* Xers Donnerskag, 17. April Dezugspreiſe: In mannheim u. Amgeb. vom 17 Rpell bis 28. Rpril 23: es Sold-pfg. Die monatl. Sezieher verpflichten ſich dei evt. Renoerung der wirtſchaftlichen vergältniſſe notwendig werdende breiserhöhungen anzucreennen. poſt⸗ ſcheckkonto n 17500 far he.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannbeim b b. 2.— Seſchöfts⸗Nedenſtelle neckarſtabt, walsd⸗ dofge. 6. Lernſpe. Ur. 763l, 7032, 703, 7043, 7038. Celegr.-Rör. Seneralanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchentuch zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Gadiſche Neueſte Nachrichlen eitung— Welle und Schall— Aus Feld und Sarten Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Mufik-q Verkaufspreis 10 Goldpfennig 1924— Nr. 184 Anzeigenpreiſe nach Carif, del vorauszahtung pro ein⸗ ſpaltige Rolonelzelle für Allgemeine Rinzeigen 0,40 Goldmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. 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Das„Journal“ ſchreibt, nach der Rede Poincares, in der obne Zweideutiakeit die Stellung Frankreichs zum Sachverſtändigen⸗ klan feſtaeleat ſei. müſſe eine ſo abaefaßte deutſche Antwort als ein erſprechen aufgenommen werden. endlich loyal und ohne untergedanken zu verhandeln. Wie ſollte dem auch anders ſein? icher iſt es kein plötzlich auftretendes Verlangen nach Gerechtiakeit. das die Schuldner Frankreichs beſeele. Deutſchland habe gefühlt, daß ihm gegenüber die interalliierte Front wieder zuſtandekomme. Hart⸗ äckig habe es mehrere Monate hindurch eine internationale Sachver⸗ lundigenunterſuchun ſeiner Hilfsauellen gefordert. Dieſem Ver⸗ angen ſei Genüge getan. Der„Matin“ ſchreibt, es wäre unvorſichtia und unpolit:ſn. im doraus ſagen zu wollen. daß die deutſche Reaieruna in dieſer Erklä⸗ rung die Abſicht habe. nicht die Konſeauenzen aus ihr zu ziehen, aber es ſei unbedinat notwendia. daß es nicht bei bloßen Worten bleibe und daß genau erkennbar werde. von welchem Augenblick ab Deutſch⸗ land an dem Projekt der Sachverſtändigen mitarbeiten werde. Die„Nepublique Francaiſe“ fraat: Iſt dieſe prinzipielle Zuſtim⸗ mung aufrichtig? Behält Deutſchland ſich nicht vor. nach einer Methode. mit der ſie ſeit langem vertraut iſt. Schwieriakeiten zu machen? Man darf das fürchten nach ſo vielen üblen Erfahrungen und muß dagegen aewappnet ſein. Ein franzöſiſches Inkerview des Reichskanzlers Der„Matin“ veröffentlicht eine Unterredung ſeines Berliner Vertreters mit dem Reichskanzler Dr. Marx über den Bericht der Fochverſtändigen, Auf die Frage des Berichterſtatters, ob ſich die eichsregierung die Kritik wegen der Sicherheit über die Gefamt, öhe der Reparation zu eigen mache, erwiderte der Reichskanzler: Wenn die feſtgeſetzten Jahreszahlungen zu hoch ſind, wird man ies bald merken. Die Größe der Zahlungen, die wir zu eeiſten ben, wird ſich nicht allein aus unſerer Zahlungsmöglichkeit er⸗ deben. ſondern auch aus der Haltung unſerer Gläubiger gegenüber der deuiſchen Konkurrenz Deuſſchland konn die Jahlungen nur aus em Ueberſchuß(Produktion) leiſten und das ſetzt eine derartige Ent⸗ wicklung der deutſchen Ausfuhr voraus, daß neutrale Märkte be⸗ einträchtigt werden könnten. Aus dem gleichen Grunde iſt es auch nicht unbedingt notwendig, die geſamte Höhe der deurſchen Zahlun⸗ gen ſofort feſtzuſetzen. Die Erfahrung werde ergeben, in welchem aße die Schlußfolgerungen der Sachverſtändigen ergänzt oder ver⸗ dert werden könnten. Zum Schluſſe ſagte der Reichskanzler: Wir hoffen, daß die Be⸗ Rwadeigung der politiſchen Verurteilten und die Stucbkehr der Ausgewieſenen automatiſch aus dem neuen tand der Dinge hervorgehen wird; dies iſt für uns eine moraliſche dtwendigkeit; das Reparationsproblem kann nur auf der Grund⸗ gegenſeitigen Vertrauens endgültig gelöſt werden. Noch vier ungeklärkte Fragen— ſagt Loucheur Sa Das Organ des Miniſters Loucheur ſieht bei der Diskuſſion der chverſtändigen noch vier Fragen, die geklärt werden müſſen: 1. Die Höhe der deutſchen Schulden und die Frage der Her⸗ bble hu n g. die die Gläubiger Frankreichs bewilligen wollten. So⸗ Aae dieſes Problem des Ausgleiches der Kriegsſchulden nicht ge⸗ —5 ſei, könne man wohl die Höhe der Jahreszahlungen ändern, er nicht den Geſamtbetrag der deutſchen Verpflichtungen. 75 2. Unter welchen Bedingungen und von welchem Augenblick an bane die wirtſchaftliche und fiskaliſche Einheit des Deutſchen eiches als wiederhergeſteſt betrachtet werden? Das ſei die Frage Austauſches der Pfänder. ba 3. Die Frage der Sanktionen, die im engen Zuſammen⸗ nng ſtehe mit der Pfänderfrage und 5 4. die Frage der Transferierung der Zahlungen Deutſchlands ſtg Frankreich über die Grenzen, über die die Arbeiten der Sachver⸗ ändigen nur eine zu ſummariſche und improviſierte Löſung ge⸗ unden hätten. an 5 0 2 2 Neichsregierung und Miecumverträge Verlc Berlin, 17. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Aus dem d und Ergebnis der Micumverhandlungen iſt vielfach geſol⸗ „ worden daß die Neichsregierung ihre bisherige Auffaſ⸗ gau geändert habe. Das iſt, wie wir verſichern zu können St. uben nicht der Fall Die Regierung nimmt nach wie vor den dandpunkt ein, daß ſie aus ſtaatlichen Mitteln die Nicum⸗ en nicht finanzieren könne. Auch die Induſtrie iſt 155 Micumlaſten nicht zu tragen in der Lage ſei. Die Velaſtung Micumverträgen beläuft ſich bereits auf etwa 200 Millionen oldmark. Um den Gang der Dinge in Düſſeldorf richtig zu verſtehen, —5 man ſich vor Augen halten, daß der Beſchluß der Reparations⸗ Disknuſton. das SachverſtändigenGutachten als Grundlage einer ie dion anzuſehen. die Lage in ein neues Licht gerückt hat. ſich erinnern wird ſind aufgrund dieſes Beſchluſſes der tun mationskommiſſion. der mitten in die Düſſeldorfer Verhand⸗ 85 hineinplatze. die deutſchen Induſtrievertreter nochmals nach einer gefahren. Sie haben hief erklärt, daß ſich die Möglichkeit am Finanzierung der Mieumlaſten ergeben könne, wenn es ſich eine nur kurzfriſtige Verlängerung der Verträge handle, mit muß dungen auch oh ne den Reichstag zu treffen. Das Echo der deutſchen Antwort Die Haltung Belgiens Der Brüſſeler Korreſpondent des„Echo de Paris“ ſchreibt, alles in allem mache ſich das Brüſſeler Kabinett die Auffaſſung Mac⸗ donalds zu eigen, wonach der Sachverſtändigenbericht ein un⸗ teilbares Ganze bilde. Die belgiſche Regierung ſtehe auch auf dem Standpunkt, daß nicht nur jedem Einzelnen der Alliierten die Mög⸗ lichkeit gelaſſen werden dürfe, Sanktionen durchzuführen, die nicht die Zuſtimmung ſämtlicher übrigen Gläubiger Deutſchlands hätten. Es komme alſo darauf an, daß die Gläubiger Deutſchlands unverzüg⸗ lich ſich über diejenigen Sanktionen einigen, die für den Fall durchgeführt werden ſollen, daß Deutſchland ſpäter Anlaß dazu gebe. Das Bemühen uim eine derartige Einheitlichkeit der Auffaſſung werde am Anfang auf gewiſſe Schwierigkeiten ſtoßen, da England nur Sanktionen wirtſchaftlicher Art, beiſpielsweiſe eine Blockade der deutſchen Küſte, zuzulaſſen ſcheine. Auch der Brüſſeler Berichterſtatter der„Times“ meldet, die Er⸗ klärung Macdonalds im Unterhaus über die britiſche Haltung gegen⸗ über dem Bericht der Sachverſtändigen habe in belgiſchen Kreiſen einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht. Die belgiſche Regie⸗ rung ſei der Anſicht, daß keine Zeit verloren werden ſollte, um die Erörterungen am Konferenztiſch zu eröffnen und daß nur Gutes von einer interalliierten Zuſammenkunft erwartet werden könne, jetzt wo 95 e Grundlage für eine ſolche Konferenz gefunden wor⸗ en ſei. Der gutunterrichtete Korreſpondent des„Echo de Paris“ meldet: Die belgiſche Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Auffaſſung der Sachverſtändigen Belgien nicht volle Genugtuung gewähren und ſie erkenne ſehr wohl die Einzelvorſchläge der Sachverſtändigen, die für Belgien nicht gerade einen Sieg darſtellen. Nichtsdeſtoweniger ſtehe ſie auf dem Standpunkt, daß es beſſer ſei, den Bericht als Gan⸗ zes anzunehmen Nichts wäre nach der in Brüſſel herrſchenden Anſicht gefährlicher, als die Solidarität dieſer Arbeit zu brechen unter dem Porwand, daß jeder ſeinen beſonderen Wünſchen dabei Geltung verſchaffe. Befriedigung in London In einem Londoner Teleagramm der„B..“ wird geſaat. daß in politiſchen Kreiſen Londons die deutſche Note an die Reparations⸗ kommiſſion in ihrer Kürze einen ſehr auten Eindruck gemacht habe. Man billige es alſoemein, daß ſich die Reichsvegierung auf dieſe kurze ſchriftliche Erklärung beſchränkt und auf alle mündlichen Erklärungen verzichtet habe. Die„Dailn News“ ſchreibt in einem Leitartikel, es ſei unmsöalich. die Tatſache unberückſichtigt zu laſſen. daß man weiterhin von Frank⸗ reich auf eine endaültige und erklärte Friedenspolitik warte, die ſich auf die Grundſätze der Gerechtiakeit und der Aufrichtigkeit gründe. Der weitere verlauf der verhandlungen Berlin. 17. April.(Von unſerm Verliner Büro.) Es läßt ſich bisher nicht überſehen, wie ſich die weitere Behandlung des Sachver⸗ ſtändigengutachtens durch die Gegenſeite geſtalten wird. Unter den Alliierten beſteht offenbarkein Einverſtändnis über die nächſten Schritte. Die engliſche Regierung legt ſich dafür ins Zeug, das Sachverſtändigengutachten als Ganzes möglichſt ohne Dis⸗ kuſſion in die Wirklichkeit umzuſetzen. Frankreich ſträubt ſich dage⸗ gen und ſucht die ihm unbequeme Löſung durch andauernde falſche Auslegung des Berichts in jeder Weiſe zu hintertreiben. Welche Auf⸗ faſſung ſiegen wird, iſt z. Zt. noch völlig ungewiß, ebenſo, in welcher Form man weiter an die deutſche Regierung herantreten wird. Eng⸗ land bemüht ſich fortdauernd, die Widerſtände mit größtem Nachdruck zu überwinden. Falſch wäre es, die deutſche Antwort ſo aufzufaſſen, als ob die Reichsregierung in ihr das Sachverſtändigengutachten in allen ſeinen Einzelheiten bedingungslos annehmen werde. Sie hat lediglich das von den Sachverſtändigen vorgeſchlagene Zahlungs⸗ ſchema als ſolches anerkannt und ſich mit den einzelnen Konſtruktio⸗ nen im ganzen alſo der Goldnotenbank und Steuerſyſtem und der Reichsbahnverpfändung einverſtanden erklärt. Innerhalb der Regie⸗ rung iſt man ſich klar darüber, daß die Entſcheidung über das Schickſal der Reichseiſenbahnen nicht ohne Zuſtim⸗ mung des Reichstags gefällt werden kann. Es wird für dieſe Frage ſogar möglicherweiſe einer verfaſſungsmäßigen Mehrheit be⸗ dürfen und inſofern hätte alſo das kommende Parlament, wie es ja den Wünſchen der Deutſchnationalen entſpricht, Gelegenheit, das jetzige Kabinett zu desavouieren. Ob es das tun wird, ſteht freilich auf einem anderen Blatt. Sollte die Regierung noch vor den Wah⸗ len in die Lage verſetzt werden, neue außenpolitiſche Bindungen ein⸗ zugehen, ſo wird ſie aufs gründlichſte prüfen, wie weit ſie dazu befugt iſt. An ſich hält ſie ſich, wie geſagt, durchaus für berechtigt, Entſchei⸗ der Endausſicht, daß alsdann eine Geſamtregelung auf der Baſis des Sachverſtändigen⸗Gutachbens eintreten werde. In dem Exper⸗ tenbericht ſind ja den an der Lieferung beteiligten Firmen aus⸗ drücklich Kredite in Ausſicht geſtellt worden; ohne den Beſchluß der Reparationskommiſſton alſo wäre ein Beſchluß be⸗ ſtimmt nicht erfolgt und die Induſtrie war entſchloſſen, es auf eine Beſchlagnahme der Zechen ankommen zu laſſen. Nicht ohne Bedeu⸗ tung iſt es, daß in der Friſtfrage, ob die Verlängerung ſchriſtlich oder befriſtet erfolgen ſoll, der deutſche Standpunkt ſich durchgeſetzt gleichen Auffaſſung wie früher. daß ſie aus Eigenem die Koſten hat. Ein Demenki Eine geſtern in verſchiedenen Blättern erſchienene Eſſener Mel⸗ dung zur Verlängerung der Micumverträge die davon ſprach, daß im Zuſammenhang mit den Micumverträgen Rentenmark⸗ kredite in Anſpruch genommen ſind, wird laut„Kölner Tage⸗ bbatt“ in ihrer Geſamtheit von zuſtändiger Seite dementiert. Ein Opfer des Raſſenhaſſes Haag, 17. April. Auf dem in Löwen abgehaltenen groß⸗nieder⸗ ländiſchen Studentenkongreß gerieten fflamen und Wallonen in Streit, mit dem Endergebnis, daß ein Wallone ſeinen Browning zog und einen Flamen niederſchoß. Auf dem Polizeirevier erklärt, die mphonie iſter erſt * N der Wallone, aus Raſſenhaß gehandelt zu haben. Dder Konflikt des Fentrums und der Bayriſchen Volkspartei Aus der Bayeriſchen Volkspartei und dem Zentrum, die ur⸗ ſprünglich einen gemeinſchaftlichen Parteikörper bildeten, ſind in⸗ zwiſchen zwei feindliche Brüder geworden, die ſich das Leben gegenſeitig ſchwer machen. Die Bayeriſche Volkspartei iſt inſofern ein Kind der Revolution, als ſie damals bei den Wahlen zur Nationalverſammlung zum erſten Mabe als eigene Partei auf⸗ trat. Bis dahin war ſie immer der bayeriſche Flügel des Zentrums weſen. Die Scheidung in zwei Fraktionen erfolgte etwa ein hr ſpäter, wobei die ſte Richtung Erzbergers, die das Zentrum damals vertrat, in erſter Linie als Sprengpulver wirkte. Allerdings war die Trennung nicht vollſtändig. Die beiden Vertreter der Pfalz blieben in der Zentrumsfrak⸗ tion, gewiſſermaßen als Brücke zwiſchen den beiden Parteien und ihren parlamentariſchen Vertretungen. Um Brücke nun iſt der Kampf entbrannt, der zu einer ſchärferen Trennung und zu einer Gegnerſchaft der beiden Parteien im Wahlkampf geführt hat. Die Bayeriſche Volkspartei wollte die Brücke abbrechen. Sie nahm für den gegenwärtigen Wahlkampf die Pfalz als ihr Wahl⸗ rvier allein in Anſpruch, während das Zentrum darauf beſtand, daß ſeinem bisherigen Abgeordneten Hofmann⸗Ludwigs⸗ hafen, einem der wenigen, die ihm treu geblieben waren, der Wahlkreis unangefochten erhalten bleiben ſolle. Als die Bayeriſche Volkspartei dieſen Anſpruch nicht anerkannte, ſagte das Zentrum auf der ganzen Linie den Kampf an und ſtellte die Aufſtellung eigener Kandidaturen in ganz Bayern gegen die Bayeriſche Volks⸗ partei in Ausſicht. Man hat ſich in den letzten Wochen bemüht, den offenen Bruch zu vermeiden, der dadurch herbeigeführt werden mußte. Die letzten Verſtändigungsverhandlungen aber ſind, wie es ſcheint, ergebnislos verlaufen und ſo zieht der Reichsjuſtizminſſter Emminger, der als Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei der Regierung angehört, jetzt die Konſequenzen und ſcheidet aus der Reglerung aus. wird in dieſem Schritt eine Beſiegelung des offenen Kampfzuſtandes betrachten müſſen, der zur Zeit zwiſchen der Bayeriſchen Volks⸗ partei und dem Zentrum beſteht. Der Koalition geht der Rückhalt der bayeriſchen Volkspartei zunächſt verloren. raus erwachſen aber der Regierung keine weiteren Konſequenzen, da das Kabinett gegenwürtig nicht auf den Reichstag angewieſen iſt. Wie die Dinge ſich im neuen Reichstag geſtalten werden, muß man ſowieſo abwarten. Es iſt leicht möglich, daß ſich Zentrum und Bayeriſche Volksparbei wieder vertragen, nachdem ſie ſich während des Wahlkampfes geſchlagen haben. Der„Bruderzwiſt“ Unter obiger 1 ſchreibt die„Neue Pfälziſche Landes⸗ zeftung“ in Ludwigshafen u..: Die ſchon lange gefürchtete politiſche Trennung der pfälziſchen Katholiken f begründet in dem immer wei⸗ teren Abweichen der Ba eriſchen Volkspartei von der Zentrumspoli⸗ tik und der Tatſache, daß ein großer Teil der pfälziſchen Katholiken der Ueberzeugung iſt, daß die ifiſch bayeriſch und ſtark national eingeſtellte Politik der Bayeriſchen Volkspartei den Verhältniſſen der beſetzten Pfalz, die von denen des jenſeitigen Bayern weſentlich verſchieden ſeien, nicht gerecht werde. Beſchleunigt wurde die Tren⸗ nung durch das Verhalten einiger führender Mitglieder der Bayer. Volkspartei in der Pfalz, die ſich rückſichtslos über die Wünſche der Freunde der Zentrumspolitik hinwegſetzten und auf den rein for⸗ malen Rechtsſtandpunkt ſich ſtellend, die andersdenkende Gruppe mit allen Mitteln tot zu manöverieren ſuchten. Den Höhepunkt erreichte dieſes Veſtreben in dem Verſuch, den bisherigen Abgeordneten Ho 1 mann in der Pfalz zu„erledigen“, obwohl dieſer ſich mehr als alle anderen Pfälzer um das Deutſchtum und den Katholizismus in der Pfalz verdient gemacht hat.“ Der Artikel wendet ſich dann gegen den Verſuch, die Anhänger des Zentrums zu„verketzern“ und ſie als ſchlechtere Katholiken oder Bayern hinzuſtellen. Das Blatt weiſt in erſterer Beziehung darauf hin, daß die meiſten deutſchen Biſchöfe und Prieſter zum Zentrum gehören und erklärt zum zweiten Punkt: Mit dem Vorwurf der mangelnden Bayerntreue ſoll man ſehr vorſichtig ſein, da gerade einige Wortführer der Bayer. Volkspartei(wie Wal⸗ zer, Wadlinger, Wolf, Rößler) die„Rheiniſche Republik“ betrieben und die Trennung von Bayernverlangten. Der Verſuch, die Zentrumsleute als Halbſozialiſten hinzuſtellen, wie es der interimiſtiſche Chefredakteur Butſcher geſtern getan hat, wird ſchon durch die Talſache widerlegt, daß z. B. gerade der Zentrums⸗ abgeordnete Hofmann zur Bekämpfung des Sozialismus allein mehr geleiſtet hat, als Herr Butſcher mit ſeinem ganzen Anhangel Lrankreichs Balkanpolitik Die Bukareſter Preſſe nimmt die rumäniſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ handlungen zum Anlaß einer Erörterung über die Frage eines rumäniſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes, über das gegenwärtig grund⸗ ſätzliche Vorbeſprechungen in Paris gepflogen werden. Weiteres werde ſich erſt nach dem Beſuch des Königspaares in London ergeben. Die rumäniſche Regierung hat in Frankreich für 400 Millionen Lei Flugzeuge beſtellt. Ein neuer polniſch⸗franzöſiſcher Geheimvertrag? In Anbetracht der geheimnivollen Art und Weiſe, wie die franzöſiſche Anleihe für Polen von der polniſchen Regie⸗ rung dem Seſm vorgelegt wurde, iſt man in Kreiſen der Minder⸗ heiten der Meinung, daß das Abkommen die Grundlage zu einem neuen Geheimvertrag zwiſchen Polen und Frankreich bil⸗ den werde, bei dem es ſich in erſter Linie um militäriſche Angelegenhelten handle. Die Anleihe werde ohne Zweifel für Rüſtungen verwandt werden. Seitens Polen werden bekannt⸗ lich als Pfänder die Waldungen von Thorn und Vialiwieſch an Frankreich ausgeliefert. Der italieniſch⸗ſchweizeriſche Zwiſchenfall hat am Mittwoch eine bedeutende Entſpannung erfahren. Der ſchweigeriſche Geſandte in Rom hatte eine Unterredung im Außenminiſterium und wird perſönlich mit Muſſolini die ganze An⸗ gelegenheit noch beſprechen. Die Aufnahme im Außenminiſterium und die Erklärung des italieniſchen Miniſters Garbaſo in Bern gegenüber dem Bundesrat Motta zeigt, daß Italien ſeinen etwas übereilten diplomatiſchen Schritt bedauert und anerkennt, daß die Schweiz in jeder Hinſicht ihre Pflicht erfüllt hat. Man nimmt nun beeß die ganze Angelegenheit einer ſehr raſchen Löſung entgegen⸗ Sage— GCik Der Votſchafter habe darumer verſtanden, daß eine moraliſche Rück⸗ Abberufung des ſapaniſchen Botſchafters geſprochen. ————— haben die Franzoſen im dortigen Kreiſe eine Verfügung erlaſſen, delberg) und nicht täglich an ihren Wohnſitz zurückkehren, un⸗ Städtebundes beſchloß, die Gemeinden zu einer beſonderen ausmacht. 57 8 Machdruck verboten. 5 ſchäumte es zu mir empor. War es das Licht des Feuerſees, der 5 neuer Erdſtoß! Ueberall barſt und brach der Boden 27 Vor mir ſank der Grat— Das Hedjſin tat einen Sprung— Giſcht ſpritzte über uns zuſammenſchlagende Waſſer hatte Naſſaru erweckt. Nun war es dunkel geworden. Grau, gelbſchwefliges Grau laut. Ein Trappeln von Tauſenden von Füßen. Unheimlichen, und Zebras und dann kam es wie eine geſchloſſene Menge! Zu dem Geruch des Schwefels, der die Luft erfüllte, geſellte ſich ein anderer— der widerliche Geſtank der Raubtiere. Ueberall Löwen! Löwen, die lautlos hinter mir her rannten. Getier. furchtdaren Gliedern, mit gewaltigen Schnäbeln und großen 2. Seite. Nr. 184 Mannheimer Geueral-⸗Anzeiger catdend · Ausgabe) Donnerstag, den 17. April 1924 Die japaniſch⸗amerikaniſche Spannung Die Abſlimmung im Senat Nach einer Havasmeldung aus Waſhington hat der Senat am Mittwoch mit 71 gegen 4 Stimmen von neuem den Aus⸗ ſchluß der japaniſchen Einwanderer beſchloſſen. Die neue Ahſtimmung iſt darauf zurückzuführen, daß mehrere Senatoren den Wunſch geäußert hatten, daß ihre Namen auf der Liſte der Ab⸗ ſtimmenden ſtehen. Nach Meldungen aus Waſhington haben die Parteiführer ihren Entſchluß bekanntgegeben, dem Geſetzentwurf über die Einwan⸗ derung auch dann zuzuſtimmen, wenn er von Coolidge abgelehnt werden ſollte. In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß England wegen der außenpolitiſchen Spannung den Aus⸗ bau des Flottenſtützpunktes Singapore do chnoch in Erwägung ziehen werde Wie gemeldet wird, berät auch das kanadiſche Parla⸗ meit agugenblicklich Maßnahmen zur Einſchränkung der japani⸗ ſchen Einwanderung. Die Haltung Japaus Reuter berichtet aus Tokio, es werde in Japan bedauert, daß die Wendung„ernſte Folgen“, die von dem ſapaniſchen Bot⸗ ſchafter gebraucht wurde, in Waſhington nicht verſtanden würde. wirkung bei dem ſapan'ſchen Volke gegenüber Amerika entſtehen würde die von der Regierung würde kontrolliert werden müſſen. Die Reutermeldung gibt die Aeußerung des japaniſchen Blattes„Jiji Schimpo“ wieder, in der es heißt, daß das ameri⸗ kaniſche Repräſentantenhaus alle Forderungen internationaler Höf⸗ lichkeit und Moral außer Acht gelaſſen habe⸗ In Waſhington wird nach Reuter viel von der Möglichkeit der Telegramme aus Tokio beſagten, der Botſchafter habe das Schrei⸗ ben auf eigene Initiative verfaßt und wenn es ſich ſo verhalte, ſo ſei es mehr als wahrſcheinlich, daß die ſapaniſche Regierung ihn nicht mehr als geeignet für ſeinen Poſten betrachten werde. Ein radikales Einwanderungsverbol Woſhington, 17. April. Der Senat hat einen Abänderungs⸗ antrag zur Einwanderungsbill angenommen, wonach die Einwan⸗ derung für 5 Jahre verboten werden ſoll. Aus den beſetzten Gebieten Eine Verfügung General Degoulles Der kommandierende General der Beſatzungsarmee hat eine Verfügung zum Abbau von Angeſtellten und Beam⸗ ten bei den Reichsbehörden, den preußiſchen Staatsbehörden und der Gemeinden erlaſſen. Darin wird ausgeführt, daß durch die Ver⸗ fügung des kommandierenden Generals von 21. Januar 1924 und im Hinulick auf die Ueberwachung der deutſchen Verwaltungen vor⸗ geſchrieben worden ſei, den Beſaßungsbehörden alle Unterlagen Zu liefern, die über diejenigen Veamten und Angeſtellten nötig ſeien, die in Ausführung der Reichsverordnung vom 27. Oktober 1923 ent⸗ laſſen werden ſollen. Es ſei aber zur Kenntnis des ko mandierenden Generals gekommen, daß gewiſſe Verwaltungen auch aus anderen Gründen als auf Grund der angeführten Reichsverordnung zur Ent⸗ laſſung von Angeſtellten ſchritten. Um derartige Vorkommniſſe zu vermeiden, verfüge der kommandierende General der Armee, da von jetzt ab keine Entlaſſungen von Beamten und Angeſtellten des Reiches, der preußiſchen Staatsbehörden und der Gemeinden vorge⸗ nommen werden dürfen, ohne daß vorher die Zuſtimmung des kommandierenden Generals eingeholt worden ſei. ue Beſatzungsmaßznahme gegen Studierende Wie der„Frankfurter Zeitung“ aus Höchſt gemeldet wird, wonach alle diejenigen, die im beſetztn Gebiet ihren Wohnſitz haben, im Gebiet ſtudieren(Gißen, Marburg, Hei⸗ perzüglich ihre Päſſe abzugeben haben. Studierende, die im Arce Höchſ ihren Asyuſtg haben und an der Univerſität Frankfurt ſtudieren, müſſen ſich melden. Ebenſo müſſen ſich die Angehörigen von Beamten der Schupo und der Reichswehr melden. Was ſie nicht alles verbielen! Nach einer Bekanntmachung des Kreisdelegierten der Nheinland⸗ kommifſton in Worms hat dieſe entſchieden, daß Gummi⸗ inüppel als Waffen zu betrachten ſind. Infolgedeſſen wird der Beſitz von Gummiknüppeln und der Handel mit folchen im be⸗ ſetzten Gebiet verboten. *. Eine Pfalzipende der bayriſchen Städte Mönchen, 17. April. Der Hauptausſchuß des Bayeriſchen Spende für die Pfalz aus eigenen Mitteln zu veranlaſſen. Im ſoll 79 den Kopf der Bevölkerung ein Saßz von 3 Pfg. zugrunde gelegt werden. Der Stadtrat München hat 35 000 M. zu dieſem Ztwecke bewilligt, was 5 Pfg. auf den Kopf der Bevölkerung Der Konflikt in der Mannheimer Metallinduſcrie Zur Schließung der Belriebe ſchreibt uns der Verband der Metallinduſtiellen u. a. folgendes: 5 „Die heute(Donnerstag) erfolgte Schließung der Betriebe un⸗ ſerer Mitgliedsfirmen iſt darauf zurückzuführen, daß die Belegſchaft der Firma Heinrich Lanz zur Erzwingung übertariflicher Lohnzulagen am 8. April 1924 unter Tarifbruch die Ar⸗ beit niederlegte und zwar bezeichnender Weiſe zuerſt in den Werkabteilungen, die nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen des Metall⸗ induſtriellenverbandes zu den beſtbezahlten in Mannheim gehören. Dieſer Tarifbruch wurde vor dem Landesſchlichter auch von Arbeitnehmerſeite als ein ſolcher anerkannt. Den Gewerkſchaften, ſowie den Arbeitervertretern der Firma Lanz war vom Verband der Metallinduſtriellen vorher wiederholt mündlich und ſchriftlich mitgeteilt worden, daß der Arbeitgeberver⸗ band unter gar keinen Umſtänden eine Niederzwingung der Firma durch die eigene Belegſchaft zulaſſen könne und daß er der Firma Lanz den ſazzungsgemäßen SchutzZ des Verbandes ge⸗ währen müſſe, wenn die fortgeſetzten Demonſtrationen im Werk die Stillegung des gangen Betriebes zur Folge hätten. Als dann durch offenſichtlich unverantwortliche Elemente die Stilleaung der Firma Lanz erzwungen wurde, faßte der Verband der Metallinduſtriellen den heute in Kraft getretenen Kündigungsbeſchluß. Ganz unabhängig von dieſen Vorgängen bel der Firma Lanz liefen die Forderungen der Metallarbeitergewerkſchaften auf allgemeine Erhöhung der Löhne. Zu dieſen For⸗ derungen nahm zunächſt der Schlichtungsausſchuß Mannheim am 25. März Stellung und erhöhte den tarifmäßigen Ecklohn des Fach⸗ arbeiters von 53 auf 55 Pfennig. Dieſer Schiedsſpruch wurde zunächſt von Arbeitgeberſeite abgelehnt, nach ſeiner Verbindlichkeitserklärung durch den Landesſchlichter indeſſen durchgeführt. Da die Arbeiter⸗ gewerkſchaften ſich mit dem Schledsſpruch nicht zufrieden gaben, rie⸗ fen ſie erneut den Schlichtungsausſchuß Mannheim an, der die Sache jedoch an den Landesſchlichter weitergab, da er in ſo kurzer ja unmöglich zwei mal zu der gleichen Sache Stellung nehmen onnte. Unter dem Vorſitz des Landesſchlichters wurde dann am 14. April von einer beſonders gebildeten Spruchkammer ein Schiedsſpruch gefüllt, der eine Heraufſetzung des tarifmäßigen Ecklohnes wohl nicht brachte, dagegen aber eine aanz weſentliche Heraufſetzuna der Leiſtunaszulagen. ſo daß bei Berückſichtſaung des Eraeb⸗ niſſes der beiden kurz hintereinander gefällten Schledsſprüche die Höchſtverdienſtmöglichkeiten eines gelernten Arbeiters bei Zeitlohn⸗ arbeit von 57.5 auf 67 Pfa. geſteigert wurden ohne Verückſichtlgung der ſozialen Zulagen. Weiterhin beſtimmte der Schledsſpruch. daß über die Regelung der Löhne der Akkordarbeiter nochmals zwiſchen den Par⸗ teien verhandelt werden ſollte, da die Akkordverdienſte in den einzel⸗ nen Arbeitergruppen und Firmen durch den Ueberaana zu feſten Währunasverhältniſſen derart auseinandergefallen waren, daß nach Übereinſtimmender Anſicht beider Parteien, der Arbeitaeber und der Arbeitnehmer, eine einheitliche Regelung der Akkoedlöhne gar nicht getroffen werden konnte, ohne erneut Ungerechtigkeiten hervorzurufen. Darüber konnte bei den Fübrern der Arbeiterſchaft kein Zweifel ſein. daß die Neuregelung der Akkorde in Anlehnuna an die durch die beiden Schiedsſprlche erfolate Feſtleaung des Spitzenlohnes des beſt⸗ qualifizierteſten Zeitlohnarbeiters von 57.5 auf 67 Pfa. eine nicht unbeträchtliche Erhöhung der Verdienſte der Akkordarbeiter bringen mußte, da dieſe beiden Löhne ſtets in einer Bezjehung zueinander ſtanden. Klarheit beſtand weiter unter den Vertraasparteien über die Notwendiakeit. aewiſſe Akkordarbeiteraruppen. die bereits jetzt eine über das Tarifmaß weit hinausgehende Verdienſtmöglichkeit haben. bei der Neuregeluna ausfallen zu laſſen. Der Deutſche Metallarbeiterverband hat dieſe Verhandlungen über die der Akkorde überhaupt nicht abgewartet, ſondern eine Abſtimmung bei den Belegſchaf⸗ ten über den Schiedsſpruch herbeigeführt, obwohl ihm von Arbeit⸗ geberſeite aus mit Rückſicht auf die noch offenen Verhand⸗ lungen über die Akkordregelung eine Verſchiebung ſeiner Abſtim⸗ mung nahegelegt worden war. ie Friſt zur Stellungnahme zu dem Schiedsſpruch wäre vom Landesſchlichter zweifelsohne verlän⸗ gert worden, worauf der Deutſche Metallarbeiterverband von Ar⸗ beitgeberſeite ebenfalls hingewieſen worden war. Die Behauptung gewiſſer Arbeiterfunktionäre, daß die Löhne der Mannheimer e eee den ſchlechteſten gehören würden, ſind unwahr. Die Mannheimer Metallinduſtrie hat auch nach Einführung der Goldlöhne ſtets mit die höchſten Löhne in der deutſchen Metallinduſtrie bezahlt. Auch die jetzt in Mann⸗ heim auf Grund der beiden letzten Schiedsſprüche geltenden Löhne halten jeder Kritik Stand. Die Mannheimer Metallinduſtrie iſt aber auch gar nicht in der Lage, ihre Löhne aus ſich heraus über das für die deutſche Metallinduſtrie geltende Maß hinaus zu ſteigern, da ſie damit ſa nicht zuletzt zum Schaden der Mannheimer Metallarbeiterſchaft ihre Wellbewerbsfähigkeit derlieren würde. Dieſen Tat⸗ ſachen konnten ſich die bei der Fällung der letzten Schiedsſprüche mitwirkenden Unparteiiſchen r nicht verſchließen. Daß es im größten Mannheimer Induſtriezweig unmittelbar vor Oſtern zu einem ſo ſchweren Arbeitskonflikt gekommen iſt, iſt eine auf Arbeitgeberſeite tiefbedauerte Tatſache. Ueber die wahren Der Kaiſer der Sahara Roman von Oifrid von Hanſtein Kalter Schweiß rann über meinen Körper— letzt ritten wir über einen langen, ſchmalen Grat, der zwiſchen den eingebroche nen Waſſern des Meeres ſtehengeblieben war. Von beiden Seiten die Waſſer glutrot erſcheinen ließ? Oder war es Blut? Aber die Wogen ſchienen vom Sturm gepeitſcht. Wieder ein über uns— Wir waren über die Spalte gekommen, aber der Stoß, das Sie neſtelte ſich an mir empor— Sie preßte ihre Arme um meinen Hals— Sie küßte mich— als wollte ſie mir das Leben ausſaugen. Een kurzer Schrei kam aus ihrer Kehle. Sie ſank zurück— ich wußte— Naſſaru war tot. deckte alles. Plöglich war das Meer verſchwunden und vor uns dehnte ſich die Wüſte— die ewige, nicht berührte Wüſte. Das Hediin raſte vorwärts, aber jetzt wurde es hinter mir leiſe ſpringenden Katzenfüßen. Es huſchte an mir vorüber— eine Herde Giraffen— eine Anzahl langbeinger Strauße— Antilopen Ich blickte mich um— Mein Haar ſträubte ſich— Löwen! Neben mir, mich überholten! Doch wieder hinter mir waren! Ein ganzes Heer von tauſenden Löwen und dazwiſchen anderes Sroße Beſtien, die ich nicht kannte— Urwaldgeſchöpſe mit Und ſie alle ſchienen die Stimme verloren zu haben und in dem weichen Sand verlor ſich der Tritt ihrer Füße. Und dann kam es durch die Luft gezogen. Rieſige Vögel mit weitgebreiteten Schwingen in Scharen. Und alles flohl Und dann wieder brauſte um uns das Waſſer und wir raſten über enge Dämme. Dan aber leuchtete es vor mir auf— hell— grün— lachend — leuchtend—. Eine Oaſel Die Luft war klar— ein Bach rieſelte— Dattelbäume prangten— Das Hediin ſtand ſtill— Ich glitt zur Erde— Noch immer hielt ich die tote Naſſaru in meinen Armen. Ich ſchlug der Länge nach auf den Boden und verlor die Beſinnung. 4 Ich erwachte. Ich lag in einem eiſernen Bettgeſtell in einem kleinen, ſauberen Zimmer. Ich war ſo todesmatt, aber ein unendliches Glücksgefühl zog durch meine Seele. An meinem Bett ſtand Naſſaru. Ganz weilß war ſie gekleidet und ihr Geſicht beugte ſich mit einem beſorgten Ausdruck über mich. Ich hätte ſo gern geſprochen— ich verſuchte es, aber kein Ton kam aus meiner Kehle— auch konnte ich kein Glied rühren. Neben Naſſaru aber ſtand der Scheich Auab el Kebir. Groß, ehrfurchtgebietend, im weißen Kleide, nur daß er keinen Kopſſchmuck auf ſeinem weißen Haar trug. Er beugte ſich zu Naſſaru und ſprach mit ihr. Dann aber fühlte ich ihre liebe, weiche Hand kühl auf meiner Stirn. Ich konnte meine Augen nicht aufhalten, aber ich wußte, daß mein Mund lächelte, wie ich entſchlummerte. 1* Wieder wachte ich auf. Jetzt konnte ich mich emporxrichten. Naſſaru ſtand mit dem Scheich Auab el Kebir an der Tür. Wie ſeltſam das war. Das war doch gar nicht Naſſaru? War das nicht eine Kranken⸗ ſchweſter? Schweifen. Geſpenſtig raſten ſie daher— Neben mir, vor mir, hin“ 888 L ein furchtbares Geleit. Und der Scheich? Beweggründe dieſer Entwicklung hier Betrachtungen aufzuſtellen, verbietet der Zweck dieſer Zeilen, der nur eine ſachliche Aufklärung der Oeffentlichkeit erſtrebt. Da die Arbeitgeber bereit ſind, die kurz hintereinander von zwei ſtaatlichen Schlichtungsinſtanzen gefällten Schiedsſprüche durch⸗ zuführen, und die Verhandlungen über die Neuregelung der Akkorde überhaupt noch nicht geführt ſind, beſteht immerhin noch die Möglichkeit einer Beilegung des ausgebrochenen Konfliktes⸗ Vorausſetzung einer Wiederaufnahme der Arbeit aber bleibt, daß der Tarifbruch bei der Firma Lanzrückgängig gema wird. In den heute in den Betrieben zum Aushang gelangenden Bekanntmachungen hat deshalb der Mekallinduſtriellenverband er⸗ neut ſeine Bereitſchaft zum Ausdruck gebracht, ſeine Betriebe wie⸗ der zu öffnen, falls die Arbeit in allen Betrieben einſchließlich der beſtreikten Firma Lanz zuden Bedingungender Schieds⸗ ſprüche wieder aufgenommen wird.“ Politiſche prozeſſe Ein Verfahren gegen die Helfer Ehrhardts Bayern ſoll jetzt die Durchführung des Verfahrens gegen die Hel⸗ fershelfer Ehrhardts bei ſeiner Flucht aus dem Leipziger Unterſuchungsgefängis erfolgen. Die Fluchthhelfer, die ſich in Bayern aufhalten, ſind zur Zeit noch nicht ermittelt. Es verlautet, daß ſich Ehrhardt dem Leipziger Richter freiwillig zu ſtellen beabſichtige. Der gegenwärtige Aufenthalt Ehrhardts iſt un⸗ bekannt. Anſtiftung zum Morde an dem Studenten Baur zu acht Monaten Gefänanis verurteilten früheren Schriftſtellers Franz v. Puttkam⸗ mer, iſt unrichtig. Puttkammer wurde am 27. März nach Ver⸗ büßuna ſeiner Strafe aus dem Gefänanis entlaſſen. Die Reichstagswahlbewegung Es bleibt beim 4. Mai Havas meldet aus Kopenhagen. die deutſche Regterung habe be⸗ ſchloſſen. mit Rückſicht auf den franzöſiſchen Wahltermin die Wahlen zum Reichstaa vom 4. Mai auf 11. Mai zu verſchie⸗ ben.— Der. Vertreter des Wolffbüros nabm Veranlaſſung, den Reichsminiſter des Innern., Jarres, darüber zu befragen. Jarres erklärte die Nachricht für vollkommen unzutreffend; es bleibe beim 4. Mai als Wahltermin. 11 Parteivorſchläge in Baden Wie aus einer Zuſammenſtellung in der„Karlsr. Ztg.“ her⸗ vorgeht, ſind bis jetzt 11 Wahlvorſchläge eingerecht worden. Neben den großen politiſchen Partelen iſt auch wieder die U. S. P. und Bundes mit dem bekannten Charlatan Häußer an der Spitze wirkt wie ein ſchlechter Wltz. *Badiſch⸗württemberaiſche Ciſtenverbindung. Die bisher in Ba⸗ den eingereichten Wahldvorſchläge ſind mit Ausnahme derjenigen der Kommuniſten und Unabhänaiagen mit den entſprechenden württem⸗ beraiſchen Wahlvorſchlägen verbunden worden. Auch die badi⸗ Badiſche Politik herr Himmelsbach als„Flieger“ Der durch ſeine Quertreibereien unrühmlich bekannte ſozlaldemo⸗ kratiſche Lehrer Himmelbach, der unlängſt noch den„Mannh⸗ Gen.⸗Anz.“ anpöbelte, iſt durch Beſchluß des Vorſtandes des badi⸗ ſchen Lehrervereins aus dieſem Verein ausgeſtoßen worden. Die Vertreterverſammlung des Vereins Frey⸗ ersbach hat dieſen Beſchluß gutgeheißen. Eine Entſchließung die⸗ ſer Vertreterverſammlung weiſt mit großer Entrüſtung den Verſuch des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten und Lehrers Haebler in Karlsruhe zurück, die Arbeitsgemeinſchaft ſozialiſtiſcher Lehrer als Spitzelorganifation innerhalb der Lehrerſchaft zu verwenden. Letzte Meldungen Genehmigung der deulſch· ruſſiſchen Ronſularkonvention Moskau, 17. April. Der Rat der Volkskommiſſare hat ſoeben die deutſch⸗ruſſiſche Konſularkonvention genehmigt. Der Abſchluß ergänzender Abkommen ſteht bevor. Rom, 17. April. Der Papſt hat für die durch die faſziſti⸗ ſchen Attentate Geſchädigten eine halbe Million Lires geſpendet. *Der Ruck nach cechts. Die Wahlen zum Bezirkstag der Amts⸗ hauptmannſchaft Plauen hatten folgendes Ergebnis: Einſchlleßlich den in den 1. K Wahlkreiſen Mylau und Netzſchau gewählten Abegordneten(je 2 Abgeordnete der Rechtspartetien und je 2 Abge⸗ ordneten der Linksparteien) ſetzt ſich der künftige Bezirkstag aus — Jetzt war es ein Arzt, den ich nicht kaunle, her einen tionsmantel trug. 35 1 Abgeordneten der Rechtsparteien und 16 Fe der Links⸗ parteien zuſammen. Bisher gehörten dem Bezirkstag 24 Sozialdemo⸗ kraten und 16 Bürgerliche an. Und nun ſprach er: „Schweſter Theodoſta, ich glaube, die Kriſis iſt vorbei un die Gefahr überſtanden.“ Die beiden gingen hinaus und ich blieb allein. Ich ſtrich mir mit der Hand über die Stirn. Ich war vollkommen bei Beſinnung, aber ſchwach— unendlich ſchwach. Ich richtete mich auf. Wo war ich? Anſcheinend in einem Krankenhaus. 1 Wie kam ich hierher? Was war mit mir geſchehen? Hatte der Arzt nicht de der Schweſter geſprochen? 3 War ich in Deutſchland? Och dachte nach. aber es wurde mir ſo ſchwer, zu denken War es denn Wahrheit, das Furchtbare, was ich erlebt hatte? Gab es ein Kaiſerreich Saharia? War Naſſaru Wahrheit? War das grauenvolle Tatſache? War es überhaupt möglich, die Sahara unter Waſſer zu ſetzen, aller gee r war alles ein Traum? Ein furchtbarer—— tagelanger Fiebertraum? 15 aeh Das ganze Kaiſerreich der Sahara ein Traum? JTch ſtuͤtzte das Haupt in die Hand— Ich konnte es ſelbſt nicht ergründen! Ende. Cenzmorgen Von Itan; Mahlke(Berlin) Die Winde in den Wolten wachen auf Und ſingen ohne Atempauſe. Ein letzter Schatten huſcht nach Hauſe. Der Turmhahn kreiſcht auf goldnem Kuppelknan Und Sitberperlen glitzern im Geäſt. Ein Veilchen kauert an der Mauer n Sonnengold und Regenſchauer. Die Schwalbe flickt das liebe alte Neſt. Der Frühling greift am fernen Wieſenhang 9255 auchzend in helle Harfenkaiten. s iſt ein großes ffeſtbereften 185 Und meine Seele iſt dell Lautenklanngngnm In Anbetracht der veränderten politiſchen Konſtellation in Die Blättermeldungen von der Beanadlaung des wegen die Mittelſtandsvereinigung erſchienen. Die Liſte des Häußer⸗ ſchen Sozialdemokraten baben ſich zur Liſtenverbinduna bereit erklärt. — Donnerstag, den 17. April 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 184 Karfreitag! Nun ſteht es wieder vor uns, das ſeltſame Kreuz von Golgatha. Oder darf man ſagen: wir ſtehen vor ihm? Daß es ſo wäre in deutſchen Landen! Daß wir alle einmal ſtille wären am großen, ſtillen Karfreitag, und daß wir doch alle einmal hinaufſchauten zu dem heiligen Dulder und dem großen Ueberwinder! Wir alle, ſage ich! Denn dies Kreuz dort iſt für alle da; unſer Chriſten⸗Name, der wir mit Ehre oder Unehre, mit Willen oder mit Unwillen tragen, iſt des Zeuge. Und die große deutſche Not, der allgemeine, unſäg⸗ liche deutſche Jammer, die Schmach, die uns quält, die Schande, unter der wir leiden, die Wehrloſigkeit, mit der wir täglich neues Unrecht, neue Verhöhnung hinnehmen müſſen, treibt uns das alles nicht mit Macht hin zu jenem Manne am Kreuz, weil unſer Los ſo gar ähnlich iſt ſeinem Los? Und ie rieſengroße Verarmung, die um ſich greifende Ver⸗ elendung, das letzte Zuſammenfaſſen aller Kräfte um des bloßen nackten Lebens willen— erinnert uns das nicht an das Wort der Leidensgeſchichte:„Sie haben meine Kleider unter ſich geteilt und um meinen Rock das Los geworfen“? Nicht zu reden von den Vielen, die da„hingehen und wei⸗ nen“, weil zu früh das Leid kam, zu früh das herbe Scheiden, zu früh das ſchmerzliche, quälende Vermiſſen. Fürwahr, wer hat den Mut, ſich auszuſchließen aus der großen. unüberſeh⸗ baren Menge derer, die gerade dieſes Jahr zum Kreuze wandern? Sind wir nicht alle irgendwie Kreuzträger, irgendwie Glieder einer von Erdennot und tauſendfachem Weh geplagten Volksgemeinſchaft? Daß wir's doch heute einſähen: wir gehören zuſammen, daß wir uns doch heute alle ſtumm die Hand reichten, im Vollgefühl der einen Not, des einen Geſchicks, des einen großen Leids. Und daß uns ann dieſe Erkenntnis alle hinwandern ließe zum Kreuze, in dem deutlichen, beſtimmten Gefühl: dort iſt heute unſer Platz. enn wir ſchauen einen, der„von Gott geplagt und gemar⸗ tert ward“— ſind wirs nicht auch? Wir ſehen einen, der vlitt und ſchwieg“— müſſen wirs nicht auch? Uns begegnet ein Verſtoßener, eine Geſtalt voll„Schmerz und voller Hohn“ Tſind wirs nicht auch? Ja, noch einmal ſei's geſagt, das Krelz dort und wir gehören zuſammen. Und doch, der Unterſchied iſt groß. Mag in der Sache Aehnlichkeit beſtehen, mag unſer Los dem Los des großen ulders dort ähnlich ſein, die Perſonen ſind weſenhaft verſchieden. Das verkündet nicht nur die Kirche mit ihrer ehre und ihrer religiöſen Kunſt, nein, wir alle fühlens und unſer Innerſtes gibt davon Kunde, daß wir, unſere Art und unſer Weſen nicht gleichen dem„Haupt voll Blut und Wun⸗ den“. Wir fühlen den Abſtand, die Kluft, die Verſchiedenheit der Welten in einer Weiſe wie ſonſt nirgends. Und wenn etwas dies Gefühl verſtärken kann, dann iſts eben das Leiden Jeſu und ſein Kreuz. Sein Weinen über ein verſtocktes, ver⸗ führtes Volk, ſein Beten für die Mörder, ſeine Türſyrache für Uebeltäter, ſeine duldende, ſchweigende, leidende Liebe, mit der er hinging für die Welt, die ihn verwarf, um ſein ſtarkes, nicht zu erſchütterndes Vertrauen zu ſeinem Vater, an dem er feſthielt in Nacht und Grauen, in Leiden und Qualen, in Einſamkeit und Verlaſſenheit. Getragen von die Welt überwindender Gewißbeit, daß es rechte Wege ſind, die ſein Vater ihn führt, und daß das Senfkorn doch zum Baum werden wird, ja gerade durch Kreuz und Tod zum Baum werden wird— das alles iſt ſo groß, ſo ganz anders, ſo ganz übermenſchlich und überweltlich, daß beſinnliche Men⸗ chen immer wieder, und zwar von Jahrhundert zu Jaßbr⸗ hundert, bekannt baben: Herr, geh' von mir hinaus, ich bin ein ſündiger Menſchl! Von hier aus wird dann deutlich, wie der Karfreitag in dreifacher Hinſicht unſer Ankläger und Richter ſein wird. Wir ſind Erde und kleben an ihr und ihren Gütern von der Wiege bis zum Grabe. Und dieſer irdiſche, diesſeitige Sinn, dieſer ang zum Aeußeren und Sinnlichen, dieſer weltſelige Optimismus, der im Grunde gieriger Egoismus iſt, hat er nicht unſer Volk entzweit und aibt er nicht dem unſeligen Kampf zwiſchen Kapitol und Arbeit immer wieder neue Nahrung und neue Kraft? Und dort iſt das Kreuz und an ihm leſdet die Menſch gewordene heilioe Liebe, jene jebe, die nicht das Ihre ſucht, ſondern die aus Feindesmund geſaat bekommt: Anderen hat er gebolfen, ſich ſelbſt nicht. Spüren wir nicht den Stachel im Gewiſſen? Und dort iſt's der Idealismus, der etbiſche und der vhiloſophiſche. r meiß. in ſeiner Einſeifiafeſt, ſo vieles zu erzäbſen von der Selbſtaennaſamkeit der Pflicht. vom ſittlichen Streben und guten Handeln oder vom foriſchreitenden Denken und Er⸗ ennen, vom Eindringen in die Probleme des Seins und der Werte. Und da iſt das Kreuz, errichtet von den Vertre⸗ tern der Bildung, des Wiſſens und auch— der Frömmig⸗ keit. Wird da nicht deutlich, daß das„radikale Böſe“ ſtärker iſt, als alle Theorien und Poſtulate der Menſchen? Wird nicht deutlich, daß kein Wiſſen, kein Streben, kein Denken hinwegtäuſchen kann über den Ur⸗Zwieſpalt und Wider⸗ ſpruch, den man Sünde nennt? Und iſt ſie nicht der tiefe, ſchwarze Schatten, der auf alles ſich legt, auch auf das, was wir gut, ſchön, edel nennen? Fürwahr, die Nacht über Gol⸗ gatha iſt des Zeuge. So iſt alſo düſterer Peſſimismus das allein berechtigte Grundgefühl? Auch dem widerſpricht das Kreuz. So wahr es iſt, daß Menſch ſein heißt, von Wahn, von Sünde gefangen ſein, ſo wahr iſt auch das andere, daß unſere Seele Flügel hat, daß ſie Heimweh quält, bis ſie nach Hauſe kommt. Oder iſt auch das Wahn oder Täuſchung? Der am Kreuz dort im Frieden ſcheidet, nach⸗ dem er noch dem Schächer verziehen und Hoffnung ewigen Lebens ihm verliehen, der tötet den Zweifel und zerſtört alle Hoffnungsloſigkeit. Nun iſt nicht der Tod der Weisheit letzter Schluß, nicht Trümmer und Maſſengräber, nicht ein zwangs⸗ läufiges Wiederkehren von Auf und Nieder oder ein ewiger Kreislauf geſchichtlichen Kommens und Gehens von alten und neuen Kulturen iſt der Sinn der Dinge, dann bliebe nichts übrig als die trübe Klage und Frage:„Wozu all' der Schmerz, die Luſt“, nein, der Gekreuzigte dort wehrt dem Trübſinn und Weltſchmerz. Denn nicht Untergang, ſondern Uebergang, nicht Verweſung, ſondern Verklärung, nicht Fortſchritt und Entwicklung, ſondern das Reich Gottes in ſeiner Vollendung iſt der Sinn der Welt und das Ziel det Dinge. So glaubt's, ſo hofft's der Jünger, um Chriſti willen, des Herrn. Ja, des Herrn! Denn ſo kennen ihn die Jahrhunderte. Sie haben Helden geſehen und Herben geſchaut, aber Chri⸗ ſtum den Gekreuzigten haben ſie über die Helden dieſer Erde geſtellt. Sie haben in ihm beides geſchaut: den Ankläger und — Retter einer im Weſen verkehrten, gottwidrigen, aber heimwehkranken Welt. Und wenn es ſtürmte und tobte alſo, daß alles zerbrach und das Beſte und Liebſte dahinſank, dann falteten die Alten die Hände zum Kyrie eleis der Sünder. So trugen ſie des Lebens Not, ſo litten ſie im Leid der Zeit, ſo ſtarben ſie im Schatten des Kreuzes und ſeiner ſühnenden Gnade. Sind wir beſſer als unſere Väter? Mich dünkt, wir brauchen ſo gut wie ſie den Heiland als das Lamm Gottes für uns und unſere Kinder. Schließen wir die Reihen um das heilige Kreuz! Noch ſteht es, und die Welt bedarf ſeiner mehr als ſonſt. Reichen wir uns in Buße und Glauben die Hände, anbetend den großen Dulder und Ueberwinder, von dem die Jahrhunderte ſingen: All' Sünd haſt Du getragen, Sonſt müßten wir verzagen, Gib Deinen Frieden, o Jeſu. B. Städtiſche Uachrichten Wie wird das Oſterwetter: Die großen chriſtlichen Feſte ſtehen ſeit langem im Brennpunkt meteorologiſcher Unterhaltungen in jungen und alten Kreiſen, im Kränzchen und am Biertiſch. Der Grund iſt die Tage um Weihnachten, Neujahr, Oſtern und Pfingſten ſtehen als Teil⸗ ferien, die 5 keinen offiziellen Urlaub angerechnet werden, in be⸗ ſonderer Gunſt weiter Kreiſe, die zur Erholung, zum Sport oder u Familientagungen mit Kaffee und Kuchen eilen. Die letzte ruppe, ohnehin die am materiellſten eingeſtellte in ihrem Ziel, fragt weniger nach Wind und Wetter. enns ihnen nur nicht in den Mokka regnet, ſo iſts ſchon recht. Aber die anderen— und das iſt heute ſchon die Mehrzahl—, die ſich hinausſehnt in die Natur, die in Wanderung mit fröhlicher Geſellſchaft Erholung und Erfriſchung ſucht, die in ſportlicher Freude die Kräfte aneinander mißt, ſie ſehen in geſpannter Erwartung zum Himmel, zum Baro⸗ meter, ſtudieren Wetterberichte und Wetterkarten und debattieren und diskutieren: wird der Himmel blau, wird das Wetter mau? Nun ſind nach der Luftdruckvertellung in dieſen Tagen die Hoffnungen, die ſich mit dem bevorſtehenden Oſterfeſt verbinden, um mindeſten auf ſchwachen Gründ gebaut. Es hat allen nſchein, als wenn die Unbeſtändigkeit im Wetter⸗ charakter über die Feiertage anhalten werde, ſodaß mit dem Wechſel zwiſchen Wolkenzug mit Niederſchlägen und zeit⸗ weiſem Aufklären zu rechnen ſein wird. Mitbeleuropa ſteht mit weiten Teilen Nord⸗ und Südeuropas unter dem Eirfluß eimes zwar nordoſtwärts verſchobenen Tiefdruckgebietes, an deſſen Süd⸗ ſeite ſich aber mit dem Kern über Frankreich ein Teiltſef abge⸗ ſpalten hat, das in Verbindung mit dem nördlicken Tief eine ausgedehnte Regenfront, die langſam von Weſten nach Oſten wandert, bildet. Der Einfluß dieſer Regenfront hat ſich am Karfreitag⸗Gedͤichte Von Eduard Mörike O Woche, Zeugin heiliger Beſchwerdel Du ſtimmſt ſo ernſt zu dieſer Frühlingswonne, Du breiteſt im verjüngten Strahl der Sonne Des Kreuzes Schatten auf die lichte Erde. Und ſenkeſt ſchweigend deine Flöre nieder, Der Frühling darf indeſſen immer keimen, Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen Und alle Vöglein ſingen Jubellieder. O ſchweigt ihr Vöglein auf den grünen Auen! Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge, Die Engel ſingen leiſe Grabgeſänge, O ſtill, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen! Ihr Veilchen, kränzt heut keine Lockenhaare! Euch pflückt mein frommes Kind zum dunkeln Strauße, Ihr wandert mit zum Muttergotteshauſe, Da ſollt ihr welken auf des Herrn Altare. Ach dort, von Trauermelodien trunken, Und ſüß betäubt von ſchweren Weihrauchdüften, Sucht ſie den Bräutigam in Todesgrüften, Und Lieb' und Frühling, alles iſt verſunken. *.* Eine Liebe kenn' ich, die iſt treu, War getreu ſo lang' ich ſie gefunden, Hat mit tiefem Seufzen immer neu, Stets verſöhnlich ſich mit mir verbunden. Welcher einſt mit himmliſchen Gedulden Bitter bittern Todestropfen trank, Hing am Kreuz und büßte mein Verſchulden, Bis es in ein Meer von Gnade ſank. Und was iſt's nun, daß ich traurig bin, Daß ich angſtvoll mich am Boden winde? Frage: Hüter, iſt die Nacht bald hin? Und: was rettet mich von Tod und Sünde? Arges Herze! ſa geſteh' es nur, Du haſt wieder böſe Luſt empfangen, Frommer Liebe, frommer Treue Spur, Ach, das iſt auf lange nun vergangen. Ja, das iſt's auch, daß ich traurig bia, Daß ich angſtvoll mich am Boden winde! Hüter, Hüter, iſt die Nacht bald hin? Und was rettet mich von Tod und Sünde? Anton Bruckner und ſeine Meſſe in§⸗moll(1868) Den zeitlich beſchränkten„Geſellſchaftswert“ der Muſik verkün⸗ den uns 93 Der Glaube an Mahler und ſeine Leute — wie einſt an„Bismarck und ſeine Leute— wird als eine neue Botſchaft verkündet: als Bekenntnis zu einem neuen„Kulturwillen“, auf den wir uns mit neuem Ohre„einzuſtellen“ haben. Die Mahler⸗ Propaganda har Bruckner und ſeinem Lebenswerk geſchadet, nament⸗ lich der religiöſen Grundform ſeiner Muſik und ſeinen Meſſen oben⸗ drein. Die Zeit der Gottentfremdung war Bruckner überhaupt ver⸗ derblich, dazu kommt aber zweierlei: er geriet mitten zwiſchen Wag⸗ ner⸗Liſzt als neue und Brahms als konſervative, alte Be⸗ wegung eifriger„Brahminen“. Dann als zweites: Bruckners päte Entwicklung als natürliche mung muß in die Schlußrechnung nach den Geſetzen der doppelten Buchführung einge⸗ ſtellt werden. Man beachte die folgenden Zahlen: Anton Bruckner, eboren am 4. Sept. 1824, Lehrersſohn, lange Jahre Lehrer, dann Srganiſt(1845—1868) wurde beinahe 40 Jahre alt, ehe er als Ton⸗ dichter überhaupt hervortratl Ober⸗Oeſterreich ſeine Heimat, Linz und Umgegend ſeine Staffeln, die erſten Werke, die kleinen Kirchenſtücke(1846) ohne Bedeutung. Dann kamen: ein Requlem für Chor und Orcheſter, der 114. Pfalm für fünf⸗ ſtimmigen Chor und Poſaunen, die Chormeſſe in B⸗moll und ein Abe Maria für Chor und Orgel. Dies alles blieb ungedruckt, alſo unbekannt. Wer wollte ſich auch für den Organfſten am Stift St. Florian„intereſſieren“? Nicht beſſer ging es dem Domorganiſten Anton Bruckner, aber er konnte wenigſtens zeitweiſe von Linz nach Wien fahren, um dort bei Simon Lechter Kontrapunkt zu trei⸗ ben. Das innere Erlebnis half ihm weiter: im Jahre 1861 lernte er die Tannhäuſer⸗Partitur kennen. ſchrieb innerhalb von vier Jahren drei Meſſen und wurde an das Wiener Konſervatorium als Theorielehrer berufen. In Wien voll⸗ endete Bruckner ſeine F⸗moll⸗Meſſe. Richard Metz(Reclam, UB 6372, 6373) nennt ſie„die tiefſte und ſchönſte aller nach Beet⸗ hoven entſtandenen Meſſen“, dem das Tedeum(1884) nahe kom⸗ men mag. Die erſte Aufführung dieſer Meſſe fand 1868 ſtatt, die zwelte erſt 1893. Die erſten großen Erfolge— mit der 7. Symphonte in E)— und die erſten Auszeichnungen wurden dem Meiſter erſt * Und nun ging es aufwärts, er Sch Mittwoch in Südweſtdeutſchland bereits ſtark bemerkbar gemacht. Schon am Dienstag nachmittag machte ſich der Wechſel des Wetters bemerkbar und noch am gleichen Abend kam es zu verbreiteten Niederſchlägen, die im Gebirge teilweiſe in Form von hef igen Regenfällen bei kräftigen Weſtwinden fielen. Mit dem Ein⸗ ſetzen der Niederſchläge ging auch eine Abkühlung, wenn auch bisher nicht in erheblichem Maße, Hand in Hand, trotzdem lagen aber in mittleren Höhen von 600 Meter die Morgentemperaturen doch acht Grad über Null. Die Regenfälle haben ſich am Mittwoch mik kurzen Unterbrechungen fortgeſetzt, in mehr oder minder ſtarker Form, bei mäßigen Winden. Südweſtdeutſchland ſteht zunächſt ganz unter der Einwirkung weſtlicher Winde, die bis in große Höhe hinaufreichen und nach den Meſſungen in 2500 Meter Höhe friſchen Charakter tragen. Dabei haben aber die Niederſchläge nicht die ausgeſprochenen Formen eines Dauerregens angenommen, in deſſen Verlauf ſich das Gebirge einzunebeln pflegt vielmehr herrſcht im Schwarzwald ziemlich gute Fernſicht, die Wan⸗ derungen immerhin genußreich machen kann. In der Vegetation haben die wenigen warmen Tage ſeit Palmſonntag mit ihrer Sonne außerordentliche Triebkraft hervorgerufen, ſodaß der Anſatz zum Leben in der Natur ſich verſtärkt hat. Die Wetterausſichten für die Oſtertage haben ſich, ſo wird uns von unſerem W..⸗Mitarbeiter telegraphiert, mit einem Schlage weſentlich gebeſſert. Der im Bereich der Möglichkeit lie⸗ gende Vorſtoß kühler Luftmaſſen mit Nordweſtwinden iſt im Schwarzwald bereits in der Nacht zum Gründonnerstag überraſchend in Erſcheinung getreten. Bei ſtark ſteigefrdem Barometer trat Mitt⸗ woch ſpät abends Abkühlung ein, unter deren Einfluß die nächtlichen Strichregen als Schnee fielen, ohne aber ein erhebliches Aus⸗ maß noch zu erreichen. Dder Gründonnerstag brach mit zwar kühlem, aber prachtvollem Wetter an. Die Wolkendecke war bis auf kleine Reſte verſchwunden. Bei Nordweſtwind lagen die Früh⸗ temperaturen in 700 Meter Höhe bei—4 Grad Wärme gegen 9 Grad am Mittwoch. Das Gebirge iſt bis 900 Metr ſchneefrei und die Straßen und Wege gut paſſierbar. Die Sonnenſtrahlung iſt bei der klaren Luft bereits vormittags ſehr intenſiv und verſpricht gute Feiertage mit angenehmer Tageswärme. Mit der Wetterbeſſerung wird auch die Abhaltung der Oſterſprungläufe auf dem Feldberg wieder geſichert. Für Oſteraufenthalt ohne Schnee kommen vor allem die Plätze in Meereshöhe bis 800 Meter in Frage. Im füdlichen Schwarzwald die Gegend des Bühler⸗ und Achertales, im Mittelſchwarzwald vorwiegend das Gebiet von Tri⸗ berg und Umgebung, während im Süden der Schnee noch dominiert, * Todesfall. In der Nacht zum Mittwoch verſchied nach langem, ſchwerem Leiden der Vorſtand des hieſigen Poſtamts 1 (.radeplatz), Oberpoſtdirektor Joſef Schmid, im Alter von 35 Jahren. Der Verſtorbene war geboren in Singen(Hohentwiel) und fand nach Ablegung der höheren Staatsprüfung Verwendung in den höheren Dienſtſtellen innerhalb und außerhalb ſeiner engeren Heimat. Am Weltkrieg nahm er von Anfang an Teil in der Dienſt⸗ ſtelluna eines Feldoberpoſtmeiſters, bis ihm am 1. Mai 1917 die Verwaltung des hieſigen Poſtamts 1 übertragen wurde, wo er bereits früher als Poſtinſpektor tätig war. Durch ſein ſchlichtes, biederes Weſen und durch ſein verſtändnisvolles Eingehen auf die Verkehrswünſche der Einwohnerſchaft hat er ſich die Anerkennung weiter Kreiſe erworben, wie er auch durch ſeine unermüdliche Ar⸗ beitskraft und ſeine vorbildliche Pflichttreue die Achtung und Ver⸗ ehrung ſeiner Beamten in vollem Maße beſaß. Er hinterläßt eine Witwe mit fünf unmündigen Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren. Sein allzufrühes Hinſcheiden wird allgemeines Bedauern erwecken. * Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß ein tkraftwagen beim Einbiegen aus der Burgſtraße in die Schwehſee 1 5 folge ſcharfen Fahrens mit einem Straßenbahnwagen der Linie 16 zuſammen, wodurch der vordere Teil des Straßenbahnwagens ge⸗ ereift und leicht beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verleßzt⸗ * Berkehrsſtörung. Geſtern nachmittag geriet auf der Fried⸗ richsbrücke ein Perſonenkraftwagen beim Ausweichen mit den bei⸗ den rechten Rädern in die Waſſerrine und blieb darin ſtecken. Bis der Wagen wieder freigemacht werden konnte, entſtand eine Verkehrsſtörung von 10 Minuten. * Scharſes Porgehen gegen Auswüchſe im Straßenhandel. Ge⸗ ſtern vormittag wurde ein 46 Jahre alter Straßenhändler erwiſcht, wie er in verkehrsſtörender Weiſe und ohne im Beſitze der gemüß § 18 der Straßenpolizeiordnung erforderlichen Genehmigung(Platz⸗ ſchein) zu ſein, mit einem Handwagen an der Straßenkreuzung Q 3 und 4 und Planken ſtand und Südfrüchte feilbot. Um den ordnungs⸗ widrigen Zuſtand zu beſeitigen, wurde er vorläufig feſtgenommen und dem Bezirksamt(Polizeidirektion) zur Beſtrafung vorgeführt Der Wagen und die Waren wurden beſchlagnahmt. Da in letzter Zeit der Straßenhandel einen Umfang angenommen hat, der für ien faepee Vor dem Hause der Firxma L. Marsteller N 4, 17. 8150 g 1886 zuteil. Er war nun 62 Jahre alt, hat noch 10 Jahre gelebt, iſt noch Ehrendoktor der Wiener Univerſität geworden und hat den An⸗ fang der Unſterblichkeit geſehen. Inzwiſchen haben die Theoſophen ſich ſeiner bemächtigt und Erich Schwebſch(Anhänger von Rudolf Steiner) ſchreibt:„Wohin Wagners Drama ideel leitet, das lebt in Bruckners Muſik. Sie iſt die reinſte Erlöſungsmuſik des durch⸗ chriſteten Menſchen, Muſik des Geweihten“. Das Adagio ſeiner neuten Symphonie— die Bruckner bekanntlich nicht mehr vollenden konnte— iſt„das tiefſinnigſte aller ſeiner Adagios, das eigentlich nur auf den Knien der Ehr furcht empfangen werden kann“. Nun, von ſolcher Ehrfurcht ſind unſere Zeitgenoſſen— kleine Kreiſe ausgenommen— weit entfernt. Und vom„durchchriſteten“ Menſchen wollen ſie nichts hören. Um ſich aber der Femoll⸗Meſſe zu erfreuen, bedarf es keiner theoſophiſchen Vorausſetzungen. Jeder der ſechs großen Sätze(1. Kyrie, 2, Gloria, 3. Credo, 4. Sanxtus, 5. Benedictus, 6. Agnus Dei) hat ein faßliches Grundthema. Das Thema des„Kyrie“: F, es, des, e(mit F als halber Note) iſt ſogar verblüffend einfach; ja, ſeine Wiederkehr zum Schluß des„Agnus“, die Umbildung und der zarte Ausklang in Fedur wird jeden muſikali⸗ ſchen Hörer ergreifen. Der Stil dieſer Meſſe— die lange vor Bruckners großen Symphonien geſchrieben iſt— gibt uns keine Rätſel auf. Nur muß man ſolche Werke ethiſch nehmen mithin ohne allen„Kulturwillen“— dann wird die Muſik zu uns eine on⸗ dere Sprache reden, als die wir um 1910, vor dem großen Kriege, verſtanden haben und verſtehen konnten. Arthur Blass. Karfreitagslegenden Von Ernſt Edgar RNeimerdes(Celle) Der Gedächtnistag von Chriſti Kreuzestod, der Tag tiefſter Trauer und Klage hat ſeit den älteſten Zeiten die Gemüter der Völker erregt und u zahlreichen Mythen und Legenden Ver⸗ anlaſſung gegeben. ährend die Menſchen jener Tage meiſt mit⸗ leidlos dem Leiden und Sterben des Heilands beiwohnten, nahm die Natur innigen Anteil daran. Wie in der Bibel ſteht, verbreitste ſich eine Finſternis über das ganze Land, die Erde erbebte, die Felſen zerriſſen und die Gräber taten ſich auf. Ein unendlicher merz durchzitterte die Natur in der Stunde, als der Welterlöſer guf Golgatha verſchied. Um das Kreuz, an dem er ſtarb, ſchlze gt ſich ein Kranz von Sagen, an dem viele Völker Anteil haben und auf der Baumesart, aus welcher es gezimmert wurde, ruht nach altem Volksglauben bald Fluch, bald Segen. Als die römiſchen Kriegsknechte auf der Suche nach dem Kreuz⸗ holz waren, leiſteten alle Bäume— ſo berichtet eine ungariſche Sage— heftigen Widerſtand und wollten ſich nicht fällen laſſen. Die Eiche wehrte ſich mit allen ihren Kräften, die Tanne ſtach mit ihren regierung war Oberregierungsrät Mattern erſchienen. Aus dem phalb ihre Zweige hängen läßt, weil die Kriegsknechte daraus die 1 Seite. Nr. 184 Maunheimer General · Anzeiger ¶Abend · Ausgade) Donnerskag, den 17. April 1924 Das Publikum überaus ſtörend wirkt, ſind die Polizeibeamten ange⸗ Wieſen worden, gegen Auswüchſe im Straßenhandel un⸗ nachſichtlich einzuſchreiten. FJeſtgenommen wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 2 Perſonen wegen Diebſtahls, ein eur wegen Kuppelei, ein Schloſſer wegen Hochverrats und ein Kaufmann wegen Betrugs. Marktbericht Der heutige Markt ſtand ſchon im Zeichen der nahyen Feier⸗ dage. Ein ganz ungewöhnlich lebhafter Verkehr beherrſchte das Marktbild. Selbſtverſtändlich war die Beſchickung in Erwartung des großen Oſterverbrauchs ausgezeichnet. Aber auch die Nach⸗ frage war gut, die beſte ſeit Monaten. Von den Gemüſen ſeien nur Blumenkohl, Spinat. Wirſing und die verichiedenen Salote enannt. Butter und vor allem Eier ſah man ir großen Mengen Obſt⸗war in Aepfeln und Birnen, in Orangen und Bananen hin⸗ keichend vertreten. Auch der Fleiſchmarst wies eine außererdentlich veiche Beſchickung auf. Geflügel, ebend und geſchlachtet, war aus⸗ reichend genug vertreten, um Alle mit inem Feſtbraten zu ver⸗ ſorgen. Dem erhöhten Verbrauche der Feſttage itſpre.hend war auch die Fluß⸗ und Seefiſchzufuhr Kußerordentlich eichlich. Um die Fiſchbottiſche herrſchte ein ſeradezu beängſtgendes Gedränge. Die vielen Blumen trugen das ihrige dazu bei, as Ausſehen des heutigen Marktes zu einem wahrhaft feſtlichen zu machen. Nach⸗ d die amtlich notierten Preiſe in Goldpſennigen für das Kartoffeln—6(—5,5) Weißkraut 25—30(25,, Rotkraut —(35—40), Wirſing 40(35), Schwarzwurzeln 50—60(50—80), Blumenkohl 50—220(20—200), Noſenkohl 50—60(30—80), Gelb⸗ rüben 11—12(10—12), Spinat 40—85(40—60), Karotten 15—20 12—15), Rotrüben 12—18(12—16), Kopfſalat 40—70(30—60, Feld⸗ alat 80—200(100—200) Lattich 80—200(160—.240). Radieschen —35(30—45), Zwiebeln 15—22(15—25), Eier 10—14(10—14), Süßrahmbutter 200—220(220), Landbutter 180—200(180—200), Auslandbutter 200—220(210—220), Aepfel 15—60(15—50), Birnen 20—50(20—50), Nüſſe 90—100(90—120). Feigen 70—380(70—80), Orangen—30(—20), Bananen 25—35(25—35). Schellfilſche 35—45(25—30), Kabliau 35—40(35—40), Seelachs 35(35), Stock⸗ fiſche 20—40(15—40), Heringe 30(30), Karpfen 200—220 200), Hecht 200—220(180—200). Backfiſche 60—80(50—600,. Habn leh. 300—500(300—.1000). Huhn leb. 200—500(300—1000). Tauben 200 d. Paar(250—300), Hahn u. Huhn geſchl. 200—900(300—800), Staſihaſen 150—500(150—500), Zickel 100(80—100). vereinsnachrichten Die Jahresverſammlung der kirchlich⸗poſitiven Vereinigung Fndet am Mittwoch, 23.April in Karlsruhe ſtatt. Auf eine kurze Sitzung des Landesausſchuſſes folgt die Mitgliederverſammlung. Ihr Pro⸗ gramm iſt eine kurze Andacht, dann ein Bericht über die kirchliche Lage und ein Kaſſenbericht. Von einem Vortrag iſt abgeſehen. Nachmittags tagt der Evang. Studienverein. Gründung eines Vereins ehemaliger 170er. Am vergangenen Sonntag fand ſich in Donaueſchingen eine ſtattliche Anzahl ehemaliger 170er zuſammen zur Gründung des Vereins ehemaliger 1Iger. Dem Verein ehemaliger 170er ſollen nicht nur die eigent⸗ lchen Regimentsangehörigen, ſondern auch die Angehörigen der aus dem Regiment hervorgegangenen Kriegsformationen angegliedert werden. 25 Aus der pfalz Ludwigshafen, 16. April. Die Stichtagberechnung des Statiſti⸗ ſchen Amtes der Stadt Ludwigshafen am Rhein ſtellt für den 16. April 1924 eine Zunahme der Teuerung von 2,2 Prozent der Vorwoche(1338 Milliarden) feſt. Die Koſten der Lebenshaltung betragen demnach an dieſem Tage das 1367⸗milliar⸗ denfache der Vorkriegszeit. Speyer, 17. April. Die Regierung hat verliehen den Titel eines Landesökonomierates dem Gutsbeſizer und Landtagsabgeordneten Oekonomierat Ludwig Mattil in Hütſchenhauſen, Bezirksamt g. mit dem Titel eines Oekonomierates den Gutsbeſitzer und zürgermeiſter Georg Friedrich Beck in Friedelsheim. Bezirksamt „ dem Gutsbeſitzer Philipp in Bad Dürkheim, Gutsbeſitzer und Bürgermeiſter Peter Kleemann in Kollweiler, Bezirksamt Kuſel, Gutsbeſitzer und Bürgermeiſter Ludwig Braun in Auirn⸗ bach, Bezirksamt Kuſel, Gutsbeſizer und Bürgermeiſter Fritz Wal⸗ ter in Niederhorbach, Bezirksamt Bergzabern, Gutsbeſitzer und Landtagsabg. Hermann Brenneiſen in Hengſtbacherhof, Bezirks⸗ unt Zweibrücken, Weingutsbeſitzer Joſef Norbert Siben in Deides⸗ eim, Bezirksamt Dürkheim, Gutsbeſitzer Daniel Kleeberger in talerhof, Bezirksamt Kaiſerslautern, Weingutsbeſitzer Karl raft in Hambach, Bezirksamt Neuſtadt a. d. H. Neuſtadt a. d.., 16. April. Der Verein der Vieh⸗ renne der Pfalz hielt heute im Geſell⸗ ſchaftshauſe eine Verſammlung ab, die von dem erſten Vorſitzenden Eugen Löb aus Geinsheim geleitet wurde. Als Vertreter der Kreis⸗ Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl von 339 auf 348 geſtiegen iſt. Unter der wirtſchoftlichen Kriſe habe auch der Biehhandel ſchwer zu leiden. Wenn in den ſchweren Zeiten einige ollegen wegen angeblichen Wuchers ins Gefängnis gewandert ſeien, weil ſie zu viel gefordert haben ſollen, ſo müſſe das dem Gefühl des Nadeln, die Weide bog ſich bald nach rechts, bald nach links, ſodaß die Kriegsknechte ſie nicht abhauen konnten. Da ergriffen ſie die wehrloſe Eſpe, die ſeit dieſer Zeit heftig zittert, aus Angſt, wieder zu einem ſo ſchändlichen Werk dienen zu müſſen. Anderer Deu⸗ ung nach wurde die Eſpe, weil ſie ſtolz und regungslos daſtand, 5 alle andern Böume erbebten und ſich zur Erde neigten, von Gott dazu verdammt, nie zur Ruhe zu kommen und ewig zu Zittern. Wie eine polniſche Sage erzählt, iſt die Eſpe, ſeitdem ſie als Kreuzholz diente, die Kräft verliehen, Schutz gegen Blitz⸗ ſchlag zu gewähren. Nach einer pommerſchen Sage hat die Tanne dais Holz für Chriſti Kreuz geliefert; ſeitdem wachſen ihre Zweige rund um den Stamm herum, ſodaß eine Anzahl kleiner Kreuze ent⸗ ſteht. Weil das Blut des Gekreuzigten an ihr herunterfloß, wurde ie der einzige Baum nördlicher Länder, welcher das gange Jahr hindurch ſein Grün behält. Auch die Erle ſoll als Kreuzholz ge⸗ 2255 haben, ſie wird deshalb heute noch an der Stelle, wo man in E hineinſchneidet, blutrot. Nach einer griechiſchen Sage lieferte die Steineiche das Holz; als nach der Verurteilung Chriſti alle Bäume ſich weigerten, als Kreuzholz zu dienen, ſchloß ſie allein ſich aus. Zur Strafe wurde ſie verflucht und die Holzhauer meiden ſie, aus ürcht, von Unglück betroffen zu werden, wenn ſie die Axt an ihren Stamm legen. Von der Waldrebe heißt es in einer italieniſchen Legende, daß ſie von der Gottesmutter mit den Worten verflucht Worden ſei:„Du wirſt künftig weder Splitter noch Bretter geben“, weil ſie das Holz zum Kreuz ihres Sohnes hergab. Seitdem iſt aus dem ſtattlichen Baum eine unſcheinbare Pflanze geworden. Dieſelbe Sage knüpft ſich an den Seidelbaſt, der früher ebenfalls ein Baum mit wohlſchmeckenden Früchten geweſen ſein ſoll und völlig verkümmerte, bis er ein Strauch mit giftigen Beeren wurde. Eine ſüddeutſche Legende erzählt, daß die Weide des⸗ tuten flochten, mit denen ſie den Heiland peitſchten. Dieſer warf dem Baum einen Blick des Schmerzes zu und ſprach:„Traure, Weide!“ Vom Brombeerſtrauch heißt es ebenfalls, daß daraus die Geißeln gemacht worden ſeien. Deshalb zeigen ſeine Blätter heute noch rötliche Flecke. Die Weinrebe, die Zeugin von Chriſti Tod war, vergoß darüber Tränen. Als ihre Früchte gekeltert waren, gaben ſie einen beſonders köſtlichen Wein, den die Winzer Lacrimae Chriſti nannten und der heute noch in Süditalien angebaut wird. Von tiefem Schmerz erfüllt war auch der Kreuzdorn, in manchen Ge⸗ genden„unſeres Heilands Marterdorn“ genannt, aus deſſen Zwei⸗ zen die Kriegsknechte trotz ſeines heftigen Sträubens die Dornen⸗ des Erlöſers wanden. Da Chriſtus ſeine Unſchuld kannte, ſegnete er ihn und ſeitdem trägt er weiße Blüten. In Süddeutſch⸗ land heißt heute noch eine beſondere Art der Wildroſe„des Heilands Dornenkrone.“ Die roten Punkte auf ihren Blättern ſollen von ſegnete ſie dieſer und verlieh ihr den ſchönen Geſang und den Rechts Abtrag tun. Der Widereinführung der pfälziſchen Vieh⸗ märkte ſtehe kein Hindernis mehr im.Oberregierungsrat Mattern wies auf die Gefahr der Einſchleppung der Lungen⸗ ſeuche aus Norddeutſchland hin und mahnte zu größter Vorſicht. Oberveterinärrat Rabus hielt ſodann einen Vortrag über die Stellung der Viehhändler zur Landwirtſchaft Er reſu⸗ mierte wie folgt: 1. Der Viehhandel hat vermöge ſeiner alten und nahen Beziehungen zur Landwirtſchaft das Recht, daß er auch von dieſer anerkannt und daß ihm Vertrauen entgegengebracht wird. 2. Eine geregelte Verſorgung der Städte mit Vieh und Fleiſch, die Be⸗ lieferung der Landwirte mit Nutz⸗ und Zuchtvieh, die Zufuhr der für die Milchwirtſchaften notwendigen Milchkühe und die Einfuhr der von den Mäſtern benötigten Ferkel und Jungſchweine ſind ſchlechter⸗ dings ohne den reellen Viehſtand nicht möglich. 3. Der Viehhandel hat, um unſere wertvollen Viehbeſtände zu ſchützen und zu erhalten, die Pflicht, bei der Seuchenbekämpfung mitzuhelfen. Es muß Ehren⸗ pflicht jedes Viehhändlers ſein, durch ſtreng reelle Geſchäftsführung und ſtreng ſolide Handelsgrundſätze ſich immer mehr und mehr das Vertrauen und die Zuneigung der Landwirtſchaft zu erwerben. Ueber Konzeſſionsfragen ſprach der Vorſitzende Eugen Löb. Der Vereinsbeitrag einſchließlich 5 Mark Verbandsbeitrag wird auf 20 Mark pro Mitglied feſtgeſetzt. Der alte Vorſtand und die bisherigen Mitglieder zum Landesausſchuß werden wiedergewählt. Schließlich wird noch ein Antrag Stolz⸗Landau auf Verbilligung der Viehtransportſätze bei der Regie⸗Bahn angenommen. * Schallodenbach bei Kaiſerslautern, 16. April. Auf dem Hol⸗ bronnerhof richteten frei herumlaufende Hunde großen Schaden an. So wurde dem Landwirt Johann Mang ſein Schaf zerriſſen, außer⸗ dem dem Landwirt Johann Schmitt in einer Nacht fünf Hühner totgebiſſen. Nachbargebiete ):( Vallerſtädten, 16. April. Aus hängte ſich die ſeit langen Jahren hier tätige Schäfer. ):(Lauterbach, 16. April. In dem hieſigen Eiſenbahngüter⸗ ſchuppen fand man faſt fämtliche Kiſten und Kaſten geöffnet. Von dem was der Dieb entwendete, konnte noch keine genaue Feſtſtellung genommen werden. Sicher anzunehmn iſt jedoch, daß der Dieb bei ſeiner Arbeit geſtört wurde und unter Zurücklaſſung ſeines Revol⸗ vers flüchtete. Gerichtszeitung Das Frühſtück für die Zeugin Der Tiſchler und Agitator Guſtav Alfred Kraufſe, der zuletzt in Dresden⸗Plauen wohnte und ſich auch politiſch, in letzter Zeit als Mitglied der Kommuniſten, hervorgetan hatte, war im Auguſt wegen Diebſtahls und verſuchter Erpreſſung zu insgeſamt 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte mehrere Jahre hindurch mit einer Witwe ein Verhältnis unterhalten, die ihn verpflegte und regelrecht ausſtaffierte. Die Freundſchaft bekam jedoch einen Rißß, als die Witwe erfuhr, daß Krauſe zur Revolutionszeit in der Schweiz an einem in Bern wohnenden Zahnarzt üble Erpreſſungen begangen hatte und von den Gerichten geſucht wurde. Als der geſchäftstüchtige Liebhaber noch verlangte, die Witwe ſolle ein wertvolles Stück des Geſchäftsinventars verkaufen, war der Bruch vollkommen. Krauſe verübte dann allerlei Diebſtähle und verſuchte auch Erpreſſungen an ſeiner ehemaligen Geliebten. Seine Angaben, daß er eine Kaſſette mit Inhalt nur als ſogenanntes Fauſtpfand weggenommen, nicht aber geſtohlen habe, fanden bei Gericht keinen Glauben. Die 6. Strafkammer des Dresdner Landgerichts mußte ſich zetzt mit dieſer Angelegenheit beſaſſen; die Berufung des Angeklagten wurde nach zweitägiger Verhandlungsdauer verworfen und die erkannte Strafe beſtätigt. In dieſem Termine nun ſagte eine Zeugin aus, Krauſe habe ihr ein gutes Frühſtück zugeſichert, wenn ſie für ihn ſo günſtige Angaben mache, daß er freigefprochen würde. Krauſe wurde darauf⸗ hin wegen Anſtiftung und verſuchter Verleitung zum Zeugenmeineid nach der Verhandlung in Unterſuchungshaft genommen. Eine Kindesmörderin vor Gericht Der martervolle Tod eines drei Tage alten Kindes bildete den Gegenſtand einer Angeklagte vor einem Berliner Gericht gegen die Mutter dieſes Kindes, die 27jährige Dienſtmagd Martha Pau⸗ ſtian aus Königswuſterhauſen, die des Mordes an ihrem Kinde beſchuldigt wird. Die Angeklagte wird beſchuldigt, ihr Kind drei Tage von der Geburt ab ohne Nahrung gelaſſen zu haben, mit der Abſicht, es auf dieſe Weiſe umkommen zu laſſen. In der Nacht des dritten Tages iſt das Kind in einen Waſſereimer geſteckt und ertränkt worden. Dann wurde die Leiche eingewickelt und in einer Kiſte in einem Schuppen vergraben. Später iſt die kleine Leiche ausgegraben und anderwärts verſcharrt worden. Die Ange⸗ klagte iſt mit einem Landwirtsſohn aus Königswuſterhauſen ver⸗ lobt. Sie beſtreitet, die Abſtcht gehabt zu haben, ihr Kind zu töten, gibt aber zu, daß ſie es drei Tage ohne Nahrung gelaſſen habe. Das ſei geſchehen, weil ſie nicht imſtande geweſen war, das Kind zu nähren, und weil das Kind außerdem nicht lebensfähig war, ſo daß man ihr geſagt hatte, ſie ſolle es ruhig liegen laſſen. Als das Kind am dritten Tage immer noch wimmerte, ſtörte das die im gleichen Zimmer krank liegende Frau Quakatz und dieſe ſagte ihr, ſie ſolle aufſtehen, einen Eimer mit Waſſer holen und das Kind hin⸗ einwerfen. Vorſ.: Was ſagte denn Ihr Bräutigam? Der ſah doch auch das hilfloſe, wimmernde Wurm drei Tage liegen? Die Angeklagte ſchweigt. Vorſ.: Sie wollen alſo nichts ſagen? Angekl.: Er ſagte, es brauche doch nicht zu ſein. Vorſ.: Was ſagte er, unbekannten Gründen er⸗ Totenfrau El. als das Kind in das Waſſer geſteckt wurde? Angekl.: Da war er nicht dabei. Auf eine weitere Frage des Vorſitzenden gibt die An⸗ geklagte zu, daß ſie das Kind wohl hätte nähren können. Dieſes ſei aber nicht aufnahmefähig geweſen. ö Die Beweisaufnahme entrollte ein erſchreckendes Bild von Herzloſigkeit gegenüber dem Neugeborenen. Der Vater des Kindes, der Bräutigam der Angeklagten, der Landwirtsſohn Schultze gab auf Befragen des Vorſitzenden an, daß er die Anmeldung beim Standesamt unterlaſſen habe, weil ihm die ganze Sache unange⸗ nehm geweſen ſei. Er will aber von der Behandlung des Kindes nichts gewußt haben. Staatsanwaltſchaftsrat Steinfeld warf der Angeklagten gröb⸗ lichſte Vernachläſſigung aller Mutterpflichten vor. Selbſt wenn das Kind nicht lebensfähig geweſen war, biete das Verhalten der Mutter keine Entſchuldigung. Der Staatsanwalt will jedoch nicht verſuchten Mord annehmen, ſondern verſuchte Tötung eines unehe⸗ lichen Kindes nach der Geburt aus§ 217. Trotz ihres liebloſen und rohen Verhaltens will er der Angeklagten jedoch mit Rückſicht auf ihre ungewiſſe Lage mildernde Umſtände zubilligen und bean⸗ tragt eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und 6 Monaten. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu der Anſicht, daß ſich die Angeklagte der verſuchten Tötung ſchuldig gemacht habe und verur⸗ teilte ſie unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von 4 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft. Erſtürmung von Polizeiwachen in Hamburg Unter der Anklage des Hochverrats ſtanden der 23jährige Stra⸗ ßenreiniger Hermann Friedrich Karl Jenſen und der um mehrere Jahre ältere Holzarbeiter Auguſt Heinrich Wille Mittendorf vor der Hamburgr Strafkammer VII. Der Angeklagte Jenſen gab in der Verhandlung nach früherem Leugnen, aber ſpäterer Ueberfüh⸗ rung ſchließlich zu, ſich am 23. Oktober v.., jedoch ohne Waffe, an der Erſtürmung der Polizeiwache 23 beteiligt zu haben. Sodann iſt er mit einem Trupp von 50 Aufrührern, die zum Teil bewaffnet waren, nach der Wache 32 gezogen und hat an der ohne Abgabe von Schüſſen erfolgten Ueberrumpelung teilgenommen. Dort entwaffnete er einen Beamten und ſchnallte ſich deſſen Waffen um, doch machte er keinen Gebrauch davon. Die Eindrngliche eigneten ſich Fahrräder und ſonſtige Dienſtſachen an, verſchonten aber deren Privateigentum. Im übrigen benahm ſich Jenſen auf der Wache einwandfrei und vermahnte ſeine Genoſſen, von denen einige die Wachtmeiſter er⸗ droſſeln wollten, die Beamten nicht anzugreifen, wovon auch ſchließ⸗ lich Abſtand genommen wurde. Mehrere Stunden ſpäter traf er einen Arbeiter, dem er erzählte, er wolle mit ſeinem Aufſeher, der mit ſeiner Frau einmal Streit gehabt hatte, abrechnen Die erſte Kugel ſeiner Piſtole gelte dieſem. Bei dieſer Drohung iſt es aber gebhlieben. Zu ſeiner weiteren Belaſtung wurde in der Verhandlung noch darauf aufmerkſam gemacht. daß nach der Einnahme der Wache 23 uns einem vorbeigehenden Trupp am Varmbecker Bahnhof auf den mit ſeinem Kollegen Schöning den Verkehr aufrechterhaltenden Wachtmſtr. Schmidt 2 Schüſſe abgegeben wurden, die ihn ſchwer ver⸗ letzten, daß er bereits am anderen Morgen verſtarb. In dieſem Zuge ſoll ſich Jenſen befunden haben, was er aber beſtreitet, da ſie kurz vor dieſem Zeitpunkte ſchon die Wache 32 genommen und ſich dort längere Zeit aufgehalten hätten. Mittendorf wurde nach den anfänglichen Angaben des Jenſen vorgeworfen, er habe an den hoch⸗ verräteriſchen Unterhandlungen teilgenommen. Der Staatsanwalt hielt beide Angeklagte der Beihilfe zum Hochverrat für überführt und beantragte gegen Jenſen 4 Jahre und gegen Mittendorf 3 Jahre Teſtungshaft. Das Gericht erkannte gegen Jenſen quf 4 Jahre Feſtung unter Anrechnung von 5 Monaten Unterſuchungshaft und gegen Mittendorf auf 2 Jahre Feſtung. * ):(, Die böſe Katze. Als Milchfälſcherin ſtand die ledige Land⸗ wirtin Katharina Frech aus Hayna vor den Schöffen von Kaadel (Pfalz). Sie ſetzte ihrer Milch 56 bezw. 58 Prozent Waſſer zu. Mit ihrer Ausrede, die Katze habe den Rahm abgeleckt, bezw. ſte habe vergeſſen, das Kühlwaſſer aus der Ka⸗ne zu ſchütten, konnte ſie nicht durchdringen. Das Urteil lautete auf 20 Tage Ge⸗ fängnis und 400 Goldmark Geldſtrafe, eptl. 10 Tage Ge⸗ fängnis. ):(Gegen das Schulſchwänzen. Sechs Wochen Gefängnis wegen Duldens des Schulſchwänzens verhängte die Strafkammer Re⸗ gensburg gegen den Maurer Michael Meier von Rheinhauſen, der ſeine 3 Söhne nicht zum Schulbeſuch anhielt und ſie ſchwänzen ließ. Wilhelm fohnen E. Co. N 4. 17 G. m. B. H. N 4, 17 Original Srowyn-LKautsprecher London Generalvertrieb für Baden, Württemberg, Hessen, einschlieBlich Frankfurt a. Main. 877 Zweigen des Heilands Haupt ſchmückte. Dafür muß ſie nun im Sommer und Winter grünen. Nach altem Volksglauben erhielt die Chriſtuslanze(Lycopus luropacus) ihren Namen daher, weil aus ihrem Holz der Speer gemacht war, mit dem Chriſti Seite geöffnet wurde. Zu den Blumen, von denen die Legende berichtet, daß ſie unter dem Kreuz von Golgatha erblühten, gehört außer der Steinnelke, die aus Blutstropfen des Erlöſers entſtanden ſein ſoll, die vielgenannte Paſſionsblume(Paſſiflora), die im 17. Jahrhun⸗ dert nach Europa kam. Sie trägt in ihrem Kelch die Marterwerk⸗ zeuge Chriſti: Dornenkrone, Nägel, Hammer.— An das Leiden des Heilands ſoll auch der rote Klee oder Blutklee erinnern, der urſprünglich weiß war. Als Jeſus in Gethſemane betend mit ſei⸗ nem himmlichen Vater rang, fielen ſeine Schweißtropfen auf die Kleeblüten, die über Nacht rot wurden und einen bittern Ge⸗ ſchmack bekamen. Seitdem meiden die Bienen den roten Klee und befliegen nur noch den weißen. Von der Moosroſe erzählt eine ſinnige Legende, ſie ſei aus einem Blutstropfen Chriſti entſtanden, der geiß das Moos fiel, während die Damaszener Roſe aus den Schweißtropfen erwuchs, die er auf dem Wege nach Golgatha vergoß. Wie die Pflanzenwelt hat frommer Glaube auch die Tier⸗ welt mit Chriſti Leiden und Sterben in Zuſammenhang gebracht. Vom Rotkehlchen heißt es, daß es betrübt das Kreuz umflattert und verſucht habe, die Dornen aus dem Haupt Chriſti zu entfernen, wobei ſeine Bruſt vom Blut rot gefärbt wurde. Der Kreuzſchnabel bemühte ſich, mit ſeinen ſchwachen Kräften die Nägel aus Händen und Füßen herauszuziehen. Seit dieſer Zeit hat er einen kreuz⸗ weis verbogenen Schnabel. Die Lerche wollte für den dürſtenden Heiland in ihrem kleinen Schnabel Waſſer herbeiholen. Zum Dank hohen Himmelsflug. Von den Fiſchen des Fluſſes, an dem Chriſtus auf dem Wege zur Schädelſtätte vorbeikam, erzählt die Legende, daß ſie ſich verſteckt hätten, um ſeine Qualen nicht mitanſeken zu müf⸗ ſen und daß das Rotauge ſich die Augen blutig geweint habe. Nur der Hecht ſchwamm raubgierig hin und her. Als Jeſus das Rau⸗ ſchen des Waſſers hörte, ſah er hinein und ließ ſein Auge freund⸗ lich auf dem Tier ruhen, das von Reue ergriffen, ſchnell unter⸗ tauchte. Von da an trägt der Hecht in ſeinem Kopf, aus Gräten 1 die Marterwerkzeuge des Heilands, damit er ihn nie ver⸗ gißt. Aber nicht nur von Tieren und Pflanzen iſt in den Karfreitag⸗ uhthen die Rede, auch der Menſch ſpielt eine Rolle darin. Am bekannteſten iſt die Legende vom Schweißtuch der heiligen Veronika, jener frommen Frau, welche, von Mitleid ergriffen, Chriſtus auf ſeinem Gange nach Golgatha ihr Tuch reichte. um Angſtſchweiß und Blut damit abzuwiſchen. Als ſie es zurückerhielt, zeigte es den deutlichen Abdruck des Geſichtes Chriſti.— Uralt iſt die Legende vom ewigen Juden, dem unbarmherzigen Schuhmacher Ahasveros riſti Blut herrühren, das einſt darauf fiel. Von der Stech⸗ 5 erzählt eine märkiſche Legende, daß eine Krone aus ihren 75 Richtſtätte die kurze Raſt vor ſeiner Tür verweigerte und ihn weitertrieb. Zur Strafe traf ihn der Fluch, nirgends Ruhe zu finden und ewig wandern zu müſſen bis zur einſtigen Wiederkehr Chriſti zum Weltgericht. Dieſe Mythe hat die Völker in allen Län⸗ dern ſeit undenklichen Zeiten beſchäftigt, mehr noch faſt, als die Fauſtſage. Uns Deutſche aber iſt es ein Nationalmythos geworden, denn die in ihm verkörperte Anſchauung, daß, wer am Göttlichen frevelt, nach dem Tode keine Ruhe findet, iſt in zahlreichen andern Sagen wie in der vom wilden Jäger, vom fliegenden Holländer, vom Schmied von Jüterbog uſw. vertreten. Ahasveros aber wurde feibt ſymboliſchen Abbild des unſteten, heimatloſen jüdiſchen Volkes ſelbſt. Runſt und Wiſſenſchaſt Die älteſte deut Ilias-Ueberſetzung. Bei der Inven⸗ toriſation der deutſchen Handſchriften des Mittelalters, die im Auf⸗ trage der Deutſchen Kommiſſion der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften von verſchiedenen Gelehrten mit großem Eifer be⸗ triehen wird, fand Dr. Richard Newald auf der Stiftsbibliothek zu St. Florian eine frühe Ueberſetzung der Ilias aus dem Jahre 1584. Der Titel lautet:„Ilias Homeri Die Bücher von dem Khrig ſo zwiſchen den Griechen und Trojanern vor der Stadt Troja beſchehen. Homeri' des Viertrefflichen weit berümbten Poeten und geſchichtsſchreibers, Im griechiſcher ſprach von Im gar woll und herrlich beſchriben und durch mich Johannem Baptis. Rexium verteulſcht, allen luſtig zu ſeſen.“ Wirkſamkeit hat ſich bisher nichts Weiteres eN laſſen. Die Vorlage iſt ſedenfalls lateiniſch und von der Ueberſetzung des Lau⸗ rentius Valla abhängig. Der Stil, die Auffaſſung und Mundart verweiſen auf Bayern oder Oeſterreich. Newald 1f der Meinung, daß es ſich um die älteſte deutſche Ilias⸗Ueberſetzung handelt. O Jahnkronen, Brücken und Gebiſſe aus Nickeiſtahl. Die Firma Krupp in Eſſen hat neuerdings eine große Stahlgebiß⸗ macherei zur Ausnutzung einer hochbedeutſamen Erfindung einge⸗ richtet. Die Firma Krupp ſtellt das Material, aus dem Kronen, Brücken und Zahngebiſſe hergeſtellt werden, aus dem roſtfreien Chromnickelſtahl her, dem ſogenannten Niroſta. Der nie roſtende Stahl läßt ſich zu feinen Bändern auswalzen, die fo bieg⸗ ſam ſind wie Goldblech, aber doppelt ſo leicht und doppelt ſo wider⸗ ſtandsfähig. Dieſe neue Abteilung von Krupp ſteht unter der Lei⸗ tung von Dr. Hauptmeyer. Es arbeiten im dieſen neuen Kruppſchen Ateliers acht Zahnärzte und über 10 Hilfskräfte. Die hier ange⸗ fertigten Gebiſſe gehen in alle Teibe Deutſchlands und neuer⸗ dings auch vielfach in das Ausland. Die ſoziale Seite de⸗ neuen Unternehmens beſteht vor allem in der Billigkeit dieſes Gebiſſes; die mit Chromnickelſtahl hergeſtellten Kronen und Ge⸗ zu Jeruſalem, der dem erſchöpften Heiland auf dem Wege zur 1 biſſe koſten knapp den dritten Teil der entſprechenden Goldarbeit. N 8 g Ueber den Verfaſſer und ſeine 7 + Donnerstag, den 17. April 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 184 Neue deutſche Seegeltung! „Columbus“ vor der erſten Ausfahrt An die waßerkante! F. H. Bremen, 16. April. Als ich im Auauſt v. Is. nach Beendigung meines Seeaufent⸗ halts auf dem lieblichen Wangerooge über Helgoland mit dem Llond⸗ Dampfer„Grüß Gott“ an Land zurückkehrte, und von der erfriſchen⸗ den Seeluft mit dem Wunſche, übers Jahr wieder zurückzukehren, Abſchied nahm. bätte ich nicht gedacht. daß mich ſchon in viel kürzerer Zeit ein beſonderer Anlaß in den Hafen des Llondgeſchwaders zurück⸗ führen würde. Wer die Nordſee einmal kennen gelernt hat. den zieht es mit mächtigem Verlangen immer wieder dahin. Noch arößer aber iſt dieſe Sehnſucht. wenn die wohltätigen, geſundheitsfördernden Got⸗ tesgaben der Waſſer⸗ Luft⸗ und Sonnenwirkung micht ohne Erfolg gehlieben ſind. Die natürliche Inhalation der reinen friſchen Seeluft hat oft genua geradezu Wunder gewirkt, beſonders auch bei Kindern. Gar oft ſind immer wieder meine Gedanken zurückgewandert in die⸗ ſes Geſundheitsparadies und oftmals erlebte ich im Geiſte die Fahrt guf den ſchmucken Llonddampfern nach Helgoland. Nordernen oder Wangerooge. And nun hat der Norddeutſche Llond ſelber gerufen. indem er die Vertreter einer aroßen Zahl deutſcher und ausländiſcher Zeitun⸗ nen zur Beſichtiaung ſeines neueſten und größten Dampfers„Co⸗ lumbus“ nach Bremerhaven eingeladen hat. Dem„Mannhei⸗ mer General⸗Anzeiger“ iſt der Vorzua geworden, ebenfalls an der Beſichtlaung teilzunehmen. Daß es neben dieſer an geſelligen und feſtlichen Veranſtaltungen auf dem herrlichen Schiff nicht fehlen wird, iſt bei der bekannten pornehmen Großzüaiakeit des Llond eine Selbſtverſtändlichkeit. Das Programm ſieht u. a. vor, am Donners⸗ dag nachmittaa eine Kaffeegeſellſchaft. abends ein Feſteſſen. dem die Uebernachtung an Deck folat und Verſchiedenes mehr. Die früher ge⸗ vlante Fahrt nach Helgoland wurde durch den Streik der Hafenarbei⸗ ter verhindert. Bekanntlich ſoll der„Columbus“ am 22. April ſeine erſte Reiſe antreten und ſo blieb leider für die Ausfahrt der Preſſe⸗ vertreter nicht mehr die nötige Zeit. Was der Llond in Händen hat, das hat alles eine beſondere Note: Oraaniſation. Technik und Kunſt erſtreben das Höchſte in allen ſeinen Ahteilungen. Man ſieht es an gllen ſeinen Einrichtungen ſeinen Bauten. ſeinen Schiffen. Seit Jahrzehnten geht alles zielbewußt ſeinen Weg. nur allein unterbrochen und gehemmt durch das traaiſche Geſchick unſeres deutſchen Vaterlandes. Und ſetzt ſoll es wieder auf⸗ wärts gehen und neue deutſche Schiffe ſollen den auten alten deut⸗ ſchen Ruf wieder über die Weltmeere in fremde Lande tragen.— „Columbus ahoi! Glück auf zur Fahrt! .*.* Der Lloyddampfer„Columbus“ Nachdem wir bereits am Dienstaa einige allgemeine Angaben über den„Columbus“ veröffentlicht haben, bringen wir nachſtehend noch eine Reihe von Einzelheiten. Der auf der Werft von F. Schichau in Danzia erbaute Dampfer „Columbus“ iſt mit einem Raumgehalt von 32 500 Br.⸗R.⸗T. das arößte Schiff der deutſchen Handelsflotte. Es hat eine Länge von rund 236 Metern, alſo von faſt einem Viertel Kilo⸗ meter. Die arößte Breite beträat 25.3 Metern: das iſt mehr als das Doppelte der normalen Verkehrs⸗ und Landſtraßenbreite in Deutſchland. Voll beladen hat der Dampfer einen Tiefgana von rund 10 Metern, bei dieſem Tiefgang eine Waſſerverdränaung von rund 40 000 Tonnen zu 1000 Kilogramm und damit eine Traafähiakeit von 10 000 Tonnen, die ſich aus 6000 Tonnen Heizöl für die Keſſel. 2000 Tonnen Waſſer für Trink⸗ Waſch⸗ und Keſſelſpeiſezwecke und 2000 Tonnen Ladung. Poſt, Beſatzung. Fahrgäſte. Gepäck und Provplant zuſammenſetzt. Das oberſte freie Deck liegt etwa 12 Meter über der Waſſerober⸗ fläche, das darüber liegende Bootsdeck noch etwa 3 Meter höher und die Kommandobrücke etwa 20 Meter über Waſſer. Der obere Rand der Schornſteine liegt etwa 33 Meter und die Maſtſvitzen 51 Meter über Waſſer. Veraleichsweiſe mag bier bemerkt werden. daß die freie Durchfahrtshöhe unter den Brücken des Nord⸗Oſtſee⸗Kanals 42 Meter. und die Höhe der Siegesſäule in Berlin 60 Meter beträat. Das Innere des Schiffskörvers iſt in 15 durch 14 waſſerdichte Querſchotte geſchaffene Abteilungen eingeteilt. Faſt über die ganze Länae erſtreckt ſich in etwa.6 bis 2,0 Meter Höhe über dem Schiffsboden der ſogenannte Innenboden. Der dadurch entſtandene Doppelboden⸗Raum wird durch den waſſerddicht durchlaufen⸗ den Mittelkiel⸗Träger und durch waſſerdichte Querwände in 32 Ab⸗ teilungen eingeteilt. Ein Teil dieſer Doppelbodenzellen dient zur Aufnahme von Süßwaſſer für Trink⸗, Waſch⸗ und Keſſelſpeiſezwecke. der Reſt zur Aufnahme von Ballaſtwaſſer, um die Stabilität des Schiffes im leeren oder leicht beladenen Zuſtande zu regeln, wenn der Brennſtoff und ſonſtige Vorräte verbraucht ſind. Der Geſamt⸗ inhalt des Doppelbodens iſt rund 3000 Kubikmeter. Da die Süß⸗ waſſer⸗Zellen im Dopvelboden nicht den ganzen Bedarf an Trink⸗, Waſch⸗ und Badewaſſer von etwa 2200 Tonnen für eine Reiſe auf⸗ nehmen können, ſo ſind oberhalb des Doppelbodens im Vor⸗ und Hin⸗ terſchiff noch weitere aroße Tanks dafür eingebaut. Die Räume ſeitlich, vor und hinter den Keſſelräumen am Mittel⸗ ſchiff ſind als Heizölbunker ausgebaut. Sie rücken bis zum vierten Deck hinauf, ſind vollkommen öldicht und in 36 Abteilungen unter⸗ geteilt. Sie können etwa 6000 Tonnen Heizöl aufnehmen, eine Menge, die für die Hin⸗ und Rückreiſe Bremerhaven—Newyork.— Bremerhaven vollkommen ausreicht. Der mittlere Teil des Schiffes wird in ſeinen unterſten Räumen auf rund 120 Meter Länge von der Keſſel⸗ und Maſchinen⸗ anlage in Anſpruch genommen. Zwölf Dampfkeſſel, jeder erwa 6 Meter lang und etwa 5 Meter im Durchmeſſer, mit zuſammen 80 Feuerungen ſind auf vier waſſerdicht von einander getrennte Abtei⸗ Tungen verteilt. Ueber ihnen führen die Rauchfänge in zwei großen Schächten von etwa 6 Meter Breite und 13 Meler Länge zu den gewaltigen Schornſteinen, deren ovaler Querſchnitt in der großen Achſe 6 Meter, in der kleinen Achſe 5 Meter mißt, ein Querſchnitt, durch den begeuem eine Lokomotive hindurchfahren kann. Hinter den Keſſelräumen liegt der Maſchinenraum mit den beiden Haupt⸗ maſchinen von zuſammen 30 000 Pferdeſtärken, gleichfalls von einem Maſchinenſchacht von 10 Meter Länge und 6 Meter Breite überbaut, der als Abzug der heißen Luft dient. Dieſer Schacht hat mit 26 Meter etwa die Höhe eines fünfſtöckigen Wohnhauſes. An den Maſchinenraum ſchließen ſich nach hinten der Hilfs⸗ maſchinenraum mit den elektriſchen Maſchinen, Pumpen, Kühl⸗ maſchinen uſw. ſowie die beiden Wellentunnel an, in denen die etwa 650 Millimeter dicken Wellenleitungen entlanggeführt ſind, die die Leiſtung der Maſchinen auf die beiden dreiflügeligen Propeller am Hinterſchiff übertragen. Der Höhe nach wird das Schiff durch die Decks eingeteilt. Von dieſen liegt das ſogenannte vierte Deck oder G⸗Deck etwa in der Waſſerlinie, darunter liegen noch das fünfte und das ſechſte Deck, die ſich aber nur vor und hinter den Maſchinen⸗ und Keſſelräumen er⸗ ſtrecken. Nach oben folgen das dritte oder F⸗ und zweite oder E,-Deck, dann das Hauptdeck oder D⸗Deck, Unteres Promenadendeck oder C⸗Deck, Oberes Promenaden⸗ oder B⸗Deck, Boots⸗Deck oder (-Deck und die Decks der oberen Aufbauten, auf die am vorderen Ende des Mittelſchiffs⸗Aufbaues noch ein Deckhaus mit Wohnräumen für den Kapitän ſowie dem Karten⸗ und Steuerhaus und der Kom⸗ mandobrücke aufgebaut iſt. Im ganzen ſind alſo über dem unterſten Deck neun Stockwerke vorhanden, deren Höhen etwa 2,7 bis 3 Meter betragen. Für Ladung, Poſt und Paſſagiergepäck ſind die unter dem vierten Deck noch übrig bleibenden Räume im Vor⸗ und Hinter⸗ ſchiff eingerichtet. Dieſe Räume 1 durch große Lukenſchächte, je drei vorn und drei hinten, zugänglich gemacht. Im Vorſchiff befindei ch eine beſonders große Luke und ein eigens für dieſen Zweck ab⸗ teilter Raum für den Transport von Privat⸗Automobilen der hrgäſte erſter Klaſſe. Die Gepäckräume ſind zum Teil durch be⸗ ſondere Gepäckaufzüge mit den oberen Decks in Verbindung gebracht, ſo daß es den Fahrgäſten möglich gemacht iſt, ihr Gepäck während der Reiſe zu benutzen. * 4. Die Wohnräume für Fahrgäſte und Beſatzung mit den dazu⸗ gehörigen Bädern, Toiletten, Geſellſchaftsräumen, Wirtſchaftsräumen uſw. ſind vom vierten Deck aufwärts auf die verſchiedenen Decks ver⸗ teilt. Grundſätzlich iſt nach alter Erfahrung darauf geachtet worden, daß die einzelnen Klaſſen der Fahrgäſte u. die verſchiedenen Katego⸗ rien der Beſatzung nach Möglichkeit von einander getrennt wohnen und nicht miteinander in Verbindung treten können. Im Ganzen ſind Wohnräume für 419 Fahrgäſte 1. Klaſſe, 639 2. Klaſſe und 831 3. Klaſſe vorhanden. Außerdem können in der 2. Klaſſe noch 61 Kinder in Kinderbetten untergebracht werden. Ein⸗ ſchließlich der 817 Köpfe ſtarken Beſatzung beträgt die Belegungs⸗ fähigkeit des Dampfers„Columbus“ 2706 Perſonen, die wie folgt auf das Schiff verteilt ſind: Die Fahrgäſte 3. Klaſſe ſind im Vorſchiff auf dem dritten und vierten Deck, die Fahrgäſte 2. Klaſſe im Hinterſchiff auf dem Haupt⸗ deck, dem zweiten, dritten und vierten Deck, die Fahrgäſte 1. Klaſſe mittſchiffs auf dem Pootedeck, oberen Promenadendeck, unteren Promenadendeck, Hauptdeck, zweiten und dritten Deck untergebracht. Die Beſatzung iſt über das ganze Schiff verteilt, ſo daß jeder Mann möglichſt in der Nähe ſeiner Arbeitsſtelle wohnt. Der Ausſtattung der dem gemeinſamen Aufenthalt der Rei⸗ ſenden dienenden Salons, wie auch der Kabinen iſt beſondere Sorgfalt zugewandt worden. In allen Räumen findet man vor⸗ nehme Eleganz, gepaart mit dem Ausdruck feinen künſtleriſchen Geſchmacks, wie ſie auf den großen Paſſagierdampfern des Nord⸗ deutſchen Llogd ſtets zu finden geweſen iſt. Der durch ſeine her⸗ vorragenden Leiſtungen in der Ausſtattung aller neuen Schiffe des Norddeutſchen Lloyd rühmlichſt bekannt gewordene Architekt der Ge⸗ ſellſchaft, Profeſſor Paul Ludwig Trooſt in München, hat auch in die Entwürfe für die der Geſellſchaft dienenden Räume des Dampfers Columbus“ ſeinem künſtleriſchen Empfinden entſpre⸗ chend, das Beſte und Edelſte hineingelegt, deſſen er fähig war, und ſo mit Unterſtützung beſtrenommierter, vorwiegend Münchener und Bremer Ausſtattungsfirmen, Säle geſchaffen, die in jeder Bezie⸗ hung der Kritik ſtandhalten und in höchſtem Maße geeignet ſind, den Reiſenden während der Ueberfahrt übers Weltmeer den Auf⸗ enthalt an Bord angenehm und behaglich zu machen. Der Speiſe⸗ ſaal 1. Klaſſe(454 Sitzplätze), mittſchiffs zwiſchen den beiden Keſ⸗ ſelſchächten gelegen nimmt auf dem Hauptdeck einen Raum von nicht weniger als 655 Quadratmeter in Anſpruch. Er iſt in der Mitte von einer gewaltigen, durch die Decke bis zum oberen Promenaden⸗ deck reichenden Kuppel überwölbt. Vor dem Speiſeſaal liegt das geräumige Treppenhaus, das vom zweiten Deck bis zum obe⸗ ren Promenadendeck reicht. Seitlich davon ſind zwei Fahrſtühle an⸗ geordnet, die den Verkehr vom zweiten bis zum freien Promena⸗ dendeck vermitteln. Hieran ſchließen ſich nach vorn auf St. B. der Kinderſaal und eine große Anzahl Kabinen 1. Klaſſe mit zu⸗ gehörigen Bädern uſw. an. Auf dem oberen Promenadendeck, das vom Heck bis zum vorderen Ende des Mittſchiffsaufbaus reicht und hier den eigentlichen Schiffsrumpf nach oben abſchließt, befinden ſich geräumige Promenaden für die Fahrgäſte. Der vordere Teil die⸗ ſer Promenaden kann durch Schiebefenſter gegen Wind und Regen geſchützt werden. Im Mittſchiffshauſe haben die durch das Bootsdeck hindurchge⸗ bauten Staats⸗ und Geſellſchaftsräume 1. Klaſſe ihren Platz gefunden. Zunächft der 5,.5 Meter hohe Rauchſalon mit anſchließender Bar und Laube, dann die Bibliothek, durch große Verbindungsgänge ſeitlich des hinteren Keſſelſchachtes mit der großen Halle verbunden. Dieſe reicht bis zum großen Treppenhauſe und wird von einem gewaltigen Oberlicht uberwölbt. Bei der Anlage der Kammereinrichtung iſt in erſter Linje darauf Bedacht genommen, eine größtmögliche Anzahl von Außenkammern mit direktem Tageslicht zu ſchaffen. So ſind in der 1. Klaſſe 144 Außenkammern Aasdglich drei Wohnſalons, dage⸗ gegen nur 106 Innenkammern vorhanden. Letztere ſind faſt aus⸗ nahmslos einbettige Zimmer, ſo daß von 8 350 Reiſenden 1. Klaſſe 250 oder etwa zwei Drittel in Außenkammern unterge⸗ bracht werden können. Das Bootsdeck wird, wie geſagt, im Bereich des Rauchſalons, der Bibliothek, der Verbindungsgänge und der Halle durch dieſe Räume durchbrochen, es exiſtiert ſomit zum größten Teil nur auf beiden Bordſejten in etwa 5 Meter Braſte. Hier iſt der größere Teil der Rettungsboote aufgeſtellt, die ſo zahlreich vorhanden ſind, daß im Falle der Not für jeden Paſſagier und jeden Mann der Be⸗ ſatzung reichlich Bootsraum vorhanden iſt. Die Decks der großen Staatsräume ſtehen den Fahrgäſten 1. Klaſſe als Promenade zür Verfügung. Ueber dem Rauchſalon be⸗ findet ſich unter einem leichten Sonnenſchutzdach ein Spiel⸗ platz. Auf dem vorderen Ende iſt die Kommandobrücke an⸗ geordnet. Mittſchiffs befindet ſich auf dieſer das Ruderhaus mit den Apparaten zur Lenkung und Leitung des ganzen Schiffsbe⸗ triebes, dahinter das Kartenhaus mit den Navigations⸗Einrichtun⸗ gen und die Wohnräume des Kapitäns. Die Geſellſchaftsräume 2. Klaſſe ſind einfacher gehal⸗ ten, als die der 1. Klaſſe, aber auch ſie tragen den Charakter edler Vornehmheit und Behaglichkeit. Die beiden auf dem Hauptdeck be⸗ legenen Speiſeſäle, in denen wie in der 1. Klaſſe an kleinen Tiſchen geſpeiſt wird, nehmen einen Raum von zuſammen 618 Qua⸗ dratmeter ein. Der Geſellſchaftsſalon und der Damenſalon befin⸗ den ſich auf dem unteren Promenadendeck. Beide ſind durch Trep⸗ penhäuſer mit den darunter liegenden Wohnräumen verbünden. Ueber dem Damenſalon auf dem oberen Promenadendeck iſt der Rauchſalon 2. Klaſſe in einem Deckshauſe untergebracht. Die Kam⸗ Quadratmeter für jeden Paſſagier. Es ſind im ganzen 313 Kam⸗ mern in der 2. Klaſſe vorhanden, darunter nicht weniger als 71 einbettige und 178 zweibettige. Auch die 3. Klaſſe iſt auf dem Dampfer„Columbus“ voll gu ihrem Recht gekommen. Die Unterbringung der Reiſenden erfolgt in der in neuerer Zeit üblichen Weiſe in Kammern für 2, 3 und 4 Perſonen. Für den gemeinſamen Aufenthalt und zur Einnahme der Mahlzeiten ſtehen auch hier große, einfach aber geſchmackvoll eingerichtete Räume zur Verfügung. Für die Unterbringung der Proviantmengen, die für etwa 2 700 an Bord befindlichen Perſonen ausreichen müſſen, ſind im Vorſchiff und Hinterſchiff auf dem fünften und vierten Deck große Provianträume angeordnet, deren Inhalt ungefähr 1 Kubik⸗ meter auf jeden Kopf entſpricht; davon ſind etwa zwei Drittel mit künſtlicher Kühlung verſehen. Auf dem Hauptdeck ſind nach vorn um den Maſchinenſchacht und den hinteren Keſſelſchacht herum, von Bord zu Bord reichend, die gewaltigen Küchen⸗ und Wirtſchaftsräume 1. und 2. Klaſſe mit einer Geſamtfläche von rund 950 Quadratmeter ange⸗ ordnet. Die Küche für die 3. Klaſſe befindet ſich im Vorſchiff, Für Iſraeliten iſt eine beſondere Küche vorhanden. Hervorragende Künſtler, Maler und Bildhauer, haben, fein⸗ fühlend ſich dem Geift der Architektur einordnend, alle Raum⸗ ſchöpfungen mit bedeutenden Werken ihrer Kunſt geſchmückt. Vor allem iſt hier Profeſſor Joſef Wackerle zu nennen, der für die⸗ ſen Dampfer Meiſterwerke der Bildhauerei geſchaffen hat. Von ihm wurde vor allem die in Bronze gegoſſene Statue des„Colum⸗ bus“ modelliert. Neben Profeſſor E. R. Weiß, der die großen farbig harmoniſch in den Raum klingenden Wandgemälde und die Supraporten für die Halle malte, gedenken wir auch Alfred Hagels vielſeitiger Schöpfungen. Wertvolle und zum Teil er⸗ leſene Werke ſchufen außer dieſen Künſtlern auch die Maler Pro⸗ feſſor Walter Geffcken, Hans Gött, Julius Heß, Otto Hirth, Erich Schilling, Wilhelm Schulz und Eduard Thöny. Alles in allem genommen darf geſagt werden, daß die— in gemeinſamen harmoniſchen Zuſammenwirken mit Malern, Bild⸗ hauern und Ausſtattungsfirmen— durch Trooſts ſtarken Willen zur einheitlichen Geſtaltung entſtandenen Raumſchöpfungen des größten Schiffes der neu auferſtehenden deutſchen Handelsflotte würdig ſind und mit ihrer hervorragenden künſtleriſchen Bedeutung aller Welt den Wert 1 Kunſt und Arbeit, Wiſ⸗ ſenſchaft und Technik erweiſen werden. mern 2. Klaſſe haben eine Grundfläche von 2,25, 2,75 bezw. 2,90 f0 Neues aus aller Welt Der intime Stinnes Von einem, der ihn kannte Mit Hugo Stinnes war es ähnlich wie z. B. mit Auguſt Scherl. Ein berühmter Mann, ein vielgenannter Name, aber wer kannte ihn, wer ſah ihn von Angeſicht zu Angeſicht außer ſeiner Familie und außer den intimſten Mitarbeltern? Im Speiſeſaal oder in der Halle des Hotels Esplanade zu Berlin konnte man ihn durch Zufall treffen. Er bewohnte ſtändig einige Zimmer im erſten Stock dieſer Rieſen⸗ Karawanſerei. Er war ja Beſitzer dieſes Hauſeg, das dem Hohenlohekonzern gehörte. Wer ihn ſprechen durfte, mußte hinüber kommen in ſein ſehr beſcheidenes Privafbüro, gleich um die Ecke, Potsdamerſtraße. So einfach die Räume, ſo einfach der Mann. Auf gedrungenen Körper ein maſſiger Kopf mit ſchwarzen kurzen Haaren und Spitz⸗ bart.„Nebukadnezar“ der erſte Eindruck. Die Geſichtsfarbe gelß lich. Die Augen etwas geſchlitzt, verſchmitzt, ſchlau, beinahe ſtechend, nie lächelnd. Die Kleidung ſchlumm. Ein Rock von mangelhaftem Schnitt, mit zu weiten und zu langen Aermeln. Die Hoſen ſaßen ſchlecht. Man ſah, daß Stinnes auf derlei Dinge nicht das geringſte Gewicht legte. Alles Nebenſächliche behandelte er mit einer an Ber⸗ achtung grenzenden Gleichgültigkeit. Aeußerlich, in ſeiner legeren Haltung, blieb er zeitlebens der Oberſteiger der Zeche Miethe, der er als junger Mann zum Zwecke der prakkiſchen Ausbildung eine Zeit lang geweſen. 15 Und doch, beim erſten Wort der Weltmann, der die anderen Men⸗ ſchen zu durchſchauen und zu benutzen entſchloſſen iſt. Kein Redner. Eher Beobachter. Sein Sprechen war ein ſcheinbar müdes Flüſtern und Murmeln. Auch in der Oeffentlichkeit. Nie ein Wort zuviel. Alles aufs Sachliche eingeſtellt. Eine Rechenmaſchine, ſtets, bein Speiſen und nachher, umgeben von Leuten, die geſchäftlich mit ihm zu tun hatten. Uind jeden wußte er mit ſeiner ruhigen, kalten, über⸗ legenen Sachlichkeit zu gewinnen Die Geſchäftsbriefe, die er diktierte, waren oft allgemeineren Inhalts, egfrorene Vorleſun⸗ gen über wirtſchaftliche Fragen. Vervielfältigt gingen dieſe Briefe an ſämtliche Filialen. 0 Hugo Stinnes war ein Arbeitsfanatiker. Er arbeitete ununter⸗ brochen jahraus, jahrein, täglich achtzehn Stunden. Seinen eigent⸗ lichen Wohnſitz, die Villa in Mülheim a. d. Ruhr, ſah er nur gelegentlich. Denn zumeiſt befand er ſich auf Reiſen. Ruhmlos trieb es ihn von Ort zu Ort. Sein Aufenthalt war der Schlafwagen. Stinnes reiſte wie jeder andere Sterbliche. Er benutzte weder Son⸗ derzüge noch Extraabteile. Er fuhr ganz allein, ohne Begleitung, auch ohne Sekretär. Bequemlichkeit gab es für ihn nicht. Er trug meiſt ſeine kleine Handtaſche ſelbſt, die nebſt zwei Koffern von ge⸗ ringem Umfang das ganze Gepäck bildete. Auch im ſtrengſten Win⸗ ter beſaß er keinen Pelz, ſondern nur einen äußerſt einfachen Paletot⸗ Er hatte dafür Selbſtironie. Als zum erſten Male die Rede davon war, daß die Franzoſen ins Ruhrgebiet einzurücken drohen und daß es ihnen beſonderes Vergnügen machen werde, das„Plaais Stinnes? zu beſetzen, ſagte Hugo Stinnes achſelzuckend:„Sie werden ſagen: ſo miſerabel, wie ſich der Menſch anzieht, ſo wohnt er auch.“ Hugo Stinnes war ein glücklicher und dabei dennoch unglücklicher FJamilienvater. Er liebte ſeine ſieben Kinder, die in allen möglichen Städten Deutſchlands zerſtreut leben, auf das zärtlichſte. Aber er bekam ſie faſt nie zu ſehen. Seine unausgeſetzte Tätigkeit verbot ihm 5. Nur, wenn Geburtstage gefeiert wurden, ließ er es ſich nicht nehmen, einen haſtigen Beſuch zu machen Das war alles. Dabei beherrſchte ihn im kiefſten Innern der Gedanke an ſeine Familie. Fragte man ihn, welches Ziel er vor Augen habe, was ihn bewege, wozu er ſeine ungeheure Arbeit leiſte, ſo antwortete er:„Für meine Kinder!“ Irrte er nicht? War es nicht die Arbeit ſelbſt, von der er beſeſſen war, der geſchäftliche Erfolg, die wirtſchaftliche Macht? Wovor er Reſpekt hatte, waren ſtarke Perſönlichkeiten. Seine Schiffe benannte er zuerſt nach bedeutenden Feldherrn. Dann kam die,„Mnänerklaſſe“ an die Reihe. Jedes Fahrzeug wurde nach einer hervorragenden Perſönlichkeit getauft. Man denke an„Emil Kir⸗ dorff“, an„Ballin“, an„Adolf v. Bayer“. Und ſogar ſeinen politi⸗ ſchen Antagoniſten, den verſtorbenen Gewerkſchaftsführer Carl Legien ehrte er in einem Schiff. In ſeiner Taufrede nannte er Legien„einen der Lebensretter Deutſchlands“. Denn„er war in Uebereinſtimmung mit Dr. Rathenau und mir der Anſicht, daß Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer die Demobilmachung ſelbſt und e in die Hand nehmen müſſen.“ War auch Stinnes einer der Lebensretter Deutſchlands? Auf dieſe Frage wird wohl erſt die nächſte Entwick⸗ lung des deutſchen Schickſals Antwort geben. *K& 5 05 eime Tragödie auf der Oſtſee. Nach einer Meldung aus Memel wurde das Boot des Fiſchers aus Mell. neraggen auf der Höhe von Schwarzort von dem holländiſchen Motorfegler„Baldur“ überſegelt und zum Kentern ge⸗ bracht. Die aus zehn Mann beſtehende Beſatzung des Bogtes ſtürzte ins Waſſer. Veider konnten nur vier Perſonen ge⸗ rettet werden. Der„Baldur“ iſt mit den Geretteten an Bord in Memel eingetroffen. 89 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte „Der Kälteeinbruch iſt bereits geſtern nachmittag in Begleitung teilweiſer Regenfälle erfolat. Strichweiſe(Schwarzwald und Baar) werden Gewitter gemeldet. Die Temperaturen ſind in der Rhein⸗ ebene von 17 Grad am Nachmittaa auf—5 Grad in der Nacht zu⸗ rückaegangen. Auf dem Feldbera iſt Froſt(4 Grad Kälte) eingetre⸗ 5 e iſt 1 + Weſten hat ſich im Gefolge der en Luftmaſſen bhoher Druck in Südweſtdeutſchland itet, o daß in den nächſten Tagen weiter trockenes ang wenee 0 a5 e Aeen udee das mit öſtlichem Kurs die ſüd⸗ rikani üſte geſtern überſchritten hat, dü i— gen die europäiſche Küſte erreichen. wene nee Vorausſichtliche Witterung für Freiiaa bis 12 u 0 797 1—— und Nachtfroſtgeſahr am Tage wärmer— 2 0 Und trocken. 5 FECCCC Arrrm—* 82 Springwürm Madenwürmerr werden beſeitigt d. ee e eee 0 1 140 AT- e eeee 2 eala 4, 18 wohlſchmeck. Arekaſchokolade. Mit genguer Anweiſ. 8 ſachtel 80 Pf. 5 Nuf echt vom Laboör. Leo. Dresden⸗N. In allen Apothek. u. Drog. Anzeigen 1 lur ale Dienstag-MHorgen-Ausgade die um 6½ Uhr früh erscheint, bitten wir spälestens Samstag-Nachmittag bis 2bur in unserer Geschäſtsstelle E 6, 2* aulrugeben. Mit der Oster- montagpost eingehende Auftrãge können eytl. noch berücksichtigt werden. der einer Gruppe von 2 gebeu Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. April 1924 Sport und Spiel Die Sau-Organiſation im Ski-Klub Schwarzwald Ausſchließlich ſporllicher Aufbau. Die außerordentliche Hauptverſammlung des Ski⸗Klub Schwarz⸗ wald, die alljähriich mit den Verbandwettläufen auf dem Feldoerg verbunden iſt, hat, wie früher ſchon kurz im Rahmen der Rennbe⸗ brichte mitgeteilt war, ſich gegenüber dem allmählich auftauchenden danken, das ganze Gebiet des Ski⸗Klub Schwarzwald durch Zu⸗ ſammenfaſſen geeignet liegender Ortsgruppen in Gaue ſtraſſer zu organiſieren und ſportlich in dre Höhe zu bringen, dabei gleichzeitig auch den Verkehr zwiſchen Verband und Gliedern zu vereinfachen, grundſätzlich auf den Standpunkt des Antrages des Haurtvor⸗ ſtandes geſtellt, daß den Vorſchlägen in dieſer Richtung unbedingt beizutreten ſei. Dabei blieb die Frage noch offen, wie die einzelnen Ortsgruppen, ſoweit es nicht ſchon geſchehen iſt, ſich zur Gaubildung zufammenzufinden gedenken. Die Vorſchläge des Hauptvorſtandes waren lediglich von dieſer Seite vorgelegte Pläne, zu denen die Ortsgruppen ſich weiter äußern können und ſollen. ſodaß im kommenden Herbſt bei der Hauptverſammlung die Frage ſpruchreif gelöſt werden kann. Bis zu einem Teil iſt die Gaubildung in verſchiedenen Gegen⸗ den bereits zu einem lebensfähigen Gebilde vorgeſchritten. Am längſten im mittleren Schwarzwald, wo die Vereinigten Ortsgruppen guf dem Hohen Schwarzwald, beſtehend aus Trieberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen ſchon vor dem Krieg ſich zuſammengetan und einen eigenen Gauwettlauf turnusgemäß aus⸗ trugen, dem ſchon der Charakter des Ausſcheidungslaufes für die Verbamdswettläufe eigen war. In dieſem Gebiete iſt mit benkbar eimfachſter Organiſation ohne jede finanzielle Mehrbelaſtung ein ar⸗ beitsfähiges Gebilde erwachſen, das ſich in jeder Richtung bewährt und in ſportlicher Hinſicht bewährt hat. Als Jüngſtes kann die grundlegende Organiſation, wie ſie innerhalb dieſes Gaues in den letzten drei Jahren für die Durchführung der nicht zu unterſchätzen⸗ den Aufgabe des großen Dauerlaufes, des Ski⸗Klub Schwarzwald, chaffen wurde. In jüngſter Zeit ſind die Ortsgruppen des Wie⸗ ntals ſowie ein Teil der Ortsgruppen im Feldberggebiet zur Gau⸗ bildung geſchritten, und auch im nördlichen Schwarzwald geht die Entwicklung mit der Abhaltung gemeinſamer Wettläufe auf der Hundseck dieſen Weg. Es muß nun an die Spitze dieſer Umbildung unter allen Umſtänden der Grundſatz geſtellt werden, daß es ſich hier in erſter Linie um eine ſportliche Aufgabe handelt. Schon in der er⸗ wähnten Hauptverſammlung mußte der irrigen Auffaſſung entgegen⸗ getreten werden, als ob nun für die einzelnen Gaue ein großer neuer Apparat mit neuem Vorſtand und ſeinen diverſen Poſten und Pöſtchen erſtehen ſollte. Das wäre der Anfang zu einer verderblichen Ueberorganiſation, die keinesfalls in Frage kommen kann. Im Zufammenhang damit ſtbeht auch ein Verquicken von Sportfragen dieſer Art mit Kur⸗ und Verkehrs⸗Intereſſen einzelner Plätze, die durchaus nicht ausgeſchaltet werden ſollen, die aber nicht ſich de⸗ Sportes als Mitbel zum Zweck bedienen dürfen und den Skiſport zu einer Unterhaltung für die Fremden herabwürdigen dürfen. Im Schwarzwald wenigſtens ſollte man eine Tradition ehren und ſich von derlei doch freizuhalten ſuchen. Was angeſtrebt wird mit der Gaubildung, das iſt vor allem die Dezentraliſation ſportlicher Arbeit und Leiſtungsprüfungen. Dergeſtalt, daß eine ſyſtematiſche Arbeit in der Erziehung zur Leiſtung eingeſetzt und daß die in kleinem Feld gezeigben beſten Leiſtungen in die nächſt höhere Wettlaufgattung ge⸗ wieſen wird, ſodaß in den Verbandswettläufen ſchließlich die Spitzen⸗ leiſtungen entſtndt werden. Dieſes Ziel iſt bis heute ein Ziel ge⸗ blieben, weil unrichtige Ausleſe oder Umterſchätzung der Anforder⸗ ungen der Verbandswettläufe immer wieder ungeeignete Kräfte zu den Feldbergrennen brachten und damit das ſportliche Geſamtbild trübben. Im Zuſammenhang mit der Gaubildung wird die Staffelung der Wettläufe eine unabweisbare Forderung, eine zwangsläufige Notwendigkeit. Im kleinen internen Rahmen werden die einzelnen Glieder des Gaus ihre Ortsgruppenwettläufe abhalten und hier als Aunterſte Stufe, die aber die wichtigſte iſt, ſportliche Erziehungsarbeit leiſten n. Die Beſten in dieſen Läufen erwerben den An⸗ —— auf die Teilnahme in den gemeinſamen Wettläufen der be⸗ treffenden vereinigten Ortsgrupren, im Gauwettlauf. Die Sichtung geht hierim weiter vor ſich. Wiederum die Beſten werden als würdig befunden, nun als Vertreter des Gaus zu den Verbands⸗ weitläufen auf den Feldberg entſandt zu werden, wo dann auf dieſem erreicht werden wird, daß nur die beſten Kräfte zum Kampf um die verlangben Höchſtleiſtungen antreten. Durch die jetzt abgeſchnittene Möglichkeit der perſönlichen Meldung des Läufers zu den Verbandsrennen iſt der angedeutete Weg der zwangsläufige, da die Gaue bzw. die Vereine die Anmeldung laut der Wettlauford⸗ nung des Deutſchen Skiverbandes zu vollziehen haben. Zugleich damit geht auch die Verantwortung, daß auch nur wirklich geeignete Läufer zu den Verbandsvennen gemeldet werden, auf den meldenden Gau oder Verein über, die vom Hauptvorſtand und Sportausſchuß zur Rechenſchaft gezogen werden können, falls gegen dieſe unbe⸗ Hingt nötige Organiſation, falls ein Aufbau im Skiklub Schwarzwald kommen ſoll, der dem Verband den alten Rang im Skiſport wieder gibt, verſtoßen wird. Die Organiſation der Gaue kann denkbar einfach geſtalbet wer⸗ den und ſo wäre zweifellos zweckmäßig, wenn ſich die füngeren Gaue oder die noch zu bildenden der Erfahrung der Ortsgruppen im mitt⸗ leren Schwarzwald bedienen würden. Vor allem ſoll man ſich hüten, emen koſtſpieligen Verwaltungsapparat zu ſchaffen, der dem Sinn des Ganzen widerſpräche, denn die Gelder ſollen in erſter Linie ſportlichen Aufgaben nutzbar gemacht werden. Es wird ſich für die Juſammenfaſſung der Ortsgruppen in Gaue als genügend erweiſen, wenn man im Gau einen Skitechniſchen Ausſchuß bildet, in dem ſede der beteiligten Ortsgruppen vertreten ſein ſoll. Die Frage des Vor⸗ ſitzes in dieſem Ausſchuß darf nie ein Zankapfel werden, ſonſt liegt de Leiſtungsfähigkeit des Gaus von vornherein im argen. Für den Porſitz darf nur die Eignung des Betreffenden. nie das Intereſſe einer einzelnen Ortsgruppe, entſcheidend ſein. Es wird ſich nach dem heutigen Stande im Bereich ſeder Gaubildung eine ſportlich und organiſatoriſch befähigte Perſönlichkeit finden, der die Leitung an⸗ vertraut wird. Ihr zur Seite wird ein Schriftführer gegeben, der die Arbeiten mit den einzelnen Ortsgruppen einerſeits und dem Ver⸗ band andererſeits erledigt. Können Vorſitzender und Schriftführer an einem Platz gefunden werden, ſo iſt das eine Arbeitserleichterung. Als Mitglieder des Ausſchuſſes können zweckmäßig die einzelnen Laufwarte, vorausgeſetzt, daß ſie etwas zu tun willens ſind, beſtimmt werden. Damit iſt die ganze Sache gemacht, Satzungen uſw. erübrigen ſich vollkommen, da der Eau als ſolcher ohnehin an die Verbands⸗ ſotzungen gebunden iſt. Die gemeinſamen Wettläufe, beſſer der ge⸗ meinſame Wettlauf, kann je nach dem Gebiet der Gaue, ent⸗ weder abwechſelnd bei den einzelnen Ortsgruppen veranſtaltet wer⸗ den, oder, wo das der Sachlage nach wie im nördlichen Schwarzwald icht möglich iſt, für einen Platz durch die beteiligten Ortsgruppen ausgetragen werden. Es kann bei dieſem Gauweitlauf das Intereſſe der Ortsgruppen leicht erhöht werden, indem— auch nach dem Veiſpiel im mittleren Schwarzwald— die einzelnen Läufe einer Ortsgruppen zur verantwortlichen Durch⸗ füßrung vom Skitechniſchen Ausſchuß des Gaus übertragen wird. Die gerade als Ort der Gauweitläufe beſtimmte Ortsgrupne, die die mieiſte Arbeit hat, kamn auch dadurch beſonders berückſichtigt werden, daß ihr, ſoweit nach der Sachlage möglich, die Durchfüh⸗ rurg eines als beſonders wertvoll betrachteten Laufes, wie des Spyrunglaufes übergeben wird. Die Caubildung hat dabei den zweifelsfreien Vorzug, daß die Kräfte, die in den einzelnen Gebieten ruhen, gemz anders erfaßt und auschwertet werden können. Der Zerſplitterung in tauſend kleine einer Zahl, daß die Läufer ſchon nicht mehr wiſſen, wird vor⸗ en oder Wettläufe in t zu welchen ſie gehen oder ſich entſenden laſſen wollen, at werden, zumal hinzu kommt, daß die Ortsgr für ihre Wettläufe die Genehmigung des Hau tandes oder zeſchuſſes haben müſſen. Die Leiſturgsfähiakeit ſvortlich und zell wird durch die Zuſammenfaſſung von Ortsgruppen jeden⸗ Aus den Vereinen Turnverein Mannheim von 1846 Täalich ab 3 Uhr Turnen für Männer, Frauen, Knaben und Mäd⸗ chen aller Altersklaßen. Näheres im Geſchäftszimmer. Während der Oſterfeiertage großes Hockey⸗Tournier auf dem Spielplatze im Luiſenpark. 81⁵5 ** Mannheimer Turnerbund Germania E. v. Während der Oſterferien jeden Freitag Abend Stammtiſch im 81⁵5 Lokal„Kaiſerring“. 5 falls weſentlich beſſer für den Sport ausgenützt, als wenn die Ga⸗ belung eines an ſich kräftigen Stromes durch Abteilung in zahlreiche Afterwettläufchen eine Schwächung herbeiführt. Erſcheinungen, die in dieſem Wimter im Feldberggebiet zu beobachten waren, hoben ſchon ganz einfach in der Zahl der Beteiligung die Verkehrtheit ihrer Nichtung erwieſen. In der erwähnten Dürchführung der Wettläufe wird das Aufeinanderſtoßen ſkiſportlich namhafter Kröfte ſchon in den Gauwettläufen herbeigeführt, was dann zum natürlichen An⸗ ſporn wird, ſo daß die örtliche Skigottähnlichkeit nicht zum Ausruhen auf billigen Lorbeeren verführen kann. Nur im Meſſen gleichwer⸗ tiger Kräſte aneinander wird ſich die Aufwärtsentwicklung der Läu⸗ fer erzielen laſſen, und dieſe Entwicklung iſt doch das Ziel der Gau⸗ bildung. Willi Romberg, 2. Vorſitzender und Verdands lehrwart des Skiklubs Schwarzwald. * Rheiniſche Sportwoche 1924 Die große Rheiniſche Sportwoche findet in den Tagen vom 31. Mai bis 10. Juni ſtatt. Die Ausſchreibungen dazu ſind in⸗ zwiſchen erſchienen. Sie laſſen erkennen, daß die dritte Wieder⸗ holung der Rheiniſchen Sportwoche ſich zu einem Sportereignis er⸗ ſten Ranges geſtalten wird. Am 31. Mai wird die Sportwoche durch einen Zapfenſtreich in Verbindung mit einem Begrüßungsabend ein⸗ geleitet. Am Sonntag den 1. Juni fahren die Leichtkrafträder ein Rennen um den Großen Preis von Deutſchland während nachmit⸗ tags im Stadion inkernationaler Herrenfahrer⸗Rennen vom Stapel gelaſſen werden, die in dem Länderkampf Deutſchland⸗Hol⸗ land gipfeln. Außerdem wird die Meiſterſchaft des Landesver. bands Rheinland des B. D. R. im Mannſchaftsfahren über 100 Kilometer ausgefahren. Am 2. Juni iſt vorm. 9 Uhr eine Gedenk⸗ feier für die gefallenen Sportkameraden; nachm. 6 Uhr ſind die Meiſterſchaften des Landesverbandes Rheinland im BDR im Saal⸗ ſport. Am Dienstag, den 8. Juni iſt eine Wanderfahrt nach Königswinter; nachm. 2 Uhr 9081 auf der Strecke Königswinter⸗ Drachenfels der Kampf um die deutſche Bergmeiſterſchaft für Berufsfahrer und Amateure vor ſich. Abends 7 Uhr iſt auf dem Drachenfels ein deutſcher Abend am Rhein mit der Verkün⸗ digung der deutſchen Bergmeiſter. „Am 4. Juni wird nachmittags auf der Radrennbahn der Stadt Köln der Große Preis der Stadt Köln unter Teilnahme der beſten Berufsfahrer aller Länder der Welt ausgefahren. Gleichzeitig fin⸗ det ein Mannſchaftsrennen der Berufs⸗Straßenfahrer ſtatt. Am 5. Juni ſind Beſichtigungen und Boxkämpfe, während am Freitag vorm, 10 Uhr der Kongreß des Landesverbandes Rheinland im PDR in Gürzenich tagt. Das Ziel der Wanderfahrt zum Kölner Dom wird erſtmalig geöffnet. Abends iſt eine Feſtvorſtellung im Opern⸗ haus. Am 7. Juni iſt den ganzen Tag über das Ziel für die Wanderfahrt zum Kölner Dom geöffnet. Vorm. Empfänge; nachm. iſt in der großen Kampfbahn des Stadions ein internationa⸗ les Fußballſpiel, während abends auf den Rheinteraſſen das Feſt der Wanderfahrer ſtattfindet; auf dem Rhein wird ein Rieſen⸗ Feuerwerk abgebrannt. Am Sonntag(8. Juni)(Pfingſtſonntag) iſt in den Mittags⸗ ſtunden großer Preis⸗Schmuck und Blumen⸗Korſo für Radfahrer, Motorradfahrer und Automobile. Nachmittags wird auf der Rad- rennbahn im Stadion der Große Preis von Deutſchland für Herren⸗ fahrer ausgefahren; abends iſt in der Bürgergeſellſchaft Großer Preis von Deutſchland im Reigenfahren und Radballſpiel. Am Pfingſtmontag wird das internationale Straßenrennen um den Großen Preis von Deutſchland, offen für Berufs⸗ fahrer und Amateure aller Länder mit Genehmigung der U. C. J. ausgefahren; die Rennſtrecke iſt ca. 300 Kilometer lang. Mit einer Dampferfahrt am Dienstag, den 10. Juni findet die große Rheini⸗ ſche Sportwoche 1924 ihren Abſchluß. Das Programm darf als über⸗ wältigend bezeichnet werden. An Ehrenpreiſen werden rund 70 000 Mark, an Geldpreiſen rund 30 000 Mark ausgefahren. * Deutſchland und die olympiſchen Spiele 'Echo des Sports⸗Paris veröffentlicht in einer ſeiner letzten Nummern einen Brief des Baron Pierre de Coubertin, der um ſeine Meinung über die Teilnahme Deutſchlands an den olympiſchen Spielen in Paris befragt worden war. Baron de Coubertin iſt einer der Gründer der olympiſchen Spiele und z. Zt. Präſident des Internationalen Olympiſchen Comitees Nachſtehend geben wir den Wortlaut des Schreibens an die Redaktion des'Echo wieder:„Sehr geehrter Heur! Nichts iſt einfacher, als die an mich gerichtete Frage zu beantworten. Man muß drei Punkte un⸗ terſcheiden: 1. Das Recht der Deutſchen, an den olympiſchen Spie⸗ len teilzunehmen, iſt unumſchränkt. Beim Schluß der 7. Olym⸗ piade 1920 in Antwerpen habe ich in gewohnter Weiſe alle Völker der Welt eingeladen, in vier Jahren das Feſt der 8. Olympiade zu feiern. Es gibt alſo infolgedeſſen keine Ausnahme, weder für die Deutſchen noch für die Ruſſen. 2. Das Reglement beſagt, daß die Einladungen zu jeder Olympiade durch das Comitee des organi⸗ ſierenden Landes neu übermittel werden müſſen. Hierbei iſt aber auf die öffentliche Ordnung Rückſicht zu nehmen. Das Olympiſche Comitee arbeitet natürlich bei der Verſendung der Einladungen Hand in Hand mit der Regierung. Wenn die franzöſiſche Re⸗ gierung es nicht für richtig hält, daß die deutſchen Fahnen im Stan⸗ dion von Colombes wehen, wird alle Welt verſtehen, daß nur ſie allein dies beurteilen kann. Aber das Internationale Comitee hat ſich nicht damit einverſtanden erklärt— und war auch noch niemals damit einverſtanden— daß die für Deutſchland beſtimmte Einla⸗ dung zurückgehalten 575 So iſt es bis jetzt wenigſtens geweſen. 3. Dieſe Frage hat nichts mit der zu tun, die die Aufnahme von Deutſchland in das Olympiſche Comitee betrifft. Unſere alten Kol⸗ legen aus Deutſchland ſind geſtorben und noch nicht durch neue er⸗ ſetzt worden. Nichtsdeſtoweniger ſind die zwei Herren, die dem⸗ nächſt aufgenommen werden ſollen, bereits bezeichnet, das heißt ſo⸗ viel, daß ihre Wahl außer Zweifel ſteht. Das Internationale Co⸗ mitee hat in dieſer Hinſicht nur noch die Bekanntgabe der Namen abzuwarten. Hochachtungsvoll Pierre de Coubertin.“ Boxen * Ausländiſche Boxneuigkeiken. Wie bereits gemeldet, hat der Weltmeiſter Jack Dempſey mit einer Film⸗Geſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen. Dempſey tritt innerhalb von zwei Jahren in 10 Films auf, wofür er die„Kleinigkeit“ von einer Million Dollar erhält. Sein Manager Kearns weilte kürzlich in Tijuana (Meriko), um einen Kampf mit dem Neger Harry Wills zu vereinbaren, doch zerſchlugen ſich die Verhandlungen, da der dor⸗ tige Voranſtalter den Kampf früheſtens im November oder Dezem⸗ ber abhalten will während Dempſey bereits im September wleder in den Ring gehen will.— Die Verhardlungen für einen Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Federgewicht zwiſchen dem Titelhalter Johnny Dundee und dem Franzoſen Eugen Criq ui ſind bisher erfolglos verlaufen. Ein Pariſer Veranſtalter hat Dundee für einen Kampf mit Criqui in Paris 15 000 Dollar geboten, doch hat der Weltmeiſter abgelehnt. da die Franzoſen ſeine Forderungen von 50 000 Dollar, drei Fahrkarten für die Hin⸗ und Rickreiſe und außerdem die Aufenthaltsſpeſen infolge ihrer ſchlechten Valuta nich bewilligten.— Der am 27 April in Genf ſtatffindende Kampf Clément⸗Schweiz gegen Bonnel⸗Frankreich ſer nach einem Beſc luß des franzöſiſchen Verbandes als Europameiſterſchaft im Halbſchwer⸗ gewicht über 15 Runden ausgetragen werden.(Merkwürdig, wie die franzöſiſche Boxbehörde die Europameiſtertitel vergibt. Die Red.)— Die Fliegengewichts⸗Weltmeiſterſchaft kommt am 23. Mai in den Newvorker Polo Grounds über 15 Runden zwiſchen Pancho Villa und Frankie Gennari zum Austrag— Am 2. Juni ſoll in London der mit Spannung erwartete Schwer⸗ gewichtskampf Jack Blommfield gegen Dick Smith vor ſich gehen.— Georges Carpentier hat am Montag in Beglei⸗ tung ſeines Managers Descamps. ſowie von Molina, Paul Fritſch und G Wilſon die Reiſe nach Wien angetreten, wo er am 27. April auf der Hohen Warte mit dem Engländer Arthur Town⸗ ley zuſammentrifft. Nutoſport Hauptverſammlung des ADAC. Unter großer Beteiligung aller Gaue des Reiches fand am Sonntag im Baheriſchen Hof zu Mün⸗ chen die 21. Hauptverſammlung des ADAcC ſtatt. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtanden die Ausführungen des Präſidenten Dr. Bruckmayer, der einen Rückblick über die Entwicklung des Kraft⸗ ſports und einen Ausblick auf 1924 gab Er geißelte beſonders ſtark die Steuerpolitik, die falls ſie ſo weiter getrieben wird, einen mehr als unheilvollen Einſluß auf die Entwickelung des Kraftfahrſports und der Induſtrie ausüben wird. Beſonders kritiſierte er ferner die bekannte Verfügung, wonach Reiſen ins Ausland einer beſon⸗ deren Gebühr von 500 Mark unterwocfen ſind. Aus dieſem Grunde muß auch die geplante Geſellſchaftsfahrt nach Sicilien, die ſich zu einem Triumpfzuge des deutſchen Kraftfahrſports geſtaltet hätte, unterbleiben. Als maßgebender Faktor für die Nichtgenehmigung einer Ausnahme für die Teilnehmer an der Fahrt bezeichnete er den Reichsverband der Deutſchen Automobilinduſtrie. Dieſe An⸗ gelegenheit hatte eine lebhafte Ausſprache zur Folge, nach der eine Reſolution angenommen wurde, in der es u. a. heißt:„Die Haupt⸗ verſammlung des ADAC als berufener Vertreter des deutſchen Kraftfahrweſens mißbilligt auf das Schärfſte die Haltung des Reichsverbandes der Deutſchen Automobilinduſtrie, deren Leitung ſich in unerhörter Bevormundung erlaubt habe, die beantragte Ausnahmegenehmigung zur Erlangung der freten Ausreiſeerlaub⸗ nis für die Sicilienfahrt bei der Regierung durchkreuzt habe.“ In Verbindung damit ſteht auch der Entſchluß, bei der Reichsregierung vorſtellig zu werden, die Beſetzung des Amtes des Reichskom miſſars für Ein⸗ und Ausfuhr für Kraftfahrzeuge mit einer Perſönlichkeit zu fordern, die nicht, wie der jetzige Inhaber, leitendes Mitglied des Reichsverbandes ſei, ſondern die über den Parteien ſteht.—Die Vor⸗ ſtandſchaft mit Dr. Bruckmayer an der Spitze wurde wiedergewählt. Im Hauptſportausſchuß, dem L. Bruckmaher weiter vorſteht, erhält das beſetzte Gebiet je einen Vertreter für Motorrad⸗ und Kraftfahr⸗ weſen. z30 Meldungen für die Targa und Cappa Florio. Die am Sonntag nach Oſtern(27. April) auf der klaſſiſchen Rundſtrecke von Madonie in Sizilien zum Austrag kommenden Automobil⸗ rennen um die Targa und Coppa Florio verſprechen ein automo⸗ bilſportliches Exeignis erſter Ordnung zu werden. Bis zu dem kürzlich erfolgten Nennungsſchluß ſind nicht weniger als 39 Mebl; dungen beim A. C. v. Sizilien eingegangen, die ſich wie folgt ver⸗ teilen: Deutſchland: 3 Mercedes(Fahrer: Lautlenſchlager, Werner, Neubauer), 3 Aga ni, 15 Scholl), 3 Steiger (Kaufmann, Maier, Kolb); Oeſterrei 3 Steyr(fützler, Minola Brilli⸗Peri); Italien: 4 Alfa Romeo(Ascari, Wagner, Campari, Graf Maſetti), 3 Itala(Moriondo, Rebuffa, Sandon⸗ nino), 3 S. P. A.(Beria'Argentina, Comelli, Spadeni), 3 Fiat (Bordino, Salamano, Paſtore), je 1 Ceirano(Musdera), Biancht (Caruſo), Diatto(Malerati). Nazzaro(Lopez); Frar reich⸗ 3 Peugeot(Boillet, Foreſti, Dauvergne), 2 Ballot(Gaux, Haimo⸗ vici), 1 Birkight(Dubonnet), 1 Amilear(Gamboni).— Dieſe Wagen bewerben ſich um die Coppa Florio(540 Km.). wäh⸗ rend an der über 432 Km. führenden Targa Florio außer den oben genannten Wagen noch 1 Mercedes(Graf Antonelli), 1 Itala(Materaſſi) und 1 Eaſt(Tagliavia) teilnehmen werden. Schach * Schachmeiſterturnier in Deulſchland. Mit dem Kongreß des Thüringiſchen Schachbundes, der in den erſten Julitagen in Eiſe⸗ nach abgehalten wird, ſoll diesmal ein großes internationales Meiſterturnier verbunden werden. Es beſteht gute Ausſicht, die erſten Kräfte für dieſen Kampf zu gewinnen, ausgetragen wird. Der Wiener Ernſt Grünfeld, der 1923 die Meiſterſchaft von Deutſchland gewann, gilt bereits als ſicherer Teil⸗ nehmer. Auch Rubinſtein, den man ebenſo wie Grünfeld im gegenwärtigen Newyorker Turnier ſtark vermißt, hofft man als Bewerber zu ſehen. Dieſes Turnier wird ſeit vielen Jahren das erſte große internationale in Deutſchland ſein Allgemeines „Die Tagung des deutſchen Golf⸗Verbandes fand in Anweſen⸗ heit der Vertreter von Baden⸗Vaden, Berlin, Bremen, Frankfurt da.., Hamburg, Kiſſingen, Kitzeberg, Leipzig, Magdeburg, Ober⸗ hof, Salzbrunn(neu aufgenommen) und Wiesbaden in Berlin ſtatt. Vorſitzender Dr. Veck⸗Berlin und Schriftführer G. Leßmann⸗ Berlin baten, von einer Wiederwahl abzuſehen. Die Hamburger Vertreter Reinke und Bruns ſtellten ſich für dieſe Aemter zur Verfügung und wurden auch einſtimmig gewählt. Der traditionelle Länderkampf Deutſchland-Ungarn gilt als geſichert. Er ſoll im Auguſt oder September ſtattfinden. Die Ausſchreibung des Leffre⸗Pokals wurde vorläufig zurückgeſtellt. Die deut⸗ ſchen Meiſterſchaften wurden dem Hamburger Golf⸗ klub zur Durchführung übertragen. Sie kommen vom.—10. Augu ſt gun Austrag. 5 „Sportreiſen ins Ausland. Der Deutſche Reichsaus⸗ ſchuß für Leibesübungen hat ſofort nach Bekanntwerden der neuen Verordnung über Reiſen ins Ausland ſich mit dem Aus⸗ wärtigen Amte und dem Reichsfinanzminiſterium in Verbindung geſetzt und um grundſätzliche Befreiung von der zu er⸗ hebenden Gebühr von M. 500 bei Auslandsreiſen zu Turn⸗ und Sportzwecken gebeten. Eine endgültige Entſcheidung iſt noch nicht erfolgt, jedoch darf nach Mitteilung des Auswär⸗ tigen Amtes damit gerechnet werden. daß zunächſt auf alle Fälle die vom D. R A. befürworteten Geſuche als berechtigter Aus⸗ rahmegrund des§ 2 der Ausführungsbeſtimmungen zur Reiſever⸗ ordnung vom 3. April bewertet werden. Der D. R. A. bittet bis zur endgültigen Klärung die Bferejungsgeſuche einzureichen unter Angabe der Namen mit genauer Adreſſe der in Frage kommenden Perſonen.— Der Vorſtand des Deutſchen Skiverbandes hat im Namen ſeiner 50 000 Mitglieder an den Finanz⸗ miniſter Dr. Luther eine dringende Einagabe gerichtet um Aufhebung der Ausreiſebeſtimmungen über die Oſterfeiertage nach Deutſchöſterreich zur Ermöglichung von Touren im öſter⸗ reichiſchen Bergland. * Die ſporklichen Beziehungen zwiſchen Deulſchland und Bel⸗ aien ſind durch die Haltung der aberſten belgiſchen Boypſport⸗ Behörde in ein Stadium getreten, das die Wiederaufnahme der Beziebungen zwiſchen den Fauſtkämpfern beider Länder in greif⸗ bare Nähe rückt. Der belgiſche Verband beſchloß in ſeiner letzlen Sitzung, deutſchen Voxern den Start in Belgien zu geſtatten, ſo⸗ ſern es ſeinen Kämpfern erlaubt iſt, in Deutſchland Kämpfe aus⸗ zutragen. der auf der Wartburg ———— —— * Bank-Aktlen. aug 16. 17. 1 40. 7. Lalle drecn.% 19 b. Rypothekb. 16.2 Rhein. Orectp. 255.5 Hanp heBant 18.5 29„B Uebers.-3. 70—[khein. Hyp.-Z. 2, 2,5 Nar ein. ie 5 Vereigenk. 9 Suasenes.„„ „ unOr.——Biso.-Gese 6½5.7 Sudd.Discontg. 7,25— ane, 28—, 5,½ Wener Bankw. 0,387 0,3 derh Bankr. 2 2 2—Gudg. Sanka. demen püdes. 33.5 31, Metallh...-G. 15,5 16„ Notenbanxk—— *9 Darms if rledr..25.35 nftteld. Er....28.45„ Lereinek. eescg f. 7 7388 Nürarg. V. Ak.,, Nannt. Vades., 8 Naslar Bank 86.75 Heetbreg.-An. 2.387 Frankf. iig. V. 67 567 . etett Banx— Pfälz. Hyp.-Bk..5.5 Oberrh. V. des.—— 1-u. W..5 378 Reichsbank 25 23,25[ Frkf. R. u. AItvy. 10— Loch Bergwerk-Aktien. Dader, u. 2.— 40 Harp. Bergbau„ 52 53 Obsohl. Eb.-Bd. 18.5 18 erensp 12.95 25 Laſtu, Aschral. 10.45 10,75 40 F. ing. 40 18 18 FDadw.. 35,76 88.25 Calſw.Salzdetf—. Fhönix Bergu. 2375 22.7 Frtseri erſ,, 6 62 Kaliw. Wester. e 15,25 Rh. Braunkofſe 25,5— ö Veene 8 Lothr. fl..8B.-V. 5 8 7971—5 5* 17 0 N Mannesmannr. 5 0 ellus Bergh. 9. ent außst.%᷑.K-Laurah. 10,33 10.s * Lransport-Aktien. Neint bhn 25 1 Mordd. Lloyd. 5,2 6,45 Baltim.& Ohlo—— 3„Faktf. 23,5 2ʃ,65 Oest.-U. St-3. 1 duhhb industrle-Aktien. Ldentagnd 36 3381 3. Anll..Soda 15 15,36 f Cem. Karlstaudt ,25 8,5 e. i Sad.Slek-des% Lotng Melis— 7 arkbrz tamm— 3. lagoh Dur.— 13 Oham. Annaw— 22.3 eee u„ obren furte 165— Ibem, WX A. e. B. 12 Zayr. Splegel 7„ oldender! 41 30 Verger toroh. 23, 12,) Zaper.Celluſos——„ Griesbeim 11.8 17,75 ed„ gedee Hlenke! 3 34„ Weller t. u. 11.8 11,50 Jerbre W 18 1 Zergim. lekt! 13,3 123 gönt. Gg. V. fee en. Bing Hotaltek..3 32 Haimter Rotoc 37½ 368 Adtecl. 21 22% 8l.-.S8. Brausn..Elsbh. Beriis 4,5 do.Oganm.30 80 Se-Besigh. Oei 20.5 21 9. d. u. Sb.-A 172 1½2 Aaihtrd uand 22 grouer stamm.85 3, Heutsohs Ver. 2 2½ Ne Srookchu..-W. 7 yoch.& Vidm. 3,90.9 Bron.-Sohleno: 4⁰0 40Dingler zwelh. 3,5 5,5 Zuürstf. Erlang 2,9 2,9 Juck.-V. ⸗St.—— Cem. Heidelbg. 10 10,12 088d.Rtg Jüre.8 4,7 N reist Seot.4.2 f Airson K. u. M.— 28 F lxfabr. Fuida 4 5 tlvoh- u. Tiofb..9— Scankfurt Hot 12 11,5 möohster FDW. 11.87 12 9 Frkf. POk.& N 3 3 Ho zmann Phlil.5.9 9 Fuohs- M. St., 1,7 dolzverk.-Inj..5.6 2 ganz Ld. Maln: 5 1,05 lunghans St.— 68,75 1 Gelung& 0..%(„e Kammg. Kals. 9,3.8 1 Aolisohm. Tn 12 119 Karlsr. Hasch 3, 3,.3 Geitznor d. D. 24 24.7 Lomp, Stettia.0 1. Arun, gilfinger.75 1,95 Llein, Soh..3. 1 4,1 Hald& Nou, N. 22.5 21 Knort Helibr. 2— Hammer.Osnb. 1.—Lonser. Braun 1, 4 * Hanfw. Fesen 6,75 87 Kraubk. Lok 6 5 4 Heddhr.Kupfer 6,5 Krumm, Otto.5 21 erzog. Münen 2 bahmeyersgdo 9,5.1 Hilpert Armat.4 4,4] Leon, Augsbz..5.25 Motocen beuts— An. eſek. A. St. 7 17.½ Botoc.Oberurs 11, 11,5 fn. Asoh. Leud.5.5 Neoks. Fahrzg 5,.5 fhen. Aachen 6 1 9 Miederrh. L. 89 20ũ— Klebeokx Nont. 37¹— Pet. Unlon Fkk..8.7 godbg.Darmst 4— .5 5,3 Pf.KAhm.Kays 2,.1 abigerswerke 11,7 12 10—Ef.Fulv St. ing 7 Sohl.&00. Hbg.—— —— Eninpps.-d. ,28.25 John.& Hanas.3 4f1 N 1 11 Sorzelldesse 12.83 12 Zohgpr. Frank 5 55,6 2, 23] geln. Ab.& Sob. 21.1 J0hr.Cackfür 473 5,4 „s.]/ Stronst-.Ord— 9 Loigts Aaff. 8st. ,5 115 3² 0 kriootw. 3081)——olt. szellxKa) 8.5 .2.2 Thür, Cleferg..5 9 aydxfrelta!.5 2 .1 3,1 j Jhrenf. Furtw. Fellst. Jald.81.3.8 .2.2 Jerelg d. Oele 28 29,5 Eschookew. K. 1,65.9 —.5.on.ld.Maln: 9,75 8,1 Luokf.8 Wagb..4 5 76 7.. Fabt dasse 3,25 3,4]„ Frankenth. 3 12 40 34.5 Ver.Plnsellbg 0, 0,3„ lellbronn 3.23 8.3. ver.Ultramares 11 14.[„ ofteteln.7.8 — Ler Zollst.ger 195 2,is]. fbeingau 323.4 — 0Logtl. Maschs!.7— Stuttjart 3, 4,5 Frelverkehrs-Kurse. 5.75J krelohgauer—— astatterwag..3..5 MHansfelder..5.75 Ufaa 6 6 — 39 flez Söhn?sꝛ. 275— Danerstag. den 17. April 1924 manuheimer General · Anzeiger(mittag · Aus gabe) Nr. 184 Handelsb. Brauerei-Gesellschalt Eichbaum vorm. Hofimann in Mannheim Das Absat abgelaufene Geschäftsjahr brachte wieder eine günsligteigexung⸗ deren Auswirkung aber durch die un- 8 Wirkungen des Währungszusammenbruches beein- mit 2½ Jurde. Bei unverändertem Besitz sind die Vorräte slie 577 433 Millionen 4 mengenmäßig nennenswert ge⸗ Bedeuten auch die Kreditoren mit 2 733 892 Mill. its 80 relativ mäßigen Goldmarkbetrag, so ist anderer- getret le Entwertung der Effekten und Außenstände ein- die durch die dritte Steuernotverordnung, wenn sie Divid en bleibt, noch verschärft wird. Die Verteilung einer Verbietet sich daher wie bei den meisten Braue- EI ür dieses Jahr aus sich selbst. Atke inschließlich 45 385 vorjährigen Gewinnvortrags be- auf 12 sich der Rohgewinn aus Bier, Mieten, Zinsen usw. 0 U 2 2— 22 + Werden Millionen ,, die für Abschreibungen Goldumr echnungskurse für Zollzahlungen im besetzten Gebiét amtlich Generalzolldirektion der besetzten Gebiete hat die nen en Goldmarkumrechnungskurse für die Zollzahlungen v 10 feselzt. Bis auf weiteres entsprechen der gumme s Goldmark: 455,50 französ, Franken, 570 belg. Doll en, 137,75 schweiz. Franken, 555,50 italien. Lire, 23,83 i 64,50 holländ. Gulden, 182,75 span. Pesela, 5,53 Pfund IS. Die Papiermark wird zur Goldmark mit also mit einem zehnprozentigen Agio, um- Für den Warenverkehr mit dem besetzten Gebiet genaue Kenntnis dieser Umrechnungskurse von 0 unerlagi; 8 8 8 ellablicher Wichtigkeit, um das Zollgeschäft nicht zu chweren. 1 kröftnung der Golddiskontbank. Die Eröffnung der lung ter der Golddiskontbank hat gestern statt- or en. Der Zinssatz beträgt 10 Prozent. Den neulichen Spitzameldungen kfolgen dauernd weitere Kreditgesuche nach. Schen ausgleiche erfolgen, sofern sie nicht über Konto olla in englischen Sterlingnoten und amerikanischen notenrnoten je nach Art des Kredits. Der Druck der Bank- en dürkte, wie die Frkf. Zig. meldet, verzögert werden. 5: Bergmann-Elektrizitäts-Werke-.-G. in Berlin. Der schli as Geschäftsjahr 1923 erzielte Rohgewinn wurde ein- zeblich 11 847 456 Vortrag, mit 135 171 Zill. 4 aus- Ferws en. Nach Abzug der Handlungsunkosten der Zentral- vor Waltung von 59 826 Bill.%, Abschreibungen auf Gebäude 299 697 und Anleihezinsen von 2 614 860„ ergibt sich einzubsingewinn von 75345 Bill. 4. Der demnächst Reinderufenden.-V. wird vorgeschlagen werden diesen Sewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Berli.-G. Mix& Genest, Telephon- u. Telegraphen-Werke, me Schöneberg. In der Aufsichtsratssitzung wurde der Verl orstand vorgelegte Jahresabschluß nebst Gewinn- und Wiraustrechnung für das Jahr 1923 genehmigt. Der.-V. ald Vorgeschlagen werden, den nachgewiesenen Gewinn- autra 7 2000 123 Billionen% auf neue Rechnung vor- 10 Aus der elsässischen Kaliindustrie. Die Mines de ug der Bilanz K dun St. Thèreèse halten ihre o..-V. zwecks Genehmi- des abgelaufenen Geschäftsjahres am 17. Mai eee Alf des NMannh eimer Gen 7. Seite. Anzeiger eral ab. Dem Verwaltungsbericht seien folgende Ausführungen entnommen:„Die Förderung hat im verflossenen Jahre Weiterhin zugenommen von 382 000 Tonnen auf ungelähr 440 000 Tonnen. Aber die Entwertung der Mark hat den deutschen Wettbewerb begünstigt. Nichtsdesto- weniger weist der Reingewinn eine starke Zunahme auf, so daß eine neue bedeutende Ver mehrung der Dividende möglich ist Immerhin werden die Vorweg- nähmen zur Reserve den größeren Teil des Reingewinns in Anspruch nehmen, da die Gesellschaft 2 neue Schächte ausrüsten muß in der Absicht, in einigen Jahren ihre Förde- rung über 1 Million Tonnen jährlich zu steigern und bereits jetzt eine Vermehrung ihrer Beteiligungsziffer bei dem Ver- kaufsgeschäft der elsässischen Gruben zu erlangen. Da seit der Einführung der Rentenmark die Selbskkosten der deut- schen Gruben bedeutend gestiegen sind, sehen sich die elsässischen Werke auf den Auslandsmärkten begünstigt. Jetzt sind es die deutschen Kaligruben, die alles Interesse daran haben eine Handelsvereinbarung zwecks Verbesserung der Preise abzuschließen.“ 4 Börsenberiente Frankfurter Wertpapierbörse Geringe Geschäftstätigkeit Frankfurt, 17. April.(Drahtb.) Vor der viertäg Unterbrechung des Börsenverkehrs waren sämtliche M gebiete bereits ausgesprochen in Feiertagsstimmung. Diese kam bis zum Schluh in einer äußerst geringen Ge- schäftstätigkeit zum Ausdruck, doch gab sich verschiedent- Iich eine Bessere Hallung kund, die vor allem darauf zurück- zuführen ist, daß die Spekulation zu Deckungskäufen schritt. Lebhafter Mansfelder, ferner vorübergehend die Werte des Anilinkonzerns, die verschiedentlich etwas Erholung aufweisen konnten. Rhenania befestigt. Der Elektro- markt zeigte sich im großen und ganzen gutf behauptet. In Maschinenfabrikaktien blieben die Umsätze be- scheiden. Adlerwerke Kleyer, Eßlinger, Karlsrubher Maschi⸗ nen behaupteten ihren Curs leicht gebessert Neckar- sulmer, Metallgeselle Holzmapn. Zell- stokk Waldhof schwiae d und Hapag“ tendier- ten leicht nach oben. Am Rentenmark! lag der Verkehr still. Für 5 proz. Reichsanleihe kam ein Kurs von 87 Milliarden bei erster Notierung zustande. 3 proz. Reichsanleihe besser. Der fkreie Aktien verkehr brachte nur in einigen schweren Papieren etwas regere Umsätze. Man nannte Api 4,25—4, Becker-Stahl 7,25—7, Becker Kohle 77,25, Hansa Lloyd 1,7, Benz 4,75, Brown Boveri 2,3, Krügershall 6, Elektr. Unterfranken Der offizielle Satz für tägliches Geld wurde auf 1 pro Mille festgesetzt. Die nächste Börse findet am Dienstag, 22. April statt. 7 Uta 6, Growag 0,90-0,92, 1* 27 0 Berliner Vertpapierbörse Unsichere Kursgestaltung Beylin, 17. April.(Drahtb.) Wie gewöbnlich am Tage vor einer längeren Feiertagspause war an der Börse die Geschäftsstille in noch ausgesprochenerem Maße als sonst vorherrschend. Die Umsätze waren selbst an den führenden Märkten unbedeutend. Obwohl gestern Gerüchte von Zahlungsschwierigkeiten nur noch mit Bezug auf eine angesehene Essener Bankfirma sich erhielten, bleibt die Atmosphäre der Unsicherheit und Besorgnis Vvor mäöglichen Zwischenfällen, die bei der gesamten Lage doch nicht ausgeschlossen erscheinen, bestenen Die Kursgeslal- ung war anfangs ziemlich fest, wWobei leichte Besserungen bis vereinzelt 2 Billionen überwogen, wurde dann aber un- sicher. Die Kurse bröckelten auf allen Markten ab. Am Devisenmarkt waren die Verhältnisse unverändert geblieben. Da die Börse am Samstag geschlossen bleibt, erfolgen keme Devisen- und Banknotennotierungen. Die nächste Börse findet am Dienstag statt. 73 4 Depisenmarks Berliner Devisen in Billionen Atmtliech G. 16 B. 08 3. 17 Hollanedag 155.91 186,60 150089 Buenos-Aires 13785 385.385 Brüssel!ln! 22,54 22.56 22,0 Christiania 5 5785 53,15 58,25 Kopenhagen 69,73 706,07 70.%8 Stockhom 110,72 111.28 111.28 Heisingſors 10.52 10,58 10,5 laliegs 18,05 18.75 18,75 Londoen 18,255 18.345 18.245 New Vorͤ-K 4,10.21 4,2 26.13 26,27 265³7 Sh?EE 13,01 14.20 74.20 Spanenß.. 56,8 57,4 57,44 .765 12775„735 Rio de daneiro.475 0,435 0 485 Wien abg. 8 6,08 M 9,12 M 5,12 brag 12,40 12.34 12.84 jugoslavien.48.52.32 BRdapSFFEEEE.8 N1.92 M 5,52 fe S0.19.21K 37 Anm.: Alles in Billicnen Papiermark, und ar: bei Lei kür 100, bei Estimark für 100, bei Lats bei Lits kür 100 Einheiten, bei polnischer Mark f illionen Waren und Mannkelmer PFrodukkenbörse m. Mannheim, 17. April.(Eig. Bericht.) Infolge der bevorstehenden Feiertage ist die Börse heute nur schwach besucht. Die Tendenz kann aber als gut behauptet bezeichnet werden, da die besseren Markmeldupgen vom Auslande einen günstigen Einfluſß ausüben. Die Preise für Weizen; Roggen, Gerste, Hafer und Mais, wie auch für Futtermittel, sind gegenüber den Preisen vom letzten Montag sozusagen unverändert. Für Weizenmehl (Basis 0) ist der Rutige Richtpreis 28,50 Gel für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Roggenmehl ist zu unver- änderten Preisen am Markte. Hercusgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim K. 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kuft: Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und. Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Hendelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für eigen: Karl Hügel. *. en Frankfurter Dividenden- Werte. Nurszeffel des Mann Aktien und Auslandsanleihen in Billlonen Prozenten, Stückendotilerungen in Billionen Mark pro Stück Berliner Dlvidenden-Werte. heimer Genera Transpor:-Aktien. 8 17. 16 17 Sohantungbahn.375 0,93 DeAuslr.'seyb. 27,8 28 d. Lod 8. 38 Altg. Lox. ü. Str. 25.5 20.6 fl.-Amk. Paktf. 23.8 24. Inle 1 190.5 Sud! kisend.27.6(-Sada.'sch. 79 29 25 schiff 3 37 Baltimore. 238,75 23 Hansa'schiff 10 8,75 Bank-Aktion. Bankf.el.Wert..25 7 Ot. Aslat Barnk 17 163 Oest.Ored.-An. 0,43.4 Barmergankv. 2 Deutsch. Bank.6 8,34/ Relchsbank. 28 227 Berl. Hd. Ges. 31,5 91.75[Ol. Uebersce B 61i 59( Rhein Cred.BR. 2,.5 Com. u. Prlybk..38.5 Olsc. Comman. 9,5 g,7 Sudd. Disconto 3 7,. Darms..Nt-3. 6,8.75 Dresdn. Bank 5,25 5,7 Westbank.7— Hitteld. Kredtd 22 24 Iudustrie-Aktlen. Acoumul.Fabr. 30,2 28,25(Zadisch. Anllin 15 15,25 Br.-Sesigh. Oe! 21,75 20.,25 Adler& Oppon. 115 115(Balke Masch. 4,75 7 Eremer Vulk. 585 60 Adlerwerke.1 2,2 9 41 Splege.1 7,1. Zuder. Eisen) 13,5 13.6 .-d. f. Anltin 11.5 17,9J. P. Bemberg 10 20 Oh. Arlesbeim 12 11.8 Alexanderwõa. 3,5 3,2 Bergm. Elektr 13.3 13.25 Chem. Hoyden 39.2 Alig.Elekt.ges.1.75] Brl. Anh. Msoh. 8,6 8,%5 Chem. Weller 12,5 12.5 Als. Fortl. ⁊em. 36 33.5 Bri Karis.-Ind. 72,5 73.5 Chem. Gelsenk. 70,3 70 Am. Ales.& Oo..1 3 Dri Maschbau 10,8 10,55 Chem. Aldert 42 45 Anglo-.-Guan 23 23,5 Berzelius Berg 6.25 Dalmlermotor. 3,75.85 Anhalter Kohle 7 16,5 Bing Nurnberg 8,4 4Dessauer das. 16,1 16,75 Annener duss 12.5 16(Sismarokhlltte 99 37,5 Otsoh.-Luxbg 36 3ʃ½8 .5 7 Boch Gußstahl 43,5 43,25 D. Elsenb.-Sig.6 4,6 Asohffb. Zeſist. 19.25 19,2, Abr. Böhler 6o. 39 30,5 Deutsch. Erdöü! 36,1 35,5 Agb.-Nb. Msoh. 22,4 23,5 Braunk..BrIKk. 22,5 211 0. außstah kg. 5,5 385 Deutsche Kabei 13 El. Lleferungen 1½7 12,2 Gelsenk Baum 10f 74.5 Dtsch. Kallwx. 33,5 38. 25[ Elekt.L. u. Kraft 9,7 3,7 dolsenk. guäst 19 16, do. Masohin. 6,1 6,5 Eisbach& G0. 25,76 32 densoho. C. 13 17 D. Stelnzeu.65 6,/6 Emale Ullrloh 3 5 Germanlak.-3..23 8 Deutsoh. Wolls 3,1.15 EnzingerFliter 13 13gerresh. Glas 31 327 Otsohe.Elsenh. 4,85 5,1 SSOW“. Sergw 63 69 Jass. f. el. Uatl. 134 13.15 Donnersmarok 1902 110(Faber Blelstift 11 12 goldsohm. Th. 11.83 11.95 DUürkoppwern 16 17,5 Fahl.Llat& Co. 5.,5 Gropp. Werks 33,1 35,5 Ouaseld. EIsen..5 9Feldmühl. Pap. 4,4 4,2 geitzn. Nasoh. 25 21.5 Dynamſt Nobel 5,8“ 6,25 FPelten& Gulſt. 22,5 23.5 dehr drohmaadp.1 4, EOKard Masoh. 12 11.25 R. Frister. 45.5 Arda& ilfing. 12 11.5 Eisonw. Neyei.8 29 Fuohs Waggon 1,8 1,6 Haoketh.Draht.3.2 Elbert. farden 13,2 13.35 Gaggen. Vorz. 5,25 6,5 Halle Aaschla. 14 15 do. Kupfer 1,9 2,[Ludw. danz 1 flammers. 89 1/2 12 Hanf. H, Egest: 7 72 ossohf uSt. 39.8 3. 5 Klboknerwerke 38.38(35 Hann. Waggon 10,5 10 75 Hohenl. Worke 22 23[. N. Knorr 5 5 Hansa Lloyd 1 1. J Fhlt. Holzmann 2,%.9 Koln Rottwell. 7,25.38 Ubg. Wien Güm. 1,3.9 Horohwerke 10,5 4,5 Sebr. Körüng 72— Harkort Brgw. 98.6 Hump. Masch. 15,1 15,75 Kollm.& Jouru. 22 23.25 Rarpen. Serhb. 52 5.5 Hw. C. W. Kays.— 41Kosthelm. Zell. 19 11 Harim. Basch 5,25 5, Ulse Zergbau 19,3 21,7 Kraus& Co. 5 5, Heokmann— IR. mudel&. Co. 6,1 6,9 Kykthäus. Hütt. 1,65 1,5 Hedwigshutte 21 17,8 Junghaus 5,6 6,5 Lahmey.& Co..5 9,81 Hiipert Masoh. 5,2 4, Kahla Porzell. 11, 11,5 Laurafütte 102 10. 12 Hind.& Auffer 7 7u, Asohersl. 10.3 10,5 Lind. Elsmsoh..8.8 Hirsoh Kupfer 23,75 27,25 Karisr. Hasch. 3,25 3,38 Lindenberg 38 22.5 Hlrsohbg. Led. 43 42 Kattow. Bergo 28 25.5 Caritindström 13.5 40,5 Uöohst.Larbws 1½5 i2 ſ0. w. Kemp 17.2 ingel Sohuhf..25 3,2 Uinke 4& flofm ſd.s 10 Alx& denest.. 9,2 ,2 fb. JSradnkohl.%%— CLoewe& C0 40,2 41,38 Motoren eut: 19,4 20 Rhein Cham 3 38,12 L. Lorenz-.5„ Manthelm Berg 72 69 nh. Masoh.Led. 4,75 3,9 Coth..-Cemt. 3 8 fleokars. Fhrz. 5 4,7 fheln. Slektr. 8 8,12 Lüdensoheld.5 3,3 Nledlaus. Kohl. 30,1 28 Rh. Ketall. V2. 6,25 5,9 Lukau& Steft..7 2, Nordd. Wollk. 37,5 40,25] fheln. Aöbelst 3 3 Hagfrus.-d. 2,2.12[Obschl. Ssb.-3. 17,5 17,J/ RHhenanla Ghar 6 6,2 Nannesmannr 29,7 30 do. Eisenladst. 19,2 19 Kheinstahl 23.5 23,9 Mansteld.5 7, IJ do. Kokswerk. 33,75 11lebeok Aont. 37,1 37 Markt Kuhlh. 7 7Orenst. Koppel 13 13,5d go ndaoh. Hutt 15,5 15,2 Aaxlmillansau.1 6,5 Phönlx gergn 23 22,0 Rostz Sraunk 19 23 Moh. Web. LIind“ 7,.]Pöge el..25.25 flositz. Zuoker 29 32 F Meguln 4 00 1 19,6 fathzeb. Jag] 6,.[RMierswerke 11.6 11.5 Mertur Woll 30.5 30.5 Psisholr pan 12.75 12.75 fSachsGAwwerk.68.9 S. guhst Dömm 21. 45,5 Teotlo. Sohlftf. 15 12.St, /p.& M4 0,5 102 Sarotti.5.6 Telepn Serlln 3,5 3,8 do. Ultramarla 11,5 14.5 Hug. Sohneidor 5,4.4 Thale Eisenh——Vogel reig. Or 223 23 Sobub. Balze..5 8,75 Türx. Tabak— 17,75 Vogtlu. Masoh. 2,75 3 Sohuok.& Co. 30,5 30 Unlon-Glsgere) 5,25.6 Wand. Werke 9.25 Slemens el. 12.25 12 Unlonwerke f. 70,25 9,75 Weser Akt.-88— 105 Slem. KMalske 359 36 Varzin, fapler.5 5 Lesteregeln 16½75 16,75 Sinner.-d. 8, 8 Ver.fl. Frkf.du. 2,8.,5 Westf. Elsen 17.5 18 Stettin. Vulkan 13.75 12. Ch. Obarlttb 14,73—Mieslooh Ton. 11.5 11,75 StoshrKamng. 63.75 64.5 V. O. Niokel) 22.5 25 WIttener àus 2³ 25 Stoewerd ähm. 16 18.5V. Glanzstoff 50,25 50Zellstoff ver. 2,1 23 Stolb. Zinkhutt 29,5 23.5 do Harzerkalx.2 2,15 Zellsteff.'ho? 845.8 31d4. Immedil.— 823 Sohubf. B.%C..3.3 -Anzeigers Berliner Exrgünzungs-Kurse. Otsch Austral. 27.5 28 drusohwitz Tex.39„5Woking Port 21,78 20.75 .-G. f. Verkw. 33,.5 33,0 Heokmann 58 58 Wolf Suckau Alkid. Delligsen.5.5 Optisohe Görz. 7(,25[Wissenor Met..25.75 Ammengorf 49 4,5 Küokforthflobt. 11,12 1½23 Sad Kohienanl Zorſ. Guhen Hut 20,5 20.75 Salzdetfurth 18,5 19,5 Uurenor Retall 90.4 Oonoordle 8pl. 27 3 Sobeidemande!l 21 21 tsch.-atl. Tel. 13,5 13.7 Deutsod. Kunst 1,5.5 Sogall Strumpf.3 2,5 Weberelzittau 6.75 gebhard à C0 61 6 Telohgrkber 2,2.1 Fiender Brokb. 4 425 dehrgoedhardt— 14 Tpörl Oel..3 6 Wimmsh.Eulau 5,75 5,75 Gotha Waggon 3 3,rThuring. Sallne 10.,1 10 Kolonfialwerte 'tooh-Ostafr. 4 41% Nexlkaner——fussendank 6 6,75 Neu-Guinea.5 3,8%½% Mex..A—— beutsohe Petr 12,75 12,6 Otavl Aln. 28,7 275% Tebuantep.— 27 Pomona— South-West— 1½%% 40.——Kelddurg 2 25 3% mexlxaner 51— Poetersb. Int.H. 2,75—Senr-Aotor.78 4,75 Berliner Frelverkehrs-Kurse. Ader Kall 19 19 Hochfrequenr.25 81 Honnenberg—— Apl, Alig. Ptr.-J..1.5 Int. Ptr. Un., Ipu——Sichel& 00. 7,75.5 Beoker-Kobhle.68 7,5 Krügershall. 6 6 Sloman Salp. 1 19 Becker-Stab! 7,4 Meyer Textll 0,35 0,6 Sudses Possp. 9— Dlamond. 15 15,25 Rufdenth. Pab. 0, 125 0,5] Ufa. 123 6.75 Berliner Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und Staatspaplere. 16 17. Dollarsohütze 00825.0825%%0 Preuſl. Konsols 0,235.235 Goldanleibe.2.2 o d0. do. 6,350 0,360 Relohsschatz IV- 165 7 4% Badlsoho Anleſhe 50 5 do.-IX.045.048 1 3½% Bayer, Anleide.43) 0,453 do. 1923er—— 50% Bad.Khlenanlein..5 9,0 5% Otsoh, Reiohs anl. 0,087 6,086 5% Preuf. Kallanleihe.3 3,2 4% do. do.„463.475 do, Roggenwortanl..3.55 3/⁰% do. do. 0,250.259 5% Rog jenrentenhank 2,35 150 3/ do 40. 0% 0.79 5% SgoheBraunkblw. 11 1095 4% Preub. Konsols 0,255 b, e60 do Landsoh. Boggen.7 2,45 b) Auslündtsche Rentenwerte. 16 17. 18 17 4½1% Oestr. Schatza. 8,.4— 3% U. St.-Rt.qoldrente 357 2. 4% do. Goldronte 10,7 10.7 4% do. Kronenrent 0,60— 4% do. oonv.Rente 0,8.5%.-U. Staatsb. al te.5 10,5 4% J0. Sliherrent.— 0,9 3% do. IX. Serſe(74 13— 4% do.Paplerrent.— 4% do, Goldpriorität 2 2,8 4% Turk. Admin.-Anl..5 5,25.600% Süudöst.Esb.a. P 6,75 67 4% do. Bagd.-Elsb.! 7,28.75.60% do. noue Prior— 6 4% do, Bagd.-Elsb. li 5,5 5285% d0 Oblgationen.3 5,37 4% do. unſt. Anlelhe—— 4ſ½% Anat., 8el. 9,12.5 4% d0. Zollob. v. 1911.53 6%% do., Serie l.5 775 do. 100-Fos.-Los. 2⁰ 21.%½% do., Serie in.75— 4½¼0% U. St.-Rt. v. 1913—.87 7½%% do. do. v. 1914— 187 Frankfurter Festverzinsliche Werte u) Inlündische 17. 16. 17 Dollarsohätrte—— 4% Preüf. Konsols.280(,89 Goldanleine* 45 4%„ 15 5* 4½% Mannh. von 1914 2—3¼% Preuß. Konsols 0,0.235 „—„.355 0,368 3½00% 1904%/5— 4% Sad. Anl. von 1819— 50% Utsoh. Relohsanl..688.087 3/0% Bad. Anl. abg.— 4% do. unk. b. 1925 9,450.48)0 3% do. von 1896—— 3½% Dsch.Relchsanl..2³⁰.280 f4% Bayr. Elsenb.-Anl.—.488 3% do. do. 0,950 0,970 3½¼% do.—— 50% l. Relchs-Sohatza.— 39ͤ⁰ do. 0,75— 4¼0% IM. u. V. do.—— 4% Bayr.-Pf. Els.Prlor—— 4¼½%.—IX. do.——18½0% do.— 0,450 4% b. Sehtzgbtsan0g 24 24 2% flessen v. 99 u. 08— 4% do. do. 1917 244.4 3½%„ abgest.—— Sparprämienanl. 1919 0,15⁰——— 55/% Preub.Schatzanu,——%süchs. St.-Anl. v. 19— 0 d0.—— 99% do. Rente—— 4% Württemb. k. 1915— 2 Wertbestündige Anleihen dn aniionen das Stüok) 5% Bad. Kohl.(pr. To.)——18%ᷣPr. Kall tor 100 Kg)— 8 bb) Austündische(in Biiljonen% 16 17 16 17. %% Hr. Monop. 1887—% Turk. Bagdad.! 77 4½0% Ust. St.-.v. 1913 5.25 4%„ 5 6,45.75 4½% do. Sohatzanw. 3.75 4% Ungar. Goldrente— 2555 4¼% do. Siiberrente.800 9% d0. St. Rte. v. 1910—— 4% do. Goldrente 11,25 113¼8% do.Sd. te.. 1897 1 1 8% do, einh. Rente—— 5% Mexikan. am. inn.—— 40% Rumünien 1903%,„ Gold 5⁵ 56 4¼% do. Gold, am.*8.9 J4%%„ Irrig. Anlein. 58 31 4% do. am. Rt.-Vorw.%%.750 1 8% Tehüantepeo 24 2⁴ 8. Seile. Nr. 184 Manuheimer General · Anzeiger ¶Abend · Ausgabe) Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister A: Faul Wey in Mannheim. Inhaber i 193 mann, Mannheim. e Richard Gund Nachf. in Mannheim. Die Firma ist er- loschen. UMoritz Wolff in Mannheim. Die Prokura des Karl Irsch- linger Ist erloschen. Dem Kari Frank, Mannheim ist Pro- kura derart erteilt, daß er gemeinsam mit dem Prokuristen Hugo Siegel zeichnungsberechligt ist. Eckert& Werré in Liquidation in Mannheim. Die Firma ist exloschen. Fhilipp Pfeil in Mannheim. Das Geschäft ist mit Aktiven und samt der Firma von Fhilipp Pfeil auf Friedrich Fels, Mechaniker, Mannheim übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der Firma Phüfipp Pfeil Nachf. weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geschäfts begründe- ten Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch Mechaniker Friedrich Fels Aannheim ausgeschlossen. 5 Oberrheinische Industriegesellschaft Joseph Vögele& Co. in Mannheim. Die Firma ist geandert in Joseph Vögele& Co. Fr. August Neidig Maschinenfabrik in Mannheim. Die Prokura des Eduard Gerberich ist erloschen. Gebhr. Bleckmann, Stahlwerke, Düsseldorf, Zweignieder- lassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Düsseldorf. Die ist aufgehohen. Alexander& Strauß, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlassung der Firma Klexander& Gesellschaft ist aufgelöst. Eisen und Metalle fortführt. hat am 1. Januar 1924 begonnen. Wilhelmme Nickel in Mannheim. Die Firmeninhaberin ist jetzt die Ehefrau des Kaufmanns Karl Jacob in Mannheim. Alfred Franz in Mannheim. Kaufmann, Mannheim. Hans Koritschoner, Mannheim. schoner, Kaufmann, Mannheim. Aleis Schweigert in Mannheim. Inhaber ist Alois Schwei⸗ gert, Kaufmann, Mannheim. , Lebun Heinrich Westphal in Mannheim-Neckarau. Inhaber ist Lutzerkirche. do Prediat, Afr. Onß: 10 Pred. Pfr Dn dmabl. Heinrich Westphal, Kaufmann, Mannheim- Neckarau. Der Therese Westphal geb. Martin, Mannheim-Neckarau ist Prokura erteilt. Max Eich, in Mannheim. mann, Mannkeim. Prokurist bestellt. Die Zweigniederlassung Mann- heim ist zur selbständigen Hauptniederlassung erhoben. Das Geschäft in Mannheim samt der Firma ist auf den bis- herigen Gesellschafter Kaufmann Salomon Frank, jetzt in Mannbeim wohnhaft übergegangen, der es zusammen mit 5 dem e 10 Mannheim, der als persönlich] In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte erhoben für haftender Gesellschafter in das Geschäft eingetreten ist, in offener Handelsgesellschaft unter der Firma Cebrüder Frank Trinitatislirche. 8,30 Bredigt, Ufr. Roſt: 10 Predigt, Die offene Handelsgesellschaft Inhaber Inhaber ist Hans Korit- Inhaber ist Max Eich, Kauf⸗- Rudolf Kirschmann, Mannheim ist als Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Karfreitag, den 18. April. ie Studienſtifte. Abendmahl. 6 Predigt, Pfr. Renz, hl. Abendmahl. kl. Kirchenmuſik. 6 Predigt Kirchenrat v. Schoepffer, bl. ist Alfred Franz, gottesd., Bit, Spec; 6 Preb., Pft. Dr. Hoff, bl. Abenöm Johanniskirche. 10 Pred., Pfr. Sauerbrunn, hl. Abendmahl; Pfr. Mauer, hl Abendmahl. hl. Abendmahl(Kirchenchor!: 6 Pred., Pfr. Huß, hl. Aben Melauchthonkirche. 10 Prebigt, Pfr. Ra. nhöfer, hl. Abe 6 Pred., Pfarrverw. Rößger, hl. Abendimahl. Neues ſtädt. Kraukenhaus. 10 Predigt, Pfarrverw. Rößger. Feier des hl. Abendmahls, Pfr. Scheel. Wilhelm Trautmann in Mannheim. Inhaber ist Wilhelm Heinrich⸗Lauz⸗Kraukenhaus. 10.30 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. l Trautmann, Viehhändler, Mannheim. Georg Sattel, Ludwigs- Evangl. prot. Gemeinde Fendenheim..30 Pred., hl. Abenzmuſge hafen a. Rh. ist als Prokurist bestellt. J. Wirtz& Co., Köln, Mannheim, als Zweignleder Zweigniederlassung Mannheim in lassung der Firma J. Wirtz& Co. 8 Pred., hl. Abendmahl, Vik. Thieringer. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Strauß, Düsseldorf. Die Zweigniederlassung ist aufgehoben.] in Köln. Persönlich haftende Gesellschafter sind die Kauf- 900 Gebrüder Frank, Eisen und Metalle in Mannheim, Zweig-leute Josef Wirtz und Wiſhelm Ashauer. peide in Köln. Gemefudeen der evangl. Gemeinſchaft U g. 28. Karfreitag niederlassung der Firma Gebrüder Frank in Nürnberg. Die[Offene Handelsgesellschaft seit 1. Mai 1920. und gan Wredien — vfr. W0i Neckarſpitze. 10 Predigt, Pfr. Schenkel, hl. Abendmahl. n flt Konkordienkirche. 10 Pred. Pfr. Maler, hl. Abendmahl Köeuln + Chriſtuskirche..30 Pred., Pfr. D. Klein, hl. Abendmahl; 2 F. Friedenskirche. 10 Pred. Pfarrverwalter Merkle, hl. Aben 6 Pred., Bik. Roſewich, hl. Abendmahl. 4 preb abmall, Evaugl, iaroniſſenaus. 0 Hottesd.(Schweſtern) Afr. Schene Gottesdienſt(Schweſtern⸗Chor) Pfr. Scheel; 8 Paſfionsgo Vorbereitung, Pfr. Mutſchler; 2 Kindergottesd., Pfr. Mu — duch — — -· G- 5 Spenglermeister im 48. Lebensſahre Mannheim-Waldhof, den 17. April 1924. * von ger Leichenhalle Kä ertal aus stalt. Einladung exiogt nu auf diesem Wege. Man verlange ausdrücklich MacGis Würze. Nach Gottes uneriorschlichem Ratschluß verschied am 15. April nachm. 5 Uhr nach kurzer, schwerer Krankhieit, jedoch plötzlich und unerwartet mein lieber Gatte, unser guter treubesorgter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herr JOhann Gelbert Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elise Gelbert seb. Runck nebst Kindern. Die Beerdigung findet am Samstag, den 19. April, nachmittags 3 Uhr 6321 Suche für ſofort ein durbeng füec eg, zeh. Lehrling und ehrliches Büſett⸗ fräulein. 6320 Ne mogl. · An⸗ eeee, eee *„ 4 1 1 K 2. 31/2. e Exsatftztieile. eeeeeeeeeeener⸗eeeen ereeeeernee. Hieſige Für die Führung eeen Schiffahris- Kundenkartei aet franlen een e. geſucht. auf Oſtern ... n einer Rontorisun mit längerer Büropraxis zum möglichſt ſofortigen Eimtritt 9s8ue h 4. 15 Bewerbungen mit Zeugnisabechriften erbeten unter R W. 119 an die Geſchäfsſtelle ds Bl mit Geldinhalt u. Aus⸗ hohe Belohnung an bei⸗ liegender Adreſſe oder in grossen Originaſflaschen Nr. 6 besonders vorteilhaft. 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