Das Wohnhbaus des Landwirts Rudolf Vetter mit Scheune 15 Stallung wurde nahezu vollſtändig zerſtört. Der Biehbe⸗ and konnte gerettet werden, doch ſind die Fahrniſſe und Futter⸗ mittel vernichtet. Der Brandſchaden beläuft ſich auf 20 000 Mark. Freiburg, 10. April. Por einiger Zeit ging hier das Gerücht um, daß das Freiburger Weinbauinſtitut abgebaut werden ſel. Das bat ſich aber glücklicherweſſe nicht hewabrßeſtet. Wie nun Lormunge⸗ und Geſtaltungswille lebt, und das an das Herz des unſtwerks dringen will. Mitunter in glücklichen Momenten, beim ufammenfaſſen von Akkordgruppen etwa, weiß ſie ſogar ihrem Spiel einen eigenen Charakter zu geben. Und ſo kann einmal aus ihr etwas Tüchtiges werden, wenn ſie fleißig weiterſtudtert und ſich durch den billlgen Beifal einer auf alle Fälle begeiſterten, für das muftkaliſche Urteil aber kaum in Betracht kommenden Zu⸗ hörerſchaft nicht verblenden läßt. H. L. Theaterrundſchau. Pat ger Kunſtſchriftlelter der„Rheiniſch⸗ iter am Hellweg, bisher Dramaturg am wurde für die nächſte Spielzeit als Opernregiſſeur Dramaturg an das Zürſcher Stadtt Stiebry, der frühere Kapellmeſſter der eſtfül. Zeitung“ und und gemeinſam mit übernehmen. Eugen neralmuſildirektor der Berliner Volksoper durch die Beru Klemperers beeinträchtigt wird, gegen die Große klagen, Wie wir hören, iſt Staatsoper angetragen worden an der nach Frankfurt a. Stelle von Gehurtstages zu ihrem Leitung Neueinſtudierung von worden iſt, gewonnen.— Die Bayeriſche ihre Schauſpfelgrupne „Abu Caſems üüraufführung bringen. Im Maf folgt die Eſchendorffſche Bayeriſche wird. Kunſt und Wiſſenſchaſt 125 neues Schaſſen des Vereins ſür das Deulſchlun im Aus⸗ land. Die Jahresperfammlung des Vereins für das Deulſchtum im Ausland findet nach Pfingſten vom 11.—16. Juni unter dem Dvon Hintze auf Einladung des in Hannoverſch⸗Münden ſtatt. dürfte es dem Verein, der ſeſt über 40 Zahren ſchon für den Volksgemeinſchaftsgedauſen durch Unter⸗ ſtützung deutſcher Kultureinrichtungen jenſeits der Grenzen und Auf⸗ Vorſitz von Staaksſekretär a. Landesperbandes Hannover Die Feſtigung der Wührung ul Alexander Schettler, ehemali⸗ Schrift⸗ Aachener Stadttheater, und ater verpflicheet.— Dr. rliner Staatsgaper, ſoll, wie aus Wien mitgeteilt wird, Weingartners Nachfolger werden Markowſti die Direktion der Wiener Volksoper Szenkar wird, da ſeine Tätigkeit als Ge⸗ 0 Otto olksoper ihm der Poſten als Dirigent der Wiener Klemens Kraus, M. überſiedelt.— Die„Geſellſchaft für Thea⸗ tergeſchichte in Berlin hat Max Grube aus Anlaß ſeines 70. Ehrenmitglied ernannt.— Die heurige Generaiverſammlung bes Deulſchen Bühnenver, Fr. G eins wird dem Pernehmen nach in der erſten Hälfte des Maj in Dresden ſtattfinden.— Prof. Hans Pfitzner wurde von der des Wilrtt Landestheaters zu einer Neuinſzenlerung und Heinrich Marſchners romemtiſcher Oper„Der Vampyr“. die ſeit vielen Jahren in nicht mehr 1 desbühne wird durch Augsbhurg Strin dbergs Märchenſpieſ Pantoffeln“ im 1 1 5 Augebur Ur. eber⸗ tragung von Calderons„Großem Welttheglek“, die durch die Landesbühne erſtmals auf, die Berufsbühne gebracht mitgeteilt wird, hat die Stadt Freiburg dem Weinbauinſtitut ein neues Gebäude verſchafft und ſhm den Peterhof zur Verfügung geſtellt. * Emmendingen, 9. April. Am Samstag geriet der Ausſichts⸗ papillon auf dem Schloßberg in Brand. Durch einige Perſonen der Unterſtadt konnte der Pavillon vor pölliger Vernichtung be⸗ wahrt werden; ſedoch iſt er ſtark beſchädigt. Es dürfte ſich um Brandſtiftung handeln. X Lörrach, 9. April. Deutſche Zollbeamte machten auf dem badeſchen Bahnhof Baſel einen gutlen Fang. Sie zahmen einen ÜUhrenſchmuggler feſt, der 102 goldene Damenuhren, 7 goldene Herrenuhren, 27 filberne Damenuhren und 92 Uhrwerke auf ſeinem Körper nerſteckt bei ſich trug. nachbargebiete * Fudwigshafen, 10. April. Geſtern vormittag ließ hier eine Ehefrau von Kaiſerslautern während der Fahrt mit dem Lokalzug von Oggersheim nach hier ihre Brieftaſche mit 300 Gold⸗ mark in dem Zug liegen. Als ſie ſpäter zurückkam und den Zug abſuchte, war die Brieftaſche verſchwunden und durch unbekannte Täter geſtohlen. Sw. Märlenbach i.., 10. April. Brandſtiftung. In den letzten Tagen brannte hier das Anweſen des Landwirtes Georg Knapp nieder. Nach dem Unterſuchungsbefund darf wohl ange⸗ nommen werden, daß hier Brandſtiftung vorliegt. Das gleiche An⸗ 90 9 wurde erſt kurz nach dem Kriege von einem Brande heimge⸗ ſu gw. Darmſtadt, 10. April. Vei der jetzt wieder beginnenden Reiſezeit ſei beſonders Vorſicht vor GEinbrechern gewarnt. In den letzten Tagen wurde verſucht, in einem Hauſe Einzubrechen, doch wuürden durch die Wachſamkeit des Wohnungsinhabers die Tä⸗ ter geſtört. Dieſe verſchwanden unter Zurücklaſſung der bereitgeſtell⸗ ten Beute.— In der Abweſenheit einer Familie im Grünen Weg drungen Einbrecher in die Wohnung ein und raubten Schmuckſachen im Werte von 9000 Mark. Unter den gleichen Umſtänden wurde in der Heinrichſtraße ein Einbruch verübt. Den Tätern fiel eine ſil⸗ berne Nachttiſchgarnitur und weitere ſilberne Schmuckgegenſtände im Werte von 1700 Mark in die Hände. In allen Fällen ſind die Täter entkommen.— In dem Anweſen der Motorenfabrik in der Landwehrſtraße ſind Einbrecher üher die Mauern und ſonſtige Ein⸗ friedigungen eingedrungen, erbrachen den Hühnerſtall und enkkamen mit ſechs wertvollen Hühner. a. Sportliche Rundſchau Radſport *Die Radfernfahrt Paris⸗Roubair über 270 Km. verſammelte am Sonntag 145 Fahrer am Start, von denen bis zum Ziel bei⸗ ſammenblieben. Die belgiſchen Fahrer holten hier einen großen Sieg heraus, da auf den erſten drei Plätzen drei Belgter einkamen. Im Ruderſport „ Negatta Ausſchreibungen.— Der Fraunkfurter Regatta⸗ Verein, der mit der Durchführung der diesjährigen beutſchen Meiſterſchaftsregatta hetraut worden iſt, gibt die Ausſchreibungen zu ſeiner 33. internatlonaklen Regatta auf dem Main flir Sonnabend, den 28. und Sonntag, den 29. Juniſ bekannt. Unter den zwölf Rennen des erſten Tages ragen der Vlerer um den Preitz des deutſchen Ruderverbandes, der Preis nom Main(Vierer o. St.) der Vierer um den Preis von Frankfurt(Verteidiger Stutt⸗ garter Ruber.) der Doppelzweier o. Sn um den Präſidenten. Preis(Bert, Frankfürter R. K. 1894) und der Achter um den FJubilzumsprez(Verl. Hamburg R..) beſonders hervor. Noch intereſſanter dürften die zwölf Rennen des zwelten Tages werden, die eine Reihe der bekannteſten Prüfungen bringen. Her⸗ vorgeboben ſelen der Vierer um den Kaiſer⸗Preis(Vert. Offen⸗ bacher Undineſ, der Einer um den Preis von der Gerher⸗ mübſle(Bert, J. Barek, Frankf. R. G. Oberrad), der Zweler o. St. um den Infelorens(Perf, Germanja⸗köln! und der Achter um den Permanja Preis(Bert. Hamburger R..), Der Melde⸗ ſchtuß kür ausländiſche und Verbands⸗Vereine länft am 13. Juni ab, ** Die Lübecker Berbands⸗Ruderregatta iſt auf den 2 J. Juni angeſetzt worden. Hier bilden der Erſte Vierer, den Einer um den Trave⸗Pokal und der große Achter die Hauptanziehungsvunkte des 12 Nummern umfaſſenden Programms. Am Tage vorher wird ebenda eine Schüler⸗ und Jngendregatta abgehalten.— Schwimmen Neue Schwimmwelkrekorde. Eine Reihe neuer Weltrekorde wurde kürzlich in Chieago bei einem Schwimmfeſt aufgeſtellt, an dem die 2745 amerikaniſche Klaſſe teilnahm. Das Schwimm⸗ hänomen Johnny Weißmüller verbeſſerte den von ihm 795 im Jahre 1922 mit:15,6 aufgeſtellten Weltrekord über 20 Pards Freiſtil 8:14,8 und holte über 100 Dards die ſabelhafte Zeit von 53,8 Sek. heraus, die zwar um 1,2 Sek. hinter dem Weltrekord zurückbleibt, aber um 0, Sek. beſſer als der ame⸗ rikaniſche Rekord iſt. Ausgezeichnete Leiſtungen vollbrachte auch 1* Sybill Bauer, die :56 und:57, neue Rekords ſchuf. Internationale Lußball Fußballſpiele in Berlin!— Bolton Wan⸗ derers Unlon 92.— Soweit bis ſetzt zu überblicken i, wird bereits in den nüchſten Tagen eine Hochflut internationaler Fußball⸗ klärungsarbeit im Reiche kämpft, möglich machen, 1 2 Hülfs⸗ tätigkeit wieder in vergrößertem Umfange auf⸗ unehmen. Die Pfingſttagung dient den Beratungen über die Beſtalung der Unterſtützungsarbeit und über die ſtark in Entwick⸗ lung begriffene innere Organiſation und Werbetäligkeit. Mit der ſind Beratungen und Kundgebungen der Schulgruppen⸗ Jugend des Vereins verbunden. Auch der Koloniatſchule in Wißenhauſen wird ein Beſuch abgeſtattet werden. Gemeinſame Wanderungen und ein Volks⸗ und Trachtenfeſt am Weſerſtein ſchließen ſich an. Neben den Abgeſandten des Grenz⸗ und Auslanddeutſchtums, die regelmäßeg an der Jahres⸗ ung des Vereins teilnahmen, haben auch bekannte Perſönlich⸗ keſten aus dem Reiche, die dem Gedankenkreiſe des Vereins nahe⸗ ſtehen, u. g. Rudolf Eucken und Friedr. Lienhard ihr Er⸗ ſcheinen in Ausſicht geſtellt. Rudolf Her zog wird die Jugend⸗ tagung durch einen Vorſpruch einleiten. 1N. Aleine Chronik. Das dritte offizielle Reger⸗Feſt der Max Reger⸗Geſellſchaft, das unter Leitung von Fritz Buſch in Dres⸗ den ſtattfinden wird, muß aus techniſchen Gründen. Nopember verſchoben werden.— Der Phyſtologe Prof. Dr. Otto Loewi von der Univerſität erhielt von der Königlichen Akademie der Wiſſenſchaften in Bolognga den Internationglen Preis für Phyſialogie für ſeine Arbeiten auf dem Gehiete der Herznerven— Die Leitung des weißſierr Muſeums der bildenden Künſte iſt Prof. raul, dem Olrektor des ſtädtiſchen Kunſtgewerbemuſeums, mit Übertragen worden. Als Subdirektoren wurden ihm beigegeben Fräuleſn Dr. Heyne(für die graphiſchen Sammlungen) und Dr. Wichmann(für die Bildergalerie).— Anatole France, der vor zwel Jahren durch die Verleihung des Nohelpreiſes gusge⸗ zeichnet wurde, feiert Mitte April den 80. Geburtstag. Anatole France, der als einer der beſten Romanſchriftſteller der Welilitergtur gllt, erfreut ſich auch in Deutſchland großer Belfebtheit Gegen die Schwächen der franzöſtſchen Nation iſt er mit füberlegenem Humor oft zu Felde gezogen. Auch gegen die franzöſiſchen Macht gelüfte und die Kriegspolftſk hat er nerſchiedenilſch Steſlung ge⸗ nommen.— Der Muſikſchriftſteller und Profeſſor am Leſpziger Kon⸗ ſervatorium Stephan Krehl iſt im Alter von 59 Jahren geſtor⸗ ben. Von allen Lehrbüchern der Muſik har keines in Deutſchland ſo große Nerbreſtung gefunden wie Krehls Studienbücher Vor aſtem iſt ſein„Kleines Lehrbuch der Fuge“ das Elementar⸗Un⸗ terrichtsbuch für alle Muſikſtudſerenden. Bis 192 wirkte Krehl alz Lehrer am Konſervgtorium in Karlsruhe, ſeitdem in Leſpzig, Er hat Generationen von Schülern und Schülerinnen herangebildet. Als Kömponſſt hat er ſich namentlich durch ſeine Lieder und Quar⸗ telte einen Namen geſchaffen.— Die diesſährigen Robelpreiſe werden, wie aus dem Berichb der Nobelſtiftung hervorgeht, ſe 116 718 Kronen betragen. Die Einkünfte der Stiftung ergaben im Endſpurt ſſegte Van Hevel in 10724 vor Omer Huyſſe und Sellſer, 5 über 200 Mtr. und 220 Pards mit] Folgende Termine ſind feſtſtehend: 12. April: Simmerina Wien gegen Alemannig: 18. April: Simmerina Wien gegen Spandauer Sport.; 16. April: Inſtus ⸗Turen gegen Tennis Boruſſia: A. April: Teplitzer F. C. gegen Hertha B. S. C. 27. April: Städtekampf Budapeſt⸗ Berlin: 28. April: Slavia⸗Prag gegen Tennis Boruſſia: 6. Mal: Sparta⸗Prag gegen Unjon 92: 14. Mai: voransſichtlich Carbiff Eity in Berlin: 1s. Mal: Bolton Wanderers gegen Union 92.— Damit iſt das internatjonale Programm aber noch keineswegs erſchöpft, denn Anfang Mai ſpielt beiſpielsweiſe Woll⸗ wich Arſenal gegen Preußen Tennis⸗Boruſſia komb. Auch mit einer Reihe der bekannteſten Vereine aus dem Reiche ſind Spielab⸗ ſchlüſſe getätigt worden. Am 11. Maz iſt die Meiſterſchaftsvorrunde Süddentſchland⸗Berlin im Deutſchen Stadion das bedeu⸗ lendſte Ereianis.— 9 der Schweiz. Die Schweizer National⸗ mannſchaft, die unlängſt einen glatten Sieg über die franzöſiſchen Vertreter ſeiern konnte, hat als nächſte Aufgabe den Länderkampf gegen Dänemark am 27. April in Baſel vor ſich. Nach einem Beſchluß des Schweizer Verbandes wird die Mannſchaft in der gleichen Aufſtellung antreten, wie ſie gegen Frankreich ſpielte. Schweiz— Ungarn iſt auf den 18. Mai nach Zürich, das Repräſentatiptreffen Jentralſchweiz— Süddeutſchland definitiv auf den 25. Mal nach Biel angeſetzt worden.— Der .⸗C. Baſel ſpielt Oſtern in Rorddeutſchland, am 18. und 19. April in Bremen, am 21. April in Geeſtemünde. „ Zum Olympiſchen Jußballturnier liegen nunmehr die Anmel⸗ dungen don 19 Nationen vor. Es ſind dies: die Schweiz, Schwe⸗ den, Tſchechoſſowakei, Türkel, Uruguay, Jugoflawſen. Bulgarien, Belgien, Spanien, Aegynten, Frankreich, Holland, Ungarn, Irland, Iallen Eſthland, Livlonnd, Polen, Portugal und Rumänien. Leichtathletik änderkampf Weſtdeulſchland Holland.— Der im Vorjahre von den Holländern abgeſagte Leichtathletikkampf Holland⸗ Weſtdeutſchland ſoll in dieſem Jahre beſtümmt durchgeführt werden und zwer auf weſtdeutſchem Gebieto. Als Termin iſt der 3. Au⸗ guſt genannt. ereigniſſe in Berlin einſetzen. eeeen Waherſtandsbeobachtungnen im Monat Apell peln⸗Fege. K ii Tr-eeT TIIAI. achrene Teyſf öiſf teſt 50f 65ſ 1 fsſ Mannbeim.99 3 943.88.47.48.46 ge 862 7eelteronn. Maxau„ 4. 441 Maunbelm.813.7 803 47/ 33848 aub 9.8¹— zin 3 46ſ8.28% 81½40260 Aaeeeeeeeenennmneeheeuen Sakko- u. Sportf-Anzũüge Frühfahrs-Ulster Raglans, Sportpalefols noue Formen und Farben in alten, bewährten Qualitäten Mk. 353.— 39.— 48.— 59.— 60.— 78.— 809.— 98.— bis 156.— Unsers feltza Herrenkleldung elgenen Fabrikats nat sich infolge rer besonderen Eigenschaften einen hervorragengen Ruf erwotben. Oſe Eleganz hrer Formen, ihre äußerst exakte Verarbeſtung und mr guter Sitz machen sje jeder Maßarbelt ebenbortigggg Spezlal-Abtellung für imprägnierte Gabardine und Lodenmänteſ scwie Gummi-Mäntel. Gebr. Manes 9 4, 12 ammmeim eran eeee eeee ee eene eeeeeeeeeeeeeeeeeeeer vergangenen Jahr 1896 352 Kranen, und nach Abzug der Unkoſten bleibt für den Hauptfonds ein Reinbetrag von 587 000 Kronen. Ein Zehntel dieſes Reingewinns wird ſa⸗ ungsgemäß dem Hauptſonds zugeſchlagen.— In der Pariſer Akademie der, Wiſſenſchaften machte der Gelehrte Charles de la Roubſere die aufſehener⸗ regende Mitteflung, daß er in der Pariſer Nationalbibliothek eine Karte gefunden habe, die man bisher für eine portugisſiſche Arbeit gus dem 16. Jahrhundert gehalten hatte. Nach ſeinen einwandfreien n handelt es ſich hier indeſſen um eine Karte, die Ehriſtoph Cotumbus in Genua vor Antritt ſeiner Fahrt ange⸗ ſertigt hat. Ateratut Pfälzer im Ausland. Den Pfälzern im Ausland iſt das zwele Aprilheft der Stuttgarter Halbmonatsſchrift„Der Ausland: deutſche“ aewidmet. Das Deutſche Ausland⸗Inſtitut ſekt damit die eine Reihe der Sonderhefte fort, die mit einer Schwaben⸗ und einer Badener⸗Rummer eingeleitet wurde. Das Heft dient einem doppelten Zmeck: Einmal der Heimat und allen Deutſchen zu berich⸗ ten von den Pfälzern im Ausland, von den Maſſenauswanderungen aus der Pfalz und von den Erfolgen und Leiſtungen einzelner Pfäl⸗ zer im Ausland: zum zweiten aber den in aller Welt verſtreuten Kin⸗ dern der Pfalz Grüße zu ſenden aus ihrem Heimatland, ihnen zu danken für ihre Treue und der aanzen Welt gufs neue zuzurufen: „Deutſch iſt die Pfalz und will es ewia bleiben“ Aus dem reichen Inbalt des ſtattlichen Heftes ſeien hervorgehoben die Beiträge des Bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. von Knilling, des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiete Dr. Höfle, des Staats⸗ miniſters g. D. Dr. Helfferſch, der aus Neuſtadt a. d. H. ſtammt, des Staatskommiſſars für die Pfalz Dr. Wanpes, des Regierungs⸗ präſidenten der Pfalz Dr. Mathéus, des Piſchofs von Speyer Dr. Ludwig Sebaſtian und des evanaeliſchen Kirchenpräſidenten Dr. Fleiſchmann. ſowie des Präſidenten der Pfälzer Handelskam⸗ mer von Waaner u. a. m. Profeſſor Häberle⸗Heidelberg ſchreibt über die Auswanderung aus der Pfalz im 18. Jahrhundert. Andere Auffätze befaſſen ſich mit einzelnen Pfälzern in Amerika. Italien und Züdoſteuropva. Von Pfälzer Dichtern im Ausland wer⸗ den ſchönſte Proben mitageteilt, Daß auch Preſſe. Verlaasbuchhandel, Induſtrie und Handel der Pfalz ausgiebig zu Worte kommen, braucht nicht hervorgehoben zu werden. J. N. * Henrielte Brey: Der Heiderſkar. Roman. Vachem, Köln.— Der Heideyikar iſt das Hohelied der Prieſtertreue, ein Buch Roman voll tteſer Innigkeit und tiefherzlicher Frömmigkeit. Der 'handelt das Seelenleben eines geiſtig ſehr hochſtehenden J rs und ſeine Beruüfsſchwlerigkeiten in ſeiner Heidegemeinde ſind Bilder voll erſchütternder Tragik aber güäch fröhlichen Erlebeis. Obwohl der Heibepfkar eine gusgeſprachene katholiſche Erzählung iſt, 2 ſo birgt das Buch auch für Andersgliäubige reſchen ethiſchen Gehaft. * eeee N 9 282 Aus Jeld und Garten. Nr. 4 Naaapenmer Senerct Auzeiuer(mittag-Ansgase .— Freitag. den 11. April 1924 Aus Feldund Garfen Candwirtſchaft Wann ſollen Kartoffeln gelegt werden? Die Hauptlegezent für die Kartoffeln iſt mit dem April ge⸗ kommen. Jedoch richtet ſich der genaue Zeitpunkt nach Bodenart und Lage, auf leichten, warmen und durchläſſigen Böden legt man die Knollen um Mitte des Monats. Je nach der Gegend kann ſich natürlich die Arbeit bis Monatsende hinausſchieben. Auf mittleren Böden liegt die Hauptpflanzzeit um Ende April— Anfang Mai Auf ſchweren, kalten, rauhen Böden muß man mit dem Legen noch etwas länger warten, etwa bis Mitte Mai. Natürlich muß Klima und Höhenlage gebührend berückſichtigt werden. Je rauher die Lage, je ſpäter beginnt das Auslegen. Auch auf die Sorten muß Rückſicht genommen werden. Frühkartoffeln werden immer einige Zeit vor der ſonſt in der betr. Gegend üblichen Legezeit geſetzt. Das Süßwerden der Kartoffel In den meiſten Fällen hat das Süßwerden der Kartoffel nichts mit dem Anfrieren oder Erfrieren zu tun, obaleich dies allge⸗ mein angenommen wird. Erfrieren die Kartoffeln. ſo geſchieht dies, ohne daß ſie ſüß werden Das Süßwerden tritt ein, wenn die Kar⸗ toffeln längere Zeit einer niedrigen Temveratur von 0 bis 2 Grad C. ausgeſetzt ſind Man kann ſich das Süßen auſ folagende Weiſe er⸗ Hären: In einer lebenden Kartoffelknolle wird die Stärke allmählich in Zucker umgaewandelt und durch die Atmuna verbraucht. Unter normalen Umſtänden halten ſich Bildung und Verbrauch des Zuckers die Wage. Werden nun die Knollen längere Zeit einer kälteren Tem⸗ peratur ausgeſetzt, ſo bleibt zwar die allmähliche Umwandluna der Stärke in Zucker beſtehen Die Atmung wird aber unterbunden. ſo⸗ daß ſich Zucker anſammelt. welcher ſich durch das Süßwerden be⸗ merkbar macht Werden ſüßgewordene Kartoffeln in einen wärmeren Raum gebracht oder erhöht ſich die Temperatur ſo wird die Atmung und ſomit die Abaabe des Zuckers begünſtigt und das Süßwerden wird wieder ausgealichen. Sind Kartoffeln ſüß geworden und ſollen als Sveiſekartoffeln Verwenduna finden. ſo brinat man ſie einige Tage vor dem Gebrauch in einen wärmeren Raum. Wenn man ſie aber ſofort verwenden muß. ſo ſchält man ſie und leat ſie reichlich 24—30 Stunden in kaltes Waſſer. das man einiae Male erneuert. Dadurch wird der Ueberſchuß an Zucker ausgelaucht. Bei Eintritt wärmerer Witteruna verliert ſich daher naturgemäß der ſüße Ge⸗ ſchmack von ſelbſt. Die Kartoffeln ſind dann auch unbedenklich zum Pflanzen zu verwenden. P. S. Obſt⸗ und Gartenbau Schutz junger, neugepflanzter Bäume gegen die Wühlratten Man darf die Wühlratte nicht mit dem Maulwurf verwechſeln, der auch wohl durch Aufwühlen der Erde in den Gärten läſtig wird, ſonſt aber durch Vertilgen zahlreicher in der Erde lebender Inſekten großen Nutzen ſtiftet. Die Wühlratte nährt ſich im Gegen⸗ um Maulwurf von den Wurzeln der Pflanzen. Oft fängt ein junger Obſtbaum an zu kränkeln: er blüht wohl noch, aber bleibt in der Entwicklung ſtehen und wird ſchließlich trocken. Unterſucht man die Erde in der Nähe des Stammes, ſo findet man ihn voll⸗ ſtändig unterwühlt und die Wurzeln abgefreſſen. Oft ge⸗ lingt es noch, durch geeignete Mittel— Wegfangen der Schödlinge, Einſtreuen von Karbid oder Gift in die Löcher—, durch ſtarke⸗ Zurückſchneiden der Zweige und kräftige Düngung den Baum zu retten. In manchen Gegenden ſind aber die Wühlratten geradezu eine Landplage, und dann müſſen ſchon bei der Pflanzung junger Stämme geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um dem Un⸗ eziefer den Weg zu den Wurzeln zu verlegen. Man kleidet die flanzgrube mit verzinktem Drahtgeflecht aus. das ſo dicht ſein muß, daß die Nager nicht hindurch ſchlüpfen können. Das Geflecht, das — weil verzinkt— dem Roſt längere 5 Widerſtand leiſtet, hält ſolange aus, bis die Wurzeln der Bä ſo ſtark geworden ſind, daß die Ratten keinen Schaden mehr an ihnen anrichten können. Außerdem kann man noch die in die Pflanzgrube eimzuſchüttende Erde mit Glasſcherben untermiſchen. Unſer Garten im April In dieſem Monat haben wir alle die Arbeiten nachzuholen, die im März wegen des teilweiſe naſſen und gefrorenen Bodens und der erneuten kühlen Witterung noch nicht ausgeführt werden konn⸗ ſten. So ſäen wir nach Bedarf noch Peterſilte, Boretſch. Salbei, Kamille, Dill, Fenchel, Eſtragon, Majoran, Beifuß. Bohnenkraut, Kerbel, Kümmel und Thymian aus oder teilen die winterharten mehrjährigen Arten, ferner ſind Puffbohnen, Spinat, Erbſen, Möh⸗ ren, alle Kohlarten, Radies, Rettiche, Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Pf Kopf⸗ und Schnittſalat noch auszuſäen, wo es noch nicht geſch. hen oder ſchlecht aufgegangen iſt. Das Pflangen von Meerxettich, Erd⸗ beeren, Beerenſträuchern, Stauden, Obſtbäumen und Ziergehölgen ſollte bis Mitte des Monats beendet ſein. Knollengewächſe(Dahlien uſw.) ſind ebenfalls Ende dieſes Monats in den Boden zu bringen, ebenſo Frühkartoffeln, aber nur bei mildem Wetter. Licht gewonnen wird. Und was das bedeuten will. weiß nur der, daß für alle Pflanzen Licht gewiſſermaßen Nahrung iſt, weil ſie nur bei Licht einen ihrer wichtigſten Nährſtoffe verarbeiten können. Aber noch mehr! 8 „ 8 1 eee,-GAl22dlE;TLiH2t2raHrrnr- ffrrumer/ Unſere Abbildung zeiat ein Buſchbohnenbeet. Buſchbohnen be⸗ dürfen beſonders viel Licht. und wenn ſie enger als hier— nämlich 40 em geſät werden. würden ſie nicht nur ſchlechter ernährt werden. ſondern ſie würden auch. wenn Regenwetter eintritt, faulen, weil der e ee Wind nicht genügend an jede Pflanze herangelangen würde. Empfehlenswerte Primeln für Beete und Einfaſſung der Beete Zu unſeren beſtbewährten Blumeneinfaſſungen gehhren zwei⸗ felsohne die Primelarten. Beſonders out bewährten ſich hier⸗ von die perennierenden niedrigen krautartigen Pflanzen, wie z. B. Prin. sa acaulis grandi flora, Variabilis, Breviſtyla, Hybrida, Bico⸗ lor, Veris und Elatior acaulis. Sie lieben beſonders fetten Sand⸗ in etwas ſchattiger Lage. Ihre Vermehrung geſchieht durch ilung. „Beſonders zu nennen ſind auch die Primula auricula, wovon wir heute ungefähr 1200 Arten kennen. Sie haben den Vorzug, daß ſie meiſt wohlriechend ſind, in den mannigfaltigſten Farben⸗ abänderungen erſcheinen und nicht nur, Wie andere Primeln im u e ſondern auch oftmals im Herbſt blühen. Von einer ſchönen urikel verlangt man eine große Blüte, wovon viele derſelben an einem kurzen ſtarken Stiele ſitzen, der nicht herabhängt, endlich ein gutes, nicht offen ſtehendes Auge. Die Aurikel gedeiht in jedem Lande, am beſten aber in einer mit Flußſand vermiſchten Lauberde. Beſonders zu nennen ſind: Primula auricula lutea, Primula can⸗ dolleana(pfirſichblütenfarbig), Primula capitata(dunkelviolett), Primula cortuſoides(ſchön rot), Primula macrocalyx(goldgelb), Primula minamg(roſenrot), Primula mirabilis u. a. m. Sehr viele dieſer Pripelarten pflegt man auch als Topfpflanzen zu ziehem und es ſei hier bemerkt, daß man bei dem Bezug durch den Gärtner von dieſem ausdrücklich winterharte Sorten verlangt. Der Schrebergärtner Schrebergärtners Arbeiten im April Der Frühling nähert ſich. Von Tag zu Tag mehr ſich die Arbeit im Garten. Keine Arbeit, die heute ausgeführt werden kann, ſchiebe man auf bis morgen; es könnte ſonſt gar leicht dahin kommen, daß einem die Arbeit über den Kopf wächſt und Notwendiges un⸗ ausgeführt bleiben muß. Rückſtändige Arbeiten aus vorigem Monat ſind darum d nachzuholen. Falls ungünſtiges Wetter es ver⸗ hindert hat, ſowie in kalten Lagen können anfangs des Monats noch Obſtbäume gepflanzt werden. Alle Obſtpflanzungen ſind vor der Blüte noch mehrmals durchdringend mit verdünnter Jauche zu düngen. Die Baumſcheiben ſind aufzulockern. Das Spalierobſt iſt gegen Nachtfröſte durch Ueberhängen von alten Säcken, dickem Papier oder dergleichen zu ſchützen. Pfirſiche und Aprikoſen ebenfalls vor grellem Sonnenlichte, it die Blüte nicht gar zu früh auf⸗ ſpringt. Pfirſiche ſchneidet man, wenn die Blütenknoſpen zu erken? nen ſind. Wo ſich Froſtplatten zeigen, ſind dieſe glatt wegzuſchneiden und mit Baumwachs zu beſtreichen. Weinſtöcke werden, ſoweit es noch nicht geſchehen, aufgedeckt und angeheftet; auch macht man jetzt Abſenker und Stecklinge. Erdbeeren erhalben eine kräftige Düngung. Der das Ungeziefer iſt mit allen Mitteln fortzuſetzen. Alles Gemü ſeland iſt jetzt völlig zu graben und zu düngen, ſoweit ſolches nicht ſchon im Herbſt geſchehen iſt. Die frühen Aus⸗ ſgaben, wie ſie ſchon bei einigermaßen günſtiger Witterung im März geſchehen können, werden fortgeſetzt. Dazu kommen dann noch gegen Ende des Monats die erſten frühen Buſchbohnen. Rotebeet, Retlich uſw. Auch die erſten Frühgemüſepflanzen, wie Salat, Kohlrabi, auch früher Vlinnenkohl, Roſenkohl, Wirſing, Spitzkohl uſw. werden geſetzt. Die Miſtbeete ſind fleißig zu lüften bzw. abzudecken, um die lamzen ärten. Das Unkraut iſt ſorgfältig fernzuhalten. Früh⸗ kartoffeln können gelegt, ebenſo Schalotten, Schnittlauch und Meer⸗ rettich gepflanzt werden. Gurken⸗ und Kürbiskerne legt man in Töpfe, um dann Mitte Mai die jungen Pflanzen auszuſetzen. Beim Spargel können ſchon Ende des Monats die erſten Pfeifen geſtochen werden; neue Beete ſind anzulegen. Mit zunehmender Wärme tritt auch das Ungezieſer wieder auf. Will man ſeiner Herr werden, muß mam ſchon von Anfang an auf ſeine Vernichtung und Bekämpfung Nach dem Veredeln und Umpfropfen von Obſtbäumen ſind die Bedacht Wunden mit Baumwachs zu verſtreichen, ebenſo die Schniltſtellen. iſch gepflanzte Roſen ſchneide man kurz zurück, etwa auf—4 2 Bei trockenem Wetter muß gegoſſen werden, beſonders Ausſaaten; wenn Erdflöhe auftreten, ſpritze man häuf g, oder ſtreue Ruß, Kalk⸗ oder Tabakſtaub über die Beete. Gemüſe ſollen wir in dieſem Jahre nicht auf das gleiche Stückchen Land pflanzen, d. h. z B. Sellerie dieſes Jahr auf einen anderen Platz als letztes Jahr, das gilt beſonders für die Kohlgewächſe. Im Blumengarten ſorge man für Ordnung und peinliche„Sauberkeit: im Raſen ſät man etwaige Lücken bzw. kahle Stellen nach. Alle grünen Pflanzen hole man aus dem Keller und ſtelle ſie ins Freie; Geraniem, Juchſien ſowie Zimmerpflanzen können verpflanzt werden. Die Zimmer⸗ pflanzen ſollte man bei mildem Wetter täglich lüften. Balkonkäſten ſind herzurichten; ausgeſät werden in dieſe bereits Kapuzinerkreſſe, Trichterwinden, wohlriechende Wicken. Bäume an Häuſerwänden ſind nach Bedarf zu gießen und Spa⸗ nere bei Nachtfroſtgefahr zu ſchützen. An Obſtbäumen, Beerenſträu⸗ chern und Roſen entfernen wir alle wilden Wurzeltriebe: Steinobſt⸗ bäume, wie Kirſchen und Aprikoſen, die an Harz⸗ oder Gummifluß leiden, werden durch ſenkrechten Schnitt über die Wanden ge⸗ ſchröpft, nachdem man letztere vorher ſauber mit Eſſigwaſſer oder Karbolineum ausgewaſchen hat. 5 Düngen kann man noch mit Jouche die Obſt⸗ und Zier⸗ bäume, ſowie Nadelhölzer, auch Erdbeeren vertragen noch einen Dungguß. 5.., Erfurt. Das Pflanzen im Berbande Unſere Gemüſebeete ſollen eine Breite von 110 bis 120 em haben, ſoſern man von gewiſſen Ausnahmen(Erbſen⸗, Stangenbohnen⸗ Gurkenbeeten) abſieht. Nicht mehr. weil dann das Veet ſo breit wird daß es Mühe macht. dasſelbe zu bearbeiten: denn man kann von den beiden Seitenwegen nicht bis zur Mitte reichen: nicht weniger, weil dann unnbtia viel Steiae entſtehen. die uns nur den koſtbaren Platz und was darauf wachſen könnte. weanehmen. un heißt es aber in vielen Anbauvorſchriften etwa, daß die Reihenabſtände 40 oder 45 em betragen ſollen und es wird von er⸗ fahrenen Gärtnern dringend gewarnt. auch nur eine Handbreit weni⸗ ger Entfernung zu gewähren: da zerbricht ſich mancher den Koyf. wie er das anſtellen ſöll denn er kann doch nicht die 1. und g. Länasreihe Unmittelbar an die Wege oder in ſie hineinſetzen. In dieſem Falle hilft die ſogenannte Verbandanordnung aus der Verlegenheit. Wie die Abbildung zeiat ſtehen die Reihen zu eivander nicht derart. daß die Pflanzen quadratiſch ſtehen, ſondern die Pflanzen der Mittelreihe ſtehen gegenüber den Lücken der befden anderen. Dadurch wird ſoviel Platz untereinander gewonnen. daß der Reihenabſtand ruhia etwas enger genommen werden kann. Es ſollte aber überbaupt immer, wenn es angeht. ſtatt der Rechtecks⸗ die Verbandpflanzung angewen⸗ det werden. weil dadurch für die Pflanzen mehr Raum alſo mehr * Kleintierzucht Die Jiegenzucht im April Viel Arbeit, viel Freude— mitunter allerdings auch viel Sorge und manche Enttäuſchung— bringt uns dieſer Monat. Die Lam⸗ mung iſt in vollem Gange. Meiſt kann man ruhig den Verlauf ab⸗ warten. Jedenfalls ſoll man, wenn man nichts davon verſteht, ſich jedes Eingriffes enthalten. oder iſt die Trächtigkeitsdauer bereits mehrere Tage überſchritten und das Muttertier in großer Unruhe, ſo ziehe man einen Tierarzt oder ſonſt eine Perſon, die wirklich etwas von der Sache verſteht, hinzu. Iſt die Gebrrt beendet, ſo laſſe man die Zickleim liegen, da⸗ mit ſie von der Mutter trocken geleckt werden. Ein beſonderes Augenmerk iſt auf den Abgang der Nachgeburt zu richten, damit dieſe von der Ziege nicht gefreſſen wird. Nach Beendigung der Ge⸗ burt gibt man der Mutterziege eine Tränke von lauwarmem Waſſer, in das man etwas Oel gießt und einige Brotſchnitten zerkleinert. Will man die Lämmer gleich abſetzen, ſo dürfen ſie garnicht erſt anfangen zu ſaugen, ſondern man läßt ſie ſofort ſaufen. Es iſt ſehr wichtig, daß die Tierchen gleich die erſte ſogenannte Koloſtralmilch bekommen, da durch dieſe der Darm von Darmpech gereinigt wird. In der erſten Zeit erhalten die Lämmer vier⸗ bis fünfmal, ſpäter dreimal melkwarme Vollmilch. Man glaube nicht, in den erſten ſechs Wochen ſchon Magermilch oder Mehlbrei zufüttern zu können, da ſonſt die jungen Tiere ſofort in der Entwicklung zurückbleiben, oft ſogar von Verdauungsſtörungen heimgeſucht werden. Will man Lämmer aufziehen, ſo muß man in den erſten 5 bis 6 Wochen auf Milchnutzung faſt gänzlich verzichten. Läßt man die Tiere ſaufen, ſo kann man doch wenigſtens auf etwos Wiſch rechnen, während die nicht abgeſetzten Lämmer das Euter der Mutter gänzlich entleeren, da ſie faſt fortwäbrond ſaucen. Ummmgänaſich erfordorlich iſt es, daß beim Melken die Milch bis auf den letzten Tropfen aus dem Euter entfernt wird, da einmal die letzte Milch die fettreichſte iſt und zum andern bei unvollſtändig entleertem Euter die Milchergiebigken für immer nachläßt. Die Lämmer ſind in einem Nebengelaß unlerzubringen, dürfen nie angebunden werden, da ſonſt die Entwicklung der Organe leidet, bei wärmem, windſtillem und trockenem Wetter ſollen die Zicklein Gelegenheit haben, ſich im Freien zu tummeln. 2 Anſer Geflügel im April Die erſten Küken ſind da! Nun beginnt erſt eigenklich die erſte Arbeit des Züchters. Den kleinen zarten Federbällchen gegen⸗ über heißt es: Aufſicht und Sorgfalt üben! Die im März ge⸗ möglichſt in den Gras⸗ und Obſtgarten, nur darf das Gras nicht vom Regen oder Tau naß ſein. Aber der Aprit, iſt ein ſauniſcher Glſelle. Regen, Hagel, kalte Wiade und wohl auch noch Schnee wechſeln ſehr häufig mit der Lenzſonne ab. Für ſolche Tage iſt natürlich dafür zu ſorgen, daß die kleine Schar einen warmen, zug⸗ freien, angenehmen Aufenthalt vorfindet Die Fütterung iſt dem Gedeihen der kleinen Tierchen entſprechend einzurichten. Viel Grünes und animaliſche Stoffe dürfen nicht fehlen. Jetzt aus⸗ ſallende Küken laſſe man bis 48 Stunden ruhig unter der Henne, bis ſie völlig trocken und neſtreif geworden ſind. Futter brauchen ſie in dieſer Zeit nicht, wäre ihnen ſogar ſchädlich. In der Regel bringt dieſer Monat den größten Eterſegen. Die Legeneſter ſind häufig nachzuſehen, damit durch brütige Hennen die Eier nicht an⸗ gedrütet werden, wodurch ihre Haltbarkeit ſehr herabgemindert würde. Zum Ausbrüten der leichteren Raſſen ſind April und Mai die geeignetſten Monate. An Glucken wird es nicht fehlen, beſon⸗ ders wenn man mittelſchwere Raſſen hält. Zweckmäßig ſetzt man mehrere Hennen gleichzeitig, um, falls ſich nur wenige Eier be⸗ fruchtet erweiſen oder falls nur eine geringe Zahl Küken ſchlüpft, dieſe einigen wenigen Hennen zu übergeben, wodurch die anderen frei werden und entweder einen neuen Satz Eier beiommen, oder wieder mit dem Legegeſchäft beginnen. Gänſe brüten jetzt. Nach April ſtelle man die Brut ein, da die jungen Tierchen ſich erfahrungsgemäß dann nicht mehr ſo gut entwickeln. Auch Enten ſind mit der Brut beſchäftigt. Weil ſie häufig unzuverläſſige Brüter ſind, gibt man Enteneier vorteil⸗ kaft ruhigen Glucken unter. Truthühner fangen mit dem Legen an. Um eimen möolichſt großen Satz Eier zu erhalten, nehme man die geleaten Eier fort, berühre oder verändere aber möglichſt wenig das Neſt, weil die Tiere es ſonſt leicht verlaſſen und ſich eine neue verſteckte Niſtgelenenheit ſuchen. Beim Tauben⸗ züchter bevölkert ſich auch der Schlag immer mehr. Die Neſter ſind täglich zu kontrollieren., Störungen ſernzuhaſten. wenn nötig, Ammen einzuſtellen. Die Fütterung iſt allmählich einzuſchränken, da jetzt ſchon auf den Feldern allerlei zu finden iſt.* fauswirtſchaft Für geſchickte hände:„Oſtereier“ Da iſt zunächſt das Bemalen der Eier mit Waſſerfarbe. Daau kann man die Eier ungefärbt verwenden, ſowohl weiße als braune, aber ebenſoaut auch belle gefärbte. In der nach Vorſchrift der Farbenpäckchen hergeſtellten Farbbrühe werden die Eier meiſt für das Bemalen zu dunkel. man muß alſo erhebliche dünnere Löſun⸗ gen des Farbſtoffes anwenden und die Eier auch nur kurze Zeit ein⸗ tauchen. Die Eier ſind vorher hartzukochen. 6 bis 8 Minuten lang, je nach Größe. Zum Bemalen nimmt man gewöbnliche Waſſerfarben. Haften(auf ungefärbten Eiern) die Farben ſchlecht, ſo lege man die Eier eine Minute lana in Waſſer mit etwas Eſſia und bürſte ſie ab. Wegen der Bilddarſtellungen ſollten junge Geflügel⸗ Scheint nicht alles in Ordnung zu ſein, ſchlüpften Tiere kommen bei warmem Wetter hinaus ins Freie freunde nicht in Verlegenheit ſein. Man kann auf ein Ei ſchlechter⸗ dinas alles malen, nimmt aber für Züchter vorzugsweiſe Stoffe aus dem Geflügelhofe. Farben darageſtellt oder auch mittels Feder und Tuſche nur in Schwarz. wobei eine Nachahmung von Scherenſchnitten angenehm wirkt. Zur Belebuna durch Farbe iſt es im letzteren Falle auch recht hübſch. die Eier nur mit dem ſtumpfen oder ſpitzen Ende bis zu einer gewiſſen Tiefe in die Farbbrühe zu tauchen. Auch auf dunkel ae⸗ färbten Eiern laſſen Zeichnungen und Inſchriften ſich anbringen und zwar durch die Verwendung verdünnter Salzſäure. die die Farbe abätzt. Man nimmt zugeſpitzte Hölzchen zu dieſem Zwecke. Es muß ſchnell gearbeitet und die überflüſſige Säure dann mit einem ange⸗ feuchteten Wattebäuſchchen abgetupft werden. Zu dem ausſchlüpfenden Kücken iſt zunächſt die Darſtellung eines Bruches der Schale nötia. die aufgemalt wird. Den hervor⸗ ſchauenden Kückenkopf kann man auf verſchiedene Weiſe bilden, wie zum Beiſpiel aus einem daagepeen Stoffknopf. der mit Klebſtoff beſtrichen und dann mit gelbagefärbter Watte beklebt wird. Runde Stoffleckchen, durch hineingeſteckte kurze blauköpfige Nägel gehalten, bilden die Augen. Den Schnabel ſchnitzt man aus Kork und klebt ihn an. Ein Kämmchen und Kebllävpchen ſind zwar nicht natürlich. zie⸗ ren jedoch und können aus einem Stückchen roten Zeugs geſchnitten und angeklebt werden. Der Kopf wird dann aufgeleimt und der Riß um die Anſatzſtelle herum gezeichnet. Auch aus der Allerweltsmaſſe „Plaſtilina“ kann man den Kopf bilden und durch einen in das Ei hineingezeichneten Zahnſtocher befeſtigen. Der radſchlagende Truthahn verlanat ſchon mehr Zei⸗ chenfertiakeit. Für den Körper nimmt man ein recht dunkelgelbes Ei. am beſten ſogar ein Putenei. Kopf und Hals werden aus Papier doppelt geſchnitten. das Ober⸗ und Vorderteil zuſammengeklebt und bemalt. Der untere Teil wird etwas ausgebogen, damit er ſich der Eiform anſchmieat und dann aufaeklebt. Den Schwanzfächer bildet man aus zwei Dreiviertelkreiſen mit aleichem Mittelpunkt: an der unteren Kreislinie ſind kleine Zacken zum Aufkleben auszuſchneiden. wie man ſie bei Modellierbogen findet. Flügel und Füße werden zu⸗ ſammenbängend aus ſtarker Pappe geſchnitten und ſeder Teil von beiden Seiten bemalt. Zur Befeſtiauna führt man einen blanken weichen Draht durch die oberen Teile und durch das hartaekochte Ei⸗ an ſedem Ende bildet man eine platt angedrückte Schleife. Außerdem werden ſie ſo aut als möglich angeklebt. Die Drahtenden verdeckt man durch als Schulterdecken bemaltes. dünnes, ſich aut anſchmiegen⸗ des Papier. Die Eiform an ſich iſt für Haſen⸗ und Kaninchenköpfe beſonders aut geeianet, namentlich dicke, ſtumpfendige Eier. Iſt je⸗ mand Kaninchenzüchter, ſo wählt man ſeine Lieblinosraſſe zum Vor⸗ bild, aber im übrioen wirkt die Darſtelluna von Holländer⸗. Ruſſen⸗ und Schecke nkaninchen immer hübſch. Die Ohren werden aus mal⸗ fähigen Stofflecken oder auch cus Papier geſchnitten und anseklebt. Die Spürhgare kann man aufmalen, aber auch durch an den Spitzen aufgeklebte Vorſten mehr natürlich darſtellen. Zum Verwahren eianen ſich die hartaekochten Eier nicht. Sollen die„Kunſtwerke“ erhalten bleiben ſo nimmt man von vorn⸗ berein am beſten durch kleine Löcher an jedem Ende ausgeblaſene Schalen, die ſa bei der Oſterbäckerei abfallen. Da trockene Eiertchalen leicht eingedrückt werden kann man ſie verſtärken. indem man in ſodes Ei einen Teelöffel dünnen Givabrei einlaufen läßt und das Ei ſo lange dreht. bis es innen aleichmäßia mit Gips bezogen und dieſer erſtarrt iſt. Verantwortlich: Franz Kircher. den Legehennen wieder beigeſellt werden und ſo nach kurzer Zeit Die Tiere werden entweder in ihren natürlichen 1 —— 1 2 — Jreſtag, den 11. April 1924 Die Interessengemeinsdlialt Daimler-Benz Die bereits vor eini* 8 8 is gen Tagen von uns mitgeteilten Ver- kemenen über den Abschluß einer Nr e F Zwischen der Daimler-Motoren- die Be schaft und den Benz-Werken haben durch ie V ratungen der beiderseitigen Aufsichtsräte, in denen Sesellschinbarungen zwischen den Vorständen und den den en, en nabestehenden Bankgruppen genehmigt Wur- schall ren vorläufigen Abschluß gefunden. Beide Gesell- en berufen ihre ao..-V. auf den 8. Mai ein. dab en Generalversammlungen soll vorgeschlagen werden, die 5 8 ahresgewinne zusammengeworfen und unter pa Gesellschaften nach Maßgabe des derzeitigen n tienkapitals der beiden Gesellschaften, also im ulsgg nis von 600; 346 verteilt werden sollen. Die Erträg- en 57 Bezugsrechte auf die bisher nicht verwerte- Ktien der beiden Gesellschaften verbleiben den zelnen Gesellschaften. 8 0 sämtlichen Aufsichtsralsmitglieder der esellschaft sollen bei der nächsten.-V. in den Auf⸗ gleichse! der andern Gesellschaft zugewählt werden und 4—5 1885 sämtliche Vorstandsmitglieder der r esellschaft in den Vorstand der andern Gesellschaft 2 5 en. An der Spitze der Interessengemeinschaft goll ein eitsausschufß stehen, dem je 3 Aufsichtsrats- und Orstandsmitglieder von jeder Gruppe angehören sollen. den 17 Hauptzweck der Inferessengemein- z0ͤl, 1 b deren Dauer bis zum 31. Dezember 2000 laufen Ges Ileßt darin, daß der Wettbewerb zwischen den beiden eeeee ausgeschaltet und ein gemeinschaftlich auf- 198 ellendes Fabrikationsprogramm, das erhebliche Er- — in der Produktion erxgeben soll, durchgeführt Wird. Weise sollen die Bispositionen für den Einkauf Rohmaterialien und den Verkauf der Fabrikate verein- eitlicht werden. hr. * dbe Zu den in Berliner Blättern erschienenen Nachrichten r den Abschluß einer Interessengemeinschaft der Rhein. etallwaren- und Maschinenfabrik mit der u. Co. Rheinische Automobil. u. Motor en- Rh rik.-G. in Mannheim erklärt die Verwaltung der wheinmetall, daß lediglich mit Rücksicht auf die bestehen- 57 geschäftlichen Beziehungen zwischen beiden Gesell- iten ein Austausch von Aufsichtsratsmit- 811 edern stattfinden soll. Von irgend einer Interessen- ſnasinschaft könne keine Rede sein. Aktien von Benz habe * einmetall nicht erworben. Es handle sich um denselben Vorgang, der zu einem Austausch von Aufsichtsratsmit- ledern mit den Hansa-Lloydwerken geführt habe. Deutsche Inlandszuckerbestände vb. Die diesjährige Rübenverarbeitung auf Zucker stellte 5 nach der letzten Statistik nunmehr auf 72 080 450 dz, da 409 die Monate September-Dezember eine Berichtigung von d 484 dz vorgenommen worden ist. Im gleichen Zeitraum A Vorjahres Wwurden nach den letzten Angaben 92 919 729 dz die en verarbeitet. In der Rübenverarbeitungsziffer der esjährigen Erzeugung sind die in den Fabriken der be- setzten Gebiete verarbeiteten Zuckerrüben nur zu einem leinen Teil mit enthalten. Schätzt man die nichtmitberück- sichtigte Zuckermenge auf 1,5 Mill. dz, so gelangt man zu einer gesamten diesjährigen Rübenverarbeitung von etwa 105 Mill. dz gegen eine solche von 93,7 Mill. dz i. V. An n Zucker wurden eingeworfen im Séptember-Januar . J. 1 138 525 dz gegen 1 092 667 dz i. V. Gewonnen wurden an Zucker für September-Januar 7 779 954 dz Rohzucker Segen 10 494 655 dz i. V. und 3 935 481 dz Verbrauchszucker Sgen 4275 046 dz 1. V. Nach Abzug des Einwurfs ergab ich im September-Januar d. J. eine reine Zuckerherstellung von 11 014 106 dz gegen 14 153 030 dz i. V. Das entspricht einer Zuckerausbeute von 15,28 Prozent gegen 15,23 Prozent im Vorjahre. 225 Nach Abzug gegebenen Ausfuhr ergeben des Inlandsverbrauches und der frei- sich folgende Bestände an nlandszucker: 1923/24 1922/½3 dz(Rohzuckerwert) Anfangsbestände am 1. September 1575 427 962 431 rzeugung September-Januar 10 953 356 14 028 048 55 zusammen 12 528 783 14 990 470 Verbrauch à. Inlandzucker Sept.-Jan. 3 486 225 5950 779 9012558 9039 700 Auskuhr(bisher freigegeben) 890 000 86 670 8 152 558 8943 030 Die Lage der Saar-Eisenindustrie be Die rapide Frankenhausse hat bis heute noch keine merkenswerte Rückwirkung auf die Preise der Eisen- kereugnisse herbeigeführt. Indes sind gewisse Schwierig- insofern entstanden, als einzelne spekulative Käufer ihrer Verpflichtungen zu 1 trachten oder Preis- Weszessionen zum Ausgleich ihrer Verluste erstreben. Die re ihrerszits sind zu Ermäßigungen wenig geneigt, zu- — 85 sie für gewisse Spezialgebiete auf Monate hinaus be- Febaftigt sind. Eine Wiederangleichungder Notierungen an den Valutastand wird sich eageh als unmöglich herausstellen, um auf Auslandsmarkt und ebenso auf dem deutschen Inlands- — erfolgreich in Wettbewerb treten zu können] Die augenblicklichen Saarforderungen liegen ungefähr 150 Fr. D. Konne über den deutschen Infandpreis an. g1e Werke sind stark beschäftigt, hauptsächlich auf den gaaeten: Handelseisen, kleine Profile und d eche, auf 2 bis 3 Monate hinaus. Hingegen Maschinen- K raht, den man noch vor einigen Wochen kaum auftreiben naunle, erscheint mehr angeboten; es Wurden Offerten W. eh Deutschland gemacht zu ungefähr 675 Fr. auf agen ab Saargebiet. Eine feste Grundlage für die Notierungen existiert zur- geit nicht. Jeder Abschluß erfolgt nach individuellen Be- untungzen, die ſe nach Werk, Zusammensetzung und Bedeu- ur des Auftrags wechseln. Die Besserung des Franken- Agitat hat jedenfalls die Folge gezeitigt, daß es mit der lich ation für Lohnerhöhungen der Hütienarbeiter, die frei- ich dure“ die steigende Teuerung für Lebensmittel—985 edarfsartikel bedingt war, still geworden ist. Handelsblaftf des NMannh 0 Wochenbericht über den Markt für Kaliwerte von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann& Co., Hamburg *„ Hamburg, 5. Kpril. Die Börsenwoche stand voll- kommen unter dem Einfluß der Effektenverkäufe, die zur Abdeckung der durch die Frankenbewegung entstandenen Verluste getätigt werden mußten. Zwar ist der Ultimo März chne schwere Erschütterungen vorübergegangen. Doch haben sich die von vielen Seiten gehegten Erwartungen, daß mit Ablauf des Märzes einè gewisse Beruhigung eintreten Wird, nicht erfüllt. Denn anscheinend sind die Engagements in Franken, die per Ultimo März und Ultimo Mai laufen, noch so groſle, daß ungeheure Aktienpakete dazu gehören, um allein die durch die erneute Frankenbesserung rforder- lich gewordenen Bareinschüsse zu leisten, geschweige denn um die wWirklich entstandenen Verluste abzudecken. 80 wechselten an hiesiger Börse Aktienpakete von Millionen 4 nominal ihren Besitzer; daß unter diesen Umständen die. Kursabschläge, die die Berichtswoche zu verzeicanen hat, nicht noch größeren Umfang angenommen haben, ist ledig- lich darauf zurückzuführen, daß große Baisseengagements bestanden haben und infolgedessen das an den Markt kom- mende Material schlank aufgenommen wurde. Es charakte- risiert sich daher die Börsenlage als Wenig erfreulich. Publikum und gewerbsmäßige Spekulation haben schwere Verluste erlitten. Die Stimmung ist nervöôs und zur Be- ruhigung trägt es nicht bei, daß andauernd aus den ver. schiedenen Börsenplätzen Nachrichten über gröbere und kleinere Zahlungsstockungen eintreffen. So konnten auch günstige Nachrichten wie die nun endlich Tatsache gewor- dene Herabsetzung des Börsenumsatzstempels nur vorüber- gehende leichte Erholungen bringen. Die Grundtendenz der ganzen Börse bleibt lustlos und schwach, obwohl man sich vollkommen darüber im klaren ist, daß die Kurse dem inneren Goldwerte der Aktien bei weitem nicht entsprechen; Aaber die Kurse regulieren sich nicht nach dem inneren Werte, sondern nach Angebot und Nachfrage, und da die Nachfrage fast ganz fehlt, weichen die Kurse. Auch der Kalimarkt konnte sich der allgemeinen Abwärtsbewegung nicht entziehen. Zwar lauten die Nach- richten aus der Indutrie etwas günstiger, zumal die charfe Konkurrenz der elsässischen Werke durch die Franken- besgerung im internationalen Markte nachgelassen hat. Doch zeigen sich auf der ganzen Linie Kursabschläge von mehr oder minder großem Ausmaß. Den größten Abschlag ver- zeichnen die schweren Werte. Wintershall verloren 8000, Burbach, Glückauf, Kaiserroda ca. 3000, die mittleren Kuxe wie Alexandershall, Heiligenroda, Hindenburg, Königs- hall, Siegfried Giesen und Wilhelmshall verloren ca. 1000. Eine Ausnahme machen lediglich die Werte des Sauer- Konzerns, die ziemlich unverändert notleren. Der Kurs- abschlag der leichteren Kuxe vie Einigkeit, Günthershall, Immenrode, Johannashall, Friedrichroda, Großherzog Wil- helm Ernst schwanken zwischen 3 und 500. Auf dem Aktien- markte war die Bewegung eine ähnliche. Adler, Hallesche Kali, Hannoversche Kali, Salzdetfurth verloren ca. 3 Proz., Krügershall, Mansfelder, Niedersachsen u. Wittekind 1 Proz. Einen größeren Abschlag erlitten Heldburg, Kaliindustrie und Friedrichshall, die um ca. 7 Prozent nachgaben. Un- verändert notierten Ronnenberg und Teutonia, wenngleich in beiden Werten Umsätze nicht stattgefunden haben. „„ Ankauf von Auslandsnoten. Der Handelskammer Mannheim wurden in letzter Zeit Beschwerden darüber vor- getragen, daß die Finanzämter nicht ohne weiteres die Ge. nehmigung zum Ankauf von Noten zwecks Zahlung an die Besatzungsmächte erteilten. In schr vielen Fällen sind die bei dieser Gelegenheit entstehenden Verzögerungen darauf zurückzuführen, daß die Antragsteller offensichtlich über ihren Bedarf hinaus Noten auf Vorrat zu kaufen beabsichtigten. Die Handelskammer macht daher darauf aufmerksam, daſl nach den Bestimmungen der Verordnung über den exleichterten Devisenverkehr Noten nur gekauft werden dürfen, soweit tatsächlich Bedarf in Form von Zahlung von Zöllen und sonstigen Abgaben an die Besatzungsmächte vorliegt. Das Einanzamt wird in den Fällen, Wo es sich um kleinere Beträge handelt. die Er- laubnis chne Weiteres erteilen. Bei größeren Anforderungen sind Unterlagen erforderlich. 2: Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt Pforzheim. Nach Abzug der Unkosten usw. verbleibt ein buchmäßiger Reingewinn von 4912, zu dem ein UVebertrag vom Metallkonto von 30 000 tritt, der zur Ausschüttunz von 0% Prozent Gewinnanteil gleich 5 Ge ſe Aktie auf dos Aktienkapital von 6 Billionen Papiermark Verwendung kinden soll. Der Rest soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Laut Vorstandsbericht war die Anstalt, von einer kleinen Stockung abgesehen, stets voll beschäftigt, doch lassen sich die Betriebsaùssichten sehr schwer beurteilen. Die Goldmarkeröffnungsbilanz auf 1. Januar sieht eine von 6 Millionen Papiermark auf 1,2 Millionen Goldmark redu- ziertes Aktienkapital vor. „ Erhöhung der Einkommensteuervorauszahlungen für Ein- und Ausfuhrgeschäfte. Wie der Zentralverband des Deutschen Großhandels mitteilt, hatte das Reichsfinanz- ministerium die Absicht, die für die Ein- und Ausfuhr- geschäfte vorgesehenen Sätze für die Einkommensteuer- Vorauszahlungen zu erhöhen. In einer Besprechung, die im eichsfinanzministerium unter dem Vorsitz des Staats- sekretärs Zapf stattfand, hat trotz der großen Bedenken die vorgebracht wurden, das Finanzministerium sich auf den Standpunkt gestellt, mindestens grundsatzlich auf eine Er- höhung der Vorauszahlungsquote für den Einfuhrhandel nicht verzichten zu können. Es wurde lediglich erreicht, daß für einzelne Warengruppen die in Aussicht genommene Erhöhung von 1 auf 2 Prozent, resp. von auf 1 Prozent im Transit-, Umschlag- und Frei afengeschäft nicht in Frage kommen soll. Welche Warengruppen im übrigen unter diese Ausnahme fallen, soll Ge enstand. weiterer Aus- sprachen sein. Gegen die Notwen igkeit, gerade im gegen- wärtigen Augenblick die Ausfuhr von weiteren Belastungen, auch von der steuerlichen Seite her, unbedingt zu schonen, scheint das Finanzministerium sich nicht verschließen zu Wollen, so daß wohl damit zu rechnen ist, daß die bis- herigen Satze weiter Geltung behalten werden. Der Schrottmangel in Frankreich. Im ganzen Nord- osten stellt die französische Eisenindustrie seit eſniger Zeit eine wahre Not an allen Sorten Schrott fest und die Giebe- mit u jecle Hciss Jzucſct 4.. mer General-Anzeiger VNuie ist qas neuzeifliene Qutz-u nbegeenzten Verwendungs ruũ immer wieder vori neuem en.- is Stels gleicnblei bend iii seiner-; Schaenfieil caber auch in seiner Witung * ———ů— reien empfinden die erheblichsten Schwierigkeiten, sich mit Rohmaterial zu versorgen. Seit Anfang des Fahres hauplt- sächlich wurden enorme Mengen Schrott ausgeführt, nicht allein ach Italien, sondern außerdem nach England und auch nach Deutschland durch belgische Vermittlung. Andrerseits hatten die Hochöfen einen gewohnten Schrott- verbrauch, wodurch sie mit den üblichen Käufern in Wett⸗ bewerb traten. O Einzahlung auf die Golddiskontbank. Die Reichsbank hat durch Rundschreiben die Konsortialen, die sich zur Uebernahme von Anteilen der Golddiskontbank bereit erklärt hatten, aufgefordert, die erste Anzah- Iung von 25 Prozent auf die Aktien der Sold- diskontbank sofort zu leisten. Die Einzahlung soll mög- lichst in englischen Pfunden erfolgen. Jedoch hat sich die Reichsbank bereit erklärt, andere Devisen zur Erleichte- rung der Zahlung in Pfunde umzutauschen. Devisenmarkt Am internationalen Devisenmarkt kommt in den letzten Tagen kein rechtes Geschäft in Gang. Der französische, der belgische und der schweizer Franken liegen alle eine Kleinigkeit schwacher, London-Paris 72% G. 72% B. Dollar in Paris 16,60 G. 16,75 B. Das Pfund wird aus dem besetzten Gebiet mit 20% gemeldet. Der französische Franken stellt sich heute auf 25,15 Goldpfennig, der schwei⸗ zer auf 73% und der belgische Franken auf 71½ Goldpfennig, Für die deutsche Bi-&I erhielt man in Zürich 124 Centimes und in Amsterdam 05876 Cents, Sonst lagen kolgende Notierungen vor: Zürich auf Paris 34,10, London 24,68, Belgien 29,15, Mailand 25,25, New ork 5,69, Madrid 76,40 Paris auf New Lork 16,80, London 72,45 Mailand 74,10, Holland 617, die Schweiz 294,75, Madrid 224,75 Schweden 441, Wien 24; London auf Paris 72,17½%, Brüssel 85,37, New Tork 433,43, die Schweiz 24,70, Mailand 97,50, Holland 11,64, Spanien 32,83, Prag 146,12; Amsterdanm auf London 11,64, Berlin 0,5876, Paris 16,10, die Schweiz 47,20, New Vork 268,75, Belgien 13,7273, Spanien 36,05, Mai⸗ land 12, Prag 798. 5 Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 10.“/ April. Die Börse zeigte ein freund- licheres Bild. Es notierten: Badische Bank 19 bz. G. Rhein. Hypothekenbank 2,25., Badische Anilin 14,5 bz. G3n Bremen-Besigheimer 16,25., Rhenania 7., Westeregeln 16., Ludwigshafener Aktienbrauerei 50., Sinner 7 G, Frankona 40., Benz 4%., Rodberg 4., Dingler Masch. 5., Emaillierwerke Maikammer 5., Gebrüder Fahr 6,25 bz.., Fuchs Waggon 1,55., Germania Linoleum 9 G, Karlsruher Nähmaschinen 29., Braun Konserveng1,3 G. Badenia Weinheim 1,25., Neckarsulimer 5., Pfalzer Mühle 3,25., Pfälzer Nähmaschinen 2,25 bz. G, Salzwerk Heilbronn 60., Wayss u. Freytag 3,25 bz.., Zellstoff Waldhof 876 G. 9 B. Zucker Frankenthal 3,25 bz.., Zucker Waghäusel 375 bz. G. Waren und Härkite Bremen, 10. April. Baumwolle. American Tully middling g. c. 28 mm loko per engl. Pfd. 33,95(34,05) Dollarcents. Magdeburg, 10. April. Zucker prompt Lioferung inner- halbe 10 Tagen 26—26,50; innerhalb 4 Wochen 27 Goldmark. Schiffanrt Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 9. April Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 5 Cents ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 57 Cents ab Kanal nach Rhein-Mainstationen (25 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrort. Exportkohle nach Rotterdam: 1,30 fl. ab KI 1,60 fl. ab Kanal bei beschränkter Lade- und Löschzeit Geschäft etwas flauer. Deutsche Schifte in Antwerpen „Aus deutschen Schiffahrtskreisen verlautet, laß sie ihre Paßl bureaus in Antwerpen in Kürze W˖ieder er⸗ öffnen werden. Schiffe des Norddeutschen Lloyd im Dienste nach und von China, Japan und Australien, laufen Antwerpen bereits wieder an und man erwartet, daß bis zum Juli der deutsche Schiffsverkehr mit Antwerpen den Umfang der Vorkriegszeit nahezu wieder erreicht haben wWird. Demnächst werden die deutschen Schiffe der„neu- eröffneten Linien nach Kuba und Westindien Antwerpen anlaufen und im Mai die der Brasilienlinie. Der Nord- deutsche LIloyd wird in Brüssel und Antwerpen Passagebureaus eröffnen, er hat jedoch beschlossen, nur belgisches Personal zu beschäftigen. Auch die Hamburg- Amerika-Linie wird ihre Bureaus in Antwerpen noch im Laufe dieses Jahres wieder eröffnen. Belgien hat lange schon auf den bekannten Art. 18 des Friedensvertrages, die Beschlagnahme des Vermögens echemals feindlicher Staaten betreffend, verzichtet. Immerhin ist die allen Deutschen gegenüber stark betonte feindliche Haltung mit einer der Gründe dafür gewesen, daß der Antwerpener Hafen von deutschen Schiffen bisher möglichst gemieden wurde. Auch etzt zeigt der Beschluß des Norddeutschen Lloyd, in seinen assagebureaus in Brüssel und Antwerpen nur belgisches Personhal anzustellen, daß man der noch immer berrschen- den Deutschfeindlichkeit Rechnung trägt. Andererseits wWill der Bremer Lloyd dem belgischen reisenden Publikum Gelegenheit geben, von seinem wichtigsten Hafen aus an Bord deutscher Schiffe gehen und deren anerkannte Reise- annehmlichkeiten genießen zu können. Ho. Herousgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim 6. 2 Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur, Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kun ocez für das Feutlleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik unß okales: RNichard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Wilhz Müller: für Hndelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hüge!. dScheermiſtel moglichiſceiter. duas Covercoat · und Garbadine-Jackenkieidern, —— 8. Seite. Nr. 173 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Freitag den 11. April 1924 Afisler Anser hilliger Giier Rügenwalder Wurstfabrik ſucht für den dortigen Bezirk Kundſchaft beſtens ein⸗ geführten 397 einen bei der Verkreter Angeb. unt O. R. an** Gealt ele lat begonnen Sie finden bei uns: Mäntel, Kostume, Kleider, Blusen und lumper in ungeheurer Auswahl und fabelhafter ſen Monate alt. Kind Zuvetläſſige Matepugaer el Jgeste ofort geſucht. 35752 eyer, Charlottenſtr. 2, Tel, 10 640. Billigkeit. 8203 Einige Beis piele; Donegal-Kostüm schr nott.. 29.50 Gabardine-Kostüme feine Wolle uu/ 39.50 Zwirn-Covertooal-Mäntel impragu. uuJ9.50 Hudemäbgen zu 2 Kindern von 4 u. Gut und billig bringen wir grosse Mengen moderner Ddmen-Ronteknan Warenhaus Mannheim 55 Mäntel 11 Kostlüme—10* Taillenkleid 9 Blusen 1 Röcke 9* Donegal, farbig Bonegal, schöne aus hübschen Mousseline, jugendl. modeine Streiſen gepastelt Sportiom Mousselinstoffen Machart und Karos. von Uan Mäntel 10* Kostuüme 1* Taillenkleid ſſ Blusen 1* Westen 9* Covercont reinwoll. 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Im Namen aller Hinterbliebenen: Die tieftrauernde Gattin nebst Kinder Famille Georg von der Heyden Die Beerdigung findet am Samstag, nachmittags ½3 Uhr, statt. Das Seelenamt in der Jesuitenkirche am Samstag, 12. April, morgens 7 Uhr. I 15 billige Lebensmittel: 1. 2 all seine Liebe und Tauuuundeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 100% Kaffee-Mischung Ufra, ½ Pfd.-Pauk. 2 7 Pf Malzka ffee, Pak. 10 Pf, Cichorie, Pak. 1 8 Pf. Ouleta, Pid. Pk. 20Pf. WürfelzuckerPid.5 O Pl. Bohnenkaffenr ½ Pfid. 75 Pi 20 Stek. 45Pt, Vanillezucker Mayonnaise Appel, Remoulad. Glas 70 Pf. Erlma Oelsardinen Dose 25 und 46 Pl. der. Rotwurst, Pfd. G8 Pl. Rippchen St. 4 5 bl. Mzon.-Krabb 1. 1 0, Anchory Paste 3 8Pf. Ger. allert. Pluslachs, in Scheiden, Dose.05 Schwelzerkäöse ohne Rinde. Schachtel 60 PEl. Rollmops, Dose 85 Pf., Salm, nohe D..20 dlargarlne Pid. 58 Pf. Amembert.. Schachtel 40.. nededere Schwelzerküse Stück 40 Pf. Dveunueh, 55, Miichpulver, P. 20 Pl. 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Dose 53 Pl. Helvotia Ouittengelee, Apfelgelee Glas.05 Pftrsich, Johandisbeer-Confitüre Glas 1. 10 Helvetia l. Erbsen..Pid-Dose.50 Carotten 2 Pid. H0 P Bohnen 2 bid.35 tf. Erbaen 1 D. G66 Pf, Blumenkohl 1 0 68 Pt. Helv. Biinen 2Pid-Dose.85 Spargel 1 Dose.50 „„„„„„„„„%„„„„6„ 13„ 10 S E QS. Aa ücho ſrdde aul Die Evang. Stiſtſchaffnei Mosbach(Baden) verkauft e u freihändig aus ihren Waldungen(bad. Ncdeale) iwa 0000 Ster Naßſchch heon mit über 4 amlicg ca. 3000 Ster Nadel ⸗Nutzrollen 1555„%m Zopf, 2,50 m lang, ca. 1600 Ster leng 4ud 8ig em Zopf ea. 1100 Ster 15 m 4/5—8 em Zopf, ca. 300 Ster 1,85 m lang, 0 90 Ster Bopf, 1,02 m lang, ſowie ca. Fſim. Vogetgen e 7 5 des Holzes: Stiftsförſter Wilhelm⸗ Nae„„Galm⸗Laudenberg, Ott⸗Langenelz, HAumd agenſchwend; Stiftsoberforſtwart Damm⸗ letz. G ber Oberneudorf; Stiftsforſtwart 80 575 Link⸗Oberſcheidental. verwälle ungsbedingungen der Bad. Staatsſorſt⸗ Das 15(vorbehaltl. beſonderer Vereinbarung). Abfuß Holz ſteht an guten Abfuhrwegen. 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