2* — — —— N ich afte⸗ Baron Fuche Freitag, 25. April Maunheimor Aesprelt: In Mannhelm u. Amged. vom 2n. Apell bis *: os Sold⸗ pfg. die monatl. Oezieher verpflichten — totl. Renoerung der wirtſchaſtuchen verbüttniſſe esente werdends hreiserhöh anzuert poſt⸗ Wann ude nummer 17590 Rarterube.— Hauptgeſchäfts frelle delm E6. 2.— Geſchüfts⸗ nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ — Lernſpr. Nr. 7031, 7, 7038, 7048, 7986. Telegr.-Rör. lanzeiger manudeim. Erſcheint wöchentlich zwöifmal. Wittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 192 zenoral Aweiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, del vorauszahlung pro ein⸗ ſpaitige Kolonelzeile für Rulgemeine Anzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 2,.— Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortüng uber⸗ nommen. höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. chtigen zu kel Erſ. ſprüchen für gefall oder aänkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von gn⸗ zeigen. Ruftr. d Fernſpr. obne Sewühr. Serichtsſt. mannbeim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Mufik-Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Garten ——::ñ——.—..—.t.—————————— Belgiſcher Beſuch in Paris Theunis und hymans ſter Belgiſche Telegraphenagentur berichtet, die belgiſchen Mini⸗ gurt deunis und Hymans würden ſich am Montag nach Paris begeben, um mit Miniſterpräſident Poincars zu verhandlen. — die Havasagentur hierzu feſtſtellt, hat die franzöſiſche Re⸗ ei Die ng noch keine offiziell Beſtätigung dieſer Nachricht erhalten. Es eiſe franzöſiſcherſeits auf keinen Die Brüſſeler Berichterſtatter einiger feſtſtehe, ob die Reiſe der ontag oder Dienstag ſtatt⸗ Gleichlautend wird jedoch berichtet, daß im Anſchlu 5 oche Belgi egegnung mit Macdonald haben werden. Nach der Nar ſchen Telegraphenagentur wird im Laufe der Beſprechungen in ſte ſic ein einfacher Meinungsaustauſch über die Lage erfolgen, wie baraſſ nach der Uebergabe der Sachverſtändigenberichte an die Re⸗ : Der kommiſſton ergebe. Achen„Temps“ ſchreibt in ſeinem Leitartikel, der Beſuch der bel⸗ der d Miniſter werde, ob man es wolle oder nicht, den Beginn niſte irekten Verhandlungen zwiſ den alliierten Mi⸗ ſreche midenten bedeuken, aber es a15 nicht, daß man ſich aus⸗ 5 licher Weiſe tun. nach ie Gründe für die Eilfertigkeit der belgiſchen Miniſter werden einer Meldung des„Echo de Paris“ eaf die Ausſprache zurück⸗ hrt, die die bel iſchen Miniſter mit dem Londoner belgiſchen oncheur hatten. Dieſer ſoll Hymans ausführ⸗ 5 n Standpunkt Macdonalds dargelegt und in dieſem Zuſam⸗ auf die Vorteile einer unbedingten Annahme der Sach⸗ mut ündlgenberichte hingewieſen haben. Das genannte Blatt ver⸗ mutet, daß der Reiſe Theunis und Hymans nach Paris die Abſicht Mspunde liegt, Poincaré zu einer nachgiebigeren Haltung allener Frage der Sachverſtändigen⸗Gutachten zu bewegen. Vor die h ſoll die Unterbringung der deutſchen Anleihe in Amerika, die elgiſchen Miniſter für gefährdet halten, Gegenſtand der Aus⸗ ſein. Was die Ruhr betreffe, ſo ſei man nach einer Mel⸗ endel der„Times“ in Brüſſel der Anſicht, daß die Beſetzung be⸗ — werden müſſe unter der Bedingung, daß gewiſſe ernſte Garan⸗ —— werden. ade ſehr enthuſiaſtiſch ſcheint demnach die Freude in Paris üuͤber den belhiſchen Beſuch nicht zu ſein. Daß franzöſiſch belgiſche Meinungsverſchiedenheiten 0 n, wird in Paris auch gar nicht länger verſeugnet. Man ver⸗ ihre Tragweite ubzuſchwächen mit Erklärung, daß es ſich zum Tode helfferichs dr. Die Identifizierung der Leiche eine Helfferichs gelang folgendermaßen: Dr. Helfferich reiſte mit 8 Miniſterialpafſe des Auswärtigen Amtes, deſſen Reſte audere giftterung führten. Ferner hat man einen Ring ſowie gefu— orreſpondenzen und Dr. Helfferich gehörende politiſche Akten n, die das Reparationsproblem behandeln. Beileidskundgebungen Velteer Reichspräſident hat an Frau Helfferich folgendes Sielghranm gerichtet: rDie chricht, daß Ihr Herr Gemahl und ſeine Mutter dem hat maren Eiſen unglück in der Schweiz zum Opfer gefallen ſind, lichten tief ergriffen. Ich bitte Sie, die Verſicherung meines herz⸗ die Dieſer ileids entgegenzunehmen. Möge die allgemeine Teilnahme, Rlück ort Schickſalsſchlag findet, Ihnen einigen Troſt in ihrem Un⸗ 5 Reichskanzler ſandte folgendes Beilemdstelegramm: Nahnuef; eroriffen erfahre ich, daß Ihr Herr Gemahl durch das Deutſchtgluc am Gotthard den Tod gefunden hat. Aufs neue iſt ſten and eines ſeiner fähigſten Köpfe und bedeutend⸗ er ſej änner beraubt worden. Während des Weltkrieges hat 83 ungewöhnliche Arbeitskraft, ſeine überragenden Kenntniſſe Latetffüzigkeiten reſtlos in den Dienſt ſeines über alles gellebten Fannpf ders geſtent Die Geſchſchte deren Vic mcht diurch den und Wour politiſchen Tagesmeinung getrübt iſt, die vor allem Ziel Nann ollen des Schaffens prüft, wird in dem Verblichenen einen das Gllehen, der mit ſeiner ganzen ſtarken Perſönlichkeit ück ſeines Volkes erſtrebte. Mit ihm perſönlich verband mich aber klar, daß die geplante iderſtand ſtoßen werde. endblätter melden, daß es noch ni del fon. Be Ban Paris 5 giſ 1 2 ariſer Reiſe die belgiſchen Miniſter Ende der nächſten eche, man müſſe das auch in nütz Sere ſebe und Sorge für das beſetzte Rheinland, deſſen der Neiwir beide ſind. bitte Sie, die Verſicherung meiner und De Fregierung aufrichtiger Trauer entgegenzunehmen.“ tete— Vorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei Hergt rich⸗ baren Frau Helfferich nachſtehendes Telegramm:„Unter dem furcht⸗ reu Lindruck von dem Hinſcheiden unſeres ünerſelichen doffnum des, Führers und Vorkämpfers, der Zukunfts⸗ in ihm a unſeres Vaterlandes, das ſeiner Beſten und Größten einer edlich derliert, gedenken wir in mitfühlendem Schmerz Ihres un⸗ Sohn en Leides. Gott ſchütze Sie und Ihre Kinder. Möge der und dielferichs einſt im Geiſte ſeines unvergeßlichen Vaters wirken e Früchte des ihm und uns zu früh Entriſſenen reifen ſehen.“ ſtern neere Beileidstelegramme liefen von den preußfſchen Mini⸗ ind dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten ein. Die Trauer der Deutſchnationalen Volkspartei vertt Verün, 25. April. Bon unl. Verl. Büro.) Der Nandes⸗ menden d Berlin der deutſchnationalen Volkspartei hat für kom⸗ bilha Montag eine große deutſchnationale Wahloffenſive in der Lebeparmonie in Ausſicht genommen, in der der ſo jäh aus hän rn diſlene Staatsminiſter Dr. Fie zu den Berliner An⸗ feſchtoſſe ded Partel ſprechen ſollte Pie Partelleitung dat minneehr für Heſffe; die geplante Wahlverſammlung zu einer Trauerfeier Farteilaſerich un hfeſigleen, ie oner eier eerchenneden eitung an die Reichsregierung, die bürgerlichen Fraktionen denen dehsſages, ſowie an die leitenden Organiſationen ergangen, Derer, Verſtorbene nahe ſtand. d. Pindbolttiſche Beauftragte der deutſchnationalen Volkspartel. Abg deißt: einer⸗Wildau widmet Helfferich einen Nachruf, in dem „Er wird uns genommen in einem Augenblick, in dem wir urften, daß ihm nunmehr endlich die Möglichkeit gegeben 18 4 8 ſein überragendes Können, ſeinen unermüdlichen Bolt os bingebende Liebe zum Naterland an leitender Stelle für wir einzuſetzen. Machtlos und heute noch verſtändnislos beugen Fle ſein i iche als um formale Schwierigkeiten handele, die franzöſiſche Regierung ebenſo wie mit den übrigen Alliierten, auch mit der belgiſchen Regierung in der Billigung der Sachver⸗ ſtändigenvorſchläge übereinſtimme. Lediglich in der Frage ihrer Durchführung beſtänden noch„gewiſſe Verſchiedenheiten der Auf⸗ faſſung“, die eines Ausgleichs bedürften. Die Ausſprache zwiſchen der belgiſchen und franzöſiſchen Regierung ſei in erſter Linie ver⸗ anlaßt worden durch die Notwendigkeit, ſich über die in Ausſicht genommene Modifikation des gegenwärtigen Regimes in den beſetzten Gebieten ſowie über die in Paris als unerläßlich gehaltene Aus⸗ tien und Feſtlegung der„Sanktionen“, zu verſtändigen. Die nächſte Sitzung der Repko Die alliierten Regierungen haben der Reparationskommiſſion ihre Antwort noch nicht überreicht. Unter dieſen Bedingungen ſieht man dem Zuſammentritt der Reparat.onskommiſſion nicht vor der nächſten Woche entgegen. * Die Lage in Berlin ſel Bertin. 25. April.(Von unſerm Berliner Bitro.) Geſtern bat, wie wir ankündiaten. der Reichsverband der deutſchen Induſtrie ſein Votum zu dem Gutachten der Sachverſtändigen ab⸗ gegeben. und zwar. wie kaum anders erwartet werden konnte, in dem aleichen Sinn, in dem bereits Dr. Sorae ſich unlänaſt äußerte. Durch die Tatſache. daß die führende Oraaniſation der deutſchen Wirtſchaft ſich mit dieſen Beſchlüſſen hinter die Regierung ſtellt. er⸗ fährt die Poſition der Reaierung gegenüber den Verſuchen der Rech⸗ ten, die Ablehnung des Gutachten zu erzwingen, eine weſentliche Stärkuna. Ausſchlaggebend für die Stellunanabme der Indu⸗ ſtriellen ſind in erſter Linie natürliche wirtſchaftliche Geſichtspunkte geweſen. Doch ſind aleichseitia ſtark ins Gewicht gefallen die Gründe der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gruppe. die nachdrücklich auf die verhäng⸗ nisvollen Folgen hinwies, die eine Ablehnung des Gutachtens durch Deutſchland für die beſetzten Gebiete haben würde. Die Vorbereitung der Geſetzentwürfe, die durch das Gutachten erforderlich werden, ſchreitet mittlerweile rüſtig vor⸗ wärts. Nach Abſchluß der Arbeiten der Reſſorts werden die Ent⸗ würfe dem Kabinett zur Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Das Kabinett hielt geſtern abend eine.tzung ab, die ſich bis in die Nachtſtunden ausdehnte, die im weſentlichen aber laufenden An⸗ gelegenheiten, vor allem der Frage der Erwerbsloſenfürſorge, ge⸗ widmet war. ** eeeeN Berliner Preſſeſtimmen Die Berliner Blätter widmen Helfferich lange Nachrufe und ſtellen Betrachtungen über ſeine politiſche Tätigkeit an. Einſtimmig wurden die hervorragenden geiſtigen Gaben des Ver⸗ ſtorbenen anerkannt. Nur in der Bewertung ſeiner politiſchen Tätigkeit weichen die Betrachtungen der Blätter je nach ihrer politi⸗ ſchen Einſtellung von einander ab. Die„Deutſche Tageszei⸗ tung“ nennt ſeinen Tod eine Lücke, die beinahe unerfüllbar er⸗ ſcheine. Auch politiſch anders Denkende hätten große Hoffnungen auf dieſen Mann geſetzt, der mit einer Biederheit und inneren Ehr⸗ lichkeit und zugleich mit einer Sachkunde nach ſeinen Kräften für das Wohl des deutſchen Volkes ſich eingeſetzt habe. Der„Lokal⸗An⸗ zeiger“ ſchreibt, es ſei, als ob alle böſen Menſchen ſich gegen das deutſche Volk verſchworen hätten. Binnen keines Monats Friſt ſei dem weitaus fähigſten Wirtſchaftler Deutſchlands Hugo Stinnes der weitaus fähigſte Politiker Deutſchlands Karl Helfferich gefolgt. Ein ſinnlos blöder Zufall habe einen Mann hinweggerafft, der eine der ſtärkſten Hoffnungen geweſen ſei, die das deutſche Volk ſein eigen nannte. Die Eiſenbahnkataſtrophe bedeute für uns durch den Tod Helfferichs nicht viel weniger als eine verlorene Schlacht. Auch die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hebt den unerſchöpf⸗ lichen Verluſt der deutſchen Politik durch Helfferichs Tod hervor. Der Tod einer der kenntnisreichſten und geiſtvollſten Sachverſtän⸗ digen berühre uns umſo ſchmerzlicher, als die Stunde heranzureifen ſcheine, die ihn erneut in poſttiv ſchaffender Arbeit bei Ausübung der Reichspolitik geſehen habe. Die„Kreuzzeitung“ erinnert an Helfferichs vernichtenden Kampf gegenüber den Sachverſtändigenbe⸗ richten und fordert Fortſetzung ſeiner Politik. Die„Zeit“ nennt ihn eine der größten Kapazitäten und einen unſerer fähigſten Köpfe. Vor ſeinem Wiſſen und Können hätten auch politiſche Gegner. Herſg gehabt. Die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ ſieht in ihm eine Perſönlichkeit von ungewöhnlichen Gaben, von tlicher Vaterlandsliebe und ungebrochener Schaffens⸗ freude. Das„B..“ nennt ihn den Urheber des verhängnisvollen Wortes von den Bleikugeln der die unſere Gegner jahrzehntelang hätten ſchleppen müſſen. verfehlte Kriegspolttit trage eine Hauptſchuld an der furchtbaren Inflation. Er ſei gerne in der Poſſe eines Vaterlandsretters aufgetreten. Die„Ger⸗ Imania“ erkennt das echte Vaterlandsgefühl Helfferichs an, be⸗ zeichnet aber ſeine Tätigkeit als ein Unglück für das deutſche Volk. Der„Vorwärts“ ſchreibt, mit Helfferich habe die Deutſchnationale Partei ihre ſtärkſte geiſtige Kraft verloren; er ſei ein vielgewandter und vielbegabter Mann, aber zur Größe habe ihm viel gefehlt, vor allem das Gewiſſen. Der Eindruck im Ausland In der Schweiz ):( Baſel, 25. April.(Von unſ. Schweizer Bertreter.) Die traurige Beſtätigung des Gerüchts, daß Dr. Helfferich ſich in dem Unglückszug befunden hat, hat große Beſtürzung hervorgerufen. Die Auswirkung der Kataſtrophe iſt dadurch auf internationalem Gebiet noch bedeutend vergrößert worden. Das Gerücht, daß Dr. Schacht ebenfalls zu den Opfern des Unglücks zu zählen ſei, hat ſich erfreulicherweiſe nicht beſtätigt. Der italieniſche Geſandte Della Torra, der zunächſt auch als vermißt gemeldet wurde, iſt am Mittwoch nach Berlin abgereiſt. Die Tragik, die einen Staatsmann wie Helfferich ein Opfer des Unglücks werden ließ, fand in der ganzen Schweiz lebhaften Widerhall. Die Schweizer Preſſe betont in ihren Kommentaren, daß der Verſtorbene ein glühender Patriot geweſen ſei, der ſich mit ſeiner geſtaltung der Sachverſtändigenvorſchläge durch Ausbau der Garan⸗ guten wie in böſen Tagen dem Reich, wann es ihn brauchte, immer wieder zur Verfügung geſtellt habe. 1918 habe er ſich, ſo betonen die„Baſler Nachrichten“, ohne weiteres auf den gefährlichen Poſten nach Moskau begeben, auf dem ſoeben Graf Mirbach den Tod durch Mörderhände gefunden hatte. Zur Tragik des neuen Deutſchland gehöre auch, daß Helden an Kraft und Opferwilligkeit wie Helfferich ihrem Lande nicht das ſein können, wozu ſie ſo glänzend vorbeſtimmt erſchienen. In Irankreich und Italien Die Nachricht von dem tragiſchen Tod Helfferichs hat in Paris tiefen Eindruck gemacht. Die Zeitungen veröffentlichen die Meldung ohne Kommentar in Fettdruck. Auch Bilder Helfferichs werden veröffentlicht. Auch in Italien hat der Tod Helfferichs einen er⸗ ſchütternden Eindruck gemacht. In der römiſchen Preſſe kommt zum Ausdruck, daß Deutſchland auch auf politiſchem Gebiet in ihm einen ſeiner fähigſten Köpfe verloren hat. Seine Gedanken hätten des öfteren geſunde Hemmungen für den oft unangebrachten Optim's⸗ mus in der Reparationsfrage gebildet. ** 24 Stunden nach dem Juſammenſtoß Ueber das fürchterliche Eiſenbahnunglück in Bellinzona wird uns von einem Mannheimer Rechtsanwalt, der 24 Stun⸗ den nach der Kataſtrophe von Mailand kommend in Bellinzona ein⸗ traf, eine Reihe von Einzelheiten mitgeteilt, die im allgemeinen mit den von uns bereits veröffentlichten über das Unglück übereinſtim⸗ men. Unſer Gewährsmann, der mit ſeiner Gattin nur dadurch dem ſicheren Tode entronnen iſt, daß er die Abreiſe aus Mailand um einen Tag verſchoben hatte, berichtete uns nach ſeiner geſtern nach⸗ mittag erfolgten Ankunft in Mannheim, daß die Unglücksſtätte 24 Stunden nach der ſchreckenerregend anzuſehen war. Die tiefſten Tiefen der Seele wurden durch den Anblick des Trümmer⸗ feldes bewegt. Es ſei ein Ort des Grauens und des Schreckens. Die etwa 300 Meter vor Bellinzona aufeinander geſtoßenen Züge haben ſich ſo feſt ineinander gerannt, daß einzelne Wagen übereinander geſchichtet lagen. Merkwürdig ſei es, daß beinahe allen Toten die Köpfe fehltenz die italieniſchen Aerzte führen dies auf die Wucht des Zuſammenſtoßes und der Heftigkeit der Gasexploſion zu⸗ rück. Außer dem Kopf befanden ſich aber ſämtliche Extremitäten noch an den Körpern der unglücklichen Opfern. Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks wurde auf den Kirch⸗ türmen von Bellinzona Sturm geläutet und dadurch die Feuerwehr zur Hilfeleiſtung alarmiert. Nach Berichten von Augenzeugen ſtand der Berliner Wagen 1851 in Flammen, während der nachfolgende Wagen erſt einige Zeit ſpäter Feuer fing. Dadurch war es den Fahr⸗ gäſten dieſes Wagens möglich, ſich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Blutüberſtrömt ſeien ſie aus ihrem Wagen geſtürzt und hätten zu retten verſucht, was noch zu retten war. Die Trümmer⸗ ſtätte bilde ein einziges großes Chaos und werde begreiflicherweiſe von den Reiſenden An den Bewohnern von Bellinzong und namentlich an dem Bahnperſonal habe man 24 Stunden nach der Kataſtrophe das Entſetzen über das ſchreckliche Unglück noch wahrgenommen. In der Totenhalle von Bellinzong ſind, wie weiter gemeldet wird, die Ueberreſte von 13 Leichen aufgebahrt. Unter den Trüm⸗ mern der zerſtörten Wagen befinden ſich immer noch Lei⸗ chen, ſodaß die Zahl der Toten noch höher iſt. Neu identifiziert von den Toten wurde der deutſche Profeſſor Weißhaus, deſſen Wohn⸗ ort unbekannt iſt. Die„Baſeler Nachrichten“ melden. daß ſich im ganzen nur drei Perſonen aus dem badiſchen Wagen retten konnten, nämlich der franzöſiſche Profeſſor Andre Divoux und die beiden Deutſchen Wolfgana Mehler und Paul Schönthal aus Frankfurt a. M. Auf dem Bahnhof in Luzern hätten ſie ſofort eine Abfindung in Höhe von insgeſamt 1400 Franken ausbezahlt erhalten. In emſiaer Arbeit ſind etwa 40 Eiſenbahnangeſtellte ſchichtweiſe geſtern den ganzen Tacq über damit beſchäftigt geweſen, die Aufräu⸗ mungsarbeiten zu Ende zu führen. Mit ſchweren Kranen werden die Maſchinenſtücke und Wagenreſte von einander gelöſt. Es iſt unter enormen Anſtrenaungen gelungen, am ſpäten Abend die Geleiſe für den Verkehr wieder frei zu bekommen. Immerhin müſſen zu⸗ mächſt die nötigen Reparaturen an den total zerriſſenen Schienen vor⸗ genommen werden. Der Verkehr wickelt ſich bis auf weiteres auf einem Gütergeleiſe ab. Donnerstag nacht wurde der Güterverkehr über die Strecke von Bellizona wieder aufgenommen. Tole Deutſche Bis jetzt ſind folgende deutſche Reichsangehörige von den Todes⸗ opfern des Eiſenbahnunglücks identifiziert worden: Reichstagsabge⸗ ordneter Dr. Helfferich und ſeine Mutter, Direktor Victor Wertheim vom Stahlwerk Becker.⸗G., Charlottenburg, Römer⸗ ſtraße 40, Profeſſor Rheinlogel, Berlin⸗Charlottenburg, Me⸗ litta Godet, 40 Jahre alt, aus Altſtrahlſtedt bei Hamburg. Die Arſachen der Kataſtrophe* Die„Voſſiſche Zta.“ berichtet aus Baſel, die behördliche Unter⸗ ſuchung habe ergeben. daß die rapide Exploſion der Gasbehälter erſt durch die Exploſion des Heizwagens hervorgerufen worden ſei. Abgeſehen von dem Zuſammentreffen verſchiedener menſchlicher Fehler als unmittelbare Urſache der Kataſtrophe, ſeien alle Beurteiler darin einiga. daß die virtuelle Urſache des Unaglücks in den ewigen Zuaverſpätungen der internationalen Züge infolge der unendlichen eere durch unzureichendes Perſonal in der Schweiz zu u fei. * Die verſprochene Wahlfreiheit Der braunſchweigiſche Staatsminiſter Rönneburg, der in ſeiner Eigenſchaft als Spitzenkandidat der Demokratiſchen Partei für den Wahlkreis Weſtfalen⸗Nord in einer demokratiſchen Wahlverſammlung ſprechen wollte, wurde von einem franzöſiſchen Kriminalbeamten aus Gelſenkirchen verhaftet und im Auto nach Gelſenkirchen gebracht. Auf Grund von Vorſtellungen des ſtellvertretenden Oberbürgermeiſters von Recklinghauſen bei dem franzöſiſchen Stadtkommandanten erfolgte noch am gleichen Tage ſeine Freilaſſung, ſodaß er mit einiger Verſpätung in Reck⸗ linghauſen eintraf und dann trotzdem noch ſeine Wahlrede halten konnte. Wie die Verſammlungsleitung mitteilt, war die Verhaf⸗ tung erfolgt, weil der franzöſiſche Kriminalbeamte in Gelſenkirchen angenommen hatte, es handle ſich um einen Reichsminiſter. „Erwerbsloſenfürſorge. Das Reichskabinett heelt geſtern abend eine längere Sitzung ab, in der vor allem die Frage der Er⸗ Lüct uns vor dem furchtbaren Schickſal. fferichs Tod reißt eine ücke in unſere Reihen, die er 0 5 ſchchen gewaltigen Intelligenz und Arbeitskraft, mit Hilfe deren er im Erxwerbsleben ũber unbegrenzte Möglichberten hatte, w er bs 1 fenfürſorge beraten wurde. Beſchlüſſe wurden nicht in veröff 2. Seite. Ar. 192 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgad e) Freitag, den 25. April 1924 vergeßt die Kolonien nicht Bierzig Jahre deulſche folonialpolitik) Am 24. April 1884 beauftragte Bismarck den deutſchen Konſul in Kapſtadt den engliſchen r zu een daß der deutſche Kaufmann güderitz und deſſen Erwerbungen nördlich des Oranjefluſſes(Südweſtafrila) unter dem Schutz des deutſchen Reiches ſtehen. Dies war der erſte Schritt zur Grün⸗ dung des deutſchen Kolonialreiches, das uns der Neid der ande⸗ ren Kolonialvölker durch das Friedensdiktat von Verſailles ent⸗ riſſen hat. Die Tendenz, alle tatſächlichen Verhältniſſe auf den Ko 1 ſtellen, um Vorwände für gewaltſame Veränderungen der Siegermächte zu ele beherrſcht den Verſailler Vertrag. Der unter der Mandatsverſchleierung vollzogene Raub der deut⸗ ſchen Kolonten iſt mit der Behaupkung begründet. Deutſchland ſei 25 Koloniſationstätigkeit unfähig und un⸗ würdig. Abgeſehen davon, daß die bisherigen Ergebniſſe der Mandatsbwirtſchaftung im Vergleich zur Leiſtung der deutſchen Kolonial⸗Verwaltungen auf Grund gegneriſcher Quellen bereits den Charakter der„Kolonialen Schuldlüge“ kennzeichnen, redet die Staatenbildung und kulturelle Entwicklung auf dem europäiſchen Feſtlande eine unwiderlegliche Sprache, deren Sinn es iſt, daß die deutſch⸗ eee Raſſe geradezu als die koloniſatori⸗ ſche Raſſe angeſprochen werden muß. Als Niederſchlag der„Völkerwanderung“ genannten, großen Verſchiebungsbewegung in Europa kann, wie der Vorſitzende des Vereins für das Deutſchtum im Ausland, Staatsſekretär a. D. von Hintze—— die Durchdringung aller heutigen Kulturſtaaten mit der ſtaatenbildenden und kulturſchöpferiſchen Kraft des Ger⸗ manentums bezeichnet werden. Die Großtat unſeres deutſchen Vol⸗ kes iſt die Wiederbeſiedlung des Landes öſtlich der Elbe. Koloni⸗ heißt für das deutſche Volk e eeee Wegen⸗ n, Einführung einer 1 5 5 Geſittung und Wirtſchaft unter Ein⸗ beziehung der a ewohner, denen die jeweils höchſte Kultur⸗ tufe durch deutſche Leiſtung vermittelt worden iſt. arum haben remde Fürſten wie die Ruſſenherrſcher mit Vorliebe Deutſche in Neede Sieblergruppen ins Land gezogen. Warum haben ſich iſche Siedlungen beiſpielsweiſe in Siebenbürgen, im Banat, Schwarzmeergebiet, ja, in Georgien und Turkeſtan, ihrem Kultur⸗ de nach ſo vorteilhaft aus ihrer Umgebung heraus? Wie kommt es, daß zum Beiſpiel in Böhmen und Ungarn alle Städte deutſche Gründungen ſind? Es iſt leider auch im deutſchen Volke ſelbſt an⸗ ſcheinend ſchon der Vergeſſenheit anheim gefallen, daß, um nur einige Namen zu nennen, Kowno(Kaun), Wärſchau, Lodz, Lemberg, e deutſche Städte waren, nach deutſchem Recht verwaltet wurden. Auch in den Ueberſeeländern iſt das deutſche Element am Kul⸗ turuufbau weit* eteiligt— als es im allgemeinen be⸗ kanmnt iſt. So iſt der Blutzuſammenſetzung nach das Deutſchtum an der Entwicklung der Vereinigten Staaten Nordamerikas zum min⸗ deſten ebenſo ſtark beteiligt geweſen, wie das Angel⸗Sachſentum. Ge⸗ ſchloſſene deutſche Siedlungen befinden ſich in verſchiedenen ſüdame⸗ rikaniſchen Staaten, beſonders in Braſilien, wo die Kolonie Blumen⸗ —— in jüngſter Zeit wieder von einer nicht deutſchen landes⸗ ſſigen Zeitung als eine e dem geſamten Lande vor Augen gehalten worden iſt. Die Beiſplele für deutſche Kulturarbeit 8 irgendwelche imperialiſtiſche Tendenz laſſen ſich bellebig ver⸗ mehren. Kein Volk der Welt hat ſo viel Grund, auf ſeine koloniſatoriſchen e ſen die 5 geradezu eine koloniale Sendung ſo zu ſein, wie das deutf 4* e Volk, das erſte Kolonialvolk der Erde. *. Die Mandatsderwaltung der früheren deulſchen Kolonien 1 di übereinſtimmenden Urteil aller Sachkenner, auch nach Zugeſtändnis N Beurteiler aus den Ländern der Mandatsmächte ſelbſt, für dieſe Kolonien keinen Segen, ſondern im eine außerordentliche Azer Zmth Pihe gebracht, in kokliſatoriſcher wie in wirtſchaftlicher Hinſicht. Blühende Kulturen ſind vernichtet, die Lage der e t ſich verſchlimmert, für das Geſundheitsweſen wird wenig oder nichts getan, und die ziyfli⸗ ſatoriſche Arbeit beſteht darin, daß die Franzoſen die Ein⸗ 1 zum Militärdienſt heranziehen und in Europa gegen iße verwenden. Das ſind die Leiſtungen der Mächte, die Deutſch⸗ land rheitswidrig vorgeworfen haben, daß es ſich für die kolo⸗ niale Arbeit unfähig erwieſen habe, und daß die Eingeborenen gegen die deutſchen Methoden geſchützt werden müßten. Hamit vergleſche man ausländiſche Berichte über die Zuſtände in den alten und den Mandatskolonien der anderen Mächte, die ganz unzweideutig er⸗ eben, daß ſie ſich alle übernommen haben und garnicht imſtande d, auch nur den ärgſten Mißbräuchen zu ſteuern. So wird, wie wir iner Zuſammenſtellung der 1Frankf. Ztg.“ entnehmen, in einem Artikel der Brüſſeler„La Gazette zugegeben, daß die belgiſche Ko⸗ lonialverwaltung weder die Ausbeutung der Eingeborenen ver⸗ hindern noch das Unweſen der wiſchenhändler im Kongo⸗ ebiet auszumerzen vermag. Ein Arkikel der„African World“ weiſt erner auf die Leiſtun 77 der Kongobahn hin, e zu einer Kriſis zu 0* drohe. e Bahn könne nur 5000 Ton⸗ nen Nutzlaſt monatlich in der Richtung Matadi⸗Leopoldville beför⸗ dern, während für das Jahr 1924 allein 150 000 Tonnen Baumate⸗ rial für Eiſenbahn⸗ und Hafenbauten bergwärts zu befördern wären. Infolgedeſſen ſtocke der Transport der Handelswaren, und eine An⸗ zahl von Firmen im Kongogebiet könnte dadurch in aſeh ende⸗ keiten geraten. Nichtsde 8 behält Belgien ſein Mandat über einen Teil von Deutſch⸗Oſtafrika bei, für das natürlich erſt recht nichts geſchieht Die anderen Teile der Mandatsgebiete leiden aber nicht viel weniger unter einer ihren Aufgaben nicht gewachſenen Brwaltung, und am meiſten leiden die Eingeborenen. Sie ſind der ihnen zugedachten Herren längſt überdrüſſig und wären, wie heute niemand mehr bezweifelt, herzlich froh, wenn die ſo geſchmähten +N Zuſtände unter der deutſchen Verwaltung wiederkehrten. o erleben wir auch hier wieder den Fluch von Verſailles! re Unter dem Joch der Beſatzung Berlin, 25. April.(Von unſ. Berl. Büro) Der Stadt Pirmaſens iſt die wenig erfreuliche Oſterbotſchaft geworden, daß eine franzöſiſche Garniſon erhalte und mit einem Haillon Truppen belegt werden ſoll. Allem Anſchein nach hängt dieſe Maßnahme mit den bekannten Vorgängen zuſammen, die ſich bel der Beſeitigung der Separatiſtenherrſchaft in Pirma⸗ ſens abſpielten. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde in Düſſeldorf verlangt, wie von dort gedrahtet wird, den ſofortigen Bau einer großen Kaſerne für 10 Batterien Artillerie, wofür die Grundſtücke bereits beſchlagnahmt wurden. Der Bau wird ſchätzungsweiſe einen Koſtenaufwand von mindeſtens 7% Millionen Goldmark erfordern. Der Stadt drohen im Falle der Weigerung ſchwerſte Sank⸗ tionen. Ein griechiſches Republik ⸗Schutzgeſetz ie aus A berichtet wird, die Regierung ein Dekrei 17 Republik erlaſſen, das ab heute für zehn hre in Kraft tritt. Es werden da enge Strafen, wie Ge⸗ ängnis, Deportation uſw. für jede Handlung, für jede Veröffent⸗ —.— für jedes Wort angedroht, die beſtimmt ſind, die Autorität der Republik zu verringern und ihre Gültigkeit oder die Gültigkeit der Volksabſtimmung in Zweifel zu ziehen. Der Erlaß ſtelle unter die gleich ſtrenge Strafe Worte, die ſich in irgendwelcher Form auf die Micglieder der ehemaligen Dynaſtſie, auf die Kritik von Ge⸗ richtsurteilen, auf die Hinrichtung der ehemaligen Miniſter oder auf irgendwelche Gerichtsurteile, die ſeit dem Jahre 1917 gefällt wurden, beziehen. Die Erlaſſe werden der geſetzgebenden Verſammlung zur Beſtätigung unterbreitet werden. ) Dieſer Gedenkartikel mußte aus techniſchen Gründen auf heute verſchoben werden. Schriftlg. im ſten Ma Frankreichs Rampf gegen das deutſche vereinsweſen Phantaſtereien der„Ackion Francaiſe“ Die Maßnahmen, die die ſrangeliche Rheinarmee und auch die interalliierte Rheinlandkommiſſion gegen die an Geheim⸗ organifationen und gegen die verbotenen Vekeine und Vereinigungen im beſetzten Gebiet neuerdings 04. fen haben, 15 für denjenigen überraſchend gekommen, der die Stel⸗ lungnahme der franzöſiſchen Beſatzungbehörden zu den deutſchen Vereinen und Vereinigungen im beſetzten Gebiet kennt und der die franzöſiſche nationaliſtiſche Preſſe vor allem die„Action Fran⸗ gaiſe“ regelmäßig und genau verfolgt. Die franzöſiſche Beſatzungsmacht hat ſchon lange nach einem Vorwand geſucht, um das deutſche Vereinsleben im beſetzten Geviet nach Möglichkeit zu vernichten und zu unterdellcken, weil 15 in ihm einen Träger des deutſchen Gedankens in der falz und im Rheinland ſieht und weil ſie glaubt durch das Verhot der Vereine und Vereinigungen den ee der Bevölkerung zu lockern und die Bevölkerung ihrer Führung zu berauben. Die Ermittelungen, Hausſuchungen und Verhaftungen, wie ſie vor kurzem im Ruhrgebiet und im Rheinland durch die franzöſiſche Kriminal⸗ polizei und Gendarmerie vorgenommen werden, weil man dort an⸗ geblich Geheimorganiſationen auf die Spur gekommen ſein will, haben ſchon vor Wochen in der Pfalz eingeſetzt, wo die qus der Selbſthilfe und Notwehr der gequälten Bevölkerung heraus ſpontan entſtandene Separatiſtenabwehr den Franzoſen den ge⸗ wünſchten Vorwand lieferte, um gegen die Vereine in der Pfalz mit Unterdrückungsmaßnahmen vorzugehen. Durch Mißhandlungen, Quälereien und mit allen anderen Mitteln, deren ſich die franzöſi⸗ ſche Kriminalpolizei zur Erpreſſung von Geſtändniſſen und falſchen Ausſagen zu bedienen pflegt, ſuchte man von den wegen der Sepa⸗ ratiſtenabwehr verhafteten Pfälzern das Geſtändnis zu erpreſ⸗ ſen, daß der Widerſtand der pfälziſchen Bevölkerung gegen die Separatiſten von rechtsrheiniſchen Geheimorganiſa⸗ tionen, die ſich auch auf die Pfalz erſtreckten, inſzenlert und aus⸗ geführt worden ſei. Obwohl nicht der Schein eines Beweiſes für dieſe Unterſtellung erbracht werden konnte, wurden die ſchärf⸗ nahmen gegen das Vereinsweſen in der Pfalz er⸗ griffen, ſogar Vereine, die nicht das Geringſte mit Politik zu tun haben, geſellſchaftliche und gemeinnützige Vereinigungen, Sportver ⸗ eine uſw., wurden verboten. Die Verbote machten nicht einmal vor dem Verſchönerungsverein Pirmaſens Halt, der mit der Begründung verboten wurde, daß er ein nationaler Verein 0 ſei. In einem Artikel der„Action Frangaiſe“, deren die voll⸗ ſtändige Vernichtung und Zerſtückelung Deutſchlands gerichtete chau⸗ viniſtiſche Tendenzen bekannt ſind, war das Keſſeltreiben der Fran⸗ zoſen gegen die deutſchen Vereinigungen ſchon vorher angekündigt. Der von der„Action Frangaiſe“ unter der Ueberſchrift „Dauernde Mobilmachun ce d arole von Berlin und München veröffentlichte Artikel ſtützt — und das iſt das— nach der Angabe des franzöſi⸗ ſer Blattes auf einen Brie er den„Mechanismus der ſogenannten Sport⸗Geſangvereine uſw., die ſich auf die kleinſten Gemeinden Deutſchlands erſtrecken“ ge⸗ ſchrteben hat. Es wird eine Darſtellung der Gliederung der Ver⸗ eine in Ortsgruppen, Bezirks⸗ und Kreisausſchüſſe gegeben, die mit der Hauptleilung der Vorſtände in Berlin und nchen in direkter Verbindung 152 en. In dieſer Organiſation des deutſchen Vereins⸗ weſens, die übrigens 5 die meiſten deutſchen Vereine gar nicht e ſieht das e latt die große Gefahr für Frank⸗ keich, weil die deutſche Regierung durch die von Berlln und Mün⸗ chen aus geleiteten Vereine in einigen Stunden die Geſinnung und den Willen von 60 Milltonen Deutſchen dirigteren könne. 115 Gefahr hält die„Action Frangaiſe“ für Frankreich um ſo furchlbarer, als in Deutſchland nach der An 1 Ge⸗ währsmannes das ganze Leben regullert ſei und für jede Lebens⸗ betätigung es einen Verein gäbe, da der U ein Menſch der nicht ſelbſtändig handeln könne und von der Vereinsleitung, ſehr gut das polltiſche Ziel von Berlin und München kenne, ſalie dirigiert werde. Auf bieſe Weiſe und durch häufig veranſtaltete Feſte und Verſammlungen, in deren Verlauf durch geſchickt 5 fädelte Diskuſſionen das Samenkorn ausgeſtreut werde, würden ie Mitglieder der Vereine, von denen nur ſehr wenige politiſch be⸗ fähigt ſeien, im Sinne von Berlin und Mllnchen ununterbrochen be⸗ einflußt. Für beſonders gefährlich hält der Gewährsmann der „Actlon Frangafſe“ die Geſangvereine, deren Dirigent ſtets ein Leh⸗ rer ſei, der dieſen Poſten nur annehme, um VBauer oder Ar⸗ beiter beſſer bearbeiten zu können. Man könnte über die Phantaſtereien des 1 15 Blattes lachend zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht das Vor⸗ ehen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in der Pfalz und baßt auch m Rheinland und im Ruhrgebiet bewieſe, daß die maßgebenden Stellen in Koblenz, Mainz und peyer ſich dieſe Tendenzen zu eigen machen und in die Tat umſetzen und nach einer Rechtfertigung für ihre Unter⸗ dxũ ßnabhmen deutſchen Verei im beſetzten Ge⸗ deate en. Es unterllegt auc ſe keinem Zweifel, daß der G2 währsmann der„Action Frangalſe“ nicht irgend ein beliebiger Franzoſe im Rheinland iſt, ſondern eine ſehr einflußreiche Perſön⸗ lichkeit, die zu den Kreiſen der Beſatzungsbehörde ge⸗ hört. Das beweiſt auch die Schlußbemerkung, die der Gewährsmann u dem Artikel der„Action— macht:„Der aufgeſtellte Ge⸗ Fankengung(d. h. die Gefährlichkett der deutſchen Organiſationen) muß für uns eine Art Prisma ſein, durch das alle barſn Fragen betrachtet werden müſſen. So habe ich für meinen Teil immer ge⸗ ndelt und bin dabei recht gut gefahren. Es iſt das beſte Mittel, lluſtonen und Irrtümer zu vermeiden,“ Da die Franzoſen das Ergebnis ihrer Unterſuchung gegen die angeblichen Geheimorganiſatlonen im beſetzten Gebiet ſtreng ge⸗ eim halten und keine deutſchen Behörden zu der Unterſuchung zu⸗ aſſen, laſſen ſich die— Greuelberichte über die angeblichen Entdeckungen der franzöſiſchen Kriminalpolizei deutſcherſeits nicht nachprüfen und widerlegen. Der Artikel der„Action Fran⸗ aiſe“ zeigt jedoch, daß die Maßnahmen gegen das deutſche Vereins⸗ —— im beſetzten Gebiet län geplant waren und daß man ebenſo wie in der Pfalz, ſo jeß auch im Rheinland und im Ruhr⸗ ebiet nur nach einem Vor wand ſuchte, um der Unterdrückung der Nauiſchen Vereine vor der Welt den Anſchein des Rechtes zu geben, indem man nach bekannter Methode das Geſpenſt der an⸗ geblichen deutſchen Revanche⸗Ideen und der deutſchen Ge⸗ heimrüſtungen an die Wand malt. ** Neue Verhaftungen In den letzten Tagen wurden in Kandel. Pfortz, Wörth und Marimiliansau mehrere junge Leute von der franzöſtſchen Polizei verhaftet unter der Bearündung, daß die Verhafteten ehemaliae Mitalieder der Reichswehr und der Schuzvolizei ſeien. Die Verhafteten wurden in das franzöſiſche Militärgefänanis Landau transvortiert. Wie verlautet. ſollen die Verhaftungen auf die Angaben von Spitzeln zurückzuführen ſein, die ſich in dem der Pfalz nahen unbeſetzten badiſchen Gebiet, vor allem in Karlsrube und Umaebuna aufhalten. Es heißt, daß in Betrieben An⸗ hänger der ſeparatiſtiſchen Beweaung arbeiten und aleichzeitia als Spitzel für die Franzoſen tätia ſind. N Franzöſiſcher Erpreſſungsverſuch Der Taaner Karl Hornung aus Lauterecken wurde im Januar wegen Bekämpfuna der Sevaratiſten von der Be⸗ ſatzungsbehörde zu drei Monaten Gefänanis und zu einer Geldſtrafe von 200 Goldmark verurteilt. Sein Vater, Vorarbeiter Jakob Hornuna der am 15. März wegen des aleichen„Verbre⸗ chens“ zu zehn Monaten Gefängnis und 1000 Goldmark Geldſtrafe verurteilt wurde, hatte ſich der Beſtrafung durch die Flucht ins Rechtsrheiniſche entzogen. Als der Sohn am 22. April nach Ver⸗ büßung ſeiner Gefänanisſtrafe in die elterliche Wohnung zurückkehrte, waren zwei franzöſiſche Gendarmen anweſend, die von ſeiner Mutter die ſofortiae Bezahlung der eintauſend Goldmark Geldſtrafe verlana⸗ * ten. Da dem Verlangen nicht ſtattgeaeben werden konnte. wollten die Gendarmen Frau Hornung mit Gewalt als Geiſel den ihr ein„guker Franzoſe“ Sa be E fortſchlenven, mit der Drohung. ſie würde ſo lange in werden. bis der Betraa bezahlt ſei. Auf Bitten des Sohnes. der ſprach, die Summe berbeizuſchaffen. wurde Frau Hornung eine! bis zum 25. April gegeben unter Androhuna der Verhaftung, bis dahin der Betraa nicht bereit liege. Itanzöſiſche Hetzmeldungen meiſter Helferich von gen Mann beim Verlaſſen des Bahnhofs ein Schuß abgegeben, ſyn am Kinn leicht verletzte. Dieſen Tatbeſtand benutzt das„ du Rhin“ zu einer Hetze gegen die Haupthilfsſtelle Pfalz in Heidelbera, indem es behauptet. Helferich ſei! Banditen, die mit einem Kraftwagen von Heidelbera gekommen f niedergeſchoſſen worden. rat Ritter von Eberlein diriaiere ſolche Attentate als ſener auszuführen haben, die in München und Berlin auf der ſch zen Liſte ſtänden. Die freche Fälſchung des Pfala, deren unermüdliche Aufklärungsarbeit über die wahre in der Pfalz im In⸗ und Ausland ſtarke Wirkung hervorruft. Schacht gegen die Währungsdefaitiſten Eine Richtigſtellung Die im Finanzpolitiſchen Ausſchuß des Rei wirtſchaftsrats letzthin gefallene Aeußerung, daß Rentenmark nur noch 60 Pfg. wert ſei, hat ch welte Kreiſe mit Un und Sorge über einen, neuen rungsverfall erfüllt. Um über dieſe vlelfach aus dem ſammenhang geriſſene Bemerkung Klarheit 8 deutungsloſigkeit darzulegen, hat Dr. Schacht am 23. April an den Vorſttzenden des Verwaltun 775 15 E a. 4 reiben 255 J nem weſentlichen 0 mich um Anf ee e m an n haltung 17 2 folgendes Ankte April—5 in 2579 gemei en eger nanz⸗ un spoli Ausſchuſſe, wirtſchaftsrats von einem ed di Kör E5 dle worden, daß die Renten mark nur 60 Pfg. 20 einer Mißdeutung dieſer Bemerkung en ich Gelegenheit bei der ae echung am 11. auszuführen, 4 977 ganz Weit der Wert des Geldes, gemeſſen am Preisnioeaqu dee Waren gegenüber dem Friedensſtaß im Dur itt um etwa Prozent geſunken Be Ucherweiſe wurden** een 8 in bewu bewußter Vertennung achlichen A eee keſſi der Rentenmar nüber der Goldmart feſtſte mollen. Davon dann ſetöſtoerftändlech. N. Rede ſein, einſichligen Hörer meiner Worte weiteres kar In jener Si handelte es um die ei der r. 9 des Puetzeande, aller erfahren hal und die 97 naturgemäß in ei r ingeren Kaufkraft des Goldes und damit auf Goch Jaulerden Wagrungselnbett ausbrüct Da die eeeeeeee an ie ttel wie der ece D Krone unterworfen ſind. Gegenüber den mehrfach hervortretenden Berfuchen gew! ſenloſer Geſchäftsleute, dieſe Tatſache zu etner Diskred tierung ſpeziell der Rentenmark zu bemizen, ſowie zur R. tldre ich ausdrücklich unter Hinweis auf meine Dre intändiſches Zahlungsmittel anzuſehen ſt, und Reichsbank wie die von ihr neuerdings getroffenen kreditpoli Maßnahmen und deren Wirkung auf die Deviſenkurſe beweiſen, ſie den ernſten Willen hat, nicht nur die Stabilitet der R iſt der Entwurf einer Reichshandwerkerordnung vo reitet worden, die demnd dem Kabinett zugehen ſoll. Reichshandwerkerordnung ſoll die Zugehörigkeit einzelner und ganzer Gewerbezweige zum Handwerk und ſeinen rechtlichen Organiſationen eln. len Schiedsgerichte gebildet werden, welche die Differ ſchen der Induſtrie⸗ und Handelskammern einerſeits und anbwerkskammern andererſeits ausgleichen ſollen. Keine Verlegung der preußiſchen Gemeindewahlen EI Berlin, 28. April.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Sitzung des preußiſchen Landtags wurde kein über die Verlegung des Termins der Gemeindewahlen 4. Mai auf den 1. Juni gefaßt. Der Aelteſtenrat hatte vorher beſchloſſen, daß der der Deutſchen Volkspartei von der Tagesordnung abgeſetzt w ſoll. Es bleibt alſo dabei, daß für Preußen am 4. Mai ſowohl den Reichstag wie auch für die Kommunen gewählt wird. einer Havasmeld „Paris, 25. don hat tionen, die an die Krie ſollen, angenommen. Man ſident Coblidge annehmen werde, der in ſeiner letzten Bo an den Kongreß erklärte, er ſtehe dem Geſetzentwurf nicht condon. 25. Avril. Nach einer Meldung aus Kapſtadt steillnehmer bewilligt tſt men, der kurz vor Beainn des Weltkrieges gegen Enaland aus chen war und hatte ſich dann nach Niederwerfung des Aufſtande⸗ Ausland ageflüchtet. Vor eintgen Wochen iſt er bei der Rückkehr die füdafrikaniſche Union verhaftet worden. * Verlüngerung der Einſpruchsfriſt für abgebaute Beamke. Allgemeine deutſche Beamterbund und die Reichsgewerkſchaft ſcher Eiſenbahnbeamten beim ee worden, um eine 19 f Einf sfriſt für Peamte zu erreichen. e Einſpruchsfriſt iſt bis 10. Mai verlängert worden. Poſtbeamte und Eiſenbahner die Kündigung ihres Dienſtvert erhalten, weil ſie die Prüfung in 1 Sprache m beſtanden hätten. In Graudenz wurden aus dem gl Grunde 40 Arbeiter auf die Straße geſetzt. waren, ſind geſtern in Berlin wieder aufgenommen worden. der Verhandlungen iſt delsvertrags. der Abſchluß eines holländiſch· ruſſiſchen 1 Haft betohe Fril Wie bereits mitgetellt, wurde auf den ſevaratiſtiſchen Bürgen, Münchweiler von einem unbekannten 5 cho Der Leiter der Hilfsſtelle, Oberregierunt denführer der Mordkommiſſton. die die periodiſchen Hinrichtunge „echo du Nöln iſt ein neuer Bece für die ſuſtematiſche franzöſiſche Hetze gegen die Haupthilfsſtelle de die u den verſchie denſten Bemerkungen und Deutungen in der Preſſe gede 5 E + 1a Meach ankpree hlermt unee 775 en der oder m. benutzt, um die nterwertig, 1 NN urd 2 tigſtennung aller abweichenden publihiſtiſchen Darſtellungen er⸗ Nede, daß die Nentenmart nach wie vor als voltwertige daß wie die der Papiermarkt unter allen Umſtänden aufr echtzuerhhalden ſondern auch über wirtſame Mittet verfügt, dieſe Abſich durchzuſeßzen. Letzte Meldungen Vorbereitung einer Reichshandwerkerordnung Berde, 28. April. Im Reichzwrtſchaftzminipe rüg⸗ Sen ei den a e vom ielende Antrag des Jentrums 1 April. Wahen, der Senat über weczeke ſich wun, weiche Halfung 0 6 del Hauptmann Marißtz zu drei Monaten Gefänagnis verurteilt wacee Maritz hat im Jahre 1914 aktiven Anteil an dem Aufſtand gene in⸗ 17 z polniſcher Terror. Wie aus Dirſchau gemeldet wird, haben „ eim ruſſich⸗ holländiſcher Handelsvertrag. Die rufſiſch⸗hollg“ diſchen Verhandlungen, die ſeit längerer Zeit unterbrochen worge H 1 50 — 1 4 E 2 * — — 2 n ainnnn 4 — +* r ar in E Ka eerine e Jreikag, den 25. April 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 192 Die Die Wahlta * mpf zu ware uigen Vertre worden. Dar eeſte Auftakt mann⸗ politiſchen 80 er vor all auch auf d ein d trat dies rtel —4 ledi n. für deſe ſehr ſtellte verſt Beſtrebe ub 8 W deten gerade in de der Ausgan baleschn mi deutf die im reinem ſen Not d. reet ungszerfall m Hi Volk G ſie— ihr, da gerettes wi D verrich dufene bäre, Name de W. Chaos U Die A Willſt ſchor Jährend ft de ſich lex Jo „Gorn N Jabte 1 ſpiel 1 170g denti ein Tichädigten G ſowie nter ſenſor te denke. alſo ganz aß die Arbeit, die die tete, keine früchtloſe war, wird ihnen heute iun Munde geſagt werden, aber wenn ſonſt nichts geſchaffen ſo bliebe die Großtat beſtehen, daß es der des Führers der Deut ährung zu ſtabil And du retten. bönnere⸗ die beiſeite geſtanden haben und heute en der Fordernden mehr als * aber auch deſto länger. Der letzte T 8 1788 ab 8 0 in der Herrſchaft Holſtenshus einen ſolchen Prozeß wenigſtene ſcert ierbr ines be geführt. Der def in Geſtalt ein Die Volkspartei im Wahlkampf badiſchen Spitzenkandidaten in Mannheim Deutſche Volkspartei in Mannhelm hatte ſich bisher im rückgehalten. Außer einer Reihe von Verſammlungen em Lande und in den Vororten, die durchweg recht gut beſuͤcht den und wiederholt zu unheim ſelbſt von den hadiſchen Spitzenkandidaten und auswär⸗ intereſſanten Diskuſſionen führten, war en der Deutſchen Volkspartet noch nicht aufgeſucht geſtrige Verſammlung im Muſenſaal war daher der u der in acht Tagen ſtattfindenden großen Streſe⸗ fammlung, die vorausſichtlich ſich zu einem 2 Ereignis für Mannheim geſtalten wird. Für die Art, wie 00 Volkspartei ent Wahlverſammlung ebenſo typiſch wie charakteriſtiſch: un⸗ gte Sachlichkeit und Klarheit in der Problemſtellung, keine De⸗ dbche kein ſinnloſes Verſprechen von Dingen, die niemals gehalten n können, kein Verhetzen und Verläſtern Andersdenkender und em eine vordildliche Selbſtdiſziplin die niemals vergißt, daß den Wahlkampf auch diesmal wieder führt, war die 5 Ringen um innere Probleme ſtets mit Rückſicht de außenpolitiſche Jage geführt werd enmuß. An zwei Stellen 1 f beſonders hervor. Pettager bekannten ruhigen achtungsweiſe führte, gelegentlich der Abgrenzung zu den übrigen 21 den bewüßt darauf verzichtete, ſich mit den Dander zu ſetzen, da er deren Ge ſuhl wes Helfferichs achten und ehren wollte.(Von gleichem Takt⸗ waren allerdings die hieſigen Deutſchnationalen nicht beſeelt, nicht ſcheuten, ihre eigenen Flugblätter am Eingang zu —5 erſammlung der Volkspartei verteilen Voltste ſich dieſer Vorzug, als der dritte olkspartei, Oberamtmann Schaible es weit von ſich wies, Aur erſten, als Dr. Curtius, der rt die Hörer wieder auf Höhen der utſchnationalen ühle angeſichts des erſchüttern⸗ um an⸗ 105 laſſen.) treter auf der Liſte iglich als Vertreter der Beamtenintereſſen angeſehen zu wer⸗ er mit Recht ſich des deutſchen Beamtentums ennahm, en innere Wiedergeſundung er wahrhaft ethiſche Ziele auf⸗ gab er doch den übrigen Volksteilen was ihnen gebührte und —4 1 ne die—— 11 zu 2 was ſtets das der Volkspartei geweſen iſt, ſich als Angehörige einer Volksgemeinſchaft zu fühlen. 75 Die Gedichte Warnckes, aus tiefſtem deutſchen Weh geboren und auf wingen deutſcher Seele in die Verſammlung hineingetragen bil⸗ auf dieſe Art auch ein Stück jenes deutſchen Idealismus, der Kreiſen der deutſchen Volkspartei heimiſch iſt. Auf⸗ fang waren für die Volkspartei gut, mag es ouch g und der Erfolg dieſes Wahlkampfs ſein! ** Der verlauf der verſammlung Stabkrat Auguſt Ludwig eröffnete die Verſammlung mit folgenden Worten: wenigen Tagen, am 4. Mai, wird das deutſche Volk f chwerer Entſchedung zu den Wahlen zum deutſchen iſgerufen werden. eigenen Liſten auftreten, fürwahr ein beſchämendes Zeichen r Jerriſſenheit und Eigenbrödelei. Reichstage fruchtbringende Arbeit geleiſtet hat, tritt mit Gewiſſen in den Wahlkampf ein. g ſchick⸗ Reichstag Eine Unmenge von Parteien wird Die Deutſche Volkspartei, In der Stunde der höch⸗ des Vaterlandes iſt ſte in die Breſche geſprungen, hat ſie Aren beſten Mann dem Vaterlande zur Werfl ll gung geſtellt, in einem ußerdlicke, wo niemand wußte, ob ein Wirken möglich war, das den Erfolg und Anerkennung brachte. dren, die deutſche Wirtſchaft verblutete daran, der raſende Wäh⸗ Der Ruhrkampf war achte immer weitere Fortſchritte, außenpolitiſch war Huünmel ſchwarz verhängt, gärende Unzufriedenheit, dumpfe Derzweiflung wüteten im Volke. Wenn in dieſem Augenblicke die partei die Verantwortung übernahm, ſo tat ſie das, ihrer Tradition das Vaterland über die Partei ſtellte. Nühende ſte, daß ſie dadurch ihre Exiſtenz aufs Spiel ſetzte, aber nde Vaterlandsliebe und ſtaatsbürgerliches Pflichtgefühl ſagten — Partei in Trümmer gehen kann, wenn das Vaterland Deutſche Volkspartei in der Regierung Abend aus be⸗ gierung, die den chen Volkspartei 1495 gelungen war, ſle ren und uns dadurch aus dem So ſieht die Deutſche Volkspartei, die nicht wie nur Kritik üben Als erſter Redner ergriff, lebhaft begrüßt, Reichstagsabgeordneter Dr. Curtius das Woft zu einer groß angelegten Rede über die außen⸗ und innenpolitiſche Lage im Reiche. Ausgehend von dem Ge⸗ danken des Primats der Außenpolitik, behandelte er zunächſt die gußenpolitiſchen Probleme. Unſere Außenpolitik ſteht heute im Zeichen des Sach⸗ verſtändigengutachtens. Wenn man dieſes Gutachten als Ganzes betrachtet, ſo kann man ſagen, daß es einen gewichtigen Fortſchritt auf dem verſchlungenen Gebiete des Reparations⸗ problems bedeutet. Zum erſtenmale hat man dieſe Frage von der wirtſchaftlichen Seite angefaßt und mit wirtſchaftlichen Methoden zu löſen verſucht, gegenüber den früheren Vermengungen und Verſchleierungen mit vorwiegend politiſchen Fragen. ſoll aber nicht geſagt werden, daß die Politik für das Reparations⸗ problem ausſcheide und allein der Wirtſchaft in Zukunft das Wort laſſe. Es gibt genug Fragen des Gutachtens, die zuletzt nur von der Politik zu löſen ſind. Denn immer bleibt es wahr, daß die Politik und nicht die Wirtſchaft unſer Schickſal beſtimmt. Dieſe vorwiegend wirtſchaftliche Löſungsmethode ent⸗ ſpricht auch der allgemeinen Auffaſſung Amerikas und Eng⸗ lands. Ein weiterer Fortſchritt beſteht in der Feſtſetzung einer Geſamtſumme, von der keinerlei Ausnahmen gemacht werden dürfen, die Beſatzungsmächte alſo von ſich aus das größte Intereſſe haben, die Beſatzungskoſten ſo niedrig als nur möglich zu halten. Das Bedeutſamſte an dem Gutachten der Sachverſtändigen iſt aber die Forderung der wirtſchaftlichen Einheit des Reiches und ſomit die Räumung des Ruhrgebiets und das Verſchwinden der Zollgrenze am Rhein, ſowie die Rückgabe der Regiebahnen an das Reich. Wenn die deutſche Regierung auch in der Feſtſtellung der deutſchen Zahlungsfähigkeit einen ganz unbegründeten Optimis⸗ mus der Entente erblickt, ſo hat ſie ſich doch nach langen, reiflichen Beratungen entſchloſſen, das Gutachten als Ganzes anzunehmen. Nicht aus einem unwürdigen Erfüllungswillen heraus, ſondern aus nüchternen, realpolitiſchen Erwägungen, daß nur auf dieſem Wege die Reparationsfrage vorwärtsgetragen werden kann. Die Reichsregierung lehnk jedes einſeitige Diktat in Zukunfk ab, nur auf dem Wege gegenſeitiger Verhandlungen iſt ſie bereit, mitzuarbelten. Das bedeutet aber die Freigabe der Ruhr⸗ gefangenen und die Rückkehr aller Vertriebenen und Verdrängten. Ueberblickt man die außenpolitiſchen Ereigniſſe der letzten Jahre, ſo kann man auch ſonſt einen gewiſſen Fortſchritt ſeit 1918 feſtſtellen. Wohl iſt es Frankreich gelungen, im Oſten uns mit einem Kranz von feindlichen Staaten zu umſchnüren. Es,ſei nur an Polen und Tſchechoſlowakei erinnert. Doch bieſe Abſichten Frankreichs ſind durch unſer gutes Einvernehmen mit Rußland ſeit dem Vertrage von Rapallo zu einem gut Teil illuſoriſch ge⸗ macht worden. Auch im Weſten hat ſich unſere Lage weſentlich erhellt. Wenn man bedenkt, daß im Weltkrieg 26 Staaten als geſchloſſenes Ganzes uns gegenüberſtanden, und demgegenüber das heutige Verhältnis dieſer Staaten zueinander betrachtet, ſo muß man zugeben, daß hier gewichtige Gründe für die obige Behauptung vorliegen. Die Entente cordiale iſt ſchon mehr zu einer Entente discordiale geworden. England, Italien und Amerika ſind von der Kataſtro⸗ phenpolitik Frankreichs weit abgerückt, ja ein offener Bruch ſcheint nicht allzuferne zu liegen. Für unſere Außenpolitik gilt es da, ſich nicht einſeitig feſtzulegen, ſondern im wechſelſeitigen Intereſſenſpiel jeweils das Beſte für uns herauszuholen. Eine weitere große Aufgabe für die deutſche Außenpolitik iſt der Kampf gegen die Schuldlüge, die Achillesferſe des Ver⸗ ſailler Vertrages, Man wirft unſerem Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann vor, auf dieſem Gebiete verſagt zu haben. Das Gegenteil iſt der Fall, das beweiſt die Antwort Poincarés, worin er von der Frechheit des deutſchen Außenminiſters ſpricht, der es wagt, dieſes Fundament des Verſailler Diktats anzutaſten. Der Kampf gegen die Schuldlüge muß immer eine Hauptpflicht nicht nur der Regierung, ſondern des ganzen Volkes ſein. Wenn wir von einer Beſſerung unſerer außenpolitiſchen Lage heute ſprechen, ſo können wir das erſt recht von den innenpolitiſchen Verhältniſſen tun. Gerade hier hat ſich die Regierung Dr. Streſemanns unendliche Verdienſte erworben. Seine Regierung hat das Chaos, das Staagt und Wirtſchaft bedrohten, in letzter Stunde abgewendet. Die Stillegung der Notenpreſſe, die Balanzierung des Reichshaus⸗ halts, die Schaffung der Rentenmark haben uns aus dem ſein Glück bedenkt. Goethe. ** Frühling im Dorf Von Franz Mahlke(Berlin) Es hängt ein Finkenneſt im Roſenhain, Uunkoft von wunderweichen Frühlingswinden Die Quelle ſingt und ſprudelt blanken Wein mſeln lachen in den Kirchhofslinden. Die Heckenroſen gucken durch den Zaun; Im Garten brennen blaue Fliederkerzen. Aus den verträumten Giebelfenſtern ſchaun Glutrot die ſtill betreuten Tränenherzen. Die Dorfuhr ruft:— wie klingt es tief beglück!; So ſag', was iſt denn im Gebälk geſchehen? Uad ihre liebe Stimme tackt und tickt: — du— mal— eine Schwalbenwiege— ſehen?— ** Mittelalterliche Rechts⸗Rurioſa Von Dr. Mar Kemmerich(München) Malediktionen und Exkommunikationen von Tieren wins frühe Mittelalter hinaufreichen, ſind Prozeſſe gegen Tiere ſeit dem 15. Jahrhundert deutlich nachweisbar Dafür hielten berprozeß in vol⸗ te ſich vor dem weltlichen Gericht von Bouranton im „Aber noch ums Jahr 1805 fingen die Bauern von in Frankreich ſind gar ähnliche Jälle noch aus den Jahren .la 1845 überliefert. ams Jahre 1500 wurde in der 124 5 Lauſanne ein außeror⸗ ingten Mandatsprozeſſes iſchözliche Offizial erläßt auf die Supplik der rundbeſther den Ausweiſungsbefehl an die verklagten der Androhung von Exorzismen und Malediktion, unter dem Angebote der Verklagten einen Kurator oder De⸗ zu wollen, falls jemand den Befehl anzufechten ge⸗ wird unter Androhung der Exkommunikation der efehl derbunden daß ſich die Tiere während der ſpäteren Ver⸗ fee jeder weiteren Ausbreitung zu enthalten haben. Man regelrecht mit ihnen verhandelkt ſort. gerlinge, Schnecken, Blutegel, Schlangen und Kröten, niemals um Haustiere oder beſtimmte einzelne Tlere. Allerdings wurde es in Canada auch gegen wilde Tauben, in Südfrankreich ſchon viel frü⸗ her gegen wilde Störche, in Deutſchland gegen Sperlinge, am Gen⸗ fer See gegen Aale angewandt, wenn ſie in ungeheuren Mengen auftraten und dadurch gemeinſchädlich geworden waren. ten. Gelegentlich wurde ihnen ſogar bis zum——4 dieſer Friſt freies Geleit Ziemlich weitverbreitet war ſeit dem aus⸗ dehenden Mittekalter der Brauch mit der Ausweiſung 1 0 eine Verweiſung zu verbinden. Entweder befahl man ihnen ſich an ei⸗ nen nicht näher bezeichneten Ort, wo ſie keinen Schaden ſtiften konnten, zurückzuziehen, oder man benannte auch den Verbannungs⸗ Man wies ſie etwa„ins Meer“ aus, oder auf eine entlegene Inſel, doch kam es auch vor, daß man ihnen einen freien Bezirk innerbalb der Gemeinde zuwies, jedoch mit der Auflage die außer⸗ halb desſelben gelegenen Grundſtücke zu verſchonen. So z. B. im Urteil von Piedade⸗no⸗Maranhao noch im Jahre 1718. Dies führte bisweilen zu einem förmlichen Vergleichsangebot der Klagspartei an den Offizialvertreter der verklagten Tiere, wonach dieſen vertrag ⸗ lich ein ſolches Grundſtück überlaſſen werden ſollte. Die mancher⸗ lei Vorbehalte und Klauſeln beweiſen wie ernſthaft der Vertrag der Menſchen mit den Tieren gemeint war. Daß das Mittelalter keineswegs immer ſo grauſam war, wle man heute anzunehmen geneigt iſt, ſondern am rechten Orte auch eee und Milde walten laſſen konnte geht aus folgendem her⸗ vor: er Prieſter verkündete unter dem Läuten der Glocken von der Kanzel herab den Klageakt, das Ungeziefer vor das geiſtliche billigerwelſe geſtellt, ſei es nun ein Maikäferanwalt, oder ein Rat⸗ tenfürſprecher, denen es oblag ihre Klienten nach beſten Kräften zu verteidigen. Da ging nun die Diögeſe Chur in ihrer Herzensgüte nach dem Zeugnis des Züricher Chorherren Felir Hämmerlin ſo weit in einem Maikäferprozeß„in Anbetracht ihres jugendlichen Alters und ihrer Kleinheit“ die Vorladung dreimal ergehen gzu laſ⸗ ſen. Dann erſt erfolgte das Kontumazialverfahren mit ſchwerem Bannfluch. Solche Prozeßakten mit genaueſter Protokollführung ſind noch zahlreich erhalten. War der Prozeß nach kauoniſchem Recht durchgeführt, ſo verſchrieben ſich die Behörden den Bannfluch jeweils aus den biſchöflichen Kanzleien. Die Glocke von San Marco in Florenz, La Piagnola ge⸗ nannt, läutete am 8. April 1498 Sturm, als die Gegner Savona⸗ rolas das Kloſter in der Nacht belagerten und erſtürmten und den Propheten ins Gefängnis führten Dieſes Rufen vergieh man der Damit Ge Im Ausweiſungsbefehl wurde in der Re el eine Friſt f beſtimmt, innerhalb der die Tiere ihren Abzug bewerkſtelligen ſoll⸗ Gericht ladend. Ein Advocatus diaboli wurde den fündigen Tieren Wohl ging dies nicht ohne Härten und Opfer ab. Der Beamten⸗ abbau mußte endlich zur Tat werden. Neue Steuern muß⸗ ten auferlegt werden, die Beſitz und Arbeit ſchwer trafen. Eine Wirtſchaftskriſe ohnegleichen brach über Gewerbe und Handel gerein — allerdings iſt ſie diesmal eine Geſundungskriſe und das iſt das Tröſtliche daran. Ein Heilmittel gibt es dafür: erhöhte Produktion, und die erfordert Mehrarbeit. Der ſchematiſche Acht⸗ ſtundentag muß verſchwinden, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß dies immer und überall gelten ſoll. Unternehmer und Arbeiter müſſen ſich wieder in einer Arbeitsgemeinſchaft zufammenfinden und in gegenſeitigem Einvernehmen am Aufbau mithelfen. Die Hauptaufgabe bleibt die Erhaltung der ſtabilen Währung. Drei große Gefahrenquellen drohen hier: eine Ueber⸗ ſpannung des Deviſenmarkts, eine Vermehrung der Geldzeichen und eine ſog. Kreditinflatlion. Die erſte Gefahr iſt mit der Schaffung der Golddiskontbank ſo ziemlich beſeitigt. Auch die zweite efahr muß durch eine georbnete Geldausgabe verhindert werden. Auch die Kreditinflation muß durch vorſichtige Kreditgebarung ver⸗ mieden werden. Eine weitere, mit der Währung Frage iſt die heute vielumkämpfte Aufwerkungsfrage. im Zuſammenhang ſtehende Die 3. Steuernotverordaung iſt eine zu große Härte für den früheren Sparer. Sie muß revidiert werden. Hier hat ſich die Deutſche Volkspartei beſonders verdient gemacht, indem ſie den Vorkämpfer der Aufwertungsbewegung, Miniſter a. D. Düringer, zu den Ihrigen zählt. Auch ihr Führer Dr. Streſemann hat die Notwendigkeit der Aufwertung auf dem letzten Parteitag in Hannover offen ausgeſprochen. Eine weitere Vorausſetzung unſerer Geſundung iſt die Schaf⸗ fung und Erhaltung von Ruhe und Ordnung im Staate. Auch hier hat ſich die/ Regierung Dr. Streſemann glänzend be⸗ währt. Dafür zeugt der Einmarſch der Reichswehr in Sachſen und Thüringen, der den dortigen unhaltbaren Terrorverhält⸗ niſſen ein Ende gemacht hat. Auch mit Bayern iſt es in der letzten Zeit ſchon um vieles beſſer geworden, dank der klugen und zurütckhaltenden Politik Streſemanns gerade Bayern gegenüber. Was die kommende Regierung anbetrifft, ſo geht es nicht an, daß weite Kreiſe in unfruchtbarer Oppoſition abſeits und außerhalb des Staates Sie alle, von den Deutlſch⸗ nationalen an bis zur ſtaatsbeſahenden Sozialdemokratie müſſen ſich zuſammen finden in einem einzigen und geſchloſſenen Ganzen, in e großen Koalition zum Wiederaufbau und Umbau unſeres ſchwer heimgeſuchten, um ſeine Exiſtenz ringenden Vater⸗ landes. Dafür ſollen uns das große Jahr 1914, Verſailles, Oberſchleſien und die Ruhr die Leitſterne ſein! Reicher anhaltender Beifall dankte dem Redner. Keichstagskandidat Oberamtmann Schaible Vorſitzender des Badiſchen Beamtenbundes, der alsdann zu dem Thema„Die Beamten und der neue Reichstaa“ das Wort erariff, leitete ſeine Ausführungen mit dem Geſtändnis ein. daß er vor dem Kriega zu denen gehörte. die von der Politik nichts wiſſen wollten. Dieſe politiſche Stimmung war wohl im allgemeinen die Stimmung des deutſchen Bürgertums. wie ſie ſo treffend durch den Bürger beim Oſterſpazierganga in Goethes„Fauſt“ charakteriſtert wird. Wenn wir heute das Bildder volitiſchen Parteien im Reichstage betrachten, ſo können wir es mit einer photogra⸗ phiſchen Platte vergleichen, der ein zweites Bild unterleat iſt. Man ſieht dahinter die berufsſtändiſchen Organiſationen erſcheinen. Es gibt nur einen Weg, dieſe Entwicklung die die politi⸗ ſchen Parteien mit einer immer ſtärker werdenden Zerſetzung be⸗ droht. in die richtigen Bahnen zu lenken: die Scherffung einer berufsſländiſchen Kammer die die Möaglichkeit aibt. die Berufsſtände in den Staat einzubauen, ſie für den Staat zu verwerten. Die aroßen Geſchicke der Nation können unmöaglich nach den reinen Zweckaründen der Intereſſenver⸗ bände entſchieden werden. In Bayern iſt es auch nicht gelungen. eline Beamtenpartei zu bilden. Die Erhaltung des Berufsbeamkentums iſt eine Angelegenheit der aanzen Nalion Es kommt für ein Volk darauf an, daß die Beamtenſchaft, die die Nation repräſentieren muß. aut iſt. Dieſe aute Beamtenſchaft iſt nur zu erhalten, wenn wir das Verufsbeamtentum erhalten, das vor dem Kriege der Stolz der Nation und der Neid des Auelandes geweſen iſt. rays dohte Sodener Mineral-Pastillen —— nen, ſondern die praktiſche Arbeit geleiſtet hat, vertrauensvoll den 5 eulegen in der ſicheren Erwartung, daß der geſunde Sinn würf der Zuſtemon 22 selt mehr ue 40 dahren— 7 Sin olkes der guten Sache zum Siege verhelfen wird. In dieſem herausgeführt und einigermaßen geordnete und ſtabile Wirtſchafts⸗ bestens bewührt gegen Rert heiße ich Sie nochmals herzlich willkommen und gebe Dr. verhältniſſe geſchaffen, die erſten Grundlagen des notwendigen sten, Helserkelt u. Verchleimang ius das Wort.(Starker Beifall.) Wiederaufbaus. ——— A eeeeeeeeee Die wahre Freundſchaft zeigt ſich im Verſagen zur rechten Zeit]—Das erſte Verfahren ſchließt mit einem Urteil ab, das die ver⸗] Glocke nicht. Am 29. Juni 1498 beſchloß der Graße Rat von Florenz. Wn. es gewährt die Liebe gar oft ein ſchädlich Gut, wenn ſie den klagten Tiere ausweiſt. Es handelt ſich hier ausſchließlich um ſege. daß die Glocke von San Marco zu beſtrafen ſei. So riß ſie denn nanntes Ungeziefer: um Mäuſe, Ratten, Maulwürfe, Raupen, En⸗ das Volk am folgenden Tage vom Turm herunter, ließ ſie von Eſeln durch die Straßen der Stadt ſchleifen, wobei der Henker chr nachfolgte und ſie peitſchte. Das muß recht energiſch geſchehen ſein, wie man noch heute an den Spuren ſieht, die dieſes Werk Dona⸗ tellos und Micheloggos damals davon trug. Die Glocke wurde da⸗ mals elf Jahre aus der Stadt verbannt und zwar auf den Campa⸗ nile von San Salvatore al Monte. Erſt am 9. Juni 1509 würde ie wieder an ihre alte Stätte verbracht. Seit 1908 befindet ſie ſich im Muſeo di San Marco. Gegenüber der Beſtrafung von lebloſen Gegenſtänden kommt uns die von verbrecheriſchen Tieren ganz plauſibel vor. Denn wenn in einem Progeß gegen Haustiere— wohl zu unterſcheiden von den oben erwähnten— der Delinquent zum Tode verurteilt worden war, dann wurde auch die Todesart genau beſtimmt.„Pdur la eruauté et ferdcite oommise“(1567) wurde das Tier in der Regel gehängt oder erdroſſelt, bisweilen nachher noch geſchleift. In e. wiſſen Gegenden bevorzugte man das Steinigen oder Lebendig graben. Noch 1796 wurde in Schwaben ein Stier lebendig be⸗ graben. Uebrigens hatte man bei ſolchen Urteilen wohl darauf zu ach⸗ ten, daß nicht eine fremde Gerichtshoheit verletzt wurde. Die Richt⸗ ſtatt iſt der geſetzliche Hinrichtungsort. Aber es hatte ſchon wieder⸗ holt zu recht»ärgerlichen Beſchwerden und Streitigketten geführt, wenn durch den Vollzug des Urteils der Inhaber der hohen Ge⸗ richtsbarkeit ſich in ſeinen Rechten gekränkt fühlte. Da zieht es etwa die Gemeinde bon Moyen⸗Moutier im Jahre 1572 doch vor ein von ihr zum Strange verurteiltes Schwein an den Probſt von Saint Dizens auszuliefern. Denn dies war der vollzugsberechtigte Gerichtsherr. So wird denn unter Wahrung der altherkömmlichen ormen das Tier bis zum Steinkreuz von Le Tembroix geführt, wo ſer Probſt, dreimal angerufen, alle„Verbrecher“ in Empfang zu nehmen hat. Zum Schluſſe noch eine hochwichtige Materie! Die Geſpen⸗ ſter miſchten ſich früher in ſo mancherlei Angelegenheiten des Le⸗ bens, daß die Juriſten nicht umhin konnten deren Rechte genau zu beſtimmen. Der berühmte Leipziger Rechtslehrer Joh. Samuel Stryck verfaßte darüber eine umfangreiche Diſſertation(De jure 80 rum, Halle 1700). Darf man die Ehe ſcheiden, wenn det Gatte von Geſpenſtern verfolgt wird? Nein! Wohl aber ein Ver⸗ löbnis aufheben. Bricht Spuk in einem Hauſe Kauf⸗ und Mietver⸗ trag? etc. ete. Das Geſpenſterrecht hätte ſich ſo ſelöſtändig, wie ⸗ etwa das Wechſelrecht entwickelt, hätte nicht die Aufklärung dieſen ſchönen Trieb der Jurisprudenz mit grauſamer Hand abgebrochen. Stryck ſelbſt aber wurde von den Theologen beläſtigt, weil er in der„Gläubigkeit“ nicht weit genug gegangen ſes 7 4. Seite. Nr. 192 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Der Brief des Bürgermeiſters Sauer an den Karlsruher Oberbürger⸗ meiſter iſt charakteriſtiſch nach der Richtung, daß das ethiſche Moment in dem Verhältnis zum Staat über den reinen Arbeitnehmerſtand⸗ punkt geſtellt werden muß. Drei Dinge ſind die Vorausſetzung für die Erhaltung des Be⸗ rufsbeamtentums: fachliche Vorbildung. wirtſchaftliche Sicherſtellung und Anabhüän⸗ diakeit von polifiſchen Konſtellationen Es iſt nach dem Kriea ein Typus hochgekommen, der ſich aufarund einer reinen Routine ohne fachliche Vorbildung zu allen Aemtern be⸗ fäbigt alaubt. Dieſe Perſönlichkeiten haben die weitere Eigenſchaft, daß ſie Kuckuckseier leaen.(Heiterkeit.) Sie flattern von einem Mi⸗ niſterium, von einem aroßen Gemeinweſen zum andern. Sobald es ſich aber darum handelt, die Verantwortung zu übernehmen, ſind ſie länaſt verſchwunden. Von dieſen Perſönlichkeiten müſſen wir unſer Berufsbeamtentum frei halten. Es iſt ein Undina. daß die Miniſter aller Staaten tränenden Auges den Beamten verſichern, ſie ſeien da⸗ von überzeuat. daß ſie von den gegenwärtigen Gehältern nicht leben können. Es muß erreicht werden. daß die unteren Beamten ein Ge⸗ halt bekommen. das ihnen tatſächlich die Friſtung der Exiſtenz er⸗ möalicht. Die Vorausſetzung iſt. daß das Beamtentum von der Korruptfon verſchont bleibt. Die rechtliche Unab⸗ hängiakeit der Beamtenſchaft iſt in langen Jahren vom deutſchen Liberalismus erkämpft worden. Heute ſtehen wir infolge der Perſonglabbauverordnung gewiſſermaßen vor den Trümmern der Beamtenrechte. Wir müſſen verlangen, daß dieſer Zu⸗ ſtand ſo ſchnell als möalich beſeitiat wird. Wenn die Beamtenſchaft damit einverſtanden iſt. daß ein oraaniſcher Abbau ſtattfindet, ſo iſt andererſeits zu berückſichtiaen, daß eine Erſparnis nur erreicht wird, wenn der ſtaatliche Aufbau vereinfacht wird. Das Proaramm der Deutſchen Volksvartei umfaßt zwei Worte, die in erſter Linie für die Politik Deutſchlands entſcheidend ſein müſſen: deulſch und Volk Wenn ich das Wort deutſch hervorhebe, ſo in dem Sinne, daß die Deutſche Volkspartei ſich dahin ausgeſprochen hat. daß die Angelegen⸗ heiten der Deutſchen ausſchließlich im deutſchen Intereſſe geregelt werden müſſen. Wir müſſen im künftigen Reichstage dazu kommen. unſere Verfaſſung auszubauen zu einer deutſchen Beſon⸗ derheit. Wir müſſen es uns endlich einmal abgewöhnen. immer nur nach fremden Verfaſſungen zu ſchielen, ſondern uns beſinnen alf das. was eigentlich deutſch iſt. Stegerwald hat nahezu wörtlich wie⸗ derholt. was unſer Fübrer über die Voalksaemeinſchaft auf dem Parteitaa in Hannover geſprochen hat. Wählen Sie nach dem Programm der Deutſchen Volkspartei am 4. Mai in dem Gedanken, daß wir im Innern keine Feinde haben. daß vielmehr der Feind nach wie vor ausſchließlich am Rhein t!(Starker Beifall.) Schriftſteller Paul Warncke⸗Berlin hob durch den Vortrag mehrerer vaterländiſcher Gedichte mit Temperament und Begei⸗ ſterung die Zuſammenkunft weit über das Niveau einer politiſchen Verſammlung. Man merkte. daß in der hochragenden Geſtalt, in dem erarauten Feuerkopf die Flamme einer Vaterlandsliebe alüht, die in den Herzen aller Zubörer zündet. Der Beifall. der den Gedichten zuteil wurde. war denn auch ungemein herzlich. Da eine Ausſprache nicht aewünſcht wurde. ſchloß Stadtrat Ludwia die Verſammlung nach zweiſtündiger Dauer mit Dankesworten an die Redner. wobei er Herrn Warncke als Dichter deutſcher Freiheit und deutſchen Heldentums bezeichnete. und knüpfte daran den Appell, am Wahltage die Lauen aufzumuntern und die Reihen der Partei zu ſtärken. Am kommenden Donnerstaa wird Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann im Muſenſaal ſprechen. Städtiſche Nachrichten helſt den deutſchen Studenten! Die Förderungsgeſellſchaft an der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim vor kurzem einen dringenden Mahnruf ergehen laſſen an alle ihre Freunde und Förderer, ihr in ihrem ſchweren Kampfe zu helfen. Ich möchte dlieſen Noörruf wärmſtens unterſtützen, nicht als Mitglied des Verwaltungsrates dieſer Geſellſchaft, nicht als Präſident der Handelskammer, ſondern als Kaufmann und Induſtrieller. Die Wirtſchaft Deutſchlands wird für die nächſten Dezennien Deutſchlands Schickſal beſtimmen und unſere Wirtſchaft wird führend beeinflußt werden davon, ob es uns gelingt, unſere Hochſchulen guf der Höhe zu halten, ſo daß ſie uns die Streiter und das Rüſtzeug liefern, die wir zu dem ungeheuren Wettkampf bedürfen, der uns beporſteht. Schon hört man hie und da, daß 1 das Ausland in einigen Diſziplinen, in denen wir bis zum Weltkrieg führend waren, den Rang abgelaufen hat. Wenn wir unſeren Hochſchulen nicht zu Hilfe kommen, muß dieſes Zurück⸗ ſtehen allgemein werden. Weder unſere verarmten Länder noch die notleidenden Gemeinden können die Mittel aufbringen, die unſeren Hochſchulen einen geſunden Wettbewerb mit denen des Auslandes ermöglichen. Das können nur die Erwerbsſtände. Sie haben deshalb die heilige Pflicht, umerſtützend einzugreifen. Es handelt ſich hier nicht um ein Geſchenk, das die Wirtſchaftskreiſe den Hochſchulen machen ſollen, ſondern um eine Leihgabe, die tauſendfältige Früchte tragen und befruchtend auf die Wirtſchaft ſelbſt zurückfallen wird. Bis zum Kriege hat der Mittelſtand 80 Prozent unſeres ſtudentiſchen Nachwuchſes geliefert, aus ihm ſind unſere berühmteſten Theater und, Muſik Er Aeberführung der Leiche der Duſe auf Staatskoſten. Auf ein Telegramm'Annunzios, in dem dieſer verlangt hatte, daß die Telegramm d Annuanzios, in dem dieſer verlangt hatte, daß die ſterblichen Ueberreſte der Duſe vom Staat nach Italien heimgeholt würden, erwiderte Muſſolini unter Hinwels darauf, daß er der Duſe vor einem Jahre ein Ehrengehalt angeboten habe, damit ſie Italien nicht verlaſſe. Er habe ſofort, nachdem er von ihrem Tode erfahren habe, den italieniſchen Botſchafter in Waſhington angewieſen, in Pittsburg die Regierung zu vertreten und für die Ueberführung der ſterblichen Hülle Sorge zu tragen, die auf Staatskoſten erfolgen werde. Geſtern abend waren die Theater in Rom und in mehreren Städten Italiens geſchloſſen. Theaterrundſchau. Die Uraufführung der neuen Komödie von Dr. Max Mohr:„Die Karawane“ iſt vom Münche⸗ ner Reſidenztheater für den 24. Mai angeſetzt.— Wegen Erkran⸗ kungen im Perſonal kann die für Sonntag, den 27. ds. angeſetzte Uraufführung von Händels„Tamerlan' in Karlsruhe nicht ſtattfinden und muß verſchoben werden.— Im heſſ. Landes⸗ theater wird zurzeit die Rraufführung von„Saul“ von Ludwig Berger mit Fritz Falk in der Titelrolle vorbereitet. Das Werk wird von Joſeph Albrecht inſgeniert.— Alexander Moiſſi hat in einem Vororte von Wien eine kleine Villa gekauft; er wird ſich dauernd in Wien niederlaſſen und von hier aus ſeigze Gaſtſpielrei⸗ ſen unternehmen.— Auf der Naturbühne in Buchholz bei Löwen⸗ berg(Schleſien), einer der größten Freilichtbühnen Deutſchlands, wer⸗ den von Himmelfahrt bis Pfingſten täglich Aufführungen des hiſtori⸗ ſchen Schauſpiels„Die Huſſiten vor Löwenberg“ ſtatt⸗ finden. Der Verfaſſer des Spiels iſt der Dichter Conrad Urban, beſonders bekannt durch ſeine„Mongolenſchlacht.“— Die vorm als zu Ungarn und jetzt zu Rumänjen gehörenden deutſchen Schwaben bringen im Verhältnis zu ihrer Volkszahl große Leiſtungen für kuf⸗ turelle Zwecke auf. Nachdem unlängſt vom deutſchen Kulturamt für Groß⸗Rumänjen eine deutſche Theatergeſellſchaft ge⸗ gründet worden iſt, haben die Gaſtſpiele dieſer Geſellſchaft in den deutſchſprachigen Gebieten Rumäniens 1 eingeſetzt. Damit werden die deutſchen Ortſchaften Siehenbürgens und des Banates in einem regen ſchöngeiſtigen Zuſammenhang unterein⸗ ander und mit dem deutſchen Stammvolke gehalten. Dieſe Gaſt⸗ ſpiele werden auch auf die vormals ungariſchen Gebiete ausgedehnt, die jetzt zum ſüdſlawiſchen Königreich gehören.— Als dritte Urauf⸗ führung im April bringt das Baſler Stadttheater am 27. April, das zweiaktige Drama Thamar, das Kebsweib, von Vera⸗Marie Eberle, die erſt kürzlich am Dortmunder Stadttheater mit einem Schauſpiel Marie Vorbach erfolgreich an die Oeffentlichkeit trat.— Mit großem Erfolg iſt in der Karwoche im Saarbrücker Stadt⸗ theater der„Parſäifal“ in den Spielplan aufgenommen worden ſchaftliches Ziel zu erreichen. und erfolgreichſten Wiſſenſchaftler hervorgegangen. Heute iſt unſer Mittelſtand vollſtändig verarmt und außer Stande, aus eigener Kraft ſeine Söhne ſtudieren zu laſſen. Sollen unſere Hochſchulen veröden oder das Reſervat der heute noch beſitzenden Klaſſen wer⸗ den? Glaubt man auf dieſe Weiſe den Hochſtand deutſcher Kultur behaupten zu können? Unſere akademiſche Jugend wehrt ſich helden⸗ haft. 64 000 ſind im Jahre 1923„Werkſtudenten“ geworden, um durch Arbeit neben ihren Studien die Mittel zu gewinnen, ihr wiſſen⸗ So lobenswert, ja ergreifend deſer heroiſche Kampf auch iſt, auf die Dauer und für viele nicht über⸗ mäßig kräftig veranlagte Naturen iſt er nicht durchzuhalten. Hier müſſen die Erwerbsſtände helfend ſich berätigen, durch Unterſtützung der Studentenküchen den jungen, in der Entwicklung begriffenen, ſchwer ringenden Menſchen für billiges Geld auskömmliche Ernäh⸗ rung zu verſchaffen, Mittel bereit zu ſtellen, um den Aermſten unter den Studenten die Lehrmittel umſonſt zu gewähren, um den Viblio⸗ theken und Seminaren die Möglichkeit zu bereiten, durch Anſchaffung von Büchern und Zeitſchriften ſich über die Ergebniſſe der For⸗ ſchungen des Auslandes auf dem Laufenden zu halten. 8 Um dieſe unabweislichen Pflichten zu erfüllen, wurde die F ör⸗ derungsgeſellſchaft an der Handelshochſchule hier gegründet. Die bedeutenden Mittel, die vor länger als einem Jahr⸗ zehnt ein großzügiger, weitblickender Mannheimer Induſtrieller der Handelshochſchule geſtiftet hatte, ſind der allgemeinen Entwertung zum Opfer gefallen. Sind wir Mannheimer von heute kurzſichtiger, engherziger geworden, kann ein Zweifel darüber beſtehen, daß Han⸗ delshochſchulen heute nötiger ſind denn je? Früher zog die kauf⸗ männiſche Jugend zu Tauſenden ins Ausland, über die Meere, erwarb ſich draußen reiche Erfahrung und Sprachlenntniſſe, die ſie heimgekehrt der einheimiſchen Wirtſchaft zu deren größten Segen zur Verfügung ſtellte. Heute iſt das geſamte Ausland unſerer heran⸗ wachſenden Jugend ſo gut wie verſchloſſen. Da gilt es, im Inland zu ſchaffen, was im Ausland nicht mehr erreichbar iſt. Mögen Viele Handelshochſchulen nicht als vollwertigen Erſatz anſehen, jedenfalls ſind ſie Stätten, wo der ſtrebſame Kaufmann Gelegenheit und Mög⸗ lichkeit findet, ſein Wiſſen ulid ſeine Erfahrung vielfach zu erweitern, namentlich, ſeit durch zahlreiche Abendkürſe die Erleichterung oten iſt, neben und nach der Verufsarbeit ſich die ergänzende usbildung anzueignen. Manchem meiner Kollegen mögen ſozialpolitiſche oder völkiſche Beſtrebungen, die ſich vereinzelt gezeigt haben, mißfallen. Auch ich mißbillige und bedaure ſolche Strömungen aufs tiefſte. Es geht aber nicht an, einzelne Verirrungen eine ganze an ſich ſo geſunde, ja notwendige Inſtitution entgelten zu laſſen. Wollen wir unſere Wirtſchaft verkommen laſſen, weil uns an der einen oder anderen Hochſchule der eine oder andere Dozent, die eine oder andere ſtuden⸗ tiſche Verbindung nicht gefällt? Iſt es nicht richtiger, ja unbedingt geboten, die geſunden Teile ſo zu fördern, daß ſie die Kranden zu gefunder Entwicklung mitfortreißen? Laßt uns Kaufleute und In⸗ duſtrielle doch endlich das Beiſpiel geben, daß wir nur aufs ganze ſehen, nur die Wohlfahrt des ganzen deutſchen Vaterlandes uns vor Augen halten und uns nicht durch einzelne, verirrte, unreife Richtungen in dem irre machen laſſen, was wir als heilſam und richtig erkannt haben. Auch den Einwand, der augenblickliche Ge⸗ ſchäftsgang oder die derzeitige Geldnot verbiete die Unterſtützung unſerer Hochſchulen, kann ich nicht gelten laſſen. Solange wir die Mittel finden, um unſere Geſchäfte hochzuhalten oder gar auszu⸗ bauen, ſolange iſt es unſere Pflicht, auch Mittel bereit zu ſtellen für die Geſamtwirtſchaft, für das Geſamtwohl des Deutſchen Volkes. Ein jeder nach Maßgabe ſeiner Kräfte. Vielleicht werden wir die Früchte der Saat, die wir ſäen wol⸗ len, nicht mehr erleben, aber wenn wir an die deutſche Zukunft glauben, wenn unſere Arbeit überhaupt noch Sinn und Zweck haben ſoll, ſo müſſen wir uns mit allem, was wir ſind und was wir haben, dafür einſetzen, daß unſere Kinder und Enkel einer neuen Blüte deutſcher Wirtſchaft und deutſcher Kultur entgegengehen. Und deshalb richte ich an alle Kollegen, Induſtrielle, Groß⸗ und Einzelhandels⸗ kaufleute, Banken, an das Verſicherungs⸗ und das Vermittlungs⸗ gewerbe, an alle Erwerbsſtände den ernſten, dringenden Mahnruf: Helft deuiſchen Studenten, helft der Förderungs⸗ geſellſchaft an der Handelshochſchule Mannheim. (Poſtſcheckkonto Nr. 4770 Ludwigshafen am Rhein). Richard Lenel Fünfte Deutſche Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe Mannheim Eine geſtern nachmittag abgehaltene Sitzung des Ehren⸗, Ar⸗ beits⸗ ünd Preſſe⸗Ausſchuſſes wurde von dem 2. Vor⸗ ſizenden des Reichsverbandes Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim, Kaufmann Ernſt Buſch, mit begrüßenden Worten im Namen des Arbeitsausſchuſſes eröffnet. Daß unſere Meſſe, ſo führte der Redner u a. aus, noch nicht jene raſchere Entwicklung zur Vollendung ge⸗ funden hat, die Fernerſtehende erwarten, wird uns“ von Seite zum Vorwurf gemacht. Zu wenige kennen die Hinderniſſe, die hier im Wege liegen. Es braucht nur, an die Raumfrage er⸗ innert zu werden. Daß der Roſengarten für die Veranſtaltung einer groß angelegten Meſſe viel zu klein iſt, wird heute in der Zeit der Werbetätigkeit für beſondere Ausſtellungshallen in Mannheim all⸗ gemein anerkannt. Wir waren alſo gezwungen, uns zu beſchränken, auf dem einmal eenn Wege weiter zu wandeln. Vielleicht ſind wir dennoch ein Stück vorwärts gekommen. Man darf nur nicht heute ſchon verlangen, daß die Mannheimer Meſſe ſich neben dle Kölner oder Frankfurter mit der weitgehenden Unterſtützung durch Stadt und Großinduſtrie ſtellen ſoll. Die Großinduſtrie hält ſich noch Wählerberſammlung in Käſerlkal Mittwoch abend fand im Gaſthaus„zum Pflug“ in Käferte hen eime gutbefuchte Wählerverſammlung der Deutſche Vol 85 58 el ſtatt, in der Schuh nacherober meiſter Grune die Grundſätze der Deutſchen Volkspartei entwickelte und vor a! 5 die Lage des gewerblichen Mittelſtandes und die notwend ge Maßnahmen zu ſeiner Hebung behandelte. Stadtverordne Moſes gab einen Ueberblick über die Tätigkeit des letzten Neich dages und zog die etwa möglich werdenden Regierungsbildun des kommenden Reichsparlaments in Erwägung. Die Ausf ehr rungen des Vorredners unterſtreichend, ſchilderte der Redner 8 klar die falſche Einſtellung der Splittergarteiſh die jede politiſche Einſtellung vermiſſen laſſen und daher für in rechte Einſchätzung politiſcher Probleme und ihre Löſung nicht Frage kommen können. Dieſe Splitterparteien ſind bürgerlis Antipoden der Sozialdemokratie und können ebenſowenig wie di⸗ auf einſeitigen Wirtſchaftswegen die deutſchen politiſchen Schwier, keiten beheben. Im Gegenteil würden einſeitige Methoden di innerpolitiſchen Gegenſätze nur verſchärfen. Auch im neuen Rei 5 tage könne nur die bisherige Politik der Deutſchen Volksgae fortgeſetzt werden. Syndikus Dr. Martin führte in die Entwi lung der Aufwertungsfrage eim, die grundſätzlich du Dr. Streſemann entſchieden worden iſt und nun leicht von allen be ſtiefpvatert werden könne. Mit ſeinen klaren und lehrreichen Aus führungen erntete der Redner reichen Beifall. Nachdem noch einige Kommuniſten zur Erheiterung der Verſammlung beigetr hatten, endete die Zuſammenkunft nach einem Schlußwort Herrn Moſes in vorgerückter Stunde. ee teilweiſe zurück, wenn auch eine allmähliche Fühlungnahme wohl zu ſpüren iſt. Mannheim als Durchgangstor zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Süddeutſchland braucht eine ſolche Veranſtalbung, wenn ſie von einem Verbande ausgeht, der zum mindeſten ein hi ſt o⸗ räſches Recht geltend machen kann und freilich daneben hervorheben darf, daß er auch in der ſchwierigen Zeſt der Geldentwertung ſtand⸗ einmal ins Seben gerufene Meſſe auch dann nicht ein afen ließ. Nun wird dem Reichsverband Deutſcher Erfinder als Gründer und Veranſtalter der Meſſe von einflußreichen Seiten vorgewor es handle ſich hier um ein geſchäfkliches Unternehmen, ein Vorwurf, den wir immer wieder zu hören und zu leſen beke men. Auf dieſen Vorwurf, der, wenn die Meſſe der Allgemeinhe Nuten bringt, nicht ernſtlich ins Gewicht fällt, müſſen wir, als 2 meinnütziger Verband, näher eingehen, weil damit unſere ſodiaref Ziele und Zwecke geleugnet ſind. Wenn wir auch langſam gewo 8 werden, die Förderung des kleinen, des Laien⸗Erfinders als für k Allgemeinhekt von geringer Bedeutung erkannt zu ſehen(wen ſo laſſen wir uns doch nicht von unſerer Aufklärungsarbeit abbrin in der ſicheren Hoffnung, daß auch unſere Gedanken, unſere Beſkre⸗ bungen— wie ſo viele andere, die man noch vor wenigen ſ verlachte oder verſpottete— allmählich durchdringen. Die Meſſe aus dem Gedanken heraus entſtanden, den Erfindern, den Geiſic, vorwärtsſtrebenden eine Hilfe zu bieten und da der Reichsverkar Deutſcher Erfinder den hi induſtriereichen Platz al⸗ Hauptſitz gewählt hat, auch gleichzeitig das Mannheiwer ft leben als einen Mittelpunkt des füddeutſchen Wirtſe bereichern. Allein die Platzvermietungsgelder Träger des Unternehmens. Getreu dem Grundſatze:„Keine anen ohne Deckung!“ wurde die Meſſe aufgebaut. Ein Ueberſchuß, 15 wir erhoffen und im Intereſſe der Erfinder erhoffen müſſen, e nicht zur Bereicherung einzelner Mitglieder des Reichsverban 2 Deutſcher Erfinder,— wird nachweislich nur zu Gunſten d mittelloſen Erfinder verwandt. Ein kleiner Teil ble ſe weils für kommende Meſſen und deren Propagierung reſerviert, e Werbetätigkeit, die das ganze Jahr laufen muß. die Ich glaube, meine Herren, wir, die Meſſeveranſtalter, wie ſe Meſſeansſteller und die zahlreichen direkten und indirekten Me ude Intereſſenten vermögen mit ehrlicher Befriedigung auf das dauen l⸗ Vorwärtsſchreiten der Meſſe, wobei die jeweiligen Werſing niſſe zu berückſichtigen ſind, zu blicken. Wir alle dürfen wohl —— ſein, Mannheim zur Meſſeſtadt gemacht zu haben. Seien 1 meine Herren, verſichert, daß es niemand angenehmer wäre, ine (am liebſten noch vor der Eröffnung unſerer Mai⸗Meſſe) e 1 engere Zuſammenarbeit mit den Behörden, K9 porationen uſw. ſtattfinden könnte, um die geplante Neſen geſellſchaft baldigſt erſtehen zu ſehen. Als Vorarbeit cher wir bereits eine Trennung zwiſchen dem Reichsverband Neuhe⸗ Erfinder und der Meſſe ſowohl in der Leitung wie in der Geſche⸗ führung eintreten laſſen, eine ſcharfe Scheidung, die für unſere 1 — Schatz beſuch mich mal und Du wirſt Deine Freude an mir haben, wie ich mich glängen erbolt habe, ſeitdem ich gegen meine Verdauungsbeſchwerde morg nüchtern echtes Bad Homburger Salz nehme. gell Achte ſtets auf die Originafirma„Babd Homburger quellen“ G. m. b. H. unter der Leitung des Generalmuſikdirektors Lederer. Die„Par⸗ ſifal“⸗Aufführung— eine Tat, die man früher im Saarbrücker Theater nie für möglich gehalten hätte— dürfte, nach dem durch⸗ ſchlagenden Erfolg der„Meiſterſinger“, den Höhepunkt von Lederers Umſchöpfung der Saarbrücker Opern⸗Verhältniſſe darſtellen. Runſt und Wißenſchaſt 4 Hochſchulnachrichten. Am 25. April vollendet Geh. Reg.⸗ Nat Prof. Dr. Felix Klein, der berühmte Göttinger Mathe⸗ matiker, ſein 75. Lebensjahr. Der Jubilar, der(1908 bis 1918) der letzte Vertreter der Univerſität Göttingen im Preußiſchen Herren⸗ hauſe war, iſt in weiteren Kreiſen namentlich durch ſeine Beſtre⸗ bungen zur Reform des mathematiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Unterrichts auf den höheren Lehranſtalten bekannt geworden. Aber auch als Forſcher und Lehrer ſteht er unter den deutſchen Mathe⸗ matikern der Gegenwart in vorderſter Reihe. Begründer und er⸗ folgreichſter Förderer der ſogenannten gruppentheoretiſchen Betrach⸗ tungen in der Mathematik, hat er weiter als würdiger Nachfolger Riemanss deſſen Funktionen⸗Theorie in fruchtbarſter Weiſe fortent⸗ wickelt: nicht minder hat er die Integralrechnung, namentlich die Theorie der hyperelliytiſchen Integrale und der Abelſchen Funk⸗ tion, ferner die Probleme der nichteuklidiſchen Geometrie und die Anwendung der Differentialrechnung auf Geometrie durch wertvolle Arbeiten gefördert. Das große Unternehmen der bei Teubner er⸗ ſcheinenden„Encyklopädie der mathematiſchen Wiſſenſchaften“ fand in ihm einen ebenſo umſichtigen wie tatkräftigen Anreger und Leiter. — Das Präſidium des Oberſten Volkswirtſchaftsrates der ruſſiſchen Republik hat an verſchiedene deutſche Gelehrte die Einladung er⸗ geben laſſen, an der Univerſität Moskau Vorleſungen zu halten. Es handelt ſich um die Profeſſoren Haber⸗Berlin, Luther⸗ Dresden, Neuberg⸗Berlin, Felir Ehrlich⸗Breslau. Profeſſor Ehrlich wird dem Rufe Anfang Mai Folge leiſten und wird im Anſchluß an ſeine Vorleſungen eine größere Studienreiſe durch Rußland unternehmen Nach ſeiner Rückkehr wird Prof. Ehrlich eimer Einladung zu Vorleſungen in Finaland und Schweden nachkommen.— In Eisleben iſt im Alter von 76 Jahren Prof. Karl Andreas Eitz geſtorben, der ſeine Laufbahn als Schreſber⸗ gehilfe begann, dann den Beruf des Lehrers einſchlug und bis 1912 als Volksſchullehrer wirkte. Eitz wurde als der Erfinder der Ton⸗ wortmethode in aller Welt bekannt. Sein mathematiſch⸗muſi⸗ kaliſch eingeſtelltes Denken ſchuf die berühmte Wellenmaſchine, die vor Jahren Aufſehen erregte und in der Ehrenhalle deutſcher Arbeit, dem Germaniſchen Muſeum in Nürnberg, als hervorragende zeit⸗ genöſſiſche Erfindung Aufſtellung fand. Sein Werk iſt ferner das Orcheſterkomponiſten von großer Bedeutung iſt. In Anertennue ſeiner Schöpfungen verlieh ihm der preußiſche Staat den J feſſorentitel; vor wenigen Jahren ernannte ihn die 25 ſophiſche Fakultät der Univerſität Halle zum Ehrendoktor.— oil Nachfolger des nach Münſter berufenen ordentl. Profeſſors Lei⸗ Krauſe 4 8 85 Lehrſtuhl der inneren Medizin, ſowie in der 20f. tung der mediziniſchen Poliklinik an der Univerſität Bonn iſt 5 men. O Kleine Chronik. Profeſſor Dr. Nernſt. Präſident der Phe, ſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt. hat. dem unlänaſt an ihn ergclig nen Rufe folgend, die Leitung des Phyſikaliſchen Inſtituts der verſität Berlin. die der verſtorbene Profeſſor Rubens inne ſüt übernommen: damit iſt Nernſt wieder Inkaber des Lehrſtuhls d0⸗ Phyſik an der Univerſität geworden.— In Mäünchen iſt man ran. dem„Deutſchen Muſeum“ ein neues Heim zu erbaſen Es iſt ein arofartiger Neubau. an deſſen Zuſtandekommen die e 505 baneriſchen Architekten und Künſtler mitarbeiten. Man hofft, iner Haus bis zum Frühſahr 1925 ſertlaſtellen zu können. In 173 neuen Geſtalt dürſte das„Deutſche Muſeum“ das aröße ſlo⸗ ſeum des Deutſchen Reiches ſein.— Der Profeſſor für Melag araphie und Probierkunde an der Vergakademie in Clausthal, Zommel. ein geborener Schweizer. iſt dieſer Tage geſtorbe, Prof. Hommel war ein Sohn des bekannten Erfinders des Heinen togen Dr. Hommel.— Die Stadt Nürnbera iſt im Beariffe, 65 5 unalaublichen Schildbürgerſtreich zu begehen. Sie will rümlicß den altehrwürdige Wohnhaus Albrecht Dürers„auffri laſſen. Das Albrecht⸗Dürer⸗Haus iſt eines der bedeutenaſten Ju werkbauten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrbunderts. In ſa a natürlichen ſchlichten Patina bildet es ein unantaſtbares Heillatl das jäbrlich von Tauſenden von Kunſtfreunden aus aller Welt beſt. hebt geagen die Jerſtörung dieſes Kulturdenkmals, iſt anzunehme daß die hohen Gerüſte. die vor dem Haus bereits errichtet wurd⸗ wieder entfernt werden. noch bevor das Unheil der„Reparatur eun geführt werden kann.— Der Leipziger Kunſtverein im Muſſine der Bildenden Künſte veranſtaltet vom 27. April bis 1. Juni Ausſtellung von Werken Friedrich Auauſt Tiſchbeins ſers bis 1812) die einen aroßen Ueberblick über das Schaffen des Mei ger geben wird. Mehrere deutſche Muſeen und zahlreiche Privatbe werden die Aueſtelluna mit Gemälmn und Zeichnungen beſchicken Die Darmſtädter Sezeſſion eröffrete an Mittwerd. 28 Mts., in der Kunſthalle am Rheintor ihre diesjährige Frühiahrse ſtellung, die Werke den Malerei. Graphik, Plaſtik und Architektur en faßt. Während der Dauer der Ausſtellunga werden in den Mäune des Kunſtvereins verſchiedene Vortragsabende veranſtaftet, über 7 Reinharmonium, ein t, das für den Tonphyſiker und in der Preſſe noch nähere Mitteilung ergeht. ſtslebens 15 Dr. med. Richard Siebeck in Heidelberg in Ausſicht genon wird. Da jedoch diggeſamte Nürnberger Preſſe energiſch Proteſt ſtens in vielen Kreiſen unſeres engeren und weiteren Vaterlan 905 1 — F Ssggeg ggggs ges SS or F oe s P EFFre— S.Gg. S rasSs Seererrs — — 63 —2 4 F —— 23 S o enen eeeeeeeereee 2 45 15 55 * „ 1 Geb. Arnold⸗ erk Abſtände be -Aalaag, den 25. April 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 192 egnſtenungen von Beginn an durchgeführt werden wird. Wir auc zamit verſchiedene Hemmniſſe beſeitigt zu haben. Wir ſind kon weiterhin bereit, berechtigten Wünſchen äußerſt entgegenzu⸗ von ſehe wenn dies eine Förderung der Meſſe bedeutet, wie wir kereſe her einer gedeihlichen Entwicklung wegen alle anderen In⸗ u in den Hintergrund treten ließen. ſchloß der Ausſprache, die ſich an dieſe einleitenden Ausführungen lert den verſchiedene Fragen, die der Klärung bedurften, erör⸗ dun 5 war dabei u. a. angenehm zu hören, daß die Anmel⸗ keteng dan der Ausſteller ſo zahlreich ſind, daß die Räumlich⸗ dunge des Roſengartens viel größer ſein müßten, um alle Anmel⸗ Nealan zu berückſichtigen. Man beabſichtigte, die Turnhalle des Ae dmaſtums noch zu mieten, wurde ſaber abgewieſen. Die die 5 e ſich wieder auf den Nibelungen⸗ und Verſammlungsſaal, l. erdegalle und den Garten verteilt, iſt in der gewohnten über⸗ eſſel Weiſe in 22 Gruppen eingeteilt. Auch diesmal wird die ſallung ng ihre Anſtrengungen darauf konzentrieren, der Veran⸗ beachten, die auch für den Laien von großem Intereſſe iſt, einen nswerten idealen und finanziellen Erfolg zu ſichern. Sch. * besbefer 1. Mai iſt kein geſetzlicher Feieriag mehr, nachdem die gehoden liche Verordnung unlängſt von der badiſchen Regierung auf⸗ in worden iſt. Auch in den übrigen deutſchen Ländern, ſogar ſchnachſen und Thüringen, beſteht er nicht mehr, lediglich Braun⸗ 0 erfreut ſich u. W. als letztes deutſches Land dieſes„Vorzuges“. wiede Der Poſtanweiſungsverkehr nach dem Auslande iſt neuerdings eingeſchränkt worden. Der Meiſtbetrag einer Poſtanweiſung em Auslande iſt auf den Gegenwert von 160 Rentenmark eſdeeh worden. Von einem Abſender darf täglich nur eine nweiſung nach dem Auslande aufgeliefert werden. Die Frei⸗ Neſen für die Verſendung von Zahlungsmitteln in Einſchreib⸗ und riefen nach dem Auslande beträgt nicht 200, ſondern 60 Mark en entſprechenden Wert in ausländiſcher Währung. Man Der Allgemeine Studenten-Ausſchuß der Handelshochſchule wpün eim ſieht ſich notgedrungen veranlaßt, bezüglich der immer Fehenge der ſich geſtaltenden Wohnungsverhältniſſen für neu zu⸗ hera de Studenten an die Bürgerſchaft Mannheims und Umgebung Aunatreten. Die Frage der Beſchaffung einer Woßh⸗ ewer gehört heute für den jungen Studenten, der die Hochſchule S0 Oroßſtadt zu beziehen wünſcht, nicht nur zu einer der ſchweren ſe gen · mit denen unſere Studentenſchaft überbürdet iſt, ſondern ibendat ſich bereits ſchon ſo ungünſtig ausgeſtaltet, daß von ihr Mundeurt die Mögchteit zum Eintritt in das Studium abhängis lächelt Viele der Neuimmatrikulierten müſſen wegen der Unmög⸗ wöhnlſ ein Einzelzimmer aufzutreiben, die für Studierende unge⸗ ſud lich teueren Hotels und Reſtaurants aufſuchen. Andere wieder gezwungen, ſich mit einer in elendem Juſtande befindlichen nk⸗ oder Dachſtube zu begnügen, wo ſie aber nicht nur keine ge Arbeit zu leiſten vermögen, ſondern auch noch die Gefahr ſer. ihre Geſundheit zu gefährden. Es iſt eine nationale 800 cht, der Frage der Wohnungsbeſchaffung für neuzuziehende anten größte Beachtung zu ſchenken. Schließlich iſt noch darauf Auweiſen, daß die Hochſchulferien während des ganzen Jahres auf über 5 Monate belaufen, ſodaß die für Hausfrauen die oft meute Mühe der Bedienung während dieſer Zeit in Wegfall Anmeldungen von Wohnungen nehmen das Sekretariat bommt. d Weg ndelshochſchule und der Allgemeine Studentenausſchuß ent⸗ * den gageſſelbrand. Durch Entzünden von Leinölgaſen an einem hei⸗ Fabritſtel geriet geſtern vormittag in der Lackfabrik von Forrer, Annittationſtraße 35—43. das Leinzl in Brand. Das Feuer war ſcdon Eimtreffen der um 11.17 Ubr alarmierten Berufsfeuerwehr Der edurch Arbeiter der Firma mit einer Schlauchleitung gelöſcht. entſtandene Schaden beträat etwa 100 Mark. Meerf Eim Kaminbrand entſtand verfloſſene Nacht im Vorderhaus lerkkeldſtraße 4. Die Gefahr wurde durch die um 11.41 Uhr alar⸗ de Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitiat. be Der„Sülberne Hirſch“, eine auch den Mannheimern wohl⸗ Aabere g Heldelberger Gaftſtätte am Markt, geht am 1. Mai in Cenedalf ande über, nachdem ſie 85 Jahre von derfelben Familie drei berner zonen hindurch betrieben worden iſt. Mit dem Namen„Sil⸗ old Hirſch“ wie mit den Namen der Familien Frank und Ar⸗ bangt eine ganze Wirtsdynaſtie zuſammen. Johann Kaſpar de d übernahm das Geſchäft Ende der 30er Jahre aus den Lüng n der mit ihm verwandten Familie Amann, den Eltern des Sohn ſters Konrad Amann. Im Jahre 1865 ging es auf den fdau Ein. Johann Kaſpar Arnold, auf Jakob Arnold und deſſen Ehe⸗ geb. Ritzhaupt über und im Jahre 1892 auf deren erſahn Georg Frank und deſſen Chefrau, Frau Babette Frank So ſſt 32 Jahre hindurch Herr Frank mit ſeiner ber des alten„Silbernen Hirſch“ geweſen. Herr Beorg K⁰ hn und Enkel der früheren Beſitzer des„Prinzen Karl“ Neniebenwartt, hatte ſich ſeine gaſtwirtliche Ausbildung in großen Fedlegen des In⸗ und Auslandes erworben. Durch gutbürgerliche Haue ſheit und Rechtlichkeit haben die ſeitherigen Beſitzer dem Airpern de große Berühmtzeit verſchafft und waren von ihren Mit⸗ dusgezei m Gemeinde⸗ und Kirchenverwaltung mit Ehrenämtern dannt Bmet worden. Die neuen Beſitzer, die Familie Lenz, ge⸗ aroghe den z, Inhaber der ſehr bekannten Gaſtwirtſchaft und Tdl.Noßhandlung in Handſchuhsheim, ſind, ſo ſchreibt das„Heidelb. dandſe für Heidelberg keine Fremdlinge. Sie ſind ebenfalls Ver⸗ zuten 9. Familie Frank⸗Arnold⸗Ritzhaupt und wollen ſich den 38 des Hauſes zu erhalten ſuchen. Möge es ihnen ge⸗ de hi n hohen Ruf des„Hirſches“ zu wahren, in welchem ſo viele ſere ndurch die angefehenſten Bürger und Beamten der Stadt, und Studenten, die Mitglieder des Allgem. deutſchen Jagd⸗ or derne⸗; Ortsgruppe Heidelberg, deren Mitbegründer und Se⸗ früßere Beſitzer, Herr Jakob Arnold war, die Landbevöl⸗ d fremde Gäſte Altheidelbergs ſo gern verkehrt hoben, ch durch das allzeit freundliche Entgegenkommen der Wirte ſozuſagen 5 fühlten! Die Familie Lenz, lenz, gewährt dafür, daß der„Silberne Hirſch“, einem des Vorbeſitzers wie der Heidelberger Bürgerſchaft ent⸗ in der altbekannten Weiſe weitergeführt wird. Herr im Hauſe wohnen bleiben. Aus dem Lande * der 6 Karfs ruhe 24. Apri 28 11 IArr N 25„ 24. April. Anläßlich des geſtrigen Todestages ſichen Gherzegin Luiſe wurden in der im Faſanengarten befind⸗ hroßer Ollätte der großherzoglichen Familie Kränze und Blumen 5 Prin Jahl niedergelegt. Das frühere Großherzogspaar, Prinz iu Laufe düun Max von Baden mit dem Prinzen Berthold waren ſaige Zei es vormittags im Maufoleum erſchienen und verbrachten R Köni t an der Bahre der Großherzogin Luiſe. Ihre Tochter, oſen niede von Schweden, ließ einen großen Kranz mit weißen Mean, Kri rlegen, ebenſo würden Kränze niedergelegt vom Frauen⸗ re und egerbund, Offiziersbund, vom Ausſchuß ehem. Leibgrena⸗ ſat am Min Privatperſonen. In der Schloßkirche zu Karlsruhe Schmittwoch abend eine Gedenkfeier ſtatt, bei der Prä⸗ der Fraubthenner eine Gedenkanſprache hielt. Auch der Ba⸗ elle Siauenverein hielt eine Gedächtnisfejer ab. In der Schloß⸗ den⸗Baden wuürde in Anweſenheit der Angehörigen 7 wird er grozin Nalde derroglichen Familie eine Gedenkfeier abgehalten. Auch die zu emte in Vaden⸗Baden hatte ſich in der dortigen ruſſiſchen ſt* Nal emer Gedächtnisfeier verſammelt. ſhungstrſe bei Etüngen 24. Aprü. Durch Fener, deſten ent. Vöderſch 11 noch unbekannt iſt, iſt das Fabriklager der Dach⸗ Wa aſchr von Guſt. Schlapper vollſtändig ndeder ebrannt. hnhauchinenraum wurde ſchwer beſchädigt, dagegen konnte das S St gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr betröchtlich. darche zwisseorgen, 23. April. Am Montag morgen kam auf der N. Herrn iſchen Üffhauſen und St. Georgen das 27%ährige Kind da den Bechthold unter einen ſchweren mit Backfteinen beladenen Sebed bdet em der Bruſtkord eingedrüct würde. Das Kind Aumeenbofen dei Offenburg 24. Aptil. Durch Feuer iſt daz Wdden. Es Landwirts Simon Werner vollſtändig zerſtört ein S0. konnte nur wenig gerettet werden. Auch das Kleinvieh Ne Bugqi ein konnten gerettet werden. ſeigwerfengen, 23. April. Ein aus dem Schacht des Bugginger rausfahrender Kübel ſtieß an einen der im Schacht den angebrachten Holzanbauten und zertrümmerte dieſen. 5 Durch die herabſtürzenden Holzſtücke trugen 4 Bergleute ziemlich ſchwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen davon. * Müllheim, 24. April. Wie verlautet, ſoll nunmehr der ſchon öfters erwogene Plan demnächſt zur Durchführung gebracht werden, die Station Müllheim künftig Müllheim⸗Badenweiler zu nennen. Damit wird der großen Bedeutung der bekannten ſchönen Badeſtadt Badenweiler in vollem Umfang Rechnung getragen. Sehr zu begrüßen wäre es, wenn ſich auch die Mitteilung bewahrheiten würde, daß künftig eine größere Zahl der zwiſchen Baſel und Frank⸗ furt aus entgegengeſetzter Richtung verkehrenden Schnellzüge in Müllheim⸗Badenweiler anhalten wird. Die ſo wichtige Station iſt bisher in den Fahrplänen nicht genügend berückſichtigt worden. * Meersburg, 23. April. Das am Bodenſee gelegene Lehrer⸗ ſeminar Meersburg, das dem Abbau verfallen ſoll, hat eine nicht ungewöhnliche Tradition hinter ſich. Vor 200 Jahren ent⸗ ſchloß ſich der damalige Fürſtbiſchof von Konſtanz Johann Franz Schenk von Staufenberg, in der Diözeſe Konſtanz den Bau einer Erziehungsanſtalt für Prieſter auszufühven. Er wandte ſich, da das Stift vermögend genug war, um Unterſtützung an Kaiſer und Papſt. Kaiſer Karl VI. gab für das neue Seminar 10 000 Gulden und Papſt Benedikt XIII., der ein Dekret zur Unterſtützung des Seminars erlaſſen hatte, ſandte dieſem 150 000 Gulden zu. Mit dem Bau des Seminars wurde im Jahre 1732 begonnen. 1734 gelangte es zur Vollendung. Nach Errichtung des Freiburger Erzbistums im Jahre 1827 wurde das Meersburger Prieſterſeminar aufgehoben. Dann ſtand es über ein Jahrzehnt leer. Im Jahre 1839 wurde es zu einem katholiſchen Lehrerſeminar umgewandelt. Als ſolches hat es bis auf den heutigen Tag beſtanden. Nus der Pfalz At Ludwigshaſen, 24. April. Zu einer ſolennen Prügelei kam es heute früh vor den Geſchäftsräumen der„Pfälziſchen Poſt“ in der Marſtraße. Eine Gruppe von Arbeitern ſtand in der Be⸗ trachtung einiger Wahlprovaganda⸗Plakate verſunken, zu deren be⸗ ſonderer Zierde es Jemand für nötig befunden hatte, die Embleme der Sowietſchwärmer in vierfacher Ausfertiaung anzubringen. Dies geſchah ſedenfalls nicht im Sinne der„Pfälziſchen Poſt“, ſonſt hätte ſich wohl nicht einer der Angeſtellten bemüht, dieſen„aroben Unfua“ wieder zu entfernen. Einen der Umſtehenden(vielleicht der Atten⸗ täter ſelbſt) ärgerte aber dieſes löbliche Beſtreben dermaßen. daß er dem Andern gegenüber handareiflich wurde. Dann entwickelte ſich eine Prügelei, die von munteren. wenn auch nicht im„Knigge“ ver⸗ zeichneten Ausdrücken begleitet wurde. Im Verlaufe der Schlägerei aing es dem raufluſtigen Aergerlichen ziemlich ſchlecht. Viele Hunde ſind bekanntlich des Haſen Tod, weshalb er denn guch ſchließlich das Haſenpanier erariff, ſchimpfend über dieſe„Arbeißer⸗Verräter“ und dieſe ganze meſchuagene Welt. Bad Dürkheim, 28. April. Kommerzienrat Dr. Alfred Kas⸗ ner, Beſitzer der Quieta⸗Werke, Leipzig—Bad Dürkheim, hat, um liale n Armen und Erwerbsloſen Dürkheims laufend Quieta⸗Kaffee⸗Erſatz gratis zur Verfügung zu ſtellen. Die Vertei⸗ lung erfolgt durch die Fabrik an die Bedürftigen, die vom Armen⸗ rat der Stadt ausgeſtellte Gutſcheine beſitzen. Landau, 28. April. Der unlängſt aus dem hieſigen Landgerichts⸗ gefängnis ausgebrochene Sträfling Joſef Hupper taus Göck⸗ lingen iſt in ſeiner elterlichen Wohnung, als er ſich anſchickte, das Nachteſſen einzunehmen, von der Gendarmerie feftgenommen und ſeinem Beſtimmungsort zugeführt worden, wo er noch einer Reſt⸗ ſtrafe von neun Monaten entgegenſieht. Walbmohr, 23. April. Eine blutige Tragsdie ſpielte ſich auf dem Altbreitenfelderhof ab. Dort ſollte die letzten Tage im Hauſe Schön Hochzeit ſtattfinden. In der letzten Minute— die Braut war bereits zum Kirchgang fertig— erſchien der Bräutigam und gab auf ſeine Braut einen Schuß ab, der unterhalb des Herzens eindrang und in der Schulterplatte ſtecken blieb. Aus welchem Grund er dies getan, gibt der Bräutigam nicht an, der nach dem polizeilichen Verhör wieder freigelaſſen wurde. Die Braut, 19 Jahre alt, und bereits Mutter eines Kindes, ſchwebte zuerſt in Le⸗ bensgefähr, iſt aber jetzt auf dem Wege der Beſſerung. Nachbargebiete Ein Dank Badens an das Saargebiet iſt aus Karlsruhe dem Leiter des Saarbrücker Jugend⸗ und Wohl⸗ fahrtsambes, Pfarrer Limberg in folgendem Schreſben zugegangen: ̃ Karlsruhe, den 14. April 1924. Sehr geehrter Herr Pfarrer! Durch das evangeli Jugend⸗ und Wohlfahrtsamt in ir⸗ brücken 1 es uus e geworden, aus unſerer Stadt 3 60 Kinder, die duych die wirtſchaftliche Notlage in ihrem körper⸗ lichen und geiſtigen Fortkommen gehemmt ſind, in verſchiedenen Gemeinden des Saargebiets in Erholung 110 bringen. Wie wir vernommen haben, ſind alle Kinder vortrefflich untergebracht, wer⸗ den außerordentlich gut verpflegt und zum Teil ſogar gekleidet. Für dieſe weilgehende Unterſtützung ſprechen wir Ihnen, ſehr ge⸗ ehrter Herr Pfarrer, unſern tiefgefühlten Dank aus und bitten Sie, auch Ihren Beamten und Beamtinnen, ſowie den Herren Geiſt⸗ lüchen— Gemeinden in unſerm Namen den wärmſten Dank u übermitteln. 5 Gott ſegne dieſes tatkrüftzge Chriſtentum des Saargebietes! Wie wir heute unſerer dort untergebrachten Kinder gedenken, ſo werden auch in Zukunft unſere Gedanken mit den Gemeinden an der Saar in Dankbarkeit und Treue verbunden ſein. 10 Der Badiſche evangeliſche Oberkirchenrat. Der Oberbürgermeiſter von Karlsruhe. Der evangeliſche Kirchengemeinderat ee es Mehrere hundert älzer Kinder ſind in der Gegend von Dinlgen un—— 10 Allgemein hört man das ſchlechte Ausſehen der Kinder bedauern. Die mitleidigen Pflegeeltern ſetzen alles daran, die notleidenden Kleinen aufs beſte zu betreuen;: ſie ſcheuen ſeſbſt die Koſten nicht, ihnen die dringend erforderliche Wäſche und Kleidung zu en. „Saharbrücken, 22. April. In Saarbrücken iſt mit Beginn am 1. Mai eine Staatliche Kunſt⸗ und Kunſtgewerbde⸗ ſchule unter der Leiumg des einheimiſchen Malers Fritz Gre⸗ wenig ins Leben gerufen worden.— e der kata⸗ ſtr en Lage des Wohnungsmarktes ſtellte der Bürger⸗ meiſter von Saarlouis die Forderung am die Regierungskommiſ⸗ ſion, die Ermäßigung der Kohlenſteuer, von der in weſentlichen die franzöſiſchen Verbraucher der Saarkohlen profi⸗ tieren, wieder auf die urſprüngliche Höhe von 20 Proz. zurück⸗ zuführen, um dieſe Gelder für Wohnungsbauten frei zu machen. Die Erſtellung neuer Häuſer durch den Wohnungsbauverband iſt infolge der ſaarländiſchen Kreditnot 10 Erliegen gekommen. Der Wohnungsbauverband-hatte 34 Millfonen Franken durch Anleihe und kurzfriſtige Darlehen aufgebracht, während die Saarregierung nur 4 Millionen Franken Zuſchuß leiſtete.— Auf dem Neun⸗ kkircher Eiſenwerk wurden elf Werksangehörige, die 10 eine ununterbrochene 50jährige Dienſtzeit zurückblicken konnten, durch eine Feier und Widmung goldener Uhren geehrt. — Die ſaarländiſche Landeskrankenanſtalt Homburg, die frühere Irrrenanſtalt des Kreiſes Pfalz, erfreut ſich beſonders in ihrer Chirurgiſchen Abteilung eines außerordentlich zahlreichen Zuſpruches aus der weiteſten Umgebung.— In Pachten, wo be⸗ reitg früher umſängliche römiſche Münzfunde gemacht worden waren, wurden beim Auswerfen eines Fundaments neuerdings Säulenreſte, Flach⸗ und Hohlziegel, ſowie Tonkrugſtücke ausge⸗ gqraben— Reſte größerer Anlagen, aus denen daß der Ort, wie ſo manche im Saar⸗ und Moſelgebiet, eine römiſche Kolonie geweſen iſt. ** sw. Darmſtadt, 21. April. Heute nachmittag fand unter außer⸗ ordentlich ſtarker Beteiligung der kath. Gemeinde die Grundſtein⸗ legung für die beiden Kirchen St. Fidelis und Liebfrauen ſtatt. Anweſend waren u. a. die hieſige Geiſtlichkeit, die Guardianer der Kapuzinerklöſter von Mainz, Dieburg, Bensheim, die Spitzen der der großen Not in hieſiger Stadt etwas zu ſteuern, ſeine hieſige Fi⸗ f der beiden kath. Verbindungen Naſſovia und Rheinpfalz von der Techn. Hochſchule. Herr Dekan Gaſtell begrüßte den Biſchof, der anläßlich der Firmung nach Darmſtadt gekommen war und zugleich die Grundſteinlegung der Kirchen vornehmen wollte. Die Kirchen⸗ geſangvereine verſchönten die Feier. Die Feſtpredigt hielt Herr Semmarregenz Dr. Schneider⸗Mainz. Es folgten die üblichen Zeremonien und Einmauerung der Urkunde. Sw. Dieburg, 23. April. Ein ſchweres iſenbahnunglück ereignete ſich heute Vormittag auf dem hieſigen Bahnhof. Der von Groß⸗Zimmern 5,13 Uhr hier eintreffende Perſonenzug hatte das Signal überfahren. Vom Stellwerk aus hatte man dies bemerkt und den Zug auf ein totes Geleiſe geleitet, da er ſonſt auf einen Güterzug aufgefahren wäre. Das Zugperſonal konnte den Zug ſcheinbar nicht mehr zum Stehen bringen und ſo fuhr die Lokomo⸗ tive über den Prellbock hinaus in den Warteſaal des Sta⸗ tionsgebäudes. Außer dem Gebäudeſchaden ſind Perſonen nicht verletzt worden. 2 Gerichts zeitung Landgericht Mannheim * Mannheim, 24. April.(Sitzung der Strafkammer).(Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Weiß. Schöffen: Frau Berta Franz(Kaufmannsehefrau) in Feudenheim und Auguſt Wec⸗ zera, Schneider, hier). Vertreter der Anklagebehörde: Staatsan⸗ walt Brettle. Wegen Einbruchdiebſtahls ſteht der 38jährige Inſtal⸗ lateur Franz Erwin Seifert aus Kaliſch vor Gericht. Am 21. November 1921 erbrach er im Hauſe einer Zirkusbeſitzerfamilie ei⸗ nen Kleiderſchrank und entwendete daraus 200 Mark bar, eine goldene Taſchenuhr und einen Siegelring. Seifert war einige Tage zuvor auf ſeine Bitte von der beſtohlenen Familie in gaſtfreundlicher Weiſe ins Haus aufgenommen worden und ſollte dort dauernde Wohnung bekommen, falls er als Inſtallateur Beſchäftigung finde. Der Angeklagte wurde wegen dieſes Diebſtahls am 7. Dezember 1923 vom Schöffengericht zu 4 Jahren Zuchthaus und 3jäh⸗ rigem Ehrverluſt verurteilt. Er legte gegen.: Urteil Berufung ein und beantragt heute Strafermäßigung. Der Vertréter der Staatsanwaltſchaft beantragte Verwerfung der Berufung und betonte das ſchamloſe Verhalten des Angeklagten, der wegen Dieb⸗ ſtahls wiederholt mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, verdiene eine ſo hohe Strafe. Statt ſich zu beſſern, wie er den beſtohlenen Eheleuten gegenüber ernſtlich verſprochen, habe er in ehrloſer, gemeiner Geſinnung die Leute beſtohlen und betrogen. Das 55 wies- die Berufung des Angeklagten als unbegründet zu⸗ rũ Der 55jährige 1 Johann Heinrich Kurzenhäuſer aus Eichtersheim iſt des Diebſtahls im Rückfalle beſchuldigt. Er entwendete auf einem Holzlagerplatz an der Hochuferſtraße ſechs Eiſenbahnſchwellen und ſieben Holzbohlen im Geſamtwert von 36 Goldmark. Vom Schöffengericht wurde K. zu 4 Monaten Ge⸗ ängnis verurteilt. Auf die von ihm eingelegte Berufung fand heute Verhandlung vor der Strafkammer ſtatt. Dieſe wies die Be⸗ rufung als unbegründet zurück. Der 62jährige Arbeiter Adolf Jung aus Mannheim iſt wegen Diebſtahls im Rückfalle angeklagt. Der Genannte betreibt als beſondere Spezialität die Entwendung von Handwagen. Drei ſolche Wagendiebſtähle liegen ihm zur Laſt. Das Schöffenge⸗ richt verurteilte ihn hierwegen zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Auf die Berufung des Angeklagten ermäßigte die Strafkammer heute die Strafe auf 1Jahr 6 Monate Gefängnis. M. 4 Sportliche Rundſchau Pferòerennen Jrankfurt a. M. 1. Preis. E is und 2200 M. 1200 Meter. 7 Sencer end 2. Sachs Südwierd. 3. v. Opels Wetterhexe. Ferner: Brangäne, China, Berſeba, Eskiſhehir. Tot. 18:10, Pl. 10, 10, 10:10. 2. Marmor-Preis. 3000 M. 1400 Meter. 1. v. Opels F av o⸗ rita(Koſina). 2. Buchmüllers Teddy Bear. 3. Sachs Styr. Ferner: denfreude, Porphyr II, n, Harmodius, Fahrwohl, Hargitta. Tot 36:10, Pl. 17, 19, 20:10. 3. Malua-Jagdrennen. 3000 M. 3200 Meter. 1. v. Moßners Kunſtwart(O. Wehe). 2. Rölkers Satyr. 3. Groß Donner⸗ wetter. Ferner: Caeſar, Silbertaler, Callao, Trapper. Tot. 19:10, Pl. 11, 12, 11:10. 4. Graf Ferry⸗Preis. 4500 M. 2000 Meter. 1. v. Opels Farmer(Koſina). 2. Engels Raſteſbinder. 3. Nonnenhofs Segieth. Ferner: Palette. Tot. 22:10, Pl. 20, 19:10. 5. Saphir-Jagdrennen. Ehrenpreis und 4500 M. 3600 Meter. 1. Feilers Minneſang(Pfänder). 2. Schmidts Gyp. 3. Bütt⸗ ners Fliegender Aar. Ferner: Pippin, Honved. Tot. 26:10, Pl. 17, 13:10. 6. Jels-Preis. 3000 M. 1800 Meter. 1. Heinichs Hazear (Jentzſch). 2. Pfiſters Nordpol. 3. Chriſtmanns Domino. Ferner: Strumen, Miramar, Markgraf, Kalmanezi, Meerweibchen, Martini. Tot. 24:10, Pl. 13, 11, 23:10. Dritte Mokorrad⸗Juverläſſiakeitsfahrt des Motorfahrer Club Mannhbeim Die dritte Motorrad⸗Zuverläſſiakeitsfahrt des Motorfahrer Club Mannheim. welche auf der bekannten Strecke durch den Odenwald urſprünglich am 4. Mai 1924 abaehalten werden ſollte, mußte infolge der Reichstaaswahlen bekanntlich auf den 27. April 1924 verleat wer⸗ den. Jetzt nach Ablauf des letzten Meldeſchluſſes läßt ſich ein endaül⸗ tiges Bild über die Beteiligung gewinnen. Es wird zum erſten Male bei einer Mannheimer Veranſtaltung nach A⸗Fahrern und B⸗Fah⸗ rern gewertet. d 5. Fahrer. die infolae mehrerer errungener Siege ſich als qualifiziert für eine ſcharfe Konkurrenz gezeigt haben und Fahrer, die infolge geringerer Rennerfahrung als Amateure oder Laien zu gelten haben. Es hat ſich gezeigt, daß in der Klaſſe 150 cem. in der Klaſſe 500 cem und in der Klaſſe über 750 cem die erfahrenen Rennfahrer. die A⸗Fahrer bei wejtem überwiegen, während in den Klaſſen 250 cem, 350 cem und 750 cem die B- oder Laien⸗Fahrer vorherrſchen. Es ſind die Fabrikate D. K.., Wimmer. Akrema, N. S. U. aller Stärken. Trumpf Aß. Zündapp. B. M.., Wanderer, Derad. Mabeco, Mars, auch viele ausländiſche Maſchinen wie B. S. ., Bradſhaw, Blackburne. Garelli. Ariel. etc. vertreten, ſodaß ber⸗ vorragender Sport zu erwarten iſt. Auch die Qualität der beteilig⸗ ten Fahrer läßt nichts zu wünſchen übrig. Der Start findet am Oſtausgana von Käfertal ſtatt. Da mit aroßem Zuſchauer⸗ andrana gerechnet wird. ſind Extrawagen der Straßenbahn bereit⸗ geſtellt. Die Firma Auguſt Kremer. Mannhbeim, Herr Juwelier Fr. J. Kraut. Mannheim, die Motorrad⸗Rundſchau“, Herr Emil Ohler. Direktor der K. T. Künſtler⸗Spiele und viele Andere haben die An⸗ zahl der wertvollen Preiſe. die von dem Club zur Verfügung geſtellt wurden. durch aroßzügige Stiftungen bereſchert. Die Preisverteilung findet am Sonntag nachmittaa im Hotel National ſtatt. wo die Re⸗ ſultate verkündet werden. Dort werden auch die Preiſe ſowie der Odenwald⸗Wanderpreis. Inkra⸗Wanderpreis. Trumpf Aß⸗Wander⸗ preis und Regaio⸗Wanderpreis aufaeſtellt. Wallerſtandsbeobachtungen im Monat Apeil nbein-Bene 18[17 Ti5LATreſſo ſi7 Dis 2i Schunerinſel⸗) 1 67 1 591 791 88ſ 2 102.14 Mannbeim.75.79.98.56.56 66 8.72.2 85 301 Heilbronn. Maxau.57 4884.504.77 Mannheim 8 25.55/3.56.64 ſcauvb——. Küln 34⁴ 454 874.01020.77 Hautjucken, flechten, offene Fsse, Krampfadern, auch veraltete Wunden, heilt die milde und wohltuende ſeit Jahrzehnten bewährte San⸗Rat Dr. Strahls Hausſalbe. In Original⸗Doſen à.25..30. und 4 30 erhältlich: Depots Mannheim: Einhorn⸗Apotheke am Markt R 1. Nr. 2/3. Löwen⸗Apotheke weltlichen Behörden, Staat, Stadt, Kreis, Provinz, die Vertreter a. d. Planken 2. 16, Pelitan⸗Apotheke Q. 1. 3, Mohren⸗Apotheke O 3. 5, Schwan⸗Apotheke E 3. 14(nächſt der Börſe). 886 6. Seite. Nr. 192 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Handelsblaff Absdhlusse im Stemen-Schacer Nonern Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. Dem Geschäftsbericht entnehmen Wir u. a. fol- gende Mitteilungen:„In das zweiundzwanzigste Geschäfts- Jahr traten wir mit einem guten Auftragsbestand ein. Die Ruhrbeselzung unterband den Rohstoffbezug von dort, ver- hinderte aber auch die Ablieferung schon bestellter Anlagen nach dem besetzten Gebiete. Ebenso wurde mit Neubestel- jungen von dort zurückgehalten“ Auf das übrige Deutsch- land griff diese Zurückhaltung über. Besonders er- schwerend wirkte auf die Abwicklung aller geschäftlichen Vorgänge der Währungsverfall. Als der Wert des Geldes immer schneller sank, ging man zur Sicherung der Ver- kaufsbedingungen in immer weiteren Kreisen zur Goldmark- verrechnung über. Die Erkenntnis des wirklichen Geld- Wertes verursachte eine allgemeine Preissteigerung. Die Gehälter und Löhne mußten stark erhöht werden. Die Produktionskosten stiegen. So wurde das Auslandsgeschäft, an sich schon durch Abwehrzölle behindert, immer schwie- riger. Die schlechte deutsche Wirtschaftslage legte den Elektrizitätswerken alleräuberste Einschränkung in Bezug auf Ergänzung und Erweiterung ihrer Anlagen auf. Viele Grobdynamomaschinen, die in der Bauart oder der Aus- nutzung des Materials Fortschritte darstellter, gelangten zur Herstellung, Den wärmetechnischen Problemen Wurde beim Bau neuer Kraftwerke und bei unseren Ent- Wurfsarbeiten zur Verkoppelung von Energie- und Wärme⸗ Wirtschaft in bestehenden Industrieanlagen besondere Auf- merksamkeit gewidmet. Eine rege Nachfrage nach Frei- Iuftanlagen aller Spannungen entwickelte sſch. Die zahlreichen im Betrieb befindlichen und im abgelaufenen Geschäftsjahr noch weiter in Betrieb genommenen Gro5B- transformatoren für Höchstspannungen haben durch ihr betriebssicheres Arbeiten das uns entgegen- gebrachte Vertrauen zu dieser ruhig und stetig fort- entwickelten Konstruktion Ebenso wurden Wir beauftragt, verschiedene Prüftransformatoren für 500 000 Volt Prüfspannung, die durch geeignete Schaltung auf 1 Million Volt gebracht werden kann, herzustellen. fu der Fabrikation der Starkstromkabel hatten wir tech- nische Erfolge durch die des Lypro-Schutz- systems und durch die Lieferung von Kabeln für sehr hohe Spannung. Das Gleichrichtergeschäft béfindet sich in leb- Häfter Entwicklung bei groſer Nachfrage. Auf dem Lan d- Wirtschaftlichen Gebiete können wir einen Schritt vVorwärts verzeichnen: wir kamen mit den auf unserem Versuchsgut Gieshof technisch durchgebildeten Garten- und Ackerfräsen erstmalig in gröpßerem Umfange auf den Markt. Das Geschäft in Industrieanlagen litt am meisten durch die Ruhrbesetzung. Aus dem unbesetzten Gebiet und auch aus dem Ausland gingen jedoch einige umfangreiche Aufträge aus der Berg- und Hüttenindustrie ein. In steigen- dem Maße verwendet der Steinkohlen-Bergbau elektrischen Antrieb. Für die Textil-, Papierindustrie und für Zucker- kabriken gingen größere Aufträge ein. Die planmäßige Durchbildung der Einzelantriebe fär Werkzeugmaschinen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten führte zur vermehr- ten Anwendung dieser Antriebsart, Für die Ausrüstung von Hebezeugen erreichten wir einen befriedigenden Umsatz. An der elektrischen Ausrüstung der deutschen Schilffs- Reubauten haben wird hervorragenden Antell. Die von uns seit einigen Jahren entwickelten Elektrofilter-Anlagen zur Abscheidung von Nebeln und Staub aller Art aus Gasen haben den gestellten Anforderungen entsprochen. Eine an- sehnliche Zahl Wärmespeieber nach System Dr. Ruths wurde uns in Auftrag gegeben, vorzugsweise für die chemische, Textil- und Zellstoff-Industrie. Einige derselben sind schon mit bestem Erfolge in Betrieb genommen worden. Die deut- schen Straßen- und Kleinbahnen erteilten nur wenige Auf⸗ träge, dagegen gingen einige aus dem Auslande ein, ins- besondere àuch für Ueberfandbahnet mit hochgespanntem Gleichstrom. 7 Wesentlich besser lag das Geschäft auf dem Gebſete der Vollbahnen. Von der deutschen Reichsbahn erhielten Wwir den Auftrag auf die elektrische Ausrüstung von 33 schweren Personen- und Güterzuglokomotiven für das bayerische Netz. Wir erhielten ferner bedeutende Aufträge für den Ausbau der elektrischen Fahrleitungsanlage und der Hochspannungsleitungen des Netzes bei München, darunter den Ausbau des Münchener Hauptbahnhofes. Neben zehl- reichen anderen Bühnen- Beleuchtungsanlagen erhielten wir nach dem Brande des Wiesbadener Staats-Theaters dle Neu- ausrüstung für dieses in Auftrag. Auch im Auslande erziel- len wir mit unseren er ute Erfolge. Obgleich der Geschäftsgang der Abteilung Klein- im Inland durch die Geldentwertung, im Aus- land durch die wWirtschaftliche Depression“ beeinklußt War, war der. im allgemeinen zufriedenstel- lend.“ Unsere bewährten Zähler finden immer gröheren Absatz. Das Geschäft in Installationsmateriab War befrie- digend, obgleich gerade auf diesem Gebiete zahlreicher neuer Weitbewerb eingetreten ist. Der Umsatz in Motoren entwickelte sich normal; im Apparategeschäft haben wir eine Anzahl neuer Konstruktionen ausgebildet, die bel der Kundschaft gute Aufnahme fanden. Die Siemens-Elek- trowärme G. m. b. H. bezog Anfang Januar 1923 ein neues Werk in Sörnewitz bei Meigen. Die neu heraus- ebrachten Typen für elektrisches Heizen und Kochen haben —5 Beifall Weiter Kreise gefunden. Beheizungsanlagen für Industrielle Zwecke, die Wir schon für, viele Verwendungs- arten ausgebildet haben, wurden Weiter entwickelt. Unser Autowerk War dauernd gut beschaftigt. Die Produktion konnte auch nicht annahernd mit der Absatzmöglichkeit Schritt halten. Unsere Neubauten, vor allem die Exweite- rung des Fransformatorenwerkes in Nürnberg Wurden vollendet. Im November des Geschäftsfahres hatten Wir einen gröheren Brand im Kabelwerk. Dank der tatkrättigen Hilfe unserer Konzernwerke konnten wir schon sehr pald einen Teil der neu erbauten Räume wieder beziehen. Nach einem halben Jahr war der ganze Wiederaufbau vollendet. Eine Unterbrechung unserer Lieferfähigkeit ist nicht ein- etreten. Wir können mit Befriedigung keststellen, daß die emühungen, die von unserem Kleinbauwrerk ausgingen, Krlegsbkinde zu beschäftigen, immer mehr Erfolge bringen. Zurzeit sind hundert Erblindete bei uns tätig.“ Die noch in Papiermark aufgestellte Jahresbilanz weist im Gewinn- und Verlustkonto einen Reingewinn von 80 Billionen aus, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Eine neue Aktien-Weinhandlung im Saargebiet. Unter der Firma Weingroßhandlung Peter Schweizer.-G,, Saarbrücken, ist eine neue Firma gegründet worden, die den Handel mit Weinen und Spirituosen jeder Art, sowie die Betelligung an allen Unternehmungen zu ähnlichen Zwecken zum Gegentand hal. Das Grundkapital der Gesell- schaft beträgt 1 Million französische Franken. Automobilee Th. Schneider(Besançon). Die o. G. V. vom 15. April genehmigte die Bilanz des am 30. September 1023. abgeschlossenen Geschäftsſahres, das einen Verlust aufweist von 76 602 Fr. gegen einen Verlust von 973 664 Fr. ——— N Sämtliche Verwaltungsanträge wurden ge- nehmigt⸗ des Zahlungseinstellungin der Getreidebranche Die alte und angesehene Getreidefirma C. Maiers Nachf. in Rastatt sah sich infolge der Franken- schwierigkeiten gezwungen, Ihre Zahlungen einzu- stellen. chon im gestrigen Nachmittagsverkehr der Mannheimer Produktenbörse Waren diesbezügliche Gerüchte im Umlauf; man glaubte jedoch immer noch àn eine Retiung der Firma. Dies war jedoch nicht mehr möglich, da Wechsel einliefen, die gestern fällig waren. Die Insolvenz hängt, wie wir erfahren, zusammen mit der Krankheit des Firmeninhabers Maier sen., der sich vor geraumer Zeit einer schweren Operation unterzlehen mußfte und heute noch krank darniederſiegt. In der Zwischenzeit führte der Sohn des Firmeninhabers die Geschäft. Dieser hat große Posten Mehl in Franken angekauft. Durch die Besserung des französischen Franken konnte der Mann jedoch seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkom- men. Die Passiven einschlieblich der Differenzen sollen, wWie uns mitgeteilt wird, sehr groß sein; man spricht von etwa 209 000 Goldmark. Leider wird durch die Zahlungseinstellung der Firma auch der Platz Mann- heim in Mitleidenschaft gezogen. 5 Die Firma strebt einen außerordentlichen Ver- gleich an und beruft zu diesem Zwecke auf den 2. Mai eine Gläubigerausschußsfitzung nach Karlsruhe. Die Hauptursache der Zahlungseinstellung wird darauf zurückgeführt, daß eine Reihe von Wechseln im, Umlauf Waren, die auf Goldmark lauteten. Ein Wechsel, der Naſern fallig wurde, lautete auf 60 000 Goldmark. Ein paar Andere Wechsel sind anfangs Mai fällig. Außerdem laufen noch große Differenzen für in Franken gekaufte französische, amerikanische und argentinische Mehle, die nun nicht mehr abgesetzt werden konnten. Außer dem Platz Mannheim werden durch die Insolvenz der Rastaiter Firma noch Karlsruhe, Straßburg und insbesondere Kehl berührt.() (bDeutsche Eisenbahnsignalwerke.-., Bruchsal. Der neun Monate umfassende Geschäftsbericht der Deutschen Eisenbahnsignalwerke.-G. vorm. Schnabel u. Henning, C. Sthamer, Zimmermann u. Buchloh in Bruchsal und Oesede- Georg Marienskütte stellt einen weiteren Rückgang an Aufträgen durch die deutche Reichseisenbahn, wie auch des Auslandes fest. Zurzeit sind die Werke nicht aus- reichend beschäftigt, da die Reichseisenbahn infolge ihrer Abtrennung von der allgemeinen Finanzver waltung mit der Erteilung von Aufträgen fast ganz 2 ehalten hat. Voraussſchtlich wird in Kürze durch die Aufnahme neuer Betriebszweige den Werken neue Arbeit zugeführt werden können. Der.-V. soll die Ausschüttung einer Dividende von jſe einer Goldmark auf die Stammaktien vor- geschlagen werden. Devisenmarkt Paris liegt weiterbhin abgeschwWächt. Es notierte heute früh mit 69,25 zu 69,50 Franken und Dollars auf 15,85 zu 15,95 gegenüber 66,25 und 15,10. Der französische Franken wurde heute früh mit 26,60 Goldpfennig 2 mite 27,85 gehandelt. Der belgische Franken steht auf 22, egenüber gestrigen 23,65 und der schweizer Franken auf 74,50 gegen estrige 74.45 Goldpfennig. Die schweizer und die hollän⸗ sche Währung notiert fest. Der holländische Gulden wWird mit 1,.56 BIKA gehandelt. Für die deutsche Bi erhielt man in Zürich 129,50 Centimes und in Amsterdam 0,14 Cents. Das Pfd. Ster ling kostete 19,5 Bi. Sonst lagen folgende Notierungen vor: Zürich auf Paris 38,20, London 24,70, Holland 209,50, Mailand 25,10, Belgien 31,5, New Vork 3,637, Madrid 7976; Paris auf London 68,50, New Lork 13,65, Belgien 85,40, Holland 581, die Schweiz 277,75, Spanien 218, Wien 21,50; London aàuf Paris 69,05, New Lork 437,50, Belgien 80,87, die Schweiz 24,69, Holland 11,65, Prag 148,4 Amsterdam auf London 11,78½, die Schweiz 47,75, New Lork 26876, Brüssel 14,75, Spanien 37,75, Prag 790—795.— Börsenberichte Man nheimer Effektenbörse Mannheim, 23. April. Die Börse verkehrte in ruhiger Haltung. Es notierten: Rheinische Creditbank 2 bz.., Rheinische Hypothekenbank 2,2 bz.., neue 2,1., neueste 2., Anilin 175 bz.., Rhenania 5% bz.., Mannheimer Aktienbrauerei 20., Frankfurter Allgemeine 55., Asse- kuranz-Gesellschaft 55., Mannheimer Versicherun 63 bz.., Benz 4% ba. G. Emallllerwerke 4 ba. G, Gebrüder Fahr 6 bz.., Fuchs Waggen 1,4 bz.., Germania Linoleum 7,5 bz.., Karlsruher Maschinen 2,5., Knorr- Heilbronn 4,5., Braun Konserven 1,2 bz.., Mannbeimer Gummi 2., Neckarsulmer.5 etw. ba.., Pfälzer Nähmaschinen 1,75., Zementwerke Heidelberg 8,5., Freiburger Ziegelwerke 1., Wayss u. Freytag 275 bz.., Zellstoft Waldhok 7,5 bz.., Zuckerfabrik Frankenthal 256 bz. G. und Zucker· kabrik Waghäusel 28 bz. G. Waren und Narkie N Vom elsässischen Kalimarkt. Aus Mülhausen wird uns von unserm(Mitarbeiter gemeldet: Die Abschlüsse in Kalisalzen beginnen seltener zu werden, denn wir nähern uns dem Ende der Verbrauchsperiode. Die Elsässische Kali- gesellschaft(Société Commerdiale des Potasses'Alsace) strengt sich an, die rückständigen Aufträge auszuführen; indes bleiben noch verspätete Lieferungen für Chlorkalium zu lelsten. Der Nachla der Umsatzsteuer wird wahrschein- lich auf 1,10 Prozent festgesetzt bleiben, anstatt von 130 Prozent, die der Händler nach den neuen Bud etdisposſitionen zahlen soll. Die offizielle Preisliste lautet: 5 Vinft 12/16proz. 0,43 FEr. die Einheit K20, lose verladen, ab Elsaß; 20/22proz. 0,51 Fr. die Einhelt; Chlorkallum 60/0pros. 49,50 Fr. ab Gruben, S80proz. 0,900 Fr, die Einheit ab elsäss. Gruben; Kaliumsulfat 90pron. 1,40 Fr. die Einheit ab Gruben(nom.). Bertiner Metallbörse vom 24. April prelse in Festmark fur 1 lg. genreee 4* U— n Barren—— * 129•1 1 2 ſüng.838.488 488.-.98 ee ee e eee eee ee .e g e klan 12.84..58 Süöder fur 1 an e0 50 Aluminlum—— la un—— London, 24. April(WB)Y Metalmarkt,(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 kg. 28. 24. 28. 24. Blei 32.78 32.37 Kupierkass 64.37 64.18 destseleet. 60.28 69.28 Eink 32.62 32.63 do. 3 Monat 68.25 65—Nickel 130— 130.— OQueckellb. 13.8 14.80 do. Elektol. 70.30 70.23 Zinn Kassa 248 50 240.—Regulus 37½.80 37.18 Schiffahrt Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 28. April Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 304 Cents ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 4 Cents ab Kanal nach Rhein-Mainstationen (5 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrort). Exportkohle nach Rotterdam: ub Kipper nichts angenommen 0 1,10 fl. ab Kanal, per Tonne bei freiem Schleppen. Geschätt ziemlich lebhaft; Tagesmiete etwas anziehend. Jreitag. den 25. Ayril 102— annheimer Generel-Angeiger Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister B: Rheinische Handelsbank Aktiengesellschaft in Mann Die Prokura des Philipp Hauk ist erloschen. Daniel J. Gross, G. m. b. H. in Mannheim: hein Die ce ard schaft ist aufgelöst. Die seitherigen Geschäftsführer Da Gross, Metzgermeister, Mannheim und Kaufmann Bern Faller, Mannheim sind Liquidatoren. Die Firma loschen. Gerberich& Cie., Rheinische Maschinenbau- u. Hande gesellschaft m. b. H. in Mannheim, Max Josefstr. 22: schaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 1. April 1924 16 Entwurf 1 Zeichnungen, 00 Han mit diesen Maschinen und Apparaten und mit allen gestellt. Gegenstand des Unternehmens ist: Ausführung aller maschinentechnischer Fabrikation von Maschinen und Apparaten aller Art, ders nach den Patenten des Ingenieurs Gerberich, der nischen Erzeugnissen der gesamten Industrie, fern Vertretung von industriellen und Handelsfirmen. Das Gesell fesl⸗ dlie ec 60% er Stamm kapital beträgt 20 000 Goldmark. Karl dugern Kaufm⸗ Eduard Gerberich, Ingenjeur, beide in Mann schäftsführer. Der Gesellschafter Ingenieur Eduard rich, Mannheim, bringt die in einer Anlage zum schaftsvertrag verzeichneten Schutzrechte und einrichtungsgegenstände im Gesamtwerte von 3500 Golge in die Gesellschaft ein. Die Stammeinlage dieses schafters mit 3500 Goldmark ist damit geleistet. Joseph Vögele, Aktiengesellschaft in Mannheim. schaftsvertrag ist Generalyversammlung vom 31. Marz 1924 in den 88 1 gütung des Aufsichtsrates) und Gebrüder Krayer, G. m. b. H. in Mannheim: Die des Fritz Zander ist erloschen. Dem bisherigen Georg Brans, Mannheim, ist jetzt Einze erteilt. Gesellschaftsvertrag ist in 8 15 hinsichtlich der eim, sind Geschäſt 18(Geschäftsfahr) cacen Ges Iprokur- Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller in Werge N er Gerbe. Gesell all Gesell durch Beschlul der außerordenflſch, 6(V rok urs amt des Aufsichtsrates durch Beschluß der Generalversamml vom 31. Mäarz 1924 geändert. Vereinigte Mannheimer Spiegelfabriken Peter& Jlece Friedrich Lehmann G. m. b. H. in Mannheim: Die Gese durch den Gesellschafterbeschluß vom 2. Mai 19 elöst. cheufele, Mannheim und Kaufmann Fritz Volk, sind Liquidatoren. Die Firma ist erloschen. „Mida“ Mannheimer Industrie Druck-Anstalt G. m. i. L. in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Süddeutsche Studiengesellschaft m. b. H. i. L. in heim. Die Firma ist erloschen. Gesellschaftsvertrag der Aktiengesellschaft ist am 15. 1923 festgestellt. führung der von Arnold Obersk Hauptsitz in zu Berlin unter seiner Firma 1I. 1 2 4 Die bisherigen Geschäftsführer Kaufmann Hel 5 Mannbell * erlin und Niederlassungen in Wiesbg 65 orid Mau Arnold Obersky Aktiengesellschaft, Zweigniederlasegf Mannheim in Mannheim, D 1, 5/, als Zweigniederlassung Firma Arnold Obersky Aktiengesellschaft in Berlin: Det Nonbl. Gegenstand des Unternehmens ist die 10 em Fabrikbesitzer, Handelsgerich den 55455 Stuttgart, Duisburg, Mannheim, Leipzig, Essen und betriebenen Fabrik von Korsetts und verwandten Ar und die Beteiligung an Unternehmungen leicher 2 20l. bbn. cher Art. Pas Grundkapftal betragt 300 000 000 und källt in Inhaberaktien und zwar 200 zu je 1 000 000, 170 je 100 000 und 2000 zu je 10000 4 die zum Neünpefe ausgegeben werden. 7 1 Fabrikbesitzer und Randeſsgerpoes 100 Arnold Obersky, Berlin, ist als Vorstandsmitglied 11 und zwar mit dem Recht, die Gesellschaft ssibstandig vertreten. Kaufmann Leo Silberstein, Berlin, ist zum 8% vertretenden Vorstandsmitglied bestellt. Dr. Ludwiig Pickardt, Charlottenburg, 3. Kaufmann Halmoff, Berlin, 4. Rechtsanwalt un berg, Berlin, 5. Bankdirektor Wilhelm Kleemann, lottenburg. Seifenbaus am Markt, G. m. b. H. in Mannheim, G 2 m. b. H. ist am 20. Marz Gegenstand des Unternehmens roßl- und Klèinhandel mit Seifen, Waschmitteln, Parete⸗ and Gesellschaftsvertrag der G. 5 April 1924 festgestellt. er Scheuertüchern, Bodenwachs, Schuherem und chemisch-technischen Artikeln. Das Stammkapitäl 5000 Goldmark. Josef Gailhofer, Kaufmann, Geschäftsführer. einlagen in die Gesellschaft ein: Schreck, Mannheim: Goldmark, b) Kaufmann Josef Gailhofer, Heidelberg: Kernseife, 400 Dutzend Stück Feinseife und eine aufmann a) Die Gründer; alle Aktien übernommen haben, sind: 1. Fabrikbesitzer 401 Handelsgerichtsrat Arnold Obersky, Berlin, 2. Rechtsans Notar Dr. Fritz eidelber Die Gesellschafter zolgend, en 100 Sam olb⸗ d⸗ 90 5 17 10 2800 kg Kernseife im Werte 4200 Ladt, * einrichtung bestehend aus 3 Theken, 5 Ladentischen, 1 anſe⸗ pult, 2 Schaufenstergestellen und die elektrische Lichta mit Lampen im Werte von zusammen 2500 Goldmark. Melliand's Tertilberichte Aktien sellschakt in warpng Marcel Melliand ist als Vorstandsmitglied ausgesch! Kaufmann Richard Schreck, Mannheim und Kaufmann Schwarz, Heidelberg sind zu Vorstandsmitgliedern bes Jeder von ihnen ist befugt, die Gesellschaft vertreten. G. Zahn& Co. G. m. b. H. in Mannheim: Dem mann Adam Steisslinger, O Mitteldorf, Mannheim ist Geésamtprokura erteilt. 15 selbstandig 1 K 00 ersheim(Pfalz) und dem 100 Kunkler& Co, G. m. b. H. in Mannheim: Friedg Keßelheim ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Kaufpel Wilhelm Worm und Friedrich genannt Fritz Keßelheim, in Mannheim sind zu Geschäftsführern bestellt. Wilhelm Scheuber G. m. b. H. in Mannheim: Geseilschaflerdeschiug vom J. Aprü 1924 ist dae 51f 25 kapital von 100 000 auf 500 Goldmark umgestellt Wiel Gesellschaftsvertrag entsprechend der eingereichten schrift, auf die Bezug genommen wird, geändert. Süddentsche Düngergesellschaft mit beschränkter nai vormals J. P. Lanz& Cie, in Mannheim: Durch der Cesellschafterversammiung vom 9. April 1924 — 1 von 3 000 000„ umgestellt in 300 000 G0 10 ellschaftsvertrag entsprechend der Aingert 10 ederschrift, auf die Bezug genommen wird, ges Prokura des Hans Schoch 405 erloschen. Haspelvertrieb G. m. b. H. in Mannheim, 0 7, Gesellschaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 9. Apr festgestellt. Gegenskand des Unternehmens ist die Ausnd ng der Schutzrechte und der Vertrieb der von Adolf V hergestellten und zum Patent angemeldeten Rurven- Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Förderung Zweckes sch an gleichartigen Unternehmungen zu bel solche zu erwerben und zu vertreten. Das Stam beträgt 5000 Goldmark. Wilhelm Fischer, und Bartels, beide Kaufleute in Mannheim, sind Ceschanee Jeder Geschäftsführer ist zur Vertretung der Ges selbständig berechtigt. General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim K 6 Direktion: en 8 155 ſſcher; für das Feullleton! Dr. Feiz Hammes; für Kommung! okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller We üller; für Gamdelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargeblete, zen übrigen Kdaktionellen Teilt Franz Kirchert für Anzeigen: Ka Bes 2⁰ 25 eyme— Cbeſtedakteur. Rurt Fiſchef, h Verantportlich fitr den polktiſchen und volkswiriſchaftlichen ele 8t 0 da 1 4 dieg 5 ———————— et Hercusgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr Hags, Manabel 135 — ree 3 FBreitag, den 25. April 1924 TTTTTVTVVVVVVJVVVVVVVVVbVbVVWWVVWWVW%WyhWhWGUWWWWUWUUhWWFPUFUUPDPWUUUUUWUWUWUUUEk!!.!.!!!. 1 ———————————— Auabee Mannheimer General⸗Auzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 192 Sander-oungebot Slasslge& Sauren und Smhens s1. Gl e aus prima Sportleder 1 0 starten Doppelsohlen und Staublasche aeaaunead ſakgstTTe 8214 Flir Herren Me.&880 Flr Damen ANNVHNEILN H7, 29 ungbusch HI.& Breitestr. Ne. 765⁰ 5 Am 22. April verschied Qeneral-Agent selten befähigten Mitarbeiter. ein bleibendes Gedenken. August Reichert Mannheim. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen treuen und Seine hervorragende Tüchtigkeit sowie die Lauterkeit seines Charakters und vornehme sichern ihm Die Direktion der,„Nordstern“ Allgemeine Versicherungs-.-G. Berlin- Scfſöneberg. unerwartet unser langjähriger 3500 Oeneral-Agent Wir beklagen in dem Tieferschüttert geben wir Kenntnis von dem uner- Warteten Ableben unseres hochgeschätzten Chefs, Herrn August Reichert treuester Pllichterfüllung und einen väterlichen Berater. Wir werden seiner stets verehrend gedenken. »Die Angestellten der, Nordstern“ Allgemeine Versicherungs-.-G. Mannheim F 2, 9a. Heimgegangenen ein Vorbild 3502 auerbrigfe ldit N n 2 mannheim ums Rohkaffee. Pfd..20..00 Gebrannter Kaffee reinschmeckend. Pfd..20,.40 la. Holläntler Kakao. Pfd. 95 Pf. + ee, Orange Pekoe. ¼ Pfd..40 Forinthen Pfd. 80 Pf. Zaltaninen prima Pfd. 85 Pf. damer Käse. Pfd. 90 Pf. Schweizerkäse o. R. 80, 60, 35 Pf. Eiernudeln. Plund 30 Pf. Makkaroni(.Hartgr.) Pfd. 42, 33 Pf Weixenmehl 10 Pfd..38, Pfd. 16 Pf. Erbsen 2. pid Dose l. 10 Dosen... 5 Geraucherter Speck fett und mager, Pfd..80,.10 Geräuch. Thür. Leberwurst ½ Pfd. 25, Stück 15 Pf. Ia. Holst. Hartwurst/ Pfd. 40 Pf. Ochsenmaulsalat.... Pfd. 70 Pf. Würstchen, 10 Paar. Dose.25 Ananaön Dose.00 Erdbeeren. Dose.00 Eierlikör.. ½ Fl..20, ½ Fl..85 Steinhäger, echt.. Krug.75 Zwetschenw., Weinbrand ½ FI..75 Altet, dunkler Malaga Flasche Steuet — e. Kealifornisches Mischobst Pfitsich, Aprikosen Pflaumen d. Aepfel Pld. Pl. — uee e aee aeeee Uchsez H. Maaleisch 70, aldech ere la. U Ia. Danksagung. Für die Beweise autrichtiger Teilnahme, die wir in so überaus relchem Maße bei dem uns so schwer benolfenen Verluste meines lieben, Mannes unseres herzensguten Vaters, Hein Karl Hurst Lokomotivführer entgegennehmen durften, sprechen wir an dieser Stelle unseren innigsten Dank aus, besonders Herrn Vikar Sitiig für die tros!- teichen Worte. 6815 Frau Anna Hurst Wwe. mebst Sohn Arthur Hurst. Statt Karten. 33 Die Geburt eines geſunden jungen zeigen an 6794 Dr. K. Menges u. Frau Liddy geb. Hoffmann Gontardstraßge 3. Ich habe meine Praxis wieder aufgenommen E52 Dr. med. Erich Haass Facharzt für Ohren., Nasen- u. Kehlkopfhrankheſten Mannheim, P 5, 6/7. Tel. 10548 em ſieipiepk Heute Ehrenabend 3524 (Max Gewald Waee eer N7, 38 Hringt zum Verkaut: 84. legl. 1 1. Marendr. 90˙ Aübnech ge fiunn an 50, Ucenbaaen Wr 54. —* Aachewunt 70,. dowie Sämtiche gufe Wurstwaren au den billigsten Preisen. 6819 Offerlere Thüringer Landwurstwaren! Ia. Cetvelat.Salami i. Gleichdarm pro Ia. Cervelat u. Salapui i P Fen 5 Ia. Knackwucſt m. u. ohne Knoblauch„„„ 15 0 Mettwurſt zum Streichen„„„.40 Ia. Barſter bagefennme Prebteyf„ e le. Hangenpe anen 0 Franko⸗Lieferung nee Berpadung unter Erſtklaſſige Ware in Bezug auf Güte u. Haltbarkeit. Max Otto Wurstfabrik 675⁵6 auf die Staatsſtener H7, 38 Inlands- 5 140 Plid. nur Le 5 Tmnflche Jerbttenkhchungen der Stackgemeinde. Vorauszahlung auf die Gemeinde⸗ und Kreis⸗ ſteuer 1924 vom Grundvermögen und Ge⸗ werbebetrieb. Die Gemeindeſteuer des Rechnungsjahres 1024 auf das Grund⸗ und Betriebsvermögen kann infolge der noch fehlenden Veranlagung noch nicht endgültig ſeſtgeſtellt werden; es iſt deshulb für das Vierteljayr April⸗Juni 1944 eine dem geſchätzten Bedarf entſprechende Vorauszahlung erforderlich. Dieſe Voraus⸗ zahlung iſt durch Stadtratsbeſchluß vom 10. ds. Mts. feſtgeſetzt auf einheitlich 7,6 G. Pfg. von 100.⸗Mk. Steuerwert des—— und Betriebsvermögens, wozu als Vorauszahlung für den Kreis Mannheim 0,4 G. Pfg. von 100 M. Steuerwert kommen. Die Voraus⸗ zahlung von zuſammen 8 G. Pfg. iſt fällig auf 30. April 1924. Steuerwerte ſind die für die Vorauszahlungen auf die ſtaatl. Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1924 maßgebenden Werte: alſo beim Grundvermögen der vom Finanz⸗ amt ermittelte amtliche Steuerwert nach dem Stand am 31. Dezember 1923, beim Betriebs⸗ vermögen der Wert, der in der vom Finanz⸗ amt mit letzter Friſt bis 30. April 1924 ein⸗ geforderten Gewerbeſteuererklärung nach dem Stand am 31. Dezember 1923 angegeben iſt, ermäßigt um die Abſchläae und erhöht um die Zuſchläge nach 8 50 Abſ. 3 G. G. St. G. Betriebsvermögenswerte unter 1300 G. M. ſind ſteuerfrei. Hat der Pflichtige am 30. April 1924 eine Steuererklärung noch nicht abgegeben, ſo iſt als erſte Vorauszahlung 1024 auf die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer 1924 aus dem Betriebsvermögen das 8fache der auf 89925 eptember 1923 für das Rechnungs jahr 1923 aus dem Betriebsvermögen feſtge⸗ ſtellten, in Goldmark mit einem Multiplikator von 31 900 000 umgerechneten Papiermark⸗ vorauszahlungsſchuld zu entrichten. Ueber die Höhe der Vorauszahlung, die in dieſem Falle der Steuerpflichtige zu entrichten hat, der im Rechnungsiahr 1923 nicht vorauszah⸗ lungspflichtig war, bleibt beſondere Bekannt⸗ machung vorbehalten. Läßt ſich die Vorauszah⸗ lung auf einem der vorgenannten Wege nicht errechnen, ſo beſtimmt der Oberbürger⸗ meiſter den der Vorauszahlung zu Grunde lie⸗ genden Steuerwert und den Betraa der Vor⸗ auszahlung, gegebenenfalls unter Benutzung der vom Finanzamt für die Vorauszahlungen feſtgeſtellten Zahlen. Bei Zahlungen nach dem 15. Mai iſt ein Zu⸗ ſchlag von 5 Proz. des Rückſtandes für jeden angefangenen balben Monat der Verſäumnis zu entrichten. Wegen Schuldigkeiten, die nicht während der Schonfriſt vom 30. April bis 15. Mai 1924 und der daxauf folgenden dreitägigen Mahnfriſt bezahlt werden, erfolgt Zwangsvollſtreckung, die mit erheblichen Uun⸗ annehmlichkeiten und Koſten verbunden iſt. Die Zahlung iſt zu entrichten in bar bei der Stadtkaſſe(Räthaus, Erdgeſchoß), ſie kann am 0. April,.,.,., 14. und 15. Mai auch bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte wäh⸗ rend der Kaſſenſtunden(vormittags 8. bis 1 Uhr, nachmittags 3 bis 4 Uhr, Sams⸗ tags 8 bis 12 Uhr) geleiſtet werden. Ueber⸗ weiſungen ſind zuläſſig auf die Konten der Stadtkaſſe bei der Reichsbank, Girozentrale, Badiſchen Bank, Sparkaſſe, ſowie auf das Poſtſcheckkonto 18 600 Karlsruhe. als Zahlungstag der Tag der Gutſchrift auf das Konto der Stadtkaſſe. Schecke werden nur angenommen, wenn ſie auf die Reichsbank lau⸗ ten; Abbuchungen auf Bank⸗, Sparkaſſen⸗ oder Poſtſcheckkonten finden nicht ſtatt. Ueber die Vorauszahlungsſchuld aus dem Grundvermö⸗ gen(Gebäude, einzeln u. klaſſifiziert geſchätzte Grundſtücke, Waldungen) erhält der Steuer⸗ pflichtige Forderungszettel der Stadtkaſſe. Bei Barzahlung iſt der Forderungszettel der Kaſſe vorzulegen, bei Ueberweiſung die O. 3. des Zettels anzugeben. Die Vorauszahlungsſchuld aus dem Betriebsvermög. muß d. Steuerpflich⸗ tige an Hand ſeiner Gewerbeſteuererklärung, ſoweit dieſe noch ausſteht, aufgrund des For⸗ derungszettels über die Vorauszahlungen 1923 ſelbſt berechnen. Vorauszahlungen in Form der Lohnſummenabgabe werden für das Rech⸗ April bis Juni 1924 richt er⸗ oben Der Oberbürgermeilner Diensſag. 20 April. abends 7 Uhr, Musensaal f 8. Akademiekonzert Leſtung: General-·„ Musttdtrektor Leo Blech, danlin 5 Beethoven, Sint. Nr. i, Sehubert,Stut Cdur Karten zu M.., 4 3,.50 und Steuer bei Heckel, O3, 10, i.'h. Musik- haus, P 7, I4a, im Blumenhaus Tafter- 8 5 sall. Schwetzingerstraße 16 und an der Abendkasse. 3510 10 1abn 1a8d— dade 7 Wo kleines Büto oder Büroantell zu haben? Auf Wunſch können als Gegenleiſtung Güter be⸗ fördert werden. Angebote unt. M. M. V. 551 an Ala, Haafenſtein u. Vogler, Mannheim. Hierbei gilt felne uen billige Mbanige und dergl. liefert prompi bei günstigen Zahlungs. bedingungen 87 Fr. Berhshof Lange Rölterstrasse l. Teledhon 4112. Achtung! Dlumeneide jedes Quantum empfiehlt 6780 15 4.—— ſanlad mit freiwerdender Wohnung zu kaufen geſucht. Angebote mit Angabe don Preis u. Lage unt. V. 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Staatsanwalt Herbert Michels 5 seine Frau Marie Czamsky a. 0. ran Geheimerat, se ne Mut er julie Sanden Gerichtspräsident Hans Godeck Nichard Eggarter Else von Hegen Liln Münch Josef Renkert johanna Nede Hans Elmann Frau jJeanette Diele Ada, ihre Tochter Rechtsanwalt Seine Frau Adoif, Diener beim Staats- Auwalt Kamner 5 Lichtspiele D 2, 6. Ab heute neuer Spielplan 5 Fortsetzung und Schluss des mit so grogem Eriolg aufgenommenen FiIms nancco Unter Saukler und Zestien] Ein Artistenschicksal in 6 sensationellen und spannenden Akten. Hauptdarsteller: 71 „ Joe Stödtel! In alen n fab Ein sonderbares Geschehnis in 3 Akten Der leidenschaſtliche Kampf um das Herz einer Frau bildet den Inhalt des Werkes, in dem sich leidenschaftdurch- glünte Szenen mit zartges timmien Epi- soden abweenseln, bis endlich über allem Ruampi die siegreiche Göttin Liebe triumphiert. 8183 Anfang 3 Uhr. Sonntags 2 Uhr Aitchwewin Hannbein F. zu Ucen am—— den 3. Mai 1924 im Katho⸗ Geſellenhaus, K 1. 17, ſtattfindenden fihur Miigederenammlung Tages-Ordnung: 1 Be des I. Borſitzenden ——— 11 Aniräge und Berſch iede VI. Verlei* der e für 25Jährige In Anbetracht der keit der Tagesord⸗ bitten wir um vollzählt— aagege ſind bis zum 1. Mai an den Vorſtand Der Vorstand. Sport- und Turn-Verein 1877 k. Maunheim-Waldhof. Die auf Samstag, den 28. ds. Mts, feſtgeſetzte auberordentliche 8452 Cöneral-Versammlung ſindet erst am 10. Mai ds. Jahres statt, neceenere mn neimnuine mutb mreuflltprz Enthüllung des Denkſteines für die gefallenen 23 Wüagen 12 en 6. Vut 1924. 3 Mitteilung ihrer Anſchriften an — d. K. 5 d. O. Glaſer, München, 2 6/0 rechts, werden gebeten:— —— Negimentsvereine, die dem 3 s. Denkſtein⸗Verband 8 d d dienſt 131 10 a N e ntsverem angehören, aber g teilnehmen wollen.— Mit Lamerabſchaftlichem Gruß!— gez: Ferdinand Müller, Generalleutmant z. D mounmmonmuHnmenmnd Hmenmin munennmfr zuf„Linde“ J4,5 Heute Freitag aib Deau, ladet höflichst ein — Gefßuer nebst Frau. Spezialität Messen Verden veransfalferf um neue Kunden æu werben, und um den callen Kundenkreis quſs VWeue vbon der Ceisfungsſddigkeit æu überæeugen. Aucg Dir beransfalfen in unserem Hause eme solche Messe, fur die wir groge Daren- maussen eingekqcuft gaben, welche wir quger. Ordlenllich bulig ⁊um Derkauf bringen. 80 Soll quch unsere Messe, durch die grogen Dorfeile die wir bieren, unseren Nunden- kreis bergré&gern und unsere bekannte Ceisfungsſdbigkeit quts Neue bewelsen. Hir Kaufgaus schHland Mannßeim, An den Pluanken „Melster moderner Tanzkunst“ von großer eriolgreicher Studienreise zurũek Es beginnen folgende Neue Kurse ab Dienstag, den 20. April Kurs I. nur f. Aufänger: Gründliche Ausbildung in allen Tänzen. 6791 Kurs H. Hode-Tanzkurs: Orüũndliche Ausbildg. i all mod Tänzen letzt. Stils Kurs II. fur Tanssportler: Vollständ. Ausbildg. garant bis z. 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