Miktwoch, 23. April .ugepreiſe: In Mannbeim u. umged. vom 17 Rpeit bis prii 28: 6s Gold-pfg. die monatl. Sezieter verpflichten dei ept!. Renderung der wirtſchaftlichen vervältniſſe notwendig dende preiserhöhungen anzuert poſt⸗ ſchectonte nummer 17800 Karisrude.— Zauptgeſchäftselle 5 annheim k. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt. wald⸗ oſfr. 6. Kernſpr. Nr. 7061. 742, 7038, 7048, 7048. Celegr. Rör. eueralanzeiger manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Haunheimer Badiſsche Neueſte Nachrichlen Abend⸗Ausgabe Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 189 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Rol zeile für Allg Anzeigen.40 Golòdmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. Höhere 8 un Streiks, Betriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Rusgaben oder ſür verſpätete Rufnahme von fin⸗ ei Ruftr. d FKeruſpr. odne Sewübr. Gerichtsſt. manndeim. SZrig Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik-Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Garten Die engliſch⸗franzöſiſche Differenz „Der nächſte Schritt“ gr Unter dieſer Ueberſchrift berichtet die„Times“: In politiſchen dom fen in London werde erwartet, daß, wenn die Reparations⸗ — miſſion auf das Schreiben der franzöſiſchen Regierung geant⸗ 1225 be, Poincare die übrigen alllierten Premierminiſter di Aaden werde, ihre Anſichten über die nöchſten Maßnahmen, Kr zergriffen werden ſollen, bekanntzugeben. In einigen deiſen werde erwartet, daß es vollkommen von dem Beweiſe der verftigteit Deutſchlands bei der Durchführung der von den Sach⸗ 5 tändigen vorgeſchlagenen Pläne abhänge, wie weit die fran⸗ 0l ſche Beſetzung des Ruhrgebiets abgeändert werden werde. Es Po fugenblicklich nicht bekannt, welche Sicherheiten eare fordern werde. Dies hänge zum größten Teile —5 auf allen Seiten gezeigten Geiſte der Aufrichtigkeit und beſt ohlwollens ab. Es ſei bekannt, daß Belgien ſeinerſeits ſegr 188 ſei, eine Regelung zu verlangen und ſeine größten Dien beitande⸗ um ein Uebereinkommen zwiſchen Frankreich und Groß⸗ nien zuſtandezubringen. ſt Der„Daily Herald“ ſchreibt, es müſſe offen feſtge⸗ ſtellt werden, daß Poincare immer noch auf dem Stand⸗ punkt ſtehe, den er immer vertreten habe. Er glaube weiterhin an die Politik, Deutſchland die Piſtole vor den Kopf zu halten und uche England, ſich ihm bei dieſer Politik anzuſchließen. Es er⸗ cheine alſo deutlich daß die bejden Regierungen vollkommen verſchiedener Anſicht ſüen. Eine ſolche Verſchiedenheit könne ſchließlich zu einem Punkte wonen, daß ſich ein Zuſammenwirken als unmöglich er⸗ wiſſe. Aber im gegenwärtigen Augenblick ſei dies noch nicht Ge⸗ G Seit geworden. Die franzöſiſchen Wahlen könnten eine ſtesänd erung in Paris hervorbringen. 8 esDer diplomatiſche Berichterſtatter der„Dally News“ erklärt, 8¹ beſtehe in London keine Neigung, die Differenzen zwiſchen rankreich und Großbritannien über die Methode zur Durchführung 805 Sachverſtändigenberichtes zu verſchärfen. Monate ſchwie⸗ —95 Verhandlungen ſeien daher zu erwarten. Inzwiſchen iſt aber lich neues Verſtimmungsmoment aufgetaucht Die Mög⸗ achkeit daß England und Rußland in der Schuldenfrage zu Helan Vergleich auf der Baſis aleichzeitiger Schuldenſtreichung könnten, wird in der franzöſiſchen Preſſe ſehr mißgünſtig einernommen. Der Londoner Regierung hält man vor. daß ſie ſie em unehrlichen Schuldner wie Rußland Zugeſtändniſſe mache, die einem ehrlichen Schuldner, der Frankreich iſt, verweigere. Jranzöſiſche Abſchwächungsverſuche Mi Der„Matin“ ſcheint das Bedürfnis zu fühlen, ſeine geſtrigen itteilungen über den Inhalt der franzöſiſchen Note an die Repa⸗ ationskommiſſion und ihre Bedeutung etwas abzuſchwächen. Das latt ſchreibt über die geſtern vormittag abgehaltene Konferenz fr hen Poincare und Barthou, der Brief, den Poincare an den zaanzöſiſchen Delegierten geſchrieben habe und der ihm am Sams⸗ Belzugegangen ſei, ſei wegen der Feiertage geſtern noch nicht im * ſiz des franzöſiſchen Delegierten geweſen. Poincare habe ihm Kenntnis gegeben Nunmehr wiſſe die Reparationskommiſ⸗ Sn genau, daß Frankreichkeineswegs geneigt ſei, auf ſeine Ettenktionen zu verzichten, ohne etwas gleichwertiges als undas zu erlangen und daß es hinſichtlich der Konzeſſionen nicht 85 den Betrag hinuntergehen werde, der ihm für die Repara⸗ ſo delommiſſion unerläßlich ſei. Was die Methode anbetreffe. eſtenten Poincare und Barthou ihre volle Uebereinſtimmung feſt⸗ 5 Wenn die Reparationskommiſſion die deutſche Regierung Sacefordert habe, die notwendigen Geſetze zur Ausführung des perchworſtändigenplane⸗ vorzubereiten, die dieſen Plan in ein im⸗ atives Programm umgewandelt habe, ſo habe ſie dem Geiſte ſtän Sachverſtändigenberichte entſprechend gehandelt. Die Sachver⸗ Reerdigen bätten nämlich katſächlich vorgeſehen, daß Deutſchland der an katonskommiſſion die Geſetzentwürfe übermitteln müſſe, ehe ſie daß Reichstag vorgelegt würden. Es ſei alſo ganz nor mal, die für die Geſetze, die ſehr ſchwierig feſtzuſtellen ſeien. Deutſchland a rantwortung des Vorſchlages trage und die Reparations⸗ lu miſſion die Aufgabe der Kritik übernehme. Was die Empfeh⸗ der den an die alliierten Regierungen anbetreffe. ſo entſppechen ſie der Alſemeinen Anſicht innerhalb der Reparationskommiſſion, die Arbe nſicht ſei, man müſſe alle praktiſchen Konſequenzen aus der Einſtn der Sachverſtämdigen ziehen ohne Zeit zu verlieren. De übriannmigkeit, die Barthou als Vorſitzender erzielt habe, ſei ee einiger formaler Konzeſſionen wert und die Frage der präJetenzen der Regierungen werden erſt zur gegebenen Zeit der nert werden. Die Reparationskommiſſion werde die Sorge verkrauen Lammmung der Sachverſtändigenberichte Spezialiſten an⸗ rung erhalten habe und nachdem die Entſcheidung der alliierten Reglerungen über die Sanktionen getroffen ſei, könnten ſie den endgültigen Reparationsplan feſtſetzen mit der Sicherheit, daß er in einem einmütigen Uebereinkammen ausgeführt werde. Die Reparationskommiſſion werde übrigens erſt am Freitag eine Sitzung abhalten. Nach dem„Petit Pariſien“ iſt es ſogar wahrſcheinlich, daß ſich die Reparationskommiſſion in dieſer Woche über haupt nicht verſammle und erſt am kommenden Dienstag zur Beratung zuſam⸗ mentreten werde. Die Haltung Italiens Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſaat über die Haltung Italiens gegenüber dem Sachverſtändigenplan, Muſſolini ſei ſehr dafür, daß ſowohl die Beſatzunaskoſten, als auch die Verwaltungsausgaben der Länder in den verſchiedenen in⸗ teralliierten Kommiſſionen auf ein Mindeſtmaß herabgeſetzt werden ſollen. Aus dieſem Grunde ſei er geneigt, mit noch arößerem Nachdruck als bisher auf die militäriſche, ebenſo wie die wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebiets zu drin⸗ gen. Die Rede Cooliòges Einem Bericht der„Times“ aus Newyork zufolge, erklärte Prä⸗ ſident Coolidge in ſeiner bereits gemeldeten Anſprache(ſiehe im Mit⸗ taasblatt) noch. der Bericht Dawes zeige eine weite Auffaſ⸗ ſuna der Erforderniſſe der Lage. Es ſei befriedigend zu erfahren, daß die Alliierten ihn mit voller Sympathie anſehen und daß Deutſchland ſeine Bereitſchaft ausgedrückt habe, bei ſeiner Durch⸗ führung mitzuwirken. Die wirtſchaftliche Unabhängiakeit der Ame⸗ rikaner würde geſtärkt werden, wenn die wirtſchaftliche Stabili⸗ tät Europas wiederhergeſtellt ſei. Preſſekritiken Die„Daily News“ mißt der Erklärung Coolidaes über ſeine Bereitwilligkeit, eine neue Weltabrüſtungskonferenz einzuberufen, arößte Bedeutuna bei. Das Blatt betont. daß bei der Zu⸗ ſtimmung zu dem Dawesbericht nur ein Mißklana vorhanden ſei. die Stimme Poincares, aber allzuaroße Bedeutung dürfe den Aeußerun⸗ gen ihres Staatsmannes. der verſuche, ſeine Politik am Vorabend vor den Neuwahlen zu rechtfertigen, nicht beigemeſſen werden. Wenn jedoch ein ernſtlicher Verſuch von der franzöſiſchen Regierung unter⸗ nommen werden ſollte, dieſe neue Friedensanſtrenaung zu torpedie⸗ —5 ſo werde die Iſolierung Frankreichs endaültia und vollſtändig ein. „Daily Chronicle“ weiſt darauf hin, daß die Zuſtimmung des Präſidenten Coolidge zu dem Dawesbericht die erſte amt⸗ liche amerikaniſche Aeußeruna darüber darſtelle, die an Endaültiakeit nichts zu wünſchen übria laſſe. Das„Petit Journal“, das Oraan des Miniſters Loucheur, ſchreibt: „Coolidge hat dem Plan der Sachverſtändigen ſeine öffentliche Zuſtimmung gegeben und die Hoffnunag ausgedrückt, daß dieſer Plan eine friedliche Löſung der Reparationsfrage möalich mache. Er habe hinzugefügt, daß die amerikaniſchen Geldleiher in weitem Maße die 800 Millionen Goldmarkanleihe zeichnen werden. Das werde Amerika tun, aber mehr nicht. Der Redner hat ſich nämlich ſo klar wie möalich ausgeſprochen über die internationale Erörterung wegen der Aufhebung der amerikaniſchen Krieasforderungen. Weit davon entfernt. den Schuldennachlaß an Großbritannien ins Auge zu faſſen oder auch nur eine Erleichteruna der Schulden wird Ame⸗ rika auf der Feſtleauna der andern, nämlich der franzöſi⸗ ſchen. beſtehen. Coolidae hat klar die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Regelung der Reparationsfraae die Reaeluna dieſer Schuld Frankreichs möalich machen werde. Man weiß alſo jetzt, daß der Geſamtbetraa der deutſchen Schuld nicht herabgeſetzt werden kann. es ſei denn, daß Großbritannien den Grundſatz der Aufhebuna ſeiner Forderungen. ohne eine Ausaleichung von amerikaniſcher Seite zu erlangen, annehmen wird. Amerika ver⸗ harrk außerdem auf ſeiner Haltung wegen des Völkerbundes.“ Was der Präſident über eine allgemeine Entwaffnungskonferenz geſagt hat, nennt das Blatt einen ziemlich platoniſchen Idealismus. Die Anleihe für Deukſchland E Berlin, 23. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Paris gemeldet: Der„Matin“ glaubt mitteilen zu können, daß von amerikaniſcher Seite bereits an einer tatſächlichen Durchführung der Sachverſtändigenpläne gearbeitet wird. So ſoll der Mitinhaber des Bankhauſes Morgan, Morrow, in den nächſten Tagen mit der Vorbereitung der 800 Millionen⸗ N Nachdem ſie die Beſetzesvorſchläge der deutſchen Regie⸗[Goldmarkanleihe an Deutſchland beauftragt werden. Der neue hitler⸗Prozeß %Vor dem Volksgericht München 1 begann heute vor⸗ mitag 969 Uhr unter 925 Vorſitz des Oberlandesgerichtsrates Si m⸗ trupung die Verhandlung gegen 40 Mitglieder des Stoß⸗ w Hitler wegen der von dem Stoßtrupp ausgeführten Ge⸗ ſchuldien kte am 8. und 9. November. Zur Verhandlung ſind 35 Be⸗ doßtene erſchienen, unter ihnen auch der Adjutant des Führers des ſſch upps, Uhrmacher Maurice, der bisher flüchtig war und freiwillig geſtellt hat. Der Stoßtruppsführer hold, ſowie 2 weitere Angeklagte ſind noch flüchtig, Angeklagte trotz ordnungsgemäßer Ladung nicht er⸗ de Einer der Angeklagten: Otto Freichtmayr, wurde einen ſe Unterſuchungshaft vorgeführt. Ihm legt die Anklage u. a. einen uhweren Diebſtahl zur Laſt, da er in der Münchener Poſt 105 Inzug, ein Reißzeug und 1 Lupe entwendete; er iſt zweimal übrian, einfachen und ſchweren Diebſtahls vorbeſtraft. Die weiſen Angeklagten haben zum Teil leichtere Vorſtrafen aufzu⸗ Der Angeklagte Maurice iſt in Mannheim wegen ver⸗ Hendia Waffenbeſttzes im Zuſammenhang mit dem ſeinerzeitigen vorbettoranatenanſchlag auf die Mannheiner Börſe erſch raft.— Rechtsanwalt Roder. iſt nicht zur Verhandlung anwalt n.— Nach Feſtſtellungen der Perſonalien verlas Staats⸗ Stoßtrurdintersberger die Anklageſchrift, die die Gewaltakte des merd kupps im einzelnen ausführt und ſämtlichen Beſchuldigten ein Lerbrechen der Beihilſe und— Laſt Hochverrats, ſowie den Beſchuld'g⸗ Fireichtmayr ein Verbrechen des ſchweren Diebſtahls zur legt.— Darauf ſtellt Juſtizrat Kohl den Antrag, die Verhand⸗ lung auszuſetzen, bis die bayeriſche Juſtighoheit wieder hergeſtellt ſei, die von der bayriſchen Regierung preisgegeben worden ſei. Zur Be⸗ gründung des Antrages erklärte Kohl, die Preisgabe der bayeriſchen Juſtizhoheit ſei daran zu ſehen, daß auf Intervention der Entente van Verfahren gegen Profeſſor Quidde eingeſtellt worden ſei.— Nachdem Staatsanwalt Wintersberger den Antrag beſprochen hatte, der darauf abziels, das Verfahren zu verzögern, wurde der Antrag vom Gericht als vollkommen unbegründet abge⸗ lehnt. Darauf beantragt Staatsanwalt Wintersberger zur Er⸗ örterung einzelner Punkte der Anklage wegen Gefährdung der Staatsſicherheit die Oeffentlichkeit aus zuſchließen. Die Verteidigung erhob keinen Einſpruch.— Das Gericht verkündete Be⸗ ſchluß dahin, daß die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen und die Anweſen⸗ heit lediglich den Vertretern der Reichs⸗ und Staatsbehörden unter Schweigegebot geſtattet wird. Darauf wurde der Verſamm⸗ lungsſaal geräumt.— Die öffentliche Verhandlung wird nachmittags 3 Uhr wieder aufgenommen werden. Ein Altenkal auf den Mörder Eſſad Paſchas Paris, 23. April. Nach einer Meldung aus Belgrad iſt, wie aus Tirana gemeldet wird, geſtern abend ein Attentat gegen den Abgeordneten der Nationalverſammlung Ruſten begangen worden, der vor einigen Jahren in Paris Eſſad Paſcha durch einen Revolverſchuß getötet hat. Der Zuſtand des Abgeordneten 3 2 In Belgrad nehme man an, das es ſich um einen Rache⸗ t—3 755 Dreiundzwanzig Parteien Die Wahlbewegung kommt diesmal nur mühſam und ſchwer⸗ fällig in Fluß. Die Papierverſchwendung von 1919 und 1920, zum Teéil aus dem geduldigen und viel duldenden Reichsſäckel geſpeiſt hat aufgehört. Ein paar Plakate an den Anſchlagſäulen, die zu den Ver⸗ ſammlungen der oder jener Partei laden, ſind ſo ziemlich das Ein⸗ zige, was man von den nahenden Wahlen ſpürt. Aber die Sprache dieſer Plakate iſt nicht mehr ſo ſtürmiſch, ſo ſchreiend und werbend wie vor vier und fünf Jahren. Die grellen Amerikanismen ſcheinen ſich verflüchtigt zu haben. Nur wo Völkiſche und Kommuniſten mit tätlichen Argumenten ſich auseinanderſetzen, gibt es regelmäßig blutige Köpfe. Der Atem dieſer Wahlbewegung geht matt. Die„Boſſe“ der bürgerlichen Gruppen der Mitte klagen über ſchlechten Verſamm⸗ lungsbeſuch(neulich in einer demokratiſchen Verſammlung in Berlin waren von rund 500 Anweſenden etwa 450 Kommuniſten), meinen aber, jetzt nach dem Feſt, in den anderthalb letzten Wochen, würde ſich das ändern. In den kleinen Städten freilich ſteht es zumeiſt anders. Der von auswärts bezogene Redner ſpricht dort faſt immer und das ſchon ſeit vier u. fünf Wochen, vor„ausverkauften Häuſern“. Aber dieſe kleinen Landſtädte, in denen es kein Theater und kein Konzert, höchſtens ein dürftiges Kino mit abgeſpielten, flimmernden Bildſtreifen gibt, leben nach ihren eigenen Geſetzen. Der„Redner von auswärfs“ iſt dort allemal die Primadonng., die man ſich an⸗ hört, um für einen Abend dem Trott und dem Gleichmaß der Lange⸗ weile zu entrinnen. Man hört, dankbar für die Abwechslung und rührend empfänglich, ſie alle hintereinander an, vom Deutſchvölkiſchen bis zum Sozialdemokraten. Und erzählt ſich, ſelbſt wenn man keineswegs ihm ſich geſinnungsverwandt fühlt, noch tagelang die ſchalen Späſſe, mit denen etwa der völkiſche Dutzendagitator den örtlichen Kommuniſtenhäuptling abfertigte. Die Mittelparteien ſegeln heuer ohne Frage mit widrigem Wind. Die Deutſchnationalen arbeiten mit allen Mitteln bedenkenloſer Demagogie. Sie haben jedwedem Jegliches verſprochen: den Beam⸗ ten ſofort ihre vollen Friedensbezüge, den Hypothekenbeſitzern die Aufwertung bis zum Nominalbetrag, den Staatsgläubigern die resti⸗ tutio in integrum, die Wiedergabe ihrer verlorenen Vermögen. Mit ſolchen Märchenerzählern— die Kinder, ſie hören es gerne— iſt ſchwer zu konkurrieren. Und ſo iſt leider wahrzunehmen, wie die Leute, denen die kleine Wahlarbeit draußen in der Provinz obliegt, unſicher werden und, gelinde geſagt, im Ton ſich vergreifen. Dreiundzwanzig Parteien ringen diesmal um die Gunſt des— wie ſoll man ſagen?— wahlmündigen Volkes. Jeder poli⸗ tiſche ABC⸗Schütze weiß, daß wir im Deutſchen Reiche ohnehin an der Ueberzahl der 0: litten und daß, wenn wir den Parla⸗ mentarismus lebensfähig, ein mögliches und haltbares Regierungs⸗ ſyſtem aus ihm machen wollen, auf die Verringerung der politiſchen Gruppen, die Angleichung und den Zuſammenſchluß der annähernd gleichen hinzuarbeiten ſein wird. Indes, wir gründen, um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, neue Parteien. Herr Richard Kunße, den man den„Knüppelkuntze“ heißt, gründete eine, Herr Le⸗ bius, ein kleiner und armſeliger Abenteuerer, der neuerdings in der zum Wochenblatt gewordenen„Staatsbürgerzeitung“ ſeine Wandel⸗ barkeiten ausſtreut, eine andere. Herr Ledebour ſchließlich, nachdem er ſich mit ſeinen letzten Freunden zerſtritt, erhob ſich ſelber zum Rang einer Partei. Und ihnen geſellen ſich noch ſo und ſo viele Berufs⸗ gruppen, die der Auffaſſung leben: nur dann würden ihre In⸗ tereſſen gewahrt ſein, wenn einer der Ihren., von allen Parteifeſſeln befreit, und von keiner anderen Richtſchnur geleitet als dem Wohl der engſten Fachkollegenſchaft, in den Reichstag einzöge. Haben dieſe Männer nie etwas von dem Weſen des parlamentariſchen Be⸗ triebes gehört? Wiſſen ſie nicht, daß der Einzelne, und wenn er ein Gott wäre, im Parlament zur Unwirkſamkeit verdammt bleibt, ſo er nicht auf den Fraktionsverband ſich ſtützen kann? In keinem an⸗ deren Lebensverhältnis ſpielen die Nullen eine ſo gewichtige Rolle wie juſt im Parlament. Der Einſame, dem keine organiſch verbun⸗ dene Gruppe ſozuſagen gewerbsmäßig Beifall ſpendet und ex officio Anträge und Anregungen unterſtreichen hilft, ſteht von vorn⸗ herein auf verlorenem Poſten. Er mag— vielleicht— Aug und Ohr ergötzen. Wirken wird er nichts. Schwarz auf weiß etwas in die Jukunftsſtube heimbringen, er recht nicht. Eine Frage, wenn man will, eine neue Pilatusfrage: was hkeißt Wahlmündigkeit? Keine Frage mehr ſcheint zu ſein, daß wir, als wir nach der großen Staatsumwälzung die neuen Grenzen für die Wahl⸗ berechtigung abſteckten, in ideologiſchem Drang uns über⸗ nahmen. Es gibt, in dieſer gebildeten Nation, ſehr viele, auch in politiſchen Dingen, einſichtige und überlegſame Frauen und es gibt Männer, die mit zwanzig Jahren ſchon ſo ausgereift ſind, wie andere es auch mit vierzig und fünfzig nicht werden. Aber Geſetze, auch Wahlordnungen, müſſen ſo beſchaffen ſein, daß ſie den Durch⸗ ſchnitt zu erfaſſen vermögen. Fragt bei den Frauen an, die, in den Höhen wie den Tiefen der Geſellſchaft, nur Weibchen ſind, wie ſie wählen werden. Und ſchaut Euch bei den Halbſtarken um, den kaum mannbar Gewordenen, die man, koſte es, was es wolle, durch die Ausrüſtung mit dem„freieſten Wahlrecht“ vor der Zeit politi⸗ ſiert hat. Es ſcheint, auch die Sozialdemokratie beginnt zu fühlen, daß ſie ſich ſelber die Rute ans Kreuz band die Belaſtung der Nheinſchiffahrt Einige Erleichterungen 157 [I Berlin, 23. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der durch das Wolffſche Telegraphenbüro gegebenen Notiz über das mit den Beſatzungsmächten über die Rheinſchiffe getroffene Abkommen er⸗ fahren wir noch ergänzend, daß Frankreich z. Zt. noch et wa 30 deutſche Rheinſchlepper und 100 Rheinkähne be⸗ ſchlagnahmt hat, deren Freigabe im Anſchluß an die Rege⸗ lung zugeſichert worden iſt. Frankreich und Belgien haben außerdem zugeſagt, daß jeder weitere Zugriff auf die Rhein⸗ flotte, ihre Hilfsgeräte und ihre Umſchlagseinrichtungen in Zukunft unterbleibe. Von den durch die Kohlenreedereien auszu⸗ führenden Reparations⸗Kohlentransporte zahlt die franzöſiſch⸗ belgiſche Kommiſſion etwa 74 der Fracht. Dieſes Zugeſtändnis der Beſatzungsmächte an die rheiniſchen Reedereien iſt umſo bemerkenswerter, als die Reparationsgläubiger nach dem Friedensvertrag an ſich Anſpruch auf frachtfreie Beför⸗ derung der Kohlen bis zur Grenze haben. 2 5 Das Ende des mexikaniſchen Aufſtandes Paris, 23. April. Die Agence Havas meldet aus Waſhington: Die mexikaniſche Botſchaft kündigt an, daß der Aufſtand in Mexiko mit der Beſetzung von Brogredo, Darida und mehrerer anderer Städte auf der Halbinſel Vucatan ſein End erreicht habe. 2. Selte. Nr. 189 Mannheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Mittwoch, den 23. April Japan und Amerika Von Günther Thomas Abgeſehen von dem Wettbewerb, den ſich Japan und die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika im Stillen Ozean ſeit der Zeit machen, da beide in die Weltpolitik eingetreten ſind, gilt die Frage der j a pa⸗ niſchen Einwanderung in Amerika als eine Art von Baro⸗ meter, an dem man den Stand der jeweiligen Beziehungen ableſen kann. In früheren Jahren, d. h. vor dem ſ eeee Krieg 1898, der den Vereinigten Staaten den Heſig der Philippinen brachte und dadurch ſie dem chineſiſchen Markt ſehr viel näher rückte, ſpielte bereits die„gelbe“ Einwanderung aus Aſien eine erhebliche Rolle auch in der inneren Politik Amerikas. Schon die Verfaſſung der Ver. Staaten beſtimmt, daß nur Angehörige der weißen Raſſe das Bürgerrecht erwerben können; ſpäter iſt das dahin erweitert wor⸗ den, und zwar noch der Sklavenbefreiung im Bürgerkrieg, daß auch Neger und Negermiſchlinge Bürger werden können; Angehörige der mongoliſchen Raſſe jedoch ſind nach wie vor von dem Recht, Bürger der Vereinigten Staaten zu werden, ausgeſchloſſen. Hiermit hängt ein anderes Recht zuſammen: In den meiſten Staaten der Union können Grundbeſitz nur Bürger der Vereinigten Staaten erwerben, d. h. auch Ausländer können durch Kauf oder Erbſchaft in den Beſitz von Grundeigentum gelangen, aber nicht in das Grund⸗ buch eingetragen werden, ſodaß ſie in gewiſſem Sinne wenigſtens mit ihrem Beſitz recht in der Luft ſchweben und allerlei Willkürlichkeiten ausgeſetzt ſind. Urſprünglich war die Frage der japaniſch⸗chineſiſchen Einwande⸗ rung lediglich eine Arbeiterfrage. Kalifornien dann auch Oregon, Waſhington und einige andere weſtliche Staaten wurden mit billigen Arbeitskräften in der Geſtalt von ſapaniſchen und chineſiſchen Kulis überſchwemmt, was von den Arbeiterorganiſationen unter Ausnutzung des Raſſevorurteils lebhaft bekämpft wurde. Sie erblick⸗ ten, und nicht mit Unrecht, in den billigen Arbeitskräften aus Aſten Lohndrücker, welche Eigenſchaft natürlich den Arbeitgebern die Ein⸗ wanderung keineswegs unangenehm machte. Die große Genügſam⸗ keit, Nüchternheit, Beſcheidenheit und Arbeitſamkeit der chineſiſch⸗zapa⸗ niſchen Kulis wurde ſowohl von den Arbeitgebern wie von den Ar⸗ beitsvermittlern, den ſogenannten Padrones weidlich ausgenußt. Trotzdem gelang es den eingewanderten Scharen bei ihrer unglaub⸗ lichen Anſpruchloſigkeit in den meiſten Fällen zu einem gewiſſen Wohlſtand zu gelangen. Außerdem verbreiteten ſich japaniſche und chineſiſche Handwerker, namentlich in der Geſtalt männlicher Waſch⸗ mädchen über das ganze Land und es dauerte nicht lange, bis ſo ziemlich jeder Junggeſelle in den ganzen Vereinigten Staaten ſeine Wäſche bei Japanern oder Chineſen waſchen ließ. Damit wurde natürlich die Eiferſucht der anderen wachgerufen und ſo nahm die feindſelige Stimmung gegen Chineſen und Japaner immer mehr zu. Den Herd dieſer Bewegung bildete natürlich Kalifornien und dieſes ging ſogar gelegentlich ſo weit, ſich über klare Beſtimmungen beſtehender Verträge hinwegzuſetzen und auf eigene Fauſt die gelbe Einwanderung zu beſchränken. Seitdem nun Japan durch ſeine Beteiligung am Bogerkrieg, dann durch ſeinen Krieg mit China und ſeinem Siege über Ruß⸗ ſand, beſonders aber durch ſeine Teilnahme am Weltkrieg ſich eine Stellung als Großmacht errungen hat, iſt der iſche Stolz aufs ſchwerſte verletzt durch die obenangeführte timmung der amerikaniſchen Verfaſſung, die als eine Herabſetzung der Japaner empfunden wird. Da die Frage der japaniſchen Einwanderung, namentlich auch auf den Hawai⸗Inſeln, dem großen mili⸗ täriſchen Stützpunkt Amerikas im Stillen Ozean, immer wieder von neuem den Zankapfel zwiſchen beiden Ländern bildete, ſchloſſen unmittelbar nach dem Weltkrieg Staatsſekretär Lanſing und Miniſter Iſchii eine Vereinbarung, wonach ſich die japaniſche Regierung verpflichtete, keine Auswanderungserlaubnis mehr für Arbeiter zu erteilen, während Amerika Geſchäftsleute und Stu⸗ denten unbehelligt einlaſſen ſollte. Praktiſch hatte damit Japan darauf verzichtet, ſeine Söhne denen anderer Länder in den Ver⸗ einigten Staaten gleichgeſtellt zu ſehen. Das war alſo ein großes Zugeſtänndis Japans. Unter der Ein⸗ wirkung dieſer Vereinbarung iſt auch die Jahl der Einwanderer auf 143 Japaner im letzten Jahr zurückgegangen. Nun aber ent⸗ hält das neue Einwanderungsgeſetz die Beſtimmung, daß über⸗ haupt die mongoliſche Einwanderung verboten ſein ſolle. Mit Recht ſieht hierin Japan einmal den Bruch ſener Vereinbarung, die freilich nur mündlich als ſogenanntes„Gentlemens agreement“ ge⸗ troffen worden war und zweitens eine Herabwürdigung ſeiner Nationalehre. Man wird daher für die nächſte Zu⸗ kunft mit einer ernſten Spannung zwiſchen Japaan und Amerika rechnen müſſen, wenn nicht Präſident Coolidge infolgedeſſen gegen — Geſetz ſein Veto einlegt. Das muß aber noch abgewarzet werden. 15** Die„Times“ berichtet aus Waſhington, die neue amerikaniſche Einwanderungsbill werde in einem Austauſch des Senats und des Repräſentantenhauſes am Freitag er⸗ wogen werden. Es werde erwogen, daß die Bill ohne weſentliche Aenderungen ihrer praktiſchen Beſtimmungen angenom⸗ men werde. Man glaubt nicht, daß der Präſident ſein Vetorecht ausüben werde. * Die türkiſche Kammer hat das Grundgeſetz der Repn⸗ hlik und das Budget für 1924 angenommen. Ddie Lage in der Pfalz Aklenkat auf den Bürgermeiſter von Münchweiler Geſtern nachmittag wurde der Bürgermeiſter Helfferich aus Münchweiler von mehreren Perſonen angefallen und durch einen Revolverſchuß leicht verletzt. Die Täter ſind unerkannt ent⸗ kommen. Darüber erfahren wir noch folgende Eingelheiten: Als geſtern nachmittag der Bürgermeiſter, der mit dem Zuge um 3½ Uhr von auf dem Bahnhof Münchweiler ankam, die Sperre paſſiert hatte, gab ein dort ſtehender Mann einen Revolverſchuß auf ihn ab, der ihn am Kinn leicht verletzte. Der Täter, der ſofort ver⸗ folgt wurde, gab auf ſeine Verfolger mehrere Schüſſe ab, die aber niemand verletzten, und verſchwand ſchließlich unerkannt in dem nahe elegenen Walde. Nach Angabe des Bürgermeiſters iſt der betreffende Mann bereits in der vorigen Woche mit noch einem anderen in Münchweiler beobachtet worden. Bürgermeiſter Helfferich hat, wie erinnerlich, während der Se⸗ paratiſtenherrſchaft als Parteigänger der Sonder⸗ bündler in ſeinem Amtsbezirk eine Rolle geſpielt und hat ſich dadurch in weiten Kreiſen der Bevölkerung mißliebig gemacht. Be⸗ reits am 13. Februar wurde die Nachricht verbreitet, daß er von der erregten Bevölkerung gelyncht worden ſei. Auch diesmal beeilt ſich das franz.„E. d..“, den Ueberfall als ein nationaliſtiſches Ver⸗ brechen hinzuſtellen und teilt mit, daß H. von den Mitgliedern einer Mordkommiſſion aus dem rechtsrheiniſchen Deutſchland, die in Auto⸗ mobilen kamen, ermordet worden ſei.— Dieſe Nachricht entſpricht nach den oben geſchilderten Umſtänden in keiner Weiſe der Wirklichkeit. Separatiſten a. D. In den„Straßburger N. Nachr.“ iſt laut„Rheinpf.“ aus Zabern zu leſen, daß die Firma Gebr. Bley ſich in Zabern nieder⸗ laſſen will. Dort hat ſie mit Vorkaufsrecht das der Stadt gehörige Proviantamt gepachtet. Eine Kartonnagen⸗ und Geſchäftsbücher⸗ fabrik, die ca. 100 Arbeitskräfte beſchäftigt, will die Firma, deren Inhaber aus der Separatiſtenzeit„rühmlichſt“ be⸗ kannt iſt, errichten. Eine engliſche Stimme zur Sicherung der pfälziſchen Wahlen Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraf“ ſchreibt: In London ſei man der Anſicht, die kommenden deutſchen Wahlen würden der Interalliierten Unterkommiſſion unter Führung des Oberſten'Arboneau Gelegenheit geben, in die Pfalz zurückzukehren, zwecks Sicherung der freiwilligen Stim⸗ menabgabe der Bevölkerung. In den größeren Städten ſei dieſe Maßnahme vielleicht unſinnig, ſie wäre aber notwendig in den kleineren Orten, wo Einſchüchterungsverſuche und Gewalttätigkeiten möglich ſeien. Die früheren Sepa⸗ ratiſten hätten ſich kürzlich umorganiſiert in die ſog. Rheiniſche Arbeiterpartei und in die ſog. Rheiniſche Bauernpartei.— Gerücht⸗ weiſe verlautet, daß die Separatiſten noch von außen her un⸗ terſtützt würden. die neuoroͤnung der Reichsbahn Durch eine Verordnung des Reichskanzlers iſt der Reichsver⸗ kehrsminiſter Deſer zum Generaldirektor der deutſchen Reichsbahn beſtellt und ihm zur Unterſtützung ein vorläufiges Di⸗ rektorium beigegeben. das aber nur begutachtende Betätiaung ausüben ſoll. Das Direktorium iſt aus den Staatsſekretären und aus den Abteilungsleitern des Reichsverkehrsminiſteriums gebildet. wobei eine ſtärkere Selbſtändigkeit der Abteilungsleiter vorgeſehen iſt. Das Direktorium hat im übrigen naturgemäß nur eine vorüber⸗ gehende Bedeutung. Die Eiſenbahnen in Bayern Ueber die Neuregeluna des Eiſenbahnweſens in Deutſchland wird vom Reichsverkehrsminiſterium und dem baye⸗ riſchen Handelsminiſterium eine agemeinſame Er⸗ klärung abgegeben, die die Grundlage für die Neuordnung des baneriſchen Eiſenbahnweſens darſtellt. Es iſt darin feſtgeleat, daß die bayeriſche Eiſenbahn von der Verwaltunasſtelle München im Rahmen der einheitlichen Verkehrsanſtalt ſelbſtän⸗ diga verwaltet werden. ſoweit nicht beſtimmte Geſchäfte der Hauptperwaltung vorbehalten ſind. Finanziell wird München weiteſtgehende Selbſtändigkeit zuagebilligt. Die Münchener Verwaltung ſtellt den Voranſchlaa zum Geſamthaushalt auf und ver⸗ füat über die ihr bewilligten Mittel ſelbſtändig. Ebenſo ſelbſtändig iſt ſie bei der Beſchaffung des Betriebsmaterials und des Betriebs⸗ ſtoffs. Auf Grund der Preisvereinbarung zwiſchen dem Eiſenbahn⸗ Zentralamt mit den Kohlenſondikaten beſchafft die Münchener Stelle ſelbſtändig die LJokomotipkohlen. Der Leiter der baye⸗ riſchen Verwaltungsſtelle ſoll Mitalied des Direktoriums der deut⸗ ſchen Reichseiſenbahn ſein. Auch im künftigen Verwaltunasrat der Reichseiſenbahn erhält die baneriſche Regierung eine Vertretung. Die Reichsreagierung erklärt, daß ſie an der einheitlichen Leituna unter allen Umſtänden feſthalten und daß die Bil⸗ dung beſonderer Betriebsgeſellſchaften mit der Reichsverfaſſuna nicht verein bar ſei. Baden⸗Baden, 23. April. Der Streik der Hotelange⸗ ſtellten iſt beendet, nachdem die Hotelbeſitzer die geforderte Lohnerhöhung bewilligt haben. Die Keichstagswahlbewegung Die Wahlvorſchläge in Heſſen In der geſtrigen Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes für del Wahlkreis Heſſen⸗Darmſtadt wurden die eingegangenen Wahl vorſchläge geprüft und 13 davon zugelaſſen. Außer den bekannten politiſchen Parteien treten in Heſſen auf der Häußel bund und eine deutſche Wirtſchaftspartei, ein heſſiſchel Wirtſchaftsbund(Siedler) und der Bund der Geuſel, die verteilung der Steuerlaſten Das Wolffbüro teilt halbamtlich mit: In der Preſſe ſind mehr⸗ fach Ausführungen über eine angebliche Zunahme der Maß⸗ ſenbelaſtung gemacht worden. Hierunter wird verſtanden, die große Maſſe des Volkes, insbeſondere die arbeitende Bevölkerung durch die Beſteuer ung des Verbrauchs und durch die Lohnſteuer verhältnismäßig ſchärfer belaſtet werde als die be“ ſitzenden Klaſſen durch die Beſitzſteuern. Eine Zunahme der Belaſtung wird insbeſondere aus dem Steueraufkommen Februar hergeleitet. Die Entwicklung der Reichseinnahmen in den Zeit des ſogenannten Uebergangsetats, d. h. vom 1. Dezember 1905 bis 31. März 1924, hat das Gegenteil bewieſen. In dieſer Zeit en, fallen vom Geſamtaufkommen an Reichsſteuern 54 v. H. auf die Beſitzſteuern, 6¼ v. H. auf die Beſteuerung des entbehrlichen Ver⸗ brauchs(Wein, Branntwein, Bier und Tabak) 26¼ v. H. auf die Beſteuerung des übrigen Verbrauchs und 137% v. H. auf die Lohl⸗ ſteuer; hierbei iſt zu beachten, daß dem Lohnabzug auch eine ganz Anzahl von beſſer geſtellten Steuerpflichtigen(3. B. höhere Beamle und Angeſtellte einſchließlich der Direktoren) unterliegen, deren An teil als Maſſenbelaſtung nicht mitgezählt werden kann. Zudem gibt die Verteilung der Reichsſteuern allein kein voll⸗ ſtändiges Bild, weil die Grund⸗ und Gewerbeſteuern der Ländg und Gemeinden eine weſentliche Beſitzbelaſtung darſtellen; ibl man ſie hinzu, ſo wird für die Monate Dezember 1923 bis 13 10 der Anteil der den Beſitz belaſtenden Steuern etwa 62 v. agen. Dieſe Steuerlaſten iſt mithin, trotz der ſchwe⸗ ren Belaſtung auch des Verbrauchs für die verbrauchenden Maſſen immerhin noch günſtiger, als in der Broſchüre des Reichsfinan miniſters Dr. Luther auf Grund der damals vorhandenen Zahlen und Schätzungen angenommen werden konnte. 1425 Der Fall Quiode - Berlin, 23. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Behauptun daß Profeſſor QJuidde aufgrund einer engliſchen Inte“ vention entlaſſen worden ſei, wird von zuſtändiger Stelle unzutreffend bezeichnet. Der engliſche Premierminiſter, der an Profeſſor Quidde perſönlichen Anteil nimmt, hat ſich am 28. nach dem Schickſal Quiddes erkundigen laſſen. Zu dieſer Zeit aber Quidde, wie wir hören, gar nicht mehr in Haft geweſen. Det Haftbefehl iſt bereits am 21. März wegen mangelnden Fluchtver⸗ dachts aufgehoben worden, ohne daß die Reichsregierung ihrerſelb A eine Einwirkung auf das Verfahren auszuüben verſucht hätte. Letzte Meldungen Das Eiſenbahnunglück bei Bellinzona Bellinzona, 23. April. Die Zahl der Tolen bei dem Eiſenbahs unglück hat ſich bis 11 Uhr auf 21erhöht. Da die Leichen Jun Teil ſtark verkohlt ſind, iſt es außerordentlich ſchwierig, ſie zu lden⸗ nſtzieren. Von den toten Reiſenden wurde bis jetzt die Perſönlichtel von Albert 5 iß; aus Baſel feſtgeſtellt. Anter den Verletzten befinden ſich die Angehörigen einer Familie Fortmann, Wilhelm, Friede Werner, Albert, Hans und Hilda, ferner Otto Kartel aus Bremel. Berlin, 23. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Dieſer Tage wird aus Helſingfors eine Delegation von Geiſtlichen der ruſſiſchen orthodoxen Kirche nach Berlin kommen, um über dee Stellung Sowletrußlands zur ruſſiſchen orthodoxen Kirch aufzuklären. Die Delegation wird ſich ſpäter zum gleichen Zwei nach London begeben. 7260 Baſel, 22. April.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Das ſchweizeriſche Veterinäramt hat die Grenze von Baſel bis Martim? bruck für die Einfuhr von Hunden geſperrt. Die der Grenze frei umherlaufenden Hunde ſollen abgeſchoſſen werden. Die Maßnahme richtet ſich vor allem gegen die ſich in Deutſchland und N de Fa, 25. Her aß der Hunde. weibrücken, pril. räſident des Lan 0 brücken, Schnek, iſt auf ſein—1—4 in den Ruß—. iſt verſetzt und ihm in ſeiner ausgezeichneten Dienſtle der Titel und Rang eines Rates—————5 *Internationaler Luftrechts Kongreß. In Gegenwart de⸗ Miniſterpräſidenten Muſſolini fand geſtern auf dem Kapitul die feierliche Eröffnung des 6. Internationalen Lufk⸗ rechts⸗Kongreſſes ſtatt, an welchem die Vertreter von 27 Staaten teilnehmen. Die Schweſtern Novelle von Heinrich Leis(Wiesbaden) Nachdruck verboten. Sie irrte friedlos durch Kleingeſtrüpp, ſtieg über unwegſame Pfade im Dorngerank, das ihre Kleider krallte und ihr Geſicht ſchlug. Sie ſah, aus dem Dickicht brechend, wieder die Seefläche vor ſich gebreitet mit ſilberſpiegelndem Geglitzer. Am Ufer warf ſie ſich hin. Ihr Herz ſtürmte. Und mit der Sonne, die, im Waſſer aufgefangen, aus der kriſtalle nen Tiefe zu ihr emporſtieg, rannten die Gedanken an und ſchloſſen den Ring über ſie. 5 „Nun ſind ſie zuſammen, Hartmann und Adele. Zum erſten⸗ mal allein. Ich hätte es vielleicht verhindern können. Wozu? Es geſchieht, was muß. Sie klettern durch die Felſen irgendwo. Adele wird müde ſein. Er ſtützt ſie. Sie ruht aus an ſeiner Bruſt. Nun richtet ſie ſich auf. Ihre Augen ſtürzen ineinander und ihre Lippen berühren ſich Dann:„Es muß wohltun, ſich geborgen zu wiſſen. Einem Starken im Arm liegen. Und ſich ganz hingeben ſeiner Stärke und ſeiner Zärtlichkeit. Von dem Lächeln nippen, das über ſeinen Mund weht. Er würde alle Sorgen und Aengſte auf ſich nehmen, weil er ſo ſtark iſt. »Die Schwüle, die den Kopf trübte und das Blut peitſchte, lleß verworrene Wünſche aufdämmern. Wie ein Licht entzündet, ſtand in der Ferne des Gefühls etwas Wunderbares: flehendes, ſehn⸗ ſüchtiges Liebesbegehren.. War es ſeltſam unergrümdete Ver⸗ wandtſchaft des Blutes, die Hartmann und Adele, kaum daß ſie ſich ſahen, zueinander zwang? Es ſchien Marie, als ſei ſie mit allem Empfinden plötzlich ins Unrecht geſetzt von der ſieghaften Gewalt dieſer Liebe. Ihr blieb nichts; was ſie für feſt und unlös⸗ bar gehalten, zerfiel ihr unter den Händen. Oder wäre es möglich — Kälte kroch ihr unter das Haar—, daß ſie, unbewußt noch, Hartmann ſelbſt liebte, gequält von dem Stachel zwiefacher Eifer⸗ ſucht?— Sturm hatte plötzlich ſchwarze Flügel um die Berge geſchlagen und mit ſchaumgekrönten Wellen ſprang der See über die Ufer. Wolkenwände hatten ſich vor die Sonne geſchoben und hingen tal⸗ wärts mit graugefetzten Rändern. Marie fuhr empor. Das blanke Lichtblau des Waſſers war verdunkelt in ein aufgeregtes, zerwühl⸗ heimkommen. Furchtbare Gerechtigkeit. tes Schwarzgrau. Schon tauchten die Bergſpitzen in breit ſchleifende Nebelringe. Regen ſtürzte mit ſcharfen Schauern. Die Föhren am Hang krümmten ſich, zerzauſt von Sturmſtößen. Durch den See ruderten ſchwefelgelbe Lichter und Blitze kreuzten ſich am Himmel wie die Klingen von Fechtern im Wettſtreit. In die knallenden Böen ſtarrte Marie mit leeren Augen, da⸗ Haar zerrauft und verklebt von der Feuchte. Wind, der ia ihre Kleider fuhr, wollte ſie umſtürzen, nach dem Waſſer wehen; mit jäher Angſt krallte ſie ſich an einen Buſch, während der Nebel immer dichter um ſie geſchoben war und mit grauen Säulen in der Wieſe ſtand Ein Fremder war plötzlich neben ihr, dem Sturm enttauchend. „Sie haben den Weg nach dem Dorfe verſehlt,“ lächelte er ihr Er⸗ ſtaunen zu,„erlauben Sie mir, Sie zu führen. Ich finde mich heim auch in Dunkelheit und Regen.“ Marie war willenlos neben ihm in dumpfer Erſtarrung. Ste hörte Wortfetzen, durch den Sturm ihm vom Mund geriſſen, und begriff keinen Sinn. Bis es vor ihr aufſchlug mit blendend grellem Schein:„Wehe denen, die in den Bergen überraſcht ſind. Vom Falkenſtein findet ſich bei dieſem Unwetter keiner heil zurück. Der Abſtieg iſt mühſam und gefährlich ſchon bei hellem Tag. In Nacht und Nebel taugt der beſte Führer nicht, den Weg talwärts zu finden.“ Sie ſchrie hilflos gegen den Sturm, ein ungeheures Ahnen ſtand auf: ehe ſich ein Gedanken löſte, war Wiſſen da, aus der Tiefe emporleuchtend mit blutigem Strahl: die Schweſter würde nicht Für ſie entſchied das Schickſal. Adele ſollte keinem anderen gehören. Da ſte von ihr wollte, mußte ſie ſterben. Marie ſah ein Bild: Hartmann, Adele auf dem Berge, wegverloren taumelnd, ſich umklammernd, mit einem Fehltritt in die Tiefe geſtürzt Fiebernd war ſie daheim. Sie fror in den Kiſſen, geſchüttelt von Kälte und Entſetzen. Und da dämmerte auf, ihr Wunſch ſei es geweſen, ihr heimlicher, verwerflicher Wille, der den Sturm zu⸗ ſammengeballt, die Wellen beſchworen, Blitz und Donner hatte raſen laſſen zu einem gewaltigen Totenfeſt.. So ſtark konnte dieſer Haß ſein, geboren aus geſchmähter Liebe, daß er dem Sturm gebot, Tod brachte nur durch den Gedanken Und dann ein ängſtliches, zerquältes Flehen: daß dieſes Wiſſen doch Irrtum wäre, daß die Schweſter am Leben. Nur nicht die Laſt der Mordſchuld tragen müſſen! Was nachher kam, galt gleich. 5 er doch alles zu Ende. Wenn nur Adele noch glücklich werden an Marie ſtand im Morgengrauen bei dem unberührten Bett,* warf ſich über die Kiſſen zu einer letzten, ſchmerzlichen L der Stelle, wo Adeles Kopf geruht hatte. Sie ſief über die Terraſſe ehe die Schläfer im Gaſthof erwachten. In dem fahlen war es wie erſchöpfte Ruhe nach dem Sturm. Der See breitel ſich blink und blau in das Tal. Kleine gelockte Wolken wa über die Berghäupter. Und die Berge ſtanden hart und grau im finſteren Schweigen, wie Wächter ihre Geheinr ſſe umſchließhend⸗ Marie hielt das Geſicht in die Hände vergraben. ging ſie dem Waſſer entgegen mit kleinen, feierlichen Schritten. 25 follte alles getilgt ſein, alles Wiſſen, Schuld und Qual. Ste ſafle unter den Füßen den naſſen, knirſchenden Sand des Ufers, Wellen ſprangen an ihr empor und liefen gegen ihre Bruſt. S machte eine müde Bewegung, wie ein Vogel, dem die S gebrochen ſind, und fiel vornüber in die rauſchende Flut. Noch ſchlug ihr Atem gegen die Wellen, dann zog die Schwere der naſſen Kleider ſie abwärts, und blindende Fiſchleiber ſchoſſen aus dem Grund erſchreckt von ihr fort. Indes ſtande eng umſchlungen Hartmann und Adele auf dem ſteilen Grat des Felſens, den Blick ins Tal geſenkt, wo der Sel b5e blauer Edelſtein. pah n Arm in Arm die böſe Nacht in einer Fels überdauert, und in Schreck und Todesnähe war dele, feöbe Gewißheit über ſie gekommen, die nun wie Siegesfreude aus ihten Augen blitzte. Aus der Starrhelt des Morgendämmerns löſte ſic die Ebene fern in ſtrahlendem Erwachen. Und gach der Düſterhen der Nacht war alle Buntheit und Freude des Lebens den Siebenden neu geſchenkt, ſie ſchauten helläugig in die Zukunft wie in einen klaren, wolkenlos blauenden Tag. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach ihrer Bedeutung und des 1 zur Verfügung ſtehenden Naumes dorbehalten Wilhelm Platz: Das Forſchungsgebiet des Okkultismus. 135 ee(130 nen uguſt Meſſer: Immannel Kants Leb i i it eine! e e Leben und Philoſophie. Mit e ˙ T5. Wilbelm Dauzel: Kultur und Religion des primitiven Menſchen N(182). tfr von Hanſtein: Der blutrote Strom, i e angalk, Siuttgert. G. eeee — — — FFrrre/ ⸗⸗⸗ e eeee ee 3* A 00 — X e Ae re r bau Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seb. Nr. 189 Autwoch den 23. April 1924 Meſſen und Ausſtellungen Paßvorſchriſten für Beſucher der Kölner Meſſe aus dem unbeſetzten Gebiet Nach einer Verfügung der Rheinland⸗Kommiſſion gelten für die Geſucber der Kölner Meſſe(11—17. Mai) aus dem unbeſetzten Ge⸗ 10 folgende Einreiſevorſchriſten: Perſonen, die nicht britiſcher, fran⸗ icher oder belgiſcher Staatsangehörigkeit ſind, reichen beim Meſſe⸗ 0 öln ein Geſuch ein, auf dem die nachſtehenden Einzelheiten domerkt ſind: Name und Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort, 8 ohnort(Straße und Hausnummer) und die eidesſtattliche Verſiche⸗ 8 ein Ausweiſungsbefehl der Rheinland⸗Kommiſſion gegen Die Antragſteller nicht vorliegt(auf Befehl der Beſatzungsbehörde) ie Angaben müſſen mit denen des Perſonalausweiſes oder des Reiſe⸗ waſſes übereinſtimmen. Der Perſonalausweis bezw. der Reſſepaß Ge mit einem Lichtbild verſehen ſein. Das Meſſeamt ſchreibt die tſcheine aus und ſendet ſie, nachdem bei der Paßſtelle Köln die und Abſtempelung vor ſich gegangen iſt, den Antragſtellern Galt kachnahme zu. Die Geleitſcheine haben für alle Grenzorte dier tigkeit und werden an den Einreſſeſtationen von dem Aufſichts⸗ die g mit dem Stempel„Tranſit perſehen. Bei der Abreiſe müſſen ſchen keilſceine vom Meſſeamt Köln mit dem Abfahrtsſtempel ver⸗ n. werde Sonderzüge zur Kölner Meſſe Me Aere mürd ubeter Gonge— arr 27 e ein ärkter Morgenzug⸗Verkehr aus der ung.⸗ Olabbach, Krefeld, Aachen, Düſſeldorf und beſonders aus der Rich⸗ Elberfeld und Remſcheid durchgeführt wird. Für die Beſucher der Kölner Meſſe aus Oſt⸗, Mittel⸗ und Süddeutſchland werden Son⸗ —92 e von Hamburg, Berlin, Leipzig, Nürnberg, Ulm nach Köln noch bekannt gegeben. Städͤtiſche Nachrichten das Jahr 1923 im Lichte der Statiſtik en Prof. Dr. Schott macht zu der ſtatiſtiſchen Jahreszuſammen ⸗ ung die 5 5 Daeene dugs gpwele reſ iſt, folgende emerkungen: 2 Einteitender Stoßſeufzer Wenn Goethe im„Märchen“ ſeine Irrlichter„ziemlich mager und klein“ werden, ſie jedoch deswegen„von ihrer guten Laune dNee des Mindeſte verlieren“ läßt, ſo wäre die Gemütsverfaſſung Herrſchaften dem Statiſtiker von heute außerordentlich dien⸗ 100 Dünn 15 der Suppenkaſpar am vierten Tag iſt unſer früher Awohlbeleitter ſtatiſtiſcher Jahresbericht geworden; ſein graphiſcher aupiſchmuck iſt ihm längſt ausgefallen, das liebliche Fettpoſſter der Tabellen iſt dahin und ob er mit ſeinen loſe aneinandergereihten hlen das Abzeichen der Statiſtik überhaupt noch zu recht im führt, wäre nur mittelſt Aufbietung großen begrifflichen Scharfſinns zu entſcheiden. So wie der Vericht jeht ausſtehl, ſtellt Art von Exiſtenzminimum für die Beziehungen Deſſentlichkeit und dem Statiſtiſchen Amt dar, er beweiſt ſozu⸗ ſcorn, kur noch dos„Daßz, aber nicht mehr das„Wie“ des 8 tiſchen Funktionierens der Stadtverwaltung. Nun kann die Waalehir freilich nicht als feiedliches Atoll im ſturmbewegten Meer eeune dpenwart liegen bleiben wollen, und wenn der Abbau ſchon Wer haben will und muß, ſo ziemt es gerade ihr am es ialten, Sankt Floriana-Pofitit zu treiben, aber ihre Pflicht iſt darum doch. darauf hinzuweiſen, daß ein radikaler Ab⸗ der ſtatiſtiſchen Aemter entgegen mancher unbe⸗ kawerfen Auffaſfung kein ſolcher auf lange Sicht, ſondern recht nir ichtig iſt. Denn ſolange man mit dem ſtatiſtiſchen Amt an gleichzeitig alle Statiſtit mit Stumpf und Stiel ausrotten balbe wird dieſe eben ſtatt als eingehegte offizielle Pflanze allent⸗ n in der Verwaltung als Unkraut wachſen. Es dürfte ſich dann zeigen, daß es ſogar fimanziell verkehrt iſt. Abbaupolſtik ledig ⸗ der geiſtigen Einſtellung des Dutatenmännleins, des be⸗ „ſchönen“ Kinderſpielgeugs, betreiben zu wollen. Textliche Schnörkel zu den Zahlen die Einwohnerzahl, wenn man der Fortſchreibung iſt en darf, von 1921 auf 1922 und weiter auf 1923 ftark geſtiegen 0 müßten auch die von ihr mengenmäßig abhängigen Erſchei⸗ Wase„der Menſchen Enſtehen und Lergehen Jundel und u Idel Verkehr und Verzehr eine anſehnliche Zunahme von Jahr lar aufweiſen Davon iſt aber keine Rede; gerade die elemen⸗ Gebn biologiſch⸗ſozialen Vorgänge der Bevölkerungsbewegung, die mäßiaten, Sterbfäle und Eheſchließungen haben vielmehr regel⸗ 1023, 4b genommen. Am meiſten die Geburten, deren wir vor ſt bis auf den Einſer genau ſoviel zählen wie 25 Jahre tal er, im Jahre 1898, als die Vororte mit Ausnahme von Käfer⸗ die Och gar nicht zur Stadt gehörten und dieſe noch längſt nicht Rüg Hülfte der heutigen Einwohnerzahl hatte. Der gleichzeitige ertzung der Eheſchließungen um ein Sechſtel iſt anders zu be⸗ Ausſchtaer ſtellt nur die allmähliche Berichtigung des übermäßigen Stergags nach Kriegsende dar. Die regelmäßige Abnahme der alle endlich iſt ſchwach und wenig überzeugend, verwandelt e auch ſofort in eine ebenſo vegelmäßige Zunahme, wenn man nehmelt der raſch ſintenden Geburtenzahl natürlich gieichfalls ab⸗ andere den Todesfälle von Säuglingen außer Rechnung läßt. Noch — Zahlenreihen haben ſtändig abgenommen: die weiblichen Kaſſenmitglieder auf Jahresende, das Geſamtgewicht des geſchlach⸗ teten Groß⸗ und Kleinviehs, der Auftrieb auf den Viehhof nach der Stückzahl, die Zahl der Hypothekeneinträge, die Auskunftſuchenden der Arbeiterſekretariate und Auskunftſtellen, die Geſamtbeſucher⸗ zahl der Kunſthalle— dieſe im geraden Gegenſatz zum Beſuch des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts und graphiſchen Kabinetts— u. a. m. Ein Mehr von Jahr zu Jahr finden wir demgegenüber— ab⸗ geſehen von dem ſelbſtverſtändlichen Inflationsmehr aller Wert⸗ beträge— bei der Bautätigkeit, der Zahl der Löſchungen von Hypotheken und dem Beſuch des Nationaltheaters. Viele Zahlen⸗ reihen weiſen aber eine unregelmäßige Bewegung auf, ſei es, daß 1923 wieder einen Rückgang gegenüber der im Vergleich zu 1921 geſtiegenen Zahl von 1922 brachte— ſo z. B. beim Zu⸗ und Weg⸗ zug, dem Fremdenverkehr in den Gaſthöfen, den männlichen Mit⸗ gliedern der Krankenkaſſen am Jahresſchluß, dem Beſuch des Roſengartens u. der Vorträge des Freien Bundes— oder aber daß umgekehrt der Rückgang von 1921 auf 1922 im Jahr 1923 wieder von einer Zunahme abgelöſt wurde.(Umzug von Haushaltungen, Herbergsgäſte). Nach den ſtatiſtiſchen Eumittlungen betrug die Einwohner⸗ zahl im Durchſchnitt des Jahres 1923 246 600 gegen 240 700 i.., der mittlere tägliche Barometerſtand 752,77 Millimeter (752 96 Millimeter), die tägliche Temperatur im Jahresmittel 10,21 Grad C.(9,13 Grad.), der höchſte Thermometerſtand am 14. Juli 35,8 Grad C.(gegen 33 Grad C. am 24. Mai 1922), der niedrigſte vmometerſtand 14,5 Grad C. am 31. Dezbr.(gegen 16,8 Grad C. am 8. Februar 1922), die geſamte Niederſchlagshöhe 668,9 Millimeter(740,3 Millimeter), der höchſte Rheinwaſſerſtand 607 Zentimeter(634 Ztm.). Geburten wurden einſchließlich der Totgeborenen 4661(5190) gezählt. Davon waren 4512(5029) Lebendgeborene, 15,.49 Proz.(15,35 Proz.) unehelich Geborene, 2257 (2596) männliche Lebendgeborene. Ehen wurden im ganzen 2553(3011) geſchloſſen, Miſchehen nach der Konfeſſion 1043(1200). Die Gheſchließungen zwiſchen Ledigen verringerten ſich von 2337 auf 1941. Die Sterbefälle gingen von 2624 auf 2612 zurück. Davon entfielen 1304(1344) auf männliche Perſonen, 519(602) auf Kinder unter einem Jahr. Im einzelnen wurden 388(365) Sterbefälle an Tuberkuloſe aller Art, 258(279) an Lungenentzün⸗ dung und Influenza, 98(70) an Mogen⸗ und Darmkatarrh und 235 (212) an Krebs regiſtriert. Die Zahl der zugezogenen Per⸗ ſonen hat ſich von 16 141 auf 12 335,. die der weg⸗ gezogenen Perſonen von 11981 auf 9827 vermindert. Die Zahl der umgezogenen Haushalte hat ſich von 1853 auf 2838 ver⸗ mehrt. Auffallend iſt der Rückgangim Fremdenverkehr: von 115 894 Gaſthofs⸗Fremden auf 89 411. Die Zahl der Her⸗ bergs⸗Gäſte hat ſich dagegen von 13 896 auf 20 691 vermehrt. Der geſamte Baraufwand für die öffentliche Armenpflege hat ſich von 7 636 000 M. auf 6 986 037 Milliarden Mark geſteigert. Der Mitgliederſtand der Krankenkaſſen iſt von 70 328 auf 69 411 bei den männlichen und von 34 438 auf 31 293 bei den weiblichen Verſicherten zurückgegangen. Am Ende des Jahres 1923 betrug der Prozentſatz der erkrankten Kaſſenmitglieder 2,54(3,30). Die Ein⸗ nahmen der ſtädtiſchen Straßenbahnen ſteigerten ſich von 297 501 000 M. auf 434 457 601 Milliarden Mark, die der Rhein⸗ Haardtbahn von 12 951 000 M. auf 51 968 590 Milliarden Mark, der äftsumſatz der Reichsbankhauptſtelle von 606 627 Millionen auf 654457 285 Billionen Mark. Bei der Spar⸗ kaſſe erhöhten ſich die Einlagen von 1 852 919 Millionen auf 212 045 719 Billionen, die Rückzahlungen von 1 5. 842 Millionen auf 199 859 944 Bill. M. Der Pfänderbeſtand des Leihamts hatte am Jahresende einen Wert von 7020 791 Billionen(3362 Millionen) M. Das Geſamtgewicht des im Schlachthof lachteten Groß⸗ viehs betrug 2 764 969(3 962 559) Kg., des inviehs 2 256 647 (2 886 761) Kg., der Pferde 152 798(238 908) Kg. Der Vieh⸗ auftrieb ging von 179 569 auf 133 372 Stück zurück. Davon entfielen a und Farren 12 297(20 951), auf Rinder und Kühe 23 267(41 073), Arbeits⸗ und Wagenpferde 3688 b 16 103(22 452), Schafe 4570(10 110), Schweine 7 5 Die Zahl der Hypothekeneinträge ging beim Grundbuch⸗ amt von 1474 mit einem Wert von 783 887 Mill. auf 552 mit einem Wert von 755 691 591 Billionen Mark zurück, während die der Hypothekenlöſchungen von 2807 mit einem Wert von 71910 Mill. auf 5698 mit einem Wert von 106 337 Billionen Mark geſtiegen iſt. Der Wert der verkauften, vertauſchten und verſteigerten Grundſtücke ſteigerte ſich von 434988 Mill. 380 091 452 Billionen Mork. Davon entfielen 326 119 590 Bil⸗ lionen auf Alt⸗Mannheimer Gemarkung. Durch Bautätigkeit ſind 747(680) Wohnungen entſtanden, davon 443(444) auf Alt⸗ Mannheimer Gemarkung. Nach der Zimmerzahl war die Vertei⸗ lung folgendermaßen: 19(39) Wohnungen mit 1 Zimmer, 214(303) mit 2, 348(225) mit 3, 97(75) mit 4 und 38(69) mit 5 und mehr Zimmern. Die Zahl der unterſtützten männlichen Er⸗ werbsloſen betrug am Jahresende 13 049, die der weiblichen 1664. Beim Arbeitsamt ſtanden 639(2251) offenen Stellen für Männer und 1259(1849) offenen Stellen für Frauen 14 569(3935) Arbeitsgefuche von Männern und 4582(3315) von Frauen gegen⸗ über. Für Männer wurden 591(1913), für Frauen 846(940) Stellen vermittelt. Die Beſucherzahl der Veranſtaltungen im Roſen⸗ garten verringerte ſich von 695 169 auf 508 816. Die größte Zug⸗ kraft übte wie im Jahre 1922 die Erfindermeſſe mit 11 033(10 600) Beſuchern aus. Das Nationaltheater ſah im ganzen 377029(363 283) Veſucher. Am ſtärkſten mit 1286(1316) Zu⸗ uern war eine Aufführung von„Alt⸗Heidelberg“, am ſchwächſten 25 346(461) Zuſchauern„Der Landſtreicher“ beſucht. Die Kunſthalle wurde von 51 875(77 943) Perſonen aufgeſucht. Die Vorträge des Freien Bundes wieſen 32 437(37 446) Beſucher auf. *Aenderungen der Reichsverſicherung. Nach einer Verordnung Reichsarbeitsminiſters vom 16. April d. J. werden die Ge⸗ ts⸗ und Lohnklaſſen der Angeſtellten⸗ und In⸗ idenverſicherung auf je fünf herabgeſetzt, und zwar Klaſſe A bis 50 Gm.(Monatsbeitrag 1,50 Gm.), B 50 bis 100 Gm. (3 Gm.), C 100 bis 200 Gm.(6 Gm.). D 200 bis 300 Gm.(9 Gm.). E über 300 Gm.(12 Gm.) bei der Angeſtelltenverſicherung ſowie Kl. 1 bis 10 Gm.(Wochenbeitraa 20 Pfa.). Kl. 2 bis 15 Om.(40 Pfg.J, Kl. 3 bis 20 Gm.(60 Pfg.), Kl. 4 bis 25 Gm.(80 Pfg.), Kl. 5 über 25 Em.(100 Pfa.) bei der Mvalidenverſicherung. Das Ruhegeld beträgt bei der erſteren Verſicheruna 360 Gm., bei der Invalidenver⸗ ſicherung 120 Gm., zuzüalich eines jährlichen Reichszuſchuſſes von 36 Gm. Als Steigerunasbetrag werden von beiden Ver⸗ ſicherungen 10 v. H. der gezahlten Beiträge gewährt. * Ein interalliiertes Zollbüro iſt im Karlsruher Rhein⸗ hafen eröffnet worden, das die Amtsverrichtungen übernommen hat, die bisher von dem Büro in Wörth(Pfalz) mit Bezug auf den Güterverkehr im Karlsruher Rheinhafen ausgeführt wurden. *Die 1000 Marknoken werden nicht aufgewerkek. Die Reichsbank teilt mit, daß ſie für die von ihr ausgegebenen 1000 Marknoten, aleichaültia welcher Emiſſion ſie angehören und ob ſie einen roten oder arünen Stemvel tragen, nicht mehr als 1000 Reichsmark(Pa⸗ piermark. alſo nicht Rentenmark) zahlt. * Das Notgeld der Reichsbahn noch nicht aufgerufen. Zur Be⸗ hebung von Zweifeln wird wiederholt darauf hingewieſen, daß das wertbeſtändige und das auf Papiermark lautende Notgeld der Reichsbahn noch nicht aufgerufen iſt. Zu dieſem noch nicht aufge⸗ rufenen Reichsbahnnotgeld gehört auch das vom Reichsverk; rg⸗ miniſterium, Zweigſtelle Bahern, herausgegebene Notgeld. Es iſt voll umlauffähiges Zahlungsmittel und wird von allen öffentlichen Kaſſen, insbeſondere allen Reichsbahnſtationen an Zahlungsſtatt angenommen. *FJunahme der Lebenshaltungskoſten um.8 Prozent. In der Berichtswoche vom 12. bis 18. April(Wochendurchſchnitte aus den Preisnotierungen von 5 Tagen) iſt der Lebenshaltunaskoſteninder der„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ um.8 Prozent gegenüber der Vorwoche von 1182.0 auf 1203.8 Milliarden infolge Steigerung der Ernährunaskoſten aeſtie aen, was einer Erböbung des Gold⸗ niveaus von 118.2 auf 120.4 Proz. der Friedenszeit(1913/14= 100) entſpricht. Die Meßziffer der Ernährunaskoſten aina von dem 1320.4 auf den 1371.2 milliardenfachen Vorkrieasſtand hinauf. Dieſe 3,8prozentige Erhöhuna der Nahrunasmittelpreiſe darf zum Teil auf eine Konſumanreauna durch das bevorſtebende Oſterfeſt zu⸗ rückzufübren ſein. Der Zunahme der Ernährunaskoſten gegenüber ſteht der Rückaang um.3 Prozent bei den Bekleidunas⸗ koſten, um.2 Prozent bei Heizung und Beleuchtung und .6 Prozent bei den häuslichen Gebrauchsartikeln. Jreiaube des Berfands von württemberalſchen Nilchereng⸗ niſſen. Amtlich wird mitaeteilt: Die württemberaiſchen Vorſchriften über den Verſand von Milcherzeuaniſſen ſind in Anpaſfuna an die Geſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wiederholt erleichtert worden und beſchränken ſich zurzeit ledialich noch auf den Verſand von Käſe mit Ausnahme von Rundkäſe nach Schweizer Art(Emmen⸗ taler). Die von Württembera ſchon ſeit einiaer Zeit beabſichtigte völliae Freigabe des Verſands von Milcherzeua⸗ niſſen ließ ſich bisher deshalb nicht verwirklichen, weil ſich Banern bisher zur völligen Freigabe nicht entſchließen konnte, bei der Gleich⸗ artiakeit der Verhältniſſe im bayeriſchen und württemberaiſchen Käſereigebiet aber eine aleichmäßige Bebandlung nicht zu umgehen war. Nachdem nun auch Banern ſich zur Freigabe des Verſands von Milcherzeuaniſſen mit Wirkung vom 22. April ds. Is. ab entſchloſſen hat. werden die in Württembera noch beſtebende reſtlichen Verſand⸗ vorſchriften für Milcherzeuaniſſe ebenfalls mit Wirkung vom 22. April ab aufgehoben. Von jetzt ab unterlieat der Verſand von Milcherzeug⸗ niſſen keinerlei Beſchränkungen mehr. » Ingenieurſchule iu Mannheim. Der Beſuch der Ingenieur⸗ ſchule im Winterſemeſter 1923%4 war ſehr rege. Die Durchſchmitts⸗ zahl der Beſucher wurde durch die neueingerichteten Abendkurſe, die den bereits beruflich Tätiaen es noch ermöalichen ſollen, Ver⸗ ſäumtes nachzubolen und ſich das Abſchlußzeuanis einer böheren techniſchen Bildunasanſtalt zu erwerben, verarößert. Neben einem ordentlichen Lebrerkollegium dozieren noch einiae Herren der Praxis, die ſich in gebhobenen Stellungen befinden. in den Abendſtunden und ſdellen ibre reichen Erfahrungen aus der Praxis in dankenswerter Weiſe zur Verfüauna. Dieſes aab bereits Veranlaſſung. daß ein⸗ zelne Abendvorträge auch von nicht an der Ingenieurſchule einge⸗ ſchriebenen Studierenden beſucht werden, die es bearüßen, auf dieſe Weiſe ibre Kenntniſſe erweitern zu können. Der erfolgreiche Befuch COFEEEINFENREEN KAFFEE HA Der unſchädliche Bohnenkaffee HNUSENHOF FENN AbOHA EScHTIAAcR un der ee een e ee aee eee eeeee von beiden will ſeine Rechte fallen laſſen; worüber beinahe alle berde verloren gehen. Goethe 27*** wWeltreiſe Von Colin Roß VIII. Der große Boom. u Los Angeles(Kalifornien), im Februar. gen meinem Hotelfenſter in Los Angeles ſtehen jeden Mor⸗ Hotels große Geſellſchaftsautos, und vor den anderen Fronten des Schild. warten nicht weniger. Jeder Wagen trägt ein einladendes „»Freie Fahrt an den Strand!“—„Eine Fahrt in die —eUmſonſt nach Santa Monica!“—„Freie Fahrt und ohne Lunch!“ uſw. Als ich dann ein paar Tage im Hotel war, ear den dieſer Wagen zu benutzen, bekam ich einen Brief. Herr dem Ar, en ich nicht kenne, ſchrieb mir, wenn mir eine Fahrt mit igun utobus nicht paſſe, ſtelle er mir berp ein Privatauto zur Ver⸗ in de g. Ich ſolle nur Tag und Stunde bei ſeinem Auskunftsſtand Seel alle angeben. ie Sache fi ich zu intereſſieren. Ich ging zu dem an⸗ gege he fing an mich zu ging z ganbeden Tiſch 5 der Nordecke der Hotelhalle und fragte das ele⸗ fahrt Fräulein, wie Herr Girard dazu komme, mir eine freie Auto⸗ und wanzubieten. Oh, ich ſei doch fremd, wurde mir zur Antwort, und belte mir doch ſicher gerne Los Angeles und Umgebung anſehen, Land ei der Gelegenheit wollten ſie mir ein wundervolles Stück zeigen, das Herr Girard gerade für Wohnzwecke aufteile. werhend wollte ſehen, wie weit dieſe für einen Nicht⸗Kalifornier im⸗ fände verblüffende Art von Reklame gehe, und erwiderte, ich be⸗ mir hien hauf einer Weltreiſe und dächte nicht im Traume daran, nützte er Land anzuſehen, geſchweige denn zu kaufen. Aber das macht michts. Das hartnäckige kleine Fräulein erwiderte:„Das Gefälliatcts, in dieſem Falle ſind wir nur zu glücklich, Ihnen eine dur Behleit erwieſen zu haben!“ Und ſie hielt mir ein Formular Un dung des Autos hin. Zeitung dieſe Zeit war noch keinerlei Interview von mir in der mit 51 erſchienen, und Herr Girard konnte nicht wiſſen, daß er es mit 8 Journaliſten zu tun hatte, den man in dieſem Lande ja wis beſonderer Aufmerkfamkeit behandelt. Nein, das iſt die Art, beßtgee Stadt Los Angeles im allgemeinen und jeder ihrer Grund⸗ und 997 Ueianderen Propaganda treibt. Niemand entgeht ihr, handelt en erfaßt ſie, einerlei ob es ſich um einen Weltreiſenden oder etwa um eine kleine Lehrerin aus dem Oſten, die ſich hal eld für eine Ferienreiſe nach der Weſtküſte mühſam erſpart —2 ee ** Ein Weltreiſender, ein Touriſt, der vielleicht nur zufällig nach Kalifornien kam?— Oh, man braucht ihm das Land nur zu deigen, es ihm richtig zu ſchildern, ſo wird er ſchon laufen. Und tatſä lich traf ich einen Schweiger, der von Japan kommend die gleich Weltreiſe, nur in umgekehrter Richtung, ſchon faſt vollendet hatte, der ſich Land kaufte und hier blieb. Und die kleine Lehrerin, der beſcheidene Ferienreiſende aus dem Oſten?— Man drängt ihnen freie Fahrt und freies Eſſen nicht weniger auf. Wenn ſie kein Geld haben, ſo werden ſie es ſich bor⸗ gen, um nur zu kaufen. Oh, das iſt nicht etwa Uebertreibung! Ich traf hier tatſächlich zwei junge Mädchen, die auf dieſe Weiſe zu Grundbeſitz in Los Angeles kamen. Sie wurden am erſten Tage auf der Straße angeſprochen— man iſt hier viel ſüdlicher und mit dem Anſprechen einer Dame nicht ſo ängſtlich wie in Newyork— und in ein Auto geſetzt. Man zeigte ihnen Land und tatſächlich ruh⸗ ten ſie nicht, bis ſie das Geld dafür aufgetrieben hatten. Ja, wenn damit ſolche Geſchäfte zu machen ſind und das Geld — ſo auf der Straße liegt, ſo wird man es doch aufnehmen! Man auft ein kleines Los Land, ein wüſtes Stückchen Sanddüne ganz weit draußen vor der Stadt für 1000 Dollar. Und in einem Jahr — was, einem Jahr? einem halben!— iſt es 2000 oder auch ſchon 4000 Dollar wert. Es gibt ſolche Fälle, ſie ſind nicht einmal ſelten. Man zeigte mir ein Grundſtück, das vor ein paar Jahren 1800 Dollar koſtete und heute 18 000. Ich ſah Land in der Stadt und vor der Stadt, das tatſächlich in einem halben Jahr ſeinen Wert verdoppelte. Es 5 5 Boom, ein Rauſch, ein Fieber, nicht anders als ſeinerzeit das old. Man kommt ja auch ſchon in der richtigen Gemütsverfaſſung Schon mit dem erſten Entſchluß oder nur mit dem Gedan⸗ en, vielleicht nach dem Weſten zu gehen, der ſich in einer Anfrage nach den Zugverbindungen auf einem Verkehrsbureau in Newhork oder Chicago äußert, ſtellt ſich die Propaganda der Engelſtadt ein in Geſtalt eines ausführlichen, reich illuſtrierten Büchleins über Los Angeles, das einem gleich mit dem Fahrplan— natürlich koſten. los— in die Hand gedrückt wird. Und dann iſt man hier, ſieht, wie die Stadt gewachſen iſt und wie ſie weiter wächſt. Es gab tatſächlich Zeiten, wo die Architek⸗ ten mit dem Bauen nicht nachkamen und Neuankömmlinge in Autos und Zelten nächtigten, weil auch alle Hotels überfüllt waren. Wenn man mit dem Auto aus der Stadt hinausfährt und nach den fertigen Häuſern die halbfertigen kommen und dann das leere Bauland, ſo ſieht man rechts und links der Straße Herren auf be⸗ quemen Stühlen im freien Feld ſitzen. Nicht weit davon ſteht ihr Wagen, mit dem ſie morgens hinaus und abends wieder zurückfah⸗ ren. Das ſind die Grundſtücksagenten, die hier auf Käufer warten. Mehr braucht es in dieſem milden regenloſen Klima nicht zum Grundſtücksgeſchäft. Iſt man ſehr üppig, ſo ſetzt man eine kleine Bretterbude als Office hin. Wichtiger ſind ſchn große Tafeln, die die Vorzüge des betreffenden Geländes anpreiſen. Mitunter ſind ſie in langen Reihen neben der Straße aufgeſtellt, und ihre An⸗ preiſungen laufen neben dem Auto her als ahnungen, die immer dringlicher werden: ⸗Halt!“—„Dies iſt dein Land!“—„Sieh es dir an!“—„Spare, indem du hier kaufft! In einem halben Jahr koſtet es das Doppelte!“—„Warum willſt du Miete zahlen, wenn du für das gleiche Geld in deinem eigenen Hauſe wohnen kannſt!“ Es ſind gute Pſychologen, die dieſe Plakate entwerfen und auf⸗ ſtellen. Sie haben jede Regung und jeden Gedanken der Vorüber⸗ fahrenden richtig berechnet. Wenn das Auto hält, iſt man ſchon halb gewonnen. Es iſt zwar weit draußen, halbwegs zwiſchen Los Angeles und Santa Monica oder im San Fernando⸗Tal und es iſt ein wüſter Sandfleck. Aber wie lange wird es dauern, und man iſt bier in beſter Vorortgegend! Und was den wüſten Sandfleck anbe⸗ trifft: ſobald er erſt bewäſſert wird, wächſt ja alles, Palmen und Roſen, und wenn es auch kein Paſadene werden wird, wo die Mil⸗ liardäre wohnen, ſo wird es eine freundliche Straße mit entzücken⸗ den Bungalows im Grünen. Man hat dieſe Straßen hundertfach geſehen, auf Bildern und in Wirklichkeit, und das Bild dieſer pal⸗ menbeſtandenen Straße ſchiebt ſich ſo eindringlich vor, daß man den wüſten Baufleck nicht mehr ſieht und vergißt, wie lange man im Auto brauchte, um hierheraus zu kommen. Und tatſächlich iſt die Stadt bisher noch immer nachgerannt, ſo weit auch die Real Eſtate men dieLandagenten und Grundſtücksſpe⸗ kulanten, ihre Grenzen immer wieder hinausſchieben. Und dann iſt es einem ſo bequem gemacht. Man braucht nicht etwa den ganzen Betrag hingzulegen, Gott bewahre! Man macht eine kleine Anzah⸗ lung, ein Viertel oder auch nur zwanzig Prozent oder zehn. Das übrige zahlt man in monatlichen Raten. Allerdings, wenn man ſie nicht zahlen kann, vierliert man alles. Aber das Geld wird man ſchon auftreiben. Inzwiſchen geht ja auch der Wert des Landes, des eigenen Landes, mit jedem Monat in die Höhe. Es iſt ein ganz ſicheres Geſchäft, ein unverfehlbarer Weg zum Reichtum. Es iſt eine Suggeſtion, der niemand entgeht, und auch ich bin ein paar Tage herumgefahren und habe überlegt und gerechnet, wie⸗ viel ich wohl von meinem Reiſegeld für Landkauf abſparen konnte, und ob es beſſer wäre, ſich in Santa Monica anzukaufen oder im San Fernando⸗Tal oder in Long Beach. Und wenn ich es ſchließlich nicht getan habe, ſo war das ſehr richtig und vernünftig. aber doch letzten Endes eine große Dummheit. Denn wenn natürlich auch früher oder ſpäter der große Krach kommen wird, wo das allgu hoch getürmte Gebäude der Grundſtücksſpekulanten zuſammenſtürzt, ſo kann das doch nur eine vorübergehende Epoche ſein der wieder ein neuer Boom folgen wird; denn einſtweilen und auf lange, lange ſtehen Kalifornien und Los Angeles noch nicht am Ende, noch nicht einmal auf der Höhe, ſondern erſt em Anfang ihrer Entwicklung. ————— J. Seite. Nr. 189 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 23. April 1924 der Ingenieurſchule für ordentliche Studierende bis zum Abſchluß⸗ examen dauert 27 bis 3 Jahre. Das Langſtudium durch Abendkurſe erfordert entſprechend längere Zeit. * Jum ktonflikt in der Metallinduſtrie iſt zu berichten, da nach einer Meldung der„Arbeiterztg.“ Deensiaß früh 2 5 Kriminalpolizei die„führenden Kollegen der Oppoſition der Metall⸗ arbeiter“, Paul Schreck(Betriebsrat bei Benz, Altes Werk) und Ernſt Ehrle(Betriebsratsobmann bei Venz, Neues Werkd), ferner die Gewerkſchaftsfunktionäre der.P.., Loch und Rückert ver⸗ haftet wurden. * Brand einer Bauhütte. Geſtern Abend geriet vermutli durch heiße Aſche, die aus einem Ofen fiel, Waldhofſtraße 68, 5 Bauhütte in Brand. Das Dach der Hütte wurde zerſtört. Die Juneneinrichtung, Tiſche, Stühle uſw., iſt teilweiſe angebrannt. —9 um Uhr e e Berufsfeuer⸗ er Schlauchleitung gelöſcht. Der entſtandene Schade dear„ Brand auf dem Küchenbalkon. Vermutlich durch Aufbewahren bon heißer Aſche in einem Papierkübel geriet in der verfloſſenen Nacht 85 dem Küchenbalkon des 2. Stockes des Hauſes Schimper⸗ aße 1 der Kübel in Brand. Das Feuer pflanzte ſich auf einen lumenkaſten und Säcke fort. Die um 11,22 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr löſchte ſchnell den Brand. Der angerichtete Schaden iſt unbedeutend. unfall. Geſtern abend wurde auf den Planken bei Gs und 4 eine 56 Jahre alte Frau von einem Perſonenkraftwagen erfaßt. als ſie die Straße überqueren wollte. Sie wurde auf die Seite ge⸗ ſchleudert und durch den Fall auf den Boden am Hinterkopfe ver⸗ letzt. Nach Anlegung eines Notverbandes in der nächſtgelegenen Apotheke konnte ſich die Verunglückte allein nach ihrer Wohnung begeben. Den Führer des Kraftwagens trifft keine Schuld, da er — 8 Signal gegeben hat und in langſamen Tempo gefah⸗ ren iſt. * Unerlaubtes Plakatankleben. Verfloſſene Nacht zwiſchen 10 und 11 Uhr wurden im Lindenhofſtadtteil Plakate unerlaubt an Gebäuden angeklebt. Die beiden Täter wurden von einer Palizei⸗ ſtreife gefaßt und feſtgenommen. * Feſtgenommen wurden 38 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 7 Perſonen wegen Bettels, 4 wegen Diebſtahls, drei wegen Betrugs und Unterſchlagung und ein Reiſender, der von der Staatsanwaltſchaft Lübeck wegen Unter⸗ ſchlagung verfolgt wird. *Ernennung. Die baneriſche Staatsreaierung hat an eine Reihe von Perſönlichkeiten des öffentlichen und Wirtſchaftslebens neue Titel verliehen. Der Generaldirektor der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabriken in Ludwiashafen, Dr. h. c. Karl Boſch in Heidelberg, wurde zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. * 25jähriges Arbeitsjubiläum. Wie wir erfahren, feiert am 24. April der Einkaufs⸗Chef der Firma Motoren⸗Werke Mannheim .⸗G. vorm. Benz Abt. ſtationärer Motorenbau, Herr Heinrich Latin(Lortzingſtr. 5) das 25jährige Jubiläum ſeiner Tätigkeit bei der Firma. Der Jubilar, der ſich bei ſeinen Kollegen ſowohl, als auch bei der Direktion und der Angeſtelltenſchaft größter Be⸗ liebtheit und Wertſchätzung erfreut, begeht die Feier der 25jährigen Wiederkehr des Jahrestags ſeines Eintritts in voller Rüſtigkeit. Wir wünſchen, daß es ihm noch lange Jahre vergönnt ſein möge, für die Intereſſen der Motoren⸗Werke weiter tätig zu ſein. ANus dem Lande 7 Von der Bergſtraße, 22. April. Der diesjährige Verkehr an den Kartagen und während der beiden Oſtertage nach unſerer Gegend war wieder äußerſt belebt. Mit der Bahn, mit Rad und Auto und per Fuß kamen die Ausflügler maſſenhaft aus der Ebene und den nahen Städten, um in der reinen Gebirgsluft und dem heiteren Sonnenſchein die Alltagsſorgen auf kurze Zeit zu vergeſſen und Kräf⸗ tigung und Arbeitsfreude für die kommenden Wochen zu ſchöpfen. rdings waren die Ausflügler, die den geſtrigen Montag zum Wandern auserſehen hatten, enttäuſcht, denn der eingetretene Regen zwang ſie bald, die Gaſtlokale aufzuſuchen, die dann auch am Nach⸗ mittag gut beſucht waren. *ftonſtanz, 21. April. Die Kriminalpolizei verhaftete zwei Bur⸗ ſchen, die ſich durch Verkauf von Herrenanzügen und Ueberziehern auffällig gemacht hatten. Die Unterſuchung ergab, daß die beiden Burſchen, die in Zürich geboren und dort ausgewieſene Deutſch⸗ ſchweizer ſind, in der letzten Zeit ſehr oft bei Stein am Rhein die Grenze ohne Paß überſchritten haben und in Zürich mehrere Ein⸗ bruchdiebſtähle verübt hatten. Dem einen der verhafteten Bur⸗ ſchen ſind bereits ſechs, dem anderen gegen zehn Einbruchdiebſtähle nachgewieſen. Nach jedem Einbruch ſchmuggelten die Burſchen das Diebesgut über die Grenze und machten es im Badiſchen zu Geld. Aus der pfalz udwigshafen, 22. April. Geſtern abend 10 Uhr verſetzte ein lediger Tagner von Frieſenheim nach vorausgegangenem Wortwechſel ſeinem verheirateten 27 Jahre alten Bruder mit einem Dolche einen erheblichen Stich in die rechte Schulter, ſo daß die Lunge getrofſen wurde. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht. Neuſtadt, 22. April. Der Stadtrat hat die Arbeiten für die erſte Abteilung der Kanaliſation(Strecke von der Haidmühle bis zum Bahndamm) an die Firma Wayß und ile vergeben, und zwar um den Preis von 263 000 Mark. dieſer Summe iſt die eigentliche Kläranlage nicht enthalten. Sportliche Runoſchau Mannheimer Oſter⸗Hockey⸗Turnier Den von uns in unſerer Sportbeilage veröffentlichten Ergebniſſen der einzelnen Spiele tragen wir noch den Spielverlauf der verſchie⸗ denen Spiele nach. Darmſtadt— Eſſen:2. Obige Mannſchaften eröffneten das Turnier. Nach anfänglicher Ueberlegenheit von Darmſtadt, die:0 bis 15 Minuten vor Schluß führten, übernahm zum Schluß Eſſen das Kommando. Das unent⸗ ſchiedene Reſultat drückt die Gleichwertigkeit der Gegner aus. Bei Eſſen verdienen Torwächter, Verteidigung und Mittelläufer, bei Darmſtadt die Außenſtürmer hervorgehoben zu werden. Köln Rot⸗Weiß— V. f. B. Wien 20. Durchweg ſchnelles Spiel, leider unnötig ſcharf. Wien iſt nicht exakt genug im Zuſpiel. Die gute Kölner Verteidigung hat zum Schluß ſchwer zu arbeiten, entledigt ſich jedoch in ſicherer Manier ihrer Aufgabe. Börner⸗Köln war der beſte Mann auf dem Platze, leider ſpielt er unnötig hart. Wacker München— V. f. R. Maunheim 22. Es entwickelt ſich ein ſehr ſchnelles ſpannendes Spiel. V. f. R. erzielt aus dem Gedoͤränge heraus das erſte Tor. Wacker will trotz ſtarken Drängens der Ausgleich nicht gelingen; vielmehr kann Mannheim nach ſchönem Durchbruch des rechten Flügels noch ein zwei⸗ tes Tor erzielen. Wacker ſchießt mehrfach vorbei; einen hohen ſcharfen Schuß hält der Torwächter ausgezeichnet. Nach der Halbzeit drängt Wacker beängſtigenderweiſe. V. f. R. vermag ſich aber zu halten. End⸗ lich erzielt München das erſte Tor. V. f. R. vermag ſich für kurze Zeit nochmals freizuſpielen. Der Endſpurt war aufregend. Wacker wollte unter allen Umſtänden mindeſtens den Ausgleich erzwingen und wirklich glückte ihnen dies in den letzten Minuten. H. C. Heidelberg— Fußballklub Hannover 78 814. Das ſchönſte Spiel des erſten Tages. Beide Mannſchaften führten ein erſtklaſſiges Hockey vor. Das Tempo war fabelhaft und ließ auch zum Schluß nicht nach. Heidelberg glückte das erſte Tor, und nach kurzer Zeit das zweite. Hannover leitet unentwegt ſchöne Angriffe ein, die gefährliche Situationen verurſachen. Bis zur Pauſe hat Han⸗ nover den Ausgleich erreicht. Nach Wiederbeginn bemühen ſich beide Gegner, die Führung an ſich zu reiſſen. Heidelberg legt ein drittes Tor vor, doch kurz darauf zieht Hannover infolge Fehlers der Ver⸗ teidigung wieder gleich. Bevor ſich Heidelberg beſonnen hat, geht Hannover durch ein weiteres Tor in Führung. Heidelberg drängt ſetzt, aber alle Angriffe ſcheitern an der guten Hintermannſchaft. Hei⸗ delberg ſpielte ſein bekanntes ſchönes Hockey, war auch im Feldſpiel etwas überlegen, doch ſpielt der Sturm nicht rationell genug. Bei Hannover war die Läuferreihe ausgezeichnet, ebenſo Wöltje in der Ein unentſchiedenes Reſultat wäre angebrachter geweſen. 7 Turnverein 1846 Mannheim— Schwerin 51. Der Sieg der Mannheimer ſtand nie in Frage. Sie zeigten ſich den Norddeutſchen ſtändig überlegen. Die ſichere Verteidigung hielt die Angriffe auf, ſodaß der Torwächter wenig Arbeit bekam. Die Stürmer des Turnvereins zeigten ein ſchönes Kombinationsſpiel. Bonn— Nürnberg 014. Es entſpinnt ſich ein ſchönes offenes Spiel, beide Mannſchaften ſind ſehr ſtockſicher und ſpielen äußerſt ſair. Nürnberg iſt eine Kleinig⸗ keit überlegen und geht nach kurzer Zeit in Führung. Bonn greiſt unermüdlich an, kommt aber an der ſicheren Nürnberger Verteidſgung nicht vorbei. Nach Halbzeit wird Nürnberg überlegener und bringt dies durch 3 weitere Tore zum Ausdruck. Hauuover 78— Eſſen 71. Anfänglich ſehr ausgeglichenes Spiel. Als jedͤoch 2 Tore für Hannover gefallen, iſt der Bann gebrochen und bis zum Schluß erhöht Hannoner, deren Stürmerreihe wieder ein gutes Spiel lieferte, zu⸗ mal Wöltje heute vorn ſpielte, auf 7 Tore. 5 Boun— Stuttgarter Kickers:2. Vollkommen ausgeglichenes Spiel, das leider durch den ſchlechten Boden des zweiten Platzes etwas beeinträchtigt wurde. Nürnberg— Heidelberg 311. Eine weitere Enttäuſchung, die die Heidelberger ihren Anhängern bereiteten. Anfänglich vollkommen ausgeglichenes Spiel. Alle Angriffe der.⸗Stürmer endeten entweder bei der Verteidigung oder bei Ringler im Tor. Nachdem Heidelberg etwas mürbe geworden, ging Nürnberg zum Angriff über. Lange Zeit ſtand das Spiel unentſchieden :1. Die letzten 20 Minuten beherrſchten die Nürnberger vollkommen die Situatiyn. Bei H. wollte es abſolut nicht klayven. Die Außen⸗ ſtürmer kamen faſt garnicht zur Geltung und die Mitte verſtand auch nicht, die ſich bietenden Schußgelegenheiten auszunützen, obwohl Mod⸗ lich ſeinen Sturm immer wieder nach vorn warf. Bei Nürnberg war Ringler ganz hervorragend, desgleichen die Verteidigung und die Läuferreihe. Der linke Stürmer brachte immer wieder die Bälle nach vorn. Der Rechts⸗Außen wirkte infolge Verletzung nur als Statiſt. Köln— Wacker München 011. Ein ſchönes Spiel. Die Schiedsrichter greiſen von Anfang an ſcharf durch, ſodaß ſich die beiden ausgeprägten Kampfmannſchaften ein faires Spiel liefern. Köln hat beſonders zum Schluß etwas mehr vom Spiel, aber bei günſtigen Torgelegenheiten mehrfach Pech. Außer⸗ dem war der Wacker⸗Torwächter ausgezeichnet. V. f. B. Wien— Turnverein Maunheim 1846:1. Eifriges Spiel auf beiden Seiten. Wien hat ſich gegen den Vor⸗ tag verbeſſert und die Hintermannſchaft durch das Mitwirken von Lichtſchein eine weſentliche Verſtärkung erfahren. Bei Halbzeit ſteht das Spiel:0 für Wien. 1846 hat mit ſeinen Schüſſen viel Pech: die ganz knapp vorbeigehen oder durch L. gehalten werden. Uhlenhorſter Klipper Hamburg— V. f. R. Maunheim:2. Das Spiel litt ſichtlich unter den ſchlechten Schiedsrichtern. Mannheim zeigte heute auch nicht das aute Spiel des Vortages. Ham⸗ krung. ſie den Sieg zu verdanken. 34 burg führte bei der Pauſe:0. Nach dem Wechſel iſt V. f. R. uberleben doch bleibt es lange beim unentſchiedenen Stand von:1. Durch el elegantes Schlenztor des Halblinken ſichert ſich Mannheim die Ein weiteres brittes Tor wird wegen Abfeits nicht gegeben H. C. Heidelberg— V. f. B. Wien 01.„ Was niemand erwartet hatte, trat ein. Heidelberg trug 3 Spich aus und konnte keinen einzigen Sieg erringen. Nach den Erfahrunge 5 der Vorſpiele hatte H. die Mannſchaft umgeſtellt. Für Mobdlich ſpien Kraus Mittelläufer, Linksaußen Volkert. Anfangs ſetzt Heidelber in der gegneriſchen Hälfte feſt, doch hat Lichtſchein einen großen und hält mit großer Sicherheit. Wien macht ſich frei, verſchiedene ariffe werden durch Abſeits unterbrochen. Der ausgezeichnete Wiene⸗ Mittelläufer Herzl verſieht ſeinen Sturm reichlich mit Bällen, doch ſagen die Stürmer im entſcheidenden Moment. Heidelbergs 1 7 teidigung verſchuldet mehrere Strafecken, wodurch es gefährli Situationen vor dem Tore gibt. Ein ſchöner Durchbruch der Wige, führt zum erſten und einziaen Tore des Spieles. Nun wird ſich 4. delberg des Ernſtes der Situation bewußt und drängt ſtändig. iſt jedoch nicht zu überwinden und rettet immer wieder. Die gu⸗ ſchauer ſind ganz begeiſtert von ſeinen Leiſtungen. Auf Heidelberg wirkt dies etwas deprimierend, es wird unnötig geredet und relleh miert. Die Wiener lieferten heute ihr beſtes Spiel. doch waren den Heidelbergern nicht gewachſen. lediglich ihrem Torwächter h Die Damenſpiele brachten gleichfalls vorzüglichen Sport. Am intereſſanteſten das Treffeu Frankfurt 80— Köln. Die Ergebniſſe dieſer Spiele Frankfurt 80— Köln 31. 8 V. f. R. Mannheim— Schwerin 32. Köln— Turnverein 46 10:1. Frankfurt 80— Nürnberg 411. Nürnberg— V. f. R. Mannheim 411. Köln— Schwerin:2. Mannheimer Frühjahrs⸗Pferderennen Am Dienstag waren für das bevorſtehende Mairennen die Erklärungen der gemeldeten Rennſtälle abzugeben, ob ſie in A tracht der eingelaufenen Konkurrenzmeldungen ihre Nennungen in den Altersgewichtsrennen auch mit höherem Reu⸗ geld aufrecht erhalten bezw. ob ſie hinſichtlich der Handicah; die ihren Pferden zudiktierten Gewichte im Vergleich zur Konkurrenz annehmen. Das Reſultat iſt höchſtbefriedigend, blie. ben doch in den 14 Rennen der erſten zwei Renntage, um die? ſich bei der geſtrigen Erklärung handelt, durchſchnittlich 35 P rbe pro Rennen ſtehen. Dieſer erfreuliche Durchſchnitt im Aus dungs⸗Termin ſtehengebluebener bezw. angenommener Pferde ber⸗ ſtärkt weiterhin die Hoffnung auf ſehr befriedigende Felder; denn die Pferde, für die jetzt die Aufrechterhaltung der Starkberechtigung erklärt wurde, dürfen ſicher erwartet werden. Es ſind keine Pro⸗ grammfüller oder ſog. Reſpektnennungen für das Programm. Uebri⸗ gens ſind beim Rennverein ſchon über 100 Boxen angemeldet wor den, obwohl noch mehrere beſtimmt zu erwartende Trainer aus⸗ ſtehen. Beim letzten Herbſtrennen, das normale Durchſchnittz, felder hatte, waren nur 58 Pferde am Platz. Man darf alſo m weſentlich ſtärkerer Beſetzung und mit ſpannenden Endkämpfen rechnen. Ueberhaupt werden die ſportlichen Ausſichten vollſtändig verändert ſein gegenüber Frankfurt, da aus dem Norden n N Großſtälle beſtimmt erwartet werden, aus München weitere Pferde eintreffen, außerdem aus Mailand die Exvpedition ſchweizeriſchen Leutnants Gerteis zu erwaxten iſt. Es werden ſic in den einzelnen Entſcheidungen mithin ganz veränderte Zuſam⸗ menſtellungen der Kräfte ergeben, die dem Mannheimer Meeti einen beſonderen ſportlichen Reiz verleihen werden, zu⸗ mal bisher auf deutſchem Boden noch nicht gelaufene franzöffſch⸗ Pferde von hervorragendem Können auf den Plan treten. 1 Y Kleine Sportnachrichten „Haudballkampf Berlin—Hannover:0.— Die Turnermauz ſchaften beider Städte trafen ſich am Oſterſonntag in der Leineſtab zum Handballkampf. Die Vertreter der Reichshauptſtadt waren klar übeerlegen, verfügten über ausgezeichnete Kombination und lande einen unerwartet hohen Sieg von:0(:).— ube „Internationale V. f. R. Maiſpiele. B. f. R. hat für Mat folge Spiele abgeſchloſſen: 4. Mai Wiener Amatenure, 14. Mai Weſt Ham United, London, 18, Mai F. C. Bern. —— Es gibt kein besseres säüftereinigendes war ſui tel zur Regulierung des Stubigasgs als die weltberühuten Pfarrer Kkneipp-Pillen Best. Rhabarber und med. Seile ſe 2, Kalmuzz —— Zu haben in Schachteln zu 1 Gold-Mark in den + krospekt Aller Knelph-Kittel durch Aneipp-Centrale In Nur— des angenehm ſchmeckenden Sagitta Blut⸗ und Nervenlikör zu trin Sagttta Blut⸗ und Nervenlikör wirkt blutbildend und nervenſtärkend, iſt Rekonvaleszenten das geeignete Kräftigungsmittel, Sagitta Blut⸗ und Nerven⸗ kör iſt in allen Apotheten erhältlich, ſtets vorrätig: Wachholderbeer 1, Aloe 4. müſſen Sie 955 halten Wir empfehlen Ihnen*——2 kleine Oldgchen Läwenapotheke Mannheim. Die Kantfeier in Rönigsberg Am dienstag vormittag begann im Stadttheater der Feſtakt der Albertusüniverſität zum Gedächtnis ihres großen Leh⸗ rers Immanuel Kant. Die Büſte Kants blickte von der Bühne ernſt auf das Parkett von mehreren Hundert Gelehrten des In⸗ und Auslandes herab. Nachdem die Hymne„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ verklungen war, ergriff der Rektor der Univerſität Profeſſor Uckeley das Wort zu einer Begrüßungsanſprache, in der er zunächſt auf die Bedeutung Kants für die Univerſität Königsberg hinwies. Hierauf hielt der Profeſſor der Philoſophie Dr. Goedecke⸗ Meyer eine Feſtrede, in der er die tiefe und nachhaltige Wirkung der Arbeit des großen iloſophen beleuchtete. Der Redner unter⸗ trich beſonders, daß die Philoſophie Kants nicht den Charakter einer kulativen Erkenntnis, ſondern den eines moraliſchen fundierten rnunftglaubens beſitzt und hob hervor, daß ſo eine Metaphyſik nur dadurch zur Grundlage einer für die Menſchheit geltenden Lebensan⸗ ſchauung zu werden vermochte. Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbil⸗ dung Dr. Boelitz entwarf anſchließend ein Bild Kants als Er⸗ zieher zu preußiſcher Art und preußiſchem Geiſt und feierte die Be⸗ deutung Kants für Preußen. Er erinnerte in dieſem Zu⸗ ſammen an die Neuordnung des preußiſchen Schulweſens. Die preußiſ⸗ ulreform ſei ein Kranz, den Preußen am Grabe ſeines Aroßen Sehers niedergelegt habe. Nach einer Frühſtückspauſe ſprach Staatsſekretär Prof. Dr. Becker unter dem Thema„Kant und die Bildungskriſe der Gegen⸗ wart“ über die Kantfremdheit, die ſich in den heutigen Bildungs⸗ ſchichten bemerkbar mache. Kritik und Ehrfurcht, ſo ſchloß der Redner, ſind die beiden Pole der Kantſchen Philoſophie. Seine Vernunft⸗ kritit hat der Form der wiſſenſchaftlichen Erkenntnis für alle Zeiten die unerſchütterliche Fundierung gegeben. An dieſe Rede ſchloſſen ſich verſchiedene Anſprachen in⸗ und aus⸗ ländiſcher Gäſte an. egen ½12 Uhr nachmittags nn im Stad er der feier⸗ kt der in⸗ und ausländiſchen Delegierten: es ſprachen u. a. Profeſſor S chenk für den Verband deutſcher Hoch⸗ ſchulen, Geheimrat 1 Weber namens ſämtlicher deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen; Exzellenz Harna ck für die deutſchen Akademien, denen Kant angehörte; Geheimrat Milkau für die Not⸗ gemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft: N5 Menzer für die Kant-Geſelſchaft und der Vertreter des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler. Sodann folgten die Gratulationen der ausländiſchen Gäſte. Nach Veendi des Gratulationsaktes wurden von den De⸗ kanen einzelnen akultaten folgende Ehrenprom otionen bekanntgegeben: Zum Dr. theol. Univerſitätsprofeſſor Rud. Unger⸗ Königsberg; Preußiſcher Staatsſekretär Prof. Becker⸗Berlin und Elſa Bran dſtroe m⸗Schwed Freiburg, Viktor Ehrenberg und Dr. Lo h⸗ meyer; zum Dr. med. Willi Wien⸗München und tingen; zum Dr. phil. Profeſſor Almgreen⸗Upſala, Agnes Mie⸗ gel⸗Königsberg, Oberbaurat Bernhard Schmidt, den Wiederher⸗ ſteller der Marienburg und der Kantforſcher Landgerichtsrat Wan⸗ da⸗Königsberg. en; zum Dr. iur, Profeſſor Ricker:⸗ rof. Hans v. Laikinger⸗Halle, Prof. 1 5 Richard 9 dy aus Göt⸗ Rektor Profeſſor Uceley ſchloß die denkwürdige Feſtſitzung mit Dankesworten an alle Spender, unter denen er beſonders der preußi⸗ ſchen Staatsregierung gedachte. *+ 4 Rant⸗Literatur * Prof. Dr. Auguſt Meſſer: Immanuel Kants Leben und Philoſophie. Mit einem Bildnis. denen Kant etwas bedeutet, da die meiſten Werke ſtreng Charakter tragen. in le Schrift, die ganz beſondere Beachtung verdient, will verſtändlich machen bedeute ihn verflachen, durch die— ſondern Kant ſelbſt und ſeine Philoſophie. * Immanuel Kants Leben in Darſtellungen ſeiner Zeitgenoſſen Neu bearbeitet und gekürzt von Paul Landau in der Sammlung: Lebensbilder aus deutſcher Ver⸗ Verlag Carl Flemming u. C. T. Wiskott.⸗G. Berlin. nzen Jachmann, Borowski, Waſianski. gangenheit. — Das Jubiläum von Kants 200. Geburtstag wird in der Welt feſtlich begangen und viele Bücher, Abhandlungen und werden die befreiende Tat ſeiner 969. 0 2 erſtändnis ſeiner erhabenen Weltanſchauung! ichkeit erade von ſeiner Lebens⸗ und Weſensart aus der beſte Kants faßten Schriften. Verlag Strecker und Schröder, Stuttgart.— Im Laufe der Jahrzehnte haben wir eine kaum noch überſehbare Kantliteratur bekommen und nun wird ſie zur Feier des 200. Geburtstages noch beſonders anſchwellen. Den⸗ noch iſt die Zahl unſerer Volksgenoſſen noch e 9 jelehrten Dieſer wiſſenſchaftlichen Forſchung fühlt ſich auch der Gießener Univerſitätsprofeſſor Auguſt Meſſer verpflichtet, aber er der Pflicht genügen, die geiſtigen Schätze, die man bei Kant findet, in eine Form zu bringen, die es einem möglichſt weiten Kreis von Volksgenoſſen erlaubt, ebenfalls dieſe Schätze zu erwerben, um ſie zu beſitzen. Er widerlegt das heute noch verbreitete So gibt er wirklich zum erſten Mal auf einem verhältnismäßig kleinen Raum in feſſelnder, leichtfaßlicher Darſtellung nicht Kant⸗Kritik, 117 hiloſophie feiern, aber es gllt nicht den geniglen Denker der Menſchheit wieder ins Leben zu rufen, ſondern auch den großen Menſchen, der hinter dieſen Werken und über ihnen oft zu Unrecht vergeſſen worden iſt. 1 1 derer Philof 15 e erſchließt ſich nicht ſo leicht wie die anderer Philoſophen aus ſeinen Objektivität und einer„heiligen Nüchternheit“ ver⸗ Glücksfall preiſen, daß drei Schüler und Freunde, Jachmann, rowski und Waſianski, die ihm zu verſchiedenen Zeiten ſeines bens nahe ſtanden und ſich daher gut ergänzen, ſich im Jahre ſeine Todes zu einer Lebensſchilderung ihres großen Lehrers vereinigtel Sie ſchufen die zuverläſſigſte und lebendigſte Kant⸗Siographie, ſe⸗ ſtets die wicg ate und erſchöpfenſte Quelle für alles Perſönliche dug ben wird. Dies Werk erſcheint nun in einem Neudruck, der 70 5 Weglaſſung aller heut weniger imntereſſierenden Weitſchweifigkel. durch chronologiſche Neuordnung des Stoffes und beſſere Herven hebung des Weſentlichen bei getreuer Wahrung des urſprünglicht Textes für den modernen Menſchen erſt recht lesbar geworden Das Buch, das Alt und J mit gleicher Freude und Anteilng 15 genießen werden, ſtellt ſo die ideale Kant⸗Biographie fö das Volk dar. *Wie Kank beinahe atel hätle. Ein Erzählung von u, Schricker. Herausgegeben und eingeleitet von Geheimrat Dr. Hans Vaihinger. Verlag Schlüter u. Büring, Leipzig Kein Geringerer als der berühmte Kantforſcher Prof. Dr. 6. Vathinger vermittelt dieſes Büchlein zu Kants 200. burtstage dem deutſchen Volke. Die Erzählung iſt in einzigarden Weiſe geeignet, den Menſchen Kant dem deutſchen Volke näher bringen. Kants Leben,— Hausweſen, ſeine Gewohnheiten aul. Arbeitsweiſe, die Durchführung ſeiner als ſittliche Forderunge 10 geſtellten Maximen, ſeine Umgebung, ſeine Freunde, alles iſt 99ů—1 einem wahrhaft künſtleriſchen Gemälde geſtaltet. Kant tritt dem. aus dieſem Rahmen„leibhaft“ entgegen. Die Novelle„„ Liebe, deren ſchöne ein faſt tragiſcher Zug verklärt. auf Studien aufgebaut, Vaihinger dem Autor der Novelle ſelbſt übergeben hat. Kein Zug perſönlichen Lebens iſt übe elbſt das Verhältnis Kants zu den Kindern, zu den Dichtern und 10 Politik tritt hervor. Schricker vermag zu zeigen, wie der ge Del Denker jeder Erſcheinung geiſtig Herr zu werden ſuchte, ſelbſt En Liebe, deren ſchöne Epiſode ein faſttragiſcher Zug verklärt. bor, 80 das den 15 Denker als liebenswerten Menſchen — E2 Runſt und Wiſhenſchaſt Hans v. er, der bekannte Buchverleger und Seruuege des„Zwiebelfiſch“, iſt in Seefeld am Ammerſee uner verſchieden. Er war 1872 zu Dresden geboren, ſtudierte. ame! Philoſophie, Medizin und hat ſich 45— einen bedeutenden 2 igen geſchaffen mit bibliophilen Hochleiſtungen ſowie mit der 91 1% 1 Führung der eigenartigen Literatur⸗Zeitſchrift„Der Zwieb 0 die er zwanglos erſcheinen ließ und aus der man ſtets aus oder einer anderen Feder etwas Luſtiges oder Ernſtes— aber etwas Gutes mit auf den Weg bekam. Seine ſchönen Dr Deshalb dürfen wir es als einen beſonderen Drucke ſind weithin bekannt, geſchätzt und geſucht. 95 — ... r SAcKN 8 KSSSr — — rr ⸗ ae cc rnee —— —— 5. Seite. Nr. 189 Deuisenmarki Berliner Devisen in Billionen non Amtlich G. 22. B. 22. G. 23. B. 23 — 8 5 156,61 157,39 156,61 157,39 —.— 1,385 1,895.375 1,385 23.,24 23,36 24.,34 24,40 58 25 58,55 58,45 58,75 70,22 7⁰,48 70.32 70,68 —1— 110,52 1118 110,22 110,78 lalſen 10.52 10,58 10,52 10.,58 18,75 18,85 18,95 19,05 —* 5„„ 18,405 18,495 18,455 18,445 15 4,19 4,21 4,19.21 een 27.53 27,67 28,43 28,57 74.,21 74,50 74,21 74.50 58,95 59,28 59,15 59,45 e e 1,725 1,735.725 1,735 Ne Janeiro 0,475 0,488 0,478 0,488 4 6508 M 6,1² M 6,08 M 6,12 M e 12,46 12.54 12,45 12,54 1 Slavien 5,28 5,32 5528 5,32 Jolab 5,58 M 8,02 M.28 M 8,32 M 7275 3,09 3,11 M 3,09.11 10 Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar; bei Lei 1ür 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits 100 Einheiten, bei polnischer Mark für 100 Millionen. Börsenberichie Frankfurter Wertpapferbörse Crögere, Kursabschwächung auf allen Märkten. Bedeutende Spekulationsverluste:n Frankentermingeschäft d0 Wrankturt, 23. April.(Drahtb.) Nach und nach tritt es zdeh immer mehr in Erscheinung, daſ die Verluste der uekulation in Frankenfermingeschäften be- Fend gröher sind als es zuerst hinzustellen versucht rden War. Die Folge davon sind immer wieder Verkäufe S dem Aktienbesitz der Spekulation, so daß das groſße bo! kaum untergebracht werden kann und ganz erheb- — auf die Kurse drückt. Dazu kommt noch die feste Hal- ug auf dem Geldmarkt. Auf allen Märkten mußßten grögere Kursverluste in Kauf genommen werden. abendennittlich betrugen diese 14—2 Billionen Prozent. Es 75 aber auch eine ganze Reihe von Industriepapieren, die neblich größere Verluste aufzuweisen hatten, Wie Hapag, benes mann und andere mehr, die 4 Billionen Prozent nach- Saben. Nur der Markt der chemischen Werte konnte Ach etwas besser halten, was aber Wohl damit erklärt wird, 755 gerade dieser Markt unter den derzeitigen Verhält- issen schr zu leiden gehabt hat. Im übrigen bewegte sich as Geschäft in sehr engen Grenzen. Der Markt ist sehr Wenig aufnahmefähig, da auch für die kommenden Tage „ e. die beste Meinung besteht. Im frelen Verkehr dlierten Api 8, Becker-Stahl 576, Becker-Kohle 6, Benz fest 25, Krügershall 4,75, Ufa 4,50. Berliner Wertpapierbörse Empfindliche Kursrückgänge vereinzelter Papiere, Weitere allgemeine Senkung des Kursniveaus 4 Berlin, 23. April. 8 0 Die Notwendigkeit sich zureh den Verkauf von Effekten die notwendigen Geldmittel zu beschaffen, führte dem Markt neue Ware zu, die bei der ingeschränkten Aufnahmefähigkeit eine weitere allgemeine enkung des Kursniveaus bewirkte. len liontt a n. erte stellten sich anfänglich durchschnitt- Abs um—2 Billionen Prozent niedriger. Auf den anderen lchategebieten erreichten die Abschwächungen einen ähn⸗ 10 Umfang. Die herrschende Beunruhigung hin- nichtlich der weiteren Gestaltung der Verhältnisse, nament- ach auch wegen der angeblich zu Ultimo Mai infolge der Schwebenden Engagements in Franken zu erwar- Nennheimer tenden Schwieris keiten, veranlaßt die Kapitalisten zur außersten Vorsicht. Vereinzelt ergaben sich ziemlich empfindliche Rückgänge, So verloren Riebeck 3,50, Deutsche Kali, Akkumulat. 2,50, Nordd. Wolle 3, Stöhr 5,25, Berlin- Karlsruher Industrie 5,50 Billionen Prozent. Auch Schiff. kahrtsaktien hatten namhafte Verluste, wofür zum Teil Gerüchte von Zahlungsschwierigkeiten einer Hamburger Firma verantwortlich gemacht wurden. Auf dem Bankenmarkt verloren Berliner Handels- gesellschaft ziemlich 3 Billionen Prozent. Von ausländischen Renten gaben Türkenanleihe nach. Von deutschen An- leihen bröckelten Kriegsanleihe weiter ab. NJach Feststellung der ersten amtlichen Kurse erwies sich der Markt wider- standsfähiger. Die ersten Kurse wurden als Geldkurse ge- nannt. Es Konnten aber nur vereinzelt geringe Besserungen erzielt werden. Am Devisenmarkt wurden die Kurse zum großen Teil etwas höher notiert. Ueber die Geschäftslage in der Kleineisenindustrie berichtet der Eisen- und Stahlwaren-Industriebund folgendes: Im Remscheider Bezirk machte die Besserung weitere, aller- dings sehr langsame Fortschritte. Außer der Sägen- und Maschinenmesserindustrie ist der Eingang von neuen Aufträgen zufriedenstellend. Die Erhöhung der Stahl- preise wirkt beunruhigend auf die Fertigindustrie, die schon jetzt im Ausland wegen ihrer hohen Gestehungskosten viel- kach nicht mehr konkurrenzfähig ist. Die Löhne sind zum Teil erhöht, desgleichen die Preise für die Fertigwaren. Nach Wiedereinführung der zehnstündigen Arbeitszeit ist auch die Arbeitsleistung besser geworden. Die Ge- schäftsaussichten für die nächste Zeit werden für das Inlandgeschäft im allgemeinen nicht ungünstig bezeich- net, während der Export mit weiteren Schwierigkeiten rech- nen zu müssen glaubt. Vor allem ist eine Konkurrenz mit französischen und belgischen Waren im Aus- land unmöglich, die selbst im Inland billiger ange- boten werden, als deutsche Waren. In der Schloßindustrie sind die Aufträge aus dem In- und Auslande reichlicher eingegangen, so daß der Be- schäftigungsgrad zurzeit im allgemeinen als gut bezeichnet werden kann. Die Verkaufspreise sind sehr gedrückt, weil das Angebot noch immer gröher als die Nachfrage ist. Ho. *PVoreinigte Schuhfabriken Berneis- Wessels.-G. in Augsburg. Die Gesellschaft erklärt sämtliche in Umlauf befindlichen Vorzugsaktien A, welche trotz der im Januar 1924 veröffenklichten Kündigung zur Rückzahlung nicht eingereicht wurden, gemäf 5 227 HGB. für kraftlos. *„Fox“ Automobil-.-G. in Dellbrück bei Köln. Ueber das Vermögen der Gesellschaft ist nach vergeblichen Ver- suchen, dem Unternehmen neue Mittel zuzuführen, das Konkursverfahren beim Amtsgericht Köln-Mülheim verhängt worden. Es handelt sich um ein kleineres Unternehmen, das aus der früheren Privatfirma Paul Rellmann in der Zeit der Gründerperiode in die Aktienform überführt worden ist. Das Aktienkapital, das verloren sein dürfte, befindet sich größtenteils in den Händen des Vorbesitzers. Der Zusam- menbruch ist durch die Schwierigkeiten am Geldmarkte hervorgerufen worden. „ Düsseldorf- Ratinger Röhrenkesselfabrik vorm. Dürr & Co. in Ratingen. Die Gesellschaft hatte im Geschäftsjahr 1923 unter der Ruhrbesetzung zu leiden, so daß im ganzen Jahre verhältnismäßig nur produktiv gearbeitet wer- den konnte. Eine Dividende(i. V. 100 Prozent) gelangt für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht zur Verteilung. Für das neue Geschäftsjahr liegen sehr reichliche Aufträge vor, bei der Unklarheit der ganzen Verhältnisse lassen sich in- dessen Voraussagen über die weitere Entwicklung des Ge- schäftes nicht machen. General-A (Der deutsche Brennstofftribut. In der Zeit vom 1. bis 5. April sind folgende Mengen deutscher Brennstoff nach Frankreich und Luxemburg geliefert worden; Kohle 87 200, Koks 107 400, Braunkohlenbriketts 1000 Tonnen, zusammen 195 600 Tonnen. Die Orca(die französische Verteilungsstelle für die auf Reparationskonto gelieferten deutschen Kokse und Kokskohlen) erhielt in der Zeit vom 1. bis einschlienlich 15. April 293 469 Tonnen. Trotz der Osterfeiertage dürſten sich die Lieferungen an die Orca im Monat April auf mehr als eine halbe Million Tonnen stellen. Die französischen Industriellen zahlen augenblicklich an die Orca 150,75 Fr. je Tonne. Die französischen Werke des Zentrums und des Südens haben erklärt, an dem deutschen Koks kein Interesse zu haben und sind deshalb der neuen Verteilungsstelle nicht beigetreten. Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika. Linie Hamburg-Nordamerika: Dampfer Hansa am 29..; D. Deutschland am 8..; D. Reliance am 13..; D. Cleveland am 15..; D. Westphalia am 20. 5.— Nach Boston-PHila- delphia-Baltimore-Norfolk: D. Emden am 2..; D. Fürst Bülow am 23. 5.— Nach Südamerika: D. Wasgenwald am 24.,.; D. Teuionia am 29..; D. Rugia am 6..; D. Altmark ani 7..; D. Frankenwald am 14. 5.— Nach Cuba-Mexiko: D. Toledo am 2..; D. Holsatia am 6. 6.— Nach Westindien: D. Denderah am 26..; D. Adalia am 17. 5.— Nach Ostasien: Engl. D. City of Dunkirk am 26.., D. Saarbrücken am 3.., Engl. D. Pyrrhus am 10.., M. S. Münsterland am 17. 5.— Nach der Westküste Nordamerika: D. Alrich am 3..; D. Montpelier am 17..; D. Hessen am 31. 5.— Levante⸗ Dienst: D. Cairo ca. 23..; D. Alexandria ca, 26..; D. Sebe- nico ca. 26..; D. Feodosia ca. 30..; D. Cavalla ca, 3..; D. Arabia ca. 3. 5.— Nach Riga und Petrograd wöchentlich. N 7 An—5 der regelmãssigen Zusteſſung unseres Blattes haben unsere Postbezieher ſeb- haftes Interesse. Vorbedingung hierfür ist, daſj dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Bestellung auf unsere Zeitung für den nãchsten Monat frũh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats hãufen sich die Arheiten bei den Postanstalten derart, sodaß bei allzu später Zeitungsbestelſung die rechtzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gesteiſt ist. Wir bitten deshalb unsere 8236 Posthezieher den Besteſſantrag bis Samstag, den 26. April bewirken zu wollen. Mannheimer General-Anzeiger N 15 2. 28. 22. 28. 22— 25 Tricotw. Besigb.— 358J Ver. Uitramarlinf. 1, 13 e 1,5 17 Skohs, Gubstahl. 23,5 23 Teokl. Schlffaw.. 7 10[.stablw. v. 100 100 Thürg. Lief gomng 3,3 3,1 Fer. Zellst. Zerl..8 2 Zuokerf. B. Wagl. 3 2,76/Sarotſl... 1 1,7 Telepb, Berilner 3,78 3,5 Ver. Ultramaffaf. 13,—9 Uhrenfabr.Furtw..— 425—— Masoh. St. 2,75 2,5„ Frankenthaf 2,9 2,6/ Hugo Sohnelder..5 4,2] Thase Eisenhütte— Vogel Telegr.-Or. 2 1 l eeneee. 2 2 7 2 7 om. Sell.K.*. 37/. 2 898* Anderer-We. ſien und Aus znũsanleihen in Bilttonen prorenten, Stückenotiermgen in Bilonen Mark pro Sfück 34 3 Wayss Freytag 32 3/„ beingan 3 Slemens Flebtr.. 10½2 7½ Unionwerke Hüm. 13.5 Heser Ak. Jes 105— Ver.Finsel Hürnb. 10,5 11,5 Zellst.Waldhofst. 8 7,4]J„ Stutigart. 3,13 1 55—5 Weent deen— Frelverkehrs-Kurse. nner.-G..„,[Ler. B. Frkt aum. 25 ͤ estf.Eleen Lgdr. —„Stettiner Vulkan 18 16 Ver. Chem. Charl. 146 14,80 Wiestochronwar..25 10 Frankfurter Dividenden-Werte Genn 4 4Krelehbauer.. 0,24 0, 200 astaterwasbon%78 Stoehfkannvarn ete2 56,8V. Btseb. lletele* eee 23,75 20,/25 Ban Aen Slberteld. Kupfer 2 ,8 Mansfeider.. 6 6,5 fſa 5 Stoewer Nähm., is 13,5.dlanzstoff Sipf. 48 48.25 Zellstoff Verein. 21 2 Entreprises. 33—ſtler Söhne... 12 Stollb. Zinkhütten 27 25,5 Ver. Harzer Kaln 19 2J Zelistaff Waldhoi 8, 7½7 o 2 275 2 0 25 25 Südd. immobllen, 3,25 3V.Sohuhf.Srn. W. 23— Ballzoe— 13 17— 90— Shel. Sant 0 25 Berliner Dividenden · Werte. Berliner Ergänzungs-Kurse. dars füt Er. ing. 18 1,5 Vereinsbank 7 9, Sudd..-Crod.-B,. Transport-Aktien. btsoh. Australlen 21 22.25 J Gruschwitzrextii 4 23,3J Moking-Cement 19 1 .-Dred. W.— soont.-Gesells. Disoontog. ohantungbann 0, 0,831D.-Austral.'sch. 24 22,25 Norddtsoh. LIoy G. f. Verkhrew. 33, 28,23 C. Heokmann 75 Wolf, Suokau. u. W isoont.-Geseſis. 6, Sbdd. Disoont.sonantunghahn. 583 p. 4 datsoh. LIoya 5 4,28 fl.-G. f. Verchraw, 333 28,25 8. Heol 57 52 Wolf, 728 6,2 darme Vp. u. Wb. 2,9.75 Presdner Bank 5 4,88 Wiener Bankver. 9, 0,10Alig. Lok. u. Str. 22 20 KHb.-Amk Paketf. 22,2 20,10 Roland-Linſe, 10 8,5 Alfeld Delligsen. 25 22 Optische Goerz. 6 5,25 Wissener Stahl. 222 8⁵ ———— 71 3—5 1— M Sdg. Eisenvahm 3,75 3,5 lesüdem. ai 143 525 Lerein.EIbeschift 2,8 255 27 5 mee 27 75 rN 5 165 5275 1 395 175 „ 2.. u..-A. 12, 21-Gub. 32, 9 1 rener 0 Fent u. Pratbe. 3 39 Mitteid. Gred-H. 21 1½%8„ vereinzbant—— eee Congord.Spinner- 2, 279 Soneldemandel: 18,75 16,38 Ptsoh. Ant. Telegr. 12 18 Daumst.Hat-. 6,%s 6. Kurnberg..-Sk.— kblahnb.Vers.-Aes.— 70 Bank-Aktien. IIdevtsabe Kunsti. 1 J. Segail Stcumpt e Wedepel Zittab 789 8½7 Hentzohe Hank, 76 7,65 Oester. Gred. An. ũ(„4 Frankt. Alig. Vers. 68 64 gank f. el. Werte 5,25 ½28 Otsch.Aslat. Bank 18,13 780 est. Cred.-Anst. 0,(isſdebhard Textil. 3,3 5, Teiohgräber 2 1,60 Flend. Brückenb. 3,8 dactentdean. Fiiigen iu5.-Bk.%,„, Pberep. Lef. des.„7Farder Farkder. 1 3 Bebede Bank. 6 7,60Beichebank 2455 22, Hebr. Acedhardt. 13 12 Thoeri Oeſfabrk 5 4,25 Wineimsh. uſan 8 805 Efekt. u. Worte 3,25 3,2 JRelohsbank. 24,75 2l,25 Frankf. f. u. Mtv. 7,75 778[Berlin. 55 155—— 70 e 62 +. 2˙5 Gothaer Waggon 2,5 Thüringersainen 10 10 ..** 0* Bergwerk-Aktien. 525501. Ut.-8. 7 6, Bresdner Bank. 5,13 5Westbenk 155 078 Kolonialwerte. Dochum Altteld. Kreditbk. 2,13 2 Dtsch.-Ostafrlka 3,85 3,25 4% Mexlkaner——IRussenbank 4 29 Zudes orBb. u. 4.—— IHarpen. Berghau 48,5 47,75 Obschles..-Bd. 14, 16 kHeu-Gulnes 5 4½% Mex, Bew.——Deutsche Fetr.— 1 5. Lerem—.— 21485 20 Lallar-cleseil +* 12 85 255 22545 Industrie-Aktlen. 35 Olar Minen u. Els. 2½ 218½½% Tehuantepecs T 24,25 Pomana—— . ent Bergw, 1+ 35,25 uöd. 275 2 9292 ++ 45 Acter,erte„. 1½ Eayr.Spiegeigias 6,8,7 Buderus Flsenw. 32 Berliner Frelverkehrs-Kurse. Felzenkgubstgh 2 1· Nannesmannröh. 2 605 6 A8 f. Anllinfarb. 15 1 5 el 12054 de 105 Adler Kall. u I4JHoohfreguen: 7 851 oanenbetg 3 gone Transport-Aktlen. A e 7½28 775 erſenen 55 05 e 05 151 735 842 125 82(5 5— tungbann. 0,7 n. Ll 4,6 45 Balti 4 Ob%o 25—48-Forkl Zzement„ Berlinstenene 1 0 Becker-Stahl.. 6,75 5,75 Meyer Textil.. 6,5 0,5 Sudsee Fhosphat 7 8 eee den dise L. Co.%5%5 Serliner Maschb. 18,1 8,76 Cbem. Aibert.. 43 9 5 Ak,Pakett. 23 20 Ooster.-U. 8t.. b. Amme Gles.& Co. 275 25 Berline 6 Dalmler Motoren 3,6 3,1%Plamoned.... 14,5 15 Kuldenth. 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Faberg Naemet, Siaaloo Deined 58 5 Berimliansan.. 835 95 Fhönix Bergbau, 205 20 fositzer Braunk. 20 17,04½ do. Schate. 5 5ſ4% 40. am Rt. V 0 18 0½75(5% Nex àm. nn,—— Aotert. Oberure. 7 Bütberg. Werte. 0 9/55 Slldd Sahtindt. pieeh ed-Ticen ,8 e,e Kermaan e%½ 2ſResttrer Zucker. 28,75 28,(4/% d0. Sllderr. ,800 ugN 4% Trk. Band.8. 565 6254%„ dois Aletars. Fahrzg. 4,8.3 Sch inok l. C. Hög. tet S. Led. St. Ingberi Fr. Méguln 2. 60. 16,25 18 Hatügeber Wagg. 8,25 5, ürgerswerke.. 101 9,4% do. Soldrente 10,5 10.5 400„„½.1 ,5—4¼%„ irrig. Anl. 3 edorrk. Led.Sp.— 20 Sohneld.& Hana 4% 35 Strohst.. besd.— Merkur Wollwar. 32 291 Helshoiz Papler, 1,3)5 USachsenwerk„ 1½5 18% do. elnh.fflents— I% Ungar. Aolür. 318% Tehuantenes 23..— —— 8. Seite. Nr. 189 Maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Aittwoch. den 23. April 192— Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Sbeader Aumt itender sgerichtsdir. Dr. 0 ard, Schöffen Max Eiſele, Hausmeiſter, hier, Frau Paula Kettere r, Slenhem. Verteeter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Feiler.) Im Wiederaufnahme⸗ Verfahren freigeſprgchen! Der 3gjährige ledige Heizer Karl Oskar Kolb aus Mannheim 85 wegen—— Aufruhrs angeklagt. Er befand ſich am 15. ktober v. Is. nachmittags auf der Mitteiſtraße bei der dort ver⸗ lammelten Menge, die mit Steinen auf die Schutzleute warf, die den Meßplatz und die angrenzenden Straßen von unruhigen Perſonen zu ſäubern hatte. Auch olb ſoll Steine auf die Polizeibeamten geworfen haben. Wegen dſeſer Straftat ſaß der Angeklagte bereits am 25. Januar d. Js. auf der Anklagebank. Aufgrund der damaligen Be⸗ weisergebniſſe, insbeſondere der beſtimmten Ausſagen des Polizei⸗ wachtmeiſters Rünzi, iſt er von der Strafkammer II zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft verurteilt worden. Dieſe Strafe mußte Kolb alsbald antreten, da nach den damals geltenden Vorſchriften ein Rechtsmittel gegen das Urteil nicht zuläſſig war. Der Verurteilte ch daher genötigt, im Wiederaufnahmeverfahren eine neue idlung durchzuführen. Unter Namhaftmachung einer Reihe weiterer Zeugen gelang es ihm heute, einen Erfolg zu erzielen. Die Zeugen machten wichtige Angaben, die mit den Ausſagen des auch Heute vernommenen Zeugen Polizeiwachtmeiſter Rünziſ nicht im Einklange ſtehen. 2 Rünzi den Kolb als eine der Perſonen bezeichnete, die nach der Polizei mit Steinen warf, ſo ſtanden dieſer Behauptung die Ausſagen der Entlaſtungszeugen gegenüber. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft betonte, daß Wachtmeiſter Rünzi auch heute vollen Glauben verdiene und der angetretene Alibi⸗ Beweis des Angeklagten mißlungen ſei. Der Staatsanwalt beantragt daher, das erſtinſtanzliche Urteil aufrechtzuerhalten. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Reidel wies darauf hin, daß er keinen Anlaß habe, gegen die Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue des Wachtmeiſters Rünzi in irgendeiner Weiſe aufzutreten. Aber angeſichts der zu ſeinen Angaben in ſcharfem Widerſpruch ſtehenden Ausſagen einer Reihe weiterer Zeugen beſtünden doch Bedenken, ob Rünzi ſich nicht geirrt haben könnte. Dies ſei umſomehr leicht mög⸗ lich, weil bei dem großen Tumulte eine Verwechslung der auf⸗ rühreriſchen Perſonen leicht vorgekommen ſein könne. Ein Vorwurf dürfe hieraus an und für ſich niemand gemacht werden. Der Ver⸗ —— hält den Angeklagten für nicht ſchuldig und beantragt deſſen Im Schlußwort bekundet Kolb nochmals ſeine Un⸗ Das Gericht fällte folgedes Urteil: Das Urteil der Strafkam⸗ mer II vom 25. Januar wird aufgehoben und heizer Karl (Sitzung des Schöffengerichts II). Vor⸗d Kolb wird von der erhobenen Anklage freigeſprochen. Die Staatskaſſe hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. Der 29jährige ledige Elektrotechniker Heinrich Alois Leib aus Mannheim iſt der Urkundenfälſchung und Betrugs beſchul⸗ igt. Er übergab am 12. Mai 1923 einer hieſigen Fahrradhändlerin einen Scheck über 240 000 Mark und beſtimmte ſie hierdurch zur Ge⸗ währung eines Darlehens im angegebenen Betrage. Die von Leib auf dem Scheck bezeichnete Firma beſtand indeſſen damals nicht. Die Fahrradhändlerin war ſonach um den Betrag von 240 000 Mark be⸗ trogen. Das Urteil lautet auf 3 Monate Gefängnis. Die 50jährige Heizersehefrau Katharina Dreſcher geb. Mar⸗ tin aus Plankſtadt machte ſich der erſcherwten Kuppelei ſchuldig. Er⸗ 8 8— vier e ee 2 7 n erſuchungshaft.— Die rurteilte verzichtet au in⸗ legung der Verufang und tritt die Strafe ſofort an. Am Schluſſe der Verhandlungen verkündete der Vorſitzende fol⸗ genden Gerichtsbeſchluß: Gegen einen heute unentſchuldigt ausgebliebenen Schöffen, für den ein Hilfsſchöffe beigezogen werden mußte, wird eine Ordnungsſtrafe von 10 Goldmark aus⸗ geſprochen. M Neues aus aller Welt — Verhungerk und verkommen. Aus Magdeburg wird ge⸗ meldet: Einem faſt unglaublich klingenden Verbrechen, das ſich in der Verborgenheit eines Hauſes an der hieſigen Stephansbrücke 3 abgeſpielt hat, iſt man in den letzten Tagen auf die Spur gekommen. In dieſem Hauſe war die etwa dreißig Jahre alte Stieftochter des Kohlenhändlers Weinert geſtorben. Bei der Leichenſchau ſtellte der Arzt zahlreiche Verletzungen am Körper der Toten feſt, die eine Folge grober Mißhandlungen waren. Da auch die eigentliche Todes⸗ urſache bei der Leichenſchau nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, benachrichtigte der Arzt die Polizei. Der Stiefvater hatte inzwiſchen den Totenſchein ſelbſt ausgefüllt und als Todesurſache „Abzehrung“ angegeben. Der Kriminalpolizei fiel es nicht ſchwer, die Fälſchung aufzudecken. Die Leiche wurde von der Polizei be⸗ ſchlagnahmt. Bei der eingehenden Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß das Mädchen buchſtäblich verhungert war. Die Stiefeltern hatten das Mädchen, das ſchwachſinnig war, im Schmutz verkommen laſſen. Der Stieftochter war als Erbe von ihrer verſtorbenen Mutter das Haus Stephansbrücke 3 zugefallen. Um ſich in den Beſitz des Erbes des unglücklichen Geſchöpfes zu ſetzen, wurde es von ihren Stief⸗ eltern ſyſtematiſch zu Tode gequält. Bis zum Tode ihrer Mutter im Mai v. J. war es körperlich geſund und kräftig. Als die jetzige Frau des Weinert als Wirtſchafterin in das Haus kam, begann für das Mädchen eine furchtbare Zeit entſetzlichen Martyriums. Hausbe⸗ wohner bekundeten, daß das Mädchen ſtändig in einem dunklen, ſchmutz Raume eingeſperrt gehalten worden war und bei 9 ringen die auf ihren geiſtigen Zuſtand zurückz 1 waren, in grauſamſter Weiſe mißhandelt wurde. Auch die Eraübn war volldommen unzulänglich, ſo daß es ſchließlich an Entkräf und allgemeiner Verwahrloſung zugrunde ging. Auf Veranlaſſan des Unterſuchungsrichters wurde das unmenſchliche Ehepaar in Halt Die Inhaftierung war auch zu ihrem eigenen S 5 notwendig, da die erbitterte Nachbarſchaft an den beiden vertierlel genommen. Menſchen Lynchjuſtiz geübt hätte. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) — uft⸗ Tem⸗ 2 233 See⸗ S 22 Wind 8 38 3 171717177Tß m mm S85 s Richt. Stärke 8— Wertheim—— 5 11 1J SW. leicht beiegt 1 Königſtuhl.563 757.2 2 6 2 NW. leicht 0 Karlsruhe..127 757.4 6 10 6 NO leicht 0 Baden⸗Baden 213 7575 81 13 7 SwW leicht 0 Villingen780 758 0 7 15 6] Wleicht 0 Feldberg. Hof 1281 646.1 4 9 3 NW leicht 0 Badenweiler.———————— St. Blaſien—— 4 9 3— ſtill bal bed. 2 Das kühle und regneriſche Wetter hält an. Dabei liegen die Temperaturen in Nordbaden tiefer als in Südbaden und auf de⸗ Baar, wo der Kälteeinbruch ſich noch nicht völlig durchgeſetzt hal (Heute früh Rheinebene—6 Gr. St. Blaſien und Baar—8 G. Feldberg 4 Gr. Wärme). Auch in Frankreich iſt das Vordringen des kalten Luftſtromes erlahmt. Mittel⸗ und Südfrankreich hatlen geſtern ſommerliche Wärme(Paris 19, Toulouſe 26 Gr.) dagegen iſt in Schweden wieder winterliche Kälte eingetreten und auch in Nord⸗ und Oſtdeutſchland, wo teilweiſe immer noch Schneefälle ge⸗ meldet werden, liegen die Temperaturen nur—3 Gr. über dem Nullpunkt. Hoher Druck gewinnt jetzt langſam wieder an Einfluß Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts beſonders Schwarzwald und Südbaden. Nach kühler Nacht am Tage etwas wärmer als heute. 5SST——————————————— Herousgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: 1 Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik un Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Wi 0 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht 1. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ ĩðĩ2é ĩðͤv ˙ 000 Noch leichte Regenfälle, H. Mannheim. E 6. 2. — æur Jeber greiſe De S r 42— 9 Sunlicht· Seife Donnerslkag, den 24. April, abends 8 Uhr ſindet im Muſenſaal eine Heffenll. ſtatt. Redner: Reichstagsabgeordneter Dr. Curtius, Spitzenkandidat der Deutſchen Volkspartei: „Der Weg in's Reichstagskandidat Oberamtmann Schaible, Vorſitzender des badiſchen Beamtenbundes: „DieBeamtenu.derneue Reichstag“ Schriftſteller Paul Warncke⸗Berlin: „Vortrag eigener Gedichte“ Alle auf bürgerlichem Boden ſtehenden Wähler Veranſtaltung herzlichſt eingeladen. Eintritt frei. Animadiung Wir zahlen die Restlöhne aus am Freitas. den 25. April 1924 in unserem Casino-Gebäude an unsere Arbeiter von Waldhof und auswärts zwischen 1 u. 2 Uhr, an unsere Arbeiter von Mannheim-Stadt zwischen 2 und 3 Uhr. MANNHEIM-WALDHOF, den 23. April 1924. Bopn à Neufher EAuInerrk E. N. B. 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