2 — 88 3 3 0 ———— — ein be Rcht meh zusgabe bei. Donnerstag, 24. April Mannheimor Se. 20 Meriperle: In Mannhelm u. Umged. vom 286 RApril bis 0 5 22: 6s Sold⸗ pfg. die monatl. Sezieher verpflichten r. Henoerung der wirtſchaftlichen verhültniſſe ſheckko g werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ 7 nummer 17800 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle oſke.„ m E6..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ — Fernſpr. Nr. 7931, 7032, 7943, 7043. 7035. Telege.⸗Adr. anzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ——— Abend⸗Ausgabe Badiſche Neneſle Aachrichten Bei 4 DVeilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen- und Muſik-Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Sarten ——— Verkaufspreis 10 Soldpſennig 1924— Nr. 191 ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 Goldmart Reklamen 2,.— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung übder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene oder beſchränkte Rusgaben oder jür verſpätete Rufnahme von fin⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewäbr. Serichtsſt. Mannbeim. Dr. Rarl Helfferich Auf der Keiſe nach Mannheim in Bellin⸗ zona verunglückt Auch die Mutter verſtorben ABe rlin, 24. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir ſoeben erfahren, iſt die Beſtätigung eingelaufen, daß Dr. Helfferich ſich 55 den Toten von Bellinzona befindel. Der deutſche Konſul in gano hat mitgeteilt, daß nach den aufgefundenen Ausweispapieren Helfferich und ſeine Mufkter zu den Opfern des Eiſenbahn⸗ unglückes gehören. Wie der Bruder des Verſtorbenen, der Direktor Wilhelm Helfferich in Mannheim, der hieſigen Zweigſtelle des Wolff⸗ ros mitteilt, hätte ihm der frühere Miniſter angezeigt, daß er von 00 Sommerſitz ſeines Schwiegervaters Georg v. Siemens in treſa am Lago Maggiore, wo Dr. Helfferich ſich zur Erholung uſgehalten hatte, gemeinſam mit ſeiner Mutter nach Mann⸗ eim zurückreiſen werde, wo er geſtern vormittag mit dem chnellzug 11.38 eintreffen wollte. Während die Mutter in Mann⸗ im ausſteigen ſollte, beabſichtigte der Abgeordnete ſofort die Reiſe 0 Hanau fortzuſetzen, wo er in einer Wahlverſammlung geſtern , wie heute äbend in Frankfurt, als Redner angemeldet war. ritant Philipp Helfferich in Neuſtadt wird heute nach der Schweiz breiſen, um perſönliche Nachforſchungen anzuſtellen. Helfferichs Lebenslauf Karl Theodor Helfferich wurde am 22. 7. 1872 zu werſtadt a. H. geboren, wo ſein Vater, der Kgl. bayeriſche Kom⸗ naſ ſenrat F. Helfferich. Fabrikbeſitzer war. Er beſuchte das Gym⸗ ünch ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte dann auf den Univerſitäten e r Straßburg und Berlin Staatswiſſenſchaften. In dieſem Studi promovierte er auch zum Doktor. 1 im Jab war er mehrere Jahre hindurch auf Reiſen, bis er ſich Und hre 1899 als Privatdozent für Staatswiſſenſchaften an der ISeverſität Berlin habilitierte auf Grund zweier im Jahre nach del Venener Bände über„Reform des deutſchen Geldweſens Koloni r Gründung des Reiches“. Seit 1900 las er auch über Es eralpolitit im Seminar für ortentaliſche Sprachen im Berlin. 9 wuldien im Jahre 1901 ein weiteres Werk„Handelspolitik“. noch urde daraufhin außerordentlicher Profeſſor und galt nunmehr, nicht nicht 30 Jahre alt, ſchon als einer der kommenden Männer allein der Wiſſenſchaft, ſondern auch des praktiſchen Lebens. heitedlei n Jahre wurde er Referent für wirtſchaftliche Angelegen⸗ 1 in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Verw womit er ſich zum erſten Mal der Laufbahn des ſtaatlichen rtr. altungsbeamten zuwandte Er wurde hier 1902 Legationsrat, 2r at die deutſche Regierung 1903 bei den Verhandlungen mit irklicterikaniſch⸗mexikaniſchen Währungskommiſſion, wurde 1904 Walabte Legationsrat und 1905 Vortragender Rat in der Kolo⸗ Frofeſſon ng. Im Jahre 1904 lehnt er einen Ruf als ordentlicher ge ſor der Staatswiſſenſchaften an die Univerſität Bonn ab. als Din nahm er im Mai 1906 einen anderen Antrag an, der ihn trektor der Anatoliſchen Eiſenbahn unmittelbar 9 prakti i dicher geſchäfllicher Tätigkeit zuführte. Er ſchien entſchloſſen, Dir ſer neuen Richtung ſeines Lebens zu verharren, als er 1908 wurdek eionsmitglied der Deutſchen Bank in Berlin glied delängere Jahre in dieſer Stellung verblieb und auch Mit⸗ r Direktion des im Jahre 1909 gegründeten Hanſabundes wurd —5 Außer einer Neuauflage(1911) ſeines 1903 zuerſt erſchie⸗ Werkes„Geld und Banken“ veröffentlichte er in dieſer Zeit nur klei zeinere Schrifte ſätze fi olitiſche mial⸗ politiſchen Sühele und Aufſfätze finanzpolitiſchen und kolonial den in Jahre 1913 allerdings war er wieder Delegierter der deut⸗ lung ſegierung bei der internationalen Finanzkonferenz zur Rege⸗ und 8 Balkanfragen in Paris. Als dann der Krieg ausbrach rein r Bewältigung der gewaltigen finanziellen Aufgaben die Lamtenmäßig geſchulte Kraft des Reichsſchatzſekretärs Kühn 92 r ausreichte, da war Helfferichs Stunde gekommen. Als pit Deſchatzſekretär trat er am 16. Januar 1915 an die dann 17 großen Zweiges der Reichsverwaltung und führte glänzender Weiſe drei große Kriegsanleihen durch, die zu⸗ ſam Weed gegen 32 Milliarden Mark ergaben. Er war während f —— Um das Sachverſtändigengutachten Völlige Annahme in Brüſſel uird A berim. 24. April.(Von unſerm Verliner Büro.) Der„B..“ Brüſſel 5 Paris gemeldet, die franzöſiſchen Blätter laſſen ſich aus rung bengebend über die Beratungen der belgiſchen Regie⸗ mit der en die ſich geſtern im Laufe eines Kabinettsrats tionst ntwort auf die letzten Mitteilungen der Repara⸗ glaubt an on befaßt hat. Dem„Petit Pariſien“ zufolge⸗ iberrei n nicht, daß dieſe Antwort vor 1 oder 2 Tagen in Paris der Re t werden kann, da ſie zunächſt dem belgiſchen Vertreter in zu eitonskommiſſion mitgeteilt wird. Die belgiſche Antwort u einer völligen Annahme des Sachverſtändigenberichts bnsfra nützliche Grundlage für eine praktiſche Löſung der Repara⸗ 0 biete. Man glaubt an eine baldige Ausſprache zwiſchen eine offf re, Theunis und Hymans, obwohl vorläufig noch igiellen Abmachungen hierüber getroffen ſind. er 1 Die Keichstagswahlbewegung ar Die„Badiſche Wähler⸗Zeitung“. . 2, die von an 6. Vaden herausgegeben wird, liegt der heutigen Abend⸗ Sie ſei Freunden und Gegnern der Volks⸗ angelegentlich zur Lektüre empfohlen. 173 Nach Abſchluß ſeiner gegeben iſt. der Deutſchen liberalen Volkspartei dieſer Zeit mehr und mehr der vertraute Mitarbeiter des Reichs⸗ kanzlers geworden, ſodaß dieſer, als Staatsſekretär des Innern Delbrück im Frühjahr 1916 geſundheitlich zuſammenbrach, Helfferich am 22. 5. 16 als deſſen Nachfolger im Staatsſekrelariat des Innern und als Stellvertreter des Reichs⸗ kanzlers berief. Es gelang ihm aber nicht, ſich mit der Reißhstagsmehrheit auf beſonders guten Fuß zu ſtellen; ſie warf ihm allzu kurz angebundenes, ſchroffes Auftreten vor. Darum hieß es, als im Juli 1917 die große Perſonalkriſis in den leitenden Stellen der großen Aemter eintrat, Helfferich werde zurücktreten. Tatſächlich wurde er dann am 5. Auguſt 1917 zwar von der Leitung des Reichsamtes des Innern enthoben. Indeſſen legte— ſo hieß es in der amtlichen Verlautbarung— der Kaiſer im Einklang mit den Vorſchlägen des Reichskanzlers, Wert darauf, daß er die allge⸗ meine Stellvertretung des Reichskanzlers beibehielt und auch Mie⸗ glied des preußiſchen Staatsminiſteriums blieb. Bei der zweiten Kriſis im November 1917, üön Verlauf deren Dr. Michagelis als Reichskanzler durch den Grafen Hertling erſetzt wurde trat Dr. Helfferich endgültig zurück. Stellvertreter des Reichskanzlers wurde der Abg. v. Payer an ſeiner Stelle. In dem Kaiſerlichen Hand⸗ ſchreiben zum Abſchied wurde jedoch betont, daß der Kaiſer ſich die erneute Inanſpruchnahme der Düenſte Dr. Helfferichs vorbehalte. H. arbeitete zunächſt ſozuſagen unamtlich an den Vorbereitungen für die Ueberführung der Volkswirtſchaft in die Friedenszeit mit. Im Juli 1918 aber ging er an Stelle des ermordeten Grafen Mirbach⸗ Harff als Vertreter des deutſchen Reiches beil der Sowjet⸗Regie⸗ rung nach Moskau. Die Verhältniſſe in Rußland nahmen jedoch bald eine derartige Wendung an daß er bereits im Auguſt wieder nach Berlin zurückkehrte. Eine amtliche Stellung nahm er nach der Revolution nicht wieder ein. Dagegen gab er ſich ganz der Parteipolitik hin, die ihn als Abgeordneter der Deutſch⸗ nationalen in den Reichstag führte. Gar bald war er neben einer unbeſtrittenen Eigenſchaft als Fimanzſachverſtändiger einer ihrer anerkannten Führer. Seine Tätigkeit im Reichstag iſt zu bekannt, als daß ſie noch eine beſondere Würdigung verdient. *** Die Idenkifizierung der Opfer des Eiſenbahnunglücks iſt nach wie vor ſehr ſchwierig. Die Prüfung des Handgepäcks, das nur noch aus unförmlichen Ueber⸗ reſten beſteht, hat keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Heute werden mun die Koffer, die in einem andern Wagen lagen, einer erneuten Prüfung unterzogen. Vielleicht wird daraus etwas Greifbares zu ermitteln ſein. Im Verlauf des Donnerstag vormittag ſind die Ueberreſte von dreizehn Reiſenden geborgen worden. Ein Verletzter des Zugperſonals iſt inzwiſchen geſtorben. Der deutſche Konſul in Lugano erhielt zahlreiche Drahtungen von deutſchen Fa⸗ milien, die dringend Auskunft über das Schickſal ihrer Angehörigen erbaten. Leider konnte er keinen ſicheren Bericht über das Schickſal ſeiner Landsleute geben. Irreführende Darſlellungen In dem Kommuniqus der Schweizer Bundesbahn über das Un⸗ alück iſt darauf hingewieſen worden, daß möalicherweiſe die Gas⸗ beleuchtung des badiſchen Eiſenbahnwagens, der als erſter binter den Maſchinen fuhr, die Kataſtrophe verſchlimmert habe. Von zuſtändiger deutſcher Stelle wird dazu bemerkt, daß prinzipiell im in⸗ ternationalen Verkehr nur elektriſch beleuchtete Wagen verwen⸗ det werden. Wenn in dieſem Falle ein Wagen mit Gasbeleuchtung eingeſtellt worden ſei, ſo könne es ſich nur um einen Verſtär⸗ kunaswagen handeln. Von dem geſamten D⸗Zugswagenbeſtand der deutſchen Reichsbahn ſind übrigens zwei Drittel mit elektriſcher Beleuchtuna verſehen, ſo daß alſo der Vorwurf der Rückſtändiakeit in dieſer Beziehung kaum zutreffen dürfte. Man muß berückſichtigen, daß die Gotthardbahn ſeit dem Kriege eleltrifiziert iſt. ſo daß für die Schweizer Eiſenbahndirektion ſelbſtverſtändlich die elektriſche Beleuch⸗ tung das Billigere und ſomit auch das Gegebene iſt, während im deutſchen Dampfbetrieb die Einführung der elektriſchen Beleuchtung anſtelle der Gasbeleuchtuna ſehr viel Mehrkoſten verurſacht. In den letzten 12 Jahren iſt kein D⸗Zugwagen mit Gasbeleuchtung in Deutſchland gebaut worden. Die Schweizer Wagen führen übrigens einen Dampfkeſſel zur Beheizung des Küchenbetriebs mit ſich, ſo daß man ebenſo aut ſagen kann, daß hier die Möglichkeit einer Exploſion Aus den beſetzten Gebieten Eine Neuauflage der Separatiſtenbewegung [ Berlin, 24. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Sonn⸗ tag iſt zwiſchen dem Separatiſtenführer Matthes einer⸗ ſeits und dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Volksbund und dem rheiniſchen Arbeiterbund eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft abgeſchloſſen worden. Bei dieſer Arbeitsgemeinſchaft han⸗ delt es ſich um nichts weiter als um eine Neuauflage der Sepa⸗ ratiſtenbewegung in der Pfalz. Die„neufralen“ Franzoſen Wie die„Kölniſche Volkszeitung“ aus Bonn berichtet, ſollten ſich vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht 7 junge Leute aus dem unbeſetzten Deutſchland, die bei der Austreibung der Sepa⸗ ratiſten aus Düren am 24. November mitgeholfen haben ſollten, wegen Paßvergehen, verbotenen Waffentragens und Stö⸗ rung der öffentlichen Ordnung verantworten. Während 6 nach ihrer damals erfolgten Verhaftung wieder„freigelaſſen wurden, blieb der Polizeioffizier Kölner aus Tilſit, der als Anführer an⸗ geſehen wurde, in Haft. Das Kriegsgericht verurteilte ihn zu 18 Monaten Gefängnis und 1000 Geldſtrafe. Gegen die anderen nicht erſchienenen 6 Angeklagten verhängte das Gericht je 5 Jahre Gefängnis und 1000 ½ Geldſtrafe. Freigelaſſen Aus dem Zweibrücker Gefängnis wurden weitere fünf poli⸗ tiſche Gefangene aus Landſtuhl, Kaiſerslautern, Jewi. heim unter Nachlaß einer Reſtſtrafe in Freiheit geſetzt. hang brachte. An der Bahre Helfferichs Es iſt faſt ſo, als ob Deutſchland neuerdings wieder unter einem beſonderen Stern des Verhängniſſes ſteht, denn binnen 14 Tagen ſind ihm, wie man auch ſonſt immer zu ihnen ſtehen mag, die beiden prononzierteſten Vertreter des leider nicht allzu großen Sachverſtän⸗ digen⸗Gremiums für politiſche und finanzielle Fragen durch den Tod entriſſen worden: Hugo Stinnes und Karl Helfferich. Politiſch genommen beſtand zwar zwiſchen ihnen, obwohl ſie beide Reichstagsabgeordnete waren, ein großer Unterſchied, denn während Hugo Stinnes in den 4 Jahren ſeiner Zugehörigkeit zur Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei nicht ein einziges Mal als politi⸗ ſcher Redner aufgetreten iſt, verging faſt keine Debatte von Bedeu⸗ zung, bei der nicht Helfferich ſprach und durch die Art ſeiner Ge⸗ bahrung und den Inhalt ſeiner Rede zumeiſt Stürme im ganzen Hauſe hervorrief. Helfferich war als Sohn der Pfalz von lebhaf⸗ terem Temperament, als der Rheinländer Stinnes. Er war eine Kampfnakur, und wenn Goethe einmal geſagt hat, daß man ſelber nur Stahl zu ſein brauche, da zum Funkenſchlagen einem da⸗ Leben ſchon genügend Steine beſcheren werde, lann man von Helffe⸗ rich ruhig behaupten, daß er auch noch genug eigene Steine zuſam⸗ mentrug. So war er ſtets der Führer der parlamentariſchen Offen⸗ ſive, nicht immer mit den ſtärkeren Bataillonen, d. h. mit den beſſeren Argumenten, wehl aber faſt immer im Beſitz der Vorteile, die der Angreifer hat, wenn er ſich das Geſetz des Handelns ſichert. Er konnte dabei ſchroff ſein bis zur Grobheit. Man erinnert ſich vielleicht noch jener wirklich peinlichen Szene im alten Reichstag, als er gelegentlich der Angriffe auf ſeine Deckungspolitik der Kriegsan⸗ leihen und die nach Anſicht des Reichstages zu geringe ſteuerliche Heraneishung der Kriegsgewinne auf einige Zwiſchenrufe hin ſeine Rede ſofort abbrach, ſich brüsk umkehrte und dem„hohen Hauſe“ Gelegenheit gab, ſeinon Rücken zu bewundern. So gab es mit Helffe⸗ rich täglich Reibe⸗ und Zünflächen und gar oft iſt es zu Funken und Feuer gekommen. Das eine aber muß man Helfferich unbedingt laſſen: Feig war er nicht, im Gegenteil, ſein kampfbereiter Mut brachte ihn öfters in Lagen, die ſeinem Leben gefährlich wurden. Aber perade in ſolchen Situationen bewies er ſeine Unerſhrocken⸗ heit. Als am Abend des Tages, an dem Rathenau ermordet wurde, aufgeregte Maſſen nach ſeiner Wohnung zogen, um ihn regeltecht aufzuhängen, ließ ihm die Reichsregierung rechtzeitig eine Warnung zugehen zugleich mit der Bitte, Berlin zu verlaſſen. Kaltlächelnd erwiderte er, daß er gar nicht daran denke, da er ſelbſtverſtändlich weder mit dem Morde noch mit den Mördern irgend etwas zu tun habe, Lediglich, um der Regierung keine augenblicklichen Unannehm⸗ lichkeiten zu bereiten, begab er ſich für eine Nacht in die Wohnung eines Freundes, kehrte aber bereits am folgenden Tag in ſeine Woh⸗ nung zurück und blieb völlig unbehelligt. Gewiß eine Epiſode nur, aber ſie kennzeichnet den ganzen Mann. Unerſchrocken ging er ſeine manchmal mit einer Eigenwillig⸗ keit, die an Starrſinn grenzte. Den Novemhermännern war er nicht hold, aber er vertrug ſich mit ihnen im Rahmen des Komments, den parlamentariſche Zuſammenarbeit geſchaffen hat Nur einen haßte er: Erzberger! Schon während des Jahres 1919 zog er Land auf Land ab, und hielt überall ſeine zwar ſachlich treffende, aber in der Form ungemein ſcharfe Rede mit dem catoniſchen „Ceterum censo“:„Der Mann muß weg!“ Und als es ihm dann gelungen war, in dem bekannten Erzberger⸗Prozeß ſeinen Gegner kalt zu ſtellen, koſtete er dieſen politiſchen Triumph mit vollen Zügen aus, ohne freilich den Beſiegten zu demütigen, im Gegenteil, er fand nach Erzbergers Tod die ſchärfſten Worte der Verdammung über politiſchen Meuchelmord. Man tat ihm unrecht, als man ihn mit der Ermordung Rathenaus in intellektuellen⸗urſächlichen Zuſammen⸗ f Dieſe Methoden italieniſchen Bravotums verurteilte er aufs ſchärfſte und bei aller Gegnerſchaft gegen die Nutznießer der Revolution hat er es doch ſtets abgelehnt, ſich mit Geheimorganf⸗ ſationen einzulaſſen. Er war der Führer einer parlamentari⸗ ſchen Oppoſitionspartei und hat bei aller Schärfe ſeiner Kampfmethode den Boden des Parlaments dabei nicht verlaſſen. Er hat auch auf ſeine Art mitgearbeitet. Wurde auch ſein Rat als Finanzſachverſtändiger nicht immer befolgt, entbehren konnte man ſeine umfaſſenden Kenntniſſe nicht, und wenn er zu Wirtſchafts⸗ und Fin Izfragen im Augſchuß oder im Plenum ſprach, hatte er ſtets das Ohr des Hauſes. Seine Bemühungen um die Stabiliſierung der deulſſchen Währung ſind noch nicht vergeſſen, und wenn auch nicht die Roggenmark, ſond. die Rentenmark das Endergebnis war, bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß er nicht, wie leider ſo viele fähige Köpfe der deutſchen Wirtſchaft ſich abſeits hielt, ſondern auf ſeine Weiſe mithalf. Helfferich war eine der einſeitigſten Perſönlichkeiten. die der Reichstag aufzuweiſen hatte, aber er war eine Perſön⸗ lichkeit und das war, was auch der ſchärfſte ſachliche Gegner ihm nicht abſtreiter wird, ein Plus angeſichts des Mangels an wirklich überragenden Perſönlichkeiten im Reichstag überhaupt. So iſt ſein tragiſcher Tod, der nicht nur das menſchliche Mit⸗ gefühl erregt, unter allen Umſtänden ein Verluſt für Volk und Vaterland und auch als ſeine politiſchen Gegner anerkennen wir, was er für Deutſchland getan hat. Er war ein ganzer Mann! K. F. *** Ueber Helfferichs Qualitäten als Finanzfachmann urteilt unſer handelspolitiſcher Mitarbeiter: Als Finanzmang war Helfferich ohne jede Frage eine Autorität erſten Ranges, wenn ſeine finanzpolitiſchen Maßnahmen und Pläne auch vielfach ſcharf umſtritten blieben Aus der Praxis hervorgegangen, hatte er ſeinen Geſichtskreis durch vielfährige Tätigkeit im Ausland zu erweitern Gelegenheit. Jus⸗ beſondere vertrat er deutſche Bank⸗Intereſſen in der Türkei. Im Krieg war er längere Zeit zur Leitung der Reichsfinanzen berufen. Hierbei machte er, aus ſeiner politiſchen Einſtellung heraus, den grundlegenden Fehler, daß er, der nie an den für die deutſchen Farben ſiegreichen Ausgang des Weltkrieges zweifelte, die Beza h⸗ lung der Kriegslaſten den Feinden überlaſſen wollte, ſtatt daß er ſie, wie es England tat, durch ſchärfſte Weg⸗ ſteuerung der Kriegsgewinne aufbrachte. Daß nach dem für uns unglücklichen Kriegsausgang das ganze deutſche Volk, namentlich aber der Mittelſtand und der reelle Handel, ſchwer unter dieſem Mißgriff der Helfferichſchen Finanzpolitik zu leiden hatte, iſt bekannt. Der franzöſiſche Finanzminiſter Klotz zog die Nußanwendung aus Helfferichs Auffaſſung und prägte den für Europas Befriedung verhängnisvollen Satz:„Der Deutſche wird alles bezahlen“, eine Auffaſſung, die genau ſo jeder geſunden Finanz⸗ 14 5 in Frankreich widerſprach, wie bei uns die Hellferichſche hre. Zielbewußt verſuchte Helfferich am Wiederaufbau Deutſchlands, ſo wie er ihn ſich dachte, mitzuarbeiten. Die Idee der Rentenmark. allerdings baſiert auf der vom Weltmarkt und dem Ernteausfall abhängigen und daher unbrauchbaren Grundlage des Getreidepreiſeg (Roggenmark), ſtammte nicht völlig, aber zu einem großen Teil, von ihm. Die Kämpfe um die Vaterſchaft der Rentenmark, die Helfferich führte, ſind noch in voller Erinnerung. Als er am 1. März zum Mannheimer Preſſefeſt gekommen war, meinte er 2. Seite. Nr. 191 maunheimor Geueral-Anzeiger(Abend-Ausgue Donnerskag, den 24. April 112 ſraweile im Geſpräch(als er eine kleine Ausgabe mit Papier⸗ illionen ſtatt mit Rentenmark beglich):„Die Rentenmark iſt gut die behalte ich!“ Seine währungspolitiſche Anſchauungen hat Helfferich in mehre⸗ ren Büchern niedergelegt, die allgemein als vorzüglich in ihren Darlegungen, auch von ſenen, die ihrer Tendenz nicht zu teilen ver⸗ mögen, anerkannt werden. Erſt unlängſt hat der„Mannh. Gen.⸗ Anz.“ einen grundlegenden Artikel übermoderne Finanzprobleme daraus veröffentlicht. Weder die Wiſſenſchaft noch die Praxis wird ſeinen Werken vorübergehen können. pn 6 8 *.* b Helfferichs letzter Mannheimer Aufenthalt fiel in die Tage des großen Preſſefeſtes am 1. März. Er wohnte damals den Beſprechungen im Mannheimer Rathaus bei. Bei der Abendveranſtaltung. die auf ihn als Pfälzer. wie er ſelbſt ſagte, einen unvergeßlichen Eindruck machte. bielt er lange aus und zeiate ſich hlerbel pon der liebenswürdiaſten Seite eines amüſanten Gefellſchaf⸗ ters. Allerdinas ließ er in den munteren Plauderton zuweilen den Ernſt des beſoraten Vaterlandsfreundes einfließen, der vor allem für ie Sommermonate außenvolitiſche Gefahren vorausahnte. Eine Folge ſeines Mannheimer Aufenthaltes war ſeine Rede im Reichstag, in der er die Behauptung aufſtellte, die Regtlerung habe ſich nicht genua um die ſchwierigen Verhältniſſe in Mannheim gekümmert. Wie erinnerlich, wurde dann dieſe offenſichtlich mißverſtändliche Auffaſ⸗ ſung ſofort durch den Außenminiſter Dr. Streſemann berichtigt. Aoyd Georges Appell an die Arbeiterpartei Lloyd George ſetzt die liberalen Appelle an die Arbeiter⸗ partei zur Mitarbeit fort und ſpricht dabei die leiſe Drohung aus, daß die Liberalen nicht dauernd die Labourregierung ſtützen könne, wenn die Arbeiterpartei ſich auch weiterhin bemühe, die Liberale Partei zu vernichten.„Daily Herald“ antwortet ſchroff abweiſend und fordert die Liberalen auf, zuſammen mit den Konſervatien Macdonald zu ſtürzen, wenn ſie Luſt dazu hätten. u den geſtern gemeldeten Ausführungen Lloyd Georges über die Beziehungen zwiſchen den Liberalen und der Arbelterpaärtei ſchreibt das Arbeiterblatt„Daily Herald“, die Liberalen könnten, wenn es ihnen gefalle, und„wenn ſie es wagten“, ſich mit Konſervativen zuſammenzutun, und die Regierung ſtürzen. Sie würden ſich dann Zegenüber der Wählerſchaft deswegen verantworten müſſen. Dieſe Tatſache ſei es, die den Liberalen Unbehagen verurſache. Die liberale„Weſtminiſter Gazette“ drückt die Anſicht aus, es ſei in der Hauptſache Aufgabe Macdonalds, die Kriſis in den Beziehungen zwiſchen den Liberalen und der Arbeiterpartei 2 löſen. Er könne die Aufforderung Lloyd Georges, die Haltung der Arbeſterpartei gegenüber der liberalen Partei ſowohl im Unter⸗ haus als auch in den Wahlkreiſen genauer zu umſchreiben, nicht un⸗ beachtet laſſen. Die„Daily News“ drückt die Hoffnung aus, daß die deut⸗ liche Warnung Lloyd Georges an die Arbeiterregierung Beher⸗ Aigang finden werde, da ſonſt faſt ſicher die„demütigenden Be⸗ dingungen“, unber denen von den Liberalen erwartet werde, daß ſie die Regierung an der Macht zum Sturze der Regierung ühren würden. Es könnte kataſtrophal ſein, wenn die gegenwür⸗ nige Regierung gerade in dem Augenblick falle, wo ein neuer kri⸗ Uſcher Verſuch unternommen werde, das Geſicht Europas zu ver⸗ andern. Auf jeden Fall würde Macdonalds Autorität, bei den kommenden Verhandlungen für Großbritannien zu ſprechen, ernſtlich geſchwächt werden, wenn bekannt würde, daß die Stellung der Regierung im Unterhaus von Tag zu Tag ſchwieriger werde. Ersffnung der britiſchen Reichsausſtellung Anläßlich der Eröffnung der britiſchen Reichsausſtel⸗ lung in Wombley, zu dem ſich bereits nahezu 200 000 Menſchen hielt der König nach Begrüßung der Ver⸗ treter der Dominione eine Anſprache, in welcher er erklärte, die Ausſtellung gebe der Welt ein deutliches Abbild des Geiſtes der ſuſammenarbeit aller unter der engliſchen Flagge lebenden Volkes. ute ſei man nicht ganz ſo einig, wle ſeinerzelt auf der großen Londoner Weltausſtellung im Jahre 1851, wo man oße Hoffnungen für die Förderung des allgemeinen Friedens 15 Er hoffe aber, daß der Erfolg der Ausſtellung nicht nur dem bkitiſchen Reich, ſondern der ganzen Menſchheit zum Segen ge⸗ reichen werde, Beſondere Aufmerkſamkeit rufen die Ausſtellungshäuſer der Dominions und der Kolonien, namentlich der wundervolle Palaſt Durma, ferner die afrikaniſchen Bauten und der indiſche und der malaiſche Pavillon hervor. Die Ausſtellungsgegenſtände umfaſſen die Landwirtſchaft, die Induſtrie und kunſtgewerbliche Er⸗ zeugniſſe jedes, auch des kleinſten Teiles des britiſchen Weltreichs. Die 40 jährige Wiederkehr der Reichskoꝛhalgründung Aus Anlaß des 40. Jahrestages der Reichskolonialgründung hielt e abend der frühere Gouverneur von Kamerun und Süd⸗ afrika Dr. Seitz einen feſſelnden Vortrag über Deutſchlands Kolonjen. Heute vormittag findet in der Berliner Univerſität eine Gedenkfeier der Kolonialarbeitsgemeinſchaft ſtatt. Heute finden 1 öffentlich Kolonialge⸗ denkfeiern ſtatt. An dieſem Tage ſollen in den Schulen zur Erinnekung an die erfolgreiche deutſche Kolonialtätigkeit Gedenkeichen gepflanzt werden. Der Ronflikt in der Anilinfabrik Die Chemiearbeiterſchaft unter der Anute der Moskauer Vom Deutſchen Gewerkſchaftsbund, Bezirksausſchuß Mannheim, 1 wir eine längere Zuſchrift, aus der wir nachſtehendes ent⸗ nehmen: „Der für die Volkswirtſchaft und die Arbeiterſchaft gleich verhängnisvolle Kampf in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik hat im Verlauf desſelben Auffaſſungen und Erſcheinen zeitigt, die es notwendig machen, zuſammenfaſſend zu ihm Stel⸗ ung zu nehmen: Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik hat im Sinne eines für die chemiſche Induſtrie geltenden, verbindlichen Schiedsſpruches vom 22. Februar 1924 für einen Teil der Belegſchaft ihrer Farbenfabriken und Stickſtoffwerke in Ludwigshafen und Oppau mit Wirkung ab 3. März die neunſtündige Arbeitszeit eingeführt. Der in Frage kommende Schiedsſpruch war von einem vereinbarten Schlichtungs⸗ ausſchuß durch 3 Unparteiiſche gefällt, wobei die Vertragsparteien ſich zuvor verpflichteten, ſich dem zu fällenden Schiedsſpruch zu unterwerfen. Die Drahtzieher der Kommuniſten, die ſich ſoeben erſt als blamable Niederlage geholt, glaubten nun den Augenblick für ge⸗ kommen, um ſich für die Niederlage zu rächen und über Umwegen ſchließlich das mißlungene Spiel doch noch zu gewinnen. Der ungünſtige Bahnverkehr der Regiebahn, der ſtundenlanges Warten auf den Bahnhöfen und in den Zügen bedingte, ein Zu⸗ ſammenhang mit der kurz zuvor durch behördlichen Schiedsſpruch eingeführte Verlängerung der Mittagspauſe von 20 auf 60 Minuten, die durch Micumverträge und ſchließlich auch ſchlechten Willen der Arbeitgeber herbeigeführten unzureichenden Löhne der Induſtrie im allgemeinen, hatte eine Stimmung geſchaffen, die die Kommuniſten in geſchickter Weiſe ausnutzten, um die Belegſchaft der B. A. S. F. aus den Betrieben zu treiben. Man veranſtaltete Demonſtrationen, verließ nach Sſtündiger Anweſenheit die Betriebe und wer ſich nicht willig anſchloß, wurde einfach hinausgetrieben. Als ſich dieſe Vor⸗ gänge trotz Verwarnung wlederholten, wurden am 6. März ſämtliche Betriebe der Badſiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik geſchloſſen, Nicht unerwähnt darf bleiben, daß ein großer Teil des Auf⸗ ſichtsperſonals eine wenig rühmliche Rolle in den kritiſchen Tagen ſpielte. Die Angeſtellten der Werke hatten ſich bereſts einige Tage zupor durch Vereinbarung zur neunſtündigen Arbeitszeit verpflichtel. Gleichzeitig wurde dieſen ein einmaliges Sondergehalt zugeſichert. Um die Verſorgung der Familien der 18 000, aus Ar⸗ beit und Brot gebrachten Arbeiter, kümmern ſich die kommuniſtiſchen Streikhetzer nicht. Sie begnügten ſich damit, die Arbeiterſchaft be⸗ züglich ihrer Verſorgung an die Gewerkſchaften, die Gemeinden, an Land und Reich zu verweiſen. Alle von den Kommuniſten im Reich und im Ausland zuſammengetrommelten Gelder werden für die Streikleitung, zur Verhetzung und Unterdrückung der Freiheit ber Arbeiterſchaft verwendet. Für die Angehörigen der durch die Kom⸗ muniſten in das tiefſte Elend geſtürzten Maſſen werden keinerlel Gelder durch die Kömmuniſten zur Verfügung geſtellt. Sieben Wochen tobt nun das Elend. Die Arbeiter mit ihren Angehörigen, insbeſondere die Kinder, verfallen dem Siechtum, da vielfach alles, auch das allernotwendigſte fehlt. Mehr als 3% Millionen Goldmark Lohnausfall iſt der Arbeiterſchaft bis heute entſtanden. Da die Kommuniſten keinerlei Notſtandsarbeiten verrichten laſſen, wird ſich auch unter den günſtigſten Bedingungen dieſe Summe mindeſtens verdoppeln. Die Arbeiterſchaft wird um„ihres Jahresverdienſtes gebracht. Für welches Ziel? Für die Verelendung der Arbei⸗ terſchaft, zur Stärkung des Einfluſſes der Kapitaliſten. Dieſer Kampf dient dem Zerſchlagen der tariflichen Errungenſchaften. Wer glaubt, dadurch den Achtſtundentag zu halten, oder ſonſtige Vorteile zu erringen, iſt auf dem Holzwege. Die Arbeiterſchaft verbraucht ihre Kräfte für einen von Anfang verlorenen, äusſichtsloſen Kampf. Der in Betracht kommende Arbeitgeber wird durch dieſen Kampf nicht geſchwächt. Die Intereſſengemeinſchaft des Anilinkonzerns garantiert den Aktionären der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik jhre Dividende und den Direktoren ihre Gehälter, auch wenn die Betriebe in Ludwigshafen und Oppau das ganze Jahr hindurch ruhen ſollten. Der Stickſtoff und die Farben, die in den weiter⸗ arbeitenden Betrieben der Intereſſengemeinſchaft hergeſtellt werden, ſteigen eben dadurch im Preiſe, weil die während des Streiks wei⸗ terlaufenden Generalunkoſten der Werke von Ludwigshafen und Oppau mitgedeckt werden müſſen. Der Arbeiter trägt alſo nicht nur den Lohnausfall, ſondern auch die dem Werke entſtehenden General⸗ unkoſten durch höhere Preiſe der Lebensmittel, Kleider uſw. Von der Schädlichkeit des Kapitals für die Arbeiterſchaft iſt die kammuniſtiſche Streikleitung wohl voll überzeugt. Aber ſie weiß, daß je ſchlimmer die Lage der Arbeiterſchaft durch dieſen Kampf wird, deſto beſſer der kommuniſtiſche Zuſtrom wird. 5 Mindeſtens 80 Proz. der Belegſchaft verurteilt den Kampf, iſt überzeugt, daß er nur zum Nachteile der Arbeiterſchaft geführt wird. Nur durch rückſichtsloſeſten Terror, durch ſchärfſte Drohungen wird die Arbeiterſchaft von der Arbeitsaufnahme zurück⸗ gehalten. 0 Die Bereitwilligkeit der Anilinfabrik, unter den tarifvertrag⸗ lichen Bedingungen die Arbeit wieder aufzunehmen, wenn zwei Drit⸗ tel der früheren Belegſchaft durch ſchriftliche Erklärung bereit ſeien, wurde von den Kommuniſten damit beantwortet, daß man den an⸗ geblichen Judaſſen, die eine ſolche Bereitwilligkeit ausſprechen, die Knochen zerſchlagen werde. Trotzdem haben ſich dem Ver⸗ Schrittmacher und Henkersknechte der Separatiſten eine nehmen nach etwa 8000 Arbeiter zur Arbeitsaufnahme bereit klärt, und dadurch bekundet, daß ſie willens ſind den Kampf9 0 5 den kommuniſtiſchen Verrat aufzunehmen. ah Im Hinblick auf die angebliche Neutralität der Beſatz hörde, die nicht gewſt ſind, ſich für die Freiheit der Bevölfeue einzuſetzen und die geringe Stärke der deutſchen Polizei, glau doch die Anilinfabrik mit der Oeffnung des Betriebes ſo lange gon. ten zu können, bezw. zu müſſen, bis auch die Nachläufer der ſel muniſten zur Vernunft gekommen ſind. Ekelhaft mutet die Ein lung der Kommuniſten an, jedem Marokkaner in Ehrfurcht aus a Wege zu gehen, aber der deutſchen Polizei, ebenſo wie dem ber 11 wortungsbewußten deutſchen Klaſſenkampfgenoſſen nach dem Leh zu trachten. webe Die Arbeiterſchaft der B. A. S. F. ſteht vor der Wahl, ent 125 zu Grunde zu gehen, oder ſich gegen die Moskowitiſche Streiklei zur Wehr zu ſetzen und entſchloſſen den Weg zur Arbeitsſtelle zu machen. Es geht nicht um Forderungen der Arbeiterſchaft gehhe über dem Kapitaliſten, ſondern es geht um die Freiheit, un der zwiſtenz der Arbeiterſchaft gegenüber dem brutalen Terror ch. Kommuniſten. Es geht um die Reſpektierung des Willens der iner heit der Arbeiterſchaft gegenüber den egoiſtiſchen Intereſſen e kleinen Gruppe ausländiſcher Söldlinge. Das neue däniſche Rabinett Das neue Miniſterium iſt folgendermaßen zuſammel geſetzt: Stauing Staatsminiſter und Miniſter für Indufke Handel und Seeſchiffahrt, däniſcher Geſandter in Berlin Gs Moltke Außenminiſter, Redakteur Borgjerg Sozialminiſe Mitglied des Folketings Rasmuſſen Verteidigungsminiſter, dakteur Hauge Miniſter des Innern, Mitglied des Folkelſin, Dahl Kirchenminiſter, Mitglied des Folketings Frii⸗ 51 Miniſter für öffentliche Arbeiten, Mitglied des Landstings 3 Nina ⸗ Bang Unterrichtsminiſter, Mitglied des Landstinſ Bramsnaes. Finanzminiſter, Gerichtspräſident Stei ndte Juſtizminiſter, Hofbeſitzer Bording Miniſter für Landwirtſ Der deutſche Reichspräſident hat an den zum da ſchen Außenminiſter ernannten bisherigen däniſchen Geſandten Berlin, Grafen Moltke, folgendes Telegramm geſandt:„ ihrer Ernennung als Außenminiſter bitte ich Sie und ihr* land meine beſten Wünſche entgegenzunehmen. Ich bedauere richtig, Sie von dem hieſigen Poſten ſcheiden zu ſehen, auf dem ſo lange Jahre im Intereſſe der deutſch⸗däniſchen Beziehungen wirkt haben. Stauning für eine Minderheitskonvention mit Deufſchan, Miniſterpräſident Stauning ſagte Preſſevertretern übet 15 Frage der Minderheitskonvention mit Deutſchlch betreffend Nord⸗ und Südſchleswig, das Miniſterium hätte z fe ſer Frage noch keine Stellung genommen, aber in Deutſchlan 09 eine ſtarke Stimmung für den Abſchluß eines ſolchen Vertt 1010 vorhanden. Ich bin, erklärte Stauning, der Anſicht, daß es zmn dienlich ſein kann, an Verhandlungen über ein ſolches Abko Be⸗ teilzunehmen und ſte zu unterſtützen, ſoweit es ſich um elnen trag handelt, durch den die däniſche Souveränität hinſichtlich der ſetzgebung in keiner Weiſe angetaſtet wird. Sofern eine Inite gh zu einer ſolchen Konvention von deutſcher Seite kommt, mu Frage mit Wohlwollen behandelt und zu löſen verſucht werden. 00 muß geſchehen, ſowohl mit Rückſicht auf unſere wie auf die deutf Minderheiten. Jur Förderung des wohnungsbaues in preußen 1 In Preußen hat man, wie mitgeteilt. einen neuen Anlauf 1 7 men. den Wohnunasbau zu fördern. Im Sinne der reichsgeſetzl— Beſtimmungen über die Wohnunaspolitik hat man dabei noch! 90. nicht der Privatinitiative den Wea freigegeben, ſondern man will ſuchen. durch Zuſchüſſe und deraleichen zu helfen. Mit dem he Iu⸗ auf' gen Zuſchußverfahren iſt grundſätzlich gebrochen worden. Ea ee nur noch ſogenannte Hauszinsſteuerhypotheken werden, die mit geringen Sätzen zu verzinſen und zu tilaen ſind. 5 einzelne gehende Vorſchriften über die Art der zu fördernden Bau 15 wie ſie die früheren Beſtimmungen vorſahen, finden ſich in den ne 5• Richtlinien nicht mehr. Wohnungen nach Größe, Anordnung, Raumzahl, 1 Ausſtattung die nötigen Anforderungen nicht Überſchreiten. 4 755 zuat werden ſollen Bauvorhaben. bei denen die nach den örtl Verhültniſſen wirtſchaftlichſte Bauweiſe zur Anwendung gelanat Uebrigen aber auch Ein⸗ und Zweifamiltenhäuſer mit Gartenla geſchloſſenen Siedlungen. m1 Der Bericht des amtlichen preußiſchen Städtedienſtes e einer bei amtlichen Stellen ungewöhnlichen Offenheit mit folge net Mon rfen. Es wird nur allgemein verlangt. Raumhöhe! 917 Satz:„So notwendia Richtlinien und Vorſchriften ſind. zu bede iſt nur, daß Wohnungen damit nicht gebaut werden können. wird dieſen Verſuch, die Bautätiakeit zu fördern. bearüßen Deen Ob es aber gelingt, durch derartige Hilfsmittel von ſeiten des alic tes wirkliches Leben auf den Baumarkt zu bringen, bleibt fraſpi⸗ Es lieat alles an der ſofortigen Verwertung ſener Steuer und ung richtigen Verwendung. wobei hoffentlich das Schickſal der Wohn be abgabe als warnendes Beiſpiel, wie man es nicht machen darſe herziat wird. — Das Ende des reichen van Ram Legendariſche Erzählung von Benno Vos. HBerechtigte Uebertragung aus dem Holländiſchen 25 von Eruſt Albrecht(Mannheim). Nachdruck verboten. Lange Jahre iſt es her, was ich jetzt erzühlen will, und nur die Allerälteſten von Waſſehuiſen haben den reichen van Ram noch gekannt, haben ihn noch geſehen, als ſie noch ganz jung waren. So wie ich den alten Mann ſchildern will, lebt ſein Weſen fort im Munde des Waſſehuiſer Volkes, aber leichtlich iſt er hier etwas geſchmeichelt, dort etwas veruaſtaltet worden, im großen und ganzen wird er ſich aber nur unweſentlich von dem Bild entfernt haben, das ich mich zu erzählen anſchicke. Aaähtzig Jahre, mehr den achtzig Jahre trug van Ram. Trotzdem ſtand er des Morgens, kaum daß der erſte Hahnen⸗ ſchrei erklungen, um pler mitten auf ſeinem Land, hinter ſeinem Pflug, vor dem ſeine belden beſten Gäule geſpannt, ſchäumend vor Inbrunſt. Van Ram war nicht groß, knochig und mager, mit ſcharf vorſpringenden Backenknochen, wodurch ſeine Augen in dem vier⸗ eckigen Schädel tief eingebettet lagen. Seine kurzen Beine waren bis zu den Enkeln mit einer groben Hoſe bekleidet und ſeine Jüße ſteckten in viel zu großen Holzſchuhen, die er jeden Tag mit ſelbſt⸗ ittenem Gras ausfüllte Sein blaugraues Hemd lag weit offen er ſeiner rauhen, dichtbehaarten Bruſt und die roten Bindeſchnüre flatterten luſtig im Wind oder hingen wie Bänder über ſeinen So ſtand er alſo hinter ſeinem Pflug, mit ſeiner feſten, knochigen Hand die jungen Gäule zügelnd, und überſchaute ſein Land nach allen Seiten, ob er ſeine Leute wohl alle bei ihrem Tagewerk ſühe: E den einen auf den Weiden, wo laut brüllend mit vorgeſtrecktem „Kopf die Tiere ſtanden in Erwartung derjenigen, die ſie täglich am frühen Vormittag und dann noch ſpäl nachmittags ihrer Milch entledigten, die um dieſe Zeit bei jeder Bewegung aus den vollen Eutern ſickerte,— den andern bei dem großen Schwelnepferch, der ſich rechts vom Hofe befand, und wo einen wildes Geſchrei und widerwärtiges Grunzen des Borſtenviehs begrüßten,— wieder andere auf dem Süeland, ganz hinten, wo der alte van Ram mit. ſeinen klaren Augen ſie noch exkennen konnte als ſchiarze, erbſen⸗ 3 große Schattenriſſe, ſcharf ſich abhebend gegen den klarblauen Him⸗ del. Auf dem Acker in ſeiner Nähe gingen Knechte hinter den Pflügen, und er ſorgte um die Pferde, um die Milchwagen, die zur Stadt fuhren. Auf die Pflugdeichſel geſtützt, ſah er ſich um nach der Stelle, wo die Mägde mit klappernden Kannen am Arm gingen, blitzende, mit kupfernen Reifen umſpannte Halsjoche von weißem Holz über die Schultern gelegt, an denen volle, glänzend⸗ geſcheuerte Eimer baumelten. Er hörte die Mägde lachen und wie die Knechte ihnen derbe Scherzworte zuriefen, fröhlich trieben die Männer die hinterm Pflug gingen, ihre Pferde mit kurzem Zuruf an, und die vor den Karren hielt die Peitſche wach. 9 Der alte van Ram hörte auch das Freudengeläut ſeiner Milch⸗ kühe, das bärbeißige Grunzen der Schweine; und ſein alter Mund mit den ſchmalen Lippen, um den ſchlau⸗pfiffige und kräftige Züge tief eingegraben waren, lachte, lachte, daß die Mundwinkel faſt bis zu den Ohren reichten, und voll Wohlgefallen überflogen ſeine Augen das Land, das in der Morgenſonne von fröhlichen Tinten glühte, auf und ab. So weit dehnte ſich ſein Land aus, daß er die Grenzen nicht ſehen konnte, nicht nach rechts und nicht nach links, der alte van Ram, aber auch Knelis, der ihm zunächſt pflügte, nicht, und der war in ſeinen jungen Jahren Seemann geweſen und hatte Augen, Augen...! Van Ram lachte, lachte, daß er reich war. Um ſeine Wohnſtätte, groß wie ein Palaſt, die weitaus ſchönſte der weiten Umgegend, vielleicht des ganzen Landes, um ſeine Wei⸗ den, wo ſein Vieh ging, ſein Vieh, das von Milch überſtrömte, um ſeine Aecker, wo jetzt geſäet wurde, wo in wenigen Monden das üppige Getreide wachſen würde, erſt grün und dann gelblich und im Sommer ganz golden. Alle die Aecker würden ſtrotzen von ſeinem Getreide. Hochaufgeſtapelt waren in den Speichern die hochwertigen Blumenzwiebeln gelegen und jetzt, nach dem Abblühen der dies⸗ jährigen, würden die Söller wieder gefüllt ſein, ſtapelweiſe mit Knollen belegt. Und dort drüben auf der andern Seite der Einfahrt lagen noch einige kleinere Stücke Gemüſeland, wo jedes Jahr der prächtigſte Kohl und der ſaftigſte Salat angebaut wurden. Van Ram lachte. Was waren ſie ihm allemal und alleſamt mißgünſtig, ſpinne⸗ feint, grün und gelb vor Neid. Wer hatte das, was er hatte, Acker diehen? Wer? Frau Dallemann von der Wilden See mit ihren kümmerlichen zehn Hektar Land, mit ihren armſeligen fünſteh Kühen, odr vielleicht Geurt Wiſſel, deſſen Bauernwirtſchaft über dem van Ramſchen Staat gelegen war 10 Geurt Wiſſel mußte an jedem Erſten des Jahres fein ſaubert fragen kommen, ganz klein, mit hängenden Pfoten— wie 10 Junge, der ſeinen Vater um Naſchpfennige anbettelt—, ob er 2 ſeiner Milchkarre, wenn er von ſeiner Weide kam, den Weg nutzen dürfe, den van Ram für ſeine eigenen Fuhrwerke hatte legen laſſen. Und als van Ram mit der Antwort etwas 30h und nicht gleich ja ſagte, da ſaß Wiſſel bebend auf ſeinem St ſein Stückchen Land hatte ja faſt keinen Wert mehr, wenn van N0h nicht wollte; mitten zwiſchen Land war es gelegen und er 25 8 einen verteufelten Umweg machen müſſen, wenn er van Rams nicht benutzen durfte. Aber mit großem Stolz erwies ihm van Ram ſeine Gnade und gab ſeine Zuſtimmung. Und van Rams breiter Mund lachte, er lachte aus vong Halſe, voll innigen Genuſſes, daß er ſo reich war, daß ſie alle A vor ihm hatten und ſich unter ſeinen Willen beugen mußten. Stolz, hochaufgerichtet, ging er hinter ſeiner Pflugſchar, ſtay ſtap— ſtap, die haarſcharf den ſetten, reichgedüngten, geſchmeldigek Boden durchſchnitt, der ſchwarz zu belden Seiten der Furche brach. Er ſchnalzte kurz mit der Zunge, klak, damit die noch ſchärſer anzogen, und wie ein Kerl von kaum zwanzig, 9 des Morgens die Schwere ſeines Körpers kaum fühlt, ſtapfte hinter ſeinen dampfenden Bleſſen, den ſchönſten Trabern der 1 50 jedes Jahr wiedes E Gegend her, die ihre Arbeitsluſt eins wie das andere in die Luft hinauswieherten. So lief van Ram eine Furche nach andern ab, die ſich ebenmäßig auf dem Boden abzeichneten. Sa Schritte verlangſamten ſich nicht, aoch griff ſeine Jauſt beim 196 legen des Pflugmeſſers minder feſt zu, das eine wie das and 10 Mal. Er ruhte ſich auch dann nicht aus, als gegen zehn Uhr Knechte ſich ermattet eine Viertelſtunde im Schatten einer Böſchun oder eines Geſträuches eine Ruhepauſe gönnten. Van Ram ruh — Daß 1 G * nicht aus, er arbeitete durch, er ſpaltete unausgeſetzt' den fette Ackerboden, legte eine Linie neben die ande re. 4 Bis dann um zwölf die große Glocke, die im Gloctentürmchet auf dem Güͤtshauſe hing, zu läuten begann und allen, die auf Bauer und Weide, Humusboden und die Blumenzwiebeln ge⸗ N van Rams Gebiet arbeſteten, tönend meldete, daß Eſſensheit ſei 9 N 7 1(Fortſetzung folgt„ paenhn AA N ——— det —— — * —— ee eeeeeeee wurden geſtalte „onnerstag. den 24. April 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 191 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden D 16. Aprit badiſche Arbeitsmarkt hat ſich in der Woche vom 10. bis zif Apri weiterhin gebeſſert. Entſprechend ſank die Erwerbsloſen⸗ ſer von 23 000 auf 20 000. 1 Landwirtſchaft und Gärtnerei beſtand im infol einen gute Nachfrage, wenn ſie auch teilweiſe vorübergehend d ge der bevorſtehenden Feiertage etwas zurückging. In der In⸗ ert der Stein und Erden hat ſich die Lage weiter ge⸗ ſich die In der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie zeigte mäßz e Singener Stahlinduſtrie aufnahmefähig, doch hat naturge⸗ Großb die Ausſperrung der Belegſchaft eines Mannheimer orbente 8, die in den letzten Wochen beobachtete Nachfrage nach uſt zeitern weſentlich nachgelaſſen. Die Villinger Uhrenin⸗ ie und Glockengießerei ſind gut beſchäftigt. Die Waldshuter Induſtrie arbeitet nahezu wieder voll; in Mannheim weiterhin weibliche Kräfte benötigt. die Arbeitsmarktlage in der Te xtilinduſtrie iſt nach wie ſäſſt Huünſtig di ezwiſchenörtliche Vermittlung muß mangels ortsan⸗ — Kräfte für Deckung des Arbeiterbedarfs erheblich herange⸗ aft werden. In der Papierinduſtrie hingegen war die menachfrage ziemlich ruhig. Gut beſchäftigt iſt die Weinheimer und idn ſtrie. Der Bedarf an Sattlern für Geſchirr, Auto und Dgen, wie auch an Polſterern, war erheblich. Im Holz⸗ im Schnitzſtoffgewerbe blieb die Nachfrage nach Kräften darp daben lebhaft. Im Genußmittelgewerbe hat der Be⸗ Zigarreninduſtrie des Mannheimer Bezirks weiterhin an⸗ es ſich Die Nachfrage im Bekleidungsgewerbe iſt, ſoweit 8 Jum Großſtückſchneider handelt, günſtig, diejenige des Schuh⸗ für zergewerbes erſtreckte ſich in der Hauptſache auf Spezialarbeiter 10— Maßarbeit. Der Kräftebedarf des Baugewerbes blieb 8 rbbemeinen beträchtlich. Im⸗Hotel⸗ und Gaſtwirtsge⸗ terhin männliches und weibliches Hotelküchenperſonal wei⸗ un geſucht. Lechniter flau, f warenb Die vor gü Der Angeſtelltenarbeitsmarft war für ür Kaufleute aus der Textil⸗ und Manufaktur⸗ ranche, bilanzſichere Buchhalter und Reiſende aller Branchen te er ſich günſtig. Städͤtiſche Nachrichten Wiederaufleben des Sparverkehrs ich Dbwohl die geſchmälerten Einkommen der großen Maſſe es noch 2 zulaſſen. daß die Spartätigkeit in dem Umfange wieder ein⸗ A der für die Kapitalknappheit der deutſchen Wirtſchaft notwendig ſcntet ſo iſt doch ohne Iweſſel im Sparverkehr ein gewaltiger Fort⸗ 1 97 in den erſten Monaten dieſes Jahres eingetreten. pricht erſtens ein Vertrauen zu der Rentenmarkwährüng außerdemez eine Richtungsänderung der Kapitalsanlage. Die terei an aren, die Effektenſpekwarton, die Deviſenſpekulation wi 0 Flucht in die ſogen. Sachwerte iſt verſchwunden, man ſpar eder, indem man Gelder auf die Sparkaſſe trägt. richt Zwei Möglichkeiten waren dafür gegeben, die erſte war die Ein⸗ ung eines Goldſparmarkverkehr und die zweite die Einrichtung — entenſparmarkverkehrs. Das Intereſſe für die Ren⸗ ſpalbarmarf wuchs aber bedeutend ſchneller als das für die Gold⸗ Hrmark, die Goldſparmarkkonten verringerten ſich an Jahl und an ſpa r eingelegten Gelder immer mehr, während bei den Renten⸗ Wirwarkkonten eine ſteigende Tendenz vorherrſcht. Die„Verliner ei irtſchaftsberichte“ des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin bringen züte intereſſante Ueberſicht über den Sparverkehr im erſten Vier el⸗ Abr 1924. Der Rentenmarkſ k. de in Berlin am 15. parverkehr wurde in Berlin 9 1923 gleichzeitig mit der Einführung der Rentenmark in Ner Verkehr eingerichtet. Ende Dezember 1923 waren bereits 1682 5603 nſtarmarkbücher vorhanden, Ende Januar betrug itre Zahl aun zund Ende Februar 8940. Die Geſamtſumme der Spareinlagen 5 Rentenmarkkonten belief ſich Ende Dezember auf 64 000 Renten⸗ 1805 Ende Januar auf 470 000 Rentenmark und Ende Februar auf wi 2000 entenmark. Der Aufſchwung, der in dieſer Zahl liegt, 5157 erſt deutlich, wenn man damit den Wert der Papiermarkſpar⸗ agen Ende 1923 vergleicht: er betrug 28 000 Goldmark. um er geſamte Einlagenbeſtand hat in den beiden Monaten Januar de Februar um rund 1867 000 Rentenmark zugenommen. Für Su, Durchſchnitt der Jahre 1910/1913 läßt ſich die Vermehrung der 2 Mrkaſſenguthaben im Gebiet des heutigen Berlin auf annähernd 1, Millionen Mark im Monat ſchätzen. Die Spartätigkeit in Verlin daimithin wie n in den beiden erſten Monaten des Jahres 1924 bereits alteder faſt 50 Prozent r erreicht. Das iſt ein ſehr denſtiges Ergebnis, wenn man ſich die ungünſtige Wirtſchaftslage, 85 Umfang der Arbeitsloſigkeit die im Vergleich zur letzten Vor⸗ meſft deit niedrigen Köhne und Gehälter und hohen Preiſe für die 21 n wichtigen Lebensbedürfniſſe und vor allem die Wirkungen 0 langen Inflationszeit vergegenwärtigt, die den Sparſinn pöllig ntergraben hatte. Kl Die neuen bayriſchen Fremdennerkehrsvotſchriften. Die an⸗ Mkündigte eere ee in Bayern iſt nun⸗ ſolgt durch eine Bekanntmachung des Geſamtſtaat⸗miniſteriums er⸗ — Während bisher Ausländer und Staatenloſe nur mit vor⸗ ein,ger ſchriftlicher Genehmigung nach Bayern einreiſen oder in em Orte Bayerns Aufenthalt nehmen durften, iſt die Einreiſe itanehr von keiner Genehmigung abhängig. Für den Aufenthalt . Genehmigung nur dann erforderlich, wenn ein, Ausländer an einem Orte in Bayern länger als ſechs Monate Aufenthalt nehmen oder wenn er in einem bayeriſchen Orte gegen Entgelt in Dienſt oder Arbeit treten will. In beiden Fällen bedarf es der ſchriftlichen Genehmigung der Bezirkspolizei⸗ behörde, im zweiten Falle auch bei kürzerer Aufenthaltsdauer. Aus⸗ länder, die in Bayern nach dem 1. Auguſt 1914 Aufenthalt ge⸗ nommen haben oder künftig Aufenthalt nehmen werden, können nach der Bekanntmachung auch aus anderen als den im Aufent⸗ haltsgeſetze von 1914 aufgeführten Gründen ausgewieſen wer⸗ den. Durch die Aufhebung der Bekanntmachung des Miniſteriums des Innern vom 9. Februar 1924 entfällt künftig für Ausländer die Pflicht der perſönlichen An⸗ und Abmeldung. Die Neuregelung iſt mit ſofortiger Wirkung in Kraft getreten. * Aeber die Einreiſebedingungen in die Vereinigten Staaten Nardamerikas erhält die Leiterin der Auswanderungsberatungsſtelle Eliſabeth W. Trippmacher⸗Ladenburg vom amerikaniſchen Kon⸗ ſulat folgende Orienkierung: Da das gegenwärtige Einwanderungs⸗ Geſetz nur noch bis 30. Juni 1924 in Kraft iſt und der amerikaniſche Kongreß ein neues Geſetz noch nicht genehmigt hat, ſo beſitzt das Konſulat gegenwärtig keine Informationen, wie die Beſtimmungen betreffend die Einwanderung nach dem 30. Juni 1924 ſein werden Es können daher weder Vormerkungen gemacht noch Viſa ausgegeben werden. Viſa können z. Zt. nur ſolche Perſonen em⸗ pfangen, die nicht unter die Einſchränkungen des gegenwärtigen Ge⸗ ſetzes fallen, alſo: Perſonen, die einem anerkannten Gelehrten⸗ Beruf angehören, Schauſpieler, Künſtler, Sänger, Kran⸗ kenpflegerinnen, Geiſtliche jeder Religion, Univerſitäts⸗ oder Seminar⸗Profeſſoren, Dienſtboten, wenn ſie ihre Herrſchaft be⸗ gleiten oder zu ihr zurückkehren, und Perſonen, die ſich nach den Vereinigten Staaten zum Vergnügen oder in Geſchäften begeben und innerhalb ſechs Monaten zurückkehren. Perſonen, die zum Ver⸗ gnügen oder in Geſchäften reiſen wollen, müſſen ſich zuvor nach den Bedingungen erkundigen. *Verlängerung der Oſterferien an den höheren Schulen. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, wird der Beginn des Schuljahres für die öffentlichen Höheren Lehr⸗ anſtalten um zwei Tage hinausgeſchoben, ſodaß die Anmeldung erſt am 1. Mai ſtattfindet. *Ein Oſtergruß an die Gefangenen. Am letzten Oſterſonntag durften, ſo wird uns geſchrieben, die Inſaſſen des Landesgefängniſſes eines große Freude erleben. In der Frühe um 7 Uhr erklang plötz⸗ lich Choralmuſtk. Der Stadt⸗Poſaunenchor hatte ſich auf der hohen Zentrale inmitten der Anſtalt aufgeſtellt und ſpielte unter der meiſterhaften Leitung ſeines Dirigenten einige Choräle. Hell und mächtig fluteten die Akkorde durch die weiten Hallen. Zuerſt wurde in ſinnvoller Anlehnung an den Karfreitag geblaſen:„O Haupt voll Blut und Wunden“, dann ertönte der ſiegesgewiſſe und krörl Oſterchoral:„Jeſus meine Zuverſicht“ und den Schluß bildete die tröſtliche Melodie des Liedes:„So nimm denn meine Hände“. Es war ein ergreifender Gottesdienſt in Tönen. Schon ſeit' Jahren übt der Stadt⸗Poſaunenchor in aller Stille dieſen Liebesdienſt aus. Ob⸗ wohl er keinerlei Vergütung dafür bekommt, läßt er es ſich nicht nehmen, den Gefangenen dieſe Oſterfreude zu bereiten. Sein beſter Lohn bleibt allerdings das Bewußtſein einer guten, echt chriſtlichen und echt ſozialen Tat, die tiefe und ſegensreiche Spuren hinterläßt. pDiürfen Hebammen inſerieren? An behördlichen Stellen alaubte man. daß die in den Zeitungen inſerierenden Frauen und Hebammen ſich mit verbotenen Manipulationen abageben. Infolgedeſſen iſt durch das neue preußiſche Hebammengeſetz vom 22. Juli 1922 in Verbin⸗ dung mit der Dienſtanweiſung für Hebammen dieſen verboten wor⸗ den, unlautere und marktſchreieriſche Reklame zu betrei⸗ ben. Der Polizeipräſident hat nun gegen eine Anzahl von Hebammen Klaae auf Konzeſſionsentziehung beim Berliner Bezirksausſchuß er⸗ hoben, weil dieſe trok Verwarnung ihre Dienſte durch Zeitunasanzei⸗ gen angeprieſen haben. Die erſte dieſer Klagen iſt ſetzt beim Bezirks⸗ ausſchuß in der Invalidenſtraße zur Entſcheidung gekommen. Für die beklagten Hebammen wurde ausgeführt, daß das Geſetz nicht die Reklame an ſich verbiete. Dieſe dürfen nur nicht in„marktſchreieri⸗ ſcher“ und„unlauterer“ Weiſe erfolgen. Da im vorliegenden Falle die Grenzen nicht überſchritten und keine übertriebenen Anpreiſun⸗ gen gemacht worden ſeien, ſo müſſe die Klage abaewieſen wer⸗ den. Der Bezirksausſchuß erkannte demgemäß und ſtellte ſich eben⸗ falls prinzipiell auf den von dem Vertreter der Beklagten vorgetra⸗ genen Standpunkt. Jeſtnahme wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz. Die am Dienstag vorgenommenen Verhaftungen, von denen wir im geſtrigen Abendblatt berichteten, wurden im Auftrage des Unter⸗ ſuchungsrichters wegen Vergehens gegen das Spreng⸗ ſtoffgeſetz vorgenommen. Im ganzen wurden zehn Per⸗ ſonen in Unterſuchungshaft abgeführt. Der Polizeibericht ſtellt feſt, daß die in der„Arbeiterzeitung“ vom 23. April angeführten Ver⸗ d tründe,„man wolle ganz offenſichtlich den Mannheimer und ihre beſten Kämpfer während des Kampfes unſchädlich machen“, unzutreffend ſind. * Fahrläſſige Körperverlezung. Geſtern nachmittag fuhr ein Perſonenkraftwagen im Friedrichsring einen Radfahrer von hinten an, ſodaß dieſer zu Fall kam und ſich leichte Hautabſchürfungen zu⸗ zog. Das Fahrrad wurde vollſtändig zertrümmert. Die Schuld trifft den Führer des Kraftwagens, da er kein Warnungszeichen abge⸗ geben hat.— Geſtern abend gegen 7 Uhr wurde in der Kunſtſtraße zwiſchen den Quadraten O 4 und 5 ein 6 Jahre alter Junge von einem Perſonenkraftwagen überfahren. Das Kind erlitt einen Oberſchenkelbruch und Kopfverletzungen und mußte mit dem Krankenauto in das Krankenhaus verbracht werden. Die weitere ſicht. nduſtriellen in ihrem Kampfe gegen die Arbeiter beiſpringen d Der Bezirksverein Jeudenheim J hatte auf geſtern abend in den„Badiſchen Hof“ eine Wähler⸗ verſammlung einberufen, die einen recht guten Beſuch auf⸗ zuweiſen hatte. Die Redner, Stadtrat L. Haas⸗Mannheim und Rechtsanwalt Dr. Waldeck ſprachen unter geſpannter Aufmerk⸗ ſamkeit der Zuhörer und mehrfach von deren Beifall unterbrochen über„Rettet den Staat“ und„Rettet den Mittel⸗ ſtand“, während Archttekt Baumüller ſich vor allem an die „große Partei“ der Nichtwähler wandte, dieſe an ihre Pflicht er⸗ innernd. Da keine Ausſprache gewünſcht wurde. konnte der rührige Vorſitzende des Bezirksvereins, Stadtverordneter Merck, gegen 11 Uhr mit Dankesworten an die Redner die anregend ver⸗ laufene Verſammlung ſchließen. Unterſuchung muß ergeben, inwieweit der Führer des Autos die Schuld trifft.— Geſtern vormittag überfuhr ebenfalls in der Kunſt⸗ ſtraße vor dem Hauſe O 7, 23 ein Perſonenkraftwagen durch un⸗ vorſichtiges ſchnelles Fahren einen 12 Jahre alten Volksſchüler, der glücklicherweiſe unverletzt blieb. *Feſtgenommen wurden 35 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 7 Petſonen wegen Diebſtahls, 1 Ehe⸗ frau wegen Kuppelei, 1 Friſeur wegen Zuhälterei und 1 Maler und Schreiner wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes. Marktbericht Der heutige Markt zeigte wieder ſein altes, freundliches Ge⸗ Die Beſchickung war überaus reichlich. Von den beſonders ſtark vertretenen Gemüſen ſeien nur die verſchiedenen Kohlarten, Weißkraut, Rotkraut, Spinat und Salat erwähnf. Ueberhaupt be⸗ ginnen die Junggemüſe das Gemüſeangebot zu beherrſchen. Als Saiſonnovität waren heute Spargeln zu ſehen. Eier und Butter wieſen ihr gewohntes großes Angebot auf. Der Obſtmarkt war mit Aepfeln, Birnen, Südfrüchten und Dürrobſt ſehr gut beſtchickt. Auch Fleiſch und Wurſt waren wieder gut vertreten. Fiſch⸗ und Ge⸗ ſtügelmarkt ſcheinen ſich von den Feiertagsanſtrengungen noch nicht recht erholt zu haben. Dagegen bot das große Angebot an Gänſe⸗ kücken reichlich Gelegenheit, ſich für den Herbſt mit Gänſebruſt/ und Gänſeleber zu verſorgen. Das Angebot war ſehr gut, die Nach⸗ frage dagegen nur mittelmäßig. Nachſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund: Kartoffeln—5,5(5,5—), Weißkraut 30—35, Schwarzwurzeln 50—80. Blumenkohl 150—250(60—200), Spinat 20—40(40—60), Karotten 15—20(13—20), Rotrüben 15—20(15—20), Kopfſalat 30—60(40—80), Feldſalat 40—100(89—160), Lattich 40—100 (80—120), Kreſſe 40—80, Radieschen 20—35(25—40), Zwiebeln 15—22(15—22). Eier 10—14(10—14), Süßrahmbutter 190—220 (190—220), Landbutter 180—200(180—200), Auslandsbutter 200 bis 220(200—220), Spargeln 80—150, Aepfel 15—60(15—60), Birnen 30—40(20—40), Nüſſe 90—100(90—100), Feigen 70—80 (70—80), Orangen—30(—30), Schellfiſche klein 40, Kabliau 35 bis 40(35—40), Barſch 120, Backfiſche 50—60. Weißfiſche 100—120, Hahn leb. 500, Huhn leb. 500(400), Gans 600—700, Tauben geſchl. 80—120, Hahn u. Huhn geſchl. 300—1000, Gänſekücken 150—180. Film⸗Runoſchau D Das Palaſttheater dürfte für die gegenwärtige Spielwoche ein beſonderer Anziehüungspunkt für alle deutſchgeſinnten Mann⸗ heimer werden. Läßt es doch in einem gewaltigen Bismarck⸗ film das Leben, das Werden und Wirken unſeres Nationalheros an unſeren Augen vorüberziehen. Im erſten Teil des Filmwerkes erleben wir mit Bismarck ſeine früheren Knabenjahre, die von tollen Streichen erzählende, oft überſchäumende Göttinger Studentenzeit und ſeine wenn auch nur kurze, ſo doch bewegte Ausbildungszeit als Referendar. Der zweite Teil zeigt ihn als gereiften Menſchen, der als umſichtiger und tatkräftiger Landjunker die väterlichen Güter ver⸗ waltet. Den Höhepunkt bildet der Akt„Bismarck als des Reiches Schmied“. Wir ſehen ihn als ſtolzen preußiſchen Bundesgeſandten in Frankfurt, als gewiegten Diplomaten in Petersburg und Rom, als weitſchauenden Staatsmann, der allen parlamentariſchen Widerſtän⸗ den zum Trotze den einmal als richtig erkannten Weg weitergeht, bis zu Königsgrätz und Nickolsburg, Sedan und Verſailles. Wir lernen ann das Sorgen und Kämpfen des„Eiſernen Kanzlers“ um ſein Reich kennen, den ehrlichen Mgkler“ auf dem Verliner Kongreß und den erfolgreichen Dreibundpolitiker. Der letzte Teil des Filmwerkes führt uns nach Friedrichsruh, wo der geſtürzte Altreichskanzler ſein an Taten und Erſolgen ſo reiches Leben beſchließt. Der Bismarck⸗ film war ſchon längſt eine Notwendigkeit, da gerade die Erinnerung an den großen Reichsſchöpfer uns ſein Werk noch mehr lieben und kennen lernt. Daher begrüßen wir dieſen Film an ſich. Noch mehr, da wir die ungeheuren Schwierigkeiten kennen, die einem Bismarck⸗ film entgegenſtehen und die, was Szenerie und Handlung hetrifft, ganz gut überwunden worden ſind. Wir bedauern jedoch, daß man in dem Film zu ſehr das äußerliche betont, was ſa der gemeinen Volksvorſtellung im großen und ganzen entſprechen dürfte. Wir Vei den Deutſchen ſchlägt das Genie mehr in die Wurzel, bei Franzoſen mehr in die Blüte. Kant. **** die Werbung Von Hermann Wagner Seſge Mutter trat vom Fenſter zurück. Die Spannung in ihrem dencht löſte ſich in einem zufriedenen Lächeln auf. Sie wiſchte mit mtzandrücken den Schweiß von ihrem Geſicht und ſagte:„Er m kom Di 1 Die Tochter trug raſch noch etwas Rot auf ihre Wangen auf/ aupfte ihre Bluſe betaſtete ihre Friſur, ſtellte ihre Miene Ichämige Vekliebtheit ein und antworkete:„Verſchwinde!“ mädchee Mutter verſchwand. Gleich darauf läutete es. Das Dienſt⸗ een öffnete. Und ſchon war er da. Volle e ſagte er mit—5 zDollen Sie ſich nicht ſetzen? ſagte Irene. 2 5.— zig Er ſetzte ſch Und— ihm nahmen gleichſam die vierundfünf⸗ ken Jahre Platz, die er auf ſeinem breiten, ein wenig gebückten Rük⸗ mit ailt ſich ſchleppte. Man ſah es ihm an, daß er für die Ehe Wa einem Mädchen, das vierunddreißig Jahre vergeblich auf einen gewartet hatte, endlich reif war. Er brauchte die Frucht gar 0 du pflücken, ſie fiel ihm von ſelbſt in den Schoß. 85 zu ricten ſagte er,„ich möchze mir erlauben, eine Frage an Sie den 8 lächelte. heute den Es war das ſchämig⸗verliebte Lächeln, das ſie in efloſſenen zwanzig e gut ſtudiert hatte, daß es ihr niemand mehr glaubte.„O, bitte, ſagte ſie. 1 ſtrich“ zuvor aber,“ fuhr er fort, wobei er die wenige Haare glakt einie. die ſeinen kahlen Schädel noch bedeckten,„möchte ich Ihnen iſſe Aufklärungen über mich ſelber geben Hm,, ja. Sie ides, doch? Ich bin vierundfünfsig Jahre alt „Ja,“ ſagte Aber ſonſt bin ich geſund. Ich 0 ie. lan 1 N, pierundfünfzig Jahre. 9 nen ein ärztliches Atteſt vorlegen.“ Nicht nötig,“ hauchte ſie. Er ſorn Er hüſtelte diskret.„Es iſt nur, damit Sie auf alle Fälle in⸗ ſormſert ſind„„ Dann mein Geſchäft. Ich handle mit Butter.“ N5 weiß.“ Butter en gros.“ ſatürlich! rief ſie aus. 55 „Mein Geſchäft geht gut. Es iſt auch erweiterungsfähig. Außer⸗ und 5 eſitze ich drei Grundſtücke. Hier in der Stadt zwei Häuſer raußen auf dem Lande ein kleines Gul.“ „Vie netkl“ ſagte ſie. N 70 eine Fehler.“ 3 „Nicht doch!“ ſagte ſie, und das klang wie ein zärtlicher Proteſt. „Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich ſpiele nur mit alten Freunden dann und wann einen Skat. Aber auch das könnte ich wohl unterlaſſen. Und manchmal da gehe ich ins Theater.“ „Ich auch“ ſchmeichelte ſie. „Ich liebe die Ordnung. Hm, ja. Und vielleicht habe ich auch „Zum Beiſpiel, ich ſchnarche.“ Das auf ihre Wangen aufgetragene Rot erglühte zärtlich. Sie ſenkte die Augen. Und ſchwieg. „Hm, ja. Sonſt ſtehe ich in gutem Rufe. Ich bin auch ver⸗ träglich. Kinder mag ich nicht, ſie ſtören. Luxus treibe ich keinen. Ich bin ſparſam. Dagegen eſſe ich gern gut. Eine beſondere Vor⸗ liebe habe ich für vogtländiſche Klöße. Vielleicht bin ich ein wenig pedantiſch, mag ſein. Längere Reiſen bekommen mir gar nicht. Im Sommer verlebe ich ſtets einige Wochen auf meinem Landgut. Dann angle ich ſehr viel. Dienſtboten haſſe ich. Auch Hunde. Gegen eine Katze und einen Kanarienvogel hätte ich dagegen nichts einzuwenden. Auch gegen eine ältere Magd nicht, wenn ſie ſich durch gehörige Zeugniſſe ausweiſt. Denn ich bin vorſichtig, müſſen Sie wiſſen. Weil man heutzutage niemanden mehr trauen kann.“ „Gewiß,“ hauchte ſie. „Das wäre alles,“ ſchloß er mit einer Stimme, die ein wenig knarrte.„Sollten Sie über irgendeinen Punkt über mich noch im Unklaren ſein, dann bitte ich Sie, mich nur zu fragen.“ „Nicht, daß ich wüßte,“ flüſterte ſie. „Hm, ja. Was Sie betrifft, Irene, ſo habe ich mir erlaubt, Auskunft über das Wiſſenswerte Ihres Charakters und Ihrer Ver⸗ hältniſſe bei einer verläßlichen Auskunftei einzuholen. Die Aus⸗ kunft lautete nicht ungünſtig. Hm, ja.“ „Ach,“ ſagte ſie. „Jawohl. Und ſo möchte ich Sie denn fragen, ob Sie geneigt ſind, meine Frau zu werden?“ 80 Es entſtand eine Pauſe, Eine Pauſe, die nicht groß, aber im⸗ merhin groß genug war, einen Entſchluß der ſchon gefaßt war, noch einmal zu faſſen. Zwar zögerte Irene unwillkürlich, denn ſie hatte ſich die Liebe ganz— ganz anders gedacht. Aber dann dachte ſie an ihre vierunddreißig Jahre und an die allgemeine Not der Zeit. Dieſer Gedanke gab den Ausſchlag. Zum letzten Male ſetzte ſie jene ſchämig⸗verliebte Miene auf, die ſie ſo viele Jahre erfolg⸗ los geübt hatte. Und dann ſagte ſie:„Ja.“ Jener Mann, der nun ein Bräutigam war, erhob ſich ſchwor⸗ fällig und küßte die, die endlich eine Braut war. Im gleich⸗n Augenblick erſchien die Mutter. Sie hatte eine Träne in den Augen, die ſogar echt war. Es war eine Träne des Mitleids. „Seid glücklich, Kinder,“ ſagte ſie. Theater und Muſik die 900 Jahrfeier für ftaiſer Heinrich II. Aus. Bamberg berichtet unſer Korreſpondent: Zur Erinnerung an Kaiſer Heinrich II., der im Jahre 1024, alſo vor 900 Jahren, geſtorben iſt und der 1146 mit ſeiner Gemahlin Kunigunde heilig geſprochen wurde, will die Stadt Bamberg, deren Dom Kaiſer Heinrich zum Schöpfer hat, große Erinnerungsfaterlichteiten veranſtalten. Als Auftakt zu dieſen Feiern fand im Stadttheater Bamberg die Uraufführung des Jaktigen Myſteriums„Heinrich u. Kunigunde!“ ſtatt, das die Schwſter des Textdichters der Pfitznerſchen Opern James Gruſe, Frances Gruſe, zur Autorin hak. Das Stück behandelt die Sage von König Heinrich u. ſeiner Gemahlin, mit der er in Marienehe lebte, ſie aber der geheimen Buhlſchaft verdächtigte, ſo daß ſie ſich durch Ueberſchreiten glühender Pflugſcharen mit bloßen Füßen von dem Verdacht durch ein Gotteswunder reinigte. Die Verfaſſerin hat dies Geſchehen durch Einfügung von Geſtalten zweier Baumeiſter, die ſich um den Bau des Benediktinerkloſters bewarben, durch Miß⸗ verſtändniſſe aus dem Land des Eros durch Verrat und Verleunk⸗ dung pſychologiſch zu motivieren verſucht, die Handlung etwas kom⸗ pliziert geſtaltet. Auffallend iſt die Entfaltung kirchlichen Prunkes, die Verwendung alter Choraltexte. Techniſch iſt das Werk geſchickt ge⸗ baut. Nur'“ ſprachlich ſcheint eine Durchfeilung zur Erzielung größe⸗ rer Geſchmeidigkeit nicht unangebracht. Die Uraufführung fand im Beiſein des erzbiſchöflichen Hofes ſtatt, der auch einen Teil der koſt⸗ baren Gewandung geſtellt hatte. Die Inſzenierung des Werkes, das großen Anklang fand, hatte Oberſpielleiter Bruno Schönfeld übernommen. H. R. SEin neues Theater im München. Unſer Münchner Mitar⸗ beiter ſchreibt uns: Am Oſterſamstag hatte ſich eine z. T. recht erleſene Geſellſchaft zuſammengefunden, um ein Unternehmen aus der Taufe zu heben, deſſen Exiſtenzberechtigung lange Zeit heftig umſtritten und ebſtritten war: Der große Konzertſaal der„Vier Jahreszeiten“, auf deſſen Podium lange Jahre hindurch große und ernſte Kunſt gemacht worden war, wurde vor einiger Zeit zu einem Theaterchen umgebaut das im weſentlichen der leichten Muſe zu dienen beſtimmt war, da dieſe Dame immer noch zugkräftiger war, als ihre hoheitsvolle Schweſter, die in ihrem Gefolge zwar manch⸗ mal den ewigen Ruhm, noch öfter aber den Dämon der Pleite mit ſich führt. In unſerm Falle nun handelte es ſich um die ſöhl. Abſicht, auf dem neuen Theaterchen, das den engelsſchönen Namen „Cherubin⸗Theater“ führt, dem Einakter zu dienen, jener ſonſt ſehr ſtiefmütterlich behandelten Kunſtform, an die deutſche Theater ſich nur zwecks Füllung eines angebrochenen Abends zu be⸗ dienen pflegen. Der Einakter, ſei es der literariſche, ſeis der muſi⸗ kaliſche, ſollte im Cherubin⸗Theater geſpielt werden. Aber, aber, „Das alles iſt ſchuldenfrei Leidenſchaften habe ich keine. 1 L f Oh!“ rief ſie aus. Sie lächelte. Auch Frenszlächelte tayfer. Man hal es oben, ſo dachte ſie bei ſich, in dieſem Leben nicht leicht lange Zeit hindurch rang die Leitung vergeblich um Erxeichung der Theater-Konzeſſion. Immer wieder wurde die Rückſicht auf die „grand guignol“ zu Paris vergleichbar „Eine blonde Blondine“, eine Szene, die von Mitgliedern als ſolches in England ſeit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts Bodes gehörte der bedeutende engliſche Kunſtgelehrte E. V. der auch alle arößeren Veranſtaltungen des Verbandes und der und III. Abteilung Reſerve⸗Feldart.Regt. 52, III. Abt. Feld⸗Art.⸗ 4. Seife. Nr. 1. Mannheimer General-Angelger(Abend · Ausgabe) Donnerstag, den 24. Apeil—— möchten aber auch den innerlichen Menſchen Bismarck kennen lernen, der Stadt und des Bezirkes Neuſtadt begrüßte Obermeiſter Jean ſein Reifen und Werden, ſein Hangen und Bangen um das vorge⸗ P. ii 15 ſteckte Ziel, die Schaffung des Reiches. Nur ſo kann Bismarck 5225 9 eertekeen Boni Volksheros werden, anders bleibt er ein lebloſer Götze. 8 Rommungle Chronik Kleine ilungen Der B ürgerausſchuß Singen bewilligte die Mittel zur Herſtellung eines 6⸗Familienwohnhauſes und die Erweiterun 9 des Kanaliſationsnetzes. Die Einführung einer ört⸗ lichen Getränkeſteuer wurde mit 46 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Der Ausbau der Realſchule zu einer Voll⸗ anſtalt muß vorläufig als geſcheitert betrachtet werden. Obwohl der Gemeinderat alles getan hat, was notwendig war, um den Aus⸗ bau der Realſchule zu ermöglichen, ſtellen ſich offenbar dieſem lane ſo große Schwierigkeiten entgegen, daß er vorläufig als un⸗ durchführbar betrachtet werden muß. Im weſentlichen iſt es die Elternſchaft der Schüler, die es am notwendigen Optimismus fehlen läßt. Wie es heißt. ſollen jedoch ſeitens des Unterrichtsminiſteriums in dieſer Richtung beſtimmte Zuſagen vorliegen, ſo daß mit dem „Ausbau der Realſchule zu einer ſtaatlichen Vollanſtalt in wenigen Jahren zu vechnen iſt. Der Bürgerausſchuß von Staufen tagte zum erſten Mal unter dem Vorſitz des neuen Bürgermeiſters Lederke 800 es ſich hauptſächlich um Neufeſtſetzung von Gebühren für ſtädtiſche Einrichtungen handelte, wickelte ſich die Sitzung verhältnismäßig raſch ab. Den Gebührenſätzen wurden meiſtenteils die Friedens⸗ tarife zu Grunde gelegt. Als Gemeindezuſchlag zur Hunde⸗ ſteuer wurde für den erſten Hund 6 Mark und für jeden wei⸗ teren 12 Goldmark feſtgeſetzt. Ferner wurden die Satzungen des neu gegründeten Zweckverbandes„Münſtertalkraftwerk“, der ſich mit der Erſtellung eines Elektrizitätswerks im Münſtertal befaßt, genehmigt. Auch der Antrag über Gewährung von ſoge⸗ nannten Bauholzdarlehen, wodurch die Stadt Bauholz an anſäſſige Bauintereſſenten mit Befriſtung der Holzſchuld auf längere Zeit mit niederem Zinsfuß gibt, wurde angenommen. Als nach dem Kriege die Stadtverwaltung München dazu überging, die bisher-jedem einzelnen Amte überlaſſene Beſchaffung von Sachbedürfniſſen zu zentraliſieren und nach Warengattungen getrennte Beſchaffungsſtellen zu errichten, wurde der Abteilung 2 des ſtädtiſchen Hochbauamtes die Einrichtung und der Betrieb der Bauſt o ffbeſchaffungsſtelle übertragen, die ſich ſeither zu einem umfangreichen Geſchäftszweig entwickelt hat. Die Bauſtoff⸗ beſchaffungsſtelle unterhält ein bedeutendes Materiallager im Werte von etwa 300 000 Goldmark. Sie hat beſonders gemeinnützig ge⸗ wirkt durch Beſchaffung und Vermittlung von Bauſtoffen für den Wohnungsbau an Private, Genoſſenſchaften und für die Gemeinde ſelbſt zu einer Zeit, in der die Bauſtoffe für eden Einzelnen nur ſchwer erhältlich waren. Die Bauſtoffbeſchaffungsſtelle erhält ſich nicht nur ſelbſt, ſondern arbeitet nach einer Aufſtellung des Hoch⸗ bauamtes mit einem Gewinn. obwohl ſie dauernd alle Waren an die ſtädtiſchen Stellen durchſchnittlich 20 Proz. unter dem Tagespreis abgibt. Sie bringt der Gemeinde auch noch einen weiteren Nutzen dadurch, daß ſie das in den ſtädtiſchen Waldungen anfallende Rund⸗ holz zum Tagespreis ankauft, ſelbſt verarbeitet und zu dem varbil⸗ ligten Preis an ſtädtiſche Betriebe abgibt. während früher die Roh⸗ ware verkauft und die Halb⸗ und Fertigware, nachdem ſie durch zwei oder drei Hände gegangen war, wieder eingekauft wurde. Tagungen Der 13. Verbandstag des Landesperbandes badiſcher Schreiner ⸗ meiſter und verwandter Berufe, Sitz Pforzheim, der de⸗ kanntlich zu den arößten Handwerkerfachverbänden Badens zählt, findet in den Tagen vom 12.—14. Juli ds. Js. in Heidelberg ſtatt. In der aleichen Zeit feiert die„Freie Vereinigung dar Schrei⸗ nermeiſter Heidelbera“ das Feſt ihres 25jährigen Beſtehens. Aus dieſen Anläſſen wird in den Ausſtellungsräumen der„Stadthalle“, in Schreinermeiſtervereiniguna abgehalten werden. eine Ausſtellung von Erzeuaniſſen des Heidelberger Schreinerhandwerks wie von Holz⸗ bearbeitunasmaſchinen. Werkzeugen und Schreinereibedarfartikeln aller Art grranaiert werden. Die Vorarbeiten ſind im Gange. Das Intereſſe für die Ausſtellung und den Verbandstag iſt ſehr rege. Der Regimentstag und die Denkmalsenthüllung der ehemali⸗ gen Jeldartillerie-Regimenter Nr. 14 und 50 und deren Kriegsforma⸗ ſionen finden am 28. und 29. Juni in Raſtatt ſtatt. Als Teil⸗ nehmer an der Feier alle Angehörigen der beiden Regi⸗ menter in Kriegs⸗ und Frledenszeiten, ſowie ſämtliche, von dieſen bei der Mobilmachung und während des Krieges aufgeſtellten For⸗ mationen, z. B. Erſatzabteilung 1 rſatzabteilung 50, 1 Muni⸗ tionskolonne Abteilung, I. Abteilung Reſerve⸗Feldart.⸗Reg. 29, Stab Regt. 205, Landwehr 12 uſw. u. deren Hinterbliebenen in Betracht. Aus der pfalz *Neuſtadt a. d.., 22. April. Die Eröffnung der Ausſtellung von Handwerker⸗Schülerzeichnungen fand am Samstag vormittag im Vürgergeſellſchaftsſaale des Saalbaues ſtatt. Verſchiedene In⸗ nungsmeiſter und Bezirkstagsmitglieder und der Vorſitzende des Be⸗ zirkstages Neuſtadt, Philipp Helfferich, waren zur Eröffnung erſchienen. Als Vorſitzender des Handwerkerverbande⸗ 1 ichnete ſodann dieſe Ausſtellung als einen kleinen Lichtſtrahl unſerer traurigen Ge⸗ genwart. Es gelte hier zu zeigen, in welcher Weiſe Formenſinn und Schönheitsſinn anzuerziehen ſind; dies ſei die vornehmſte Auf⸗ gabe der gewerblichen Fortbildungsſchulen, die, ſollen ſie ihrem Zweck und ihrer Aufgabe gerecht werden, einen eigenen Lehrkörper haben müßten. Ferner wäre anzuſtreben, die Gliederung in Be⸗ zirksfortbildungsſchulen. Hierauf ſprach Dr. Graf, Kaiſerslautern, über grundlegende Handwerkerfragen und ſtellte ebenfalls die For⸗ derung auf, daß in den Berufsfortbildungsſchulen die fachlichen Fä⸗ cher von Fachleuten, die pädagogiſchen Fragen von Pädagogen be⸗ handelt werden ſollen.— Namens des Bezirkstages und der Stadt⸗ verwaltung Neuſtadt ſprach Kommerzienrat Helfferich anerken⸗ nende Worte über die gutgelungene Ausſtellung, die ein erfreuliches Ergebnis der Bemühungen des Fachlehrers unſeres Bezirkes Neu⸗ ſtadt darſtellen.— Verbandsleiter Hartmann begrüßte die Ver⸗ anſtaltung namens des Pfälziſchen Volksbildungsverbandes, der gerne mitgeholfen habe, um die Ausſtellung zu ermoͤglichen.— Ein Gang durch die Ausſtellung machte mit zum Teil ausgezeichneten Arbeiten von Schülern aus 32 Berufen bekannt. Nicht ſelten ſind künſtleriſche Anſätze vorhanden. Allen Arbeiten eignet aber gewiſſenhafte und fachkundige Ausführung. Gerichtszeitung 5 Internationale Taſchendiebe „Ausländer genießen an ſich dasſelbe Recht wie deutſche Staats⸗ bürger, wenn ſie aber herkommen um zu ſtehlen, dann müſſen ſie beſonders„ſcharf angefaßt werden, derartiges Geſindel gehört ind Zuchthaus“. Mit dieſen Worten begründete Landgerichtsrat Vogel das Urteil der 7. Strafkammer des Landgerichts Berlin 111 gegen Mitglieder einer internationalen Taſchendiebesban⸗ de, die bereits vom Schöffengericht Charlottenburg zu Zucht⸗ .a sſtrafen von zwei Jahren verurteilt worden waren und die gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt hatten. Es handelte ſich um den Kaufmann Sucher, Salomon Eiſenberg, und den Schneider Joſeph Sporny. Die Anklage hatte ſich ur⸗ ſprünglich auch auf den Händler Itzek Rachnil Dymant erſtreckt, die⸗ ſer war aber aus der Haft entlaſſen worden und dann entwiſcht. Alle drei Angeklagten waren im Oktober aus Warſchau nach Berlin gekommen. Zu jener Zeit herrſchte bei der Wechſelſtube in der Tauentzienſtraße an der Ecke der Nürnberger Straße das be⸗ rüchtigte Treiben der„Schwarzen Börſe“. Eines Tages gegen ſechs Uhr nachmittags ſchrie plötzlich eine Dame im Gedränge auf, daß ihr ihre Handtaſche vom Arm abgeſchnitten worden ſei. Der Leder⸗ riemen war mit einem ſcharfen Inſtrument, durchſchnitten. Den Kriminalbeamten Willbrandt und Mätze fiel eine Gruppe von ſechs Perſonen auf, die ſie näher ins Auge faßten. Sämtliche Angehörige der Gruppe trugen Aktentaſchen unter dem Arm. Die Beamten ſahen nun, daß die Gruppe ſich an einen Japaner, der ſich an der Wechſel⸗ ſtube anſtellte, heranmachten und ihn umringten. Eiſenberg ſtand vor dem Japaner, Sporny hinter demſelben. Plötzlich hob der hinter dem Japaner ſtehende Mann ſeine Aktentaſche in die Höhe und ſtieß damit dem Japaner an den Hut, ſodaß dieſer dem Ausländer über die Augen gedrückt wurde. Im ſelben Augenblick hielt Eiſenberg dem Japaner ſeine Aktentaſche unter das Kinn und faße gleichzeitig dem Japaner ſeine Aktentaſche unter das Kinn und faßte gleichzeitig Gleich darguf trat er zurück und ſteckte der neben ihm ſtehenden Frau etwas in die Hand. Nun griffen die Beamten zu und nahmen Eiſen⸗ berg, Dymant und die Frau feſt. Dieſer gelang es jedoch, in dem Gedränge zu entkommen. Die ganze Bande war erſt am Tage vor⸗ her aus Warſchau in Berlin angekommen. Aus dieſem Umſtand fol⸗ gerte das Gericht das erſchwerende Moment des bandenmäßigen Vorgehens der Angeklagten, obwohl dieſe behaupteten, einander nicht zu kennen. Die Berufungskammer Berlin verwarf die eingelegte Berufung und beſtätigte auch die vom Schöffengericht verfügte Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht. Die Rekordauflage von— Jalſchgeldnolen Eine Falſchmünzerwerkſtatt größten Stiles hatte der Buchdrucker Otto Wihle in Berlin eingerichtet und dort Fünfhundertmarkſcheine hergeſtellt. Durch ſeine frühere Geliebte wurde die Kriminalpolizei auf ſeine verdächtige Tätigkeit aufmerkſam gemacht. Man beobach⸗ tete daraufhin die Wohnung des Angeklagten. Obwohl feſtgeſtellt war, daß Wihle nachts ſtändig bei verhängten Fenſtern mit mehreren Männern zuſammen eifrig gearbeitet hatte, wurde bei der Durch⸗ ſuchung zuerſt keine Spür einer Falſchmünzerwerkſtätte gefunden. Schließlich erregten aber mehrere groaße Schränke Verdacht, und als man ſie näher prüfte, wurden kunſtvoll angebrachte Geheimfächer entdeckt, in denen die Falſchnoten verſteckt waren. Den größten Teil der Falſifikate fand man dann in Waſchkörben auf einem Bodenraum Nicht weniger als 48000 Stück Falſchnoten hatte der An⸗ geklagte hergeſtellt. Es dürfte die größte Auflage ſein, die je von einer Fälſchung gemacht worden iſt. Außerdem hatte der Ange⸗ klagte bereits einen großen Teil der von ihm angefertigten Scheine in den Verkehr gebracht. Es ſind im Laufe der Zeit für über 20000 Mark Falſchnoten eingezogen worden. Bei der Durchſuchung der Vorräte ſtellte ſich heraus, daß auch Tabakſteuerbanderolen in gro⸗ ßem Umfange gefälſcht worden waren. Das Schöffengericht Berlin⸗ Mitte verurteilte den Angeklagten wegen der Fälſchung der nk⸗ noten zu fünf Jahren Zuchthaus und wegen der Fälſ hung der Bane⸗ rolen zu zwei Jahren Gefängnis. Beide Strafen wurden in ſechs Jahre Zuchthaus umgewandelt. Ein Jahr wurde auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Bei dem Strafmaß wurde das Leugnen de⸗ Augeklagten erlchweredd in Betracht gezogen. notleidenden Kunſt⸗Theater vorgeſchützt. Nun, da die Spielerlaub⸗ nis endlich erteilt worden iſt, ſind wir in München um ein Theater reicher, das berufen ſcheint, in der kommenden Fremdenſaiſon eine beſondere Rolle zu ſpielen. Iſt es doch rein äußerlich ein Schmuck⸗ käſtchen. Ein kunſtgewerblich ſtiliſiertes, das Japaniſierende pouſ⸗ ſiependes Barock beherrſcht alle Form. Entzückende Kinkerlitzchen dienen dazu, überall etwelcher Strenge entgegenzuwirken) ſodaß der Eindruck des Caprizzios immer wieder betont wird, des Gegen⸗ ſatzes zu monumentaler enge, wie ſie im Hauſe ernſter Muſik vielleicht am Platze geweſen iſt. Das Parkett ſitzt an Tiſchen, wo — ſoweit die Erfahrung bisher reicht— ohne Nepp ſerviert wird. Es könnte ſein, daß München hier eine Kunſtſtätte erhielte, dem ein Theater der literari⸗ ſchen Leckerbiſſen, wobei der Nachdruck auf das Wort literariſchen zu legen iſt. 65 könnte freilich auch ſein, daß der Zug entgleiſe, etwa in die Richkung der„Folies caprices“, aber das wär ſehr ſchade. Der erſte Abend der drei ſketchartige Einakter brachte— die ſich höhere literariſche Bezeichnungen mit Unrecht anmaßen— ver⸗ lief künſtleriſch gleichgiltig. Am beſten war noch Rudolf Presbers der„Kammerſpiele“ unter Forſter⸗Larinagas Leitung recht ſchmiſſig dargeſtellt wurde. Die breitgewalzte Witzblatt⸗Idee„Eine Ohr⸗ feige“ ließ gleichgiltig, während„Mein Syſtem“, ein unglaubhafter Sketch, trotz Forſters Mitwirkung, von der Bläſſe eines tragun⸗ fähigen Gedankens angekränkelt blieb. Die künſtleriſche Leitung des neuen„Cherubin⸗Theaters“ wird gut daran tun, ihrem Programm enfſprechend, nach dem literariſchen Einakter zu fahnden! Rir Ri. Runſt und wWiſſenſchaſt Eimne Rechlferligung Bodes. Eines der meiſturnſtrittenen Kunſtwerke in den Becliner Sammlungen iſt die 1909 von Wilhelm von Bode von London erworbene Wachsbüſte der Flora, die Bode für ein Werk des Leonardo da Vinci oder zum mindeſten ſeiner Schule hielt, während andere Stimmen behaupte⸗ P ten, Bode habe ſich hinters Licht führen laſſen und die Büſte ſei eine Fälſchung. ein Werk des engliſchen Bildhauers Lucas und bekannt. Der Streit wogte heftig hin und her; zu den Hauptgegnern Lucas, der ſehr energiſch für ſeinen Namensvetter eintrat. Neuer⸗ dings aber hal Lucas, wie wiy aus dem„Kunſtwanderer“ erfahren, ſeine Meinung geändert. Er erklärt:„Ob die von Bode erworbene evangeliſche Geiſtlichkeit ſieht in der Unterſtellung der evangeliſchen Kirche unter eine ausgeſprochen deutſchfeindliche Behörde eine ſchwerefcbeitere Oelvorkommen in der dortigen Gemarkung oder in an Gegenden Nordweſtdeutſchlands zu ziehen. Nienhagen⸗Hänigſen, das ſchon ſeit über 20 Jahren bearbeitet wan liegt inmitten eines Hochwaldes„Brand“ genannt, eines der ſchon. ſten dieſer Gegend, die natürlich durch die Oelinduſtrie eine 60 bedauerliche, aber unvermeidliche Verſchandelung erfahren hat. und die Erdölbohrungen anbelangt, ſo unterſcheidet man Meißel⸗ Kronenbohrung: bei Nienhagen überwiegt die erſtere. die Frage des Tages und auch der Witz. It geſtehe, mich bemüht zu haben, dieſen Witz zu verbreiten; aber das war, bevor ich die Figur geſehen hatte. Jedesmal, ſeit ich ſie nun geſehen, bin ich mehr⸗ und mehr überzeugt, daß ſie echter Renaiſſance⸗Ab tam mung iſt, was für Reparaturen an ihr von der ſpäteren engliſchen Hand auch vorgenommen ſein mögen.“ st. 2 Iſt eine Rekonſtruktion des Abendmahls von Leonardo möglich? Dieſe Frage glaubt Hermann Kranichfeld im neueſten Heft von„Velhagen und Klaſings Monatsheften“ bejahen zu kön⸗ nen. Die Zerſtörung des herrlichen Kunſtwerks im Refektorium des Kloſters Santa Marich delle Grazie ſchreitet unaufhaltſam fort, doch ſind ſo zahlreiche Unterlagen zu einer Rekonſtruktion in den Ent⸗ würfen und Skizzen Leonardos, in Kopien ſeiner Schüler und alten Stichen uſw. vorhanden, daß es wohl möglich ſein ſollte, das Werk neu zu ſchaffen. Die Verwirklichung eines Ideals de es für jeden Belbunderer Leonardoſcher Kunſt bedeuten, wenn eine reiche Kirchengemeinde ſich getrieben fühlte, ſein Abendmahl in einer Kirche oder in einem kirchlichen Verſammlungsſaal wieder in alter Herr⸗ lichkeit erſtehen zu laſſen. Der Auftrag müßte freilich einem kon⸗ genialen Künſtler übertragen werden, von den für die Reproduktion erforderlichen Eigenſchaften eines Lenhart. st. 2% Kulturkampf im Memelgebiet. Dem diktatoriſch herrſchenden memelländiſchen Landesdirektorium iſt es gelungen, einen memel⸗ ländiſchen Pfarrer namens Gailus zur Durchführung der Los⸗ trennung der evangeliſchem Kirche von r deut⸗ ſchen Mutterkirche zu gewinnen. Gailus, der Mirchenkom⸗ miſſar für das Memelgebiet“ erſtrebt, wie der„Verein für das Deutſchtum im Ausland“ von zuverläſſiger Seite erfähtt, die evan⸗ geliſche Kirche dem Landesdirektorium völlig unterzuordnen. Die Gefährdung des bisherigen Charakters der Kirche. Schon vor einem halben Jahre iſt ein zwiſchen dem evangeliſchen Oberkirchenrat in Berlin und dem Landesdirektorium feierlich geſchloſſener Vertra zerriſſen worden. Die Mehrzahl der Geiſtlichkeit ſteht im ſtärkſten rozeß gegen den ſogenannten Kirchenkommiſſar und führt ſeine „Befehle“ nicht durch. Der Kirchenkommiſſar wendet ſich in einer Bekanntmachung“ an ſeine angeblichen Untergebenen und erklärt mit der Begründung„jedermann ſei Untertan der Obrigkeit, die Ge⸗ walt über ihn hat“, und zwar unter ausdrücklicher Bezugnahme auf den Begriff„Gewalt“. Zweck der neuen Maßnahmen ſoll nach dieſer eigenartigen Bekanntmachung, die den Zuwiderhandelnden, Laien wie Geiſtlichen ſchwere Strafen andrüßt. die„Entpolitiſierung“ der Flora das Werk des großen Leonardo war oder eines obskuren eng⸗ liſchen Bildhauers, der den gleichen Namen hat wie ich, war 1910 dieſer Propaganda, die ſolide Firmen überhaupt nicht brau ab⸗ zugeben, iſt verfrüht, vorläufig läßt ſich über die Ergiebigkeit— Dauer des Fundes überhaupt noch nichts Beſtimmtes ſagen. die Sache für Deutſchland die Bedeutung erlangt, v 0 tungen fabeln, iſt kaum anzunehmen. de weiteren Verlauf ab, damit wir nicht eines Tages eine arge 15 täuſchung erleben.— Bei der in 750 Meter Tiefe erbohrten Erdd quelle ſtrömten im Anfang täglich 300 Tonnen Rohöl aus, ſeit 5 hat ſich die Menge bedeutend vermindert. Uebrigens läuft die Quen. keineswegs andauernd, wie in Unkenntnis der Dinge vielfach en genommen wird. Zunächſt erfolgten Ausbrüche in Zwiſchenre von—5 Stunden, dann trat eine Ruhepauſe ein, bis Ende er nach gründlicher Säuberung des Vohrloches, ein erneuter 5ſtündige Ausbruch erfolgte, der die eingedämmten Becken wieder füllte. Zeit aber befindet ſich die Quelle in Ruhe. Behauptungen, daß wärtig eine Förderung von 250—300 000 Kilo täglich erzielt werne entſprechen keineswegs den Tatſachen. Ebenſo iſt es ſtark überten ben, daß es ſich in Nienhagen um eine Pohrung handle, die 101 größten Bohrungen Amerikas und Rumäniens an die Seite ge werden könne und daß wir, was die Einfuhr von Erdöl anbelang nunmehr vom Ausland unabhängig würden. Verfrüht iſt es aug alle Proteſte gegen die neuen Maßnahmen für zwecklos und zwar erſchloſſen worden, die 15 einer ſolchen Möglichkeit muß auch jetzt gerechnet werden Uebrigen war das Erdölgebiet von Nienhagen⸗Hänigſen bereits vor Jahrh derten bekannt. Georg Agricola. der erſte ſyſtsnatiſche Mineral Deutſchlands(1490—1555), erwähnt es ſchon in ſeinem Werk 1. Zwei mit Vergangenheif Der 24fahrige Heizer K, ein Verliner, hatte im Frühiahr 1 eine empfindliche Gefängnisſtrafe verbüßt, weil die voraufgegangene kleineren Freiheitsſtrafen keinen Eindruck auf ihn gemacht hatlen In einer Berliner Fabrik fand er dann Arbeit, wurde jedoch, we 13 ſeine Erzählung richtig iſt, auf Drängen des Betriebsrats wier entlaſſen, nachdem die Arbeiterſchaft erfahren hatte, daß er längen Zeit bei der Reichswehr gedient hatte. Er kam dann nach il ſuchte auch hier vergebens nach Arbeit, ſchlug ſich eine Zeitlang m Betteln durch, ſchließlich aber brach er eines Nachts in die nung einer abweſenden Choriſtin ein und entwendete dort 2 Baſ vorleger, 2 Tiſchdecken und ein Paar Gardinen. Zu ſeinem Unge, hatte er vordem den 30jährigen Tiſchler R. kennen gelernt, ſchon eine böſe Vergangenheit hinter ſich und auch ſchon mit del Ja dieb Bekanntſchaft gemacht hat und ſich auch nur erſt kurk eit wieder der Freiheit erfreute. Dieſem vertraute er die Beute al der ſie dann verkaufte. Der Erlös wurde geteilt. K. hatte aus de Wohnung nur wenig mitgenommen, weil er, wie er jetzt erklärte nur ſoviel haben wollte, um ſich äuf den Fellhandel legen zu können Anders aber dachte R Als dieſer erfuhr, wie leicht bei der Choriſll einzubrechen ſei, wurde in einer der nächſten Nächte der Gang wie derholt, und nunmehr ſchleppten die Einbrecher eine Nähmaſchine“ 2 gepolſterte Stühle und die Küchengeräte fort. Auch dieſe Beule wurde verkauft. R. ließ den Komplizen nun nicht mehr aus den Händen. Wenige Tage ſpäter kam er ſpät abends zu K. und lordeg, ihn auf, mit ihm wieder einen»ſchweren Gang“ zu machen. lehnte ab. Da wurde R. ſo wütend, daß er den Ablehnenden einem Dolch in den Hals ſtach; der Angegriffene wurde ſo ſchter verletzt, daß er in die Klinik gebracht werden mußte und auf dem einen Auge faſt die ganze Sehkraft verloren hat Wegen des ſal lichen Angriffs(Stechen mit dem Dolch) iſt R. bereits zu 9g M0“ naten Gefängnis verurteilt worden. Jetzt hatte er ſich mit K. wegel des Einbruchs bei der Choriſtin zu verantworten. Da milder Umſtände verſagt wurden, erhielt er 2 Jahre 2 Monate Zu cht⸗ haus. K. kam mit 1½ Jahren Gefängnis davon. * ( Amtsgericht Freiburg i. Br. Der 47jährige berufsloſe Anth, Göckel aus Sigmaxingen, den die Erwerbsloſen Freiburgs bis En 1923 zu ihrem Vertrauensmann oder Führer erwählt hatten, WW in einer der letzten Sitzungen des Amtsgerichts des Betruges und 1 Unterſchlagung i. R. angeklagt. G. ſammelte in den Mönaten Tanu und Februar bei Geſchäftsleuten Gelder für die Erwerbsloſen, ohm daß dieſe etwas davon zu ſehen bekamen. Es wurde ihm nachſſ wieſen, daß er 433 Goldmark auf dieſe Art erſchwindelte, die er ie ſich und ſeine Geliebte verbrauchte. Von 18 Paar Hoſenträgern, für die Arbeitsloſen geſpendet wurden, behielt G. 7 Paar für ſich. Die ſchamloſen Benachteiligungen ſeiner Kollegen ſuchte der Ange, klagte damit zu entſchuldigen, daß er behauptele, er und ſeine 5 liebte hätten ſich in einer Notlage befunden. Da die letzte ſeine nicht wenigen Vorſtrafen über 10 Jahre zurückliegt, wurden 10 mildernde Umſtände zugebilligt und eine Gefän trafe von Monaten 2 ihn erkannt, wovon 6 Wochen Uu⸗ terſuchungshaft abgehen. Außerdem erkannte der Richte auf 3 Jahre Ehrver luſt. 9( Schwerer Widerſtand eines Sträflings. Am 13. Dezember wurde der Dienſtknecht Johann Selb aus Vernried zur Verbüßung 9 einer gegen ihn wegen Wilderns ausgeſprochenen Gefängnisſtra von 6 Monaten in das Gerichtsgefängnis Wolfratshauſen eingelie⸗ fert Bei der Einlieferung wurden ihm ein Revolver und ein Schlagh?⸗ ring abgenommen. Als am 18. Dezember der Gefängnisverwalter die Zelle des Selb, betrat, fiel dieſer über den Beamten her, riß 10 am Bart, drängte ihn in den Gang hinaus und verſuchte, ihm di Gefängnisſchfüſſel zu entreißen. Als der Beamte den Angreifer 17 dem Schlüſſelbund auf den Kopf ſchlug, zog Selb plötzlich ein gei feſtes Meſſer und verſetzte dem Verwalter einen Stich in die Schläſ⸗ einen weiteren in den Hals, drei in den Kopf und zwei Stiche in 1 Bruſt. Die auf die Hilferufe herbeigeeilte Frau des Gefängnisve. walters erhielt einen Stich in den Oberarm. Unter Aufbietung de letzten Kräfte gelang es dem Beamten, den Selb an die Wand drücken. Ein auf die weiteren Hilferufe herbeigeeilter anderer Ge⸗ fangener entriß dem Selb das Meſſer, worauf es gelang, den Aue, brecher zu überwältigen. Das Schöffengericht München⸗Land vel urteilte Selb wegen ſchweren Widerſtands und ſchwerer Körperver letzung zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis. 0 * — — Der Erdölausbruch von Nienhagen. 8 Aehnlich wie ſeinerzeit bei der Erdgasquelle in Meuengamuig zu der Neugierige von fern und nah herbeiſtrömten, iſt es auch be die Zeitungen des In⸗ und Auslandes ſeit Wochen voll ſind. Da der Sache unnötig Aufhebens gemacht wird, erſcheint es angebr 25 die Dinge einmal mit nüchternen Augen zu betrachten. Nutzen 59 haben lediglich die in jüngſter Zeit zu Dutzenden gegründen, Schwindelunternehmungen, die ohne jegliche Fachkenntnis ſich rne bohrungen nur zu dem Zweck zuroenden, um Dummen das Geld 75 der Taſche zu locken. Selbſtverſtändlich wird dadurch viel Kapi 2 an dem wir augenblicklich gerade keinen Ueberfluß haben, unzwwie mäßig angelegt. Nach einer erfolgreichen Bohrung pflegt ſtets el neue Epoche im Erdölbergbau prophezeit zu werden; Spekulan nutzen die Sache aus und verbreiten ſchöngefärbte Berichte, um e weder Käufer für ihre meiſt wertloſen Konzeſſionen zu finden, 10 Geldgeber für die Aufnahme eines Bohrbetriebes. Welches meſ ieſe eingehen, iſt genügend bekannt. Im Celler Erdölgebiet f auf euerdings zahlreiche Geſellſchaften damit beſchäftigt, Verträge an elgerechtſame mit den Grundbeſitzern abzuſchließen, ſowie Bohrrn, ſen auf Erdöl niederzubringen. Im Harburger Gebiet haben ebel falls verſchiedene Geſellſchaften derartige Verträge mit den Gemen. den uſw. abgeſchloſſen, nachdem durch geologiſche Forſchungen ſome Ueber den Erdölfund von Nienhagen heute ſchon ein Urteil der viele Alſo warten wir ruhig Eul Mätz 22 us dem Nienhagener Erdölfund weitgehende Schlüſſe auf eide Das Bohrgebiet von Ber dabren ſiap in döeſer Gegend ſcon einmal Erdölcuegt Monate liefen und dann verſiegten. un:? über Kirche ſein. Dieſe Begründung der groß⸗litauiſchen Fanatiker wird natürlich nirgendwo ernſt genommen. 5 6 Mineralquellen und der bekannte hannoverſche Hofmedikus ſpricht 1766 in einer ſeiner Schriften davon. E Taube R. 9 — Deeteeer e. oe · er neues aus aller Welt — Erdölausbruch von Nienhagen, dem großen Naturwunder, von— e r S 2 S durch Rutengänger angeblich Oellager feſtgeſtellt worden ſind.„ S S SSA S S e See e Sr — *+ 22—! / „57P—eðiĩ?Üñ4—*˙²*—.——— 4 re r reee —— 2 „Nuuerstag, den 24. Aptil 1924 5 1 Maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) 5. Seite. Nr. 191 Sportund Spiel Mailänder Meſſe und Autoſchau (Von unſerem Sonderberichterſtatter Sieafried Doerſchlag.) Mailand. 20. April. wile n lonnigem, lachendem Frühling bat bier die aroße internatio⸗ ſcheidet—5 und Autoſchau ihre Pforten geöffnet. Die Meſſe unter⸗ Jed von den deutſchen Meſſen zunächſt durch ihre Aufmachuna: Pbehch ewerbe jede Branche iſt in einzelnen Meſſehäuschen unter⸗ f oder in Reihen ſolcher Meſſehäuſer. die nach außen hin durce enſter zeigen und die nicht Innengänge mit ſich ſchupſenden. Fauſſademderaufrlenden Menſchen aufweiſen. ſondern die(wie alle ſen. Denn von der Frontſeite her durch Türen betreten werden müſ⸗ anthate ach bleibt die Schar der„Sch⸗Leute“ draußen und nur der es ſo— Intereſſent findet den Weg in die Meſſehalle(wenn man von di unen will)— beſſer geſagt, in die Läden. Eine Ausnahme duredieſem Prinzip bildet ledialich die aroße, prächtige Autoballe. etwas* Bautechnik aber aewinnt die Mailänder Meſſe immerhin Jwedmabrmarktmäfiges: dem aber Solidität innewohnt. Ueber die ibren miöſtiakeit dieſer Meſſeanlage läßt ſich ſtreiten. Daß ſie mit eils lelen bunten. durcheinandergewürfelten Meſſehäuschen mit den unſer— dekorierten Schaufenſtern dem Auge gefälliger iſt. als aite Feutſchen Großhallen-Meſſen. iſt ſelbſtverſtändlich. Die Waren⸗ Deutf nd übrigens im aroßen ganzen nicht viel billiger als in fäbig 2 Immerhin müſſen deutſche Fabrikanten, die konkurrenz⸗ übre G eiben und ihren italieniſchen Markt nicht einbüßen wollen, axvortpreiſe gegenüber den Inlandpreiſen herabſetzen. die Malands Meſſe aruppiert ſich um die impoſante Autoballe, erline Herz der Meſſe bildet Räumlich wohl etwas kleiner als die dach 10 Auto⸗Ausſtellungshalle am Kaiſerdamm. iſt der Autopalaſt lunm Piel freundlicher. luftiger, als das Berliner Gebäude. Das derart„weil die Halle höher iſt und das kommt. weil die Halle nicht Aus Uberküllt iſt. als die Berliner Halle während der letzten beiden dat ungen. Auch die Mailänder Autoſchau iſt aut beſchickt. Man ſtellt danaber geſchickt vermieden. die Stände zu überfüllen. Italien Deutſchla Hauptkontingent der Ausſteller, aber auch Frankreich und cnalif ſind aut vertreten. Ferner finden wir amerikaniſche und Voe Autos und Motorräder. Autof or meinem Beſuch der Autoſchau fiel mir eine italieniſche Aute Facrift in die Hand. in deren Leitartikel ſich ein italieniſcher mit e chiournaliſt darüber aufhält. daß die deutſchen Wagen. die utſchen Reiſenden und zumeiſt Veranüaungsreiſenden nach den kommen. den Gipfel des überkultivierten Luxus aufweiſen. Föſt* Autoſchau findet man nun viele. viele italieniſche und fran⸗ als de Wagen. die durchaus nicht weniaer luxuriös karoſſiert ſind, Luxuswagen bezw. die auf der Berliner Autoausſtellung roſſeri ten Herbſt gezeiaten Luxuskakoſſerien. Die italieniſche Ka⸗ Eudrute bnit hat aroße Fortſchritte aemacht. Ein ſehr weſentlicher nalio ck des Mailänder Ausſtellunasbeſuchs war der, daß die inter⸗ nübenalen Karoſſerieformen ſich jetzt denen der deutſchen Karoſſerien im An. während früher die deutſchen Karoſſiers ſich bei Verkäufen Vau usland bemühen mußten, ſich dem Auslandsgeſchmack in der kart anzupaſſen. dung. oſſerien mit Einbauverdeck, jener deutſchen Erfin⸗ Deutj deren Vater Ernſt Neumann⸗Neander iſt. und die in ſebr chland bereits als überholt ailt. weil das Einbauverdeck ſich nicht ſnen) währt bat. Im Karoſſeriebau geſchloſſener Karoſſerien(Limou⸗ klalie 12 die im Verhältnis zur deutſchen Bauart höhere Bauart der ten eniſchen Karoſſiers auf. die ihre Limouſinen geräumiaer geſtal⸗ ſunde braktiſche Allwetterkaroſſerien fehlten nicht. Irgendwelche be⸗ beit de Neubeiten ſab man im Karoſſeriebau nicht. Solide Vornehm⸗ war vorherrſchend. man chautotechniſch gab es nichts Senſationelles, nichts, was ſeben ſef der letztjährigen Berliner Autoausſtelluna nicht ſchon ge⸗ „Euin bätte. Ein böchſt intereſſantes Schauobſekt war der Citroen⸗ muert paraaen. der als erſtes Automobil die Wüſte Saharß durch⸗ käder f tte. Das Fahrzeua hat luftbereifte Vorderräder: die Hinter⸗ baut ind mit Rauvpenſchlevper⸗Antrieb verſehen. Als Zweiſitzer ge⸗ waſſer deiſt die Karoſſerie umfanareiche Waſſerbehälter für Trink⸗ rgend und allerhand zu einer Wüſtenreiſe notwendiges Gerät auf. ich ni einen praktiſchen Wert hat dies Auto⸗Unikum ſelbſtverſtänd⸗ Von Fahrzeugen ausländiſchen Urſprungs. die durch in⸗ So fand man im Mailänder Autoſalon zahl⸗ 5 wüfante und aute Konſtruktionen oder durch ſchöne Karoſſierung 70 de Uulde karoſſiert haben. — a 10 Muunt mögen Iſotta Frachint. Alfa Romeo. Bianchi und Fiat ge⸗ den lein. Fiat ſtellt die meiſten Ausſtellungsobſekte, weil außer gen des Fiatſtandes noch zahlreiche italieniſche Karoſſiers Von den Wagen über 40 Ps ſind etwa nate uetel von den Wagen unter 40 PS rund die Hälfte aller Exvo⸗ mit Vierradbremſen verſehen. reiſe der Wagen ſind durchwea billiger als in Deutſchland. Ein, Die Aakeit famos karoſſierten Colombo⸗Sportdreiſitzer. deſſen Geſchwin⸗ alſo. 100 Kilometer garantiert iſt, kann man für 22 000 Lire,. den 5000 Goldmark, kaufen. Selbſtverſtändlich, daß dieſer Wa⸗ wagen eerdenklichen Chikanen aufweiſt. Der billigſte Ausſtellungs⸗ ſitzer i war ein Temparino⸗Sportzwei⸗ bezw. Dreiſitzer: der Zwei⸗ 5 ſchon für 7200 Lire zu haben: der Dreiſitzer koſtet 8150 Lire, wa 1700 Goldmark. Die deutſchen Automobilfabriken müſſen Nellna nach der Decke ſtrecken, um bei der Preisgeſtaltung auf dem Nufer ikt ihre Auslandskundſchaft nicht zu verlieren. So könnte der 10 bis deutſcher Wagen auf der Mailänder Autoſchau dieſe auch 15 Prozent billiger kaufen. als daheim im Vaterlande. uusgeſtel deutſchen Autofabriken haben Wanderer und Benz durch r Wanderer hat ſich trotz der ſehr ſchweren Konkurrenz einen No hachentwickelte italieniſche Kleinwageninduſtrie in Italien amen als raſſiger Qualitätswagen erworben. Cercianani Wanderer einer der erfolareichſten italieniſchen Fahrer. Auf it nderer⸗Stand finden wir einen Wanderer⸗Rennwagen, der kroſſtenlieniſcken Geſchmack entſprechend karoſſiert iſt. einen flott Jurcherten Wanderer⸗Dreiſitzer und eine abnehmbare Limouſine. Falie Fablreiche Rennſiege bekannt geworden. iſt Wanderer auch in n geſucht und hat in Mailand ſchon an den erſten Ausſtellunas⸗ en Kut verkauft. Zufrieden mit dem aeſchäftlichen Erfolg war auch Fabrz⸗, Bens hat in Italien ſeine Stammkundſchaft. die dem Benz⸗ — treu geblieben iſt und die auch bei der Neuanſchaffung eines ſab ſene nicht auf den Lire ſieht. weil ſie weiß. daß Benz Hochquali⸗ Sddie Benz⸗Werke zeigen auf ihrem Stande mehrere ihrer Vier⸗ epsNseplinder. Ein italieniſcher Karoſſien hat dann noch einen leſeg SOtaroſſiert und zwar ſo gediegen und geſchmackvoll, daß Ausſtenuägelchen mit zu den ſchönſten der ganzen internationalen ſechsfa ung zählt. Es iſt mit dieſer vorbildlich ſchönen Karoſſerie und mcben Bereifung für 34000 Lire, alſo etwa 7000 Goldmark. zu in Deutſchle ein Drittel billiger alſo, als in aleicher Ausſtattung and. den Imn erſten Rana des hellen. luftigen Ausſtellungsgebäudes fin⸗ datdeir unter den ausgeſtellten Motorrädern mehrere deutſche Fa⸗ kalieunächſt arüßt ſoaleich 5. W.— dia W inden wir auch ſche Nauichen Roma und Malfade⸗Kleinkrafträdern ſowie in enali⸗ ſich in Gial Claſtik⸗Cnele.„Schon über 5000.K..⸗Motore befinden rad alien im Gebrauch, und D. K. W. iſt hier das beliebteſte Leicht⸗ begegn ſeiner Klaſſe. Beim Rundaanag durch die Motorradſtände wog en wir ſodann einem alten Bekannten im altbekannten Ge⸗ 2 Kotbekruſtet, zerbeult, mit zertrümmerter Lamve,— der Naän Guszi⸗Maſchine des Deutſchland⸗Fahtere Orl Geißler⸗ u M en. Die Maſchine iſt ſo. wie ſie die Fahrt beendet hatte, fürt ailand zur Ausſtellung gebracht worden. und wird nun ehr⸗ kefelo beſtaunt Große Reklame⸗Mlakate preiſen den Moto Gazai⸗ lelte 0 in der Deutſchlandfahrt, der zwar nur in einer ſilbernen Pla⸗ etand. aber hier als Siea aufaemacht iſt. Nicht weit vom aanneu vräſentieren ſich deutſche Wanderer⸗Motorräder. die alt⸗ ſab riien. vielbewährten Tyven. Von deutſchen Motorrad⸗ unter dea ten ſind noch Cockerell. Evans und Triumvh lletztere iſch dem Namen Sirius) vertreten. Evans zeiat ein überaus vrak⸗ dbarerte⸗ Damen⸗Motorrad. Eine Triumph⸗Sirius⸗Maſchine de 950 Lire was einem Markwert von rund 900 entſvrechen Ir it alſo auch biiliger wie daheim. Mit Recht wird der deutſche uſt darüber verſchnupft ſein. daß er im eigenen Vaterlande deſſen rieerzeuaniſſe teurer bezahlen muß, als wenn Ausländer ſie im Auslande kaufen. Harte Notwendiakeit zwingt aber die Fabriken dazu, ihre Erzeuaniſſe zum Selbſtkoſtenpreis auf den Auslandsmarkt zu werfen. um weniaſtens ihren alten Kundenſtamm nicht zu verlie⸗ ren. Ewig allerdinas kann dieſe ungeſunde Entwicklung nicht dauern. Sie muß baldmöalichſt geſtoppt werden— durch Reorganiſation der deutſchen Induſtrie. Weniger Tupen.— arößere Serien.— ameri⸗ kaniſche Arbeitsmethoden. ſparſamere Oraaniſation... dann wird die deutſche Kraftfahrzeug⸗Induſtrie wettbewerbsfähia bleiben können auf dem Auslands⸗ wie Inlandsmarkt. Gerade ansceſichts ſolch in⸗ ternationalen Kraftfahrzeua⸗Aufmarſchs, wie er in Mailand zu fin⸗ den iſt, wird einem klar, wo der Schuh drückt, wo daheim zuerſt mit Umſtellunga begonnen werden muß. Was nützt die höchſte Edelarbeit. wenn ſie volkswirtſchaftlich— ein Undina iſt? *.* 1* Autoſport *Pfälzer Automobil⸗ und Motorrad⸗Alub E. B. Mit einem Auf⸗ wand von über 50 000 Goldmark wird die ehemalige Radrennbahn Eſelsfürth bei Kaiſerslautern zu einer mordernen und techniſch voll⸗ kommenen Motorrad⸗Rennbahn umgebaut. Die Bahn trägt nunmehr den Namen„Barbaroſſa⸗Park“. Die Einweihung der Bahn„Bar⸗ baroſſa⸗Park“ 20 am Oſterſonntag in feierlicher Weiſe vor ſich. Be⸗ kannte A. D. A..⸗Motorrad⸗Matadoren aus ganz Deutſchland und dem Saargebiet waren erſchienen. *Bergprüfungsfahrt„Skuktgart.Solidute. Am 18. Mai findet das ſeit einigen Jahren in allen deutſchen Gauen bekannt gewordene klaſſiſ„Solitude“⸗Bergrennen für Motorräder und Kraftwagen aller Stärken ſtatt. Veranſtalter dieſes Rennens ſind der Gau 12 (Württemberg und Hohenzollern) des A. D. A.., der Motorrad⸗ Club Stuttgart und der—— Automobil⸗Club. Die Rennſtrecke verläuft von Stuttgart⸗Südheim über den Rotwildpark nach Schloß „Solitude“ und iſt 6 Kilometer lang. Der Startort liegt 271 Meter, das Ziel 482 Meter hoch. Die Steigung beträgt etwa 8 Prozent. Der Start befindet ſich in Südheim beim Schützenhaus auf der Straße nach dem Rotwildpark, etwa 100 Meter von der Straßen⸗ kreuzung aufwärts. Das Ziel liegt beim Schloß„Solitude“ etwa 100 Meter von der Straßeneinmündung nach dem Schloß. Der Start iſt ſtehend. Es ſtarten zuerſt Motorräder der Gruppe„, Motorräder der Gruppe B und zuleßzt die Wagen⸗Gruppe 0. Die Wertung erfolgt in jeder Gruppe und Klaſſe nur nach der gefahrenen Gi ſo jeweils der Fahrer mit kürzeſter Zeit in ſeiner Klaſſe ieger iſt. * Inkernalionale Motorrad- Spork-Ausſtellung Stultgart Mai 1924. Das Nne Meldeergebnis zeigt eine gewaltige Kundgebung der deutſchen otorrad⸗Induſtrie. und 300 Maſchinen mit ca. 120 verſchiedenen Motorrenfabrikaten haben bis jetzt ihre Teilnahme zugeſagt. Vom kleinſten Einzylinder bis zum modernſten Vierzylin⸗ der, Zwei⸗ und Viertakter, mit den neueſten techniſchen Errungen⸗ ſchaften werden dem deutſchen Käuferpublikum und der Händlerſchaft zur Schau geſtellt. Es iſt geradezu verblüffend, was die deutſchen Konſtrukteure und Fabriken auf dem Motorradſportgebiet in kürze⸗ ſter Zeit geleiſtet haben. Auch die bekannteſten ausländiſchen Fabri⸗ kate werden nebſt verſchiedenen Neuheiten auf dieſer 1. Fach⸗ und Sport⸗Ausſtellung Deutſchlands zu ſehen ſein. Die zahlxeich ver⸗ tretenen N werden ein lückenloſes Bild entröllen über den heutigen Stand ſämtlicher einſchlägiger Artikel. Selbſt Rohpro⸗ dukte in allen Bearbeitungsphaſen mit den dazu gehörigen Werkzeug⸗ maſchinen werden dem Beſchauer vor Augen geführt. Der im Laufe des Monats April erſcheinende offizielle Führer der Ausſtellung wird alle Einzelheiten enthalten. * Die Aufomobil⸗Harzfahrt 1924. Der Braunſchweiger Auto⸗ Sportklub bringt als erſte Veranſtaltung in dieſem Jahre am 15. Juni ſeine Braunſchweiger Harzfahrt. Die Reiſe geht von Braun⸗ ſchweig nach Werningerode. Blankenburg, Thale. Gernrode, Harz⸗ gerode, Auerberg, Güntersberge, Stiege, Haſſelfelde, Rübeland, El⸗ bingerode, Tanne, Braunlage, Oderhaus, St. Andreasberg, Sonnen⸗ berg, Torfhaus, Braunſchweig. Ein Flachrennen über 5 Kilometer und ein Bergrennen über 5 Kilometer ſind in die Kon⸗ kurrenz eingefügt. Die Fahrt iſt offen für Krafträder und Kraft⸗ wagen aller Klaſſen und alle Mitglieder des A. D. A. C. und des Kartellklubs ſind teilnahmeberechtigt. * Schweizeriſche Alpenfahrt 1924. Der Automobilklub der Schweiz veranſtaltet in dieſem Jahre zum erſten Male eine interna⸗ tionale Alpenfahrt vom 1. bis 6. Juli. Das genaue Reglement wird demnächſt erſcheinen. Der Wettbewerb umfaßt außer der eigent⸗ lichen Alpenfahrt ein Bergrennen Brig⸗Simplon und ein Flachrennen in Genf. Die Geſamtdiſtanz der Alpenfahrt beträgt ca. 1450 Kilo⸗ meter, ſie geht von Genf über Vallorbe, Chaux de Fonds. Laufen, Baſel, Olten Luzern, Pfäffikon, Niederurnen, Elarus, Linthal, Klauſenpaß, Altdorf, Andermatt, Gotthardpaß. Bellinzona, Monte Ceneri, Lugano, Gotthardpaß Furkapaß, Brig, Simplon, Brig, Gletſch, Grimſelpaß, Meiringen, Thun, Fribourg, Zweiſimmen, Aigle, Montreux, Luſanne nach Genf. * Durch den badiſchen Odenwald. Der Motorfahrer⸗Elub Mann⸗ heim(DMB.) veranſtaltet am 27. April ſeine dritte Frühjahrs⸗ zumnerläſſigkeitsfahrt durch den badiſchen Odenwald verbunden mit zahlreichen Wanderpreiſen. Eine 55 Kilometer lange äußerſt ſchwie⸗ rige Strecke bei Mannheim iſt von den Kleinrädern einmal, von den Fahrzeugen der Klaſſe—7 zweimal zu durchfahren. Verteidiger de⸗ Odenwald⸗Wanderpreiſes iſt Ernſt Islinger⸗Mannheim, des In⸗ kra⸗Wanderpreiſes Karl Klotz⸗Frankenthal. * Erneute Renderung der Fußballregeln Ein bekannter deutſcher Schiedsrichter, Carl K oppehel, einer der beſten Kenner der Fußballregeln, äußert ſich im Sport⸗ blatt über die erneute Aenderung der Fußballregeln. Er führt aus: Jede von der International Board, der höchſten Regelkom⸗ miſſion im Fee beſchloſſene Regeländerung wird für das Gebiet des tſchen Fußball⸗Bundes erſt dann endgültig, wenn der Spielausſchuß des D. F. B. dieſe amtlich be⸗ kanpt gibt. Dieſes iſt mit den neueſten, von der Internationalen Boded beſchloſſenen Regeländerungen bzw. Kommentierungen, bis⸗ her nicht der Fall, dennoch iſt die Uebernahme für das Bundes⸗ gebiet und weſter auch auf alle kontinentalen Verbände zu er⸗ warten. Darum wollen wir die gefaßten Beſchlüſſe hier näher be⸗ ſprechen. Die Beſchlüſſe der International Board ſind nach langen Beratungen gefaßt worden, anderen Erwägungen, wie z. B. die der Aenderung der Abſeitsregel, iſt überhaupt gar nicht erſt näher⸗ getreben worden. Die Aenderungen bzw. Kommentierungen lauten: „Die Füßnote zur Abſeitsregel(Regel 11) hat jetzt folgende Faſſung erhalten:„Es iſt kein Vergehen gegen die Ab⸗ ſeitsregel, wenn ein Spieler nur abſeits ſteht, ſondern nur, wenn er in dieſer Stellung einen Gegner oder das Spiel behindert. Wenn ein Spieler in Abſeitsſtellung ſich auf einen Gegner oder auf den Ball zu bewagt, ſo iſt ein Freiſtoß zu geben, wenn er dadurch das Spiel beeinflußt. Die zweite Aenderung, die getroffen wurde, bezieht ſich auf den Elfmeter. Hier heißt die Fußnote zu Regel 15 nunmehr: „Ein Elfmeter kann angeordnet werden ohne Rückſicht darauf, wo ſich der Ball zurzeit des Vergehens befindet. Wenn ein Elfmeter am Ende der Spielgeit gegeben wird und der Ball wird vom Tor⸗ wart berührt, bevor er die Torlinie überſchreitet, ſo gilt das Tor ſeüchwohl.“ 4 Gleichzeitig wurde als richtig anerkannt, daß ein Freiſtoß gegeben werden ſoll, wenn ein Spieler bei einem Nlederpfurf den Ball berührt, bevor er zur Erde gelangt iſt.“ Zum Teit entſprechen dieſe Aenderungen einem Bedürfnis, um z. B. die allein mögliche Auffaſſung in der Abſeitsftage überall zur Durchſetzung zu bringen. Gerade in bezug auf die Abſeitsfrage herrſchen in den verſchiedenen deutſchen Landesver⸗ bänden die verſchiedenſten Auslegungen, ſo daß zu erwarten iſt, daß der neue Beſchluß der internationalen Regelkommiſſion es endlich dahin bringt, daß in dieſer Frage eine einheitliche Behand⸗ agt ee ſchließt durch die einfache Vorſchrift, daß der gegen die Abſeits⸗ regel vergehende Spieler ſich in Richtung auf den Gegner oder den Vall bewagen muß, für die Folge jeden Zweifel aus. Es iſt nunmehr gemäß Auslegung der Elfmeterregel— für Deutſchland nach Veröffsatlichung durch den Bundes⸗Spielausſchuß — durchaus möglich, daß ſich der Spielball vor dem Tore des Geg⸗ ners befindet, ein Verteidiger im eigenen Strafraum einen geg⸗ neriſchen Stürmer unfair behandelt und der Schiedsrichter dafür einen Elfmeter diktiert. Die Stellung des Balles iſt damit nicht mehr für die Schiedsrichterentſcheidung maßgebend. Die letzte Feſtſtellung der International Bord betrifft einen in der letzten Zeit behandelten Fall des Verſtoßes gegen die Regel 10(Niederwurf). Es mußte bei dem ungenauen Wortlaut der Regel eine Feſtſtellung getroffen werden, wie zu entſcheiden iſt, wenn der vom Schiedsrichter niedergeworfene Ball vor dem Be⸗ rühren des Bodens von einem Spieler geſpielt wird. Gefühls⸗ mäßig haben die Schiedsrichter immer einen Freiſtoß gegeben, ohne daß dieſes in der Regel klar ausgedrückt war. Jetzt iſt dieſer Entſcheidung die Unterlage gegeben. Damit iſt auch klar geſagt, daß bei einem Handvergehen der verteidigenden Partei, aus Anlaß eines Niederwurfes aber noch ein Elſmeter zu geben iſt. Ich wiederhole aber noch einmal nachdrücklichſt, daß alle dieſe Entſcheidungen erſt im Augenblick in Kraft treten, in welchem der Deutſche Fußball⸗Bund eine entſprechende Bekanntmachung erläßt.“ 2** Fußball Waldhof unterliegt gegen Hertha Berlin:4(:), Ecken 725 Ueber das Spiel, das der Rheinbezirksmeiſter T. u. Sp. V. Waldhof gegen Hertha⸗Verlin in Berlin austrug, ſchreibt„Die Fuß⸗ ball⸗Woche“, Berlin: „Niemand hätte⸗ein derartiges Reſultat vorausgeſehen, und doch iſt es nüch Spielverlauf und Eindruck der Ueberlegenheit, nach Technik und geſamtem Beſſerkönnen durchaus gerechtfertigt. Wenn auch das Eckenverhältnis:5 zugußſſten der Waſdhofer, was ihr Feldſpiel anlangt, zu ſprechen ſcheink, ſo kann man trotz allem be⸗ haupten, daß die Berliner auf jedem Poſten ebenbürtig, wenn vicht beſſer beſetzt waren, und daß die Schwarzblauen nur in Torwart und Stürmern gleichwertige Leiſtungen aufwieſen. Das Spiel⸗ ergebnis beweiſt jedenfalls, daß der Berliner Fußball in konden⸗ ſierter Aufmachung— denn die Nordleute Domſcheid und Leuſchner halfen die weißen Farben mit vertreten— ſich vor dem ſüd⸗ deutſchen durchaus nicht zu verſtecken braucht. Hoffen wir, daß der Zuſammenſchluß der Beſten in wenigen Vereinen wieder zu einer Hebung des Verliner Spielniveaus beiträgt. Vor annähernd 3000 Zuſchauern beginnt det Kampf im fol⸗ gender Auſſtellung: Waldhof: Wittemann Traude Werns Hans Bauſch Schäfer Brätzing Kohl Philipp Bauſch Schwä Skudlarek Hörner Hartmänn Gülle eier Schäfer Grenzel oppe Domſcheid uſchner Schmidt Hertha: Götze Die Gäſte legen zuerſt ein mächtiges Tempo vor; auf eine Flanke Hörners folgt unmittelbar eine Kohls, die wenn nicht da⸗ neben geſchoſſen, infolge ihrer blitzartigen Aufeinanderfolge zum Tore hätten führen müſſen. In der 9. Minute ſtrebt Schwärzel, von Fiſcher unangegriffen, allein Götzes Behauſung zu und erzielt durch einen wunderbaren Dvehball, der der Wind allerdings unter⸗ ſtützte, das erſte Tor für die ſchwarzblauen Farben. Hertha macht verzweifelte Anſtrengungen auf Ausgleich. 75 ohne Erfolg. Eine Flanke Hartmanns wehrt Brätzing ab, Gülle erhält den Ball, ihn aber aus kurzer Entfernung neben die Pfähle. Ebenſo verſchießt Philipp Bauſch durz darauf eine ſichere Sache. Witte⸗ manns Können zeigt ſich im beſten Lichte, als er bei einem Straf⸗ ſtoß, den Härtmann muſtergültig vors Tor gibt, den Ball Schäfer, der gerade einköpfen will, vom Kopf fortnimmt. Trotz vorüber⸗ gehender Verletzung Skudlareks, der mit dem unverwüfſtlichen Domſcheid zuſammengeprallt war, bleibt Waldhof leicht überlegen. Herthas Vorſtöße jedoch, beſonders die des linken Flügels, ſind ſtets mit Gefahr für Wittemanns verbunden. Ob das nun an der ausgezeichneten Verfaſſung gelegen hat, in der ſich Hartmann und Gülle befanden, oder ob daron, daß Hans Bauſch und Fraude heute weniger gut disponiert waren, iſt ſchwer zu ent⸗ cheiden. Der Augenſchein ſpricht jedenfalls für die erſtere Erklä⸗ rung. Auf eine Flanke Hartmanns erzielt Gülle denn auch in der 29. Minute unhaltbar den Ausgleich. Und ſiehe, dieſer Erfolg er⸗ muntert die Weißen zu weiteren Taten. Sie werden bedeutend beſſer. Poppe und Domſcheid geben kurz nacheinander Glanz⸗ chüſſe aus der Mitte des Spielfeldes auf Wittemanns Dreipfahl⸗ geſtell, die er nur mit Mühe meiſtert. Wenn die erſbe halbe Stunde den Gäſten gehört hatte, ſo jetzt die letzte Viertelſtunde den Ber⸗ linern. Auf eine Flanke Grenzels ſchleßt Gülle das Führungs⸗ tor— drüber weg; eine ſichene Gelegenheit iſt damit vergeben. Daß trotz Herthas Ueberlegenheit der ſchwarzblaue Sturm Götze öfter in arge Situationen bringt, darf nicht geleugnet werden. Aber der Hertha⸗Torwächter bleibt einmal, am Rande des Straf⸗ raums liegend, im Kampf gegen Kohl ſiegreich, ein zweites Mal kann Fiſcher einen gefährlichen Vorſtoß Skudlareks gerade noch zur 2. Ecke für Waldhof ablenken. Auch ein drittes Mal bleiben die Gäſte erfolglos bei ihrer 3. Ecke; Götze hat im Gewühl das Tor verlaſſen, der Mittelläufer Schäfer ſchießt, obwohl freiſtehend, über die Querlatte. Dann kurz vor Schluß, in der 42. Minute, ein Vorſtoß Hartmanns, eine Flande an Feier, Traude wird über⸗ rannt, Wittemann läuft der heranſtürmenden Gefahr entgegen, an ihm vorbei erzielt Feier das 2. Tor für die weißen Farben. Die erſte Viertelſtunde nach Wiederbeginn zeigt ein unentſchie⸗ denes Spiel. Aber auch hier hat Hertha ſchon die größeren Aus⸗ ſichten. Der Halbrechte Schäfer überſpurtet einmal Werns, ſchießt aber dann gegen die Querlatte, ebenſo geht ein Schuß Gülles gegen den Pfoſten, als Hartmann mit Erfolg Hans Bauſch um⸗ ſpielt und ſicher geflankt hat. Dann wird Hertha für 20 Minuten überlegen. In dieſer Zeit fällt auch die Entſcheidung. Domſcheid vor allem leitet ſtets von neuem überlegte riffe ein. Wenn in der 16. Minute im Anſchluß an einen Straſſtoß für Waldhof Philipp Bauſch den Ausgleich erzielt hat, ſo ſtellt der Berliner Mittelläufer in der 18. Minute das alte Torverhältnis wieder her, als er im Gewühl der 4. Ecke für Hertha die Kugel unverhofft ins Netz jagt. Es muß jedoch geſagt werden, daß wenige Sekunden vorher von einem Weißen Hand gemacht worden war, daß der Tor⸗ ſchuß alſo eigentlich hätte unterbunden werden müſſen. die Weißen dann endlich in der 26. Minute durch aͤfer, der dem herausgelaufenen Wittemann vorbei ins Tor ſchießt, den 4. Erfolg erringen, raffen ſich die Schwarzblauen ein letztes Mal auf. Sie bleiben zwar nicht ohne Torgelegenheit; ſo, als Kohl ruhig und umübertrefflich flankt, Schwärzel aber ebenſo ruhig und ſicher, aber nicht unübertrefflich, den Ball daneben jagt; ſo, als eine Flanke Hörners einmal eine gefährliche Situation vor Götzes Haus herauf⸗ beſchwört. Alle Mühe iſt indeſſen umſonſt, trotz dreier Ecken, die nacheinander für Waldhof zum Austrag kommen. Der Endſpurt ſieht wieder Hertha erfolgreich; die Gäſte müſſen ſich in den letzten fünf Minuten auf Abwehrarbeit beſchränken. Die beſten Leute Herthas waren 495 Domſcheid, Pope, Gülle, Hartmann. Beſonders ſoll auf Domſcheid hingewieſen wer⸗ den, der eine vepräſentative Aufſtellung längſt verdient hat, und auf Gülle, der trotz mancher Ho ſe der baſte Smürmer auf dem Felde war. Bei den Gäſten ſind hervorzuheben Wittemann, Brätzing Schäfer, Kohl. Philipp Bauſch. Der letztere hat aber durch ſein Verhalten Traude gegenüder keinen guten Eindruck hinſichtlich — — lung eintritt. Die gefühlsmäßige Auslegung des Schiedsrichters ſeiner Diſziplin gemacht. Der Schiedsrichter guter Durchſchnitt.“ ————————ůůů —— 6. Seite. Nr. 191 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) Donnerstag. den 24. April 192— Budapeſt— Berlin. ſtadion angeſetzten Fußball⸗Städtekampf Budapeſt—Berlin iſt fol⸗ nde Berliner Mannſchaft aufgeſtellt worden: Patſcheck; zache, Theiß; Eſchenlohr, Tewes, Schumann; Ruch, Wieſe, Reif, Neumann, Wolter.— Die Budapeſter Elf dürfte ſich im weſent⸗ lichen aus den gleichen Spielern zuſammenſetzen, die am 6. April die italteniſche Nationalmannſchaft mit:1 das Nachſehen gab. Internationale Jußballſpiele. Der engliſche Pokalſieger Boltom Wanderer⸗ hat außer mit Berlin, Nürnberg und Wien noch weitere Spiele abgeſchloſſen. Die engliſchen Profeſſionals ſpielen weiterhin am 4. Mai in Dresden gegen Guts Muts, am 11. Mai in Prag gegen Sparta und am 16. Mai gegen die tſchechiſche Olympiamannſchaft.— Cardiff City bereitet gleich⸗ falls eine größere Tournee vor. Für den Monat Mai iſt ein Wett⸗ ſpiel mit Slavia-Prag abgeſchloſſen worden.— Der Beſuch, den vor zwei Jahren eine füdſchwediſche Verbandsmannſchaft in Norddeutſchland machte, ſoll in dieſem Jahre erwidert werden. Eine nordde utſche Mannſchaft, beſtehend aus ſechszehn Spie⸗ lenn, abſolviert im Sommer drei Spiele in Schweden, und zwar in Malmö, Landskrona und Helſingborg. 1. F. C. Freiburg lb-Jugend—B. f. R. Mannheim 1. Schüler:0 Die zu Oſtern im Schwarzwald weilende, bis jetzt noch unge⸗ ſchlagene 1. Schülerelf des Vereins für Raſenſpiele Mannheim leiſtete einer Einladung des 1. F. C. Freiburg Folge und ſpielte am Oſtermontag im Freiburger Stadion vor 2500 Zuſchauern gegen deſſen durchſchnittlich—3 Jahre, gleichfalls noch ungeſchlagene ältere Jugendelf und konnte nach wunderbarem, techniſch famoſem Kampf das unentſchiedene Ergebnis herausholen.-th. Die Erfolge Mannheimer Boxer bei den deutſchen Meiſterſchaſten in Chemnitz Leinz 2. deulſcher Bankamgewichksmeiſter— Frank I 2. deutſcher Leichtgewichksmeiſter. Zum fünften Male nach dem Kriege fanden deutſche Meiſter⸗ ſchaften im Amateur⸗Boxen ſtatt, und zwar wurden die diesjähri⸗ gen in Chemnitz ausgetragen. Die Veranſtaltung wurde von den verſchiedenen Verbänden mit den beſten Leuten beſchickt, die zunächſt in der Zwiſchenrunde und dann in den Endkämpfen um die Meiſtertitel kämpften. Der J. Mannheimer Boxklub hatte als Mitglied des Süddeutſchen Amgteur⸗Boxverbandes drei Leute nach Chemnitz entſandt, und zwar den Süddeutſchen Meiſter im Ban⸗ tamgemicht Leinz, den ſüddeutſchen Meiſterſchaftsanwärter im Federgewicht Grokenberger und den Süddeutſchen Meiſter im Leichtgewicht Frank I, die von dem Chefſekundanten des J. M..C. Werle begleitet waren. Sämtliche Kämpfe in Chemnitz ſtanden unter dem Zeichen ſchönſten und fairſten Sportes und beſonders die Mannheimer zeigten bei dieſer Gelegenheit wieder einmal, daß ſie heute ein Anrecht darauf haben, zu den beſtklaſſigſten Boxern Deutſchlands gezählt zu werden. Bevor in Chemnitz in den Endkampf um die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften eingetreten wurde, mußte der Mannheimer Federgewichtler Grokenberger mit dem Frankfurter Favoriten Milke einen Ausſcheidungskampf um die Zulaſſung zu den Meiſterſchaften be⸗ ſtehen. Und hier zeigte ſich nun unter der einwandfreien Leitung eines neutralen Schiedsgerichtes, wer der Veſſere war. Bekanntlich trennten ſich die beiden im Kampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſchon zweimal„ohne Entſcheidung“. Grokenberger ging als, ein⸗ wandfreier Punktſieger aus dieſer letzten Prüfung hervor, was aller⸗ dings für ihn noch nicht den füddeutſchen Meiſterſchaftstitel mit ſich bringt. Zu dieſem Zwecke ſoll ein weiteres Treffen ſtattfinden IIm Bantamgewicht kämpfte in der Vorrunde unſer Fa⸗ vorit Leinz gegen den Meiſter des Berliner Boxverbandes Subke. Leinz zeigte große Form und gab den Kampf, trotzdem er einen verbotenen Nierenſchlag erhalten hatte, nicht auf, führte im Gegen⸗ teil klar Üüber die drei Runden und gewann verdient nach Punkten. Leinz kam dann in die zweite Runde und ſtand hier einem Gegner aus Stettin. Ruppel, gegenüber. Auch hier war er Punktſieger. In ſeinem letzten Kampf um den Titel wurde Leinz mit dem be⸗ kannten Bantamgewichtler Domgörgen⸗Köln gepaart, dem vor⸗ jährigen Deutſchen Meiſter im Fliegengewicht Hier lag Leinz an Punkten knapp etwas nach, ſodaß er nur den zweiten Platz belegen konnte. Er ſchnitt jedoch äußerſt ehrenvoll gegen den Deutſchen Meiſter ab. Leinz iſt ſomit 2. Deutſcher Meiſter. Der Kapipf Leinz—Domgörgen dürfte übrigens— das ſei zoch erwähnt!— eines der techniſch beſten Treffen während der Meiſterſchaften ge⸗ weſen ſein. 2 Wie bereits eingangs erwähnt, erwies ſich dann unſer vielver⸗ ſprechender Grokenberger dem Frankfurter Milke gegenüber als der beſſere Mann. Milke konnte diesmal ſeine Backhänder nicht an⸗ bringen Er zog ſich zwei Ermahnungen und eine Verwarnung zu. Grokenberger ging aus dieſem Kampfe nach wiederholtem Schlag⸗ wechſel. den Kampf klar führend, als Punktſieger hervor. Groken⸗ berger kämpfte dann in der Ausſcheidung gegen den Nordweſtdeut⸗ ſchen Meiſter Koch⸗Hamburg. Nach zwei aleichwertigen Runden verlor Gr. durch einen kleinen Vorſprung Kochs die dritte Runde: er hielt ſich äußerſt wacker und iſt ehrenvoll unterlegen. Unſer Süddeutſcher Meiſter Frank J lieferte alsdaan im Vor⸗ kampf dem Berliner Meiſter Stahlberg ein hartes Treffen. Beide legten eine wunderbare Technik an den Tag. Frank ſiegte über drei Runden klar nach Punkten. Frank trat dann weiterhin um den Titel mit Eckardt⸗Hamburg in den Ring; er beſtritt mit dem nordweſtdeutſchen Meiſter einen ausgeglichenen Kampf und war dem Hamburger äußerſt ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Ein Nachſchlag Eckoardts hätte zu deſſen Disqualifikation führen müſſen, als Frank ſich infolge Ausgleitens auf dem Boden befand. Eckardt wurde zum Sieger erklärt und der eingeleate Proteſt abgelehnt, auch keine Zuſotzrunde veranlaßt, die wohl Klarheit gebracht hätte. Frank mußte ſich nun wohl oder übel mit dem zweiten Platze be⸗ gnügen. Die erzielten Erfolge des I. Mannheimer Boxklubs haben alſo die intenſive Arbeit des 1. Trainers Köbele und deſſen Stellver⸗ treters Frank in das hellſte Licht gerückt. Die Saiſon 1923/24 hat mit den Deutſchen Meiſterſchaften ihren Abſchluß gefunden, der J. Mannheimer Boxklub, der im Januar auf ein einjähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken konnte, kann mit den erzielten Erfolgen zu⸗ frieden ſein. Der Klub hat in dieſer verhältnismäßig kurzen Friſt folgende Meiſter herausgebracht: Fliegengewicht: Thurau, 2. Süddeutſcher Meiſter.— Bantamgewicht: Leinz. Süddeutſcher und 2. Deutſcher Mei⸗ ſter.— Federgewichkt: In dieſer Gewichtsklaſſe ſteht der Kampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft noch aus. Ihn haben— wie be⸗ kannt— zu beſtreiten Grokenberger⸗Mannheim und Milke⸗Frank⸗ furt. Es ſteht jedoch zu erwarten, daß auch dieſer Titel nach Mann⸗ heim fällt, da Miſte von Grokenberger bei den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften in Chemnitz einwandfrei geſchlagen wurde.— Leicht⸗ gewicht: Frank 1, Süddeutſcher und 2. Deutſcher Meiſter.— Weltergewicht: Werle, 2. Süddeutſcher Meiſter.— Mittel⸗ gewicht: Frank 1I1, Badiſch⸗Württemberaiſcher Meiſter.— Halb⸗ ſchwergewicht: Merkle, 2. Badiſch⸗Württemberaiſcher Meiſter. — Schwergewicht: Butrer, Sitddeutſcher Meiſter. Sch. Arne Borgs Bezwinger Die anfänglichen Riederlagen Arne Borgs in Auſtralien, die nur den Laien ſo völlig überraſchen konnten, waren gewiß heilſam dazu angetan, den verwöhnten Liebling der ſchwediſchen Schwimmerwelt zu ernſtlicher Anſtrengung anzuſpornen, und verdankt er ihnen wohl auch denn ſeine wundervolle Weltbeſtleiſtung von ſtark 22½ Minuten(22:34) für die Meile(1609). Die ausländ ſchen Be⸗ urkeiler ſind denn auch bereit, die Schuld an ſeinen drei erſten Nieder⸗ lagen kurz nacheinander durch Charlton dem Umſtand gutzurechnen, daß er ſich ſofort drüben zum Titelkampf ſtellen mußte, ehe er Zeit hatte, erſt richtig dort ſeine Form zu finden. Dies geht ja ſchon aus ſeinen dortigen ſchwachen Zeiten gegenüber ſeinen heimatlichen Glanzzeiten hervor. Die Auſtralier bedauern übrigens ſelbſt offen Für den 27. April im Grunewald⸗ ſie konnten aber die längſt feſtgelegten Meiſterſchaftstermine nicht deshalb noch raſch verſchieben. Wird man alſo hiernach mit dieſer Feſtſtellung Borgs Geſamt⸗ und namentlich Schlußleiſtungen volle Gerechtigkeit antun, ſo darf man nicht minder ſeinem jugendlichen mehrfachen und bisher erſten Bezwinger Charlton nicht minder alle Anerkennung zollen. Dieſer bisher bei uns unbekannte neue Stern ſcheint ſich zum gleichen Waſſerwunder wie Weißmüller entwickeln zu wollen. Seine bisherige Laufbahn wenigſtens ſpricht ſtark dafür. Dieſer erſt ſechzehnjährige Hüne wird zweifellos in der olympiſchen 400 und 1500⸗m⸗Strecke ein ernſtes Wort mitreden, ja es erſcheint ſogar fraglich, ob etwa in der Langſtrecke Amerikas Haupthoffnung Weißmüller oder Normann Roß dem führenden Paare Charlton⸗Borg wird ernſtlich den Sieg ſtreitig machen können. Andrew Charlton wurde am 12. Auguſt 1907 in Nord⸗ Sydney geboren und iſt Schwimmer ſeit ſeinen Kindheitstagen. Mit dreizehn Jahren überraſchte er die Schwimmgemeinde mit einem Halbmeilenſchwimmen in 13½ Minuten. Seine nächſtjährigen Zeiten hätten ihm ſchon in allen auſtraliſchen Mittelſtrecken Meiſterwürden geſichert, doch hielt ihn ſein Vater(wohl mit Recht) als noch zu jung dazu vom Wettbewerb fern. In letzter Saiſon nun war er jedoch zu ſolchem Prachtburſchen gediehen, daß er väterliche Starterlaubnis bekam, und denn auch prompt, als erſter Schwimmer Auſtraliens die 880 Pards rund 803⸗m)⸗Strecke in der Weltrekordzeit 11 Minuten und dann zur amtlichen Anerkennung auf einer Normalbahn in 11:05,2 nochmals durcheilte. Einen Hauptanteil an ſolch einzigartigem Erfolg darf ſein er⸗ fahrener Trainer Tom Adrain beanſpruchen, ſelbſt ein tüchtiger Kämpe, der 1914 Duke Kananamoku über 440 Pards ſchlug. Adrain bemerkt zwar, daß ſein begabter Zögling von ſelbſt auf ſei⸗ nen Stil gekommen ſei, nur in Einzelheiten ihn nach ſeiner An⸗ weiſung abändernd. Doch iſt er dabei offenſichllich von amerikani⸗ ſchen Vorbildern beeinflußt worden, denn Charltons Stit zeigt einen unverkennbaren einfachen Hand⸗über⸗Hand⸗Kriechſtoß, ganz abwei⸗ chend vom landes üblichen altherkömmlichen(ziemlich veralteten) auſtraliſchen Stil. Als der über ſechs Fuß(189 m) hohe Sportjünger zwei Mo⸗ nate vor Borgs Kommen ſein Training zum Zweikampf mit ihm begann, hatte er in der vorhergehenden Winterruhe(bei uns Som⸗ merhochbetriebl) als Student der Hawkesbury landwirtſchaftlichen Hochſchule, wo er keine Schwimmgelegenheit fand, ein ſolches Schwer⸗ gewicht angeſetzt(220 Pfund ⸗99 ſeg), daß man deshalb ernſtlich an ſeinen Ausſichten gegen Borg zweifelte. Zumal auch ſeine Muf⸗ keln durch die praktiſche Arbeit dort zu hart geworden ſchienen, um noch geſchmeidig genug für die höchſte Schwimmſchnelle zu ſein. Doch nun hat ers durch die Tat glänzend bewieſen, wie raſch ſich ein von früh an Waſſer gewöhnter durchgeübter Körper doch den Wett⸗ ſchwimmanforderungen anzupaſſen vermag. Freilich bei ſolch üppiger Naturanlage! „Beim Schwimmen ſo ein bißchen Speck 1 Erfüllt doch ideal den Zweck!“ Hoffentlich können wir bei den geplanten Magdebur 4 Nacholympia⸗Nationenkämpfen neben den Amertka⸗ nern auch dieſen ausſichtsreichen auſtraliſchen Weltmeiſter im Wett⸗ kampf bewundern! Walter Mang * 1** Schwimmen Deulſch-nordiſche Schwimm⸗Länderkämpfe. Neben dem für den 20. und 21. Auguſt bereits abgeſchloſſenen Länderkampf gegen Ungarn in Budapeſt 1—5— den deutſchen Schwimmern in Neſem Jahre noch weitepe ſchwere Prüfungen bevor. Zunächſt iſt ein Länderkampf gegen Schweden geplant, der auf der Rückreiſe der ſchwediſchen Schwimmer von den Pariſer Olympiſchen Spielen in Magdeburg ſtattfinden ſoll. Das Programm beſteht aus einer Lagenſtaffel 3100 m(Bruſt, Rücken, Freiſtil), ſowie drei Frei⸗ ſtilſtaffeln 5K50, 5½100 und%00 m ſowie einem Waſſerball⸗ ſpiel. Ferner wird eine deutſche Auswahlmannſchaft am 27. Juli in Kopenhagen einen Länderkampf mit Dänemark auszu⸗ fechten haben. * Der größte Schwimmverein der Welt iſt eutſchieden der Ar⸗ beiter⸗Schwimmverein Wien, der aus beſcheidenen An⸗ fängen in einem ſtarken Jahrzehnt auf nicht weniger als rund 35000 Mitglieder gebracht hat. Freilich war ein gut Teil davon lediglich Not⸗ und Zufallsgäſte, welche das muſterhafte eigene große Stran d⸗ bad des Vereins am Donaunſer mitbenutzen wollten. Dank ver⸗ mehrter Bäderherrichtung durch die hierin vorbildlich rührige Wiener Stadtverwaltung hat dieſer Teil der Mitgliedſchaft inzwiſchen ander⸗ weitig Badgelegenheit gefunden, ſo daß ſich die ſchier bedenkliche Re⸗ kordzahl der Vereinsangehürigen un rund 10000 vermindert hat, nur zum Vorteil für die alten treuen Stammitglieder. Da der Ver⸗ ein, der auch ein autgeleitetes Monatsblatt„Waſſerſport“ herausgibt, jetzt ſein Strandbad noch weiter ausbaut und einen techniſchen Leiter ſowie Geſchäftsführer angeſtellt hat, ſo darf er bald mit einem ſteti⸗ geren geſünderen Wachstum rechnen, nachdem er erſtmgals wieder letz⸗ ten Winter den Betrieb in gemieteten Hallen hat durchführen können. In ſeinen Reihen beſteht ferner eine ſtarke Winterſport⸗ und Leicht⸗ athlettkabteilung.— In Vorkriegszeiten galt lange bei uns der Dan⸗ ziger Schwimmverein mit zeitweiſe über tauſend Mitgliedern als größter im Reiche. W. Mang. „Amerikaniſche Kunſtſpringer fürs Pariſer Olympia.„Die kürz⸗ lich gebrachte dung von einem ernſtlichen Unfall des Amekikaniſchen Meiſterſpringers und Antwerpener Olympiaſieger Clarence Pink⸗ ſton beim Training, wodurch ſogar ſein Pariſer Start vereitelt wor⸗ den ſei, wird durch eine neue Meldung abgeſchwächt, wonach ſeine Heilung ſo raſch erfolgt, daß man ſogar noch mit ſeiner Beteiligung an der Natlonalen Springmeiſterſchaft Ende April zu Chicago rech⸗ net.— Ein neuer vielverſprechender Kunſtſpringer wurde zu Miami gelegentlich der kürzlich dort ſtattgehabten großen Frühfahrswettkämpfe entdeckt in Geſtalt des erſt ſechzehnjährigen Peter des Jardins. Seine Leiſtungen machten ſolchen Eindruck, daß man ihn ſowohl zur Nationolen Syrinameiſterſchaft nach Chicagn als auch zu den Dlumpka⸗ Ausſcheidungskämpfen im Juni nach Indianopolis ſenden will und auf einen Platz für ihn in der Olympiamannſchaft rechnet. W. Mang. 7 Oſtſee⸗Woche des Deutſchen Molor⸗acht ⸗Clubs Eine große Motorboot⸗Woche wird der Deutſche Motor⸗Pacht⸗ Club zum erſten Male nach dem Kriege an der Oſtſee abhalten. Der Vorſtand hat ſich bereits mit den zuſtändigen örden ſowie mit en in Frage kommenden Magiſtraten und den Kur⸗ und Bade⸗ Direktionen in Verbindung geſetzt, die faſt ausnahmslos der Ver⸗ anſtaltung das allergrößte Intereſſe entgegenbringen, umſomehr, als der Club, der zurzeit 280 Mitglieder zählt und über 160 Motor⸗ vachten verſügt, durch ſeine früheren Veranſtaltungen bewieſen 98 daß ihm für deren Durchführung die erprobteſten Kräfte zur Ver⸗ fügung ſtehen. Die Verhandlungen, die ſich in der Schwebe befinden, ſind recht ausſichtsreich. Es ſind bereits bedeutende Preisſtiftungen erfolgt und es dürften auch namhafte Geldmittel für das Unternehmen be⸗ reitgeſtellt werden, das, wenn die Beteiligung annähernd ſo groß wird, wie nach den vorläufigen Rundfragen zu erwarten iſt, zu' einer ſtändigen, ſich alljährlich wiederholenden Einrichtung werden ſoll. Für Deutſchland könnte die Oſtſeewoche das werden, was bisher für den Süden die alljährlich in Monaco abgehaltene Motorboot⸗ ſportwoche geweſen iſt, die übrigens in dieſem Jahre nicht mehr 84 durch eine Regatta in Cannes(Südfrankbreich) erſetzt werden ſoll. Das vorläufige Programm umfaßt Regatten für Seekreuzer, Klaſſenboote und Schnellboote und verſpricht ſehr intereſſant zu werden, da ſich daran Fahrzeuge mit Motoren von annähernd 600 Pferdekräften beteiligen werden, die Geſchwindigkeiten von et 100 km in der Stunde erzielen können, Die Seekreuzer werde außerdem ein Rennen über die Strecke Swinemünde⸗Saßnitzhafen und ein ſolches in umgekehrter Richtung zu beſtreiten haben. Für die nicht nach Klaſſen eingeteilten Vachlen finden Ausgleichsrennen ſtatt. Die kleineren Fahrzeuge werden Geleßenheit haben bei un⸗ günſtigem Wetter auf Binnengewäſſern ihre Kräfte zu meſſen und auch die Fiſchereifahrzeuge ſollen dabei auf ihre Rechnung kommen. Die Feſtlichkeiten werden mit den Heringsdorfer Moto'r⸗ radrennen in Verbindu ſtehen. Waſſerflug⸗Ver⸗ anſtaltungen und eine Automobil⸗Schönheitskon⸗ kurrenz ſtehen im Programm. Die überwiegende Mehrzahl der Yachten wird die Fahrt von in ihrexr Preſſe dieſen Umſtand ihrem geſchätzten Gaſt gegenüber, Verlin nach der Oſtſee auf eigenen Kſel zurücklegen. Von Berlin⸗ Stettin aus fahren ſie gemeinſam nach Stettin, wo die Teiluchgg durch Vertreter der Stadt empfangen werden. In Stettin we b größere Feſtlichkeiten veranſtaltet, deren Einzelheiten noch nicht 90 ſtimmt ſind. Es wird eine Beſichtigung der Werft⸗Anlagen 50 Vulkan“ unter ſachverſtändiger Führung ſtattfinden und nach N 1 lichkeit wird der Wunſch Stettiner Kreiſe erfüllt werden, 19 gatta auf Stettiner Gewäſſern abzuhalten. Die 100 lichen Seeveranſtaltungen beginnen am 29. Juni, einem Sonnen an dem die erſten großen Seeregatten ausgefahren werden. 10 Montag wird vorausſichtlich waſſerſportlichen Spielen und flügen auf Waſſerflugzeugen dienen. Für Dienstag iſt die 10 wettfahrt nach Saßnitzhafen geplant, der ein Auel nach Binz folgen wird, wo große Feſtlichkeiten ſtattfinden werbet Der Mittwoch iſt der Beſichſigung von Stubbenkamm und anderer landſchaftlich hervorragender Punkte Rügens widmet. Am nächſten Tage wird die Rückfahrt angetreten. Der 4. Juli bringt die Automobil⸗Schönheitsken kurrenz ſowie die Rennen der von der Boots⸗ und Mo 0 Induſtrie gemeldeten Schnellboote der Zweiliterklaſſe. Am 5. 100 6. Juli finden vormittags die Motorradrennen und n 10 mirtags die Regatten der Motoryachten und Rennboote ſtatt. 2 Feſtlichkeiten an der Bäderküſte ſchließen am 7. Juli mit der feiel lichen Preisverteilung und einem Feſteſſen, das vorausſichtlich Kurhaus zu Swinemünde angerichtet werden wird. Die Hachten fahren alsdann, ſoweit ſie nicht Beſtimmung nach anderen Haen haben, gemeinſam nach Berlin zurück. Lawntennis VBom Davis⸗Pokal. Engliſcherſeits glaubt man, daß ſih Frankreich und Auſtralien in der Schlußrunde des Davis⸗Pokal an ., 5. und 6. September treffen werden, um dann das Recht zu winnen, den Verteidigern, die Vereinigten Staaten, den Titel 1I., 12. und 13. September auf den Plätzen des Germante Cricket Clubs, zu Philadelphia ſtreitig zu machen. Gemeldet haben in der Europagone England, Belgien, Irland, Frankreich, Holland Süd⸗Afrika, Argentinien, Spanien, Dänemark, Ungarn. Italien. Rumänien, Oeſterreich, Schweiz, Neuſeeland, Tſchecho⸗Slowakei in der amerikaniſchen Zone Euba, Canada, Auſttalien, Japan, Ch Mexiko, eine noch nie erreichte Jahl von 23 Kändern. Als Siege der beiden Zonen werden, wie erwähnt, Frankreich und Auſtrall getippk. Entweder Spanien oder Großbritannien könnten bis 5 Schlußrunde der europäiſchen Zone durchhalten. Die Kämpfe ww den vorausſichtlich die beſten ſein, die je um den Pokal ſtattgefun den, obwohl die Zeitſpanne ſehr knapp, nur fünf Monate, iſt und manche Enttäuſchung hervorrufen könnte. pferdeſport Dom engliſchen Wettmarkt. Das Hauptintereſſe des eng, ſchen Wettmarktes konzentriert ſich auf die nächſten großen Ete 1 niſſe in Epſom. Am 29. April gelangt die„Grand⸗ Metro politan“, ein über 3000 Meter führendes Flachrennen zuß Austrag. In dem Rieſenfelde notiert Stuff Gown mit:1 Favorit vor Sierra Leone:1 und Ceyloneſem Corbridge, rail und Swing Machine je 1031. Für daß am nächſten Tage zut Entſcheidung kommende„City and Saburban“ über ca. 2000 Meber iſt die Meinung des Wettmarktes geteilt. Mit je:1 wurden Tiwe Pointer und Pharos, der Zweite aus dem vorjährigen engli Derby gewettet. Evander und Verdict notieren 100:7, Sun C mer 81, die über, 10 bis 50:1. Auch für das engliſche Derh wird ſchon viel Intereſſe gezeigt. Favorit iſt mit:1 Tom Pi 1 Bright Knight wird mit 921, Donzelan mit 100:9 und Hurſtug mit 100:6 angeboten, während das„graue Wunder“ Mumtaz 5 hal, 7 im vörigen Jahre eine der beſten Zweijährigen war, 20. notiert. Einen Renn⸗Termin⸗Kalender 1924, für die Brieftaſche net, gibt die bekannte Buchhandlung für alle Sportgebiete Reher, Berlin NW 7, Dorotheenſtr. 23 heraus. Es enthält al Renntage und iſt ſehr überſichtlich geordnet. 1. Deutſche Rörperkultur⸗Ausſtellung Unſer Leipziger Korreſpondent ſchreibt: In der Meßhalle 1 Fleiſcherplatz findet zur Zeit eine eigenartige, zeitgemäße Ausſtelue, ſtatt. Es iſt die I. Deutſche Körrerkultur⸗Ausſtethu die einen Ueberblick über dieſe modernen Beſtrebungen gibt⸗ Körperkultur⸗Bewegung ſieht die Körperſchulung nicht mehr il⸗ Selbſtzweck an, ſondern als Mittel zur geſamten Ausb duna des Menſchen in körperlicher, geiſtiger und ſeeliſcher rl ziehung. So greift ſie über die Grenzen der turneriſchen und ſyl n lichen Ausbildung des Körpers und über die Grenzen der Hnee binaus in die Gebiete von Kunſt und Ethik. Dieſer Erkenntnis al die Ausſtellung in ihren einzelnen Abteilungen Rechnung. Mo⸗ Grundlage zeiat ſie den menſchlichen Körver auf Tafeln und an 125 dellen. Kleidung wird vorgeführt. die zualeich praktiſch und auf⸗ iſt und vor allem die Schönheit und den Rhythmus des Körpers äte nehmen und tragen ſoll. Die Deutſche Turnerſchaft ſtellte Turnae ge, aus, die für Körperbildung, Körperbeherrſchung und körperliche u ſtunasfähiakeit verwendet werden ſollen. Ein Hauptagebiet der et ſbellung iſt der Tanz, der als höchſter Ausdruck des Körpers in aich Fülle von lebensvollen Photographien zur Anſchauung gebracht Eine große Anzahl von Schulen dient bereits der Erziehung fſ Schulung im Sinne der Körperkultur: ſie bilden eine Abteiluna on ſich. in welcher der Hellerau-Schule bei Oresden. die Schulen e Dr. Rudolf Bode, Mary Wiaman. Dora Menzler, der Menfendſen Bund u. a. ihre Bilder ausſtellen. Eine Kunſtabteilung umfaßt Streben und Schaffen derſenigen Künſtler, die neue Wege im— der Körverkultur ſuchten und ſuchen. ſo K. W. Dieffenbach. Füd⸗ Ludwig Fahrenkrog. Maanus Weidemann. Saſcha Schneider u. Ihre Arbeiten berühren ſich mit der Fülle von Aufnahmen, die 1 den wohlgebildeten und geſunden„Menſchen im Lichtlleid“ zeich d. h. den nackten Menſchen. Dieſem eine ganze Abteilung zu wibme⸗ iſt gewiß ein küßner Gedanke. aber er iſt die loaiſche Folge g Grundaedankens der Ausſtellung. Als oriaineller Gegenfatz wird „Kulturſchande“ im Sinne der Körverkultur ausgeprangert. 115 die Erzeuaniſſe einer Afterkunſt ausgeleat werden. die durch bang⸗ verhüllte Nacktheit und Pikanterie zu wirken ſucht. Es iſt eine wahſſ Schreckenskammer der Geſchmackloſiakeit und des Kitſches, und es nicht unintereſſant. daß wir hier dem einen oder andern beran Namen begegnen. Die Ausſtellung findet lebhaften Zufpruch wird von Leipzia in nächſter Zeit nach Jena überſiedeln. Allgemeines „Deutſche Erfolge bei Königſaal⸗Jilowiſcht.— Das große a mobil⸗ und Motorradrennen auf der Strecke Kontaſaal- Jilowge faud am Oſterſonntag unter ſtarker internationaler Beteiligung eie und endete mit einem großen Erfolge für den Veranſtalter. f ca. 5,0 Km. lange, ſtark anſteigende Strecke mit vielen Kurven anten ſich in einem ausgezeichneten Zuſtande. Die Kurven waren u ge⸗ großen Koſten überhöht worden um einen glatten Verlauf aneß währleiſten. Die Organiſation klappte porzüglich und die Neigen nahmen ohne Zwiſchenfälle einen harmoniſchen Verlauf. 46% durchſchlagenden Erfolg trugen die teilnehmende Mercedeswagen davon, von denen Salzer in der au der Rennwagen bis à Le mit 3g 4 einen neuen Rekard en ſtellte und die beſte Zeit des Tages fuhr. Auch Preſt und Wandene konnten ſich verſchiedentlich in die Siegerliſten eintragen laſſen. ſtrc⸗ Reſultate. Räder mit Hilmotoren(dis 100 cem): 1. Lukas(Auſe Matorette) 10:58:(bis 225 cem): 1. Seiffert⸗Zſchopau(D. 5 g599 Motorevekecars(hie 175 cemjt 1 Seeber(D. g.% en 2. Botada(D. K..) 712,7;(bis 250 cem): 1. Stephan(Bele .38,8, 2. Janda(New⸗Imperial) 4758,0;(bis 950 cem): 1. Se (Erzelſior) 4205,0; 2. Hazek(A. J..) 5720,7;(bis 500 cem.]: 1. Karz. (Sunbeam):31,3; 2. Vidal(Sarolea):83,9;(über 500 cenirhan Dirvl(Zenith):32,4; 2. Schuſter(Wanderer):50,3; 8. 15 (Banderer) 4·80. Mokorz m. Beiwagen(bis 350 cem.): 1. N (Orion):(bis 600 cem.) 1. Trika(Rorton]:80,8;(bis 1000 f Mae Gregor 4727,65 lüber 1000 cem.): 1. Stog(A, C. C) Automobie Tourenwagen:(bis 1,1 Sk.: 1. Vermiro ſe (Tatra):25,4; 2. Muttermüller(Tatra):26,0;(bis.4 Lt.): 1. Hange (Wanderer):(bis 1,75 Et.]): 1. Carraciola(Mereedes):57,6; 2. 180 (Aaa]:00,9:(bis 22 Lt.): 1. Innek(Bugatti) 9248,7; 2. Doſe (Walter):83,21 3. Dunlop(Dinos):89,9;(bis 2,75 St.): 1. 910 (Preſto) 418,7(bis 54 St.): TKinsto(Steur) 3249,1:(big 4, uſ 1. Morawetz(Baux Hall):44,2:(bis.1 St.): 1. Swoboda 5 75 und Klement) 4116,7; ibis 5,1 Et.):.Oeſterreicher(Mercedes) 9˙40%% Rennwagen:(bis.5.): 1. Roſenberger(Mercedes) Merz 2. Havel(Fiat):11,4:(bis 2.): Salzer(Mereedes):13,4; 2 gern (Mercedes)::8,1: 3. Knapp(Walter):33,6;(bis 3.): 1. 2 (Preſto):31,8.— A ——— r/ AA( — — ——— — EAE ³·¹·...]%-i1mim— Sãĩ]ðÄ0 KVV —————— ⁵²—?U' —— — Einorücke auf der Frankfurter Radiomeſſe Auceleat „Deunerstag, den 24. April 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Welle und Schall. Nr. 11 Wellſe und 85 ch a 1 1 galn Frankfurter Meſſe ſtand diesmal unter dem Zeichen„Radio“. da fuh wir nach der Ankunft aus dem Bahnhof herausgetreten, ein Radio⸗Auto vorbei, würdevoll. ſeines Wertes ſich bewußt. ſiattern Kühler, an der Stelle. wo ſonſt ein kleines Fähnchen zu die wie pfleat. waren eine Reihe blanker Kupferdrühte angebracht. goldene Saiten auf Porzellanknöpfen über das Verdeck bin⸗ mann waren, um ſich binten wieder zu vereinigen. Der Fach⸗ ſlätiate kannte aleich das Radiowahrzeichen. die Antenne. Das be⸗ rüte ein Blick ins Innere. Da ſtanden Empfänger⸗ und Verſtärker⸗ mit 9 der Firma Behm in Berlin. und ein Funker ſaß darin Fenſter Doppelkopfhörer über den Ohren. Der Wagen bielt an ein en⸗ berunter gelaſſen und wir hörten aus dem Lautſpre⸗ Saadt, bi ingende ſchöne Muſik von einer Kapelle, die mitten in der Sendeſt inter dem Eſchenheimer Tor. 255 im Allerheiliaſten der ſcaft ation ſpielte. Jetzt wußten wir. es der Telefunkengeſell⸗ auch ſelungen war, den Sender rechtzeitig fertiazuſtellen. Das iſt Frankfu die Mannheimer von aroßer Bedeutung. ſind doch auf rt alle angewieſen. die ſich in unſerer Stadt einen Empfänger annhei oder zurechtaebaſtelt haben. 70 Kilometer Luftlinie bis 152 Welle: iſt für die elektromaanetiſche Eneraie ein Kinderſpiel, in don ein enzügen iſt die Entfernuna durcheilt. und das in einer Zeit Jen Sefn Bruchteil einer Sekunde, nicht etwa 4, nicht 00, ſondern Luftba kunde. Schaltet einer in Frankfurt, oder beſſer in einem Veler pn über Frankfurt, eine Lampe ein ſo würden bei klarem Mannheimer ½00 Sekunde nach dem Einſchalten das Nehen, Die elektriſchen und die Lichtwellen ſind aleich ſchnell. Menſ— fuhr das Auto weiter. um an anderen Punkten andere 1 zu erfreuen und die Luſt zum Beſitzen eines Empfängers durch dier Wir aber ließen uns vom Menſchenſtrom treiben der uns lichen Hohenzollernſtraße mit ſeinen vielen bunten und eigentüm⸗ Werbeſchildern ſchob. Doch gelana es nur hin und wieder bei Radiogeſchäften halt zu machen, oder auch hineinzugehen. Tändia uns ein Doppelkopfhörer auf. deſſen einer Hörer einen voll⸗ aen Miniaturempfänger enthäßt. Die ganze Apparatur, Audion. Hörmerker uſw. die ſonſt auf dem Tiſch ſtebt, iſt überflüſſia. Die nan darf natürlich nur klein ſein. 2 bis 3 Kilometer wurden ae⸗ Dra W ußen auf der Meſſe waren Radiogeräte in Hülle und Fülle. eſthalle mit dem roten Dach diente ganz dieſem Zweck. Eine e Zahl von Firmen batfe ausgeſtellt. mit Eifer und Bereitwil⸗ lubeteiaten und rübmten die Vertreter ihre einzig daſtehenden ten n. Dicht gedränat, voll Staunen und Bewunderung lauſch⸗ Luftre Menſchen den Klängen und Worten der Empfangsgeräte. Der durcheaum, der Halle war von einem Spinnennetz goldener Drähte und zogen. Die merkwürdiaſten Geſtalten von Antennen. möaliche Non-Ermögliche waren zu ſehen. Die Apparate hingegen. die An⸗ von der Zänger ochfreauenz⸗ und Niederfreauenzverſtärker ſind kroßen Induſtrie ſchon ſo durchaebildet. daß die Geräte trotz der Fer n Zahl von Firmen nur wenia Unterſchied aufwieſen. Empfän⸗ und Verſtärker waren meiſtens nebeneinander. bisweilen auch ſond geſchickte Steckerverbindung untereinander angeordnet. Be⸗ ers intereſſierten die Exvort⸗Apparate. Bei dieſen ſind die In⸗ daß onsſpulen außen angebracht und auswechſelbar angeordnet. ſo Rei 1 5 auch lange Wellen aufnehmen kann. Für das Deutſche ſind dieſe nicht zugelaſſen. 0 krtäſtoßer Beliebtheit erfreuten ſich die Einzelteile und Erverimen⸗ Manchen mit denen man ſich ſelbſt Aynarate zuſammenſtellen kann. is Empfanasgeräte waren mik Möbelſtücken zu einem einheit⸗ on,Ganzen vereiniat. Auch ein Tiſch war zu ſehen. in den ein Miceafah und ein Radio⸗Empfänger eingebaut waren: durch einen 10 er hat man es in der Hand, bald das eine. bald das andere Emofczeßen. Dabei konnte man ſo recht erkennen, daß der elektriſche beim Peer die Töne doch viel reiner wiederzugeben vermaa, als es bhonographen möalich iſt. 8. Die 0 ligke * das Rathodophon, ein neues Mikrophon gapchollen wir die Schallwellen der Sprache oder der Muſik einer aun e auf weite Entfernungen fortleiten, für welche eine Uebertra⸗ dellt durch die Luft nicht mehr ausreicht, ſo können wir dies auf tri riſchem Wege erreichen. Wir müſſen die Schallwellen in elek⸗ de u chwingungen verwandeln. Dazuseignet ſich das Mikrophon. llenens allen bekannte. mit Kohlekörnern aefüllte Kapfel mit dem gaben Frichter am Telephon auf das wir ſchon ie oft geſprochen beren. Auch in den Radio⸗Sonderſtationen wird das Mikrophon Stück udet, doch werden dort zur Erhöhuna der Empfindlichkeit zwölf in einer gemeinſamen Kapſel untergebracht. Ka neuer hochempfindlicher Aufnahmeapparat iſt das dodophon. welches ſich praktiſch bereits aut bewährt hat. Der akuf— der bei ihm verwirklicht iſt, eine Gasſtrecke zur Umformung egt cher in elektriſche Schwinaungen zu verwandeln. iſt nicht neu. grun er doch auch der Wirkungsweiſe der„tönenden Lichtbogen“ zu⸗ ſärke e. Verwendet wird ein Jonenſtrom mit ſehr geringer Strom⸗ lelteht Kathode und Anode ſteben einander geaenüber. Die Kathode ſpiral aus einem Stift aus feuerfeſtem Stoff, der durch eine Glüh⸗ kohr erwärmt wird. Die Anode hingegen iſt ein Stückchen Metall⸗ 2 Eleltbes durch mehrere Zwiſchenwände in Kanäle eingeteilt iſt. don derettronenſtrom wird nicht, wie man vielleicht vermuten ſollte, ſprocher Seite, ſondern durch dieſe Anodenkanäle von vorn her be⸗ m 80 Anode und Kathade liegen an einer Hochſpannungsbatterie. Trichtee Sprach⸗ oder Muſiktöne zu ſammeln. iſt vor der Anode ein abgeden aus Zinkblech angeordnet, der außen durch einen Faſerſtoff danz ampft iſt. um dem Trichter die ſtörende Eigenſchwingung Zu nehmen, hat er einen mehrere Zentimeter breiten Schlitz. Ner.Has Kathodophon iſt bei den Radlo⸗Sendern in Eberswalde, im delun aus Berlin, in München und Leipzia verwendet. Wenn es uns Sdationn iſt, hier in Mannheim unſeren Empfänger auf eine dieſer zir ken einzuſtellen und ihre Darbietungen zu genießen, ſo können 5 uns jetzt eher vorſtellen, wie es dort ausſieht und daß, 5 mit natürlichen Mitteln zugeht. die vn: Fern⸗Uebertragung von Bildern durch Radio Die lchen( Jorn⸗Uebermittlung von Bildern beruht auf der eigentüm⸗ beimg,Eidenſchaft des kriſtalliniſchen Selens ſein elektriſches Leit⸗ eren 5 zu verändern, wenn es von einem ſchwächeren oder ſtär⸗ 2 ichtſtrahl getroffen wird. dhotogd ein Bild übertragen werden, ſo wird von ihm durch hieren ein Film hergeſtellt, der um einen zylindriſchen derladlinder gelegt wird. Dieſer Zylinder iſt wagerecht drehhar ein fleirt; in ſeinem Innern liegt di Selenzelle. Läßt man durch ſpri de Stück des Bildes einen hellen Lichtſtrahl fallen, ſo ent⸗ leit öiger elektriſche Widerſtand des Selens genau der Durchläſſig⸗ Mbrerſes Stückchens. Wird der Zylinder gedreht und nach jeder Eetaſtet ung in der Richtung ſeiner Achſe etwas weiter geſchoben, ſo Ein 1 der Lichtſtrahl in Streifen Stück für Stück das ganze Bild. beweneiner Spiegel ſorgt dafür, daß der Strahl trotz der Weiter⸗ D ichlarg des Zylinders immer die Zelle trifft. Entſprechend der werde äſſigkeit der Teile des Films, die nacheinander durchleuchtet ſuf und wogt der Strom, welcher das Selen 9u natürlich Empind ab. Wird der Strom forigeleitet, ſo kann er an der Zusg dtelle das Bild faſt getren wiedergeben. loch zir drahtloſen Uebertragung bedarf dieſe Anordnung aber der. Abänderung. Man benutzt nämlich die Ströme, welche laben ken⸗Geßer ſteuert, dazu von jedem Bildſtückchen einen Buch⸗ ſehr d zu brutken. Ein ganz helles Filmteilchen gibt ein“; ein ſprechdunkles ein„“; die dazwiſchen liegenden jeweils den ent⸗ berſelbeden Buchſtaben des Alphabets. Die Buchſtaben werden in beſten en Reſhefolge drahtlos der Empfangsſtelle zugefunkt, am mit den Siemens'ſchen Schnelltelegravhen. Der Beginn eines Streifens wird, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, beſon⸗ ders ner Art Schreibmaſchine wiedergegeben. Dieſe hat Taſten wie ge⸗ wöhnlich, doch gibt ſie nicht die Buchſtaben wieder, ſondern dicht nebeneinanderliegende kleine Rechtecke, die durch eine feine Liniatur auf dem Papier dunkler oder heller erſcheinen. So wird die ganze Photographie aus lauter einzelnen Stücken wieder aufgebaut. In dieſer Weiſe ſind Bilder von Eurbpa nach Amerika mit Leichtigkeit und mit gutem Erfolg übertragen worden. N. Nadio⸗Kundſchau — Welches iſt der beſte Kriſtall? Dieſe Frage iſt bisher eigent⸗ lich nur wenig ventiliert worden. In der Praxis hat man bisher eigentlich nur metalliſche Schwefelverbindungen benutzt, am häufig⸗ ſten wohl Bleialanz, das eine Schwefelverbindung des Bleies iſt. Jetzt taucht die Frage auf. ob nicht auch radioaktive Mineralien mit Vorteil zu verwenden ſind und weiſt namentlich auf die Pechblende hin. Es iſt gar keine Frage, daß die Leitfähiakeit der radioaktiven Mineralien aut iſt und daß ſie aus ſich Elektronen ausſenden können. Es aibt da eine ganze Reibe von Mineralien. die ſich u. E. als Kri⸗ ſtalle eianen könnten. Wir verweiſen in dieſem Zuſammenhana auf das Tantalit, das Kolumbit. Monacit. Samarskit mit Urangehalt. — Kundfunkſäle für Deutſchland. Noch iſt die Rundfunkunter⸗ haltuna, wie ſie von den Sendeſtationen im deutſchen Reiche verbrei⸗ tet wird, nicht ſo populär, wie man es vorweg annehmen müßte. Auf der einen Seite ſpielt die Geldfrage immer noch eine erhebliche Rolle, auf der anderen Seite iſt häufia das Gebotene nicht entſprechend genua und ſchließlich kommt es nicht gar ſelten vor, daß das Empfanasgerät ſeinen Dienſt verweigert. Dieſe vorerſt unvermeid⸗ lichen Uebelſtände ſollen jetzt inſofern einer Remedur unterzogen werden. und zwar iſt man am Werke, nach dem Muſter der üblichen Konzertvorführungen die Rundfunkintereſſenten und hauvptſächlich die, die keinen Empfanasapparat beſitzen, in große Säle als Zuhörer zu vereinigen. Es maa eingewendet werden, daß man ſchließlich ein reauläres Konzert beſuchen könnte, indeſſen dürfte für eine beſtimmte Bevölkerungsſchicht die Höhe der Eintrittspreiſe entſcheidend ſein. In den Sälen mit drahtloſem Konzert iſt man natürlich in der Lage, den Eintrittspreis auf ein Minimum berabzudrücken. In Erkenntnis dieſer Sachlage und bei der fortſchreitenden konſtruktiven Verbeſſe⸗ rung der Lautſprecher, iſt jetzt eine Geſellſchaft in Gründuna begrif⸗ fen, die es ſich zur Aufgahe ſtellen wird. eine Anzahl aroßer Säle in den Dienſt des öffentlichen Rundfunkkonzerts zu ſtellen. Als erſter Platz für eine derartige zu begrüßende Neuheit iſt Berlin gedacht, es folgen dann die Städte. die bereits über eine Sendeſtation verfügen, Leipzig. Frankfurt a. M. Breslau und Köniasbera. Natürlich iſt es unabhängig, ob ſich der Sender in der Stadt, die einen Rundfunkſaal erhalten ſoll, ſelbſt befindet oder ob die Wahl auf eine andere benach⸗ barte größere Stadt fällt. Da das ganze Unternehmen auf einen Maſſenbeſuch eingeſtellt iſt, ſo unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß ein in jeder Beziehung befriedigender Erfolag zu verzeichnen ſein wird. Das genaue Programm der Unternehmer lieat noch nicht vor. indeſſen der Verwirklichung des Projektes im Laufe des Sommers zu rechnen. — Kopplungseinrichtung für Telephonie auf Starkſtrom. Der Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie iſt eine Kopplungseinrichtung für Telephonie auf Starkſtromleitungen unter Benutzung von Durch⸗ führungsiſolatoren mit Kondenſatorbelegungen patentiert worden. Iwiſchen dem zur Kopplung benutzten letzten Beleg und dem an Erde liegenden Faſſungring des Iſolators wird eine Selbſtinduktion von ſolcher Größe geſchaltet, daß ſie mit der Kapazität des Beleges gegen den Faſſunasring einen auf die Arbeitswelle abaeſtimmten Reſonanz⸗ kreis bildet. Die Selbſtinduktion für dieſe Welle als Sperrkreis dient alſo der die Abteilung eines Teiles der Energie der Sprechſtröme über den Faſſungrina zur Erde verhindert. * Radio als Unterrichtsgegenſtand. Einen deutlichen Beweis für das große, der drahtloſen Telegraphie und Telephonie in der gangen Welt entagegengebrachte Intereſſe bildet die Tatſache, daß man bereits in vielen Ländern der Lehre über dieſes Verkehrsmittel einen Platz im Unterrichtsplan der Schulen eingeräumt hat. In Enaland aibt es eine ganze Anzahl von Schulen, in denen dieſer Unterricht erteilt wird und jetzt hat man ſich zu einer ſolchen Einrichtung bei mehreren Schulen in Chriſtiania entſchloſſen. Dort wurden in dieſer Hinſicht die erſten Schritte von dem chriſtlichen Gymnaſium und der Fager⸗ bora⸗Schule unternommen, die mit Erlaubnis der Telearaphendirek⸗ tion Apparate aufſtellen ließen. mit denen abends unter fachmänni⸗ ſcher Leitung der nötige Unterricht gegeben wurde. — Radio⸗Sender auf Ozeandampfern. Der Sender des großen Ozeandampfers iſt im Laufe weniger Jahre zu einer ſeiner wichtigſten Einrichtungen geworden, denn immer mehr hat man erkannt, wel⸗ chen Wert es für die ſchwimmende Stadt hat, durch ihn in Fühlung mit dem Lande zu bleiben. Der bisher vorwiegend übliche Schiffs⸗ ſender für drahtloſe Telegraphie hat eine Antennenleiſtung von durch⸗ ſchnittlich.—1 Kilowatt und bei normalen Witterungsverhältniſſen eine Reichweite von etwa 200—800 Kilometer. Die Geſamtanlage beſteht aus einer Hauptmaſchinenanlage, einer durch internationale Vorſchriften verlangten Notmaſchinenanlage, einem Sender mit Transformatoren, mit den erforderlichen Inſtrumenten, einem Em⸗ pfänger und einen Sende⸗Empfangs⸗Umſchalter. Der Hauptumformer muß n g a montiert ſein. Die Notmaſchine ſoll eine für mindeſtens 6 ſtündigen Dauerbetrieb ausreichende Kraftquelle beſitzen. Der Sender ſelbſt iſt meiſt ein Löſchfunkenſender mit drei 1 5 Wellen von 300, 450 und 600 Meter, wird aber auf den meiſten großen Schiffen(ſo auch auf der„Pittsburg“) für Telephoniezwecke umgebaut oder durch Telephonieſender(Röhrenſender von etwa 250 Watt) ergänzt. Größere Schiffe wie die„Olympic“ z. B. ſind mit mehreren Sendern ausgeſtattet, mit denen es möglich iſt, bereits einen bis zwei Tage vor Ankunft des Schiffes drahtlos mit dem Hafen u telephonieren und Bordkonzerte den Radio⸗Amateuren zu geben. In manchen Häfen, ſo auch leider im Hamburger, iſt das„Senden den Schiffen leider nicht geſtattet; ſoviel wir hören, ſollen aber Ve⸗ ſtrebungen im Gange ſein, um zu erreichen, daß täglich wenigſtens einem Schiffe das drahtloſe Konzertieren erlaubt wird. — ſeeiee dene im Seereltungsdienſt. Die Anforderungen, die hinſichtlich der Sicherheit der Paſſagiere auf Ueberſeeſchiffen ge⸗ ſtellt werden, haben jetzt die bekannten großen Reedereien peranlaßt, ihre Motorrettungsboote mit einer Fumikanlage zu verſehen. Dieſe haben die Aufgabe, nicht nur die mit Ruderern bemannten Boote ins Schlepptau zu nehmen, ſondern die weit größere und wichtigere Aufgabe beſteht darin, dauernd einen funkentelegraphiſchen Dienſt mit etwa zzi Hilfe eilenden Schiffen zu unterhalten. Das ganze Funk⸗ gerät iſt in einem kleinen Koffer verſtaut. — Ein intereſſanter und lohnender Verſuch. Mancher Radio⸗ Amateur wird im Laufe der Zeit dieſen oder jenen Teil ſeiner Ap⸗ paratur ausſcheiden und erſetzen. Auf dieſe Weiſe ſammelt ſich allmählich ein kleines Muſeum von Teilen an, die zum Wegwerfen zu ſchade, zu intereſſanten Verſuchen aber immer noch brauchbar ſind. Es wird unſere Leſer ſicher intereſſieren, wenn wir ihnen in dieſer Beziehung einige Fingerzeige geben, deren Befolgung ihnen manche lehrreiche und nütliche Stunden ſchaffen kann. Der einfachſte Apparateteil kann ihnen die Feinheiten der Radiotechnik zeigen. Verſuchen wir z. B. einmal die Feinheiten eines Summers zur Sendung ſchwacher elektriſcher Wellen, der man zur Einrich⸗ tung eines Kriſtalldetektorz verwenden kann. Ein Kriſtall⸗ detektor iſt nicht immer ſo ſchnell und empfindlich einzuſtellen, wenn man Signale darnach abſtimmen will. Man muß ſtets nach einem darnach angetan, nachzuweiſen, daß ein Summer elektriſche Energie ausſtrahlt, die kräftig genug iſt, einen Kriſtalldetektor zu erregen, ſodaß man immer einen Kriſtall darnach einſtellen kann. Man ver⸗ bindet die Trockenbatterie mit den beiden Klemmſchrauben des Summers und befeſtigt ein Stück Leitungsdraht von„½ m Länge entweder an den Metallteilen des Summers oder an den Kontakt⸗ öſen. Die Enden dieſes Drahtes können frei auf einem Brett liegen und ſollen als Sendeantenne für die von dem Summer ausgeſtrahlten Wellen dienen. Den Kriſtalldetektor verbindet man Summer möglichſt genau einſtellen und dieſer Verſuch iſt gerade bilden und etwas vom Summer getrennt liegen. Wenn der Sum⸗ mer auf einen reinen Ton eingeſtellt iſt, ſo wird man, wenn der Taſtdraht des Detektors einen empfindlichen Punkt des Kriſtalls berührt, einen entſprechenden Ton im Telephon hören. Hört man nichts, ſo iſt der Summer entweder zu weit vom Kriſtalldetektor angebracht oder er iſt an der Kontaktſtelle unempfindlich, weshalb man einen beſſeren Punkt finden muß. Nach einiger Uebung wird man bald imſtande ſein, den Kriſtalldetektor ſchnell und ſicher ein⸗ zuſtellen. Es laſſen ſich da noch andere intereſſante Verſuche an⸗ ſtellen, auf die wir gelegentlich einmal wieder eingehen werden. * N Eine neue Skation in Brüſſel Seitens der Societé Belge Radioelectrique iſt kürzlich mitten in Brüſſel, in der Rue Staſſard, eine neue Station errichtet worden, die bereits ihren Betrieb aufgenommen hat. Die Wellenlänge be⸗ trägt die Antennenenergie 1½ Kilowatt, kann aber bis duf 4 Kilo⸗ Uebereinſtimmung mit London 2 L O gebaut. Augenblicklich be⸗ trägt die Antennenengergie 1½ Kilowatt, kann aber bis auf 4 Kilo⸗ watt erhöht werden. Außerdem iſt die neue Station mit einem äußerſt vollkommenen Abſtimmungsapparat ausgerüſtet, ſodaß dieſe in beträchtlichen Entfernungen gehört worden iſt. Die neue Station ſendet um.30,.00 und.30 nachmittags mit einer Wellenlänge von 405 Meter. — Ein origineller Verſuch. Löſt man die Erdverbindung und gibt ſie jemandem in die rechte Hand, dann wird der Empfang ganz ſchwach ſein oder ganz aufhören. Jetzt veranlaſſe man die Perſon, die die Erdleitung hält, mit einem Finger der linken Hand die Klemmſchraube der Erdplatte zu berühren. Sofort werden die Zeichen wieder mit ihrer urſprünglichen Stärke empfangen, nachdem die⸗ ſelben durch den eingeſchalteten, menſchlichen Körper oder über ſeine Oberfläche gefloſſen ſind. Nach Belieben kann man auch eine richtige Kette menſchlicher Körper zwiſchen die Erdleitung und ihre Klemm⸗ ſchraube ſchalten. — Amateurſtafion in Paris. Eine der wichtigſten franzöſiſchen Amateurſtationen iſt im Beſitz des Dr. P. Corret, die mit dem Ruf⸗ zeichen 8 AE 2 Montags, Dienstags, Donnerstags u. Freitags auf franzöſiſch, engliſch und in Eſperanto folgendermaßen funkt: Radio⸗ amateure, die dieſe Zeichen hören, werden erſucht, an Dr. Corret, Verſaflles, Rue Royale 97 zu berichten, wie dieſe Zeichen empfdld⸗ gen wurden. Dr. Corret funkt zuerſt den gewöhnlichen Anruf CQ von 8 AE 2 und gibt dann ſeine Sendung auf franzöſiſch, engliſch und in Eſperanto — Neue ſpaniſche Station. In Spanien befand ſich vor kur⸗ zem nur eine einzige Station, nämlich diejenige der Heeresleitung in Madrid, die vormittags von 10—12 Uhr mit einer Wellenlänge von 2100 Meter ſendet. Kürzlich geſellte ſich zu obiger Station eine neue, die mit einer Wellenlänge von 450 Meter von—7 Uhr nach⸗ mittags ſendete; jedoch nach einer kurzen Betriebsdauer nicht mehr zu hören war. Wahrſcheinlich wird dieſe Station binnen kurzem ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. — Eine gewaltige Sendeſtation. Von der„Radio⸗Corporation cf America“ wird in Zuſammenarbeit mit der„General⸗Elektric⸗Co.“ in New NYork eine neue Broadcaſt⸗Stadion mit dem Rufnamen „WIz“ errichtet. Der Aufbau dieſer Sendeſtation verdient aus dem Grunde Beachtung, als hier die modernſten Geſichtspunkte berück⸗ ſichtigt werden. Auf dem Dach eines 20 Stockwerk hohen Wolken⸗ kratzers der„Aeolian⸗Hall“ werden zwei 40 Meter hohe Maſten er⸗ richtet, die die Antenne tragen. Die Sendeſtation befindet ſich teils im 6. Stockwerk, teils in einem kleinen, auf dem eaufgebau⸗ ten Gebäude. Die Einrichtung iſt ſo getroffen, daß gleichzeitig zwei Programme ohne gegenſeitige Störung ausgeſandt wer⸗ en können. Weinrestaurantz. Fuchsbau K 2, 20 frel. 5489 K 2, 20 VORNEHMES LOKAl. Besitzerin: Frieda Kirsch Jeden Abend Radio-Konzert * faülnopm nenn unübertroffen! Vorführung täglich 3 bis S Uhr. U Generalvertrieb: A. SCHWIND& BIHLMAIER F 7, 24 Teß 492, 8115 UL nach Dr. beorg Seibt deuen gekennzeſichnet. Die empfangenen Buchſtaben werden mit ei⸗ mit dem Telephon, ſodaß dieſe Teile einen Stromkreis für ſich —— ——— [KIRSZETTEI g 8. Seike. Nr. 191 2 Handelsbleft des Nermpe Deulsenmark! Berliner Devisen m hillionen Amtlich G. 23. B. 23. G. 24 B. 24 —A 156,6 157,39 156,61 157, 39 Buenos-Aires.375 1,385 1,355 1,365 Brüssel 24,34 24,45 24,34 23.,46 Christianiagag 58,45 58,75 58 60 58,90 Kopenhagen 7032 70,68 70,2 70,78 Senhem, 110,22 110,78 110,47 111,03 Helsingtors 10,52 10,58] 10.52 10,88 Italien 18,05 19,05 3 18,85 18,95 oo 18,455 18,445 18,455 18,545 eoir 4,10 4,21 4,10 4,21 28,43 28.57 27,43 27,57 14,21 74,59 14.,51 74,9 Spanien 8 59,15 59,45 59,35 59,8 5 1,725 1,7135 1,095 1,705 Rio de Janeiro 0,475.485.475 0,485 Wien, abg 6,08 M 6,12 MN 6,08 M.12 M 9 80 12,4 12,54 12.,40 12.54 Jugoslaven 5,28.28.32 Budapes! 5,28 M 5,32 M 5,48 M 8,52 M 8 3,09.11.09 3, l N Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar: bei Lei lür 100, bel Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lifs für 100 Einheiten, bei polnischer Mark für 100 Millionen. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Uneinheitliche Tendenz Frankkurt 24. April.(Drahth) Wie gestern nachbörs- lich, so zeigte sich auch beule zu Beginn des Verkehrs ein Jomwäisses Deckungsbedürfnis, das bei dem geringen Geschäft Vallkommen genügte, um die Kurse auf dem gestrigen nack⸗ börslichen Stand zu halten bzw. verschiedentlich kleinere Kursgewinne zuzulassen. Auch die günstigere Lage auf dem Geldmarkt unterstützte diese Beweguͤng. Tägliches Geld War entschieden flässiger, 1 pro Mille. Monatsgeld war dagegen last gar nicht angeboten. Kuf dem Devisenmarkt war ein besönders scharker Rückgang des französischen Franken fest- zustellen, London-Paris, das gestern bis 62 gekallen War, notierte heute wieder 68, während London Internatio- nale weiter fest lag, gegen New Vork 4,39, gegen Paris 15,25. As dann im weiteren Verlauf bekannt wurde, daß Berlin erheblich schwächer eröffnete, hlelten die Käufer sofort zurück und das Angebot trat Tge nach wieder stärker hervor. Am besten hielt sich dabei der Montanmarkt, der seine anfänglichen Kursgewinne wieder behaupten konnte. Rheinstahl gewannen 2, Riebeck Montan ebenfalls 2% Billionen Prozent. Mannesmann 26, Harpener 47. Auch der Bankenmarkt konnte seine Kurse zum größten Teil Bfhaupten. Darmstädter Bank 6,25, Deutsche Bank 7,75, isconto 8,25. Auf dem Markte für chemisehe Werte waren die Umsätze bescheiden. Anfängliche Kursgewinne gingen aber im Verlaufe vollkommen wieder verloren. Griesheim 10, Höchster Farben 1096, Elberfelder Farben 11,50, Holz- verkohlung 7,75. Der Schiffahrtsmarkt lag'sehr still. Im Freiverkehr waren die Notierungen nach anfüng- licher Erholung später unter dem gestrigen Kurs. Becker- Stahl 5½, Becker-Kohle%4, Api 3,25.. Berliner Wertpapferbörse Freundlichere Stimmung Berlin, 24. April. e Die gestern zum Schluß eingetrelene Erholung erfuhr bei Beginn des Effektenverkehrs eine geringfügige Exschütterung, angeblich infolge einiger Exekutionsverkäufe einer Großbank. Aber nur am Montanmarkt War die Abschwächung deut⸗ Atien und Aus zudsanleihen in Biliionen Prazenten, Stückenakienungen in Billienen Nark 5rn glütck FErankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 22573 45 Wetenk. 1 1 deedipeg 2 lie. D. Creditb. 173.8 D. Hypotheken 1,1 Rhein, redit 27 — Bank 13 17 Aabere.-Jag— ½Azein. Ryp.-Bank 2,21 2 Bank für Br. ind. 1, 85 Vereinsbank(„6 6 Sudd. red.-9. Bayr..-Cred. W.— Blecont.-desells..5.3 Südd. dontog. 3— „ Hyp. u. Md..75 2,[resgner Bank 131[Wiener Hankvef, 0,1 0,71 Parmer Bankver,.75 1,75 1 1% tidg. Bankanst. Rerlinerkandges. 27,25— etallb. d..-A. 11 11½3 1 nk 71 63 Com. u. Prlyaibk. 3,9 4 Alttetd. Gred.-B. 188 1,„ Vorelnddeng— Vermst..Rat.-B..5 6, Fürnberg..-Bk. Hannh. Vers.-Ges. 720— Dontsoho Sank. 7,55 765 ester. Gred. An..41 ,os Frankt. Allg.Vers. 64 64 .-Aslateoh. Bank——[Pfützer Hyp.-Bk. 34 3,½1 oderrh. Ver.-des.— D. Efekt. u. Worte 3,.2 3 Relohsbank. 24,25 20,75 Frankf. f. u. Mitv. Bergwerk-Aktien. gochumergh. u. G.— 33 Harpen. Bergbau 47,75 48 Obsohles. Eh.-BAd. 16 13,75 Bullsvus Eisenw. 10,15 10, Kalſw. Aachersl, 9,25— do. Eeind.(.) 15,43 19,75 B. Lutem. Bergw. 6 20Kastwerk.Salzdet.. hönix Bergbaũ 2½23 20, Eschwell. Bergw. 59 61IKalwek. Wester. 14,5 18,1 Bheingraunkohlie 24 23, Friedriohsh. BBW.—-ethr. N. u..-V. 3J 3/½% Salzw. Heltbronn 50 43 —. Borßw. 35 35 Hannesmannröh. 26 25,5 Tellus Bergbau, 1,8.8 de gonk.Aubstanf 17— V. K. u. Laurahutte 8 8 Transport-Aktien. Sohantungbann 0,9.85 Kradeutsoh. LIoyd 4,65 e— ag.-Amk.-Paketf. 20 20,9f Oester.-U. St.- B. Industrie-Aktlen. manuhelmer Geueral · Auzelger(Abend · Ausgabe⸗ licher und allgemeiner und zeigte sich auch hier nur in recht bescheidenen Kursrückgängen. Die andern Umsatz- gebiete konnten ihren Kursstand meist ziemlich gut behaup- ten, namentlich Schiffahrts- und Bankaktien. Die lreundlichere Stimmung wurde auf die günstigere Auf- kassung der politischen und wirtschaftlichen Lage infolge der angeblich zustande gekommenen Anleiheprojekfe zurückgeführt. Die Börse wurde in dieser Annahme ge- stärkt durch die mähßige Abschwächung des Franken im internationalen Verkehr. Die größere Widerstandsfähigkeit gewann im Verlaufe an Kraft, aber das Geschäft blieb in bescheidenen Grenzen, da wegen der vielen ungeklärten Fragen große Zurückhaltung beobachtet wurde. Am Devisenmarkt nahmen die Anforderungen weiter elwas ab. Paris wurde entsprechend der internationalen Bewertung etwas niedriger notiert. Für Kopenhagen, NN Stockholm konnten die Zuteilungen etwas erhöht werden. Eine Schlichtungsstelle an der Mannheimer Produktenbörse Der Vorstand der Mannheimer Produktenbörse hat be⸗ schlossen, eine freiwillige Schlichtungsstelle ins Leben zu rufen, die dazu berufen ist, Streitigkeiten über Warengeschäfte durch gütliche Vereinbarung zu schlichlen, um Versteigerungen und Schwierig⸗ keiten zu vermeiden. Anträge, die dieses Ziel ver- kolgen, sind an den Börsenvorstand Zu richten. hr. Steuerliche Bevorzugung der saarländischen Wertpapiere in Frankreich In der Form eines Gegenseitigkeitsvertrages ist bereits im vorigen Jahre ein Abkommen zwischen der Regie- rungskommission des Saargebietes und der französischen Reglerung gescblossen worden, dessen so ziemlich un- bekannt gebliebenen Bestimmungen im kolgenden wieder- gegeben seien: 1. Die französische Regierung verzichtet auf die Ex- hebung jeglicher Stempelsteuer auf saarländische Aktien, Obligationen und öffentliche Wertpapiere. Die Regie- rung des Saargebieis verzichtet auf die Erhebung jeglicher Stempelsteuer auf französische Aktien, Schuld- und Renten- verschreibungen, sowie deren Gewinnänteilschein- und Zins- bogen. Diese beiden Bestimmungen erstrecken sich nicht auf die Steuern, welche entweder die Gesellschaftsverträge einschl. Kapitalerhöhungen oder Kauf- und sonstige An-⸗ schaffungsgeschäfte betreffen. 2, Die französische Regierung verzichtet auf die Er- hebung der Kapitalrentensteuern hinsichtlich der saarländischen Gesellschaften oder öffentlichen Körperschaf. ten unter Vorbehalt der französischen gesetzlichen Bestim- mungen, welche Unternehmungen—5— Art betreffen, in- soweit dieselben, in Frankreich belegene Vermögen zum Gegenstand haben. 3. Die Regierung des Saargebiets verzichtet auf die Er- hebung der Stempelsteuer für Kauf- und sonstige Anschsf- fungsgeschäfte hinsichtlich der. Wertpapiere von französi- schen Geschäften oder öffentlichen Körperschaften. 4. Die Bestimmungen in Abs.—3 sind auf die in der Währung der französischen Republik ausgedrückten Wert- papiere beschränkt. Reichsbank und Franken-Vor-Clearing. In der B. Z. A. M. ist eine Notiz enthalten, nach der auch in Berlin ein Franken-Vor-Clearing eingerichtet werden soll und eine Gemeinschaftsaktion unter Führung der Rerehs- bank eingeleitet sei, um die Erfüllung von Engagements zul erleichtern oder gar zu gewährleisten. Diese Nachricht ist unzutreffend. In einer Besprechung über Franken- Engagemenis in der Reichsbank ist es allerdings für er- Wünscht erklärt worden, daß, um einen Ueberblick zu ge- Woche überall zum Ausdruck. Recht gedrückt lagen Zin bDie Kurse verstehen s ch per 100 Kile neito waggonfret Mannheim ohne Sack zan winnen, ein Vor-Clearing eingerichtet werde. Eine Gemeng, 1 schaftsaktion ist nicht beschlossen worden. Uebrigens würls? die Reichsbank jede Beteiligung an einer solchen ode gar die Uebernahme der Führung ablehnen müssen. * Neue Banken- Gemeinschaft Berlin-Frankfurt. De Bankhäuser C. H. Kretzschmar, Berlin und Köln, Ssolie Baß u. Herz und L. u. E. Wertheimber in Fram kurt a. M. haben sich zu einer Gemeinschaft zusammem geschlossen, die unter Aufrechterhaltung der Firmen in ihrer Auswirkung einer Verschmelz anf gleichkommt. Ein weitgehender Austausch der persönlie haftenden Gesellschafter der Firmen wird den engen sammenschluß zum Ausdruck bringen. Waren und Märkie MHannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 24. Kpril.(Eig. Bericht.) Die Börse vel kehrte heute bei SchWachem Besuch in recht ruhiger Haltung. Der Geldmangel macht sich nach wie vor staft bemerkbar. Man nannte per 100 kg, bahnfrei Mannheim Weizen(inländischen) mit 19,25—19,50, ausländischen mi 20,50—22, Roggen(inländischen) mit 16,50, ausländische mit 16,50—17,00, Gerste mit 21,50—22,00, Hafer 9 16—16,50, Mais mit 20,25—20,50.l. Weizenmehl (Spezial 0) 26,75—.28,75, Roggenmehl 21,75—24,25 Ge; Weizel kleie 10—10,25&. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 24. April wurden zugelriebel 147 Kälber, 13 Schweine, 1044 Ferkel und Läufer. für 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Kälber;: 1. Kl. 2. KI. 6266, 3. Kl. 60—64, 4. Kl. 58—62, 5. Kl. 545 Schweine: 64—66, 64—66, 66—68, 64—66, 60—62, 54—00 Eerkel und Läufer: 14—37. Marktverlauf: Kälbern ruhig, langsam geräumt; mit Schweinen ruhigs Ueherstand; mit Ferkel und Läufer mittelmäßig. : Metalle.(Bericht der Metall- und Rohstoff-Gesellschalt m. b.., Berlin 80. 16.) Die Metallpreise gingen in letzten Woche weiter zurück, da sowohl vom Auslande etwas abgeschwächte Notierungen gemeldet wurden, als auch di Mark sich weiter besserte und das Geschäft im Laufe der Woche infolge der bevorstehenden Feiertage nur gering wWal denn man War infolge der mehrtägigen Unterbrechung nie gewillt, sich mehr als unbedingt notwendig zu engagiere auch kam allgemeine Geldknappheit besonders in diesef und Blei, während Kupfer und dessen Legierungen sié 4 etwas besser hielten; Zinn dagegen hatte einen beträcht⸗ lichen Abschlag zu verzeichnen. Eine Belebung des Markte? durch die Spekulation konnte auch in dieser Woche nichſt stattfinden. Am Altmetallmarkt gingen die Preise gleich geringer, lediglich Aluminium und Aluminjum-Legierungen waren gefragt und konnten ihre Preise voll behaupten. *Der englische Kunstseidenkonzern der Courtaulds L hat laut Konfektionär die Verkaufspreise seiner Erzeugnisse um 10 Prozent herabgesetzt. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse in Rentenmar Preitnot erunzen vom April 1824 Welzen, infündisoher 19.00.—19 25 Roggenmebß 22.00 7050 „ abeländisoher 20,50 22.0 Welzenkieie mit Sack 10.—1940 Roggen lnlündtscher 16 50 NMertreber 10.80— 15 „ auständisocher 18,75 17.0 Rohm elases 25 Brau-Oerste(alto) 21.28—27,75 Wiessenheu. lose 766 5„ Tnoue)——— Rotklechen.95 Hafer(neuer) 16,00— 16,50 Luxerns-Nliecheu—500 3 Calter. 55 Press-Stroh 4.—4ů5 Mals, geſhes mit Sack) 20.25—20, 50% gobundenes Stroh.50— Welzenmeht gatis Jtz. U(ntprats! 25,50—28,75 Raps Angio-Cr. Guans 17 1 Preise ner Generdl-Anzeiger 9 kalls zurück, und waren die Umsätze in der letztien Woche 23. 24. 23. 21. 28. 2. 23. 24. 23. Trioctw. Besln.——Ver. Uitramarlnf. 13 12 Zecheckew., Kit'n 1,4 Iszohs. Außstahl. 23 22,6 Teokl. Schürrsw. 10.Stahlw. v. d. Zyp. 2 11 Tnürg. Llef gotha 2,7 Ver. Zeliot. Bori. 2.65 Zuckert. B. Magh. 1 75 770 Sarotti 1,.2 Teleph. Berliner 3, 3,5vor. Uitramarinf. 125 1 Uhrenfabr.Furtww. 4½2—Fogtl. Masch. St..5 2,„ Frankenthaf 2, 2,7 Hugo Sohnsider, 425 4JThale Eisenhlltte— Vogei Telegr.-Or. 125 1 25 Ver.-deutsch. Oeie 5 Voſgt e Mafk. 81..2„ leltbronn, 25 2,[Sobubert& Salz. 79 7,½75 Türk. Tabaksreg. 18, 13/Voßtiznd. Wasoh. 12 V. t. oh. Ind. Nainz 7,7 7, Voifnom. Selfu.K. 2,8 2,]„ Offeteſn. 2, 3,2 Sohuokert& 00.— Union-diegerei 55[WManderer-Werks 3285 10 Vor. Faßbf. Cassel 3 2/8 Wayes& Freytag 3 2,9]„ nbeingan 3=stemens Elektr.. 7½2 6,2 Unionwerke Kbm..5 6Weser Akt.-Ges. 13 135 Ver.Pinsel Hurnb. 11,5 10 Zollst, Walansfsf. 7,4 7,8]„ Stuttgart. 3 2Siemens dHaiske 30,63 31.25 Varziner—4 7—-Westerreg. Alkall 137 5 Zinner-.... 6,.5Ler. B. Frkt um. 2,3 2, Mestf. Eleen TLgür, 15,2 e pggg Stottiner Vulkan 16 16.23 Ver. Chem. Fharl. 146 11 Wesfochfonwar. 10 21 ebe„ 427 3,½3 Kreichgauer——IBastatterwaggon 4,75.5 Stschrkammgarn 26,5 55.1 F. Ptech. Miekelw. 22 2½ Wittenerdudstahl 23,50 2 Eiberfald. Kupter 1 1,0ansfeider... 6,5 58Ula... 3 3Stoewer Mähm.. 15,5 14,5.Glanzstoff EIbf. 45.26 45Zeilstoff Verein. 3 Entreprises—Iſher Söhno. Stoſld. Zinkdütten 25,75 24,5 Ver. Harzer kKal 2 179 Tellstoff Waldhoi 77 Sücd. immobuen. 3 3 V. Schuhf. Brn. AW.— 673 Berliner Dividenden-Werte. Bemge Wiesdpde Menns, 1 Transport-Alxtlen. Dtsoh. Australlen 2223 24 GruschwltzTexti! 3, 3, Wioking- Cement 16 220 Sonantungnahn., 9,8[DP.-Austral.Dsch. 2,5 22 IMorddteoh. Lle 2½ 6A.-0. f. Verchrsw. 29,25 29, C. Heckmann. 32.3 81 Wolt, Zuckau. 38 uig, 10. u. Str. 2) 2% ſlu. Amk. Fatetf. 2% 20,Poiand-iie„ 9 ½8Aeld ege 22 22 es iegener Stah!. 8 83 Südg. Eieennaha 3,.75-Südam.'sch. 25, 2,Verein. Efhosohfft 25 2,8JAmmend. Fagſer 4 fbokforta Haohf. 1 9,33 Sad. Kohlenanl.. 9 ½ Baltimors.——Hapsa'sclff, 9,28 6,3 Jer.-Gub. Hutbr. 20 20 Saſzdetfurtn... 16,5 14,8 ööcener Retall. 76 12 Bank-Aktien. Songord.Spinnar. 2,) 2 Soheldemandel. 15,25 15,5 Ptsch. Atl. Teſegr. 12, 65 f Deutsche Kugstl. 420 1½Segall Strumpf. 23 2/Wederel Zittau. 67 35 Bank f. ol. Werte ,25 5Ptsch, Asiat.Bank 13JIgest ores,-Anst. eebbare Tentſl 12 5,2 Teiehgräber... 160 1,6 Flend. Brüokend. 15 garmer ankger. s e gecteene gan 70 75 golehsbanf e en ebr. Gocdpärdt. 12 1½ Tüoert Belfabri 4½ 4 Wäneimeb. Eufal 5,, Bertin. fid. Ges. 25 27 gt. Uebartee bH, 32 Pnoin Creditbank 2½ 2½2JSothaer Waggen 2, Thteingersallinen u 10 Vom, u. Privatbk. 1 1Dise. OCommandit 8,25 6,13 Suddemeck.Dise. 25 7½ Kolonialwe Darmat. u. Nt.⸗. 6, 6,25 Dreedner Bank. 5 FNestdann 0,6. U rte. 3 Aitteſd. Kroditbk,. 2 Dtsoh.- Ostafrika 3,23 3,4% Mexlkaner.——IRussenbank 21%5 Neu-Aulnen 20eee men. Bew. de„ eutsche Fetr. 11 Industrie-Aktien. 1 11 Otavſ Hinen u. Els. 1 21.2 9771 ehuantepeo 24,25 72, 105 1 coumulat. Fabr. 20, 2½ Vagisoho Anilin. 1,3 18.6 Er.-Besiph. Oelt. Sontb Wet.——%% 7„Ieiddurg Aaler& Oppenb. 3½ 63 aleke Masohin. 5 5,Bremer Vulkan. 52 60 805 Hanikaner.— 32.f Petefeb.lut liand. ,84 1,81] Senz-MOtorp. 4 445 1835 1045 7— 276 945 Berliner Freiverkehrs-Kurse. * 10j%25„ F. Semberſ.. 16, em. Grleshelm 9,3. 7 Alexanderwerk. 2½ Bergmann Elektr. 1% 11. Phem. Henden. 3½13 dulAng. Jete. 235 3 bat. Pete Un, ſpu 5 Zachc 2. J..670 F ß e6len 96, 2 2 88ſ 5 Sbem. Abeet. ecker-tanf:: 8 e Keper Terd. 45%40 Snsee Fhospbat 256f amme Gles. à C60. 2, 2,75 Beriiner MWasohb. 8,45 6,8 Shem. Albert. 39— diameng. is 18)28 Alaldenth. Papar 6½8.1 Ufa. 5 7 Annener Gubstahl rnerfd— 2 Dessauer das. 14,25 14.85 Anhalt. Kohlenw, 14, — beutesch-Luxemb. 30½78 31,2 N Berzellus Bergw.—baimier Metoren 3,1 3 12 11,8 Stsharecbütte. 325 8 5 80 2* 7 Slohb. Mannhem Sad. Anliin-Soda 13 50 13.0[Cementkarlstadt 74 Arenberg Bergb. k, 8, gochumer Qusst. 38,3—. Eisenb Berliner Festverzinsliche Werte. 3 228. Basch. burl—— 12 1045 acbe Leer 1 Lebr Bönier 0 9605 Heteen 27 1) Reichs- und Staatspapiere. 7 Fartbrauerel. 11.0—Bad.Ubren Furtu. 14.25 11,75 Chem, Wrk.Alberf 41 4Augzb.-Ub. Basoh. 1578,111Braunk-n Brlkett eeeeee ponareohätre 0081 0,fl, J8,½0% b. gelohsan! 0,280.250J 65% B. Koblenanl..30 05 9 Sohöfteck. Zinag. 9,75 10, Sayriseb. Splegei—.25]„ Goldenberg 40 38 Berdede ete eſerung. lsenk. Bergw. Goldanlelne..„,%2 4,2%„„„980 0,950 5% Preuß. Kallanl. 425 5 Schwartz-Stordm— 21,5 Bayer. Ceifuloso— 13„ esleim, 10 10[Peutsohe Kaftu. 37 32,1Elektr.Llobt.K. 9,25—Seisenkaudstabi 17 17,5 Relohsschtz.!,) ½ 4% Prd. Konsole 0,265 0,260„ Roggenwert. 245 Worger.„ Seck& ffenkel. 3 2n, Feſter t. k. 10,% 10,5 Peutsohe Masch. 578 5½75 Flsdaen 4 90. 27 25, genscbo 4. Ce. 15 ſia„ Vi-IK 04 0,433%%„„ 210 0,214% Roggenrent. Aat, Gebr. Wächt. 13 15 Bergmann Eiektr. 10 10,25Hant. Mürnb, Vzg.— Beutschesteinzg. 8 Emaſiſe Uurſen, 5 4, Cermag. Port-.* 700 9a4er 2%„„ 0,850 0,58 5% Sohs. Braunk. 1 25 Aater Dapenhelm 92—Siagketallwerke 2,5 2, Baimler Hotor. 3,.1peutsche Wollw. 41 3,7 Eazinger Fliter 11 10,Cerresbelm. Olas 8% B. Neichsant, 9,089 0008 4% Bedisohe Anl.——„ Landsch. Bogg. 27 Adlerwerke Kley. 3 2 Sle-.S. Braubacn. Apt. Eisenß. Berun 8, Peutseh. Sisenb. 4 4Feohw Bergwerk%½.Ses. f. elektr. Unt. 5 5 a%„„ 90,450 0,480 3¼8% Bayer. Anl. 0,325 400 A. E. 6. Stamm 70 71Srem.-Besigh.Dei 18 19, P. Geld-u..-Anst. 14,75 14,1]Donnersmarokh., 9, 90 Faber Blelstit. 10 10,15 Holdschmidt, Th. 10,25 1% Aualmeehbe ntemneente Lagſe ont Suane 17%0 ſie Sreuer Staum, Benteode Vcias 1, purkoppwerke.. ſes kaßſ tſei& do.% reppine Werts 38 1%bet. Sohte.. 40% U 7%-%, Sr 40 Aekbhaff. Buntpaßp.—rogkchues.-W. 6.25 Dyokerk. 4 Wiam. 1 2/Düsseid. Elsenb. 7,5 7,65 Feldmühle Fapler 3,1 Geltznerkaschin.— 184%8/ 08t. 15 0„arurk. unff. Anl. 8 90 U, Sr.(74) 23 Aachaff. Zelistoft 16 10, Bronbef. Schienk 36 35 Dlagtereihrel. 1 4 Le 0 8 1—5 Gulll. 18,2—— 1 4 25 200. fft 55 5 4% 9999*— 50 83 8 burrx ar. asobin. 1„ Fris 5„ 2„ 4*. 0 n 5„—.—*.E. a..— e e ee 7Deeel arderr 25 der 2 4 5 btee dn aeee% eene 7½% 1 1 S e 8 7 Jipe 7 5 er Fark. aggenau Vorz. 0 r⸗ 21⁰ 5. 0, Se. e ee eeeeee ee de de, aeg: Henerg,, e e 20 a clc%%% 925 2 Flestr.Lioht d gr. 30 95 Frantzerter e 4 keeen +5 5 9 10,25— 5 15* 17—.—— 11 121 2— 5 11 7 10 1 2160.w„ e 1 5 olzmann——„2 Hann. Waggonfal ohe-„H. 2 25 1 94 5 75 115 Holzverkonl.-Ind..5 7,fflanga 1„„ Is.5 Fnfiep Holzmann 2,8 5 Köin fottweller, 6,3 1 e EmalljeSt. Ulirion 3 ½7 gapgLud, Hat 0555%8/ Junggane Stamm 6,5 6,75 H5g.⸗Wen gumm 1½ 5 Horchwerke... 10, Hebr. Körting.. 2 8½75 Frankfurter Festverzinsliche Werte. Enzingor Worms 11.5 gelſing& d0... 1, 15 Kammg. Kalsersl. 8 GfHerkortsergwrk. 5,½ 1 Humbaldt Masoh. 18,1 16,5 Kolmara. 19,1 6) Inliandische. Sead a Sehmer——goidsöhmldt Tn. 10.2 10,5 Carlar. Rasohis. 2. 307[targen. Befobau 47/% 4,% KHttwe M Kayser Lestbeimer gall. 85 Aite.— Ue-ul !!! ¼¾ ,,̃]—wẽi Ettlinger Spinn. 35 30grun, Slifinger. 10, + 3.„oſteekmann 11185 2 64 74 2%% fim ee inn N—7 Fah. Joh. Sleistitt 7,91 10,5 Hald& Meu, Nähm. 24, Knorr, Hellbronn 4,5 42ʃ% ſhütts. 160 11gebr. Junghane. N ö. 20% 1—5 prämi.—20 0* 2 9,25 9 Konserven Braun 1, AHlpert Masohin. 4, AIKanla Forzellan, 9,5.5,„„%„½ 3% Pr. Sohatgaw. ISay.-Ff. EIs.F. 75 j% Faße ehr. Pirm. 9 Heddernh, Kupfer.5 rumm, Otto s upfer. 8 4% f0 unb 5. 1025 0,460.,465 3 70 eee.7 Feft.Guikl. CParie 19 1045 kerzogp.Müncben——ILabmeyer& 80. 76 eiirschbertz Leger 42%0Kattotwitr. Bergb. 23 71 nds 25 2 27½ 05 2— 1 27 921 eſen dest.—0⁰ Falnmagk. jetter ſs i7Hgert Armaturf,.25 4 Iteeh Aageburg..25 1z Hzobeter Farbw. 10725. 10 9. K. Kemp. Sohubfabr. 2,%%%, go.(40 0 2%„ 29 80% 88 8r. 7J7( r eee eeeee eele 940 c dene 2 Ludwigsb. Walzm. 7 Fulu St inad. ,feſo. 4 d 100 adſovi.—IR. do.——% d0. Von 8 9N5 26.Frk.%— 48—Toetbr.Porti-Cem. 5½25 9½5 Feekars. Fahrzg. ,3 n. Masog ed. P 6 15 288.8 der eeebe e 2 eeee e eee 49 Wertbestündige Anleihen(in Billlonbn das Stüot) Dalakreſteerte. 40 Zein,ebd 2. Sob. ½ 7 Sebatabiee ateen 4 Sieften 2, 2 Fered, oim. 208 1 1N ob. Kohl. ly.To)——Iſepr.KaHCGdg—— ete ee, ee ee, 5 ee 2 2 7 1 wane cben. 228 270/., m Ausiändische(in Bunonen% etalf Pannborn—— Ak, Masoh. Teud. 4 3, Seſlindustr. Woimt 5 B, SMannesmann 24,6 24,7[„ Fisenſnagt. 15—.—— 2%% ge. non. i80⸗ anlenisds Hiag, 1 0,95 Resanis Aachen 3,.f5 Sſon, C60.. Maia 6,8 6, 8 Manefeſd, Attlen 8 5, 2 Cakee 5 A,een f%0 Nleig 25 8 edeed, g 58%00st. f.. 4859 Moenes Semm: 2 flebeck NRontan 40— 55 7 275— ae 1* 10.5 1—. 175 5 47505———— +— 4. 95 15 le 0——— a anmiflangau.„ 175 N„ V. o, 0 —99— 28 975 9,25 8 b2, e eeeen 4 7 U 2 eene 55 4—+ 9 1 625 5 25 15 „——. nehert——r. U 9. 3 0 0 1 a 1 80 1* be.Lee., 8 2 Sehne dan 35 32 Strcbet. Brscd. cs cgfsrut aea 28 26 Pablef, 13 vedu dle ubner beiar. 5 3508½ 4 * 8 * r FFFF—TTTTTTTTTTccc 2 N rBeeneeerrn — rneeenren 2. ..e 1 Nrcea „FE „Annerstag. den 24. Aptil 1924 9. Seite. Nr. 191 Aus dem Lande den d. Neunkirchen(Amt Mosbach), 21. April. Am Gründonnerstag Rldn ie gewerbliche Fortbildungsſchule unter der Leitung von Fort⸗ uligelhullehrer Baumgärmer ihre diesjährige Ausſtellung von n ab. Herr Baumgärtner betonte in ſeiner An⸗ Wichtigkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen Schule und Mei⸗ m Ge bat um reges Intereſſe damit auch die künftigen Meiſter 5 2 beerbevereinsweſen Entgegenkommen zeigen. Die ausgeſtell⸗ rbeit eiten zeigten durchweg den Fleiß und das Streben, gute Ne leiſten. Die von der Prüfungskommiſſion ausgezeichneten dlern wurden durch einen Preis belohnt, ebenſo wurde den Prel⸗ die die Schule perlaſſen, in Anerkennung ihres Fleißes teis in Form eines Buches ausgehändigt. Der Gewerbeverein 1 * Leitung des Herrn Braus hatte die Mittel zur Verfügung * 7 In Anterſchwarzlach, 22. April. Der am Palmſonntag hier fällige Geſtee ſus konnte erſt heute abgehalten werden Es war am 3 ein Feſttäg für die Kinder und für die ganze Gemeinde, die geſtellt 9 lebhaften Anteil nahm. Die Gemeinde hatte die Bretzeln vertret und auch verteilt. 35 einzelne Gruppen waren im Zuge wirtſ en. Neben den Jahreszeiten, die durch die einzelnen Land⸗ wie Valtachen Arbeiten vertreten waren, ſah man die Handwerker, Säcker, Schuſter, Schneider, Jäger. Die Hausfrauen zeigten ſich Arbeit und in der„Vorſetze“, während die Dreſcher ihrer ſten oblagen. Daneben bot der Zug Bilder mit den Gä⸗ ie das Dorf beſuchen, wie Samenhändler, Siebmacher, Beſen⸗ Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) binder u. a. Ein Scherenſchleifer neben einer Schirmflickertruppe aus Schriesheim fehlte nicht. So bot der Zug mit ſeinen Sommer⸗ und Winterfiguren in farbenprächtiges Gepräge. Der Leiter des Zuges, Lehrer Heybach, ſprach am Schluſſe des gutverlaufenen Zuges allen Mitwirkenden den Dank aus. * Karlsruhe, 23. April. Die Ausſtellung„Handwerk und Handel“ erfreut ſich nach wie vor eines ſehr regen Beſuches. Am Oſtermontag weilten allein über 4000 Perſonen in der Aus⸗ ſtellung, die noch bis 30. April 32 beſichtigen iſt. * Buggingen, 22. April i einem Spaziergang wurde der hieſige Landwirt Guſtab Gugel durch die Unruhe des ihm be⸗ gleitenden Hundes, in der Nähe der Kiesgrube, auf unrichtige Dinge Schweiz mitnehmen wollte. Auch ihm wurde der Geldbetrag ab⸗ genommen und eine gerichtliche Unterſuchung gegen ihn eingeleitet. Aeberlingen, 23. April. Beim wurde im nahen Walde gegen Singen ein 40fähriger Mann urch einen nicht rechtzeitig losgegangenen Schuß ſo ſchrecklich an Geſicht und Händen verſtümmelt, daß er den Verletzungen erlag. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Hoher Druck hat ſich über Nordeuropa ausgebreitet, während leichzeitig der Rand des großen amerikaniſchen Tiefdruckgebietes bei Irland erſchienen iſt, das am 16. April die amerikaniſche Küſte ver⸗ laſſen hat. Dadurch iſt über Weſteuropa eine wärmere Südſtrömung aufmerkſam. Er folgte nun ſeinem Hund in die Grube und fand dort enie halbgeöffnete Kiſte, welche mit Rohſeide und Farb⸗ Augenſcheinlich handelt es ſich um Schmuggel⸗ ſtoff gefüllt war. ware, die von Schmugglern, die bei der Arbe terlaſſen wurde. Die Gendarmerie nahm ſich *Cörrach, 22. April. Durch die neue deutſ vom 3. April iſt auch im ſchweizeriſch⸗badiſchen kleinen Grenzverkehr die Kontrolle über die Mitnahme deutſchen Geldes nach der Schweiz weſentlich verſchärft worden. Vor einigen Tage ſtelle Lörrach der Bankdirektor Mayer Mayer& Co., der mehrere 1000 Rentenmark Dieſe Angelegenheit zieht bereits weitere Kreiſe. Es ſollen inzwiſchen weitere Verhaftungen erfolgt ſein. Das gleiche Schickſal erfuhr neuer⸗ dings einem Pafler, der ebenfalls gegen das ſtieß und mehrere 1000 Rentenmark von von der Firma Jörg, it geſtört wurden, hin⸗ der Sache an. che Ausreiſeverordnung n wurde an der Grenz⸗ bei ſich trug, verhaftet. Kapitalfluchtgeſetz ver⸗ Deutſchland nach der eingetreten, die ſich öſtlich ausbreitete. im Lande aufgeheitert, nur vereinzelt fällt noch etwas Regen 2 Das weſtliche Tiefdruckgebiet rückt füd⸗ Temperaturen ſteigen an. Ein an ſeinem Südrand entwickelte Regenfront wird oſtwärts vor. Das Wetter hat ſich geſtern Die auch in Südweſtdeutſchland wieder Regen bringen. Vorausſichlliche Witterung: Warm, aber nach vorübergehender Aufheiterung ſpäter wieder Trübung und Regen, Südweſt⸗Winde. Herousgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teile Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbarge biete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen; Karl Hügel. ffene Stellen ennshorlf Sporismann Strebsamer zuverlässiger Scharf. Hofhund billig abzugeben. 6677 Rudi, P 3. 13, 1 Tr. junger Mann Einige Wagen 22 Jahre alt, gelernter Lederhändler, 5 sucht aussichtsreiche Stellung in der pferdedun Leder⸗ oder Schuhbranche. Prima Zeugniſſe zur Verfügung. Werte Zuſchriften unter I. J. 94 an die abzugeben. B1911 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6709 er, E. der imstande ist, über die Form der ennpferde und über alles andere Sportsmäßig zu berichten, zur Be- rienterstattung von auswärt. Verlag Oeschäftsstelle d. Bl. Angebote unter T. C. 150 an die 8236 für Wirtekundſchaft gesucht. 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Viern⸗ heim über Wallſtadt geleitet werden. 35 Mannheim, den 22. April 1924. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion A. Nachdem in dem Gehöft des Landwirts Philipp Helmling in Plankſtadt, Eppelheimerſtr. 2(Farren⸗ ſtall) die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk. Die Gemeinde Plankſtadt bildet einen Sperr⸗ bezirk i. S. der§§ 161 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften des Bundesrats zum Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetz. B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(4) wird ein Beobachtungs⸗ gebiet im Sinne der§s 165 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz, beſtehend aus der Gemeinde Plankſtadt, gebildet. C. 15 km Umkreis. In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Plankſtadt entfernt(§ 168 der Ausführunjsvor⸗ ſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen ſämt⸗ liche Gemeinden in dieſer Umgebung. 3 Mannheim, den 22. April 1924. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. Amiliche Veröttenkiichangen der Stadtgemeinde. Abſchlußzahlungen auf die Gemeinde⸗Grund⸗ und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1923. I. Zur Gemeindeſteuer für das Rechnungsjahr 1922 veranlagte Steuerpflichtige, die im Rech⸗ nungsjahr 1923 keine Vorauszahlungen leiſteten, haben für das Rechnungsjahr 1923 am 30. April 1924 eine Abſchlußzahlung zu entrichten, die ſich berechnet aus je 100 Steuerwert nach dem Stand vom 31. Dezember 1921 vom Betriebs⸗ vermögen auf 8.⸗Pfg., von Gebäuden auf 16.⸗Pfg., von einzelgeſchätzten Grundſtücken auf 32.⸗Pfg., von klaſſifizierten Grundſtücken und Waldungen auf 80.⸗Pfg. Die Höhe des Steuerwerts iſt aus dem Forderungszettel für 1922 erſichtlich. Wegen Art und Möglichkeiten der Zahlung wird auf die Bekanntmachung über die erſte Vorauszahlung auf die Gemeindeſteuer 1824 verwieſen. II. Wer nach dem 31. Dezember 1921 mit neu entſtandenem Grund⸗ oder Betriebsvermögen zu⸗ gegangen, alſo in die Gemeindeſteuerliſte für 1922 noch nicht aufgenommen iſt, wird vom Finanzamt fütr das Rechnungsjahr 1923 nachträglich nach den für das Rechnungsjahr 1924 geltenden Vorſchriften veranlagt. Dieſe Pflichtigen haben für 1923 innerhalb zweier Wochen nach der durch beſonde⸗ ren Forderungszettel der Stadtkaſſe erfolgenden Anforderung eine Gemeindeſteuer zu entrichten, die ſich berechnet für je 100 4 neu veranlagten Steuerwertes vom Betriebsvermögen auf 20.⸗ Pfg. vom Gebäudevermögen auf 16.⸗Pfg., von einzelgeſchätzten Grundſtücken auf 32.⸗Pfg., von Klaſſifizierten Grundſtücken und Waldungen auf 80.⸗Pfg. Der Oberbürgermeiſter. 9 Das Leihamt iſt vom 28. April an bis au weiteres geöffnet: Vormittags von 8 bis 12 Uhr, nachmittags von 43 bis 5 Uhr, Samstags nux von 8 bis 12 Uhr vormittags. 66 Städt. Leihamt. Städt. Sparkasse Mannheim gewüährt ab 16 April 1924 für täglich abheb · bate Guthaben auf a) Papiermark-Konto und b) Rentenmark-Konto(Spar-, Scheck- und Giroguthaben) 12% Zins jährlich. HRentenmark-Spareinlagen Oe- positen) werden je nach Kündigungsfrist od. Guthabenhöhe entsprechend höher verzinst. Für sämtliche Rentenmark-Guthaben wird unbedingte Wertbeständigkeit auf Dollarbasis gewährleistet, sie sind daher vollkommen geschützt vor Entwertung. 90 Auskünſte bei der Sparkasse. Höhere Lehranstalten für die männliche und weibliche Jugend. Nach neuerlicher Anordnung des Unterrichts⸗ miniſteriums beginnt das neue Schuljahr nicht, wie bekannt gegeben, am 29. April, ſondern am Donnerstag, 1. Mai. An dieſem Tage von 9 bis 1 Uhr findet die letzte Anmeldung von Schülern und Schülerinnen in den Direktionszimmern ſtatt (perſönliche Vorſtellung der Anzumeldenden; letztes Schulzeugnis, Geburts⸗ und Impfſchein). Am 2. Mai ſind Aufnahmeprüfungen; am Samdtag, 3. Mai haben ſich alle Schüler und Schülerinnen um 10 Uhr in ihren Klaſſen einzufinden(ſoweit ſie nicht auf eine frühere Stunde beſtellt ſind). Die Schülerſchaft wird aufgefordert, bei Ge⸗ legenheit den auswärtigen Mitſchülern dieſe Aenderung mitzuteilen. Wer in die unterſte Klaſſe eintreten will, muß bis ſpäteſtens 1. September 1924 das 9. Lebens⸗ jahr vollendet haben; entſprechend gilt die Alters⸗ grenze für die höheren Klaſſen. Verlangt wird für die unterſte Klaſſe der Kenntnisſtand des ab⸗ geſchloſſenen dritten Volksſchuljahres. Maßgebend für die Anmeldung in die höheren Mädchenſchulen ſowie in die Oberrealſchule, Leſſingſchule und Realſchule Feudenheim iſt die bereits bekannt gegebene Abgrenzung. 17 Karl Friedrich⸗Gymnaſium: Roonſtr. 4/6; Real⸗ gymnaſium I: Friedrichsring 6; Oberrealſchule: Tullaſtr. 25; Leſſingſchule(Realgymnaſium II) mit Realſchule: Gutenbergſtr. 2; Realſchule Feu⸗ denheim; Eliſabethſchule: D 7. 8; Liſelotteſchule: Ecke Nuits⸗ und Colliniſtr.; Neue höhere Mädchen⸗ ſchulabteilung: D 7. 22. Mplerdenan deg Unlencht Am 28. April. PHILIPPINE EWALD, Musiklehrerin Mitglied des Verbands der Mannheim. Musiklehrkräfte Neuanmeldungen von 11—12.—5 Uhr. 6178 Mechanische Reparatur-Werkstätte empfiehlt ſich zur Ausführung von Arbeiten aller Art. Spezialität in Fahrrädern Emaill, und Vernickenn 6697 Umarbeiten von Herren⸗ zu Damenrädern zu billigsten PFreisen. Kari steiger. Rheindammstr. 11, i. Hof. Drucksachen e Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. Bekanntmachung betreffend die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über 5 Billionen Mark mit dem Datum vom 15. Mürz 1924 UII. Ausgabe. In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten über 5 Billionen Mark in den Verkehr gegeben werden. Sie ſind auf weißem Papier gedruckt und 72 120 mm groß. Das rechtsſeitig im Papier eingeformte Waſſerzeichen ſtellt Eichenlaub und Kreuzdorn in ornamentaler Verarbeitung dar. Die Wirkung dieſes Waſſerzeichens wird durch die graue Färbung des Papierſtreifens, der orangerote und grüne Faſern enthält, erhöht. Der etwa 22 mm breite Schaurand iſt in der Mitte mit einem Linienmuſter bedruckt, das in dem hellen Mittelfeld die Wertzahl„5“ zeigt. Der in den Farben violett⸗graugrün⸗rotviolett ſpielende, gemuſterte Untergrund der Vorderſeite wird von einem bhreiten Zierrahmen eingefaßt. Die Beſchriftung in bräunlich ſchwarzer Farbe und großen Buchſtaben lautet: Reichshanknote Fünf Billionen Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer Berlin, den 15. März 1924 Reichsbankdirektorium Dr. Hjalmar Schacht v. Glasenapp v. Gtimm Rauffmann Schneider Budezies Bernhard Seiffert Vocke Friedrich Fuclis P. Scfineider. Die Wertbezeichnung„Fünf“ iſt durch große Zierſchrift hervorgehoben. Zu beiden Seiten ſteht die gemuſterte Wert⸗ zahl„“. Links neben den Unterſchrifte n befindet ſich der Kontrollſtempel mit der Umſchrift:„Reichsbankdirektorium“. Reihenbezeichnung und Nummer ſind in roter Farbe oben in der Mitte aufgedruckt. Auf der Rückſeite iſt links ein etwa 22 mm breiter, weißer Schaurand. Der in den Farben hellblau⸗gelbbraun bis dunkelolivgrün ſpielende Zahlenuntergrund umſchließt ein reichverziertes, kreisförmiges Linienornament mit dem Strafſatz. In der Mitte ſtehen in großen lichten Buchſtaben die Worte„Fünf Billionen Mark“. Die vier Ecken werden durch Zierſtücke mit der Wertzahl„5“ ausgefüllt. Oben und unten tragen ſchmale Leiſten das Wort„Reichsbanknote“. Berlin, den 16. April 1924. Reichsbank⸗Direktorium 205 Dr. Hialmar Schacht Abfahrtstage Ermässigte Fahrpreise l. Kajdte von Speyer: Ludwig Gross, Ludwigstr. 15 Reisebüro H. Hansen, Baden-Baden, v. Glaſenapp HANHBURG-ANMERIKA LINIE SCHMNETTDIENST FUR PASSAGIERE UND FRACHT HAVANA/ VENA CRUE/ TAMfICO/ UERTO MEο D. Teledoood) 2. ai D. Holsatia. 6. Juni D. Toledo 8. Juli Vorxũgliche Einrichtungen erster Klasse(Staatszimmerfluchten), zweiter Klasse, Mittel-Klasse, dritter Klasse und Zwischendedt Naànere Auskunſt über HFahrpreise und aſle Elnzelheiten erteilt HANMBURG-ANMERIKA LINIE Mamburg, Alsterdamm 23 und deren Verti eter in: Heidelberg: Hugo Reiher i. Fa Gebr. Trau Nachl., Brückenstr. 8 Ludwigshafen: Carl Kohler, Kaiser Wilhelmstr. 31 MNNNEINA: Reisebüre M. Mansen, E 1, 19 lieneral-Vertretung für den Frelstaat Baden: 2 43.— An. 82 am Leopoldplatz. 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Komp. der freiwilligen Feuerwehr Mannheim, den Gesangvereinen, sowie sämt- lichen Vereinen und allen denen, die durch Kranzspenden und bei der Beisetzung ihm die letzte Ehre erwiesen haben. 5098 Im Namen der traueruden Hinterbliebenen: Elise Gelbert ged. Runck und Kinder. Tcugen gcsüdit Sonntag, 30. märz, abends 11 Uhr, 47 auf dem unbeleuchteten Trottoir vor dem in iner wereht Adnehner! odg dl ul frd dabeg ane daete Durch den mit unſeren Flaſchen getriebenen Miß⸗. brauch, ſehen wir uns—— Verkauf— 5 Holzdiele e eine daſelbſt angebralh, Bier. die Flaſche mit zu verkaufen und dafür ¹ Seugen des Vorfalls und perſonen, Ae 15 Pfg. zu berechnen Dieſer Betrag wird wieder erſetzt, wenn die Flaſche in gutem ZJuſtand zurück⸗ dieſer Stelle etwa gleichfalls geſtolpert gegeben wird. Mit Oel, Petroleum uſw. verun⸗ werden gebeten, bei dem unterzeichneten Pr reinigte Flaſchen werden nicht mehr zurückge⸗ bevollmächtigten des Verletzten ſich umge 320 8p u melden Um dem Publikum den Uebergang möglichſt zu 3 5 leichtern. ſind Mitglieder bereit, d f 0 + g ge de Taauf UI. ETnst LInz, Becbtsaünat, Taktersallslk von Flaſchenbier, ohn— Flaſchen eeeeeee 26721 M 1 et 5 6 2 8 u 1 U 2 Verein selbst. Flaschenblerhändl f 15 Wun.l. ffftdafüde. Innn füüg 5 5 in beſter Lage DDrrreesensauostenzusche- 7 esucht. 5 F 2E 1 8 N 8 1 8 2 1* Zuſchr. u. I..g. an die Geſchäftsſtelle. Bey tfsreu fminok Hham tsreuz an L 0 Für die riehtige Auflösung obigen Sprich- F 9 I 10 d U 11 worts haben wir zusammen Preise im Werte von in guter Lage möglichſt Börſennähe eſ. Ld bed Mn. I. Pmis: kine neue Mohnküchen-Finricktung Tüchtige Z.„ Enn gener Diplomsten-cheiblisch Unterricht. NMñherin l. Heieh We 00 e fahnad .. ii den kinne Lehenehungen e -A.„ 1 Fulltetertater nit I8 kar. 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