Dienskag, 15. April Sezugspreiſe: In Mannheim u. umgeb. vom 10 Rpril bis J0. April 23: 6s Gold-pfg. die monatl. Sezieher verpflichten uch dei evtl. Henderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckkonte nummer 17800 Karisrube. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim k e. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Heckarſtadt, Wald⸗ dofſtr. o. Leruſpr. Ur. 7031, J0g, 7033, 70, 70a5. Telegr.⸗Nòr. Seneralanzeiger Maunbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe eimor Gonoral' Badiſche Nenoſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Goldpfeunig 1924— Nr. 179 ſoiger Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Rolouelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Goldmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Rnzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewall, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichts ſt. maunheim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik⸗Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Garten Deutſchland nimmt das Gutachten an „Weitgehende Einmütigkeit“ Die gemeinſamen Beratungen der Reichsregierung mit den Minſſterpräſidenten der Länder waren geſtern nach 6 Uhr abends beendet. Anſchließend fand eine Min üſterbeſprechung ſtatt, in der Beſchluß gefaßt werden ſollte, ob die Antwort an die Repa⸗ rationskommiſſion auf ſchriftlichem Wege oder durch Delegierte ge⸗ geben werden ſoll. Ueber die Verhandlungen zwiſchen dem Reichskabinett und den Miniſterpräſidenten wird folgender Bericht veröffentlicht: „Das Reichskabinett hat über die Gutachten der Sachverſtän⸗ digen mit allen Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder ein⸗ gehende Beratungen gepflogen, in denen ſich in den wichtigſten Punkten weitgehende Einmütigkeit ohne Einſchränkung ergab. Der Beſchluß des Reichskabinetts iſt am Dienstag zu er⸗ warten.“ Dazu wird uns noch von unſerm Berliner Büro ge⸗ drahtet: Nach dem Verlauf der geſtrigen Beſprechungen mit den Mini⸗ ſterpräſidenten der Länder über das weitere Verhalten der Regie⸗ rung dem Beſchluß der Reparationskommiſſion gegenüber darf als ziemlich gewiß angenommen werden, daß die Reichsregierung ſich für eine ſchriftliche Antwort an die Reparationskommiſſion entſchließen wird. Das Schreiben der Reichsregierung dürfte ſich auf die kur ze Mitteilung beſchränken. daß ſie die Sachver⸗ ſtändigenberichte als eine geeignete Grundlage anſehe, um zu einem Einvernehmen über die Reparationsregelung zu gelangen. Die deutſche Regierung wird mit anderen Worten ihre Bereit⸗ willigkeit zur Mitarbeit ausſprechen. Bemerkenswert iſt, daß der kurze offiziöſe Bericht„weitgehende Einmütigkeit ohne Einſchränkung“ feſtſtellt. Man iſt demnach wohl zu der Annahme berechtigt, daß auch der bayriſche und der mecklenbur⸗ giſche Miniſterpräſident. die beide der Sitzung beiwohnten, ſich 33b dem weiteren Vorgehen der Regierung eiaverſtanden erklärt aben. Für die Haltung der Deutſchnationalen iſt das nicht ohne Bedeutung. Die Deutſchnationalen haben es nämlich für notwendig erachtet, dem Reichskanzler in einer beſonderen Aus⸗ ſprache, die von ihnen nachgeſucht wurde, einen Proteſt zu überreichen, der ſich gegen eine Bindung der jetzigen Regierung in er Frage des Sachverſtändigen⸗Gutachtens wendet, mit dem Hin⸗ weis, daß die gegenwärtige Reichsregierung nicht mehr auf einen Reichstag ſich zu ſtützen in der Lage ſei und das Vertrauen des deutſchen Volkes nicht mehr beſitze. Formell ſehr ſchön, aber ſonſt alles andere als politiſch klug! Franzöſiſch⸗engliſche Beſprechungen VParis, 15. April.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Mitte dieſer Woche, wahrſcheinlich Donnerstag, wird der fran⸗ zöſiſche Botſchafter in London mit Macdonald eine nterredung über die Sachverſtändigenberichte haben. Wenn bis 1— eine Antwort der deutſchen Regierung eingetroffen ſein ſollte, teht zu erwarten, daß in dieſer Unterredung nunmehr die Frage einer interallierten Konferenz angeſchnitten. 85 In hieſigen Regierungskreiſen läßt man aber auch durch⸗ d icken, daß ein Aufſchub der interallierten Beſprechungen bis nach bhen franzöſiſchen Wahlen nich⸗ ausgeſchloſſen wäre. Nach hier vor⸗ ſtaenden Londoner Berichten zeitigte das Studium der Sachver⸗ ändigenvorſchläge im engliſchen Kabinettsrat das Ergebnis, daß 5 Gutachten ſowohl die Fortſetzung der Ruhrbeſetzung in jeder ablehnt als auch eine Wiederkehr iſolierten Aktionen für mit der Reparationsfähigkeit Deutſchlands be⸗ ‚Dieſe Meldung iſt nicht geeignet, die hieſigen politiſchen Kreiſe hakrieden zu ſtellen. Man hält an dem Gedanken der progreſſiven aumung des Ruhrgebiets nach wie vor feſt. *.* Nach einer Drahtung der„Deutſchen Tagesztg.“ aus Paris angeblich die große Konferenz der alliierten Miniſterpräſidenten ris für den 29 und 30. April zu erwarten ſein. Mac⸗ ld werde vor dem 29 April noch das Budget im Unterhaus kure n. ehe er nach. Paris abreiſe. Schon vor der Zuſammen⸗ blerertde man ein Abkommen vereinbaren als Grundlage für die enz. pon Drohende Konfliktsmöglichkeiten d Der Sonderberichterſtatter des„Mancheſter Guardian“ ſchreibt, ie Ausſicht auf die Reparationsregelung infolge des Sachverſtän⸗ igenberichtes werde ein wenig verdunkelt durch die über⸗ aſchende Entwicklung, die in der franzöſiſchen öf⸗ lentlichen Meinung ſtattgefunden habe. Es werde in Lon⸗ 550 nicht verheimlicht, daß dieſe Entwicklung als beunruhi gend eb ſeben werde. Die franzöſiſche Preſſe mache, offenkundig inſpi⸗ 6 rt von Quai'Orſay, Andeutungen über Abänderungen der achverſtändigenpläne. Es heißt, daß die Klauſel, in der der zericht als unteilbares Gan zes bezeichnet werde, in der fran⸗ afulchen Faſſung fortgelaſſen worden war und erſt wieder derne ugt wurde, als die britiſchen und amerikaniſchen Sach⸗ arltindigen ihrer Ueberraſchung„in beträchtlicher Stärke“ Aus⸗ 9915 gegeben batten. Der Berichterſtatter betont, die britiſche Re⸗ berstin werde unter keinen Umſtänden einer Abänderung des Sach⸗ baß did igenplanes zuſtimmen, und es beſtehe alle Wahrſcheinlichkeit. We ie amerikaniſche Regierung ſich auf denſelben Standpunkt ſtelle. 5 die Franzoſen beabſichtigen, das wirtſchaftliche Pfand beizu⸗ 0 ſten und die wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebiets nur im zum Eingang der deutſchen Zahlungen durchzuführen, ſo zwiſ e dies unvermeidlich zu einemernſten Meinungsſtreit auf 135 Frankreich auf der einen und Großbritannien und Amerika er anderen Seite führen. Die Mitwirkung Amerika⸗ in 5 diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ weiſt Minſſtem Artikel auf die jüngſt gefallene Aeußerung eines britiſchen iſters hin, wonach die Mifwirkung der Vereinigten Staaten r eine wirkſamere Garantie wäre als Sanktionen und die Rettung für Europa bedeuten würde. Deutſchland würde es nicht wagen und könnte es ſich auch nicht leiſten, ſich über Entſcheidungen hinwegzuſetzen, an denen die Vereinigten Staaten teilgenommen hätten, und zwar ſowohl wegen ſeines materiellen Bedürfniſſes cs auch mit Rückſicht auf ſeinen moraliſchen Kredit. Dem Bericht⸗ erſtatter zufolge hielten ſowohl Macdonald als auch andere Mit⸗ glieder des Kabinetts möglicherweiſe gewiſſe Summen für zu un⸗ beſtimmt oder zu problematiſch und würden von der Ausſicht, daß weitere Anleihen für die kontientale Schuldnernationen auf dem Londoner Markt untergebracht würden, kaum begeiſtert ſein. Ein⸗ wände dieſer Art aber würden, ſo ſchwerwiegend ſie auch immer ſein mögen, zweifellos fallen gelaſſen werden, wenn es ſich darum handele, den Erfolg zu ſichern, der nur eintreten könne, wenn die Vereinigten Staaten mitwirkten. Die Präſidenten der National Park Bank, der Corn Echange Bank und der Equitable Truſt Cie. haben ſich über den Sachver⸗ ſtändigenbericht ſehr anerkennend ausgeſprochen und treten da⸗ für ein, daß die darin enthaltenen Vorſchläge von allen Betei⸗ ligten angenommen werden. Die Zuſtimmung ſo bedeutender Bankfachleute wird als ein gutes Vorzeichen für die Ausſichten einer amerikaniſchen Anleihe an Deutſchland gehalten. *** Die Wirkungen der franzöſiſchen Ruhrpolitik auf die Schweiz ergeben ſich aus dem Geſchäftsbericht des politiſchen Departements des Bundesrates für 1923/24. Zahlreiche Handelsbeziehungen mit Weſtdeutſchland ſeien lahmgelegt, tauſende von Geſchäftsauf⸗ trägen plötzlich aufgehoben worden. Schweiz hätten fühlbare Verluſte erlitten. keit habe ſich infolge der Ruhraktion verſchlimmert. ſei die Kohlenverſorgung gefährdet geweſen. Die verlängerung der Micumverträge ſe] Berlin, 15. April.(Von unf. Berl. Büro.) Ob wir an der Einigung in der Micumfrage viel Freude haben werden, bleibt abzuwarten. Es wird alles davon abhängen, ob in den zwei Monaten, um die nunmehr das Abkommen verlängert wurde, eine Regelung des geſamten Reparationsproblems auf der Baſis des Sachverſtändigengutachtens gelingt, denn nur ſo hätte die neue Düſſeldorfer Vereinbarung einen Sinn. Daß im Gegenſatz zu der urſprünglichen franzöſiſchen Forderung einer unbe⸗ friſteten Verlängerung der Micumverträge in Düſſeldorf, wenigſtens eine Beſchränkung der Geltungsdauer auf zwei Monate er⸗ reicht werden konnte, darf immerhin als ein kleiner Erfolg der deutſchen Unterhändler gebucht werden. Ueber den Inhalt der neugetroffenen Beſtimmungen läßt ſich da die Unterſchriften noch nicht vollzählig ſind, vorläufig nur ſoviel ſagen, daß die Verlängerung auf einer für die deutſche Regierung ſowohl wie für die deutſche Induſtrie erträglichen finanziellen Die Arbeitsloſig⸗ Eine Zeit lang Baſis erfolgt zu ſein ſcheint. Für die Finanzierung der Leiſtun⸗ 7 gen wird verſucht werden, im weſentlichen ausländiſches Kapital her⸗ anzuziehen. Das Lieferungsſoll iſt offenar leider unver⸗ ändert geblieben. Es fehlt natürlich nicht an Einwänden gegen dieſe neue Reglung. Die„D. A..“ beiſpielsweiſe ſieht in ihr eir überaus bedenkliches Verfahren, da wir auf ſolche Art gewiſſermaßen unſere Stellungnahme zu dem Sachverſtändigenbericht vorweg feſt⸗ legen, ohne daß wir heute wiſſen, mit welchen Klauſeln verſehen, er uns zur Annahme vorgelegt wird. die engliſch- ruſſiſche Ronferenz Geſtern wurde die engliſch⸗ ruſſiſche Konferenz im Foreign Office eröffnet. Die ruſſiſchen Delegierten hatten ſich um eine halbe Stunde verſpätet. Die Sitzung begann mit einem halb engliſchen, halb ruſſiſchen Lunch, wobei Macdonald eine Begrüßungsanſprache hielt, in der er auf die Bedeutung der Ver⸗ handlungen, welche die de jure Anerkennung Rußlands durch England zum Ausdruck bringen, hinwies. Die Verhandlungen hät⸗ ten den Zweck, die Vergangenheit zu liquidieren und die gegenſeitigen Verbindlichkeiten zwiſchen beiden Ländern durch Schaffung ſtabiler Beziehungen feſtzulegen. Die Vorkriegsverträge müßten durch moderne Knonzeſſionsverträge erſetzt werden. Rakowsky antwortete Macdonald in franzöſiſcher Sprache und betonte, die Ruſſen würden gern die Frage der Schulden und Vor⸗ kriegsverträge beſprechen. Rakowsky bezeichnete die Verhandlungen als eine Arbeiterkonferenz und machte dem Völkerbund ein Kompliment. Es wurde ein Beſchluß befaßt, täglich ein Kommuni⸗ que über die Beratungen herauszugeben. Die liberale Londoner Preſſe verhält ſich abwartend. Die Oppoſitionspreſſe richtet wegen der Verhandlungen ſcharfe An⸗ griffe gegen die Regierung.„Ebening News“ nennen den Premier⸗ miniſter einen Idealiſten der ſich einbilde, von den Ruſſen mehr zu erlangen als Beleidigungen. England werde von ſeinem Geld nicht einen Deut zurückerhalten. Die Ruſſen fingen ſchon damit an, für die Interventionen Entſchädigungsſummen zu verlangen, die weit über die Summe hinausgingen, die Rußland England ſchulde. Das Schickſal der deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland Kürzlich aina durch die Preſſe die Melduna. daß frühere deutſche Krieasgefangene. die aus Rußland zurückgekehrt ſind, angegeben haben. wie ſich aus verſchiedenen Anfragen an das Auswärtige Amt ergeben hat. in den betroffenen Kreiſen einerſeits die Hoffnung auf die Rückkehr vermißter Angehöriger und andererſeits die Befürchtung erweckt. daß deutſche Gefangene widerrechtlich zurückgehalten werden. Dem Auswärtigen Amt iſt kein einziger Fall dieſer Artbekannt geworden. Im übrigen ſind ſämtliche deutſchen Ver⸗ tretungen in Rußland unausgeſetzt bemüht, die Gefangenen zu ermit⸗ teln. Bei den eigenartigen Verhältniſſen in Rußland und beſonders in Sibirien iſt dieſe Aktion jedoch außerordentlich erſchwert, da viele Gefangene ſich in abgelegenen Orten aufhalten und ſich dort eine Exiſtenz aründeten. auch Ehen geſchloſſen waren und daher oft⸗ mals aar nicht gewillt ſind. nach Deutſchland zurückzukehren. Es ſind ſogar Fälle bekannt geworden, daß einzelne einen Abtransport in die Heimat abgelehnt habon, Handel und Induſtrie der ſ Frankreichs„guter Wille“ (Von unſerm Pariſer Mitarbeiter) VParis, 13. April. “Poincare hat nicht lange gezögert, ſeine Geſchütze, die er bis zur Veröffentlichung der Sachverſtändigenberichte maskiert hatte, auf⸗ zudecken. Im Reparationsausſchuß ließ er von ſeinem Freunde, dem Vorſitzenden Barthou, verkünden, daß die Beſetzung und Aus⸗ beutung des Ruhrgebiets„vorderhand“(Jusqu' à nouvel ordre) nicht in Frage geſtellt werden könne. Die Experten haben eindeutig erklärt, daß die Leiſtungen Deutſchlands an Geld und Sachwerten nur dann möglich ſein würden, wenn das Reich wirtſchaftliche und fiskaliſche Freiheit beſäße. Sie ſprachen ſich, in dieſem Zuſammen⸗ hange, negativ über das Ergebnis der Ruhroperation aus, deren Aufhebung, bezüglich Modifizierung im Sinne der wirt⸗ ſchaftlichen Souveränität Deutſchlands ſie als eine conditio sine qua non des geſamten Zahlungsſchemas erklärten. Die gan ze Welt las in dieſem wichtigen Paſſus der Expertenberichte die Ver⸗ urteilung der poincariſtiſchen Ruhrpolitik und begrüßte es als eine mutige, befreiende Tat der Sachverſtändigen, daß endlich(wenn auch nicht endgültig) das Verdikt über dieſes Unternehmen gefällt wurde. Die ganze Welt erwartete von dieſem franzöſiſchen Minifter⸗ präſidenten, der ſich ſcheinbar mit den ihm ſchon vorher bekannten Ratſchlägen der Experten einverſtanden erklärt hatte, daß er den Grundgedanken dieſer Ratſchläge anerkennen werde; ſie erwartete es umſomehr, als die öffentliche Meinung Frankreichs in einem der Annahme günſtigen Sinne beeinflußt und Deutſchland aufgefordert wurde, ſich ſchnellſtens für die Vorſchläge auszuſprechen. Poincares Zuſtimmung war ein Manöver. der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident hat aus dem Verdammungsurteil des Ruhrgeſchäftes“ herausgeleſen. daß er der Sieger iſt. Mit an⸗ deren Worten: er hat feſtgeſtellt, daß die Sachverſtändigen, deren einſtimmige Beſchlüſſe durch elaſtiſche Formulierung der Hauptvor⸗ chläge ermöglicht wurden, im Grunde genommen für die wei⸗ tere Ausbeutung des Ruhrpfandes ſind. Deshalb lehnt er ſich entſchieden gegen die Auffaſſung auf, die wirtſchaftliche Souveränität Deutſchlands müſſe auf Koſten einer Liquidierung des Ruhrunter⸗ nehmens, der damit zuſammenhängenden Zwangsverträge hergeſtellt werden. Er argumentiert: die Experten haben feſtgeſtellt, daß Deutſch⸗ land ſeine Währung vernichtete, abſichtlich die ausländiſchen Mark⸗ beſitzer ſchädigte; Deutſchlands böſer Wille iſt olſo erwieſen. Am 11. Januar 1923 wurde bereits von der franzöſiſchen Regierung die mala fides Deutſchlands feſtgeſtellt und demgemäß in der Repara⸗ tionskommiſſion die Beſetzung des Ruhrgebiets beantragt und an⸗ genommen. Seitdem hat das Geſchäft im neubeſetzten Gebiet guten Gewinn abgeworfen. Die Statiſtiken des Herrn Tirard beweiſen es. (Von anderen Aufſtellungen ſpricht Poincare verächtlich: beſonders von den„lügenhaften“ deutſchen). Was wird alſo Deutſchland tun, wenn es ſeine wirtſchaftliche Souveränität im ganzen Umfange wie⸗ dererhielte? Es würde ſofort ſeine Gläubiger betrügen. Die Exper⸗ ten haben das zugegeben, denn ſie ſprechen von einer„Modifi⸗ zierung“ der Ruhrbeſetzung. Modifizieren heißt aber genau das⸗ ſelbe, wie„progreſſiv räumen“. die franzöſiſche Regierung hat ſich mit einer ſolchen ſchrittweiſen Räumung des Ruhrgebietes be⸗ reits einverſtanden erklärt; mehr als das, ſie iſt bereit die Einträalich⸗ keit gewiſſer Pfänder, die von den Experten vorgef lagen werden, zu prüfen und— falls ſich dieſe Einträglichkeit erweiſt— das Ruhr⸗ pfand preiszugeben, doch auch dies nur dann, wenn eine dauernde militäriſche Beſetzung es ermöglicht, zu jeder Zeit wieder den heuti⸗ gen Zuſtand herzuſtellen. Die Greifbarkeit des Ruhrpfandes muß zu jeder Zeit geſichert bleiben. Ferner iſt es notwendig, daß dieſe Erfaſſung des Ruhrpfandes durch verkehrstechniſche Sicherungen er⸗ möglicht wird. Daher kann die Rückgabe der linksrheiniſchen Eiſen⸗ bahnen nur unter ganz beſtimmten Einſchränkungen erfolgen. Daß Poincare den„Rückkaufspreis“ des von ihm er⸗ griffenen Ruhrpfandes ſehr hoch einſtellen werde, war vorauszu⸗ zehen. Die großartigen Ziffern, mit denen die Regierung und alle Ruhrſieger des bloc natiosnal in der Deputiertenkammer operieren, waren daz'! beſtimmt, der dauernd ſkeptiſchen Welt zu beweiſen, daß das Pfand über alle Maßen produktiv ſei. Die Stellungnahme des Miniſterpräſidenten zum Gutachten der Experten übertrifft aber alle Erwartung: es wird einfach proklamiert, daß das Ruhrgebiet ſolange verpfändet bleibt, bis die maßgebenden franzöſiſchen Kontrollorgane feſtgeſtellt haben, daß die neugeſchaffenen Reparationseinnahmen programmäßig fließen. Was ſchert uns die deutſche Wirtſchaft! Wa⸗ kümmert uns die Ausleoung der Sachverſtändigenberichte in London, Berlin, Waſhington? Die Ruhr iſt ein Aktippoſten; von den neuen Quellen weiß man noch nichts. Alles iſt ungewiß. Wir bleiben feſt, denn wir können warten. Anſonſten läßt ſich über das Programm der Sachverſtändigen mit den Alliierten unterhandeln.. Das iſt der gute Wille Frankreichs. Wer erinnert ſich da nicht an Mille⸗ rands Neujahrswort von der„Morgenröte des Friedens“? Der Standpunkt Poincares hat die Situation mit einem Schlage verändert. Das Reparationsproblem befindet ſich wieder auf dem Seziertiſche der Diplomatie, nachdem es von den Sachver⸗ ſtändigen übernommen wurde. Poincare entnahm dem Gutachten, was er zur diplomatiſchen Auseinanderſetzung nötig hat. Was ihm nicht gefällt, läßt er von Barthou in der Reparationskommiſſion be⸗ kämpfen. Wenn Deutſchland unter ſolchen Umſtänden erklärt, daß die Expertenberichte eine Verhandlungsgrundlage bilden, ſo begibt es ſich auf unſicheres Terrain. Denn Poincare iſt momentan damit beſchäftigt, die ihm genehme Verhandlungsgrundlage zu konſtruieren. wieweit er ſich von den Vorſchlägen der Experten beeinfluſſen ſäſſen wird, läßt ſich noch nicht ſagen. Beſtimmt iſt, daß er über die Hauptfrage, die wirtſchaftliche Souveränität Deutſchlands, anders denkt, und daß er den iaugs über die Ruhrfrage zu ſeinen Gunſten interpretiert. Sapienti sat. Das Streben der franzöſiſchen Regierung geht dahin. Eng⸗ land zur Anerkennung des Ruhrpfandes zu bringen. Frankreich ſucht ſich ein vermanentes Sanktionsrecht im weſtfäliſchen Kohlenbecken zu ſichern. Menn die engliſche Diplomatie für ein ſolches Geſchäft zu gewinnen iſt, ſo darf Poincare mit Recht ſagen, daß er über den Briten geſiegt hat. Hier ſcheint man diesbezüglich onti⸗ miſtiſch zu denken. Frankreich würde ſoweit gehen, daß es. zugunſten der Pfandrechte im Ruhrgebiet, in der interalliferten Schuldenfrage Zugeſtändniſſe machen würde Es ſchätzt die Garantie, die es ſich ne die Zuſtimmung Englands ſicherte— das Kohlengebiet—, viel höher ein als die in den Ervertenberichten genannten Einnahme⸗ quellen, die es nicht direkt beſchlaanahmen kann. Dder Sanktions⸗ gedanke beherrſcht die Reparationspläne Poincares; und um Frank⸗ reich mit dieſem„Rechte“ auszuſtatten, wird der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſident den enaliſchen Handelsintereſſen entgegenkommen. In London wird erklärt, daß Amerika und England die inter⸗ nationale Anleihe nur unter der Bedingung bewilligen werden, daß die deutſche Wirtſchaft von den Feſſeln der franzöſiſchen Zwangs⸗ maßnahmen befreit wird. Das kommt einer diplomatiſchen Kampfanſage gleich. Poincare rechnet aber mit monatelangen Verhandlungen, in denen er Hartnäckigkeit beſitzt. Sein„guter Wille“ wird in der Preſſe andauernd betont. Die Gegenpartei tut natürlich alles um die Einigung zu verhindern. Dieſe Einigung ſteht und fällt mit dem poineagriſtiſchen Poſtulate: Frankreich an dor Mubrd ̃ 2. Seite. Ar. 179 e mauuheimer Generai· Anzeiger(mitiag · uusgabe) Dienustag. den 15. Aptil 1924 Neue hetzereien des„Temps“ gavallerieübungen der Schupo im Schwarzwald! V Paris, 15. April.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.] Um den Ausführungen des franzöſiſchen Vertreters in der Botfchaf⸗ terkonferenz, die ſich abermals mit der Entwaffnungs⸗ frage zu beſaſſen hat, mehr Nachdruck zu verleihen, veröffentlicht der„Temps einen längeren Artikel, der mit ſolgenden Worten be⸗ ginnt: „Die gegenwärtige deutſche Regierung und ihr Beſchützer, der General v. Seeckt, haben nur ein Ziel, die Bezahlung der Re⸗ parationen hinauszuſchieben und ſich auf den Re⸗ nanchekrieg vorzubereiten.“ Nach dieſer Erklärung ſchil⸗ dert der„Temps die Vorbereitungen, die in Deutſchland getrofſen werden, um Frankreich in einen plötzlichen Krieg zu verſtricken. Er weiſt darauf hin, daß in München und Stuttgart ausgeſprochene Kriegsſtimmung herrſche. Er ſchildert ferner die Rüſtungen, die in der Gegend von Hannover, Ludwigsburg, Aſchaffenburg und Konſtanz(2) getroffen werden.„Die Reichs⸗ wehr“,— ſo ſchreibt der„Temps“,— wird von der Schupo ergünzt und durch freiwillige Organiſationen bedeutend verſtärkt, ſo daß bei einem Angriff auf Frankreich große Streitkräfte herangezogen wer⸗ den können.“ Das Blatt behauptet, daß die deutſchen Generalſtäbler ebenſo wie im Jahre 1916 die Abſicht hätten, die ſchweizeriſche Neutralität zu verletzen() und durch eine Neutralitätsver⸗ letzung ſich einen Weg über Beſangon nach Luon zu bahnen. Um die ſchweizeriſche Regierung gegenüber der deutſchen Regierung miß⸗ trauiſch zu ſtimmen, weiſt der„Temps darauf hin, daß auch im ſchweizeriſchen Generalſtab mit einer ſolchen Neutralitätsverletzung gerechnet werde und daß die letzten Manödver, die in der Schweiz ſtattgefunden hätten, bereits mit einer ſolchen Eventualität rechneten. Ferner läßt ſich das Blatt von angeblich„ſehr ſicherer“ Quelle mel⸗ den, daß in deutſchen militäriſchen Kreiſen mit einem nation ali⸗ ſtiſchen Reichstag gerechnet werde. Angeblich würde ein ſolcher Reichstag ſofort den Verſailler Bertrag für ungültig erklären und ſich den franzöſiſch⸗belgiſchen Maßnahmen widerſetzen. Daraus würde ſich ſelbſtverſtändlich ein kriegeriſcher Konftikt ergeben. Der Artikel iſt in ſehr farbiger und phantaſiereicher Weiſe da⸗ durch ergänzt, daß milikäriſche Vorgänge im Schwarzwald und in verſchiedenen anderen Gegenden geſchildert werden. Es wird auch behauptet, daß General Nollet wegen der im Schwarzwoald ab⸗ gehaltenen Kavallerieübungen der Schupo() und wegen der in der neutraliſierten Zone vor ſich gehenden nationaliſtiſchen und antifranzöſiſchen Demonſtrationen proteſtiert habe. Das Blatt betont, daß der Völkerbund dieſe ganzen Fragen nicht werde löſen können. Nur eine ſcharfe Kontrolle und vollkommene Beſeitigung dieſer an⸗ geklichen kriegeriſchen Rüſtungen wäre imſtande, die ernſte Konflikts⸗ gefahr im letzten Augenblick zu verhüten, andernfalls würde in Bälde ein Krieg ausbrechen, ſo wie im Jahre 1813. *** Dazu iſt zu bemerken, daß dieſer Artikel des„Temps“ hauptſfäch⸗ lich darauf gerichtet iſt, im Wahlkampf eine Rolle zu ſpielen. Bekanntlich ſucht der Block National immer wieder die drohende Ge⸗ fahr, die ſich aus einem Revanchekrieg Deutſchlands ergäbe, zu einer Unterſtützung ſeiner Kampagne zu benutzen. Ob das Dlatt aber einer Verſtändigung mit Deutſchland durch die Veröffentlichung eines ſol⸗ chen Artikels einen Dienſt erweiſt, iſt eine Frage, die wohl am beſten durch franzöſiſche Regierungskreiſe beantwortet werden könnte, denn der„Temps“ iſt ein ausgeſprochenes Regierungsblatt und die in dem erwähnten Artikel gemachten Mitteilungen ſcheinen von beſonderer Seite zu ſtammen. Im übrigen werden beſonders in Baden die Kovallerieübungen der Schupo im Schwarzwald— ausgerechnet im Schwarzwald bei den gegenwärtigen Schneefällen!— fröhliche Hei⸗ terkeit erregen! 651 Berlin, 15. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Rote Fahne“, die heute ſelbſt verboten wurde. teilt noch mit, daß das Verbat der„Deutſchen Zeituna“ heute aufgehoben wurde. Intereſſante Aufragen im Unterhaus Auf die Frage eines Parlamentsmitgliedes, ob die franzö⸗ jiſche Regierung eingeladen wurde, an den Verhand⸗ lungen zwiſchen der briti und ruſſiſchen Regierung teilzunehmen, erwiderſe Macdonald, die bevorſtehende Konferenz bezwecke die Regelung rein ruſſiſch⸗engliſcher Fragen, ſodaß die Teilnahme an⸗ derer Regierungen nicht in Betracht komme. Das konſervative Parlamentsmitglied Ormsby Gaare fragte Macdonald, ob er dem Hauſe irgendwelche Informationen bezüglich eines neuen Verteidigungsvertrages gegen eine ruſſi⸗ ſche Invaſion in Beſſarabien und zum ße der ſapaniſchen Be⸗ ſigungen auf Sachalin geben könne. acdonald erwiderte, das Foreign Office verfüge über keine Informationen bezüglich eines derartigen Vertrages. Eim Parlamentsmitglied fragte den Premier mi niſter, ab er mitteiſen könne, welche Schritte er unternemmen habe, hinſichtlich des Erſuchens Poincgres, dei der Sowjetregierung Borſtel⸗ klungen zu erheben zu G der in Kiew verurteilten 18 Mit⸗ glieder der ruſſiſchen Intelligenz. Macdonaid erwiderte, die britiſche Regier ſei nicht der Anſicht, 10 dies eine Frage ſei, worin ſie ee irgendwelche offiziellen Vorſtellungen gegenüber der Somfetregierung machen könne, die mit ihren Anſi wohl ver · traut ſei. 55 Das konfervative Mitglied Becker fragte den Premierminiſter, ob er eine Erklärung über die Haltung der Regierung der franzöftſch⸗belgiſchen Ruhrbeſetzung geben könne. Premier⸗ miniſter Macdonald erwiderte, er wolle lieber jede Erklärung über eine derartige Frage verſchieben, ſolange im Anſchluß an die Ver⸗ öffentlichung der Sachverſtändigenberichte die Erörterungen im ſeien. Becker fragte weiter, ob die Regierung die Beſetzung des N bietes durch Frankreich und Belgien als nach dem Ver⸗ ſailler Vertrag gerechtferligt anſehe. Es erfolgte keine Ant⸗ Wort. Der Unterſtaatsſekretär für das Luftfahrtweſen teilte auf eine dieskezügliche Anfrage mit, daß in der Zeit vom 1. Januar 1920 dis zum 31. März 1924 die Zahl der Flugunfälle mit tödlichem Ausgang in der Königlichen Luftftreitmacht 120 betragen habe, die Zahl der öbrigen Flugemfälle jedoch nur 162. Dieſe Zahlen umfaſſen alle Unfälle in 7 75 und lieberſee. Bei den 120 tödlichen Un⸗ fällen kemnen 128 Offiziere und 1 Kadett und 25 Mannſchaften ums Leben. Das neue Sriechenland Nach einer Havasmeldung aus Athen iſt heute ſaſt im ganzen Lande der Belagerungszuſtand in. Kraft geſetzt worden. Der Miniſterpräſident hat die Leiter fämtlicher Zeitungen zu ſich ebeten und ihnen Mäßigung angeraten und ſie um ihre Unter⸗ ktütung bei der endgültigen Wiederherſtellung von Ruhe und Frieden gebeten. Zu dem gleichen Zweck hatte er eine Unterredung mit— Füher der Royaliſten. General as Um die nationale Eintracht wiederherzuſtellen und die Ber ng der Ge⸗ mütter zu beſchleunigen, erkäßt die Regierung heute eine Verordnung, in der der Preſſe für 5 Jahre jeder Angriff gegen die Republik und ſede Erörterung von Verft verboten wird. Durch eine weitere Verordnung wird Condu⸗ riotis zum vor Präſidentenn der Republik ernannt; er ſoll im Amte bleiben, bis die Nationalverſanmnlung einen end⸗ gültigen Präſidenten gewählt hat. Wie dem Petit Pariſien aus Athen berichtet wird, wird in gut unterrichteten Kreiſen angenommen, daß Zaimis zum Präfi⸗ denten gewählt werde. * Auch die„Moruingpoſt“ iſt durch Vertauf aus dem Beſitz Jer: Lady Bathurſt in die Hände einer EGruppe einftußreſcher Kon⸗ r atliver übergegangen. Franzöſiſche Saarpolitik Merkwürdige Bezieh un gen ſcheinen zwiſchen dem Saar⸗ bund, einer von franzöſiſchem Gelde gegründeten und unterſtützten gelben Bewegung im Saargebiet und den Be⸗ ae im Rheinland zu beſtehen. Um dieſen franzöſiſchen ropagandagebilden im Saargebiet zu begegnen, treten die Agitatoren der Saargewerkſchaft an die Eiſenbahner heran, deren A örigen anläßlich des paſſiven Widerſtandes aus dem beſetzten Gebiet aus⸗ gewieſen wurden, um ſie zu veranlaſſen, ſich in den Saarbund auf⸗ nehmen zu laſſen, die Saareiſenbahner bekämen dann einen Ausweis, mit dem ſie a55 dem betreffenden Bezirksdelegierten im beſetzten Ge⸗ biet gehen könnten, der die Rückkehr ihrer Angehörigen veranlaſſen würde. Auf Beſchwerde der politiſchen Parteien des Saargebietes mußte bekanntlich U Frantzen aus dem Dienſte der Saarregierung entlaſſen werden. Nunmehr ſcheint der Saar⸗ bund mit den Behörden die Verbindung aufgenommen zu haben. Es wäre intereſſant, einmal die Stellung des internationalen Arbeitsamtes zu dieſer Tätigkeit des Saarbundes feſtzuſtellen. Bekanntlich lehnt das internationale Arbeitsamt die gelben Organi⸗ ſationen ab. Da das Saargebiet Schutßgebiet des Völkerbundes iſt, wäre ſchon aus dieſem Grunde der Zwang, den dieſe Propaganda⸗ tätigkeit des Saarbundes darſtellt, zu unterbinden. Die unter der Regierung des Völkerbundes ſeit 4 Jahren ge⸗ duldete Franzöſierungspolitik in den Bolksſchuen des Saargebietes wird immer wieder zum Gegenſtand heftiger Pro⸗ teſte der Bevölkerung Entgegen dem Verſailler Vertrag, der fran⸗ zöſiſche Schulen nur für das franzöſiſche Grubenperſonal vorſieht, verſucht man mit allen Mitteln, deuiſche Kinder zum Beſuch der franzöſiſchen Schuſe zu zwingen. Ein neues Beiſpiel hierfür bringt eine Saarzeitung. Einem verheirateten Bergmann, der ſeine Kinder aus der franzöſiſchen Schule genommen hatte, um ſte in die deutſche Schule zu ſchicken, wurde mit Entlaſſung und Vertreibung aus der Wohnung gedroht, wenn er ſeine Maß⸗ nahme nicht rückgängig mache. Auf der anderen Seite verſucht man, durchkoſtenfreie Lieſerung der Lernmittel und andere wirtſchaft⸗ liche Vorteile die ſchwer um ihre Exiſtenz kämpfende Bergarbeiter⸗ bevölkerung willfährig zu machen. Wie die Bevölkerumg hierüber denkt, ſagt treffend das Wort eines Bergmanns:„Laßt die Franzoſen Schulen bauen von dem Arbeitslohn der Bergleute: doch vor leeren Bönken ſollen— unterrichten!“ Der Völkerbund wird an dieſen ver⸗ kragswidrigen Zuſtänden nicht länger achtlos vorübergehen dürfen. Der Einſpruch gegen die Wahlen zum Landesrat Wie wir erfahren, hat der Verwaltungsausſchuß für das Saar⸗ gebiet dem Einſpruch des Saarbundes und der Schmollpartei GGaus⸗ und Grundbeſitzer) gegen die Gültig⸗ keit der am 27. Januar ſtattgefundenen Wahlen zum Landesrat über das Saargebiet ſtattgegeben und den größten Teil der kombinierten Stimmzettel für ungültig erklärt. Bekanntlich war es den Parteien durch Abgabe kombinierter Stimmzettel gelungen, die durch die Einführung des freien Liſtenſyſtems von der Regie⸗ rungskammiſſion heraufbeſchworene Gefahr der Verhinderung der Mandatserlangung ſeitens führender Perſönlichkeiten abzuwehren. Zu dieſem Zweck waren in größerem Umfang kombinierte Stimm⸗ zettel für die Zentrums⸗ und die ſaarländiſche Volkspartei heraus⸗ gegeben worden. Da die Wahl alſo noch nicht für ungültig erklärt wird, beſteht die Gefahr, die führenden Perſönlichteiten des Jentrums und der Volkspartei ihre Mandate verlieren. Kabinettskriſis in Dänemark Der Staatsminiſter Heergaard hak geſtern die Demiſ⸗ fion des Kabinetts eingereicht, die vom König angenom⸗ men wurde. Der König beauftragte die Miniſter, die Geſchäfte einſtweilen weiterzuführen. Stauning, der Führer der Sozial⸗ demokraten wurde vom König mit der Bildung des neuen Miniſteriums betraut. politiſche Prozeſſe Pfälziſche Separaliſten vor dem Staatsgerichtahof Am 15., 16. und 17. Mai wird der ſüddeutſche Senat des Staatsgerichtshofes unter dem Vorſitz des ſtellvertreten⸗ den Präſidenten Niedner einen Termin in Sachen der pfälzi⸗ ſchen Separatiſten abhalten. Es wird gegen eine große An⸗ zahl von Angeklagten verhandelt werden. Ankermann vor Gericht In den nächſten Tagen wird ſich der wegen des Attentats auf Maximilian Harden angeklogte ehemalige Oberleutnant Anker⸗ mann vor dem Schwurgericht des Landgerichts III Berlin zu verantworten haben. Die Kommuniſten Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik wird am 15. und 16. April unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Reichsge richts⸗ präſidenten Niedner gegen den kommuniſtiſchen Parteiſekretär Rich. Norden verhandeln. Man iſt der Auffaſſung, daß der Prozeß eine Klarſtellung der kommuniſtiſchen Umtriebe bringen wird. Vor der Strafkammer in Hirſchberg hatten ſich 53 Ko m⸗ muniſten wegen Aufruhrs, Landfriedensbruch und Körperver⸗ letzung zu verantworten. In Bolkenhain war es im Oktober 1923 zu ſchweren Ausſchreirungen gekommen, wobei die Kommuni⸗ ſten in das Rathaus e waren und zu unglaublichen rohen Mißhandlungen ſich halten hinreißen laſſen. In Wolmsdorf war es zu einem ſchweren Kampf zwiſchen den Dorfbewohnern und den Aufrührern gekommen, bei dem es auf beiden Seiten Verletzte gab. Das Urteil lautete auf zum Teil mehrjährige Gefängnisſtrafen. 20 Angeklagte wurden unter Zudilligung mildernder Umſtände frei⸗ geſpeochen. Der Leiter der komnumiſtiſchen Propaganda für Südweſtdeutſch⸗ land Janus wurde vom Stuttgarter Schöfſengericht wegen Ver⸗ gehens gegen die Verordnung des Reichspräſidenten betreffend das Verbot der KPD, zu 4 Monqten Gefängnis und einigen Neben⸗ ——.— Landesverral de twort 8 wegen sverrats gegen den veran lichen Redakteur der ſozialdemok ratiſchen„Schwübiſchen Dagwacht“, Hauth, wurde vom Reichsanwalt eingeſtellt. Begnadigungen in Bayern Graf Arco, der, wie erinnerlich, im Januar 1920 wegen Er⸗ ſchießung Kurt Eisners, zum Tode verurteilt, dann aber zu lebens⸗ länglicher Feſtungshaft begnadigt worden war die ſpäter in 15 Jahre u ſt wurde— iſt aus der Haft entlaſſen worden. Graf Arco hat nach Verbüßung eines Drittels ſeiner 7 j von 15 Jahren mimmehr mit ſofortiger Wirkung Strafauſſchub er⸗ halten, der wie man annimmt, ſpäter in eine endgültige Begnadi⸗ gung wird. Wie verſautet, iſt zu Oſtern mit weiteren Gnadenakten zu rechnen. Es ſoll ſich hierbei nicht um Hitler und die mit ihm Verurteilten, auch nicht um die wegen Teimnahme an der Räterepublik verurteilten Kommuniſten handeln. Frhr. v. Putt⸗ kamer, der wegen„Beleidigung der bayeriſchen amtlichen Preſſeſtelle“ zu einer Gefängnisſtraſe von 1% Jahren verurteilt war. hat ebenfalls Strafauſſchub erhalten und iſt aus der Haft entlaſſen worden. Das Deutſchtum in Eupen Die ſozialiſtiſche ⸗An Volkszette berichtet, daß viele Kez— ag r pãter — zwecks Rückkaufs des Eupener Gehietes machen JIn der heißt es weiter, daß ſich die Mehrheit der Bevölkerung Eupens nicht dazu i könne, auf 9. deutſche Seele zu verzichten und ſich eine belgiſche auf⸗ zwingen zu ſaſſen. *„ Das verbotene„Elſaß ⸗Lalhringen. Die franzöſiſche Be⸗ ſatzungsbehörde hat die bekannte elſaß⸗lothringiſche Zeitſchrift„Der Altelſäſſer im Reich“, die Monatsſchrift„Elſaß⸗Lothringen⸗Heimat⸗ ſtimmen“ für dauernd für das Ruhrgebiet verboten. Die Angſt nor der Wahrheit, die aus dieſem neueſten Verbot ſpricht, hat bekanntlich im vergangenen Jahre bereits bewirkt. daß die Zulaſfung der Hefte in Elſaß⸗Lothringen ſelbſt unterſagt wurde. eee eee, Ddie Neichstagswahlbewegung Nach Meldungen aus Nürnberg hat der Landesverband Nord⸗ bayern der Bayeriſchen Mittelpartei ein Bündni⸗ mit der nationalliberalen Landes partei abgeſchloſſen, nach dem Geheimrat Sach s, einer der Gründer der nationallibera⸗ len Landespartei an 4. Stelle auf die nordbayeriſche Liſte der Deutſchnationalen Volkspartei geſtellt werden wird. Nach einer Meldung des„Berl. Tagebl.“ aus München be⸗ das Zentrum dort die Herausgabe einer eigenen Zei⸗ ung vor. Oeſer. Generaldirektor der Reichsbahn. Zum direktor der deutſchen Reichsbahn wurde der Reichsverkehrs⸗ miniſter Oeſer durch eine Verordnung ernannt. Ihm wird ein vorläuftges Direktorium zur Seite geſtellt, dem die bisherigen Staatsſekretäre und die Leiter der Hauptverwaltungsabteilungen der Reichsbahn angehören. Der Konflikt zwiſchen der Bayriſchen volkspartei und dem Jentrum dürfte eine Rückwirkung auch auf die Regierung haben. Es iſt wahrſcheinlich, daß Reichsjuſtizminiſter Emminger der der haner⸗ Volkspartei angehört, infolge der Differenzen ſeiner Partei mit dem Zentrum zurücktreten wird. Es heißt, Reichskanzler Dr. Marx werde in dieſem Falle zunächſt die Leitung des Reichsjnez⸗ miniſteriums übernehmen. Bis zur Stunde iſt indes, wie die„Ger⸗ mania“ mitteilt, ein offizielles Rücktrittsgeſuch noch nicht bei den zuſtändigen Stellen eingelaufen. Das Blatt wendet ſich im übrigen gegen eine ſolche Verquickung zweier völlig getrennten Angelegen⸗ heiten. Verſuche, doch noch eine Einigung zwiſchen Volkspartei und Zentrum herbeizuführen, haben keinen Erfolg gehabt Die bayeriſch Volkspartei wird vorausſichtlich auch im Reich mit eigenen Kandi⸗ daten auftreten, die ſie als Antwort auf das Vorgehen des Zentrimns in Bayern ihrerſeits dem Zentrum entgegenſtellen wird. Die Einäſcherung der Leiche hugo Stinnes Die weite Trauerhalle des Krematoriums vermochte kaum die große Zahl der Leidtragenden zu faſſen. Kurz vor 1 Uhr erſchie⸗ nen als Vertreter der Reichsregierung, die Miniſter Dr. Streſe⸗ mann, Dr. Jaares, Hamm und Oeſer und als Vertreter der preußiſchen Regierung der Handelsminiſter Siering. Ferner ſah man unter den zahlreichen Vertretern der Induſtrie Geheimrat Bücher, Geheimrat v. Siemens, Geheimrat Hilger, Herrn v. Borſig, als Vertreter der Deutſchen Volkspartei Reichsinnen⸗ miniſter a. D. Scholz, Dr. Kempes für die Parteileitung, den Ober⸗ bürgermeiſter von Mülheim, Vertreter der Stadt Berlin und zahl⸗ reiche andere. Kurz vor Beginn der Trauerfeier betraten die Fa⸗ milienangehörigen das Krematorium. Der Sarg wurde von Ver⸗ tretern der Knappſchaften getragen. Hinter ihnen folgten die Kg⸗ pitäne der Handelsmarine, die rechts und links von dem Altar in Galauniform Aufſtellung nahmen. Nach einem Orgelvortrag nahm Konſiſtarialrat Dr. Conrad das Wort zu ſeiner Trauerrede, in der er u. a. ausführte: Hugo Stinnes war eine Weltmacht, ein wirtſchaftlicher Faktor ſeltenen Ranges. In ſeinen Händen lieſen die Fäden der deutſchen Wirt⸗ ſchafk zuſammen. Ungeheures hat er geſchaffen. Aber größer noch als ſein Werk iſt der Mann ſelbſt. Ueber Hugo Stinnes ſchwebt ein Geheimnis, ein Kranz von Legenden hat ſich um dieſe Perſon gebildet. Für ihn galt das Wort der Schrift, ich muß wirken, fo⸗ lang es Tag iſt. Er hat im Sinne das Evangelium der Arheit gepredigt. Er war kerndeutſch und liebte vor allem ſeine rheiniſche Heimat. Aber er ſah über das Rheinland hinaus. Er war ein ausgeſprochen nationaler Mann und war mit Stolz ein Deutſcher, der es eruſt nahm mit ſeiner nationalen Pflicht. Als die Sturnn⸗ flut kam, baute er im Weſten den Wall, der uns var der Ueber⸗ ſchwemmung ſchützt. Im Kriege hat Stinnes unendſich Großes für die Abwehr und Sicherſtellung der Ernährung geleiſtet. Nach dem Zuſammenbruch, der auch ſeine Unternehmungen be⸗ rührte, arbeitete er mit doppelter Kraft. Er war—— für die Retze der Eitelkeit, er wollte nur der Sache dienen. In ſeinen Betrieben war er ein wahrer Patriarch, der freilich auch ſtrafen konnte. Dabei übte er Wogltätigkeit im übergroßen Maße, aber in aller Stille. Er war ein einſamer Mann, der auf Höhen des Lebens wandelte. Furchtlos und aufrecht iſt er den geraden Weg 8 Nun ſeine er—.— Sein Werk iſt voll⸗ An uns es, ſein Werk for n. Gott deutſchen Volke Männer wie Hugo—— rrerg., Unter Gebet und Segen ſank dann der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten von Hügo Stinnes in die Tieſe, wührend 2 5 ſchaftschor eines der Lieblingslieder des Verſtorbenen zum Bortrag brachte:„Wir treten zum Beten vor Gott dem Gerechten“. Mit Orgelklang ſchloß die ernſthafte Feier ab. Badͤiſche Politik Bodenverbeſſerungen in Gaden Der Landesausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung hat das von der Regierung vorgelegte Bodenverbeſſerungs⸗ geſetz verabſchiedet. Durch das Geſetz ſoll die Grundlage afſen werden, um aus den in Baden befindlichen Mooren⸗ und dländereien, die die erhebliche Fläche von rund 5000 ha umfaſſen, anbaufähiges Gelände zu ſchaffen. Aus dieſem Grunde müßte das Waſſergeſetz umgearbeitet werden. Der Berichterſtatteter Abg. Dr. Kullmann(Soz.) wurde beauftragt, einen ſchriftlichen Vericht auszuarbeiten. Im Landtag ſelbſt wird das Geſetz erſt nach den Reichstagswahlen zur Beratung kommen. Auflöfung einer Wahlverſammlung Eine auf Samstag Abend in Pforzheim einberufene deutſch⸗ völkiſche Wahlverſammlung iſt der polizeilichen Auf⸗ löſung verfallen. Nach einer Schilderung im„Pforgbeimer An⸗ zeiger“ war ſchon vor Beginn der Verſammlung der Bürgerbräu⸗ ſaal von Mitgliedern der ſogialdemokratiſchen Partei überfüllt. Aber auch zahlreiche Vertreter aller übrigen politiſchen Parteien hatten ſich eingefunden. Die Stimmung war vor Beginn der Ver⸗ ſammlung ſchon erregt, wozu noch der kurze Zeit vorher auf dem Marktplatz erfolgte militäriſche Aufmarſch jugendlicher Teilnehmer beigetragen hatte. Alsbald nach Eröffnung der Verſammlung kam es zu einer Geſchäftsordnungsdebatte die zu heftigen Reden und Gegenreden führte. Schließlich verließen die Vertreter der Deutſch⸗ Völkiſchen Partei das Lokal und die Verſammlung wurde dann als polizeilich aufgelöſt erklärt, weil es angeblich vor dem Saal zu General⸗ ſt Tätlichteiten gekommen ſei. Die Anhänger der Deutſch⸗Völkiſchen Partei fanden ſich dann in einem anderen Saal zuſammen, wo es zu keiner Störung mehr kam. Letzte Meldungen Schwere Schlagwetlerexploſionen Prag. 15. April. Nachdem erſt vor einigen Tagen auf dem Ga⸗ briele⸗Schacht im Oſtrauer Kohlenrevier ſich furchtbare Explo⸗ ſionen angeſammelter Sprengaaſe ereianeten, die ungeheuren Schaden anrichteten und fünfzehn Beraleuten das Leben koſtete. er⸗ folate geſtern in der aleichen Zeche eine ſchwere Schlaametter- erploſion, bei der es wiederum zablreiche Schwerverletzte, vielt Leichtverlette und ungeheuren Materialſchaden gaab. Der n ter⸗ betrieb dieſer arößten und ausgiebiaſten Schachtanlage des Oſtrau⸗ Karwiner Reviers iſt in Frage geſtellt. da nach Anſicht der Fachleute der Grubenbrand nur durch Unterwaſſerſetzen der ganzen Anlage ge⸗ löſcht werden kann. Deutſchenverfolgung in Brumberg. In Bromberg wurde der Hauptgeſchäftsführer der Deutſchen Vereinigung in Seim und Senat Heidelok verhaftet und in Unterſuchungshaft abgeführk. Seine Verhaftung ſteht im Zuſammenhang mit der Entfernung der Politzeiſiegeln von den Röumen des Deutſchtumbundes. * Anderung der polniſchen Währung. In einem außerordenl⸗ lichen Miniſterrat wurde der E der lichen Miniſterrat wurde der Entwurf der Aenderung der polni⸗ ſchen Währung angenommen. Vom 1. Jult ab iſt die polniſche, Mark kein geſetzliches Zahlungsmittel mehr. Der Wert eines Z osthswird auf 1,8“ Millionen Polenmarke feſtgeſetzt. 75 ——— — — „Dienstag, den 15. April 1924 Maunheimer General-· Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 179 Meſſen und Ausſtellungen Rußland auf der Kölner Meſſe Wie das Meſſeamt Köln mitteilt, wird die Union der Sozialiſti⸗ chen Sowjet⸗Republiken mit einer umfangreichen Ausſtellung Es ſlilch er Erzeugniſſe auf der Kölner Meſſe vertreten ſein. 0 handelt ſich dabei in erſter Linſe um Rohſtoffe und Halbfabrikate, aber auch um Erzeugniſſe der ruſſiſchen Volkskunſt. Unzer anderem eird folgendes ausgeſtellt: 1. Getreide: Weizen, Gerſte, Roggen, irſe, Mais, Buchweizen, Hülſenfrüchte, Oelkuchen, Haſer, Wicken . a. 2. Rohſtoffe: Rauchwaren, Felle und Häute, Borſten, Roß⸗ Hanf, Flache, Hede, Arzneikräuter, Rohtabak, Naphtha, Erze, sbeſt u. a. 3. Fabrikate und Halbfabrikate: rektiftz, Spiritus, Fuſelöle und Eſter(Amylacetat), Juchtenleder, Gummier⸗ Klseniſſe, Galoſchen, Ueberſchuhe u. a. 4. Volkskunſt: Spitzen, Flöppelſpitzen, Stickereien, Gewebe, Spielwaren, Holzſchnitzereien, Leppiche, Ural⸗Halbedelſteine, Ruſſ. Pozellan u. a. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarkles in Baden Die Geſamtarbeitsmarktlage hat in der Berichtswoche(.—9. April) eine weitere Beſſerung erfahren. Die Erwerbsloſen⸗ ziffer ging weiter zurück; die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger(Vollerwerbsloſe) beträgt jetzt 23900 gegenüber 26 500 in der orwoche. Es iſt darnach eine Abnahme von 2600 zu verzeichnen. In der Induſtrie der Steine und Erden iſt im Heidelberger Bezirk der Betrieb in den Steinbrüchen in vollem Gang. Die Stein⸗ Uerei ſetzt ebenfalls allmählich ein, auch die haben den trieb wieder aufgenommen. Ein größeres Zementwerk in Wie⸗ lentale konnte Arbeitskräfte einſtellen. Die Lage in der metallver⸗ arbeitenden Induſtrie hat ſich wieder etwas günſtiger ge⸗ taltet. Die Pforzheimer Schmuckwaren in duſtrie iſt gut beſchäftigt, ebenſo die Schwarzwälder UÜhreninduſtrie. Die ſüdbadiſche chemiſche Induſtrie iſt voll beſchäftigt. Ein Großbetrie ſtellte in ziemlich beträchtlichem Umfang Leute ein. Die Mannheimer Chemiſche Induſtrie zeigte ſich in der Berichtswoche vor allem für weibliche Arbeitskräfte in Koßren Maße als in der Vorwoche aufnahmefähig. Das Spinn⸗ toffgewerbe hat ſich weiter gebeſſert. In der Textilinduſtrie des Wieſentales herrſcht Mangel an weiblichen Arbeitskräften. Gut beſchäftigt iſt die Weinheimer Lederinduſtrie. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe beſteht allenthalben regſte Nach⸗ frage nach Arbeitskräften, insbeſondere nach Möbelſchreinern, Holzbildhauern, Holzdrehern uſw. Auch das Schneider⸗ gewerbe iſt recht gut beſchäftigt, zum Teil war der Bedarf an tüchtigen Arbeitskräften nicht zu decken. Die Beſſerung im Bau⸗ ewerbe ſetzte ſich fort. Facharbeiter ſind ſtark geſucht. Im erpielfältigungsgewerbe beſteht an verſchiedenen größeren Plätzen Bedarf an Spezialkräften. Für die Neckar⸗ ſchiffahrt konnten Schiffer vermittelt werden. Im Baden⸗ Vadener Fremdengewerbe ſind die Voreinſtellungen für die nun beginnende Frühjahrsſaiſon in der Hauptſache erfolgt; Nach⸗ frage beſteht nur noch nach tüchtigen Köchen jeden Alters, nach Köchinnen und weiblichem Küchenhilfsperſonal. Im Handels⸗ gewerbe werden weiter Proviſtonsreiſende verlangt. Beförderung und verteilung als umſatzſteuerfreie vorgänge Don Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn-Breslau Der Zwiſchenhändler, der den unmittelbaren Beſitz an der Ware niemals erlangt hat, ſondern die Ware von ſeinem Lieferan⸗ ten unmittelbar an den Kunden gehen läßt, bleibt von der Umſatz⸗ teuer frei. Schiebt er noch eine Zwiſchenperſon in den Umlauf der are vom Lieferanten bis zum Kunden ein, ſo kommt es darauf an, ob dieſe Zwiſchenperſon nur die Beförderung übernimmt, oder noch in einem ſoaſtigen Vertragsverhältnis zum Auftraggeber ſteht. Im erſteren Falle wird die Umſatzſteuer erſpart, im letzteren wird ſie erhoben. Für die Praxis iſt nun folgender Fall von erheblicher Bedeu⸗ tung: Ein Kaufmann läßt irgend eine Ware waggonweiſe vom Lie⸗ feranten an ſeine Adreſſe ſchicken. Er verkauft die Ware nicht in ganzen Waggons, ſondern in einzelnen Partien an mehrere Kun⸗ en. Er gibt nun einem Spediteur den Auftrag, den ganzen Wag⸗ gon an der Bahn zu übernehmen und jedem Kunden den für ihn beſtimmten Teil der Ladung zuzurollen. Es entſteht nun die Zwei⸗ elsfrage: Hat in einem ſolchen Falle der Spediteur einen reinen eförderungsauftrag, und bleibt deshalb ſein Auftraggeber von der 15 mſatzſteuer frei? Oder geht der Auftrag des Spediteurs über die bloße Beförderung hinaus, iſt alſo der Verteilungsauftrag ein be⸗ ſonderes Vertragsverhältnis, und muß der Auftraggeber daher die mſahſteuer zahlen? Der Reichsfinanzhof hat über dieſe Frage bereits mehr⸗ fach entſchieden. Er ſtand A auf dem Standpunkte, daß nie Befreiungsvorſchrift(§ 7 des Umfatzſteuergeſetzes), um die es ich hier handelt, ſehr ſtreng auszulegen ſei, und verſagte die steuerbefreiung einem Kohlenhändler, der durch einen Spediteur le angekommenen Kohlen nicht nur an der Bahn abholen, ſondern von Beihilfdarlehen freilich zunächſt noch nicht erfolgen. „hppppp ͤvd ⁊ͤv ͤ auch auf mehrere Abnehmer verteilen ließ(Urteil vom 14. März 1922). Nunmehr aber hat der Reichsfinanzhof ſeinen urſprüng⸗ lichen ſtrengen Standpunkt aufgegeben. Die Begründung iſt 5 überzeugend, daß die Praxis mit der neuen Entſcheidung des höch⸗ ſten Gerichtshofes für die Dauer wird rechnen dürfen. Die Ent⸗ cheidung führt aus: Grundgedanke des Geſetzes ſei, daß die Be⸗ freiungsvorſchrift des§ 7 des Umſatzſteuergeſetzes nicht dazu miß⸗ braucht werden darf, ſtatt eines eigenen, zur Steuerzahlung ver⸗ pflichtenden Lagers eine Lagerſtelle bei einem Dritten einzurichten. Entſcheidend ſei alſo immer die Frage, ob die Handlungen des Spe⸗ diteurs nicht der Bildung eines, wenn auch nur vorübergehenden Lagers dienen. Wenn der Spediteur genaue Anweiſungen über die Abfuhr an die Kunden erhält und nur ausführendes Organ für dieſe Anweiſungen iſt, ſo kann von einer Bildung eines Lagers bei ihm oder von einer Mitwirkung bei der Verkaufstätigkeit nicht die Rede ſein. Er nimmt dann nur diejenigen Handlungen vor, die nötig ſind, um die Ware von der Bahn bis zum Kunden fortzu⸗ bewegen. Er tut genau dasſelbe, was z. B. die Eiſenbahn ſelbſt tut, wenn eine Ladung vom Waſſerwege auf den Bahnweg umge⸗ laden wird. Auch bei ſolchen Umladungen kommt es vor, daß eine bis dahin einheitliche Schiffsladung auf mehrere Eiſenbahnwegen umgeladen wird und die einzelnen Wagen nun an verſchiedene Kun⸗ den weiterrollen. Den Umſchlag von dem einen Beförderungsmittel auf das andere würde der Verkehr immer nur als reine Beförde⸗ rungstätigkeit anſehen, nicht als eine Ueberſchreitung der bloßen Beförderung. Genau das Gleiche muß aber für die Umladung nom Waggon auf das Fuhrwerk gelten.— Gleichgültig iſt hierbei, ob die Sendung aus einzelnen, individuellen Kollis beſteht und dem Spediteur genau aufgetragen wird, welchem Kunden er jedes ein⸗ zelne Kolli zuzuführen hat, oder ob es ſich um ein Quantum einer Warengattung handelt und dem Spediteur die an dle einzernen Kunden abzuliefernden Teilquanten bezeichnet werden. Die Entſcheidung iſt für die Praxis, vor allem für den Noh⸗ lenhandel aber auch für viele andere Geſchäftszweige von er⸗ heblicher Bedeutung. Sie iſt vor allem auch praktiſch für Ein⸗ kaufsgenoſſenſchaften, die den gemeinſamen Einkauf für ihre Genoſſen beſorgen. Wenn ſolche Genoſſenſchaften die ankom⸗ menden Waggonſendungen ſelbſt in Empfang nehmen und entweder durch eigenes Geſpann den Inhalt an die Genoſſen abliefern laſſen oder an der Bahn die Verteilung auf die Genoſſen ſelbſt vornehmen, ſo liegt darin eine unmittelbare Beſitzergreifung durch die Genoſſen⸗ ſchaft ſelbſt, und die Umſatzſteuer muß entrichtet werden. Wenn aber die Genoſſenſchaft einem Spediteur den Auftrag gibt, die an⸗ gekommene Ladung in Empfang zu nehmen und ſie nach einer ge⸗ nauen Anweiſung auf die einzelnen Genoſſen zu verteilen, ſo wird die Umſatzſteuer erſpart. Natürlich darf der Rahmen eines ſolchen Auftrages nicht überſchritten werden. Eine Ueberſchreitung läge z. B. vor, wenn der Auftrag des Spediteurs dahin ginge, den ein⸗ zelnen Genoſſen ſo viel Ware zu überlaſſen, als der einzelne ver⸗ langt und bezahlt. Denn dann würde der Spediteur allerdings beim Abſatz der Ware ſelbſt mitwirken. Das darf er nicht, wenn die Steuer erſpart werden ſoll. Vielmehr muß es ſich immer lediglich darum handeln, die Ware ſo abzurollen, wie es der Zwi⸗ ſchenempfänger, in dieſem Falle die Genoſſenſchaft, im einzelnen be⸗ reits vorgeſchrieben hat. Stãdͤtiſche Nachrichten Das kleine Kursbuch für Mannheim-Luòdwigshafen-Heidelberg-Weinheim das im Verlag der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗An⸗ zeiger G. m. b. H. in dem gewohnten handlichen Format ſoeben erſchienen iſt, hat bezüglich des Inhalts den Vorkriegsſtand wieder erreicht. Durch einen Fachmann in gewiſſenhafter Weiſe bearbeitet, enthält der anerkannt„beſte Taſchenfahrplan“ nun auch ſäm:⸗ liche pfälziſche Linien. Durch die überſichtliche Anord⸗ nung der Strecken, die für eine kürzere oder längere Fahrt in Be⸗ tracht kommen, wird der Reiſende ſchnell und zuverläſſig orientiert. Der Abſatz des„Kleinen Kursbuches“ erfolgt wieder in den hieſigen Buchhandlungen, Kiosken und im Straßenhandel. Man darf an⸗ nehmen, daß es überall da, wo es auftaucht, mit beſonderer Freude begrüßt wird, da es gleichzeitig wieder dartut, daß die fahrplan⸗ loſe Zeit ihr Ende erreicht hat. Wohnungsbau 1924 rozent der vom bebauten Grundbeſitz zu erhebenden beſonderen Steuer zur Förderung der Neubautätigkeit verwendet werden. In Preußen wurde beſchloſſen, die Hälfte hierfür zu ver⸗ wenden. Im Hinblick hierauf hat der badiſche Landtag mit Entſchließung vom 3. April 1924 die Regierung erſucht, alsbald Mit⸗ tel bereitzuſtellen zur ährung von Hypothekengeldern ür den Kleinwohnungsbau. Da jedoch die Möglichkeit und s Maß der Bereitſtellung von Mitteln von der Geſtaltung des badiſchen Geſetzes über die beſondere Steuer vom bebauten Grund⸗ beſitz abhängt und dieſes Geſetz noch nicht erlaſſen iſt, können, ſo ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“ an amtlicher Stelle, 3 ami Nach der dritten Steuernotverordnung müſſen mindeſtens 10 dies aber ſofort nach Bereitſtellung der Mittel geſchehen kann, em⸗ pfiehlt es ſich, daß nunmehr jeder, der im laufenden Jahr einen Wohnungsbau unter Inanſpruchnahme dieſer Mittel auszuführen beabſichtigt ſich baldigſt über ſeinen Plan endgültig ſchlüſſig macht und ſodann— einſtweilen unter Verwendung der bisher vorge⸗ ſchriebenen Fragebogen— den Antrag durch Vermittlung des Bür⸗ germeiſteramts einreicht. 5 Bei der Entſchließung darüber, ob er bauen kann und will, wird ſſich allerdings der Bauherr darüber klar ſein müſſen, daß die Bau⸗ koſten in Goldmark die Vorkriegskoſten nicht unerheblich überſteigen, und daß bei der ſchwierigen Finanzlage des Landes und der Gemein⸗ den nur mit einem beſcheidenen Zuſchuß von dieſer Seite gerechnet werden kann, das Bauvorhaben wird alſo nur dann Ausſicht auf Verwirklichung haben, wenn der Bauluſtige mindeſtens zwei Drittel der Baukoſten mit Sicherheit ſelbſt aufzubringen oder von dritter Seite erhalten und ſpäterhin die daraus ſich ergebenden Zins⸗ und Tilgungsverpflichtungen auch tragen kann; da und dort wird es aber auch der Gemeinde möglich ſein, ihm durch Bewilligung eines höheren Darlehens die Finanzierung zu erleichtern. Die Beihilfen werden vorausſichtlich in der Form von wertbeſtändigen zunächſt nur nieder verzinslichen, tilgbaren Hypothekendarlehen gegeben werden. palmſonntag im Schwarzwaloͤſchnee Nach Neuſchnee Erwärmung— Gemiſchte Skifreuden Das Wort„Grüne Weihnachten, weiße Oſtern“ bedarf für dieſe⸗ Jahr eine kleine Abwandlung dahin, daß beide chriſtlichen Feſte im Zeichen des Schnees ſtehen. War es juſt wenige Tage vor Weih⸗ nachten, am 21. Dezember, als der. Winter mit den bekannten aroßen Schneeſtürmen im Schwarzwald ſeinen Einzug hielt, ſo hat er un⸗ mittelbar vor dem Oſterfeſt bis tief in die Täler hinein nochmals ſeine Standesfeſtigkeit bekundet die ihn in dieſem Jahre auszeichnet. Mit vollem Maße gingen im Gebirge nochmals ſtarke Neuſchneefälle im Gefolge der jüngſten kalten Luftzufuhr nieder, reilweiſe und zeit⸗ weiſe unter heftiger Luftbewegung. anderorts, in geſchützten Lagen, in ſchönem ſtillen Flockenfall, wie er das Weihnachtskleid über den Bergen und Tälern webt. Palmſonntag wurde damit der Vorklang zu einem weißen Oſter⸗ feſt. zum mindeſten im Schwarzwald, wo für dieſe Jahreszeit außer⸗ ordentliche Schneemengen noch lagern. Palmkätzchen iſt faſt noch ein unbekannter Beariff, ſoweit iſt die Natur zurück, deren Verlang⸗ ſamuna man auf rund fünf bis ſechs Wochen anſetzen kann. Ueber ſchüchterne Verſuche iſt die triebbereite Natur bisher noch nicht hinausgekommen, auch in der Ebene noch nicht. Und wird auch noch gute Weile haben ſolange nicht die Sonne endaültig über die kältende Wirkung der weiten Schneedecke in den eBrgen Herr werden kann. Und in dieſer Hinſicht ſtehen die Ausſichten noch immer nicht zum beſten, wenn auch die Abkühlung der letzten Woche ſich gemildert hat und bis in den Schwarzwald hinauf unter dem Einfluß einer aus⸗ geſprochenen Südweſtſtrömung ſchon am Samstag abend ein Steigen der Temperaturen zu beobachten war. Die Folge war handgreiflich u. naß: der Schneefall, der am Samstaa noch mit zeitweiligen Unter⸗ brechungen angehalten hatte, aing in den Abendſtunden bis auf 800 Meter hinauf in Regen über und erſt die nächtlichen Stunden mit 1758 natürlichen Rückgana des Thermometers brachte nochmals Neu⸗ nee. Am Palmſonntaa herrſchte wechſelndes Wetter, einmal wieder⸗ holte ſich der Schneefall, dann kam die Sonne durchs Gewölk und hatte im Handumdrehen mit ihrer jfahreszeitlich ſchon intenſiven Kraft die Oberhand gewonnen. trieb die Temperaturen bis auf 12 Grad Wärme. ſodaß allenthalben bald ein Rieſeln von den Wäl⸗ dern, von Bäumen und Bauten einſetzte und der ſchöne weiße Man⸗ tel der Schwarzwaldorte, der ſchillernde Glanz der Wälder zu einer Flüſſiakeit bräunlicher Färbung ſich verflüchtete. Der Pulverſchnee des Wochenendes im Hochſchwarzwald. der bei fünf Grad Kälte eine ausgezeichnete und für die Jahreszeit ganz ſeltene Skibahn bot, war damit in ſeinem Schickſal beſienelt, der Schärfe der Aprilſonne konnte er nicht ſtandhalten, er ſackte zuſammen und verband ſich mit dem Altſchnee zu einer ſchweren Maſſe. Wo er keinen Altſchnee mehr als Stütze fand, da wurde er raſch zu Waſſer. So kams, daß am Palm⸗ Sebede Sec ee e Frorkfurt a M Geqr. 1778. Eine kleine Stelle, die du ganz ausfüllſt, iſt ein Ehrenplah; die größte, der du nicht genügſt, ein Pranger. O. v. Leixner. **. Dder Spitzweggarten Von Karl Demmel(Greifswald) Hinter unſerm Hauſe liegt der Spitzweggarten. Ich habe ihn ſo genannt, weil er wie ein Tdyll nach einem Spitzwegbilde beſchaffen tſt. Am Ende des Gartens geht die Stadtmauer und mit dieſer ver⸗ bunden iſt noch ein Gartenhaus, wo ein ſteinalter Greis zwiſchen dielen Büchern ſeine letzten, beſchaulichen Tage verbringt. Im Garten iſt alles wie auf Hauch geſtimmt. Der ſeitliche Hausgiebel reckt ſich weit vor, iſt ganz mit dunkelgrünem Blattge⸗ ſtecht des Efeus behängt. An der kleinen Mauer, wo Nachbars neu⸗ Nerige Augen herüberſchauen, eine kleine Laube mit bequemen Stühlen. Dahin lockt es auch an ſonnigen Morgen, wenn gemäch⸗ ich der Kaffee genoſſen und die Weichſelholzpfeife dampft. Eines Morgens zieh ich mit Schlegels„Lueinde, in den Spitz⸗ weggarten. Laſſe die Sonne um mich ſpielen, den Dackel auf dem Raſen tollen. Tauſendfältig das Blühen rings. Rote Kreſſen klettern en Apfelbaum hinauf. Blaue Schwertlilien ſtrecken ſich vornehm. oſen nicken verſchüchtert, überſinnen noch das geträumte Märchen vom Nachttau. Alle Blumen bitten mich: ſieh uns an! Sind wir dicht ſchön zum Preiſe der Schöpfung gemacht? Blühen wir nicht eshalb, damit ſich deine Augen in Farben ſpiegeln ſollen? Laſſe dein altes, trockenes Buch. Nimm das, was iſt. Tanz und tolle auf dem aſen, wir nicken dir dann begeiſtert zu. Sieh. Dein Hündchen iſt ſtöllich mit der Stunde, mit dem Sonnenſchein; aber du kätterſt leber im Buch und achteſt nicht der Blütenblätter. Doch ich las: „d. Müßiggang, Müßiggang, Dich atmen die Seligen und ſelig iſt, —— dich hat und hegt, u ſeliges Kleinod! Eingiges Fragment von attähnlichkeit, das uns noch aus dem Paradieſe blieb.. Müßig⸗ Dung. Ja, es iſt Müßſggang im Spitzweggarten um mich her. 8— 5 kaſtanienbeſtandenem Wald kommt ein morgenfriſches ſellte Ich laſſe das Buch in der Laube aufgeſchlagen liegen. Müßig⸗ deng— Sonne und Menſchen möchte ich umarmen. Schlendere auf n ſchmalen Wegen, die ſich in dieſer Engherzigkeit des Gartens noch winden. Und dann kommt der ſteinalſe Herr mit Gartenge⸗ nien aus dem Haus an der zerbröckelnden Mauer. Immer hat er och die Augen hell und lachend. Sitzen dann zu zweit in der Laube. 55 19255 im backſteinroten Kirchturm ſchlägt polternd zwiſchen das melblau. ut Ich horche auf, was der alte Herr, der aber ſelbſt ſchwerhörig erzählt. Immer hatte er es mir verſprochen. Num rinnt ſein Redefluß: von Fritz Reuter, den er noch in jungen Jahren damals auf einem Gut kennen lernte.„.. vom Erbſenbau wollte Reuter auch etwas verſtehen, aber die Leute der Praxis lächelten über ihn. Doch böſe war er deswegen nicht. Landwirtſchaft und Schreibſtube paſſen wenig zu einander. Das wiſſen wir ja. Viel könnte ich plaudexrn.“ Eine andere Zeit war um mich, eine ganz andere Zeit. Doch der Erzähler geht dann abgeſpannt wieder in ſein ſtilles Haus als der Mittag heranrückt. Ich habe die„Lucinde“ ganz vergeſſen und bin ihr untreu geworden. Auf eine mächtige Steinkugel fällt mein Blick. Die iſt noch von dato, als der große Kurfürſt die feſtgebaute Stadt beſchoß. Sollte Verderben bringen, brachte es vielleicht den Kämpfern und liegt nun friedlich bei den Lilien. Ewig iſt das dennoch Vergängliche der Zeit! Beſuch holt mich aus meinem Idyll heraus. Ich fand noch nie den Garten ſo ſchön wie an dieſem Tag. Theater und Muſik Lieder-, Arien- und Balladenabend Joſef Burgwinkel. End⸗ lich das langerſehnte Burgwinkelkonzert! Auf der Vortragsfolge ſtanden Schubert, Strauß, Loewe'ſche Balladen und ein Opernaus⸗ ſchnitt aus dem Maskenball von Verdi. Das Durchſchnittspublikum liebt den ſentimentalen Vortragston mit den ergreifenden Schluch⸗ zern und läßt ſich mit dieſem alten Opernrequiſit noch immer gern das nötige Quantum Rührung ſuggerieren. Der Erfolg iſt billig, der Konzertſaal aber nicht die Stätte, darnach zu haſchen. Joſef Burgwinkel hatte ſichs nicht leicht gemacht und zu dem Konzert fleißig, überfleißig ſtudiert. Seine großen Vorzüge ſind: vorbild⸗ liche Deklamation, deutliche Ausſprache und dramatiſch belebter Vortrag. In den Valladen z. B.„Odins Meeresritt“ traf er nicht nur die allgemeine Stimmung vorzüglich, ſondern unterſtrich auch wichtige Einzelheiten ſo, daß die Bilder plaſtiſch greifbar wurden. Auch die Straußlieder ſtellte der geiſtreiche Künftler lebensvoll hin. Was die Stimme an lyriſcher Zortheit herzugeben vermag, wurde beſonders in der Schubertgruppe deutlich. In der Arie des Rens aus dem Maskenball war der Künſtler ganz in ſeinem Element. Den raſenden Applaus nach der Vorführung ſeines beliebteſten Repertoirwerkes verſuchte der Sänger durch Zugaben zweier italieniſcher Volkslieder beſchwichtigen. Da aber vorläufig in Deutſchland die italieniſche Sprache noch nicht obligatoriſch iſt— auch nicht für Muſikreferenten—, ſo eniging uns natürlich ſehr viel von der Wirkung. Aber die der Begeiſterung bran⸗ deten trotzdem noch lange zum Podium empor; denn auch von ihm wird man ſagen können:„Mit Singen kann er lachen und ſeelig weinen machen.“ An dem Dank der Hörer durfte auch der vor⸗ treffliche, diskrete Begleiter am Flügel Heinz Mayer teilnehmen. Jrνπνναονοοοοσινιοοντπιι H. Lz. A eeet e 1 EAraufführung im Heſſ. Landeskhealer in Darmſtadtl. Wäh⸗ rend die meiſten Zeitgenoſſen und nächſten Nachfahren Shakeſpeares auf dramatiſchem Gebiet die Wirkung ihrer Tragödien durch das Prunken mit ihrer gelehrten Bildung und durch das Anlehnen ihrer Technik an die altengliſchen Miſterienſpiele verdarben, hat der einem ſpäteren zeitgenöſſiſchen Dichtergeſchlecht entſtammende John Ford Dramen in engem Anſchluß an Shakeſpeare verfaßt. Er iſt 1586 ge⸗ boren, alſo zu der Zeit, in der Shakeſpeare bereits in London weilte und dort nahezu auf dem Gipfel ſeines Ruhmes ſtand. Er iſt aber kein bloßer Nachahmer, ſondern ein Dichter von höchſt beachtens⸗ wertem Können, das auch die Tragödie„Giovanni und Anna⸗ bella“ erkennen läßt, die im Engliſchen den umſtändlichen und un⸗ zutreffenden Titel führt:„Es iſt ſchade, ſie iſt eine Buhlerin“. Der Stoff könnte einer italieniſchen Novelle entnommen ſein, er iſt je⸗ doch ohne Zweifel Shakeſpeares„Romeo und Julia“ in der dramati⸗ ſchen Ausgeſtaltung nachgebildet. a Das Schickſal zweier Liebenden mit der ganzen Glut füdlicher Leidenſchaft ſteht im Mittelpunkte beider Tragödien; doch was bei Shakeſpeare natürlich und geſund iſt, hat Ford ins Krankhafte und Gekünſtelte verborgen. Er ſpielt mit dem Gedanken der Geſchwiſterehe und läßt an ihm ſich das Schickſal Giovannis und Annabellas erfüllen, das ſelbſt zu Zeiten der Renaiſſance in Parma, wo das Stück ſpielt, kaum vorſtellbar iſt. Auf dieſer, mehr als gewagten Theſe baut ſich die Handlung der Tragödie auf, die folgerichtig mit dem Tode der Schweſter und Ge⸗ liebten durch die Hand Giovannis endet, der aber ſelbſt nicht, wie mam erwarten ſollte, die Schuld durch einen freiwilligen Tod ſühnt, ſondern beim Fechten durch fremde Hand gefällt wird. In dieſem Abſchluß iſt unverkennbar die Einwirkung von Shakeſpeares„Ham⸗ let“ zu verſpüren. Das Peinliche und Heikle des Stoffes trat bei der Uraufführung im Heſſ. Landestheater in Darmſtadt in den Hinter⸗ grund zu Gunſten einer Tragik großen Stiles, würdig eines Shake⸗ ſpeares und einer zarten, bilderreichen Liebesſprache die der des großen Briten in nichts nachſtand. Ob die Tragödie dauernd dem deutſchen Spielplan zu gewinnen iſt, erſcheint zweifelhaft, aber das mindert ni den Wert dieſer Uraufführung, mit der Indendant Hartung eine glänzende Regieleiſtung ablegte, wobei er in den Dar⸗ ſtellern und in der Bühnenarchitektur von T. C. Pilartz eine wirk⸗ ſame Unterſtützung fand, ſodaß dem Abend ein durchſchlagender Er⸗ folg beſchieden war. E. B. Runſt und Wiß enſchaſt Generalverſammlung des Haupkvereins pfülziſcher Küunſtler und Kunſtfreunde. Am 10. April fand in Neuſtadt die General⸗ verſammlung des Hauptvereins pfälziſcher Künſtler und Kunſt⸗ freunde ſtatt. Der zweite Vorſitzende Johann Roth, erſtattete ei⸗ nen Bericht über die Tätigkeit der letzten Jahre, gedachte mit Dank — des Wirkens des ausgeſchiedenen erſten Vorſitzenden, Fabrikant 4. Seite. Nr. 179 Mannheimer General⸗ Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Dienstag. den 15. April 1924 ſonntag abend das Gebirge, ſelbſt im Innern, bis auf 800 Meter faſt ganz vom Neuſchnee wieder frei war, der ſo raſch dahin aing. wie er gekommen war. Für die Skiläufer bedeutete das, daß heimwärts die geſchulterten Hölzer den Ausklang einer Wintererinnerung bilde⸗ ten, die als ſeltene Frühiahrserſcheinung der voll genießen konnte, dem die Ausfahrt mit den Brettern ſchon am Samstag möalich ge⸗ weſen war. Für die Tage der Karwoche ſcheint veränderliches Wet⸗ ter bevorzuſtehen. Die Aufklärung am Palmſonntag. die die ſehn⸗ ſüchtig erwartete Sonne etwas zu Wort kommen ließ, dürfte kaum van Beſtand ſein, vielmehr werden weitere Niederſchläge von der weſtlichen Niederſchlaasfront auch in unſer Gebiet eindringen. Ob im Gebirge für die Oſtertage nochmals Neuſchnee fallen wird, wird von der weiteren Herkunft der Luftzufuhren abhängen. * Neue Bilder. In unſerm Schaufenſter E 6, 2 ſind ausgeſtellt: 1. Intereſſante Momentaufnahmen von Rennbahnſtürzen. 2. Im Flugzeug rund um die Welt(Start des Flugzeugs in Calshut bei Southampton. Der engliſche Geſchwaderkommandeur Mac Laren mit zwei Piloten). 3. Die Wetterkataſtrophe in Amalfi.(Das che⸗ malige Kapuzinerkloſter, das durch den Wolkenbruch vollſtändig zerſtört wurde.) 4. Zu dem Londoner Verkehrsſtreik.(Der Verkehr auf der London Bridge in normalen Zeiten. Blick auf die London Bridge während des Verkehrsſtreiks.) 5.„Teufelsfiſch“ oder Rochen, der im Gewicht von 1000 Pfund an der Küſte von Florida mit Angel und Leine gefangen wurde.(Es dauerte vier Stunden, bis der Fiſch an Land gebracht wurde.) 6. Badefreuden in dem Seebad Mianni(Florida).(Die bekannte amerikaniſche Tänzerin Mary Corday in einer extravaganten Poſe.) * Schonfriſt für die Voranmeldungen zur Umſatzſteuer. Eine Reihe von Landesfinanzämtern ſtand bisher auf dem Standpunkt, daß zwar Bezahlungen auf die Umſatzſteuer, die innerhalb einer ein⸗ wöchentlichen Schonfriſt ab Fälligkeitstag eingehen, als noch recht⸗ zeitig eingegangen zu betrachten ſind und daher keinen Zuſchlägen Unterliegen, daß jedoch andererſeits für die Vͤranmeldungen auf die Umſatzſteuer eine Schonfriſt nicht gewährt werden könnte. Das Reichsfinanzminiſterium hat, wie der„Konfektionär“ erfährt, die hierdurch entſtandene Zweifelsfrage zunmehr dahin entſchieden, daß auch für die Voranmeldungen auf die Umſaßſteuer die Schonfriſt von ſieben Tagen zu gewähren iſt. * Die Schlußtage des freien Reiſeverkehrs nach der Schweiz haben an den beiden Hauptübergangsplätzen Baſel und Singen am Hohentwiel ein Anſchwellen des Verkehrs gebracht, ſodaß teilweiſe außerordentliche Verzögerungen und Verſpätungen beſonders in Singen, wo die Bahnhofsverhältniſſe an ſich nicht glänzend und für einen ſolchen Verkehr auch nicht gewachſen ſind, die Folge waren. Auf dem Grenzübergang Singen—Schaffhauſen kommt weiter die ungenügende eingleiſige Neckarlinie über Stuttgart—Rottweil hinzu, ſodaß die Schnellzüge Berlin—Zürich—Mailand mit zwei Stunden Verſpätung verkehrten. Es iſt bemerkenswert, daß die Haupt⸗ urſache der Verſpätungen in den enormen Gepäckmengen zu ſuchen ſind, mit denen die Italienreiſenden ſich noch ſchleunigſt vor der Sperre und Gebührenerhebung am 10. April auf den Weg gemacht hatten. Dieſe Verkehrshochflut dauerte etwa vier Tage vor dem Sperrtermin und iſt geeignet, in allen, die wirklich aus innerem Bedürfn's oder Bildungserforderniſſen nach dem Süden ſtrebenden, aber nicht mit Glücksgütern geſegneten Deutſchen ein bitteres Gefühl wachzurufen. * Militäriſche Uebungen von Genieſoldaten finden heute auf der Rheinbrücke ſeit Tagesanbruch unter Leitung ihrer Offiziere ſtatt: offenbar werden die Pulverkammern unterſucht. Das Gerücht, daß die Rheinbrücke geſperrt ſei. mag daher rühren, daß die Straßenbahn aus dem genannten Grund Verkehrsſtörungen aus⸗ geſetzt iſt. SGroßfbritanniſches Konſulakl. Dem zum Königl. Großbritan⸗ niſchen Generalkonſul in Frankfurt ernannten Herrn V. C. Boſan⸗ quet iſt das Exeauatur des Reichs erteilt worden: er wird daher zur Ausübuna konſulariſcher Amtshandlungen in Baden endaültig zugelaſſen. * Jur Warnung für alle Kechtsrheiner, die die Pfalz aufſuchen wollen, ſei folgende Meldung aus Landau wiedergegeben: Wegen Paßvergehens wurden von dem franzöſiſchen Gericht in Landau 12 Deutſche, meiſt Rechtsrheiner, zu Gefänanisſtrafen von 12 bis 45 Ta⸗ gen verurteilt. 13 Perſonen. zum arößten Teil Pfälzer, Saarländer —— Mannheimer, kamen mit Geldſtrafen von—20 Goldmark davon. Todesfall. Domkapitular Emil Stumpf iſt Samstag nacht im Alter von 55 Jahren in Freiburg unerwartet an einem Darmgeſchwür geſtorben. Geboren als Sohn des Hauptlehrers Stumpf in Hildmannsfeld am 25. Febr. 1869, hatte der Entſch ſene am 4. Juli 1894 die Prieſterweihe empfangen. In den Kreiſen der Mannheimer Katholiken erfreute ſich der Verſtorbene beſonderer Sympathien, da ſein mehrjähriges ſegensreiches Wirken als Kaplan an der Unteren Pfarrei unter Stadtpfarrer Winterroth und Pfarr⸗ verweſer Becker unvergeſſen blieb. roße Verehrung wurde dem Geiſtlichen von den Mitgliedern des Kaufmänniſchen Vereins „Columbus“ entgegengebracht, zu deſſen Wachstum er viel beige⸗ tragen hat, namentlich durch die Gründung der Lehrlingsabtei⸗ 1 und durch die Leitung der vom Columbus W Han⸗ delsſchule. Segensreich waͤr ferner das Wirken des Verſtorbenen Oehlert, und machte verſchiedene Vorſchläge über die Wiederbele⸗ bung der Vereinstätigkeit. Mit beſonderer Freude begrüßte er die Anweſenheit von Regierungsdirektor Stähler und Oberregierungsrat Ullmann, was er wohl als Beweis dafür anſehen dürfe, welch gro⸗ ßes Intereſſe die Kreisregierung an den Beſtrebungen des Vereins mehme, Die beiden Regierungsvertreter beſtätigten dieſes warme Intereſſe in längeren Ausführungen, die darin gipfelten, daß die Negierung alles kun wolle, ſoweit es in ihrer Macht ſtehe, die Be⸗ zu unterſtützen. Große Freude erregte die Verleſung eines Telegramms des Reichskanzlers Marx, der dem Verein zu ſeiner Tagung und Ausſtellung„Pfälzer Kunſt“ herzlich beglück⸗ wünſchte. Hierauf erſtattete der Rechner, Architekt Dietrich, den Kaſſenbericht, worauf ihm und der Vorſtandſchaft Entlaſtung erteilt wurde. Beſchloſſen wurde, daß jährlich hundert Mark an die Ar⸗ beitsgemeinſchaft Pfälzer Kunſt abgeführt werden ſollen, ferner 10 Proz. der Mitgliederbeiträge zwecks. Grrichtung einer Geſchäfts⸗ führerſtelle, von der aus die Ausſtellungen der pfälziſchen Künſtler in verſchiedenen Orten geleitet werden ſollen. Der Bund für bil⸗ dende Kunſt in Ludwigshafen wird ſelbſtändig geleitet und iſt in Zukunft nicht mehr als Ortsgruppe des Vereins pfälziſcher Künſtler und Kunſtfreunde zu betrachten. Dagegen ſoll in Lan⸗ Dau, Kaiſerslaukern und Speher an die Wiederbelebung der Orts⸗ gruppen herangegangen werden. Oberregierungsrat Ullmann machte die erfreuliches Mitteilung, daß Direktor Dr. Weigmann freundlichſt gugeſagt habe, im Münchener Graphiſchen Kabinett im Herbſt eine Ausſtellung der Arbeiten pfälziſcher Graphiker zu veranſtalten. Herr Spitzer regte dazu an, es möge die Ausſtellung guch in Frankfurt, Mainz, Wiesbaden uſw. gezeigt werden. An die Regierung ſoll mit der Bitte herangetreten werden, es möge der Arbeitsgemeinſchaft Pfälzer Kunſt ein größerer Betrag aus der Pfalzfpende zur Unterſtützung und Förderung der pfälziſchen Kunſt überwieſen werden. Die Neuwahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender Bürgermeiſter Dr. Forthuber, 2. Vorſitzender Jo⸗ haun Rotb, Schriftfübrer Franz Hartmann, Rechner Dietrich. eue Erinnerungen an Wilhelm Buſch. Wilhelm Buſch, der Meiſter des Humors, tritt uns in ſeiner ganzen prächtigen Lebens⸗ fülle aus den neuen Erinnerungen entgegen, die ſein Neffe und Biograph Otto Nöldeke im neueſten Heft der„Bergſtadt“ ver⸗ öffenſlicht. Der Onkel, der viele Jahre zu Wiedenſahl in dem Fa⸗ ziltenkreiſe des Neffen lebte, ließ auch ſeine allernächſten Hausge⸗ noſſen nichts von den Werken wiſſen, an denen er gerade arbeilete. „Wie der Onkel vorher nichts von ſeinen Werken ſagte, ſo ließ er auch nachher ſich nicht gerne darauf anreden; er ſchenkte uns nichts davon; es ſteht mir noch vor Augen, wie er von den Fenſtern der Homburger Buchhandlungen, in denen ſein neues Buch„Maler Kleckſel“ auslag, den Blick abwandte und lieber die Kohlköpfe im gegenüberliegenden Grünkramladen betrachtete, als ob die größeres Intereſſe verdienten. Was veröffentlicht war, war für ihn abgetan, als Repetitor im erzbiſchöflichen theologiſchen Konvikt in Freiburg, als Rektor des Knabenkonvikts Tauberbiſchofsheim und als Mitglied des erzbiſchöflichen Ordingrigts. In den drei Jahren, die er der Kirchenbehörde angehörte, hat er beſonders dem Religionsunter⸗ richt in der Volks⸗ und Fortbildungsſchule ſeine Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt. In Dankbarkeit und Trauer ſtehen die Mannheimer Katho⸗ lichen mit den Glaubensgenoſſen der ganzen Erzdiözeſe an der Baähre des hochverehrten Geiſtlichen, dem ein dauerndes ehrendes Andenken geſichert iſt. * Marnung vor einem Belrüger. In den letzten Tagen erſchien der untenbeſchriebene Mann in verſchiedenen hieſigen Pelzgeſchäften und ließ ſich Pelze zur Auswahl vorlegen, von denen er einige Stücke auswählte, ohne ſie mitzunehmen. Beim Weggehen erklärte er, daß er am nächſten Morgen ſeine Schwägerin ſchicken wolle. Später telephonierte der Betrüger die Geſchäfte an und bat, ihm die ausgewählten Sachen nach einem beſtimmten Haus zu verbringen. Auf dem Wege dahin verſuchte er den Ueberbringern die Sachen abzunehmen, was ihm jedoch nicht gelungen iſt. Der Täter iſt etma 40 bis 45 Jahre alt, 1,70 bis 1,74 groß. kräftig, hat geſundes Ausſehen, kleines, dunkelblondes, geſtutztes Schnurrbärtchen, trug dunklen Mantel, ſchwarze Schuhe und ſpricht nach der Schrift. Vor dem Betrüger wird gewarnt und erſucht, gegebenenfalls ihn hinzu⸗ halten und auf dem kürzeſten Wege die Polizei zu verſtändigen. * Kellerbrund. Vermutlich durch Wegwerfen eines brennenden Zigarrenſtummels geriet geſtern abend in einem Keller des früheren Krankenhauſes in R 5 Müll in Brand. Gleichzeitig drang aus einer Waſchküche im erſten Stock, in der ein Ofen geheizt wurde, der zu⸗ rückſchlagende Rauch aus einem Fenſter, Die um.56 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht in Tätiakeit zu treten. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute der Ofenſeß⸗ meiſter Robert Braun mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Oeſtreich, Mittelſtr. 12 wohnhaft. Vereinsnachrichten d.„Feuerio“! Im Vereinslokal(Haberecklnebenzimmer) fand am Samstag die diesjährige Generalverſammlung des „Feuerio“ ſtatt. Wie ſtets konnte Präſident Schloſſermeiſter Bieber ſeine begrüßenden Worte an eine zahlreich beſuchte Ver⸗ ſammlung richten und das unentwegte Intereſſe der Stamm⸗Mann⸗ ſchaft an der„Feuerio“⸗Sache mit herzlichem Dank feſtſtellen. Das Andenken der im Laufe des verfloſſenen Vereinsjahres aus dem Leben geſchiedenen Mitglieder, der Herren Moritz Reiß, Franz Winkler, Sebaſtian Sturm, N un Weß, Emil von der Hend, Georg Gebhardt, Chriſtian Kirſch und Jakob Fahſold, ehrte die Ver⸗ ſammlung durch Erheben von den Sitzen. Beſondere Worte ehren⸗ den Gedenkens fand Herr Bieber für das Gründungsmitglied und langjährigen„Feuerio⸗Präſidenten Emil von der Heyd, mit dem ein Mannheimer von altem Schrot und Korn und unverſieglichem Humor die Jeuerſa verließ, ſowie für den langjährigen Schrift⸗ führer des„Feuerio“, Herrn Kirſch, den Begründer und Vorſtand der„Feuerio“⸗Kanzlei, einen allzeit lebensforhen und ob ſeines ori⸗ inellen Kanzleiſtils allſeitig geſchätzten alten„Feuerioaner“.— Der Punkt„Jahresbericht“ veranlaßte den Präſidenten zu einem um⸗ faſſenden Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr, das mit ſeiner unheilvollen Inflationsauswirkung naturgemäß auch den„Feuerio ungünſtig beeinflußte und den Elferrat daanc Zwecke und Ziele des Vereins in abgeänderter Form zum Ausdkruck zu bringen. Daß ihm dies reſtlos gelang, bewies die Anteilnahme der Mannheimer Bürgerſchaft und die anerkennende Kritik der Lokalpreſſe an den verſchiedenen Veranſtaltungen, die mit dem Ordensfeſt im Friedrichspark vor 14 Tagen ihren gelungenen Abſchluß fanden. Die Herren Conſtantin und Holm, erſterer als Vereinskaſſier, letzterer als Finanzminiſter der gaben Bericht über ihre Rechnungsführung, aus der u. a. zu er 155 war, daß der Lei⸗ tung des„Vereins für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge“ 200 Goldmark überwieſen werden konnten. Reviſor Mansfeld be⸗ ſtätigte die richtiggebende Kaſſenführung beider Herren und ſeinem Antrag gemäß erteilte ihnen die Verſammlung Entlaſtung.— Herr Brenner ſtattete den Dank der Mitglieder an den Elferrat für deſſen Mühewaltung, beſonders an die Herren Präſident Bieber und Vize Schuler ab; der„Feuerio“ dürfe ſich beglückwünſchen zu Männern ihrer Art, die neben der ſeltenen Gabe des„Humors für Jedermann“ noch mit vorbildlichen Idealismus die Hemmungen und Schwierigkeiten zu überwinden verſtänden, die ſich unter den Gegen⸗ wartsverhältniſſen den Veranſtaltungen des„Feuerio“ entgegen⸗ ſtellten.— Schriftführer Paul Käppler, der Nachfolger des Herrn Kirſch, erſtattete Bericht über verſchiedene Vereinsinternas; ſein Referat ließ erkennen, daß der Kanzleibetrieb des„Feuerio“ bei ihm in guten Händen liegt.— Die Wahl brachte die Zuſammen⸗ ſetzung des Elferrats in 15 ee Weiſe: Joſef Bieber(Präſi⸗ dent), Schuler(zweiter Präſident), Boos, Exnſt Buck, Con⸗ ſtantin, Dingeldein, Holm, Käppler, Schenk, Wöll⸗ ner und Zawitz: Erſatzleute: Adler, Dreher, Hoffmann; Revi⸗ ſoren: Frohböſe, Mansfeld und Müller.— Unter„Verſchiedenem“ nahm die Verſammlung einſtimmig die Erhöhung des Mitgliedsbei⸗ trages auf 6 Mark im Jahr an.— Nach einem mit allſeitigem Bei⸗ fall aufgenommenen hoffnungsfrohem Ausblick für die—— nützigen Beſtrebungen des„Feuerio“ vonſeiten des Herrn ner ſchloß der Präſident mit Worten des Dankes an alle, die den„Feuerio“ bisher unterſtützten, ganz beſonders an die Mann⸗ heimer Preſſe, die Verſammlung. wie die Schlange, die ſich hat, ihre alte Haut abtut— ſo verglich er es ſelber wohl. An ſeinen Sachen waren dem Meiſter die Bilder das Erſte und Wichtigſte.„Seine eigenen Grübeleien waren bei den großen Werken ſeiner Hauptſchaffenszeit Bilder⸗ folgen; die ſah er, der Maler und Zeichner, zunächſt im Geiſte; die er in flüchtigen Skizzen auf einzelnen Blättern hin, bis ſie in einem erſten Entwurf feſtere Geſtalt gewannen, in einem zwei⸗ ten Entwurf überarbeitet, mit Bemerkungen in Proſa, wohl auch ſchon mit den erſten Verſen verſehen und dann endgültig für den Druck fertiggeſtellt wurden. Gegen eine Anzeige der„Frommen Helene“„mit 180 Illuſtrationen“ wandte ſich Buſch in einem Briefe an ſeinen Verleger Baſſermann:„Das kommt mir vor, wie wenn man ins Blättchen einrückte:„Ein Hausſchlüſſel iſt zu verkaufen mit einem Hauſe daran“. Es iſt doch wahrhaftig ein Unterſchied zwiſchen einem Buche von ſieben Bogen, das in Bildern geſchrieben, und einem ebenſo ſtarken, das in Worten geſchrieben iſt. Im ſichtspunkt, er hätte die Verſe zu den Bildergeſchichten dann hin⸗ zugefügt, weil die meiſten Menſchen ſie ohne das nicht richtig leſen konnten, weil ſich Bilder auch nicht zitieren ließen. Daß dabei die Verſe dem Onkel aber nicht etwas Nebenſächliches und Beiläufiges geweſen ſind, daß er daran mit großem Fleiß gearbeitet und gefeilt hat, braucht kaum betont zu werden. Einem Bewunderer 15 7 5 zahlreichen„geflügelten Worte“, der die Anſicht ausſprach, die wären ihm wohl ſo zugeflogen, erwiderte er:„Die ſind mit großem Fleiß erdacht und ſorgſam gefeilt. Hinter dem Worte: Das Gule, dieſer Satz ſteht feſt, iſt ſtets des Böſe, das man läßt— ſteckt viel Ueberlegung und Arbeit.“—„War ſolch ein kleines Kunſtwerk aus der Werkſtatt des Meiſters im einſamen Wiedenſahler Pfarrwitwen⸗ haus, wo er mit meiner Mutter wohnte, in die Welt hinausge⸗ gangen,“ erzählt Nöldeke,„dann kam für ihn eine Zeit des Auf⸗ atmens, der Erholung; aber nicht der Untätigkeit. Erholung war 55 ihn in jenen Jahren des ag. Acheer— die Malerei. Der inſel trat ſeine Herrſchaft an; der Gänſekiel, mit dem der Onkel bis an ſein Lebensende zu ſchreiben pflegte, mit dem er auch alle zeichnete, wurde beiſeite gelegt; das Tintenfaß, richtiger das Glas mit aufgelöſter Se.Tuſche, konnte eintrocknen, bis es zu neuem Schaffen angefeuchtet werden mußte.[Es roch aus des Onkels nach Norden gelegener Stube— Atelier hieß ſie bei uns nicht— ſo wie in Maler Kleckſels Kunſtverein„angenehm nach Lack“. Tüglich mußten mehrere Pinſel, breite, ſteife Borſtpinſel und —— Haarpinſel, von uns fein fäuberlich gereinigt werden. Daß ilhelm Buſch auch ſo eifrig und ernſtlich gearbeitet, daß er viele Oelbilder geſchaffen hat, iſt erſt nach ſeinem Tode der weiteren Oeffentlichkeit bekanntgeworden In unſerer Stube hing früher ſchon eine ganze Reihe dieſer Bilder und Skizzen, nichk ganz nach des Onkels Wunſch und Willen. Viele hat er uns auch außerdem ſehr viele hat er früher gleich, wenn ſie in ſeiner Stube n zu großer Zahl ſich anſammelten, wieder verbrannt. Ich erinnere +1 5 5 * 4 ren⸗ Veranſtaltungen 3 Theaternacheicht. Als nächſte Neueinſtudierung im Schau⸗ ſpiel gelangt Samstag, 19. April„Der Traum ein Leben, dramaliſches Märchen von Grillparzer in der Inſzenſerung rvon Eugen Felber zur Aufführung. E Kionzert des Arbeiterſängerbundes im Roſengarten. Vor leider nur mäßig beſetztem Parkeit hatte der Arbeiter⸗Sängerbund am Sonntag Gelegenheit ſein Können zu zeigen. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hatte Herr Gaber, der keine Mühe und Arbeit mit dem Verein geſcheut hatte. Eingeleitet wurde das Konzert mit Schu⸗ berts„Hymne“. Der erſte Programmteil brachte ferner Werke von Schubert und Brahms und ſchloß mit einem Chor von Hegar. Der zweite Teil brachte zwei volkstümliche Chöre. Durch das verſpätete Eintreffen des Herrn Bahling kam das Publikum in den Genuß einiger im Programm nicht vorgeſehener Klavier⸗Solis, für welche die Künſtlerin, Frl. E. Oberle reichen Beifall erntete. Beſonde⸗ ren Dank verdiente auch Hans Bahling vom Nationaltheater, der gut bei Stimme, ſeine Bariton⸗Solis glänzend zu Gehör brachte. K. S. Aus dem Lande .. Dielheim(Amt Wiesloch), 13. April. Bei der im Dezember ſtattgefundenen Verſteigerung der Gemeindejagd, die 980 ha groß iſt, wurde ein Pachtpreis von 10055 M. erzielt. Zwiſchen Pächter und Gemeinderat ſind nun über die Ermäßigung dieſes Preiſes Verhandlungen gepflogen worden mit dem Ergebnis, daß eine Einigung auf 5000 M. erzielt wurde. L. Walldorf, 13. April. Der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu entmehmen: Neufeſtſetzung des Gehaltes der beiden Totengräber auf 100 M. im Jahr; Gewährung von Beiträgen in Friedenshöhe für den Verein zur Rettung ſittlich verwahrloſter Kin⸗ der, ſowie für die Arbeiterkolonie Ankenbuck; den von der Firma Held u. Franke⸗Heidelberg ausgeſperrten Arbeitern wurde für die Dauer der Ausſperrung der für Erwerbsloſe gültige Unterſtützungs⸗ ſatz bewilligt, vorbehaltlich des Rückerſatzes; Vornahme von Repara⸗ turarbeiten in verſchiedenen Gemeindewohnungen; Feſtſetzung des Mietzinſes für die Schulräume im Aſtorhaus für das Rechnungs⸗ jahr 23/24; ferner des Pachtzinſes für das von der Aſtorſtiftung der Volksſchule überlaſſene Gelönde für Anklegung eines Verſuchs⸗ gartens. Freiburg, 13. April. Die Zahl der Erwerbsloſen in der Stadt Freiburg iſt im Laufe des Monats März von 1763 auf 1001 geſun⸗ ken. Auch die Zahl der Kurzarbeiter hat ſich verringert. An Unter⸗ ſtützuna an Erwerbsloſe und Kurzarbeiter wurden im Monat März etwa 32 300 Mark ausbezahlt. 25 Singen a.., 13. April. Infolge der Verordnung über die Einſchränkung des Verkehrs nach dem Auslande ſetzte in den letzten Tagen eine ganz gewaltige Steigerung des Reiſeverkehrs ein. Die ganze aroße Maſſe von Reiſenden, die genua Geld haben. um nach dem Süden zu ziehen, beeilten ſich mit dieſem Plan, um ſich ja noch von der Abgabe von 500 Goldmark drücken zu können. Die die hieſige Station paſſierenden internationalen Schnellzüge waren in den letzten drei bis vier Tagen dicht gefüllt. Am Dienstag erlitt beiſpielsweiſe der D⸗Zug Berlin—Mailand hier eine zweiſtündige Verſpätung, bis die Unmaſſe von Geväckſtücken abgefertiat war. * Donaueſchingen, 12. April. Ein Fabrikant von Villingen be⸗ abſichtigt hier eine Schraubenfabrik zu errichten, in der 400 Arbeiter beſchäftigt werden ſollen. HBleibach. 13. April. Die Arbeiten im Bergwerk ſind in drei Schichten in vollem Betrieb. Ein Felſen in einer Tiefe von 50 Meter wird geſprenat. Man iſt bei der Sprenaung auf eine Ader von erzhaltigem Geſtein geſtoßen. Die Maſchinen zum Waſchen. Sie⸗ ben und Sortieren des Geſteins und der Metalle ſind aufgeſtellt und werden bald in Tätiakeit treten. Es hat ſich bereits eine Geſellſchaft zur Ausbeutung des Vorkommens gebildet. meeeeeneeeeee ——— in höchster Qualitdts · Vollendunq WELT-WACHS-WERK, ORESDEN-A mich noch gut daran, mit welchem inneren Widerſteeben wir Jun⸗ gen dabei Handreichungen tun und, da die Oefen die Maſſen nicht ſchlucken konnten, ſoſch ein Autodafé im Garten unter des Onkels Aufſicht veranſtalten mußten. Wie iſt das zu verſtehen? Ich ſagte ſchon, daß der Onkel nur zu ſeiner Erholung, hier wirklich nur zun „Sübſtpläſier“ malte. So hatte dies Schaffen 25555 Zweck für ihn erfüllt, wenn es ihn ſolch eine Zeit hindurch beſchäftigt hatte. * Ateratur * Dr. Withelm Platz: Das Forſchungsgebiet des Okkulrismus. Kritiſche Ueberſicht ſeiner Tatſachen und Probleme. Verlag Strecker und Schröder, Stuttgart.— Nicht zur Befriedigung der Neugierde der Allzuvielen, die ſich nicht— Wunder vormachen laſſen kön⸗ nen, iſt dieſes ſchlichte und klare Buch geſchrieben. Es begibt ſich auf vielfach verſchlungene und unſichere Wege in wenig bebautes Neuland, um die verwirrende Fülle von heute noch unklärbaren Er⸗ ſcheinungen zu ordnen und in kurzen 255 die Tatſachen und Probleme des Okkultismus darzutun. Der Verfaſſer iſt beſtrebt, ſo⸗ weit das menſchenmöglich iſt, zwiſchen den beiden Parteien der grundſätzlichen Beſaher und Verneiner völlig vorurteilslos Stellung zu nehmen und mit Hilfe von zahlreichen Beiſpielen ſachlich in das ſchwierige Gebiet einzuführen. Nicht nur der reine Forſchungstrieb im Menſchen iſt es, der immer mehr und mehr auch die Wiſſenſchaft zur Durchforſchung des Okkultismus anreizt, ſondern die hohe Er⸗ wartung, daß alle Mühe mit neuen Einſichten und Kräften belohnt wird, die unſer ganzes bisheriges Verhältnis zur Welt und zu un⸗ ſerem eigenen körperlich⸗geiſtigen beeinfluſſen und viel⸗ leicht auf höhere Grundlagen ſtellen werden. Dr. Theodor Wübelm Danzel. Kultur und Reliaion des pri⸗ mitiven Menſchen. Einfübrung in Hauptprobleme der allgemeinen Völkerkunde und Völkerpſychologie. Mit 16 Tafeln und 15 Abbildun⸗ gen. Verlaa Strecker und Schröder. Stuttaart.— Der Hamburger Etbnologe tritt in dieſer Arbeit von aanz neuartiaen Geſichtspunkten aus an die Kulturfarmen der primitiven Menſchen heran. Zum erſten Male werden die maaiſchen Geſichtspunkte. die das ganze Leben des primitiven Menſchen durchſetzen, als etwas Sinnvolles erfaßt und mirklich gedeutet. Dabei werden die neueſten Ergebniſſe der Völker⸗ plncholgaie nicht nur verwertet. ſondern auch erheblich weitergeführt. So entſtand ein Werk. das für viele bisher vergeblich aeſtellte Fragen die endaültige Löſung brinat, namentlich auf den Gebieten der Re⸗ liaon. Maaie und Mnutbologie. Daneben vermittelt es ein klares Verſtändnis der primitiven Kunſt. Die gemeinverſtändliche Darſtsl⸗ lungsweiſe ermöalicht es jedermann. das Werk als Einführung in die allgemeine Völkerkunde und Völkerpſycholoaie zu benützen. deren Be⸗ deutung für alle religionswiſſenſchaftliche und kulturgeſchichtliche For⸗ ſchuna von Jabhr zu Jahr wächft. Ein reſcher Bilderſchmuck bealeitet und ertäutert das Wort a nie beſte. ebe f K — Wiez Furde die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. we Dienstag. den 15. April 1924 Maunheimer Geuerai · Anzeiger(Mittag · Aus gabe) 8. Selle. Nr. 12 0 0 es Mannheimer General- NMZelger Die N.——————————— ͤ— P——P—————— ICumverträge u i i i Die Trausportverpflichtungen obliegen den deutschen Freiherr»on Oppenheim aus Köln, Oskar Oppen⸗ 9 nd die Rheinschiffahrt irmen solange, bis en de Deutschen Reich und heimer aus Frankfurt a.., Robert Pferdmengos schen Seiifendigung des passiven Widerstandes der deui- und sein 1 brachte für den deutschen Rhein Rubrkamot chiklahrt schwere Zeiten. Schon während des 08 hatten die Eranzosen und Belgler Zeschlag- Umfan Sen von deutschen Dampfern und Kähnen in großem — 7 4 da ihr eigenes Schiktsmaterial, ins- zum gros durch unsachgemäße Behandlung Während 2 eil unbrauchbar geworden Wwaren. Man hatte auf die 1. es passiven Widerstandes alles mögliche Personal ampfer gesetzt; hier waren die Kessel verbrannt, Naren ren dliie Räder der Dampfer beschädigt, Kollisionen Naieria dacbledentten erfolgt. Und so war des schöne cchiklahrt 5 im Laufe des Jahreß 1921 die deutsche Rhein- an Frankreich hatte ahtreten müssen, entwertel die 12 5 Grund des bekannten Wiesbadener Abkommens War —5 ern der Reparationskohlen mit Frankreich elden bis zu Beginn des passiven Widerstandes ge- 1* 4 570 kegalt. on da ab besorglen die Alliierten selbst len Ab⸗ sport. Was an Schikksraum benöltigt wurde, wurde — von deutschen Schiffseigentümern beschlagnahmt 50 u den Kohlentransporten, sei es nach Antwerpen, sei nach dem Oberrhein, verwendel. des der Verhältnisse entstanden im Herbst 8 0 + 1923 die sogenannten Micumverträge, Da muhte ich selbst seine Reparationsleistungen aufgesagt hatte, — die in den Händen der Alliierten sich befindlichen Verständigung sich bequemen, bei denen der Vere Aceh Wurde, unter Cebernahme der geforderten f einen Modus vivendi zu kinden kär die lich In diesem Zusammenhang sollte eigent- am en b ra 8 pO rt kr age geregelt Werden. Hierzu den grog oen nicht mehr. Zw ar haben dio- Miceumverträge geschl en Elsen- und Kohlen-Konzernen für die innen an⸗ bder Rhedereien eine gewisse Sicherheit gegen gchilkaß Beschlagnahmungen gebracht. Die übrige Khein- nach a art— kreie Rhedereien und Particulierewaren jedoch vor den Beschlagnahmungen ausgesetzl. Diese ahr wurde umso gröſler, als das Deutsche Reich den en erklärte, die Reparationsbauten, die den Alllierten r 5 des Friedensvertrages noch zukamen, mangels lag torderlichen Mittel nicht jertigstellen zu können. Was senkeker als daß die Alliferten wiederum die Rhein- gag P ah rals Pfand dafür in Anspruch nahmen, dasß er e Reich seine Verpflichtungen dennoch erfülte? n i dem Druck dieser Verhältnisse mußten sich schließ- die 1ie deutschen Rheinrhedereien und zwar in erster Linie nicht durch die eigentlichen Micum-Verträge geschützten Lenliegelen, zum Ahschluf von Ein zelverträgen ent⸗ Der erste Vertrag kam mit dem Rheinischen Rh unkohlen-Syndikat bzw. mit der Vereinigungsgesellschaft einischer Braunkohlenbergwerke, der zweite Vertrag mit —8 Rhenanja-Konzern und der dritie Vertrag mit Rheg Badischen Sehiffahrtskonzern, dem die sch ereien: Rheinschiffahrt.-G. vorm. Fendel und Badi- e.-G. für Rheinschiffahrt und Seetransport angehören Tustande. Die Verträge zerkallen in machungen: Sleherstellung der Lieferung der Repara⸗ ionsfahrzeuge: im Verhältnis der Größe der emzelnen Rhederelen haben sich die Firmen für die urchführung der Reparalionsbauten durch das Reieh Stark gemacht. Bis zur Fertigstellung dieser Dampfer und Kähne haben die Rhedereien— je nach der Gröhe— Iimne bestimmte Anzahl Dampfer und Kähne den Alliierten als Pfand auszuhändigen. Diese Pfänder bleiben solange un Besitz der Alliierten, bis das Deutsche Reich die Beparationsbauten fertiggestellt hat. Während dieser Zeit steht die Ausnützung dieser Fahrzeuge den Alliterien zu. Zu einem gewissen Zeitpunkt verfallen diese Pfän- 2 der zugunsten der Franzosen und Belgier. Durehführung der Kohlentransporte: Eul- Sppechend dem Umfang der Rhedereien, vor allen Dingen im Verhältnis zur Perdestärke der Schleppkraft, haben die deutschen Rhedereien unentgeldlich Schleppleistungen und den Transport von Kohlen nach Straßburg auszu- kühren. Die Höchstmenge, die bis jetzt eine Rhederei Zübernehmen mußle. ist 30000 Tonnen im Monat. Hierzu- Fommt die Verpfklichlung, bis zu 3000 Tonnen nach Itragburg zu verschleppen. Die Vebernahme dieser „Lerpflichtung hat leider nicht zur Folge gehabt, dah die lisher erfolgten Beschlagnahmungen etwa aufgehoben Wurden, vielmehr ist in allen Verträgen der Grundsatz medergelegt, daß das, was bis jetzt an Fahrzeugen be- chlagnahmt wurde, auch weiterhin beschlagnahmf bleibt. lerdings wWird die Tonnage auf die Transportverpflich⸗ — in gewissem Sinne angerechnet. kolgende prinzipiellen Ah- den Alliierten ein Staatsvertrag über auskührung zustande kommt. Schiffsmaterlal vorzunehmen. Durchführung gekommen. Starke Beschränkung der Freiheit. zeuge dürfen nur mit hesonderer Erlaubnis nach Main und den westfälischen Kanälen fahren. ſand und nach dem unbesetzten Gebiet' verkehren dürfen Fahrzeuge unter allen Umständen Frist nach dem hbesetzten Gebiet zurückzubringen. mehr slattkinden. Zeit übernommen werden konnten. dag zwischen den Alliierten und der doch wenigstens mit der Gesamtheit dadurch, Regierung oder den deutschen Schiffahrttreibenden die Sicherheit Möglichkeit ihrer Arbeit gewährleistet. 8 Stand der Reicksbank am 8. April 1924 In Goldmaik bezw. Billionen Papfermark. Aktiva. Melallbestend(Bestand an kurs- lähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Mark Generalversammlung der deutschen Golddiskontbauk Bei der gestrigen ersten.-V. der deutschen CGiolddiskont- hank in Berlin erstattete Dr. Schacht einen Bericht über den Gründungshergang, die Geschäftsbedingungen und die Ziele der Bank. Es Wurden darauf u. a. in den Vorstand gewählt: Geheimrat Kauffmann, Geheimrat Dr. Bern- hard; in den Aufsichtsrat Dr. Schacht als Vorsitzender, Vizepräsident der Reichsbank Dr. von Glasenapp als Stellvertretender Vorsitzender und von bekannten Persönulich- keiten Eugen Bandel vom Barmer Bankverein, Dr. Ganz von der Frankfurter Westbank, Louis Hagen aus Köln, die Transport- „lein besonders weitgehendes Verlangen ist die Forderung A. der Alliierten, einen Austausch zwischen den Während der Ruhr-Aktion beschädigten Fahrzeugen mit neuem Ein derartiges Opfer ist allerdings nur in einem der Verträge bis jetzt zur J. Lurzeit besteht für die deutsche Rheinschiffahrt, im Gegen- satze zu den Grundsätzen der Rheinschiffahrtsakte, eine Die deutschen Fahr- dem Auslande, insbesondere nach den Seehäfen Rotterdam und Amsterdam, und nach dem unbesetzten Gebiete auf dem Denſenigen Firmen, die Verträge mit der Mission Vidal abgeschlossen haben, ist generell zugesichert worden, daß die Fahrzeuge nunmehr ohne diese besondere Erlaubnis nach lem Aus- Es ist jedoch die Verpklichtung auferlegt worden, die innerhalb normaler Ferner ist den Rhedereien die Zusicherung gegeben, daß weitere Beschlagnahmungen von Schiffsmalerial nicht Die Verpflichtungen, die die Firmen in den vorgenannten Verträgen übernehmen mußten, sind derartig einschneidend. daß es auf der Hand liegt, daß derartige Opfer nur für kurze Es ist zu hoffen, daß die deutsche Rheinschiffahrt, die nun seit Kriegsende unaufhör- lich Gegenstand von Bedrückungen und Opfern gewesen ist, endlich wieder einmal zu geordneten Verhältnissen kommt, Deutschen der deutschen Rheinschiffahritreibenden ein Vertrag geschaffen wird, der dem Rhein wieder die Freiheit des Verkehrs und und die vom Schaaffhausen. Bankhaus, Eduard Veit von Speyer. von der Bankfirma Lazard Speyer Ellissen in Frankfurt a.., Strauss-Karlsruhez ferner zahlreiche Vertreier Berliner Bankfirmen. Im Anschluß an die.-V. fand eine gemeinsame Sitzung des Vorstandes und des Arbeits⸗ ausschusses des Aufsichtsrates statt, in der der Diskont- sAtE auf zehn Prozent festgesetzt wWurde. Vereinigte Speyerer Ziegelwerke.-., Mannbeim-Speyer Die Gesellschaft erzielte in dem am 31. Oktober abge⸗ laufenen Geschäftsjahr 1922/3 einen Fabrikationsgewinn von 1631,80 Billionen(i. V. 12,88 Flillionen) l. Einschließblich Vortrag ergibt sich ein Gewinn von 518,68 Billionen(I. V. 6,25 Millionen) 4. Die in der Rheinischen Creditbank in Mannheim abgehaltene.-., in der 1542 Stammaktien ung 200 Vorzugsaktien vertreten Wwaren, genchmigte die Begu⸗ larien und beschloß einstimmig, den Gewinn ohne Dividen⸗ den-Verteilung auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. 3055 auf 2 Mill. Aktienkapital). Die Bitanz verzeichnet die Kreditoren mit 4010,15 Billionen(i, V. 15,58 Millionen), andererseils die Debitoren mit 35,78 Bill.(19,61 Mill.) K. Kassa mit 18,01 Bill.(1,02 Mitl.)& und Warenbeslänge wit 1175 Bill.(1,89 Mill.)&. hr. Deulsenmark! Die Befestigung des französischen Franken hal in den letzten Lagen weitere Fortschritte gemachl. VDer Kurs wurde heute Vormittag mit 71 B. gemeldet und Dollor mit 16,30 B. Der französische Franken notierte mit 25.8 Goldptennig, der belgische mit 22 und der schwelzer wit 74 Goldpfennig. Sämiliche ausländische Währungen zeigen steigende Tendenz. 80o liegt auch das englische Pfund neuerdings wieder fester, heute Wwurde es mit 18.3„ pro Pfund gehandelt. Im besetzten Gebiet hat sich die deuische Mark in den letzten Wochen ebenfalls gebessert. Sie wird heute mit 19,3 pro Pfund Br. gemeldel. Für die deutsche Bict erhielt man in Zürich 12550 Cenlimes und in Amsterdam 0,60 Cents. Das Pid. Sterling kostele 19,25 Bie. Sonst lagen folgende Notierungen vor: Zürich auf Paris 34,35, Prag 16,90, Brüssel 29,15, ollang 222.50, London 24,70, Mailand 25,70, New Vork 5,6926, Maqdrid 76,75; Paris auf New Vork 16,648, Belgien 84.95. Englan 71,92, Holland 619, Mailand 73,85, die Schweiz 292,50, Madrig 223,25, Wien 24; London auf Paris 71,75, Brüssel 8,87. New Lork 433,6, Mailand 97,56, die Schweiz 24,70, Madrid Münzen das Kilogramm Feingold Mark 32124 667 1 358.— 7 5 8 21 2u 2784 Marte berechne) 612 299000 zunshime 299 13 000.12 Holland, 11.66%„Frag 146% mstedaam an 7 London 11.657½. Berlin 0,60%, Paris 16,17, New Lork 288.75, darunter Gold„ 464 843 000 Zunahme 43000 25 7 2 4 8 und zwar Goldkassenbestand. 443636000 Zunahme 43 000 Belgien 13,75, Madrid 36,10, Mailand 11,95, Prag 799. 0 Golddepot(unbelastei) bei aus · ländischen Zenttalnotepbanken 21247 000 unverändert Nörsenbherichie Besland an Reichs- und Darlehens- Kassenscheinen. 2 40 c Abnahme 1665 000 Mannheimer Ufektenbörse Bestand an Rentenbankscheinen 262 961386 Zzunahme 371812 817* Mannheim, 14. April. Die Börse zeigte bei fkfesteveg 8 ee 2 Kursen ein freundliches Bild. Es notierten: Ruein. eeen 77 55 8 7 Hypothekenbank 274 bz.., neue 2,4., neueste 23., Süg⸗ echeens 1156716870 Zunahme 60 436 046 deutsche Disconto 7., Badische Anilin 16—416% bz. G. „ an Lombardforderungen. 24210875 Abnahme 4212 975 Rhenania 7,25 bz.., Brauerei Sinner 9 bz.., Schwart- darunter lomb Wechsel 18948 4 aAbnahme 3 696 285 Storchen 22., Frankona 45(G, Continentale 40 etwas., „5 an Ri darr-Lomb.-Forder. 101 e„ Seſlindustrie.50 bz. G, Benz 5., Gebrüder Fahr.50 „ 155 5 Aen—— 15— 4225 Seilindustrie 6,50 bz.., Benz 5., Gebrüder Fahr 6,50 datunter im Rentenmalkverkeht 35973 786 Eunaſune 6887 172 stwas br.., Fuehs Waggon 155 br. 6⁰ Linoleum Passivn 9,50 bz.., Heddernheimer 7., Karlsruher Maschinen..8 0 3 bis 4 bz.., Karisruher Nähmaschinen 5., Knorr Heil ere ee bronn 5,25 bz.., Braun Konserven 1,6 bz.., Mannheimer F 02 unge glg 497] Gummi 2% bz.., Badenia.6 bz.., Mez Söhne 1 6. 8 Bettag der 683550943 Abnahme 6213 497 Leckarsulmer.50., Pfalzer Münhlenwerke 328( Pfalzur onstige täglich ſällige Verbind- Neckars 2*., Alzer verke 3, 23— Alze lichkeiten Nähmaschinen.25., Zementwerke Heidelberg 10., Rhein- 1 Eer—5 1 e ee 22 28745eleblra 975 ba. G. Rheinische Nünlenwerke 2˙25 bz.(. Frei⸗ arumer im Bentenmarkgiroveik. 2 nnahme 1244 burger Ziegelwerke 2 h., Wayss u. Freytag 3,75 bz.(i. bl Fliratguthaden ee Jagaseis Funaame 30889 21 Zellstoff Waldhof 1076 bz.., Zuckerfabrik Fränkenthal 37 darunter im Rentenmarkgiroveik 168 993312 Kunahme 29 081 913 51 1 Darlehen bei der Rentenbank. 800000 000 bz.., Zuckerfabrik Waghäusel 3,75 bz. G. Sonstige Passiva 178 193301 Zunahme 9694171 80 im e 4674221 Abnahme 129 268 Waren And Markie Verbindlichkeiten aus weſter bege⸗; 1 0 denen im Inlande zahlbat. Wechseln 10 000 00 Berllner Metalfbirse vom 14. Ayril Prelse in Festmark fer 1 Kg. 11 14 Alumimum 11. 14. Flaktrolytkupler 137,75 185.25 in Barren—— Raffnadekupfer 1,24. 1, 5 20⸗.22[ Ann, auslün! 20.—,3).058..15 Blel 0,850,57 6,6•065[Hhbttenzinn 10 4,99.-.00 Rohaink(Vb.-Fr.)—.——— Iiokel 2,8 2,02½9 do.(Fr.verk.) 0,81-.88 0,3.9065 antimon N- 35 0 90-0,92 Plattenzink 0,58-0,00 0,55..58 Sider ſar 1 Gr. 84,5-93,30 97,59.95,50 Aluminium—— Pla un 3. r.—— London, 14. April(WB) Metallmarkt.(n Lst. l. d. engl t. v. 1016 leg. 11. 14. 11. 14. Blei 32.50 32.— RuplerKkass 63.87 64 25 bestseleci. 69.50 70.— Zink 32.— 32.36 do. 3 Monat 64.75 65 13 Nickel 130— 130.—[Quecks'ib 14 50 14.80 5.50 57.50 do. Elektol. 70.— 70.50 Zinn Kassa 241 50 248.50 Regulus i der Schonach, 13. April. Unter dem Worder, 22lährige Kandwirtsſohn der Witwe Schwer verhaftet at ban, Er ſoll das Haus ſeiner Mutter auf der Pogeleck angezün⸗ ſün aben. Der Verhaftete batte einen Straferlaß und Strafmilderung d Verurteilten der Septemberunruhen. tam Steißlingen bei Stockach 11. April. Vorgeſtern nachmittag ſtoz der 26fährige Stromwart Auguſt Streik von hier bei der Be⸗ ſeſchung einer Maſtleitung der Hochſpannung zu nahe und wurde ſort getötet. 0 Lörrach, 13. April. Auf dem großen Bauerngut des Wenken⸗ bͤb Der geſamte rberftand. 22 Stück. mußte nach dem Baſeler Schlachthof gebracht den en; um dort abaeſchlachtet zu werden. Der Pächter Bäßlin hatte Jof erſt vor kurzem übernommen und einen Muſterbetrieb ein⸗ geri zern in Weitt B. erleidet einen aroßen Schaden.— Auch in einem Stall Kus Hingen wurde die Seuche feſtaeſtellt. Der Bauer war mit einer kenſ wenige Stunden vorher noch im Stalle des obengenannten Wen⸗ haſes geweſen. Badiſch-Rheinfelden, 13. April. Der in Rheinfelden wohnende Ann Grieder ſprana in den Rhein undertrank. Konſtanz, 13. April. Zum Kreisturnfeſt des 10. deutſchen den bandt iles(Baden), das im Auauſt hier ſtattfinden ſoll. lie⸗ bahe eute bereits zahlreiche Anmeldungen von Vereinen vor, Sie hehen letzt ſchon die Jahl von 155 Bereinen mit über 4000 Teil⸗ Verkent gerreicht. Um dem zu erwarkenden erböbten Auſtrom und f uß r Rechnuna zu tragen, hat ſich ein beſonderer Turnfahrt⸗Aus⸗ Alde debildet. der die geplanten Wanderungen in das benachbarte ugebiet nach dem Turnfeſt oraaniſteren ſoll. ſich in Ueberlingen. 19. April. Der Waſſerſtand des Bodenſees hat — letzten drei Wochen um faſt 60 Zentimeter erhöht. me teiburg, 13. April. Bei den in der letzten Zeit vorgenom⸗ 5 daldee tante 25 A fünf Aa baee— Föälf, dwirte wegen Milchfälſchungen zur Anzeige gebracht. Die in debeen bettanden in den Fällen darin, daß Waſſer wurder lichen Mengen der Milch zugeſetzt worden war. Ferner gegtigt dier Landmirte bezrp deren Frauen und zwei Händler an⸗ die teils ranzige, teils waſſerhaltige Landbutter verkauften. vr idouſtanz. 13. April. Bei der Verſteigerung der Waren⸗ 8 der bankerxott gewordenen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ch. eintelelingen Illighauſen(Schmeiz) konnten die Schulden Nenbetranal zur Hälfte gedeckt werden, ſodaß zur Deckung des e eee ber pfalz Ludwigshaſen. 14. April. Bei einer Ausgrabung durch Leute des Städtſſchen Gas⸗ und Waſſerwerkes wurden zwei Skelette auf⸗ gefunden. die als Beilage ein Schwert. eine Streitart und einen Glaskelch hatten. Die Skelette lagen etwa 80—90 Zentimeter tief im Boden mit dem Kapf nach Oſten. „ gndwigshaſen, 13. April. Einer Ehefrau von Pirmaſens, die auf der Durchreiſe von Heidelberg hier ankam, erbat ſich ein e le ſcheine umzuwechſeln. Die Ehefrau ſchenkte dem Unbekannten Ver⸗ trauen und gab dieſem das Geld womit er verſchwand. Der Täter iſt etwa 35 Jahre alt und.70 Meter graß.— Eine in der Prinz⸗ regentenſtraße anſäſſige Vuttergroßhandelsfirma wurde angezeigt, weil ſie pfälziſche Landbutter in größerer Menge durch elek⸗ triſche Knetmaſchine im Keller der Firma zu Süßrahmbutter verarbeitete und an hieſige Kleinhändler abſetzte. *Bellheim, 13. April. Im Laufe der nächſten Woche tritt unſer Landsmann, der Pfölzer Mundartdichter Auguſt Heinrich, ge⸗ nannt der„Pfälzer Heiner“ eine Reiſe nach Serbien an, um den dortigen Deutſchen zu Oſtern einen Pfälzer Abend zu ver⸗ anſtalten. Nachbargebiete * Darmſftadt. 14. April. Der wegen Raubmordverdacht in Darmſtadt verhaftete Händler Fr. Michel, der dringend verdächtig war, in Frankfurt a. M. den Kaufmann Landmann ermordet und die Leiche in den Main geworfen zu haben, gilt nach den Ermitte⸗ lungen der Tat für überführt. Sw. K d.., 11. April. Noch iſt die Zeit der Meſ dauer nicht um, und 5 zur Abreiſe gepackt. rbſtmeſſe fluchtartig vor ging, e diesmal mit Ruhe und Zufriedenheit. Man 1 mit dem Geſchäft zufrieden. Große Abſchlüfſſe wurden im allgemeinen nicht getätigt, aber ſchließlich machen viele kleine Abſchlüſſe auch zuſam⸗ mengenommen ein Großes. Die beſten Geſchäfte dürften wohl auf dem Gebiete der Technik getätigt worden ſein.— Der Beſuch der Meſſe war an allen Tagen ſehr rege und guk. Auch die Taſchen⸗ für ihre Zwecke auserſehen. In e alle gelang es der Kriminal⸗ diebe waren vertreten. Dieſe haben beſonders die Radighalle polizei ein Pärchen zu verhaften, das im Beſitze vieler falſcher—* migs ſedes Mitglied mit 1200 Franken herangezogen wer⸗ mu 7 Wee 15 Ne 8. e ee eeeee eee e. niere war, Es handelt ſich un die 2 95 oft vorbeſtrafte 179 ARAUN e e eeeeee ee bis jetzt noch Unbekannter, ihr bei der Reichsbank vier 10 Billionen⸗ werden allenthalben Kiſten und Koffer s bei der Bergmann geb. Hetnrſc, Ne von einer Keige on Beherden ſche ſee, ee 2 langer Zeit geſucht wird und um den 24jährigen Schmied Peter Patzig aus Dresden, die gemeinſam in geſchickter Weiſe die Meſſe⸗ beſucher erleichtern.— Der Paſſagierluftverkehr wöh⸗ rend der Meſſe war ſehr ſtark. Es haben bisher über 1200 Perſonen an der Rundfahrt über Frankfurt teilgenommen. Unfälle waren nicht zu verzeichnen. Es iſt damit zu rechnen, daß Frankfurt, wenn die in Gründung befindliche Südweſtdeutſche Luftverkehrsgeſellſchaft als Glied der Trans. Europa⸗Union aus der Taufe gehoben wird, dauernd in das kontinentale Luftverkehrsnetz einbezogen wird. Auch die Kunſtmeſſe im Römer iſt ſtark beſucht. Hier wurde be⸗ ſonders die Sondexrausſtellung„Der Main und ſeine Kunſtſtätten“ wegen ihrer Fülle von meiſt unbekannten hochwertigen Kunſtwerken, bewundert. SwW. Mainz, 13. April. Die Herrenſchneider waren hier in den Streik getreten, der jedoch nach 2 Tagen ſchon beigelegt wurden.— Ueberfahren wurde von einem Auto auf der Straßenbrücke bei Kaſtel ein Radfahrer. Der Radler wurde ſchwer verletzt in das Krankenhaus eingeliefert. swWw. Darmſtadt, 13. April. Ein 51jähriger Tapezierer wurde vorgeſtern im Steinbrücker Teich als Leiche aufgefunden. Der Mann, der im Kriege einen Kopfſchuß erlitten hat, dürfte die Tat in einem Zuſtande geiſtiger Unzurechnungsfähigkeit begangen haben. 5 deseitigt sicher derduqen 7 7 Lebewohl. Hornhaut a d. Fußsohle verschwindet durch loebewohl- Ballen-Scheiben 5 3 2 In Drogerien u. Apotheken. rog Paul ruberg, P 7, 25; Drog H. Mayer. E I, 11; C Sachse-Flera- Dreg, Mittelskagse 61; Tudwig u. Schütthelm, Hofädrog., 8 4. 37 Dreg. Dr. E. Stutzmann, P 6,—4; Victoria-Drog., Schwetzingerstr. 26. Es gibt kein besseres säftereinigendes Mittef zur Regolterung des Stuhlgangs als die wellberühuten Pfarrer Kneipp-Pillen Wachholderheer 1, Aloe 4. E22 Zu N in Sobaohtein zu 1 Sold-Mark in den Apstbeden Mae aller Kheipp-Mttel duecßh Kdeipp-Eentrale in Mörsher e e Betzt. Rlhabarber und med. Seiſe ſe 2. Kafmus 3, 6. Seite. Nr. 179 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 15. April 1924 Gerichts zeitung Der Barbier als Finanzberater „Die Börſenhauſſe des vorigen Jahres zeitigte eine Reihe von Börſeninformationsblätter, die ſich nicht immer durch beſondere Sachkenntnis auszeichneten. Eine beſondere Zierde auf dieſem Ge⸗ biet ſcheint die vom Efdeka⸗Verlag Berlin herausgegebene Finanz⸗ zettung„Kapital und Wirtſchaft“ zu ſein. Ein Zivilſtreit, der ſich an die Verlagsverhältniſſe geknüpft hat, läßt erbauliche Dinge be⸗ kannt werden. Der verantwortliche Redakteur, Direktor Schierſe, ſoll, wie von der Gegenſeite behauptet wird, bis er den Beruf zum Fin maſchriftſteller in ſich entdeckte, das Barbiergewerbe aus⸗ geübt haben. Die Zeitſchrift enthält natürlich auch einen Brief⸗ kaſten, aus dem die Leſer ihre Informationen für Börſentransak⸗ tionen herausbolten. Nachdem Direktor Schierſe die Aktienmehr⸗ heit auf ſeine Seite gebracht hatte, übernahm er ſelbſt die Leitung der Redaktion und entließ, die bisher tätigen Handelsredakteure. Den Briefkaſten ſoll er ſich nun auf eine recht bequeme Manier da⸗ durch hergeſtellt haben. daß er die Anfragen und Antworten aus an⸗ deren Finanzzeitſchriften wörtlich abſchrieb, wobei ihm nur das kleine Verſehen unterlaufen ſein ſoll. daß er ſich zur Abſchrift eine bereits vor einem Vierteljahr erſchienene Nummer herausſuchte, ſo⸗ daß die Informationen nicht mehr als abſolut zeitgemäß anzuſpre⸗ chen waren. Da die urſprünglichen Geſellſchafter der Zeitſchrift ſich mit dieſen eigenartigen Redaktionsgepflogenheiten nicht identifi⸗ zieren wollten, ſo haben ſie eine einſtweilige Verfügung beim Land⸗ gericht II erwirkt, durch die dem Efdeka⸗Verlag verboten wird, wei⸗ terhin die Zeitſchrift„Kapital und Wirtſchaft“ erſcheinen zu laſſen. 8 Eine feine Familie Die Einbrecherfamilie des Taglöhners Peter Zahnleiter gibt der Polizei und den Gerichten beſtändig zu tun. Das Fami⸗ Iienoberhaupt hat ſchon eine Strafliſte mit 31 Einträgen, ſeine Kin⸗ der eifern ihm nach und der 12jährige Hans iſt ſchon ein routinier⸗ ter Einbrecher, auf den die ganze Familie ſtolz iſt. Seine Brü⸗ der Anton und Peter haben mit dem Taglöhner Emil Eichhorn ein Lagerhaus beraubt, wobei das Ehepaar Zabnleiter und ihre Tochter verſuchten, die geſtohlene Ware, ſechs Säcke Reis und einen halben Zentner Javatabak zu Geld zu machen. Die ganze Geſellſchaft mit Ausnahme des Anton Zahnleiter, der wegen etwa eines Dutzend anderer Einbrüche ſchon ſitzt, hatte ſich vor dem Amts⸗ gericht zu verantworten. Der junge Peter Zahnleiter und Emil Eichhorn wurden zu je zwei Jahren, zwei Monaten Gefängnisſtrafen von ſechs und vier Monaten verurteilt. Zuchkthaus und je drei Jahren Ehrverluſt und die übrigen zu * (Eine merkwürdige Sachbeſchädigung. Vor dem Amtsgericht Zweibrücken ſtand ein eigenartiger Hausfrieden⸗bruch, begangen in Tateinheit mit Sachbeſchädigung zur Aburteilung. wozu verhaftet vorgeführt wurden der 1902 geborene Maurer Alois Lambert, der 1903 geborene Ackerer Alfons Dejoon und der 1905 geborene Steinbrecher Joſef Junker, alle aus Kirrberg. Die drei waren beſchuldigt, in der Nacht zum 20. Januar in das frühere Schlafzim⸗ mer der Tochter des Wirtes Müller in ihrem Heimatort einge⸗ drungen zu ſein und dort wie die Wilden gehauſt zu haben. So wurden die Kleider aus den Schränken geriſſen, das Bettzeug in der Stube auf Haufen geſchichtet und das Ganze mit Pfuhl über⸗ goſſen. Die Angeklagten leugneten hartnäckig, die Täter zu ſein. Lambert und Dejoon wurden durch Beweisaufnahme überführt und zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, Junker mangels ausreichender Beweiſe freigeſprochen. ):( Verurkeilung einer ſeparatiſtiſchen Diebesbande. Aus Wiesbaden wird gemeldet: Vor dem franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht hatten ſich 23 Separatiſten zu verantworten, die an den Diebſtählen von Papier, Schreibmaſchinen und anderen Büro⸗ artikeln aus dem hieſigen Regierungsgebäude und Landeshaus be⸗ teiligt waren. Nicht erſchienen waren die inzwiſchen ins unbe⸗ ſetzte Gebiet geflüchteten„Kommandanten“ der beiden Dienſt⸗ gebäude Verheyen und Burghardt, auf deren Befehl die Ange⸗ keine Verpflegung und Löhnung erhalten hätten. Die Rädels⸗ führer erhielten in Abweſenheit zwei Jahre Gefängnis, die anderen 14 Tage bis 3 Monate Gefängnis.— Im November v. J. war von einem noch nicht ermittelten Separatiſten ein wertvolles Mikroſkop aus dem Kurhaus Langenſchwalbach geſtohlen und nach der Ortskommandantur der Separatiſten gebracht worden. Von dort wurde es von den Wiesbadener Separatiſten Hack und Maeyer wieder geſtohlen und an einen Althändler für 3 Franken verkauft. Wegen Hehlerei erhielten die beiden jetzt 3 Monate Gefängnis. ):( Eine Paßfabrik. Ein jugendlicher Kaufmann aus Kron⸗ berg wurde vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Wiesbaden zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er eine regelrechte Fabrikation franzöſiſcher Päſſe mit gefälſchten Stempeln der Rheinlandkommiſſion betrieben und mit Hilfe einer großen Zahl von Agenten in Frankfurt derartige falſche Päſſe für 200 Mark verkauft hatte. ):( Die Diebſtähle in der Berliner Staatsbibliothek. Der Ber⸗ iner Studienrat Dr. Dobe, der wie ſeinerzeit mitgeteilt, wegen In⸗ kunabeln⸗Diebſtahls in der Berliner Staatsbibliothek im vorigen Jahr mit neun Monaten Gefängnis beſtraft worden war, hatte gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt. Jetzt hat das Reichsgericht die Berufung zurückgewieſen und das Urteil für rechtsgültig er⸗ klärt. Dr. Dobe beabſichtigt aber einen neuen Prozeß gegen die Staatsbibliothek anzuſtrengen. Sportliche Runoͤſchau Fiußball V. f..—D. J. K. Schwetzingervorſtadt 2. Mannſchaft 11:0(5:0) Unter der Leitung des Herrn Hoffſtaetters trafen ſich am Sonn⸗ tag obige Mannſchaften zum Freundſchaftsſpiele auf dem Sport⸗ platze bei den Brauereien. Ueber das Spiel iſt nicht viel zu ſagen, den wie bereits das Reſultat ausdrückt, war der Platzinhaber jeder⸗ 25 Herr der Lage und gewann das Spiel nach Belieben. Nur ganz elten gelingt es den Grünen(DiK.) an den VfR. Schußkreis zu kommen. Die VfR. Elf bot eine gute Leiſtung. Der Sturm kom⸗ binierte gut und war äußerſt ſchußfreudig. Allerdings kam ihm Köhler im Säſtetor entgegen, der ſich bisweilen äußerſt unſicher zeigte. D. J.., die in der Aufſtellung Köhler, Karcher, Horn, Lauhüter Siegen, Weber Philipp, Schmiedling, Daum, Götz Reis, erſchienen waren, lieferten trotz der Ueberlegenheit des VfR. ſtets ein äußerſt eifriges Spiel. Ein ihnen kurz vor Schluß zugeſproche⸗ ner 13 Meter⸗Ball, die letzte Chance das wohlverdiente Ehrentor zu erzielen wird verſchoſſen. V. f. R. hatte Höß, Greiner, Huber, Kempf, Kalb, Wörner, Vogel, Hägele, Schleißen. Morgen, Katz zur Stelle. Von den erzielten Toren konnten ſich Kalb und Schleißen mit je 4, Hägele mit 2 und Vogel mit 1 Erfolg beteiligen. Der Schiedsrichter hatte einen leichten Stand, da ſich beide Mannſchaften der größten Fairnis befleißigten. Hst. Winterſport Eingabe des Deutſchen Skiverbandes gegen die Grenzſperre— Antrag auf Freigabe nach Oeſterreich über Oſtern Zu den durch die Grenzſperre gegen das Ausland mit am mei⸗ ſten betroffenen Kreiſen gehört auch der Deutſche Skiverband, der neben dem Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenverein gerade über die Oſtertage ſeit Jahren ſchon das Hauptkontingent jener Kreiſe ſtellt, die aus rein ſportlichen und geſundheitlichen Gründen um dieſe Jahreszeit die Gebiete Tirols und Vorarlbergs mit ihren Alpenver⸗ einshütten zur Ausübung des Skiſports aufſuchen. Es iſt aus der Zuſammenſetzung beider großen Verbänden bekannt, daß gerade dieſe Kreiſe am allerwenigſten im Stand ſein werden, die„Gebühr“ von 500 Mark zu zahlen. Der Deutſche Skiverband hat nun ſofort im Namen ſeiner 50 000 Mitglieder an das Reichsfinanzminiſterium eine dringende Eingabe gerichtet, daß über die Oſtertage die Ausreiſe nach Deutſch⸗Oeſterreich freigegeben werden ſoll, um die Ausübung des Skiſports in Tirol und Vorarlberg zu ermöglichen. Es wäre Kad,por: * Welimeiſterſchaft der Berufsſtraßenfahrer. ſtattgefndenen Hauptrerſammlung des De utſchen Be fahrerverbandes wurden verſchiedene Anträge einge die von allgemeinem Intereſſe ſind. So ſoll der BDR. bei der mit dem Antrag vorſtellig werden, eine Weltmeiſterſchaft der 5 rufsſtraßenfahrer in das Programm der Weltmeiſterſchaften 11 nehmen. Der ſchon im Vorjahre gehegte Wunſch, die denee Meiſterſchaft für Verufsſtraßenfahrer nicht in einem, ne nach italieniſchem Muſter in mehreren Rennen ausfahren zu loſſen um Zufallsſiege auszuſchalten, wurde dem BDR gegenüber dings ausgeſprochen. Zur Meiſterſchaft folen folgen. 5 10 Rennen zählen: Berlin⸗Kottbus⸗Berlin am 17. April, Run um Speſſart und die Rhön am 11. Mai, Großer Preis des Saarlan des am 18. Mai, München⸗Zürich am 25. Mai, Großer Preis von Deutſchland am 8. Juni, Rundfahrt durch Oberſchleſten am 22. Ae Großer Sachſenpreis am 7. Juli, Rund um Köln am 13. Zürich⸗Berlin vom 16. bis 20. Juli und Rund um Frankfurt am Auguſt. Die letztere Fahrt gilt als Endlauf zur Deutſchen Meiſlel ſchaft und ſoll ebenſo wie Zürich⸗Berlin mit doppelten Punkten be⸗ wertet werden. Die anderen acht Rennen ſehen 10, 9. 8, 7 uſw. Punkte für die erſten Fahrer vor. Zum Vorſitzenden des Verban⸗ des wurde Aberger einſtimmig wiedergewählt. 5 Boxen * Boxen im Ausland. In Buenos Aires hatte man L ouis Firpo, deſſen Renommee durch ſeinen ſchweren Kampf mit dem Europameiſter Erminio Spalla ſtark gelitten hatte, einen„aufge⸗ wärmten“ nordamerikaniſchen Schwergewichtler Al. Rech gegen⸗ übergeſtellt. Reich, deſſen beſte Zeiten weit zurückliegen, erlag dann auch bereits in der erſten Runde dem Anſturm des rieſigen Argen⸗ tiniers.— In Syracus(USA.) erhielt Ted Moore den Punkt' ſieg über den guten kanadiſchen Mittelgewichtler Jack Reddick zuge ſprochen.— Im Londoner Blackfriars Ring ſtoppte der Schiedsrich⸗ ter einen auf 15 Runden angeſetzten Kampf in der 8. Runde zu⸗ gunſten von Ernie Milſon, da deſſen Gegner Stoker Moore nicht mehr kampffähig war. * Der Inkernakionale Amateur-Boxverband(J. J. B..) hält ſei⸗ nen nächſten Kongreß am 20. Juli, am Tage der olympiſchen Schlußkämpfe im Boxen, in Paris ab. Der Aufnahme Deuiſch⸗ lands dürfte, ſofern darum nachgeſucht wird, nichts im Wege ſtehen. Die Tagesordnung des letzten Kongreſſes enthielt den Paſſus: Auf⸗ nahme verſchiedener Länder in die F. J..A. mit Ausnahme von Deutſchland. Die Worte„mit Ausnahme von Deutſchland“ ſind jetzt aber geſtrichen worden.— Die Olympiaausſcheidungskämpfe im Boxen beginnen am 15. Juli und erſtrecken ſich über vier Tage. Brr ʃIrr Wallerſtandsbeobachtungen im Monat April Auf der in Berlin rufs⸗ bracht, Us 25 —* Rbein-Begel.5 I10. Ii 12 i5[TTetar-Feaeſv 5 Jſo iii Schuſterinſel⸗)1 57f1 89 1 85.651 82 1610 Mannheim.713.473.48.443.5203.91 Kehl.. 2832,84.242.7 2 69 2,69 Heilbronn 1 Maxan..81438.88 444.40 4½67 Mannbeim.66 3 47 3 43.46.18 3 76 Kaub..—.60 Köln.. 43.24.54.60— 3,23 U Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim. B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbarge biete, Gericht u⸗ den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ Hadengürmer — Springwürmer, —— werden beſeitigt d. Wurmmittel Leola d%½ klagten die Gegenſtände geſtohlen und verkauft hatten. Sie wollen die Diebſtähle auch aus Not verübt haben, da ſie 14 Tage lang du wünſchen, daß die Erledigung dieſer Eingabe ſo zeitig erfolgt, aß dieſe Oſterreiſen nicht bis Pfingſten verſchoben werden müſſen. wohlſchmedk. Arekaſchokolade. Mit genauer Anweiſ. Schach tel 80 Pf. Nu⸗ echt vom Labor. Leo. Dresden⸗N. In allen Apothek. u. 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Page Aussa fleiken 43 —— ein Matrose— n amue atateu Fran 1055 Feinde des Graten Karl Vang Ein Richtet Philipp Massalsky Ein Diener osef Gerharts Bühnenvolksbund —— der Theater- und Konzertgemeinde des Bühnenvolksbundes erhaſten für das Karoilags-Aonan des an ne Karten zu ermäßigten Preisen bis einschl. Mutwoch in dei Geschäusstelle, G 3, 14 Fernsprecher 9025 und 8598. 3264 Geschältsstunden—1 und—5½. Baugeschält münſchi zwecks weiteren Ausbaues Beirlebs-Hapfial von 10 15000.-M. 1 gehend aufzunehmen. Angebote unter E. N. 48 an die 15 Elegantes Cheviotkostüm Reinwoll. Cheviotkleid Schwerer Cheviotrock Mem eee den 15. April 1924 Teizie Wundervolle NHeuhelt! 5000O0 NMeier Kristall-Marocaine I as, 4. 90 Crèpe ſut-anch-Amon“]ο) õ w G. as II Unser Konfektion 1 Paletot oienendttt 5 Negenmantel spoftfarbig, imprägnient. Windjacke reine Wolie mit Tressengarnitur mod. 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