—— — * —— ee 2 S — — in der Vied mner dach dem künftige 5 hrend einiger Zeit wirkſam durchgeführt habe, der Augenblick Dieustag, 29. Ayril .dngspreife: In maunbelm u. Umgeb. vom 20 Rpril bis 6 20: es Sols-pfg. die monatl. OSczieher veryflichten notw ei evt. Henderung der wirtſchaftlichen verbältniſſe ſche ane⸗ werdende oreiserhbhungen anzuertennen. poſt⸗ — kontos nummer 17800 Karisruhs. Hauptgeſchäfts ſtelle Ee. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt. wald⸗ Orn b. Fernſpr. nr. 7081, Jotz, 708, 7038, 7688. Celegr.-Rdr. Deneralanzeiger mannbelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Mannheimer Genenal Anzeigt Badiſche Neueſte Nachrichlen Deilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗ und Aulik⸗Seitung— Welle und Schall— Aus Feld und Sarten ——.—.—.....—.:..—!.—.—:?Ttd•ñ ⅛ Üiꝛ.̃.—g rẽir die Schickſalsfrage für das deutſchevolk Streſemann über Wahlen und Außenpolitik cbeng ichsminiſter des Aeußeren Dr. Streſemann ſprach geſtern rufe in Hannover vor einer von der Deutſchen Volkspartei einbe⸗ 1 8 Verſammlung. Zu Beginn der Ausführungen wies er darauf daß wir wahrſcheinlich ſchon im nächſten Monat vor einer werden dß ten außenpolitiſchen Entſcheidung ſtehen deſe n, die es jemals ſeit dem Verſailler Diktat gegeben habe. In zuelem Laſammengang ſei die bevorſtehende Reichstagswahl at eine Schickſalsfrage für das ganze deutſche Die Außenpolitik ſei das Entſcheidenſte, die Innenpolitik die ihr unterzuordnen. Den Entente⸗Regierungen, die jetzt auf bündel Deutſchland beſtehende Gefahr der nationaliſtiſchen Gehern⸗ ihre lei hingewieſen hälten, müſſe klargemacht werden, daß gera de — mit dem deutſchen Volk ſeit Verfailles getriebene Politik rantwortlich ſei für das Anſchwellen dieſer nationaliſtiſchen Poliing. die weiter nichts darſtelle, als den Reflex eben dieſer Die Volk. Jebe ſich Hauptaufgabe der deutſchen Außenpolitik ſei die erherſtellung der deutſchen Souveränität der und vertragmäßigen Zuſtände in den Verſailler Vertrag beſetzten Gebieien. Im weiteren Verlauf zer Ausführungen unterzog Streſemann die Sachverſtändigen⸗ die 1* die nach ihrer Annahme durch die Regierungen nicht mehr Futachten von Privaten ſeien, einer Kritik. Sie enthielten un⸗ felhaft in Bezug auf die Reichsbahn und Reichsbank eine ſtär⸗ 8806 Einſchränkung unſerer wirtſchaftlichen Souveränität, ſeien aber bare als Fortſchritt zu bezeichnen, da ſie nicht nur von politiſcher denſchaft, ſondern auch von volkswirtſchaftlichen Ueberlegungen ket ſeſen. Damit, daß in den Sachverſtändigenberichten geſagt Fhe daſeland dürfe nicht zahlen, wenn es ſich nicht ruinieren und betrz Währung wieder zerreißſen wolle, ſei auch der Lüge von dem anlafgeriſchen Bankerott der Kopf zertreten. Wir hätten keine Ver⸗ ha aſſung, die Hoffnung aufzugeben, daß wir noch eine Zukunft zben, ſondern müſſen darnach ſtreben, an ſittlichen Gitern zu ge⸗ ſei en, was wir materiell verloren hätten. Ob dieſe Politik richtig „ könne in der Gegenwart überhaupt nicht überſehen werden. Reichskanzler Dr. Marx n behm am Montag abend in einer vom Kölner Zentrum ein⸗ erufenen, überaus ſtark beſuchten Wahlverſammlung zu den Fra⸗ der äußeren und inneren Politik eingehend Stellung. Er ver⸗ dadigte zunächſt das Vorgehen der Reichsregierung, die ſich mit klan rundſätzen des Sachverſtändigengutachtens einverſtanden er⸗ — habe und bereit ſei, ſich an den Verhandlungen über die Re⸗ tonationsleiſtungen anhand des Gutachtens zu beteiligen. Er be⸗ 2 bei gegenüber den Deutſchnationalen, daß die Reichsregie⸗ ung. die in ihrer Entſcheidung im Intereſſe des deutſchen Volkes ſchäf Augenblick gezögert habe, keineswegs eine nur ge⸗ 8 äftsführende Regierung ſei, ſondern ſich im vollen eſitze der Rechte eines Reichskabinetts befinde. Glaubt man denn ſo fragte der Reichskanzler—, man hätte dem deutſchen Volke nützt. wenn man auf die Aufforderung der Reparationskommiſ⸗ datt geſchwiegen oder die Entſcheidung hinausgezögert te? Durch die Erklärung der Regierung werde das Recht des n Reichstags keinesfalls beeinträchtigt, die notwendigen etzentwürfe zu kritiſieren, zu verändern und auch ſelbſt abzu⸗ en, wenn der Reichstag eine ſolche Verantwortung auf ſich Aamen wolle Selbſtverſtändlich bedeute die Erklärung keinesweg⸗ n es 2. nerkennung aller Einzelheiten des umfangreichen Die Neparationsregelung Ei. der diplomatiſche Berichterſtatter des„Dally Telegraph. ſchreibt. Lanunte die italieniſche als auch die belgiſche Regierung benunten mit der britiſchen in ihrer bedingungsloſen Annahme s Dawesplanes als umteilbarem Ganzen überein. Die Bedin⸗ dungen Poincares, doß, nachdem Deutſchland den Plan 7 n werde, um die Ruhrpfänder zurückzugeben oder abzuändern, — nicht mit der von den Sachverſtändigen niedergelegten Be⸗ teit ung verföhnt werden, daß der Dawesplan nur in Wirkſam⸗ u treten könne, und daß die Annuitäten erſt zu laufen beginnen bali en von dem Zeitpunkt der Wiederherſtellung der deutſchen fis⸗ kiſchen und wirtſchaftlichen Einheit und Souveränität angefangen. oder Berichterſtatter ſchreibt weiter zu den allgemeinen Be⸗ Dettſagen für eine 1 der Hälfte der geplanten Anleihe an B0 ſchland ſeitens der Vereinigten Staaten, alle amerikanit hen Durclirmen von Ruf würden bedingungsloſe Annahme und ſofortige All tübrung des Dawesplanes als unteilbares Ganzes durch die amecinten und Deurſchland fordern. Während ſich die Mehrbeit der ſikaniſchen Bankiers damit zufrieden geben würde, würden einige emeigt ſein, noch weiter zu gehen und auf einer allgemeinen Regelung, beſtezedie endgültige Feſiſetung der deuiſchen Geſamtperpflichtungen ſalerden. Alle ſtimmten jedoch darin überein, daß eine verbeſſerte wirleaktonale Athmoſphäre, die nur in vernünftigem Zufam nen⸗ kön en zwiſchen Deutſchland und den Alliierten geſchaffen werden Ve— eine vitale Vorbedingung für eine Anleihe iſt, die ſonſt kein trauen unter den Kapitalanlegern einflößen werde. Die„Times⸗ ſchreibt, die neue Bewegung in der Richtung duf, die——— wachſe an Stärke. Der Sach⸗ er ſtündigenplan lege allen in Betracht kommenden Opfer auf, aber ernten dies, damit alle gemeinſam dauernde und 5 Vorteile könnten. Die deutſche Regiecung lege den größten Nachdruck a 10 55 die ſofortige Wiederherſtellung der deutſchen dinauveränität im geſamten deutſchen Gebiet als Hauptbe⸗ kſdrahfar die Durchfüprung des Sechverſtöndigenplanes Hie ſran. debes zu machen und ſcheine zu wünſchen, über die Pfänder zu ver⸗ dentſen und in unmittelbarem Zuſammenhang mir der Frage der werſen Souveränität die Frage der franzöſiſchen Sicherheit aufzu⸗ Regierung ſcheine geneigt zu ſein, Vorbehalte bezüglich dieſes 5 Der Verliner Beri imes“ ſchrei ie Er n iner Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt, die Er⸗ als wüng deutſcher Selerter 10 die verſchiedenen Kommiſſionen müſf: derſtändneuer Schrim in der Nichtung auf die Annahme der Sach⸗ Bu ändigenberichte ſo wo hl nach dem Geiſte. als auch nach dem deſ ch ſtaben angeſehen werden. Es könnten wenig Zweifel als G⸗ daß die deutſche Regierung beſchloſſen habe, den Bericht aus den anzunehmen mit keinem anderen Vorbehalt als dem Bericht ſelbſt entſtehenden. Gutachtens. Die Regierung wolle endlich im Intereſſe des deutſchen Volkes ſelbſt, wie auch der Ententeſtaaten und der ganzen Welt wirtſchaftlich und finanziell Ordnung im Reiche ſchaffen. Die Sach⸗ verſtändigen erklärten ausdrücklich, daß das beſetzte Gebiet in wirt⸗ ſchaftlicher, finanzieller und damit ſelbſtverſtändlich auch verwal⸗ tungsrechtlicher Beziehung wieder der Hoheit der deutſchen Reichs⸗ regierung unterſtehen müſſe. Die Erfüllung dieſer Vorausſetzung der Sachverſtändigen werde ſelbſtredend auch von der deutſchen Regierung mit allem Nachdruck betont und verlangt werden. Unerläßlich ſei ferner, daß mit Abſchluß des Reparationsübereia⸗ kommens auch die Ausgewieſenen wieder in ihre Heimat zurück⸗ kehren und die Gefangenen befreit werden müſſen; denn es ſolle doch endlich zwiſchen den Nachbarſtaaten Frieden werden, um deſſentwillen Deutſchland zu den größten Opfern bereit wäre. Unter Hinweis auf die Bedeutung der Reichstags⸗ wahlen ſagte der Reichskanzler: Wer die wirtſchaftliche Einiauna auf Grund des Vorſchlaas der Sachverſtändigen nicht will, der wähle deutſchnational, kommuniſtiſch oder deutſchvölkiſch. Wer endlich die wirtſchaftliche Ruhe und die weitere finanzielle Geſunduna Deutſchlands will, wer will, daß unſer wichtigſtes Induſtriegebiet uns wieder zur freren Verwaltung zurückgegeben wird. der folae dem Rufe der Reichsregierun g. Gewiß werden dem deutſchen Volk auch nach dem Willen d Sachverſtändigen vielleicht allzu ſchwere Laften auferlegt, aber der Zerluſt des Weltkrieges und ſeine Folgen werden noch lange auf Deutſchlands Schultern laſten. Dann wandte ſich der Reichskanzler eneragiſch gegen den verbrecheriſchen Wahn⸗ ſinn derer. die einem waffenloſen und beſiegten Volke vortäuſchen wollten, durch eine Betätigaung von Mut und Tapferkeit könne es ſich die Rettuna erringen. Man müfſſe ſich mit der Tatſache abfinden, daß Frankreich zurzeit die ſtärkſte Militärmacht der Welt ſei, die ſelbſt Enaland an Ausrüſtungen mit Flugzeugen und den modernſten Waf⸗ fen ſchon weit überholt habe, während Deutſchland alles fehle. womit ein moderner Kriea geführt wird. Angeſichts unſerer wirtſchaftlich zerrütteten Lage und unſerer politiſchen Schwäche ſei eine Kritik leicht. Die Frage, die jſetzt zur Entſcheidung ſtehe, ſei: Soll der von der Reaieruna beſchrittene Wea weitergegangen und dadurch eine ruhigere Fortentwicklung zum Beſſeren aewähr⸗ leiſtet werden, oder ſoll ein anderer unbekannter Weg gegangen werden, der nach den bitteren Erfahrungen der letzten Jahre ganz gewiß ſehr ſchnell ins Unglück und das deutſche Volk noch einmal in die wahnwitzige Flut der Inflation ſtürzen würde? Der Reichskanzler wies ſchließlich auf die Notwendiakeit hin, daß im neuen Reichstag eine ſtarke Mitte vorhanden ſein müſſe, auf die ſich die Regierung ſtützen könnte, um folgerichtia und ohne Schwanken eine Politik zu betreiben. die allein zum Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes führen könne. Mit einer deutſchpölkiſchen und deutſchnationalen Mehrheit des neuen Reichstaas wäre nach menſchlichem Ermeſſen der Uunteraanga des deut⸗ ſchen Reiches beſiegelt. Die Ententeſtaaten würden ſich gegen eine rechtsradikale Mehrheit zuſammenſchließen und an Frankreichs Seite treten. Dann wäre das beſetzte Gebiet verloren und für unab⸗ ſehbare Zeit vom Deutſchen Reiche getrennt. Auch eine ſtarke Kom⸗ muniſtiſche Partei, namentlich mit Unterſtützung rechtsradi⸗ kaler Kreiſe, würde eine erſpriefliche politiſche Arbeit der Mittelpar⸗ teien ſtören oder hindern. Alle ihrer Verantwortung bewußten Stastsbürger müßten daher dafür ſorgen, daß die Mittelparteien im Reichstag über eine ausreichende Mehrheit verfügten. Die Parole ſolle ſein: Durch Arbeit und Opfer zu Frieden und Freiheit! Die Anleiheverhandlungen Der„B..“ wird aus London gedrahtet: Morgan iſt in London eingetroffen. Er ſelbſt ſowohl wie ſein Sekretär bewahren über ſeine Pläne ſtrengſtes Stillſchweigen. Beſucher werden überhaupt nicht empfangen. In maßgebenden Kreiſen herrſcht kein Zwelfel, daß der Reſtbetrag der deutſchen Reparationsanleihe durch engliſche Beiträge gedeckt wird, ſobald Morgan ſeine Quote gezeichnet hat. In unterrichteten Kreiſen ſchätzt man, vorläufig unverbendlich. daß ein amerikaniſches Syndikat unter Führung von Morgan 20. Millionen Pfund, London etwa 15 Millionen Pfund und die neutralen Börſen auf dem Kontinent vielleicht die übrigen 5 Mil⸗ lionen Pfund gufnehmen könnten. * Auch Macdonald für die Weltabrüſtung Reuter zufolge ſagte Macdonald in ſeiner geſtrigen Rede unter anderem noch über die Abrüſt ung: die Voyſchläge Coo⸗ lidges würden in der Welt keine ſtärkere Unterſtützung finden, als in der brit!'ſchen Regierung. Ungariſch⸗rumäniſche verhandlungen Die zwiſchen Ungarn und Ru mänien geführten Unter⸗ handlungen über verſchiedene ſchwebenden Fragen haben zur Un⸗ terzeichnung von 12 Abkommen geführt, unter denen das wich⸗ tigſte das Handelsabkommen iſt, das für die Einfuhr beider Staaten die Meiſtbegünſtigung vorſieht. Das im Friedensvertrag Rumänien zugeſicherte Recht, auf dem Gebiete Ungarns nach dem während des Krieges verſchleppten Material zu fahnden und ſeine Rückerſtattung zu fordern, wurde um den Betrag von 640 000 Goldlei abgelöſt, der von Ungarn im Wege der Lieferung von Eiſenbahnlokomotiven abzutragen iſt. 10 *Amerikaniſche Anleihe für Holland. Ein Bankſyndikat wird heute hier eine 6prozentige Anleihe für das Königreich der Nie⸗ derlande bis zu dem Betrage von 40 Millionen Dollar aus⸗ en. *Der britiſche Geſandte in Budapeſt. Hohler, iſt beauftraat ſich in beſonderer Miſſion nach Mexiko zu begeben zur Unterſuchung der allgemeinen politiſchen Lage dieſes Landes und zur Berichterſtattung darüber. rd Das Recht des deutſchen Bürgertums, Die Wiederkehr des alten Ruhms, Ein Deutſchland, ſtark, geſund und frei, Das will die Deulſche Volkspartei! Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 199 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Kolonelzeile für All ine Anzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, BGetriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von ſin⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Gerichtsſt. Mmannbeim. — 4 Was ſollen uns die Wahlen bringen: Von Hans Arthur v. Kemnitz Wer Politik treibt, muß wiſſen, was er will. Er muß ſich über die Ziele klar ſein, die es zu erreichen gilt. Eine ſolche Klarheit zu gewinnen, iſt in unſerer Lage eigentlich nicht ſchwer. Wir ſehen ſa käglich, wa uns der Schuh drückt, und eben dieſen Druck müſſen wir beſeitigen, und zwar nicht nur vorübergehend, ſondern ſo dauernd und gründlich wie möglich. Wir leiden noch unter den Folgen verfehlter wirtſchaftlicher Experimente, die von der ſozialiſtiſchen Diktatur der Volksbeauf⸗ tragten begonnen und von den auf ſie folgenden gemiſcht ſozialiſtiſch⸗ bürgerlichen Reichsregierungen, die außer dem Miniſterium Streſe⸗ mann unter überwiegend ſozialiſtiſchem Einfluß ſtanden, fortgeſetzt wurde, Anſtatt das durch den verlorenen Krieg in ſeinen Grund⸗ feſten erſchütterte Staatsgebäude ſorgſam und beſonnen allmählich zu ſtützen und auszubeſſern, ließ man ſich auf unerprobte verfehlte neue Konſtruktionsmethoden ein die um ein Haar den völligen Zu⸗ ſammenbruch unſeres alten ſoliden und wohnlichen Reichshauſe⸗ herbeigeführt hätten. Man hat Jahre hindurch in unverantwort⸗ licher Weiſe das Deutſche Reich und deutſche Volk zum Verſuchs⸗ kaninchen für unverdaute marxiſtiſche Theorien degradiert. Mit dieſem Unſug hat man, ſeit Streſemann die Zügel der Regierung in die Hand nahm, gründlich aufzuräumen begonnen, und auf dieſem einzig möglichen Wege zur Geſundung gilt es unbeirrt fort⸗ zuſchreiten, ſo dornenvpoll er ſich auch zunächſt geſtalten mag. Man muß aufhören, um die Gunſt der Maſſen zu buhlen, und wieder das tun, was das Wohl des Vaterlandes und ſtaatsmänniſche Klug⸗ heit gebietet. Dazu ſind ſchwere Opfer nötig, Opfer an dem wenigen Gut, das uns geblieben, und Opfer an Arbeit. Nur wenn dieſe Oper von allen Teilen unſeres Volkes willig gebracht werden, könnon wir die neue Währung halten und den Rückfall in die un⸗ ſelige Inflationswirtſchaft verhüten, die uns beinahe in das völlige Chaos geſtürzt hätte, die unſer Volk unehrlich zu machen drohte, die allen üblen Elementen, Spekulanten, Schiebern und Wucherern Tür und Tor für ihre verderbliche Tätigdeit geöffnet hat. Der Beamte, der Angeſtellte, der Arbeiter, der Handwerker, der Land⸗ wirt, die durch den Geſundungsprozeß zunächſt ſchwer zu leiden haben, müſſen die Zähne aufeinander beißen und immer mehr ein⸗ ſehen lernen, daß es einen anderen Weg nicht gibt. Sie ſollen nicht den Arzt verfluchen, der zur ſchmerzhaften Operation gezwungen iſt, ſondern diejenigen, denen wir unſere Krankheit verdanken. Und wir leiden weiter unter der Knechtſchaft, unter den Sklaven⸗ feſſeln, unter denen wir auch heute noch ſeufzen, obwohl wir ſeit beinahe fünf Jahren„Frieden“ haben, aber allerdings einen Frie⸗ den, der nach franzöſiſchem Willen lediglich die Fortſetzung des Krieges mit anderen, und zwar noch niederträchtigeren Mitteln be⸗ deutet. Auch die blödeſten Pazifiſten ſollten, gewitzigt durch die handgreiflichen Lehren dieſer 5 Jahre, endlich begriffen haben, daß alle Reden von Völkerverſöhnung. internationaler Gerechtigkeit und ewigem Frieden eben nur eitle Phraſen ſind, und daß ſich das Recht in der Welt nur durchzuſetzen vermag, wenn die Macht inter ſteht. Dieſe Macht, die man leichtfertig und verbrecheriſch im bſt 1918 in Stücke ſchlug, dieſe Macht gilt es in zäher vorſichtiger Ar⸗ beit Schritt für Schritt in den Grenzen des Möglichen wieder zu gewinnen. Erſt wenn wir wieder eine Macht geworden ſind, wird unſere Stimme bei internationalen Verhandlungen das Gewicht er⸗ langen, das ihr heute fehlt, auf das wir aber als Volk von 60 Millionen Menſchen im Reich und 90 Millionen in der Welt nie⸗ mals können. ie können wir dieſe Ziele erteichen? Indem wir dafür ſorgen, daß alle die Kräfte in unſedem Volke, die dieſe Ziele billigen und ſich zur produktiben Ritarheit zur Verfſigung ſtellen, im neuen Reichstag ſo ſtark wie öglich zur Geltung kommen. Nachdem die Sozialiſten im vergangenen Herbſt verſagt und die Regierung Streſe⸗ mann, der ſie mit angehört haiten, haben ſtürzen helfen, weil ihnen ihre undurchführharen Parteitheorien höher ſtanden, als die prak⸗ tiſchen Bedürfniſſe des Vaterlandes, wird auf ſie dabei nicht mehr zu rechnen ſein. So' gilt es, die geſamten Kräfte zu einer innen he ſtarken Regierungsgewalt zuſammenzufaſſen, die auf einer ſicheren barlamentariſchen Mehrheit ruhend, nicht mehr, wie in der Ver⸗ gangenheit, weil die Deutſchnationalen ihre dauernde Unterſtützung verſagten, bald links, bald rechts Anlehnung zu ſuchen gezwungen iſt. Da die Deutſchvölkiſchen, wie ſie es ſelbſt erklären und in Thüringen und Mecklenburg durch die Tat bewieſen haben, ſich an der Bildung einer ſolchen Regierung nicht beteiligen werden, können auch ſie nicht zu dieſen bürgerlichen Kröften der poſitiven Mitarbeit gerechnet wer⸗ den. Es gilt vornehmlich die Deutſche Volkspartei zu ſtärken, die Alein im Stande iſt in der kiinftigen Regierung Brücken zu ſchlagen. Die fruchtbarſten Zeiten unſerer innerpolitiſchen Vergangenheit— ich denke vor allem an das Bismarckſche Kartell des Jahres 1887 und an den Bülowſchen Block des Jahres 1907— waren in meinen Augen die, in denen liberaler und konſervativer Geiſt, freiheitliche Beſonnenheit und erhaltender Wille zur Macht ſich miteinander paarten. Möge ſolche Zeit wiederkehren, und möge reicher Segen ihr entſpringen zum Heile des deutſchen Vaterlandes! Durch Arbeit und Opfer zur Freiheitl Faſziſtiſcher Uebermut Eine verhinderte„Strafexpedition“ „(J. Berlin, 29. April.(Von unſerm Berliner Vertreter.) In der Nacht zum Montag iſt, wie der„B..“ aus Rom gedrahtet wird, ein Abenteuer verhindert worden, deſſen Folgen unabſehbar hätten werden können. Als Repreſſalie für die antifaſziſtiſche Demon⸗ ſtration von Nizza hatte eine Gruppe von Genueſer Faſziſten unter der Leitung des bekannten und verwegenen Führers Marinoni den Plan gefaßt, eine Strafexpedition gegen Nizza zu unternehmen. Marinoni hatte bereits mit den italieniſchen Verbän⸗ den in Nizza mündlich Rückſprache wegen eines Ueberfalls genom⸗ men. Die faſziſtiſche Gruppe, die während der Nacht in franzöſiſche⸗ Gebiet einbrechen wollte, wurde von der italieniſchen Grenzwache feſtgenommen. Gleichzeitig wurde Marinoni aufgefordert, un⸗ verzüglich Genua zu verlaſſen und ſich nach Monza zu begeben, widri⸗ genfalls er verhaftet und eingekerkert werden ſollte. * Prag, 29. April. Der von der gemiſchten Kommiſſion des Völkerbundes ernannte Sachverſtendigenausſchuß für A'⸗ rüſtungsfragen hat heute ſeine Arbeiten beendet. *Die neuen Jlotyndten wurden geſtern in den Verkehr ge⸗ bracht. Die polniſche Mark hört mit dem 30. Juni auf, geſetzliche⸗ Zahlungsmittel zu ſein. Der Austauſch der Markbanknoten er⸗ folgt im Verhältnis von 1 Zloty gleich 1800 000 polniſche Mark. An der Börſe wurden die Kurſe geſtern ſchon in Zloty notiert. haͤtte ihr eine Zeitlang ſtark den Hof gemacht, und als er ſich 2. Seile. Nr. 199 Manuhelmer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Dienstag. den 29. Apri 1023 Der franzöſiſche Schutz der Separatiſten Der Separatiſt Ludwig Krämer hat vor einiger Zeit nach einem kurzen Wortwechſel auf den Packer Peter Boſſert aus einem Revolver einen Schuß abgegeben wodurch Boſſert ſchwer ver⸗ letzt wurde. Krämer, der wegen dieſer Bluttat von dem deutſchen Gericht in Kaiſerslautern zu einer von einem Jahr und 2 Monaten verurteilt worden iſt, erklärte in der Gerichtsvderhandlung offen, daß er Separatiſt ſei und auch an der Beſetzung der Stadt Kaiſerslautern durch die Separatiſten im November vorigen Jahres teilgenommen habe. Auf die Frage nach der Herkunft der Waffe, mit der er die Tat gegen Boſſert verübte, erwiderte der Separatiſt, daß er den Revolver am Vorabend der Be⸗ ſetzung von Kaiſerslautern durch die Separatiſten von der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungs machterhalten habe, wie dies auch bei anderen Separatiſten der Fall geweſen ſei. Trotz des Speherer Abkommens, das die Strafverfolgung der Separatiſten wegen ge⸗ meiner Verbrechen durch die deutſchen Gerichtsbehörden im beſetzten Gebiet geſtattet, wurden nach der Verhandlung die Zeugen, die in der Gerichtsverhandlung gegen den Separatiſten ausgeſagt hatten, vor die franzöſiſche Kriminalpolizei geladen und von dieſer verhört, woßei die franzöſiſchen Kriminalbeamten erklärten, die dem Separa⸗ tiſten zudiktierte Strafe ſei für ſein Vergehen viel zu hoch. Ein offizieller Schritt, der franzöſiſchen Beſatzungsmacht gegen die Beſtrafung des Separatiſten iſt zwar bis jetzt noch nicht erfolgt, doch zeigt dieſer Fall erneut die unterſchiedliche Behandlung, die die Franzoſen gegenüber der pfälziſchen Bevöllerung und den Separꝛ⸗ kiſten in Anwendung bringen. Während jetzt wegen des von einer Privatperſon begangenen Anſchlages auf den ſeparatiſtiſch geſinn⸗ ten Bürgermeiſter von Münchweiler ſcharfe Sanktionen über Münch⸗ weiler verhängt worden ſind, und der franzöſiſche Provinzdelegierte für die Pfalz in ſeiner bekannten Note vom 24. April ſofortige Maß⸗ nahmen der deutſchen Behörden zum Schutze des Separatiſten Helf⸗ rich verlangt hat und durchſetzte, daß zwei deutſche Gendarmen Helfrich bewachen, unternimmt die franzöſiſche Beſatzungsbehörde nicht das Geringſte zum Schutze der pfälziſchen gegen die noch immer bewaffneten Separatiſten. Dafür verlangt der Ge⸗ neral de Metz von den rechtsrheiniſchen deutſchen Gerichtsbehörden die ſofortige Freilaſſung des wegen Landesverrats im unbeſetzten Deutſchland verhafteten Sohnes des Separatiſten Helfrich und droht, daß die Rückkeyr der ausgewieſenen Pfälzer nicht ſtattfinden werde ſolange Helfrich ſich in deutſcher Haft befinde. Auch in dieſem Falle ſchüßzt die franzöfiſche Beſatzungsmacht einen Separatiſten. Im Ge⸗ genſatz zu den deutſchen Behörden, für die keinerlei Verpflichtung auf Grund des Beſatzungsrechtes beſteht, die Separatiſten zu ſchützen, iſt die franzöſiſche Beſatzungsmacht durch das Speyerer Ab⸗ kommen verpflichtet, die Separatiſten zum Schutze der pfälzer Bebölkerung zu entwaffnen. Daß ſie dies nicht tut und daß die Separatiſten in der Pfalz noch immer bewaffnet ſind, zeigt wiederum der Fall Krämer. Die Beſatzungsmacht duldet nach wie vor die ſeparatiſtiſche Bewegung, die die 15 Gefahr für die Ruhe und Ordnung in der Pfalz bildet und die die pfälziſche Be⸗ völkerung nicht zur Ruhe kommen läßt und immer mehr Erbitterung ſchafft, die dann ſchließlich in Anſchlägen wie gegen den Separatiſten Helfrich ſpontan zum Ausbruch kommt. Die Schuld an ſolchen Vor⸗ Jommniſſen trägt daher einzig und allein die franzöſiſche Beſatzungs⸗ macht und nicht die deutſchen Behörden, die das Speyerer Abkoaꝛ⸗ men lohal durchführen. Unter der Beſchuldigung den Anſchlag auf den ſeparatiſtiſch ge⸗ kiunten Bürgermeiſter von Münchweiler Helfrich verübt zu haben wurde ein Pfälzer von der franzöſiſchen Gendarmerie verhaftet. Ein anderer Pfälzer, der von der deutſchen Gendarmerie wegen des Anſchlages auf Helfrich verhaftet worden war, mußte wieber in Freiheit geſetzt werden, da er ſeine Unſchuld einwandfrei nach⸗ weiſen konnte. wWas will die Deutſche volkspartei: II. Jur Freiheit und zum ſtarken nationalen Staat Wir wollen einen ſtarken nationalen Staat wieder⸗ haben, der auch endlich den dringenden Wünſchen chriſtlicher Erziehung und Kultur in höherem Maße Rechnung trägt. Gerade weil wir in der D. V. P. an dem Staat, wie er heute iſt und unſeren Wünſchen, ganz abgeſehen von der Staatsform, auch in ſehr vielem anderen nicht entſpricht, verantwortlich mit⸗ arbeiten, haben wir auch das Recht, beſchleunigte Acen⸗ derungen der Verfaſſung zu fordern. Wieder her mit den alten ruhmreichen Farben: Schwarz⸗Weiß⸗Rotl Neu⸗ regelung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Län⸗ de rnᷣ1 Fort mit dem unſeligen Artikel 18, der nur erfunden wurde, um Preußen, das Bollwerk eines ſtarken Deutſchlands zu ſchwächen. In allen dieſen Fragen unterſcheidet uns vieles, ſehr vieles, von den Demokraten und von manchem, der im Zentrum ſitzt! Zur Bildung einer neuen Regierung nach den Wah⸗ len ſagen wir: Nach dem Verſagen der Sozialdemokratie kommt auch weiterhin nur eine bürgerliche Reichsregierung in Be⸗ tracht. Wir hoffen, daß nun endlich auch die Deutſchnatio⸗ nale Partei den Mut findet, nach mancher verpaßten Geleg en⸗ heit und nach langjähriger leider oft nicht gerade ſehr wähleriſch be⸗ triebener Oppoſition in die Verantwortung zur Leitung des Staates mit einzutreten. Jawohl— gerade wir hoffen und wünſchen das beſonders! Aber unabhängig davon gehen wir ſelbſt unſeren eigenen klaren Weg weiter. Wir ſind deſſen ganz gewiß, daß keine Regierung ohne uns gebildet werden kann und da ede bürgerliche ſich auf die Auffaſſungen und Grundſätze tützen muß, die wir ſelbſt unſer eigen nennen und mit Erfolg ver⸗ treten haben! Gegenüber dem deutſchvölkiſchen Wirrwarr, gegenüber dem inne⸗ ren Streit ihrer verſchiedenen ſich bitter bekämpfenden Richtungen, a ihrem volkswirtſchaftlichen Unſinn von„Zinsknechtſchaft und Beſeitigung des mobilen Kapitals“, gegenüber ſchließlich ihren ſonſtigen völlig undurchführbaren und unmöglichen hohlen Ver⸗ ſprechungen appellieren wir an den wirklichen nationalen Gedanken in unſerem Volk und vor Allem an ſeinen ge⸗ ſunden Menſchenverſtandl Das oberſte Ziel unſerer Wünſche nicht nur, ſondern auch unſerer praktiſchen politiſchen Arbeit iſt ſelbſtverſtändlich auch 5 uns die Freiheit des deutſchen Volkes. Mag ſein, daß iejenigen recht haben, die behaupten, daß noch nie ein Volk allein durch Löſegeld, durch Arbeit und Opfer zur vollen Freiheit gelangt iſt. Sicher iſt nur das eine: Man darf den zweiten Schritt nicht vor demerſten tunl Heute ſtreben wir— und hoffent⸗ lich in möglichſt breiter nationaler Front— zunächſt die Wieder⸗ befreiung der Ruhr, der geſamten deutſchen Wirt⸗ ſchaft, der Verwaltung und des Verkehrs im be⸗ ſeßten Gebiete an und wären bereit, dafür jedes erträgliche Opfer zu bringen. Das iſt der wichtigſte erſte Schritt, der jezz unmittelbar vor uns liegt. Und was die große deutſche Zukunft anbelangt, ſo gilt für uns das Dichterwort: Nicht mit dem Munde wollen wir ſtreiten— Nur auf die Stunde uns vorbereiten! Innere Zuſammenfaſſung zum Wiederaufbau eines wirklich nationalen Staates— das iſt neben den Verhandlungen mit dem Ausland heute die erſte Notwendigkeit und Vorausſetzung für künf⸗ tige beſſere Zeiten. Auch da ſind wir in guter Geſellſchaft und hal⸗ ten es mit einem anderen Dichter, der ſicher gut vaterländiſch war, mit Theodor Körner, der vor über 100 Jahren die folgenden Verſe für ſein verarmtes und niedergebrochenes, aber in—55 nüch⸗ tener Arbeit die Befreiung vorbereitendes preußiſches Volk ſchrieb: Doch Mut! Wenn auch die Tyrannei Die Mordpläne der Tſcheka Wie der Vorwärts“ mitteilt, erhöhte ſich die Zahl der ver⸗ Hafteten Mitglieder der kommuniſtiſchen Geheimorgantſation auf bpflerzehn. Ein Teil der Feſtgenommenen, darunter Neumaum, befindet ſich in Gewahrſam der Stuttgarter Polideibehörden, wäh⸗ rend der Reſt, darunter der eigentliche Leiter der tganiſalion, Hellmuth alias Soreff in Berlin in Haft ſind. Die Angelegenheit beſchäftigt bereits den Oberreichsanwalt. Die von der Tſcheka der Kommuniſten gefaßten Mord⸗ pfäne umfaßten nach den weiteren Feſtſtellungen der politiſchen Polizei Württembergs auch die Beſeiligung des Innenminiſters Holz, des inzwiſchen verſtorbenen Hugo Stinnes und Berliner Großinduſtriellen Borſig ſowie einiger kommuniſtiſcher Spitzel. Durch die Verhaftung des Kommuniſten Neumann und ſeiner Komplizen konnten dieſe Pläne glücklicherweiſe nicht ausge⸗ führt werden. A Veriim, 29. April.(Von unſerm Verliner Büro.) Das am 25. März zwiſchen der Induſtrie und der Handelskammer Bochum einerſeits und der Micum andererſeits getroffene Abkommen, daß den im beſetzten Gebiet füdlich der Ruhr gelegenen Werken ge⸗ wiſſe Zollebleichterungen gewährt werden follen, iſt, wie wir höven, bis zum 25. Juni verlängert werden. „Paris, 29. April. Delegierte eurdpäſſcher Staaten ſind geſtern des werden. in Paris zufammengekommen zur ndung eines inter ⸗ aten konfultatven Ausſchuſſos der europälſchen Telephonie auf große Entfernung. Das Ende des reichen van Ram Legendariſche Erzählung von Benno Vos. Berechtigte Uebertragung aus dem Holländiſchen von Eruſt Albrecht(Mannheim). 5)(Nachdruck verboten.) Und zwei rote Lippen hatte ſie, zwei rote Lippen Mehr wie hundert wohl der männlichen Jugend Waſſehuiſens hätten dieſe Lippen wit heißem Verlangen gern geküßt Aber nicht einer, dem es geglückt wäre Und jeder. der etwa nicht daran glaubt, daß ein Bauernmädel von über zwanzig ſich niemals hat küſſen laſſen, der möge ſich ge⸗ troſt bei den Waſſehuiſern danach befragen, und ſie werden die Er⸗ zählung ihrer Eltern beſtätigt finden. Irgend ein Herr— es war ein vornehmer Stadtherr geweſen einmal bei ihr im Molkereiraum befand, hatte er es gewagt, ſeinen Arm um ihre Schultern zu legen. Bevor aber ſeine Lippen die ihren berührt, hatte ſie ihm mit dem Butterlöffel einen derart unſanften Klapps verſetzt, daß dem Stadtjunker das Blut aus Naſe und Mund tropfte und er ſich wie eln begoſſener Pudel aus dem Staube machte— ohne je eee um ſeine Werbung bei Maaje nochmals zu verſuchen. 55 jungen Leute aus Waſſehulſen ſelbſt wagten es beilelbe nicht, ihr zu nahe zu kommen, denn ſie kamten die Butterlöffel ⸗ geſchichte und ſahen an Maales ſtämmigen Armen, daß es kein Fräulein war, die mit ſich ſpaſſen ließ. Wiee waren ſie alleſamt neidiſch geweſen, als Maaſe, die ſchoͤne Maaje, die reichſte Bäuerin des ganzen Kirchſplels, bei der letzten Kirmes den alten, verſchliſſenen van Ram zum Tanz erkoren hatte, dem einzigen Tanz, wo dem zarteren Geſchiecht die Wahl ge⸗ laſſen war. Roſſe und Wagen wurden durch einen zufällig auf dem Hoſe anweſenden Knecht in die Scheune geführt und van Ram war ge⸗ raden Weges ins Haus gegangen. Er tat ſo, als wenn er Maaje gar nicht am Fenſter ſitzend geſehen hätte⸗ ging daran vorbei zur Tür—9 und ſtapfte ohne weiteres in die gute Stube, wo Maaje des Sonntags ſich allein befand. Maajes gute Stube war noch in dem gleichen Zuſtand, wie ſie ihr Großvater hinterlaſſen: die Eichenholzmöbel, die kupfernen Ge⸗ fäße, der Kachelofen mit ſeinen veilchenblauen Flieſen und reichen Die deutſche Flur zertrat, Keimt noch des Guten Saat! In vielen Herzen ſtill und treu Ein„tapferer“ verleumder Ein gewiſſer Dr. Gander hat ſ. Zt. in München auf der Straße den Reichspräſidenten einen Landesverräter genannt und dies damit begründet, daß Ebert 1918 den Munitionsarbeiter⸗ ſtreit veranlaßt habe. Eine vom Reichspräſidenten darauf in Mün⸗ chen eingeleilete Beleidigungsklage mußte aus ſtrafprozeſſualen Gründen dann zurückgezogen und der Strafantrag zurückgenommen Gander veröffentlichte darauf in der nationaliſtiſchen Preſſe einen offenen Brief, in dem er„im Intereſſe der geſchicht⸗ lichen Wahrheit“ die Beſchuldigung wiederholte und ſich bereit erklärte, den Wahrheitsbeweis anzutreten. Der Reichspräſident ſtellte erneut wegen verleumderiſcher Beleidigung Strafantrag gegen Gander und zwar diesmal in Berlin, wo Gan⸗ der ſeinen ſtändigen Wohnſitz hat. Seither iſt aber Gander aus Berlin verſchwunden und hat auch der Vorladung des Unterſuchungsrichters keine Folge geleiſtet. Nach Feſtſtellung des Gerichts hält er ſich in der Schweiz auf. Er ſcheint alſo keinen beſonderen Wert auf eine Klärung des Sachwerhalts zu legen. *Patis, 29. April. Nach einer Havasmeldung aus Madrld iſt der ſpaniſch⸗amerikaniſche Modus vivendi der Ham⸗ delsbeziehungen, der am 6. Mai abläuft, bis zum 6. Mai 1923 verlängert worden. Delfter Zierborden, Vaſen und Krüge und alte Porzellanbildchen, die prunkend mit ausgewähltem Geſchmack angebracht waren. Ich will nur gleich erzählen, wie van Rams Eintritt ins Zim⸗ mer ſich abſpielte: er nahm ſeinen Hut in die Hand, nein, in ſeine beiden Hände, ging auf Maaje zu und ſagte verlegen hüſtelnd:„Tag, „Sieh da, Baas van Ram, es kommt nicht oft vor, daß Ihr dieſe Gegend beſtreicht. Ich freue mich ſehr, daß Ihr einmal vor⸗ gefahren ſeid.“ Sie wies dann auf ein in ihrer Nähe ſtehendes Mädchen und r fort: 5„Die werdet Ihr ſicherlich nicht kennen, Baas van Ram; das iſt Evchen, die hilft mir zurzett in Haus und Hof.“ Unbeholfen nickte van Ram dem Mädchen zu. „Evchen, müßt Ihr wiſſen, iſt ein Waiſe, eine Nichte von Mutters Seite; aus der Gegend von Gouda ſtammt ſie.“ Und nun folgte ein wortreiches Erzählen über Evchen. das van Ram, den Hut in beiden Händen, geduldig mit anhören mußte. Als Maaze dann geendet, ſchüttelte van Ram leicht das Haupt, ſagte:„So, ſo,“ und ſetzte ſich auf einen in der Nähe ſtehenden Stuhl. Dann ſchaute er Maaje offen an und begann, als ob et etwas Schreckliches mitzutellen habe, mit einem tleſen Atemzug: „Maaje, ich möchte Sie gern allein ſprechen.“ „Sicherlich, gern, Baas van Ram. Geh, Ev, baß mich mal einen Augenblick allein. Weißt du, junge Mädel müſſen nicht überall dabel ſein.“ „Junge Mädel? Das ſſt nicht bel,“ ſchmollte ſie, du biſt genau drei Monate älter wie ich.“ Aber ſie ging. Baas van Ram rückte auf ſeinem Stuhl unruhig hin und her, von vechts nach links und umgekehrt, zerknüllte den Rand ſelnes eigenartig geformten Hutes zwiſchen ſeinen Fingern und nahm wiederholt einen Anlauf, ſeinen Gedanken Ausdruck zu geben. Maaje beobachtete verſchmitzt lächelnd den alten Bauern und weidete ſich heimlich an der Verlegenheit des reichen van Ram, wie er ihr ſo gegenüberſaß. um ihm ein wenig auf den Weg zu helfen, fragte ſie dann ſo obenhin: 8 „Nun, was gibts denn, Baas van Ram?“ Plötzlich brach er los: „Schau, Maaſe, ich bin gar ſo allein in meinen alten Tagen, und ich bilde mir ein, daß du wer wohl auch ein wenig gut biſt— und ſiehſt du— du darfft mich num nicht ouslachen, gelt— ſtehſt Die volkspartei in Gaden im Wahlkaumpf Eberbach In der völlig überfüllten Turnballe in Eberbach ſprach am Mon⸗ tag abend in einer von der Deutſchen Volkspartei einberufenen Ber⸗ ſammlung Hauyptſchriftleiter Kur! Fiſcher⸗Manndeim, Die eng zweiſtündigen Ausführungen des Redners wurden. obwohl über 10 Anhänger gegneriſcher Parteien zugegen waren. durch keine Zwe ſchenrufe geſtört. da es der Redner verſtand, ſeine Hörer aus d. kleinen Kampf des Tages und aus der Demagogie der Wahlverſam. lungen hinaufzuführen auf die Höhe volitiſcher Betrachtungen. De Verſuch einer Diskufſion erſtickte denn auch am Widerf 75 Hörer, die einen Sozialdemokraten, der glaubte, in dieſer Slum nochmals zum Klaſſenkampf aufrufen zu müſſen. einfach niedegachi Der Leiter, Fabrikant Welker. konnte daher mit Recht zum 4 die Verſammlung als ein Beiſpiel fachlicher und fruchtbringende politiſcher Arbeit bennzeichnen und den Verlauf des Abends als einen Gewinn für die Partei buchen. Hohenſachſen Am 28. April ſprach in einer autbeſuchten Wahlverſammlung en Hohenſachſen Oberpoſtſekretär Walther⸗Mannheim. De Redner verbreitete ſich in längeren Ausführungen über alle aktuellen Gegenwartsfragen. Im Beſonderen behandelte er die Aufwertungs frage und übte eine eingehende Kritik an der 3. Steuernotverordnune, Nach Durchſprechung einiger ſteuertechniſcher Fragen wandte ſich der Redner zum Schluß beſonders gegen die neugebildeten und nen gegründeten Parteichen. und leate den Anweſenden beſonders die Nußtzloſiakeit dar, einer ſolchen Intereſſenaruppe die Stimme zum b Reichstag zu geben, die, falls ſie nicht eine Fraktion bilden kam. 5 Nutzloſigkeit verdammt iſt. Die Ausführungen des Redners fielen guten Boden: das zeigte der reiche Beifall. Eine„deutſche Firma Bei der Reichsbankſtelle in Mainz iſt jetzt ei Eingriff der franzöſiſchen Beſatz ungsbehör Eine militäriſche Kommiſſion in Begleitung des Pol einen Betrag von insgeſamt 1570 Golſdmark entnomm ee, e in Ausführung einer E üdung alliderben iſſion als Erſatz für einen Schaden, den ein r Eugen Herzog in Mainz erlitben haben foll. bomkſtelle hal durch Nachfrage feſtgeſtellt, daß es ſich um Eugen Herzog, Buch⸗ und Steindruckere garbenſtraße—10, handelt, der nach einer belephoniſchen während des paſſiven Widerſtands eine Ladung aus dem unbeſetzten Gebiet in Frankfurt zurückgehalten ſein ſoll. Der ihr hierdurch entſtandene, von ihr auf 1700 Go beranſchiagten Schaden hat ſie bei der Seckkon economique wir ſchaftliche Stelle der Beſatzungsbehörde) angegeben. Es i daß die während der Se paratiſtenbeweg ung angeſchlogenen Plabcte am Fuße den Namen Herzog trugen. Cetzte Meldungen Ueber 100 Bergleute verſchüttel Wheeling(Virginia), 29. April. Ueber 100 Bergtensf ſind in einem Bergwerk infolge einer Exploſton verſchükte worden. Sie erfolgte, als die Nachtſchicht noch an der Arbeit 210 2 Leichname wurden geborgen, 2 noch lebend befreite Bergleute f ſpäter ihren Verletzungen erlegen. 10 10 gane. April. eeee dem Beſchlußß der geſtern in Magdeburg zu ban dunen edend, ee für Pitteldeutſchland, den Streik der am mitteldeutſchen Gemeindearbeitertarif 7275 ligten Gemeindearbeiter proklamierte, haben die Theate arbeiter die Arbeit niedergeiegt. 2 8 Wiie :: Neckurbi heim, 28. April. Die Gegend hinter She Neckatelz zu gehört anſchemnend nicht mehr zu den ebenbürtigen N Vandes. Ueberall n Kräfte, um beſſer hrsverhältniſſe zu erreichen. dr Gegend t aber kein Verſtändnis zu haben. Die zwei notwendigen die am Vormittag nag Heidelberg und zurück verkehrten, ſind gefallen. So kann man glücklich morgens früh um 6 Uhr umd m. um 12 Uhr nach Heidelberg fahren. Das ſind ſcheinbar und Ab ahmen. Von der bahn Neckarbiſchofahe Hüffenhardt ganz zu ſchweigen. Es iſt ein Jammer, wie man der Bevölkerung da umſpringt. Am Gonntag fügrt kein 9 Wenn U Na a Fae n. M Züge, dann ee n or.„ Da d belbane nde ſentlich haben die Herren 5 dee Wugee—— veranlaſſen ee Wollmatingen bei Konſbanz, 28. A Eine gemeine Tat dieſer Tage im Obſtgarten des Milchhündlers Martin t. 20 junge Söſtedome wurden bis übers Mark ange wohl kaum einer davon retten iſt. Der Schaden geht Tauſende. Es erfolgte bereits eine Verhaftung wegen dachts der Täterſchaft. 28 978 du, ich möchte ſo ſeelengerne, daß du meine Frau wil deſt.“ Den kleien Finger im Mund ſtand Maaſe einen Augenbe dann antwortete ſie langſam: „Ich will Euch einmal etwas ſagen, Baas van Nam: Ihe kein junger Kerl mehr, aber Ihr ſeht noch vortrefflich aus. Zwanzigfährigen, was machen die ſich aus einer Frau? viell Aber wenn ich Euch heirate, wißt Ihr,— das iſt gaus was anderes. Ihr werdet Euer Weib hochhalten.“ „Und ob ich ſie hochhalten werde!“ „Ihr ſeid zu Truje herzensgut geweſen, wie mir meine roch⸗ Mutter ſtets verſichert hat, und lange Zett habt Ihr ihr etrauert.“ „Recht haft du, Maaje, es war ein Weib— ich will dir ms zu nahe treten—, ein Weib, wie man ſie nimmer findett. „Das iſt bran von Euch, Kobus, daß Ihr ſo ſprecht; it vr⸗ trefflich.. Indes, es ſpielt da eine Frage mit, wißt Ihr—1 und allein bei dem Gedanten wurde ſie rot, aber dennoch 14—. ſie ihn aus—„eine Frage, wißt Ihr,— wenn ich heirate, Zwel möchte ich auch Mutter werden; das iſt doch der eigentliche des Heiratens für ein Mädchen.. und Ihr ſeid alt, Ihr 9 die Achtzig überſchritten.“ „Maafe, ja, ich bin achtzig. aber ich bin noch ſtark/ ich + noch Kraft, und eben darum, weil ich keine Kinder habe, die he, das, was ich in meinem langen Leben zuſammengoarbeitet 25 erben können, darum bin ich zu dir gekommen. ch ſelbſt wor mich ja ſo ſehr nach einem Kind, einem Sohn hundert Jahre, als Iſaak geboren wurde.“ beg ne war hundert, hundert Jahre. Das ſiſt ſo 3* 1 4 155 2 „Und du biſt zwanzig, ſo jung, ſo fung; du haft an was mir fehlt.“ „Sarah war neunzig und ich bin zwanzig.“ daß „Höre, Maafe, wenn ich dir verſpreche, heilig verſpreche, ⸗ du einen Sohn von mir erhalten wirſt, willſt du dann ja ſagete Das Mädchen ſah den alten Mann an, ſah ihn in ſeiner bolt Kraft, der ſeine nicht greiſenhaften Züge entſprachen, ſein vo! igen nung ſtrahlendes Geſicht. Und ſie nickte ja, zweimal, in peil 90l Ernſt. Van Nams alte Augen wurden feucht und Maaſe faßte Munterkeit, in ſchlichter Freude ſeine beiden Hände und ſagte „Ich wills gern zufrieden ſein; Ihr braucht deshalb wahehe 9 nicht zu weinen N„ (Fortſetzung folnn) 1 3 * 2 be Aenstag. den 29. April 192. maunhelmer General · Anzeiger ¶Abend · Ausgabe) 3. Seike. Nr. 199 * 2 Wirtſchaſtliches und Soziales 3 Die Mietzinsbildung in Preußen 5 Nach der neuen Verordnung über die Mietzinsbildung in zen wird, wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, eſetzliche Miete aus Hundertſätzen der Friedensmiete beſtehen, ür Verwaltungs⸗ und Betriebskoſten und für die Koſten für laufende Inſtandſetzungsarbeiten durch beſondere Erlaſſe feſtgeſetzt beden. Der Begriff der Grundmiete des Rch. iſt damit Aleitigt der Begriff der Betriebskoſten iſt aus den alten der lührungsbeſtimmungen übernommen. Bei der Berechnung für Zeſetzlichen Miete iſt von dem Mietzins auszugehen, der ur die mit dem 1. Jult 1914 beginnende Zeit vereinbark war(Frie⸗ Weenete) Die vereinbarte Friedensmiete iſt unter gewiſſen Hrausſetzungen neu feſtzuſetzen. Die Verordnung gibt in dieſer kirſec ein vereinfachtes Verfahren, indem die Gemeindebehörden Art 818 555 MRbes ebenleiſtungen und Verpflichtungen, die der Vermieter oder döteter vor dem 1. Juli 1914 vertraglich oder ortsüblich über⸗ nommen hatte, und die auf die Feſtſetzung der Höhe des Mietzinſes bon Einfluß waren, einen Hundertſatz der Friedensmiete allgemein beſtimmen können. Nebenleiſtungen ſind wie bisher, neben der ge⸗ n Miete zu berechnen und von der Friedensmiete in Abzug die dengen. Neu iſt in dieſer Beziehung die Beſtimmung, daß für dnde eiöſoffe für Sammelheizungen nicht mehr 9 v.., zmdern 7 v. H. von der Friedensmiete abzuziehen ſind. kün ach der Verordnung hat der Mieter das Recht, guch in Zu⸗ unft die Schönheitsre paraturen in ſeinen Mieträumen ſchwei wenn er bisher auf Grund ausdrücklicher oder ſtill⸗ weigender Vereinbarung oder nach Ortsgebrauch eine Verpflich⸗ dung dazu übernommen hatte. Als Entſchädigung hierfür kann er Inſt der geſetzlichen Miete enthaltenen Hündertſatz für laufende ſtundſetzungsarbeiten um einen entſprechenden, vom Wohlfahrts⸗ er bekanntgegebenen Hundertſatz der Friedensmiete kürzen. Nommt der Mieter ſeiner Verpflichtung zur Ausführung der Schön⸗ Usreparaturen trotzdem nicht nach, ſo kann der Vermieter, unbe⸗ weftergehender Anſprüche, dieſe Arbeiten wieder ſelbſt aus⸗ laſſen und verlangen, daß der Mieter vom nächſten Zah⸗ Ungstermin ab den vollen, für laufende Inſtandſetzungsarbeiten Teil der Miete zahlt. Der Vermieter hat wie bis⸗ in der Zeit vom 1. bis 10. Februar und vom 1. bis 10. Auguſt Jahres der Mietervertretung oder, wenn eine ſolche nicht be⸗ n Mietern, auf Verlangen die Verwendung der Gel⸗ rlaufende Inſtandſetzungsarbeiten nach⸗ weiſen. Erfüllt er dieſe Verpflichtung nicht, oder befindet er mit der Ausführung notwendiger lkaufender Inſtandſetzungs⸗ n im Verzuge, ſo hat auf Antrag der Mietervertretung oder Mieters die Gemeindebehörde feſtzuſtellen, ob laufende In⸗ ſungsarbeiten notwendig ſind, und gegebenenfalls das zur Aisſührung ſolcher Arbeiten Erforderliche zu veranlaſſen. Die Vexordnung gibt der Gemeindebehörde eine Reihe von 5 eiten an die Hand, um den Vermieter zu zwingen, die not⸗ Digen laufenden Inſtandſetzungsarbeiten mit den in den Mieten für ſolche Arbeiten zufließenden Mitteln auszu⸗ Bezüglich der großen Inſtandſetzungsarbeiten weſentlichen bei den Beſtimmungen der Verordnung vom 1923 verblieben. In den Fällen; in denen durch Beſchluß teinigungsamtes die Sammelheizung oder Warm⸗ erverſorgung oder beide ganz oder eee eee ſind, kann Mieteinigungsamt auf Antrag des Vermieters oder eines Mie⸗ die Wiederinbetriebfetzung ganz oder kellweiſe an⸗ Die mund über die Koſten der Wiederinbetriebſetzung entſcheiden. Untermiete iſt in der Weiſe zu berechnen, daß zunächſt der g der geſetzlichen Miete feſtzuſtellen iſt, die der Unter⸗ für r ſekbſt für den leeren Raum zahlt. Hierzu ſind Zuſchläge die Ueberlaſſung von Einrichtungsgegenſtänden, Beleuchtung. ung. Bedienung, Hergabe von Wäſche uſw. nach näherer An⸗ ordnung . Ueber die Berechnuna der geſetlichen Miete ſchreibt 4. 11 77 2 25 * 3 8 4 1 . + N * der Gemeindebehörde zu zahlen. der N 55 5 intliche Preußiſche Preſſedienſt: Die aeſetzliche Miete beträgt rozent der reinen Friedensmiete. Von dieſen 35 Prozent ſind u oſten für laufende Inſtandſeunasarbeiten 15 Metert Friedensmiete in Anſatz gebracht. Dieſe 15 Proz. kann der bener, falls er die Ausführung von Schönbeitsreparatu⸗ i ſelbſt übernimmt. um 4 auf 11 Proz. kürzen. Bei der Feſtſetzung durf beſonderen Hundertſatzes für aroß e Inſtandſetzunasarbeiten ef das Mieteiniaunasamt 3 Proz der Jahresfriedensmiete im Ein⸗ m le nicht überſchreiten. Im Hundertſatz von 35 Proz. Friedens⸗ beittaß w lerner enthalten für Verwaltunaskoſten ein Hun⸗ de k von 5 Proz. der Friedensmiete. In denjenigen Gemeinden. Haucher die Umlage der Löhne für Hausangeſtellte(Hausreiniger, Naſleirent, Heizer. Fahrſtuhlführer und deral.) in Geſchäfts⸗ und In⸗ Dafür bäuſern angeordnet hatten. verbleibt es bei diefer Regelung. boſten wird bei ſolchen Häuſern der Hundertſatz für Verwaltungs⸗ tanen um 2 Prozent gekürzt. Zur Beſtreitung der übriaen Be⸗ Aiebstoſten ſind 15 Proz. der Kriedensmiete angeſetzt, die im wenen Hundertſatz von 35 Proz. der Friedensmiete entbalten Frdedeierbei wird unterſtellt. daß in dieſem Hundertſatz 3 Prozent bebördnsmiete für Waſſeraeld enthalten ſind. Die Gemeinde⸗ N* eden können das Waſſergeld aus dem allgemeinen Hundertſatz Guüsnehmen und anordnen, daß der Vermieter berechtiat iſt. das der ergeld in poller Höbe umzulegen. In dieſem Falle ermäßiat ſich um 3 5, Beſtreitung der Betriebskoſten angeſette Hundertſak von 15 Proz. und dementſprechend die geſetzliche Miete. In denſenigen fert, 9 das Gemeinden. in denen der Zuſchlaa zur Grundvermögens⸗ ſteuer(Grund⸗ und Gebäudeſteuer) mehr als 100 Proz. beträgt, ſind die Vermieter berechtigt, den 100 Proz. überſteigenden Betrag umzulegen. Bezüalich der Hauszinsſteuer bleibt es bei der bisherigen Anordnuna mit der Maßgabe. daß in Häuſern mik Sam⸗ melheizuna und Warmwaſſerverſorauna zunächſt die Koſten für Sammelheizung mit 7 Proz. und für Warmwaſſerverſorgung mit 3 Proz. von der am 1. Juli 1914 vereinbarten Miete abzuziehen ſind. Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden „Die Arbeitsmarktlage hat ſich in der Woche vom 17. bis 23. April weiter gebeſſert. Die Zahl der Vollerwerbsloſen(Haupt⸗ unterſtützungsempfänger) ging von 20 100 am 16. April auf 17 700 am 23. April zurück. In der Landwirtſchaft beſteht insbeſondere nach jungen ledigen Knechten und Dienſtmädchen Nachfrage. Die Arbeitsmarkt⸗ lage in der metallverarbeitenden Induſtrie iſt ſtark beeinflußt durch die Ausſperrung in der Mannheimer Metallindu⸗ ſirte; von der Ausfperrung ſind im Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen insgefamt 20 500 Perſonen betroffen. In den übrigen Bezirken iſt die Lage weiter gebeſſert, dies gilt insbeſondere auch von der Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie. Die ſüdbad. chemiſche Induſtrie iſt jetzt voll beſchäftigt. Im Spinnſtoffgewerbe zeigt die Textilinduſtrie des Wieſentals größere Nachfrage nach jüngeren Arbeitskräften. In der Lederinduſtrie beſteht weiter Bedarf an Polſterern für Ledermöbel, auch an Sattlern auf Auto, Wagen und Geſchirr Die Lederfabriken in Weinheim ſind voll beſchäftigt. Dies gilt auch für die Möhelfabriken von Wein⸗ heim Die Laae im Holzgew erbe iſt überhaupt allgemein günſtig. Die Beſchäftigungsverhältniſſe in der Tabakindu⸗ ſtrie ſind gut. Ein Großbetrieb der Zigaretteninduſtrie ſtellte eine größere Anzahl weiblicher Arbeitskräfte ein. Nach Tabakarbei⸗ terinnen wird allenthalben gefragt. In der Karlsruher Brauerei⸗ induſtrie ſind ledige Bierbrauer geſucht. Groß iſt überall der Kräftebedarf an gelernten Bauarbeitern aller Art. Auch Bauhilfsarbeiter ſind in größerer Anzahl geſucht. Im Verviel⸗ fältigungsgewerbe berichtet ein großer Platz über lebhaf⸗ bere Nachfrage nach tüchtigen Setzern. Die Streiks der Steindrucker in Lahr und der Buchdrucker in Konſtanz und Singen ſind beendet. Im Fremdengewerbe Baden⸗Badens beſteht ungedeckter Be⸗ darf an Kellnern, Köchen, Hotelkonditoren und Küchenhilfsperſonal. Der„baoͤiſche vierachſer“ von Bellinzona Eine Abwehr Es wird wohl nicht mehr zu verhindern ſein, daß die auffällige Stellungnahme von manchen Seiten zu dem ſchweren Eiſenbahnun⸗ glück bei Bellinzong das badiſche Wagenmaterial vielleicht unter der Ditelbegeichnung zbadiſcher Vierachſer von Bellin⸗ zona! in der Geſchichte verewigt wird. Der ungemeine, faſt pein⸗ lich berührende Eifer, mit der man auf Schweizer Seite. of wahl die Verwalt wie die Preſſe, mit ausgemachter Sicherheit, ohne Ab⸗ wartung einer näheren Unterſuchung und Feſtſtellung, einen Wagen deutſcher Herkunft für das Unglück verantwortlich machen will, ge⸗ mahnt beinahe an die von alliierter Seite oft bekundete Maxime: Die Deutſchen ſind ſchuld!“ Oder hat man es hier ſchon mit einer 0 Reflexerſcheinung auf die deutſche Ausreiſeſperre zu tun? Jedenfalls wird es aber Kenner Schweizer Transortverhält⸗ niſſe eigentümlich anmuten, wenn man hier ſich möglichſt an die Rampe der breiten Oeffentlichkeit drängt und ſeine Hände, die man im 189. wohl nicht immer ſo raſch zu 19an el Prozedur in Be⸗ wegung ſetzte, in Unſchuld waſchen will. Man ſoll ſich in Schweizer Verkehrskreiſen und in der ſchweizeriſchen Oeffentlichkeit nicht allzu ſehr exponieren und auf a ſchimpfen, da man ſich damit der Gefahr ausſetzt, daß das Echo unerwünſcht ausfallen kann. Leider hat in der deutſchen Oeffentlichkeit außer einer Kund⸗ machung des Reichsverkehrsminiſteriums durch Wolffbüro im allge⸗ meinen der Schweizer Anwurf noch viel zu wenig Echo und Abwehr funden. Man ſollte ſich in Deutſchland, wo die Bahnen vor dem rieg anerkannt zweifellos mit die beſten in Europa waren, wo die Bahnen end eines gewaltigen Krieges glänzende Leiſtungen voll⸗ bracht und 100 000te von Quadratkilm, fremden Landes dem Verkehr erhalten haben, wo nach dem Krieg umter Verhältniſſen, von denen die Schwei—— heute noch nicht die vollkommene Vorſtellung hat, nicht ann, ein aufs äußerſte erſchwerter und jedenfalls auch von der Schweiz nicht begünſtigter und erleichterter Aufbau an⸗ gebahnt werden mußte, gegen die Schweizer Beſchuldigungen ganz zu Wehr ſetzen und—— Scheu ruhig auf die Mängel und „Freundlichkeiten“ im S. r Verkehrsweſen hinweiſen. Wer heute von den Schweizer Hauptſtrecken abgeht und auf Nebenſtrecken kommt, erlebt jetzt noch manches Wunder, was er in Deutſchland nicht mehr haben kann. Und wenn man an die Schaffung des Neubaues des Schweizer Bundesbahnhofes in Baſel und ſeine anfänglichen— in moderner Zeit liegenden— techniſchen Einrichtungen zurückdenkt, die weit hinter deuseen Bauten zurückblieben, ſo fühlt man ſich imer⸗ in eigentümlich berührt. Fügt man hinzu, daß die verächtlichen diſchen Vierachſer Jahrzehnte den Schweizern Wagenmaterial lie⸗ ſie ſelber nicht hatten, wenn man gerade die Gotthardbahn icht, die in der Schweiz überhaupt ſchon vor dem Kr Vierachſer hatten, aber in der Hauptſache die fremden Wagen als Material benützten, wenn man barückſi⸗ iat. daß die meiſten anderen Schweizer Hauptſtrecken ſich mit Dreiachſern, ja Zweiachſern als Ausrüſtung begnügen mußten(wobei die Drei⸗ achſer an ſich ein gutes Material waren), ſo verſteht man die hoch⸗ trabende Art der Schweiz bei dieſem ſchweren Unfall nicht recht. Es wird auch in der Schweiz mit Waſſer gekocht. Man vergißt als eine der wenigen Strecken anſ ei Am kommenden Donnerstag abend 8 Uhr ſpricht im Muſenſaal Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann. zu Mk. 3, 2, 1 und 50 Pfennig ſind in der Ge⸗ Heckel zu haben. Der Karten ſchäftsſtelle Lameyſtraße Nr. 17 und bei dort, daß die Vorbedingungen für die Ausrüſtung Wagen mit Strombeleuchtung ganz anders ſind als in Deutſchland. Man häsle in der Schweiz ruhig etwas beſcheidener in ſeinem Urteil ſein dürfen und bedenken, daß zu einem ſolchen Unfall immer mehrere Urſachen zuſammenzuwirken pflegen. Es hat ſich ja jetzt durch die Unterſuchung des Unglücks auch beſtätigt, daß die Grundurſache Fehler des Schweizer Perſonals in Ambri und Biaſca und weiter des Führers des Nordſüdzuge⸗ waren. Aber dieſe Feſtſtelln kommt natürlich als ſpätere Feſtſtellung nach dem erſten leichthin ausgeſprochenen Vorwurf gegen die deutſchen Bahnen, der nun wie alle erſten Nachrichten einmal tiefer ſitzt als alle folgenden Erklä⸗ rungen. Und wie ſchamhaft verſchweigt man in der Schweiz, da⸗ auch ohne Gasbeleuchtung die Zertrümmerung eines Schweizer Heiz⸗ wagens mit ſeiner Feuerung die Urſache einer Brandbildung werden kann. Noch ein Zweites, Innerdeutſches wäre zum„badiſchen“ Vier⸗ achſer zu ſagen. Das iſt die Gefliſſenheit, mit der die deruſche Aus⸗ laſſung, die als Entgegnung zu der ſchweizeriſchen Behauptung die⸗ nen ſoll, die Eigenſchaft des Unlgückswagens als„badiſchen“ hervor⸗ kehrt. In Süddeutſchland hat dieſe Hervorkehrung immerhin etwas eiqenartig berührt, nachdem wir es doch jetzt mit einer Reichs⸗ bahn zu tun haben und nicht mehr mit einer Bahn irgend eines Bundesſtaates. Die Reichsbahn tritt heute für das Material ein, gleichviel, ob es vordem einmal der bayeriſchen, preußiſch⸗heſſiſchen oder badiſchen Staatseiſenbahnen zugehört hat. Dieſe genaue Un⸗ terſcheidung zwiſchen Berliner Wagen und badiſchen— der der minderwertige ſein ſoll— durch die eigene Verwaltung muß natürlich verſtimmen und läßt auch die Erinnerung zurückſchweifen in frühere Zeiten und feſtſtellen, daß es bekannt war, daß ſüddeutſches Zugs⸗ material wie bayeriſches, württembergiſches oder badiſches beſſer und für die Reiſenden bequemer gebaut war als preußiſch⸗heſſiſches. Gegenüber Anwürfen wie jetzt aus der Schweiz, kann es auf der Gegenſeite nur deutſches Material geben, wenn der Begriff Reichsbahn einen Sinn haben ſoll. W. R. Städtiſche Nachrichten Erfinderhilfe Die Arbeit am wirtſchaftlichen, am techniſchen Fortſchritt wird, ſo ſchreibt man uns, nicht nur von eingearbeiteten Fachleuten, ſon⸗ dern auch, wie die Geſchichte aufweiſt, von ſogen. Laien mit Erfolg betrieben. Dieſe Erfinder entſtammen meiſt den unbemittelten Volks⸗ ſchichten, die ſich und ihre Familie ausſchließlich(und durchweg müh⸗ ſam) von dem Erträgnis ihrer Arbeitskraft ernähren. Ihr Sinnen und Trachten geht auf eine Verbeſſerung ihrer wirtſchaftlichen Lage. Dieſer Zwang führt zu ſcharfem Beobachten, zur Entdeckung von Mängeln und zum Erdenken von Abhilfsmitteln— zum Erfin⸗ den, meiſt einem mit vieten Hoffnungen angetretenen Leidendleeg, der mit Entbehrungen und Enttäuſchungen dicht gepflaſtert iſt. Dieſe gleichartigen Erlebniſſe führten zum Zuſammenſchluß, zur Entſtehung von Erfinder⸗Verbänden, ſo in Mannheim ſchon 1918 zum jetzigen„Reichsverband Deutſcher Erfinder“. K 3, 3. Die ſchwierigſte Frage war von jeher die der ſogen. Ver⸗ wertung, des vorteilhaften Erfir s⸗Verkaufs, des günſtigen Zu⸗ ſammentreffens von Erfindern mit praktiſch durchführbaren Verbeſſe⸗ rungen mit dem tüchtigen Verkäufer. Dies zu erleichtern, führte der „Reichsverband Deutſcher Erfinder“ u. W. als erſter in Deutſchland in größerem Stile die Erfindungen⸗Meſſe im Mai 1921 im Mannheimer Roſengarten durch, die nunmehr aller⸗ orts im In⸗ und Ausland mehr oder weniger verheißungsvoll ange⸗ zeigte, aber ſchwach durchgeführte Nachahmungen findet. Als Groß⸗ abnehmer für die ꝛechniſchen Neuheiten und Verbeſſerungen dürſte bei einer derartigen Veranſtaltung die Induſtrie nicht fehlen, die zugleich die Mittel zur Ausgeſtaltung der Erfinder⸗Meſſe gewährt, um den Beſuchern, die als ſpätere Kleinverkäufer in Frage kom⸗ men(und auf einer folchen Meſſe als Werbemittel für die Neu⸗ heiten nicht fehlen dürfen), etwas zu bieten, Abwechſelung, Mannig⸗ faltigkeit in das Meſſebild zu bringen. Der Verband übernimmt die geſamte Arbeit für den Erfinder —2 Hanz geringe Unkoſtenbeiträge(für mittelloſe Erfinder Koſten der Verbandskaſſe oder des Unterſtützungsfonds, das auf⸗ gewertet würde). Er arbeitet den mitgeteilten Gedanken unter Wah⸗ rung ſtrengſter Verſchwiegenheit anmeldefähig aus, bewirkt auf den (ß——TTTTTTT 1 geger Hlaunsfen 2 Quartier Latin (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) O Paris, Ende April. es.Das lateiniſche Viertel, am linken Ufer der Seine,— einſt war der in ben e der Poeſie, das Melka des Kunſtjüngers, det den Kaffeehäuſern, Vachette“,„Soleil dOr“ die göttliche Nähe Lerſe rnaſſier und Symboliſten genießen, durfte, an deſſen Ohr die Vau smes Mallarme, Heredia, Sully⸗Prudhomme, Catulle Mendes, Verlaine beſeeligend klangen; einſt ſaß dort der unheimliche 5 ans mit dem„Zigeuner“ Richepin zuſammen und kredenzte Neulf afelrunde, außer Verſen, eine alkoholiſche Miſchung, die den wals innerhalb einer Stunde Morpheus überantwortete. Da⸗ Süße dah es dort noch Criſetten, nicht ſo edeldenkend, voll himmliſcher für beſwie Murgers Mimi Pinſen, aber liebreich und empfänglich Lalin ſcheidene Gaben eines angehenden Dichters. Das Quartier wohl oberlor ſeine Eigenart während der Kriegsjabre und wird ſie ſen niemals mehr wiederfinden. Es gehört nicht mehr den Franzo⸗ Mar nicht mehr den Provinzlern, die, mit etwas Geld und reichlichen eini mungen ihrer Väter ausgeſtattet, an den Seineſtrand kamen, um dussen ahre zu verjuchſen. Im lakeiniſchen Viertel haben ſich die Elem er häuslich niedergelaſſen. Sie verdrängen das heimiſche und ket, beherrſchen die Cafes, veranſtalten Bälle nach ihrer Art die aden die Franzoſen dazu ein Ihnen gehorcht der Gaſtwirt, unebenſionsmutter. Die Fremden richten es ſich wohnlich ein, der ſea Mann aus Nantes, Orleans gehört nicht mehr in die Geſell⸗ u Quartier Latin. 8 eez Tudienlängſt fand eine Heerſchau am linken Seineufer ſtatt. Die berzerende Jugend ſollte, ihrer nationalen Herkunft nach, geſichtet ten Ind Das Ergebnis war erſtaunlich. Von hundert jungen Leu⸗ den ind dreißig Franzoſen. Die ſiebzig Jünglingen gehören folgen⸗ dern⸗ ationen an: Polen, Ruſſen, Tſchechen, Serben, Japaner, In⸗ Nerebipeſen. Zuletzt kommen die Griechen und die Ungarn. t Fäligkeit dieſer Ausländer iſt ſehr verſchieden; der größte Teil U elich ins Polizeiregiſter als„Studenten“, als„Literaten“ ein⸗ böönte Genauere Nachforſchungen haben ergeben, daß von den er⸗ Aill ben fiebzig Fremden nur ein halbes Dutzend ſtudieren, das lert eſagen, an der Sorbonne und an anderen Realſchulen inſkri⸗ dahru ſind. Von den übrigen ſünfundſechzig brachte man in Gr⸗ ſad c daß es Handelsaugeſellle, Börſeaner, Tänzer, Zuhälter eſten Teshalb konnte es nicht üterraſchen, daß man in dem belieb⸗ Ne Künſtler⸗Cafe,„La Röl vier Wechſelfälſcher verhaftet, angeblich um die Palme v hiſcher Geſehrtheit rangen und Achneich in einem Hinterſtüßclen des Kaffeehauſes mit ihren Hiittimmten Freunden Dicleltit betrieben; da ihre Sprache, die lich diſche. nicht allgemein verſtanden wird, ſo war es ihnen mög⸗ die Geſchäfte längere Zcit ungeſtört zu betreiben. Bis eines Abends ein Dolmetſcher der Poligeipräfektur den Erörterungen heim⸗ lich zuhörte und die Entdeckung machte, daß es ſich hier um eine ge⸗ ſetzwidrige Nutzanwendung der Dialektik auf das franzöfiſche Wech⸗ ſelrecht handelte. Für die Idealiſten des Lateinerviertels iſt es ein ſchwerer Schlag, daß jetzt die Polizei jedem ausländiſchen Studenten auf die Finger ſieht. Wäre es anno neunzig einem Spitzel eingefallen, im „Pantheon“, dem Treffpunkte der Parnaſſier den freien Verſen ei⸗ nes Guſtav Kahn, Moreas und der Frau Rechilde zu lauſchen? Die Schutzleute halfen dem betrunkenen Paul Verlaine ehrfürchtig, wenn ſich der durch Abſynthdünſte umnebelte Dichter in der Hausnum⸗ mer irrte, fremde Menſchen aus dem Schlafe klingelte und faſt jede Woche in die Wohnung einer ihm gänzlich unbekannten Familie eindrang, Beteuerungen lallend, daß ſich wildfremde Menſchen in ſeiner Stube niedergelaſſen hätten. Der Schutzmann erſchien, eni⸗ ſchuldigte Paul Verlaine, den„grand poëte du Quartier latin“, und führte den braven Mann heim.. Und heute? Jede Woche eine Hausſuchung bei ſogenannten Studenten und Poeten. Wurde in einem Kabarett, in einem Tanzlokal Diebſtahl verübt, ſofort er⸗ ſcheinen die Detektive bei lockigen Jüngern der ſchönen Künſte. Sie haben eine gute Naſe Lakoniſch vergeichnet der Chroniſt, daß bei einem„Studenten“ und deſſen Mitarbeiterin reiche Diebsbeute auf⸗ gefunden wurde. Es wird ſchon gefährlich, im lateiniſchen Viertel gu iſch Beſchäftigung mit der Muſe ſtimmt die Polizei ſehr miß⸗ trauiſch. Aus den öffentlichen Lokalen haben ſich die literariſchen Kreiſe in geſchloſſene Klubs zurückgezogen, deren Tätigkeit eine ſehr rege iſt. Auch hier befindet ſich das ausländiſche Element ſtark vertreten, erweckt aber Intereſſe. Um„Irrtkümer“ zu verhüten, wird über jeden Kandidaten für die Mitgliedſchaft bei der Polizei vertrauliche Nachfrage gehalten. Die wertvollſte Vereinigung,„Le. Crillon“, wurde von ihren Gründern aufgelöſt. Es entſprangen daraus zwei Gruppen, die ſich in offener, geradezu lächerlicher Feindſchaft gegen⸗ überſtehen.„Les Uns et les Autres“ beruft ſich auf Paul Ver⸗ laine,„Caméléo“, die Konkurrenz, wählte Oscar Wilde zu ihrem Stammvater. Die Schlägereien beluſtigten Monate lang das La⸗ teinerviertel. Kürzlich wurde ein Waffenſtillſtand abgeſchloſſen, der einer dichtenden jungen Dame Jane Hyrem zu verdanken iſt. Sie wollte die feindlichen Klubbrüder in ihrem Zirkel,„Geſellſchaft der Poeten“ vereinigen, aber dafür waren die kampfluſtigen Leute nicht zu haben. Fräulein Hyrem bemühte ſich andauernd um die Poeſie. In ihrem auſe veranſtaltete ſie Vorleſungen, zu denen ſie Verleger einlädt.„Ich ſuchte Talente“, ſchrieb ſie in einer Revue,„es iſt traurig, daß das Quartier Latin für unſre begabte Jugend ſo ge⸗ fährlich iſt... Man ſieht, wie mütterlich die junge Dame ihre Aufgabe beurteilt. Die ſtudierende Jugend findet in der„Allgemeinen Ver⸗ einigung der Pariſer Studenten“ eine wahrhaſt glänzende Organi⸗ ſation. Hier iſt das Zentrum des geiſtigen Lebens im Quartier La⸗ tin. Und hier dominiert auch der ſtreng nationale Charakter. Ge⸗ wiß, die Studenten verbündeter Staaten werden als Mitglieder auf⸗ genommen, aber ſie genießen nicht die Rechte des Inländers. Hal⸗ 35n, 15 ſich nicht ſtreng an die politiſche Richtung, ſo droht ihnen Ausſchluß. Die franzöſiſche Studentenvereinigung ſteht unter dem Protektorate der Rechtsparteien und tritt für die Satzungen des Na⸗ tionalismus ſtets in die Schranken. Wenn in einem Theater ein Stück mit einer„defaitiſtiſchen Tendenz“ aufgeführt wird, erſcheinen die jungen Männer der„.“(ſo nennt man ſie kurz und bündig) auf dem Schauplatze und ſchreien das Stück nieder. Die Empfind⸗ lichkeit der„.“ iſt unheimlich groß. Vor einiger Zeit brachte ein Theater zwei Einakter zur Aufführung, die ſich gegen den Krieg richteten. Am zweiten Abend johlten die Studenten, beſchimpften auf der Straße die Schauſpieler. Die Stücke wurden abgeſetzt. Den ausländiſchen Studenten wird Nationalismus, nach franzöſiſchem Muſter, eingepaukt. Allwöchentlich finden in der „Vereinigung Vorleſungen für polniſche, tſchechiſche, jugoſlawiſche Studenten ſtatt. Gegenſtand: Frankreichs Stellung in Europa. Es wird dafür geſorgt, daß die Jugend Oſteuropas auf dem Laufenden gehalten wird. Zeitſchriften ergänzen den Lehrgang. So wird im Quartier Latin, inſofern es ſich um die ſtudierende Jugend ban⸗ delt, großzügige Propaganda betrieben. Die Mittel bringt das Bud⸗ get auf. Jeder ausländiſche Student erhält ſein Quantum. Wenn er in ſeine Heimat zurückkehrt, ſo beſitzt er nicht nur eine ihm zum Geſchenk gemachte„Bibliothek“, ſondern auch bleibende Erinnerungen an Vorträge der„großen franzöſiſchen Staatsmänner“, die im Saale der„Vereinigung“ über Politik ſprachen. Die heutigen Machthaber Frankreichs glauben auf dieſe Weiſe ein enges geiſtiges Band zwi⸗ ſchen der weſtlichen Republik und den öſtlichen Verbündeten zu ſchaf⸗ fen. Für ſie hat das Quartier Latin Bedeutung gewonnen: es ſoll die ausländiſchen Studenten zu Anhängern und Vorkämpfer des franzöſiſchen(nicht europäiſchen) Gedankens machen. KRunſt und wißenſchaß Ein neu enldecktes Meiſterwerk Dürers. Dem Direktor der Wiener Oemäldegalerie, Guſtav Glück, iſt es gelungen, dem ſo viel durchforſchten Wert Dürers ein neues wundervslles Gemälde hinzu⸗ zufügen und für ſein Muſeum zu erwerben. Der glückliche Entdecker macht nun über dieſes hervorragende Kunttwerk in dem von Rudolph Donath herausgegebenen„Kunſtwanderer“ nähere Mitteilungen. Es handelt ſich bei dieſem Bild, das durch die Erwerbung auf deutſchen Boden erhalten werden konnte, um ein Werk erſten Ranges. Die kleins Tafel zeigt das Bruſtbild eines iungen Mädehenz„ne⸗ tieſſchwarzen Grunde. Die Züde denr b0 i i 171•4 88 IN— 2 Und reizooll; beſenders fällerf die goldzanden Odeten. dee dunze 1 4. Seife. Nr. 199 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 29. April 1923 Erfinder, der als Selbſtanmelder auftritt, die Schutzerteilung beim Patentamt(zunächſt in Deutſchland, bei Verkaufserfolg dann, falls nötig, auch in intereſſierten anderen Ländern), läßt Wiodelle anfertigen, ſorgt für Reklamezeichner, Proſpektbearbeiter, Drucker, ſtellt Fabritanten und Großabnehmer, ſo daß der Erfinder nur ſeine Forderungen zu nennen und bei verſchiedenen Bearbeinmgen ſeine Wünſche und Gedanken mitzuteilen hat— all dies als gemein⸗ nügzig arbeitende Vereinigung mit Hilfe ehrenamtlicher Tätigkeit. Wenn begreiflicherweiſe das Endziel, ein Höchſtgrad von Vollkom⸗ menheit, noch nicht erreicht iſt und wegen der hierzu erforderlichen großen Mittel heute noch nicht erreicht werden kann ſo erſcheinen doch die Anſätze beachtenswert und ausbaufähig. Dabei iſt wohl zu beachten, daß hier mit inneren und äußeren Schwierigkeiten zu kämp⸗ ſen iſt, die nicht einzeln angeführt zu werden brauchen. Hier iſt in erſter Linie an eine Zuſam menarbeit mit Handwerkern und Kleininduſtriellen gedacht: auch ſucht ſich mancher Er⸗ finder gerade heute in der Zeſt der allgemeinen Arbeitsloſigkeit durch die Erfindungsverwertung ſelbſtändig zu machen, was freilich von heute auf morgen nicht gelingen kann. Ihm mit den hier angedeute⸗ ten Einrichtungen, mit ſeinen mehrjährigen Erfahrungen behjfflich zu ſein und, was heute noch wichtiger iſt, ihn vor ſkrupelloſen Aus⸗ beutern zu bewahren, iſt Zweck und Ziel des„Reichsverbandes Deutſcher Erfinder“ E.., Mannheim K 3, 3 und einer Meſſe, die als 5. Deutſche Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ und In⸗ duſtrie⸗Meſſe vom 1. bis einſchließlich 7. Mai im Mannheimer Roſengarten ſtattfindet. * Anſchläge auf fahrende Eiſenbahnzüge. In letzter Zeit iſt der Unfug wieder beobachtet worden, daß auf fahrende Perſonen⸗ und Schnellzüge geſchoſſen oder mit Steinen geworfen wird. Die Täter ſind meiſt ſtrafunmündige Perſonen. Soweit ſolche in Frage kommen, hat die Reichsbahnverwaltung ſich mit der Schulbehörde in Verbindung geſetzt und um entſprechende Ein⸗ wirkung auf die Kinder gebeten. Sie gewährt aber außerdem, wenn ein Täter ergriffen oder ſo nachgewieſen wird, daß er belangt wer⸗ den kann, eine Belohgung bis zu 1000 Goldmark. Es wird gebeten, die Reichsbahnverwaltung in dem Beſtreben, dem Unfug zu ſteuern, weiteſtgehend zu unterſtützen. Schneeſchmelze und Poſtautolinſen im Schwarzwald. Die war⸗ men Tage ſeit Palmſonntag haben im Schwarzwald auch in den höheren Lagen mit den Schneebeſtänden, die auf waldigen Strecken noch inmner ſehr erheblich und vor allem vereiſt waren, raſcher auf⸗ geräumt, als erwartet werden konnte. Die Schneegrenze hat ſich bis auf 1050 Meter hinaufgeſchoben, tiefer ſind nur noch Reſte von Schnee auf einzelnen Straßen zu finden. Der Verkehr auf zahl⸗ reichen Poſtkraftwagenlinſen konnte daher wieder aufgenommen werden oder wird für den erſten Mai wieder aufgenommen. Zu⸗ nächſt iſt der Vollverkehr wieder von St. Plaſien nordwärts zur Bahnlinie Neuſtadt-—Freiburg(Höllentalbahn) über Schluchſoe nach Titiſee ſowie ſüdwärts zum Oberrhein nach Albbruck bzw. Waldshut aufgenommen nach monatelanger Ruhe infolge des Schnees. Gefahren wird wieder Toodtmoos⸗Wehr, fſerner im mittleren Schwarzwald Triberg—Schönwald—Eſcheck—Furtwangen, eine Linie, die durch die koloſſalen Schneeverwehungen auf der Eſcheck viel leidet, weiter Furtwangen—Gütenbach—Bleiba(Waldlirch—Villingen.—Vöhren⸗ bach Vöhrenbach—Neuſtadt), weiter ſeit geraumer Zeit die Linien im Oſtſchwarzwald ins bädiſch⸗württembergiſche Grenzgebiet, das an ſich ſchneeürmer iſt. Zum 8 Mai werden aufgenommen Frei⸗ durg—Hotſchrei—Todtnau(Wieſenthal), Freiburg—St. Märgen. Auß den Feldberg, die höchſte Autolinje in Deutſchland überhaupt wird bis zur Schneegrenze etwa zwei Drittel der dreizehn Kilometer lan⸗ gen Linie gefahren(ca. 1000 Meter), ah da mit Schlitten. Im Nord⸗ ſchwarzwald wird die Verbindung mit den Kurhotels im Gebiet des Bühlertals zunächſt nur zweimal wöchentlich, Dienstſags⸗ und Sams⸗ kags⸗Nachmittags ab Bühl Am Ausgang des Kinzigtals iſt eine landſchaftlich ſehr ſchöne, während der Offenburger Bahnſperre viel benüßte Linie leider aufgelaſſen worden, dſe von Biberach an der Schwarzwaldbahn über Geroldseck nach Lahr. Neue Re oken über 100 Billtonen mMark mit dem Datum vom 15. Februar 1924(2. Ausgabe) werden in den nächſten Tagen in den Verkehr kommen. Die genaue Beſchreibung des neuen Geldſcheins iſt in der Anzeige des Reichsbankdirektoriums in dieſer Nummer enthalten. Eim Orksgeſetz gegen übermäßſige Rauchentwicklung. Auf An⸗ regung des Oberbürgermelſters Böß ſſt man in Berkin der Frage nähergetreten, auf welche Weiſe die namentlich in der Innenſtadt innner fühlbarer werdende Rauchentwicklung von großen und kleinen Induſtrieanlagen bekämpft werden kann, deren geſundheitsſchädliche Auswirkungen für die Bewohner der in Frage kommenden Stadtteile ſchon ſeit längerer Zeit zu Bedenken Anlaß geben. Diefer Tage hat unter dem Vorſitz des Stadtbaurgts Dr. Adler eine Sitzung ſtatt⸗ gefunden, bei der alle an dieſer Frage beteiligten Intereſſenten ver⸗ treten waren. Es wurden bei dieſer Beſprechung zunächſt die all⸗ J ber Grundſätze beraten, die zur Erreichung des obengenannten Ziels berückſichtigt werden müſſen. Im Laufe der Verhandlungen wurde auch angekündigt, daß die Stadt Berlin demnächſt den Erlaß eines Ortsgeſetzes beabſichtigt, das die Vekämpfung einer übermäßig ſtarken Rauchentwicklung zum Zwecke hat und beſtimmte Vorſchriften hinſichtlich einer vom techniſchen Standpunkt aus ſach⸗ gemäßen Bedienung größerer Heizanlagen enthalten wird. Gleich⸗ zeitig ſoll durch fachmänniſche Beratung des Bedienungsperſonals Jolcher Anlagen für Abhilfe geſorgt werden. Man hofft auf dieſe Weiſe Vorteile nicht nur geſundheitſicher, ſondern auch wirtſchaftlicher len Augen auf; ſie trägt ein viereckig ausgeſchnittenes karminrotes Kleid mit tiefgrünen Maſchen und am 5 Halſe einen Schmuck aus kleinen Perlen und Glaspaſten. Das Bild iſt nicht gan denn die Maſchen links ſind nur untermalt und dem Halſes wie der Bruſt fehlen wohl die letzten Glaſuren. es aber von ganz ausgezeichneter, völlig unberührter und von einer e riſche und Lebendigtelt in Ausdruck und Empfindung.„Vom rein maleriſchen Standpunkte aus behört es— bei een Sorgfalt der**—— 1* dem Schönſten, was t vollendet, leiſch des Dabei iſt Dürer geſchaffen hat“, ſo urteilt einer klaren, glän⸗ zenden 8. ſtrahlt es wie ein Juwel dem chauer entgegen.“ Die Wiedereröffnung des Deulſchen Kunſthiſtoriſchen In⸗ ſlituts in Florenz. Nachdem Deutſche Kunſthiſtoriſche Inſtitut in Florenz von Kriegsbeginn an bis vor kurzem geſchloſſen war, hat Geh.⸗ Bode, der frühere Generaldirektor der preußiſchen Mu⸗ ſeen, ein Dekret des Königs von Italien erwirkt, wodurch ſich das italieniſche Unterrichtsminiſterium veranlaßt ſah, das Inſtitut wieder ſeinem alten Beſitzer, dem Verein zur Erweiterung des Kunſthiſto⸗ riſchen Inſtituts, zurückzugeben. raufhin ſchoſſen deutſche, hol⸗ ländiſche, izeriſche und ſkandinaviſche Freunde der deutſchen Forſchung die Gelder zuſammen, die eine Wiederaufnahme des wif⸗ ſenſchaftlichen Betriebes ermöglichten. um Direktor wurde der junge Schweizer Kunſtforſcher Heinrich Bodmer ernannt. Ende des vergangenen Jahres hat das Inſtitut wieder ſeine Pforten ge⸗ öffnet. Heute bildet es einen Anziehungspunkt für alle Fremden, die Italien beſuchen. Dieſen Monat hat Inſtitut ſeinen erſten Vortragszyklus abgehalten. Kunſth'ſtoriſche Vorträge wurden gehalten von den Profeſſoren Paul Schubring⸗Hannover, Brinckmann⸗Köln, Karl Voßler⸗München, Streygowsy⸗ Wien. Den Schlußvortrag hielt der Direktor des Inſtituts Doktor Bodmer. 1* Theater und Muſik Eine neue, abendfüllende Jauſt⸗Sinfonie. Der Leipziger Komponiſt Hermann Ambroſius, ein Meiſterſchüler Hans Pfitz⸗ ners, hatte bei der Ur⸗Aufführung ſeiner ſinfoniſchen Fauſt⸗ Dichtung nach Worten aus Goethes Fauſt, für Chor, Soli und gro⸗ ßes Orcheſter in der Dresdner Staatsoper einen künſtleriſchen Erfoig. Das moderne Rieſenwerk zerfällt wie Goethes Fauſt in zwei Haupt⸗ tele, die ſich je in drei Unterteile gliedern. Die Fauſtſage hat wie ſelten ein Stoff zu muſikaliſcher Geſtaltung gedrängt. Wir beſitzen ein Dutzend Fauſt⸗Opern. ein halbes Dußzend Fauſt⸗Schauſpiel⸗ muſiten, Fauſt⸗Ouvertüren, muſikaliſche Fauſt⸗Charakterbilder und unzählige Lieder aus Goethes Fauſt. Hermann Ambroſius' Werk iſt eine moderne, muſikphiloſophiſche ſinfoniſche Dichtung, mit blenden⸗ der Technik und artiſtiſchen Reizen und mit eigenen ſeeliſchen Emp⸗ Art, hinſichtlich eines rationellen Arbeitens in den Heizanlagen zu erzielen. Die weiteren Vorbereitungen des Kampfes gegen die über⸗ mäßige Rauchentwicklung wurden einem aus Vertretern der ver⸗ Großſtadtgeſundheit im April. Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 30. März bis zum 5. April inſofern wenig verändert, als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterb⸗ lichkeit von 18 auf 19, die der mit fallender von 27 auf 25 zurück⸗ gegangen iſt. Sie ſtieg in Eſſen auf 13,1, Dortmund 11.8, Bar⸗ men 11,6. Hamborn 13,3, Krefled 12,8, Oberhauſen 12,12, Buer 12,4. Königsberg i. Pr. 16,1, Kiel 13,8, Altona 15,7, Lübeck 13,6, Hannover 15,2, Halle a. S. 10,9, Braunſchweig 13,0, Erfurt 13,9, Plauen i. V. 15,7, Mannheim 9,7, Stuttgart 11,4, Augsburg 12,1. Sie fiel in ganz Berlin auf 12,6, Alt⸗Berlin 12,8, Neu⸗Berlin 12,5, Köln 10,2, Düſſeldorf 10,5, Duisburg 11,8, Gelſenkirchen 10,4, Elberfeld 9,8, Bochum 10,3, Aachen 10,4, Mülheim a. d R. 10,4, Münſter i. W. 17,5, Hamburg 11,9. Bremen 11,0, Stettin 12,6, Breslau 12,9, Magde⸗ burg 9,6, Caſſel 9,4, Leipzig 13,0, Dresden 13.2, Chemnitz 10,3, Frankfurt a. M. 8,9, Karlsruhe 10,6. Wiesbaden 9,5, Ludwigshafen 10,4, Mainz 15,4, Nürnberg 12,5. Sie blieb gleich in.⸗Glladbach mit 10,5. *Die Trauerfeier für Helfferich. Die Särge mit den ſterblichen Ueberreſten von Frau Auguſte und Dr. Karl Helfferich trafen heute nachmittag.47 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug in Mannheim ein und wurden unmittelbar hierauf nach der Leichenhalle überführt. Die Trauerſeier wird morgen nachmittag 4 Uhr vor dem Krematorium auf dem neuen Friedhofe ſtattfinden. Die Reichs⸗ regierung wird vorausſichtlich durch Dr. Lukher vertreten ſein. Ferner haben ihr Erſcheinen u. a. zugeſagt der Vorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei Hergt, Walraff, v. Gallwitz der Bürgermeiſter der Stadt Neuſtadt und andere prominente Per⸗ ſönlichbeiten. Außerdem iſt mit der Beteilfgung von zahlreichen Ab⸗ ordnungen zu rechnen Die Trauerfeier wird von dem Bläſerchor des hieſigen Nationaltheaterorcheſters und einem Choral eingeleitet. Die Gedächtnisrede wird der Hausgeiſtliche der Familie v. Siemens, Konſiſtorialrat Fiſche r⸗Berlin, der als beſter Kanzelredner be⸗ kannt iſt, halten.— Die ſterblichen Ueberreſte Dr. Helfferichs und ſeiner Mutter paſſterten heute mittag kurz vor 12 Uhr Freiburg. Seitens der dortigen Ortsgruppe der Deunſchnationalen Volkspartei wurde den Angehörigen eine Blumenſpende überreicht. * Jum Konflikt in der Metallinduſtrie iſt zu berichten, daß die kommuniſtiſche Streikleitung heute vormittag durch kommuniſtiſche Streikpoſten verſucht hat, die Beamten und Ange'ſtellten vom Betreten der Betriebe durch Drohungen und Einſchüchterungen abzuhalten. In einigen Betrieben iſt es den Kommuniſten teilweiſe gelungen, die Angeſtellten an der Arbeit zu verhindern. Die Streik⸗ leitung des Deutſchen Metallarbeiterverbandes iſt mit dieſem Terror der Kommuniſten nicht einverſtanden. „Fahrläſſige Körperverletzung mit Todesfolge. Am 7. April, nachmitlags zwiſchen 12 und 1 Uhr, wurde der 42 Jahre alte ver⸗ heiratete Spengler Karl Müller, wohnhaft Schimperſtraße 1, in⸗ folge unvorſichtigen Umgehens mit einer ſcharfgeladenen Piſtole durch den Inhaber der Wirtſchaft G 5, 16 ſchwer verletzt Dem als Gaſt in der Wirtſchaft weilenden Müller drang ein Schuß in den Unter⸗ leib. Der Verletzte wurde ſofort in das Allg. Krankenhaus überführt, wo er heute früh ſeinen Verletzungen erlegen iſt. *Unfüälle. Geſtern vormittag ſprang ein 9 Jahre alter Schüler an der Ecke Zehnt⸗ und Mittelſtraße unvorſichtigerweiſe an ein vor⸗ beifahrendes Perſonenauto, kam zu Fall und zog ſich leichle Auet⸗ ſchungen am Kopf und linken Unterarm zu. Den Autolenker trifft keine Schuld.— Verfloſſene Nacht wurde auf der Straße zwiſchen § 5 und 6 ein 18 Jahre aldes Fräulein bewußtlos aufgefunden. Im Krankenhaus, wohin es mit dem Auto verbracht wurde, ſtellte man ſeſt, daß es ſich um einen Ohnmachtsanfall handelte. *Feſtgenommen wurden 34 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 2 wegen ſchweren Körperverletzung, 2 wegen Diebſtahls und ein Mechaniker wegen Sſittlichkeitsverbre⸗ chens.— Geſtern abend wurde in der Nähe des Hauptbahnhofes ein aus der Fürſorgeanſtalt Schwarzacherhof entwichener Zögling aufgegriffen. Kommunale Chronik Große Bauprojekte der Stadt münchen Das Münchner ſtädtiſche Hochbauamt, deſſen Tätigkeit der Krieg und ſeine Folgen ſtark beeintrüchtigte und das nunmehr in getrennten Abteilungem die Arbeitsgebiete Hochbau, Stadterweite⸗ rung, Heizung und Maſchinenbau und Gartenbau behandelt, hat in letzter Zeit wieder eine Reihe anſehnlicher Hochbauten projek⸗ tiert und ausgeführt, ſo vor allem die beiden Südwerke II und III, die Straßenbahnhauptwerkſtätte an der Stadekhedmerſtraße und verſchiedene Umbauten ſtädtiſcher Anweſen und Schulen. Für die Zukunft liegt eine Anzahl großer Pläne und Projekte vor, deren Durchführung hauptſächlich allerdings eine Finanzfrage iſt, doch wird infolge zwingender Bedürfniſſe das eine oder andere Bauwerk in kürzerer Zeit eine dringende Notwendigkeit werden Von den geplanten großen Bauprofekten ſind lt.„Münch. Ztg.“ zu nennen: Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die ſtädtiſchen Elektrizitätswerke, Erweiterungsbauten Volksſchulen in Mooſach und Berg am Laim und der Umſchlag⸗ bahnhof bei der Großmarkthalle. Die mit Unterſtützung der Staatsbehörden gelungene Heran⸗ des Umſchlagverkehrs für Lebensmittel aus Itallen und Südoſt⸗ und Balkanſtgaten nach Süddeutſchland, den 8 München, Salzburg, Kufſteln, Innsbruck bisher ſtreitig machten, findungswerten. Aber das Ohr kommt bei den ſtarkgeiſtigen Auf⸗ triebkräften mit ihren exploſiwen Gegenſätzlichkeiten nicht zum gen. Intereſſant ſind die parallelen Stimmungseinheiten der Teile. Die erſten Sätze des 1. und 2. Teiles kennzeichnen das Ringen Fauſts, die Mittelſätze gruppieren ſich klangſtofflich um die„Wal⸗ purgisnacht“, die Schlußſätze der Hauptteile untermalen „Grebchens ſeeliſche Verklärung“ und„Fauſts Tod und Erlöſung“. Was dem rke an plaſtiſcher Tonſprache und an Ausdruck letzter Ergriffenheit fehlt, das erſetzt eine ſtark muſikaliſche Geiſtigkeit, die mit eigenem Klangreiz und charakteriſtiſchen Rhyth⸗ men Erdenſchwere zu überwinden ſucht, die ſich künſtleriſch auslebt und vor allem in ſtimmungsſtarken Chören ſich ſteigert. Man über⸗ ſieht bei einem ſo großen Apparate(der Dresdner Lehrergeſang⸗ verein war zur Verſtärkung des Sinfoniechores herangezogen) kleine Schönheitsſehler, auch die nicht genügende Bariton⸗Solo⸗Beſetzung des„Böſen Geiſtes“. Es bleibt das große Verdienſt Fritz Buſchs, ſich für das Werk eines lebenden Komponiſten, der mit ſtarkem Wollen und Können erfüllt iſt, eingeſetzt zu haben. Johannes Reichelt Eiteratur Carter und Mace: Tut-ench⸗Amun. Ein ägyptiſches Königs⸗ grab.(Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.— Kein eines ägyp⸗ tiſchen Pharao, Ramſes II. ausgenommen, iſt binnen kurzem ſo weltbekannt geworden, als der Tut⸗ench⸗Amuns, der heute, wie man ruhig ſagen, ſogar Weltpopularität gewonnen hat.. aller Art und Berichte mit farbenprächtigſten Schilderungen über die Auffindung der Königsgruft und ſeines Inhalts haben das Intereſſe von Millionen Gebildeten erregt. Umſomehr wird daher die authen⸗ tiſche Schilderung durch die Enkdecker willkommen ſein. Der„Mannh. Gen.⸗Anz.“ hat unlängſt bereits die faſt atemraubende Darſtellung des erſten Blickes auf die ſeit 3000 Jahren den Augen verſchloſſen gebliebenen Schätze veröffentlicht. Nun liegt das Buch ſelbſt vor, von dem man wirklich behaupten kann, daß wenige Bücher ſo un⸗ geduldig erwartet worden ſind wie dieſer ſchlichte wahrheitsgetreue Bericht Ihn begleitet eine Fülle der herrlichſten Abbildimgen nach Originalphotographien. Mit welchen Schwierigeelten dieſe aufge⸗ nommen wurden, läßt der Bericht nur ahnen. Carter erzählt, mit welch ängſtlicher Sorgfalt die oft ſehr zerbrechlichen Funde behandelt werden müſſen, damit ſie nicht zu Staub zerfallen, wenn ſie in die Luft des 20. Jahrhunderts kommen. Die Bilder vermitteln einen umerwarteten, intimen Einblick in das Leben eines altägyptiſchen Königs. Einen beſonderen Vorzug bildet die Einleitung, die der Altmeiſter der deutſchen Aegyptologen. Geheimrat Steindarff, dem prächtig ausgeſtatteten Werk auf den Weg gegeben hat. Sie bietet ein ſcharf umriſſenes Bild der Geſchichte Altägyptens vor Tut⸗ench⸗ Amun und führt ein in jene Zeit, die durch politiſche und religiöſe für aus 100 M. Grund⸗ und Gewerbeſteuerwert. und Auslandes über der Kar Büroräume durch die Hochbauabteilung 11— Der Ausbau des noch 19 die Niederlaſſung bedeutender Firmen des In⸗ Folge gehabt. Die Stadtgemeinde hat für dieſe toffelhalle bereits bauen laſſen. Ferner ſind geplant: 2 2 begonnenen dritlen Teiles der Sanitätsanſtalt im Schlacht Viehhof, der mit der Zunahme der Einführung von Auslandsvich Erfordernis wird; die bereits gemeldete Errichtung eines 97 werks für die Bauſtoffbeſchaffungsſtelle. Mit dem vei ſch Ausbau des Umſchlagverkehrs bei der Großmarkthalle ergibt die Notwendig'eit einer Verlegung des Holz⸗ und Kohlenhofes 17 ſeiner Betrebsgebäude Weiter ſteht in Ausſicht der Ausbau angt Gärtnermarktes bei der Großmarkthalle, der unbee nötig iſt für die Großgärtner und die Landbevölkerung zum ere kauf ihrer Produkte. Schließlich plant die Stadt in Verbindt mit den Werkbauten für die Elektrizitätswerke die Erbauung in Umſpannwerkes an der Hindenburgſtraße, das berei 25 Bearbeitung iſt. Der Neubau einer Brennerei auf dem Gute Karlshof iſt ebenfalls vorgeſehen. Eine Frage. die die Allgemeinheit ſtark intereſſiert und die das Hochbauamt eine große Verantwortung bedeutet iſt 10 Stadterweiterung, und hier iſt beſonders einſchlägig 0 Anfiedlung von Induſtrie. Für letztere iſt vorwiege der Norden der Stadt im Anſchluß an die ehemals Krup 10 Fabrit beſtimmt Ferner ſind im Often bei Berg am Laim gebßte⸗ Flächen für Induſtrieſiedlung anſchließend an den Güterverkehr! Oſtbahnhofes vorgeſehen. Im Sendlinger Oberfeld mußten 97000 falls für Induſtrſeen gewiſſe Bezirke frer gelaſſen werden. J ſind dort nur ſolche induſtrielle Niederlaſſungen zugelaſſen, bei d eine Beläſtigung der benachbarten Wohngebiete dur⸗h Rauch Auf Ruß und ſonſtige geſundheitliche Schädiaung ausgeſchloſſen iſt. 2 das eigentliche Wohngebiet der Stadt, das hauptſächlich der Süden darſtellt, wird beſonderes Augenmerk gerichtet und im Zuſammze — damit auch auf gut geſtaltete Raſenſpielplätze e porkliche Jugend und Erhaltung und Neuſchaffung ſtädtiſcher. lagen. Im Oſten iſt beiſpielsweiſe eine größere Parka nlag! beim Hachinger Vach neu geplant Ferner ſind alle Vorkehr getroffen, daß der Blick auf die ferne Alpenkette, die man 3. 27 von der Thereſienhöhe aus an klaren Tagen ſehen kann, möglich erhalten bleibt. Das Iſartal findet eine beſondere Pflege. Eimſchlägig in das Hochbauamt iſt auch das große Netz der Verkehrsſtraßen, ein Gebiet, das vor allem durch den 0 nehmemden Automobilverkehr ſehr umfangreich iſt. In in Zufammenhang damit ſteht der allgemeine Verkehr. Hier iſt großes Schmerzenskind der Verkehr am Hauptbahnhof, übe den das Hochbauamt ſagt: Der große Vordbeil der günf Situation des nahe dent Stadtzenzrum liegenden Zentralbahnhofe) auf die nie verzichtet werden ſollte wird nur dadurch beeintree tigt, daß die Geſtalt des Bahnhofwatzes ſamt den einmündendel Straßen ſchwer eine einwandfreie Oöſung des großen Verkehrs du läßt. Um den beſtehenden Zuſtand zu verbeſſern, wurden mehr fache Proſekbe ausgearbeitet, die eine klarere Vrennung ˖ Magen⸗ Fußgänger⸗ und Straßenbahnverkehr anſtreben. Geplan⸗ iſt zur Sicherung des Fußgängerverkehrs Neulegung oder Verbre⸗ kerung des Bürgerſteiges am Ausgang des Bahnhofes und Schaf fung neuer Inſeln. Das unter der Leitung von Oberbaurat Beblo ſtehende 9300 bauamt, das auch die laufenden Unterhaltsarbeiten der über die ſbädtiſchen Gebäude und Anſtalten zu erledigen hat, darunter 9. Krankenhäuſer, Spitäler Großmarkthalle, Schlachthof, Beſtattung en und 86 Schulgebäude uſw., iſt auch um die Erha Itung Altmünchener Bürgerhäuſer bemüht; wo dies nicht ich möglich iſt, ſollen die Häufer im Bilde der Nachwelt Zeuge von Altmünchener Baukunſt ſein. Seit Jaßhren werden die geſchichilich wertvollen Bürgerhäuſer Münchens in zeichnerſſcher und photographiſcher Aufnahme geſammelt. insbeſondere werde dieſenigen Häuſer, bei denen die Gefahr beſteht, daß ſie werden oder Neubauten ganz zum Opfer fallen, auf dieſe Wei wenigſtens in Bild und Zeichnung feſtgehalten. Durch bonfequente, Arbeiten auf dieſem Gebiete iſt es gelungen, emm faſt vollſtändige CCCCCCCVTTTTCCC n og zu ordnen. Zur 5 ſoll diefes Matertal in einem en Ver⸗ öffentlichung kommen, das zweifellos einen werwollen Beitrag Münchener Kunſtgeſchichte darſtellen wird. Kleine Mitteilungen Die Vorauszahlung auf die gemeindliche Grund⸗ un Gewerbeſteuer für das 1. Biertelfahr(April bis Juni) des Rechnungsjahres 1924 wurde vom Karlsruher Stadtre ſeſtgeſetzt auf 16 Pfg. von 100 M. Grundſteuerwert und 24 Pfg, von 100 M. Gewerbeſteuerwert Sie iſt in drei Naten zu en richten und zwar mit 4 Pfg Grund⸗ und 6 Pfg. Gewe eſtene. auf 7. Mai 1924, mit 6 Pfg. Grund⸗ und 9 Pfg. Gewerbe beue, auf 7. Juni 1924, mit 6 Pfg. Grund⸗ und 9 Pfg. Gewerb 5 auf 7. Mal 1924 zur Erhebung: einheillich 05 Goldpfennig au benanntem Viertelfahr, zahlbar mit der erſten Rate der Gemeinde ſteuer auf 7. Mai 1024, zur Erhebung: 055 Goldpfernig Es find alſo ſpöteſbez auf 7. Mai 1924 zu zahlen 4,5 Pfg. aus Grundvermögen und Pfg. aus Gewerbevermögen. Der Bürgerausſchuß von Bad Dürrheim ſtimmte der vom Gemeinderat erlaſſenen Gemeindeſatzung über die Verpflichtung 1 Goemindeangehörigen zu perſönlſchem Dienſt bei Brandfälle und Feuerföſchübungen zu. Diejenigen wehrpflichtigen Einwohne Kämpfe tief, erſchüttert war. Bis zur letzten Seite feſſeln Wort and Bild jeden, der Sinn hat für die geſchicht che Entwicklung der on die Entfaltung bezaubernder Kunſt und für abenteuerl rlebniſſe. Buddha und Buddhismus. Von Dr. L. Lang. Unter Mu, arbeit von nkenbrand. Mit einem ſarbigen Umſchlag bild und vielen 9 im Text. Sammlung„Wege zur Er, kenntnis“. Franckh ſche Verlagshandlung, Stuttgart.— Die Ueben lieferung der Lebensgeſchichte uddhas f von Legenden umſponnen wie das Leben jedes großſen Religionsſchöpfers. Nirgends aber da, ſich die Volksphantaſie lloſer geſtaltet als gerade in Indien. tereſſant iſt es nun, den Ausführungen Dr. L. Lang zu folgen. A Buddha und ſeine Lehre eingehend erforſcht hat und blt der nkenbrand, der e zur röffentlichung ſeines Buches von L. A längere Zeit im Lande Buddhas weilte, unterſtützt wurde, behan in knapper, dabel aber nichts Weſentliches beiſeite laſſender Buddhas Leben, die i ende, die Lehre des Buddha, en, Ordensregeln, die altbuddhi 115 Alterakur, die Kunſt des Huddſ mus, ſeine Ausbreitung in Aſien und heutigen Weſten. e ſeinem Schlußwort ſagt Dr. Lang:„Kein Gebildster kann peute mag am Buddhismus achtlos vorübergehen. Die Zeiten ſind endgülli vorüber, in denen umſer Weltbild nur bis zum Jordan reichte. e —5 hat uns fähig gemacht, der Hüloſophie Buddbas das nö 10 kändnis entgegenzubringen. Der Führer entdeckte vor 25 Jahre Bubdhas Geburtsort im Süden Nepals. Zahlreiche Ueberſeßer ha Gotamos Reden in ihrer Tieſe und Reinheit in lauteres, deu 1. Sprachgold umgemünzt— allen voran Karl Eugen Reuma un Grünwedel hat uns den Blick für buddhiſtiſche Kunſt geöffnet acht Schätze aus Zentralaſien K400 5 und erſchloſſen, die nicht lee ihresgleichen haben. reits ſind Deutſche auf Ceylon als Träger gelben Gewandes geſtorben und den lodernden Flammen überge 1 worden— dies alles zeigt, welches Verſtändnis gerade wir Deulſche, dem Buddhismus entgegenbrachten.“— Dieſes Verſtändnis auch noch weitere Kreiſe zu kragen, iſt Zweck des Langf Buches, dem wir im Intereſſe der Aufklärung weiteſte— 4 t „Elfaß-eochringen, Heimatſtimmen. Herausgeber Dr. Nonn Ernſt. 2. Jahrgang, Heft 4. Berlin.— In neuem Gewand 55 vergrößertem Umfang und mit Bilderſchmuck gelangen nun Be⸗ „Heimatſtimmen“ zur Ausgabe. Ein Erlaß der franzöſtſchen 20 jahungebeherde ſchließt diee Heſte für dauernd vom Vertce im neubeſetzten und Einbruchsgebiet aus. Denn die Befreter mo⸗ Elſaß wiſſen gut, daß in dieſen Blättern alle geiſtigen Krüßte ſuß⸗ hiliſtert werden, die Zerſtörung des deutſchen Volkstums in Clſe Lothringen nach Kräften zu verhüten. Die Zeitſchrift knüpft e enges Band um alle, die aus ihrer ſchönen Heimat vertrieben wor be⸗ ſind. Ihr Inhalt iſt intereſſant und vielſeitig und ſteht auf 125 achtenswertem geiſtigem Niveau. Man wünſcht der von Dr. E geſchickt geleiteten Zeitſchrift eine möglichſt weite Verbreitung unber allen Deutſchen. 5 voll EPFP cc E res Sce —— — o F r rrrree r F. * „Denstag. den 29. April 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 199 de von de r Wehr und Hilfsmannſchaft befreit oder an den Ween nicht teilnehmen, haben eine lWbrache Gebühr von 1 bis da. zu zahlen. 10 iten in erſter Reihe in Frage kommt, hat neue Not⸗ 276 zarbeiten in Angriff genommen, deren Koſten auf kwſigkel Goldmark vranſchlagt worden ſind. Es ſoll die Arbeits⸗ t im Baugewerbe, die in dieſem Jahr noch nicht weſent⸗ ſtundsarnagegangen 95 dadurch etwas behoben werden. Die Not⸗ aben umfaſſen hauptſächlich Erneuerungsarbeiten im werden Brücken⸗ Waſſerbau und in der Stadtentwäſſerung und ei borausſichtlich 300 000 Arbeitertagewerke erfordern, ſo daß küglch be halbjährigen Bauzeit durchſchnittlich 2000 Erwerbsloſe werden können. 5 r Sitzung der Solinger Stadtverordneten de daate die bürgerliche Minderheit bei der Haushallsberatung ſozi0ldge des Geſchäftsberichts über das Reſſort eines aldemotratſſchen Veigeordneten, dem das ſnd nsmittelamt, der Fuhrpark und andere Betriebe unterſtellt Reſſortset Monaten lehnze dieſer Dezernent eine Kontrolle ſeines eben ab. Als er ſich auch diesmal weigerte. Aufklärung zu der Nubrantragte die bürgerliche Minderheii die zweite Leſung. Jwege wlen. die mit dieſer Sitzung hauptſächlich wahlagitatoriſche dus Naczerfolgte bemächtigte ſich eine rieſige Wut. Sie beantragie höchft eine zweite Leſung für den eeeee den kndlit Feiertag des überwiegend evangeliſchen Solimgen. linver⸗ die kierweiſe willfahrtete die Stadtoerwaftung dieſem Wunſch. ehewohn che Minderheit hat ſelbſtverſtändlich dieſer Sitzung nicht bagegen den Plan der Zentraliſlerung der Straßen⸗ dun auen des Induſtriebezirks nimmt nach Dortmund bedacht die Stadt Boch um entſchieden Stellung. Sie iſt darauf bekomr. noch mehr Anteile der Straßenbahnen in ihren Beſitz zu im Bocen. um deſto ſicherer einen Ausbau des Straßenbahnnetzes deit al mer Betzirk zu erreichen, für die Bochum eigne Pläne be⸗ n At So plant man u. a. eine neue Straßenbahnverbindung Mante üden zur Ruhr, um eine unmittelſbare Verbindung mit bahnvenſtein zu bekommen. Auch im Norden ſollen die Straßen⸗ tune rbindungen nach vollzogener Eingemeindung eine Verbeſſe⸗ Bosd erfahren. Der zweigleiſige Ausbau der Straßenbahnlinie bereits. zur dhe Konſtantin 41 in Reincke ſat iſt, ſoll zu it wieder in Angri · knnen werdenſ. ſoll zu gegedener Se griff ge Tagungen der heimalkundliche Ausbildungskurs des Pfälziſchen Verban⸗ des für freie Bolksbildung it Age dem Heimatkurs. der am 22. 28. und 24. April in Spever ſcicht füat der Pfälziſche Verband für freie Voltsbildung ſeiner Ge⸗ Hegenden bedeutſames Blatt ein. Ueber 80 Teilnehmer aus allen und Be n der Pfalz batten ſich zu dem Kurs eingefunden. Alle Kreiſe Verba kufe waren vertreten. In ſeiner Begrüßungsanſprache konnte keeter Aösleiter Hartmann unter den Teilnebmern auch den Ver⸗ denten Regieruna. Regierunasrat Stähler und Kirchenptäſi⸗ ſch die leiſchmann begrüßen. Das Kursthema: Wie erforſche kunsd Geſchichte meiner Heimal? wurde am erſten Tag von Mu⸗ boller gektor Dr. Sprater behandelt. Er aab mit Hilfe vracht⸗ und öbichtbilder eine ausgezeichnete Schilderuna der prähiſtoriſchen Acen zziiſchen Zeit in der Pfalz. die ſo freudia und lebendia ſeinen Forſch Fotſchergeiſt enthällte. daß die vielen Anreaungen zu eigenem u ſelt die er den Hörern aab. nicht auf unfruchtbaren Boden ae⸗ nftle e dürften. Der Abend vereinigte die Kursteilnehmer zu einer Heimar ſchen Veranſtaltung. Eine feſtliche Stimmuna beherrſchte den Hetunſtabend. Es wen zweiten Kurstag leitete Staatsoberarchivar Dr. Pfeiffer. ſo fre nde aunlich. wie friſch er den ſpröden Stoff, die Hörer in die Eine 10 e. Welt eines Archivs einzuführen, zu behandeln wußte. dei der enderſame für pfele bis ſent geheimnisvolle Welt. tat ſich auf die Hör erkläruna archtpaliſcher Beariffe. Beſonders dankbar waren den Wet für die praktiſchen Anleitungen wie der Stoff. den Urkun⸗ Mhbeſt sistümer uſw bieten. auch vom Laien bei gewiſſenbafteſter ſotem erwertet werden kann. Die Füßrung durch die im Magazin⸗ Ueberteacufbewahrten Schätze des Archivs bot dem Laien arößte Trnkeſtdna und wird viele Auffaſſungen von„verſtaubten Akten⸗ kangenvigt und ſprachen ernſt und eindrinalich von der Kultur ver⸗ 2 Jahrhunderte. denbespidritte Kurstaa verſammelte die Teilnebmer in der pfälziſchen Kände dbliolbek. Dlrektor Dr. Reismüller führte in die Be⸗ A und or heimataeſchichtlichen Pfalzliteratur der Landesbibliothek Nötholhe gab damit zugleich ein aules Bild von dem, was die Landes⸗ Pfol; in zweifäbrigem Beſteben für das kulturelle Leben der Ache ſendeitet bat. Die Kübruns durch die Bibliothek öffnete die ſebmer fäe des Inſtituts. wahre Bücherlandſchaften, die die Teil⸗ dern zu—— begrüßten in der auten Ausſicht, ſie alle durchwan⸗ n. naßs bendelelter Hartmann dankte den drei Kursleitern für ibre droße 95 freudia aeleiſtete Arbeit, er dankte auch den Hörern für das dalten htereſſe. das ſie bel den Vorträgen ſchon dadurch bewieſen der Hör uß ibre Kahl von Taa zu Tag wuchs. Auch aus dem Kreiſe bendeg be wurde den Leitern des Kurſes und der Leitung des Ver⸗ N0 ittar licher Dank für die Veranſtaltung ausgeſprochen.— Am ein r des letzten Kurstages veranſtaltete Studienrat Hart⸗ Kcdom„Sbener. der Verfaſfer der ausezeichneten Schrift„Der Kai⸗ dem und Spever“ eine ſaſt dreiſtündige Fübrung um und durch den wußte von dem Dunkel der Kaſſeraruft bis binauf zur ardaeden lichten Höhe der Domaalerie die Hörer durch ſeine e usfübruneen zu feſſeln. Der Abend vereinte die Teil⸗ 0 noch einmal bei dem Vortrag von Oberſtudiendirektor Dr. r un ewald über die Herkunft des Namens der Stadt Speyer. Aus dem Lande benon der Bergſtraße, 28. April. Die gahlreichen Kirſchbäume de Fflaslbhängen des kängs der ganzen Bergſtraße und Fonn umen⸗, Pfirſich⸗ und Birnbäume prangten über den weißen Nuerns m voller Blütenpracht. Es dürfte nur noch einige Tage ie weißlie wird die Pracht vorüber ſein, denn ſie fangen ſchon an Netter en Blütenblätter fallen zu laſſen. Wie das ſchöne warme en—5 ält, ſo dürfte es bis Ende Mai ſchon reife Kir⸗ Ausflän; as der Oſtermontag mit ſeinem 8 Wetter däheif üglern verdorben hat, das hat der weiße Sonntag an Aeren dongütgemacht. An Ausflüglern fehlte es nicht. Alle Zuge doſtraße der ropft und brachten eine Menge Ausflügler an die und die Ghen egen Abend fültten ſich die Aeſchalten, Die Babn ch Radelente dürften glänzende Geſchäfte gemacht haben. heire ſauſen, 28. April. Geſtern nachmittag hat ſich der Waehe 22 Lrdrees immermann mit einem Mlitär⸗ duſſegerſchoſſen. Als Grund zu der Tat werden Familſen⸗ 3 255 ungenommen. nuwelt Helmſtadt. 28. April. Kaum ſind die Schäden, die dag lette r Lerurſachte, verwiſcht, da tobte eine neues Gewitter Wing uu⸗ ernſen wurhen nen de dan eee Eunen durde ſiebagert en worden ſind. Im Laufe des geſtrigen Sonntags das Un er an der Neuerſtellung n Epfenbach war Uwemee o ſtark, daß die geſte Kartoffeln ausge⸗ litz 98— und fortgeſpült n. In Unterſchwarzoch ſchlug der Thurſchteweit des Dorfes in einen Birnbaum ohne jedoch Schaden ſehr daſch ö Die untere Dorfſtraße glich enem See, weill ſich 0 1 die durch die verſtopff¶en. 5 Schwarzbachlal, 28. April. Die O bſtbäume n 1 280 in— und haben—+ Anſatz, ſo daß gute Au n für Oier deſtiges Obſtſahr vo n ſind. Die Winterfrüchte hoben kiſt Witterung ſehr gelitten. Beſonders die Helfrüchte Die 10 Keegt werdeender Die Kartofſein werden im Laufe der Woche (nech 12 arbiſchofsheim, 28. April. Zum 70. Geburtszag des Schrift⸗ 85 afe aener wird. hauſe bei der Kirche eine Ge⸗ aemme fangebracht. Ein Schmittdenner⸗Abend iſt in Ausſicht M ſener Wen d Necardiſchofsgeim, in dem Schmukenner rre ſchreb, ſenen Heimatdichter in ſinniger Weiſe ehrt. edeee. Tiefbauverwaltung Berlins, die für Nor⸗ korrigiert haben. Köſtliche Stücke des Staatsarchivs wur⸗ * Ottenau bei Gernsbach, 28. April. Geſtern abend iſt das Sägewerk der Firma Wielandt und Weber, unterhalb der Bahnſtation Hörden⸗Ottenau bis auf die Grundmauern nieder⸗ ebrannt. Das Feuer fand in den Holz⸗ und Holzſtoffvorräten reichliche Nahrung. Die Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz der anliegenden Gebäulichkeiten beſchränken, um noch größerem Unheil vorzubeugen, da ein recht erheblicher Sturmwind wehte. Die Ent⸗ ſtehungsurſache des Brandes iſt noch unbekannt Der Schaden iſt ſehr beträchtlich; er wird auf 100 bis 200 000 Goldmark geſchätzt. * Lahr, 28. April. Der von hier ſtammende 33jährige Ingenieur Otto Faller, iſt in Wiesbaden in Ausübung ſeines Berufs ums Leben gekommen. Er hatte dort als Vergaſungsingenieur bei der Deutſchen Geſellſchaft für Schädlingsbekämpfung die Vergaſung eines Krankenhauſes vorgenommen. Er und ein Arbeiter betraten die Räume, aus denen wohl infolge des dunſtigen Wetters die giftigen Gaſe noch nicht abgezogen waren. Der Arbeiter war alsbald tot und Ingenieur Faller ſtarb wenige Stunden nach ſeiner Auffindung. * Konſtanz, 28. April. Für das Turnfeſt des Badiſchen Krei⸗ ſes, das in der Zeit vom 17, bis 19. Auguſt hier abgehalten wird, iſt nunmehr das umfangreiche Programm feſtgeſtellt worden. Am vor⸗ hergehenden Sams finden die Beratungen des Kampfgerichtes (140 Kampfrichter) ſtatt. Für den Nachmittag iſt die feierliche Kreis⸗Bannerweihe auf der Marktſtätte vorgeſehen, der Abend iſt der Geſelligkeit vorbehalten. Am folgenden Sonntag, den 17. Auguſt, beginnt in aller Frühe das Vereinswetturnen auf dem Feſtplatz auf dem Kaſernenhof. Ein großer dann 2 wird in den erſten Nachmittagsſtunden Schauſtellungen auf dem Feſtplatz voran⸗ gehen. Am Montag werden die Wettkämp fe fortgeſetzt und für den Nachmittag des Montags rechnet man mit der Preisverteilung. Am Dienstag ſoll eine allgemeine Turnfahrt mit Sonderdampfern nach Bregenz ausgeführt werden. Nus der pfalz X Ludwigshafen, 28. April. Die Städtiſche Berufsfeuerwehr Ludwiashafen hatte am letzten Samstag abend beſonders ſchweren Dienſt. Zunächſt wurde ſie um 7 Uhr 45 nach der Induſtrieſtraße gerufen, wo ein Kohlenlager in den Columbus⸗Werken durch brennenden Holzzaun in Brand geraten war. Das Feuer, das bereits ſchon während dem Gewitter entſtanden war, konnte wegen Fehlens von Straßenfeuermelder erſt nach Beendigung des Gewit⸗ ters durch Fernſprecher gemeldet werden. Während die Verufsfeuer⸗ wehr noch mit dem Löſchen des Kohlenbrandes in den Columbus⸗ Werken beſchäftiat war, lief bereits eine neue Feuermeldung über den Eiſenbahntelegraph aus Weiſenheim am Sand ein, wo durch Blitzſchlag ein Großfeuer entſtanden war und dringend die Hilfe der Städtiſchen Berufsfeuerwehr um Entſendung einer Motorſpritze aufgefordert wurde. Die Berufsfeuerwehr entſandte 8 Uhr 30 den leberlandlöſchzug mit 5 Beamten der Berufsfeuerwehr und ſandte zur Verſtärkung noch 8 Mann. Es brannten drei Scheunen und zwei Nebengebäude. Nach Beſeitiauna der Gefahr konnte der Löſchzug, der um halb 12 abrückte, kurz nach Mitternacht auf der Hauptfeuer⸗ wache einrücken. * Weiſenheim a.., 28. April. Am letzten Samstag, abends gegen 7 Uhr, brach durch Blitzſchlag in drei verſchiedenen Anwe⸗ ſen Feuer aus. das raſch um ſich ariff. Die Feuerwehren von Lambsheim und Freinsheim und ſpäter auch die Ludwigshafener Feuerwehr waren zur Stelle. Scheune und Schuppen von Heinrich Appel ſind vollſtändig niedergebrannt. Scheune und Stall von Schubar Johannes ſind ebenfalls vollſtändig vernichtet. Scheune und Stall von Gebrüder Lirpert ſind beſchädigt, ebenſo die Scheune von Johannes Neckerauer. Der Schaden beläuft ſich auf ca. 12 bis 15 000 Mark und iſt zum Teil durch Verſicherung ge⸗ deckt. Das Vieh konnte durchweg gerettet werden. In den Scheunen war Stroh und Heu untergebracht. Die Brandwache war bis zum Sonntag Mittag bei den rauchenden Trümmern beſchäftiot. Bad-⸗Dürrheim, 28. April. Der Salinenweiher mit ungefähr 5 ha wurde vom Staat an die Gemeinde Bad⸗Dürrheim zurückgegeben, ſo daß die Gemeinde für deſſen Unterhaltung auf⸗ kommen muß. Die Anlagen ſollen einheitlich bewirtſchaftet werden. Dem Kur⸗ und Verkehrsverein wurde zur Erſtellung eines Kon⸗ verſationshauſes eine Lotterie von 50 000 Mark genehmigt. Nachbargebiete Datmſtadt, 27. April. Das Dekorierungsfeſt des Odenwaldklubs fand geſtern abend in der Turnhalle ſtatt. Die Feſtrede hielt Bürgermeiſter Müller⸗Darmſtadt. Der Odenwaldklub Darmſtadt beſteht nunmehr 42 Jahre und zählt 1500 Mitglieder.— Ein ſchweres Unglück hat ſich auf der Heidel⸗ bergerſtraße ereignet. Ein hieſiger Ingenieur fuhr auf ſeinem Motorrad um einen Möbelwagen. Hinter dem Wagen ging ein Dienſtmädchen über die Straße, das von dem Motorrad er⸗ faßt und über fahren wurde. Das Mädchen erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und mußte in das Städt. Krankenhaus gebracht werden. Der Motorradfahrer dagegen erhielt einen doppelten Schädelbruch und wurde in das Hoſpital der Barmh. Brüder eingeliefert. Sportliche KRunoſchau Schwimmen „Schwimmſportliche Alpenſahrt. Hermann Buchfelder, ber be⸗ kannte Wiener Schwimmtrainer des Damenſchwimmklubs Danueta von Beruf Lehrer wie auch ſein mithelfender Bruder, ruſt die Wiener Schwimmverbandsvereine zu einer vielverſprechenden Werbewander⸗ fahrt in den öſterreichiſchen Alpenländern auf. Dieſer altverdiente einſtige Meiſter und Rekordhalter hatte im Anſchluß an das große Feſt zu Pörtſchach letzten Sommer, im benachbarten Belden eine Wer⸗ beveranſtaltung aus dem Stegreif geliefert, die ſolchen Anklang fand, daß der dortige Sportklub nun beide Brüder als Sommertrainer verpflichtet hat. Zur weiteren Schwimmförderung in jenen darin noch recht rückſtändigen Alpenländern phant nun Buchfelder eine hochſommerliche große Wettſchwimmrunde der Wiener Vereine in Graz, Bruck, Velden. Pörtſchach und Villach, wozu noch Leoben und Judenburg kommen ſollen. W. Mg. Vom Wiener Dameuſchwimmſport. Von jeher faſt haben die Wiener Schwimmerinnen ſich im In⸗ und Auslande als tüchtige Kräfte bewieſen, die der Herrenklaſſe vergleichsweiſe mindeſtens eben⸗ bürtig waren. Die Hauptanteile am Erfolg z. B. bei den großen Auslandsbewerben wie Stockholmer Olympia, Deutſche und Schwe⸗ diſche Kampfſpiele zu Berlin und Gothenburg haben jeweils die Damen, nicht die Herren geholt. Umſo auffälliger erſcheint es, daß die Damen am Donauſtrand, wo einſt auch die erſten beachtlichen Damenwaſſerballmannſchaften wie die der oft ſiegreichen„Auſtria⸗ Sieben entſtanden, ſich dem Neubeginn des Damenwafferballes in Deutſchland nicht anſchließen, ſo wenig ſie dies in den rühmlichſt be⸗ kannten deutſchen Damenkunſtreigen bisher taten. Man darf die Gründe für die bemerkenswerte Höhe des Wiener Damenſchwimm⸗ ſportes ſicher neben der heute wieder günſtigen Hallenbadgelegenheit auch dem reichlichen männlichen Vorbild und vor allem Training durch eine Reihe alterſahrener Kenner zuſchreiben. Außerdem auch der gleichfalls recht reichlichen Wettkampfmöglichkeit das ganze Jahr hindurch. So hat der Wiener Amateur⸗Sportverein jetzt einen in⸗ ternen Damenklub⸗Mehrkampf um ſeinen Wanderpreis in elf Wett⸗ bewerben aller Altersklaſſen für die Wiener Vereine zur Austragung merktäglich abends und ſonntäglich in ſeiner eigenen neuhergerichteten hübſchen Halle begonnen. Ferner ſchreibt der 1. Wiener Fußballklub (Firſt Vienng Football⸗Klub“) ſein erſtes nationales ffeſt am 1. FJuni aus, wobel auf nahezu ſeden Herrenwettkampf ein Damen⸗ wettkampf folgt. Der Vereinigte Deutſche Damenſchwimmklub„Helga⸗ Oſtmark“ hält wegen des ſtets verſtärkten Andrangs zum Schwimmun⸗ terrichts einen eigenen Schwimmwartekurs zur Lehrausbildung ab. Auffällig füür deutſche Begariffe erſcheint der ziemlich häuflge unge⸗ klärte und ungehinderte Vereinswechſel bekannter Wiener Schwim⸗ merinnen. W. Mg. Boxen *Phil. Seytt ſchlägt Humbeck.— Den Hauptkampf der Boxkämpfe im Londoner National Sportting Klub beſtritten der engl. Schwerge⸗ wichtler Phil. Scott und der belgiſche Schwergewichtsmeiſter Jack Humbeck. Der Kampf wurde bis zur 5. Rde. ziemlich lebhaft geführt, verlief dann aber ſehr unintereſſant und endete nach Ahlauf von 18 Runden mit dem Punktſiege des Engländers. “Vom Boxſport im Auslande. Der amerikaniſche Veranſtalter Jack Curley hat mit dem franzöſiſchen Maneger Descamps eine Reihe von Verträgen für deſſen Schützlinge abgeſchloſſen. George Carpenutfſer trifft nun endgültig am 30. Mai in Chicago mit Tom Gibbons in einem 10⸗Runden⸗Kampfe ohne Entſcheidung zuſammen. Am aleichen Tage tritt Paul Frit ſch gegen den Leict⸗ gewichtler Sammp weandell an. Gewinnt Fritſch dieſen Kampf, ſo ſoll er mit Venny Leonard in Neuvork am 4. Juli durch die Stricke klettern, an demſelben Tage, an dem Carpenkier gegen den amerikaniſchen Halbſchwergewichtsmeiſter Gene Tunney kämpfen ſoll, Charles Ledoux, ebenfalls ein Schützling Descamps, wird Ende Mai Molina in Philadelphia gegenüberſtehen.— Der engliſche Federgewichtsmeiſter Joe Tox konnte in Melbourne gegen den Auſtralier Billy Grime über 20 Runden nur ein„Unentſchieden erzielen.— Im Londoner Blackfriars⸗Ring kämpften der Holländer Van Dyk und Noung Bull(England) über 15 Runden unent⸗ ſchieden. Der Kampf um die Fliegengewichts⸗Weltmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen dem Titelhalter Plancha Villa und dem Engländer Fran⸗ kie Aſh, der in Teronto ſtattfinden ſollte, unterblieb, da der Ver⸗ anſtalter der Anſicht war, daß Frankie Aſh nach ſeinen zuletzt gezeigten Leiſtungen kein ebenbürtiger Gegner für den Weltmeiſter ſei.— Der Neger Harry Wills, der im Herbſt mit Jack Dempſey um die Weltmeiſterſchaft aller Kategorien kämpfen ſoll, hat nun endlich einen Kampfvertrag bekommen, und zwar ſoll er am 13. Mai im Queensberough Stadion mit dem Schwergewichtler Bartley Madden zuſammentreffen.— Das Treffen um die Halbſchwerge⸗ wichtsmeiſterſchaft von Spanien in Barcelona endete mit dem Siege des Titelhalters Ricardo Alis, der ſeinen Herausforderer Pedro Saez glatt nach Punkten ſchlug.— Neues aus aller Welt Skillegung von Flugzeugen durch Sternſtrahlenwirkung Eine kleine Erfindung— Fanatiſche Gerüchte Seit 14 Tagen ſind die engliſchen und die franzöſiſchen Blät⸗ ter voll von Berichten über neue ſchreckliche Zerſtöbrungs⸗ mittel, die die Zukunftskriege auf neue Baſis ſtellen ſollen und die in der Lage ſeien, aus der Fernwirkung ganze Tankparks zum Stillſtand zu bringen und 15 7 Luftſchiffloten abſtürzen zu laſſen. Jules Verne und Wells haben eine blühende Fantaſie entwif⸗ kelt; ſie haben Zukunftskriege geſchildert, in denen Hunderttauſende von Menſchen in wenigen Minuten getötet werden. Aber was ſich engliſche und namentlich franzöſiſche Zeitungen an Senſationsmel⸗ fantaſte neuerdings leiſten, das übertrifft die kühnſte Dichter⸗ fantaſie. Die Berichte haben ihren Anfang genommen in der Erfindung des Engländers H. Rindell⸗Matthew. Dieſer Ingenieur hat den ſogenannten„Thermiſchen Strahl“ ſchon 1914 erfunden. Er hat ſeh damals mit dem engliſchen Kriegsminiſter in Verbin⸗ dung geſetzt und der engliſche Staat hat die Erfindung durch her⸗ vorragende Fachleute nachprüfen laſſen. Wenn das Kriegsminiſte⸗ rium dann Herrn Rindell⸗Matthew für ſeine Erfindung höflichſt dankte, aber keinen Gebrauch davon machte, ſo iſt das der beſte Be⸗ weis dafür, daß die Erfindung für praktiſche Zwecke nicht zu verwerten war. Herrn Rindell⸗ Matthew iſt es tatſächlich gelungen, auf eine Entfernung von 60 Fuß einen Motor zum Still⸗ ſtand zu bringen. Erfahrene Ingenieure wundern ſich über dieſes Gelingen durchaus nicht, ſie erklären aber, daß derartige Wirkungen auf weitere Strecken nicht erzielt werden können. Wir⸗ kungen auf eine nahe Umgebung zu erzielen, war auch bisher ſchon möglich. Ein bedeutender engliſcher Phyſiker, Prof. Langwin, meint, daß es ſehr wohl möglich ſei vermittels thermiſcher Projek⸗ tion eine Maus zu töten oder auf weitere Entfernung eine Patrone zur Entzündung zu bringen; das ſeien Experimente, die jedem Phyſiker geläufig ſeien, und er fährt fort:„Ich kann verſichern, daß es dieſen thermiſchen Strahlen unmöglich iſt, eine metalliſche Hülle zu durchdringen und die Magnetzündung eines Autos oder Flugzeuges auszuſchalten. Das ſind Erwartungen, die ſich auf das Gebiet des Fantaſtiſchen verirren.“ In England hat man in vielen Kreiſen Angſt vor der wachſenden Kriegsmacht Frankreichs. Engliſche Ge⸗ müter befürchten, daß eines ſchönen Tages rieſige Flugzeuggeſchwa⸗ der über den engliſchen Städten erſcheinen und alles in Grund und Boden ſchießen könnten. Dieſen Angſthaſen kommen die Gerüchte natürlich ſehr gelegen. Sie ſehen, wie ſich die franzöſiſchen Luft⸗ ſchiffe nahen und ſehen im Geiſte zugleich, wie man in England ge⸗ mütlich auf einen Knopf drückt und dann die Luftſchiffe herunter⸗ holt. Die Angſthaſen in Frankreich dagegen zittern vor Deutſchland. In Deutſchland habe man, ſo erzählen franzö⸗ ſiſche Zeitungen im Anſchluß an die Berichte von der Erfindung des Engländers, eine andere Erfindung gemacht, wodurch eine Stil⸗ legung von Motoren, Flugzeuge, Tanks und Autos durch Fernſtrah⸗ lenwirkung auf die weiteſte Entfernung ohne weiteres möglich ſei. Auch Gaſe habe man in Deutſchland erfunden, mit deren Hilfe ganze Landſtriche verwüſtet werden könnten. Deutſch⸗ land aber halte dieſe Erfindung amtlich geheim, damit ſie im ge⸗ gebenen Moment deſto entſetzlicher wirken würden. Natürlich ſind das alles übertriebene Gerüchte. Gewiß wird der Krieg heute mehr maſchinell betrieben als vor 100 Jahren; aber auch heute kommt es noch in erſter Linie auf die Tüchtigkeit. Ge⸗ wandtheit und den Mut des Einzelnen an, auf Diſziplin und Orga⸗ niſation und nicht auf elektriſche und Gaswellen, deren Wirkungen ſich ſehr hübſch auf dem Papier leſen. — Jertiaſtellung des neuen Bodenſeekabels Friedrichshafen— Romanshorn. Die Leauna des neuen Bodenſeekabels zwiſchen Fried⸗ richshafen und Romanshorn iſt nach längerer Arbeit jetzt glücklich vollendet worden. Nach Erledigung der Legunasarbeiten durch den Kabeldampfer wurden die Anſchlußarbeiten auf den beiden Landſtel⸗ len vollzogen, die ſich auf der deutſchen Seite ohne Schwierigkeiten bewerkſtelligen ließen, während auf Schweizer Seite zweimal der Eiſenbahndamm durchſtochen und weitere Abzweiakabel gelegt wer⸗ den mußten. Das neue Kabel umfaßt 40 Leitungen, von denen 2 dem Fie dienen ſollen. 9 — gäceen bei Menſchen. Die Höchſtzahl von Kin⸗ dern, die gleichzeitig zur Welt gekommen ſind, iſt nicht ſicher er⸗ mittelt. In einer Nürnberger Chronik von 1500 ſteht, daß eine Frau von Roten puch am Dienstag nach St. Gallen 2 Knaben und 2 Mädchen, 8 Tage ſpäter 1 Knaben und 2 Mädchen, 8 Tage ſpäter noch? Knaben geboren habe; im nächſten Jahr zuerſt 4 Kna⸗ ben und 3 Mädchen und einige Tage danach 1 Knaben und 2 Mäd⸗ chen. Das wären Neunlingel und im nächſten Jahr gar Elf⸗ lingel Als Zeugen für dieſe deplen wird eine ganze Anzahl an⸗ geſehener Namen aie n und doch muß man, wie Dr. Kaupe in dem„Ratgeber für Bräute, Mütter und Pflegerinnen“ ſagt, die Wahrheit des Berichtes in Zweifel ziehen. Dasſelbe gilt für eine aus Hameln überlieferte Siebenlings⸗Geburt, krotzdem dort alle 7 Kinder auf dem Leichenſtein abgebildet ſind. Sechslingee ſind dagegen einmal(1883 in Norditalien) hinreichend beglaubit Fünflinge wurden 1719 in Groningen und 1903 merkwürdiger⸗ weiſe wieder an demſelben Ort beobachtet. Dann brachte im März 1924 eine Frau in Genthin(Altmark) Fünflinge zur Welf. Solche Mehrlingskinder wurden entweder alle tot geboren oder ſterben doch kurz nach der Geburt. Vierlinge hat man mitunter, Drillinge oft alle am Leben bleiben und ſich regelrecht entwickeln ſehen. Mehrlingsgeburten führen, wenn ſie ſich in der⸗ ſelben Familie wiederholen, oft zu einer ſehr großen Kinderzahl. Es iſt eine Frau bekannt, welche 38 Kinder hatte, darunter einmal Vierlinge. Eins dieſer Vierlinge, eine Frau H. in Wien, hatte bei 11 Geburten 39 Kinder. Eine Frau A. gebar in 33jähriger Ehe drei⸗ zehnmal Zwillinge, ſechsmal Drillinge, zuſammen 44 Kinder; eine Frau G. ſechzehnmal Zwillinge, ſiebenmal Drillinge und piermal Virlingel Das ſind zuſammen 69 Kinder von derſelben Mutter! —5 G. muß allerdings in jugendlichem Alter geheiratel aben. * Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter dem Einfluß des Tiefdrucks über Mitteleuropa hält das unbeſtändige, zeitweiſe böige Wetter mit Regenfällen an. Strichweiſe kommt es zu Gewitterbildungen. Im Hochſchwarzwald nimmt die Schneedecke ſchnell ab. Der FFeldbergerhof meldet heute eine lücken⸗ hafte Schneedecke von 44 Zentimeter Höhe. Neue Regenböen folgen von Frankreich her, während von Weſten kühle Luftmaſfen füdwärts an Raum gewinnen. VBoraus Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr u: Un⸗ beſtändig, een e Regenböen, ſtrichweiſe Gewilter küßter. 80926 dbdueuisenmarkt Bierliner Devisen m- Billionen „„AKAmllulen d. 28 8. 28 d. 20 B. 20 Meenkdk 150541 157770 157,11 187 *.345.3598 1,358 1358 25,41 23.56 23.NU. 20,20 Gkristians 58.25 58,53 38 10 53.40 Vopenhagensn 70.5² 70.88 70552 70,88 Sekhom 110,%47 111.03 110,47 11103 Heieing 10,82 10,58 10.52 10,58 F 10,75 18,.88 18,78 18,85 Londo e 18,453 18,545 18,405 138,495 New-VoKk 4,10 4521 4,%.21 F 27.43 27,57 27.23 27537 Faen Cesugelle 14,5 74,99 74.61 74,00 37,95 58.25 57,95 58.25 VVTT.675.688 17075.585 Rie de ganeiro 6,478 0,485.478 0,485 Wien, abggg..08 M.02 M 5,98 M.02 N Etag—39 1245 12.54 12545 12.54 Augoslavien.28.32 5,38 5,42 5,28 N 5,32 Nᷓ1 5,28 NN1.3² N F 8,09.11.09.11 Anh.? Alles in Billionen Papiermark. und 2War; bei.ei kür 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits für 100 Einheften, bei pelnischer Riark für 100 Millionen. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse VVVVEA Leicht erholt Franklurt, 29. April.(Drahtb.) Nachdem nünmehr die e euner. Wenn aüch mit einigen Schwierigkeiten über wun len sind, War eigentlich anzunehmen, daß sich der geschäftsgang wieder etwas lebhafter gestalten Werde. Dies zist zum eil eingetroffen, aber in bescheidenem Umfange. Uumerhin konnte das noch große Angebot leichter unter- gebracht werden, und auch das Ausland fand sich hier und da als Käaufer ein, besonders auf dem Montanmarkt. in Weileres Nachgeben der Kurse wurde daher auf den melsten Gebieten Ferhindert; es Wwurden zum Teil Ssogur Jieder kleinere Gewinne erzielt, die aber nie über 1 Million hinausgingen. uin der zweiten Geschäftsstunde machte sieh wieder ein Andrang des Angebots bemerkbar, 80 dab die erzielten Gewinne vereinzelt wieder verloren gingen. Küf dem Montanmarkt fand mit, Rücksicht auf das Auftreten des Auslandes als Käufer grobes Geschäft statt. Auf dem Bankenmarkt wurden Deutsche Bank init 8 Wederhelt lebhaft gefragt. Die übrigen tonangebenden Werte Faren unverändert. Am schlechtesten stland es Wieder auf dem Ghemiemarki. Sonst sind nur Kuis- einbußen zu erwähnen. 5 proz. Reichsanleihe notierten 0,79. Tagliches Geldsist wieder sehr gesucht, zu 2 pro Mille. Im Ereiyerkehr. fiel es vor allem auf, daß großle Posten Herker-Stahl und Kohle auf den Markt geworfen wurden und zu—578 umgingen. Es ist dies darauf zurück- Zuführen daß gestern in Düsseldorf ein großes Paket dieser Peiden Papier von einem Großaktionär versteigert worden i8t. Erdöl 27, Kpi 3,25, Krügershall 326. Berliner Wertpaplerbörse Nete Senkung des Kursstandes. Starke Geschäftsenthaltung Berlin, 29. Kpril.(Drahtb.) Die gestrige Kurserholung Bat sich fur als eine Eintagserscheinung erwiesen. Auf Vielen Marktgebieten erfolgten heute wiederum Glattstel- lungen für angeblich in Zahlungsschwierigkeiteen befind- Hells Firmen in Hannover und Hüsseldorf. In der Haupt- Jache aber handelte es sich um Verkäufe der infolge der Kursr en Veindeim 125.5 Cem. teidelberg.27.75 Duasel 878 i5 Früfrt. 7 2 FaehKupfeh.Net. 238 2212 1 8— Fulda 34 22 Hooh-und Tiefbau 375 2, Frankfurter Hof 2 krantf Pok. Wit..1 .Stamm 23 1 ückgänge aufgezehrten Effektendeckungen für ge-Reich gestellter Entschädigungsanspruch blieb unberück-— dengt. ver. Uitregtl%5 i83 gessekes Ure 0 ifSusde Grbstal 7 301 Testi Schieen. 225.87Jy. Stablev. 42)h. 1 4 7.—— ar 0. bokl. 70 0 v. 1 eg lef 805 d8 3,8 4 Ver. Tellat. Berl. 2 Zuckerf. B. Uagb..2 2700 Sarottl..15 1 Teleph. Berliser 3f5 3Ver. Ultramarſnf. 135 10 Odreffabr.Furbe, 3,75 3,1 Logi, Regon. 3t. 2 127„ Frarkentfaf 28 20 flago Sobnelder. 3,75.7 Thals Fisephütta—— Vogel Teſegr.-Dr. 4 55 Vor-deutsch deie 22—Foſgt 4 flüft. 81. ½.2„ feidrenn. 2,[Sobabert& Salz. 75 2% Tuck. Tabaksreg. Tostiänd. Waseh.7 10 Mten unt An tsealübtn In Hſenen Prtrenfer, lüthenetlermtgrn In Hilenen Nuk 2r öfttt Tedd. ahn 8% Loeltbem.—— 5 e—5 85 25725 125* 973 Leser a8008 7 1 Ter ranee der. 20 Wabcbent el 83 i0 Stusigart 27 205 Saeen— 8 ren 12 42 75 0 1 1 Frelder kehrs · Kuurze. JStetüner Valkaß.75 Ler- Sttem. Ehart 11 2 12 WMiesioobfonwar. 3, 2 b ebee eekis 2 f Benz... ½, 2Nreichgauer. astatterwaggen— 3. 2 8 tack Jiesein! 75 16,½1 Wittenerdubstahl F 5 Bank-Aktien.„ Aberfetd. Küßpter 4, Hansfelder.. 87.5 Ufa... 4. 4,8)/Stoewer Mähm.. 11 13/VGianrstoff EIaT 40.25 Zellstoff Vereln, 65 5 922 Eatreprises——ſiiez Söhngee. Stollb. Zinkhütten 24.5 Ver. Harzer Kalk 1,5 1,4 Zelistoff Waldhof 60 breen.etden.. els0eeilgaet)3 Berliner Dividenden-Werts. ddd immopſten. e 2V.Sonunen E.. Altacde Ban In 17,„ Ledere-Bank is 2t Bbeig. 550 2 2 TT Berliner Erxänzungs-Kurze. 3 0 lr Br.i i65 Eeanen„„ ee e Trensport-Anüien. Nr Stack. Austraſlen 23,5 8227 grurohwitz rexul +55 3 wioking- Cement 15,% Laee 4 72 Peaeegaee: 485 4, Fae, Seseetss. eeeeendaz 0,75 C. 8 b. Anetrel Nacg, 224, 2 2 Jbordgtee. lehe 5 2444. Fertirne, 25 3, f. feekmann 4/Tolf, Buckau.. 46 .l. prezteer gank, 4, Flener Bantref. Gs clAſie Let. u. ötr. 17 18/Hö.-Ank Fakett. 78,7 10,1 Boland-Eiate., dAfeid Denigsen. 2 1½8 Optische Goerz. 4 4 Wiesener Staht 5 Aermer ankwer: 15 Erkirt.yp.-Bank 18 2½. Widg. Sankans-. Sal. Elsendahn 3,3 3,.25 ll.-Südam. Bboh. 2,25 Lereln-EIbesoht 2,1 2, JAmmend. Hagler 1 4, fückfortn Nacht C,25 025 Bad. Kohlenani. 6353 33 3 75* 1 1555 5— 277 Baltimore. ſſanea 5 schff, 8 7, Ber.-gub. 4 5 1 25 A 1. 15 1 8 5 Bank-Aktien. Condord.Spinner. 2, eldemande! 11JBieck. Atelegr. 6 Barm 3 8..-Bk.— Bes.. Besee det 755 758 eee ee e e e wen 1 Pecee Je 10.25 bJgetgcgeer sr, 4 20.8 Gedar eee. 13———j— 1* .-atschFank.—. Pfürer e 351 ½eberrb. Loer. 2 ſerger enger. ½8 de bende ea: 1(Felenedenee 48 ebr. Goechardt. 110 1½ Teen Oetaden.3 Uinelmen. Eula], b. ent. u. Forte.75 2,3 Relohabank. 205 20%[Frankf. R. u. Mr.— Borfin. d. d88. 2 2Pt. Vebersee Br. 31 31Rheia.Credtpank 1, Sotnaor Waggon 2,1 2, TnüringerSallnen 10,5 9,4 71 Som. u. Prixatbk. 4 3½75 Diso. Commandit 0,25 8,1Suddeuteob. Diso. 778.25 Bergwerk-Aktten. Barmst. 0. Kt.-B. 62 8,15 800 177 1 15 170 Westbannn, 188 en 4 47 1 50 u..——IHarpeg gerebau.8 448[obsohles. EB.-Ad. 12,3 11 eld. Kreditbk. 5 Disch.-Ostafrika g, Menikafer.——Russenbank eeer ern kltenm. tcs ete Leberet 745 6½ do. kaund. c. 127 Iudiustrle-Akten. fneu-dainsa + 2504%%% Nex. Ba. e e eutsohs Fetr. 15 N. Bergw. 31 29,5 Kallwrk.Saladett.-— Pbönz Bergban 2½ A. 110 4514 18 15,4[Otav! Ninen u. EI8. 2,25 21% FTehuantepec 20 21 Pomona 167 well. Serbw. 38,8 59,5 Kallwyrk. Wester. 1228— fRbelnBraunkohle 23 Acgumuiak Fabr. Afenisohe Arüülg. 18.25 12,77 re Besigh. Oelt.„Souin Wert,——%½% 5 ſkeldburg 16% e. ee. K u. 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V elektr. Unt. e 0,465 0,465%½% Bayer. Anl. 280.875 G. Stamm.63 7,6 Brem.-Besigh.Oel 17,8 15,78 D. G0ld-U..-Anst, 1,5 19/Poonersmar Faber Bielstift. 8 95„1 ee*. 7 3* b0 K dlnch* 4 gent dunade 1,½ 17Sreuer Stamm— beutsohe Verfag 19.1% 14,5 13,25 Fahl, List 4 Co. 4 Areppiner Werke 32.5 3. 100 usläün e Rentenwerte. 11 4 gteng. 16, 16 Sroekhues.-W. 3—pyokerb.& Widm. 55 70 Duss ee 5 1 eliee Lt 22 1825 + 1 1285 1851 3 W 15 22 7 ie 65 4 40 2„Dynar el. 0.— N un 8 19 5 . 11 17—— 15 Serteseerek. 3t—— 91K. Frleter rün& Biltinger.5 6754%»oonv. Rte. s UsI 20 10/55 5 05..F. 565 1 .50%„ neueFr. Uödonsterſ Farbw. 10,12% Holzmanmn, Phll.. 203 7 4 ISokezd Naschin. 8 See,. Meyor Holzverkohl.-Ind. 7, 7Hansa LIoyd wWährte Lombardkredite. nahezu allgemein eine neue Senkung des Kursstandes ein, die aber, nicht erheblich War. Dech ergaben sich bei einigen Montan- und Industriewerten Einbußen bis zu 2 BiHlionen. e G 01 Im allgemeinen erwiesen sich die Kurse als Wider⸗ standsfähig und die Weitverbreitete Stimmung über die un- klaren Verhältnisse und das allgemeine Mistrauen àußerte sich in starker Geschäftsenthaltung. Verschiedentlich sind auch Kurserhelungen für einige Werte, festzustellen. Am Geldmarkt ist eine gewisse Erleichterung be⸗ stehen geblieben. Die Zuteilungen für einige Nebenplatze konnten etwas erhöht werden. Bezüglich des Maiclearings kür die unerledigten Frankenengagements verlautet, daß der Börsenvorstand den führenden Vereinigungen der Börse und des Warenhandels nahelegte, hierüber Erhebungen von sich aus vorzuncehmen. 3 Gründung einer Reichsnachriehtenstelle für Außenhandel in Mannheim Unter Mitwirkung der sämtlichen badischen Handels⸗ kammern, der maßgebenden, Handelskreise, der Industrie, sowie der in Frage kommenden Handelsorganisationen, hat in Mannheim die Errichtung einer Rei chsnachrichlen⸗ stelle für den Auenhandel als Selbstver Waltungs- körper statigefunden-. Zum Leiter der Nachrichtenstelle Wurde Handelskammersyndikus DPr. UIm bestellt. Sie hat die gleichen Aufgaben wie die bereits bestehenden ähn- lichen Einrichtungen in Stüttgart, München, Leipzig, Berlin, Hamburg, Lübeck und Bremen, d. h. sie Wird die von aus- läntlischen Vertretungen einlaufenden Wirtschaftsnachrichfen den interessierten Kreisen auf dem schnellsten Wege zu⸗ leiten. Die Gliederung ist derart gedacht, daß sich z. B. eine Mannheimer Firma die Nachrichten über die Wirt⸗ schaftsverhältnisse in Bolivien bestellen kann; hat sie nur für den Absatz landwirtschaftlicher Maschi- nen in Spanien Interesse so wird hr das darüber ein- laufende Informationsmaterial zugestellt. Es ist also eine reglonale wie eine branchenmäßige Nachrichten- belieferung vorgeschen. Die Nachrichtenstelle wird einen eigenen Vefwaltungsrat erhalten, der zwischen ihr und dem Reichswirtschaftsministerium Steht und Anregungen und Wünsche an die Handelsvertretungen im Auslande weiterleitet, für deren sachgemäne Be- Sefzung Sorge getragen werden wird. Die Kosten ihrer eigenen Unterhaltung bringt, die Stelle selbst auf. Ihre Ei- richtung ist im Interesse des südwestdeutschen Außen- handels lebhaft zu begrüßen, umsomehr, als die Aunahme und Durchführung der Sachverständigenvorschläge in der Repaxationsfrage für den deutschen Export die intensivste Beurbeitung der Auslandsmärkte zur zwingenden Aufgabe machen. 1 e Usch-Füllfeder--., Mannheim Die heute Nachmittag im Büro von Rechfsauwalt Pr.. L. Freund abgehaltene.-., in der 6 Aktionäre 14790 Stimmen vertraten, genehmigte den vorgetragenen Geschäfts- bericht und beschloß einstimmig die Liduidation. Die 8. Zt. mit 5 Millionen„ Kapital gegründete Aktien- gesellschaft ist ein Opfer der Geldentwertung und des Ruhrkampfes geworden. Ihre in Mainz befindlichen Maschinen wurden von den Franzosen infolge der Grenz- und Zollsperrxe in Ludwigshafen a. Rh. fest- gehalten, so daß der Betrieb mit etwa 3 Monaten Verspätung aufgenommen werden mußte zu einer Zeit, in der die 5 Millionen Ursprungskapital auf 525 Goldmark zusammen- geschmolzen Waren. Auch eine neue Kapitalerhöhung er- Wies sich als unzureichend, da inzwisehen die Betriebs- sichtigt. Der Liquſdator Wwird- die Bestände und das Fitug recht voraussichtlich an eine neu zu gründende G. m. 0ie verkaufen. Von der Umwandlung der.-G. G. m. b. H. hat man absichtlich Abstand genommen 5 othringer Portland Zementwerke.-G. im Ergang unserer Mitteilung im heutigen Mittagblalt fragen Wir 10 kfölgendes nach: Bezüglieh der Goldumstellung ich man natürlich in Schwierigkeiten, da man vorerst sichgeag berechtigt fühle, den Entschadigungsanspruch als Abge 75 aufzuführen. Die im Oktober beschlossene K a PAe erhshung um 100 Mill. 4 soll nicht mehr du geführt werden, man hoffe aber trotzdem in absehb Zeit Wieder eine Tätigkeit, und zwar voraussichtlich in de5 Kalkindustrie aufnehmen zu können. An Stelle 1 verstorbenen Direktors Schur, der der einzige Beamte nic Gesellschaft war, versieht jetzt Direktor Lau nebenamt die Geschäfte. pie :: Deutsche Verträge mit Belgien und Luxemburg. 10 belgische und luxemburgische Regierung erwägen zuf eb⸗ die Grundlagen eines Handelsvertrags mit Deuteh⸗ Jan d. Die zuständigen Instanzen des belgischen klaneg und Industrie-Ministerjums haben sich bereits an die 5 schafts- und Industrieverbände der beiden Lander ged und sie um umgehende Uebersendung von Vorschlägen 55 sucht, die für die künftigen Handelsbeziehungen mit Den 10⸗ land von Wichtigkeit sind, Die Handelskammer des 500 herzogtums Luxemburg hat laut Konfektionär eine b0e dere Kommission gewählt, die die Frage weiter behande soll, die ihre Arbeiten bereits aufgenommen hat.— Waren und Harkie 15 : Vom Metallmarkt.(Bericht der Deutschen Mele handel.-., Berlin-Oberschöneweide.) Das Geschäft 1 Alt- und Neumetall-Handel in Deutschland ist weiter au ner ordentlich still. Die Preise blieben sowohl am Londap; Wie am Berliner Metallmarkt in der Berichtswoche zund vet⸗ kast vollkommen unverandert. Am 25. Kpril trat ganz uge mittelt ein erheblicher Rückschlilag in samtliaen, Metallen ein, so daß die heuligen Notierungen bemerk 110 Wert niedriger als vor, acht Tagen sind. Die Abwiekl mel der in Franken abgeschlossenen Blei-Posten steht iie noch im e des allgemeinen Interesses und ein lébhaftes Warengeschäft nicht aufkommen.„ konsumierenden Werke sind zwar einigermaßen befriediggg deschäftigt, doch jegt die überaus groge Geldknappheitag Kensumentenkreisen die allergrößteèe Beschränkung bei 1 N Einkäufen auf, so daß nur 2 1 15 7 110 unbedingt benötigt werden, von Fall zu Fall hereingens men werden. Schiffahr Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd We Bremen-New Tork: D. America am 24. 4. ab Bre haven: D. President Harding am 20. 4. ab New D. Colombus àm 24. 4. Bishop Rock passiert.— Brpert La Plata: D. Sierra Nevada am 23, 4. ab Lissabon; P.* am 22. 4. ab Rio; D. Sierra Ventana am 28. 4. ab VIg0 Bremen-Ostasien: D. Aachen am 3. 4. Perim passiert 07l Port Said; D. Nienburg am 24. 4. ab Manila nach Singag D. Derfflinger am 23. 4. ab Colombo nach Port leß D. Pfalz am 23. 4. Perim pass. nach Colombo; D. Holsle am 23. 4. ab Genua nach Port Said. Volle FJorm und Jugendfriſche ſind der Wunſch vieler Feaa Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Avorai zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder kung enthalten.. 7 1 • Nor ,, 15 Iberfelder Farb. 88 1½ Aaggenau Vorz, ELrield. Kupfer.5 1,25 Fuche Waggon:. 1,2 1,2 Hacketbal Draht 1 , 385 3% Haßesche luassk. 1125 105 Gamz Ludwig.%½7 6583 Hammers. Spinn. 8,28 7, —= Jenno. N. Egett. Hesee Ele.E Z 2 Hiöckeerwerke. 38 Hann. W— ae 9% Hobeniode-Werk. i6 1 8, f. Knerr 5 5 „ ſ 1 Fhiniep» Holzmam 165 1 TLöln Rottwsne. Llobt 40 8 le eece, Hainz 677 1 zunghane Samm e,.1nibg.⸗Mien dummi, i Horchwerte..25 Hobr. 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J. zunächſt abends 59 Uhr ſüten dwirt Lorenz auf dem Föbrenhof und dann bei dem Leböf er Bär in Krähenried etwa um 211 Uhr. nachdem ſie die der umſtellt hatten, erſchienen und mit dem Revolver in den verla. Marſchall die Herausqabe von verſteckten Maſchinengeweh⸗ Heraustanaten. wobei ſie Drohungen ausſtießen. daß. wenn die be nicht binnen 10 Minuten erfolge, das Wohngebäude in * de guft⸗ Ahbldle. geſprenat werde. Als die vorgenommene Hausdurchfuchung dens verlangte Marſchall unter der Androhuna des Erſchie⸗ duͤrſen die Bewohner das Haus vor morgens 5 Uhr nicht verlaſſen fabſt w. Bei Bär wurden die Telepbondrähte durchſchnitten. Dieſer wurde von der Bande feſtgenommen und mußfte ſich umkleiden. 12 tändig mit dem Repolver bedroht wurde. Als man nichts achſu— Bär wieder freicelaſſen. Bei Lorenz wurde nach der Wätz ug noch Moſt und Brot genoſſen. Schuld rend der Angeſchuldiate Marſchall bis zur Verhandluna jede Ex Konanete. gab er nun die Beſchuldigungen unumwunden zu. urte f ommuniſt und hat ein ſtarkes Rednertalent, mit dem er eine noſſen und ſlive. Kraft ausübt. Er hat eine ſchlechte Erziehung ge⸗ im Jab nd iſt vielſach vorbeſtraft, zuletzt vom Slandaericht Kempten letzte de 1919 wegen Landesverrats zu 3 Jabhren Gefängnis. Seine der kom tahlsſtrafe verbüßte er im Jahre 1909. Als Beauftraater Ferden ſer itiſchen Vartei dat er die Tat pegangen. da bekannt ae⸗ Klen, die n daß in den beiden Höfen Maſchinengewehre verſteckt dutſch 55 für einen von Kahr und Genoſſen beabſichtigten Rechts⸗ Hericht zerviert ſeien um ſie geden die Arbeiter zu verwenden. Das beriſche derurteilte Marſchall wegen verſuchter und vollendeter räu⸗ füngn Crpreſſuna zu zwei Jahren ſechs Monaten Ge⸗ u jef s und die Angeklaaten Barth und Striegel wegen Beihilfe echs Monaten Gefänanis. 95 Aufklärung zweier Kriminalverbrechen d zer Nacht zum erſten Oſterfeiertag vorigen Jahres wurde ſtaatliche Revierförſter Olberg von drei bewaffneten und mit 1 dn verſehenen Räubern überfallen und ausgeplündert. Der überraſchte Förſter gab, als die Räuber mit der Beute ent⸗ * dierzehn Schüſſe auf ſie ab, die aber in der Finſternis alle Auf Antrag des Oberpräfidiums Magdeburg entfandte per Kriminalpolizei den Kriminalbetriebsaſſiſtenten Busdorf zort. Dieſer ermittelte die Räuber in den drei Brüdern d Paul Straube, übelbeleumundeten Menſchen aus Elbe. In dem älzeſten der Brüder, Willi Straube, ſtellte dem den Mörder der Schiffer Heſſe und Teichert feſt, nach dem Ueberfall auf den Förſter auf einem im n liegenden Kahne umbrachte und beraubte. en rfalles auf die Förſterei erhielten jetzt Will! Straube uunz Juchthaus und 10 Jahre Ehrverlüſt, ſeine Brüder ind Paul je 6 Jahre Zuchthaus und wegen eimes Ein⸗ belden. 2. Jahre Zuchthaus.— Wegen des Doppelmordes an den Schit N Wreneen wird ſcch Willi Straube denmächſt in Mogdeburg e 95 da Eine unbequeme Aufpaſſerin in Denſtenädchen rida W. war bei einem Filmdirettor in TWorben Stellung. Sie hatte ſich die Zufriedenheit ihrer Herrſchaßt bftdg ſa—. ſe einer—15 der ee nun jührte. Die Strohwitwerzeit ſuchte der Herr des Hauſes Jausun deaßen. Da ſeine Werbungen bei der e jugendlichen Annen Atelten keinen Erfolg hatten, lud er ſich mehrere Freun⸗ kann und feierte mit ihnen recht ausgedehnte Feſte. Seine 1 ne ihren Mann, und nach ihrer Rückkehr horchte ſie das Dienſtmädchen aus, wobei ſie diplomatiſch zu Werke ging. Sie erklärte nämlich, ſie wiſſe bereits, daß die und die Damen ihren Mann beſucht hätten. Sie möchte aber noch wiſſen, wie oft die Beſuche erfolgt wären. Das Mädchen berichtete harmlos, was ſie beobachtet hatte. Natürlich gab es daraufhin eine heftige Szene zwiſchen den Gatten. Der Herr des Hauſes wollte die unbequeme Aufpaſſerin, der er ohnehin wegen der erlittenen Abfuhr nicht grün war, losſein. Seine Frau ließ das aber nicht zu. Um ſein Ziel trotzdem zu erreichen, erſtattete er gegen das Mädchen Anzeilge Diebſtahl. Sie ſollte einige Gardinen, ein Paar Autohandſchuhe, Jagdſtiefel und einen Patronengürtel entwendet haben. Auf Grund des Zeug⸗ niſſes des Dienſtherrn, der behauptete, daß das Mädchen ſich aus den Autohandſchuhen eine Brieftaſche angefertigt habe und daß er das Leder an einem Fleck wiedererkenne, hatte das Schöffengericht Frida W. wegen Diebſtahls zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. n dieſes Urteil hatte die Verurteilte Berufung ein⸗ gelegt, und die neue Verhandlung vor der 7. Strafkammer des Land⸗ gerichts Berlin III ergab die völlige Unſchuld der Bezichtigten. Die Taſche war ihr von einer Freundin gemacht worden, deren Bruder das Leder beſorgt hatte. Die Gardinen waren zum Aus⸗ beſſern gegeben worden, und die„Jagdſtiefel“ erwieſen ſich als Mi⸗ litärſtiefel, die längſt zum alten Gerümpel geworfen waren, ſo daß ſich das Mädchen berechtigt halten konnte, ſie an einen Ruhrflücht⸗ ling zu verſchenken. Die Strafkammer kam daher unter Aufhebung des erſten Urteils zur koſtenloſen Freiſ prechung der Angeklag⸗ ten. Der Filmdirektor und ſeine Frau, die zu dem neuen Termin nicht erſchienen waren, wurden wegen unentſchuldigten Ausbleibens in Geldſtrafen von je 300 Goldmafrk genommen. * : Die Erzählungen eines Zwölfzährigen. Den zweifelhaften Wert von Kinderausſagen beleuchtete wieder eine Verhandlung vor dem Schöffengericht Schöneberg. Der Gymnaſiallehrer J. hatte ſich dort unter der ſchweren Anſchuldigung eines an einem zwölffähri⸗ gen Knaben verübten Vergehens zu verantworten. Der Knabe war eines Tages auf einer Vorortſtation weinend in ein Abteil einge⸗ ſtiegen und hatte den Mitfahrenden erzählt, daß ihn ein Reiſender in einem anderen, zufällig leeren Abteil, unanſtändig berührt habe. Auf der nächſten Station wurde daraufhin der Angeklagte von den Mitreiſenden aus dem Zuge herausgeholt und der Polizei über⸗ geben. Gegenüber der auch vor Gericht aufrechterhaltenen Dar⸗ ſtellung des Schülers beſtritt der Angeklagte entſchieden ſede Schuld. Er ſei in Schöneberg in den Zug eingeſtſegen. Nach ihm habe der Knabe einſteigen wollen, habe ihn erſchreckt angeſehen und ſei dann in das nächſte Abteil eingeſtiegen. Nun ſei er dem Jungen gefolgt und habe ihn gefragt, ob er denn ſo ſchrecklich ausſehe, daß er dor ihm ausrücke. Dabei habe er den Jungen angefaßt und ihn gekitzelt, um ihn zum Lachen zu bringen. Das Gericht kam zu einer koſtenloſen Freiſprechung. Beſtechungsverſuch. Die Strafkammer Zwickau verhandelte auf Antrag des Vereins gegen das Beſtechungsunweſen, Berlin, gegen den Prokuriſten Paul Schmutzler. Das füchſiſche Wirtſchafts⸗ miniſterium baut die früheren Remontegſter für landwirtſchaftliche Erzeugung um und beſtellte einen Leipziger Archſtekten als Baulei⸗ ter. Schmutzler, der Prokuriſt der Appgratefabrik Karl Wolf in Schweinsbura iſt, ſuchte den Bauleiter durch wiederholte Schmier⸗ gelderangebote zu beſtimmen. die Fa. Wolf zu bevorzugen. Das Ge⸗ richt erkannte auf 1000 Goldmark Geildſtrafe und Veröf⸗ fentlichung des Urteils. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ibrer Bedeutung und des un zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbebalten) Auguſt Schricker: Wie Kant beinahe geheiratet hätte. Kulturhiſtoriſche Novelle, hrg. von Hans Vaihinger. Verlag Schlüter und Büring, „Leipzig.(184). Wilhelm Stein: Valuta⸗Riſiko und Sicherung der Unternehmung. Betriebs⸗ und finanzwirtſchaftliche Forſchungen, 2. Serie, Heft 2. Inbuſtrieverlag Spaeth und Linde, Berlin(196), Franz Fiudeiſen: Die Markenartfkel im Rahmen der Abſatzökonomik der Betriebe. Ebenda(37) Nichard Phillop: Die Zulaſſung von Wertpapieren und der Zulalungs⸗ roſpekt. Ebenda(188). G. Welt eabe n. Dancticz: Ber Schrei noch dem Leben. Roman. Beſl, Es werde Licht Berlin(130). 5 Im Kampf für eine gerechte Aufwertung, von Prof. Dr. H. Groß; man n. Reichsgerichtsrat A. Simſon und Reichsgerichtsrat A. Zeiler. Muthſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 4400. Max Hochdorf: Das Kantbuch, Immanuel Kants Leben und Lehre. Deutſches Verlagshaus, Bong u. Co., Berlin(131). Immannel Kants Leben in Darſtellungen ſeiner Zeitgenoſſen. Hrg. von Paul Landau. Verlag Karl Flemming und C. T. Wiskott, Berlin(142). E. von Blücher: Tagebuch. Verlag für Kulturpolitik, München (143 Peege Moißl: Jahrbuch des Winterſportes. 5. Jahrg. Oeſterreichiſcher Schulbücherverlag, Wien(144). d een 8 Europäiſche Nächte. Elena Gottſchalk Verlag, Berkin 0. Howard Carter und A. C. Mace: Tut⸗ench⸗Amun. Ein äguptiſches Königsgrab. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig(146). „Genie und Charakter“. Ernſt Rowohlt Verlag Berlin, Dr. Wilhelm Lomber: Die Grabſtätte Immanuel Kants. Hartungſche Verlagsdruckerei, Königsberg Pr.(1485. Helmut de Bonr: Schwediſche Literatur. Ferdinand Hirt, Breslau 149) Fr. Weſtphal: Als Kolontſt im braſilianiſchen Urwald. Verlag Wilhelm Köhler, Minden in Weſtfalen(150). Immannel Kant: Von der Macht dse Gemüts durch ben bloßen Vor⸗ ſatz ſeiner krankhaften Gefühle Meiſter zu ſein. Schriften zur Lebensweisheit 1. Verlag von Rich. Weißbach, Heidelberg(18). Anbreas Reiſchek: Sterbende Welt. Zwölf Jahre Forſcherleben auf Neuſeelanbehrg. von ſeinem Sohn. Mit 94 Abb. und 2 Kaxten. Verlag F. A. Brockhaus, Leinzig(152). Adelbert von Keller: Zwei altfranzöſiſche Sagen. Frg. von Herm. Heſſe. Verlag Seldwyla, Zürich(15c). 0 Karl Helbling: Die Geſtalt des Künſtlers in der neueren Dichtung, Eine Studie über Thomas Mann. Ebenda(154). Walter Muſchg: Kleiſt. Ebenda(155),. Goethes Rheinreiſe mit Lavater und Baſedow im Sommer 1774. Dokn⸗ mente, Porträts, Landſchaften, Kunſtwerke. Ebenda(156). Peſtalozzi in ſeinen Briefen: Briefe an die Braut und an Verwandte, hrg. von Paul Haeberlin und Willi Schoßaus. Ebenda(157). Dr. L. Lang: Buddha und Bubdhismus. Mit vielen Abb. Frankhſche Verlacshandlung, Stuttgart(158). Albert Moll: Sptritismus. Mit 28 Abb. 3. Auflage. Ebenda(159), Gottesminne, religidſe Gedichte, geſ. und übertragen von Richard Zoozmann. Buchſchmuck Rud. Jettmar. Kleine Amalthea Bücherei Amaltheanerlag. Leipzig, Zürich, Wien(160). Von Heine bis Lilieneron. Liebeslyrik. Auswahl und Vorwort von J. Pilz. Amalthea Damenbrevier 3. Bd. Gbenda(161). Zeitſchriften Neue Muſik⸗Zeitung, illuſtrierte Halbmonatsſchrift mit Muſikbeilagen. Schriftleitung Hugo Holle. Verlag Karl Grüninger Nachf. Stutt⸗ gart. Ullſtein Album, Damen Moden Frühlahr⸗Sommer 1924. Mit Schuftt⸗ muſterbogen. Verlag Ullſtein, Berlin. Der Drache, eine ungemütliche ſächſiſche Wochenſchrift. Hra. von Hans Bauer, Heft 5/. Berlag Der Drache, Leipaig. Fahne, ein Führer zu Dichtern und Denkern. 5. Jahrg., Heſt 2. Verlag Walter Seifert, Stuttgart, Heilbronn. Phoenix, Zeitſchriſt für deutſche Geiſtesarbeit in Südamerika, hrg. vom Deutſchen wiſſenſchaftlichen Verein in Buenos Aires. Fahrg. 10, Heft 1. Zeitſchrift er Muftk, gegr. 1884 von Rob. Schumann. Leiter Dr⸗ —— Heuß. 91. Jahrg., 3. Heft. Verlag der Zeitſchrift für Muſi, eipzig. Daheim, 60. Jahrg., Nr.. Verlag der Daheim Expedition(Vel⸗ hagen und Klaſing) Leipzig. —— — S ee — er. Drucker und Verleger; Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim 5 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kür! Fiſcher; ſſtr das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und Lokoles: Richard Schönfelper: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müldler; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargediete. Gericht. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel Von der Reise zurück „Dr. Heddaeus der 2. für Chirurgie und Pruuenleiden 6200 0 7,1 176 an der Bergſtraße, Bah vom Ba ca 10 1 ꝛ0, Innenausſtattung Schulen am P 0 ſe Preis.⸗M. 000.— 60 Uebereinkunft, Kleinere Fabrik Wuumt in beim neuen Schlos. ewölbter Keller e gute Küche. Zimmer mit Verpflegung 5 940 räume eignen ſich „M. 65 5 Nerrschaftljenhe—— of in freier. idylliſcher Jage. mit m parkarti reichem Obſt⸗ und Kulturbeſtand, 10 Räume ſofort beziehbar, elektr. 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In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten über 100 Billionen Mark in den Verkehr gegeben werden. Sie ſind auf weißem Papier gedruckt und 95 K 180 mm groß. Das rechtsſeitig im Papier eingeformte, fortlaufende Waſſerzeichen zeigt ein Diſtelmuſter in ornamentaler Verarbeitung. Die Wirkung dieſes Waſſerzeichens wird durch die hellgrüne Färbung des Papierſtreifens, der orangerole und kupfer⸗ braune Faſern enthält, erhöht. Der etwa 30 mm breite Schaurand trägt in der Mitte ein zartes Linienmuſter mit der Wertzahl 1000. Das durch einen breiten Zierrahmen eingefaßte Druckbild der Vorderſeite zeigt rechts ein männliches Kopfbildnis(Willibald Pirkheimer von Dürer) in oliobrauner Farbe. Darüber ſteht die grüne Reihenbezeich⸗ nung und Nummer; unter dem Kopfbildnis iſt auf einem Ziergrunde die braune Wertzahl„100“ ſichtbar. Die linke, größere Hälfte zeigt einen in den Farben dunkelgrau⸗gelb⸗ braun bis bellblau ſpielenden, netzartigen Irisgrund mit dem Reichsadler in gelbbrauner Fanbe. Die Beſchriftung in rot⸗ brauner Farbe lautet: Reichsbanknote Hundert Billionen Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Berlin, den 15. Februar 1924. Neichsbankedirelktorium Dr. Hjalmar Sciacmt v. Glasenapp v. Grimm Fauffmann Schneider Budezies Bernhard ffert Vocke Friedrich Fuchis F. Sdineider. Links von den Unterſchriften iſt der Stempel mit der Umſchrift„Reichsbankdirektorium“ angebracht. linten in der Mitte ſteht nochmals Reihenbezeichnung und Nummer in grüner Farbe. Die Rückſeite hat links eine etwa 30 mm breite. unbedruckte Fläche. Das Druckbild iſt in den Farben rotbraun⸗grün⸗blau bis rotviolett gehalten Zu beiden Seiten befinden ſich reichverzierte Linienmuſter, die oben und unten durch eine breite Schmuckleiſte miteinander verbunden ſind. In der Mitte ſteht auf einer reichverzierten Guilloche, in großen, braunſchwarzen Zierbuchſtaben die Wertangabe zHundert Billionen Mark“. Darüber befindet ſich auf heller Zierleiſte das Wort„Reichsbanknote“; auf ebenſolcher Leiſte ſteht unten der Straffatz. Die vier Ecken tragen die Wert⸗ Aatche eroftenttmungen der Stadtgemeinde. Die Neichstasswahl findet am Sonntag, den 4. Hai 1924 von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 5 Uhr ſtatt, wozu die Wahlberechugten mit dem Anfügen eingeladen werden daß die Stimmbezirke und ⸗Lokale die gleichen ſind wie bei der Gemeindewahl 1922 mit Ausnahme der Wahllokale in der Hildaſchule; letztere mußten diesmal für die Bezirke 83, 84 und 85 in die Humboldiſchule und für den Bezirk 86 in die Neckarſchule verlegt werden. Die Wahleinladung mit Bezirkseinteilung iſt an ſämtlichen Rathäuſern angeichlagen; ebenſo elangt die Bezirkseintellung am Wahltage an den Schulbauseingängen zum Anſchlag. Mannheim den 28. April 1924. 8 Der Oberbürgermeiſter. Höhere Lehranstalten für die männliche und weibliche Jugend. Nach neuerlicher Anordnung des Unterrichts⸗ miniſteriums beginnt das neue Schuljahr nicht, wie bekannt gegeben, am 29. April, ſondern am Donnerstag. 1. Mai. An dieſem Tage von 9 bis 1 Uhr findet die letzte Anmeldung von Schülern und Schülerinnen in den Direktionszimmern ſtatt (perſönliche Vorſtellung der Anzumeldenden; letztes Schulzeugnis, Geburts⸗ und Impfſchein). Am 2. Mai ſind Aufnahmeprüfungen; am Samstag, 3. Mai haben ſich alle Schüler und Schülerinnen um 10 Ühr in ihren Klaſſen einzufinden(ſoweit ſie nicht auf eine frühere Stunde beſtellt ſind). Die Schülerſchaft wird aufgefordert, bei Ge⸗ legenheit den auswärtigen Mitſchülern dieſe Aenderung mitzuteilen. Wer in die unterſte Klaſſe eintreten will, muß bis ſpäteſtens 1. September 1924 das 9. Lebens⸗ jahr vollendet haben: entſprechend gilt die Alters⸗ grenze für die höheren Klaſſen. Verlangt wird für die unterſte Klaſſe der Kenntnisſtand des ab⸗ geſchloſſenen dritten Volksſchuljahres. Maßgebend für die Anmeldung in die höheren „Mädchenſchulen ſowie in die Oberrealſchule, Leſſingſchule und Realſchule Feudenheim iſt die bereits bekannt— Abgrenzung. 17 Karl Friedrich⸗Gymnaſium: Roonſtr. 4/8; Real⸗ gymnaſtum I: Friedrichsring 6; Oberrealſchule: Tullaſtr. 25; Leſſingſchule(Realgymnaſium II) mit Realſchule Gutenbevgſtr. 2; Realſchule Feu⸗ denheim; Eliſabethſchule: D 7. 8; Liſelotteſchule: Ecke Nuits⸗ und Colliniſtr.; Nene höhere Mädchen⸗ ſchulabteilung: D 7. 22. Hangen-Verkaul! Die Evang. Stiftschaffnei Mosbach(Baden) verkauft frelhändig aus ihren Waldungen(Badiſch. Odenwald) ca: Haustangen 150 l. Kl., 630 I, 19 1 77 80, Hopfenstangen 1170 l, 1850 I, 2400 III., 3700 IV., Rebstecken 5700 I, 4600 II., Bohnenstecken 11700. Zahlungsbedingungen der badiſch. Staatsforſi⸗ verwalfung(vorbehaltlich beſonderer Vereinbarung). Auszüge über Loseintellung und nähere Auskunft durch die Stiftſchaffnei. 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