— Samstag, 19. April Sezugspreiſe: In manndeim u. Umgeb. vom 17 Rpril bis A. Rprti 2: 65 Solò-pfg. die monatl. Orzieher verpflichten d del evt. Renoerung der wirtſchaftlichen verbältalſſe notwendig werdende bpreiserhöhungen anzuertennen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karisruhr.— Hauptgeſchäftsſtellt Manndeim t 0. 2.— Seſchäfts⸗nedenſtelle neckarſtadt, Wald⸗ dolſte. b. Kernſpr. Nr. 7041. 7002, 7043, 7044, 7068. Telegr.-Roör. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. bei Seneralanzeiger m Badiſche Neueſte Nachrich Verkeaufspreis 15 Soldplennig 1924— Nr. 185 4 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung peo ein⸗ ſpaltige Rolonelzelle für Rgemeine Rnzelgen.40 Soldmark Reklamen 2,.— Solòmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. Höhere Sewall Stereiks, Oetrlebsſtörungen uſw⸗ verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaden oder ſür verſpütete Rufnahme von au⸗ zeigen. Ruftr. d. Feruſpe. ohne Otwähr. Gerichts ſl. maundeim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik-Seitung— Welle und Schall— Aus Seld und Garten Oſtern 10241 Anſere Gegenwart im Oſterlicht Don Diakoniſſenpfarrer Scheel⸗Mannheim Chriſt iſt erſtanden von der Marter alle; Des ſollen wir alle froh ſein, Chriſt will unſer Troſt ſein. Hallelujah! Wär er nicht erſtanden, Die Welt, die wär vergangen; Seit daß er erſtanden iſt, So loben wir den herrn Jeſum Chriſt. Hallelujah! Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah! Des ſollen wir alle froh ſein, Chriſt will unſer Croſt ſein. 2 Hallelujahl! 9 Das ift unſer älteſtes Oſterlied, ein Lied aus dem 13. ahrhundert, das deutſche Oſterlied, markig, wuchtig, zgoffnung ſpendend. am beſten ſpürt man deſſen Kraft, wenn ein Männerchor mit Poſaunenbegleitung es ſingt. Klinge, bnse Oſterpſalm und gieße uns Stahl ins Blut, Mark in ie Knochen und Hoffnung ins herz! Ach, daß wir es alle hörten: Oſtern iſt da— Chriſtus iſt erſtanden!— Ein Geiſtvoller unſerer Zeit(Auguſt Strindberg) ſingt leine Oſterkantate:„Chriſtus kehrte wieder in die Welt und Wurde von allen empfangen. Die heiden malten ihn als den beidden Schullehrer. Die Anarchiſten hißten ihn hoch als die leidende Hlenſchheit. die Symboliſten huldigten dem Chriſt⸗ bonſolator. Die Sozialiſten predigten ſein Evangelium den leinen. Ileberall war er zu ſehen: in Lourdes und in Rom, dem Montmartre und in Roskau.“— Der Cotgeſagte, zu Tode Geplagte, hat die Welt in den Bann ſeiner Lebens⸗ braft gezwungen. Und millionenfach klingt unſer Feſtpſalm urch die Welt: Oſtern iſt da— CTChriſtus iſt er⸗ anden! ˖ Iſt das wahr? Und iſt unſer Geſchlecht empfänglich für en Gſterglauben und die Oſterhoffnung? Da predigt ein eltweiſer der jüngſten Dergangenheit:„Was ſſt die dofſenung anderes geweſen als die größte Cäuſchung des lenſchengeſchlechts? Wie dort in der Wüſte der Wanderer Ane Fata Morgana erblickt und, wenn er näher herzukommt, ze freudigen Bilder in Tuft und Schein und Schatten zer⸗ Hnnen, ſo iſt Hoffnung und Sehofftes eitel Corheit. Wahr⸗ ich dieſes Leben iſt ein Geſchäft, das die Koſten nicht deckt.“ Wir brauchen das nur zu leſen, um ſofort zu wiſſen, daß 1 ann, der das geſchrieben hat, ganz verbittert geweſen 9. Er hatte keine Hoffnung, und darum hatte er keine reude am Ceben. Mit ſeiner Lehre hat er auf ſeine Zeit⸗ genoſſen einen ſtarken Einfluß gehabt. Auch heute noch iſt er r piele ein Prophet, dem ſie mit Begeiſterung anhängen. iſt daher kein Wunder, wenn durch weite Kreiſe unſeres kes ein bitterer, gramſeliger Zug hindurchgeht. Denn, ſin alle Sterne der hoffnung am Lebenshimmel ausgelöſcht 55 da regiert die Derzagtheit und die Derzweiflung. Sie di rd jetzt auch verſtärkt durch die harte Gegenwart und durch B0 düſtere Zukunft. Die Menſchen haben zu oft an ſchönen ſeffnungsbildern ſich getäuſcht, als daß ſie ſchließlich nicht Megender Hoffnungsloſigkeit die Flügel ihrer Seele ſinken n. ör Doch das ſoll nicht ſein und darf nicht ſein und nraucht nicht zu ſein.„Im Glauben iſt die hoff⸗ Taten g. Und darum iſt Hoffnung der durchhaltende, im wäden ſich bewährende Glaube. Ein Ausharren:„Und ob es maurt bis in die Uacht und wieder an den Morgen, ſoll doch Eian Herz an Gottes Macht verzweifeln nicht, noch ſorgen.“ W00 Akt innerer hochſpannung, wie es in dem wundervollen ort von Joachim Ueander, dem Dichter des Ciedes:„Cobe iſt. Herren, den mächtigen König der Ehren“, ausgeſprochen 1 Ich will mich lieber zu Code hoffen, als nglauben verloren gehen!“ Aber ſagen kann Auur ein Chriſt, der cſtern erlebt hat, und der darum weiß: uch meine Jukunft liegt in Gottes Daterhänden. 0 Die Oſterfrage iſt daher ſo recht die eigentliche Menſch⸗ antttsfrage im tiefſten Sinne des Worts. Don ihrer Be⸗ itwortung hängt die Cebensauffaſſung und Entwicklung des denzelnen wie der ganzen Dölker und jetzt beſonders des gutſchen volkes in der Gegenwart ab. Ihr kkern iſt der ch ferſtehungsglaube. Dieſer iſt etwas ſpezifiſch vollitliches. Keine Religion der alten Welt hatte ihn in ſeiner en Klarheit und ganzen Größe. S Heidniſcher Kultus ſchilderte in dunkeln Farben das trbattenreich der Unterwelt, in dem die Seelen freudlos und alsumihaft hindämmerten. Darum wurde der Cod dargeſtellt * üngling mit trauerndem Antlitz, der eine abwärts ge⸗ lüt Fackel in der hand trug, das Symbol der Hoffnungs. Reſdkeit. Die Grundſtimmung des heidentums iſt darum 5 lianation. Und als Paulus einſt den Athenern die Gſter⸗ Ueb ft bringen wollte, hielten ſie in helleniſch geiſtiger erlegenheit ihn für einen Uarren. der Höher ſteht das Judentum. Man merkt ſofort an 0 Lanzen Cuft das Volk der Wahl. Gewiß ſuchten die bof duzäer zur Zeit Jeſu die Hichtigkeit der Kuferſtehungs⸗ diafnung durch deren Unvorſtellbarkeit, oder doch wenigſtens Nel Vorſtellungsſchwierigkeiten, die ſich dabei ergeben. zu be⸗ ub ſen; aber es fehlen nicht anders geartete Stimmen. Jo ictent ein hiob die Kümmerniſſe des Tebens mit d der Aphgeſang:„Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt.“ So läßt anger des alten Bundes es durch ſeine Harfe rauſchen: „Du wirſt nicht zugeben, daß dein heiliger die Derweſung ſchaue.“ Und ſingt der Pſalmiſt das Lied des Cebens als Seugnis wider den Tod:„Ich werde nicht ſterben, ſondern leben und des herrn Werke verkünden.“ Aber die Derheißung ewigen Lebens war dem Dolke gegeben, während der Ein⸗ zelne nicht hoffen konnte, daran beteiligt zu werden. Wie ein ſchweres Kreuz lag dieſer Zwieſpalt zwiſchen der dem Dolke gegebenen hoffnung und dem Ende des eigenen Lebens am Orte der Coten auf den Seelen der Frommen. Der Grund⸗ zug jüdiſchen Jenſeitsglaubens führt doch zur dunklen Scheol, der Unterwelt mit ihrer dumpfen Stille. Die Moderne vollends, von der Naturwiſſenſchaft be⸗ herrſcht, erhebt lauten Proteſt gegen die Oſterbotſchaft im Uamen der Dernunft und ſingt als Grablied:„Gott iſt un⸗ wiederbringlich tot.“ In die moderne Einheitslehre des Alls, die durch das Geſetz der Entwicklung beſtimmt iſt, paßt weder ein Gottesglaube, noch eine Jenſeitslehre, noch eine Auf⸗ erſtehung vom Tode. Ebenſo wie im Altertum bei Plutarch in ſeiner Schrift„Dom Derfall der Orakel“ eine Stimme ruft:„Der große Dan iſt tot“, ſo lehnt ſich die Wiſſenſchaft auf ihren Schild, der die Inſchrift trägt:„Kein Jenſeits gibt's, kein Wiederſehn!“ Und klingen dann die Oſterglocken, ſo ruft der Zweifel:„Die Botſchaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!“ Mit dem Fauſtiſchen Wort einer äſtheti⸗ ſchen Bildung weiſen ſie überlegen lächelnd den Auferſtehungs⸗ glauben zurück, wobei den überklugen Geiſtern nicht auffällt, daß der Dichter des„Fauſt“ mit ſeiner Weisheit den Dünkel der Durchſchnittsbildung ſchlägt. Fauſt, der Grübler und Zweifler, hat den EGiftbecher an den Mund geſetzt. Da tönt die Gſterbotſchaft:„Chriſt iſt erſtanden!“ an ſein erſtorbenes Herz. Die Giftphiole entſinkt ſeiner hand. Der Oſterklang führt ihn zurück zum Leben. „O tönet fort, ihr ſüßen Himmelslieder: Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!“ Ja, der Oſtorglaube wurzelt viel tiefer in unſerer Seele, als wir meinen. Die Oſterſehnſucht iſt unſer un⸗ zerſtörbares Erbe. Dder Oſterſtrom des Lebens durch⸗ rauſcht die Welt; und ohne dieſen Strom würde die Menſch⸗ heit verſchmachten. Dabei begnügten wir uns nicht damit, daß das Beſte unſeres Weſens unſterblich ſei. Was wir Gutes und Wahres und Schönes und Edles beſeſſen, gedacht und getan, das könne kein Tod zerſtören, das lebe und wirke weiter in den Herzen und im Leben derer. mit denen wir zuſammengeweſen, und die das aufgenommen haben, was wir zu bieten hatten. Oder man redet von dem Weiterleben des Einzelnen in ſeinen Uachkommen oder in dem Dolks⸗ ganzen. Man ſpricht endlich von dem Fortbeſtehen eines un⸗ zerſtörbaren Teiles unſeres Weſens, den man Seele nennt, die irgendwie ewige Exiſtenz erlangt. Wir verwerfen dieſe Gedanken nicht. Sie ſind groß gedacht und haben viel herr⸗ liche Menſchenkraft in Bewegung geſetzt und viel Edles ge⸗ wirkt. Es werden darum dieſe Hoffnungsgedanken immer irgendwie mitſchwingen in unſerer chriſtlichen Zukunfts⸗ hoffnung. Aber dieſe iſt erſt die Erfüllung alles deſſen, was in dieſen Gedanken an Ahnungen vorhanden iſt. Ohne ſie bleiben es eben nur Gedanken, und es fehlt der Beweis, daß ſie nicht Träume und Wünſche, ſondern Wirklichkeiten ſind. Den gibt uns erſt Oſtern mit ſeiner großen Hoffnung: Der Jod iſt nimmermehr bas letzte Ziel der Uenſchen. Und wenn es uns heute bedünkt, als ſeien wir in ein Chaos hineingeſchleudert, in dem die Gerechtigkeit unterliegt und das Böſe triumphiert— nur kein Kleinmut! Gſtern iſt da— Chriſt iſt erſtanden! Sollte dazu Gott die Macht feh⸗ len? Schauen wir um uns! Jetzt kommt die Jahreszeit, wo das Ceben in tauſend und abertauſend Formen neu erwacht und uns auf Schritt und Tritt durch den Reichtum an Lebens⸗ geſtaltungen in immer neues Erſtaunen und Bewundern ver⸗ ſetzt. Oder ſchauen wir über uns und ſehen Sonne, Mond und Sterne! Wer mag's ergründen, was für ungeahnte Tebensherrlichkeiten in jenen unermeßlichen Weiten verborgen ſind? Aber eine Ahnung des überſchwenglichen Reichtums und Dermögens unſeres Gottes geben ſie uns jedesmal, ſo oft wir zu ihnen aufſehen und heilen uns von dem kleinlichen Zweifel, als gäbe es jenſeits unſerer winzigen Erde nichts anderes mehr an Herrlichkeiten, und als umſpanne der enge Horizont unſeres Wiſſens die ganze Fülle des Möglichen und Wirklichen.„Es gibt Dinge zwiſchen Himmel und Erde, von denen ſich unſere Schulweisheit nichts träumen läßt.“ Uein, ſtärker als das Cotengeläute der Erde klingt das Sieges⸗ geläut der Ewigkeit in die Welt:„Oſtern iſt da— Chriſtus iſt erſtanden!“ An Beweiſen fehlt es nicht. Wir haben ſie in den Lebensäußerungen des Auferſtandenen. Jeſus lebt! kr, der von ſeinen Feinden ſo oft tot geſagt wurde, lebt immer noch. Er begegnet uns auf jedem Blatt der Weltgeſchichte. Er ſchreitet ſegnend durch die Dölker und Cänder. Und was das Wunderbarſte iſt, keiner kann auf die Dauer gegen ihn gleichgültig bleiben; jeder muß früher oder ſpäter zu ihm Stellung nehmen. Er iſt der Fels im Zeitenſtrom, an dem die Wogen ſich teilen. Er iſt der Eck⸗ ſtein im großen Gebäude der Menſchheit; die einen rennen gegen ihn an und zerſchellen, die andern ſchließen ſich an ihn an und gewinnen feſten Grund. Wo iſt in der ganzen Welt⸗ geſchichte eine Perſönlichkeit, mit der man ſich ſo viel be⸗ ſchäftigt wie mit Jeſus? Wahrlich, Jeſus lebt! Und ſeine Kirche lebt! hadrian wollte ſie zerſchlagen, Julian ſie beſiegen, die Aufklärung grub ihr das Grab, die Wiſſenſchaft hielt ſie für überwunden; der berſtand verurteilt, der Zweifel zittert, die Oberflächlichkeit lächelt, aber die an⸗ gefochtene, zertretene, verachtete Kirche des Auferſtandenen lebt und wird leben trotz aller Stürme bis in die Ferne der Zeiten. Wahrlich, ſeine Kirche lebt! Und die Thriſten leben! Ohne Sſtern wäre alles vollendete Troſtloſtgkeit. Ohne Ewigkeitslicht wäre unſere Arbeit, unſere Ceiden, unſer Daſein Dunkel und Not; das Leben zwecklos, die Zukunft troſtlos, die Menſchheit hoff⸗ nungslos.„Uein,“ ruft ein Zeuge der Kirche,„alles in uns, neben uns, über uns legt Seugnis ab: wir ſind unſterb⸗ lich!“ In uns das redende Gewiſſen, neben uns die zur Dollkommenheit beſtimmte Menſchheit, über uns der ge⸗ ſtirnte himmel. Der Menſch iſt zuviel geworden, um wieder nichts zu werden. Er iſt zu hoch herausgehoben über die Natur, um das endliche Cos der Kreatur zu teilen. Mag modern, was Staub iſt; mag untergehen im Strom der Zeit, was ſeinen Zweck erfüllt hat;— was göttlich iſt in uns, kann vicht verſinken. Es wäre das Todesurteil Gottes ſelbſt, da wir Ceil ſeines Weſens ſind. Wahrlich, die Chriſten leben! An Ceben kann ſich aber Teben entzünden. Wir aber brauchen neues Ceben, neues CTieben, neues Licht für unſer armes deutſches Dolk, brauchen ein deutſches Oſtern. Sonnenaufgang iſt ja mit dem Sſtertag verbunden. So ſoll Oſtern uns einen Pfad weiſen aus der Uacht zum Licht, daß ſich die müden Glieder recken zu neuen Caten. Wir glauben an Auferſtehung auch eines ganzen Dolkes, weil wir es ſchon einmal erlebten: Was das geknechtete deutſche Dolk in den Sturmjahren der FreiheitsKkriege erfahren, das war wie ein KRauſchen der Füße Gottes, war wie ein Ewigkeitsodem, der die deutſche Volksſeele zu Glaube und Cat entfachte. Jeugniſſe aus jener großen Zeit bekunden es hundertfach, welch eine Auferſtehungskraft ein ganzes Dolk erleben kann. Daran wollen wir uns ſtärken für die Gegenwart. Wieder erlebt unſer Dolk eine paſſionszeit ohne⸗ gleichen. Es iſt uns wahrlich nicht um das Feiern von Feſten. Aber wo keine Paſſionstränen im Auge zittern, kann auch kein Oſterglanz in der Träne ſich ſpiegeln. Die Strahlen des Regenbogens wölben ſh nur auf dem dunkeln Hinter⸗ grund gewitterſchwerer Wolken. Dier Kriegsjahre und fünf Jahre Nachrevolutionszeit haben uns geſchwächt, zermürbt, zerriſſen und hoffnungsmüde gemacht, da ſoll Oſtern uns wieder Mut und Hoffnung in die Seele gießen und den Geiſt der alten Heldentreue lebendig machen. Wir tragen viel Brandmale an unſerem Leibe aus dem Feuer der Trübſal, aber ein Sklavenvolk ſind wir noch nie geweſen. Seit zwei⸗ tauſend Jahren hat unſer Dolk nach jähem Sturz ſtets wieder ſich emporgehoben. So harren wir auch jetzt des großen Tages der Auferſtehung. 4 Allein, faſt noch ſtärker als die Folgerungen ſind im Reiche des Glaubens die Forderungen, die Glaubens⸗ poſtulate. Wir brauchen neues Leben in haus und Familie, Amt und Beruf, in Staat und Kirche. In Haus und Familie Ciebe, Freundlichkeit und Hilfsbereitſchaft, die auch zu Gpfern bereit iſt. In Amt und Beruf Treue und Juver⸗ läſſigkeit, Ehrenhaftigkeit und Ehrlichkeit. In Staat und Kirche Zucht und Ordnung, Gemeinſinn und ſoziales Der⸗ ſtändnis. In geradezu zitternder Sorge ſind wir, daß die Derſchärfung des Wirtſchaftskampfes die einzelnen Dolks⸗ ſchichten erneut entzweit zu blutigem Haß. Arbeitsloſe und Hungernde entwurzeln und haben ſchließlich nur den einen Wunſch zu vernichten, um ſich wieder kärglichen Lebensſpiel⸗ raum zu ſchaffen. Und nicht minder groß iſt die Befürchtung, daß der Parteigeiſt der Wahlzeit mit ſeiner Tockſtimme Hödur verleitet, das eigene Werk zu zerſchlagen. Die alte deutſche Neigung zur Selbſtzerfleiſchung muß überwunden werden und das Bewußtſein der Pflichten reifen, die aus der Blutsgemein⸗ ſchaft und der Derantwortung unſerer Vorfahren gegenüber uns erwachſen. Das Revolutionsjahr 1848 brachte den Oſter⸗ frühling einer neuen Epoche der tatkräftigen Ciebe. Wichern trat auf, der Herold der Innern Miſſion, und ſein Beiſpiel wurde das leuchtende Signal für eine Wunderwelt der ſor⸗ genden, dienenden, rettenden und bewahrenden Ciebe. Hier hat der Fruchtbaum evangeliſcher Ciebesarbeit ſeine Wurzeln geſchlagen, der heute mit ſeiner Krone die zahlreichen Werke der Barmherzigkeit überſchattet. AUoch warten wir vergeblich auf die gleiche Auferſtehung. Die große Stunde der Inneren Miſſion hat geſchlagen, möge unſer Geſchlecht das Oſtern der Ciebe nicht verſchlafen! Ueberall iſt Abbau, dort iſt Aufbau. Dazu gehören helfende Hände. Wo bleiben die Cöchter unſeres Dolkes? Wo ſind die, die müßig am Markte des Lebens ſtehen? Die häuſer der Barmherzigkeit ſchreien nach edeln Kräften die den Adel des Dienſtes unter der Fahne des Oſterfürſten erkannt haben. Wahrlich aufgeriſſen ſind unſere Herzen durch die Pflug⸗ ſchar Gottes. Die Not der Tage ſtreut ſtille Saat. möge ſie erſprießen zu blühendem Leben! Oſtern iſt da. Saben e flammt über dem Grabe Jeſu, Sonnenſtrahlen wandern über die Gräber der Totenopfer in unſerem Volk. Laßt uns aufſtehen in Kraft des Auferſtandenen und Cebenskräfte in die Welt ausſtrömen! Dom Gſtertage datiert eine neue Geſchichte der Menſchheit. Teben, wirken, leiden, ſterben wir in ihm! Wenn unſer Bolk zur Beſinnung kommt, wenn es die Kräfte erkennt, die es einſt großgemacht haben, dann wird es ſich erheben zu neuer Größe. Der Aufſtieg iſt furchtbar ſchwer und hart, aber er kann und wird gelingen, wenn das Unglück uns zur Er⸗ kenntnis führt und aus der Erkenntnis erwacht der opfer⸗ bereite Wille. Das gibt dann ein deutſches Oſtern, und wir ſehen unſere Gegenwart im Eſterlicht! e ee U — die Beſatzungskoſten in Höhe von 300 Millionen die größere Hälfte land ebenſo höflich wie beſtimmt ablehnen. ſtändigen Azworth und erfahren ſollte, wie in Anbetracht des Sachverſtändigengutachtens zu 2. Sette. Nr. 165 Mannheimer General⸗Anzeiger(mitiag⸗Ausgabe) Samstag, den 19. April 19 Ein weiterer Der Beſchluß der Neparationskommiſſion Der am Donnerstaa nachmittag von der Reparationskommiſſion nefaßte Beſchlu ß. der mit Einſti i 5 immiagkeit erfolgte, hat fol „Die Reparationskommiſſton beſchließt: 1. Kenntnis zu nehmen von der Antwort, in der die deutſche Regierung den Konkluſionen der Berichte der Sachverſtän⸗ digen beitritt. 2. In den Grenzen ihrer Befugniſſe, die in dieſem Bericht for· mulierten Entſchließungen zu billigen und die Methoden anzunehmen, dſe darin enthalten ſind. 3. Die Berichte der beiden Komitees den intereſſiertken Regie⸗ rungen offiziell zuzuſtellen und ihnen die Konkluſionen, die deren Kompetenz unterſtehen, anzuempfehlen, damit die vorgeſchla⸗ genen Pläne ſo raſch wie möglich ihre volle Wirkſamkeil erlangen. 4. Die deulſche Regievung zu bitten a) In kürzeſter Friſt auf der Grundlage der Konkluſionen und der Texte der Berichte die Geſetz- und Verordnungsent⸗ würfe der Reparationskommiſſion zu übermitteln, die dazu beſtimmt ſind, die vollkommene Ausführung dieſer Pläne ſicher zu ſtellen. b) Der Reparationskommiſſion die Namen der Mitglieder mit⸗ zuteilen, die die deutſche bezw. die deutſche Induſtrie in den Organiſationskomitees für die Eiſenbahn⸗ und dle induſtrielle Hypothek, wie ſie in dem Bericht des 1. Sachverſtändigenausſchuſſes vorgeſehen ſind, vertreten. 5. In einer der nächſten Sitzungen diejenigen Mitglieder der ver⸗ ſchiedenen Organiſationskomitees zu bezeichnen, deren Ernennung der Reparationskommiſſion zuſteht. 6. Die Maßnahmen vorzubereiten, deren Ausarbei⸗ tung der Bericht der Reparationskommiſſion vorbehalten hat.“ Die Stellungnahme Deulſchlands Berlin, 19. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu dem Beſchluß der Reparationskommiſſion wird das Reichskabinett im einzelnen vorausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tags Stellung nehmen. Die von der Reparationskommiſſion verlangten geſetzgeberiſchen Maßnahmen waren übrigens bereits in Vorbe⸗ reitung, ehe die Note der Kommiſſion hier eingetroffen war. In den hieſigen maßgebenden Stellen ſteht man auf dem Standpunkt, daß die politiſche und wirtſchaftliche Seite des Problems, nicht wie Poincare das offenbar erſtrebt, getrennt werden kann. Die deutſche Regierung wird ſich mit Energie dagegen wenden, daß Frankreich alle wirtſchaftlichen Zuſagen verlangt und gleichzeitig in allen politiſchen Forderungen freie Hand behalten will. Rrdeepa g,xo⸗ſei ner ſt ſü. ü⸗ äßbützn äöüeniäßützen öützenöüen Ueber die Auffaſſung, die an hieſigen maßgebenden Stellen über die Beſchlüſſe der Reparationskommiſſion herrſcht, ſchreibt noch der Lokalanzeiger: „Die in dem Tempo der interallizerten Verhandlungen iſt nbar auf engliſchen Einfluß zurück⸗ zuflihren. Dle in den Beſchlüſſen zum Ausdruck kommenden Wünſche der Reparationskommiſſion betreffen 21— untergeordneter Natur. Die gewünſchten ind teilweiſe bereits im Gange. Der neue Reichstag wird hierüber das letzte Wort zu ſprechen haben. Für die endgültige Stellungnahme Deutich⸗ Lands wird auch die ſofortige Regelung aller Fragen, die die be⸗ ſetzten Gebiete betreffen, maßgebend bleiben, u. a. auch die Löſung der Gefangenenfrage. Eine Fortſetzung der augenblick⸗ ichen franzöſiſchen Verdunkelungspolitik müßte die deutſche Rogie⸗ rung veranlaſſen, von der Pariſer Regierung genaue Interpreta⸗ konen über ihre offtzielle Auffaſſung dem Gutachten gegenüber zu verlangen. Wenn Frankreich die militäriſche 9 auf⸗ recht erhalten wolle, ſo kann das ſchon deshalb unmöglich in ſeinem Intereſſe llegen, weil dann don 500 Millionen im erſten Jahre der deutſchen Jahreszahlung verſchlingen würde.“ Es dürfte in der Tat an der Zeit ſein, Frankreich daran zu erinnern, daß mit Diktaten die Reparationsfrage nucht ge⸗ 1öſt werden kann, dieſe Erkenntnis ſollte es aus der Ruhraktion gezogen haben Ein zweites derartiges Experiment dürfte nicht wieder mit einer ausländiſchen Stützungsanleihe für den Franken erledigt werden können. Frankreich irrt ſich, wenn es glaubt, Deutſchland könne durch Bluffs auf die Knie gezwungen werden. Deutſchland weiß was es zu verlieren hat, es weiß aber auch, daß mit das Frankreichs äuf Gedeih und Verderben verbun iſt. Deutſchland wird alſo den Beſchluß der Reparationskommiſſion gewiſſenhaft prüfen, und die Maßnahmen vorbereiten, zu denen es auf Grund der Sachverſtändigenvorſchläge verpflichtet iſt. nachdem es ſie als geeignete Baſis angenommen hat. Was mit dem Geiſt dieſer Vorſchläge unvereinbar iſt oder Bindungen bedeutet, die nicht durch entſprechende Parallelmaßnahmen möglich ſind, wird Deutſch⸗ Nachdem Deutſchland den Sachverſtändigenvorſchlägen bedingungslos beigetreten iſt, tritt der erſte Grundſatz dieſer Vorſchläge in den Vordergrund: Wie⸗ derherſte lung der wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands und Nänmung des Ruhrgebtets. Itt dieſe geſchaffen, lüßt ſich über weitere Fragen ſprechen. Die Präſidenten der Eiſenbahndirekfionen würden von dem Reichsverkehrsminiſter zu einer Beſprechung über die Elſenbahnfragen, die ſich aus dem Sachverſtändigenautachten er⸗ ben, nach Berlin herufen. gebeſ ad„Journale mitteilt, haben die beiden Eiſenbahnſachoer ⸗ Le Wene. in den Sa tändi vorgeſehenen Eiſenbahnausſchuß einzutreten. i⸗ den Kontrollausſchuß, bel der Verwaltung der Holdnotenbank uſwd. liegen vor von Kindersley, Franequy, Parmen⸗ tir und Pirellt. Die politik poincarés Noch zwei Jahre Ruhrpfänder! Wie der„Voſſiſchen Zeitung“ aus London gedrahtet wird, hat Polncaré durch die Vermittlung des engliſchen Botſchafters in Paris der britiſchen Reglerung ſeine Abſicht mitgeteilt, die Ruhrpfänder für Frankteich während einer Ueber⸗ gangsszeitvonetwa? Jahren aufrecht zu erhalten. Sollte ſich inzwiſchen der„gute Wille“ Deutſchlands erwieſen haben, dann würden die Ruhrpfänder mit den von den Sachverſtändigen vor⸗ geſchlagenen Pfändern verſchmolzen werden. Wie uns unſer Pariſer Vertreter drahtet, wendet ſich jetzt die Aufmerkſamkeit der Regierungskreiſe Rom zu. Muſſo⸗ lini hat nach Beſprechungen mit den italieniſchen Sachverſtändigen und dem General Dawes die Haltung Italiens bei den bevor⸗ ſtehenden interalliierten Verhandlungen feſtgeſtellt. In Paris zeigt man ſich durch die Meldung zufriedengeſtellt, daß Italien der franzöſiſchen Anregung Folge gegeben hat, die Frage der inter⸗ alllierten Schulden zuerſt zu behandeln. Frankreich be⸗ findet ſich in dieſem Wunſch mit Italien und Belgien in Ueberein⸗ ſtimmung. Wenn das Londoner Zahlungsſtatut eine Abänderung erwarten iſt, ſo muß nach franzöſiſcher Meinung vorher die inter⸗ Schritt voran Anſprüche Englands gegenüber Frankreich und Italien zuſtande. Es wird erwartet, daß England die interalliierte Schulden⸗ frage mit der Beteiligung an der internationalen An⸗ leihe verknüpft. Frankreich hofft durch ſeine Uebereinſtim⸗ mung mit Belgien und Italien auch in der wichtigen Frage der Ruhrbeſetzung und der progkreſſiven Räumung die Mehrheit zu erhalten, alſo ſein Ziel, nämlich die Fortdauer der militäriſchen Okkupation im Ruhrgebiet zu erreichen. In dieſer Beziehung herrſcht in Paris größter Optimis⸗ mus. Ohne ſich um die Ratſchläge der Experten weiter zu küm⸗ mern, wird behauptet, daß franzöſiſche Soldaten im Ruhrgebiet nicht die geringſte wirtſchaftliche Störung hervorriefen, im Gegen⸗ teil, bei Unruhen würden dieſe Soldaten die induſtriellen Unter⸗ nehmungen ſogar beſchützen. Man erinnerte an die deutſche Be⸗ ſetzung nach dem Kriege 1871 und weiſt darauf hin daß damals das okkuplerte franzöſiſche Gebiet in ſeiner wirtſchaftlichen Tätigkeit nicht nachdrücklich beeinflußt wurde. In den interalliierten Verhand⸗ lungen wird Poincaré das Hauptgewicht auf die Fortdauer der militäriſchen Beſetzung des weſtfäliſchen Kohlengebiets legen und die progreſſive Räumung, die er vorſchlagen werd, damit begründen, daß es ſich um ein Uebergangsſtadlum handelt Solange die Alliierten über dieſe Fragen politiſchen Charakters eine Verſtändigung nicht erzielen können, wird die Reparatlonskom⸗ miſſion allerdings nur halbe Arbeit leiſten. Preſſeſtimmen zum Nepko⸗Beſchluß Zu dem Beſchluß der Reparationskommiſſion ſchreibt das „Journal“, gewiſſe Delegierten hätten zwar öfter die Anſicht ver⸗ treten, daß geprüft werden müſſe, ob nicht an den Schlußfolgerungen der Sachverſtändigen, von denen man annehme, daß ſie die Allite ten nicht vollſtändig befriedigten, gewiſſe Abänderungen vorzunchmen ſeien, aber bald habe die Meinung vorgeherrſcht, daß man vor allem kelne Breſche in das Werk des Komitees ſchlagen dürfe. Der franzöſiſche Delegierte habe erllärt, daß vor allem Deutſchland auf die Probe geſtellt werden müſſe. Es müſſe einen Beweis ſeines guten Willens dadurch geben, daß es den Vorſchlag annehme, es möge Entwürfe für Geſetze und Verordnungen ausarbeiten, auf die es ſich ſtützen wolle. Der„Figaro“ äußert: Die vorbereitende Phaſe der Regelung der Reparation iſt beendet. Alle Welt nimmt heute den Plan der Sachverſtändigen an. Die Repko hat zugeſtimmt. Jeßt muß ohne Verzug zur Ausführung geſchritten werden. Der„Gaulois“ ſagt, das einmütige Einvernehmen zwiſchen den Mitgliedern der Repko ſetze nicht notwendigerweiſe ein Einver⸗ nehmen der Regierungen voraus, die ſie vertreten. Die politiſche Frage ſei bekanntlich den techniſchen Fragen überge⸗ ordnet; ſie falle ausſchließlich unter die Kompetenzen der alliierten * Kabinette. Sſe ſetze Verhandlungen voraus, die bei weitem noch nicht beendet ſeien. Niemand könne überſehen, daß zwiſchen London und Paris noch gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten beſtänden, namentlich, was die Räumung des Ruhrgebietes anlange. Das„Echo de Paris“ meint, es ſei Sache der Reparatlons⸗ kommiſſion, zwei Aufgaben durchzuführen. Sie habe zunächſt das Kontrollſyſtem, das für die Durchführung des Planes bürgen ſoll, und das von den Sachverſtändigen in zu allgemeinen Zügen feſtgelegt worden ſei, in allen Einzelheiten zu beſtimmen. Ihre zweite Aufgabe swäre es, von Deutſchland die Annahme aller Geſetze und aller Verordnungen zu verlangen, die die Ausübung dieſer Kontrolle erfordere. Es ſei nun die Frage, welche von beiden Aufgaben zuerſt durchgeführt werden müſſe. Der„Temps“ ſagt. Frankreich könne, wie Jedermann em⸗ pfinde, zur Zeit nur zwiſchen zwei Arten von Politik wäh⸗ len. Die eine beſtehe darin, daß es von ganzem Herzen an dem Plane der Sachverſtändigen mitarbeite, in der feſten Hoffnung, zu einer Regelung zu gelangen und in dem Entſchluß, keine Mühe zu ſcheuen, ſolange das geplante Werk nicht die Lebensnotwendigkeiten des Landes oder die grundlegenden Bedingungen des Friedens ver⸗ folge. Die andere Politik beſtehe darin, die Beſchlüſſe der Sachver⸗ zum Scheitern zu bringen und das derzeitige Pfänder⸗ und Zahlungsſyſtem beizubehalten oder ein anderes Zwangsſyſtem einzuführen. Wenn jemand beabſichtige, dieſe zweite Art von Politik zu verfolgen, ſo möge er es frei heraus ſagen. Er müſſe durch Argu⸗ mente auseinanderſetzen, warum die Entſcheidung der Sachverſtän⸗ digen abzulehnen wäre, er müſſe angeben, auf welche Weiſe ein gleich⸗ wertiges Abkommen zu erlangen wäre, wenn Frankreich der ganzen Welt als das Hindernis und zwar als das einzige Hindernis erſchei⸗ nen würde, das den Bericht der Sachverſtändigen zum ſcheitern ge⸗ bracht habe. Der franzöſiſchen Regierung werde es nicht ſchwer fallen, erklären zu können, daß ſie die Vorſchläge der Sachverſtän⸗ digen als Ganzes genommen billige und bereit ſei bei ihrer Düurchführung mitzuwirken ſobald die Reparationskommiſſion mit ihrer„endgültigen Feſtlegung fertig, und„Deutſchland in die Aus⸗ führung des vorgeſchlagenen Zahlungsplanes eingetreten“ ſei. Da⸗ gegen würde man vielleicht ſämtliche beteillgten Regierungen und nicht die franzöſiſche Regierung allein, in Verlegenheit bringen, wenn ſie ſchon morgen Punkt für Punkt und Tag für Tag die Maßnah⸗ men angeben ſollten, die ſie zu treffen beabſichtigen, um an dem Plan der Sachverſtändigen mitzuwirken. Wenn es uns darauf an⸗ käme, erklärt das Blatt, die Diskuſſion in die Länge zu ziehen, ſo würden wir dieſen zweiten Teil der Politik im Dunkeln laſſen. Da wir aber verhindern wollen, daß eine Stockung eintritt, ſo ſtellen wir dieſe Frage ſchon heute. Der„Matin“ ſtellt heute noch einmal den franzöſiſchen Standpunkt in der Reparationsfrage feſt. Frankreich ſei bereit ſeine Forderung auf 26 Milliarden herabzuſetzen, wenn ſeine Schulden an England und Amerika geſtrichen würden Da⸗ ſegen werde Frankreich kein Mittel, das es zu Sanktionen in der Halnd habe aufgeben, ausgenommen, wenn die Allijerten es durch ein voraus feſtgeſetztes und vereinbartes Sanktionsmittel erſetzen, das im Falle einer deutſchen Verfehlung automatiſch in Kraft treten werde. Eine japaniſche Nole aris, 18. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie verlautet, ſſt hier und wahrſcheinlich auch in London eine Note der fapa⸗ niſchen Reglerung wegen des Sachverſtändigengutachtens ein⸗ getroffen. Am Anſchluß an die Unterredung Poincares mit dem ſapaniſchen Botſchafter wird bekannt, daß ſich Japan an den ünteralllierten Verhandlungen beteiligen wird. Die Frage der interalliierten Konferenz Das„Echo national“ will——5 daß die interalllierte Konferenz im Zuſammenhang mit dem Sachverſtändigenbericht erſt nach den deulſchen und franzöſiſchen Wahlen einberufen werden ſoll. ————rð ͤ mmrnnnrn polens Rampf gegen das Deutſchtum Seit einigen Tagen verſchärft ſich der von polniſcher Seite gegen die deutſchen Zeitungen geführte Kampf. Jetzt werden auch Schwierigkeiten bei der Beförderung der Zei⸗ tungen auf der Eiſenbahn gemacht. An den Bahnſperren werden die Zeitungskoten, die die Zeitungspakete in die einzelnen Ort⸗ ſchaften zu befördern haben, nicht mehr durchgelaſſen. Die Bahn⸗ ſteigſchaffener behaupten, daß Zeitungspakete als Gepäck nicht mit⸗ genommen werden dürften. Es handelt ſich aber um Pakete, welche gegen die allgemeinen Vorſchriften nicht verſtoßen und zu deren Mitnahme ſeder Reiſende in der vierten Klaſſe berechtigt lſt. In gewiſſen Orden werden auch die Zeitungsausträger von gewiſſen Elementen bedroht, ſo daß ſie die Zeitungen den Abonnenten nicht uſtellen können. In polniſchen Verſammlungen wurde an ver⸗ Orten der Beſchluß gefaßt, die deutſchen Zeitungen nicht mehr hereinzulaſſen. *Der neue deutſche Geſandte in Serbien. Der Reichspräſident * alliierte Schuldenfrage geregelt werden, denn eine Herabſetzung der deutſchen Reparationsſchuld käme nur durch eine Verminderung der hat den bisherigen Geſandten in Kowno, Dr. Ohlshauſen, zum Geſandten in Belgrad ernannt. Politiſche Oſtern Von Kurt Fiſcher kf Die Bezeichnung„Deutſche Oſtern“, wie ſie einſt Karl Gerd ich ner Sammluna vaterländiſcher Gedichte voranſtellte. iſt diesmal ni anaänaia und wird aller Vorausſicht nach auch nicht in den nachi Jahren möalich ſein. denn annoch hängen die volitiſchen Wolken tief an Deutſchlands Zukunftshimmel. daß vorerſt an kein deutſche Auferſtehen zu denken iſt. Noch immer nicht iſt wirklicher Frieden 5 die Lande gezogen, obwohl es gerade in Deutſchland harmloſe Pas fiſtengemüter genug aibt, die ihrer in dieſem Sinne auch von uns ſe teilten Sehnſucht. endlich zu Ruhe und zu Frieden zu komme, manchmal ſo merkwürdigen Ausdruck verleihen. Pazifismus d. letzten Endes die Bekundung und Betätiauna friedlicher und verſönn⸗ licher Geſinnung iſt im höchſten ethiſchen Sinne eine Edelpflicht des Siegers. nicht des Beſiegten allein. Dennoch hat die Welt niemals ſo wenig von dieſem nobile olkicium der Siegerſtaaten zu verſpüre bekommen, als in dem Luſtrum ſeit Abſchluß des Friedensvertrages wenn auch manchmal, namentlich von jenſeits des Kanals und de— aroßen Waſſers. Worte und Verſicherungen von einem gewiſſen„alk play“ ertönten. Den„Erfolg“ haben wir namentlich bei der ober⸗ ſchleſiſchen Vergewaltiaung geſehen. 5 Und dennoch: Ueberblickt man die Ereianiſſe und Geſchehniſſe in dem verfloſſenen erſten Viertelſahr von 1924 und zieht dabei im be⸗ ſonderen alles das in Betracht, was während der Beratungen der „Sachverſtändiaen und nach deren Abſchluß zur Löſung des flk Deutſchland wichtiaſten Problems. der Reparakionsfrage. geſchehen iſt. wird man ſich bei noch ſo kritiſchem und veſſimiſtiſchem Skeptizis mus der Einſicht nicht verſchließen können. daß wir weniaſtenz einen Schritt voran gekommen ſind. Sein moraliſcher Erfola war ſo ſtark. daß ſich ihm ſogar die Reparationskommiſſion beugen mußte, Nachdem dadurch. wie die Diplomaten ſagen, eine ſogenanntes„mo⸗ raliſches Präſudis“ geſchaffen worden war. konnte von der Reichs“ reaierung nur der Schritt getan werden, der inzwiſchen erfolat iſt, daß ſie ſich zur Mitarbeit an der Ausführung des Sachverſtändigen⸗ autachtens bereit erklärt. Daraufhin hat die Reparationskommiſſion beſchloſſen, den Ententeregierungen die Annahme des Gutachtens zu empfehlen, ſodaß das neue Ideengebäude vpolitiſchen Unterarund un ſein Haltegerüſt diplomatiſche Verzahnung erhalten hat. Es iſt charak teriſtiſch. daß ein Teil der Pariſer Preſſe. namentlich die des nationg len Blocks, über dieſen Beſchluß der deutſchen Reaierung erſtaunt, ia ſogar enttäuſcht, wenn nicht gar entrüſtet iſt. Man hat ſich eben in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen derart in die Gedankenwelt eingeſpon nen, daß Deutſchland unter allen Umſtänden und ſtets und ſtändig „böſen Willens“ ſei. daß ihnen die deutſche Zuſtimmunag das ſchöne Haßkonzept aründlich verdirbt. Dabei iſt die deutſche Antwort ebenſo formell korrekt. wie dem Geiſte nach lonal. Nach einmal ſei unſere Stellung kurz zuſammengefaßt: Die deutſche Regierung hat erklätt, daß ſie das Gutachten als praktiſche Grundlage einer raſchen Löſung betrachte. Damit hat ſie die Vorſchläge der Sachverſtändigen gewiſſer⸗ maßen als Schema der Löſung angenommen. Mit anderen Worten alſo: Die Reaieruna iſt einverſtanden damit, daß die deut⸗ ſchen Eiſenbahnen als Grundlage für die Ausgabe einer Obligatlons“ ſchuld in Anſpruch genommen und daß gewiſſe deutſche Steuern zur Sicherung unſerer Entſchädiaunaszabhlungen verpfändet werden. daß ferner die Reichsbank gegebenenfalls in eine Goldnotenbank umge wandelt wird, und daß auch im übrigen der Rahmen beibehalten wird, in dem die Sachverſtändigen ihre Vorſchläge machen. In Ein⸗ zelheiten aber wird natürlich verbandelt werden. und es iſt anzuneh⸗ men, daß die deutſche Rraſerung auf die aroße Schwieriakeit auf⸗ merkſam machen wird. die deutſche Leiſtunasfähiakeit innerhalb der vächſten vier Jahre bis zu einer Jahresleiſtung von 2% Milliarden Goldmark zu ſteigern. Der Wunſch. über Einzelhelten zu diskutieren, wird im übrigen wohl auch auf der andern Seite vorhanden ſein, zu⸗ mal 2 den verſchiedenen Ententemächten noch keine Einigkeit zu erzielen war. Wir erleben auch diesmal wie ſo oft in den vergangenen Jahren immer die gleiche Erſcheinung, daß ſich die Entente nur in der Frage des Prinzipes einig iſt, dagegen nlemals den Fragen der Modalitäten und des Maßes ſelbſt. England iſt für unveränderte Annahme des Gutachtens und für ſeine kaſche Verwirklichung. In Brüſſol hat man neuerdings zu erkennen ge⸗ geben, daß man die Auffaſſung Macdonalds für die richtige hält und Muſſolini hat erklärt, daß er in dem Sachverſtändigengutachten die Grundſätze verwirklicht ſteht, die Italien ſeiner Reparations“ Politik zugrundgelegt hat. Alſo hier herrſcht bereits volle Ueberein ſtimmung. Polncare aber wird zweifellos erhebliche Schwierig⸗ keiten machen. Er hat die Maske noch nicht fallen laſſen und ſt bisher den Anſchein gegeben, als ſef ihm eine Annahme des Sach⸗ verſtändigengutachtens erwünſcht. Dabei hat er aber ſtändig Vor⸗ behalte in Bezug auf die Sicherheit Frankreichs und die Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhrbeſetzung gemacht. Hier klafft alſo auf der Gegenſeite noch ein ziemlich großer Willens⸗ und Meinungsunker⸗ ſchied und es ſteht zur Zeit noch nicht feſt, wie man dieſen Spalt ſchließen und eine Einheit herſtellen wird. Man kann alſo nur ſagen, daß das Vorfeld bis zu einem gewiſſen Grade aufgeklärt und geräumt iſt. Von da bis zur endgültigen, Entſcheidung iſt aber immerhin noch ein ziemlich weiter Weg. Dennoch iſt der erſte Schritt getan, weitere müſſen ihm folgen, ſonſt bleiben wir und die anderen in einer ewigen Sackgaſſe. Des öfteren ſchon iſt an dieſer Stelle darauf hingewieſen worden, daß in der Fülle der Weltprobleme naturgemd e Frage für uns das Problem ſchlechthin bedeutet, daß aber ſie a nur ein Nebenkriegsſchauplatz iſt, ſobald man die nſtellation der Mächte und deren weltpolltiſchen in anderem Zu⸗ ſammenhang betrachtet. So ſehr dies für Deutſchland inſofern einen Nachteil bedeutet, als die Regelung der deutſchen Frage immer wieder zu einem Kompromißobjekt herabgedrückt werden kann, ſo erwachſen uns doch auf der anderen Seite aus dem ſtändigen Wechſel der Weltbeziehungen Bundesgenoſſen, die uns bei ge⸗ der ſich uns bietenden Möglichkeiten an und ab wenigſtens Hilfsſtellung gewähren können. Auf die Aenderung der Lage in Oſteuro pa, im beſonderen auf dem Balkan, iſt be⸗ reits vor einer Woche verwieſen worden. ber nicht nur nächſte Oſten, auch der weitere und vor allem der ferne Oſten bergen neue Gefahrenherde, beſonders nachdem jetzt der jahre⸗ lange und ſtets nur mühſam überbrückte Konflikt zwiſchen Japam und Amerika von neuem geſchürt und erweitert worden iſt. Zu⸗ nächſt nur in ſchwachen Andeutungen, aber doch ſchon ſo ſichtbar, daß man ungefähr die Richtung erkennen kann, ſehen wir neue Zentren der Weltpolitik entſtehen, um die früher oder ſpäter der politiſche und wirtſchaftliche Kampf der Weltmächte end bronnen wird: Miktelmeer, Orie 1 und Pazifiel We der Fluch der Geſchichte ſeit dreltauſend Jahren auf dem Rhein laſtet, der immer und immer wieder das Angriffs⸗ oder Verteldi⸗ gungsobſekt ſeiner Nachbaren war, ſo iſt die zweite Achſe geſchicht licher Bewegungen Byzanz und der Ausgang aus den danellen. Die beginnende Neuformung der islamitiſchen Welt kann und wird nicht ohne Rückwirkungen auf Weſtaſten und Indien bleiben, u die Beſtrebungen der füngſten Großmacht, Japans, um Ellbogen⸗ und Bewegungsfreiheit werden nicht nur alte Gegenſätze wieder aufleben laſſen, ſondern neue zwiſchen Japan, China und Engl⸗ ſchaffen. Wir ſtehen alſo aller Wahrſcheinlichkeit nach vor grund⸗ ſtürzenden in Aſten, die neue Spannungen, we nicht gar Exploſionen, in Europa hervorrufen werden. In ſolche Erwäguggen vermögen Betrachtungen über Heils⸗ wahrheiten des Evangeliums nur wenig hineinzupaſſen. Vor allem mag der Glauben an elne Auferſtehung der Vernunf! gar brüchig werden, zumal in diefen Tagen, wo ſich die Gedanken ganz von ſelbſt dem größten deutſchen Philoſophen und ſeiner mat, der Stadt der reinen Vernuaft, zuwenden. Und denno gerade aus Kant können wir die Hoffnung ſchöpfen, daß letztll nur durch den Streit der Gegenſätze die Fortentwickklungdet Menſchheit gewährleiſtet wird. Denn Kampf und Not zwin den Menſchen, aus der Vereinzelung herauszugehen und geſell⸗ ſchaftliche Verbände zu gründen, gerade der Widerſtreit ernegüch den Zuſammenſchluß, weil er ſonſt zur gegenſeitigen Vernichtu fühhrt. Vielleicht verſtehen wir heute baeſſer als Kants die Wahrheit ſeiner Worte:„Dank alſo der Natur für Unvertragſamkeit, für die mißgünſtig wetleifernde Eltelkelt, für die nicht zu befriedigende Begierde zum Haben oder auch zum Herr? ſchen! Ohne ſie würden alle vortrefflichen Naturanlagen in ie Jeitgenoſſe? r rrreerreeeeeee Srneeereeeerreeeeeeeeee eeeeee ·˙A-r ⁰ͤù—x&— — — 7 Samstag, den 19. April 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 185 meoteit ewig unentwickelt ſchlummern“ So wird iane Kants das Böſe im Lauf der Geſchichte zum Quell des — die Zwietracht zur Wurzel der ſittlichen Eintracht. Daren belt a rt ſich aber ein Glaube an die Fortentwicklung der Menſch⸗ 5öch uf Erden. die einerſeſts urdeutſch und andererſeits ethiſch im ten Sinne iſt. Das mag unſer politiſcher Oſterglaube ſein, der 15— von dem Goldglanz der„Deutſchen Oſtern umwoben iſt. üloſe reichen ſich, merkwürdig genug anzuſchauen, der aroßze nt oph und der aroße Feldherr die Hand, wenn wir ſie als Mit⸗ —8— und Mithelfer zu einer neuen Weltordnung nebeneinander⸗ —0 Hundert Jahre nach Kant(1890) ſchrieb Moltke in ſeinen etten Gedanken“:„Vernunft und Weltordnung ſind f orm, ſie müſſen gleichen Urſprungs ſein!“ Wenn 5 wirklich ſo iſt, können und dürfen wir den Glauben nicht kan verſieren, daß die künftige Weltordnung einſtmals auf der kundlage der politiſchen Vernunft aufgebaut ſein wird. Gefangenenaustauſch Ein Abklommen mil Frankreich Im Anſchluß an den bekannten Spionageprozeß gegen den fran⸗ döſiſchen Hauptmann'Armont haben zwiſchen der deutſchen u. der ranzöſiſchen Regierung Verhandlungen über den Austauſch polt⸗ ſcher Gefangener ſtattgefunden. Als deren Ergebnis wird zunächſt die Freitaſſung der deutſchen Reichsangehörigen Gerdum, VBerger, Schwebel, von Webelſtädt, Schula, Pel⸗ kum. Minde erfolgen, die zum Teil bereits ſeit Jahren in Straf⸗ anſtalten feſtgehalten werden und deren Strafzeit meiſt noch lange, in emem Falle bis 1937, läuft. 5 'Armont aus der Haft enklaſſen Nach inzwiſchen aus Leipzig eingegangenen Nachrichten iſt der anzilche Hauprann d Armont doch bereits am Donnerstag s der Haft entlaſſen worden. Die Ausweiſungen geb Unter den des paſſiven aus den beſetzten 5 deten ausgewieſenen 140 000 Deutſche befanden ſich etwa 21000 Alalzer. 1500 Deutſche erhielten längere Gefängnisſtrafen. Die fi sweiſungen wurden ſämtlich von der Rheinkandkommiſ⸗ on verfügt. Vis jetzt iſt noch kein Fall bekannt ge⸗ arden, daß die Rheinlandkommiſſion die Ausweiſungen wie⸗ 0— aufgechoben hätte. Es wurde lediglich von den Franzoſen z Belgiern eine Anzahl von Ausgewieſenen, darunter auch Pfäl⸗ Ben eine befriſtete Rückkehr in das beſetzte Gebiet geſtattet. Dei einer Anzahl dieſer Zurückgekehrten kann die Friſt verlängert —— aber 83 dieſe können jederzeit aus dem beſetzten Gebiet —— werden, ſo daß ſie jederzeit mit dieſer Möglichkeit in ihrem chäftlichen und privaten Leben rechnen müſſen Sahlreiche Ge⸗ e und Eingaben um die Rückkehr von ausgewieſenen Pfälzern ind abgelehnt oder die Entſcheidung darüber zurückgeſtellt worden. Eine neue Ausweifung in der Pfalz am Donnerstag erfolgt. Der Zollinſpektor Friedrich Set⸗ Imay er aus Berg, der im Februar vorigen Jahres vosn den — zoſen verhaftet und am 26. April 1923 zu zwei Jahren Ge⸗ —.— verurteilt wurde, weil er ſich als deutſcher Beamter ge⸗ Beſgert hatte, während des paſſiven Widerſtandes den franzöſſſchen d feblen nachzukommen, iſt am 26. März ds. Is. begnadigt worden, es wurde ihm der Reſt der Strafe geſchenkt und er aus dem Selt gnis in Zweibrücken entlaſſen. Trotz dieſer Begnadigung iſt f elmayer geſtern mit ſeiner Familie aus der Pfalz ausgewie⸗ 157 und ſofort von franzöſiſchen Gendarmen über den Rhein a b⸗ daubth o d en worden, ohne daß ihm ein Ausweiſungsbefehl ausge⸗ digt wurde. a Dieſe neue Ausweiſung hat unter der pfälziſchen Bevölkerung ußerordentliche Beunruhigung hervorgerufen. Denn Pean, auch trotz der wiederholten feierlichen Zuſage des franzöſiſchen eineinödelegierten für die Pfalz, General de Metz, noch in keinem Arbe, ſondern nur eine Anzahl von Perſonen einen ſögenannten lang zur Rückkehr erhalten haben, ſo hat man doch beſtimmt A genommen, daß keine neuen Ausweiſungen mehr erfolgen würden. 8 der Fall eines ausgewieſenen Weinhändlers in Landau, der 80 die Beſchlagnahme eines Weingeſchäfts und Weinkellers wirt⸗ bel flich ruiniert iſt, trägt viel zur Beunruhigung der Bevölkerung Ein franzöſiſches Schreckensurteil in Am Mittwoch begann vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht Spi nz der Prozeß gegen 30 Deutſche, die der Sabotage und W5 onage während des Ruhrkampfes ſowie verbotenen wä ſfenbeſizes angeklagt waren. 22 Angeklagte ſtanden vor Gericht, 8 hrend es den übrigen 8 gelungen war, ins unbeſetzte Gebiet zu deff ommen. Die Verhandlungen wurden unter Ausſchluß der 10 entlichkeit geführt, auch deutſche Verteidiger waren nicht zuge⸗ Die Urkeilsverkündung hat heute ſtattgefunden. Von den 22 z geklagten wurden 12 zu Jae e verurteilt, und don z vier zu 20 Jahren, zwei, darunter der frühere Kapitänleutnant zu Iem Kreuzer„Breslau“, Otto Horder, zu je 12 Jahren, drei gek e 10 Jahren und drei zu je 5 Jahren. Ferner erhielten zwei An⸗ tragte je 5 Jahre Zuchthaus und ſieben Gefängnis⸗ pros en von 1 bis 4 Jahren. Ein Angeklagter wurde freige⸗ chen. Von den acht Abweſenden wurden zwei zum Tode die übrigen ſechs zu je 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In W0 rteilsbegründung wird geſagt, daß ſtrenge Strafen r 0 Str ſeien, einerſeits wegen des verbrecheriſchen Charakters de aftaten, andererſeits wegen der arroganten Haltung der Ange⸗ n vor Gericht. Die Lage in der Pfalz Ein Preſſejubilat im franzöſiſchen kerker don Das 50. Lebensſahr vollendet beute Nedakteur Fr. Steffen iüm ded ⸗Bfalziſchen Potk Wie die Zeitung ſchreibt iſt es z nicht vergönnt, dieſen Taa in der„goldenen“ Freiheit mdan den. Von der gegen ihn vom franzöſiſchen Krieasgericht in nate u erkannten 1⸗jährigen Gefängnisſtrafe ſind heute erſt 10 Mo⸗ Cein derbüßt und die Hoffnung, ihn vor Ablauf der Strafzeit den iſt bie und ſeiner Berufs⸗ und Parteiarbeit wiedergegeben zu ſehen, dies heute noch nicht in Erfüllung gegangen. Die Gefangenen in der Pfalz und in Heſſen 3 Stand ſich aus der Denkſchrift über die Beſatzunasköſten nach dem Gefß vom 1. April eraibt. befinden ſich in den franzöſiſchen in Germanifſen der Pfala noch 456 Deutſche und zwar maſerrmersbeim 97, Landau 85. Ludwiasbafen 10, Speyer 12. Pir⸗ Gebß 7. Zweibrücken 178 und Kaiſerslautern 67. Auf heſſiſchem dehalt et werden noch 290 Deutſche von den Franzoſen feſt⸗ der ten und zwar in Mainz in der franzöſiſchen Abteilung 154. in Kreu utſchen Abteilung 65. in Weſthofen 1. Worms 2. Bingen 1, znach 1. Alzen 1. Wiesbaden 35. Diez 31 und friendienz 7. 1 Warnung vor der franzöſiſchen Schule 7 der die„Saarbrücker Zta.“ warnt in einem Aufruf vor dem Beſuch N 10 asöſiſchen Schule. Der Aufruf weiſt auf die heftige frohn⸗ Propaganda hin. der es gelungen iſt ſich auf irgend in den Beſitz der Liſten der Schulneulinge zu ſetzen. Den werden von der Regierungskommiſſion ausgeführte Anmel⸗ ormulare ins Haus geſchickt. die teilweiſe ſchon ausgefüllt ſind. 4——— Die deutſche Einwanderunt in Kanada, Nach einer Reuter⸗ dergelaß haben im letzten Jahre 1280 Deutſche in Kanada ſich nie⸗ dnallſen, darunter befanden ſich 7e Lapdwirte. In den erſten vach 5 dieſes Jahres ſind 524 Deutſche, darunter 249 Landwirte anada eingewandert. VVVVCVVVV Wie nagf; 7 zigen Falle eine Ausweiſung von Pfälzern hufgehaben duſtrie ablehnend verhalten, die darauf abzielten, Die japaniſch⸗amerikaniſche Spannung Beruhigende Erklärungen Japans Von der japaniſchen Bolſchaft in Waſhington wird die Meldung, daß der Botſchafter Hadi Hara nach Japan zurück⸗ zehren werde, dementiert, Ein offizieller Bericht beſagt, die lapa⸗ niſche Regierung werde keine Gegenmaßregeln gegen die Vereinigten Staaten anwenden. Sie werde der kriegeriſchen Hal⸗ tung der nationaliſtiſchen japaniſchen Preſſe keine Beachtung ſchenken. In japaniſchen Kreiſen Newnorks verlautet, daß die mexikaniſche Regierung den Konflikt zum Anlaß nehmen wird. um ihrerſeits die japaniſche Einwanderung nach Mexiko zu ermutigen, um die Unterſtützung japaniſchen Kapitals zur wirtſchaft⸗ lichen Erſchließung Mexikos zu erbangen, Der Pariſer japanſſche Botſchafter dementiert die Preſſe⸗ nachricht, wonach die Note des Waſhingtoner japaniſchen Botſchaf⸗ ters Drohungen gegenüber der Regierungs der Vereinigten Staaten enthalten habe Zu dem Beſuch des ſapaniſchen Botſchafters bei Poincare erklärt Havaß, es habe ſich nicht, wie man habe annehmen kön⸗ nen, um die amerlkaniſch⸗ſapaniſche Meinungsverſchiedenheit in der Einwanderungsfrage gehandelt, der japaniſche Botſchafter habe vielmehr Poincare erſucht, Wirtſchaftsverhand⸗ lungen mit Japan aufzunehmen um in dem Handelsver⸗ trag mit Japan, den Frankreich nach dem Kriege gekünigt hat die erforderlichen Aenderungen vorzunehmen. Dieſer Handelsver⸗ trag iſt bisher durch ſtillſchweigende Uebereinkommen von 3 zu 3 Monaten verlängert worden. 4** Die neuen Einwanderungsquolen Die Waſhingtoner Meldung, daß der Senat einen Abände⸗ rungsantrag zur Einwanderung bill, wonach die Ein⸗ wanderung für 5 Jahre verboten werden ſollte, angenommen habe, iſt unrichtig. Der Senat lehnte vielmehr, Reuter zufolge, dieſen Ab⸗ änderungsantrag ab. Der Senat hat mit 53 gegen 25 Stimmen einen Antrag ange⸗ nommen, die Kontingente des neuen Einwanderungs⸗ geſetzes auf ein Prozent der betreffenden Staatsangehörigen in der VBevölkerung der Vereinigten Staaten herabzuſetzen. Mehrere 4* Senatoren erklärten, ſie ſtimmten für den Antrag in der Erwar⸗ tung, daß die Volkszählung von 1910 als Grundlage für die Ab⸗ ſchätzung der Kontingente angenommen werden würde. Wenn da⸗ gegen die Volkszählung von 1890 als Grundlage gewählt würde, könnte der Antrag nochmals in Erwägung gezogen, und der Satz von zwei Prozent wiederhergeſtellt werden. Die Reichstagswahlbewegung Wahlvorſchläge der Deutſchen Volkspartei der Pfalz Wie uns mitgeteilt wird, hat die Deutſche Volkspartei der Pfalz ihre Kandidaten⸗Liſte für die Reichs⸗ und Landtags⸗ wahlen aufgeſtellt. Mit Rückſicht auf die Fraktionsgemeinſchaft mit der Bayeriſchen Mittelpartei im Landtag hat die Deutſche Volkspartei der Pfalz für den Landtag das Kennwort „Verernnationaler Rechte“ angenommen und dieſes Kenn⸗ wort auch für die Reichstagswahlen beibehalten, aber mit dem Zu⸗ ſatz„Deutſche Volkspartei der Pfalz“. Die Liſte für die Reichstags⸗ wahlen iſt weiterhin mit der Liſte der Deutſchnationalen Volkspartei und der Natlonalliberalen Landespartei in Franken verbunden worden, mit welchem Wahlkreis die Pfalz den Wahlkreisverband Bayern Nord⸗Oſt bildet. An der Spitze der Reichstagskiſte ſtehen die Namen der bisherigen Abg. Geh. Juſtizrat Dr. Zapf, Zweibrücken, und Wein⸗ gutsbeſitzer Janſon, Albisheim. Für den Landtag ſind ebenfalls die bewährten Abgeordneten wieder aufgeſtellt. Es werden kandidieren: in Kuſel, Kaiſerslautern und Landſtuhl: Oekonomjerat Martill⸗Hütſchenhauſen; in Zwei⸗ brücken, Kirchheimbolanden u. Roggenhauſen: Dekonomierat Mun⸗ zinger⸗Gerhardbronn: in Neuſtädt, Bad Dürkheim und Landau, den Weinbaubezirken: Weingutsbeſitzer Raſſig in Maikammer. In Pirmaſens, Frankenthal, Speyer und Ludwigshafen⸗Land: Ober⸗ ſtudiendireltor Burger, in Ludwigshafen⸗Stadt, Kaiſerslautern⸗ Stadt und Bergzabern: Oberpoſtinſpektor Goll witzer. Zum Konflikt zwiſchen Jentrum und Bayeriſcher Bolksparlei In der geſtern ſtattgefundenen Generalverſammlung der „Neuen Pfälziſchen Landeszeitung“ wurde der bis⸗ herige Vorſitzende des Aufſichtsrates Juſtizrat Bürgermeiſter But⸗ ſcher ſeines Amtes enthoben und durch den ſeitherigen ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden Hofmann erſetzt. Der von Butſcher friſtlos entlaſſene Chefredakteur Dr. Fink wuürde mit ſofortiger Wir⸗ kung wieder in ſein Amt eingeſeßzt. Badiſche Politik Die Renteubankgrunöſchulszinſen der Landwirtſchaſt Auf den im badiſchen Landtag von dem Abg. Verbandsdirektor Schön und Gen. eingebrachten Antrag auf vorläufige Heraſetzung 5 der Rentenbankgrundſchuldenzinſen ging laut Mitteilung des Vad. landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsperbandes Karlsruhe dem Abg. Schön folgendes Antwortſchreiben des bad. Finanzminiſters zu: „Der Reichsfinanzminiſter bedauert, dem Antrag, die zum 1. April d. Js. fälligen Zinſen für die Rentengrundſchulden der bad. Landwirtſchaft zur Halfte zu ſtunden, nach Penehmen mit der Ren⸗ tenbank nich: ſtattgeben zu können. Es verkennt nicht, daß die Wehrbeitragswerte nicht überall nach den gleichen Grundſätzen feſtgeſtellt worden ſind und daß ſich daher die Rentenbankbelaſtun⸗ gen zum Teil verſchieden auswirken. Die vorhandenen Härten müſſen aber ſeines Erachtens grundſätzlich zunächſt in Kauf genommen werden, da ſonſt der richtige n der Rentenbank unmöglich gemacht und das Vertrauen in die Sicherheit der Rentenbank möglicherweiſe gefährdet werden würde. Im Hin⸗ blick auf die gerade in der allerletzten Zeit hervorgetretenen Kurs⸗ ſchwankungen der deutſchen Marxk glaubt das Reichsfinanzminiſteri⸗ um nicht beſonders betonen zu müſſen, daß alles vermieden werden muß, um die Grundlage unſerer e e zu erſchüttern. Aus dieſem Grund habe es ſich im Einverſtändnis mit der Renten⸗ bank auch ſtets gegenüber Anträgen von Handel, Gewerbe und In⸗ en 4, allgemeine Erleichterungen bei der Durchführung der auch in dieſen Wirtſchafts⸗ zweigen durchaus nicht immer gleichmäßig wirkende Rentenbank⸗ belaſtungen herbeizuführen. Nach Anſicht des eeee e ums muß es der endqültigen Durchführung der Rentenbankbskaſtun⸗ gen im Anſchluß an die im Gange befindliche Veranlagung der Ver⸗ mögensſteuer vorbehalten bleiben, die zur Zeit leider unvermeid⸗ lichen Ungleichmäßigkeiten und Härten der Pelaſtung nach Möglich⸗ keit auszurzumen. Damit werde füür die Zukunft die Gleichmäßigkeit auch der Zinsleiſtung ſicher geſtellt ſein.“ Die Rontenbankgrundſchuldzinſen ſind alſo vorläufig ganz zu zahlen. verſetzungsentſchädigungen an Beamte Das badiſche Staatsminiſterium hat eine Verordnung erlaſſen über Eniſchädigung an verſetzte Beamte, falls ſie infolge äußerer Umſtände ihren Hausſtand am neuen Dienſtort oder in ſeiner näch⸗ ſten Umgebung nicht einrichten können und infolgedeſſen zu ge⸗ trennter Haushaltsführung genötigt find. Solchen Beamten wird eine Verſetzungsentſchädigung nach dem für die Reichsbeamten ſe⸗ weils geltenden Sätzen gewährt. Ferner wird verſetzten Beamten, die genötigt ſind, am neuen Dienſtort länger als 14 Tage im Gaſt⸗ haus zu wohnen ebenfalls eine Entſchädigung gewährt, wenn ihnen nachweislich Unkoſten erwachſen, die die ortsüblichen Wohnungs⸗ mietpreiſe überſteigen.„ 5 57 Der„Columbus“ vor der Ausfahrt Beſichtigung durch die deulſche und ausländiſche Preſſe Anläßlich der am 22. April erfolgenden erſten Ausxreiſe neuen Doppelſchrauben⸗Perſonen⸗Poſtdampfers„Colum der Norddeutſche Lloyd auf Donnerstag und Freitag zahlte kreter der Preſſe aus allen Teilen Deutſchlands,(auch der heimer General⸗Anzeiger war vertreten), Oeſte Schweiz und Amerikas zur Beſichtigung des neuen Dam; laden. Eine zweiſtündige eingehende Beſichtigung alle gab den Gäſten ein ſiberſichtliches Bild von den tech leriſchen und wirtſchaftlichen Einrichtungen und An Rieſendampfers. Im Anſchluß hieran fänd ein Eſſen ſtatt. Der Gen des Norddeutſchen Lloyd, Geheimrat Stimming, hielt Rede, in der er u. a. ausführte: Im gegenwärtigen Augenblick ein Schiff wie die zu ſtellen, iſt ein Ereignis, das hiſtoriſche verdient. Ich möchte die Indienſtſtellung dieſe⸗ Aeußerung des Lebenswillens eines Kul bezeichnen, das über alle Hemmungen hinweg ſich weiter zu behaup⸗ ten beſtrebt iſt.(Brapol) Ob dieſem Beſtreben Erfolg beſchieden ſein kann, das hängt nicht allein von uns, ſondern auch von höheren Gewalten ab. Unſere Tat beweiſt unſere Hoffnung und unſere Ju⸗ verſicht, daß in der Welt ſich einmal die Vernunft, wie ich es be⸗ zeichnen möchte, durchſetzen werde. Es heißt für uns Deutſche, Jualitätsarbeit zu leiſten, Leiſtungen für eine große Sache— und eine große Sache iſt ſicher der Wiederaufbau der Welt — laſſen ſich nur erzielen, wenn die letzten Möglichkeiten erſchöpft wekden. Es muß ſich die Ueberzeugung durchſetzen, daß Heloten⸗ arbeit dieſe Leiſtung nicht erzwingen kann, ſondern nur die freie Arbeit eines freien Volkes.(Lebhafte Bravorufel!) Wir ſind uns bewußt, daß harte Forderungen uns bedrücken, aber ſofern ſie ſich in vernünftigen Grenzen bewegen, werden wir ſie bewältigen, jofern wir hoffen dürfen, daß uns die Freiheit, unter der allein Lei⸗ ſtungen vollbracht werden können, garantiert wird.(Lebhafte Bravo⸗ rufel) Ich ſpreche nicht nur zur deutſchen, ſondern auch zur auslän⸗ diſchen Preſſe. Der Gedanke muß aber zum Durchbruch kommen: Wir bekrachten den Wiederaufbau der Welt als eine gemein⸗ ſchaftliche Aufgabe, wobei wir eine Vorausbelaſtung in Kauf nehmen, aber dieſe muß ſich in vernünftigen Grenzen halten und es⸗ muß ein Ziel gewieſen ſein, denn nur der⸗ Freie ſchafft. Der Vorſitzende des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe Chef⸗ redakteur Bäcker, dankte in längeren Ausführungen. Nach ihm prachen noch mehrere Rebner, die auf die glückliche Jahrt des Schiffes tranken. in Dienſt als die *.* In Ergänzung der vorſtehenden Mitteilungen übermittelt uns unſer F..⸗Vertreter noch folgende intereſſante Einzel⸗ heiten: Naſſer, kalter Nebelregen begleitete die Fahrt durch ganz Mittel⸗ deutſchland bis nach Bremen. In der Nacht kläte es ſich auf und am anderen Morgen ſtrahlte die liebe Sonne im ſchönſten Glanze. Eine heftige Briſe erfriſchte die Luft. Wer einmal in Bremen iſt. der läßt es ſich gewiß nicht nehmen, einen kurzen Blick auf das unvergleichlich ſchöne Bild am Markt zu tun. Ein Kranz, zumteil alter hiſtoriſcher Gebäude, umrahmt die in der Mitte des Markts ſtehende Rolands⸗ ſtutue. Die alte Liebfrauenkirche. das Rathaus mit dem davor ſtehen⸗ den Denkmal Kaiſer Wilbelm., der Bremer Dom mit ſeinen pati⸗ nierten Türmen, die Börſe, vereinen ſich in wundervoller Harmonie. Pünktlich ſteht der Aond⸗Sonderzug vor der Lloyd⸗Halle und nimmt die aus allen Teilen Deutſchlands herbeigeeilten Preſſevertre⸗ ter und eine größere Anzahl ausländiſcher Journaliſten zur Fahrt nach Bremerhaven auf. Während der Fahrt läßt ſich der General⸗ direktor des Lloyd. Geh. Rat Stimmina, jeden einzelnen det Herren vorſtellen! Nach ſtark eineinhalbſtündiger Fahrt ſchiebt ſich der Zug lanaſam dicht an den Dampfer heran. Die Stewardkapelle begrüßt die fFeſtteilnehmer. Mächtig ragt der Bug aus dem Waſſer und geradezu phantaſtiſch wirken bei einem Blick nach der Höhe die Aufbauten auf dem Vorderdeck. Jeder ſucht die für ihn bereitgeſtellte Kabine erſter Klaſſe auf, mansnimmt ein Schälchen Mokka, wobei die Offiziere des Schiffs ſich den Gäſten wimden, dann beginnt der Rund⸗ gana durch den Dampfer. Deutſchlands größtes Handelsſchiff und wohl das ſchönſte der Welt, ein Dokument deutſchen Könnens, deut⸗ ſcher Kultut. deutſcher Technik und deutſchen Lebenswillens. Ausfüßhrliche Einzelheiten über die inneren Einrichtungen und die Ausſtattung des Schiffes haben wir bereits in der Donnerstags⸗ Kummer veröffentlicht. Die perſönliche Inaugenſcheinnahme er⸗ brachte eine Veſtätigung der Veſchreibung dieſes Wunderwerkes. Letzte Meldungen klein Rücktritt Dr. Wiedfeldis Berlin. 19. April.(Vön unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Votſchafter in Pewyork, Dr. Wiedfeldt. hat, wie dem„B..“ aus Newyork gedrahtet wird, eine Erklärung veröffentlichen laſſen, in der geſagt wird, es ſei nicht richtig, daß er zurücktrete und ſeine Stellung an der Spitze der Krupp⸗Werke wieder einzuneh⸗ men gedenke. Es wird indeſſen darauf hingewieſen, daß der Bot⸗ ſchafter, da er nicht Fachdiplomat und nicht aus der diplomatiſchen Karriere hervorgegangen ſei. auch nicht dauernd im diplomatiſchen Dienſt zu bleiben gedenke. T. Berlin, 19. April.(Von unſerem Berliner Büro). Die Funk⸗ tionäre des Hochbahnperſonals ſind geſtern zu der einmüti⸗ gen Auffaſſung gekommen, von einem Streik zunächſt abzu⸗ hen. Der Streikbeſchluß des Perſonals an ſich ſoll beſtehen bleiben und zu gegebener Zeit durchgeführt werden. Paris, 17. April. Havas berichtet aus Waſhington: Ein Tor⸗ bedobootszerſtörer hat funkentelegraphiſch gemeldet, daß er geſtern Vormittag 11,43 Uhr in der Bucht von Portage(Alaska) den Major Martin und ſeinen Begleiter auf ihrem Flug um die Erde in Seenot angetroffen und gerettet habe. Beide Flieger ſeien wohlbehalten. * Sanierung Ungarns. Die Nationalverſammlung hat die Sanierungsvorlage in dritter Leſung angenommen. 5 5 Frankreich erkennt die griechiſche Republik an. Der fran⸗ zöſiſche Geſandte in Athen iſt von ſeiner Regierung beauftragt, die neue griechiſche Republikanzuerkennen, ſobald die grie⸗ chiſche Regierung ihm offizien die Notifizierung zugeſtellt habe. * Hamburg, 19. April. Wie die Morgenblätter melden, wurde im Forſt bel Pritzier(Mecklenburg) eine männliche Leiche auf⸗ die vier Schußſtellen aufwies. Neben der Leiche lagen ein ahrrad, eine neue Piſtole und ein Handſtock. Der Tote iſt der Fugrmann Jonas aus Hagenow, der als Führer der Kommuniſten Lekannt iſt und aus der Partei auszutreten beabſichtigte. Jonas war von einem Mann aus Berlin in den Wald begleitet worden, der ihm Holz zum Abfahren anweiſen wollte und von dem er vermutlich erſchoſſen wurde. Der mutmaßliche Täter konnte noch nicht feſtge⸗ nommen werden. Bad Mergentheim, 19. April. Der Reichspräſident iſt zum Kurgebrauch eingetroffen. 7 —— cngeſhorn& KHürm Sbtes Jaus für fermge Herren-RKleibung vorneßme Maß- Schnefderes Zefſeſoung u. Zusrustung fr feben Sport Mafniheim 0 5, 4/6 ee 185 Hinterbliebenen meiſtens in v Sanszag, den 19. April 1924 * Beſoldungsverhällniſſe der Staats- und Privalbeamten In Erwiderung des in Nr 162 unter„Die Unzufänalichkeit der Beamtenbeſolduna“ erſchienenen Artikels ſei nicht verſäumt. der Oef⸗ fentlikheit einmal die derzeitige Laae der in der Privatindu⸗ ſtrie tätigen Beamten zu ſchildern. 1 Schreiber des Artikels über die„Unzuläſſiakeit der Beamten⸗ beſoldung“ allem Anſchein nach ein ſtaatlicher geiſtiger Qualitäts⸗ arbeiter. ſinat ein Klagelied über die am Hungertuch nagenden Staats⸗ und Gemeindebamten und fordert zum Schluß zum Wider⸗ ſtand gegen die Maßnabhmen der Reichsregieruna auf. Zum Beweis der mißlichen Beſoldung werden die Beſoldunasgruppen—13 ange⸗ führt. die ſich in den Grenzen von„1 224.57—737.57 bewegen. Bei genauer Durchſicht keine Hunderentlohnung berausfinden. 3 Dem gegenüber leien nachſtehend die Gehaltsſätze der Mann⸗ heimer Induſtrie anceführt. Es verdienen darnach: II und K 1 Kaufleute Techniker Stenotypiſtinnen& 105 J 2 und K 2. Kaufleute. Techniker. Stenotypiſtinnen 130 3 und K 3. Kaufleute, Techniker mit höherer Schulbildung und mindeſtens 5 Jahren Praxis& 160 T 4 und K 4. Kaufleute, Proiekteure. ſelbſtändige Bauleiter 11 217 5 und K 5, kaufmänniſche und techniſche Gruppen⸗ führer, ſelbſtändige Leiter von Abteilungen 260— 4273 1 6 und K 6, kaufmänniſche u. techniſche Proku⸗ riſten. Oberingenieure uſw. 1 320—&A1 336 Alle vorſtehend genannten Gehaltsaruppen verſtehen ſich für An⸗ geſtellte mit einem Alter von über 25 Jahren. ſelbſtverſtändlich iſt das Alter bei den Beziehern der Gehaltsklaſſen 5 und 6 meiſtens über 30 Jahre. Die Gehälter ſind ſogenannte Mindeſta⸗hälter. ſonders die Beamten der Gruppen 5 und 6 beſitzen oft ſahrzehnte⸗ lange Berufsvraxis. ein abaeſchloſſenes Handels⸗ oder Hochſchul⸗ ſtudium, und ſtehen an führender Stelle der Induſtrie⸗Unternehmun⸗ gen. Iſt der Angeſtellte verheiratet. ſo bezieht er monatlich noch eine Familienzulage von 10 Mark und als Kinderzulage für 1 Kind 8 Mk. bis zur Höchſtarenze von 5 Kindern und bis zu einem Alter von 16 Jahren. Wohl ſind die Gehälter ſehr gering und weit unter den Friedens⸗ einkommen zurück. die damals bedeutend über den Beſoldungen gleichaualifizierter Staatsbeamten ſtanden. Die Privatangeſtellten jedoch erkennen zum arößten Teil die allgemeine Not des Vaterlandes an und darben ſich regelrecht durch in der geringen Hoffnung auf beſſere Zeiten. Eine Penſion wie den Staatsbeamten winkt kei⸗ nem. Bei Erkrankung erhalten ſie ſechs Wochen lana ihren Gehalt. der Höchſtürlaub beträat nach 10jähriger Dienſtzeit bei einer Firma 15 Arbeitstage. Wechſelt der Angeſtellte ſeine Stellung. ſo muß er bei der neuen Firma wiederum mit 6 Urlaubstagen nach einjähriger Dienſtzeit beainnen. Erſparungen für ſein Alter kann der Angeſtellte keine machen. Selbſt der Einkauf in eine Lebensverſicherung, die früher die einzige Stütze für die Angehörigen oder für das Alter war, ſind unmöalich geworden Im Falle eines Todes ſtehen die er Armut da. Die Arbeitszeit für die Angeſtellten der höheren Gruppen beträat in den weniaſten Fällen 9 Stunden täalich. Es iſt meiſtens erforder⸗ lich. daß dieſe mehr als 10 Stunden tätia ſind und auch noch ihre freien Samstag⸗Nachmittace und Sonntage ihrer Arbeit opfern müſ⸗ ſen, In Zeiten ſchlechten Geſchäftsganges winkt dem Privatange⸗ ſtellten die Kurzarbeit und mit ihr die Kürzung des Gehaltes, ſogar zeitweiſe vollkommene Erwerbsloſiakeit mit beinem anderen Einkom⸗ men als die Erwerbsloſenunterſtützung. gab es im Herbſt v. J. für Viele. 0 Wie ſo anders dagegen iſt eaſbel dent Staat ten und Ge⸗ meindebeamten beſtellt. In Ruhe genießen ſie ihr n. Aufregun⸗ gen und Soraen um Verluſt der Stelluna bei einer Erkrankuna ken⸗ nen ſie nicht. Ihr Urlaub iſt ſo bemeſſen, daß ſie ſich genügend er⸗ holen können. Im Alter erhalten ſie eine Penſion. die, wenn ſa nicht gerade zu einem fürſtlichen. doch einem beſcheidenen Leben genügt. Für ihre Kinder. ſofern dieſe noch ſelbſt kein Einkommen haben, beziehen ſie bis zu einem Alter von etwa 20 Jahren Zulagen. Stirbt der Verſorger, ſo erhalten die Hinterbliebenen eine Rente. die ſo manche Direktorenwitwe der Privatinduſtrie nie beziehen würde. Nach Ausführung all des Vorſtehenden hoffe ich, die Oeffentlich⸗ keit von der ſo viel gevrieſenen und beſonders von den Staats⸗ und Gemeindebeamten ſo gerne gebrauchten Beiſpiele der aünſtigen Kage der Privatangeſtellten gegenteilia überzeuat zu haben. muß ſich jeder einſchränken, es wird zu unſer aller Wohl beitranen. Daß es den Staats⸗ und Gemeindebeamten noch viel beſſer aeht. wie allen anderen Berufen, konnte mit Veröffentlichung ihrer Gehaltsſätze nur bewieſen werden. Ein Privatangeſtellter. „Die Gerechtigkeit ſiegt“! Dieſes ſchöne Wort hat die Stadtverwaltung wohl 22 lange vergeſſen. Die Beamten kommen in erſter, die Ange⸗ ellten—ꝗ— erſt in zweiter Linie. Die Beamten und Angeſtellken ſollen wie bekannt für den Monat April eine Nachzahlung erhalten. Die Gehälter der Beamten werden je zu zwei Drittel am 1. und ein Trittel am 17. eines jeden Monats die der Angeſtellten je zur Die Schweſtern Novelle von Heinrich Leis(Wiesbaden)- Nachdruck verboten. Sie hatten jn de Jahren, die ſie ein deeee und zurück⸗ zogen miteinalider verlebten. das Geld zuſa ngeſpart, um dieſe Aagfz geplante Sommerreiſe auszuführen. Vielleicht wäre auch ſetzt, wie vorher ſo oft, die Reiſe wieder verſchoben worden, denn die Schweſtern trennten ſich im Grunde ungern von der ſelbſtgeſchaf⸗ ſenen Einſamkeit ihrer kleinen Wohnung, hätte nicht Adele noch an den Folgen chres Unfalls gelitten, daß Marie mit zärtlicher Sorge und Entſchiedenheit auf Erholung und Veränderung für ſie beſtand. Die Schroeſtern hatten ſich nach dem frühen Tod der Eltern mit jener Anhänglichkeit zuſammengeſchloſſen, die zwei Weſen bindet, wenn jedes gleichſam in dem anderen ſich erfüllt und vollendet ſieht und beide eingezogen leben in dem Kreis derſelben kleinen Wünſche, Freuden und Beſorgniſſe. Wie in ſtiller Verabredung war es zwi⸗ ſchen ihnen verſiegelt, es ſolle nie durch Freundſchaft oder Liebe, die einem anderen Menſchen galt, das Band ihrer Zuſammengehörig⸗ keit gelöſt werden. Der Mann bedeutete ihnen in dieſer Einſtellung von je etwas Fremdes, Feindliches, jede begegnete ihm, wenn es ſie ſelber anging. mit gleichgültiger Ablehnung, wenn aber der Schweſter Aufmerkſamkeit erwieſen wurde, mit Ungunſt und eifer⸗ ſüchtiger Furcht. Sie waren ſo ſonderbar gleichgeſtimmt im Fühlen ſund Empfinden, daß jenen Tag, da Adele beim Einordnen alter Bücher ihres Vaters von der Leiter ſtürzte, Marie in der Stadt geplagt wurde von dem Wiſſen eines Unglücks und heimkehrend geſchꝛhen fand, was ſeltſam bewußtes Ahnen ihr vorher offen⸗ bart hatte. us von Männſichkeit den Schweſtern lieb und verehrungs⸗ würdig, galt, war nur dgs Andenken des Vaters, der weltabge⸗ wandt die Erziehung und Bildung ihren Jugend ſelbſt geleitet, aber unbekümmert im Nutzen und äußere Dinge des Lebens ihnen mehr geiſtigen Beſitz vererbt hatte Das kleine Vermögen reichte hin zu artfpruchsloſer Führung ihres Haushaltes, ohne einem Freier die Schweſtern begehrenswert zu machen. die weder durch eine von Schmuck und Anzug hervorgehobene Schönheit. noch durch unter⸗ halttame Plauderkunſt zu gef llen ſtrebten. Immerhin hatte ſich um Marie ein heſmüht, in dem ſie ſich zu Muſikſtunden gelegentlich einfand! Sie nahm die Freundlichkeit des Mannes ohne Bedenken hin. ſobald ſie aber merkte. daß er Neigung für ſie empfend und auf eine (Salererhen wartete, ſich zu erklären, ſchien es ihr als Unrecht an der Schweſter, hätte ſie Adele die Liebe, die ihr allein gegolten, * dieſer Zahlen kann man mit dem beſten Willen) Be⸗ N ddieſe Verwandter des Hatiſes Manngeimer General Auzeiger(Mittag-zusgabe) Briefe an den„General⸗Anzeiger“ 7 Hälfte am 1. und 17. ausbezahlt. Nun haben alſo am 1. April die Beamten zwei Drittel Gehalt bekommen und die Angeſtellten die Hälfte. Trotzdem wurde die Nachzahlung mit dem reſtlichen ein Drittel Gehalt im Voraus den Beamten am 4. Ayril ſchon ausbe⸗ zahlt. Der Angeſtellte welcher ſeine Pflicht genau ſo gut erfüllt, wie ein Beamter, erhält dieſes nicht. ſondern man hat geplant dieſe geringe Nachzahlung(es handelt ſich um Beträge von 10 bis 20 Mk.) am 8. April und die Reſthälfte des Gehalts am 15. April auszu⸗ zahlen. Iſt dies„Gerechtigkeit“. 4 Einige Angeſtellte, die in Not ſind. „Referenzen“ 8 Von Arbeitnehmerſeite wird uns geſchrieben: Wenn man den Siellenmarkt einer Tageszeitung lieſt“ſo bemerkt man taatäalich eine Anzahl Anzeigen, in welchen Vertreter. Proviſionsreiſende uſw. ge⸗ ſucht werden. Der Schluß iſt immer derſelbe: Angebote unter An⸗ gabe von Referenzen uſw. Es iſt wohl nicht zuviel geſagt, wenn man dieſes alatt als einen Unfug bezeichnet Es ſoll nichts dagegen eingewendet werden, wenn Referenzen angefordert werden in Fäl⸗ len, wo es ſich wirklich um einen Vertrauensvoſten handelt. Aber⸗ das iſt in den oben erwähnten Fällen ja gar nicht der Fall. Dennoch werden„Referenzen“ verlanat. Es wäre auch hier an der Zeit, daß man dem amerikaniſchen Beiſpiele folote und die Frage ſtellte: ⸗Was kannſt Du?“ und nicht: Von wem biſt Du empfoblen. Enttäuſchungen würden erſpart bleiben. Man kann ſchließſich doch keiner Firma zumuten. fortgeſetzt Auskünfte zu erteilen. womöglich noch das eigene Porto draufzulegen. Ddem Unfua würde geſteuert werden, wenn die Firmen. die um ſolche— ſaaen wir. Leichtſinns⸗ auskünfte— angegangen werden. die Anfragenden an eine Aus⸗ kunftei verweiſen würden..G. Arbeikszeit und Arbeitspauſen Kein denkender Arbeiter oder Angeſtellter wird ſich den dies⸗ bezüglichen Ausführungen in der Abendausgabe des General⸗An⸗ Katei vom 8. April verſchließen wollen. Die Erhaltung unſerer eeee um unſer ſelbſt willen und die mit ihr zuſammen⸗ hängende Auswirkung in der Erhaltung unſerer Familie, des Staate; und ſeiner Wirtſchaft ſind mit die wichtigſten Dinge in der Entwick⸗ lung eines Volkes. Wir wiſſen, daß die Ruhe mit eines der nähredſten ichte am Tiſche des Menſchen darſtellt, aber ſie ver⸗ mag nichts ohne hinreichende leibliche Nahrung. Und hier ein⸗ ſetzend, ſage ich: Gebt dem Arbeiter einen Lohn, daß er wieder ſgi⸗ nen äußeren u. inneren Menſchen auf jene Stufe ſtellen zann, von der aus ſich die in obigem Artikel bemerkten Forderungen von ſelbſt er⸗ füllen!— Weiter: Man klagt über den Geburtenrückgang in Deutſch⸗ land. Eine leicht zu verſtehende Tatſache! Wer Not hat, wird ſich ſelten weitere Not aufbürden. Die Geburtenhäufigkeit iſt heute immer noch bei den unteren Schichten zu heobachten, die wirtſchaft⸗ liche Not ſchiebt aber auch dem einen Riegel vor, abgeſehen von den Fällen, die der gegenſtandliche Bericht noch anzieht. Der aufmerk⸗ ſame Veohachter findet die Erſcheinung faſt als Naturgeſetz. Kann uns damit gedient ſein, in der Maſſe unſeres Volkes unterernährte, ranke und geiſtig minderwertige Geſchöpfe zu beſitzen. Wie— Zukunft ein neues Deutſchland tragen? Wer immer ein In⸗ tereſſe hat, hier andere Zuſtände zu ſehen, der gebe dem Volke, was es zum Leben braucht. Wir ſollten heute nur mit den nackten Tatſachen rechnen, nicht allein feſtſtellen, ſondern abhelfen. Hier wäre noch guter Wille, aber er wird nicht warm ohne den, der hat. +5 A. Gunzer. Warum? Ich fahre täalich etwa.30 Uhr morgens mit der Straßen⸗ bahn nach Waldhof und mache jeden Tag die Erfabrung. daß die Plattform vorne und hinten überfüllt iſt und außerdem noch Leute auf den Trittbrettern ſtehen und an den Handariffen hänaen. Der Gang im Innern des Wagens dagegen iſt vollſtändia frei. nur die Sitzplätze ſind beleat. Wer einmal in Berlin geweſen iſt, konnte in den Zeiten, in denen das Publikum ſich zur und von der Arbeit beaibt, beobachten. daß die Leute im Wagen nicht nur dicht nebeneinander ſiken. ſondern aufs enaſte gedränat nebeneinander ſtehen, um möalichſt vielen Menſchen zu ermöalichen, rechtzeitia an die Arbeit zu kommen.(Auch in Karlsruhe). Dies ſpielt ſich rei⸗ bunaslos ab. Welche Gründe verhindern es. daß auch bier die Leute im Innern des Wacens ſtehen können? Lieat es an den Schaffnern, am Publikum, oder an einer eventuellen Vorſchrift der 8 80 verwaltung?* Schillers Glocke in franzöſiſcher Sprache bei einer Schulfeier in Ludwigshafen a. Rh. Ann 9. April veranſtaltete das humaniſtiſche Gumnaſium in Ludwiashafen a. Rh. zum Abſchluß dess Schuljahres und zu⸗ gleich aus Anlaß ſeines fünfaiajährigen Beſtehens eine Schluß⸗ 17 ier. Dabei wurden u.., wie man aus den Zeitungen erfährt, Teile von Schillers„Glocke“ in franzöſiſcher Sprache und die Leichen⸗ rede des Antonius aus Shakeſpeares„Julius Cäſar“ in enaliſcher Sprache von Schülern vorgetragen und ein engliſches Lied geſungen. Wenn auch ſolche Feiern im allgemeinen Zeuanis ablegen ſollen von dem. was den Schülern durch die Schule geboten wird. ſo müſſen doch derartige Vorführungen in der heutigen Zeit als ein * nun mit dieſem Fremden teilen laſſen. Sie warf die Ueberlegungen nieder, die ihr das eigene Glück empfahlen, und blieb den Muſik⸗ ſtunden fern, ehe es zwiſchen ihr und dem Bewerber zu einer Aus⸗ ſprache kam. In das Gefühl, das Marie der Jüngeren entgegenbrachte, miſchte ſich ſeitdem etwas von Mütterlichkeit, verklärt durch die ſanfte Rührung ihres Opfers. Und um ſo mehr, als Adele, ſtets ein wenig kränkelnd, der Pflege und Zärtlichkeit bedurfte, glaubte Marie ganz das Rechte getan zu haben, wenn ſie ſchweſterliches Glück der Liebe eines Mannes vorzog. Unausgeſprochen aber hegte ſte die Erwartung, daß Adele, ihrem eigenen Verzicht nachſpielend, einer Verbindung und möglichſtem Glück entſagte, wean ein Freier aufträte, um der Schweſter ganz erhalten zu ſein. Ihre Sommerreiſe führte ſie in ein ſtilles, zwiſchen ſchroffe und grauzackige Wände eingelagertes Gebirgsneſt. Sie ſtiegen ab in einem der bae einzeln liegenden und ländlichen Gaſthöfe, weil ſie dort billißer zu bleiben meinten, als in den prunkhafteren Fremdenhäuſern des Dorfes. Was ihre Wahl zuletzt entſchied, war die freundliche, laubumſponnene Terraſſe, wo ſie Frühſtück und Veſper nahmen, den Blick weit geöffnet über die blaue Spiegel⸗ — des Sees bis in die plump⸗wuchtig ſtarrender erge. Adele war in der herben und reinen Luft, die über das Felſen⸗ wie eine Knoſpe erblüht, und plapperke den ganzen Tag mit vogel⸗ fröhli Gezwitſcher. Bald kamen die Schweſtern überein, den Zeitpunß ihrer Abreiſe hinauszuſchieben Als die nähere Um⸗ wurden, vertrauten Marie und Adele ſich der Führung eines jungen lich ſich bemühte, in die Freundſchaft der Schweſtern aufgenommen zu werden. Sie waren zu dritt die Höhe des erſten Grades hinaugeklom⸗ men und ſahen nun mit dem Entzücken von Stadtbewohnern die helle Ferne unter ſich gebreitet, ſahen den See als blaues, ſonne⸗ ſpiegelndes Auge im Grund, die Ebene war erfüllt vom ſatten Grün der Aecker und Fluren, während hinter ihnen blaugrau und ſteil die Berge wuchſen, die Häupter überweht von gelben Wolken⸗ ſchleſern. Dann ging Neugier unrd Erſtaunen der Schweſtern um den Maler, der mit flinken Bleiſtiftſtrichen hier einen Felsblock, dort eine ſäh ſtürzende Schlucht oder eine der kümmerlich am Hang ge⸗ bogenen Föhren in ſein Skizzenbuch warf. Auf dem Heimweg war Marie müde, von der Buntheit der Eindrücke ein wenig verwirrt. Wie aus der Ferne her klang ihr Adeles munteres Plaudern und Vox-Haus Egon Winter Vox- a* 828 N. joch herwehte, in den trägen Mußeſtunden, hingelagert am Seeufer, gebung durchſtreift war und Ausflüge in die Steinwildnis geplant Malers an, der als ihr Genoſſe an der Mittagstafel zuvor vergeb⸗ junfua bezeichnet werden, Daß es eine Schule im beſeßten Gebiet heute fertia brinat. in einer öffentlichen Veranſtaltung Schillers „Glocke“ in franzöſiſcher Sprache vortragen zu laſſen, muß die ganze Jugend, müſſen insbeſondere die Schüler einer ſolchen Schule einen Schlaa ins Geſicht empfinden. Selbſt der ſprichwörtlichen Kurz ſichtiakeit unſerer Altphilologen in dieſen Dingen kann man doch ein derartiges Verkalten nicht zuaute halten. Es iſt zu hoffen, daß das baneriſche Kultusminiſterium mit dieſer Sache befaßt. Mokorradſport, Mannheims Stadtinnere als Renubahn un ſonſtige Cebensnotwendigkeiten Was der Schreiber im letzten Eingeſandt am vergangenen Samstag über den Motorradſport und Motorrad⸗Unfug geſchrieben hat, muß jeder vernünftige Menſch. ich meine ſogar, die vernümſ⸗ tigen Motorradfahrer ſelbſt unterſtreichen. Der Verkehr im Stadi⸗ inn ern mit dieſen modernen Maſchinen(richtiger Stinkkäſten) iſt zu einem kompletten Unfug ausgewachſen und zu einer Rückſiches⸗ loſigkeit gegenüber den Mitmenſchen, die ihresgleichen ſucht. Wa gedenkt man dieſe Auswüchfe auf das wirklich notwendige Beduürf⸗ nis von der Polizeibehörde zu konzeſſionieren? Müſſen im Wei bifd der Stadt mit raſendem Tempo Vergnügungs⸗, Uebungs⸗ und Rennfahrten ausgefahren werden? Wir haben ſchon ſowieſo einen Automobilverkehrszurdachs, der die normale Begehung der Straßen immer mehr erſchwert. Gründe für den oben beſchriebenen Motor⸗ radunfug beſtehen keine Wir haben um Mannheim herum ſo viele gute Landſtraßen daß ſich dieſe modernen Sportgewaltigen genug austoben können. Wie iſt es nun bei dem heutigen Vorkehr mit der„Kunſtſtraße“? Wielange glaubt die verantwortliche Stelle dies Unglückslabyrinth beſtehen laſſen zu können? Der Ver⸗ kehl auf der Kunſtſtraße iſt heute zu jeder Tageszeit ein lebens⸗ gefährlicher und⸗zwar vom Kaiſerring bis zur Breitenſtraße. Die 30—40 Meter breite Planken und Heidelbergerſtraße ſind nur füt die Elektriſche Auf der—10. Meter breiten Kunſtſtraße hat die Behörde ein Rieſenverkehr hineingezwungen. Ich glaube, Rad⸗ fahrer und kleine Handkarren könnte man ruhig die enge Planken paſſieren laſſen. Das würde eine große Entlaſtung der Kunſtſtraße bedeuten. Oder will man wirklich warten, bis ff große Unglücksfälle ereignet haben? Herr Polizeidirektor bitte machen Sie einen Verſuch und ſtellen Sie ſich mal eine Minute mitten auf die Kunſtſtraße während dieſes Verkehrs! An die Jußgänger im Waldpark Auf den Brief betr. Radfahrweg iſt zu erwidern, daß genügend Wege für die Radler im Waldpark vorhanden ſind. Der Verkehr 1 im Käfertalerwald iſt doch nicht zu vergleichen mit dem im Wald⸗ park.“ Jedoch hat der Einſender des erſten Briefes in Nr. 151 nicht ganz unrecht. Man frage ſich nur einmal: War um verlangt man mehr Platz für den Radfahrer? Die Antwort iſt die, weil die Fußgänger leider zuviel den Fahrweg benützen. Ich ſelbſt habe ſchon des öfteren vom Stern aus, wo man ſo ſchön in alle Wege ſehen kann, beobachtet, daß die ſchönſten Fußwege menſchen⸗ leer waren. Die Fußgänger laufen aber in großen Reihen, ohne auf ein Zeichen des Radlers zu achten, auf dem Fahrweg. wurde ſogar zugerufen: Sie haben auszuweichen! Aber wohin, ſo frage ich, wenn die ganze Straße in einer Reihe von den Fuß⸗ gängern begangen wird? In den Reitweg? Bei großem Verkehr iſt es ünmöglich, daß ein Nadfahrer auf ſeinem Stahlroß im Wald⸗ 75 park ſich erholen kann. Ein Unglücksfaln iſt dem Nadler genau ſo peinlich wie dem Fußgänger. Manche Fußgänger zeigen e rückſichtsloſes Gebaren. Ich zähle mich zu den ſehr v lhe Radlerinnen, habe aber ſchon Situattonen erlebt, daß es mich balb anekelt, in den Waldpark zu fahren. Alſo, verehrte Fußgänger, bitte mehr Rückſicht auf das Warnungszeichen der Radler, bemüht euch, nur im äußerſten Falle den Fahrweg zu benützen, dann iſt kein weiterer Radfahrweg nötig. Eine Radlerin. — — (Der lokale Teil beginnt im 2. Blatt auf Seite 11. Sprechapparate Schallplatten CCrCͤ ²˙ 1 0 X in größter Auswahl erlelchterte Zahlungswelse— Vorführung kostenlos Tel. 8123 — — raten wir Ihnen Sagitta⸗Bonbons zu nehmen. Löſen den Schleim, linders die Schmerzen. 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Ste ſah in dem gelben, unruhigen Schein— ihre Hand, die das Licht hielt, zitterte ein wenig— um Adeles Muad ein Lächeln gefaltet und die Lippen waren halb offen, wie um einen Namen zu formen. Fremder ſchritt durch ihren Traum Marie empfand es bitter und weh: dieſes Lächeln galt nicht der Schweſter. An ſie war kein Gedanke jetzt in dem jugendlich glückhaften, weich in die Kiſſen flutenden Köpfchen. is ſpät in die Nacht blieb Marie ſchlummerlos mit au⸗ geſcheuchten Gedanken immer denſelben Argwohn umkreiſend. Müde und mißmutig wurde ſie erweckt vom Morgen iß der Schweſter, die froh und blond vor ihrem Bett ſtand. 10 Da ſchlug es in die Aeltere wie ein neuer Schmerz. Adelk war ſchön— ihr ſchien, ſie entdecke es jetzt zum erſtenmal— viel⸗ leicht trug ſie dieſen Morgen ſich ſorgfältiger gekleidet und ein wenig geziert, um den Relz ihres kleinen Geſichtes wirken zu laſſen. Marie löſte ſich heftig aus dem Arm, der ſie liebkoſte. Was iſt mit mir geſchehen, grübekte ſie, daß ein Einfall, ein törichter und durch nichts bewieſener Gedanke mein Gefühl ändert dieſem Weſen gegenüber, das mir das liebſte, einzige auf der Welt iſt? Sie ſtand vor dem Spiegel, ſie dachte einen Augenblick daran⸗ ſich Ju ſchmücken, ſich feſtlich herauszuputzen wie Adele. Da ſaß ſte Falten um ihre Augen geringt, Furchen geſchnitten um den Mund, und ihr ſchmales, ſtarkknochiges Geſicht ſchien iyr reiglos und früh verblüht Hart und zorkig:„Warum arägſt du die Roſe im Haar?“ „Wenn er mich heute doch malen will,“ erſchreckte ſich Adele über dieſen Ausbruch und ſchürzte die Lippen, als wolle ſte weimen⸗ Fortſetzung folgt) 1 N * 17 — 7 We ſollten wir gehen, eech 29 Brüder aber beſtellten ihre Aecker ni 0 * Santag, den 19. Apri 1924 5. Seite. Nr. 18* Mannheimer General⸗Anzeiger(Mitag⸗Ausgabe) Deutſche Legende Von Georg Freiherr von Ompleda Es begab ſich, daß Jeſus verließ das Land Judäa und ging h. ging in — Stadt, da viele Menſchen wohneten und ſah Blinde, die wär⸗ Len, daß einer käme, ſie zu heilen. und 5 waren aber darunter etliche, die hatten keinen Willen mehr eine Freude an dieſer Welt. us dieſe ſah, jammerte ihn derſelben, denn ſie waren und e, die keinen Hirten haben. und er trat mitten unter ſie Badelurach zu ihnen: Was ſtehet ihr und wartet? Meinet ihr, mein r im Himmiel wird ſich eurer erbarmen, ehe denn ihr euch nicht euerer ſelpſt erbarmet? Blinden aber Wer iſt jener, der ſagt, er iſt r nichts denn wir? Die Jottse Sohn und iſt ſe Fehet 8 ſte nun alſo redeten, ſpricht Jeſus zu ihnen: Wer blind iſt, Paden den Weg, darum ſehel zu, daß euere Augen aufgetan u Es war aber unter ihnen einer, der war blind geboren. Der aaſtei Jeſu Kleid an prach: Herr, wie ſollen unſere Augen züfgetan werden, wenn es Nacht iſt um uns? Spricht Jeſus zu ihm: Blind iſt, wer nicht hat den Glauben an + Aichr Wer aber nicht glaubet an das Licht, der wird nicht un es ſtehet geſchrieben: und Gott blies 70 ein den Odem. Darum iſt Gott in euch. Und Gatt iſt das 81 1———— 8 0 d geſen Wer if e eten r nach i und riefen: Wer iſt jener, der das Acht ſiehet und iſt doch blind wie wir;? w Und Jefus ktrat zurück, daß ſie ihn nicht berühreten und ant⸗ 8 und Wach zu ihnen: Wer da ſiehet, ſiehet und wäre und ind, wer aber ſehend iſt und will nicht ſehen, der bleibet blind znd wenn er auch ſähe. Da warf einer ſich nieder vor Jeſu und fand den Saum ſeines 8e wandes und ſchrie: Herr, hilf uns, daß wir das Licht 125 00 zu ihm zum anderen Male: Das Licht iſt in euch! f en. ein nd Jeſus zog Aüber das Land eine gute Zeit und ging in andere Stadt, da viele Menſchen wohneten, und ſah Lahme, e warteten, daß einer käme, ſie zu heilen. Gi pricht Da er ſie nun alſo ſah, erbarmete ihn der Lahmen. us zu Werfet euere Krücken von euch, denn ihr könnet en, ſo ihr nür wollet.— d riefen: Sehet, er will unſerer verſpotten. a wir doch lahm ſind? ſus aber redete zu ihnen mancherlei durch Gleichniſſe und Siehe, es war ein Mann, der hatte viele Söhne und ließ einen Acker. Der Jüngſte beſtellte ſeinen Acker vom Morgen bis zum Abend. und ſprachen: Was onne läſſet für uns Da ergrimmten ſte prach 195* uns mühen, da doch Gott die cheinen Da nun der Tag der Ernte kam, trug des Jüngſten Acker hem⸗ Fae g ſeiner Brüder Aecker aber trugen nur ſechzig⸗ e Frucht. Als 5 nun des Jüngſten Reichtum ſahen durch ſeinen Fleiß, 5 ten ſie ſich an ihm und ſprachen: Was ſoll der Jüngſte reicher in, denn wir? Und ſie machten einen Bund wider ihn und ſchlugen ihn und dahmen was ſein war. Im2 er aber am Voden lag, lahm und krank, ſprachen ſie zu deird, Du fauler Knecht, beſtelle deinen Acker, daß wir uns von mem Fleiße bezahlt machen mögen. Der Jüngſte aber jammerte laut und ſchrie: Oh, über euch Un⸗ el 1 ihr mich nicht lahm geſchlagen und nun ſoll ich erdeilen für euch? Und beſtellte fortan ſeinen Acker nur halb, denn war lahm und krank. 25 Als nun die Zeit der Ernte kam, trug ſein Acker karge Frucht — Die Brüder aber nahmen ihm noch das geringe, r 8 Da zerriß er ſeine Klelder, warf ſich nieder, klagte Gott an — ſchrie: Herr, was läſſeſt du geſchehen, daß ſie mir nehmen giles, was mein iſt? Herr, hilf mir, in meiner Nord. och die Stimme des Herrn ſchwieg. und Die aber ſolche Worte von Jeſu höreten, verwunderten ſich ſehr 1* ſie antworteten und ſprachen: Wie kann Gott dem Armen nicht e def 92 5 lwſ eus ie an und ſprach zu ihnen: Wer ſich ſelb Lerläſet, den wird auch der Vater im Himmel verlaſſen. Wer es 1 8.—5 18N 9 bne nd er verſchwand vor ihnen. Und Jeſus kam an einen Brunnen und ſetzte ſich, denn er müde non der Reiſe. 5 den a kommt ein Weib Waſſer zu ſchöpfen und ſiehet ihn nicht, enn uhre Augen ſind voller Tränen. Speuc Jeſus zu ihr: Weib, was weineſt du? „Spricht das Weib zu ihm: Hert, ſie haben im mm erſchlagen. Spricht Helus abermals zu ihr: Weib, was weineſt du? ich Spricht das Weib zu ihm: Herr, ſoll ich nicht weinen, denn hatte nur dieſen? 5, Jeſus aber antwortete und ſprach: Siehe das Volk! Sind ſie nicht ſ in und blind insgemein? Und du willſt, dein Sohn ſolle unter ulten das Leben haben? Wahrlich, ich ſage dir ſelig ſind, die da n ſind im Glauben an ihres Volkes Licht, denn ſie werden e l wen Sehn Spricht das Weib zu Jeſu: Herr, ſage mir, iſt mein Sohn im Weel ee Spricht Jeſus zu ihr: Du ſagſt es. ſche da fiel— We nieder auf die Knie und rief: Herr, ich daß du ein Prophet biſt. N U. Kriege meinen Dargach trifft Jeſus einen Hauptmann, der gehet das nackte Wacrert in der Hand. Fraget ihn Jeſus: Was geheſt du mit dem nackten Schworte? 2 tun Der Hauptmann aber antwortete und ſprach: Soll ich nicht was meines Dienſtes iſt? 8 1 richt Jeſus zu ihm: Du haſt gehört, daß zu den Alten Slagt iſt: Du ſollſt nſcht töten. Darum ſage ich dir, ſtecke dein chwert in die Scheide. 85 5 Vrüder aber ergrimmte und ſprach: Sie haben meine getötet. 8 dergoffen 55 zu ihm: Wer Blut vergießet, deß Blut ſoll auch ſoſſen werden ſer darüder zog Jeſus hinauf und fand ſitzen Perkäufer und Käu⸗ mi Wechsler und Krämer, die handelten aßerlei Gut, das keiner lei, Augen geſehen, und was durch ihre Hände ging wuchs, daß Lelſe, Sie mäſteten ſich aber an ihres Der es mehr kaufen konnte. Not und Nahrung. 8 55 Jeſus ſolches ſah, trat er unter das Valk und ſprach: jeſe d SEtliche 25 antworteten und ſprachen: Sage es ſelbſt. Fich Spricht Jeſus: Wird unter euch einer ſagen. was ihr ſelber Des miſſet? Ich aber ſage euch ſo ihr nicht van euch tuet euere der ber. ſeid ihr gleich dem Hirten, der die Wölfe läſſet unter der Herde. Hu Und Jeſus ging hinaus und ſahe das große Valk. und ſah zunger und Krankheit, aber auch, daß ſie die Hände legeten in Fn Schoß ihres Elendes. Und es jammerte ihn derſelben. chauen. Glaubet an das Licht in euch und es wird euch — Oſterzeit Von Max Bittrich(Freiburg) Des Frühlings Weber wurden wach 8 And ließen bunte Schifſchen fliegen; Singende goldne Jäden ſtie gen Aus jungem Korn vieltauſendfach. Die Sehnſucht lenkte jeden⸗Skrahl, Höhen und Tieſen zu verknüpfen Und keines mag dem Bund enkſchlüpfen, Richt Sonnendom und Schattenkal. Waldeinfam ſchritt ich Bruſt an Bruft Wit weicher Nacht: zu ſegensvollen Silbergefüllten Strömen ſchwollen Die Bäche an in Himmelsluſt. Sternwieſe war und Erdenfluß Innig verſchmolzenes Verſtehen, Undaüberall lag Schöpfungswe Auf deulſchem Land und Oſterküß. TTVTTCTTbTTCTCCbTTbCb Da es nun Abend ward, ſaß er unter ihnen und lehrete ſie. Es 1 8. aber etliche, die hatten nicht Arm und nicht Bein. Die zeigtel Jeſu ihre verſtümmelten Glieder und ſprachen: Herr, ſiehe, wir haben nicht Arm n Bein. Spricht Jeſus zu ihnen: Wo habet ihr ſie golaſſen? Sie aber ſchrien und ſprachen: Haben wir ſie nicht für die Brüder gelaſſen und keiner hat uns gedanket? Jeſus antwortete und ſprach: Suchet ihr Lohn bei den Men⸗ ſchen und nicht bei euerem himmliſchen Vater? Leidet um des Lichtes willen in euch, denn das Licht in euch löſchet keiner, und wer um des Lichtes willen leidet, dem ſollen ewige Leuchten brennen. So ihr euch aber nicht beſinnet auf das Licht in euch und nicht die Hände reget und nicht ausweiſet die falſchen Propheten, wird auch mein Vater im Himmel ſich nicht beſinnen auf euch. * 2 2 2 2 Kirchliche Oſterſpiele in alter Jeit Von Dr. Fritz Ha den Ebenſo wie das Weihnachtsfeſt, ſo hat auch die Paßſions⸗ und Oſterzeit im Mittelalter den Anlaß zu religös⸗volkstümlichen Feſt⸗ ſpielen gegeben. Vor allem war es die Schweiz, in der im Mittel⸗ alter dieſe Spiele gepflegt wurden. So beſitzt die Aargauer Kanton⸗ bibliethek aus dem Kleſter Muri Bruchſtücke des älteſten deutſchen Paſſionsſpiels, deſſen Handſchrift dem Beginn des 13. Jahrhundertz angehört. Die genarmmten Spiele wurden zuerſt in den Kirchen, ſpäter, als der Raum für die weither ſtrömenden Zuſchauer nicht aus⸗ auf Kirchhöfen und öffentlichen Plätzen gegeben. Die Worte r ſpre an; kirchliche Lieder und Hymnen bringen ein erhebendes ſe. beg Element hinein. Daneben fehlte es freilich nicht an volkstümlichen, komiſchen Szenen. So rden der Wettlauf Petri und Johannes zum Grabe, die Wirthausſzene in Emmaus, die„dummen“ Teufel mit ihrem beſtraften Stolz, ſcherzhaft dargeſtellt. Zu förmlichen Epiſoden oder Zwiſchenſpielen geſtalteten ſich jene Szeneyn aus den Oſterſpielen, in welchen der Salben verkaufende Krämer ſeine Waren anpreiſt, über den Preis mit ſeinem Weib in heftigen Zank. gerät oder durch einen Hausknecht von eulenſpiegelmäßigem Charakter die Zuſchauer mit derben Witzen bedienen läßt.* Beſondere Berühmtheit genoſſen die Oſterſpiele der Stadt Lu⸗ zern, wo ſich im Jahre 1470 eine eigene Theatergeſellſchaft unter dem ſeltſamen Titel„Bekrönungsbruderſchaßt unſeres Herrn“ bildete und das Gelübde ablegte, Oſterſpiele zur Ehre Gottes und zur Er⸗ Fequung der Gläubigen aufzuführen. Auch die dortige Obrigkeit wen⸗ dete den Oſterſpielen ihre volle Aufmerkſamkeit zu und verorzmete, daß alle fünf, ſpäter, der bedeutenden Koſten wegen, alle zehn Jahre ein ſolches abgehalten werden ſolle. Die Gerüſte und Plätze oder die ſogen.„Höfe“, auf denen der Reihe nach die Vorſtellungen ſtatt⸗ das billige Bauholz lieferte, ſondern auch die zahlreich ſich einfin⸗ denden Geſte bewirtete, während die übrigen Koſſen von den Spie⸗ lenden ſelbſt zu beſtroiten waren. Man ließ es ſich angelegen ſein, durch künſtlicher Maſchinerie ſchöne Kleidung, gute Muſik den Spie⸗ len möglichſt Glanz und Beifall zu verſchaffen. Die Koſten der Obrigkeit beliefen ſich bisweilen bis auf zweitauſend Kronen, die der einzelnen Mitſpieler bis über hundert Kronen, nach damaligem Gelbwert ſehr beträchtliche Summen. Das großartigſte dieſer Oſter⸗ piele war wohl dasjenige odm Jahre 1583, worüber uns der ge⸗ führliche Angaben hinterlaſſen hat. Cnſat war lange Jahre von der Regierung beſtellter Direktor oder„Negent“ der Oſterſpiele und er⸗ warb ſich durch Ausbildeng und Verbeſſerung derſelben die größten Verdienſte. Während nämlich früher nur Paſſionsſzenen und zum Schluß die Auferſtehung Chriſti dargeſtellt wurden, zog nun Cyſat alles Tatſächliche des Alten und des Neuen Teſtamentes von Er⸗ ſchaffung der Welt bis auf Sendung des Heiligen Geiſtes am Pfingſt⸗ tag in das Oſterſpiel hinein. Dadurch erhielt dasſelbe einen Umfang von 12 000 Verſen und nahm zwei volle Tage und 400 mitſpielende Perſonen in Anſpruch. Um die Teilnahme womöglich noch zu ſtei⸗ gern, bat Cyſat in einem höflichen Schreiben den päpſtlichen Nuntiu⸗ Um einen rei gewährt wurds. Schwierigkeiten zu kämpfen. rellen ungemein begehrt, während ſich zu anderen wieder niemand erbeilaſſen wollte. Am eifrigſten bewaxb man ſich um die Rollen der neun Teufel, von denen fieben die alegoriſche Bedeutung der ſieben Todfünden hatten. Während die Teufelsroſlen ſo geſucht waren, daß ſelhſt Mitglieder der Regierung nach denſelhen ſtrebten, wollte da⸗ gegen niemand die Nolle des Verräters Judas Iſchariot übernehmen. Enſat ſah ſich deshalb genötigt, einen Mann vom Lande kommen zu laſſen, der ſich gegen Schenkung der Kleider und hohen Lohn zu der unbeneideten Rolle verſtand; alle übrigen Mitſpieler hatten ihre Kleider ſelbſt anzuſchaffen. Vier Wochen vor Oſtern begannen die Proben und endigten mit der Hauptprobe in den Kleidern. Zur gehörigen Unterſtüßung des„Regenten“ ſtanden ihm der Schul' heiß und 7 Ratsherrn hilfreich zur Seite. In einer väterlichen Kundgebung ermahnten ſie die Spielenden,„daß die Aufführung kein kindiſch, ſchimpflich, weltlich, ſondern ein geiſtlich ernſthaft ſpil ſey, ſo zu der Ehre Gottes, Auferbauung der Menſchen und der Stadt Luzern Lob höchlich diene“. Geſpielt wurde auf 24 kleinen Bülmen. die ie eine Szen hielten Da Jeſus geſtorben löſen Joſef und Nikodemus den L nam Feſu vom Kreuze und legen ihn ins Grab Trauergeſänge und gedömpfte Trauerwuſik laſſen ſich hören. der„Salpator“ unter Donnergetöſe, Trompeten⸗ klängen aus dem Sraße hervor. zuerſt bettubt zur Erde. erheben ſich jſedoch ſchnell wieder und zechen dann. am Boden liegend. wacker darauf los ja ſie bringen der hohen Obrigkeit und dem Regenten, welcher alles ſo trefflich angeordnet, ein Lobehoch, in welches das geſamte Volk aus vollem 5 U Deſſenungeachtet hatte Cyſat noch mit mancherlei und Pauken⸗ den Perſonen ſchließen ſich eng an den bibliſſen Text fanden, wurden auf Koſten der Regierung erſtellt. welche nicht nur lehrte, fleißige und kunſtſinnige Stadtſchreiber Rennward Cyſat aus⸗ ichen Ablaß für Schauſpieler und Zuſchauer, der auch So waren z. B. einige Schauſpielor⸗ 22 eich⸗ Bald aber ſteiot Betroffen ſtürzen die Wächter Herzen freudig mit einſtimmt. Den Schluß des Spieles bildet die Sendung des Heiligen Geiſtes am Pfingſttag, und hier feiert die hohe Gelehrſamkeit Cyſats einen wohlverdienten Triumph inſofern, als er die Apoſtel in 17 Sprachen reden läßt, die er alle ge⸗ kannt hat. Dies war das große Oſterſpiel von 1583. deſſen Koſten für Geſellſchaft und Zehrung zu Ehren der fremden Gäſte in den Wirts⸗ häuſern, Trinkſtuben und dem Gerichtshaus ſich auf 459 Gulden 4 Heller beliefen. Nach Cyſats Tode im Jahre 1616 gerieten die luzerniſchen Oſterſpiele ziemlich raſch in Verkall und ſanten nach und nach zur derben, mitunter etwas anſtößigen Poſſe herab, ſodaßß ſah die Regierung zur Verhütung von Aergernis um 1750 genötigt ſah, die Aufführung derſelben gänzlüch zu verbieten. * Das heilige Lachen Eine volkskundliche Studie zum Oſterfeſt Von Eruſt Edgar Reimerdes(Celle) „Von jeher haben ſich am Siegesfeſt des Frühlings, dem Feſt der Auferſtehung, die Menſchenherzen der Freude zugewandt. Wenn des Winders Macht gebrochen war und die Natur im Schmuck des jungen Laubes prangte, kehrten Frohſinn und Heiter⸗ keit überall ein, ſelbſt wo Leid und Krankheit die Gemüter be⸗ drückten. Bei aller Frömmigkeit freute man ſich doch, daß die ernſte Paſſionszeit vorüber und Orgel und Glocken zum erſtenmal wieder in den Kirchen ertönten. Dieſe große allgemeine Fröh⸗ lichkeit blieb aber nicht nur auf das Alltagsleben beſchränkt, ſie überſchritt die Schwelle der Kirchen und ſtahl ſich in den Gottes⸗ dienſt hinein, ja, ſie wurde ein feſter Beſtandteil desſelben. Um die Gemeinde für den Ernſt der Karwoche zu entſchädigen und ſie en zu ſtimmen, pflegten die Geiſtlichen am Oſterfeſt, an be⸗ timmten Stellen der Predigt, allerlei Scherze und Schwänke ein⸗ zuflechten, und ihre Zuhörer zum Lachen zu bringen. Es war genau vorgeſchrieben, an welchem Stellen gelacht werden mußte und wie lange das Oſtergelächter dauern durſte. Manchmal Wurde das„heilige Lachen“ ſogar vorher eingeübt, damit am Oſterfeſt alles klappte und unlautere Elemente die Gelegenheit nicht zu Störungen ausnutzen konnten, was trotzdem häufig genug geſchah. Zunächſt widerſtrebt es unwillkürlich unſerem Gefühl, die Kirche zum Schauplatz luſtiger Späſſe erniedrigt zu ſehen, aber wir müſſen die Sitte des Oſtergelächters aus dem naiven religiöſen Empfinden jener Zeit heraus zu verſtehen ſuchen. Selbſt in den Myſterien von der Auferſtehung Chriſti, welche Oſtern in den Kirchen zur Darſtellung gelangten, wurden die kollſten Poſſen ge⸗ trieben. Vor allem brachte man Prügelſzenen hinein, deren Zweck es war, das Oſtergelächter hervorzurufen. Lange Zeit war es üblich, daß der vornehmſte Kirchenbeſucher am 1. Oſtecſage während des Gottesdienſtes einem Juden, den man gegen Bezahlung dafür gewonnen hatte, eine ſchallende Ohrfeige gab. Konnte man keinen ſolchen auftreiben, ſo mußte ſich irgend ein verkommenes Indivi⸗ dium aus der Gemeinde als Jude verkleiden, um unter allgemeinem Gelächter die Ohrfeige in Empfang zu nehmen. In der Mark Brandenburg trat an die Stelle des Juden eine ebenfalls dafür be⸗ zahlte Perſon, der„olle Adam“ genannt. Nachdem dieſer während der Faſtenzeit vor der Kirchentür geſtanden hatie, wurde er em Gründonnerstag in das Gotteshaus geführt und am Oſterſonntag unter großem Gelächter von der Gemeinde mit Ruten geſchlagen. Dieſen Vorgang nannte man den„alten Adam austreiben.“ In engem Zuſammenhang mit den Prügelſzenen ſteht das Schlagen mit der Oſterrute außerhalb der Kirche, wie es Mann und Frau an einander vornahmen. Wie ein alter Chroniſt, Johann Velet, be⸗ richlet, ſollten die Rutenſchläge in dieſem Falle eine gegenſeitige Beſſerung bewirken. Manchmal fielen die zur Erzielung des Oſter⸗ gelächters von den Geiſtlichen vorgetragenen Witze und Geſchichten recht derb aus Allerdings bedurfte es einer gewiſſen Deutlichkeit, um ſich dem ung⸗ bildeten, unwiſſenden Volk verſtändlich zu machen, und daran ließ man es oft nicht fehlen. Die Schriften des be⸗ rühmten Wiener Hofpredigers Abraham Santa Clara ſtrotzen geradezu von gewagten Schwänken und von Joten, ſodaß ſie nach unſeren Begriffen der Würde der Kanzel durchaus nicht ent⸗ ſprechen; dem Volk gegenüber aber erfüllten ſie damals ihren Zweck. Mancherlei Oſtermärlein finden ſich in den Schwankbüchern des Mittelalters, vor allem ſollen die Schwänke des Pfaffen von Kahlenberg. der im 14. Tuhrhundert lebte, vielfach von den Pre⸗ digern zur Erzielung des Oſtergelüchtens benutzt worden ſein. Hahlreiche Oſterſcher ze ſind uns überliefert worden; ſo berichtet ein alter Chroniſt von einem Pfarrer, welcher 1399. om Schluß des Go tesdienſtes, folgende Anſprache an ſeine Gemeinde hielt:„Nun, liebe Leutlein, muß ich mich nach der Gewohnheit richten, euch zu beluſtigen und ein Oftermärlein erzählen. Da mir aber nicht gſeich eines einfallen will, ſo merkt dies: Welcher Mann Herr über ſeine Frau iſt, der hebe jetzt beide Arme hoch und chreie„Juch“ Da ſich nichts regte. rief der Geiftliche ſelbſt uch“, worauf natürlich ein unbändiges Gelächter erſcholl. Heinrich Bebe⸗ lius(1442—1516), ein trefflicher Beobachter der Sitten ſeiner Zeit, Dort „ 2— 2 l cibt eimen ähnlichen Oſterſcherz aus Waiblingen wieder. farderbe ein Geiſtlicher am Schluß ſeiner Predigt die Gemeinde auf, das Lied„Ehriſt iſt erſtanden“ zu ſingen und zwar ſolle der⸗ jenige Mann beginnan welcher nicht unter dem Pantoffel ſtehe und noch nie nach der Pfeife ſeiner Frau getanzt habe. Darauf zunächft tiefes Schweigen, bis ſchließlich der Pfarrer und die weiblichen Kirchenbeſucher in ſchallendes Gelächter ausbrachent Um die Ehre der mänvlichen Gemeindemitalieder zu retten, erhob ſich zuletzt ein armer Mann und ſtimmte das Lied an, worauf alle Männer kräftig einfieſen. Nach Beendigung des Gottesdienſtes wurde der tapfere Narfänger im Gaſtpauſe aufs beſte bewirtet und überdies reich be⸗ ſchonkt. Perſelbe Octerſcherz, nur mit anderem Ausgang. wird aus dem aß der Donau celsgenen Kloſter Marchthal vom Jahre 1506 herichtet. PNarvech forderte der Geiſtliche nachdem er ſich ver⸗ ebens an die Männer gewandt. pleſenige Frau auf., das genannte Lied anzuſtimmen woche das Regiment im Hauſe führt, und ſofort begaumen ſämekſiche Frauen den Geſang.— Da die Oſtermärlein ausarfeten und das Oſtergelächter Tormen annahm, welche der Wurde des Gotteshauſes in keiner Weiſe entſprachen, begann man ſchon ſoit dem 14. Jabrhundert dagegen einzuſchreiten Aber erſt allmöhlich gelang es. das„heilige Lachen“ aus der Kirche zu ver⸗ drängen und auf die Straßte zu beſchröänken, wo der Brauch ſich bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts hieſft Wenn zwei Freunde oder Be ſich am Morgen dee erſten Oſtertages auf der Straße begegn⸗ten. riefen ſie einander allerlei Scherz⸗ und Schimpfe warte zu unde brachen darüber in lautes Gelächter aus. Obwohl in dieſem Falls feiner dem andexren etwas übeſnehmen durfte, kam e hinFe zu Streiliatajten und Swügereien. Schließlich arſele die che ſo dunig doß niemond am. Pitarmoren auf dor Straße vor und tölſſchen Aparitſen ſicher war und ehrbare nicht eus dem Hauſeſ trauten. Uaber die Entſtehung des Oſtergelächters läßt ſich nichts Be⸗ 25 s gilt ſedoch als ziemlich ſicher daß die Sitte alt⸗ zen Urſvrungs und mit irgend einem Voörgang beim Früß⸗ lindsonferfeſt in Verbindung zu bringen iſt. Zweifellos ſteckt darin ein Ueberreſt fröhlichen Heidentums. Neſchimpfupeen Franten und Mödchen ſich germaniſe 6. Seite Nr. 185 mannheimer General · Anzeiger(mittag · Aus gabe⸗ — Oſtern im Kinderland Von Karl Joho(Karlsruhe) Während Frühlingsahnuna in ſüßen Schauern durch das Herz zieht. blaue und weiße Wolken am Himmel wandern. während die Gedanken an die weltumwälzende Tragödie auf Golgatha, auch bei den Härteſten und im Fluch der Gegenwart völlig Verſunkenen, in bebender Wucht kreiſen ageht der unblutige Kriea in kalt leidenſchafts⸗ loſer Grauſamkeit weiter. Dieſen hölliſchen Wahnwitz zu bannen, flüchte ich mich zur Woche vom Palmſonntaa bis zum Oſterfeſt, wie ich ſie im ſeligen Kinderland verleben durfte Vielleicht gehen zur ſtillen Feier einige Leſer mit, und es mögen meine beſcheidenen Erinnerungen ihre eigenen zum wonniagen Wider⸗ klang bringen. obwohl in dem meinigen„nichts“ aeſchehen und alles wehe Rückahnuna. Schwebung der Seele, wohliges Verfließſen und ſüße Wehmut iſt. Der erſte Oſterferienſonntag! Die Welt iſt unendlich froh, licht, uneraründlich und reich. An Palmarum holten wir„Kätzchen“ und ſtellten ſie vor unſere altwäterlich gewölbten Fenſterſcheiben. vor deren einem der„Spion“ angebracht war. An den Werktagen der Karwoche ſtreiften wir ungebunden durch Wieſen und Wälder, fan⸗ den an den ſonnigen Weinberamauern bei den alten Staffeln auf den Beraturm die erſten Veilchen ſahen zuweilen eine fürwitzige Erd⸗ beerenblüte und ſiehe: da hatte ſich ſogar ein Zitronenfalter im Ka⸗ lender aetäuſcht und wagte verfrüht den Flua in die Welt. Anſchei⸗ nend waren es leere, in Wirklichkeit aber ſeltſam beanadete Tage, die ſich nun nach einem Menſchenalter noch mit blühendem Leben füllen. Damals ſättiate ſich eben die Kinderſeele unbewußt und unausgeſpro⸗ chen an dem Wunder der Natur. Davon zehrt man ſein Leben lang und lernt ledialich das Deſſen⸗bewußtwerden hinzu.— Am Mittwoch abend. mit dem Betalockläuten das uns widerſtandslos von der Gaſſe ſcheuchte, entſchlief das fröhliche und freie Leben in dem alten Hauſe. das den ſtrengen und frommen Großeltern gehörte. Der Mutter tru⸗ Das war aber keine Laſt. Eaoismus der Jusoend ſchnell zur Auferſtehung zu kommen. gen wir vom Garten draußen am Brunnenhaus. das geheimnisvoll und düſter wie die Burg eines böſen Zauberers aus dem Märchen⸗ buch im Abenddämmer laa. einen'bauften Korb voll Spingt nach unſerer Wohnung. Denn am Gründonnerstaq aab es Spinat mit Ochſenaugen. Das traf ſo ſicher ein wie der Chriſtbaum an Weih⸗ nachten. Jedes Lärmen. ja nur Lachen oder Klavierſpielen war ans vom Morgen des Gründonnerstag an verboten. Um 510 Uhr gab die kleine Kirchenglocke das„Zeichen“. Aber erſt beim zweiten Läu⸗ ten machten wir uns auf den Wea nach der Kirche, um ſie nach einem unerforſchten Geſetz mit dem erſten dröhnenden dreiſtimmigen„Zu⸗ ſammenläuten“ zu betreten. Das Gotteshaus ſah anders drein wie ſonſt; die roten Altardecken waren verſchwunden. An ihrer Stelle lag ſchwarzer Samt gebreitet. Darauf ſtanden zwei hohe aoldene Krüage., die ausſahen wie der Lekuthos im Zeichenſaal, ferner vier güldene Kelche wie jene auf dem Abendmahlbild in der Geſchichte“ ſchließlich zwei Teller, die mit weißen. ſpitzenumfäumten Tüchlein zugedeckt waren. In der Runde hinter dem Altar verſam⸗ melte ſich der Kirchenchor, deſſen Frauen diesmal alle in tiefem Schwarz erſchienen waren. Wir ſonſt ſo unruhigen Kinder ſaßen be⸗ klommen rechts und links des Chores und ſchwankten zwanavoll und unſicher zwiſchen Schaufreude und dem finſteren Ernſt der proteſtan⸗ tiſch⸗nüchternen Kirchenſtimmung. In die allaemeinen Gebete des Pfarrers, die wir durch allſonntäalichen Kirchenbeſuch auswendig kannten und deren Tonfall ich heute nach über dreißig Jahren noch deutlich im Ohr habe. war ein langes, beſonderes Gebet eingefüat, deſſen Feierlichkeit und getragener rhythmiſcher Vortrag wie Muſik klang. zumal die Vaterunſer⸗Glocke dazu läutete. Vor und nach der Prediat. deren Worte in unſeren Kinderköpfen ohne jeden Widerhall und ohne jede Gedankenfolge blieb. ſana der Kirchenchor zwei Choräle. Ihren Text hatten wir nie verſtanden, zu⸗ mal die vier Stimmen oft kunſtvoll auseinanderliefen, zum Glück aber am Schluß wieder zuſammenkamen.'s Hauge Sophie ſana zu⸗ weilen aanz hoch und allein: ſpäter fehlte ſie, denn ſie war nach der Reſidenz zum Theater gegangen, worüber ſich die auten Karlsburger niemals beruhlat haben. Endlich ſaate der Dekan:„Dieſenigen, die an der Feier des heiligen Abendmahls nicht teilnebmen wollen. ſind mit dem Segen des Herrn entlaſſen.“ Der Dekan ſchloß dann ſtets mit den Worten:„Der Herr ſeane Euch und behüte Euch“. der Stadtpfarrer und Vikar dagegen:„Der Herr ſeane uns und behüte uns.“ Als Bub machte ich mir immer Gedanken über dieſen Unter⸗ ſchied und habe die Urſache dieſer verſchiedenen Faſſung auch bis heute nicht eraründen können. Der Karfreitaa brachte uns beweglichem Kinderquartett völlige und geradezu trappiſtiſche Haushaft mit Ausnahme des Kirchaanas. Am Nachmittaa mußten wir in der„Bibliſchen Geſchichte“ leſen. Niemals im Leben, in keiner Dichtung höchſter Gattung. in keinem Muſikwerk erhabenſter Art habe ich je die unnennbaren Schauer dieſer bis in die letzte Herzensfaſer gehenden Erariffenheit und Erſchütterung verſpürt. als wenn ich in meiner kalkgeweißten Kammer im Hof über der Waſchküche mit dem Blick auf eine mit wildem Wein beſponnene Brandmauer die Leidens⸗ geſchichte des lieben Herrn Heilands Jeſu Chriſti in den ehern ge⸗ hämmerten Worten der Lutherſprache eingeſogen habe. Fiebernd war ich ſelbſt beim Hoſiannarufen. das den auf einem Füllen reiten⸗ den, mit ſeinen Jüngern in Jeruſalem einziehenden Herrn begrüßte. Die„Gleichniſſe“ überſchlua ich im Buch. weil ſie den dramatiſchen Ganga hemmten. Dann kam die Erzählung vom Oſterlamm, in ihrer unverſtandenen Symbolik von doppelter geheimnisvoller Wirkung. Die Einſetzunasworte ſchlugen wie die Poſaunen von Jericho ans Ohr. Aber den Atem verſchlana es erſt als der Wea zum Oelberg angetreten werden mußte. Leibhaſtia ſah ich die aroße Schar mit Fackeln. Spießen und Stangen in den Garten Gethſemane eindringen und Jeſus„noch in der Nacht“ zum Hoheprſeſter führen. Dieſen Mann habe ſch mehr gehaßt als den Verräter Judas der mir gewiß Uunheimlich, verächtlich, aber als Täter ganz der Kindes⸗ und der— Erwachſenenpfycholoaie entſprechend„intereſſant“ war. Beim römi⸗ ſchen Landpfleger gab es einen gelinden Stich, denn alles, was latei⸗ niſch klana. war höchſt unbeliebt und erinnerte an Schulnöte. Die Szene vor Pflatus wurde nur äußerlich und bildhaft beariffen. zumal die ſeeliſche Erregung nach dem Höhepunkt dränate. Golaatha ſchob ſich vor die allmäblich ſchwimmenden Augen. Die Schädelſtätte lag mir nun aber nicht im Morgenland. Es war für mich ein Hügel hin⸗ ter einem alten. unheimlichen verwitterten und verſchütteten Stein⸗ bruch am Fuße des Turmberaes. Dort ſah ich die drel Kreuze ragen und erlitt den unſäglichen Schmerz ſchluchzend mit.„Eli. Eli, lama aſabthami!“ Mein Gott, warum Haſt du mich verlaſſen! dieſen Schrei begriff ich am beſten. weil er in der aöttlichen. übernatürlichen Ge⸗ ſchichte der menſchlichſte und damſt dem Kinde am verſtändlichſten war.— Im Schulbuch ſtanden unter dem Kreuziaunaskavitel die zwel Strophen:„O Haupt voll Blut und Wunden“ und„Wenn ich einmal ſoll ſcheiden“. Die ſagte ich halblaut in Tränen vor mich hin und konnte damals nicht ahnen, daß ich die zweite Strophe einſt meiner lieben Mutter auf ihren letzten Wunſch auf dem Totenbett ins Ohr flüſtern durfte, als ſchon der Engel der Ewigkeit ſie mit ſei⸗ nen Fittichen umrauſchtes CThriſti Grahlegung wurde überſchlagen, um in dem ee arin machte mir den ſtürkſten. well wiederum einfach menſchlichen Ein⸗ druck, als der auferſtandene Jeſus nur das Wort ſpricht:„Maria!“ und dieſe ſich dann unter einem Der Samstaamorgen fand den ſchweten Eindruck der Lektüre weggewälzt wie den Stein vor dem Felſengrab des wieder aus dem Werktaa entflohenen Jeſus. Die Vögel im Rebſpalier ſchmetterten ausgelaſſen. In der Küche hantierte die Mutter mit beſonderer Leb⸗ haftigkeit und nicht zu überſehender Frohheit. Wahrhaftia. ſie knetete Kuchenteig. Selbviert. mit ſeltener Bereitwilligkeit. auch von uns beiden Buben, die wir mit Rückſicht auf den Gymnaſiumsbeſuch Hausgeſchäften ſonſt vornehm zurückhaltend gegenüberſtanden, wurde wohl ein Dutzend Bleche zum Bäcker getragen. Vom Kuchen aab es ſchon am Samstaanachmittaa, allerdinas nur einen ſolchen mit ge⸗ zuckertem Kartoffelbelag. Der war eine diaboliſche Erfindung unſerer lieben Mutter, die ihrem wirtſchaftlichen und pädaggaiſchen Geſchlck alle Ehre machte. Dieſen ſehr ſättigenden und nicht übermäßia lecke⸗ ren Kartoffelkuchen gab ſie uns. wie ſie ſich humorvoll ausdrückte, ſfür den erſten Anprall, da wir ſie ſonſt vollends zum Haus naus äßen!“ Nun. der Käſekuchen, der Hefenkranz, der Bund(Gugelbupf waren uns über die Oſtertage doch ſicher. Die Welt wurde überhaupt mit jeder Stunde frohlockender. Alle Menſchen. ſogar die Dinge und Sachen, pulſten von verhaltener Freude. Und man maaſes mir alau⸗ ben oder nicht. ich kann es verſchwören: wenn unſere Hausputzerin, die Bullekarline. am Oſterſamstaa Hof und Einfahrt unter Waſſer ſetzte, ſo rauſchte ſelbſt dieſes profane Geſchäft in öſterlichem Jubel und der Beſen ſcharrte luſtig. Kein Wunder, der Oſterhas war tat⸗ ſächlich von unſerer Kleinſten in einem unbewachten Augenblick im Wandſchrank der Großmutter geſehen worden. Wir„alken“, über Zehnjährigen, wußten natürlich, daß das eine Fabel ſei. glaubten aber halb und halb noch dran, um unſere Freude zu verarößern.(So macht man es als wirklich Erwachſener mit dem Glauben an Llebe, Treue, Dankbarkeit und derlei Wunder. die das Leben ſchuldia bleibt.) Unſer Oſterhas war vor dem unvermeidlichen. Kirchgang nicht zur Eierleaung zu bewegen, obwohl die Eier damals nur„zwei neun“ koſteten und mit Zwiebelſchalen ohne Geldaufwand gefärbt waren. Indeſſen der Oſtergottesdienſt brauſte ebenfalls in einer, wenn auch gedämpften. Feſtfreude vorüber. Die ſchwarzen Decken waren ver⸗ ſchwunden und das Rot leuchtete wieder vom Altar und Kanzel⸗ geſims. Nur Doktor Martini Luthers Bild neben der Kanzel ſchaute mit unverändertem Ernſt drein. Desaleichen hob auch mit derſelben Gebärde der Pfarrer ſeine Sutane in die Höhe, wenn er die Wendel⸗ treppe zur Kanzel emvorſtieg. Die Fülle der Kirche und die fühlbar nachſichtige Stimmung benützten wir Buben und ſchlüpften hinaus zur„Bahnkirch“— ſa, nennen die Karlsburger Buben die Empore — und von da zur Orael! Die ſchlua unſer alter Volksſchullehrer, von dem die Großen ſaaten, er tränke zu viel Wein. Nun. das mochte vielleicht wahr ſein, aber ein nüchterner Karlsburger hätte ſo herrlich auch niemals ſpielen können. Als ich die Bälgetreter lange genug be⸗ wundert und beneidet hatte— es waren„Spitäler“—, Brauſen des Oraelſpiels merkwürdjg in die Seele. Ich ſchlüpfte vor und ſchaute dem Oraaniſten zu. der it fliegenden Lippen und geiſter⸗ haftem Blick auf der hohen ſchmalen Bank ſaß und darunter ſeine Füße wie beſeſſen tanzen ließ. Auf drei Stufen gab es Taſten, kein Wunder. ſchwoll die Orgelweiſe zu einem Jubel ohne Maßen an. Man alaubte. die Decke der Kirche würde aufgeriſſen werden und es ainge direkt zum Himmel emnorx. Ich ſtellte mich auf die Zehen und ajagelte dem wunderſamen Muſiker, der den ehrſamen Karlsburgern zu viel trank. über die Schultern auf das alte querformatige Heft mit handaeſchriebenen Noten. Ich las einen Namen ab. Er hieß: Jo⸗ hann Sebaſtian Bach. Heute am Oſterſonntaqnachmittaa war das Brunnenhaus. über⸗ alänzt vom goldenen Sopnenſchein, nicht mehr unheimlich: es leuch⸗ tete wie ein Zauberſchloß. Selbſt der Großvater war heraus in den weit vor der Stadt liegenden aroßen Garten gekommen und verſuchte ein karges Lächeln. Seine Altpäterlichkeit und Würde empfanden wir Kinder weniger durch ſeinen Ernſt und ſeine Strenge als durch ſeine — Türleshoſen, die genau ſo ausſahen wie jene auf dem Kaiſer Na⸗ voleons⸗Bild überm Sekretär oder bei dem Großherzogs⸗Standbild auf dem Schloßplatz zu Karlsruhe. Die Großmutter ſprudelte über von ihrer bäuerlichen. immer zurechtweiſenden, aber witzigen Spruch⸗ weisheit. die mir heute noch mehr ſaat fürs Leben als der Zara“ thuſtra. Die Mutter ſprach mit einem leiſen Flor, wie immer bei Familienfeſten, denn drüben auf dem Friedhof hinter dem trutzigen alten Baslertor laa der allzufrüb geſchiedene Gatte und Vater von vier Kindern. So arm wir waren. ſo reich und koſtbar war dort die Oſteraabe. Denn die Liebe des Elternhauſes ſchenkt ſie. die unendliche, die herrlicher iſt als alles Gold und Edelgeſtein der Welt und die man ſpäter nicht mehr erlebt. wie aut ſich auch das Daſein geſtalten mag. Sie zittert noch heute mit der Kraft der Etinnerung in das düſtere Chaos dieſer Tage. Gelinat es uns heutigen Eltern, auch unſern Kindern ſolchen Jugendoſteralanz zu bringen und damit die Gewähr für nie erlöſchende innere Freudiakeit, ſo kann uns das Ver⸗ hänanis unſerer Zeit nicht bange machen. Gotthaft ſicher und unver⸗ änderlich leuchtet für alle Zukunft die ewige Urſtänd des Herrn wie die Erneuerung der-Natur und damit der ganzen Welt, * 8 Merkwüroͤige Oſtereier Das Oſterei, mag es nun der Haſe oder das Huhn gelegt haben, gehört zum Oſterfeſt wie der Weihnachtsbaum zum Eheiſeſ, So veit wir in der Geſchichte zurückblicken können, ſpielt dieſes uralte e e bei den eine Rolle, und ſchon + hre. v. Chr, beſchenkte man ſich in China bei dem Feüh⸗ lingsfeſt Tſing⸗Ming mit buntgefärbten Eiern. Die gleiche Sitte iſt von den alten Aegyptern, Aſſyrern, Phöniziern, Hebräern uſw. bekannt. Auch bei den alten Germanen dürfen wir dies Verſchenken von Eiern zum Frühlingsfeſte vorausſetzen. Jedenfalls war der Brauch ſchon im deutſchen Mittelalter allgemein üblich, und Schriftſteller des 16. Jahrhunderts, wie Pauli und Fiſchart, erzählen davon als einer allverbreiteten Gewohnheit Die ſortſchreitenh⸗ Kultur aber begnügte ſich nicht mit dem einfachen Hühnerei, ndern ſie erſann alle möglichen anderen Formen, wie ſte jetzt in der bunten Auswahl der Oſtereier vor uns ausgebreltet liegen. Die Kunſt hat ſich bemüht, deſem Symbol eine reiche Schönheit zu verleihen, und der Lurus hat keine Aufwendun ge⸗ ſcheut, um die merkwürdigſten Einfälle zu verwirklichen. Die Ster⸗ eier, die am franzöſiſchen Königshofe verteilt wurden, waren im 18. Jahrhundert von den hervorragendſten) Malern geſchmückt. Watleau, Laneret und die anderen Meiſter des Rokoko dünkten ſich nicht zu gut, um zarte Bilder auf der gebrechlichen Schale hin⸗ zuzaubern, und zwei folcher heute unbezählbarer Eier, die Minia⸗ turen von Watteau enthalten und einſt der Tochter Ludwigs XV., Victoire, verehrt wurden, werden im Muſpum von Verſailles auf⸗ bewahrt. 95 Auch bei uns wurden die Oſtereier mit kleinen Aquarellgemäl⸗ den oder weißen Radierungen auf ſchwarzem Grunde verſehen, und heute iſt es ein beſcheidenes Kunſthandwerk, das die Ejer auf Glas und Porzellan, aus Holz und Korbgeflecht oder aus Pappe verziert. Eine ſehr reiche Entfaltung fand die Volkskunſt bei der Aus⸗ ſchmückung des Oſtereis. Gewiſſe Motive, wie ſie noch heute im Schmuck der Oſtereſer in Rußland oder Galizien auftreten, gehen auf die bnzantiniſche Malerei zurück und beweiſen, daß hier noch eine Tradition von 1½ Jahrtauſenden lebendig iſt. Der Luxus oder von ungeheurer Größe. Napoleon III. ſchenkte zu Oſtern 1862 der Kaiſerin Eugenie ein Ei auis reinem Gold,— 5 25 der überwältigten Schrei zu den Füßen des Sohnes niederwirft. kiff mir das aber erſchöpfte ſich beſonders in Oſtereiern aus koſtbarſtem Materſal Namenszug der Kaiſerin in Brillanten erglänzte; in dem Ei befand kinzer, die gern Oſtereter fuchen und— eſſen. ich ein herrliches Perlenhalsband, das 500 000 Frs. koſtete. Eigen 5 hat man mit ungeheuer großen Oſtereiattrappen 75 zielt. Ein Kammerherr am Hofe Napoleons III. ſchickte am ſonntag einer von ihm verehrten Schauſpielerin ein f den Hof ihres Hauſes, das ein kleines Gebäude darſtellte. 1 blauem Samt zeigte das Aeußere zahlreiche von einem 8 dur bohrte Herzen in kunſtvoller Goldſtickerei. Als das Gebäude ge öffnet wurde, ſah die Dame zu ihrem Entzücken im Innern reizende Equipage mit zwei Ponnies und einem Groom in vollel Lipree, der auf den Wink ſeiner Herrin harrte. Die Amerikaner haben dieſe Einfälle natürlich noch über trumyft. Fin molhlſchmeckendes Rieſevei verſchentie ein„ kaniſcher Millionär; es beſtand aus Schokolade. hatte drei Mele Höhe und als Füllung 1000 Pfund Bonbons. Auch mit Eiern auß Blumen wird neuerdings großer Luxus getrieben, und man ver ſchenkt in Amerika Oſtereier aus ſeltenen Orchideen, die Tauſende Dollars koſten. * Eierfabeln Von Wilhelm Herbert 8 Selbſtlos „Ich finde, daß es ſchrecklich iſt“— ſaate die Henne im Kreiſe ihrer Freundinnen—„wir müſſen alle die Oſterejer legen und der Oſterhaſe, dieſe märchenhafte, unwirkliche Geſtalt, brinat ſie unter die Menſchen. Er erntet den ganzen Ruhm unſerer Laten⸗ Er ſchöpft die ganze Fülls der Volkstümlichkeit und— und wir— und wir— und wir „Und wir“ gackernd lief ſie im Hofe herum und legte ein Ei. „Ja“— ſagte der Hahn. der auf dem Miſthaufen ſaß und ſchlug mit den Flügeln—„das iſt von ſeher das Schickſal der aroßen Ver⸗ dienſte, der meiſten Könner. daß andere den Ruhm ihrer Taten ein heimſten. Du aber weniaſtens, liebe Henne. du ſollſt den ſeltenen Vorteil genießen, daß das bei dir nicht der Fall iſt.“ Darauf pickte er das von ihr geleate Ei ein und fraß es. Aufopferung Und wieder leate die Henne ein Ei und beſchloß. es irgendwo zu veraraben, damit niemand ihr das Vorrecht auf ihr Werk nehmen konnte. Sie lief aackernd damit herum und wußte nicht, wohin. Da ſah ſie das offene Küchenfenſter. 74 Sie flatterte hinein und ſah den Herd, von dem eine wohlige Wärme und ſanfte ſilberne Dämpfe aufſtiegen. „Dort!“ ſaate ſie und floa auf den Farbhafen, in dem eben eine andere Reihe von Eiern öſterlich gefärbt wurde. Und ſo ließ ſie ihr jünaſtes Ei hineinfallen. Später ſah ſie es wieder auf dem Fenſterbrett, wo es auskühlte. „Du!“ ſaate ſie zu dem violetten Ei.„Dul Vergiß nicht, daß“ ich deine Mutter war! Du warſt weiß— jetzt biſt du lila— aber ich war deine Mutter.“ . woher es Oſterhaſen gibt Märchen von Ingeborg Schwarzenberger Vor vielen, vielen Jahren lebte in einſem Kohlfelde, dicht am Walde, eine Haſenſamilie, der es recht ſchlecht ging, denn ſie war arm, und Vater und Mutter Haſe mußten ſehr fleißig arbeiten, um genug Nahrung für ſich und ihre Kinder zu beſchaffen. Das jüngſte war ein Töchterchen, zierlich, flink wie ein Wieſel und immer vergnügt, deshalb nannten ſie es Sonnenſcheinchen. Ein Bruder hieß Purzelchen, weil er die ſchönſten Purzelbäume ſchlagen konnte, und einer Muckelchen, der konnte wunderhübſch„Männchem machen. Das älteſte der Kinder war ungeſchickter, auch viel ernſter und ſtiller als ſeine Geſchwiſter. Der Mutter war es aber faſt das liebſte, denn was ſollte ſie wohl Wenn ſie und der Vater auf Arbeit gingen, dann war es ihtr „Großer“, der im Haushalt alles ſo gut verſorgte und die Ge⸗ ſchwiſter beaufſichtigte, ſo gewiſſenhaft, als ob Mutter es ſelbſt täte Deshalb hatbe ſie 2 Treu gemannt. Und was wäre ohne Treu aus dem wilden Sonne cheinchen geworden! Das hätte ſich ſchon längſt verlaufen oder wäre in einen der vielen Gräben gefallen oder hälte ſich gar totſchießen laſſen. Und wie oft ſtolperte das flinke Ding über eine Baumwurzel, daß ſein Näschen blutele. Dann nahm Treu das weichſte Kohlblatt, das er finden konnte, und pußtzte das Schwe⸗ ſterchen wieder rein. Wenn Mutter einmal ſpäter nachhauſe kam, brachte er die Geſchwiſter zur Ruhe, nachdem er ihnen das Abend⸗ ſüppchen gekocht hatte. So half Treu, ſopiel er konnte. Eines Tages, als die Kinder im Sommnenſchein ſpielten, kam ein armes junges Häschen des daher; es ſchleppte ſich eigentlich nur noch denn es war—0 verhungert und müde zum Umfallen⸗ 65 ging auf die Spielenden zu und bat:„Liebe Kinder, gebt mit och bitte etmas zu eſſen und ein Schlückchen Waſſer, ich kann ni mehr weiter! Purzelchen, Muckelchen und Sonnenſcheinchen riefen zugleich:„Nein, wir können dir nichts geben, wir ſind 10 ſo arm, da wir oft nicht wiſſen, wopon wir uns ſatt eſſen ſollen; gehe nut weiter!“ Treu hatte aber ein weiches Herz und ſagte:„Komm nut, liebes Häschen, viel haben wir ſelbſt nicht, aber was wir haben, das wollen wir gern mit dir teilen. Ich dir mein Eſſen, und danm legſt du dich in mein Bettchen, ſchläfſt erſt ordentlich aus und g morgen weiter.“ Das Häschen gab dem guten Treu einen Kuß, li ſich gern von ihm pflegen und war bal darauf eingeſchlafen. Als die Eltern heimkamen, wa ſchrocken über den unerwarteten Ga mütig, 9 5. A wu wie meh der Hunger tut. am nächſten Tage lie e das Häschen nicht fort. Den anderen Geſchwiſtern tat 2 Ge⸗ ſchöpfchen nun doch leid, und auch ſie waren lieb und gut zu ihm, und jedes wollte ihm ſein Eſſen geben. Am dritten Tage a⸗ Häschen ſich kräftig genug um wieder weiterzugehen. Zuerſt aber wollte es ſeinen lieben Gaſtgebern danken. Und nun paßt mal auf, was es tat. Es verſtand nämlich, wunderſchöne Eier zu aus Zucker, Schololade und Marzipan. Es zeigſe munm Tre ten ja aus eigener Erfahrüng, das gemacht wurde, und der Jollte es nachher auch ſeinen Ge⸗ ſchwiſteru zeigen. Die Eier konnten dann i Stadt verka und viel dafür erhalten, 1 b 5 nie— 9 ranichten humgern. Das arme Häschen hätte aber es ſtand 8, allein auf 55 Welt,—40— Wacle e helfen können, die ſchwere Laſt in die Stadt alle ſechs das Häschen, doch für immer bei 5 ihnen zu bleiben; ſie wollten es ſehr lieb haben. Und ſo geſchah der Stadt nun alle ſehr eifrig Eier, die in uft wurden, und welche die arligen Kinder als Oſtereſer fü— artigen verſteckte Treu ſie ſelbſt ee ee ee Alle Nachkommen dieſer Haſenfami Kunſt, Oſtereſer zu legen, und— ſich Über die ganze Erde, denn es gibt d ohne ihren Aelteſten anfangen? ren ſie zuerſt ein bißchen er⸗ t, aber ſte waren viel zu gut⸗ zu ſchaffen. Nun baten — 7 * perscr Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) Samslag, den 19. April 1824 Saarsport, runn ½ 2Ng. Hleine Saaridnder, fund, Gold 2 Pig. Saene, Chaplin, Goſd. 4 Pig. Sana, 4 EIg. ICCc— fg. Amgathlein Blecgackung PZ. Fabrikniederlage fur das unbesetzte Deutschland Tei e Mannheim D 2, 8 Piagkeg Generaluertreter fur Baden Ernst Oppenheimer HKaiserring 36 Telefon 454 pherkauſ nur an Wiederverłaufer Solvente Berirksvertreter für alle größeren Pidtze gesnchit. Fünfte Deutsche Erfinder- u. Industriemease Mannhelm,.—7. Mat. 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Schenkel: 10 Pred. Pfr. S —9 ee onkerdienkirche. 10 Pred., Kirchenrat u. Schoepffer, hl. Abendmahl 5 n Maler, Abenpmahl iſtn T.„Hoff, hl. Abendmahl;: 6* 8 r Friedenskirche. 10 Preb. Pfarrverw, Merkle, hl. Abendmahl: 6 d. Gebeaniseirge 40 Jitt. ohanniskirche. roßigt, Ifr. Mager, hl. Abendmahl;: 6 Predigt, Pfr. Sauerbrunn, dl. Abendmahl. 43 7 28 8 Lutherkirche..20 Preb. Pfr. Dr. Jehmann; 10 Pred., Pfr. Huß, hl. [Kirchenchor); 6 Preb., Pfr. Dr. Lehmann, hl. Abend⸗ mahl. Melauchthonkirche. 10 Predigt, Pfarrverw. Rößger, hl. Abendmahl; 9 Vikar Baſtine, bl. Abenzmahl. Neues ſtädt. Krankenhaus. 10 Preb., Pfr. Rothenhöfer. ee 10.30 Gottesd.(Schweſtern⸗Chor), Pfr. S el. Seinrich⸗Bauz⸗Krankenßans. 10.50 Predigt, Pfr. Maler. Evangl. prot. Gemeinde ßendenheim,.30 Pred., hl. Abendmahl m. Vorbereitung, Pfr. Mutſchler; 2 Predigt, Pfr. Mutſchler. Neckaran Oſterſonntag.(Kollekte f. d. eranal. Vewegung in Oeſter⸗ reichl. Vorm. 8 Früßgsttesd.(Kollekte), Pfr. Lamb..30 Haupt⸗ gottesd. m. Feier d. bl. Abendmahls.[Kollekte), Pfr. Lamb. Nachm. 1 Oſterfeier des Kindergottesd, der Südpfarrei, Ufr. Lamb. Abds. 7 Liturg. Abendgsttesd., Ffr. Jundt.— Oſtermontag. Vorm..80 Predigtgsttesd. Fundt. 11 Oſterfeier des Kindergottesd. der Süd⸗ pfarrei, Pfr. Jundt. 2 Oſtermontag, den 2. April. Trinitatiskirche. 10 Prebigt, Vik. Hahn; 11 Kindergottesdienſt, Vik. Hahn. Konkordienkirche. 10 Predigt, Vik. Bach: 11 Oſterfeier des Kindergot⸗ tesdienſtes, Vik. Bach. Ehrfſtuskirche..30 Preb., Vik. Speck: 11.15 Jugendgottesdtenſt, Vik. Speck. en 19 Pred., Bik. Roſewich: 11 Kindergottesdlenſt, Bik. ſemich. Joßanniskirche. 10 Predigt, Vik. Sittig; 11 Oſterfeier des Kindergot⸗ tesdienſtes, Wik.Sittig. Lutberkirche. 10 Predigt, Vik. Dr. Weber: 11 Kindergottesd., Vik. Dr. Weber. Melauchthonkirche. 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer. Enangl. Diakoniſſenhaus. 10.80 Gottesd., Pfr. Scheel. Svangl. prot. Gemeinde Feudenheim..30 Pred., Miſſionar Keller. Evaugl. luth. Goemeinde.(Diakoniſſenhauskapelle F 7. 29). Oſter⸗ montag. Nachm. 5 Predigt, Pfr, Wagner.(Kollekte f. das Pfarr⸗ amt). 850 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Gem zein dehaus der evaugl. Gemeinſchaft II.28. Oſterſonntag..30 Pred. 11 Sonntagsſchule. .30 Gliederaufnahme m. anſchl. Abendmahlfeier.— Donnerstag. Konfirmandenabend. „Feſtpred. u. levlt. Hochamt m. 8 Segen(Orcheſtermuſik Maunh eimer General⸗Auzeiger(mittag · Ausgabe) Sübdentſche Vereinigung⸗Miſſionsſaal: Lindenhofſtr. 34. Oſterſonn⸗ tag. abds. 8 Oſterfeier.— Oſtermontag. Aßbs.: Evangeliſation f. Frauen(Schw. Friebal.— Dienstag aboͤs. Jugendbund f. entſchied. Cbriſtentum(Junge Männer).— Donnerstag desgl. f. junge Mäd⸗ chen.— Mittwoch. Abds 8 Gemeinſchaftsſtunde mit Ausſprache. Methodiſten⸗Kirche. Jugendheim F 6. 8/9.(Oſterfeſt!. Morgens.80 u. abds. 8 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abds. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Augartenſtraße 2. Vorm. 11 Sonntagsſchule; Mittags 3 Predigt; — Dienstag, abds. Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Jrſuitenkirche. Oſterſonntag. Von ß an öſterl. Beicht. 6 Frühmeſſe; 7 hl Mene;.45 Singm. m. Preb:.30 Singmeßſe;.30 Feſtpred. levit. Hochamt m. Begenz 11 M. Meſſe;.30 feierl. levit. Veſper m. Segen:—6 öſterl. Beicht.— Oſtermontag. Von morg. 6 an öſterl. Beicht. 6 Frühm./ hl. Meſſe;.45 Singmeſſe m. Pred.;.30 Singm. .30 Feſtpred., leylt. Hochamt; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Bruderſchaftsand. m. Segen.— Bemerk. Von Dienstag bis Sams⸗ tag jeden Morgen von—.30 öſterl Beicht. St. Gebaſtianuskirche.— Untere Pfarrei. Karſamstag.—7 öſterl. Beicht: 8 Auferſtezungsfeier m. Prozeſſ., Ted. u. Segen; nachher öſterl. Beicht.— Oſterſonntag. 6 öſterl. Beicht: 6 Frühm,; 7 hl. Meſſe m. Generalkommunion d. Jungfrauenkongr.: 8 Singm. m. Preb.;.80 Feſtpred., levit. Hochamt u. Segen;: 11.15 Kindergottes⸗ dienſt m. Pred.;.30 feierl. Oſterveſy. m. Segen;—5 öſterl. Beicht: — Oſtermontaa.(Quartalfeſt d. Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft). 6 öſterl. Beicht: 6 u. 7 Kommunionmeſſen: 8 Sinam. m. Pred.; .30 Prozeſſ., levit. Hochamt u. Segen: 11 Kindergottesd. m. Pred.; .80 Corp. Chriſti⸗Bruberſchaft m Segen, Von Oſterdienstag bis Samstag.15 Schülergottesb. f. die Erſtkommunikanten u. abds. .80 Verſammlung u. Andacht f. dieſelben. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Karſamstag.—7 öſterl. Beicht: 8 Auferſtehungs⸗ feier m. Prozeſſ., Tedeum u. Segen; nachher Beicht.— Oſterſonntag. 6öſterl. Beicht, hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe: 8 Singm. m. Pred.;.90 von Gaber); 11.15 hl. Meſſe m. Pred.;.80 lepit. ſeierl. Veſper m. Segen: nachher Beicht bis.30.— Oſtermontag. 6 öſterl. Beicht, hl. Meſſe;: 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.;.30 Pred. u. levit. Hochamt; 11 bl. Meſſe m. Pred.;.80 felerl. Veſper.— Montag bis Samstag. Jeweils 9 hl. Meſſe(Erſtkommunik.); abds. jeweils 6 Anſprache m. Andacht f. die Erſtkommunikanten. Liebfrauenkirche. Karſamstag..30 Weihen;.30 Amt; nachm. von —.15 u. nach der Auferſtehungsfeier Beicht: 8 Auferſtehungsfeier m. Prozeſf. u. Segen.— Oſterſonntag. Von 6 an Beicht;.90 Irlühm.; 8 Singm.;.30 Pred. u. levit. Hochamt ror ausgeſ. Aller⸗ heiligſt.; 11 Singm. m. Pred.;.90 flerl. Beſp. m. Segen. Beicht.— Oſtermontag. 6 Beicht;.30 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.;.30 Pred. u. levit. Hochamt; 11 Singm.;.90 Veſpex. Natholiſches Bürgerhoſpital. Oſterſonntag..30 Amt m. Segen.— Oſtermontag,..30 Amt. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oft. Karſamstag. Von—7 und nach der Auferſtehunasfeier Beicht: 8 Auferſtehungsfeter.— Oſterſonn⸗ tag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühm.; 8 Sinam. m. Pred.;.30 Feſtyrebd. und levit. Hochamt m. Ausſetzung, Tedeum u. Segen; 11 Singm. m. Pred.;.30 feierl. Veſper m. Ausſetzung.— Oſtermontag. Beicht und Gottesd. am Vorm, wie an den Sonntagen; 2 Andacht für die hl. Oſterzeit.— Dienstag,.15 hl. Meſſe f. d. Erſtkommunnikanten. Hers Jeſukirche Neckarſtadt⸗Beß. Oſterſonntag. 6 Frühm. m, Beicht;: 7 hl. Meſſe: 8 Singm. m. Pred.;.30 Feſtpred. u. levit. Hochamt vor ausgeſ. Allerheiligſten; 11.15 Kindergottesd. m. Pred.:.30 feierl. Veſper m. Segen.— Oſtermontag. 6 Frühm. u. Beicht; 7 hl. Meſſe: § Singm. m. Preb.;.30 Pred, u. Hochamt; 11 Kindergottesd.;.30 Oſterandacht. St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Karſamstag. Von—7 Beicht: 8 Auferſtehungsfeier darnach Beicht.— Oſterſonntag.(Kollekte f. die Pfarrkirche), 6 Beicht;.15 Frühm.; 7 Kommunionm.; 8 Sing⸗ meſſe m. Predz.30 Feſtpred., levit. Hochamt m. Segen; 11 Singm. m. Pred.; 2 feterl. leuit. Beſper m. Segen.— Oſtermontag. 6 Beicht; 7 Kommunionm. m. Pred.; 8 Singm. m. Pred.;.30 Pred. u. levit. Hochamt: 11 Singm.; 2 feierl. Veſper.— Dienstag, Donnerstag u. Freitag gbds. 6 religisſe Vorträge u. Andacht f. d. Erſtkommunin⸗ kanten Frauziskuskirche in Waldhof. Karſamstag. 2 Beicht;.30 Aufer⸗ ſtehungsfeier m. Tebeum u. Segen.— Oſterſonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionm.;.15 Singm. in der Kapelle der Spiegelfabrik; .30 Pred., levit. Hpchamt u. Segen; 11.15 Schülergottesd. m. Sing⸗ meſſe u. Pred.; 2 feierl. Veſper m. Segen:.30 Oſterabendandacht mit Segen.— Oſtermontag. 6 Beicht: 7 Kommunionm. m. Früh⸗ pred.;.15 Singm. m. Homilte in der Kapelle der Spiegelfabrik; .30 Amt u. Pred.; Schülergottesd. m. Singm. u. Homilie: 2 Oſterandacht. St. Jakobskirche in Necksrau. Karſamstag. 2, 5 und 7 Beicht;.30 Auferſtehungsfeier, hierauf Miſſionspredigt.— Oſterſonntag. 6 hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion und Beicht:.45 Kommunionm.: 8 Singm. m. Pred.;.30 levit. Hochamt m. Feſt⸗ rebigt: 11 Kindergottesd. m. Pred.; 8 feierl. Schluß der Miſſion m. Predigt und Andacht.— Oſtermontag, Hl. Meſſen: 6,.45 und 11: .30 Hochemt m. Pred.: 2 Oſteranbacht. Katholiſche Kirche in Käſertal. Karſamstag.—7 Beicht; 8 Auferſtehungs⸗ feier. Oſterſonntag..30 Beicht; 7 Frühmeſſe m. hl. Kommu: .80 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt m. Hochamt u. 2 feierl Veſper. Oſtermontag. Gottesdienſt wie am Sonntag. 2 An⸗ dacht für die hl. Oſterzeit. Katholiſche Pfarrkirche Sandhoſen. Narſamstag. Von 3 an hl. Oſterbeicht: abends 8 Auferſtehungsfeier m. Prozeſſlon in der Kirche. Oſterſonntag 7 Frühmeſſe;.30 Schſlergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt m. Hochamt vor ausgeſetzt Allerheiligſten; 2 feierl. Veſper. Oſtermontag. Gottes⸗ dienſt um 7,.30 u. 10 wie an Sonntagen;.30 Oſterandacht. 18⸗ tag bis Samstag hl. Meſſe um 8(Erſtkommunikanten). St. Antonſuskirche in Rheinau. Karſamstag. 2, 5 u..90 Beicht. ſonntog..30 Beicht:.30 Frühmeſſe;.30 Predigt u. feierk. Hochan nt. Segen; 2 feierl. Veſper m. Segen. Oſtermontag..30 Beicht:.0 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 2 Oſterandacht. Kathaliſche Kirche in Seckenheim. Karſamstag—4 und—7 Beicht; 8 Auferſtehungsfeier nachher Beicht. Oſterſonntag. 6 Beicht: 7 hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe:.90 feierl. Hauptgottesdienſt: 2 feierl. Veſper m. Segen. Oſtermontag. 6 Beicht;.15 Frühmeſſe;.30 Haupt⸗ goftesdienſt;.30 Oſterandacht. Alt-Ratholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Oſterſonntag..30 Auferſtehungsfeier mit Kommunion; 10 Hochamt m. Pred. u. Kommunion.' Frelreligiöſe Gemeinde. Oſterſonntag. 10 Jugendweihe, Prediger Dr. Karl Weiß über„Die Macht des freireligiſen Gedankens“ im Muſenſaal des Roſengar⸗ tens. Mitwirkung der Volksſingakabemie Mannheim. Oſter⸗ Nath Gottes unerforschllehem Ratschluf ist Dontersta kurzer Krantheit unser lleber Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel in die Bvrigkeit abgerufen worden. Für die Hinterbliebenen: 8 nebst Angehörige. Mannheim aus statt. Slall desonderer Anzeige! früh 9 Uhr nach robvater, flerr Friedrich Bitsch im Alter von nicht ganz 71 Jahen nach elnein arbeitsreichen Leben von uns Mannheim— Waldhof, Mainz, Nordheim, den 19. April 1924. Heinrieh Heuß u. Frau Frieda geb Bitsch Karl Hetsger u. Frau Emnilie geb. Bitsch Die Beerdigung fand heute vormittag ½ 12 Uhr von der Leichenhalle rengten Numei- 988— 8848 8458888 8 Universdl-Putzmiftel ,, 4 uedler un neuem ęnlzüchllili vst Slels glęicliblei- bend in Seiner- Besclia aber aucſi in Seiner Hirium- ee 8 Am Donnerstag, den 17. 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April, vormittags von—12 Uhr im Sekre⸗ tariat des Gemeindegerichts(Altes Rathaus, Zim⸗ mer 5) ausgegeben werden. Die Karten werden auf den Namen ausgeſtellt: für einen Dritten kann der Beamte eine weitere Karte behändigen. Sobald die verfügbare Anzahl vergeben iſt, wird die Kartenausgabe geſchloſſen. Perſonen unter 18 Jahren können keine Kaxten erhalten. Der Oberbürgermelſter. Mauteimer Malmaltt am., 3J. und 6. NMal 1924 Hauiaag Iln Neelde dud Marwel mit Piämſſerung und Preisvetrteilung. 87 Oleichzeit g Ausstellung von Uaschluen tür Landwirischa und Meizgeteigeweide. Maimarkilotterie mif wertvollen Geld', Sach- und Tieigewinnen. Priogiamm u nskunft dutch die eeehen Nannheim. Original Steinbacher Dacungen General-Vertretung und fabrihtager iür Mannheim und Umgedung A. Boluingzer 4 co. G. m. b... Mannheim-Nedtarau. Tiscerstrusse I. 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