Maunhein bt Uuf Freitag, 9. Mai aangprele: In mannheim und Umgeb. vom s. Mai bis 10 501 1522: 6s Sold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten dotwen cti. Renderung der wirtſchaftichen verhältniſſe dig werdende Oreiserhöh anzuerkennen. poſt⸗ —— Rummer 17800 Kaklsruhe.— Hauptgeſchäftsnelle dofſe + Ee. 2.— Seſchäfts⸗Nedenſtelle neckarſtadt, wald⸗ LinegalGernlpe. Ur. 75el. J66, 7848. 704. 7048. Celege.:Hbe. anzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Witkag⸗Ausgabe Genonl Anzeig Dergaufspreis 10. Soldyfennig 1924— Nr. 216 Anzeigenpreiſe noch Tarif, dei Verauszahlung pes eing 0. ſpaltige Roloneizeile für Rugemeine Nnzeigen 0, 40 Selomark Aeklamen 2,— Goldmark. Für Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wied keint verantwortung übere nommen. Höhere Stwalt. Streiks, Oetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzauſpeüchen für aus gefallene odes deſchränkte Rusgaben oder ſür verſpütete Rufnahme von u⸗ zeigen. Ruftr. ö. Seruſpr. ohne Sewüte. Gerichtsſt. mannheim, Dellagen: Sport und Spiel“—„Aus Seit und Leben“ mit Mannheimer Irauen- und Muſik-Jeitung—„Welle und Schall“—„Aus Seld und Garten“—„Wandern und Relſen⸗ Der Konflikt im Ruhrbergbau die Ausſichten beider Teile (Gon unſerm ſtändigen Ruhrberichterſtatter) beitadurch die gegenſeitiaen Maßnahmen der Arbeitnehmer und Ar⸗ berabaur bat ſich die Laae ſo ſtark zugeſpitzt. daß der ganze Ruhr⸗ abend ietzt ſo aut wie ſtill lieat. Nachdem am Dienstag ferner der kommuniſtiſch aeleitete Betriebsrätekonareß in Bochum, des 15 Revierkonferenzen des freigewerkfchaftlichen alten Verban⸗ verlauf der Chriſtlichen im Grunde genommen in derſelben Richtung ein großt ſind. iſt der bisberige Einzelkampf der lokalen Stellen in zu enekes einheitliches Fahrwaſſer gekommen. und der Konflikt bis len er Schärfe geſteigert worden, die die ſchlimmſten ſozig⸗ no ch ampfe des Induſtriegebietes in den letzten Jahren beinahe läßt ſcbbertrifft. Ob dieſe Entwiclung notwendia war. darüber ſtreiten, wenn man die Dinge vom reinen Rechts⸗ und Ver⸗ erwiſtandrunkt aus betrachtet. Aber leider iſt die Verhetzung und ſchwelkruna der Geiſter ſo aroß. daß Vernunft und Recht bei ſo erwiegenden Fragen nur eine aanz untergeordnete Rolle ſpielen. den ReHamm iſt der Schiedsſpruch für den Ruhrberabau durch bedeutelchsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden. Das er Zetz daß er von beiden Seiten lopal durchgeführt werden münte. man echenverband bat ſich dazu auch durchaus bereit erklärt, wofür innen Beweis auch in der Tatſache ſehen kann. daß er auch beute bedingt dieſem Kampf die Grundlage ſeines Standpunktes in der un⸗ Uprnen Anerkennuna des Schiedsſpruches ſieht. Er hat auch die der hntiae Lobnerhöhunga in Kauf genommen. obwohl angeſichts Aſamtederen Laſten, die durch die Micumverträge auf dem licht den Berabau liegen. die Durchführung der Erhöhung nach An⸗ bares d, maßgebenden induſtriellen Kreiſe ein beinahe undurchführ⸗ Uion Opfer bedeutet, weil ſie monatlich etwa achteinhalb Mil⸗ denten Goldmark ausmacht. Die Lohnerhöhung iſt aber nicht der bar in Verbinduna mit einer aleichzeitigen Herab ſetzung erabſenduktion. Nach aewiſſenhaften Schätzungen würde die Tage weung der Arbeitszeit unter Tage von acht auf ſieben und über daß g zehn auf acht Stunden derart produktionshemmend wirken. gere it einem Ausfall von nabezu dreißig Prozent fionszet werden müßte. da die Zeitverminderuna die reine Produk⸗ Ausfaßt betrifft, während die Pauſen und die Zeit für Ein⸗ und dert Aieb ebenſo wie andere unproduktive Belaſtungen ſa unverän⸗ Aar— Kamyf. der nun zum Ausbruch gekommen iſt, geht alfſo aanz erſdas Prablemeiner Arbeits zeit. die der Induſtrie Fuſpitz lenz ermöalicht. In den Kreiſen des Berabaus hat man dieſe logenamna kommen ſeben, weil eben der Linksradikalismus in der 1. Naf ten Führuna der Arbeiterſchaft die Machtprobe. die mit dem und z einſetzte. ſchon lange Zeit vorher durch eine wüſte Hete tte urch verbrecherſſche Sabotage⸗Akte vorbereitet weis Die Beſchlüſſe der Beraarbeiterverbände haben nun den Be⸗ fark gelieferkt. daß die Führung dieſer Oraaniſationen nicht mehr Unter deug iſ. gegen den Strom des Radikalismus anzuſchwimmen. Aem Eindruck des Wablausfalles fürchten ſie offenbar noch nbänger zu verlieren, wenn ſie nicht mit der extremen Rich⸗ Ane da en. Unter dieſen Umſtänden muß man gerade. wenn man bedinotnernde Beruhiauna der Lage wünſcht, eine Kläruna als un⸗ Od detendie erachten Verteif ieſe Klärung eintritt, das hängt in erſter Linie von der keiteneng der Kräfte auf beiden Seiten ab. Es läßt ſich nicht be⸗ were daß der Konflikt für den Bergbau ganz außerordentlich Neparat chäden mit ſich bringt, denn er ſteht unter der Laſt der Fuſerſoll 1sverpflichtungen, die umſo ſchwerer drückt, als das 85 ru trotz der Verminderung oder des gänzlichen Ausfalls der Witeils ng unverändert bleibt, da an die Stelle des prazentualen pa geirn der Förderung neuerdings die feſtſtehenden Ziffern von ſtan 1 ſind. Da zudem auch die Durchführung der Not⸗ daten di arbeiten auf den meiſten Zechen verweigert wird, ge⸗ j0 die Betriebe in eine neue Gefahr mit all den Schäden, wie wir ſven 15 aus dem letzten Beiſpiel kennen. als während des paſ⸗ unerſchi erſtandes die geſamten Koksöfen ſtillgelegt wurden. Der iſt nur, daß es ſich damals um eine planmäßige und Roſſt Maßnahme handelte, während die Schäden beim Verſagen det ſein würderbeiten infolge der Plötzlichkeit weit ſchwerwiegen⸗ rden. ee, u hin der anderen Seite aber weiſt man in Bergbaukreiſen da⸗ ſud und daß die Kohlenvorräte augenblicklich außerordentlich groß 011 an* mindeſten für mehrere Wochen das Liefer⸗ Ocha en hen Franzoſen und Belgier decken können. Der direkte ſauſſen, 7 eſteht alſo darin, daß die Zechen dieſe Vorräte hergeben chlaggebe ne in der Neuförderung einen Ausgleich zu haben. Aus⸗ liehung 55 für die Durchhaltung des Kampfes iſt in dieſer Be⸗ wulg der 5 die Tatſache der Kohlenvorräte an ſich, und die Stel⸗ derden, d Berwalkungen dürfte wohl auch dadurch noch gefeſtigt 90 den 811 auch die Eiſenbahnen über große Vorräte verfügen, due Koker riedenslagern wieder einigermaßen gleichkommen ſollen. füuch das getriebe, wie überhaupt alle Natſtandsarbeiten werden weiſen iſt Beamtenperſonal aufrechterhalten, und in Bergbau⸗ delter dur man auch der Anſicht, daß es gelingen wird, ſie auch i. Veſchufäbren. Dazu kommt ferner, daß ein Eingreifen 10 0 da ie Mecun g allem Anſchein nach kaum zu erwarten gang der Nacum ſa augenblicklich ſelbſt ein Intereſſe an der Steige⸗ Siahmuniſt roduktion hat. So entbehren denn auch die von den Giel erentausgeſtreuten Gerüchte, daß die Belgier an einigen ie Arbeite te, eingegriffen und die Zechentore für die ſiebenſtün⸗ r, as. sſchicht geöffnet hätten, jeder Grundlage. belſtreitm, die Stärke der Gegenſeite anlangt, ſo iſt die Gene⸗ keterſchbeze umſo unverantwertlicher, als die Ar⸗ die chaft finanziell ſehr ſchwach iſt und, da auch ——80 usſicht vorhanden ſind. die den Streik bezahlen könnten, alſo der zueuen von fein langes Durchhalten aarnicht beſteht. und—. aad auch zechaft nur die Auslöhnungen für wenige Schichten zu, Uuen Len infolge der willkürlich verkürzten Arbeitszeit nur zu münmung i des Normallohnes. Ünter dieſen Umſtänden iſt die — ampfegf der Arbeiterſchaft auch durchaus nicht ſo zuverſichtlich des sfroh. wie die Kommuniſten es darſtellen, ſondern außer⸗ wenn Aimpf ſeinen Hõ 7 19 e icht öhepunkt erſt in einigen Tagen erreicht, biet 0 letzte Pfennia verbraucht iſt, und daß dann das Ruhr⸗ budr him einen Strüdel von ig, eir galber hineingerät. Hoffentlich gelingt es noch recht⸗ Abren, Femehen auf Grund 1 Verbindichtetkeerklärnn herbei⸗ Werzeſt dieſer Richtung iſt der Bergbau zu einer Einigun 9 ſchisbaſſs abee ſieht ſich aber außerſtande, von dieſer Kedrückt. Daraus eraibt ſich aber auch die große Geſab⸗ Vermitflungsbemühungen Berlin, 9. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die beiden Parteien in dem großen Wirtſchaftskampf, der im Ruhrrevier ausgebrochen iſt, fahren fort, in langen Kundgebungen die Schuld einander wech⸗ ſelſeitig zuzuſchieben. Man kann es verſtehen, daß Unter⸗ nehmer wie Arbeiter die Sympathien der Oeffentlichkeit für ſich ein⸗ zufangen ſuchen. Beide indes werden ſich kaum der Einſicht ver⸗ ſchließen können, daß wir mit dieſen vorwiegend retroſpektiven Be⸗ trachtungen nicht weiter kommen. Was nottut, iſt, daß der Streit ſo ſchnell wie möglich beglichen wird, nicht nur um der materiellen Schädigungen willen,, die beide Teile zu tragen haben. Die Schwerinduſtrie ſchätzt den Verluſt für den Bergbau auf täg⸗ lich—9 Millionen Goldmark. Die Arbeiterkaſſen, nach der Inflationszeit ſehr ſpärlich wieder gefüllt, müſſen in wenigen Tagen ſchon völlig geleert ſein. Dennoch iſt das noch nicht die Haupt⸗ ſache, weſentlicher vielleicht iſt, daß eine längere Dauer des Streiks auch allen umſtürzleriſchen Kräſten, den kommuniſtiſchen, wie den mühſam gebändigten ſeparatiſtiſchen neues Waſſer auf ihre Mühlen leiten müßte. Es iſt alſo begreiflich, daß Bemühungen eingeſetzt haben, eine Vermittlungsaktion zuſtande zu bringen. Die amtlichen Kreiſe haben ſich zunächſt zurückgehalten. Der preußiſche Wahr Handelsminiſter, nebenbei ein Sozialdemokrat, hat ſogar die Tore der ſtaatlichen Zechen ſchließen laſſen, nachdem ſein Vorſchlag, bei öpro⸗ Zentiger Lohnerhöhung auf dem 8 Stundentag zu beharren von der Bergarbeiterſchaft abgelehnt worden war. Vermutlich wird ſowohl der preußiſche Handelsminiſter Siering, wie der Reichsarbeits⸗ miniſter Brauns den pſfychologiſchen Moment für die Einleitung erfolgverſprechender Verhandlungen noch nicht für gekommen halten. Seit geſtern vormittag hat ſich das, wie wir bereits andeuteten, ge⸗ ändert, und haben, wenn ſchon zunächſt unverbindlich und mehr in⸗ formatoriſch, Beſprechungen wenigſtens mit den Führern der chriſtlichen und Hirſch⸗dunkerſchen Gewerkſchaften be· gonnen. Auch aus der Arbeiderſchaft ſelber wird jetzt der Ruf nach einer 15 Bermikflungsaklion der Regierung laut. Streik und Streik, um Lohnforderungen begonnen, drehen ſich nunmehr vor allem um die Arbeitszeit. Die Bergarbeiter lehnen es ab, wie bisher—8½ Stunden unter Tag und 10 Stun⸗ den über Tag zu arbeiten, und die Zechenbeſitzer erklären, daß ſie ohne eine ſolche Mehrarbeit die Laſten der Micumwerträge nicht zu tragen vermöchten. Vielleicht wird der Ausgleich ſich in einem Proviſorium finden laſſen, das zu erlöſchen hätte, wenn die Micumperträge ablaufen. Zu grundfätzlichen Auseinan⸗ derſetzungen zwiſchen Kapital und Arbeit iſt der gegenwärtige Augenblick ſchlecht geeignet. Von anderer Seite wird uns noch berichtet: Die geſtrigen Be⸗ ſprechungen mit den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern des Kohlenbergbaus wurden zum Teil vom Reichsarbeitsmini⸗ ſter fſelbſt geführt und waren durchaus vertraulich. Zunächſt iſt es noch nicht gelumgen, die beiden Parteien zu einer ge⸗ meinſamen Ausſprache zu bewegen. Die Vertreter des Zechenver⸗ bandes erklärten, daß ſie ihr Verhalten entſprechend dem Schieds⸗ ſpruch des Miniſters eingerichtet hätten, während die Arbeitnehmer ſich auf den Standpunkt ſtellten, daß eine Beilegung des Streikfalls ſich doch hätte erreichen laſſen, wenn die Zechenbeſiter nicht vor⸗ zeitig Ausſperrungen vorgenommen, ſondern ſich an die Beſprechung vom 3. Mai gehalten hätten, in der feſtgelegt wurde, daß zunächſt die Regelung aller ſchwebenden Fragen abgewartet werden follte. Ob die in Berlin angeſponnenen Verhandlungen zu einer ſchnellen Beilegung des Kampfes im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Revier führen werden, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Die Vertreter aller gewerkſchaftlichen Richtungen, die an der geſtrigen Beſprechung teilnahmen, haben in den Abendſtunden die Spitzenge⸗ werkſchaften über die Ausſprache informiert. Dabei wurde beſon⸗ ders betont, daß der Reichsarbeitsminiſter mit allem Ernſte bemüht ſei, eine Verſtändigung herbeizuführen, die beide Partbeien annehmen könnten. Mit den Abendzügen ſind dann Gewerkſchaftsbeauftragte nach Eſſen gefahren, wo heute früh vorausſichtlich eine Sitzung der gewerkſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaft ſtattfinden. Von gewerk⸗ ſchaftlicher Seite wird mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß, wenn auch von einer Einigung noch keine Rede ſein könnte, doch bereits von dem Miniſter die in den letzten Tagen zerriſſenen Fäden wieder aufgenommen ſeien. Von der Haltung des Zechenverbandes und der Gewerkſchaften wird es abhängen, ob heute die Verſtändi⸗ gungs im Miniſterium fortgeſetzt und dann genaue Verhand⸗ lungen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern geführt werden können. Die Kommuniſten erlaſſen heitte einen Aufruf an die Transpartatrbeitet der n vo ch Welt, die ſie freundlich auffordern, den„ Arbeiterf n der Arbeiterſchaft durchgeſetzten Lohnſyſtem ſtehen 2 n Mann“ in den Kampf 95 führen, um den deutſchen Bergarbeitern zu helfen. Kein Kohlenzug dürfe nach deutſchland kom⸗ men. Die engliſchen Dock⸗ und Transportarbeiter dürften keine Schiffe mehr nach Deutſchland laſſen. Die engliſchen, die belgiſchen und die franzöſiſchen Berg⸗ und Transportarbeiter und polniſchen und tſchechiſchen eingeſchloſſen, ſollten Solidarität erweifen. Bisher haben ſich alle Hoffnungen auf die internationale Soli⸗ darität der Arbeiterſchaft, ſoweit die nichtdeutſchen dabei in Frage kamen, als ausſichtslos erwieſen. Dieſe Erfahrung hat ſchon die Sozialdemokratie gemacht und die Kommuniſten werden ſchwerlich eine andere machen. Die Vergarbeiterverbände legen übrigens Wert darauf, zu konſtatieren, daß von den rund 90 Proz. ffeiernder 89 Proz. Ausgeſperrte ſeien und nur 1 Proz. im Zeichen des Ter⸗ rors von Unioniſten und Terroriſten ſelber ſtreike. der Fwang zur Verantwortung Von Dr. Cremer, M. d. R. 8 Es iſt kein Geheimnis, daß der beſte Kapf auf der Rechten, der Staatsminiſter a. D. Dr. Helfferich, ſeit dem Herbſt 1928 eine taktiſche Neuorientierung der deutſchnationalen Partei wünſchte, und— vergeblich— nach Sprengung der großen Koalition eine Mehrheit der bürgerlichen Parteien erſtrebie, Das hätte eine klare Front auch für den Wahlkampf ergeben und würde es heute leicht machen, die dem großen Ganzen zuträgliche Entſcheidung über die neue Regierungsbildung zu treffen. Bei den Verhandlungen über die Bildung des Bürgerblocks im November 1923 erklärte ſich die Deutſchnationale Volkspartei bereit, auf den Boden der von Dr. Streſemann geführten Außenpolitik zu treten, was die wichtigſte Vorausſetzung eines gemeinſamen bürger⸗ lichen Kabinetts war. Ihre wenigen weitſichtigen Führer erkann⸗ ten damals, wie früher, die überwiegende Bedeutung der außen⸗ politiſchen Entwicklung— der Reparationsfrage— für Deutſchland an und ſahen in der internationalen Begutachtung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit die großen Möglichkeiten für eine Erkeichterung der deutſchen Lage. Dann ſiegte im Schoße der Deutſchnationalen Partei die auf innenpolitiſche Machterweiterung eingeſtellten Perſonen und Gruppen, über deren Vorſtellungskreis die außenpolitiſchen Probleme hinausragen. Und dieſe glaubten die Stunde gekommen, die Früchte fünfjähriger Oppoſition und Agitation zu ernten; und durch Vorſpann der durch Inflationsverarmung und Sanierungskriſe zur Verzweiflung getriebenen Mittelſchichten vor den W. der in heit von Großgrundbeſitz und Schwerinduſtrie in die Hand ge⸗ nommenen Partei die übrigen bürgerlichen Gruppen zu überrennen. Um dieſes Zieles willen ließen die wahrhaft Mächtigen, die meiſt in der unſichtbaren Stille wirkenden Führer dieſes Schlages, die bis dahin nach außen ängſtlich gehütete Ueberparteilichkeit der ſogenann⸗ ten Wirtſchaft(in Wahrheit einiger vom Segen der Inflationszeit meiſtbegünſtigter Gruppen) fallen, gaben die außerhalb der deutſch⸗ nationalen Volkspartei gewonnenen Machtſtellungen preis und ver⸗ legten ihr ganzes Schwergewicht in den Wahlkampf für dieſe und ihre Klienten, der ihnen die Macht im Reiche bringen ſollte.„Gegen die Auch⸗Nationalen“,„Gegen den Marxismus der bürgerlichen Parteien“ ließ man alle Geſchütze donnern, von den großen Lebensfragen der Nation in Außenpolitik, Sozialpolitik, Steuerpolitik, Handels⸗ und Wirtſchaftspolitik ſprach man nur im Vorbeigehen in allgemeinſten Redensarten. DDie mit dem Aufwande des letzten Mannes und des letzten Pfennigs geführte Durchbruchsſchlacht, die Marneſchlacht der deutſchen Reaktion iſt mißglückt. Die deutſchvölkiſchen Gruppen haben ſich der Suggeſtion der deutſchnationalen Propa⸗ anda entzogen, die Paärteien der bürgerlichen Mitte haben trotz tarker Schwächung den Kampfplatz behauptet, und der Maxismus gebietet auch im neuen Reichstag über ein Drittel der Stimmen, iſt außerdem radikaliſtert und vom Staatsgedanken ſcharf abgerückt. Iſt es ein Sieg der Deutſchnationalen Partei zu nennen, dann iſt es ein ſolcher, zu dem man dem Sieger kondolieren muß. Die an⸗ gebliche Mehrheit im deutſchen Volke, mit der man im Herbſt 1923 den Ruf nach dem„neuen Bismarck“ v. Kahr, und dem famoſen Direktorium begründete, für welche man den Geiſt der Reichswehr und der in den nationalen Verbänden zuſammenge⸗ faßten deutſchen Patrioten reſtlos in 1255 nahm, iſt eine Min⸗ von noch nicht einem Viertel des Volkes ge⸗ ieben. Was nun? Nochmals 4 Jahre Oppoſition und Agitation um jeden Preis? Dazu langt es weder an materiellen noch an geiſtigen Mitteln. Dafür ſind auch die innerlich weſensfremden, lediglich ſug⸗ geſtiver Propaganda erlegenen Teile der Mittelſchichten nicht zu haben. Da hieße aber auch, ſich zur Einflußloſigkeit bei den wich⸗ tigſten Entſcheidungen der nächſten Jahre über Steuerpolitik, Han⸗ dels⸗ und Wirtſchaftspolitik verurteilen. Der Zwang realſter Er⸗ wägungen drückt auf die Deutſchnationale Partei, wirkt auf Ein⸗ lenken und Abfinden mit der realen Wirklichkeit hin, mögen die⸗ jenigen Anhänger noch ſo ſehr widerſtreben, die über den brutalen Kampf um die Parteimacht alle dieſe Dinge vergeſſen haben. „Einfluß auf ſie aber läßt ſich nur gewinnen, wenn der„Sieger“ vom hohen Pferde des Führeranſpruchs hinunterſteigt und ſich in Reih und Glied mit denen ſtellt, die ſeit Jahr und Tag ihr Beſtes gaben, um die nackte Exiſtenz des Reichs und ſeiner Einheit im Schützengraben der Verantwortung zu retten. Und die unumgäng⸗ liche Vorausſetzung für irgendeine Art der Zuſammenarbeit iſt zu⸗ nächſt, daß in der gegenwärtig ausſchlaggebenden Frage der deut⸗ ſchen Außenpolitik, die auch die deutſche Innenpolitik maßgebend be⸗ einflußt, in der Frage der Sachverſtändigen⸗Gutachten über die deutſchen Reparationsleiſtungen die Deutſchnationale Partei bewußt einen Strich zwiſchen ihrer unverantwortlichen Wahlarbeit und ihrer verantwortlichen Reichstagsarbeit zieht. Die iſt der Angelpunkt der Lage. Nur unter der Vorausſetzung, daß ſie auf den Boden der von Dr. Streſemann und Marx getriebe⸗ nen Außenpolitik tritt, kann die Deutſchnationale Partei ſich den Weg zu poſitiver Arbeit im neuen Reichstage freimachen. Beharrt ſie eigenſinnig auf ihrem Standpunkt, ſo ſchaltet ſie ſich neuerdings ſelbſt aus, und niemand wird es den Parteien der Verantwortung verübeln, wenn ſie daraus die Folgerungen ziehen, die durch die realen Tatſachen geboten ſind. 28 7 Dder deutſch⸗ruſſiſche Fwiſchenfall Zu dem deutſch⸗ruſſiſchen Zwiſchenfall und deſſen Beilegung durch Anrufung eines Schiedssaerichts erfahren wir von zu⸗ ſtändiger Stelle. daß die Ausaleichungsbeſtrebungen noch nicht bis zu dieſem Stadium gelangt ſeien. Es handle ſich zunächſt nur um die Einſetzung einer aemiſchten Kommiſſion die den Tatbeſtand aufklären ſoll. Nach wie vor werde der Gedanke einer Beurteilung der Angelegenheit durch ein Schiedsgericht beiderſeits im Auae bebalten.—— 55 Inzwiſchen bat die ruſſiſche Handelsvertretung den hier eingetroffenen Vertreter des ſtaatlichen Unternehmens zum Ein⸗ kauf von Medikamenten und pharmazeutiſchen Erzeuaniſſen aufge⸗ aeben. ſeinen Bedarf in anderen Ländern zu decken. Immer noch die Militärkontrolle Die Agence Havas teilt mit: Das Sekretariat der Botſchafter⸗ konfereng hat den Auftrag erhalten, die Mitteilung auszuarbeiten die Deutſchland als Antwort auf die letzte Note der Regierung be⸗ güglich der Aufhebung der interalliierten Militärkontrolle übergeben werden ſoll. Die Abfaſſung dieſer Mitteilung wird demnächſt been⸗ det ſein. Der Wortlaut wird der Botſchaftexkonferenz unter⸗ breitet. Es iſt wahrſcheinlich, daß die perſchiedenen alliterten Dele⸗ gationen des Sekretariats ihn ihrer Regierung zur Zuſtimmu unterbreiten werden. Zuſ— 6 22. Seite. Nr. 216 Mannheimer Generar · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) * 4 Zrellag, den g. mal 1, der draht paris-Condon wiederhergeſtellt! das Der erſte Erfolg der belgiſchen Vermittlung Paris, 9. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Zwei Tage vor den franzöſiſchen Kammerwahlen erreichte die bel⸗ giſche Vermittlungsaktion ihr erſtes Ziel: Zwiſchen London und Baris iſt der direkte Meinungsaustauſch hergeſtellt wor⸗ den. Eine ausführliche Havasmeldung und ein Reuterbericht wid⸗ men dieſer Tatſache Kommentare halbamtlichen Charakters. Es iſt feſtzuſtellen, daß beide Nachrichtenſtellen ihrer aroßen Befriedi⸗ auna über das bisher ersielte Ergebnis der belaiſchen Vermittlung Ausdruck geben. 8 Für den Ausgang dey Kammerwahlen beſitzt dieſer diplomatiſche Vorgang eine unverkennbare Bedeutung. Obwohl es nicht den Anſchein hat, als ob ſich in der Auffaſſung des Londoner Kabinetts eine wichtige Aenderung vollzogen hat. ſo dient die Bekanntmachung dieſes enaliſch⸗franzöſiſchen Meinungsauskau⸗ ſches unzweifelhaft dazu. Poincgares Sieg in beſtimmteſter Form voraus zu ſagen. Die Regierungsblätter gebärden ſich ſehr optimiſtiſch und weiſen daraufhin, daß Macdonald infolge des deut⸗ ſchen Wahlreſultates zur Einſicht gelangt und Poincare ſeine Zuſtim⸗ mung zu geben bereit ſei. Man bat es hier mit einer Wahl⸗ reklame au tun. die zweifellos auf eine ſtarke Beeinträchtiaung der öffentlichen Meinung losgeht. Ebenfalls kann geſaat werden. daß die belaiſche Vermittlunasaktion dem nationalen Block einen alänzen⸗ den Dienſt geleiſtet hat. Linksrepublikaniſche Kreiſe vertreten ſelbſt die Anſicht. die Vermittlunasaktion ſei teilweiſe beſtimmt geweſen, den Triumpb der Regierungsmehrheit vorzubereiten. Mit Hilfe der aus Berlin einlaufenden Stimmunasberichte verſtärkt die Blockpreſſe den Eindruck, daß man in Deutſchland den Expertenbericht torpedie⸗ zen werde und richtet an Enaland das dringliche Erſuchen, durch Her⸗ ſtellung der allfierten Front die Lage zu retten. Die Hehe gegen Deulſchland ſteigert ſich in der rechtsſtehenden Preſſe wieder bis zum Paroxis⸗ muls. In der„Liberté“ zitiert man ein Wort. das der areiſe Cle⸗ menceau geſtern einem Zeitungsberichterſtatter ſaate, der von Cle⸗ menceau die Meinung über das deutſche Wahlergebnis wiſſen wollte. Clemenceau erwiderte: Mit dieſer Raſſe läßt ſich nichts mehranfangen!“ Aus dieſer Aeußeruna ziehen die Blockorgane den Schluß: Für Frankreich gebe es nur eine Politik gegenüber Deutſchland, und das ſei die Politik Roms degen Kar⸗ thaao. 888 Zur diplomatiſchen Lage läßt ſich den hier vorliegenden Mitteilungen entnehmen, daß Poin⸗ care drei Berichte über das Ergebnis der enaliſch⸗belgiſchen Be⸗ ſprechungen erhielt. Der erſte Bericht traf aus Brüſ ſel geſtern ein und wurde von Theunis dem franzöſiſchen Botſchafter übergeden, der zweite kam aus London aleichfalls von dem dortigen diplo⸗ matiſchen Vertreter Frankreichs, der mit dem Unterſtaatsſekretär des britiſchen Außenamtes eine Beſprechung hatte, der dritte und wich⸗ tiaſte Bericht ſtammt pon Macdonald und wurde Poincare geſtern nachmittag von dem britiſchen Botſchafter übergeben. Infor⸗ mationen aus Regierungskreiſen lauten dahin, daß in dem dritten Bericht das Hauptaewicht auf die Sanktionsvorſchläge gelegt wird. Die enaliſche Diplomatie erſtrebt Freigabe der Ruhr und der linksrheiniſchen Eiſenbahnen. Ein Memorandum über die Garantien, die England zu gewähren hätte, falls Frankreich die ge⸗ naueſte Durchführung des Expertenplanes übernehmen ſollte, wurde dem bieſigen engliſchen Botſchafter überreicht. Mitte der nächſten Woche dürfte eine franzöſiſche Rückäußerung erfolgen. Nach einer gleichfalls aus Regierungskreiſen ſtammenden Mitteilung findet auch die Entwaffnunasfrage in Maedonald⸗ Note an Poincare eine ein⸗ eingehende Behandlung. Man wünſcht hier, England möge zuerſt die alliierte Front der Botſchafterkonferenz herſtellen, um die Kontrolle der deutſchen Entwaffnung wieder aufzunehmen. Be⸗ zuglich der Mitteilung Italiens berrſcht einige Nervoſität. Dem ita⸗ lieniſchen Botſchafter in Berlin wird deutſchfreundliche Geſinnung zu⸗ geſchrjeben. Daher ſtammt nach hieſiger Meinuna das Vertrauen. das ulſglini bezüglich der Annahme des Exvpertenplanes durch den deut⸗ ſch Reſchstaa bekundet. England und die Räumung des Kölner Brückenkopfes Die Preſſe beſchäftigt auch in letzter Zeit wiederholt mit der Frage, wie ſich England im Januar 1925, dem Termin der äumung des Kölner Brückenkopfes zu verhalten habe. Nach dem„Daily Telegraph“ ſeien kürzlich engliſche Sach⸗ verſtändige bei Prüfung der einſchlägigen Vertragsbeſtimmungen zu dem Ergehnis gekommen, daß die Beſatzungsfriſt automa⸗ tiſch vom Inkafttreten des Verſailler Vertrages an laufe. Dies miberſpricht der Auffaſſung Poincarées. Ferner habe man ſeſt⸗ eſtellt, nach Artikel 430 könne ein Gebietsteil nach Ablauf der Be⸗ ſaßungsfriſt nur dann neu beſetzt werden, wenn die Reparations⸗ kommiſſion feſtſtelle, daß ſich Deutſchland ſeinen Verpflichtungen ent⸗ ziehe. Folglich könne der Kölner Brückenkopf nur auf Grund einer neuen Entſcheidung der Reparationskommiſſion von einer anderen alliierten Macht beſetzt werden. Aber nach Artikel 429 ſeien die Räumungsbeſtimmungen bezw. Räumungsfriſten nicht abſolut bin⸗ dend, ſondern nur fakultativ, ja geradezu ein Gnadenakt. Das„B..“ bemerkt breghe⸗ die Ausführungen gehen um den Kern der Sache herum. Der Kern iſt foglender: Zieht England im Januar 1925, wie der Artikel 429 das krotz der Auslegungskünſte klipp und klar vorſchreibt, ſeine Truppen zurück, ſo fehlt die Ver⸗ bindung zwiſchen dem altbeſetzten und dem Ruhrgebiet. Das würde für Frankreich eine unangenehme Lage er⸗ geben, da ja nach dem Vertrag eine Wie derbeſetzung nur mit be⸗ gründeter Genehmigung der Reparationskommiſſion möglich iſt. Hier könnte alfſo eine neue Zuelle der Mißhelligkeiten zwi⸗ ſchen Frankreich und England entſtehen, die man in London wie in Paris gern vermeiden möchte. N 0 41 9. Der Reichslandbund lehnt die Sachverſtändigenvorſchläge ab Der Vorſtand des Reichslandbundes hat eine Entſchließung ge⸗ faßt, in welcher er das Gutachten in der vorliegenden Faſſung als praktiſche Grundlage für die Löſung der Reparationsfrage ablehnt. Am Schlüß heißt es: Der Reichslandbund fordert eine Regierung, Die dem Feindbund Gegenvorſchläge zuſtellt, welche wirt⸗ ſchafklich erfüllbar ſind und die politiſche Freiheit bringen. Die Rheiniſche Landwirtſchaftskammer zum Sachver · „tmändigengulachen die Haäuptverſammlung der Rheiniſchen Landwirtſchafts⸗ Tammer in drei Entſchließun, Stellung zur Nheler eſetzgebung, zür Kreditnot und zum aus ändiſchen tbewerb in Jandwirtſchaftlichen Erzeugniſſen. Der wiedergewählte Vorſitzende der Kammer. Freiherr v. Dalwigk, kam in der Erläuterung des Geſchäftsberichts auch auf das Sachverſtändigengutachten Ju ſprechen. Mit der Reichsregierung hält auch der Vorſtand der Vandwirtſchaftskammer das Gutachten für eine geeignete Grundlage zu Verhandlungen. Die Ausſicht, daß das Reparationsproblem end⸗ gultig geregelt und die Rheinlande aus der Wiederherſtellungsent⸗ 5 ung herausgenommen würden, müſſe uns veranlaſſen, alles kſuchen, um zu einer Verſtändigung zu kommen. Oie einweihung des moltke⸗Denkmals in holle er Negierunaspräſident von Merſeburg bat der kommuniſtiſchen Partei aue Anlaß der am 41 ſtattfindenden Weihe eines Moltkedenkmals in Ae nachträglich für denſelben Tag angeſagten Maſſenver⸗ ammlun unter frelem Himmel die Genemianna ver⸗ 125 t. Die Schutzpolizei hat Anweiſung, jede nicht genehmigte Ver⸗ d ſutung zu verhindern. 4 1. e Gegenüber der Meldung der„Roten Fahne“ daß der ehemalige Kronprinz zur Teilnahme an der Einweihung des Moltke⸗ Denkmals in Halle und den damit zuſammenhängenden deutſch⸗ Amtliche Preufßſiſche Preſſedienſt ausdrücklich feſt. daß der Kronprinz fich weder zur Zeit in Halle befindet nochüberhaupt zur Teil⸗ nabme an den Feiern nach Halle fahren wird. ee Pölkiſchen Veranſtaltungen⸗ bereits in Halle eingetroffen ſei, ſtellt der Ergebnis der Reichstagswahlen das amfliene kErgebnis der Reichstzgswenlen 192, wergiichen mit 1920. ber alte feichstag der neue ffeſchstag eneeen geate sgele! bee — der Erfolg der volkspartel in Baden Von Parteiführer Dr. Streſemann ging dem Landesver⸗ band Baden wenige Stunden nach dem Bekanntwerden unſeres badiſchen Wahlerfolges folgende Brahtung zu:„Ueber Wahl⸗ erfolg in Baden außerordentlich erfreut. Gratuliere Partei zum Ergebnis.“— Aus Württemberg trafen folgende Drahtungen ein:„Zu dem glänzenden Erfolg der badiſchen Bruder⸗ partei herzlichen Glückwunſch. Generalſekretär Maerz.“— Außer⸗ dem gingen der D..P. zahlreiche Glückwunſchtelegramme führender Parteimänner aus dem ganzen Reiche zu. 8 Zu den ſüddeutſchen Erfolgen ſchreibt die„Bad. Preſſe“: „Ganz überraſchend groß iſt der Gewinn der Deutſchen Volkspartei in der badiſchen Landeshauptſtadt. Karlsruhe wird wahrſcheinlich bei dieſen Wahlen einen Rekord aufſtellen, denn es iſt kaum anzu⸗ nehmen, daß irgendwo im Reiche irgendeine Partei in einer größe⸗ ren Stadt einen Stimmenzuwachs von 120 Proz. übertreffen wird. In Baden und in Württemberg iſt die Deutſche Volkspartei unbeſtritten alleiniger Sieger im Wahlkampf. Denn von den bisherigen großen politiſchen Parteien haben alle mehr oder weniger an Stimmen eingebüßt, nur die Deutſche Volks⸗ partei hat in Baden ihre Stimmen von 54 000 auf 74 000, in Wüttemberg von 42 000 auf 53 000 erhöhen können.“ Die pfalz im Keichstag Nachdem die Reſtſtimmen der Reichstagswahl aus Franken, das mit der Pfalz einen Verbandswahlkreis bildet, vorliegen, läßt ſich die Verteilung der Reſtſtimmen nunmehr über⸗ ſehen. Die in der Pfalz abgegebenen Reſtſtimmen der Deutſch⸗ demokratiſchen Partei, der Deutſchen Volkspartei(Ver⸗ einigte Nationale Rechte), der Bayriſchen Volkspartei der Pfalz und des Völkiſchen Blocks fallen nach Franken, weil die Zahl der frönkiſchen Reſtſtimmen größer iſt als die der pfälziſchen. Da⸗ gegen kommen den Kommuniſten, den Sozialdemokraten und dem Zentrum in der Pfalz die Reſtſtimmen aus Franken zugute. Aber auch mit dieſen Reſtſtimmen wird bei der kommuniſtiſchen Partei und beim Zentrum die erforderliche Zahl von 60 000 Stimmen in der Pfalz nicht erreicht, ſodaß die fränkiſchen Reſtſtimmen auf die Reichsliſte fallen. Auch bei den Sozialdemokraten iſt dies der Fall, da die nach der Wahl der ſozialdemokratiſchen Spitzenkandidaten in der Pfalz übriggebliebenen 25 248 Stimmen zuſammen mit den fränkiſchen Reſtſtimmen nicht genügen, um den an zweiter Stelle ſtehenden Die Hoffnung, daß es mit Hilfe der fränkiſchen Reſtſtimmen möglich ſein werde, die Zahl der pfälziſchen Reichsſagsmandate im Geſamkintereſſe der pfälziſchen Bevölkerung zu erhöhen, und da⸗ durch die Folgen der Parkeizerſplitterung zu beſeitigen, hal ſich alſo nicht erfüllt. Die Pfalz wird im neuen Reichstag nur durch drei Abgeordnete, einen Sozialdemokraten, einen Abgeordneter der Bayriſchen Volkspartei und einen der Deutſchen Volks⸗ partei(Dr. Zapf) vertreten ſein, während im alten Reichstag pier pfälziſche Abgeordnete und bis zur Revolution ſogar ſechs im Reichsparlament ſaßen. 2 2 Die Abſtimmung in Hannover 150 Erklärungen dagegen Zur Hannoverſchen Abſtimmungsfrage bringt die Deutſch⸗ nationale Partei⸗ Korreſpondenz eine Erklärung ver vereinigten Landesverbände Hannover Süd, Hanno ber⸗Weſt und Osnabrück der Deutſchnationalen Volkspartei, in der u. a. geſagt wird, daß die völlig ungerechtfer⸗ tigte Loslöſung Hannovers bon Preußen auch die Abtretung der Rheinlande und Weſtfalen nach ſich ziehen würde. Dies ei das letzte Ziel der Deutſch⸗Hannoveraniſchen Partei, was ſie durch einen ihrer Abgeordneten im Reichstag deutlich genug zum Ausdruck ge⸗ bracht habe. Die Deutſchnationalen Landesverbände erblicken, ſo einen Verſtoß gegen den Beſtand des Reiches und eine ſchwere Gefährdung Hannovers ſelbſt, die dauernde Auslie⸗ ferung des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriegebietes an Frankreich; die Verwirklichung des letzten franzöſiſchen Kriegszieles wäre die Folge. Die tatſächliche Zerreißung der poli⸗ tiſchen wirtſchaftlichen und kulturellen norddeutſchen Volksgemein⸗ ſchaft in einen agrariſchen Oſten und einen induſtriellen Weſten müßte verhängnisvoll wirken. Die Freiheit Hannovers hänge an der Freiheit des Reſches. Die Hand, die man vom Körper krenne, werde wohl ſelbſtändig, aber nicht frei. Auch der Vorſtand der Sogialdemokratiſchen Partei Hannovers hat einen ſcharfen Aufruf gegen die Loslöſungsbeſtre⸗ bungen der Welfen erlaſſen. Aus den beſetzten Gebieten 25 Verboten Der Zeitungshändler Schwenn aus Mainz, der an der Straße unter anderen Zeitſchriften die im beſetzten Gebiet verbotenen Flie⸗ genden Blätter feil hielt, wurde vom franzöſiſchen Miltär⸗ an 00 u der hohen Strafe von 4 Tagen Gefängnis und 300 Mark rafe verurteilt. Die„Bayeriſche Staatszeitung“ wurde von der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörde vom 9. Mai ab auf drei Tage für die Pfalz verboten 0 1— 8 Die in Köln⸗Mülheim erſcheinende„Rheiniſche Tages⸗ zeitung“ iſt von der Rheinlandkommiſſion nach Ablauf des erſtmaligen Verbots für weitere vier Wochen für das geſamie beſetzte Gebiet verboten worden. Die Herausgabe von Erſatzblättern iſt ebenfalls unterſagt. 18„„ Die Heimkehr erlaubt Nach einer Aufſtellung des„Pfälzer Volksboten“ ſind in der lehz ⸗ ten 5 die Ausweiſungen von 204 pfälziſchen Eiſenbahnern Jurückgenommen worden, keils ſind die Zurückgekehrten in die Regiedienfte eingeſtellt, teils ſind ſie noch ohne Beſchäftigung. Die Rheinlandkommiſſion hat die Ausweiſungsbefehle gegen den Erbprinze 1 nun zu Wied und den Verleger der Neuwieder Zeitung, Strubel, zurückgenommen. *Ein Wahlſieg Coolidges. Bei den Vorwahlen für die räſidentſchaft in St. Franzisko hat Coolidge 240 000 eee, Ae eet z stimmen erhalten, während auf Johnſen, der aus Kalifornien ſtammt, nur 195 000 Stimmen entfallen ſind. 33j)VVVVVVVVVVVVVVVVVVVCCCCTC 12 e, eee ee eeee e eeee eee le und da kam es zu einigen Anpöbeleien, die vornehmlich den Jeine Verhaftung durch die Polizei vorgenommen. ſozialdemokratiſchen Kandidaten in den Reichstag zu heißt es in es ee weiter, in den Hannoverſchen Machenſchaften letzten Woche über 1000 Tote zu verzeichnen. 5 Die Wiederaufnahme der Arbeit in der Bad. Anilin⸗ und weue afen vollzog ſich heute morgen in aller Ruhe. Einzeln un 1 Feugzs Prese ſich die großen Scharen der Arbeitswigg ſchon von den früheſten Morgenſtunden ab nach dem Werk. Vorſichtige hatten bereits kurz nach Mitternacht Einlaß Frieſenheimer⸗ und Kurzeſtraße auch von Neugierigen 9 unwilligen beſetzt war, die aber durch ein ſtarkes Schu und Gendarmerie⸗Aufgebot in Schach gehalten wurden. 51 nill Arbeit. t galten. ie wir hörten, wurde ie rbeitt gehenden Beamten galten. Wie r h Nach albes i zerſtreuten ſich die Maſſen. Von anderer Seite wird uns gemeldet: „In den Werken der Badiſchen Auflin⸗ und Sodafabrik iſt h. früh die Arbeit programmäßig wieder auf genſchz men worden. Zu Zwiſchenfälle kam es bisher n. egel Demonſtrierende Gruppen der„Unentwegten“, die verſuchten gen. heun 9% Arbeitswilligen zu verhindern, wurden durch die Polizei leicht nbt ohne Zwiſchenfälle zerſtreut. Damit iſt der über 9 Wochen dauer el. Ausſtand beendet. Erreicht haben die kommuniſt; ee Drahtzieher nichts, als daß ſie der Belegſchaft eine, eif ders für die Familien tief bedauerliche gwöchige Leid enee mit Hunger und Entbehrungen ſchufen und manchen Hausha e tief verſchuldeten. Es iſt wohl anzunebmen, daß jetzt die Ef akll zu dämmern beginnt, wohin und zu welchen Ergebniſſen die des Kommunismus und des in ſeiner Hörigkeit befindlichen ſtrieverbandes der Chemie führt. Es wird natürlich noch einige Zeit dauern, bis Produktion wieder in Gang kommt, da zunächſt die Energie wieder inſtand geſetzt werden müſſen und auch die ganze 7 gierte Apparatur der chemiſchen Werke, die bekanntlich infol en durch den kommuniſtiſchen Terror verhinderten Notſtandsar oge⸗ ſchwer gelitten hat, zunächſt einer gründlichen Reparatur unterzen werden muß.“ betrie Auch Rahr ſoll gehen 15 Wie wir von aut unterrichteter Seite bören, iſt auch den de⸗ zeitigen Regierungspräſidenten Oberbayerns, Dr. v. Kahr, dazutel, Regieruna nahegelegt worden, ſein Rücktrittsgeſuch einne chen. Für dieſen Schritt dürften gleiche Gründe maßaebend ſein ſolche von der bayeriſchen Regieruna in ihrer bereits aemeldetenel⸗ lichen Aeußerung bezüglich des aleichen Erſuchens an Herrn v. bren der geltend gemacht wurde. Ddas Ermittlunasver anget aegen die Herren Kahr, Loſſow und Seißer wegen def den gänge im November vorigen Jahres im Zuſammenhange mi 1115 Hitlerputſchläuftenoch weiter. narverfahren gegen Poehner und Frick v ſchluß. die Beſchlagnahme der preuß iſchen Rönigsvermöß 18 e In dem Rechtsſtreit des Prinzen Friedrich g nile pold von Preußen gelangte am Donnerstag vor der pierten kammer des Landgerichts in Berlin die Frage der Rechtswenh keit der Beſchlagnahme des Vermogens den un?. ſchen„„ zur eingehenden Erörter Grund frühere preußiſche Finanzminiſter Luedemann hatte auf Wal be 1 or ſeinem der Beſchlagnahmeverordnung vom 30. Novbr. 1918 auch das mögen, das der Prinz bei ſeinem Berliner Bankhaus liegen 60 14 geſperrt und dem Bankhaus jede Auszahlung an den Huiahere boten. Der Prinz ſtrengte gegen das Bankhaus Klage auf daß di⸗ gabe des Vermögens an und begründete die Klage damit, ſte die Beſchlagnahmeverordnung gegen die Verfaſſung verſtoße,„ und verfaſſungsmäßig gewährleiſtete Freiheit des Eigentums perke, das Verfügungsverbot deshaälb röechtsungültig ſei. Das wisl ſchloß ſich dieſem Standpunkt an, ſtellte die Rechtsun ſamkeit der Beſchlagnahmeverordnung Heſt erkannte nach dem Antrag des Prinzen. Brandenſtein nimmt an In der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Landtages Frhr. v. Brandenſt ein die Erklärung ab, daß er ge pden ſei, das Amt des Miniſterpräſidenten erneut zu wieder nehmen. Seinem Beiſpiel folgten die beiden anderen mMU; gewählten Miniſter. Unmittelbar darauf brachte der 1 N niſt Wenzel ein neues Mißtrauensvotum gegen würden gierung ein. Die Deutſchvölkiſchen erklärten, ſie Rech, dieſes Mißtrauensvotum unterſtützen, während die parteien von Brandenſtein unbedingte Unterſtützung zuſagtgerhend Antrag der Deutſchvölkiſchen trat eine Unterbrechung der Ve zogen lungen ein. Darnach änderten die Völkiſchen ihre Taktik: 1 9% ihr Mißtrauensvotum zurück und ſtimmten in der 91J0, Frage für die Regierung, in der ſie vorgeſtern das daß beſeitigten, obwohl Brandenſtein ausdrücklich erklärle, nihte ſich an ſeinem Standpunkt zum Sachverſtändigengutachten ſen⸗ geändert habe. Unter dieſen Umſtänden wurde das Mißta raen votum gegen die Stimmen der Kommuniſten und Sozialdemol!“!“ abgelehnt. Letzte Meldungen Anruhen in Chriſtiania Chriſtiania, 9. Mai. Ddie große Erregung, ſtreikenden norwegiſchen Tiſenbahnarbeitern en die unter ſch he ſtiania zum Ausdruck. Mehrere tauſend Arbeiter, haup 1 Kommuniſten, ſammelten ſich vor dem Schloß und. oe Die Steine gegen die Fenſter und in die königlichen Gemöche Polizei kam teils zu Pferde, teils in Automobilen 720 verſuchte in ſtundenlangen Kümpfen die Arbeitermaſſen 76 ſtreuen. Nachdem dise gelungen war, ſetzten ſich die ölu [ĩKämpfe mit den Arbeitern noch länger in den weſtlichen orten der Stadt fort. Berlin. 9. Mal. Stadtſekretär Joſef Mende wangeee nachmittaa auf der Treppe vor ſeiner Wohnung von dem 9 meiſter Sovera angeſchoſſen. Der Täter ſtellte ſich der liest und gaß an er babe die Tat aus Ra He begangen inen eſtel nahme, daß Mende in einer Wohnungsangelegenheit gegen il 105 ungünſtigen Beſcheid erwirkt habe 1 Ben, Paris, 9. Mal. Rach einer Meldung des„Matin“ aus Ga, grad bat dort geſtern der Prozeß gegen den franzöſiſgeer 72 mann Carlier begonnen, der beſchuldigt wird, den Schub haben, duſtriellen Iſelli in einem Belgrader Hotel ermordet 57 17201 VParis, 8. Mai.(BṼon unſerem Pariſer Wie 11 Hier iſt geſtern das internationale Hyglene⸗Komitee rofeſl kerbundes zuſammengetreten. Deutſchland iſt durch den 95 5 1% 945 türkiſchen Regierung zur Herſtellung ſanitärer Einrichtungen len wurden. mot, Ta Baſſe Terre, 9. Mai. Am Mitkwoch explodierte um 5 gens im Regierungsgebäude von Guadele u ſen Bombe. Dieſes Attentat, welches rein politiſchen Charakter ſcheint, hat nur. Materlalſchuden t verurſacht. 2 .. Sulzfeld, 7. Mai. Bei der Wahl wurden hier Stimmen abgegeben: für den Bauernbund 354, für die demokraten 243, für die Kommuniſten 142, für die Deutſche 95 ae as der Meeſtend. be edh. Segeeng ölkiſchen 33, itte„die Unabh. Sozi und flür die Geuſen 1. Die Cholerg in Indien. Die Chotera greiſt in an weiter um ſich. Allein in dem Bezirk von Champere ware eeeee die Anilinfabrik wieder in Betrieb 5 De tſtrom ergoß ſi ch 6 Uhr morgens, zu welcher Zeit r Hauptſtrom ergoß ſich nach 6 Uh gens, z und Arbeil⸗ die Eingangstore vorzudringen, um dort vielleicht den Zutritt . Dagegen ſteht das Hiſzinehe ſe N kam in einer Demonſtration vor dem königlichen Schloß 1 4 1. n 9˙% 17., e be% Nocht vertreten. Er befindet ſich unter den Chefärzten. aie, Indu, m 1 — aug. den 9. Mat 1524 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 218 — 55 0 änd! Umwandlung in Monopole wegen der da⸗ 1 8 181 Oblis rallellaufende Garantie für Sachverſtändigen von der Umt ung in be 5 . Wirt I lich 0 S 1 ee e dieſe Vaulſchlands Gläubi⸗ durch entſtehenden wirtſchaftlichen„Lerwirrang Abſtand genenene 10 es un ozia es gern Uberwieſen und unter deren Kontrolle geſtellt werden. Dleſe werden ſoll). Bei Durchführung dieſer Maßnahmen, gen Der kleine G k. Einnahmen ſollen unmittelbar in die Hände einer unparteiildren n die techniſchen beeebe—— e Dos alſe. 15 8 er kleine Grenzverkehr wirkſamen Kontrolle gelangen, ſo zwar, daß ihr Ertrag von gabe für Reparati nszwecke 155 8 ban e l. Einfii ahern hat die auf 6. Mai anberaumte Verhandlung betr. krollbehörde zuerſt für die Zahlungen aus dem Vertrage für die Summe, die die deutſche Regierung— 5 5 10 e 8 ußrung des kleinen Grenzverkehrs mit der nung der Alliierten beſtimmt werden ſoll und daß Deutſchland für ſoll. Hiergegen iſt zu ſagen, daß ſelbſt bei res oſer A 425 Haie in letzter Stunde ohne Angabe von Gründen abgelehnt. ſeine eigenen Zwecke lediglich über 58 ae ee aee aſtandige 1 gezu iſt die„Sü Ztg“ i rläſſig f feſt⸗ it iſt t, daß, um nunmehr den hier allein inter ill. Goldmark zu erzielen iſt. acht indige 4* dähen 7 5 JJJJVVVVVVVV beſchnme Summe der auf den Tabak aufgemachte Berechnung iſt in allen ihren Teilen unrichtig und ohne Weesne bayeriſche Regierung von Schwaben und Neuburg, die hat ſcherſeits mit der Führung der Verhandlungen betraut war, im Einvernehmen mit der württembergiſchen Regierung der und de⸗ le einen Entwurf über die Regelung des Nahreiſeverkehrs a sAusflugverkehrs überſandt. Beide Entwürfe halten ſich Ne 5 te im Grenzverkehr mit Vorarlberg und Tirol getroffene heult guuſpregte. d. h. Ausweiſe bilden einzig und allein der Poß mit dem 9% Verz; enden Sichtvermerk der zuſtändigen Landesbehörde unter i am J. auf den Sichtvermerk des Ziellandes. Im übrigen ſollten gegen und d ahr eiſeverkehr ſämtliche ſchweizeriſche, öſterreichiſche 1det ben in duſche Staatsangehörigen die ſeit mindeſtens ſechs Mona⸗ und, ſehmen dam der Grenzgebiete ihren ſtändigen Wohnſitz hatten, teil⸗ ernde der Gül dürfen. Der Sichtvermerk ſollte höchſtens für die Dauer che l. dem 5 tigkeit des Paſſes ausgeſtellt werd“ Rürfen, jeweils zu ei⸗ ſtens 14tägigen Aufenthalt jenſeits der Grenze berechtigen 3 deter usflugsverkehr ſollten alle einwandfreien Deutſchen, 100 A dereſcher und Schweiger, auch wenn ſie ſich nur vorübergehend nſt Gichtoa begünſtigten Gebielen aufhalten, teilnehmen dürfen. Der 0 tritt bemerk im Ausflugsverkehr ſollte zum einmaligen Grenzüber⸗ ndu mal 24 cchti en. Die Rückreiſe müßte ſpäteſtens innerhalb drei Stund erfolgen. Die Abgrenzung der an dem Grenzver⸗ amtt⸗ derden beteiligenden Bezirken ſollte den Verhandkungen überlaſſen riahe drenzun Gewünſcht wurde in dieſer Bezi⸗hung nur, daß die Ab⸗ nbli⸗ Kſlgen ſollte⸗ politiſchen Bezirken und nicht nach Kilometer⸗Zonen „ der Di e. eiten Püekn Vorſchlägen hat das ſchweizerꝛſche Juſtiz und ete dn Panesbeflerſch eln oder den 0 apier den Dauerpaſſierſ fechalt JHein vorſieht, am Anerkennungsvermerk des Zielortes 9 80 inmali, den Aufenthalt im nreiſeſtaat auf 1 bis 2 Tage mit nur Uebern. gem Uebernachten(Samstag auf Sonntag mit zweimaligem det⸗ un be im— 55— Grenz⸗ de it äſſiſchen Perſonen ohne Rückſicht auf Staatsangebörig⸗ de⸗ durzen Grenzverkehr teilnehbmen laſſen will. Dieſer Gegenvorſchlag Viſche bayr iſchen Regierung mit der Bitte um teleara⸗ a ſalege Mitteilung, ob ſie nach Kenntnisnahme dieſer neuen Vor⸗ 17%0 uft nöe der bereits auf 6. Mai in Lindau beſtimmten Zuſammen⸗ % beſengiech bereit ſei, zugeſandt. Da die Schuveiz hinach in allen lehnt haßen Punkten den baveriſchen Vorſchlag vollſtändig abge⸗ den De t. und an deſſen Stelle einen Gegen“ grſchlag brachte, der dem beaung des Grenzverkehrs, der doch Erleichterung gegenüber tug. iſt ergen Zuſtand bringen ſollte, in keiner Weiſe Rechnung das Vorgehen der baheriſchen Regierung nur zu begrüßen. 4 gunchenn die bayeriſche Regierung die Gegenvorſchläge der Schweiz gen fr uns würde, ſo wäre der kleine Grenzverkehr mit der Schweiz een e Deutſche mit erbeblichen Koſten verbunden. Wir hätten eo Brenzſchetem Reiſepaß, der heute 58 koſtet, noch einen neuen bul zudem dein um—5 zu erwerben und in dieſem Grenzſchein 8 17 für G. den Schweizer Sichtvermerk(4 Fr. für Erwochſene, 1 doite de Kinder und Minderbemittelte) eintragen zu laſſen. Warum e für unſer deutſcher Reiſepaß mit deutſchem Sichtvermerk rl deinen reden kleinen Grenzverkehr mit der Schweiz genſiaen? Im Ver“ auch. renzverkebr mit Vorarlberg und Tirol genügt es doch reh darf wokl ausgeſbrochen werden, daß der kleine Grenz⸗ und Bagaubtſächlich der Schweiz von Vorteil iſt und Württemberg bes Heinern nur aus ideellen Gründen(kulturelle Beziehungen) die Schmen Grenzverkebrs wünſchen. Es iſt ſehr hedauerlich daß tum in daeer Bepörden der baneriſchen Regierung eine Art Uftima⸗ Deeſer Angelegenheit geſtellt haben. * N — der Rampf gegen das Tabakmonopol Von Dr. Marktin Morgenrokh, indikus des deutſchen Nauchtabakverbandes, Bamberg. ont. antte de Tabatgewerbe hat in geſchloſſener Abwehr⸗ 0 Nealang den dech lenes ein von der erſten Sachverſtändigenkommiffion em⸗ diar zeitig abakmonopol aufgenommen. 8 1 tkhenommifkannt, daß, ſowohl der Bericht der erſten Sachverſtän⸗ chmiſchemiſſion ausdrücklich bemerkt, er ſchlage angeſi hts der von den Verbre verſtändigen erhaltenen Berichte die Umwandlung Nae des Ssſteuern in Monopole nicht vor, empfehle ſedoch be⸗ Aader 5. Tabalgewerbes gewiſſe wichtige neue Vorſchriften, Ne — — da is dirhlenen neuen Vorſchriften für den Tabakverkauf nichts Nenkt wird ſtellen, als ein gcheie Woeſchiſten das noch ver⸗ kbelellun durch zwangswirtſchaftli Vorſchriften für die Tabak⸗ dach 2 eſe verwickelten Zuſammenhänge machen es, um 05 der Maſtehen und würdigen zu können, welche Rolle der Tabak dgratſensvinung der erſten Sachverſtändigenkommiſſion in ihrem l Verichte van ſpielen ſoll, erforderlich, die Behandlung des Tabaks uchten die der erſten Sachverſtändigenkommiſſion näher zu be⸗ Di Ner uud egaben auf Tabak ſollen ebenſo wie die auf Alkohol, er und die Jölbe eine neben den Hauptſi herheiten, den — — 5 Das Gewerbe hat abak herauszugreifen, eine d 5 1 8 Abgabe als Zahlung an die Alliierten zu gehen hat, während ein eventuell überſ hießender Reſtbetrag der deutſchen Regierung verbleibt. Wie nun dieſe beſtimmte Summe aufzubringen, wie der gegebene Betrag zu erheben ſei. das iſt der deutſchen Regie⸗ rung überlaſſen; der Ausſchuß vermeidet es ausdrücklich, hierüber Vorſchriften zu erteilen. Er verkennt nicht, daß das Abons“? in allen großen Löndern das Ergebnis einer geſchichtlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung iſt, und erachtet es deshalb als Deutſchlands Sache, bei Erlaß der die Aufbringung der Tabakobgab⸗ regelnden Ge⸗ ſetze oder Verordnungen ſeine eigene Lage zu berückſichtigen. ie techniſchen Sachverſtändigen ſelbſt empfehlen ledialich ihre Vorſchläge 25 aner ene der deutſchen Regierung ſie ſehen von dem Vorſchlage eines Tabalmonopols ab, weil deſſen Einrichtung in⸗ folge der ſofortigen großen Ausgaben eine wirtſchaftliche Verwirrung hervorrufen würde. Hier iſt zund hſt nur Vorſchriften für den feſtzuſtellen, daß das techniſche Gutachten nicht e 8 5 m wangswirtſ haftlicher Art für die Tabakherſtel⸗ e aden Wenn in Zukunft neue Fabriken nur mit Erlaubnis des Staates gegründet, beſtehende Fabrifen nur mit Erlaubnis des Staates vergrößert werden dürfen, wenn ſogar die Zahl der beſtehen⸗ den Fabriken verringert werden ſoll, indem dieſenigen, die keinen induſtriellen Charakter tragen, mit entſprechender Entſchädigung ge⸗ ſchloſſen, die, die zur Erzeugung von Ware zu angemeſſenen Ge⸗ ſtebungspreiſen, ſich unfähig gezeigt haben. enteignet werden, wenn endlich die Herſtellungspreiſe beſtimmt werden ſollen nach den Ergebniſſen von Staatsfabriken, die zur Erprobung und Kontroſte der Preiſe arbeiten werden, ſo iſt es zum mindeſten eiwas kühn, bei einem ſolchen Syſtem noch von einer aufrecht erhaltenen freien Tabalherſtellung zu ſprechen. Es handelt ſich da vielmehr um Zwangsbewirtſchaftung der Herſtellung in Reinkultur. Und wer die trüben Erfchrungen nicht vergeſſen hat, die gerade in Deutſchland in und nach dem Kriege mit zwangswirtſchaftlichen Experimenten gemacht worden ſind wer meiß, wie jegliche zwangsweiſe Einſchnürung einer ſo fein veräſtelten Her⸗ ſtellung wie der deutſchen Tabakherſtellung einen ungeheuren finan⸗ ziellen und wirtſchaftlichen Rückgang zur Folge haben muß, der wird verſtehen, warum ſich die deutſche Tabakinduſtrie mit aller Kraft gegen jede Form der Zwangsbewirtſchaftung wendet. Die deutſche Tabakherſtellung kämpft für ihre wirtſchaftliche Freiheit, die ſa auch der erſte Sachverſtändigenausſ huß grundſätzſich beibehalten wiſſen will. Eine Freiheit aber, der durch ogenannte Vorſchriften über den Tabakverkauf zwangswirtſchaftliche Kekten angelegt ſind, iſt eben keine Freiheit mehr. Nun zu den zu erlaſſenden neuen wichtigen Vorſchriften für den Tabakverkauf. Himter dieſer harmloſen Ausdrucksweiſe ver⸗ birgt ſich nichts mehr und nichts weniger wie ein Tabakhan⸗ delsmonopol, ein Zwiſchenhandelsmonopol. Während alſo die Sachverſtänd'gen wiederum auf der einen Seite grundſätzlich die Umwandlung der Tabakſteuer in ein Monopol ablehnen, ſchlagen ſie nunmehr auf dem Wege angeblicher Vorſchriften für den Tabak⸗ verkauf ein Teilmonopol vor, indem ſie den Großhandel als Mono⸗ pol in die Hand des Staates legen, der auf ſeine eigene, Rechnzmg die Groß'ſtenläger verwerten foll und an deſſen Niederlagen aus⸗ ſchließlich die Erzeugniſſe der Induſtrien geliefert werden dürften. Für am meiſten vorzuziehen erachten die Sachverſtöndigen, die Ein⸗ richtung des Verlaufes einem gänzlich autonomen Organismus, etwa nach dem Beiſpiel des ſchwediſchen Monopols anzuvertrauen. Eime ſolche Teilmonopoliſſerung, die 5000 Großhändler exiſtenzlos machen würde, brächte in unſere Wirtſchaft genau die gleiche Ver⸗ wirrung wie eine Vollmanopoliſterung, und wenn ſchon die Sach⸗ verſtändigen aus dieſem Grunde die Einführung von Vollmonopolen ablehnen, dann haben wir die Berechtigung, mit der gleichen Be⸗ gründung das vorgeſchlagene Teilmonopol zu bekämpfen. Der Kleinverkauf allerdings ſoll angeblich ebenſo wie die Her⸗ ſtellung in ſeiner Freiheit aufrecht erhalten werden: aber auch dieſe Freiheit wird ebenſo wie bei der Herſtellung durch zwangswirtſchaft⸗ liche Maßmahmen in das gerade Gegenteil verkehrt. Kleinver käufer für Tabak darf nur derfenige ſein, der hierzu ſtaatlich ermächtigt iſt; er darf nur ſtaatliche Erzeugniſſe verkaufen; ſeine Verdienſiſpanne wird vom Staat feſtgeſetzt; zu dieſem Zwecke, insbeſondere zur Kon⸗ trolle der Unkoſten des Kleinhändlers betreibt der Staat ſelbſt eine Anzahl von Kleinverkaufsſtellen. Der dem Tabakkleinhänd'er zuge⸗ billigte Verdienſt von 12 Prozent des Kleinverkaufspreſſes gibt ihm weder die Möglichkeit noch erweckt er die Luſt, auch weiterhin durch beſonders beſtechender Aufmachung ſeiner Verkaufsſtätte und durch eine jeder Geſchmacksrichtung Rechnung tragende Verſchiedenartigkei ſeiner Vorräte, der Verbraucherſchaft einen gewiſſen Anreiz zum Kauf zu bieten. Ein Rückgang des Verbrauches wird die Folge ſein. Die neu zu erlaſſenden wichtigen Vorſchriften für den Tabak⸗ verkauf umfaſſen alſo eine Zwangsbewirtſchaftung der Herſtellung und des Kleinhandels lalſo das Gegeneil der nach Anſi an der Sachverſtändigen beizubehaftenden Freihet der Herſtellung und des Kleinhandels) und eine Monopo liſierung 2 des Großhandels(während doch wiederum nach Meinung der der tatfächlich gegebenen wirtſchaftlichen Verhältniſſe aufgeſtellt. 0 Dag Gutachten ſieht aber auch für den zweiten Fall, nämlich den der Nichtannahme des Vorſchlages der techniſchen Sachverſtändigen, den Modus vor, durch den die aus dem Tabak zu ziehende Repara⸗ tionsſumme zu beſtimmen iſt In dieſem Falle ſollen nämlih die techniſchen Sachverſtändigen die Goldmarkſumme feſtſetzen de für jedes Kilogramm verſteuerten Tabaks an die Reparatfonsgläubiger abgeführt werden muß. Da das Tabakgewerbe einig iſt in der Ablehnung aller Monopol⸗ und Zwangswirtſchaftspläne, weil es bei fvejer Entfaltung ſeiner wirtſchaftlichen Kröfte leichter und beſſer und ohne daß ein Verbrausrückgang eintritt, eine beſtimmte Höchſtfumme aufbrin⸗ gen zu können glaubt, kommt es darauf an, dieſen von den techni⸗ ſchen Sachverſtändigen gewieſenen zweiten Wea in einer Weſſe zu beſchreiten, für die das Tabalgewerbe ſelbſt der Regierung die Rich⸗ tung gibt. Jedenfalls aber darf eines als feſtſtehend herausgehoben werden. Der Monopolvorſchlag iſt nicht in einer Form gemaht, die ſeine unbedingte Annahme und Durchführung verlangt, ſondern zu dem Zwecke, um eine beſtimmte Höchſtſumme zu erreichen, die der Tabae für Reparationszwecke aufbringen kann. Der Weg. wie die deutſche Regierumg ihrerſeits dieſe richtig zu errechnende tragbare Summe auf das Tabakgewerbe umlegt, iſt ihr überlaſſen. Der Manapolvorſchlag iſt nicht zwingend: für Gegennvorſchläge iſt Raum cnageben. Das deutſche Tabakgewerbe iſt bereit, folche Gegenvor⸗ ſchläge zu machen. NAus dem RNechtsleben Ein Schiedsſpruch auf Zahlung in engliſchen Pfunden und die Deviſenvorſchriften (Nachdruck verboten). Die Handelsgeſellſchaft Fleiſcherverband.⸗G.„Haflag“ in Hamburg iſt durch Schiedsſpruch vom 20. Oktober 1923 verurteilt worden, der Allgemeinen Nahrungsmittel⸗Import⸗ Compagnie m. b. H. in Hamburg 445,7,11 Pfunde zu zah⸗ len. Die Schuldnerin wendet ein, daß die Vollſtreckbarkeitserklärung unzuläſſig ſei, weil der Schiedsſpruch ſie zu einer Handlung verur⸗ teilte, deren Vornahme durch die Depiſenverordnung vom 12. Okto⸗ ber 1922 verboten ſei. Dort ſei beſtimmt, daß Zahlung in ausläu⸗ diſchen Zahlungsmitteln bei Inlandsgeſchäften nicht gefordert, ange · boten, ausbedungen, geleiſtet oder angenommen werden dürfe. Landgericht und Oberlandesgericht Hamburg haben die Be⸗ klagte zur Zahlung verurteilt. Das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg iſt jetzt vom Reichsgericht— wenn auch mit anderer Begründung— beſtätigt worden. Das Oberlandesgericht ver⸗ tritt zunächſt die Rechtsanſicht, daß das Schiedsgericht zu prüfen hatte, ob das Verbot der Deviſenverordnung Platz greife oder nicht. Die Richtigkeit ſeiner Entſcheidung habe das Staatsgericht nicht nachzuprüfen. Dieſe Anſicht kann, wie der erkennende Senat des zöchſten Gerichtshofs ausführt, nicht gebilligt werden. Auch der zweite Entſcheidungsgrund des Oberlandesgerichts, daß der§ 1 der Deviſenverordnung keine Anwendung finde, weil die Forderung aus oinem Importgeſchäft herrühre, berubt nach der Anſicht des Reichs⸗ gerichts auf einem Rechtsirrtum. Denn da beide Parteien ihren Sitz im Inlande haben und das Geſchäft, aus dem die Forderung entſtanden iſt, im Betriebe der inländiſchen Niederlaſſung abge⸗ ſchloſſen worden iſt, handelt es ſich um eine Forderung aus einem Inlandsgeſchäft. Wenn nun aber auch die Gründe des Berufungs⸗ richters nicht gebilligt werden können, ſo iſt doch die Entſcheidung im Ergebnis richtig. Die reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründe führen hierzu weiter aus: Die Deviſenverordnung vom 12. Oktober 1922 iſt durch die Verordnung vom 8. Mai 1928 außer Kraft geſetzt und erſetzt wor⸗ den. Durch§ 11 der Ausführungsverordnung vom 8. Mai 1923 ſind ferner auch die Ausführungsverordnungen zur Deviſenordnung vom 12. Oktober 1922 aufgebhoben worden. Außerdem beſtimmt aber §1 der Ausführungsverordnung vom 21. Dezember 1923, daß 8 2. Abſatz 1 der Verordnung vom 8. Mai 1923 keine Anwendung finde Leiſtungen, verboten iſt, Zahlung in ausländiſcher Währung zu for⸗ cher Geſchäfte iſt unzuläſſig.“ Es fragt ſich zunächſt, ob es ſich hier um ein„Geſchäft über Bewirkung von Leiſtungen“ handelt. Das — Warum denn weinen wenn du an Verſtopfung, Fettleibiokeit, Galle, Sodbrennen, Hämor⸗ rhoiden leideſt, nimm morgens nüchtern das durchaus unſchädliche echte Bad Homburger Salz, hergeſtellt aus dem berühmten Eliſa⸗ bethbrunnen. Der Erfolg iſt glänzend. Achte ſtets auf die Originalftrma„Bad Homburger Heil⸗ quellen“ G. m. b. H. E 39. * den das erßte d zweite ee Geſetz des guten Tones ſei: Schone fremde Freiheit! : Zeige ſelbſt Freiheit! Schiller. Joſefs⸗Legende Der Schlußbeifall ehrte im Grunde nur Reinhold den 1 988 Erſtaufführung im Mannheimer Nationalthealer puin kangiolge So weit der geſtrige Veifall als Wärmemeſſer el mer doniſch ein mäßiger! Lau wurde Richard Strauß mit ſeiner Die Len lau ſein Dichtung„Tod und Verklärung“ aufgenom⸗ 110 egendene Muüſik zu der dramaliſchen Tanzzandlung„Joſefs de 15 25 lanen o der das Ganze nicht allein in gefällige Bühnen⸗ Iüb. neben kacht, ſondern auch nicht Hirtenknaben Joſef getanzt hat, lip r8 lihmn Maria Andor, die vortreffliche Darſtellerin von dege an, nedenſchaftlichem Weibe. Aber dieſer Beifall hielt nicht Fidie Mien as Merkwürdige war: die Ebbe kam urplötzlich let haben? Ider Reihe E überhaupt die Muſik recht eigentlich ge⸗ Frag⸗ dem Zeitalter des„Kino“ darf man ſchon einmal — lactete ſenſa ch deſſen Begabung als Strauß⸗Dirigent hell auf⸗ benberang, Einſtudierung und der vortrefflchen Durchführung, 1 und e nichts ſter und ſeinen Soliſten zu beurkunden iſt. Es ‚ Bu ts weſe 3 2 Irdh, Jü zwelentliches, dem auch Gewandungen, Gruppierungen ebeen ee(dieſe nach Heinz Gretes geſchmackvollen An⸗ n uns gefallen. Unſer Tanzperſonal hatte jeden⸗ 60 ie. 8 Abend, der alle Vorzüge heutiger Choreographie erweiſen ö d Suüßnt anth. die Tänzerin“(Elſe Seufert) ſei nament⸗ er auch die„Verſchleierten“ und ihre Dienerinnen g N e S 1 ſue Sol 15 Spielkameraden verdienen unſere volle Anerkennung. nge arrät I bleids ebenſapfer und ihr Führer und Leiter erſchienen uns aller⸗ 7 al remderdg 15— Erzengel der wie „un dch. Ahuge Bolſin), wie endlich Herr Polippar(Farl denen d er dies hätten wir mit zweier Dichtern zu bereden, eun lkeſtis eine uns bereits mit ſeiner Ariadne wie mit höchſt⸗ M offma läſtig gefallen iſt. Daß Richard Strauß von Hugo zannsthal nicht loskommt, iſt ſein Unglück! Freilich . + a l ges, denn——— Dichter 58 Größe und Bedeutung ie dazu: Nu, Muftter? Es kam damale, im dahre 1913 nocf ſeusch zu üchard Strauß erſehnte einen Erfolg in Paris, riff fand ſchrieb für die der Seine. Dort Joſ eb für die große Oper an r llkerLegende denn auch vor zehn Jahren(vor dem don Hofpufführung. Man kann ihm noch heute nachfüßlen, maus mannsthal angeregt wurde, wo er über Hoffmanns⸗ 8 dgehend aus künſtleriſchem Herzensdrange muſtizierte. uftreten, di piel die Siciliana in neuem Gewande und der Reigen Wdee den ſind ſolche glücklichen Erfindungen. aife. 5 Harmonit, rhythmiſche Feinheit und kontrapunk⸗ * Dynamik und Inſtrumentation ſtehen auch in dieſem r l 255 aufwerſen. Der ungeteilte Dank gebührt jedenfalls Werk auf einer hohen Stufe. Das kurze Motiv in geiſtreicher Ab⸗ wandlung dient außerdem der Tanzkunſt: es gibt auch eine große Schlußſteigerung, aber dieſe iſt leider mehr gemacht als geftnden. Ein im Grunde ſo naiver und ehrlicher Tondichter wie Richard Strauß kann ſich eben nicht verſtellen, darum ſpie ſeine Ge⸗ legenheitswerke minderen Wertes. Um nur ein Beiſpiel zu geben: Strauß ſchrieb einſt zwei Militärmärſche und widmete ſie dem Kaiſer Wilhelm II. Er erhielt dafür von Wilhelm II. den Kronen⸗ orden 3. Klaſſe(11) und von einem Verleger— 10 000 Mark Friedenshonorar! Er hat ſeinen Lohn dahin. Wie man nur dazu kam, vor der Tanzhandlung„Tod und Ver⸗ klärung“ zu ſpielen! Mich dünkt Till Eulenſpiegels luſtige Streiche“ paſſen beſſer zu den Tanzbildern des erſten Aktes der Joſefs⸗Legende, denn in dieſer Muſik ſind auch allerlei Eulenſpiege⸗ leien. Man muß allerdings, um ſie herauszufinden, mehr hören als ſehen wollen A. Bl. Theater und Muſik Konzert Albert Menn. Kontraſtierende Eindrücke brachte das Feſtrige Abendtonzert des Pianiſten Albert Menn hervor. Das furchibare Gedränge an der Türe zum Konzertſaal, der un⸗ pünktliche Beginn und zuletzt die fehlerhafte Nummerierung der Plätze wollte ums die Freude verderben. Doch als man den blin⸗ den Künſtler und Konzertveranſtalter zum Flügel führte, und er zu uns mit Bachs chromatiſcher Phantaſie und Fuge ſprah, ſchwand der Groll und man freute ſich aufrichtig und von ganzem Herzen über den dicht beſetzten Harmonieſaal. Albert Menn, Traͤger des Ibach⸗Preiſes, hatte ſich ſehr ſchwierige Aufgaben geſtellt, um uns u zeigen, daß er ſein Inſtrument vorzüglich beherrſcht, was ihm urch die Interpretation der Fis⸗moll⸗Sonate von Schumann, die mit Recht in den Mittelpunke des Abends geſtellt war, auch glän⸗ zend gelang. Dieſer„einzige Herzensſchrei nach Clara“ mie der glühend liebende Tondichter verzweifelt ausruft, war für Albert Merm ſo recht dazu geeignet, uns ſeine ſeeliſchen Geheimniſſe durch ſeine Zwieſprache mit dem Inſtrument zu vertrauen, und was er uns zwiſchen dem Fis⸗moll und A⸗dur ſchwankenden Hauptthema verriet, traf uns in tiefſter Seele. Um dem Abend beſonderes Ge⸗ präge zu verleihen, hatte man noch verſchiedene Lieblinge der Kunſt zur Mitwirkung erbeten. und ſo ſang uns Frau Aenne Geier einige ganze herrliche Lieder. Sie, die in ſich alles vereinigt was man Kunſt als innige Verſchmelzung von Naturanlage und höchſter Kultur nennt, wirkte ſo überzeugend und unwiderſtehlich. daß man nicht wußte, welchen von den Liedern man den Preis zuerkennen ſollte, denen von Schumann oder den entzückenden Regerſſedern vor. Durch Hölderlins Klage ruft ſie unſer tizfſtes Mitleid wach, läßt mit brennender Seele Mörikes Feuerreiter wie ein Ungeheuer vor uns vorüber fliegen. Auch Heine wird wieder lebendig. Am Ende dürfen wir Heinz Maier nicht unerwähnt laſſen, der als Liedbegleiter ſein Beſtes gad. Frankfurter Theater. Weil wir gar ſo wenig Theater und Kinos in Frankfurt haben, gibt es nun noch ein neues. Der alte Kriſtallpalaſt in der großen Gallusgaſſe, in der die vorige Genera⸗ tion ihr Bier und die letzte zur Zeit der Inflation ihren Wein us Sekt trank, ſucht Zeit und Rettung aus den Nöten der Zeit in einet zſeriöſeren“ Bühne, auf der es ſo allerhand zu ſehen geben ſoll: kleine Opern, Operetten, Luſtſpiele, Konzerte, Variete und Film. Im Schauſpielhaus gab es Kornfelds„Palme, oder der Gekränkte.“ Die Umarbeitung nach der Berliner Nottaufe hat dem Werk nicht viel genützt, das ein ganz netter und witziger Einakter geworden wäre, ſo aber durch fünf Akte ſich und die Zu⸗ ſchauer gewaltſam zu Tode martert. Am erfreulichſten iſt noch dis Geſinnung des kurzen Prologes, die ſich die ganze moderne Litera⸗ tur zu Herzen nehmen dürfte, und die da auffordert: laßt es genug ſein mit Krieg und Revolution, wenden wir uns wieder kleineren Dingen zu, die doch auch nicht unintereſſant ſind, dem Menſchen zum Beiſpiel. Der Beifall, der ſich mit recht viel Lokalpatriotismus miſchte, war nichtsdeſtoweniger ſehr herzlich. Zwei genußreiche Abende vermittelte die Oper: Luella Meluis, New Vork ſang die Violetta in„Traviata“ und die Gilda in„Rigoletto.“ Erfreulicher⸗ weiſe hatte man dafür geſorgt, daß ihr ebenbürtige Kräfte zur Seit⸗ ſtanden, und ſo war der Erfolg ſchön und verdient. Mario Mohr Berner Theater- und Konzerlleben. Mit dem 30. April iſt die Theaterſaiſon, die hier nur 8 Monate dauert, zu Ende gegangen. Insgeſamt wurden 270 Vorſtellungen gegeben. Die Oper war deſes Jahr ſehr ſchwach, nicht minder das Schauſpiel. In der Oper ſtechen nur zwei Erſtaufführungen für Bern hervor. Mit Hilfe des Theater⸗ vereins, d. h. der Vereinigung der Theaterfreunde, der ſich im Jahre 1922 gebildet hat, gelang es, Wagners hehrſtes Werk, den Parſi⸗ fal. aufzuführen. Parſifal, deſſen Aufführung ohne dieſe Hilfe für Bern, die ſchweizeriſche Bundesſtadt, unmöglich geblieben wäre, hatte große Schwierigkeiten auch in— die Darſteller zu über⸗ winden, denn Bern fehlte ein r dentenor So war man denn auf die Gäſte angewieſen. Als erſter ſang Kammerſänger Kart Erb den Parſifal. Der Münchner Sänger und ſeine Gemahlin, Marie JIvogün⸗Erb, haben ſich die Herzen der Berner, die ſonſt nicht ſo leicht zu entflammen ſind, im Sturm erobert. Auch Rudolf der einſt von der Berner Bühne a war unter den „aus des Kindes Leben“. Frau Lotte Dörner, ehemals Schau⸗ ſpielerin am Nationaltheater trug Dichtungen verſchiedener Zeſtaller „ äſten. Das zweite Ereignis bildere die Auffuhrung K golds 1* tote Stadt“... wegere ee Häuſer ſend. Daneben fahen wir noch einige gu ührr von„Don Pasquale“,„Der e Sees Barbier von Seviſſa“,„Die Boheme zauf Geſchäfte über Lieferung von Waren und über Bewirkung von dern; ein Erwerb ausländiſcher Zahlungsmittel zur Erfüllung ſol⸗ + —— 4. Seite. Ntr. 216 Manußeimer General⸗Anzeiger(Mifkag ⸗Ausgabe) 2 iſt zu bejahen, wenn die Klägerin auftragsgem Beklagten eine Zahlung an die Weddel Beef Die Zahlung, zu der die Beklagte verurteilt entf alſo ei nem Geſchäft über Bewirkung einer Leiſtung. Wenn es nun weiter in der Verordnung vom 21. Dezember 1923 heißt:„Ver⸗ boten iſt, Zahlung in ausländiſcher Währung zu fordern“, der Ton auf das Wort„fordern“ zu legen. Die Be alſo im Zuſammenhalt mit§ 2, Abſatz 1 der Veror Mai 1928 den Sinn: es ſoll zwar für Inlands neten Art für die Zukunft nicht Zahlung in aus 0 rung gefordert werden dürfen, dagegen iſt es geſtattet, auf Grund Bereits früher abgeſchloſſener Geſchäfte dieſer Art Zahlungen in Ausländiſcher Währung zu leiſten und anzunehmen. Es iſt alſo inſofern rückwirkend für laufende Geſch bon§ 2, Abratz 1 der Deviſenverordnung vom! worden. Dieſe Ausnahme greift hier Pla 0 bdie Verordnung vom 21. Dezember 1923, die erſt nach Exlaß des Berufungsurteils verkündet iſt, in der Reviſionsinſtanz beachtet werden darf, iſt zu bejahen. Somit war die Reviſion der Beklagten zurückzuweiſen. äß für Rechnung Co nie lei 2 b0 Jirmenweliſtreit bei Verſicher ſchaften um Weltbewerb, ſowie der 88 12 und 826 BGB. hat die Euro pälſche Güter⸗ und Reiſegepäckverſicherungs⸗A in Berlin gegen die Europälſche Paketverſi rungs⸗A.G. in München Klage auf Unterlaſſung des W „Europäiſche“ in unmittelbarem Zuſammeahange mit dem Firmenbeſtandteil„Paketvperſicherung“ erhoben, Damit die Firmenrechte der Kläßerin verletze. lerzu im beſonderen, ſie ſei neben einer Anzahl Schweſterg ſchaften in anderen europäiſchen Ländern unter d Namen 2 Jahre 1919, die Beklagte hat die Firmen Jahres 1922 gewählt. München dem Klageantrage ſtatt. Es hat objektiv Vorlie Verwechslungsgefahr und ſubjektiv Wiſſen oder Wiſſenm Beklagten, daß die mißbräuchliche Art der Benutzung geei Verwechslungen hervorzurufen§ 16 Abſ. 2 UWG.) ange und daher durch Urteil vom 1. Juni 1923 nach dem Klageant erkannt. Ob auch die Vorausſetzungen des§ 1 UWG., ſowie 88 12. 826 BGB. vorliegen, hat es dahingeſtellt gelaſſen. Die von der Beklagten gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte Reviſion iſt ohne Erfolg geblieben und vom Gerichtshof zurückgewieſen worden. Aus den den: Es iſt darauf hinzuweiſen, daß ſich die rufungsgerichts über das Vorhondenſein der Verwechslungsgefahr keineswegs lediglich auf die Gleichheit dieſes ſchlagwortartig an der Spitze ſtehenden Wortes„Europäiſche“ gründet, ſondern ebenſo auch auf die nahe Verwandtſchaft der den Gegenſtand der beiden Verſicherungsunternehmungen in der Firma zum d den Sachbezeichnungen. Der Klägerin iſt keineswegs onop für das Wort„Curopäiſch“ in der Verwendung für Transportver⸗ ſicherungsunternehmungen verſchafft, ſondern der Beklagten lediglich die Verwenduna dieſes Wortes in der gewählten ſchlagwortartigen Form verboten. Damit iſt deutlich ausgeſprochen, daß ihr eine Kicht ſchlagwortartige Verwendung des froglichen Wortes(eine andere Wortzuſammenſtellung) freiſtehe. 1 “ als„mangelhafte“ Verpackung! (Nach reſtſtellung des Be⸗ Tef ———————— Der Vermerk„in Jute eingenäh hdruck verboten). Eine neue Reichsgerichtsentſcheidung kann allen Intereſſenten⸗ kreiſen zur Warnung dienen. Die Bremer Textilgeſellſchaft m. b. H. in Bremen ſandte im September 1922 an die Firma W. u. M. in Kiſel per Bahn einen Ballen Baumwollwaren. Auf dem Frachtbrief befand ſich unter der Spalte„zuläſſige oder vorgeſchriebene Er⸗ klärungen“ der gedruckte Vermerk„in Jute eingenäht.“ Der Bal⸗ len wurde auf dem Transport beraubt und ergab 27 Kilogramm Mindergewicht. Die Klägerin nimmt die Reichseiſenbahn auf Schr⸗ denerſatz in Anſpruch. Landgericht Altona und Oberlandesgericht Kiel haben den Anſpruch der Klägerin anerkannt. Das Reichs⸗ gericht dagegen hat das oberlandesgerichtliche Urteil abgeändert Und die Klage abgewieſen. Im Gegenſatz zu den Vorderrichtern, die annehmen, daß der Vermerk„in Jute eingenäht“ nicht als ein Anerkenntnis der mangelhaften Verpackung anzuſehen ſei, vertritt Ddas Reichsgericht den Standpunkt, daß er das Anerkenntnis einer mangelhaften Verpackung darſtelle. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen hierzu: Für heliebige und belangloſe Erklärungen iſt auf dem Frachtbrief⸗kein Raum. Dahinſtehen kann, ob z. B. die Bezeichnung in der Spalte Verpackung„Jute⸗Ballen“ ein Anerkenntnis dafür darſtellen würde, daß mangelhafte Verpackung vorliege. Wenn aber in der Spalte für uügelaſſene undvorgeſchriebene Erklärungen ſich er Vermerk befindet„in Jute eingenäht“, dann muß ſich die Ab⸗ ſenderin ſo behandeln laſſen, wie dieſer Vermerk objektiv nach der Verkehrsſitte aufzufaſſen iſt. Für eine bloße Verpackungsbeſchrei⸗ kung war in dieſer Spalte kein Platz. Ein verſehentliches Einſetzen iſt— grade weil Buchdruck vorliegt— nicht annehmbar. Alſo hatte berlehrsrechtlich dieſer Vermerk die Bedeutung einer„zuläſſigen oder vorgeſchriebenen Erklärung.“ Zuläſſigkeit im Sinne der V J. wührend„Der fliegende Holländer“ abfiel und beim Publikum kein ſtarkes Intereſſe mehr zu wecken vermochte. Das Schauſpiel war faſt noch ſchwächer. Eine Großzahl Luft⸗ ſpiele und einige Klaſſiker. An Berner Erſtaufführungen ein Miß⸗ erfolg,„Das neue Tellenſpiel“ von Jakob Bührer einem Schweizer. Bührers Tell iſt halbbetrunkener Träumer, die Er⸗ ſchleßung Geßlers wird als Mord hingeſtellt und Geßler als der wahre Friedensfreund, der von Tell nicht verſtanden wird. Das „Tellenſpiel“ fand einel einzige Aufführung vor kaum 50 JZuſchauern, und erwarb ſich einen Achtungserfolg— für die Schau⸗ ſpieler. Dagegen kam kurz vor Saiſonſchluß noch eine Erſtauffüy. nunng heraus, die Erfreuliches brachte. Arnold Kübler, ebenfalls ein Schrpeizer, ſchenkte uns eine Komödie,„Schuſter Aiokos“, der man eine große Zukunft verausſagen darf. Aiolas iſt ein griechiſcher Schuſter, der in Rom lebt, mehr ſchönen Träumen als —6005 Handwerk lebt. Er kommt an den Hof des Kaiſers Diokle⸗ Han, in dem Augenblick, als dieſer Krone und Szepter niederlegt, um wieder ein freier Mann zu ſein. In Abweſenheit des Gefolges nimmt Miolas Mantel und Krone und verſucht, den Kalſer 1 ſpielen. Das Spiel wird zum Ernſt und für einen halhen Tag bleibt der Schuſter Imperator. Die Einzelheiten dieſer Schuſterherrſchaft wird ſich ſeder ſelbſt ausmalen können. Vom 2. Mai bis 11. Mai veran⸗ ſtalzet nun das Perſonal noch einige Vorſtellungen auf eigene Rech⸗ nmung. Früher war es möglich geweſen, den ganzen Mai hindurch zu ſpielen. Das Riſiko aber erwies ſich zu bedeukend, als daß es dieſes Jahr wiederum hätte gewagt werden dürfen. An Operetten fanden vor allem„Die Königin von Montmartre“ und„Madame die Gunſt des Publikums.— Von den Künſtlern des tadttheaters uns vor allem der Oberregiſfeur Smolny, ein ſehr talentierter und begabter Künſtler, dem das Theater bedeutend: And z. T. driginelle Neuinſzenierungen zu verdanken hat. Dann geht keider auch Annſe Ehriſtianſen, eine Coloraturſängerin, der be⸗ delttende Krititer eine glönzende Zukunft vorausſagen. Ste gehr zunchft nach Zürich, hät aber bereits einen Ruf an die Berlſner Staalsoper für nächſtes Jahr angenommen. Das Muſik und Kon⸗ gerkllehen Berns war dieſen Winter ſehr reſchhaltig, allerdings mehr qgqhuentitatiy als qualitaliv. Unter den Uraufführungen ſind Wahnene wert ein ziemlich einfallsarmes und blaſſes„Te deum“ don Dito Kreis, aufgeführt vom Berner Männerchot, eine„Meſſe“ von Idar Müller, die von ſtarker Begabung zeugt, aufgeführt vom kal 3 Kircheneäcilienverein u ud dann als Krönung der gonzen Alſen die Richard Strauß⸗Feiet unter der Leitung von ugen Pa Die Symphoniekonzerte bewegten ſich dahr ſer in Reaſfden Neimen Theakerrundſchau. Die deutſche Overnſaifon in London wurde Durch die Auffübrung des Rheingold“ unter der Leitung von Bruns Walther eröfinet. Es weirkte eine Reihe deutſcher Künſt⸗ Auf Grund der 88 1 und 16 des Geſetzes gegen den unlauteren Nachdem das Landgericht München die Verwechslungsgefahr verneint und die Klage abgewieſen hatte, gab das Oberlandesgericht n der ol ibung ſcheidet aus. Mithin konnte die Annahme⸗ hen, daß eine Angabe gemacht ſei, die eine„vor⸗ 5 e ung enthielt. Wollte die Abſenderin einen an⸗ n Sinn damit verbinden, ſo hätte ſie beſonders darauf hinwei⸗ n müſſen, daß die. Erklärung„in Jute eingenäht“ kein Aner⸗ untnis einer mangelhaften Verpackung ſei! War ſomit ein Aner⸗ gelhaften Verpackung gemäß der Eiſenbahnver⸗ iegend anzunehmen, ſo war die Bahn von Hieraus ergibt ſich die Abweiſung der dtiſche Nachrichten Von der Erfinderpſyche Von Dr. Albert May(Mannheim) en geſchloſſene V. Deutſche Erfindungen⸗, Neuheiten⸗ Meſſe im Mannheimer Roſengarten lenkte wieder ein⸗ nerkſamkeit weiterer Kreiſe auf jene ſoziale Schicht, die ht an die Oeffentlichkeit drängt, die in geduldiger, oft 8 eit ſchneller als ihre Zeit fortzuſchreiten ſucht lich für ihre Bemühungen und Entbehrungen Verachtung und Spott belohnt ſieht. Zu wenige Sie ſehen ihn als einen Sonderling, im beſten Falle als ber, als einen von unzähmbaren Ehrgeiz, von Ehrſucht en— zur Tagesordnung über, was ihnen bei irfnis, dem Verlangen nach Ruhe und dem Zerſtreuung des Erfinders nicht ſchwer fällt. Nicht der wird auch niemand im Ernſte behaupten wol⸗ Genies, wie nicht alle jene, die Anſpruch auf den Titel ann! erheben, das 3 zum Großkaufmann beſitzen; auch es tauf lei ſen, mehr oder weniger große Ab⸗ der verſchiedenſten Art. Ein Berichterſtatter über die verfloſſene Erfinder⸗Meſſe bringt in ſeiner Einleitung die Unterſcheidung in„Erfinder“ und„Neue⸗ rungsentdecker“ Die eigentlichen„Erfinder“ ſind die Genies, die dem Nichts ſchaffen, die„ihre Hand blindlings in das trecken, um von dort etwas auf das Irdiſche herüber⸗ „Neuerungsentdecker“ erkennen„einen maſchi⸗ N Oder ſof zweiten Art den Ehrennamen eines Erfinders ſtreitig machen. Wollte eine derarlige ſtrenge Scheidung treffen(deren Gren⸗ zen nie 1 Einverſtändnis aller finden würden), ſo könnte eine. Erfindervereinigung noch eine Erfinder⸗ Meſſe en. Wie ſtets im Leben, müſſen auch hier Kompromiſſe geſchloſſen werden; man muß ſich mit den gegebenen Tatſachen abzufinden ſuchen. Geheimrat Sommer in Gießen, ein Pſychiater, hat ſich eingehender mit der Erfinderpſyche befaßt. Auch Dr. Molde und Dr. Piorkowsky in Betlin, die durch ihre zegabtenfarſchungen in weiteren Kreiſen bekannt wurden, haben uſchluß an ihre Lehrlingsprüfungen eine Art Erfindertaſt auf⸗ „der freilich keinen Anſpruch auf, Vollſtändigkeit machen will eineswegs zu machen vermag. An Verſtandes eigenſchaften dürfte beim Erfinder die kritiſche Begabung neben der ſehr be⸗ weglichen bildhaften Vorſtellungskraft überwiegen. Wenn auch der angeführte Kritiker eine derartige Veranlagung nur zur zweiten Garnitur zählt, ſo erſcheint doch auch dem Erfinder⸗Genie dieſe her⸗ igenſchaft nicht zu fehlen. Wenn auch den meiſt ſagen⸗ igen über den erſten Anſtoß zu bedeutenden Erfin⸗ gen wenig Glauben zu ſchenken ſein dürfte, ſo heben alle dieſe Anekdoten doch die kritiſche Beobachtungen von Vorgängen beſonders hervor. Die Wahrnehmung, daß der Waſſerdampf den Teekeſſel⸗ hebt, daß die ewige Lampe hin⸗ und herſchwingt, haben d andere vor dieſen Erfindern neuer Geſetze und Maſchinen es fehlte nur an dem geringen Mehr: der gedanklichen Ver⸗ dauer zu weiterer Beobachtung, 2 gehabt; arbeitung, dem Vergleichen, der Aus zur Anwendung in der Praxis. 5 Damit iſt ſchon die zweite Frage nach den erforderlichen Willenseigenſchaften angeſchnitten. Hier gilt wohl, wie bei jedem Genie, Geduld, zähe Ausdauer als oberſtes Geſetz.„Genie iſt Fleiß“ gilt in erſter Linie von dem Erfinder, Fleiß nicht nur beim Ausproben, beim Umſetzen der Gedanken in der Welt, der harten, unumſtößlichen Tatſachen, ſondern auch zäheſte Ausdauer ſpäter, wenn es gilt, den tauſend Feinden des Neuen, all denen, die dem weltumfaſſenden Trägheitsgeſetz widerſtandslos verfallen, Trotz zu bieten, ſich nicht zu beugen, weder Gewalt noch Spott;„Und ſie be⸗ wegt ſich doch!“ einer Welt von Hohn entgegenzuſetzen;„das Wort ſie ſollenlaſſen ſtehn“ noch auszurufen, wenn ſelbſt die anerkann⸗ leſten Auoritäten ihr abfälliges Urteil abgegeben haben. Und all dies unter den ſchwierigſten ſozialen Verhältniſſen! Der Broterwerb wird zum Ekel; der Familienſinn ſchwindet;„Laß ſie betteln gehn, wenn ſie hungrig ſind!“ ruft auch der von ſeiner Idee beſeſſene Exfinder. Hunger, Stolz, Elend ſind ſeine ſtändigen Begleiter in dieſem Sta⸗ dium, der moraliſche oder geſellſchaftliche Ausſchluß aus der menſch⸗ lichen Geſellſchaft ſein täglich Brol. Wohl iſt das Talent, der „Neuerungsentdecker“ hier beſſer geſtellt. Er„erfindet“ meiſt nur im Nebenberuf; er vernichtet keineswegs ſein Familienleben; er ſucht hierdurch nur ſeine ſoziale Lage, ſeine Einkommensverhält⸗ niſſe zugunſten ſeiner Angehörigen zu verbeſſern. Zwiſchen Laien und Fachmännern iſt hier kein Unterſchied zu machen. Der Laien⸗ erfinder ſucht ſich die nötigen Sach⸗ und Fachkenntniſſe mit niel ſich auch die Mühe, in die Seele des Erfinders näher einzu⸗ nelle iſtigen Vorgang als nicht vollkommen und gewiſſer⸗ maßen als verbeſſerungsbedürftig.“ Dieſer Beurteiler will alſo der rung) gemacht Erfinder. brot abkaufen. greifen. Zuſammenſchluß ganz und gar folglos. verwertung. Enttäuſchungen; erſt das Grab finder; arbeitet unentwegt an und Ideen. Deutſche in veradeltem Sinne bleiben. ſtändnis. tellungnahme zu gelangen, mit dazu bei, uns Freude an pfinden zu laſſen, ſie können — nis für Sage u. Geſ und ihren jetzigen oder früheren manchen Gebieten Deutſchlands, fortgeführt werden. allerlei Papparbeiten, gepreßten und beſondere Lehrgänge, durch durch Aufſätze und Abbildung geben iſt. douerhaft bleiben. allen Dingen für die bodenſtändige 1„ 5 Harz, Rieſengebirge, Schwärzwald, in vielbeſuchten Einzelorten a Nürnberg, München, Heidelberg, Hameln, Hildesheim uſe erkannt, und ſie ſind zugleich für die Entwicklung des und des Feingefühls ein bemerkenswerter Gradmeſſer. gegen Kitſch und Schund iſt neuerdings, unterſtützt durch kenswerten Bemühungen der Fach⸗ und Tagespreſſe „Jugend“, Hausfrauenzeitungen uſw. auf der ganzen griff genommen und wird, ſo beſcheiden und gering gig ſi winzigen Sächelchen auszunehmen ſcheinen, mit ihrer Hilfe er Dazu kommt eine andere Erwägung volkswirkſchaffliche für die Einwohnerſchaft eines Bezieks bildet die Humbalichen bei der Herſtellung Gegenſtände eine willkommene Einnahmequelle, lich vom Fleiß und Geſchick, aber auch von der Gunſt des und anderen Einflüſſen abhängt. Mit dem Schnitzen ten von Kolzgegenſtänden, mit dem Zuſammenſtellen und dergleichen, mit Spitzenklöppeln, kann ein gutes Stück Geld verdient werden, es iſt aber N zu legen, daß die geferkigten Dinge äußerlich irgend eine zu ihrem Herkunftsorte verraten und nicht Dutzendware man ihr allerorten begegnen kann. 1 dachte Muſter ſind hierfür ſehr erwünſcht, und es verdien gehoben zu werden, daß neuerdings durch die Kunſtgewe. manche beachtenswerte A Die dadurch entfachte Aufmerkſamkeit darf verflackerndes Strohfeuer ſein, ſondern ſie muß wert ende Die Gemeindebehörden, die Schulvo rſtoe gemeinnützigen Vereine, die Geiſtlichen, die Kur⸗ und Jo 8 9— Freſtag, den 9. m.* Eifer(und Ehrgeiz) zu erwerben, wenn er auf irgend einen · 8 fremden Fachgebiek eine Erfindung leine 6250 hat. Nur die kaufmänniſchen 8 uin mangeln meiſt ſowohl dem Neuerungsentdecker wie dem 0 beinen wi Entweder erwartet er zuviel von feiner Neuheit 5 ſeſ „Weltſchlager“) oder er überſieht nicht die praktiſche Bedeutuz utter läßt ſich ſeinen Gedanken, deſſen praktiſche Formung für ein n eil In beiden Fällen muß die Organiſae eun Obwohl der Erfinder infolge ſeiner kritiſchen eſe (die in manchen Fällen in kleinliche Nörgelei ausartet) zum auch nicht geeignet erſcheint anng gahlen das beweiſt das raſche Steigen und Fallen der Mitgliedsd e⸗ aller Erfinderverbände— tatſächlich ungeeignet iſt), gel 0 ſchließlich doch einigen Unentwegten, einen ungewiſſen Zu ben El. S ſchluß zu erzielen. An einer großen, ſtraff zuſammengefaßten e de findergewerkſchaft arbeiten vielleicht noch unſere Urenkel 0 dung? de Endlich wären noch ein paar Worte über den Erfindne der verkauf, über die Verwertung beizufügen, die uns wieden uie ur Ausgangspunkt(die Mannheimer Erfinder⸗Meſſe) zur E El Ueber ihre Gefahren, ihre Ziele, ihre Richtlinien wird in ache ulu, finderzeitſchriften ſeit Jahren viel u. vielerlei geſchrieben; maggethen ſtr auch praktiſch ausprobiert; aber auch hier iſt noch alles im ng Der Weg zur richtigen, zur umfaſſenden Erfindungsverwertu al noch aufzuſuchen. Viele poſaunen hinaus, ihn endlich gef 5 ur haben, ſie finden anfangs begeiſterte Anhänger— die bald 145 U. tigſten Gegnern werden. Nirgends folgt ſchneller das: engelel, gtr mit ihm!“ auf das weitſchallende„Hoſianna!“ als bei der Ne ſn 90 Und dennoch? Wenn der Menſch die N di⸗ aufgibt, hört er auf zu leben. Auch der Erfinder hofft nach un di verſchließt— ſeine lehte Hoſſuge Das iſt der Erfinder⸗Himmel— die Erfinderhölle auf Erden e W vermag ihn zu verurteilen? Hofft weiter, ihr kleinen und gea ül der Verwirklichung Eurer i ne Eure Arbeit iſt nicht fruchtlos! Ihr geht unter u Vaterland, die Menſchheit ernten Eure Saat. Vielleicht febee e we der„Kulturdünger der Menſe. Drum denkt, erfindet, erprobt raſtlos weiter; viele vu ſcheint auch Euch einmal— die Sonne des Erfolges! 0 Sag⸗ 9 5 heimatkunſt— Manche Leute haben für der gennge f leinkunſt, die ihre Stalß zen 10 Gegenſtände der nahen Umwelt entnimmt, nicht das geringſte N. Entweder kaufen ſie, wenn es ſich um Gel et ſchenke, Reiſeandenken und ähnliche Erinnerungsſtücke har lt ge los und ohne Ueberlegung darauf los, oder ſie halten 4. wühr ſa ihre Taſche dem angeblichen„Luxus“ gegenüber zugeknöpft, waahel ſie bei ihrer Verſorgung mit leiblichen Genüſſen garnicht ſo enh tend und ſparſam ſind. Das eine iſt ebenſo verkehrt und unwiigge lich, einſeitig und engherzig, wie das andere. Um zu den wätien m müſſen wir uns vergegenen ee be welcher hohe Wert die Gebilde der Heimatkunſt innehat. Sie, een de der püterlichen Scholle, Seee 8 engeren Vaterlande, zu der Stätte unſeres Weilens und Wirk rſtänd, bei richtiger Handhabung das Ve ſor/ chichte, Dichtung und wiſſenſchaftl, Forſchum dern, ſie knüpfen ein enges trauliches Band zwiſchen der Gälen, Angehörigen, Beſuchern und in die ſie wecken in der Ferne Sehnſucht und Verlangen zur Nuckehſte n Gefilde, Fluren, Täler oder Küſten, denen ſie entſtammen, ung alſo ein nicht zu unterſchätzendes Wertmittel, deſſen Bedeut„ 2 3. B. an der See, in Thür n 57 Aunſtn ee 100 16 bet Hlbſdoe eren Ergiebigkeit Blumen, Mooſen, Fichtenz 0 + Stickereien und ardere en 75 ſinnig, roe, Nette, gefällige, Lichtbildervortröge u. Ausſleneg S rrr eee 1 ler mit. Die Aufführung fand einen ſtarken Beifall.— Die lange ge⸗ plante Gründung eines Städtebundtheaters in der Provinz Sachſen iſt jetzt vollzogen worden. Der Sitz des neuen Theaters iſt Merſebura. Es wird vornehmlich in der Sixti⸗Ruine in Merſeburg geſpielt, die zu einem Theater umgebaut wird. Zu dem Städtebundtheaker zuſammengeſchloſſen haben ſich die Städte Naum⸗ burg, Weißenfels, Bitterfeld, Merſeburg. Mü⸗ cheln. Zum Intendanten wurde der bisherige Oberreagiſſeur des Halleſchen Stadttheaters, Dr. Edaar Groß ernannt. Die Spielzeit beaginnt am 1. September.— Der bisherige Generalintendant des Weimarer Natjonaltheaters, Ernſt Hardt, wurde, nach Blätter⸗ meldungen aus Thüringen, zum Intendanten des Stadttheaters in Kiel ernannt.— Richard Tauber von der Dresdener Staatsoper wird in dieſem Sommer als erſter deutſcher Opernſänger ſeit 1914 in Paris aaſtieren. Er wurde für ein mehrtäagiges Gaſtſpiel an der Pariſer Oper verpflichtet.— Das Könialiche Theater im Haag hat den Intendanten Tauber vom Chemnitzer Stadttheater eingeladen, mit ſeinem ganzen Schquſpielenſemble Ende Mai ein 14tägiges Gaſtſpiel im Haaa zu veranſtalten. Intendant Tauber mußte ablehnen, da zu derſelben Zeit die Maifeſtſpiele in Chemnitz ſtattfinden.— Ein Theater aus Paläſtina veranſtaltet demnächſt eine Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland. Das Theater ſpielt in hebräiſcher Sprache. Das Gaſtſpiel nimmt ſeinen Anfang in Berlin.— An der Mün⸗ chener Akademie für Tonkunſt wird demnächſt eine Opernchor⸗ ſcchule eingerichtet werden. In den Monaten Mai. Juni und Auguſt findet vorläufig ein einmaliger Kurſus zur Ausbildung von ſtimm⸗ lechniſch bereits vorgebildeten Chorſängern und Chorſängerinnen ſtatt.— Wie aus Riga gemeldet wird. hat die dortige Stadtver⸗ ordnetenverſammlung dem Deutſchen Theaterverein einen Teil des im Zentrum der Stadt geleaenen Grundſtückes der Reimers⸗ ſchen Augenklinik zum Bau eines deutſchen Theaters überlaſſen.— In Regensburg war der Poſten des Direktors des dortigen Stadttheaters neu ausgeſchrieben. Die Wahl des Theaterausſchuſſes iſt auf den Redakteur des„Regensburger Anzeigers“ Dr. Raufe gefallen. 5* gunſt und wihenschan riechenland verleſht“ den Hermes des Praxiteles. So un⸗ alaublich es auch klingen mag. es iſt doch wahr: die arkechiſche Regie⸗ rung hat beſchloſſen, den Hermes mit dem Dionnſosknaben, das be⸗ rühmte Drialnalwerk des Praxiteles auf einige Zeit“ nach Amerika zu verlethen. Wie war das möalich? Unſer Orientmitarbeiter ſchreiht uns darüber aus Athen: Henrey Morgenthau früherer Gefandter der Vereiniaten Staaten von Amerika und ſent Vorſitzen⸗ der und Delegierter der amerikaniſchen Hilfsorganiſationen für die daß einer ſeiner Landsleute ſich auf eine andere Idee. Er f wortete er.„aus de reiſt um Geld zu ſa lich dankbar für alles, was ihr rung das Angebot der Griechen Großes Aufſehen erregen, wie rut le die Rede war), Schwarzen Meeres der Gefahr dringenden Meeres, andere ſcher waſſerführender Schichten Frühlings haben dann noch ein dens getan. Nach Muſchketows rſeits der bedrohten Be worden. Aehnli che drohende chriſtlichen Flüchtlinge im Naben Oſten, batte in Athen ſches Konſortium für den Ankauf des Hermes zu bilden. davon dem Präſidenten der neuen reyublikaniſchen Regiern vanaſtaſiu, der dem Amerikaner allerdinas verſi griechiſche Regierung. wenn ſie den Hermes verkaufen ſtimmt ein Opfer der Volkswut werden würde. Da kam M 0 ug dem Präſidenten vor. G möge doch die Figur auf einige Zeit nach Amerika ve Fiaur ſollte dann eine„Tournee“ in den Vereinigten Staat und der Erlös würde der Flüchtlinashilfe zu Gute k 1 auch darauf ließ ſich Papanaſtaſiu nicht ein.„Wir können im Gotte doch keinen Bettler machen. 5 mmeln. Aber wir ſind Euch Amerikane e und ſo wollen wir Euch die Stakue auf einige thau iſt nach Waſhinaton abgereiſt, wo er der amerilan amerikaniſches Kriegsſchiff den Gott abholt. terainge? Und wenn das zu bildende Konſortium zum Hermes nun doch ſein Ziel erreichte, wenn der Gott erſt amerikaniſchem Boden iſt? Ob er da ſtand hbält? Der Handels dürfte gegen goldene Dollarſtücke ſchwach ſein. leicht vettet ihn der Dionyſosknabe, der im Lande der P wißlich nicht wird bleiben wollen. den Die Schwarzmeerküſte durch Er teilungen, welche Profeſſor Muſchketow, inſtituts, einem Interviewer von den ſchgefahr in Südrußland gemacht hrten iſt nicht nur die Krim(bon ſondern auch das ganze kaukaſiſch bröckelungen ausgeſetzt, die er einerſeſts durch die Ge orte am Schwarzen Meer in großer Gefahr. Alubka 5 ſchon eine ſo ſtarke Senkung, daß man mit einem A. ganzen Ortſchaft ins Meer rechnen müſſe. es geplante Bau eſner Eiſenbahn an der kaukaſiſchen undenkbar, wenn nicht vorher für die Befeſtigun geſorgt wird. Bisher ſei aber weder hier noch dirke irgendetwas zur mne den, fehn ende Krſcheinungen werden be⸗ am Unterkauf der Wolga beobachtet. 5 e, mit dem Plane trua, ein 1360 Er eria“ J, volte,, or land 1 riechen e 1 ommen. an unſeren Flüchtlingen, Zeit leihen. iſchen g ee, unterbreiten wird. Er wil. Und wenn aue ag e, Ger, robibition brutſch in ſchwerer der Olt⸗Egprg berichtet, e —5 ektor 5— „Isweſt'ja“, übe des 2 N werge eren Gefährdung Afer Küſt 27 und 27 großer Erdrutſche 15 ae 11 durch das Vorhanden caſſer dige⸗ — 5ů— Die 8 18 17 übriges zur Au n i Wefnung ſind alle berübrg J0 e —— des K Aberha 1 . 88 88 12 n, — — e —— — e ——— 8 eltag. den 9. mai 1824 Manuheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 5. Seife. Nr. 216 ungede Wirte und zahlreiche andere Gruppen können dabei mit⸗ üde de Setzt man bei der Jugendpflege ein und lenkt man die 8 heranwachſenden Geſchlechts bei Ausflügen auf dieſe Auf⸗ Funſt dann läß ſich bofſen, baß in Zukunſt der Wert der Hemal⸗ wirb immer richtiger gewürdigt und immer allgemeiner anerkannt Feter—1—— wird, dut nger müſſen ſich die Volksgenoſſen zuſammenſchließen un der Anhänglichkeit on die teure Heimat beſtörken. . Frühling vor der Stadt Von Karl Witzel(Darmſtadt) ſie— golden lacht die Sonne zu meinem Fenſter herein, wie malt Sie Kringel auf das grüne Tuch meines Schreibtiſches. det. 5— mich einladen, indem ſie mir ihre erſten Strahlen zuſen⸗ zu Vec wohl die Arbeit ſchwer auf mir laſtet, obwohl ſie ſich faſt rgen türmt, heute will ich ſie beiſeite ſchieben, um einen einzi⸗ ten: dag. Keine Kraft dieſer Welt, nichts vermag mich zurückzuhal⸗ und— muß hinaus! Und ſo kehre jch denn der Stadt den Rücken Eben andere hinaus, hinaus in Gottes freje Natur, in den Wald. ſugt dwandere ich zwiſchen Wieſen dahin, ſo manches Grasſpitzchen ſtregerd hervor, zu ſehen, ob es ſein zartes Grasköpfchen empor⸗ ecken kann, der manchmal zweifelhaften Witterung entgegen. als debt trete ich in den Wald ein, eine ganz andere Atmoſphäle unlerle der Stadt, eine ganz reine umgibt mich, ich kann es nicht aſſen, ich tue ein paar tiefe Atemzüge, um die faſt kranke Kroßer zu erneuter Tätigkeit anzufachen. Ich glaube mich in einem abe ich onzertſaal. Einſam und allein bin ich aufgebrochen, nun die 15 Geſellſchafter in Menge. Im tauſendſtimmigen Chor flöten die ff ederten Sänger ihr Morgenlied, in allen Tonarten zittern tri er nen Keblchen. Draußen auf dem Felde ſteigt der Lerchen⸗ acht un die Luft, und wetteifernd tönt aus dem jungen Korn der über delſchlag. Da ſtehen auf großem Fleck weiße Anemonen, dort nenpfei t der Knoblauch weite Strecken wie ein Teppich. Die Son⸗ nungere die ſich durch das Laubdach das an einigen Stellen Oeff⸗ ˖ pfen läßt, ſtehlen, ſpiegeln ſich in den Millionen blitzender Tau⸗ Teich n, die an den Pflanzenkörpern hängen. Ich ſtehe vor einem vurgr umgeben von Eichen und Rotbuchen, umſäumt von Sonnen- ür. Von einem Punkt gehen Kreiſe aus, immer größer wer⸗ Maſſe ann zerfallend. Ein Froſch iſt, als er mich bemerkt, ins Win 11 gehüpft und hat das luſtige Spiel der Kreiſe vorgezaubert. dem nd wieder ſchnellt der ſilberglänzende Leib eines Fiſchchens aus in Vaſſer, Waſſerkäfer ſchießen dahin. Da kommt ein Schmet⸗ werkſa, in allen Farben prangend, hergeflogen. Er lenkt meine Auf⸗ Tag eit auf ſich. Vielleicht blüht dir heute der erſte und letzte Wied deimes Erdenlebeng. Wie ſorglos flatterſt du dahin! Bald Freudech wahrſcheinlich ein hartfüblendes Menſchenkind aus deinem eauberleben reißen, wird dich aufſpießen, um dich oiner Sammlung geene leiben. Oder welch anderes bitteres Schickſal wird dir be⸗ ſchifer Da buſcht ein ſcheuer Vogel vorüber, dort eilt ein bunt⸗ wiſcht uder Käfer geſchäftig vorbei. Dort ſitzt ein Häslein und Le en ſue eler Gemütsruhe ſein ſchmuckes Bärtlein. Alles atmet und Bewegung. wötzen Gedanken über das Frühlingsleben und ⸗weben. das Jweck⸗ deimme in der Natur verſunken, lenke ich meine Schritſe bedächtig beſenkt s. meinem Heim zu. Inzwiſchen hat ſich der Aßend nieder⸗ derz. f. und die Zeichen der Nacht winken mit deutlicher Sprache⸗ den Aebeagdich voll Frühling, und behalte ihn während deines gan⸗ Mannheimer Maſperanſtaltungen abe Freitan. 9. Mal: 195 8 Uor im Nibelungenſaal des Roſengartens: Renn Reu⸗ meiſter; Ballfeſt, verbunden mit Tanzturnier um die„Früßfabrs⸗ ſanrſchaft von Silddeutſchland“ und„Meiſterſchaft von Mann⸗ dberanſtaltet vom Schwarz⸗Weiß⸗Club Mannheim. Maimeſſe Ein fröhli che 5 den s Leben und Treiben herrſcht ſeit Sonntag auf Meßplatz über dem Neckar. Tauſende und Abertauſende ſtrö⸗ men ein dorthin, um im luſtigen Meßtrubel die Not des Alltags für geſorger tunden zu vergeſſen. Iſt ſa dort für alle Nun wohl Grt ie Kleinen tummeln ſich auf den vielen Karuſſels, Nufſeeren und Großen auf den Schiffsſchauke n, der eabn ahn. oder machen eine tollkühne Fahrt auf der Achter⸗ Foauluſtte ſa allſährlich ein Hauptanziehungspunkt iſt. Auch die Neſpe igen kommen voll auf ihre Rechnung. Da iſt das beliebte lagert wlkheater, das immer von einer Menge Lachender um⸗ wird., Daneben zeigen indiſche Fakire und Jong⸗ einer orienteliſchen Zauberkünſte und Fertigkeiten. In Leibe nachen, Bude wird eine Dame in einem Kaſten bei lebendigem Neil 05 allen Himmelsrichtungen zerfägt, um zum Schluß wieder cotbif geſund aus dem Kaſten zu ſpringen. Hier übt ein Hyp⸗ ernr ſeine geheimen Künſte, dort wieder weisſagt eine geſſen d. n dem ſtaunenden Publikum die Zukunft. Nicht zu ver⸗ ſich an der luſtige Flohzirkus. Im„luſtigen Rad“ wälzen zwölf 2 5 Lachen. Ein Anziehungspunkt für Kinder bilden die Tiennen Liliputanerpferdchen aus dem Hagen⸗ deerpark. Die kleinen poſſierlichen Kerle ſind Zicht größer und mute⸗ ——— leu zeſche Hun wie ein lebendes Spielzeug an. Hunderte J ſtrömen in das beliebte Münchner Morionettentheater, um in den dort aufgeführten Märche ſpielen, Großmutters Hänſel und Gretel, Schneewittchen, Rotkäppchen und wie die Märchen alle heißen, auf der Bühne zu erleben. Wer freut ſich da nicht an den ſtrahlenden Kinderaugen oder denkt mit Wehmut an die ſelige Kinderzeit zurück! Ein Kurioſum auf der heutigen Maimarktmeſſe dürften wohl Anitta und Prinzeſſin Eliſabeth, die kleinſten lebenden Menſchen ſein. Die eine mißt nur 62, die andere ſogar nur 52 Zentimeter, und doch weiſen beide durchaus normale Proportionen und eine hohe Intelligenz und Bildung auf. In den verſchiedenen Panoptika drängen ſich viele vor den Gucklöchern, um die neueſten welterſchütternden Ereigniſſe zu ſchauen. In den Schieß⸗ buden wird Gelegenheit geboten, die im Krieg erworbenen Künſte zu erproben. Für die Gaumenluſt ſorgen die vielen Zucker⸗ buden, die fahrenden Waffelbäckereien, die Eiskäſten uſw. Was Wunder, wenn ſich dort den Nachmittag über Tauſende drängen und man froh ſein muß, mit heiler Haut durch das Gewoge und Geſchiebe hindurchzukommen. Auf dem Marktplatz bieten verſchiedene Meſſeonkels mit unermiidlicher Beredſamkeit ollerlei praktiſche Hausholtungsartikel feill. Auf der Meſſe am Zeughaus haben die Spielwaren⸗ händler, die Tuch⸗ und Weißzeugkrämer ihre Zelte aufgeſchlagen. Daneben breiten ſich die Porzellan⸗ und Tongeſchirrlager aus. Leider hat Freund Petrus das luſtige Meßgetriebe ſo oft ſchon mit ſeinen Regenſchauern geſtört. Hoffentlich zeigt er uns wenigſtens für den Reſt des Moimarktes ein freundlicheres Geſicht. Wir wären ihm ja alle ſo dankbar. D. * Gültige Bapiermarkſcheine. Infolge des Aufrufes einzelner Zahlungsmittel ſind im Publikum gewiſſe Unſtimmigkeiten über da⸗ Kurzeit noch gültige Papiergeld verbreitet. Dieſer Unklarheit abzu⸗ helfen, ſoll folgende Ueberſicht behilflich ſein. Ohne Ausnahme gültig ſind die Scheine der Rentenbank. Neben den kleineren, bekannten Werten zu 10, 20, 50, 100, 200 und 500Milliarden haben folgende genquer beſchriebene Billionennoten noch volle Gültigkeit: 1 Billion: Vorderſeite: Kreuzdorn oder Vierpaßmuſter, Rückſeite: Unbedruckt. 2 Billionen: Weißes Waſſerzeichenpapier mit verſchiedenen Muſtern. Neben ſedem der Kontrollſtempel erſcheint nach dem Nande zu die Wertzahl„“, Rückſeite: Unbedruckt. 10 Billionen: Beiderſeitig be⸗ druckt. Vorderſeite: braun⸗grün⸗braunes Muſter. Roſa Waſſer⸗ zeichen. Rückſeite grüm, zwei ſich ſchneidende Kreiſe. 20 Billionen: Vorderſeite grünes Muſter, rechts ein Frauenfopf von Dürer. Rück⸗ ſeite: Grünliches Muſter. 50 Billionen: Vorderſeite: Braunes Mu⸗ jter, Bürgermeiſterkopf, grüner Rand. Rückſeite: Rötlich⸗grünes Muſter. llgrüner Streiſen. Die Ränder der letzten drei neuen Scheine zu 10, 20 und 50 Billionen ſind mit der betreffenden Zahl eingerahmt von einem Arabeskenmuſten, bedruckt. Die einſeitig be⸗ druckten Scheine der Reichsbank über 5, 10 und 100 Billionen ſind mittel behalten ſämtliche Gültigkeitg⸗naltrrſönlichkitn—DOilPn, 2uu, aufgerufen. Die von der Reſchsbhahn herausgegebenen Zahlungs⸗ mitlel behalten ſämtlich ihre Gültigkeit. Wertbeſtändige und nicht wertbeſtändige eine ſind weiter geſetzliches Zahlungsmittel. Die Eiſenbahnhauptkaſſe beabſichtigt lediglich, das Papiergeld allmäh⸗ lich in größeren Mengen dem Verkehr zu entziehen. An einen Auf⸗ ruf wird nicht gedacht, um Ungelegenheiten für den Privatmann zu vermeiden. Gleichartige Scheine werden ſorgfältig zu ſe 100 Mk. ehſündelt von der Eiſenbahnhauptkaſſe angenommen. Nähere Einzel⸗ heiten find dort zu erfahren. Die vom Reich herausgegebenen wert⸗ ſcheſtändigen Zahlungsmittel ſind weiterhin gültig. * In dem Bericht über die Maimarktprämiierung ſind in der Abtellung„Einzelne Schweine“ die Gruppen verwechſelt worden. Es muß richtig heißen: Einzelne Schweine von nicht voll 9 Monaten: 1. Preis: M. 50, W. Bruhns, Mannheim. 2. Preis: M. 30, F. Oberreicher, Berwangen. 3. Preis: M. 20, W. Bruhns, Mannheim. 3 Preis: M. 20, K. Koch, Heidelberg. Ehrenpreis: Andreas Weinreuter, Mannheim. Ernzelne Schweine vong bis gicht voll 15 Monaten: 1. Preis: M. 30. Louis Löb jr., Mannheim. 2. Preis: M. 20, H. Schnell, Mannheim. 2. Preis: M. 20, G. Sämmler, Mannheim. 3. Preis: M. 10, Sämmler, Mannheim. 3. Preis: M. 10, H. Steinmann, Monnheim. * Der kommende Sommer. Der franzöſiſchen Akademie der Wiſ⸗ ſenſchaften iſt von dem Meteoralogen Abbs Gabriel eine Studie über die Periodizität der Gewitter überreicht worden. in der der Ge⸗ lehrte auf Grund lanajäbriger Forſchungen für 1924 einen ſehr ae⸗ witterarmen Sommer prophezeitt Die Gewitter treten wie die Regenfälle in Perioden auf. Nach Gabriels Statiſtik befinden wir uns gegenwärtia in einer Periode des Minimums, die 1920 zu beain⸗ nen hat und 1927 enden dürfte und die ungefähr den Jahren 1883 und 1889 entſpricht. wo die Anzahl der Gewitter durchſchnittlich 20 bis 21 pro Jahr betrug. Die darauffolgende Periode, der Zeit von 1889 bis 1909 entſprechend, wird eine mittlere Gewittermenge(25 bis 27 im Jahre) aufweiſen. Sie wird bis 1945 reichen. Dann beainnt die Maximumveriode— entſprechend der Zeit von 1910 bis 1919— mit 34 bis 35 Gewittern im Jahre. Der kommende Sommer wird alſo nicht mehr als 25 Gewitter zählen, doch iſt die Heftiakeit der Ge⸗ witter unabhängig von ihrer Häufigkeit. Die heißen Jahre ſind fer⸗ ner nicht immer die gewitterreichſten. So zählte man im heißen Jahre 1921 fünfzehn Gewitter. Hingegen bedeutet ein Minimum von Gewittern auch ein Minimum an Reagen und man darf nach dieſer Theorie annehmen, daß der Sommer 1924ſehrtrocken ſein wird. *. Die geſtrengen Herren. Der Winter, der ſich in dieſem Jahre beſonders lange aufgehalten hat, ſcheint endgültig gewichen zu ſein. d. doch ſind wir noch nicht ſicher, daß ſich noch im Mai Kälterück⸗ ſchläge einſtellen, die verheerend auf den Aeckern, in den Weinber⸗ gen und in den Gärten wirken können. Der Volksmund bezeichnet die Heiligen einiger Maitage als„aeſtrenge Herren“ oder auch als „Eisheilige“. Insbeſondere ailt dies von den Heiligen des 10., 11. 12. und 13. Mai, Mamertus. Pankratius, Servatius und Bonifacius, in manchen Gegenden rechnet man noch den 15., die kalte Sophie, zu der unheimlichen Geſellſchaft. Worauf dieſe Kälterückſchläge zurück⸗ zuführen ſind, iſt noch nicht zweifelsfrei feſtgeſtellt. Nach einer An⸗ ſicht ſind ſie bedingt durch den hohen Luftdruck in Nordweſten und den niedrigen in Südoſten(Ungarn). Eine andere brinat die Erſchei⸗ nuna in Verbindung mit dem Treiben der Eisberge aus dem nörd⸗ lichen Eismeere in den Atlantiſchen Ozean. Mit Beſtimmtheit iſt aber nicht auf die Kälterückſchläge im Mai zu rechnen. denn manchmal bleiben ſie vollſtändig aus, in anderen Jahren kommen ſie früher, ſeltener auch ſpäter. * Darf man bei Gewitter radſahren? Eine Anzahl Radfahrer. die dabei Glück gehabt haben, bejahen dieſe Frage natürlich ohne weiteres; ſie behaupten, durch die Gummireifen ihres Rades genü⸗ gend iſoliert zu ſein. Auf der anderen Seite haben ſchon wiederholt erfolate Blitzſchläge auf radfahrende Perſonen Veranlaſſung gegeben, ſich mit dieſer Frage ernſtlicher zu beſchäftigen. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß das Fahrrad den Blitz anzieht. Deshalb ſollte man bei Gewittern nur in Gehölz, aber nicht auf freien Flächen fah⸗ ren. Wird man auf freiem Felde von einem Gewitter überraſcht. ſo ſoll man abſteigen. das Rad flach auf die Erde legen und in einiger Entfernung davon das Wetter abwarten. * Todesfall. Marine⸗Generalarzt a. D. Dr. Edmund Huth iſt in ſeiner Geburtsſtadt Berlin, wo er erſt wenige Tage zum Be⸗ ſuche bei ſeinen Verwandten weilte, durch einen Gehirnſchlag plötz⸗ lich dem Leben entriſſen worden. Als er aus dem aktiven Dienſte bei der Kaiſerlichen Marine, der ihn u. a. in weiten Fahrten nach Oſt⸗ aſien, vor allem nach China und Japan geführt hatte, ausgeſchie⸗ den war, wählte er Freiburg zum Ruheſitz. Selbſtlos und un⸗ eigennützig wirkte er hier für den Flottenverein, von deſſen vaterlän⸗ diſcher Bedeutung er tief durchdrungen war, wie zuletzt auch für den Seeverein. Durch offene Vorträge warb er erfolgreich für die gute Sache dieſer Vereine und durch Uebernahme des Schatzmeiſteramtes, das er muſterhaft und vorbildlich führte, leiſtete er dem Seeverein ausgezeichnete und treueſte Dienſte. Ein ebenſo eifriger Förderer und tätiger Helfer war er dem Oſtmarkenverein und dem Ausſchuß zur Vorbereitung der Abſtimmung in Oberſchleſien. Während des Krieges wirkte Dr. Huth mit gleicher Hingabe als Chefarzt in Badenweiler, dann als Lazarettdirektor in Offenburg und Mann⸗ heim und ſchließlich, inzwiſchen zum Generalarzt ernannt, beim Verſorgungsamt in Karlsruhe. Ein kerndeutſcher Mann iſt mit Dr. Huth heimgegangen, deutſch in der Geſinnung, deutſch im Fühlen und Empfinden, deutſch aber auch in der Tat. *Ein verbrecheriſcher Anſchlag auf einen Berſonenzug wurde in der Nacht zum 6. Mai verübt. Nur einem alücklichen Zufall iſt es zu verdanken. daß ein aroßes Unalück verhütet wurde. Der von Mannheim um 11.30 Uhr nach Lampertbeim fabrende Perſonenzug ſollte zum Entaleiſen gebracht werden. indem die an der Südſeite der Riedbahnbrücke ſtehende, etwa einen Meter in den Boden gegrabene 3% Meter lange Warnungstafel an ſtarker eiſerner L⸗Schiene aus dem Boden herausgeriſſen und unmittelbar beim ſüdlichen Eingang der Brücke auer über die Schienen gelegt worden war. Eine Enk⸗ aleiſung hätte bei dem hohen Waſſerſtand des Neckars ganz unge⸗ wöhnlich ſchwere Folgen nach ſich ziehen können. Die Reichsbohn⸗ direktion Mainz hat für die Erareifung der Täter, von denen bisher jede Spur fehlt. eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Die Staatsanwaltſchaft Mannheim erſucht ferner um Mitteilung von An⸗ haltspunkten, die zur Auffindung der Täter führen können. Veranſtaſtungen Theaternachricht. Heute abend findet die Erſtaufführung von Oscar Wildes Komödie„Eine Frau obne Bedeutung“ im Nationaltheater ſtatt. Es ſind darin beſchäftiat Grete Bäck, Lene Blankenfeld. Marie Czamsky. Eliſe de Lank. Elſe von Hagen. Helene Lendenius, Richard Eagarter. Wilhelm Kolmar, Geora Köbler. Me⸗ rander Kökert. Fritz Linn. Kurt Reiß.— Am Sonntag, den 11. Mai gelanat im Nationaltheater Mozarts„Entführung aus dem Serail“ erſtmals in dieſer Spielzeit zur Aufführung. Die muſika⸗ liſche Leitung hat Paul Breiſach. die ſzeniſche Eugen Gebrath. Die Geſellſchaft der Freunde des Grayhiſchen Kabinetis. Aus der Kunſthalle wird uns geſchrieben: Die erſte Mitgliederver⸗ ſammluna der neu gegründeten Geſellſchaft der Freunde des Graphi⸗ ſchen Kabinetts. deren Aufruf vor kurzem in der Mannheimer Tages⸗ vreſſe erſchienen iſt, findet am Samstaa. den 10. Mai 1924. nach⸗ mittags 46 Uhr im Graphiſchen Kabinett(Eingang gegenüber dem Gymnaſium) ſtatt. Die bekannte Goldſchmiedekünſtlerin Frau Annie Hyſtak(Berlin) wird bei dieſer Gelegenheit einen Vortrag über modernen Schmuck halten und eigene Arbeiten vorlegen. Die Mit⸗ aliederliſte wird demnächſt geſchloſſen. bis dahin können ſich Neuein⸗ tretende noch an der Kaſſe der Kunſthalle eintragen. Für den allge⸗ meinen Beſuch bleiben die Arbeiten der Frau Hyſtak noch am Sonn⸗ taa Moraen im araphiſchen Kabinett ausgeſtellt. . Kerglquartett. Konzertmeiſter Max Kergl, Vernhard Con⸗ radi, Franz Neumeier und Konzertmeiſter Karl Müller werden heute an ihrem 4. Abend, den ſie im Abonnement veranſtalten, ausſchließlich Werke von Johannes Brahms unter Witwirkung von Hans Bruch(Klavier) und Ernſt Schmidt(Klarinette) zum Vor⸗ trag bringen. Beſonders intereſſieren dürfte das ſelten zu hörende Klarinettquintett C⸗moll und Klavierquartett H⸗moll. verfährt wie das Meer, das den Di Ver ſe Woge der Lebendigen b s es auswirft, wieder und wieder mit Dünenſand nſtei wettt. dr bedentden werfen ſich im Politiſchen wie auf dem Kranken⸗ au ſiegen der Seite auf die andere, weil ſie glauben, dann beſſer Goethe Vaden⸗ Badener Kunſtaus ſtellung 1024 9 denenieslährige Kunſtausſtellung an der Lichtentaler Allee bietet, tel Kempoffnben. ein Bild geſunden Strebens nach Vereinfachung end, Ein N und künſtleriſchen Ausnutzung rein maleriſcher Mit⸗ epeeſteniſt rer Sinn für die Farbe iſt von der kurzen pfeudo⸗ iſche alchen Invaſion übriggeblieben. Alles Unwahre hat die Shewweiſe erei um ſie handelt es ſich bei unſerer Ausſtellung vor⸗ Wüadderausffeltaſch überwmunden. Im Zuſammenhang mit den beiden Derden, perdungen, die der dieszöhrigen Kuntſchau angeſckloſſen Delſche Kuntent das Geſamtwerk aber mit Recht die Bezeichnung ſteren Kü ſtſtausftellung. denn wir treffen in der Sonderabteilung He dieſes ulerbolzſchnitt“ auf die führenden deutſchen Mei⸗ Fauefengigen graphiſchen Kunſtzweiges und ſehen in der Albert dat dur Ausſtellung, wie der deutſche Geiſt Stoff und dan Es iſt die d die urſprünglich der weſtliche Nachbar geliefert Nenn iſt Lehre Cezannes: Wenn die Farbe auf ihrer Höhe iſt. der ümpreſſio) die Form vollendet. An dieſe Wahrheit mußte der A. die Etrimmes anknüpfen. So entſtand auch Haueiſens Stil, kbizon Gndenſchaften der Vorgänger und Lehrer dieſes Meiſters ourmleber Kuldet, Millet, Cezanne auf der einen Seite. Thoma, ede alckreuth. Trübner auf der anderen Seſte) in ſich ſchließt. ardmen der aas, Aufhellung der Farbe, harmoniſches Zufammen⸗ mit den 1 Farbtöne. Wir ſehen an Haueiſens Aquarellen und uud den Mittein gen, wie der Künſtler den Gereinn ſeiner Lernzen Ve Halerfeſchm neuerer Auffaſſung auswertet. Die Monumentalität eſenalnis——9 Mitlets iſt überwunden, ohne daß das natürliche vor allen den Menſch und Natur(Landſchaft), worauff es Hau⸗ 7 Die Nae ankommt, gelockert würde. 9 8955 oma eben ns der Originalgraphik in der Malerei hat Hans r perſönſi lar wie trefflich umſchrieben. Sie kann gewiſſermaßen Peigiunbare Kache Ausdruck vom Weſen eines Künſtlers geilen. Die agraphit belt don Zeichnen und Ralen wird bergeſzen. de 1 graphi rke ſtehen zwar abſeits vom mo⸗ Das Geſe r nur eine 5 N eeeeee in der .„Der Aee e vertretenen Tolente de im Holsſchnitt fühvend gewordenen Künſtler Deutſchlands haben Arbeiten eingeſandt. Eine beachtenswerte Voll⸗ iſt erreicht worden. Die neue Technik iſt ganz primitiv. Der Ausgangspunkt iſt die ſchwarz eingewalzte Fläche des Holzſtocks, weiß bleiben. Eigentliche Linien ſind möglichſt vermieden. Die An⸗ ordnung der Flache timmt das Ganze. Die Ausſtellung enthält über 100 Bläfter, die mit der Malerei ihrer Entſtehungszeiten nach Stil und geiſtigem Ausdruck in dem natürlichen engen Zuſammenhang ſtehen. Ausgangspunkt iſt der Impreſſionismus der 80er Jahre des 19. Jahrh. Die Reihenfolge wäre etwa Liebermann, Corinth, Klemm, Käthe Kollwitz. Den Inbegriff des Impreſſionismus erleben wir an Slevogt. Dann ſetzt die Reihe der Modernen ein. Feininger als Haupt des Kubismus. Nolde und Heckel als wahre Expreſſioniſten. Feſt in der Umrißzeichnung Max Pech⸗ ſtein, ſtark im Formgefühl C. Klein. zeigen Werke Barlachs, Beckmanns und JIgeckels. in klarere Bahnen. 1 Pes und die Blätter Würtenbergers; aber rich⸗ tunggebende Bedeutung kommt ihnen nicht zu. luff werden bleibend gute Anregungen ausgehen. Ein paar Worte über den Schwarzwaldkreis der Baden⸗Ba⸗ dener Malerei. Dieſer Kreis war im neunzehnten Jahrhun⸗ dert groß und angeſehen. Er war an die badiſche Malerei, die da⸗ mals Führerſtelle in der deutſchen bildenden Kunſt hatte, enger an⸗ geſchloſſen, als das heute noch der Fall ſein kann, wo die badiſche Malerei ein Zentrum eigentlich nicht mehr beſitzt. Die Stadt im Oostale hat zu allen Zeiten ihre Verehrer und Ruhmes⸗ und Schön⸗ heitsverkünder unter den Künſtlern gehabt. Viele kamen von aus⸗ wärts, wurden berufen wie Götzenberger und Heinefetter, deren Bildern man in den öffentlichen Gebäuden Badens begegnet, oder ſie kamen von ſelbſt, wie der Prager Victor Puhonnh, wie die Mannheimer O. A. Koch und R. H. Engelhorn, der heute an der Spitze des Badener Kunſtlebens ſteht, oder ſie waren ge⸗ borene Oostäler wie Franz Weih, der heute in Elberfeld wirkt oder S. Sallwür kk, der ſich nach Halle wandte. Landſchaftsmalerei, die für die Baden⸗Badener Maler zu allen Zeiten von gegebener Bedeutung war, nimmt auch unter den Arbeiten den breiteſten Raum ein mit denen ſich ein Dutzend Badener Künſtler in die dies⸗ jährigen Ausſteller eingereiht hat. Aus dieſer Gruppe ſeien die Namen Engelhorn, v. Parſeval, v. Palmenberg und V. Staudacher genannt. Ein Blumenſtück Saengers ſteht über dem Durchſchnitt. Tieberts Zukunft ſcheint auf dem Ge⸗ biet der Bildnismalerei zu liegen. den Porträtbüſten Kar⸗ chens ſteckt beſtes Können, und die Plakettenkunft Reiß' genießt auch über Baden⸗Baden hinaus Anerkennung. und ſuchen wir das cute Bird: aus der einige Stellen herausgeſchnitten werden, die dann beim Druck Stärkere Durchgeiſtigung Von Hecke end, ſtrebt der frühverſtorbene Badener Zähringer Neet tenend Sehr intereſſant ſind die farbigen e Von Schmitt⸗Rot⸗ das ſchönſte Bild. Zwecklos die Ausſtellung, die nach ihren ſchönen Bildern eingeſchätzt wird. Miſſen wollen wir ſie jedoch das gute ſchöne Bild folgt der unverwiſchbaren Linie, die durch das geſamte Kunſtſchaffen der Menſchheit geht. Es wird ſich ihr bis⸗ weilen nur nähern können, wird darunter ſtehen, ſie kräftig fort⸗ fetzen. Es wird manchmal auch bewußt Stillſtand und Ruhepunzt ſein, aber hier erkennt man auf den erſten Blick die innere Har⸗ monie, zu der ein Künſtler gefunden hat. Bergmanns Weidebilder, v. Volkmanns überſonnte Wieſenlandſchaften, Nagels Win⸗ terbilder und Kallmorgens Seeſtücke gehören hierher. Auch Ir. Fehr bkeibt jetzt bei der ſtrichfeſten, kühleren Farbengebung. Die Mannheimer Ernſt Noether und Theodor Schindler be⸗ haupten gleichfalls ihre Malweiſe. dieſer die charalteriſtiſche architek⸗ toniſche Verhärtung aller Formen, jener die linienklare Angleichung an die Natur. Otto Dill wandelt ſich auch nicht mehr; aber bei ihm iſt die gewonnene Form durch einen deutlichen Zug ins Form⸗ loſe beeinträchtigt. Bei Edmund Steppes ſtumpft die Manier allmählich ab, und bei Schöpflin verblüfft wohl die Technik, aber die Frage, wohin der Künſtler eigentlich will, bleibt unbeantwortek⸗ Hans Bühler hat kaum etwas ausgeſtellt, was für ſein eigend⸗ liches Streben(nach edler Vereinfachung und Durchgeiſtigung) charakteriſtiſch wäre. Nach einer ganz anderen Richtung hin hat die auf farbige Flächenbelebung abzielende Malerei Auguſt Bab⸗ bergers ihren eigenen Rhythmus, von dem wir uns aber doch gern zum formenkräftigen Kolorismus Rudolf Hellwags hin⸗ wenden. Das Porträt zeigt uns eine ähnliche, leider nur ſehr un⸗ gleichwertig ſchaffende Vollnatur: Bernhard Pankok aus Stutk⸗ gart. Karl Oertel hat einen vortrefflichen Akt ausgeſtellt. Unter den Genremalern überraſcht der Darmſtädter Eimer durch ſtarke Kompoſttionsgabe und robuſte Farbenwahl, die ſeinen Darſtellun⸗ gen aber nur deſto mehr Stil verleiht. Angenehm kräftig iſt Paul Kappel, ſchon faſt zu roh Walter Conz. Ins Gegenteil verfällt Herm. Göbel, zu hart dagegen iſt Otto Graf. Grether bleibt flächig unbelebt. In Details intereſſieren R. Weber, Wilh. Winkler und Rob. Zartmann. Jat feſſelt die Schule, die gut iſt und gelehrige Schüler gefunden hat. Dillinger muß erwähnt werden, wenngleich er durch Beſſeres bekannt geworden iſt. An ſeine Aquarelltechnik lehnt ſich Kutterer an. Wilfried Otto Stilleben nicht gerade glücklich. Der Künſtler muß noch erſt an ſich arbeiten; auch die 7 55 der übrigen Ausſteller ſind 5 Lernende Gute plaſtiſche Arbeiten haben Geibel, Kiemler, Aug. Kraus, Sautter, Seiler, Brellochs, Schrehögg, Binz, neue prachtpolle Origi⸗ nal Majoliken hat Max Läuger ausgeſtellt. Auch das Buch beau⸗ ſprucht aufmerkſame Beachtung, da ſich an ſeinem Schmuck die Ver⸗ wendbarkeit des modernen Holzſchnittes als äußerſt wirkungsvoll erweiſt. Alfred Maderno- Legen wir nun einen Querſchnitt durch die übrige Ausſtellung vereinigt auf einem techniſch ſehr wertvollen Bilde Landſchaft und ——— — Die Ankuuft des„18er aus Cien in tunmeh nachmittag 6 Uhr feſtgeſetzt. Die Sänger aus dem Ruhrgebiet werden am Hauptbahnhof durch die vereinigten Geſangvereine Flora und Sängerhalle feſtlich empfangen. Im Saale der Lieder⸗ tafel findet am gleichen Abend eine Begrüßungsfeier ſtatt, zu der auch die Mannheimer Ehrenmitglieder der 16er und die Vor⸗ ſtände der Mannheimer Geſangvereine eingeladen worden ſind. Der Oberbürgermeiſter hat zu dieſer Feier ſein Erſcheinen zugeſagt. Der Sonntag beginnt mit einer Trauerfeier am Grabe des verſtorbenen Ehrenmitgliedes der Eſſener Gebhardt, am Abend findet im Nibelungenſcal unter Beteiligung faſt der geſamten Mann⸗ heimer Sängervereinigung ein großes Konzert des Eſſener Auartetts ſtatt, unter ſoliſtiſcher Mitwirkung des Berliner Geigers Max Roſtal, deſſen Begleitung am Flügel Konzertmeiſter Johannes Stegmann übernommen hat. Am Montag werden die Eſſener ihre Konzertreiſe nach Heidelberg und Bruchſal fort⸗ ſetzen, um auf Umwegen nach Holland zu gelangen. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Stadtrat in Offenburg befaßte ſich mit der Frage der Er⸗ werbung des Unionſaales und gab dem Kaufvertragsent⸗ wurf ſeine Zuſtimmung. Bis jetzt iſt es gelungen, von Geſchäfts⸗ leuten, Fabrikanten und anderen intereſſierten Perſönlichkeiten den Bekrag von 25 000 Mark aufzubringen. Die Kaufſumme für den Unionfaal ſtellt ſich auf 80 000 Mark und zwar ſind 35 000 Mark ſofort und der Reſt innerhalb 10 Jahren zu dem jeweiligen Spar⸗ kaſſenzinsfuß zu bezahlen. In der Stadtratsſitzung in Bad Dürkheim wurde von der Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei mitgeteilt, daß ſie ihren früheren Namen Zentrumsfraktion wieder angenommen habe. — Als Notſtandsmaßnahmen für die aus der öffentlichen Fürſorge ausgeſchiedenen Perſonen beſchloß der Stadtrat zunächſt die Feld⸗ wege und Gräben in beſſeren Zuſtand zu bringen und weiter eine neue Straße anzulegen, wofür der Stadtrat dienötige Kredite be⸗ willigte.— Weiter wurde ein Kredit für 5 neue Einfamilienhäuſer genehmigt, mit deren Bau ſofort begonnen werden ſoll. Die Ein⸗ richtung eines Lehrgartens für die landwirtſchaftliche Abteilung der ſtädtiſchen Berufsfortbildungsſchule wurde gut geheißen. Die Kin⸗ derſpeiſung ſoll auch in dieſem Sommer fortgeſetzt werden. Erfreulicherweiſe mehrt ſich die Zahl der Gemeinden. die mit der verkehrsfeindlichen Beherberaunasſteuer aufräumen. Neu⸗ erbings iſt in Koblenz und in allen Gemeinden der Ahr die ört⸗ liche Beherberaunasſteuer aufgehoben worden. Auch die Stadt Cleve hat die 15prozentige kommunale Beherberaungsſteuer ſeit 20. April fallen laſſen. In Nürnbera wird vom 1. Juli ab dieſe läſtige Steuer von 20 auf 10 Prozent herabgeſetzt werden. Eine gleiche Herabſetzung iſt für Swinemünde in Ausſicht genommen. Dagegen kommt von Paris die Melduna. daß der dortige Stadtrat eine Fremdenſteuer angenommen hat. Für die Aufenthaltserlaubnis bis zu vier Monaten werden von jedem Fremden 80 Fr. erhoben. Fremde, die üher vier Monate bleiben, haben 50 Fr. zu erlegen. Das Statiſtiſche Amt der Stadt Berlin hat ſeit kurzem eine Einrichtung getroffen, die für andere Großſtädte nachahmenswert erſcheint. Das Amt gibt ſogen. Wirtſchaftsberichte heraus, die wöchentlich einmal über die geſamten Vorgänge im Wirtſchaftsleben der Reichshauptſtadt, ſoweit ſie allgemeines Intereſſe beanſpruchen, berichten. Es handelt ſich dabei um eine planmäßige Sammlung wirtſchafts⸗ſtatiftiſchen Aaterials, z. B. Klein⸗ und Großhandelspreiſe, Lebensunterhaltungskoſten. Vieh⸗ märkte. Arbeitsmarkt uſw. Auf dieſe Veiſe wird mehr als bisher das Wirtſchaftsleben der Großſtadt, deſſei. Bedeutung in den letzten Jaßhren in der Oeffentlichkeit immer mehr geſündigt wird, der All⸗ gemeinheit zugänglich gemacht, eine Aufgabe, die noch durch Ab⸗ handlungen aus berufenen Federn beſonders intereſſant geſtaltet wird. Dieſes Beſtreben des Statiſtiſchen Amtes, den wirtſchafts⸗ ſtatiſtiſchen Zahlenſtoff weiteren Kreiſen zuaänglich zu machen und dadurch die Erkenntnis der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge zu för⸗ dern iſt, wie geſagt, nachahmenswert und dürfte auch von anderen ſtatiſtiſchen Aemtern befolgt werden. Aus dem Cande *Heidelberg, 7. Mai. Wie jetzt bekannt wird, ſoll im Laufe dieſes Sommers mit dem Umbau des Heidelberger Stadt⸗ theaters begonnen werden. Es iſt eine Verbreiterung des geplant.— Der Verein Deutſcher Fahrradhändler lt dieſe Woche hindurch hier ſeine Verbandsſitzungen ab. Es ſind bef dieſen Verhandlungen alle großen Fahrradhändler Deutſchlands miß ihren leitenden Perſönlichkeiten vertreten. * Bretten, 8. Mai. Zu einem großen weiteren Unglück hätte geſtern beinahe ein Brand in dem nahen Rinklingen geführt. Es ſtand aus unaufgeklärter Urſache mit einmal das Wohnhaus And die Scheuer der Familie Böckle in Flammen. Nur durch eine Brandmauer war eine große volle Nachbarsſcheuer geſchützt; in Er⸗ maängelung von Waſſer aber war es lange fraglich, ob ſie nicht ſuch angehen werde. Das Fehlen von einer Waſſerleitung machte verhängnisvoll bemerkbar. Durch Ortseinwohner konnte der Wohnunosinhalt faſt völlig gerettet und das Feuer gelöſcht werden, ach verbrannten Lebens⸗ und Futtermittel. Die dankenswerter iſe erſchienene Brettener Feuerwehr brauchte nicht einzugreifen. *Waldshut, 7. Mai. Nach Mitteilung des Vorſitzenden de⸗ Kreiſes Waldshut in der Kreisratsſitzung konnte der Kreis die Schulden an die Schweiz für die Unterſtützung landesarmer Deutſcher mit 47 781 Franken mit Zinſeszinſen, ſodaß die Schulden A Eiteratue Die baziſche Bewegung der Jahre 1848/9. Von Anton Fendrich.(Aus:„Die Paulskirche“, eine Schriftenfolge.) Verlag Frankfurter Societätst⸗Druckerei G. m. b.., Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M.— Das deutſche Schickſal, der Kampf um die Staatseinheit, die Spannung zwiſchen Nordoſt und Südweſt, zwi⸗ ſchen Militär⸗ und Volksſtaat, zwiſchen rationaliſtiſchem und reli⸗ nöſem Empfinden, wird an dem Beiſpiele der„Badis Bewegung —5 Jahre 1848/49“ als leidenſchaftliches, blutvolles Geſchehen auf⸗ gezeigt. Der Verfaſſer, auf gründlicher Kenntnis der Geſchichte fußend, bewahrt dabei ſtets eine objektive Haltung, erſt zum Schluß ſtellt er ſich parteipolitiſch ein. . Walter Mehring: Europäiſche Nächte. Eine Revue in drei Akten. Elena Gottſchalk Verlag, Verlin.— Es ſind zwanzig Bilder und Vortragsſtücke zu einem Bild unſerer Zeit zuſammengefaßt; keine Theaterrevue wird gegeben, ſondern eine Zeitſatire. Blutigen Hohnes voll, grauſam, einſeitig, lieblos; von einem bösartigen Ge⸗ lächter durchgellt.—„Lachen links“— aber ein unſympathiſche⸗ Lachen, kein Die Arbeit eines begabten Literaten. Nicht mehr, aber nicht weniger. 25 Der Hüttenkönig. Roman von Hans Richter. Verlag Ernſt Keil's Nachf.(Auguſt Scherl)...., Leipzig.— Ueberragende Führergeſtalten zeichnete Hans Richter ſchon in ſeinen erſten Ro⸗ manen„Der Kanal“ und„Hochofen“, hier beſchließt er die Ro⸗ mantrilogie, in der die Maſchinen hämmern, das Schaffen Tauſen⸗ der lebendig wird, alles vom Rhythmus der Arbeit erfüllt iſt und überall die Kraft jugendfrohen Schaffens, der Geiſt des Aufbaues lebendig iſt. Getragen von tief⸗ernſter Lebensauffaſfung und ſitt⸗ lichem Gehalt verbinden ſich in dieſem packenden Zeitroman, einer ſchönen, ernſthaften Männerarbeit, klarer Blick, ſtarker Wirklich⸗ keitsſinn mit jugendlichem Idealismus und tatfroher Begeiſterung. Wie er wird, der Induſtriekönig, der Menſch von großem Format, der Herr ſeiner Zeit, der neue Bahnen bricht, neue Dinge ſchafft, wie er mit ſeinem Geiſt das Steuer lenkt, Tauſende mit ſeinem Wil⸗ len meiſtert, rieſengroß über allem ſteht, wie er aus den lleinſten Anfängen aus Armut u. kärglichſten Lebensverhältniſſen ſich durch⸗ ringt durch lange Jahre mühevoller Arbeit, durch eine ernſte, har ze Jugend bis zur Macht, zur Herrſcherſtellung, das iſt in dieſem dritten Roman packend geſchildert. Um das Werden und Wachſen dieſes Mannes ſchließt ſich ein bunter Kranz von Menſchen und Perſonen, von Arbeitern und Induſtriellen, Ingenieuren und Studenten, Män⸗ r aaf Camstag einem Körbchen einen Barbetrag von 5000 Franken. nern des praktiſchen Lebens, Frauen verſchiedenſter Art,— ſchlingt ſich ein vielfarbiges, bewegtes Bild unſerer Gegenwart. 57 5 2* 12 85 a e e e ee r engade bei mländiſchen Kaſſen mit Beträgen von 51 723 Goldmark mit Zinſeszinſen ausmachen, abtragen. Dadurch iſt der Kreis Waldshut ſeit 15. April völlig ſchuldenfrei. * Radolfzell, 8. Mai. Marbach, über den wir bereits im geſtrigen Abendblatt berich⸗ teten, werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Die Frau des Obergärtners des großen Anweſens wurde durch Kniſtern kurz nach 1 Uhr nachts aufgeweckt und entdeckte zuerſt den Ausbruch des Feuers. Da ihr Mann nicht anweſend war, weckte ſie zuerſt den Verwalter, der ſofort die Feuerwehren in der Umgebung alarmierte. Kurz vor halb 2 Uhr traf als erſte Feuerwehr die von Wangen ein, ſodann die Wehren von Hemmenhoſen und von Stein am Rhein und ſchließlich die Feuerwehren von Oeningen und Gaienhofen. Das Feuer war jedoch ſchon ſo weit fortgeſchritten, daß an eine wirkſame Bekämpfung nicht zu denken war zumal infolge des Fehlens von genügenden Schlauchleitungen Waſſer⸗ mangel eintrat. Die Radolfzeller Motorſpritze, die man ange⸗ fordert hatte, traf nicht ein, dagegen eine Pumpe der Allweiler'ſchen Feuerwehr, mit deren Hilfe das Waſſer aus dem See gepumpt werden mußte. Bis Donnerstag früh waren der Dachſtuhl und das obere. Stockwerk ein Raub der Flammen geworden. Um 8 Uhr morgens dauerte der Brand immer noch an. Der Schaden. der durch das Brandunglück entſtanden iſt, kann jetzt ſchon als ſehr be⸗ deutend bezeichnet werden. Soweit das Mobiliar nicht durch die Waſſermaſſen beſchädigt wurde. konnte es aus einem Teil der oberen Stockwerke in Sicherheit gebracht werden. Als Brand⸗ urſache nimmt man an, daß das Feuer durch einen beſchädigten Kamin entſtanden iſt. Aus der pfalz Die Lebenshaltung in Ludwigshafen im April *Ludwigshafen, 8. Mai. Die Koſten der Lebenshaltung haben im Laufe des Monats April wiederum eine nicht unweſentliche Er⸗ höhung erfahren, nach unſeren Berechnungen liegt mit 1365 die Durchſchnittsindexziffer für April 5,7 Proz. über der entſprechenden Märzziffer(1292). Die Haupturſache dieſer Steigerung iſt in der erhöhten Wohnungsmiete zu ſuchen, die im April 55 Proz. der Vorkriegsmiete beträgt gegenüber 43 Proz. im März. Ferner haben ſich die Krankenkaſſenbeiträge infobge Lohnerhöhung erhöht; neu hinzu lamen überdies die Beiträge für die Erwerbsloſenfür⸗ ſorge. Immerhin haben ſich auch eine Anzahl von Preiſen nament⸗ lich bei der Gruppe„Ernährung“, deren Index um 3,8 Prozent ſteigt, nicht unbeträchtlich erhöht, insbeſondere die Fleiſchpreiſe. Außerdem tragen die teueren Auslandsgemüſe zur Steigerung der Gruppenindex meſentlich bei. Bei der Gruppe Kleidung iſt eben⸗ falls ein Anzieher um 3,4 Prozent feſtzuſtellen, während bei der Gruppe„Heizung und Beleuchtung“ ein Rückgang um 4,2 Proz. eingetreten iſt; ob die Freude hierüber von langer Dauer ſein wird, iſt fraglich; denn die Bergarbeiterlöhne wurden Ende des Monats erhöht. Die weitere Entwicklung der Teuerung läßt ſich natürlich nicht vorausſagen; wenn jedoch die Anzeichen ni, trügen, darf auf eine größere Stabilität für die nächſte Zeit geſchloſſen werden. An⸗ fuhr billiger Inlandsgemüſe ſei hier als Hauptgrund genannt. Ferner zeigt die Großhandelsindexziffer ſeit Mitte April kaum nennenswerte Veränderungen, eine Erſcheinung die ſich auf die Kleinhandelspreiſe zweifellos übertragen wird. Allerdings läßt ſich die Auswirkung der zu erwartenden weiteren Steigerung der Mietpreiſe kaum überſehen. „Ludwigshafen, 8. Mai. Geſtern vormittag ſtürzte an einem baufälligen Wohnhaus in Mundenheim, das von einer Familie noch bewohnt wurde(), die Mauer ein. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Kirrweiler, bei Landau, 8. Mai. Eine reiche Arme iſt hier in der Perſon der 74 Jahre alten Marie Mamann verſtorben. Sie ſtarb wie eine Bettlerin auf einem armſeligen Lager, ihren Leib mit Lumpen bedeckt und doch beſaß die Frau ein ſchönes Vermögen. Außer einigen Grundſtücken hatte die Frau bei einer Bank 15 000 Fränken deponiert und einige Tage nach ihrem Tode Es iſt mög s iſt mög⸗ lich, daß man noch irgend an einer verſteckten Stelle Geld findet. *Waldmohr, 8. Mai. Während der 13iahrige Sohn des Apo⸗ thekers Weiß mit dem Anſtreichen einer Bank beſchäftigt war, aß er einen Weck, der anſcheinend mit Farbe beſchmiert war. Nach dem Genuß ſtellten ſich Vergiftungserſcheinungen ein, ſodaß der Junge nach dem Homburger Krankenahus gebracht werden mußte. Kachbargebiete sw. Darmſtadt, 6. Mai. mehr die Vorbevreitungsarbeiten ſo weit, daß die Sammlungen der Oeffentlichkeit zugängig gemacht werden können. Die erſte Führung im Schloßmuſeum findet am 11. Mai ſtatt. sw. Koſtheim, 7. Mai. Das fortwährende Steigen des Maines hatte zur Folge, daß die ſchon bepflanzten und beſäten Felder faſt vollſtändig unter Waſſer ſtehen. Der Schaden iſt groß. Auch viele Keller ſtehen vollſtändig unter Waſſer. Das ganze Gelände von der Maarau bis oberhalb der Mainbrücke iſt überſchwemmt. sw. Bab 6. Mai. Die Mitteldeutſche Jugendwanderung hält hier am 28. und 29. Juni d. J. ihr 3. Jahresfeſt ab. Ueber 50—60 Vereine werden mitwirken. An dem vom Feſtverein ge⸗ —882 Mandolinenwettſtreit werden ſich allein 24 Vereine betei⸗ igen. * Ankerreichenbach(.⸗A. Nagold), 7. Mai. Ein tragiſches Ende fand der 31 Jahre alte Etuismacher Guſtav Erhardt. Sein 3½jähriger Knabe war unverſehens ins Waſſer gefallen. Dem Vater gelang es unter den größten Anſtrengungen das Kind aus der hochgehenden Nagold zu retten. Die Freude für die Familie war leider nur kurz; denn der wackere Mann. der im Kriege einen Lugenſchuß davongetragen hatte und lange Zeit im Krankenhaus lag, erlitt nach vollbrachtem Rettungswerk einen Schlaganfall, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Serichtszeitung Amksgericht Mannheim *Mannheim, 7. Mai.(Sitzung des Amtsgerichts S. G..) Vorſitzender: Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der Anklage⸗ behörde: Staatsanwalt Morr. Beſtrafung eines Jechpreſlers Der 26jährige Ausläufer Richard Klein aus Kaiſerslautern iſt des Betrugs im wiederholten Rückfalle beſchuldigt. Er ſpielte ſich in Mannheim im Gaſthaus zum Neckartal, T 1, 5 als zahlungs⸗ fähiger Gaſt auf und beſtimmte dadurch das Wirtſchaftsperſonal zur Verabreichung von Speiſen und Getränken im Werte von 3325., obwohl er von vornherein die Abſicht hatte, die Speiſen und Getränke nicht zu bezahlen. Einen weiteren frechen Vetrug verübte Klein dadurch, daß er am 18. Januar 1920 ſich im Durch⸗ gangslager hier als aus franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft entlaſſener Kriegsgefangener vorſtellte, um ſich in den eines Entlaſſungsanzugs und der Entlaſſungsgebührniſſe im Geſamtwert von 650 Mark zu ſetzen obwohl er nie in Kriegsgefangenſchaft war.— Erkannte Strafe: 3 Monate und 1 Woche Ge⸗ fängnis. Verurteilung eines Aleiderſtoff⸗Schwindlers Der 28jährige Kaufmann Robert Brodbeck aus Walden⸗ burg(Württemberg) verübte im März und April d. J. mehrfache Betrügereien. Er ſpiegelte einem Eiſenbahnſekretär vor, er habe in Ludwigsburg ein eigenes Manufakturwarengeſchäft und könne Kleiderſtoffe liefern. Hierdurch ließ ſich der Sekretär be⸗ ſtimmen, einen Vorſchuß von 40 M. auf noch zu liefernde Stoffe zu zahlen. Einen weiteren Verſuch des Brodbeck, noch⸗ mals einen Vorſchuß von 25 M. zu erhalten, wies der ſchon genug Geſchädigte zurück. n lang es dem Brodbeck, einen an⸗ deren Eiſenbahnſekretär durch gel die unwahre Behauptung, er habe zu Haufe Geld andefordert. das er lelegraphiſch erwarte, zur Ueber den Brand des Schloſſes. Im alten Reſidenzſchloß ſind nun⸗ Freitag, den 9. wWai 12 Hergabe von 10 M. zu beſtimmen.— Der Angeklagte wird weſg mehrfachen Betrugs zu 9 Wochen Gefängnis— abzügl 3 Wochen Unterſuchungshaft— verurteilt. 155 Am 1 Mark— 6 Wochen Gefängnis wegen Beleidigung Der 30jährige verheiratete Fabrikarbeiter Valentin Dörkr— Sandhofen iſt wegen Beleidigung angeklagt. Der Genannte im mit Jahlung einer Geldſtrafe von 1 Mark längere der Rückſtande und wurde am 22. Januar d. J. zwecks Verbüßung br ſtellvertretenden Freiheitsſtrafe n 1 Tag dem Amtsgericht R. vorgeführt. Da Dörr aus reinem Eigenſinn die Zahlung der 10 verweigerte und auch bei der Vorführung ſich nicht zur Entr! tung der Geldſtrafe herbeilteß, erging Weiſung zu Einlieferung Dörrs ins Amtsgefängnis zwecks büßung der e tägigen Freiheitsſtrafe. Auf dem Wege zum efängnis äußer er ſich in beleidigender Weiſe über den Und vor dem. fängnistor rief er in Gegenwart von etwa 20 Perſonen:„Weges einer Mark ſperren mich die Bluthunde einl“ Wegen dieſer ſchweren Beamtenbeleidigung ſprich das Gericht gegen den Angeklagten eine Gefän ni aſtraſe 6 Wochen aus. Zugleich wird dem antsgericht und dem Bezik 5 amt die Befugnis zur Veröffentlichung des Urteils binnen eine Monat nach Eintritt der Rechtskraft zugeſprochen. ):( Der kommuniſtiſche Tufrzeihr in Lahr. In dem Progſß gegen die Lahrer Putſchiſten wurde von der Verteidigung für 155 dernde Umſtände oder Freiſprechung plädiert. Das Gericht lie Milde walten und nahm nicht Aufruhr, ſondern Bildung eines„ waffneten Haufens, unerlaubten Waffenbeſitz, Teilnahme an 11 1 botenen Verſammlungen und Widerſtand gegen die Staatsge dos an. Nach 12ſtündſoer Verhandlung wurde das Urteil gefall, gegen zwei Angeklagte auf je 1 Jahr 1 Monat Gefäüngn lautete. Ein Angekklagter erhielt 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, e anderer 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus und 7 Angeklagte Geſäng, nisſtrafen von—7 Monaten neben kleineren Geldſtrafen.. nächſten Verhandlungsgegenſtand bilden die Bauernunruhen in Ruft. Neues aus aller Welt Künſtliche Perlen Weißfiſchzuchk im aronen— Der Weg von den künſtlichen zu den echten Perlen 0l Die Perle iſt bekanntlich eine Ausſcheidung der Perlmuf 5 Dieſe Ausſcheidung kommt dadurch zuſtande. daß die Perlmuſchel. reizt wird. ſei es durch einen zufällig in die Muſchel eingedrungeer Stein oder durch einen Paraſiten, einen Wurm, der erſt in neine⸗ Zeit entdeckt worden iſt. Nun ſind bereits ſeit alter Zeit verſchi 7 Arten von Perlenfälſchungen nachgewieſen. beſonders in Italien, 120 man Alabaſterkügelchen mit Wachs und Perleneſſenz tränkte. H ſt⸗ werden ſehr aute Perlen in den Handel agebracht. die auf kün, lichem Weae erzeuat werden. Es ſind kleine Glaskuaeln. Sie innen mit Wachs und ſogenannter Perleneſſenz gefüllt ſind. len⸗ haben denſelben Schimmer wie echte und ſehen aut aus. Die 1 eſſenz wird aus dem Weißfiſch, dem Cyperinus alburnus- geſtellt. den man zu Hunderttauſenden züchtet: zur Gewinnuneer⸗ Perleneſſenz werden die Fiſche getötet und abgeſchuppt. Die ſil alänzenden Schuppen werden im Waſſer abgeſchwemmt. Da⸗ bleibt ſolange ſteben. bis ſich der Schiller am Boden abgeſekt iſt Dieſer Sat iſt es, der den Wachsperlen die natürliche Farbe verlaen, Um.5 Kilogramm derartigen Perlenalanzes berporzubrinen braucht man nicht weniger als 20 000 Weißfiſche, und das eren, auch den verhältnismäßia bohen Preis der auten künſtlichen Per Nun iſt man aber. auch ſchon im Altertum. dazu übergegan⸗ auch echte Perlen auf künſtlichem Wege zu erzeugen. dem man einfach die Schalen der Flußperlmuſchel öffnete und 5 ein Sandkorn bineinpraktizierte. Das Tier wurde dadurch aeren und umhüllte das Sandkorn mit Ausſcheidungen. Dieſe Ausſcheidu gen ſind die Perlen. r⸗ Derartia künſtliche Perlen. die ein Steinchen enthalten. ſind va, hältnismäßig leicht zu erkennen. In neueſter Zeit hat man encge daß die Pfeilfiſche einen Paraſiten bergen, der auf die Ventir ben, übergeht. und daß dieſer Paraſit, ein mikroſkopiſch kleines Tierc ebenfalls zur Bildung der Perle Veranlaſſung aibt. dieiem Jetzt ſoll anaeblich verſucht werden, die Perlmuſchel mit bieng, Paraſiten zuimpfen, doch haben die Impfungen zufriedenſtelh e Reſultate noch nicht ergeben: gelänge es aber wirklich, en. Weiſe Perlen zu erzeugen, ſo könnte man ſie wohl„echte“ ver, denn ſie ſind von dem Tier auf dieſelbe Weiſe hervorgebracht wor pie, wie die durch Zufall entſtandenen. Das Tier iſt nur eigens he ſem Zweck infiziert worden, das ſpielt aber in bezug auf die der⸗ keine Rolle, denn man wäre ja bei der Erzeuaung dieſer Perſen ſelben Weg gegangen. den auch die Natur geht. * — Blaue. grüne und rote Herrenſchuhe. Weniae Jahre vor 25 Kriege ſchon batte die Mode für die Damen blaue. arüne, lila Klei⸗ rote Schuhe geſchaffen. Das Schuhwerk hatte ſich der Farbe des aiſa des oder des Koſtüms anzupaſſen. Dieſes Jahr tragen in Atſette, die Herren die farbigen Schuhe, gelbe. rote. arüne, lila. vie d⸗ blaue Schuhe und dazu ebenſo farbige Strümpfe. Die S 15 ſtriellen berichten, daß dieſe farbige Schuhmode bereits nach 600 land und Italien übergeagangen ſei und ſchon jetzt macht ſicub⸗ den deutſchen Modebädern die Nachfrage nach buntem Herrenſche. werk bemerkbar. Es handelt ſich natürlich nur um eine Mo 147 die ebenſo ſchnell wieder verſchwinden wird. wie ſie aufaetaucht“ — Die Schlange unter den Bananen. Eine unangenehme 1 raſchung erlebten Arbeiter, die auf dem Güterbahnhof von ent⸗ cheſter einen mit Bananen beladenen Waagon ausluden. Sie ſich deckten plötzlich unter dieſen Früchten eine Boa conſtrictor, 17. ſofort wütend aegen die Menſchen wandte und zwei der Arbeiten e⸗ Das aiftige Untier wurde dann mit Stöcken ſalange bearbeitet ach. wie betäubt liegen blieb und in einem Sack nach dem Zoo geb bei wo man den Tod des gefährlichen Eindrinalinas feſtſtellte. Die ſien den Gebiſſenen erhielten in einer nahegelegenen Apotheke di e erſet Gegenmittel. und die Wunden wurden ausgebrannt. Beide da blieben dann im Krankenhaus unter ärztlicher Aufſicht. obne jedoch bedenkliche Erſcheinungen einſtellten. — Ein Tirumph der franzöſiſchen Kochkunſt. Tage uraufgeführten Luſtſpiel„Der Neſterzoch⸗ ard für die franzöſiſche Küche Reklame gemacht. Robert der Flerſeen, das Stück, weil es die„Tradition des galliſchen Gaumens waus und erzählt, daß Präſident Wilſon im März 1919 Clemen. Wünſchen nachgab, durch den Genuß junger, in 555 dämpfter Rebhühner vollkommen für den franzöſiſchen Standrders gewonnen. Es wird erzählt, daß der Schöpfer dieſes Küchenwun von Clemenceau 100 000 Franken erhielt. 10 — Der franzöſiſche Adel. Der bedeutende franzöſiſche Gensite Serbiers, veröffentlicht ein Standardwerk— 1.(Abetepeaſe ö in Frankreich. Das Werk bringt die Träger herrlich klingender aheſſt kratiſcher Namen in die größte Verlegenheit, denn Serbiers ei nach, daß die Beſitzer aus unrechtmäßige, das heißt, willkürliche von ihre Adelsprädikate erworben haben. Er beweiſt dem Herzobe un Rohan, dem Grafen Contaut⸗Biron, dem Marquis Purtaleafionen nur einige zu nennen—, daß dieſe Geſchlechter ſeit drei Gene Tommt ausgeſtorben ſind. Die franzöſiſchen„Gothas“ durchgehe Adeligen Serbiere zu dem Schluſſe, daß von den zweihunderttauſend ſchlden Frankreichs nur fünftauſend wirkliche Ariſtokraten ſind. in einigen Fällen, wie ſich Hochſtapler Titel aneignen, ohne weiteres die Grafenkrone übernehmen, ſodaß im on ſchlechte der Adel als unanfechtbar galt. Man iſt erſtaunt, 5 dent Genealogen zu erfahren, daß die franzöſiſche Regierung darne, En mit dem Verkaufe von Adelstiteln Staatseinnahmen zu ms Geſetzentwurf iſt vorhanden. Das Geſchäft würde, nach der en, de Ferblers, ſehr gut gehen den es läßt ſeh ſtanſtiſch nache e die Träger ariſtokratiſcher Namen in Frankreich zumeiſt J Auße Ehe ſchließen, in den Vereinigten Staaten ſehr beliebt ſigſcen 1775 dem ſuchen amerikaniſche Unternehmer gerne einen franzöſſſch vollen ſellſchafter, der in die Firma anſtatt Kapital, einen di Aele Adelstitel einbringt. Der Genealoge bedauert zwar, daß die er 5 kratie durch derartige Staatsgeſchäfte benachtefliat wird, ſchlägt ſich auf die Seite der Finanz⸗ und Steuer⸗Politiker, denes 1 in erſter Linie darauf ankommt, den Staatsſäckel zu füllen. er⸗ SA 4 * eee eeee eee eeeeeee — VVVVVVVTTTVVVVVVVCVTTVTTVTTTVTTTTTCTCTCTCTCTCTCCCTCTTCTTTTTT—TT —— JVVVVVV!!!!!!!!!!bT!.'!......ãͤãĩͤâöv körderr Mannheimer General- Magelder(mittag⸗Ausgabe) den 9. mai 1922 andelsb ber Tentralverband der deutschen Metall- Walzwerke und Hütten-Industrie E. V. 0 mer, unter Leitung seines Vorsitzenden, Generaldirekter ber Jahreenrat Ur. Ashoff, seine Hauptversammlung ah. Auher, resbericht des Geschäftsführers, Dr. Lüttke, ließ die ſielt, i 3 11 Wie uns Fein Wird, am 30. Kpril in Baden- Jetalfft hshnlichen Schwierigkeiten erkennen, mit denen die kmpfen zeugindustrie in immer zunehmender Weise zu ur Wen hat. Allgemein wird geklagt, daß die Aufträge, die uül eiterführung der Betriebe hereingenommen Werden Die e. nur mit erheblichen Verlusten auszuführen sind. Wugelen ane Beschäftigung dürfe keinesfalls darüber ludust⸗ daß die wirtschaftliche Lage der Halbzeug- Noher Sone nicht als günstig betrachtet werden dürfe. Mit b gut: Dorse betrachten die Walzwerke, die ihre Rohstoffe Vezghle ganz aus dem Ausland beziehen und mit Devisen lungsmg müssen, die Einschränkung der Devisenbeschak. le noclichkeit. Außerordentliche Schwierigkeiten pringt Aag, dagikrage mit sich. Es wird sehr darüber ge- duſseror 15 die Kundschaft trotz gewährter Zahlungsziele Ipertr Jentlich säumig ist, Wodurch für die Walzwerke Vare Aliche Belastung entsteht. Nach Lage der Dinge Wen es nötig, Wieder zu gleitenden Preisen überzugehéa, r di an als gewissenhafter Kaufmann genügend Vorsorge kdoch uxunft treffen Wolle. Die Walzwerke glauben Serarliautt Kücksicht auf die allgemeinen Verhältnisse inen Entschluf zurzeit noch vertagen zu müssen. die gemeinsamen Interessen noch stärker als bisher deulsch 2¹ können, ist ein Zusammenschluß der gesamten er 188 Industrie der Nichteisenmetalle vom Erzbergbau Nen. Verhüttung bis zum Halbzeug in Aussicht genom- ösich in Wirtschaftlicher Verband, der alle diese Gruppen bun en ereinigen soll, dürfie unter dem Namen„Metull- 5 e werden. Die Mitgliederversammlung des A ese andes stimmte den Vorarbeiten, die der Vorstaud Unlter er Frage getroffen bat, zu ünd ermächtigte ihn. kebllegensissen Voraussetzungen die Verhandlungen abzu- die e Versammlung erhielt besondere Bedeutung durch Gsellscheesenheit des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm. der 18 Hatt kür die Wissenschaften, Exzellenz v. Harnack, Jehattlien OtwWendigkeit Weiterer Unterstützung der wissen⸗ ders chen Forschungsarbeiten schilderte, Wobei er beson- die Arbeiten des Kaiser-Wilhelmelnstituts für mütig Hung einging. Die Versammlung stellte sich ein- Meta den Standpunkt, daß diese Forschungsstätte für Melden Sle und Metallkunde unter allen Umständen erhalten Jorstang rd: Weiterarbeiten müsse, und ermächtigte den Veteinbcd wit der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft die nötigen 1. Trot Tungen zu kreffen. Kage, der ernsten Auffassung über die wirtschaftliche Aai herr in den Berichten und in der Aussprache zutage lforse en wiareschte allgemein der hoffnungsfreudige Wille, mit ſon Harnsen Umständen der Zeit fertig zu wWerden. Exzellenz ku der unmittelbar von der Kantfeier in Königs- dübküng Baden-Baden gekommen war, gab dem in An- erkla an ein Wort Kants besonderen Ausdruck, indem Ven hein man müsse den Anforderungen, die der Tag mit 15 8, die mit allen Kräften genügen. Das sei der einzige ſii 85 Schwierigkeiten zu überwinden, oder sich ein Alleben. Nissen zu bewahren, wWenn sie unüber windlich —— 420 * Nie Ubekonierung der-Schatzanweisungen ve, der Frandelskammer Mannheim teilt uns folgendes mit. 100, der Faße der Verwertung der-Schatzanweisungen, die 1024 Vor iedensvertragsabrechnungsstelle und seit 1. pril Wige en dem Reichskommissarjat für Repärationsliefe- Lrden ausgegeben Worden sind und noch ausgegeben Nassenverbe, Hunmehr ein Abkommen zwischen den Fhedit Erbänden der deutschen Wirtschaft und der Reichs- ede datt abgeschlossen worden. Anträge auf 5 iesins dieser Schatzanweisungen können von den i der kfan Handelskammerbezirk angehérenden Firmen ge ing adelskammer Mannlieim éingereicht werden. Hier- keeichnise zu diskontierenden Stücke und ein Nummern- Nanern in dreifacher Ausfertigung vorzulegen. Pie Gallieferers zeichnisse müssen die genaue Anschrilt des er, Wel 5 und die Angabe enthalten, an Welche Bank nes Postscheckkonto das Geld überwiesen Werden N sse werden von der Handelskammer es Nannh kiu, abene man dürfe nicht Optimist und nicht Pessimist eimer( die Reichskredit-Gesellschaft geschickt, die ihrerseits mit Beschleunigung den Diskontbetrag an die angegebene dresse, Bank oder Postscheckkonto überweist. Für die Diskontierung kommen nur vollständige Stücke, die noch sämtliche vier Coupons enthalten, in Frage. „Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.-G. in Weinheim. Die Gesellschaft beantragt die Ausgabe von 35 Mill. 4 Genußscheinen mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1924. :0: Konditionserleichterungen für das besetzte Gebiei. Der Reichsbund des Textil-Einzelhandels hat, wie Die Textil- Woche erfährt, beschlossen, im Hinblick auf die Notlage der Abnehmer des besetzten Gebietes bei den Konditionsverhand- lungen mit den Lieferantenverbänden für die Erfüllung ſol- gender Forderungen einzutreten; Einräumung eines er wei⸗ terten Zahlungsziels an die dort ansäàssigen Ab- nehmer infolge der Verkehrsschwierigkeiten im besetzten Gebiet in einem der verlängerten Transportdauer enk- sprechenden Ausmaßl. Keinesfalls dürfen Rechnungen cher fällig werden, als die Ware eingegangen ist und im ordnungsmäßigen Geschäftsgang nachgeprüft werden konnte. Der beim Eingang in das beselzte Zebiet zur Erhebung ge- langende Zoll muß im Sinne einer einheitlichen Preis- bildung für das gesamte Reichsgebiet von den Lieferanten im unbesetzten Deutschland übernommen werden. * Konkurs einer bayerischen Bank. Das Amtsgericht Berchtesgaden hat über das Vermögen der Bayriscnen Hochlandesbank.-G. in Berchtesgaden den Konkurs eröffnet. *„ Rütgerswerke.-G. In den letzten Tagen sind von bestimmter Seite sehr große Käufe in den Aktien der Rülgerswerke vorgenommen worden, die man auf ungefähr 1. Million„ bezikfert, Die betreffende Seite hat auch zu den weichenden Kursen Wieder kleine Aulnahmen getätigt. Wer der eigentliche Käufer ist, ist übrigens nicht bekannt. Neue Antwerpener Stadtanleihe. Die Stadt Antwerpen Wiill, wWie verlautet, noch im laufenden Jahre eine neue An- leike aufnehmen“ Der genaue Betrag ist noch nicht lest- gesetzt, aber man rechnet mit 150—200 Millionen FEr. Bekanntlich hat der Abschluß der vorigen Anleihe Anlaß zu recht mühsamen Unterhandlungen gegeben. Deuisenmarkt! Seit dem gestrigen Tage läßt sich eine deutlich wahr- nehmbare Kurssenkung aller europäischen Valu- ten gegenüber dem Dollar fesstellen. London gegen Paris, das sich gestern morgen auf 68,5 stellte, wurde heuie morgen mit 73,25 und der Bollar in Paris mit 15,6 gegen heutige 16,75 gehangelt. Ferner notierten heute morgen gegenüber gestern der französische Franken mit 25,1 gegen 26,9 Goldpfennig, der belgische Franken mit 20,6 gegen 21,8 Goldpfennig, da- englische Pfund mit 18,35 gegen 18,50 Ge, der holländische Gulden mit 1,57 gegen 2,57% Gel und der Schweizer Franken mit 74,75 gegen 74,9 Goldpfennig von gestern. Das Pfund kam aus dem besetzten Gebiet heute morgen mit 19 zu 19,1 G und der Dollar mit 4,86 zu 4,41. Wäh⸗ rend die Abschwächung der Mark auf die Aussperrung im Ruhrbezirk zurückgeführt wird, findet man für die Ab⸗ schwächung der europäaischen Valuten vorläufig noch keinerlei Erklärung. 5 5 Für die deutsch'e Bie erhielt man in Zürich 131 Centimes und in Amsterdam 0,61 Cents. Das Pfund Sterling koglete 18,50 BiA. Sonst lagen heute früh folgende Kurse vor: Zürich auf Paris 34,60, London 24,59%, Mailand 25,10, Holland 210,75, Belgien 28,25, New Lork 5,62, Madrid 77,75; Paris auf London 70,50, New Vork 16,20, Holland 607, die Schweiz 280; London auf Paris 71,55, New Vork 436,25, Belgien 87, Holland 11.67% KAmster- dam auf Paris 16,72½, Berlin 0,61½, New Lork 266,75, Brüssel 13,60, Madrid 36,95, Prag 780. Veberstürzte Devisenkäufe an der Pariser Börse Der Petit Partsien berichtet über die gestrige Ent- Wieklung der Devisen an der Pariser Börse. Die Devisch hätten sich gestern unter dem Eindruck von Käufen des Exporthandels ziemlich merklich erholt. Die Importeure hätten in den letzten Tagen verabsäumt, jihren Devisenbedarf zum Termin vom 15. 5. zu decken. Angesichts des am Vormittag einsetzenden starken Sieigens von Pfund und Dollar hätten sie ihre Käufe überstürzt. Das erkläre die gestrige Erregung am Devisenmarkt, wo das Pfund zu Beginn mit 68.75 gegen 66,93 am Vorabend, Während der Börse selbst mit 70,60 und nach der Börse SN eee eee meiger wurde während der Börsenstunde mit 16,20 fortgesetzt un nach der Börsenstunde wurde 17 erreicht. Unter dem Druck der New Vorker Eröffnungkurse habe sich jedoch am Abend der Franken erholt. Das Pfund sei auf 71,25, der Dollar auf 16,32 zurückgegangen. Die übrigen Devisen seien dieser Orientierung Feacler 100 Peseten seien von 211 aut 223, 100 Schweizer Franken von 271,5 auf 260 gestiegen. Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 8. Mai. Die Tendenz der heutigen Börse war etwas abgeschwächt, doch konnte sich ziem- lich Geschäft entwickeln. Umsätze fanden statt in Anilin zu 12,75(rat.), Westeregeln 13, Seilindustrie 4½, Gebrüder Fahr 4,8, Waggonfabrik Fuchs 1,4, Karlsruher Maschinen- bau 2,5, Knorr Heilbronn 3,5, Rheinelektra 5,5, Zellstoffabrik Waldhof 6,25, Zuckerfabrik Frankenthal 2/ und Zucker⸗ fabrik Waghäusel zu den Kursen von 2,75 und 296. Weiter- hin notierten: Benz 3%., Germania Linoleum 6,50., Heddernheimer 5., Mannheimer Gummi.75., Maschinen- fabrik Badenia 14., Mez Söhne 2,75., Pfälz. Nähmaschi⸗ nen 1 G. 2 B. und Salzwerk Heilbronn 37 G. 0 Waren und Härkie Mannheimer Vroduktenbörse 5 m. Mannheim, 8. Mai.(Eigener Bericht.) Infolge der andauernd gespannten Geldmarktlage verkehrte der Megkt in recht ruhiger Haltung und die Umsätze sind sehr klein. Für Weizen(inländischen) werden 18,50, ausländischen 19,50—20,50, für Roggen 15,50—16,00 G für die 100 kg bahnfrei Mannbheim verlangt. Gerste Wird, je nachi CQualität und Lage der Abladestation, zu 18,50—19,00 G per 100 kg ab Verladestationen angeboten. Hafer ist zu 14,25—14,50 und Mais zu 19,25—19,50 G% die 100 kg bahn⸗ krei Mannheim, offeriert. Auch Futtermittel liegen ruhig. Weizenkleie ist zu 9,50—10,00 und Biertreber zu 15,00 6 die 100 kg bahnfrei Mannheim am Markte. Für Weizen- mehl(Basis O0) werden direkt 28,50. zweithändig 26.25 bis 26.50 und für Roggenmehl 24,00 bzw. 22,50 Ge für die 100 4g krei Waggon Mannheim gefordert. 2: Frankfurter Getreidemarkt vom. Mai. Am heuligen Getreidemarkt notierten bei ruhiger Tendenz: Veizen (Wetterau) 17,50—417,75, Roggen(inländisch.) 15,25—15,50, Sommergerste 18,75—19, Hafer(inländ.) 14.25—14,78, Weizenmehl 26,50—28.25, Roggenmehl 22,50—23,25, Kleie 9,75, alles in Goldmark, je 100 kg. Berllner Metallbörse vom 8. Mai Prelss ſn Festmark für 1 Kg. 7. 8 Aluminlum Eloktrolytkupfe 128,75 129.50 in Barren—— Rafflnadekupfer 10-1,12.09 14 Linn, ausländ.30-.40.30-.40 Blel 8.52•0 51 0,52-0,57 fHuttenzinn.15..20.20.-4, Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Nokel.23•2,25.25.2,5 do.(fr. Vork.) 0,.54-0,57.54-.55 Antimon 0,78..78 1578-0,78 Plattenzink 0,47..4) 0,-0,48 Süner fur 1 br 98.—.90,— 858,50.90,50 Aluminlum—— Platin p. Gr.—— London, 8 Mai WB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 kg. 8. 7. 8. Blel 28 50 27.78 Kupterkass 63 13 62.95 bestselecl. 68.50 68 25 Zink 29.95 30.— do. 3 Monat 64—.75 Nickel 135.— 135— Quecksnb 13.50 14.— do. Elektol. 69.50 69,25 Zinn Kassa 227.50 224 25 Regulus 50.— 50.— Schiffahrt Frachtengeschätt in Duisburg-Ruhrort vom 7. Mai Der Bergarbeiterstreik erstreckt sich über den ganzen Ruhrbezirk: Auf allen Zechen wurden die Bergarbeiter ausgesperrt, daher kein Geschäft und keine An nahme von Schiffen. 5 —5 Waherſtandsbeobachtungen im Monagt Mai Rbein⸗Begel.] 4 f5. 5 7. 8[Recar⸗Vegel 2. 3 6. 7. 8. 2 385 Mannbeint.907,19.88.46.16 6. Kehl.. 435 4,34 92.92 40 Heitbronn— 358 555 5 Maxau. 8883 72.84 8 31 820 14501 E Kaub, ſtöln— 520 8640670.29 85 60 General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheint. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Lurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teſt: Kurt Fiſcher; ſür das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues⸗aus aller Welt: Wiſſy Müller; für Hndelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. Hercusgeber, Drucker und Verleger: Druckerej Dr. Hags, Mannheimer sogar mit 73,70 notiert worden sei. Der Dollar habe mit den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. FCCC ˙· TT..T ortliche Runoſchau 5 Mannheimer Frühjahes⸗Pferderennen 1 Was der Sonntag bringt. ſche al Gecag der Frühjahrsrennwoche wird allen Beteiligten dee iede legenheit bieten, ſich zu betäligen. Rennſtälle und Ve⸗ ei K, 18 hen +N Wetter, alles wird auf dem Damm ſein, um für r fennderei»hereinzuſchaffen“, was die reichhaltige Speiſekarte eue Juſan bietet. Die Form iſt ja im allgemeinen gellärt, werden inmenſetzungen, andere Gewichtsverhältniſſe und Di⸗ 0g5 des Unge für die pannung ſorgen und das prickelnde Bewußt⸗ ünttennbardiſſen hervorrufen, das nun einmal von einem Renn⸗ Miteelhn dahe kn erfah gdrennen, das diesmal wieder eine ausgezeichnete 58. 105 ausg ren hat. An der Spitze der Gewichte ſteht Contrahent. t, ſol 8 — d5 e der Dienstagform ſie ungefähr auf totem Rennen Jeben bei einem Ausgleich ſein ſoll. Der Sogenannte ne Auch ein Klaſſeſt r. ein Pfe ö Anen 8 aſſeſteepler, ein Pferd, das faſt 2 Jahre lang als den Oſtens geradezu abgraſte und auch in Karlshorſt ſteing„Beſten ebenbürtig erwies. Sein Stall iſt noch durch mer gut abſchnitt. Sehr günſtig im Gewicht iſt Augur, ſagentlich Styr, der ſeine bekannten Unarten ſcheinbaf it, ein großes Kompliment für ſeinen Trainer, der zmob, Delfin, Satyr, Honved und Sambur haben bis⸗ Aimer noch nicht ſehr überzeugen können, aber ihre alte 8 noch zum Durchbruch kommen. Dagegen hat man en Kan Blau und Weiß, Gyp und Caeſar geſehen die ſich und Bre es ergehen werden. Es kann alſo ein Rennen am icher Ge n geben, in dem auf der langen Strecke ein griſgedant ſteht der Preis der Stadt Mannheim, Fedeichnete Valence durch ihre Pönalität recht nahe ge⸗ t ſich Wie erſt in Flachrennen als ſehr ſchnelles Pferd vorgeſtellt, r zwertreten, der abgeſehen von ſeinem letzten Verfagen on Hi i icbebslen. auf kennt. Gyere velem, Leibfuchs, Minne⸗ kiennen nuß erſten Ranges in Ausſicht ſteht. Der. 5 2 5 ſer der Flachen ist es der Mannheimer Frühjahrs⸗ Meſecht mehr peſten zuſammenführt Der treffliche Kairos iſt Nuge ſich nacee ſo belaſtet wie im Sunlichtpreis und wird als Agie ſich n p 5 vorne kämpfen. Nach dem letzten Rennen muß man ie er ſich Emilio. Kirchbach und Gildenmeiſter vom 1wiſt hier nicht ſo guk daran, wie er es im Sun⸗ Taugenichts und 8 N Weinlef inter die ausſichtsreichen Pferde. hren eten Beraſtraße ⸗Rennen iſt Wetterhexe dpferden walätzen aller Beachtung wert. Unter den anderen Narten unzlanach den letzten Eindrücken Epa II, Glocken⸗ nd Taugo hervorzuheben. Im Induſtrieha⸗ en wäre. Ale Einreißung 1 fen⸗Hürdenrennen trifft man auf gute Klaſſe. Man braucht nur Blücher, Kofel, Sterufels, Augur, Meiſterin. Malvoiſt, Gyp zu nennen, um ein heißes Ringen vorausſagen zu können. Unter den 34 Pferden des Odenwald⸗Jagdrennens iſt alles vertre⸗ ten, was an Jagdklaſſe am Platze iſt, die Ställe haben hier die Wahl mit dem Preis der Stadt Mannheim. Sehr ſtark beſetzt ſind die beiden letzten Rennen, der Roſen⸗ garten ⸗Ausgleich mit 38 und das Schlaßgarten⸗ Rennen, in dem noch 43 Pferde laufen können. Beide vereinigen die erfolgreiche Mittelklaſſe, die bisher ſo ſpannende Kämpfe gelie⸗ fert hat und werden Gelegenheit bieten zu einem letzten Meſſen der Kräfte. Es iſt ſchwer, einige von ihnen hervorzuheben, ſollten wir es doch tun, ſo erwähnen wir im Roſengarten Aus⸗ gleich Sedalia, Metis, Blücher Logenbruder, Favorita, Naive, Südwind und Frivora, im Schloßgarten⸗Rennen Chere cherrie, Berſeba, Karrara, Nordpol, Naive, Südwind und Der Soge⸗ 435 0 Alles in allem alſowieder ein würdiger Aus⸗ klang eines Meetings, das geeignet war, den portlichen Ruf der Mannheimer Rennen aufs neue zu feſtigen. Der Iwiſchenfall im Sunlicht⸗Preis Zu dem Artikel Der Zwiſchenfall im Sunlicht⸗Preis⸗Rennen“ in der Nr. 214 unſerer Zeitung geht uns von dem Direktortlum des Badiſchen Rennvereins folgende Erklärung zu: „Die Darſtellung des Vereins Süddeutſcher Rennſtallbeſitzer e. V. iſt unvollſtändig und läßt weſentliche Geſichtspunkte außer acht, die zur Entſcheidung der Rennleitung geführt haben,. wonach der Antrag auf Teilung des Rennens abgelehnt wurde. Wir ver⸗ zichten indeſſen auf eine eingehende Darlegung des Sachverhalos in der Erwartung, daß auch auf Seiten der Rennſtallbeſitzer nach⸗ träglich die ſachlichen Erwägungen der Rennleitung gewürdigt wer⸗ den. Der Badiſche Rennverein iſt ſich bewußt, daß er als gemeln⸗ nütziges Unternehmen. deſſen Beſtrebungen nicht zuletzt den Inter⸗ eſſen der Rennſtallbeſitzer dienen, ſederzeit bei ſeinen Maßnahmen 55 ſportlichen Intereſſen über alle anderen Erwögungen geſtellt hat.“ Foußball V. f. L. Neckarau— J. G. 1903 gudwigshafen:3(:2) Ecken:3 Der Neckarkreismeiſter empfing am Donnerstag abend auf ſeinem Platze an der Altriper⸗Fähre 1903 Ludwigshafen den Abſtiegskandi⸗ daten der Bezirksliga.— Den Sieg errangen die Pfälzer durchaus verdient; er hätte ſogar bei etwas Glück im Schießen noch höher aus⸗ fallen können. Die Elf zeigte eine ſelten gute Geſamtleiſtung: es wäre ſchade, wenn die Mannſchaft dem harten Schickſal des Abſtiegs nicht mehr entgehen könnte. Die Hauptſ ärke lag im Sturme, dieſer erarbeitete ſich ſo glatte Torchancen, daß an einem Sieg in keiner Phaſe des Kampfes gezweifelt werden konnte. Der linke Flügel Koch⸗ Feſer iſt immer noch alte Klaſſe. In der Hintermannſchaft überragte der Repräſentative Bräunig und der Torwart machte durch ſein enk⸗ ſchloſenes Spiel dem V. f..⸗Sturme das Toremachen unmöglich. B. f. L. zeigte nicht die gute Geſamleiſtung der letzten Spiele. 3 Ex⸗ ſatzleute mögen die Urſache ſein, doch entbehrten auch die Ludwigs⸗ hafener einen guten Verteidiger. Ein ganz ſchwacher Punkt bei den Neckarauern war Hintenlang in der Verteidigung, das famoſe Spiel reihe war Gaſt ſehr aut. Der Sturm kam nur zeitweiſe voll zur Geltung. Er entbehrte eines überragenden Führers. Gut geſiel der rechte Flügel.— Herr Albrecht 07 Mannheim handhabte die Pfeife Bräunig, Dauer; Hoffmann, Goller, Eich; Linnebacher, Müller, Scher⸗ zinger, Feſer, Koch; während Bruckner; Hintenlang, Broſe: Wahl, Gaſt, Reinemuth: Miſchwitz, Zeilfelder, Arnold II., Kaiſer, Rude die Farben Neckarau's vertraten. Nach dem Anſpiel waren die Gäſte meiſt leicht überlegen und hatten nach dem Ablauf der 1. Viertelſtunde die erſte glatte Torchanee, als Bruckner ſein Tor verlaſſen hatte. Doch der Innenſturm war nicht unfein geſtoppt und brachte V. f. L. einen Elfmeter ein. Dieſen ſchoß Gaſt, doch Walter lenkte fein zur Ecke ab. Miſchwitz gab präzis zur Mitte. Ein(Zer ſtoppte mit der Hand den Ball. Wieder Elfmeter! Zeilfelder ſchoß beſſer. Diesmal kounte Walter den ſcharf geſchoſſen en Ball nicht halten und V. f. L. führte:0 in der 20. Minute. V. f. L. konnte in der Folge drängen. Die 2. Ecke für die Platzherrn wurde abgewehrt. Dann vergab Arnold eine gute Gelegenheit zum Tor⸗ verhofften wuchtigen 20⸗Meter⸗Schuß 1J. Und nicht lange danerte es, bis das Führungstor der Zitronen geſchaffen war. Einen wiederbolt abgewehrten Ball verwandelte Feſer im Nachſchuſſe. 2˙1 für 03. Bez ausgeglichenem Spiele kam ßei dieſem Stande der Paufenyfiff. Das Anſpiel Neckarau's brachte die 3. Ecke ohne Ergebuis. 1903 gab dann bis zum Schluſſe das Spjel faſt nicht mehr aus der Hand. In der 17. Minute nach Wiederbegiun ſtellte Feſer durch ein 3. Tor den Sieg ſicher. In ſchuellen Durchbrüchen konnte V. f. L. nur Ecken erzwingen und Walter war oft Retter in der Not. Doch im Geſamten war 03 meiſt im Anaxriff, konnte ſich aber ebenfalls nicht mehr dusch⸗ ſetzen. Ein Nachſchuß Dauers, der fetzt als Mittelläuſer tätig war, ging vom Torpfoſten ins Aus. Dann hielt Walter einen pläzierten Kopfball Zeilfelders ſehr gut. Auch Brucker verhütete ein ſicher es Tor im Herauslaufen. Kurz vor Schluß gab es noch einmal einen gefähr⸗ lichen Moment für 03 als Walter ſein Tor verlaſſen hatte und den Ball nicht erreichte, doch 3 Zitronengelbe deckten ihr Heiligtum und der Nachſchuß ging hoch därüber, brachte jedoch noch eing Ecke, Dieſe blieb ebenfalls unverwertet und beim Stande 3·1 für 03 wurde das Treffen beendet. Das Spiel war mit ca. 1000 Juſchauern recht gut beſucht. S. Am Mittwoch abend trafen ſich in Sp. Cl. Käferthal. Die Kreisligal Neckerau Viktora und ente gaben ſedoch den ci⸗ ſigen Platzherrn den Unterſchied zu verſtehen und ſiegten hoch 6·1 Toren. 12 1 808 ——TbT————————....—.— Broſes konnte ſeine Fehler nicht immer gut machen. In der Läufer⸗ in gewohnt vorzüglicher Weiſe. Ihm ſtellten ſich die 1903er mit: Walter: ſchnell genug um ſie zu verwerten. Ein Durchbruch Zeilfelders wurde ſchuſſe. Dem Ausgleich für 03 erzielte Scherzinger durch un⸗ 11 14 ** Maunheimer Geuerat · Angeiger( Mittag · Ausgabe) Kurfürstenstr. 6, Unsetre liebe Tochter, Schwester, Enkelin und Nichie Emma Lehle wurcke uns heute nach schwerem Leiden im 20 Lebensjahre durch den unerbittlichen Tod entrissen. Oggersheim Ludwigshafen a. Rh, den 7. Mai 1924. Die Beeidigung findet Samstag, den 10, ds, 2% Uhr in Oggersnheim ab Friedhof-Eingang statt. 8288 In tiefem Schmerze: Karl Lehle und Frau geb Sehflſe Johanna Lehle Martha Lehle. nachmittags a. Se e eö lbi achtbaren Elt a Lohnlng n unſer Konfekt⸗h e ſchr. 0 Konfektions⸗Hant, 6 Lhafen, Ludwig „ e Pierrottragen Fautze zage, 5 Kurze Zacke, Crepe de Chine⸗Jumper voll und weit geſchnſtten, mit modern pliſſieriem jugendliche feſche Form mit Blenden u. reicher Steppereſ, ſugendl. 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Hauptlarstellerin im Fflm u. zuf offener Hühne Martha Reubi Der Besuch dieses einzigatligen Schauspiels gewährt einen Genuß von seltener Güte und Reichhalligkeit wie er noch nicht zu haben war und nicht sobald wieder sein wird— Eine singirohe Bilderreihe führt durch die altherrliche Schweizerlandschaft. romantische Täler Und in dieser herilichen Umwelt steht im Mittelpunkt in allen Landestrachten die schöne Alpensängerin Martha Reubi mit ihren herzerfrischenden Dialektliedern, die s0o vieles geben und enthalten. eee Zeiten erwacht zu neuem Leben Deeeeee teeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee An; Reigßende Wasser und Wasserfälle. und gewaltige Bergtiesen vetkünden das Lied der freien Schweiz. Die Fahrt der Sennen und flerdlen lebendig, der originelle Alpenhornbläser Es ruft von Tal„Bhuet Gott die Alm- Der Seeteufel.. ſei Abenteurerfilm in 5 Akten v. 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VI, der es sich 2 einend zahlreichen organisatorischen, psychdlogischen, angeln der bisherigen Sprachlehrsysteme nachzuspüren, ie 225 Aenmethoct! im allgemeinen gründlich zu reformieren. Hich, neue Wege zu finden, die das Sprschstudium! in ungeahnter 55 9 von Nielen and eren Fültsmitteln wurcdlen dies Und es 1185 erlei 25 Weise verwertet. leble unck zeitraubende Auswendig⸗ ig überflüssig. In der Broschüre 5 PerRZWAmg Das 155 13 8 lernen von Vokabeln u sind die für jedermang hochbedeutsamen und sofort prak⸗ iisse und Arbeiten des„Redaktionsstabes für her Weise erläutert, Wer gern die englische, 4 tisch verwer Sprachmethodi ell 1 1 tetet d geläufig beherrschen möchfe, wer Ystemen ergebnislos abgebrochen remder Sprachen auch nur theorelisch inter- Sprache sen nuch ver Essiert, erhis ann GeN S 2,5 3 rb chf., O 5, 15;— Jakob Miesner, 7785 Parteibuchhandlung, S 2, 11— dandlung:— Gustav Schneider, D I, 13 rangz Zimmermann, G 5, 1— J. Beusheimer 8 (Ernst Aletter O 3, 3. 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Ni 2521—2625 u 3251— 500 u. 360.3650 u. 4201—1300 u. 6301—5350 u 7001—7050 und 7251—7300 u..—8 00 Der Wafienscehmied Komische Opet in 3 Akten von A Lortzing Spelieiturg Katl Malx 82 Musikalische Leitung: Paul Breisach Anſang 7½ Uht Han Stedinger, berũhmter Waf enschmied und Tierarzt Karl Mang Marie, se ne Tochter Qussa Heiken Graf von Liebenau, R tter losef Burgwinkel eorg. sein Knappe Philipp Massalsky Ade hof, Rtter aus Schwaben Ilugo Voisin Irmentraut, Mariens E,zieherin Betty Kofler Brenner, Gastwirt und Sta- dingers Schwager Alfred Landory tiermann Trembich Erster Zweiter Sckmiedgeselle Alois Bo 2c Aaenaten— belungenwad. Diesen Sonntag, abends 8 Uhr KONZzERT Mamein dael. Lar dusken Solist: Max Rostal.— àAm Flügel: Joh. Stegmann. 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